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Steckbrief: ASIATISCHES WILDPFERD (PRZEWALSKIPFERD)

Dieses Thema im Forum "Pferde Steckbriefe" wurde erstellt von danieell, 2 Jan. 2006.

  1. danieell

    danieell Guest

    Das Asiatische Wildpferd, auch Przewalskipferd genannt, ist die einzige der drei wilden Ursprungsformen, die in der ursprünglichen form überlebt haben. Dieses Pferd stellt das Bindeglied zwischen den frühesten Pferdeformen und den heutigen Rassen dar. In prähistorischen Zeiten lebte das Asiatische Wildpferd in den europäischen und zentralasiatischen Steppen, östlichen des 40. Längengrades, der die Grenze zwischen seinem Lebensraum und dem des Tarpans darstellte. Heute leben Przewalski-Pferde in einigen Zoos, und es ist geplant, ausgewählte Gruppen wieder in die Wildnis zu entlassen.
    Es liegt ein Hauch von Abenteuer und Romantik über der Entdeckung oder korrekter, der Wiederentdeckung des Asiatischen Wildpferdes. Der Zoologe J.S. Poljakow benannte die Rasse nach dem Forschungsreisenden Nikolai Mikailowich Przewalski, einem General des russischen Kaiserreichs. 1879 traf Przewalski in der Gegend von Tachin Schah (den Bergen der Gelben Pferde) am Rande der Wüste Gobi auf wilde Herden dieser mongolischen Pferde. Von dieser Gegend aus begannen 600 Jahre zuvor Dschingis Khan und seine mongolischen Horden ihre gewaltsamen Angriffe auf die zivilisierte Welt jener Zeit. Przewalski bekam den Balg eines Pferdes, das von einheimischen Jägern erlegt worden war. Die Kirgisen bejagten dieses Pferd, das sie Taki nannten, bis an den Rand der Ausrottung. Poljakow stützte seine erste wissenschaftliche Beschreibung dieses Wildpferdes auf eben diesen Balg. Nikolai Przewalski war weder Naturwissenschaftler noch Zoologe. Er war ein erfahrener militärischer Landvermesser, ein Kartograph und ein geachteter Geheimagent des zaristischen Rußlands. Wie die Briten war auch er an Kundschaftsreisen in das wilde, unwirtliche Terrain Zentralasiens beteiligt. die Briten waren von der Idee besessen, daß rußland die Invasion Indiens (dem wichtigsten Teil des britischen Empire) über das Pamir-Gebirge durch Afghanistan plane. Vom Kaukasus-Gebirge im Westen bis nach Tibet und China im Osten bemühten sich die beiden Supermächte, ein Gleichgewicht im Kräfteverhältnis der einheimischen Herrscher zu schaffen, während sie diese Gebiete im Hinblick auf eventuelle zukünftige militärische Operationen kartographierten. Przewalski arbeitet in der Mongolei un später auch in Tibet. Die Entdeckung des Asiatischen Wildpferdes wird ihm allein zugeschrieben, aber in Wirklichkeit gab es schon viele Jahre zuvor Berichte über die Existenz der Pferdeherden. Der englische Naturforscher, General Hamilton Smith, erhielt 1814 detaillierte Beschreibungen des Wildpferdes und veröffentlichte seine Erkenntnisse in einer der führenden naturgeschichtlichen Zeitschriften jeder Zeit. Im Jahre 1889 fielen russischen Naturforschern vier Wildpferde in Gaschun im Westen der Dsungarei am Rande der Wüste Gobi in die Hände. Ein Jahr später wurden eine Hengst und zwei Stuten gefangen und auf das Gut von Friedrich von Falz-Fein gebracht, einem Großgrundbesitzer in Askania Nova in der Ukraine. In den folgenden 12 Monaten organisierte der Tiersammler Carl Hagenbeck eine große Expedition, denn der herzog von Bedford hatte ihn beauftragt, für ihn einige Exemplare zu besorgen. Mit Hilfe der Kirgisen fing man 17 junge Hengste und 15 junge Stuten. diese Pferde gaben den Zoologen die Möglichkeit, sie im Detail zu studieren und bald herauszufinden, daß es sich dabei um Tiere mit einzigartigen Merkmalen handelte.
    Das Asiatische Wildpferd unterscheidet sich von seinen domestizierten Nachfahren dadurch, daß es 66 Chromosomen und nicht 64 Chromosomen besitzt. Es besitzt aber auch noch andere besondere Merkmale. Es ist aggressiv und ungestüm in der Wildnis, und es zieht umher, im Winter in den Norden und im Frühjahr zurück in den Süden. Die durchschnittliche Größe des Asiatischen Wildpferdes liegt bei 1,32m. Es ist ein Falbe mit schwarzen Beinen, oft gestreift wie beim Zebra, und schwarzer Mähne und Schweif. Der Unterbauch ist heller, und auf dem Rücken hat es einen ausgeprägten Aalstrich, oft auch ein Schulterkreuz. Besonders die Mähne ist "primitiv" - eine etwa 20cm lange Stehmähne - während die Mähne des Hauspferdes weich zu einer Seite fällt, wenn man sie wachsen läßt. Das Haar ist sehr hart, und es gibt nur wenig oder gar keinen Schopf.
    Wie beim Maultier oder Esel sind die Haare im oberen Bereich des Schweifes kurz, in der unteren Hälfte sind sie jedoch lang und grob. Der Kopf des Pferdes ist lang und schwer mit gerader oder eher konvexer Nasenlinie und hoch, fast schon in der Nähe der Ohren sitzende Augen. Um Augen und Maul herum ist das Fell heller als am übrigen Körper. Das Pferd hat einen geraden Rücken, wie z.B. Onager, Zebra und Kulan, mit denen es oft verwechselt wird, und keinen erkennbaren Widerrist. Obwohl das Przewalskipferd offensichtlich der asinen Gruppe der Equiden ähnelt, ist es eindeutig eine Unterart von Equus caballus. Seine Ähnlichkeit mit der asinen Gruppe zeigt nur, daß beide dieselben Wurzeln haben.
     

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