Of Screws and Metal - Hof-Nebenstory Teil 7
Geschrieben von Occulta im Blog Nebenstorys. Ansichten: 355
Teil 7
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„HEY RAY HAYes!“
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Maddie grinste nur triumphierend und versteckte sich symbolisch hinter der Tür ihres Spindes. „Did you hear what Mr Cole mentioned about today’s distance? I was too sleepy to listen.” “It is the same as last week, exactly two miles, three furlongs and 12 yards. Just kiddin, I don’t know either. We should stop watching Youtube together, really.” “We just have to stop watching it until 12 o’clock…” “Especially tomorrow.” Ich wusste, worauf sie hinauswollte. Für den nächsten Tag war nämlich eine Art Zwischenprüfung geplant, bei der unser bisheriger Fortschritt eingeschätzt wurde. Ich freute mich irgendwie darauf zu erfahren, ob ich bereit für die anspruchsvolleren Trainingsritte war, die danach folgen würden. Maddie und ich setzten unsere Reithelme auf und zogen uns die Schutzwesten an, dann begaben wir uns zur Sattelkammer und holten die Ausrüstung für die Pferde. Es war dasselbe wie jeden Morgen – Misten, Frühstück, Reiten, wieder Misten, Füttern, Reiten. Trotzdem wurde es nie langweilig, dafür sorgten die Vierbeiner. Ich schob zum Beispiel gerade Duskys Box auf und stellte fest, dass er ein angelaufenes Vorderbein hatte. Warum hat das beim Ausmisten keiner gesehen?, rätselte ich, während ich Mr Cole holte. Dieser meinte dann, es sei besser den Tierarzt darüber schauen zu lassen – mit Beinproblemen war in einem Rennstall gewiss nicht zu spassen. Ich streichelte Dusky leicht besorgt. Der freche Wallach war mir mittlerweile eben doch, trotz seiner Mätzchen, ziemlich ans Herz gewachsen. „Ray, until he’s fit again you will ride Sensational Art.” Grossartig, das hat mir noch gefehlt – ausgerechnet einen Tag vor der Zwischenprüfung. Die Stute trug ihrem Spitznamen “Sassy” nicht umsonst. Sie war berüchtigt dafür, ihren eigenen Kopf zu haben und ihre Reiter zu testen. Aber von Dusky war ich mir ja nichts anderes gewohnt. Trotzdem hätte ich gerne für einmal eines der braven, einfach zu bedienenden Pferde gezogen, besonders angesichts der anstehenden Einschätzung. Was soll’s. Irgendwie komme ich schon mit dem Vieh klar, und sonst nehm ich eben wieder gratis Flugstunden, beschloss ich. Die Stute war ein Fuchs, und anscheinend stammte sie sogar über zwei Blutlinien von dem berühmten Secretariat ab. Totzdem hatte sie während ihrer Karriere als Rennpferd nicht mehr gewonnen als andere der Schulpferde. Abstammung alleine schien nicht der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Mr Cole hatte uns mal erklärt, dass das wichtigste die Einstellung eines Pferdes sei. Wenn man ein Exemplar erwische, das Gefallen am Gewinnen fände, dann sei das schon die halbe Miete. Und gleich danach käme der Körperbau, denn gewisse Merkmale wären einfach entscheidend für Geschwindigkeit. Bei Sassy fehlte es irgendwie an beidem. Sie hatte eine zu schwache Hinterhand, wodurch es ihr an Schub mangelte. Gleichzeitig war ihre Beinstellung vorne suboptimal. Zuletzt war es aber ihr Charakter, der wohl die meisten Siege vereitelt hatte. Über all das und noch viel mehr dachte ich während dem Putzen der Stute nach, die übrigens auch keinen besonderen Gefallen daran fand. Während Dusky vielleicht ein-, zwei heikle Stellen besass, schien sie so ziemlich überall kitzlig zu sein. Das ging so weit, dass sie nach mir schnappte, als ich die Hufe auskratzen wollte. „Enough is enough, you little brat!“, fuhr ich sie an. Plus einen blauen Fleck, und ich bin noch nichtmal draufgesessen… Sobald ich fertig war, sass ich auf und ritt den anderen Schülern hinterher zur Sandbahn. Sassy äppelte noch einmal bevor wir angaloppierten, als wollte sie Ballast abwerfen und sich bereit machen. Ich schluckte und stand gespannt in den Steigbügeln auf. Wir galoppierten rhythmisch in einem gewöhnlichen Arbeitstempo den Rails entlang und Mr Cole korrigierte über das Mikrofon die Haltung jedes Schülers. Bei mir hatte er nicht viel auszusetzen, was mich positiv stimmte. Sassy war brav und unkomplizierter als ich dachte, zumindest bis sie sich vor einer Bewässerungsanlage erschreckte. Sie machte einen Satz zur Seite und erwischte mich damit völlig unvorbereitet, sodass ich das Gleichgewicht verlor und mich seitlich an ihren Hals klammerte. Aber die Schwerkraft siegte und so blieb mir nichts übrig, als mich kontrolliert fallenzulassen. Mr Cole fragte nur kurz nach, ob noch alle Knochen heil waren; dann kümmerten wir uns darum, das nun freilaufende Pferd zu stoppen. Zum Glück gesellte sich die Stute einfach in die Nähe der vor ihr galoppierenden Pferde und bremste mit ihnen ab. Ich joggte über den Sand und nahm Sassys Zügel dankbar von Shannon entgegen, die sie für mich von ihrem Reittier aus gehalten hatte. Den Rest des Trainings konnte ich unbeschadet – und ohne weitere Sturzübungen hinter mich bringen.
Am Abend plauderten wir noch ausgelassen, bevor wir zu Bett gingen. Allison erinnerte mich mit Schadenfreude daran, wie elegant ich an Sassys Hals gehängt hatte. Ich zuckte mit den Schultern. „I was clinging onto her neck as much as I could, but I just didn’t hug her enough it seems.“ Die anderen kicherten belustigt. Jemand fragte in die Runde, wie wir alle mit dem Reiten begonnen hatten. Ich lehnte mich unauffällig zurück, da ich nicht gerade scharf darauf war, meinen Werdegang und die Tatsache, dass ich nichts mit Pferden am Hut gehabt hatte zu teilen. Shannon begann. „My family always had horses, I grew up with them. I started taking lessons when I was seven years old.” “Me too, I grew up on a farm, we also breed racehorses. It was only a question of time for me to come here.” “My uncle is a trainer; I will be riding for him and get my licence once I’m done here.” “I grew up with ponies, but it was always my dream to be a jockey one day.” So ging es weiter – meine Befürchtung bestätigte sich: Ich war die einzige, die nicht schon vorher in irgendeiner Form Kontakt zu Pferden gehabt hatte. Sogar Maddie hatte Verwandte auf einem Gestüt und ritt seit sie klein war. Zum Glück wechselte das Thema, bevor jemand auf die glorreiche Idee kommen konnte, mich zu fragen. Vor dem Einschlafen starrte ich die Decke an und verarbeitete die ganzen Eindrücke, die ich an diesem Tag wieder gesammelt hatte. Es kam mir erstaunlich vor, dass ich trotz des Vorsprungs der anderen einigermassen mithalten konnte. Vielleicht bin ich selber ein Steher, überlegte ich lächelnd, und kuschelte mich in mein Kissen.
Ich startete voller Motivation und hoch konzentriert in den nächsten Tag. Ich wollte Mr Cole und die anderen Prüfer beeindrucken, zum Beweis, dass ich tatsächlich den anderen in nichts nachstand. Maddie war ebenfalls voller Elan. „RAY FEEDS HAY! YAY!!“, rief sie, als ich die Schubkarre Stück für Stück durch die Stallgasse schob, links und rechts in die Boxen Heuhaufen verteilend. „You are the worst“, murrte ich als Antwort. Dusky hatte ein paar Tage Arbeitsverbot verschrieben bekommen, also musste ich auch für die Prüfung auf Sassy umsatteln. Zu meiner Erleichterung zeigte sich die Stute von ihrer besten Seite und liess mich selbst in der Startmaschine nicht hängen. Am Ende des Tages bekam ich eine top Bewertung und konnte, vor Stolz strahlend, mit Mr Cole über meine Zukunftspläne sprechen. So langsam mussten wir uns nämlich alle Gedanken diesbezüglich machen. Wo wollten wir nach der Schule hin? Ein grosser Rennstall wie Newmarket? Oder eher ein ländliches Gestüt etwas abseits? Oder einfach nur Gelegenheitsaufträge? Ich war für alles offen und kündigte an, sich bietende Chancen zu packen; unwichtig welcher Art. Mr Cole meinte zwar, dass es gut sei, offen für alles zu sein, ermahnte mich jedoch, trotzdem nicht jeden beliebigen Job anzunehmen und besonders gewisse Ansprüche in Sachen Sicherheit zu haben. Ich war gerührt darüber, wie besorgt er um seine Schüler schien.
Die letzten Tage unserer Ausbildung brachen an, und mir wurde bewusst, wie sehr ich mich in die Herausforderung Jockey zu sein hineingelebt hatte. Nicht nur hatten mich die Pferde in ihren Bann gezogen, sondern auch die ganze Atmosphäre rund um die Rennbahn. Das wurde erst Recht so, als ich Monate später meine Lizenz überreicht bekam und die ersten Pferde ausserhalb der Racing School ritt. Die nervenaufreibenden Finishes, die mitfiebernden Leute - all jene, die Wetten abgeschlossen hatten, aber auch Kinder und Fans der einzelnen Vierbeinigen Stars. Nicht zuletzt die stille Hoffnung, irgendwann einen nächsten Triple Crown Winner reiten zu dürfen... Die Industrie, wie man es durchaus nennen konnte, hatte natürlich auch Schattenseiten. Lange Arbeitszeiten, viel körperliche Anstrengung, eher mässig gute Bezahlung, hohes Berufsrisiko, und die ein oder andere unschöne Szene mit Pferden, die nicht nach der Peitsche tanzten. Nicht alle Athleten wurden gleich gut behandelt. Bei unseren Ausflügen zum Hauptteil des Newmarket Trainingsgeländes war ich des Öfteren Zeuge geworden, wie ein Pferd mit Besen in einen Anhänger gescheucht, oder mit vereinten Kräften von vier ausgewachsenen Männern in die Startmaschine bugsiert wurde, weil man keine Zeit hatte, die Sache Schritt für Schritt anzugehen. Andere wurden wie Hollywood Stars umsorgt, mit Lammfell gepolsterten Halftern bis über die Ohren und täglicher Pediküre nach dem Training. Ich distanzierte mich von den gröberen Trainern und versuchte, möglichst mit letzteren Pferden zu tun zu haben. Aber am Ende machte ich nur das, was ich gelernt hatte und was mir gesagt wurde, auch wenn es manchmal nicht meinem Bauchgefühl entsprach. Nach der Erstausbildung bei der British Racing School kümmerte ich so bald wie möglich darum, die Berufsreiter-Lizenz zu bekommen. Danach bewarb ich mich für eine Stelle direkt in Newmarket, die ich dank meiner geknüpften Kontakte und der Hilfe der Racing School auch bekam. Das Beste daran war, dass auch Maddie in Newmarket einen Job fand. Wir beide arbeiteten also fortan im selben Stallbereich und trainierten fast jeden Morgen gemeinsam Pferde. Ich hatte mittlerweile auch eine neue Wohnug in der Nähe, eine Wohngemeinschaft mit zwei etwa gleichaltrigen Frauen, eine davon ebenfalls Jockey. Wir kamen gut aus, arbeiteten aber jede für sich, also hatten wir kaum miteinander zu tun. Für mich war das perfekt, ich hatte meine Ruhe und trotzdem eine günstige Unterkunft. Wie Jimmy der Gartenzwerg damals erzählt hatte, war der Lohn als Amateurjockey nicht gerade berauschend. Als Mechaniker bei der Harper Tech hatte ich deutlich mehr verdient. Aber dafür wurde es nie langweilig und ich fühlte mich wohl. Besonders, wenn ich nach einem adrenalinreichen Ritt wieder Boden unter den Füssen hatte. Die Handvoll Pferde die ich nach der Racing School ritt waren völlig anders als Dusky, der sich übrigens wieder bester Gesundheit erfreute und die nächsten paar Schüler in den Sand setzte. Im Gegensatz zu ihm waren meine jetzigen Reittiere noch grün hinter den Ohren und hatten allerhand verrückte und nervige Angewohnheiten. „True Glory“ zum Beispiel, eine 3 jährige Stute, schüttelte beim Zäumen ständig den Kopf. Und „Upside Town“, ein gleichaltriger, lackschwarzer Wallach, stieg bei jedem Training mindestens einmal, bevor er brav wie ein Lämmchen in die Startbox lief. Ich musste dann jeweils aufpassen, dass ich mir den Kopf nicht an der Maschine stiess. Aber irgendwie hatte ich die Vierbeiner trotzdem gerne, vielleicht gerade weil sie so unvollkommen waren - wie ich selbst, in gewisser Hinsicht. Als der Trainer, Walter Burke, nach einigen Wochen den Eindruck hatte, dass wir so weit wären, meldete er mich und True Glory zu unserem ersten gemeinsamen Rennen an. Mein erstes richtiges Rennen überhaupt. Ich war am Vortag so aufgeregt, dass ich im Training alles falsch machte, was man irgendwie falsch machen konnte. Ich vergass meine Brille im Spind, ich stellte meine Bügel nicht ein, und anstatt beim 1000 Meter Pfosten zu bremsen, wie zuvor abgesprochen, legte ich bis 200 Meter später weiter zu, sodass Walter mich im Anschluss zur Schnecke machte. Ich hatte die ganze Nacht hindurch Bauchweh und konnte kaum schlafen. Warum bin ich so aufgeregt? Es ist doch nicht so wichtig, wie ich in meinem allerersten Rennen abschneide... Auch Maddie meinte am nächsten Morgen, als ich sie um 5 Uhr im Stall traf, dass ich mir viel zu viel Druck mache. „I will shout my loudest YAY RAY, if you win.“ Aber irgendwie konnte mich das auch nicht beruhigen. Es war der unglaubliche Drang, in meiner neu gefundenen Aufgabe gut sein zu wollen, der mich vor Aufregung fast erbrechen liess. Gleichzeitig wusste ich, dass ich unbedingt ruhig bleiben musste, weil sonst True Glory ebenfalls die Nerven verlieren würde. Ich hatte gewissermassen Angst vor dem Angsthaben. Nachdem Walter seine ermutigende Trainer-Rede gehalten hatte, fühlte ich mich wenigstens im Stande, die Ausrüstung in den Transporter zu verfrachten. True Glory wurde unterdessen von Rebecca, einer Pflegerin, auf Hochglanz geputzt und anschliessend ebenfalls verladen. Ich überprüfte unübertrieben fünfmal, ob wir alles hatten, bevor ich beruhigt einsteigen konnte. Auf der unweit entfernten Rennbahn angekommen, luden wir alles wieder aus und ich begab mich zur Jockey Kontrolle. Rebecca betreute inzwischen die Vollblutstute. Als ich zurückkam, waren die beiden schon im Führring; True Glory war fertig gesattelt und rennbereit. Diesbezüglich war ich mir bei mir selbst nicht ganz so sicher. Die Pflegerin gab mir ein Leg-Up. Ich organisierte die Zügel, dann ging es auch schon ab zur Startmaschine. Bei einem Rennen verlief alles sehr schnell und organisiert, der Ablauf wurde Zuhause oft genug geübt. Meine Konkurrenten liefen vor und hinter mir. Ich betrachtete den ein oder anderen Ehrfürchtig - die Pferde sahen stark und fit aus - was hast du denn erwartet? Natürlich tun sie das! - die Jockeys schienen gelassen und die meisten plauderten mit ihren Helfern oder Trainern. Ich richtete den Blick nach vorne zu dem Metallgestell. Einer nach dem anderen wurde von den Starthelfern hineingeführt, bei manchen ging das schneller als bei anderen. True Glory ging gleich beim ersten Anlauf rein. Wir hatten den dritten Platz von aussen; weder besonders gut, noch schlecht. Mein Reittier drückte beim Warten ungeduldig rückwärts gegen die Tore. Ich erinnere mich, dass ich ihr noch zugemurmelt hatte, dass sich von dort abzustossen einem auch nicht schneller machen würde. Dann war der letzte drin, und wir gruben alle fast synchron die Hände in die Mähnen der Vollblüter, die Zügel zugleich straff aber nicht zurückhaltend fassend. Mit einem lauten krachen flogen die Tore auf. Die Kräfte, die beim Beschleunigen auf mich wirkten, zogen mich fast nach hinten aus dem winzigen Rennsattel. Ich duckte mich, um nicht zu viel Wind abzubekommen, und liess True Glory die ersten Meter alleine Bewältigen - bis ich mich wieder gesammelt hatte. Danach lief mein Gehirn in seinem Adrenalin-Rausch auf Hochtouren. Ich prüfte unsere Position, versuchte zu erahnen, wie sich die anderen Pferde in den nächsten paar hundert Metern verschieben würden. Der Jockey des Rappen ganz aussen sah so aus, als plante er vor uns nach innen zu kreuzen. Ich kam ihm zuvor und trieb Glory an, damit wir freie Sicht nach vorne behielten. Danach liess ich sie im selben Tempo wie das restliche Feld mithalten, um Kräfte zu sparen. Wir hielten einen möglichst konstanten Rhythmus, so wie wir es im Training gelernt hatten. In der Kurve vor der Zielgeraden begann sich das Feld förmlich neu zu durchmischen. Einige fielen zurück, weil sie sich verschätzt hatten; andere kamen plötzlich aus dem Nichts immer weiter nach vorne. Ich entdeckte einen Fuchs, der aussen vorbeizog - genau wie das Pferd, das ich bei meiner Recherche vor der Racing School im Fernsehen bewundert hatte. Mir schoss durch den Kopf, dass ich ihn auf keinen Fall nach vorne lassen durfte. Es war riskant, aber ich steuerte True Glory ebenfalls auf die Aussenbahn. Die Kurve war gleich vorbei, also verloren wir nicht zu viel Boden, und es würde nicht als Blockieren gelten, weil er noch zu weit weg war. Aber so konnte der Fuchs nicht in seiner Spur bleiben und wechselte wie erhofft nach innen, um an mir vorbeizukommen. Dabei kam er aber näher zum restlichen Feld und hatte nicht mehr freie Bahn. Ich hingegen konnte nun zulegen, ohne mir Sorgen wegen des Platzes machen zu müssen. True Glory zog voll aus und setzte sich mit jedem Galoppsprung näher an die Spitze. Kurz vor der Zielgeraden waren wir auf gleicher Höhe wie der vorderste Jockey. Ich war mir zum ersten Mal in meinem Leben sicher, was als nächstes passieren würde. Wir gewannen mit einer Kopflänge Vorsprung.
Lautes Gejuble und klatschen erfüllte den Aufenhaltsraum für die Jockeys in Newmarket. Ich schlich verlegen hinter Walter rein. "That's how you do it, folks. Her first race. She rode it like she stole it!", verkündete Maddie übermütig. Ich grinste und strich mir verlegen die Strähnen aus dem Gesicht, die sich aus dem Haargummi gelöst hatten. "True Glory did most of the work. She's a talented fella", stellte ich fest. Wir feierten mit ein-, zwei Gläschen Weisswein, ehe ich mich endlich ins Bett fallen lassen durfte. Kurz vor dem Einschlafen war ich noch einmal in True Glorys Sattel, fühlte, wie sie sich streckte, und sah die Ziellinie neben uns durchhuschen. Es war ein berauschendes Gefühl.
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