Of Screws and Metal - Hof-Nebenstory Teil 8
Geschrieben von Occulta im Blog Nebenstorys. Ansichten: 313
Teil 8
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Die Wochen und Monate vergingen wie im Flug. Ehe ich mich versah, war ich schon seit einem ganzen Jahr Berufsjockey. Und ich war gut. Ich gewann natürlich nicht jedes Rennen, aber ich hatte doch einige Erfolge mehr zu verzeichnen als Maddie und die anderen - nicht nur mit True Glory. Zurück in die graue, eintönige Metallindustrie zu wechseln, kam für mich nicht mehr in Frage; ich hatte meine Lebensaufgabe gefunden, so war ich mir sicher. Mittlerweile bekam ich auch immer mal wieder neue Pferde und Jobangebote, ohne mich gross darum bemühen zu müssen. Die Trainer plauderten eben auch des Öfteren bei einem Feierabend-Bier zusammen und horchten sich gegenseitig aus. Wenn der Lohn entsprechend war, stieg ich jeweils ohne mit der Wimper zu zucken auf die Angebote ein, da war ich nicht besonders wählerisch - auch wenn die Pferde einen "schwierigeren" Ruf hatten. Vielleicht war ich gerade deshalb so gefragt. So ritt ich im Moment einen dunkelbraunen Hengst mit breiter Blesse namens Piratebay. Er war berüchtigt für seine plötzlichen Ausbrüche, in denen er senkrenkrecht in die Höhe stieg. Auch hatte er die Angewohnheit, beim Aufsteigen nach den Pflegern zu schnappen. Auf der Bahn war er aber aussergewöhnlich. Er war zweifellos das schnellste meiner bisherigen Reittiere. Wir gewannen im folgenden Herbst jedes Rennen zusammen, und das mit deutlichem Vorsprung. Bald ging es darum, ihn erfolgreich in die neue Saison zu bringen - diesmal in höherdotierten Rennen und mit erfahreneren Gegnern. Den Winter hindurch trainierten wir daher ohne Unterbruch weiter, entweder auf der Bahn oder mit Aquatrainer und Laufband. Das erste Testrennen im Frühling gewann er mit vier Längen. Entsprechend war er einer der Favoriten der Saison. Das heutige Rennen würde die Erwartungen in ihn weiter steigern, da waren sich alle Beteiligten sicher. Der pastellblaue Himmel am frühen Morgen versprach hervorragendes Wetter. Ich sass für einen Moment im Rahmen der kleinen Tür zur Sattelkammer des Transporters und trank aus meiner Thermoskanne Tee; das war sozusagen ein kleines Ritual geworden. Piratebay schnaubte gelegentlich im Inneren des Transporters. Er war vermutlich schon wieder aufgeregt, wie vor jedem Rennen. Ich war auch hibbelig, aber längst nicht mehr so nervös wie in meinem ersten Jahr. Das Rennreiten war für mich Alltag geworden, und ich wusste ja, dass ich gewinnen würde. So arrogant das vielleicht klang. Ich war mir völlig sicher, denn heute war ein perfekter Tag. Der grosse Dunkelbraune hatte sich in den letzten paar Trainings beinahe täglich selbst übertroffen und vor drei Tagen sogar einen neuen Rekord auf der Trainingsbahn aufgestellt. Der Besitzer von Piratebay kam vorbei, um nochmal nach seinem wertvollen Tier zu sehen. Er beschimpfte den Pfleger, weil das Pferd nicht genug Einstreu im Transporter habe und sich über das halbweisse Hinterbein geäppelt hatte. Der Pfleger schrubbte das Bein missmutig - Besitzer konnten manchmal ganz schön mühsam sein. Aber ich verstand, dass er wollte, dass seine Investition den bestmöglichen Eindruck hinterliess. Ich vermutete, dass Piratebay bald für eine utopische Summe verkauft werden sollte. Vielleicht durfte ich ihn danach weiterreiten, höchstwahrscheinlich aber nicht – es kam ganz auf die neuen Besitzer an. Vermutlich würde er in einen bekannteren Stall wechseln und einen der richtig berühmten, besonders teuren Jockeys bekommen. Dieser würde ihn dann zur Spitze seiner Karriere treiben, und vielleicht ein paar der höchstdotierten Rennen mit ihm gewinnen. Natürlich war der Gedanke daran, sich von so einem Ausnahmepferd trennen zu müssen enttäuschend, aber es würden sicherlich wieder neue kommen. Und vielleicht würde ich irgendwann auch zur Elite gehören, die nur noch solche Pferde zu reiten bekam. Ich nahm noch einen Schluck, dann stellte ich den Tee weg und begab mich mit der Ausrüstung in Richtung Rennbüro, zur Waage. Beim Aufsteigen, etwa eine halbe Stunde später, zappelte Piratebay wiedermal. Er trabte auf der Stelle und schlug mit seinem Kopf auf und ab, so dass seine seidige, handbreit geschnittene Mähne durch die Luft flappte. Der Pfleger gab sich alle Mühe, den Hengst ruhig zu halten, mit begrenztem Erfolg. Ich versuchte es mit Halskraulen und gut zureden. "It's alright big boy. It will be over in no time." Ich hatte so ein unerklärliches Gefühl wenn ich ihn ansah. Seine dunklen Augen, in denen man das Weisse sah weil er sie besorgt verdrehte, zeugten von Angst und Unwohlsein. Sein Besitzer und der Trainer beharrten immer wieder darauf, dass es nur Nervenflattern sei; normale Aufregung. Aber ich sah hinter die stumme Fassade und ahnte nun schon seit einer ganzen Weile, dass der Hengst mehr als einfaches Lampenfieber spürte. Trotzdem blieb mir nichts übrig als meinen Job zu tun und in die Bügel zu steigen. Naja, zumindest war das die Version, die ich mir gerne einredete, denn ich hätte vermutlich schon Möglichkeiten gehabt, etwas zu verändern. Aber die Versuchung, die Anzeichen einfach zu ignorieren und so weiter zu machen wie bisher, war bei allen Beteiligten, inklusive mir, zu gross. Es lief ja alles grossartig - das Pferd lief grossartig. Wir gewannen Rennen, er strotzte vor Energie und Kraft, sein Fell glänzte im morgendlichen Sonnenlicht, unsere Namen standen in den Zeitungen... Ausserdem wollte ich nicht riskieren, den verlockenden Lohn auch nur einen Tag früher als nötig an einen anderen Jockey abtreten zu müssen. Ich ritt Piratebay zur Bahn, wobei der Pfleger zur Sicherheit noch mitlief. Der Hengst beruhigte sich ein wenig sobald wir uns in Bewegung setzten, aber seine Schweifrübe war starr weggestreckt und die Nüstern schon jetzt weit offen. Ich fasste die Zügel nach und liess mich in die Startbox führen. Der Start kam kurz darauf, denn wir waren eines der letzten Paare gewesen. Die Tore flogen auf und Piratebay kam wie immer gut weg. Wir ergatterten uns von Anfang an einen vielversprechenden Platz an der Innenbahn. Ich konnte mich fast schon entspannen und den Ritt geniessen. Piratebay galoppierte rhythmisch und man spürte die brodelnde Kraft in jedem seiner Sprünge. Sein Kopf war leicht vorgestreckt und die Ohren nach hinten geklappt, damit der Fahrtwind nicht darin rauschte. Rund um uns herum flogen Hufe durch die Luft, gruben sich in den Grasboden und warfen feuchte Klumpen auf. Die Luft war noch kühl so früh morgens, gerade richtig zum Rennen. Wir passierten den 500 Meter Pfosten. "1000 to go", murmelte ich und kraulte Piratebay kurz beruhigend mit meinen Fingerspitzen in der Mähne. Ein Brauner mit rot-gelber Seide drängte sich an uns heran, um ebenfalls auf die Innenbahn zu kommen. Ich rief zweimal, um Piratebay etwas anzutreiben. Ich wollte auf jeden Fall unsere Lücke behalten. Es klappte und wir bogen wenig später auf die Zielgerade. Ich gab Piratebay dreimal die Peitsche - das reichte bei ihm für gewöhnlich aus. Er zog an und streckte sich, um mehr Boden zu gewinnen. Sofort begannen wir vorzurücken und liessen die anderen schliesslich hinter uns. Wir flogen vier Längen vor dem Feld über den Rasen, den Rails entlang bis über die Ziellinie. Ich wollte gerade in den Bügeln aufstehen und zu bremsen beginnen, da grunzte Piratebay plötzlich, und ging ohne Vorwarnung in die Knie. Wir krachten auf das kurzgemähte Gras der Bahn und kamen nach ein paar Metern Schlittern zum Halt. Ich überschlug mich und landete auf dem Rücken. Mir schoss noch in mitten des Adrenalinrausches durch den Kopf, dass ich mich nicht bewegen sollte, falls ich mir die Wirbelsäule verletzt hatte. Aber ich spürte irgendwie nichts - und dann wurde meine Sicht verschwommen, bis es schliesslich ganz finster und still war.
Als die Geräusche wieder anschwellten und meine Pupillen sich entschieden, das Sonnenlicht wieder anzunehmen, fand ich mich in einer seltsamen Umgebung. Die Tribüne und die Rails waren verschwunden, um mich herum ragten grüne Planen in den Himmel. Es wuselten auch seltsam grell gekleidete Leute herum; auf den zweiten Blick waren es Sanitäter. Einer leuchtete mir in die Augen, dann fragte er mich, wie es mir gehe. Was für eine seltsame Frage das war. Wie geht es mir? Ich wunderte mich plötzlich selbst. Im nächsten Moment spürte ich es alles auf einmal: Prellungen, vermutlich gebrochene Rippen - vielleicht eine ausgekugelte Schulter? Ich konnte nicht anders als ein paar Schmerzlaute von mir zu geben. Der Sanitäter sah zufrieden aus. "If it hurts, then it's okay." Ich mochte die Logik hinter den Worten nicht, auch wenn es stimmte. Man hatte mir eine Infusion gegen den Schock verabreicht, deshalb wurde ich mit jeder Sekunde wacher. Eine Trage lag bereits neben mir im Gras. Darauf wurde ich nun vorsichtig geschoben und dann folgte eine Taxifahrt im Krankenwagen. Unterwegs erfuhr ich nur, was ich bereits befürchtet hatte. Piratebay war aus noch ungeklärten Gründen zusammengebrochen und auf der Stelle tot gewesen. Man wollte eine Obduktion durchführen, um die Ursache zu finden. Das Rennen hatten wir gewonnen, aber zu welchem Preis? Ich hatte reichlich Zeit, um mir den Kopf darüber zu zerbrechen.
Am Abend kamen der Trainer und der Besitzer vorbei, um mir eine gute Besserung zu wünschen. Ich hakte nach, ob man denn schon mehr wusste. Aber beide verneinten. Maddie kam erst am nächsten Tag vorbei - sie hatte zu viel zu tun gehabt. Dafür brachte sie endlich Klarheit was Piratebay anging - nunja, ihre Aussage war auch nicht wirklich befriedigend. "The vet said it was a heart attack." Sie pausierte, und ich sah nachdenklich die Decke an. "But there's more. The autopsy showed that he had kissing spines." "That explains why he was always fighting..." Mir bildete sich ein Kloss im Hals, wenn ich daran dachte, dass der Hengst die ganze Zeit höllische Schmerzen gehabt haben musste, und trotzdem noch für mich gewonnen hatte. Die Rückenschmerzen und der Stress der Rennbahn kombiniert waren selbst für sein starkes Herz auf Dauer zu viel gewesen. Wie unglaublich treu sind diese Tiere? Dass sie trotz allem rennen, und ihren Besitzern Geld in die Tasche bringen –wofür?... Auf der anderen Seite haben sie keine Wahl. Der letzte Teil war schwer einzugestehen, denn ich war massgeblich an Piratebays Schicksal beteiligt. Die Peitschenhiebe, die ich am Vortag noch in gleichgültiger Gewohnheit ausgeteilt hatte, kamen mir nun wie ein Todesstoss vor. Habe ich ihn umgebracht? Habe ich diesem scheinbar unermüdlichen Herzen den Rest gegeben? Ich wollte die Frage rhetorisch belassen. Wir sehen gerne weg. Wir reden uns gerne ein, dass es sowieso passiert wäre, auch ohne unser Zutun.
Ich konnte nach dem Vorfall nicht mehr mit derselben Gelassenheit in den Sattel sitzen. Die physischen Wunden waren zwar nach ein paar Monaten dank der gründlichen Arbeit der Chirurgen vollständig geheilt, aber ich konnte die Vierbeiner nicht mehr ansehen, ohne mir Gedanken über mögliche Innere Verletzungen zu machen. Ich suchte förmlich nach Indizien auf Unwohlsein, und die Trainer machten mir deutlich klar, dass sie das übertrieben fanden. Ausserdem war ich insgesamt angespannter, sobald ich im Sattel sass - was die Pferde natürlich spürten. Meine Siegesquote sank und ich hatte fast schon eine Durststrecke. Bis ich eines späten Sommerabends einmal mehr vom Leben überrascht wurde.
Es war eines der Nachtrennen für Vierjährige, das ich an diesem Tag bestritt, mit einer Stute namens Picturesque – ausgerechnet vom selben Vater wie Piratebay. Sie war schon die ganze Zeit über nervös und zappelig, aber diesmal war ich mir sicher, dass es nur die flatternden Nerven waren. Der Tierarzt hatte die Stute nämlich gerade erst auf Wunsch der Besitzer hin komplett durchgecheckt. Ich versuchte, möglichst ruhig zu wirken, damit sie sich sicher fühlte – sicherer als ich selbst, zumindest. Bei den Startboxen zögerte sie nochmals, aber der professionelle Umgang der Helfer ermöglichte trotzdem ein rasches Hineinführen. Ich ignorierte die Bauchschmerzen, die mich seit dem Aufwachen plagten und sich nun hartnäckiger denn je in mein Bewusstsein drängen wollten. Es gibt keinen Grund Angst zu haben, Ray. Alles ist abgeklärt, wir sind fit und kerngesund, redete ich mir ein. Gleichzeitig fragte ich mich: Ist es diese tiefliegende Angst, die auch Picturesque fühlt; die sie nervös auf der Stelle trampeln lässt? Hat sie auch jedes Mal Angst, dass wir das Rennen nicht überleben? Der Start verlief sauber und alle Jockeys und Pferde kamen gut weg. Sobald wir in Bewegung waren und beide eine Aufgabe hatten, auf die wir uns konzentrieren mussten, entspannten wir uns. Die Stute rannte einfach, als gäbe es kein Morgen, und ich tat, wozu ich ausgebildet war: sie steuern und ihre geballte Kraft im richtigen Moment freisetzen. Das Feld war die meiste Zeit des Rennens dicht gedrängt und es blieb bis zum Schluss spannend. Ich schaffte es, Picturesque durch eine Lücke nach vorne zu bringen. Es wurde jedoch äusserst schwierig, sie auch dort zu halten, denn sie war trotz der ähnlichen Abstammung kein so starkes Pferd wie Piratebay. Am Ende gewannen wir so knapp, dass die Rennleitung das Resultat zuerst auf der Finish Kamera prüfen musste, bevor sie es verkündete. Ich parierte Picturesque in den Trab und wendete sie in Richtung Ausgang und Tribünen, wobei ich ihren schweissnassen, in der herbstlichen Morgenkälte dampfenden Körper genau im Auge behielt. Wir wurden von ihrem Pfleger empfangen und kurz darauf stiessen auch Besitzer und Trainer dazu. "That was incredible! You did really well, both of you!", rief eine ältere Dame, die Anteile der Stute besass. Ich zwang mich zu einem Lächeln, meine Gedanken noch immer ganz woanders, und wir liessen uns ablichten, ehe ich von dem Rücken des noch immer stark schnaufenden Tiers hopste. Der Pfleger schob die Bügel hoch und führte es in Richtung Ställe. Ich wollte mich ebenfalls gerade zurückziehen und zog meinen Helm aus, da rief plötzlich jemand meinen Namen. "Miss Hayes!?" Die Stimme war ungewohnt verändert durch Erstaunen und Überraschung, aber ich erkannte sie trotzdem sofort. Ich versuchte, hinter den Fotografen abzutauchen und mich zwischen den Lautsprechern hindurch davon zu stehlen, aber ich war zu langsam. "Oh, Mr Harper. What a surprise...", ich versuchte begeistert zu klingen, mit mässigem Erfolg. "A surprise indeed. I didn't expect you to become a jockey after... Well." Er schwieg leicht unsicher. "I did not either. But here I am." "That is impressive. And you won the race." Ich nickte zufrieden. "I won the race." Wir schwiegen, denn offenbar war ihm der Text ausgegangen. Er sah noch genau so aus, wie ich ihn von vor zweieinhalb Jahren in Erinnerung hatte. Er trug Anzug und Kravatte, wie es sich für einen CEO gehörte - wie auch die meisten Rennpferdebesitzer. "...So... You own a horse, too. Or did you just come to watch the race?" Er wirkte erleichtert über den neuen Themenvorschlag und formulierte seine Antwort sorgfältig. "Well, actually both. I do own a horse, but it did not compete today. I came here to study our rivals." "You really own a horse? I had no idea. I've never seen you at a race before." “I bought my first one just after you had started working at Harper Tech. Sadly, it suffered a leg fracture during Training shortly after and I was advised to sell it. So I bought a new yearling about two years ago. It didn’t compete much as a two-year-old; however, we have been to many races this summer, and it did great. I have probably seen you once or twice, but since it was only a short glimpse I thought it unlikely." “It’s no surprise then, since I had a longer break over summer, due to an accident this spring.” “Another accident? You should be more careful, you only have one life, you know.” “You don’t believe in reincarnation or heaven?” “No, I do not believe in such. Anyway, what kind of accident was it this time? Not another one with a car involved, I hope?“ “No, it was a racing accident. My horse collapsed after the finish line.” “Oh, it was that accident? What was the name of the horse again… Piratebay? They said in the papers, that it suffered a heart attack due to genetic predisposition, right? How very unfortunate…“ Ich konnte nicht anders, als meine Stimme aufgebracht zu heben. „It was not genetic predisposition! His owners, like all the other greedy, rich people in racing business, only cared about the money! He was in pain all the time because he was such a strong, diligent horse and they shamelessly overworked him-“, ich stockte und schluckte; “we overworked him.” Peinliches Schweigen stellte sich für einen Moment ein, sodass mein Blick schweifte und nach einer Möglichkeit zu entkommen suchte. "Ah, I should probably head over to meet with the trainer. He must be waiting to discuss the race." "That is very important, indeed." Er fügte jedoch hastig hinzu: "You do not happen to take on new horses, do you?" Ich war ernsthaft erstaunt über die Frage. Du hast mich schon einmal gefeuert, erinnerst du dich nicht mehr?, ging mir unausgesprochen durch den Kopf. Ich zögerte deshalb mit dem Antworten. "I know it may seem inappropriate, but this has nothing to do with our previous working relationship. You look like a decent jockey and this rich, greedy owner-“, er deutete auf sich selbst, “has a very promising racing prospect. It is a perfect opportunity, for both of us. And since I already know your mentality, I won't have to worry about that." Mein erster Gedanke war "not in a million years!", aber wenn ich es rational betrachtete, war es eigentlich gar nicht so abwegig. Auch wenn ich mich darüber wunderte, dass er mir das Angebot trotz meiner unüberlegten Beleidigung von zuvor machte. Er war ja im Grunde kein schlechter oder unfairer Boss. Ich hatte einfach zu viel Pech, das lag nicht an ihm. Und er hat ganz bestimmt das nötige Kleingeld, um mir hin und wieder einen Bonus zukommen zu lassen. Ich überlegte noch einen Moment, dann fragte ich, ganz professionell: "Do you have my number? We can meet and I take a look at your horse, to see if it fits my preferences." Er kramte sein Smartphone raus und tippte die Nummer, die ich ihm diktierte. Danach schüttelten wir uns formell die Hand (wobei ich ein leichtes Zögern zu bemerken glaubte) und gingen unserer Wege.
Sevannie, Veija, Zion und einer weiteren Person gefällt das.
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