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[SK 476] Alle Stuten

Dieses Thema im Forum "Archiv" wurde erstellt von Sevannie, 10 Aug. 2021.

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Welcher Stute möchtest du deine Stimme geben?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 5 Nov. 2021
  1. Kredda

    20,0%
  2. Valhalla

    10,0%
  3. Fanya

    0 Stimme(n)
    0,0%
  4. Fly me to the Moon

    20,0%
  5. Avicii

    30,0%
  6. Noell

    10,0%
  7. Golden Cascade

    0 Stimme(n)
    0,0%
  8. Lichterloh

    0 Stimme(n)
    0,0%
  9. Rainbeth

    10,0%
  10. Götterdämmerung LDS

    0 Stimme(n)
    0,0%
  1. Sevannie

    Sevannie Great things never came from comfort zones.

    [SK 476] Alle Stuten

    Regeln:
    - Es dürfen nur Stuten teilnehmen (Keine Hengste, Wallache oder Fohlen).
    - Jede*r darf mit bis zu drei Stuten teilnehmen, dabei ist es egal, wem diese gehören.
    - Diese Krönung ist max. 3 Monate offen [Stichtag: 10.11.2021], dann erfolgt die Abstimmung ungeachtet der TeilnehmerInnenzahl (max. 10 Plätze)
    - Der Text darf maximal 3000 Zeichen enthalten, bitte überprüfen auf www.lettercount.com etc.! Zur Überprüfung wird die Zeichenanzahl unter den Kürtext geschrieben, zusammen mit dem Prüfsystem.
    - Bitte überweist 5 Joellen pro Stute an mich (Sevannie) mit dem Grund: SK 476
    - Der Teilnehmerzahl ist auf höchstens 10 Pferde begrenzt.
    - Der Teilnahmeschluss bleibt vorerst offen und wird mindestens einen Tag vorher angekündigt, außer die maximale Teilnehmerzahl ist bereits ausgefüllt.
    - Hufschmied- und Tierarztberichte sind mit dem richtigen Datum zu versehen.
    - Nach Beginn der Abstimmung dürfen keine Änderungen mehr an euren Beiträgen erfolgen.
    - Bitte achtet darauf, die Teilnahmebilder bei abload.de oder ähnlichem hochzuladen, damit sie auch später im Gewinnerthema angezeigt werden.

    Gründe für eine Disqualifikation:
    - die Zeichenzahl des Textes stimmt nicht
    - man hat mit Doppelaccounts abgestimmt
    - es wurde gebettelt
    - es wurde nicht überwiesen
    - die Teilnahme ist unvollständig
    - es liegt ein Verstoß gegen die Regeln vor
    - die Aufgaben wurden nicht erfüllt

    Aufgaben
    Die Kür darf frei ausgedacht werden, jedoch muss sie folgendes beinhalten:
    - das Einreiten/ Führen am Anfang der Kür mit anschließendem Grüßen
    - alle 3 GGA auf rechter und linker Hand
    - mindestens 2 verschiedene Hufschlagfiguren außer ganze Bahn
    - RichterInnen verabschieden am Ende der Kür

    Die Gewinnerstuten werden durch folgendes System ermittelt:
    Aussehen Körungstext / Userabstimmung
    1 Punkt für jede Stimme

    Abstammung
    1 Punkt: Für jedes vorhandene Elternteil
    1 Punkt: Für jedes vorhandene Großelternteil
    -0,5 Punkte für Inzucht betreffend Eltern & Großeltern je Pferd/Pony

    Offizielle Turniere & Wettbewerbe
    1 Punkt für jede Turnierschleife erster Platz
    1 Punkt für jede Schönheitswettbewerbsschleife
    1 Punkt für jede Turnierschleife zweiter Platz
    1 Punkt für jede Turnierschleife dritter Platz
    1 Punkt je Fohlenschauschleife
    2 Punkte je Reiterspielschleife

    Gesundheitscheck wenn vorhanden
    2 Punkte für tierärztliche Untersuchung
    2 Punkte für Hufschmieduntersuchung
    Die Gesundheitschecks dürfen max. 6 Monate alt sein - Zählung erfolgt ab dem Tag der Anmeldung.

    1 Punkt pro Ausbildungsbericht (nur Stufenerhöhungen zählen!)
    1 Punkt für ein Zubehörbild
    2 Punkte für ein Bild mit Zubehör & Bewegung
    Es wird nur ein Zubehörbild gewertet.

    Mindestpunktzahl für die Gewinner: 20 Punkte

    Teilnahmen bitte nach folgender Reihenfolge gliedern:
    Username
    verlinkter Pferdename
    Pferdebild
    Steckbrief (gespoilert) inkl. Turnierschleifen und korrekter Abstammungsverlinkung
    TA und HS Berichte + Datum (gespoilert)
    Trainingsberichte, nur die Stufenerhöhungen! (gespoilert)
    Kür + Zeichenzahl und Name des Prüfprogrammes


    Viel Spaß und Erfolg bei der Teilnahme!
     
  2. Maleen

    Maleen Unicorn Tech Support

    Meine Teilnahme mit
    Kredda
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    Rufname:
    Edda

    Von: Unbekannt

    unbekannt x unbekannt
    unbekannt x unbekannt | unbekannt x unbekannt

    Aus der: Unbekannt
    unbekannt x unbekannt
    unbekannt x unbekannt | unbekannt x unbekannt


    Geburtstag:
    16.Oktober 2013
    Geschlecht:
    Stute
    Rasse:
    Isländer
    Farbe:

    Smoky Black
    Abzeichen:
    //
    Stockmaß:
    1.42m


    Charakter:
    Kredda tut Alles, worum man sie bittet, um ihren Reiter glücklich zu machen. Auch in Disziplinen, die ihr nicht so sehr liegen, ist sie aufmerksam dabei. Verlangt man von ihr zu piaffieren, fragt sie wie lange, bittet man sie zu springen fragt sie wie hoch. Auch wenn Kredda noch viele Ecken und Kanten hat und ihre Ausführung von Lektionen alles andere als optimal ist, an Leistungsbereitschaft fehlt es ihr nicht.

    Genetik:
    Ee aa nCr
    Zuchterlaubnis:
    //
    Fohlen:
    //


    Besitzer:
    Royal Peerage
    Reiter:
    Jamie Lewis/
    Hunter Lacey
    Pfleger:
    //
    Maler(VKR):
    Maleen


    Reitstil:
    Englisch


    Dressur: A/A
    Springreiten: A/A
    Geländespringen: A/A
    Fahren: L/M
    Rennen(Galopp): -/-

    Distanzreiten: L/M
    Western: E/A
    Gangreiten(Tölt): S/S


    Turnierschleifen:
    [​IMG]
    BSW 535
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    262.Gangturnier 467.Distanzturnier 619.Springturnier
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    469.Distanzturnier 620.Springturnier 470.Gangturnier
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    491.Fahrturnier 622.Dressurturnier 281.Gangturnier
    [​IMG] [​IMG][​IMG]
    286.Gangturnier 490.Militaryturnier 287.Gangturnier
    [​IMG][​IMG]
    502.Fahrturnier 292.Gangturnier

    17.07.2021|Wolfszeit
    Heute war ich mal wieder bei einem meiner Stammkunden auf dem Royal Peragee. Dort wurde ich bereits von Jamie empfangen, die mich auch direkt zu meiner Patientin führte.
    Vor mir stand eine schwarze Isländerstute, die mir freundlich entgegenblickte.
    Kurz strich ihr über dem wuscheligen Mähen, bevor ich begann sie abzutasten. Beim Abtasten sah ich mir ebenfalls den Ernährungszustand wie auch Haut und Fell der Stute an. Anschließend begann ich vorsichtig das Maul der Stute zu untersuchen. Ein wenig widerspenstig versuchte sie zu kauen, ließ die Prozedur, dann aber doch brav über sich ergehen. Auch bei der Untersuchung der Augen und der Atemwege sowie beim abhören von Herz und Lunge konnte ich nichts entdecken.
    “So, als Nächstes würde ich mir gerne die Bewegung, der Stute ansehen”, sagte ich zu der junegn Dame, während ich meine Utensilien wieder in meiner Tasche verstaute. Draußen ließ ich mir die Stute erst einmal im Trab vorführen, wo sie so weit unauffällig war.
    Zum Impfen der Stute gingen wir wieder auf die Stallgasse. Ein Blick in den Equidenpass des Isländers verriet mir, dass alle Impfungen aufgefrischt werden mussten. Um der Stute eine Menge Stress zu ersparen, holte ich das Kombipräparat aus meinem Auto.
    Zu guter Letzt bekam die Stute noch eine Wurmkur, bevor sie wieder in ihre Box durfte.
    Ich verabschiedete mich von Jamie und machte mich dann auf den Weg zum nächsten Kunden.

    1399 Zeichen

    Kür
    Kredda stand entspannt neben mir und schaute sich die Zuschauer, die um den Platz herumstanden an. Wir waren die ersten und durften die Stuteneintragung eröffnen. Als durch die Lautsprecher, Kreddas Startnummer und ihr Name ertönte setzen wir uns in Bewegung. Zunächst ging es in die Mitte um die Richter zu grüßen. Diese standen zunächst noch zu dritt direkt in der Mitte der Bahn, teilten sich aber auf, als ich mit Kredda auf der ganzen Bahn lief und ihren Schritt zeigte. Auf ein Zeichen hin lief ich schneller und Kredda trabte an, wir hatten lange mit ihr trainiert um einen schönen Trab zu bekommen. Als sie zu uns kam hatte sie sich durch ihre Gangveranlagung schwer getan einen sauberen Takt zu halten, nun war das nur noch selten ein Problem, sogar eine leichte Verstärkung konnte sie unter dem Reiter zeigen, wenn auch der Trab nach wie vor kaum Schwebephase hatte. Wir liefen zwei Runden auf dem Zirkel, ehe wir wieder zu den Richtern gingen und ich Kredda für die Exterieurbeurteilung aufstellte. Stehen war für die Ponystute kein Problem, auch das umdrehen und erneute Aufstellen machte sie brav mit. Dann ging es noch ein weiteres Mal im Schritt los, diesmal auf der anderen Hand. Auch hier zeigte ich Kreddas Schritt und Trab, auf der ganzen Bahn und auf dem Zirkel. Danach kam der Galopp an die Reihe, nicht Kreddas stärkste Gangart, aber er konnte sich dennoch sehen lassen. Ein paar Helfer hatten sich bereits mit Peitschen in der Bahn verteilt und ich löste den Strick von Kreddas Trense. Sie wurde einige Runden in einer großen Acht durch die Bahn getrieben, sogar einen fliegenden Galoppwechsel baute sie an einem der Wechselpunkte ein. Als sie Richter sich ihre Notizen gemacht hatten, fing ich Kredda wieder ein und verabschiedete mich von ihnen. Beim Verlassen der Bahn klopfte ich Kredda den Hals und war glücklich, dass sie so gut mitgemacht hatte.
    1875 Zeichen - lettercount.com


    [​IMG]
     
  3. Sosox3

    Sosox3 Bekanntes Mitglied

    Meine Teilnahme mit
    Valhalla

    [​IMG]

    Steckbrief:
    Valhalla


    sire: Unknown
    dam: Unknown


    Rasse: Mustang
    Stute | 10 Jahre (25.08.2010)|
    145cm
    Farbe: Palomino Tovero| Palomino Overo mit Tobiano
    ee Aa nCr Toto nO


    Valhalla oder einfach nur Halla genannt, ist eine Stute, die weiß was sie will und trotzdem immer auch immer auf Andere achtet. Sie ist nicht die schnellste, bewegt sich aber mit einem außerordentlichen Gefühl und Geschick und ist dazu noch sehr wendig.
    Valhalla stammt aus der Wildnis, wurde aber als Fohlen eingefangen und lebte die ersten Lebensjahre bei einem Käufer, welcher die junge Stute allerdings an keinen vermitteln konnte, da sie auf einem Auge blind ist und mehrere "Schönheitsfehler" besitzt.
    Halla wurde schnell und unordentlich eingeritten und hat leider panische angst vor Trense und Sattel und ist deswegen kein Reitpferd für Anfänger.
    Als Halla immer wieder weiter verkauft wurde, sollte ihre Reise beim Schlachter enden, allerdings fand ein junger Mann diese überaus hübsche Stute und kaufte sie frei. Halla fand dann einen Platz auf der Ranch, wo sie nun in der Herde ein Teil ihrer Freiheit zurückbekommen hat.



    Besitzer: Tiara Everdeen
    Zucht: -
    Reitbeteiligung: -
    VKR: Rinnaja



    Trainingsstand


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    Platzierungen: 3/7/5
    Training: active

    Western LK5 LK4 LK3
    Reining LK3
    Trail LK5
    Distanz E A L M

    Reining + Trail


    Klasse E - LK5

    516. Westernturnier, 3. Platz
    523. Westernturnier, 3. Platz
    524. Westernturnier, 3. Platz
    525. Westernturnier, 3. Platz
    528. Westernturnier, 1. Platz
    537. Westernturnier, 1. Platz

    539. Westernturnier, 3. Platz

    LK 4
    -551. Westernturnier, 2. Platz
    566. Westernturnier, 2. Platz
    572. Westernturnier, 2. Platz
    574. Westernturnier, 2. Platz
    575. Westernturnier, 2. Platz
    577. Westernturnier, 1. Platz
    586. Westernturnier, 2. Platz
    593. Westernturnier, 2. Platz

    [​IMG]

    Zuchtinformation
    Zuchtverfügbarkeit: [​IMG]Geschlossen[​IMG]

    Zuchtbedingungen

    -
    SK -

    Nachkommen: -

    [​IMG]

    PNGs

    offizieller HG | PNG



    Tierarztbericht: 15. April 2021
    15.04.2021|Wolfszeit
    Tierarztbericht für Valhalla
    Heute würde es bereit früh zum ersten Kunden gehen, denn die Evergreen Acres liegen etwa 4 ½ Stunden entfernt. Mit einem Becher voll Kaffee, kontrollierte ich noch einmal, ob ich alles dabei hatte, bevor ich in das Auto stieg und losfuhr. Das heute relativ wenig Verkehr war, kam ich pünktlich auf den Evergreen Acres an, wo ich bereit freundlich von Mrs. Everdeen empfangen wurde.
    “Wo haben wir denn den Patienten?”, fragte ich sie nach der Begrüßung.
    “Sie steht noch ihn ihrer Box, folgen Sie mir bitte”. Ich folgte der jungen Frau in den Stall. In einer großen hellen Box stand eine helle Scheckstute, die bereit nervös die Ohren verdrehte.
    “Das ist Valhalla, eine 10-jährige Mustagstute”, stellte Mrs. Everdeen die Stute vor, während sie die Box betrat, um die Stute zu halftern.
    “Lassen Sie, sie ruhig erst einmal in der Box”, hielt ich die Frau auf, als sie die Stute herausführen wollte. Langsam um die Stute nicht zu erschrecken, betrat ich die Box und begrüßte sie erst einmal, bevor ich begann sie abzutasten, was sich als garnicht so einfach gestaltete, das die Stute nicht wirklich still stehen wollte. Beim Abtasten sah ich mir ebenfalls den Ernährungszustand wie auch Haut und Fell der Stute an.
    “Sie hat hier leichten Haarbruch, hat sie vielleicht lange eine Decke getragen?”, fragte ich die Besitzerin und deutete auf eine Stelle am Widerrist und an der Schulter. Mrs. Everdeen verneinte die Frage.
    “Ok, dann werde ich da bei den Blutwerten noch mal darauf achten, dass könnte nämlich auf leichte Ernährungsmängel hinweisen”, erklärte ich.
    Anschließend begann ich vorsichtig das Maul der Stute zu untersuchen. Allerdings macht es mir die Stute nicht einfach da sie hektisch versuchte mir auf die Finger zu beißen. Beruhigen redete ich auf die Stute ein und sie beruhigte sich ein wenig.
    “Ihre Zähen sollte mal langsam wieder gemacht werden, sie hat ein paar kleine Hacken an den Backenzähnen, aber ansonsten ist alles in Ordnung”.
    Bei der Untersuchung der Augen und der Atemwege konnte ich nichts entdecken, außer der bereits bekannten Blindheit auf dem rechten Auge. Das Abhören von Herz und Lunge, wie auch die Temperatur waren unauffällig.

    “So, als Nächstes würde ich mir gerne die Bewegung, der Stute ansehen”, sagte ich zu Mrs.Everdeen, während ich meine Utensilien wieder in meiner Tasche verstaute. Draußen ließ ich mir die Stute erst einmal im Trab vorführen, wo sie so weit unauffällig war. Anschließend war die Belastungsprobe an der Reihe, das hieß für die Stute stillstehen, währen ich das linke Vorderbein eine Minute lang beugte. Nach der Minute musste die Palominostute direkt lostraben. Diese Prozedur wiederholte ich mit allen vier Beinen. Hinten rechts zeigte sie ein leichtes Ticken. Somit würde ich beim Röntgen noch einmal besonders auf dieses Bein achten.
    Während ich das mobile Röntgengerät aus dem Auto holte und aufbaute, ließ Mrs. Everdeen ihre Stute, solang ein wenig grasen. Da die Stute gerade schön entspannt war, nahm ich noch ihren Ruhepuls und die Atemfrequenz um es später vergleichen zu können.
    Anschließend stattete ich mich und Mrs.Everdeen mit einer Bleischürze aus.
    Die hektische Art der Stute, machte das Röntgen nicht ganz so einfach, da sie dafür stillhalten musste, damit ich ein vernünftiges Bild bekam.
    Nachdem alle Bilder gemacht waren, konnte ich Mrs. Everdeen Entwarnung wegen des Tickens geben, denn auf den Röntgenbildern war nicht zusehen. Das Ticken rührt dann wohl eher daher, dass die Hufe für ihre leichten X-Beine nicht ideal bearbeitet worden waren. In dem Zuge empfahl ich ihr das beim nächsten mal beim Schmied anzusprechen.
    Während ich das Röntgengerät wieder im Auto verstaute, ließ ich Mrs. Everdeen schon einmal mit dem longieren beginnen. Während die Besitzerin Valhalle longierte, beobachtete ich auch noch die Bewegungen der Stute. Nach 10 Minuten in allen Gangarten, ließ ich das longieren beenden und nahm erneut den Puls und die Atemfrequenz, alle Werte waren im normalen Bereich.

    Zum Impfen der Stute gingen wir wieder auf die Stallgasse, da die Besitzerin ein Blutbild angefordert hatte, entnahm ich erst eine Blutprobe.
    Ein Blick in den Equidenpass der Mustangstute verriet mir, dass alle Impfungen aufgefrischt werden mussten. Um der Stute eine Mengse Stress zu ersparen, holte ich das Kombipräparat aus meinem Auto um es der Stute zu verabreichen.
    Zu guter Letzt bekam die Stute noch eine Wurmkur, bevor sie wieder in ihre Box durfte.
    Ich verabschiedete mich von Mrs. Everdeen und machte mich dann auf den Weg zum nächsten Kunden.


    Am Nachmittag des darauffolgenden Tages trudelten die Laborergebnisse von Valhalla in meinem E-Mail-Postfach ein. Ich warf einen Blick auf die Blutwerte und wie ich es mir bereits gedacht hatte, als ich den Haarbruch bei der Stute entdeckt hatte, wies sie einen Zink- und Selenmangel auf.
    Ich reif Mrs. Everdeen an um sie darüber zu informieren. Ich empfahl ihr ein Zusatzfutter, was den Mangel ausgleichen würde.

    4.137 Zeichen gezählt mit Word

    Trainingsberichte:
    1. Reining LK5-LK4
    1. Reiningkurs auf der Bow River Ranch
    Four Bar Chocolate Becks LK 5 - LK 4, Valhalla LK 5 - LK 4, A Painted Smart Delta LK 5 - LK 4, Gunners Styled Gangster LK 4 - LK 3, Valravn LK 3 - LK 2, Walla Walla Starshine LK 3 - LK 2, Stormborn LK 3 - LK 2, Ausritt mit Whitetails Shortcut & Cielos
    April 2020, by Veija
    Caleb
    Es war eine Woche vergangen, seit ich vom Besuch auf Evergreen Acres zurückgekehrt war. Hier zu Hause lief alles wie immer. Ein Tierarzt hatte sich unser Waisenfohlen Queen angesehen gehabt und festgestellt, dass das Problem mit Zufüttern erledigt war. Dabei ging es nicht nur um Queen sondern auch um das eigentliche Fohlen von Aunti, was noch immer keinen Rufnamen hatte. Leider hatten noch fast alle Fohlen keine Spitznamen. Auf Anhieb fielen mir auch nur Daisy, Shark, Queen und Elvis ein. Beim Rest mussten wir uns wohl noch einmal zusammensetzen und überlegen. Hauptsache alle waren gesund und allen ging es gut. Ich hatte zuerst ein wenig Angst gehabt, ich müsste den Kurs aus diesem ausfallen lassen, weil ich mir ziemliche Sorgen um Queen gemacht hatte. Doch Tschetan freute sich schon ganz besonders auf den Kurs. Er half mir wo er nur konnte und stand jetzt schon wieder im Stall und kontrollierte, ob auch alle Boxen bereit für die Ankunft der Pferde waren. “Ich hatte sie eigentlich alle draußen am Platz oder an der Halle stehen haben wollen, aber ich denke es ist besser, wenn wir es beim Stall belassen”, sprach ich den jungen Lakota an, der sich wie ertappt zu mir umdrehte. “Es wird nachts noch ziemlich kalt”, erwiderte er und ich nickte. “Genau. Sind die Boxen bereit zum Einzug?”, fragte ich ihn und der Junge baute sich stolz vor mir auf. “Alles bereit. Die Leitungen sind frei, sie können also trinken. Jedes Pferd hat schon Heu und ich hab vor jede Box Eimer gestellt, so dass die Teilnehmer ihr Kraftfutter selbst rationieren können”, verkündete er mir. “Das ist gut Tschetan. Valravn steht aber weiterhin im Paddocktrail von Ylvi, oder kommt er auch in den Stall?”
    Tschetan schien zu überlegen, dann sagte er: “Ich.. ich… eigentlich schon. Oder soll er lieber im Stall stehen?”, fragte er mich unsicher.
    “Nein, alles gut. Lass ihn im Trail, dann ist zumindest für ihn alles wie immer”, erklärte ich und schaute einmal durch die leere Stallgasse. “Ich hab mir heute morgen noch überlegt, ich nehme von mir drei Pferde zum Kurs dazu. Blue war ja von Anfang an eingeplant. Ist schon doof, dass meine besten Pferde grade alle Fohlen bei Fuß haben…”
    “Von wem sprichst du denn?”, unterbrach mich Tschetan, so dass ich meinen Gedankengang gar nicht zu Ende bringen konnte.
    “Smartie. Ich hätte so gerne gezeigt, wie weit wir sind und was sie alles schon kann- und Bella hätte eine Auffrischung bestimmt auch gut getan… aber ich hab mich jetzt eben für Blue, Gangster und Stormborn entschieden. Blue ist fertig ausgebildet, der kann so einiges. Gangster steht noch am Anfang, wobei ich da auch Witch hätte nehmen können, aber sie hat jetzt einfach Pause, nach dem gelungenen Makeover- und Stormborn.. ja die ist gerade in der Ausbildungsskala in der Mitte angekommen. Ich denke, damit kann ich euch einiges vorreiten.”
    Tschetan nickte zustimmend. “Ich bin… schon ein wenig nervös”, rückte er dann mit der Sprache raus und trat leicht von einem auf das andere Bein. “Das brauchst du nicht- selbst wenn nicht alles klappt du hast den größten Vorteil von allen. Du wohnst hier und ich kann dir jeden Tag weiterhelfen. Die anderen, bis auf Tiara, sie bleibt noch zwei Wochen, fahren nach der Kurswoche wieder nach Hause und ich kann ihnen nicht sofort helfen, wenn sie Probleme haben”, munterte ich den Jungen auf, klopfte ihm auf die Schulter und verließ dann den Stall. Am nächsten Morgen, Montagmorgen, sollten die ersten Teilnehmer anreisen. Tiara würde sich vermutlich ein wenig verspäten, denn sie hatte keinen Flug mit Pferd mehr nach Calgary bekommen, weil der Entschluss so kurzfristig gekommen war. Stattdessen würde sie am frühen Morgen in Medicine Hat landen und musste von dort zu uns rüber fahren, was zwei Stunden länger dauerte, als die halbe Stunde von Calgary zu uns. Laurence hatte sich jedoch zusammen mit Brian bereit erklärt, Tiara und Valhalla abholen zu fahren.
    Die Chauffeure für Johanna, Alicia und Niklas sowie Jake übernahmen Bellamy und Cayce.

    Am Abend brachte ich Gangster, Blue und Khaleesi- den Spitznamen hatte Octavia Stormborn gegeben und seit dem hatte er sich so in meinen Kopf gebrannt, dass er da einfach nicht mehr rausgehen wollte, in die Boxen an der Halle. Die Pferde schienen sich nicht über ihr neues Nachtquartier zu wundern, denn sie waren es gewohnt, dass sie mal hier und mal da in einer Box standen. Immer da, wo ich sie gerade trainieren wollte.
    Beim Abendessen herrschte reges Treiben und alle wollten etwas über die neuen Pferde erfahren. Besonders Betsy hörte gar nicht mehr auf zusammen mit Tschetan zu diskutieren, ob es denn alles richtige Westernpferde wären. Auch Kaya brachte sich ein bisschen in das Gespräch der Kinder ein. Zwar sagte sie wie immer kein Wort, nickte aber ab und an oder schüttelte den Kopf. In der letzten Zeit war mir vermehrt aufgefallen, dass sie sich mit Betsy und Tschetan in einer Art Zeichen- oder Gebärdensprache verständigte. Ich musste Louis oder Ylvi mal danach fragen, denn verstehen tat ich kein ‘Wort’.


    Montagmorgen. Noch zwei Stunden, bis die Teilnehmer eintreffen sollten. Laurence und Brian waren schon eine ganze Weile weg. Auch Bellamy und Cayce wollten sich mit zwei Trailern auf den Weg machen. So konnte Starshine, die Stute von Alicia und Niklas, alleine transportiert werden und nicht zusammen mit den beiden Hengsten. Das ersparte den Tieren einiges an Stress.
    Tschetan war schon auf der Huf und tigerte über den Hof. Er hatte heute morgen nicht nur- schon wieder- nach den Boxen der Kursteilnehmer geschaut, sondern auch meine drei Pferde für den Kurs vorbildlich versorgt und auf die Koppel gebracht. Ich hatte ihn dazu zwar nicht angestellt, war aber froh um jede Hilfe die ich bekommen konnte, denn so hatte ich noch ein wenig Zeit für meinen Papierstapel im Büro gehabt. Außerdem war ich im Internet an einem Trainingsvideo zum Sliding Stop hängen geblieben. Fast alle Pferde hatten Probleme mit dem Stop und ich hatte mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich ihnen helfen konnte. Ich hatte ein ganzes Repertoire an Hilfengebungen und Stellungen in meinem Kopf. Was ich davon allerdings anwenden konnte und was nicht, sah ich erst, wenn ich die Pferde hier hatte und gegebenenfalls auch selbst ritt.
    Die Zeit bis zur Ankunft der Teilnehmer verging wie im Flug. Wie durch ein Wunder war Tiara doch die erste, die bei mir auftauchte. “Lange nicht gesehen”, scherzte ich und umarmte sie kurz. Tiara schien sich erst nicht so ganz sicher, erwiderte die Umarmung dann allerdings und erzählte mir ein wenig von ihrem Flug. Valhalla war ziemlich nervös, die Sedierung des Fluges schien wohl nachzulassen. “Im Stall sind Boxen mit Paddocks fertig, wir bringen sie heute zunächst dahin, ab morgen stehen euch dann kleine Koppeln zur Verfügung”, erklärte ich ihr und zusammen gingen wir in den Stall, in dem Valhalla auf die rechte Seite kam. Dort würde auch Walla Walla Starshine unterkommen, während A Painted Smart Delta und Four Bar Chocolate Becks auf die linke Seite kämen.
    Wenig später fuhren auch die beiden Trailer mit den anderen Teilnehmern auf den Hof. Ich begrüßte zunächst Niklas und Alicia mit ihrem Pferd Starshine, ehe ich ihnen ihre Boxen zeigte. Jake mit Delta und Johanna mit Becks bekamen ihre Box zugewiesen. “Ich habe Tiara eben schon erklärt, dass die Pferde jetzt mal ein bisschen ankommen dürfen. Ab Morgen dürfen sie auf die Koppeln, die zeig ich euch Morgen früh dann nochmal. Am späten Nachmittag würde ich gerne eine erste, ganz kurze Einheit machen. Morgen früh geht es dann mit einer Gruppenstunde los. Am Nachmittag steht Einzelstunde auf dem Plan. Den Plan halten wir vorerst für die nächsten Tage bei. Er kann sich jedoch auch noch ändern, sollten wir auf Probleme stoßen. Oder es klappt so gut, dass wir kein Intensivtraining brauchen.
    Für den Kurs habe ich drei meiner Pferde ausgesucht, mit denen ich euch viel zeigen kann und die ihr auch gerne dann reiten dürft”, beendete ich meine lange Rede.
    “Aber jetzt kommt erstmal mit”, sagte ich freundlich und setzte meinen Hut wieder auf den Kopf, den ich eben in die Hand genommen hatte. “Ich zeig euch eure Zimmer. Wer Hilfe mit den Koffern braucht kann sich gerne melden. Sattelzeug könnt ihr vor die Boxen bringen, da sind Sattelböcke und auch sonst müsste alles davor unterkommen.”
    Das Auspacken dauerte seine Zeit und ich teilte jedem der Teilnehmer ein Zimmer im Haupthaus zu. Das Haus war leer, seit Ylvi nicht mehr bei mir wohnte und so freute ich mich doch, über etwas mehr Bewegung in den eigenen vier Wänden.

    Zum Mittagessen saßen wir alle zusammen und tauschten uns ein wenig aus. Nach zwei Stunden Pause wurden die Pferde gesattelt. Zunächst war ich alleine an der Halle, denn mein Blue stand dort in einer der Boxen. Als ich fertig war mit Satteln kam Tschetan. Er war ruhig, auch beim Essen war er sehr ruhig gewesen und hatte den anderen eher zugehört als selbst etwas gesagt. “Du brauchst wirklich nicht nervös zu sein”, versuchte ich den Jungen aufzuheitern, doch er nickte nur wortlos, gurtete den Sattel von Ravn nach und schwang sich auf sein Pferd. Die anderen Teilnehmer folgten sogleich und Tiara konnte es sich nicht nehmen lassen, Blue kurz ‘Hallo’ zu sagen. Sie war ihn schon geritten und wusste, wie er sich anfühlte.
    “Alicia und Niklas… ich hätte gerne, dass Alicia anfängt. Niklas bis zur LK 3 bist du schon geritten, oder?”, fragte ich die Begleitung von Alicia, die ich bis jetzt noch gar nicht kannte. “Ja genau. Ich reite jedoch hauptsächlich freizeitmäßig, würde jetzt aber gerne mehr in den Turniersport gehen.”
    “Das ist gut, dann bekommst du später die Ehre und darfst Blue mal ausprobieren”, erklärte ich und ließ mir alle Teilnehmer mit ihren Pferden in einer Reihe aufstellen. “Ich fang dann mal kurz an. Ich bin, wie ihr hoffentlich alle wisst, sonst wärt ihr nicht hier, Caleb O’Dell. Ich bin seit etwas mehr als einem Jahr der Besitzer der Bow River Ranch. Das hier an meiner Seite”, sagte ich und hielt die Zügel von Blue in die Luft “Ist Gun and Slide, kurz Blue. Ein Hengst wie kein anderer, eine wirkliche Lebensversicherung. Dazu läuft er schon eine ganze Weile in der Leistungsklasse 1 und.. ihr könnt Tiara fragen, der kann schon einiges.”
    Alle Augen richteten sich auf Tiara, die wohl mit so vielen Blicken nicht gerechnet hatte, denn sie wurde etwas kleiner in ihrem Sattel. “Äh.. ja.. aber ganz so einfach ist es nicht, so ein gutes Pferd zu reiten”, stammelte sie und schaute hilfesuchend zu mir. “Wo du gerade schon dabei bist… stell dich und dein Pferd doch einmal kurz vor.” Ich war mir sicher, dass sich nicht alle Teilnehmer kannten.
    “Ich bin Tiara und das hier ist meine Mustangstute Valhalla. Wir sind hier für die LK 4 in der Reining”, stellte sie sich vor. Nun ging es reihum weiter. “Ich bin Johanna und das hier ist mein Quarter Horse Hengst Four Bar Chocolate Becks.”
    “Ich bin Alicia, das da ist Niklas. Wir sind mit der Quarterstute Walla Walla Starshine für die LK 2 hier.”
    “Ich bin Jackson, ihr könnt mich aber Jake nennen. Ich hab den Paint Horse Hengst A Painted Smart Delta für die LK 4 mitgebracht.”
    “Ich.. das ist Valravn. Ich bin Tschetan. Caleb wollte uns für die LK 2 helfen”, stellte sich nun auch der Jüngste in der Truppe vor.
    “Gut, wer mag anfangen und mal ein bisschen was zeigen?”, fragte ich in die Runde und Jake meldete sich als erstes. “Gut, alle anderen kommen mit mir zusammen hier hinten in die beiden Ecken, dann hat Jake Platz.”
    Gesagt getan. Jake ritt in die Mitte der Halle, während alle anderen ihm Platz machten. Jake und Delta fingen an mit ein paar Spins. Langsam drehte sich der Hengst nach links, dann nach rechts. Das sah schon gut aus. Er überdrehte jedoch ein bisschen und machte aus vier Runden viereinviertel. “Wenn du stoppen willst müssen deine Hilfen schneller kommen. Er dreht sich zwar noch sehr langsam, aber deine Hilfen waren zu langsam, nochmal”, gab ich die Anweisung und stützte mich auf dem Sattelhorn von Blue ab. Dieser klappte kurz die Ohren nach hinten, als erwartete er einen neuen Befehl. Doch ich streichelte ihm kurz über den Hals, als Zeichen, dass ich nichts von ihm wollte. Sofort stellte er die Ohren wieder nach vorne.
    Jake setzte meine Anweisung sofort um und schaffte es, Delta punktgenau aus dem Spin zu stoppen. “Gut”, sagte ich kurz und sah dann zu, wie er den Hengst zum Galopp stellte. Er sprang sauber an und ritt seine Zirkel. Zum Zirkeln wollte ich später etwas sagen, wenn ich alle Pferde gesehen hatte und nicht jetzt schon vorgreifen. Jake hielt den Hengst mehr oder weniger auf der Spur, musste jedoch viel nachhelfen. Das war allerdings normal, das Pferd befand sich erst am Anfang der Ausbildung. Am Wechsel über den Trab hatte ich nichts zu bemängeln, auch der Galopp auf der anderen Hand war in Ordnung. Nun stellte er ihn zum Sliding Stop und ich erkannte sofort das Problem. Jake kam zwar gut mit dem Pferd klar, aber bei diesem Manöver übernahm ganz klar das Pferd die Kontrolle und Jake war nur Passagier. Der Roll Back holperte auch ziemlich, so dass ich nun doch schon eingreifen musste. “Morgen Mittag in der Einzelstunde habe ich für dich folgende Aufgabe: du übst die Run Downs. Du gibst vor, in welchem Tempo ihr galoppiert. Du gibst vor, ob ihr stoppt oder nicht. Du gibst vor, was nach dem Stoppen passiert. Delta weiß genau, wenn du ihn gerade richtest, was folgt. Ich möchte, dass du den Automatismus unterbrichst. Run Down heißt nicht gleich Run Down. Du bestimmst was das nächste Manöver von Delta sein wird, nicht er”, erklärte ich Jake. Dieser nickte. “Wenn wir das geknackt haben, gehen wir an die Roll Backs. Es ist gut, dass ihr schon die Spins könnt. Das ist ein riesen Vorteil. Der Rest wird ein Kinderspiel. Aber ansonsten schon gut”, lobte ich ihn und ließ ihn sich wieder einreihen. “Johanna machst du weiter?”, fragte ich die junge Frau. “Klar”, antwortete sie und stellte Becks in die Mitte. Auch dieser Hengst stand noch am Anfang seiner Ausbildung. Dementsprechend waren die Manöver alle noch langsam und nicht präzise. Die Spins sahen für den Anfang gut aus. Johanna machte nicht den selben Fehler wie Jake. Auch wenn sich Becks langsam drehte, mussten ihre Hilfen schnell und präzise kommen. Das Zirkeln war für die LK angemessen, ich hatte heute noch nichts zu meckern. Auch der einfache Galoppwechsel mit der Trabphase war gut. “Zeig mal kurz die Stops im Schritt und Trab, du hast ja gesagt das sei kein Problem, nur aus dem Galopp heraus”, sagte ich zu Johanna. Sie nickte und zeigte ein paar mal das Stehenbleiben im Schritt. “Gut, jetzt Trab”, war meine nächste Anweisung. Auch hier stoppte der Hengst, aber ich hatte das Problem schon erkannt. “Ich möchte euch noch gerne im Galopp sehen, bevor ich dir weitere Anweisungen gebe.”
    Johanna galoppierte auf der rechten Hand an und zeigte mir ihren… langsamen Run Down, ehe sie die Hilfen zum Stop gab. Becks stoppte zwar, setzte sich aber kein bisschen auf die Hinterhand. Er riss den Kopf hoch, ging Johanna gegens Gebiss und schaffte es nicht, die Schulter zu heben. Jetzt hatte ich meine Diagnose. “Johanna den müssen wir unbedingt auf seinen Hintern bekommen. Der muss sich viel mehr setzen. Die Schulter muss hoch und er darf den Kopf nicht so hochreißen. Folgende Aufgabe für dich morgen Mittag in der Einzelstunde… ach warte. Zeig mal noch das Back Up und den Roll Back.”
    Die junge Frau nahm die Zügel wieder auf und gab die Hilfen zum Rückwärstrichten. “Hmm jaa, ja ok. Damit können wir arbeiten. Jetzt der Roll Back”, sagte ich zu ihr und schaute ihren Hilfen genau zu. Alles richtig, nur dadurch, dass der Hengst sich nicht auf die Hinterhand setzen wollte, klappte dieser nicht ganz so gut, wie ich gehofft hatte. Auch Johanna schien ein bisschen enttäuscht. “Nicht schlimm, das bekommen wir hin. Ich weiß auch schon wie. Wie schon gesagt den müssen wir auf die Hinterhand bekommen. Jedes Mal wenn du jetzt stoppst, egal aus welcher Gangart, richtest du ihn sofort rückwärts. Es ist nicht schlimm, sollte er schief laufen, das bekommen wir später nochmal raus. Wichtig ist: stehenbleiben, rückwärts. Dann bleibt ihm keine andere Wahl mehr, als sich auf den Hintern zu setzen. Wenn er es beim Stoppen allerdings schafft, mehr nach unten zu kommen und die Vorderhand zu heben, lässt du ihn stehen. Das ist ein ganz feiner Grad, ich werde dir die nächsten Tage dabei helfen, sonst reiten wir ihn sauer.” Johanna nickte. “Alles klar. Bekommen wir damit auch die Roll Backs besser hin?”, fragte sie mich und reihte sich wieder in die Warteschlange ein. “Ja. Die Roll Backs klappen nicht, weil er sich auch da nicht setzen kann. Er muss aus der Drehung angaloppieren, weshalb er Schub aus der Hinterhand braucht. Die hat er wie gesagt nicht. Bei den Spins schafft er es, weil er sich da nur auf der Stelle drehen muss, da braucht er nicht so eine Kraft von hinten. Wir bekommen das hin, du wirst sehen”, munterte ich sie auf. Dann schaute ich Tiara an. “Ich hoffe ihr habt geübt seit meinem letzten Besuch”, sagte ich streng, lächelte kurz darauf aber wieder. Ich versuchte alle Schüler gleich zu behandeln, denn es waren alte und neue Gesichter dabei, ich wollte niemanden bevorzugen. Außerdem musste ich aufpassen, was ich in Tschetans Gegenwart zu Tiara sagte. Ich durfte mir nichts anmerken lassen, damit er Ylvi und Louis nichts erzählte, das fehlte mir gerade noch.
    Tiara startete ebenfalls mit den Spins, die auch hier klappten. Sie beide hatten immer noch ihr Problem beim Angaloppieren, doch es war seit meinem Besuch schon viel besser geworden. “Yes!”, rief ich erleichtert und zog fragende Blicke auf mich. “Endlich klappt das Anspringen”, fügte ich an, um mich selbst zu erklären. Es holperte zwar noch immer, aber Valhalla sprang an. Das war die Hauptsache, den Rest konnte man reinreiten. Das Speed Control und das Halten auf dem Zirkel war nicht die größte Stärke der Beiden, aber für den Anfang nicht schlecht. Valhalla fiel ab und zu über die Schulter rein. “Heb den Zügel damit due die Schulter hoch bekommst und schieb sie mit dem Bein raus”, rief ich den Beiden zu. Tiara befolgte meine Anweisung sofort und konnte Valhalla nun besser halten. In den unteren Klassen war es noch nicht so wild, wenn zwischen dem Großen und dem kleinen Zirkel kein wahnsinnig schneller Tempounterschied zu sehen war. Viel wichtiger war es, dass die Pferde einen schönen Zirkel ritten und ihn auch immer wieder selbst halten konnten.
    Tiara setzte zum Sliding Stop an, der dem von Johanna und Becks ähnlich sah. Ich überlegte kurz. “Zeig mal Back und Roll Backs.” Daran hatte ich nichts auszusetzen. Valhalla hatte mich beim letzten Mal wirklich Nerven gekostet, das wollte ich uns allen in dieser Woche wirklich ersparen. “Zeig mir noch einen Sliding Stop.”
    Ich wollte mir sicher sein, dass ich ihr die richtige Hilfestellung gab. Tiara setzte erneut zum Run Down an und stoppte. Erneut bremste die Stute langsam ab- das war nicht Sinn der Übung. Aber ich hatte eine Idee. “Stell dir vor, du reitest dein Pferd mit dem Kopf gegen die Wand. Zunächst berührt es diese nur mit der Nase. Treibst du es weiter nach vorne, liegt der Kopf flach auf. Treibst du dein Pferd weiter, wird es merken, dass nach vorne kein Ausweg ist. Es wird anfangen, rückwärts zu gehen. Die Wand ist also etwas, durch dass sie nicht durch kann. Das möchte ich bei ihr mit dem Gebiss erreichen. Das Gebiss soll für sie diese Wand sein. Nimmst du es an, ist für sie Schluss, es geht nicht weiter. Ich möchte euch die Idee des Fencens näher bringen. Ich bin kein großer Freund davon, aber ich denke Valhalla könnte es helfen, bis sie das mit der Wand verstanden hat. Sie ist schlau, sie wird nicht lange brauchen, um es zu verstehen… ich möchte, dass du sie jetzt nochmal angaloppierst und auf die hintere Wand zureitest. Du stoppst sie kurz vorher. Sie ist nun gezwungen, stärker abzubremsen, denn durch die Wand kann sie nicht durch. Nimm sie die ersten Male ruhig fester an, damit sie lernt, wenn du sie annimmst, ist stopp.” Tiara und auch die Anderen schauten mich zunächst ein wenig entgeistert an. Jeder kannte die Methode des Fencen. Es gab genauso viele Befürworter wie Gegner und jeder hatte andere Argumente, warum diese Methode von Vorteil, oder eben von Nachteil war. Ich war wie gesagt kein Freund davon. Doch ich war mir zu 100% sicher, dass dies in diesem Fall eine riesige Bereicherung für Pferd und Reiter sein würde. “Kannst du mir das einmal zeigen?”, fragte mich Tiara und ich nickte. Ich galoppierte Blue mit einem Küsschen an und hielt ihn kurz auf dem Zirkel, ehe ich ihn gerade richtete und wir auf die Wand zugaloppierten. Ihn musste ich ziemlich weit vorher stoppen, denn er hatte einen ziemlich langen Stop. Ich gab also die Hilfen, er setzte sich schön tief auf die Hinterhand und stoppte. Zu erst nur ein wenig, dann aber voll. Kurz vor der Wand blieben wir stehen. Ich drehte ihn im Roll Back um, galoppierte zu den anderen zurück und parierte langsam zum Stand durch. “Habt ihr gesehen, wie er zunächst nur ein wenig gestoppt hat und dann voll? Das mein ich. Die Pferde sehen die Wand und wissen, da ist Ende. Valhalla kann stoppen. Ich habe nur das Gefühl, sie will nicht wirklich.”
    “Nun bist du dran, Tiara”, sagte ich zu ihr und wandte Blue nochmal um, damit ich sie sehen konnte und nicht mit dem Rücken zu ihr stand. Sie galoppierte an und stoppte die Stute, jedoch zu zögerlich. “Stopp sie mal voll durch, nochmal.”
    Tiara galoppierte erneut an und setzte auf die Wand zu. Diesmal befolgte sie meine Anweisung und gab die vollen Hilfen zum Sliding Stop. Jetzt reagierte Valhlalla sauber, sie setzte schön unter und kam vor der Wand zum Stehen. “Oh das hätte ich jetzt nicht gedacht!”, sagte Tiara begeistert und kam wieder auf uns zugetrabt. “Siehst du. Das soll ja auch keine Dauerübung sein, nur ein paar mal, bis sie verstanden hat, was du von ihr willst.”
    Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass wir schon ziemlich lange dran waren. Wenn ich nochmal einen Kurs geben sollte, würde ich die Teilnehmerzahl auf nur drei beschränken, damit nicht so viel Wartezeit entstand. “Tschetan du bist dran”, forderte ich den jungen Lakota mit dem eigenwilligen Valravn auf. Ravn wurde von mir und Laurence auf die Leistungsklasse gebracht, auf der er jetzt lief. Er war fleißig, manchmal überfleißig und zeigte nicht immer sofort, wenn ihm etwas zu viel wurde. Tschetan konnte wahnsinnig gut reiten. Hätte ich ihm alles Zubehör weggenommen, wäre er trotzdem so gut wie gar nicht vom Pferd runter zu bekommen. Das wollte ich mir zum Vorteil machen, vor allem beim Sliding Stop, bei dem auch der Wallach Probleme hatte. Ravn und sein Reiter standen in der Mitte und zeigten ihre Spins. Ravn veräppelte den Jungen etwas. “Nehm ihn mal kurz an. Der läuft dir mit der Hinterhand weg. Er weiß genau, dass er stehen bleiben muss. Lehn dich ein bisschen weiter nach hinten, mach dich schwer… und dann die Hüfte öffnen, gena... genau so geht es!”
    In die andere Richtung wusste der Lakota nun genau, was er machen musste, weshalb ich nichts mehr zu bemängeln hatte. Alle erkannten sofort den Unterschied zwischen den LK 4 und den LK 2 Pferden. Auch beim Speed Control kamen die Beiden um einiges besser weg. Bei Ravn konnte man einen deutlichen Tempounterschied erkennen. Beim Galoppwechsel musste der Wallach zweimal nachspringen, was aber an der fehlenden Erfahrung von Tschetan lag. Ich würde mich morgen in der Einzelstunde mal auf den Wallach setzen und dem Jungen zeigen, wie er diesen stellen und springen konnte. Nun ging es zum Sliding Stop. Wie auf Stichwort deutete Ravn ein Stoppen an, fing dann allerdings an zu bocken und ging vorne in die Luft. Innerlich fluchte ich. Leider eine ziemlich blöde Angelegenheit des Schecken, die wir vermutlich nicht so einfach rausbekamen. “Hmmm”, murmelte ich und ritt mit Blue auf Tschetan zu. Ich stellte mich neben ihn. “Schau mal, vielleicht hilft das etwas. Ich glaube du übst zu viel Druck aufs Maul aus, deshalb bockt er. Versuch mal, annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen. Du musst im Galopp nur deine Faust schließen, nicht ziehen”, erklärte ich ihm und richtete mit Blue rückwärts, indem ich meine offene Faust schloss, öffnete, schloss, öffnete…Tschetan tat es mir gleich. “Beine weg. Lehn dich nach hinten, mach dich schwer.” Ravn richtete langsam rückwärts, schlug einmal genervt mit dem Schweif, blieb aber ansonsten manierlich. “Jetzt versuch mal so zu stoppen. Ich denke es fällt ihm dann leichter. Du kannst deine Beine noch offensichtlicher nach vorne, setz dich tief in den Sattel und klapp deine Hüfte ein, sonst sitzt du ihm im Weg. Es ist okay, wenn deine Hilfen zu viel oder übertrieben sind, von Mal zu Mal musst du weniger übertreiben”, erklärte ich ihm und trabte wieder zurück in die Reihe. “Und los”, nickte ich.
    Tschetan galoppierte Valravn wieder an. Der Run Down war langsamer als eben, aber die Schnelligkeit würde mit der Wiederholung schon noch kommen. Ravn stoppte nun besser, riss den Kopf nicht mehr hoch und wurde auch leichter auf der Vorderhand, was ihm natürlich umso mehr in die Karten spielte, um hinten besser runter zu kommen. “Ja genau! Das ist deine Aufgabe für morgen.”
    Nun fehlten noch Walla Walla Starshine und Alicia. Und natürlich Niklas mit Blue. Ich stieg ab und gab dem jungen Mann die Zügel in die Hand. “Teste ihn mal ein bisschen an. Aber alle Übungen die du machst, mach sie langsam und mit Bedacht. Blue wird von einem Kind geritten, er merkt genau wer oben drauf sitzt”, sagte ich zu ihm und sah ihm zu, wie er aufstieg und in die Mitte ritt. Dort gab er leichte Hilfen zum Spin und Blue fing an sich zu drehen. “Gut, wenn du dir sicher bist, kannst du schnalzen und dein äußeres Bein fester anlegen, dann wird er schneller.”
    Das ließ sich Niklas nicht zweimal sagen. Er befolgte meine Anweisungen und Blue legte an Tempo zu. Als er die Zügel schlagartig wieder in Ausgangsposition brachte, hatte er nicht mit einem solch abrupten Abbremsen gerechnet, so dass er leicht aus dem Sattel rutschte. Ich hatte schon einen Schritt auf sie zugemacht, doch er hielt sich wacker fest. “Das ist doch was anderes als die Pferde, die ich bisher geritten bin”, murmelte er und klopfte meinem Hengst den Hals. “Komm nochmal her, auf dich gehe ich in den Einzelstunden noch näher ein, jetzt kümmern wir uns mal um euer mitgebrachtes Pferd.”
    Niklas schien etwas enttäuscht, trottete allerdings wieder auf die Reihe zu und drehte Blue um, so dass er Alicia und Starshine zuschauen konnte. Bei ihr musste ich sofort meckern. “Ooohoo stop!”, waren meine klaren Worte, als sie eine Runde im Spin gedreht hatten. “Hast du grade die Hilfen gegeben? Oder war sie das selbst?” Alicia schaute mich etwas ratlos an. “Ich äh... “, stammelte sie.
    “Die hat dir grade aber massiv vorgegriffen. Wenn sie das macht, sofort die andere Richtung. Sie darf mitdenken, ja. Das ist super. Aber sie kann nicht einfach machen. Ist genauso wie bei Jake und Delta. Der kann nicht einfach stoppen wenn ihm danach ist. Du gibst vor, was Starshine zu machen hat.” Das hatte gesessen. Aber auch Alicia war hier bei mir, um etwas zu lernen. So etwas konnte und durfte ich nicht durchgehen lassen. “Nochmal. Dreh sie mal nur eine Runde. Oder zwei. Wechsel dann die Richtung, dreh sie vier, fünf Mal. Dann erste Seite wieder nur einmal”, war meine Anweisung und ich schaute ihr dabei zu. Starshine war auch ein Pferd, was bis jetzt durch mich trainiert worden war. Schnell stellte ich fest, dass sie sich immer noch das Gelenk vorne anschlug, weshalb sie auch noch immer ihren Schutz, den Knee Boot trug. Schon damals im Training war mir ihr Vorgreifen aufgefallen, aber ich hatte ihr das bei mir sofort ausgetrieben. Dass sie das so extrem bei einem anderen Reiter machte, hatte ich nicht gewusst.
    “Besser. Jaaa, viel besser!”, lobte ich die Beiden nun und schickte sie auf den Zirkel. Die hielt sie mittlerweile selbstständig, fiel nicht mehr über die Schulter ein oder driftete nach außen. Auch der Galoppwechsel war sauber. Beim Sliding Stop und Roll Back musste ich jedoch wieder den Kopf schütteln. “Nein so nicht. Da arbeiten wir aber morgen dran. Sie stoppt gut, springt wahnsinnig gut rum und galoppiert fast auf der Linie zurück, von der ihr gekommen seid. Aber es darf nicht sein, dass sie dir auch hier vorgreift. Morgen Nachmittag arbeiten wir auch an ihrem Automatismus, bezüglich aller Manöver”, erklärte ich.
    “Das wars auch schon für heute. Morgen früh um acht gibt es Frühstück für alle unten im Esszimmer. Um zehn treffen wir uns alle hier für eine kurze Gruppenstunde. Mittagessen gibt es um…”, ich überlegte kurz “halb zwei. Um halb drei geht es mit den Einzelstunden los. Angefangen mit Johanna, dann Jake, Tiara, Tschetan und zum Schluss Alicia und Niklas. Die genauen Uhrzeiten gebe ich euch noch durch”, verkündete ich und klatschte ein paar Mal in die Hände. “Ein super erster Tag.”


    Am nächsten Morgen, dem zweiten Tag des Kurses, trafen wir uns alle zusammen um zehn Uhr in der Halle. Heute hatte ich nicht nur Blue dabei, den ich Niklas in die Hand drückte, sondern auch meinen bunten Schecken Gunners Styled Gangster. “Das hier ist Gangster”, stellte ich das Pferd kurz vor. “Er ist auf einem guten LK 4 Niveau und ich trainiere ihn gerade für die LK 3. Da wir heute morgen an den Spins arbeiten wollen kann ich euch mit ihm ein bisschen besser zeigen, worauf es ankommt, da er noch nicht so sicher ist wie Blue.”
    “Zunächst ist Warmreiten angesagt”, kündigte ich die erste Aufgabe für heute an und sofort setzten sich alle Pferde in Bewegung. Mit Gangster hatte ich mehr Mühe, ihn von den Stuten wegzuhalten, als die anderen Teilnehmer. Der Hengst war da einfach ein Dickschädel, weshalb ich ihn mit vielen Stellungs- und Biegungsaufgaben belästigte, so dass er gar keine Zeit zum Angraben der Stuten hatte. Alle Teilnehmer nahmen erneut ihren Platz an der kurzen Seite der Halle ein, so dass ich mich in einiger Entfernung vor sie hin stellen konnte, und die Übung vormachen konnte.
    Ich fing an, mit Gangster kleine Kreise zu reiten, die ich mal größer und mal kleiner werden ließ. Ab und zu blieb ich auch mal ganz stehen und gab die Hilfen zum Spin. “Es gibt einige Pferde unter euren, die versuchen voraus zu ahnen, was ihr vorhabt. Dem möchte ich mit dieser Übung entgegen wirken. Auch den anderen Pferden bringt es etwas, denn sie müssen sich immer wieder auf das innere Bein konzentrieren und ihren Spin drum herum machen. Sucht euch alle ein Plätzchen hier in der Halle aus, es ist ja genug Platz. Ich reite dann rum und gebe Tipps”, war meine Anweisung und die Reiter schwärmten aus, um sich ihr Plätzchen zu suchen.
    Ich startete mit Niklas und Blue. “Blue macht genau das, was du ihm von oben sagst. Macht er etwas falsch, überdenk deine Hilfen”, war meine Hilfe an ihn. Weiter ging es zu Starshine und Alicia. “Jaaa, ja gut!”, lobte ich die Beiden. “Starshine merkt immer mehr, dass du es bist, die die Anweisungen gibt.”
    Bei Tschetan blieb ich eine längere Zeit stehen. Ich wollte dem Jungen so viel es ging helfen, denn er hatte große Chancen auch mal selbst ins Turnier- und Trainerwesen einzusteigen, wenn er jetzt die Hilfe bekam, die er brauchte. “Auch hier, versuch es mit annehmen und locker lassen. Ich denke Ravn ist ein Pferd, der darauf besser anspringt als auf konstanten Druck… jaaa, besser.” Tschetan setzte sich tief in den Sattel, öffnete die Hüfte und nahm seine Hände nach rechts. Auch wenn in der LK 2 mit Bit with Shanks geritten wurde, hatte ich ihn dazu verdonnert mit einfacher Wassertrense zu reiten. So konnte er beide Hände benutzen und verwirrte Ravn nicht. Er zupfte kurz am rechten Zügel, ließ dann locker und zupfte wieder. “Denk ans Klopfen mit dem äußeren Bein”, wies ich ihn an und Ravn fing an sich zu drehen. Er war wahnsinnig leicht auf der Vorhand und schaffte es, sich hier bei den Spins schön zu setzen. Warum er das bei den Sliding Stops nicht so machte, war mir zwar noch immer ein Rätsel, aber am Nachmittag gingen wir dem auf die Spur.
    Tiara und Valhalla strengten sich ebenfalls an. Ihr gab ich nur den Tipp, immer wieder an die Schulter zu denken und wenn die Mustangstute nach innen fiel die Hand zu heben, damit die Schulter wieder hoch kam.
    Jake und Delta machten sich gut, ebenso Johanna und Becks.
    “Das wars auch schon für heute Morgen”, erklärte ich meinen Teilnehmern mit einem Blick auf die Uhr. “Heute Mittag versuch ich im halbe Stunde Takt zu arbeiten, damit ihr eine ungefähre Ahnung habt, wann ihr dran seid. Niklas du kannst Blue im Stall an einen der Mitarbeiter abgeben. Meine Mitarbeiter zeigen euch auch wohin ihr eure Pferde auf die Koppel stellen könnt.” Damit war die Stunde beendet und alle verließen wieder die Halle… bis auf Tiara und ich.
    “Kann ich dir noch bei etwas helfen?”, fragte ich sie professionell und hielt Gangster in einger Entfernung zu ihr an.
    “Ich äh…”, fing sie und wusste scheinbar nicht so wirklich, was sie sagen sollte. “Ich wollte dir nur sagen… was zwischen uns beiden passiert ist.. das bleibt unter uns. Ich werde das keinem sagen.”
    Ich schluckte kurz und nickte. “Das war eine dumme Idee gewesen. Ich danke dir, dass du es für dich behältst.” Damit war für mich alles gesagt. Ich trieb Gangster wieder an und sah aus dem Augenwinkel, wie Tiara die Halle verließ. So ein Mist… jetzt verfolgte mich sowas auch noch nach Hause. Aber ich hätte damit rechnen müssen- und dann hatte ich sie auch noch eingeladen, zwei weitere Wochen hier bei uns zu verbringen. Mein Ausrutscher war nichts weiter als ein Ausrutscher, der nicht noch einmal passieren durfte. Nicht mit einer Schülerin von mir.
    Mühsam raffte ich meine Gedanken wieder zusammen und trainierte noch ein wenig mit Gangster. Ich testete die Spins nochmal an, feilte ein wenig an den Run Downs und beendete das Training mit ein paar wirklich guten Sliding Stops.


    Am Nachmittag war meine erste ‘Kundin’ Johanna mit ihrem Hengst Becks. “Gut, wärmt euch gründlich auf”, sagte ich zu ihnen und zog meinen Stuhl hinter mir her in eine Ecke der Reithalle. Zum Einzeltraining war ich ohne eigenes Pferd gekommen, so konnte ich besser helfen und mich zur Not auch mal schnell selbst drauf setzen.
    Johanna galoppierte den Hengst an, lenkte ihn auf gerader Linie auf die kurze Seite der Halle zu und stoppte. “Aus dem Stoppen heraus sofort rückwärts… jaaaa. Gut. Nochmal.”
    Daraus bestand eigentlich unsere halbe Stunde Training. Galoppieren, stoppen, rückwärtsrichten.... Galoppieren, stoppen.. stehen! “Oh das war sehr gut, lob ihn!”, rief ich zur ihr rüber und war voller Elan aus meinem Stuhl aufgesprungen. “Hast du gemerkt wie er mit der Hinterhand runtergekommen ist und vorne leicht geworden ist? Genau das wollen wir haben! Ich hatte eigentlich noch mehr Stops mit euch vor aber wir lassen es heute dabei. Das war wirklich super und mehr, als ich erwartet hatte. Belassen wir es dabei.”
    Johanna ritt den Hengst noch eine Weile ab. Jake war auch schon dabei, seinen Hengst aufzuwärmen. “Weißt du noch wie die Übung geht, die ich dir gesagt hatte?” Er nickte zögerlich. “Ich kann es dir auch gerne einmal zeigen.”
    “Ja gerne”, antwortete er mir und stieg ab.
    Ich ging auf den Hengst zu, streichelte ihm kurz über den Hals und setzte mich in den Sattel. “Du fängst im lockeren Galopp an, deine Aufgabe sind gerade Linien”, erklärte ich ihm und richtete den Hengst gerade. Wir galoppierten auf die kurze Seite der Halle zu, legten ein wenig an Tempo zu aber ich stoppte den Hengst nicht. Er stoppte von selbst, so dass ich ihn aus dem Stoppen heraus mit einem Küsschen und viel Treiben weitergaloppierte und wir um die Ecke setzten. “Genau das darf er eben nicht”, erklärte ich Jake und galoppierte wieder auf ihn zu. Dieses Mal nahm ich den Hengst ziemlich zurück und behielt ihn wirklich langsam. Er rechnete überhaupt nicht mit meinem Kommando zum Stoppen, so dass er mit der Nase fast an der Wand landete. “Er hört nicht zu, siehst du?” Gleich nochmal. Ich wandte den Hengst wieder in die andere Richtung und galoppierte in mittlerem Tempo. Kurz vor Ende der Halle trabte ich ihn um die Kurve, ließ ihn wieder im richtigen Galopp anspringen und legte nun einen richtigen Run Down hin. Auf mein Kommando zum stoppen achtete der Hengst dieses Mal und kam in einer Staubwolke zum Stehen. Ich lobte ihn und stieg ab, damit Jake sich wieder in den Sattel setzen konnte. “Jetzt bist du dran.”
    Jake und Delta stellten sich wirklich gut an. Jake hatte jedoch etwas mehr zu kämpfen als ich, so dass ich diese Übung am nächsten Tag bei ihnen auf jeden Fall nochmal aufgreifen wollte. “Es gibt viele Reiningtrainer die bringen ein System in die Run Downs. Zweimal langsam, einmal schnell mit Stop am Ende. Pferde sind nicht dumm, die merken sich das genau und wissen was los ist. Deshalb will ich dass du daran weiter arbeitest. Auch die nächsten Tage noch und bitte ohne System. Sobald du um die Kurve geritten bist entscheidest du, ob du schnell oder langsam galoppieren willst, mit Stop, Roll Back, Back Up oder Stand.”
    “Alles klar, danke Caleb.” Damit verabschiedete er sich für heute und ich sah auf die Uhr. Wir lagen noch gut in der Zeit. Nun war Tiara mit Valhalla an der Reihe, sie waren sich auch schon am Aufwärmen.
    “Na, wie gut gelaunt ist unsere Zicke heute?”, fragte ich die beiden und Tiara lächelte kurz.
    “Ich denke gut- motiviert, würde ich sagen. Ihr tut die Bewegung und das Training wirklich gut”, sagte sie.
    “Das ist toll. Man sieht eure Fortschritte auch wirklich”, lobte ich sie und schickte sie auf die Gerade. “Versuch sie mal so zu stoppen, ohne die Wand. Ich möchte sehen, ob von gestern etwas hängen geblieben ist. Und stopp sie bitte voll durch. Nicht halb und nicht nur ein bisschen- ganz.”
    Tiara galoppierte die Stute an und lenkte sie auf die Gerade. Nach einer kurzen Beschleunigung stoppten die Beiden voll durch. Ungläubig schaute ich Tiara an, die über beide Ohren strahlte. “Ich äh.. das gestern hat wohl schon geholfen”, war meine etwas perplexe Aussage. Auch Tiara bekam die Aufgabe, mehr Stops hinzulegen, einfach damit sie mehr Übung bekam.
    “Für heute bin ich sehr zufrieden mich euch, das reicht”, beendete ich auch ihre Trainingsstunde und freute mich schon auf Tschetan und Ravn.
    “Heute Morgen hast du ja schon gezeigt, dass du Umsetzen kannst, was ich von dir verlange. Jetzt gehen wir nochmal an die Sliding Stops”, erklärte ich ihm und gab ihm immer wieder kleinere Tipps, wie er im Maul noch weicher werden konnte. “Übertreib mit deinem Körper. Gib ihm damit die Signale, Ravn braucht das mehr, als den Zügel… jaaa, genau so. Und Tschetan…”, fing ich an, “ich habe mir überlegt dass ich Ravn erst nach dem Kurs reite und vollends in die LK 2 bringe. Es verwirrt ihn mehr, als dass es ihm nützt, wenn wir ständig die Trense und die Art des Reitens wechseln.”
    “Oh, wenn du das sagst, Caleb”, meinte er und schaute zur Bande. Plötzlich hellten sich seine Züge auf. Kaya, Betsy und Ylvi standen am Rand und schauten uns.
    “Steht ihr schon lange da?”, fragte ich sie doch die Drei schüttelten den Kopf.
    “Also gut Tschetan, stopp noch ein paar Mal und dann ist auch schon gut für heute”, erklärte ich ihm und ging an die Bande, um ein wenig mit Ylvi und Betsy zu sprechen. “Tschetan macht das wirklich gut, besser als ich”, schmollte Ylvi schon fast, was mich zum Grinsen brachte. “Vielleicht wird es für Tschetan Zeit, hier ein eigenes Pferd zu haben, ganz für sich alleine?”
    Ylvi sah von mir zu Tschetan und Ravn, dann wieder zu mir zurück. “Ich hatte zwar eigentlich nicht Ravn gemeint, aber…”, meinte ich schulterzuckend und ging wieder zu dem jungen Lakota. “Ist gut, das reicht für heute, wir wollen es ja nicht übertreiben. Aber du setzt das wirklich gut um.”
    Als letztes folgten nun noch Alicia und Niklas mit Starshine. Niklas begann und ritt die Stute warm, ehe ein paar Manöver ausprobierte. Ich gab ihm Tipps und zeigte ihm ein bisschen etwas, damit er sich verbessern konnte.
    Dann war meine eigentliche Kundin, Alicia, an der Reihe. Niklas und sie tauschten die Plätze und es ging in die vollen. “Ich schau dir einfach zu, zeig mir ein paar Manöver, vor allem Run Downs und Spins. Ich will sehen, dass du die Signale gibst, nicht dein Pferd.” Ich war streng zu ihr, aber das musste ich auch sein. Starshine wusste genau, mit wem sie diese Spielchen treiben konnte. Eigentlich war dies nur ein Zeichen, dass sie ziemlich schlau war. Aber sie sollte ihr Wissen für den Reiter nutzen, und nicht gegen ihn verwenden.
    Aber heute lief es gut. Alicia hatte den Trick raus und wenn Starshine am Ende des Run Downs und des Sliding Stops nach rechts wegspringen wollte, gab sie blitzschnell die Hilfen nach links und brachte ihr Pferd so dazu, ihr wirklich zuzuhören.


    Am nächsten Morgen hatte ich für die Gruppenstunde meine Stute Stormborn dabei. “Ich zeig euch einmal, wie ihr euer Pferd korrigieren könnt, wenn sie nach innen oder außen im Zirkel wegbrechen”, erklärte ich den Teilnehmern und galoppierte Khaleesi an. Sie war ein Pferd, der es schwer fiel, die Richtung zu halten und noch vermehrt korrigiert werden musste. Ich lenkte sie auf den Zirkel, behielt sie kurz auf der Spur und senkte dann meine Hand als Zeichen, dass sie nun den Zirkel selbst beibehalten sollte. Als sie nach außen wegdriftete, lenkte ich sie abrupt nach innen, fast auf die gegenüberliegende Seite und bog sie da wieder auf den Zirkel. Das Gleiche machte ich noch ein paar Mal. “Ich zeige ihr so, wo ich sie haben will und dass auf das Driften nach außen augenblicklich eine Reaktion von mir folgt, die sie wieder auf meinen Zirkel zurückbringt.” An X wechselten wir die Hand mit einem fliegenden Galoppwechsel. Hier hatte sie das Problem, dass sie nicht nach außen driftete, sondern mit der Schulter reinfiel, was auch Valhallas Problem war. Als sie einbrach, nahm ich die Zügel sofort aus und machte in meinen Zirkel ein kleines Ohr, welches wir im Außengalopp absolvierten, damit ihr nichts anderes übrig blieb, als die Schulter zu benutzen, die sie zuvor ‘verloren’ hatte. “Eure Zirkel bekommen so also Ohren, wie ein Bär zum Beispiel”, erklärte ich im Vorbeireiten. Ihnen bleibt so nichts anderes übrig, als die Schulter mitzunehmen. Ihr dürft auf keinen Fall zulassen, dass sie umspringen. Die Übung macht nur Sinn, wenn ihr sie dabei im Außengalopp behaltet.”
    Meine Anweisung war klar und nacheinander ritten alle Teilnehmer ihre Zirkel. Manch einer brauchte die Übung, manch einer nicht. Die, bei denen das Zirkeln ohne Probleme klappte, brachte ich Speed Control näher. “Wenn euer Pferd nicht langsam galoppieren will… reitet ihr so lange große Zirkel bis sie müde werden. Irgendwann wollen sie langsam galoppieren. Das macht ihr euch zu Nutze, halte sie eine Runde auf dem kleinen Zirkel und pariert dann zum Schritt durch. Die Pferde lernen dadurch, dass wenn sie langsam galoppieren, es eine Pause gibt… wie man Pferde schnell bekommt dürfte ja klar sein”, - zustimmendes Nicken.
    Auch bei dieser Übung stellten sich alle gut an, so dass ich es kurz darauf für heute gut sein ließ. Am Nachmittag übte ich mit allen eigentlich nur die Übungen vom vorherigen Tag, so dass sich dort nicht viel tat.

    Auch am nächsten Morgen bestand das Training aus ein bisschen Wiederholung, ehe es an die Run Downs und Sliding Stops ging, die auch Bestandteil des Nachmittagstrainings waren. Die Reiter- Pferdkombinationen stellten sich bereits viel besser an, als am Montag. Ich musste nur noch vereinzelt Tipps und Hilfe geben, ansonsten kamen sie alle gut zurecht. Die gute Vorarbeit kam mir wirklich am Freitag und Samstag zu Gute. Am Freitag standen erneut Stops auf dem Plan, angegliedert an Roll Backs und Back Up. Auch ein paar fliegende Galoppwechsel wurden eingebaut. “Wenn die Roll Backs nicht so ganz klappen wie ihr möchtet, dann Stopt, fragt eineinhalb Runden Spin ab und galoppiert dann auf eurer Spur zurück. Das hilft euren Pferden ungemein”, erklärte ich dazu und schaute mir die Reiter nacheinander zufrieden an. Die Galoppwechsel waren bei den schnellen Zirkeln kein Problem, nur bei den langsamen haperte es des Öfteren. Aber das war reine Übungssache und wurde mit Wiederholung besser.
    Den Samstag verbrachten wir mit dem Reiten von ganzen Pattern. Nun waren nicht mehr nur einzelne Aufgaben gefragt, sondern die Kombinationen aus allen Übungen. Die Reiter waren allerdings alle gut vorbereitet. Ich brach heute auch keinen der Reiter ab, sagte ihnen am Ende ihres Rittes, was nicht gepasst hatte und ließ sie dann den Teil wiederholen, wo sich ein Fehler eingeschlichen hatte.
    “Ich habe mir überlegt, mit euch morgen ein kleines Stück ausreiten zu gehen. Damit ihr wenigstens etwas vom schönen Kanada sehen könnt, außer meinem Hof”, verkündete ich den Plan für morgen. “Morgen früh gibt es ganz normal Frühstück, dann habt ihr freie Zeit… um 12 Uhr gibt es Mittagessen und um halb zwei geht es dann los.”
    “Oh darauf freu ich mich!”, lachte Tiara und erntete einen vielsagenden Blick von mir.
    “Du hast ja noch zwei Wochen etwas davon, die anderen leider nicht.”
    “Dann hoffen wir mal, dass du uns morgen ein paar schöne Plätze zeigst”, sagte Johanna sichtlich begeistert und schien sich schon auf den morgigen Tag zu freuen.


    Der Nachmittag kam schneller als gedacht und ich wusste eigentlich gar nicht so genau, wo ich mit den Teilnehmern hinreiten wollte, bis Tschetan mich zur Seite nahm. “Wie wäre es denn mit dem Weg durch den Wald, an den Rindern und dem Fluss vorbei zur Ferienranch?”
    “Oh das ist eine gute Idee!” Ich nickte und verschwand im Haus. Mit ein wenig Proviant und Satteltaschen kam ich wieder raus. Ich reichte jedem eine der Satteltasche, eine Flasche Wasser und ein paar Snacks. Dann machten wir uns auf den Weg. Ich ritt mit Cielos vorne weg, weil Niklas auf Blue ritt. Cayce bildete mit seinem Wallach Whitetails Shortcut das Schlusslicht. In der Mitte die Kursteilnehmer mit genügend Platz zwischen den Hengsten und den Stuten. Tschetan ritt immer mal wieder neben mir, erzählte mir etwas und ließ sich dann wieder hinter mich fallen. Durch den Wald kamen wir schnell, so dass wir zügig bei den Rindern waren. So konnte ich Vergnügen und Arbeit miteinander verbinden, in dem ich immer mal wieder einen Blick auf den Zaun warf, der allerdings, zumindest hier an dieser Stelle, in tadellosem Zustand war.
    Am Fluss suchte ich die kleinste und flachste Stelle aus, damit wir nicht zu nass wurden, denn es war noch immer sehr frisch hier. Zu guter Letzt ging es einen Berg hinauf und dann, nach einer knappen Stunde, waren wir an der Ferienranch angekommen, von wo aus man das ganze Tal, einschließlich die weiter entfernte Ranch sehen konnte.
    Wir stiegen von den Pferden, banden sie am Zaun an und setzten uns an einen der Tische, die dort an den Häusern standen. Zur Zeit war die ganze Ferienranch leer, sie war auch noch gar nicht wirklich renoviert worden, denn dafür hatten wir bislang kaum Zeit gehabt. Das sollte sich dieses Jahr allerdings ändern.
    “Es ist so schön hier”, sagte Alicia und ließ den Blick schweifen.
    “Nur etwas schade, dass sie von der Ranch so weit weg ist”, meinte ich und kramte mit meiner Hand in der Chipstüte herum. “Wenn mal etwas hier sein sollte ist man zu weit weg, um schnell zu helfen- oder man müsste jemanden einstellen, der hier wohnt”, murmelte ich weiter und stand dann auf, um zu Blue zu gehen und mir meine Trinkflasche aus der Satteltasche zu holen.
    Wir verbrachten noch ein wenig hier oben auf dem Berg, unterhielten uns, tauschten uns aus. Auch Tschetan, der bisher bei den ganzen Erwachsenen ziemlich viel geschwiegen hatte, meldete sich ab und an zu Wort.
    Schließlich machten wir uns wieder auf den Rückweg und legten auf einem der offenen Felder einen kleinen Galopp hin.
    Auch den Abend verbrachten wir gemeinsam, ehe am Montagmorgen Abreisetag war. Alicia und Niklas mit Walla Walla Starshine waren die ersten, die zum Flughafen gefahren wurden. Sie bedankten sich für die Hilfe und auch dafür, dass sie zu zweit anreisen durften und ich sie beide unterrichtet hatte.
    Wenig später machte sich auch Jake mit A Painted Smart Delta auf den Weg. Er sollte Snoopy schöne Grüße ausrichten, schade, dass sie uns nicht besucht hatte.
    Auch Johanna mit Four Bar Chocolate Becks musste uns verlassen. Cayce fuhr sie zum Flughafen. Ich versprach ihr, sie auch einmal besuchen zu kommen, denn ich war sehr neugierig auf ihre anderen Quarter Horse Hengste. Ich hoffte inständig, dass ich ihr weitergeholfen hatte und einen Grundstein für das weitere Reiningtraining legen konnte.
    Tiara und Valhalla und natürlich Tschetan und Valravn blieben hier bei uns. Am Nachmittag wollte ich mir den Wallach schnappen und ihn mal mit Bit reiten. Auch Gangster und Stormborn brauchten noch ein bisschen Training. Was ich hier mit Tiara anfing, dem war ich mir noch nicht so ganz sicher.
    2. Reining LK4-LK3
    Bow River Ranch
    Stepping Stone Reining LK 5 - LK 4, Valhalla Reining LK 4 - LK 3, VK Gunna Whiz Reining LK 2 - LK 1, Cotton Eye Trail LK 5 - LK 4, Twister Reining LK 5 - LK 4, Small Town Dude Trail LK 5 - LK 4
    Januar 2021, by Veija
    Caleb
    Dezember. Viel zu schnell war er vergangen und viel zu früh wurde das neue Jahr eingeläutet. VK Gunna Whiz durfte den Januar über noch bei uns bleiben, seine Besitzerin schien da gar nichts dagegen zu haben. Im Dezember hätte ich das Training zwar abschließen können, jedoch durch die Feiertagspause meiner Meinung nach nur unzureichend. So durfte Nano noch einen weiteren Monat bei uns verbringen. Ich freute mich darüber, denn ein wenig vermisste ich ihn- als eines der ersten Zuchtfohlen der damaligen Gips Reminder Ranch. Aber zusammen mit Husky hatte er bei Brace ein tolles Zuhause!
    Wer ebenfalls schon bereits seit Mitte Dezember bei uns war, waren Twister und Cotton Eye von Reyna Huntington. Wir hatten die spontane Möglichkeit bekommen, beim noch laufenden HMJ kurz zusammenzuarbeiten. Ich freute mich nun natürlich riesig, dass sie mir das Vertrauen entgegen brachte, zwei ihrer Pferde zu trainieren. Twister würde eine wirkliche Herausforderung werden. Alleine aus diesem Grund hatte ich ihr von Anfang an gesagt, dass die Pferde erst einmal ein paar Wochen zum Einleben bekamen, bevor ich mich ans Training wagen würde. Da die Pferde ein paar Monate zum Training hier sein würden, spielte ein halber Monat mehr keine Rolle.
    Wer allerdings Ende Dezember zum Training im Januar ebenfalls angereist war, waren Stepping Stone und Valhalla von Tiara, die beiden Mustang Stuten.
    Bei meinen Pferden wollte ich das neue Jahr eher ruhig angehen lassen, ganz ohne Stress ein wenig testen, bei welchem Pferd ich auf welchem Level weitermachen konnte. Der Winter hier in Canada war kalt und voller Schnee gewesen, da hatte das Training der hauseigenen Pferde etwas gestockt.
    Zum Training der Kundenpferde nahm ich mir Cayce immer mit dazu. Bellamy konnte ich auf keines draufsetzen und Laurence traute ich das Training dieser Pferde leider auch nicht zu, weshalb es an uns hängen blieb.
    Anfangen wollte ich heute Morgen mit Valhalla. Ich kannte die Stute bereits vom Reiningkurs und auch von Tiaras Besuchen hier auf der Ranch. Ich wusste um ihre Macken und Tücken und kam wirklich gut mit ihr klar. Cayce setzte ich auf Gunna Whiz, er konnte ihn in der Zeit, in der ich Valhalla ritt, ordentlich aufwärmen.
    Nachdem ich die Stute warmgeritten hatte, arbeitete ich heute viel am Galopp. Man merkte ihr an, dass sie heute viel Energie hatte, da kam die Galopparbeit gerade richtig. Das was ich machte nannte man “Zirkeln”. Ich lenkte sie auf einen großen Zirkel und nahm nach und nach die Hilfen weg. Ich wollte von ihr, dass sie die Spur von sich aus alleine halten konnte. Schaffte sie es, gab ich meine Hilfen ganz dezent und kaum spürbar. Driftete sie mir zu weit nach außen, lenkte ich sie einmal diagonal durch den Zirkel hindurch zur anderen Seite, dann senkte ich meine Hände wieder nach und nach und nahm die Hilfen ein wenig weg. Driftete sie mir zu viel nach innen, lenkte ich sie in eine kleine Volte, dann wieder nach außen auf die richtige Spur.
    Dadurch, dass die Stute auf einem Auge blind war, verzieh ich ihr mehr Fehler, als ich einem top gesunden Pferd verzieh. Die Seite, auf der sie nichts sah, unterstützte ich mehr mit meinem Bein, als die andere. Dadurch driftete sie manchmal von meinem Bein weg, so dass ich das Andere wieder anlegen musste. Das machte nichts, zumindest hatte sich ihr generelles Benehmen gebessert und sie war nicht mehr die unausstehliche Ziege, wie ich sie kennengelernt hatte.
    Cayce war mit Nano auch schon soweit. Wir tauschten die Pferde und er ritt Valhalla in Ruhe trocken, während ich mit Nano auch am Zirkeln arbeitete. Er wurde für die LK 1 trainiert und da ich schon so viel Arbeit im Dezember in ihn investiert hatte, fehlte ihm auch nicht mehr viel. Nano hielt von sich aus die Spur wunderbar beim Galoppieren. Beim schnellen Galoppieren beugte ich mich noch immer etwas übertrieben nach vorne, damit es ihm leichter fiel, den Unterschied zwischen schnell und langsam zu verstehen.
    Bei der nächsten Runde setzte ich mich an X wieder tief in den Sattel, hielt die Beine aber am Pferd, damit er zwar langsamer wurde aber nicht in den Trab fiel. Cayce pfiff mir von der Seite aus zu. “Das sah ja mal mega gut aus, die ganze Arbeit macht sich bezahlt!”
    Ich grinste in mich hinein, ließ Nano den kleinen Zirkel langsam galoppieren, wechselte an X zur anderen Seite und galoppierte auch hier einen kleinen Zirkel, ehe ich ihn wieder nach außen lenkte und die Hand vor gab. Ich lehnte mich wieder etwas nach vorne- sofort wurde er schneller.
    Aus dem zweiten schnellen Zirkel heraus lenkte ich ihn auf die Run Linie- das war die Linie, auf der die Sliding Stops angeritten wurden. Während des galoppierens schob ich ihn über meinen Sitz mehr nach vorne, so dass er schneller wurde und wir am letzten Marker einen schönen Sliding Stop hinlegten, von diesem aus ich den Hengst ein paar Schritte rückwärts richtete. Dann lobte ich ihn und ritt ihn ebenfalls ab.
    Im Stall angekommen hatte uns Bellamy schon Stepping Stone, die Cayce reiten würde, und Twister fertiggemacht.
    Wir stellten unsere beiden Pferde am Putzplatz ab und übergaben sie somit Bellamy, der sie absattelte, ihnen die Abschwitzdecken rauflegte und in die Box brachte.
    Mit Stepping Stone und Twister gingen wir dann in die Halle- was sich als keine gute Idee herausstellte, wie ich kurze Zeit später merkte.
    Twister schien mit seiner weiblichen Gesellschaft nicht allzu zufrieden zu sein. Er rollte den Hals auf, brummelte sie an und wirkte immer weniger ansprechbar. Da ich ihm nicht am Maul reißen wollte, schickte ich ihn energisch rückwärts und holte so seine Aufmerksamkeit wieder zu mir zurück. “Hör mal Freund, das da kannst du auf der Koppel machen, aber nicht wenn ich dich hier an der Hand habe.”
    Die erste Viertelstunde verbrachte ich zusammen mit Twister damit, dass er dieses Getue bleiben ließ. Ich sah zu Cayce. “Der wurde mir von Reyna als zurückhaltend und misstrauisch beschrieben, das hier ist mir aber neu… sie hatte mir erzählt, dass er zu Anfang ziemlich ängstlich gewesen war, sich das ziemlich schnell in Aggression verwandelt hatte und dass er ein Steiger gewesen ist- also eigentlich unberechenbar. Da bin ich ja wirklich froh, dass er das nicht mehr macht. Sonst hätten wir hier wirklich keinen Spaß mehr zusammen.”
    Cayce lachte kurz. “Als ob du das nicht aus ihm rausbekommen hättest.”
    Ich rollte kurz mit den Augen, führte Twister ein wenig in der Halle herum und stieg dann auf. In der reiterlichen Ausbildung war der Hengst noch nicht wirklich weit, weshalb ich ihm die Basics nochmal näher bringen wollte.
    Während Cayce unter meiner Anweisung mit Stepping Stone einige Reiningmanöver antrainierte, angefangen beim Außengalopp auf dem großen Zirkel aber auch auf kleinen Volten, arbeitete ich vor allen Dingen an der Balance und auch der Nachgiebigkeit des Hengstes unter mir. Twister taute immer mehr auf, die klaren Ansagen eben meinerseits hatten mir wohl den nötigen Respekt verschafft, dass sich nun dazu entschieden hatte, mir lieber zuzuhören und mit mir zu arbeiten, statt gegen mich.
    Die Trainingseinheit gestaltete sich dementsprechend kurz. Twister war ziemlich schnell kopftechnisch fertig, aber auch für Stepping Stone war das Training anstrengend gewesen, so dass wir beide Pferde abritten und in den Stall brachten.
    Für heute fehlte noch Cotton Eye, bei der ich mich aufgrund ihrer Charakterbeschreibung durch ihre Besitzerin Reyna für die Disziplin Trail entschieden hatte. Bellamy war auch bereits bei ihr fertig mit Satteln, so dass ich mir sie schnappte und gerade den Stall verlassen wollte. “Cayce weißt du was? Schnapp dir Small Town Dude und komm auch runter in die Halle. Der soll eh auch im Trail trainiert werden, dann bin ich mit der Stute nicht ganz alleine in der Halle und der Hengst ist bewegt.”
    Cayce nickte. Zusammen mit Cotten Eye ging ich zur Halle und legte ein paar Stangen auf den Boden. Schrittstangen, Trabstangen und auch Galoppstangen. Die Halle war so groß, dass ich sie einzeln hinlegen, aber auch ein paar hintereinander auf dem Boden platzieren konnte.
    Nach Ausgiebigem Warmreiten, ich merkte sofort, dass Cotton Eye eine sehr sensible Stute war, begab ich mich zu den Schrittstangen. Ich ließ sie zunächst einfach für sich hinüber gehen, damit sie selbst ein Gefühl dafür bekam. Das war bei den Stangen jeder Gangart so.
    Ich merkte sofort, dass sie bei den Schrittstangen von mir keinerlei Hilfe brauchte. Bei den Trab- und Galoppstangen sah die Sache allerdings anders aus. Da schaffte sie es noch nicht wirklich, die Abstände richtig abzupassen und trat immer mal wieder gegen eine der Stangen.
    Unser Dude schlug sich genau gleich, da würden wir in den nächsten Tagen auch nochmal dran arbeiten müssen.
    Etwa zwei Wochen später, die Pferde standen allesamt fast jeden Tag als erstes auf dem Plan, sah man schon deutliche Fortschritte.
    VK Gunna Whiz machte sich wahnsinnig gut. Am gestrigen Tag war ich eine komplette Pattern fehlerfrei durchgeritten und wollte in den nächsten Tagen noch ein wenig mehr an den einzelnen Manövern feilen, damit er nicht mit einem Manöverscore von 0 oder +0,5, sondern vielleicht mit +1 oder +1,5 bei einem nächsten Turnier abschneiden würde. Ich hatte Brace am Telefon erzählt, dass wenn sie einen Reiter für ein Turnier brauchte, sie sich einfach nur bei uns melden sollte. Cayce oder ich konnten den Hengst ohne viel Aufwand vorstellen. Ich wusste ja, dass sie selbst im Western nicht so bewandert war.
    Valhalla entwickelte sich, was das Zirkeln anging, wirklich gut. Sie schaffte es immer mehr zu verstehen, dass ich sie mit dem anliegenden Bein nicht wegdrücken, sondern ihr lediglich eine Hilfe wegen ihres blinden Auges geben wollte. Auch die anderen Manöver gestalteten sich als gut, aber definitiv noch ausbaufähig. Die Umstellung vom Snaffle Bit zum Bit with shanks, also zur Kandare, hatte sie anfangs ein wenig verwirrt. Ich ritt sie deshalb trotzdem noch zweihändig. Einfach, um ihr die fehlende Sicherheit zu geben. Ich wollte sie nicht überfordern und sie schlimmstenfalls zurück in ihr altes Muster drängen. Manchmal, da brauchte sie ein wenig mehr Motivation, den Schub nach vorne anzunehmen. Aber wie hatte mal ein Bekannter zu mir gesagt: langsame Pferde schnell zu bekommen, ist keine Kunst. Schnelle Pferde langsam zu bekommen, daran beißt du dir die Zähne aus.
    Stepping Stone und Twister, beide wurden für die LK 4 in der Reining trainiert. Der Eine schlug sich gut, der andere schlug sich besser. Stepping Stone lernte schnell. Man merkte, dass sie den “will to please” hatte, der vielen Westernpferden nachgesagt wurde. Ihr fehlte häufig die eigene Balance, also ging es zurück zu den Basics. Twister dagegen verlangte mehr Arbeit, als ich zunächst gedacht hatte. Ich hatte mich deshalb dazu entschieden, ihn wirklich jeden Tag zu reiten. Nie schrecklich lange und nie schrecklich anstrengend, aber ihm tat die Routine einfach gut. Er war ein Pferd, der musste laufen. Einzig allein dadurch wurde er besser. Natürlich achtete ich darauf, ihn nie zu überfordern, aber auch nicht ihn zu unterfordern. Er schien manchmal etwas verständnislos, vor allem was die Spinarbeit anging. Er hatte dabei zu sehr den Drang nach vorne, wollte sich nicht auf sein inneres Bein “setzen”. Ein Problem, welches kein seltenes und auch kein schwer zu lösendes war. Es brauchte einfach seine Zeit. Das Stoppen hatte er schnell für sich entdeckt. Ich würde Reyna bei einem späteren Telefonat um Erlaubnis bitten, ihn beschlagen zu lassen. Denn für die weitere Arbeit war dies von großer Bedeutung, um ihm das Stoppen gelenkschonender zu machen.
    Cotton Eye und auch Dude, der tatsächlich jetzt jedes Mal mitgelaufen war beim Training, entwickelten sich eigentlich am Besten. Cotton Eye brauchte zwar noch sehr viel Unterstützung bei den Abstandsmessungen zwischen den Stangen, aber sie war wirklich fein an den Hilfen und konnte richtig nachtragend werden, wenn ich sie mal etwas härter anpacken musste. Im Großen und Ganzen waren wir jedoch auf einem guten Weg zur LK 4.
    Die letzte Woche des Januars war geprägt von Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit. Mein Mitarbeiter Dell hatte einen schweren Unfall, dessen Folgen er wenige Tage später im Krankenhaus erlag. Zurück blieb seine Tochter Betsy, die am Boden zerstört war. Hatte sie in jungen Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern nun auch ihren Vater verloren.
    Die Trainingspferde standen nun hinten an. Nano machte sich wieder auf den Weg nach Hause, Stepping Stone als auch Valhalla wurden von Tiara abgeholt. Twister und Cotton Eye verblieben bei uns, ihr Training musste im Februar weitergehen.
    3. Trail LK5-LK4
    Valhalla Trail LK 5 - LK 4, Cotton Eye Trail LK 2 - LK 1, Twister Reining LK 2- LK 1, Doo Wop Reining LK 3 - LK 2, HGT’s Unitato Reining LK 5 - LK 4
    August 2021, by Veija
    Caleb
    “Bellamy kannst du dich bitte mal beeilen? Der Transporter kommt in ein paar Minuten und die Boxen sind noch nicht gemacht, wo soll ich die denn dann hinstellen?” Ich fuhr mit nervös durch die Haare und setzte dann meinen Hut wieder auf den Kopf. Ein neuer Monat. Das bedeutete, es kämen neue Trainingspferde. Valhalla von Tiara Everdeen, eine alte Bekannte, und Doo Wop von Colin Blackburn.
    Valhalla kam vom Flughafen, Doo Wop quasi aus der Nachbarschaft, denn das Whitehorse Cree Stud lag nicht allzu weit weg von hier- und wie es der Zufall so wollte, hatten sich die beiden Fahrer gleichzeitig angemeldet, ohne dass hier auch nur ansatzweise etwas für den Einzug bereit wäre.
    Bellamy verschwand gerade im Stall, um endlich die Boxen zu misten. Cayce stand am Zaun der Paddocks, um dort die Litze zu reparieren.
    Und ich? Ich ging zum kleinen Reitplatz und legte mir die Stangen anders hin. Einerseits für Cotton Eye, denn sie würde in diesem Monat für die LK1 fertig gemacht werden, andererseits für Valhalla, die sich derzeit erst in der LK5 befand. Der Platz war groß genug, um zwei Pattern dort liegen zu haben.
    Nun war es auch soweit und der erste Transporter fuhr auf den Hof. Es war der vom Flughafen, als würde sich Valhalla dort drin befinden. “Ich komm schon und lad sie aus”, winkte ich dem Fahrer zu, so dass er sich gar nicht weiter mit der schwierigen Stute beschäftigen musste. “Hey mein Mädchen”, begrüßte ich die schöne Stute. Sofort wandte sie mir den Blick zu und scharrte ungeduldig mit den Hufen auf dem Boden. “Ist gut, ich nehm dich mit raus.”
    Es polterte und den letzten Satz sprang die Stute von der Rampe, doch sie schien wohlbehalten bei uns angekommen zu sein. Kurz sah ich zu Cayce. “Fertig mit der Litze?”, fragte ich ihn, denn ich wollte die Stute nun ungerne sofort in die Box stellen.
    Cayce stand auf, klopfte sich das verdorrte Gras von der Hose und nickte. Also brachte ich die Stute in ihren Paddock, drückte Cayce den Führstrick in die Hand und befreite sie von Decke und Transportgamaschen. Valhalla trabte sofort aufgeregt am Zaun entlang und wieherte ohrenbetäubend. Natürlich bekam sie ein paar Antworten- und als sie drei Paddocks weiter eine andere Stute entdeckte, beruhigte sie sich ganz schnell.
    Ich gab dem Fahrer des Transporters sein Geld, ließ mir die Papiere übergeben und wünschte ihm noch einen schönen Tag.
    Gleich als er den Hof verlassen hatte, kam der Zweite. Darin müsste sich Doo Wop befinden, eine schöne Criollostute. Das Ausladen verlief unproblematisch. Doo Wop war mir als ausgeglichen, aufmerksam, gutmütig, mutig und neugierig beschrieben worden. Genau das traf von der ersten Sekunde an auf sie zu.
    Auch sie stellte ich auf ihren Paddock, befreite sie von den Transportgamaschen und ging zum Fahrer zurück, der mir die Papiere überreichte, während ich ihm sein Gehalt in die Hand drückte und ebenfalls einen guten Tag wünschte.
    Später im Büro schaute ich mir die mitgelieferten Unterlagen der Pferde an und sortierte sie schön sachgemäß dort ein, wo sie hingehörten. Bei Doo Wop allerdings hielt ich inne. Reining LK 3 auf LK 2? Ich schaute mir ihre Papiere an. Stand: LK 5. Wurde hier vergessen nachzutragen? Lag hier ein Fehler vor? Ich wählte sofort die Nummer von Colin, um Licht ins Dunkle zu bringen, doch weder er noch die Reiterin der Stute, Hazel O’Connor, gingen ans Telefon. Ich hinterließ ihrem Besitzer eine Nachricht auf der Mailbox, packte die Unterlagen weg und widmete mich dem neuen Wochenplan. Es stand so einiges an.
    Am Nachmittag rief mich Colin zurück. Das Missverständnis lag an einem fehlenden Eintrag, die LK - Aufstufung stimmte demnach also mit dem mir gegebenen Auftrag überein.
    Montag: Nachdem die Neuankömmlinge ein paar Tage Zeit gehabt hatten sich einzugewöhnen und ich den anderen beiden Pferden eine Ruhepause gegönnt hatte, ging es in dieser neuen Woche direkt mit viel Arbeit los.
    Ich startete mit Twister. Cayce könnte ihn zwar auch reiten, aber zur Zeit waren er und ich ein so gutes Team, dass ich mich dazu entschlossen hatte, ihn selbst bis zum Ende zu reiten.
    Stattdessen gab ich Cayce den Auftrag, parallel mit HGT’s Unitato zu trainieren. Es wurde Zeit, dass der Hengst endlich ins Training kam.
    Twister schien heute einen guten Tag zu haben. Er stand unglaublich gut an den Hilfen und ließ sich feiner über den Sitz reiten. Ich machte nur eine kurze Einheit, denn er wusste um was es ging und ich wollte ihn mir nicht zum Schluss noch verheizen.
    Während des Abreitens sah ich Cayce und Tate zu. Der Hengst war nicht dumm, keine Frage. Ihm fehlte einfach nur eine solide (Reining-) Grundausbildung. Er schien unglaublich feinfühlig, weshalb ich meinen Mitarbeiter nicht nur einmal darauf hinwies, den Druck früher wegzunehmen und ihn gar nicht so lange an einer Position zu halten. Er gab willig nach, also sollte man als Reiter ebenso schnell auch wieder nachgeben.
    Am Nachmittag schnappte ich mir Valhalla. Cayce setzte ich auf Cotton Eye und wies ihn an, viele enge Wendungen über Stangen zu reiten, sie zwischendurch aber immer wieder gerade raustraben zu lassen, damit sie sich immer wieder nach vorne strecken konnte und nicht so lange gebogen laufen musste.
    Mit Valhalla wollte ich heute eigentlich gar nicht so viel machen, da ich dachte, sie würde eine Weile brauchen, um sich wieder an mich zu gewöhnen. Dem war jedoch ganz und gar nicht so! Schon beim Putzen und Satteln war sie super drauf, auch beim Aufsitzen und Warmreiten konnte ich nicht meckern. Die Stute schien nichts vergessen zu haben.
    Also fing ich mit einfachen Übungen an. Schritt- und Trabstangen auf gerader und großer gebogener Linie. Nach ein paar Durchgängen und einem antesten des Rückwärtsgehen fürs Stangen L lobte ich sie und ritt sie ab, ehe ich sie wieder aufs Paddock brachte.
    Cotton Eye hatte sich mit Cayce super geschlagen, er würde die Stute in den letzten Wochen noch öfter reiten, denn auch hier fehlte es nur noch an ein paar feinen Abstimmungen. Der Sprung von der LK 2 in die LK 1 war immer nur ein kleiner Grad.
    Als letztes Trainingspferd für heute hatte ich Doo Wop unter dem Sattel. Die schicke Stute war der Hingucker auf dem Hof. Dabei fiel sie weniger durch ihr stechend blaues Auge, sondern durch ihre Scheckung auf.
    Die Stute lief bereits in der LK 3, also auf Bit. Ich war gespannt, wie gut sie wirklich ausgebildet war oder ob die vorherigen Trainer eher der Devise: schneller und höher nachgegangen waren.
    Schon beim Warmreiten merkte ich Doo Wop an, dass sie zwar unglaublich aufmerksam war und diesen gewissen “will to please” besaß, jedoch noch gar nicht wirklich die Kraft hatte, sich selbst so zu tragen, wie ich es gerne hätte.
    Anstatt heute schon an die Manöver zu gehen, wurde es (für mich) eine wirklich lockere Stunde, in der ich immer wieder Nachgiebigkeit forderte und sie dazu animierte, den Rücken zu heben und mehr unter mir zu laufen. Dies machte ich nur im Schritt und im Trab, galoppierte sie zum Abschluss noch zwei Runden und ritt sie dann eine Weile trocken. Doo Wop schwitzte stark, denn für sie war das Training definitiv ziemlich anstrengend gewesen. Ich wusste nun jedoch genau, wo ich ansetzen musste.
    Dienstag: Twister hatte heute einen schlechten Tag. Er gab mir im Maul nicht nach, machte manchmal einen Hüpfer zur Seite, wenn ihm Unitato zu nahe kam und hörte mir von vorne bis hinten nicht zu. Also gingen wir raus, ins Gelände. Dort konnte ich genauso fast alles abfragen, was ich ihn heute in der Halle abgefragt hätte. Siehe da: er hörte mir zu. Neben diversen einfachen Übungen fragte ich das Rückwärtsgehen und die Spins ab. Auch Roll Backs aus dem Stand waren kein Problem auf dem weichen Sandboden einger Wege hier.
    Zurück auf der Ranch angekommen ging ich jedoch wieder zurück in die Halle, verschob noch ein paar Mal Hinter- und Vorhand, ehe ich ihn in den Feierabend entließ. Ich wollte nicht, dass er das Gefühl hatte, er könne in der Halle auf stur stellen und käme dann mit einem lockeren Ausritt davon.
    “Wie war Tate heute?”, fragte ich Cayce im Vorbeigehen, der sich schon Cotton Eye fertig gemacht hatte und runter zum Platz gehen wollte.
    “War heut schon besser als gestern, der ist nicht so ein Panzer wie manch andere Pferde hier. Ich muss mich da selbst ermahnen, ihn lockerer anzufassen.”
    Ich nickte, klopfte ihm auf die Schulter und machte Twister fertig für seinen Paddock.
    Dann schnappte ich mir Valhalla und ging runter auf den Platz. Wir übten das Gleiche wie gestern, nur variierte ich das Tempo. Mal im langsamen Schritt über die Stangen, mal im schnellen Schritt oder sogar von der anderen Seite. Prompt hatten wir ein Problem. Valhalla stand bei mir so gut an den Hilfen, dass ich immer wieder schlichtweg vergaß, dass sie auf einem Auge blind war. So auch jetzt bei den Trabstangen. Ich wandte auf ihrer blinden Seite ab und wir stolperten über alle drei Stangen rüber. Ich fluchte. “Alles gut, Mädchen. Das war nicht dein Fehler gewesen.”
    Nun hieß es überlegen, wie ich ihr helfen konnte. Sie war zu sensibel, als dass ich ihr Impulse über die Beine geben konnte. Also versuchte ich es mit Stimmkommandos. Jedes Mal, wenn wir über eine neue Stange ritten, klackte ich ihr kurz. Ganz leise, nur für sie und mich bestimmt, aber präsent. Diese Taktik half ihr sofort und ich entschloss für mich, dies in ihr tägliches Training mit einzubauen. Dass sie das blinde Auge besaß war kein Grund, dass sie nicht doch ein paar Trails laufen konnte.
    Cotton Eye und Cayce machten sich als Team wunderbar. “Du kannst morgen mal die Pattern von vorne bis hinten durchreiten. Klappt das fehlerlos, kann sie schon nach Hause.”
    Am Nachmittag war Doo Wop wieder an der Reihe, die sichtlich Muskelkater hatte. Ich dehnte sie vom Sattel aus von vorne bis hinten durch und entließ sie dann wieder auf ihren Paddock, das reichte für sie für heute.
    Donnerstag: Am Mittwoch hatten alle Pferde frei gehabt, außer Cotton Eye. Die Pattern war nicht gut gelaufen, weshalb Cayce und sie es heute Morgen noch einmal versuchen sollten. Ich stand am Zaun, checkte ein paar Mails auf meinem Handy und beobachtete die beiden von hier aus beim Warmreiten.
    Als die beiden zur Brücke, dem Start der Pattern ritten, schaute ich auf. Über die Brücke ging es im Schritt, es folgte ein ziemlich enger Slalom im Trab, bei dem die beiden über drei Stangen in die Box reiten mussten. Dort drehten sie sich um 360 Grad nach rechts, ehe sie aus der Box heraus mit nur wenigen Schritten am Tor standen. Mit der linken Hand wurde dies geöffnet. Cayce dirigierte die Stute ganz fein hindurch, drehte sie und schloss das Tor wieder. Nun hieß es auf der rechten Hand angaloppieren. Die Stute sprang nicht sofort an, Cayce hatte sie nicht genug gestellt. Ich sagte jedoch nichts sondern wartete ab. Cayce wandte ab, ritt zurück, einmal ums Tor herum, stellte sie neu und galoppierte nochmal an. Sie sprang sofort an und so konnten sie die 5 Stangen auf einem Zirkel wunderbar reiten, ehe es wieder im Trab über 6 unterschiedlich hohe und unterschiedlich weit auseinander liegende Stangen ging, bevor die beiden zum Stangen L kamen, welches sie rückwärts und mit links durchritten. Es folgte noch ein Galopp auf der linken Hand über ein paar Stangen, ehe sie neben der letzten Pylone stoppten. Cayce lobte die Stute ausgiebig und schaute zu mir herüber. Ich nickte. “Die kann heim”, meinte ich nur und ging hoch zu den Paddocks, um mir Twister zu schnappen und auch mit ihm eine Reiningpattern ganz durchzureiten. Wenn er sich genauso gut wie Cotton Eye schlug, würden sie in ein paar Tagen die Heimreise antreten.
    Unser Ritt startete mit einem Rund Down rechts der Mittellienie, den wir mit einem Stop am Ende der Bahn beendeten. Nach einem Roll Back nach links galoppierten wir genau über X, stoppten am Ende wieder. Erneut ein Roll Back, diesmal nach rechts, auf die andere Run Linie und ein dritter Sliding Stop hinter dem Mittelmarker. Ich nahm die Zügel minimal auf, verlagerte mein Gewicht nach hinten, streckte die Füße vor und wir gingen bis zu X zurück rückwärts. Wir verharrten kurz, ehe ich ihm die Hilfen zum Spin nach rechts gab. Er drehte etwas holprig an und drehte sich mit dem Hinterbein raus. Das wollte ich noch so stehen lassen, trabte ihn kurz ein paar Runden in Außenstellung auf einem kleinen Kreis, ehe ich ihn wieder in den Spin hineindrehte. Dieses Mal klappte es wesentlich besser, so dass nun auch noch die vier Spins nach links folgten. Dabei stellte er sich wesentlich besser an, so dass ich ihn nun ein wenig länger verschnaufen ließ, als es normalerweise üblich war. Da ich vergessen hatte ihn in Stellung zu drehen, drehten wir uns nun noch zusätzlich eine viertel Runde, damit wir mit den Zirkeln anfangen konnten. Ich galoppierte ihn zunächst auf der linken Hand an. Hier ritten wir drei Zirkel. Davon den Ersten groß und schnell, den Zweiten klein und langsam und den dritten wieder groß und schnell, ehe wir an X auf die andere Hand wechselten. Die schnellen Galoppwechsel lagen ihm wirklich gut.
    Nun machten wir das Gleiche auch wieder auf der rechten Hand, ehe wir an X wieder auf de anderen Zirkel wechselten. Zum Abschluss folgte an der rechten Run Linie ein letzter finaler Sliding Stop, für den ich Twister etwas mehr antrieb, als ich es sonst tat.
    Der Hengst zog wunderbar an und stoppte butterweich. Ich ließ sofort die Zügel aus der Hand gleiten und lobte ihn ausgiebig. Twister hatte sich wahnsinnig gemacht!
    Das Training mit Valhalla als auch Doo Wop verlief ohne Probleme. Die Criollostute schien noch immer Muskelkater zu haben, weshalb ich das Training heute noch immer lockerer anging. Valhalla kam mit meiner Unterstützung besser zurecht und ich konnte anfangen, sie auf der blinden Seite immer besser abzuwenden.
    Am Abend telefonierte ich mit Reyna und wir besprachen den Transport der Pferde nach Hause. Ein paar Tage würden die beiden Pferde noch bei uns bleiben und konnten sich ausruhen, ehe sie wieder zurückfliegen würden. Das Training war jedoch mit vollem Erfolg abgeschlossen.
    *
    Eine Woche später: Valhalla entwickelte sich prächtig. Durch das vorherige Reiningtraining bei mir stand sie wunderbar weich an den Hilfen und durch meine stimmliche Unterstützung schaffte sie es über fast jede Stange. Durch ihr blindes Auge würde sie deshalb immer ein wenig Probleme mit den Stangen haben, wenn man sie auf ihrer “schlechten” Seite zu abrupt abwendete oder das Stimmkommando vergaß, dennoch stand ihr der weitere Weg zu höheren Trail Klassen auf jeden Fall offen!
    Doo Wop dagegen hatte mich vollkommen positiv überrascht. Nachdem ich bei den ersten Ritten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hatte aufgrund fehlenden bzw. falschen Trainings, hatte sie sich zu einer wahren Musterschülerin entpuppt. Es haperte bei ihr einfach an den Basics, die Manöver saßen allerdings 1A. Da war einiges an Vorarbeit geleistet worden- und aufgrund dessen, dass sie sich da so gut machte, beschränkte ich den Großteil des Trainings darauf, die fehlende Grundausbildung aufzuarbeiten. Von Tag zu Tag wurde die Stute besser und es machte wirklich Spaß, mit ihr zu arbeiten.
    Manchmal nahm sie mir jedoch einen Schritt vorweg. So zum Beispiel beim Spin- Training. Mir war es wichtig, dass sie die kleinen Volten in Außenstellung sauber mit nach innen kreuzendem Vorderbein lief, dabei aber die Hinterhand nicht vergaß und nicht auf die Idee kam, es wäre einfacher, hinten stehen zu bleiben und zu drehen- das konnte sie ja. Also übten wir einfach gemeinsam, uns besser zuzuhören und aufeinander zu achten, ohne uns gegenseitig Schritte vorweg zu nehmen.
    Am Ende unseres Monats war ich mit Valhalla als auch Doo Wop zufrieden. In den Abschlussbericht der beiden Pferde schrieb ich unter PS: “Ich würde es sehr begrüßen, Ihr Pferd noch ein weiteres Mal auf Bow River zum Training zu haben.”

    Kür :

    “Ist das deine erste Stutenprämierung?”, fragte mich mein Mitbewohner Alex neugierig, als er mich da am Hänger und an Valhalla rumwuseln sah. Eifrig nickte ich mit dem Kopf und spürte meine Nervosität. Valli sah das ganze viel entspannter als ich; Sie winkelte eines ihrer weißen Hinterbeine an und schnaubte ab. Am liebsten hätte sie wohl gerade ein Nickerchen gemacht, aber dafür war keine Zeit, denn die nächsten Teilnehmer waren wir. Ich zupfte meine auffallend glitzernde lila Bluse zurecht und stieg dann in die Steigbügel. “Auf geht’s”, flüsterte ich und richtete mich noch einmal im Satteln und atmete aus. “A Palomino Tovero Mustang mare named Valhalla with her Rider Tiara Everdeen”, schallte es aus den Lautsprechern und ich wartete am Eingang auf das Go des Verantsalters. Die Glocke läutete und ich grüßte die Richter. Ich ritt in einem schnellen Galopp ein und stoppte dann. Gefolgt von einem Rollback, bei dem Valli trittsicher ihre Hufe hintereinander platzierte. Ein kurzes Halten, während die Stute auf dem Gebiss kaute brachte uns eine Sekunde Pause bist wir 4 Spins nach rechts und dann vier Spins nach links einleiteten. Man merkte ihr die Anstrengung gar nicht an. Auf der rechten Hand zirkelten wir dann um in der der Mitte der Halle die Hand zu wechseln in dem wir beide den Zirkel wechselten. Je weiter ich meine Hand vorgab umso schneller wurde sie. Dabei verkleinerten wir den Zirkel. Ein Jog gehörte eigentlich nicht zu einer Reiningpattern, war hier jedoch gewünscht um die Gangqualitäten der Stuten zuprüfen. Ich parierte also durch und zeigte auf der ganzen Bahn im Wechsel gleich beide Hände und beendete die Vorstellung mit einem Schritt. Erst jetzt fiel mir auf, dass Alex uns Viel Glück gewünscht hatte. Aber ich denke, das konnten wir auch gebrauchen. Ich richtete noch einmal meinen Hut und verabschiedete die Richter um wieder zum Trailer zu reiten. Natürlich hatte Valli sich ein Leckerchen verdient.1940
    geprüft mit Lettercount.com, 1940 Zeichen
     
    Mohikanerin und Veija gefällt das.
  4. Wolfszeit

    Wolfszeit Wolfi❤️

    Meine Teilnahme mit
    Fanya
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    Fanya
    ehemals Fanya - HMJ 7469
    arab. kindlich
    Fany, Rehlein

    Chipnr.:-
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    by Laraya

    Stammbaum

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    von:Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt von: Unbekannt aus der: Unbekannt


    aus der: Unbekannt
    von: Unbekannt | aus der:Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt von: Unbekannt aus der: Unbekannt

    Merkmale
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Geschlecht: Stute
    Rasse: Freiberger
    Geburtstag|-ort: 18.03.2015, 6 Jahre|Unbekannt
    Stockmaß | Gewicht: 157 cm | 505 Kg

    Deck-|Langhaar: Dunkelfuchs | Rotbraun
    Abzeichen|Scheckung: -
    Gencode: ee Aa


    Charakter & Vorgeschichte
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯

    Misstrauisch| dominant| futterneidisch| eifersüchtig

    Bis jetzt zeigt, sie sich höchst misstrauisch ist allerdings mit Futter bestechlich. Zu Pferden scheint sie soweit nett zu sein, solange sie nichts von ihrem Futter wollen. Wenn sie jemanden ins Herz geschlossen hat, ist die Stute ein wenig eifersüchtig. Wenn man sie zu sehr ärgert, schnappt sie, aber würde niemals ernsthaft beißen. Vermutlich hat sie einfach gelernt, dass die meisten sie dann in Ruhe lassen. Fanya ist ein wenig offener geworden auch, wenn sie in der Herde noch immer das Kommando hat.

    Fanya stammt aus der Auflösung einer Pferdemafia. Als HMJ 7469 zu uns kam, war sie wenig sozialisiert und kannte Menschen kaum.


    Gesundheit
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Gesamteindruck: Gesund
    Krankheit: Narbe am Widerrist
    Hufbeschaffenheit: Gut
    Beschlag: -

    Ausbildung & Potenzial
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Springen: S | Potenzial: M
    Vielseitigkeit: L | Potenzial: L
    Dressur: L |Potenzial: M
    Fahren: S | Potenzial: S
    Distanzrennen: L | Potenzial: A

    Siege
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    [​IMG][​IMG][​IMG]
    630.Dressurturnier| 483.Distanzrennen | 363. Synchonsprinegen
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    355.Synchonspringen | 497. Fahrtunier| 504.Fahrtunier| 507. Fahrtunier| 364. Synchonspringen

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    570. Dressurtunier|628.Springen| 499.Fahrtunier| 359. Synchronspringen| 632. Springtunier| 488.Militarytunier| 491. Militarytunier| 485.Distanztumnier


    [​IMG]
    3.Platz des HMJ 2019
    HMJ Punkte
    → Turnierteilnahme----------------------------------1+1+1+1+1+1+1+1+1=9
    → Turniergewinn--------------------------------------0
    → Wettbewerbsteilnahme---------------------------0
    → Wettbewerbsgewinn------------------------------0
    →Teilnahme Horsemakeover Show-----------------5
    → Bewegung--------------------------------------------0
    → mit bis zu 2 Zubehörteilen-----------------------5+5+5+5=20
    Beweg. 1 | Beweg. 3|Beweg. 10 | Bewegung 11
    → mit mehr als 2 Zubehörteilen--------------------6+6+6=18
    Beweg. 2|Beweg. 7|Beweg.12
    → mit Zubehör und Reiter---------------------------8+8+8+8+8+8+8=56
    Beweg. 4 | Beweg. 5| Beweg. 6 | Beweg. 8|Beweg. 9|Beweg. 13|Beweg. 14
    → Tierarztbericht-------------------------------------4
    → Hufschmiedbericht--------------------------------4
    → Trainingsbericht------------------------------------0
    →Portrain----------------------------------------------7+7
    → Pflegebericht----------------------------------------4+3+4+6+5+6+4+4+6+3+3+5+6 +3+4+3= 66
    → Teilnahme an einer Körung/Krönung-----------0
    → Gewinn einer Körung/Krönung------------------0
    → Monatssieg-2.Platz Oktober--------------------5
    → Monatssieg-3.Platz November--------------------3
    →Monatssieg-Platz.2 Dezember---------------------5
    → Gesamt Punktzahl----------------------------------218
    →Finale HMJ-------------------------------------------94
    Gesamtpunktzahl-----------------------------------312

    Zuchtinformationen

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Schleife:
    Gekört: Nein
    Gewinnerthema: -
    Darf gedeckt werden von: -
    Herkunft| Züchter: Unbekannt
    In der Zucht: Whithorse Creek
    Zuchtblatt
    Decktaxe: 0 Joellen

    Nachzucht: 0/10

    Besitzerlegende
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Besitzer*in: Wolfszeit| Alec Lightwood
    Vorbesitzer*in: -
    Verkaufsrecht/Ersteller*in: Canyon

    Unterbringung: Box mit Stroh, ganztägiger Weidegang
    Weidegruppe: -
    Restbeteiligung/Trainer: Eva Denmark
    Max. Reitergewicht: -
    Zu verkaufen: Nein
    Kaufpreis|Pferdewert: 200 |- Joellen

    Spind

    12.09.2021| AliciaFarina
    Training Military E-A
    Fanya| Avicii| Liliada
    Für mich ging es nach einigen Vorbereitungen nach Kanada, genauer gesagt in die Nähe der Stadt Edison. Dort wollte ich für einen Bekannten drei Pferde in Military trainieren. Auf dem Hof Stáballan Madadh-Allaidh angekommen, begrüßten mich Alec Lightwood und Eva Denmark, die beiden führten mich einmal über das Gelände und stellten mir die Pferde vor.
    Nachdem ich mich in dem mir zur Verfügung gestellten Zimmer ausgebreitet hatte, ging ich in den Stall, denn ich wollte die drei Pferde heute etwas arbeiten um den aktuellen Ausbildungsstand herauszufinden. Zuerst schnappte ich mir Avicii, die hübsche Vollblut Stute schaute mich aus ihren dunklen Augen an. Ich holte sie aus ihrer Box und fing an sie mit kräftigen Bürstenstrichen zu putzen. Nachdem sie sauber war, sattelte ich sie. Anschließend ging es in die Reithalle, dort waren einige Hindernisse aufgebaut. Ich ritt Avicii warm, Seitengänge lockerten die Stute ganz nebenbei. Nachdem sie warm war, ging es los. Zuerst ritt ich Avicii dressurlich, dabei überprüfte ich wie die Stute auf meine Hilfen reagiert. Weiter ging es mit ein paar Sprüngen, ich hatte mir einige Hindernisse auf das entsprechende Niveau umgestellt. Avicii zog etwas an auf die Hindernisse zu und sprang entspannt die Höhe die wir für die nächste Stufe brauchten. Nach unserem Training drehte ich mit Avicii noch eine entspannte Runde um den Hof. Anschließend sattelte ich sie ab und brachte sie zurück. Dann schnappte ich mir Fanya und danach Liliada, mit den beiden machte ich ein sehr ähnliches Programm. Am Ende des Tages setzte ich mich beim Essen über meinen Trainingsplan und plante die Einheiten der nächsten Woche.
    Am nächsten Tag ging es los mit lockerem Geländetraining mit den drei Stuten, ich nutzte die kleine Geländestrecke und das große Ausreitgelände für das Training. Die drei Stuten machten einen sehr guten Job und zeigten viel Will to please. Nach dem Training, bekam jede Stute eine Dusche und durfte eine Pause machen, denn am Nachmittag wollte ich eine kleine Dressureinheit machen. Auch die Dressureinheit am Nachmittag lief ohne Zwischenfälle.
    Die nächsten Tage trainierte ich abwechselnd Dressur, Springen und das Gelände. Zwischendurch gab es natürlich auch Wellness Tage an denen ich den Stuten eine Massage gab. Die Stuten genossen sichtlich die Massagen und dösten vor sich hin.
    Am Ende meines Aufenthaltes waren alle drei Stuten bereit an einer L Military teilzunehmen.

    2474 Zeichen

    “Silvia entspann dich, dann hört dein Pony auch auf so zu rennen”, korrigierte ich meine junge Kollegin. Es war heute die erste Körung für Silvia und ihre Aufregung übertrug sich auf Fanya. Nervös schlug die Dunkelfuchsstute mit dem Schweif und rannte mit weit geblähten Nüstern über den Abreiteplatz. Wenn das so weiterging, war die Stute nervlich am Ende, bevor die beiden die Arena überhaupt betreten hatten.
    “Komm jetzt mal her zu mir”, rief ich Silvia zu. Mit nervös spielenden Ohren hielt sie die Freibergerstute neben mir an. “Jetzt mal ganz ruhig, ihr reitet nur eine A Dressur, das sollte ihr zwei locker schaffen”, redete ich ihr gut zu. Nach dem Ende meiner Motivationsrede wurde es tatsächlich besser. Während Fanya und Silvia noch die letzten Schrittrunden drehten, begab ich mich zum Reitplatz. Dort war gerade eine Reiterin auf einer Scheckstute in den letzten Zügen.
    Ein paar Minuten später verließ die Reiterin den Platz und der Moderator kündigte Silvia mit Fanya an. Im flotten Trab betraten die beiden den hellen Sand, wobei Silvia, die Stute ein kleines Stück zu spät wieder anhielt, um zu grüßen. Die Sonne, die hoch am Himmel stand, brachte den rötlichen Glanz im Fell der Stute richtig schön zum Vorschein. Wenn man Fany jetzt so sah, war es nur schwer zu glauben, dass sie vor knapp einem dreiviertel Jahr noch ein Häufchen Elend gewesen war. Silvia wechselte mit der durch die Länge der Bahn und verlängerte die Trabtritte auf der diagonalen. Nach einem weiteren Handwechsel parierte Silvia die Stute zum Schritt und zeigte Fanyas Lieblingslektion. Die Fuchsstute liebte Seitengänge aller Art und beherrsche diese auch dementsprechend.
    Auf dem Zirkel galoppierte die Stute an. Sie besaß schon von Natur aus eine schöne Galoppade, das das Training hatte diese noch deutlich verbessert. Ich war schon ein wenig stolz wie gut die Stute mittlerweile aussah, sie hatte sich zu einem kräftigen, rassetypischen Pferd entwickelt. Auch auf der anderen Hand zeigte Silvia den Galopp auf den Zirkel, bevor sie auf die ganze Bahn wechselte und den Galopp verstärke. Geschmeidig arbeiten die kräftigen Muskeln unter dem Fell der Stute. Zum Abschluss ritt sie noch eine einfache Schlangenlinie im Trab, bevor sie auf die Mittellinie abwendete, grüßte und am langen Zügel die Bahn verließ.


    2298 Zeichen - gezählt mit google.docs
    [​IMG]selbstgezählte Punkte (20)
     
    Zuletzt bearbeitet: 16 Sep. 2021
  5. Mohikanerin

    Mohikanerin Stalker Staff

    Mohikanerin mit
    Fly me to the Moon

    [​IMG]

    Steckbrief //
    Zuchtname: Fly me to the Moon
    Rufname: Flyma

    Aus der: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    ____________________________________

    Geschlecht: Stute
    Rasse: Standardbred
    Geburtsdatum: 07. Mai 2014
    Farbe: Dunkel Erdfarben
    Abzeichen: Kopf und Beine
    Stockmaß: 159 cm

    Charakter:
    Flyma gehört zu den Pferden, die sehr schwer einschätzbar sind. Durch ihre Vergangenheit hat sie einige Ängste entwickelt aber ist dennoch stehts neugierig und versucht sich zu überwinden. An schlechten Tagen komme sie nicht einmal vom Paddock mit und steht wie angewurzelt da. Wenn Flyma einen guten Tag hat, kommt sie freundlich und ruhig mit. Auch unterm Sattel ist grundsätzlich motiviert und versucht zu lernen, was ich aber immer wieder sehr schwer fällt und dann kann sie schnell umschlagen. Dann wird die Stute zu einem Biest und man sollte ein sattelfester Reiter sein.
    Die Stute gehört leider zu den Pferden, die auf dem falschen Gestüt großgeworden sind und dann den falschen Trainer an der Hand hatte. Flyma musste bereits mit drei Jahren eingefahren werden, um mit vier Jahren auf den ersten Rennen zu starten. Allerdings landete sie dann schon mit fünf Jahren bei x-beliebigen Händlern. Den Grund wissen wir nicht.
    ____________________________________

    Gencode: Ee AA nCr nSty
    Zuchtzulassung: -
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: -

    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________

    Dressur: A / A
    Springen: E / A
    Military: -
    Fahren: -
    Rennen: A / L
    Gangreiten: E / L
    Western: -
    Distanz: E / E

    Gänge: 5

    [​IMG]
    468. Distanzturnier (18.03.2021)
    [​IMG]
    465. Distanzturnier (16.01.2021)
    471. Distanzturnier (04.04.2021)
    473. Distanzturnier (11.04.2021)
    475. Distanzturnier (24.04.2021)

    [​IMG]
    279. Gangturnier (15.04.2021)
    282. Gangturnier (10.05.2021)
    290. Gangturnier (27.07.2021)
    297. Gangturnier (10.09.2021)

    [​IMG]
    276. Gangturnier (04.04.2021)
    293. Gangturnier (14.08.2021)
    294. Gangturnier (20.08.2021)

    [​IMG]
    559. Rennen (19.08.2021)
    ____________________________________

    Besitzer: Mohikanerin
    Zucht: Unbekannt, Dänemark
    VKR: Sweetvelvetrose
    Ersteller: Sweetvelvetrose

    Hufschmied (15.09.2021) //
    Duplo-Beschlag für Fly me to the Moon / Mohikanerin

    Eine mehrfarbige Stute stand in der Stallgasse und knabberte unmotiviert an einen der Stricke neben ihr. Die Hufe sehr verfranzt. Ich wusste bereits, dass Flyma oft ihre Eisen verlor und deswegen trafen wir gemeinsam die Entscheidung für einige Zeit Duplos auszuprobieren. Zunächst nahm ich das zuletzt verbleibende Hufeisen ab, raspelte den Tragerand plan, was besonders wichtig war, damit sich die Noppen nicht eindrückten und verdrehen können bei Belastung. Weiter ging es mit dem Strahl und minimales anpassen der Sohle.
    “Kaffee?”, kam Vriska dazu, die für Flyma zuständig war.
    “Au ja! Danke dir”, nahm ich hastig den Trinkbecher entgegen und trank einen kräftigen Schluck. Danach stellte ich ihn auf der Bande der Halle ab, um weiter arbeiten zu können. Die Hufe waren vollständig vorbereitet und auch die richtige Größe des Beschlages hatte ich schon gewählt. Ich zeichnete mir bei jedem genau auf, wo die Noppen am Tragerand entfernt werden müssen, um vor dem Stall dann die Flex zu nehmen. Es dauerte seine Zeit, bis alle der vier Hufeisen fertig waren. Nacheinander nagelte ich sie an mit bestimmten Nägeln, die sogar roséfarbend waren – so wie ihr Halfter. Wie bei jedem anderen Beschlag kam als Nächstes das Vernieten der Nägel an der Reihe.
    “Das wars”, sagte ich freundlich und Vriska führte Flyma mehrmals auf und ab. Sie wirkte unbeholfen, aber rollte deutlich besser ab. In einigen Tagen werde ich noch einmal nachfragen, ob alles passt.

    Trainingsberichte (2) //
    Dressur E zu A | 30. November 2020
    BOS Lavendeltanz mit Brooke Scott | Caramel Touch mit Reyna Huntington | Fly me to the Moon mit Vriska | Alfred’s Nobelpreis mit Folke | Didga mit Tamara

    Nathan Scott | Lange hatte ich keine Reitstunde gegeben, die so groß war, aber den Platz in der Reithalle hatten wir ja, also warum diesen nicht ausnutzen. Die Halle füllte sich langsam: Folke kam mit einem schönen Fuchshengst mit auffälligem Kopfabzeichen in die Halle. Er hatte mir gleich gesagt, wo das Problem mit dem Hengst lag und so war es heute bei ihm Schwerpunkt, ihn durch viele Tempiwechsel und Übergänge ruhiger bei der Arbeit zu bekommen. Denn das war das, worauf Richter in der Dressur großen Wert legten: Saubere Ausführung der Lektionen und eine Ruhe dabei, die das Pferd selbstsicher darstellen ließ. Die nächste war Reyna mit ihrer Palominostute Caramel Touch, die eine tolle Ausstrahlung hatte und einen wahren will-to-please an den Tag legte. Ruhigen Schrittes machte Reyna die Stute warm und dann kam auch die nächste Reitschülerin rein. Fly me to the Moon, kurz Flyma von Vriska genannt, war eine schöne Falbstute, allerdings war sie eine wahre Baustelle. Sie ignoriert den Schenkel und braucht ewig lange, bis man sie von einer Aufgabe überzeugen konnte. Bei ihr wollte ich zunächst klein anfangen mit einfachen Übungen sie an den Schenkel zu bringen. Wenn diese nicht halfen, wollte ich Vriska eine Gerte zur Verstärkung der Schenkelhilfen geben und wenn das klappen sollte, die Gerte wieder wegnehmen. Sie diente also nur als Hilfsmittel und nicht als Bestrafung. Wie immer kam Brooke mit ihrem Pferd zu spät. Lavendeltanz war eine schicke rote Stute, unfassbar gelehrig und eine Ruhe selbst. Bei ihr machte ich mir die wenigsten Gedanken.
    Wir begannen beim Aufwärmen mit Übergängen von Schritt-Trab und Schritt-Halt. Nobel rannte im Trab gerne mal, ein Fehler von der Bahn, den es im Viereck zu begleichen ging. “Folke, geh mit mehr Ruhe ran. Versuch ihn auch ab und zu in den Halt zu parieren. Er muss abrufbar sein und mit seinem Kopf bei dir sein!” Folke nickte nur und versuchte der Anweisung zu folgen. Lavender hatte keine Probleme, ebenso Caramel Touch. Flyma wollte erst gar nicht in den Trab und so trieb ich mit Vriska zusammen, sie vom Pferd aus und ich vom Boden aus. Sie war eine sehr unsichere Stute und verlangte einen selbstsicheren Reiter, die sie zu überreden wusste um ihr Sicherheit zu geben. Bei ihr würde es ein längerer Weg werden, sie zum Reitpferd auszubilden. Immer wenn Vriska merkte, dass Flyma langsamer wurde, sollte sie nachtreiben. Nicht oft, sondern einmal aber bestimmt. Wichtig war bei ihr auch, sie nicht stumpfer zu reiten, als sie eh schon war. Meine Aufmerksamkeit lenkte sich zum Hallentor, als ich Tamara dort mit der Lewitzerstute Didga sah. “Ich geh am besten auf den Platz oder, Nate?”, fragte sie mich und ich nickte. Tammi war eine tolle Ausbilderin, die die Reitstunde für die A-Dressur definitiv nicht brauchte. Reyna musste Caramel’s Hinterhand stärken und sollte bei der Ausführung der Übung darauf achten, dass die Stute mit einem Fleiß dahinter blieb und auf die Korrekte Biegung sollte sie einen Augenmerk legen. Sie sollte zu den Ecken der Reithalle hin eine Volte reiten und somit dann kehrt machen. “Später kannst du die Volten auch enger reiten, damit sie noch mehr Last auf die Hinterhand aufnehmen kann in der Wendung, so wird sie dann gezwungen mehr unter zu treten. Nachdem wir nun aufgewärmt waren, sollten alle ein wenig galoppieren, Vriska mit Flyma jedoch nicht, denn so weit war sie noch nicht, dafür reagierte sie am Schenkel noch nicht so, wie wir es wollten. Ich wollte, dass meine Schüler im Außengalopp zulegten und die Kraft dann wieder einfingen. Die Reihenfolge war wie folgt: Lavendeltanz, Caramel Touch und zu guter Letzt Alfred’s Nobelpreis. Es sollte darauf geachtet werden, die Hand so wenig wie möglich zu nutzen und das ganze mit dem Sitz zu steuern. So ritten die drei im gemäßigten Galopp und nahmen wieder mehr Last auf die Hinterhand auf. “Merkst du wie die Rückenmuskulatur arbeitet?”, fragte ich Brooke, die nickte. “So soll das aussehen!” Nobel hingegen wurde wieder zu hektisch, hatte Mühe überhaupt in den Galopp zu kommen. “Gib ihm stärkere Galopphilfen, er darf nicht so rennen im Trab, ansonsten versammel ihn kurz vorher und gib kurz nach dem Versammeln direkt die Galopphilfe.” Auch das wurde besser. Nachdem wir die meisten Baustellen mit ein paar Übungen abgearbeitet hatten und ich weitere Übungen empfiehl, wanden wir uns den Lektionen der A-Dressur zu.

    Tamara| Da die Halle zu gefüllt war, arbeitete ich mit Didga auf dem Reitplatz. Es war zwar bitterkalt und die Wolken hingen tief, sodass man denken konnte, heute würde es noch schneien, aber Deutschland war dann doch nicht so auf Schnee aus, eher auf Kälte. Ich machte Didga also ordentlich warm im Schritt und im Trab bevor wir uns an die Lektionen der A-Dressur heranarbeiteten. Das meiste konnte Didga schon, wir perfektionierten nur noch die Tempis im Galopp und Trab und die Kehrtwendung auf der Vorhand, dann würde die erste A-Dressur klappen.

    Nathan| Die Schüler hatten sich gut gemacht und ich konnte sie mit ein paar Übungen guten Gewissens entlassen. Mit Vriska hatte ich noch ein paar Worte gewechselt und sie gefragt, ob sie mit Flyma nicht noch ein-zwei Wochen hier trainieren wollten, sodass sie auf dem selben Stand der anderen war und sie hatte eingewilligt

    © Sosox3 | 5256 Zeichen

    Rennen E zu A | August 2021
    Architekkt // Northumbria // Lu'lu'a // Fly me to the Moon

    An einem ziemlich bewölkten Spätsommer morgen hatte ich bereits Archi in den Aqua-Trainer gestellt und Flyma im ersten Heat auf der Bahn trainiert. Danach stand erst einmal mein Frühstück auf dem Plan, bevor die erdfarbene Stute ihren zweiten Heat des Tages bekam. Anfang des Jahres war eine ziemliche spontane Entscheidung sie wieder Rennen zu fahren, aber es zahlte sich aus. Auf der Distanz fuhr sie bereits einen Sieg ein und bekam ansonsten weitere Platzierung auf dem Treppchen, das sorgte zwar nicht für den Geldregen, den wir uns erhofften, aber somit ermöglichte es uns mehr Pferde für auf Rennen vorzubereiten und flüssig zu sein.
    Flyma stand in Box mit einer Decke, wartete darauf, endlich wieder hinauszudürfen. Ich stand davor mit dem Halfter und zwei große freundlich dreinblickende Augen starrten in meine Richtung. Sie sprachen beinah zu mir, als würde sie flüstern. Ich führte sie hinaus, legte die dunkle Decke über den Ständer und putzte sie noch einmal über. Zur anderen Seite hing noch ihre Ausrüstung, die schon Flyma herummachte bevor ich das Fitnesstracking-System aus der Sattelkammer holte mit trockenen Gamaschen. In der Kiste fand ich zumindest zwei gleiche Paare. Voll ausgerüstet fuhren wir am Hof los zur Bahn, ihr Schritt ruhig und der warme Atem bildete Wölkchen in der kühlen Luft. Wir nutzen die Strecke als Aufwärmphase und eine halbe Runde auf dem harten Boden, um ihre Koordinierung zu verbessern, das Verletzungsrisiko zu minimieren. In der Sprintphase legten wir zweimal zweitausendzweihundert Meter zurück mit einer Pause von sechs Minuten dazwischen. Mit einem Blick auf den Kontrollmonitor wusste ich, dass es sich die Werte verbesserte, wenn auch nur minimal.
    Das nächste Pferd war Northumbria, die erst vor wenigen Tagen zu uns kam, aber wohl aktiv im Rennsport lief. Die erste Konfrontation hatten wir bereits auf der Weide. Sie legte die Ohren an, warf nervös den Schweif und weigerte sich mir zu folgen. Nach einer gewissen Zeit bettelte ich das Pferd an, bis ein Leckerli in meiner Tasche auftauchte und die Augen sehr groß wurde. Neugierig spitzte Humbria die Ohren. Geschafft, ich hatte sie am Halfter und konnte in den Stall gehen. Für die Stute stand Jogging auf dem Plan mit vier Schrittphasen und drei Trabphase, bei dem sie selbst das Tempo entscheiden durfte als Aufbau nach der Pause. Jeden Arbeitsschritt beobachtete sie genau, inspizierte das Equipment und empfand den Gurt mit Tracker als störend, also nahm ich den anderen, der am Kopf befestigt wurde. Dieser schien kein Problem darzustellen und im Schritt verliefen wir den Hof. Humbria war nach einigen Minuten bereits ruhiger.
    Lu hatte Lina bereits gearbeitet, aber er sollte noch fahren. Wir machten eine Tempoeinheit, die ihn an den Sulky gewöhnen sollte. Die ersten Schritte stellten sich als Schwierig vor, weswegen sie uns einige Meter begleitete, bis der Hengst die Leinen verstand. Auf der Bahn durfte er sich alles anschauen und schnaubte mehrfach ab, bevor wir im Pass ansetzten, einige lockere Runden drehten in der Aufwärmphase. Architekkt fuhr ich am leichtesten Sulky den wir hatten mit Lammfellschutz, denn seine Knochen waren noch zu sehen, aber wir sollten arbeiten, damit er Muskulatur aufbaut. Auch mit ihm legte ich eine Joggingeinheit an, die er mit Bravour absolvierte. Damit hatte ich das heutige Pensum an Pferden geschafft.

    © Mohikanerin // Folke Wallström // 3364 Zeichen

    „Wie, der Breeders Crown wird nicht als Leistungsnachweis anerkannt. Wo sind wir denn hier?“, hörte ich Tyrell fluchen, während ich Flyma für die Gebäudeprüfung vorbereitete. Tief in meinem Inneren wusste ich bereits, dass wohl kaum ein Zuchtregister das Pferd anerkennen für das erste Buch, wenn nur Nachweise von der Rennbahn vorlagen. Somit hatte ich mich emotional schon darauf vorbereitet, eine kleine Kür geführt zu zeigen.
    „Du musst in zehn Minuten in der Halle sein, sie würden die Stute noch mit reinschieben“, kam er genervt wieder und änderte die Startnummer, die bereits an der Trense hing. Zustimmend nickte ich und beeilte mich, rechtzeitig dort noch anzukommen. Mit nur einer sehr kurzen Aufwärmphase ging es los.
    Im Schritt liefen wir in der Halle ein, rechts hatte ich die Zügel in der Hand und links eine Gerte. Neugierig spitzte sie die Ohren und warf immer wieder einen Blick auf die bunte Menge Zuschauer, die auf den sonst leeren Tribünen saßen. Bei X hielt ich an, sah zu den Richtern und grüßte mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Zunächst führte ich eine Runde Schritt auf beiden Händen auf der ganzen Bahn und trabte an. Dann zeigte ich auf einer dreibogigen Schlangenlinie den Trab, wiederholte diese Bahnfigur auch auf der linken Hand. Einige Runden später entfernte ich die Zügel vom Gebiss, damit sie galoppieren konnte. Leider war sie heute ziemlich verschoben, was auch der geringen Vorbereitungszeit zu verschulden war. Rechts kam mehr drei-Takt, aber noch immer nach der Ecke eine Passverschiebung wie links. Mit einem freundliche zurufen, konnte ich Flyma wieder holen. Erneut führte ich zu X und verabschiedete mich von den Richtern. Zum Schluss kamen noch zwei andere Personen und die Gebäudeprüfung startete nun doch noch.
    “So, das war Fly me to the Moon, eine Standardbredstute aus dem Jahrgang 2014. Vielen Dank für die Vorstellung”, ertönte es aus dem Lautsprecher.
    1912 Zeichen mit Leerzeichen // geprüft mit 'Wörter zählen' in Microsoft Word 2019 // geschrieben von Mohikanerin

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    selbstgezählte Punkte {19}
     
    Veija und Wolfszeit gefällt das.
  6. Wolfszeit

    Wolfszeit Wolfi❤️

    Meine Teilnahme mit
    Avicii
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    Avicii
    Vicii
    Chipnr.: 827406741924611

    Portrain folgt

    Stammbaum

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    von: Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt von: Unbekannt aus der: Unbekannt
    aus der: Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt
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    Merkmale
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Geschlecht: Stute
    Rasse: Englisches Vollblut
    Geburtstag: 17.07.2011 /10 Jahre
    Geburtsort: England
    Stockmaß: 163 cm
    Gewicht: 471 Kg


    Deck-|Langhaar: Braun Silver Dappeld|Weiß
    Abzeichen|Scheckung: Unterbrochene Blesse|v.l. Socke |h. Kronrand| Pigmentstörung
    Gencode: EEAAnZ


    Charakter & Vorgeschichte
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    aufmerksam | ist leicht zu händeln|artig|Willenstark

    Sie ist sehr handzahm und aufmerksam. Sie reagiert auf jede kleine Hilfe. Unter dem Sattel ist Vicii Artig und bewegt sich schön. Avicii ist auch Willenstark, was ihr einen Vorteil bei Rennen bietet. Die Stute scheint geradezu Gewinnen zu wollen. Die Stute hat neben ihrer besonderen Farbe auch eine Begabung fürs Springen.


    Avicii hat eine große Geschichte , mit ihren zwei Jahren hat sie viel erlebt , sie wäre bei der Geburt fast gestorben , da sie nicht leben wollte , die ersten Stunden lag sie nur da. Der Lebenswille hatte gesiegt , doch dann blich sie aus , eigentlich war sie ein braunes Fohlen , aber im Alter wurde ihre Seltene Pikmentfärbung sichtbar. Für die alte Zucht , der Urfarben , war sie unnütz und kam zu uns. Sie ist ein kleiner Schatz. Sie lief 3-5 jährig im Rennsport. Danach beschlossen wir Vicii umzuschulen. Inzwischen geht sie erfolgreich Vielseitigkeits- und Distanztuniere.

    Gesundheit
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    Gesamteindruck: Gesund
    Krankheit: keine
    Hufbeschaffenheit: Gut
    Beschlag: Vorne | Eisen


    Ausbildung & Potenzial
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Springen: L
    Potenzial: L


    Military: L
    Potenzial: M


    Dressur: A
    Potenzial: E


    Rennen: S
    Potenzial: S


    Distanzrennen: M
    Potenzial: A


    Fahren: A


    Siege
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    [​IMG][​IMG][​IMG]
    1. Platz

    492. Militarytunier | 489.Distanztunier| 490.Distanztunier
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    2. Platz
    372. Galopprennen | 549.Rennen| 508. Fahren


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    3. Platz

    299 Galopprennen
    | 546.Rennen | 482.Distanztunier| 365. Synchornspringen| 637.Dressurtunier| 366.Synchonspringen

    Zuchtinformationen
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Schleife:
    Gekört: Nein
    Gewinnerthema:X
    Vorgesehen für die Zucht: Ja
    In der Zucht:
    Decktaxe: 0 Joellen


    Nachzucht: 0/10

    Besitzerlegende
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Besitzer/Besitzerin: Wolfszeit
    Vorbesitzer/Vorbesitzerin: Lespoire
    Verkaufsrecht/Ersteller: Occulta (verfallen)


    Unterbringung: Box mit Stroh, ganztägiger Weidegang
    Reitbeteiligung/Trainer: Alec Lightwood
    Zu verkaufen: Nein
    Kaufpreis:/


    Spind/Pferdepass/PNG/Puzzle PNG

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    15.09.2021|Wolfszeit

    Nach meiner Mittagspause lag meiner erster Halt auf dem Stàballan Madadh-Allaidh. Empfangen wurde ich dort von einem jungen Mann, der mich freundlich in Empfang nahm: "Sie mussen der Tierarzt für Avicii sein"
    “Ja genau", antworte ich ihm und der erweiterte den Handschlag. Zielstrebig lief er in den Efeubewachsen Stall und holte eine Stute mit einer interessanten Färbung aus der Box.
    Neugierig beschnupperte die Stute das Stethoskop, was ich aus meiner Tasche holte, um mit der Untersuchung zu beginnen. Die Vitalzeichen wie auch der allgemeine körperliche Zustand der Stute waren gut. Ich bat den jungen Mann, der sich als Alec vorgestellt hatte, die Stute vorzuführen, um ihr Gangbild beurteilen zu können. Bei der Beurteilung konnte ich keine Auffälligkeiten feststellen. Die Stute war makellos gepflegt und konnte somit ohne Bedenken zur Körung.

    12.09.2021| AliciaFarina
    Military E-A
    Fanya| Avicii| Liliada

    Für mich ging es nach einigen Vorbereitungen nach Kanada, genauer gesagt in die Nähe der Stadt Edison. Dort wollte ich für einen Bekannten drei Pferde in Military trainieren. Auf dem Hof Stáballan Madadh-Allaidh angekommen, begrüßten mich Alec Lightwood und Eva Denmark, die beiden führten mich einmal über das Gelände und stellten mir die Pferde vor.
    Nachdem ich mich in dem mir zur Verfügung gestellten Zimmer ausgebreitet hatte, ging ich in den Stall, denn ich wollte die drei Pferde heute etwas arbeiten um den aktuellen Ausbildungsstand herauszufinden. Zuerst schnappte ich mir Avicii, die hübsche Vollblut Stute schaute mich aus ihren dunklen Augen an. Ich holte sie aus ihrer Box und fing an sie mit kräftigen Bürstenstrichen zu putzen. Nachdem sie sauber war, sattelte ich sie. Anschließend ging es in die Reithalle, dort waren einige Hindernisse aufgebaut. Ich ritt Avicii warm, Seitengänge lockerten die Stute ganz nebenbei. Nachdem sie warm war, ging es los. Zuerst ritt ich Avicii dressurlich, dabei überprüfte ich wie die Stute auf meine Hilfen reagiert. Weiter ging es mit ein paar Sprüngen, ich hatte mir einige Hindernisse auf das entsprechende Niveau umgestellt. Avicii zog etwas an auf die Hindernisse zu und sprang entspannt die Höhe die wir für die nächste Stufe brauchten. Nach unserem Training drehte ich mit Avicii noch eine entspannte Runde um den Hof. Anschließend sattelte ich sie ab und brachte sie zurück. Dann schnappte ich mir Fanya und danach Liliada, mit den beiden machte ich ein sehr ähnliches Programm. Am Ende des Tages setzte ich mich beim Essen über meinen Trainingsplan und plante die Einheiten der nächsten Woche.
    Am nächsten Tag ging es los mit lockerem Geländetraining mit den drei Stuten, ich nutzte die kleine Geländestrecke und das große Ausreitgelände für das Training. Die drei Stuten machten einen sehr guten Job und zeigten viel Will to please. Nach dem Training, bekam jede Stute eine Dusche und durfte eine Pause machen, denn am Nachmittag wollte ich eine kleine Dressureinheit machen. Auch die Dressureinheit am Nachmittag lief ohne Zwischenfälle.
    Die nächsten Tage trainierte ich abwechselnd Dressur, Springen und das Gelände. Zwischendurch gab es natürlich auch Wellness Tage an denen ich den Stuten eine Massage gab. Die Stuten genossen sichtlich die Massagen und dösten vor sich hin.
    Am Ende meines Aufenthaltes waren alle drei Stuten bereit an einer L Military teilzunehmen.

    2474 Zeichen

    Es schien eine glückliche Fügung zu sein, nicht nur, dass ich gerade noch rechtzeitig den Stream einschaltete, um Alecs Kür mit Avicii zu sehen, sondern auch zu wissen, dass er überhaupt dort teilnahm. Jace hatte ich leider verpasst, aber so konnte ich wenigstens noch einen der beinah alten Gefährten sehen!

    In einem verstärkten Trab ritt Alec auf der windfarbenen Stute auf dem Platz ein. Die Sonne stand noch am Himmel, aber einige Wolken bedeckten sie. Wenn ich aus dem Fenster sah, war es stockfinster. Kein Wunder — Zeitverschiebung. Bei A lief er auf die Mittellinie ein und hielt auf dem Mittelpunkt genau an, um freundlich die Richter zu grüßen. Sogar Avicii nickte und dann ging es im Mitteltempo Trab weiter auf die linke Hand. Dort zeigten sie zunächst eine einfache Schlangenlinie und wechselten durch die ganze Bahn mit der höchstmöglichen Verstärkung. Die Ohren richtete sie nach hinten, hörte ihrem Reiter genau zu und seine Hilfen waren nur bei genauem Hinsehen auf. Eigentlich wurde die ganze Kür von einem Sprecher kommentiert, doch alles schlief in meinem Zimmer und meine Kopfhörer fand ich nicht, also musste ich es stumm schauen. Freundlicherweise gab es einige Einblendungen, die mir halfen zu verstehen, wie gut die einzelnen Aufgabenteile waren. Nach weiteren Bahnfiguren im versammelten Trab auf der rechten Hand, parierte Alec durch und Ritt auf dem Zirkel Schritt. Daraus wechselte er zu linken und zeigte dort ebenfalls die Gangart. Ihre Tritte waren raumgreifend, der Blick entspannt und der Schweif pendelte. Nun kam der letzte Aufgabenteil – Galopp. In der Ecke galoppierten sie an, zunächst im versammelten Tempo für eine Runde, wechselten durch die ganze Bahn, dabei einige Galoppwechsel, die für mich einwandfrei aussahen. Doch von einer Serie aus Einer-Wechsel hatte ich auch nicht viel Ahnung. Auch auf der anderen Hand versammelte er die Stute und verstärkte an den langen Seiten. Er holte sie zurück in den Mitteltrab, ritt auf die Mittellinie auf und verabschiedete sich mit einem Gruß von den Richtern. Beim Ausreiten ließ Alec sich die Zügel aus der Hand kauen und lobte Avicii ausgiebig. Er strahlte.

    Die Punktzahl war wirklich gut und freute mich für das ganze Team, dass sie so ein Ausnahmetalent praktisch kören konnten. Anders hatte ich es auch nicht erwartet!

    1939 Zeichen mit Leerzeichen // geprüft mit 'Wörter zählen' in Microsoft Word 2019 // geschrieben von Mohikanerin

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    selbstgezählte Punkte (17)
     
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  7. Elii

    Elii #ELeCtRâ-GiiÂdÂ

    Elii mit Noell

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    Steckbrief
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    Rufname: --
    geboren:März 2009


    von: Muskat – englisches Vollblut
    aus: Lightning Sugar – Hannoveraner


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    Rasse: Hannoveraner (50% englisches Vollblut)
    Geschlecht: Stute
    Farbe: Dunkelbrauner
    Stockmaß: 166 cm

    Besitzer: Elii
    Ersteller: Sunnyyy
    Umgemalt von: Elii
    Vorkaufsrecht: Elii

    Beschreibung
    Noell war reiterlich noch unerfahren, als sie zu mir kam. Mittlerweile ist sie zu einem zuverlässigen Reitpferd herangewachsen. Dennoch braucht sie eine ruhige Bezugsperson und ist definitiv nur für fortgeschrittene Reiter geeignet. Vom Boden aus ist sie ein sehr freundliches und geduldiges Pferd. Selbst ein kleines Kind könnte sie führen und putzen.

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    Erfolge

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    1. Platz 155. Fahrturnier
    1. Platz 386. Springturnier
    1. Platz 276. Distanzturnier
    2. Platz 415. Westernturnier
    1. Platz 481. Dressurturnier
    2. Platz 533. Westernturnier
    2. Platz 539. Westernturnier
    2. Platz 540. Westernturnier
    3. Platz 542. Westernturnier
    1. Platz 453. Westernturnier
    2. Platz 544. Westernturnier
    1. Platz 545. Westernturnier
    2. Platz 557. Westernturnier


    Dressur A -- Western (Working Equitation) A

    Trainingsberichte [2 Stück]
    Trainingsbericht 25.05.2020 - Dressur E-A
    Heute standen Übergänge auf dem Trainingsplan. Noell hob sich beim Durchparieren immer wieder raus und verwarf sich auch hin und wieder im Genick, sobald man weiter ritt. Wir starteten mit vielen Volten, bei denen ich vom Schritt ins Halt überging und daraus wieder in den Schritt. Nachdem sich Routine entwickelte, nahm ich den Trab dazu und wechselte so über den Schritt vom Trab ins Halten.


    Die dunkelbraune Stute machte gut mit und war am Ende der Einheit schön locker. Den Galopp würden wir das nächste Mal dazu nehmen und später auch immer eine Gangart beim Übergang überspringen.


    Auch in den weiteren Einheiten zeichnete sich Noell durch eine hohe Arbeitsmoral aus und wurde zusätzlich immer geschmeidiger. Obendrauf bekam sie vor dem Training auch eine Akkupressurdecke auf, die bei ihr eine deutliche Verbesserung aufzeigt.


    Gerade beim Halten aus dem Trab stellte sie sich besonders gut an. Sie stand stets geschlossen und hebelte sich nicht mehr raus.

    Trainingsbericht 29.04.2020 - Western E-A (Working Equitation)
    Langsam aber sicher sah Rockford aus wie ein Spanier. Und zwar komplett. Seine Mähne hatte ich im vergangenen Jahr vielleicht etwas zu viel wachsen lassen, denn sein Hals war mittlerweile komplett bedeckt. Und obwohl ich lange Mähnen hasste, brachte ich es momentan nicht übers Herz ihm die Mähne zu kürzen.
    Das Schicksal hatte andere Pläne und so passierte es, dass Rocky sich ganz allein mehrere Strähnen aus- und abriss und kein Weg mehr an der 0815 Warmblut Frisur vorbei führte. Doch auch das tat der Schönheit des Buckskins keinen Abbruch, es machte seinen Hals sogar noch eindrucksvoller.
    Wir hatten heute wieder den Trail auf dem Trainingsplan, bereits kurz nachdem Frühstück hatte ich diesen mit Nate und Colin gemeinsam aufgebaut. Auch mit von der Partie war Noell, eine kräftige Halbblutstute. Auch hier war die Mähne bereits etwas länger, wurde aber immer wieder von Nate gekürzt, damit es nicht auch so ausarten konnte wie bei Rocky.
    Das Trailtraining der Beiden würde hintereinander stattfinden, da ich die Einzige am Hof war, die in der Working startete und somit auch ganz allein die Pferde durch den Parcours bringen musste.
    Noell befand sich noch am Anfang ihrer Karriere als Pseudo-Spanier und übte weiterhin fleißig den Stiltrail. Rocky hingegen brauste im Galopp durch den Parcours, schließlich galt für ihn schon eine Weile der Speedtrail als schwierigere Variante.
    Ein Tor öffnen, über eine Brücke oder auch seitwärts über eine Stange war kein Problem. Selbst das Cavaletti war für die beiden Pferde kein Problem.
    Noell hatte etwas Probleme mit dem Stangen L, da sie im Rückwärts gerne hektisch wurde und so über das Ziel hinausschoss. Hier brachte uns Beharrlichkeit ans Ziel. Ich übte mit ihr immer wieder nur einen Schritt rückwärts zu gehen, damit sie feiner auf meine Hilfen achtete und nichts vorweg nahm. Auch bei den einfachen Galoppwechseln, die wir für den Hütchenslalom brauchten, musste ich bei der Stute ganz vorsichtig beginnen. Viele Galopp-Schritt Übergänge ohne hastig zu werden, aber dafür Punktgenau.
    Bei Rocky wurden einfache Galoppwehsel daraus, die er sowieso im Schlaf konnte. Der Galopp war seine stärkste Gangart, was uns in Zukunft auf Turnieren sehr zu Gute kommen würde.
    Das Training beendete ich mit beiden Pferden gleich. Mit einer schönen Runde ins Gelände.

    Während wir darauf warteten aufgerufen wurden, suchte Noell vergebens nach Leckerlies in meinem Jackett.

    Dann ging es auch schon los und ich führte sie in die Halle. Ich grüßte die Richter und drehte dann im Schritt und Trab mit der Stute an der Hand meine Runden. Nach jeweils einer Runde ging ich kurz auf den Zirkel und wechselte dann durch die ganze Bahn um die Hand zu wechseln. Auch dort stellte ich die Stute in beiden Gangarten vor und führte sie anschließend noch einmal auf dem Zirkel.
    Den Galopp auf beiden Händen zeigte sie frei.

    Ich fing sie ein und verabschiedete dann die Richter, bevor ich die Halle verließ.

    [ 626 Zeichen, geprüft mit lettercount.com]

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  8. Elii

    Elii #ELeCtRâ-GiiÂdÂ

    Elii mit Golden Cascade

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    Steckbrief
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    Rufname: Ducky, Entchen
    geboren: Mai 2014

    von: Flavor of the Month – Hannoveraner
    aus: Golden Lights – Westfale

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    Rasse: Hannoveraner
    Geschlecht: Stute
    Farbe: Isabell
    Stockmaß: 167 cm

    Besitzer: Elii
    Ersteller: Elii
    Vorkaufsrecht: Elii

    Beschreibung
    Golden Cascade ist ein kleiner Quatschkopf. Die junge Stute hat jede Menge Flausen im Kopf und weiß genau, wie sie die Menschen in den Wahnsinn treiben kann. Auch ihre Mitbewohner müssen mit ihr so einiges Erleiden.
    Trotz alledem schafft sie es, sich immer wieder in die Herzen der anderen einzuschleimen, was sowohl ihrem Barbiepferd-Aussehen, als auch ihrer verschmusten Art zu verdanken ist.


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    Erfolge
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    Gewinnerin des [SW 456]

    Gewinnerin des [RS 70] Besondere Fohlenschau

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    2. Platz 612. Dressurturnier
    1.Platz 359. Synchronspringen
    2. Platz 499.Fahrturnier
    2. Platz 555. Rennen
    1. Platz 360. Synchronspringen
    1. Platz 586. Westernturnier
    2. Platz 487. Mlitaryturnier
    2. Platz 632. Dressurturnier
    1. Platz 361. Synchronspringen
    .2 Platz 489. Militaryturnier
    1. Platz 587. Westernturnier
    1. Platz 490. Militaryturnier


    Wendigkeit E -- Springen E -- Dressur A

    Trainingsberichte [1 Stück]
    Trainingsbericht 07. August 2018 - Dressur E-A
    Golden Cascade befand sich schon drei Monate im regelmäßigen Training. Regelmäßig bedeutete hier allerdings, dass sie zwei Mal die Woche in der Halle geritten wurde, zweimal ins Gelände ging und die restliche Zeit auf der Koppel verbrachte. Die letzten zwei Wochen hatte sie komplett Pause gehabt, sodass wir nun mit neuer Energie starten konnten.
    Die junge Stute war nun fast für eine A-Dressur bereit, es galt nur noch die Lektionen zu verfeinern. Beim Viereck verkleinern und vergrößern fehlte noch etwas der Elan und beim einfachen Galoppwechsel sprang sie noch nicht zuverlässig genug um. Das Rückwärts richten klappte hingegen einwandfrei, denn das hatte sie schon beim Anreiten in der Bodenarbeit beigebracht bekommen.
    Ducky half es sehr, wenn man viel mit Stangen arbeitete. Sie lief damit locker und losgelassen, blieb aber dennoch konzentriert. Der lockere Arbeitstrab, den wir dadurch erarbeitet hatten, half dann auch dabei den Mitteltrab herauszukitzeln. Beim Mittelgalopp zeigte sich die Stute anfangs eher weniger begeistert, legte dann aber doch noch los. Am Anfang passierte viel im leichten Sitz, da Ducky hin und wieder Probleme mit der Balance hatte im erhöhten Tempo.
    Nichtsdestotrotz arbeiteten wir stets daran, sodass die helle Stute schon bald sowohl Lektionen, als auch die Gangarten beherrschte.

    So ganz glauben konnte ich es noch nicht, dass meine Golden Cascade bereits sieben Jahre alt war und jetzt zur Körung ging.

    Als wir aufgerufen wurden, führte ich sie in die Halle und grüßte die Richter. Anschließend führte ich die Stute im Schritt und Trab erst auf der einen Hand und nach einem Wechsel durch die ganze Bahn auf der anderen Hand. Den Galopp zeigte sie zunächst an der Longe auf dem Zirkel, danach auf der ganzen Bahn frei.
    Als das geschafft war fing ich Golden Cascade ein und stellte sie erneut zum Grüßen auf.

    Im Anschluss ging es zum Freispringen.

    [569 Zeichen, geprüft mit lettercount.com]

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    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 7 Nov. 2021
  9. Elii

    Elii #ELeCtRâ-GiiÂdÂ

    Elii mit Lichterloh

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    Steckbrief

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    Rufname: Lissi
    geboren: März 2000

    von: Sorano -Württemberger
    aus: Lichtfest – Württemberger

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    Rasse: Württemberger
    Geschlecht: Stute
    Farbe: Fuchs
    Stockmaß: 164 cm

    Besitzer: Elii
    Ersteller: Elii
    Vorkaufsrecht: Elii

    Beschreibung
    Lichterloh schafft es sich sofort in Herzen zu schleichen. Die Stute liebt es, Aufmerksamkeit zu bekommen und genießt besonders das Kraulen an den Ohren. Ihren Platz als Leitstute behauptet sie sich in jeder Herde, was wahrscheinlich mit ihrer außergewöhnlich klaren und bestimmten Körpersprache zusammenhängt.
    Lissi wurde bis in die schwere Klasse gefördert, musste durch eine Verletzung allerdings pausieren und wird nun wieder antrainiert, sodass sie schon bald wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt.


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    Erfolge
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    Gewinner [SW 493] Gewinner [SW 516]


    - Schleifen entfernt, da Beitragsmaximum an Grafiken erreicht -

    3. Platz 446. Dressurturnier

    1. Platz 451. Dressurturnier
    1. Platz 462. Dressurturnier
    3. Platz 483. Dressurturnier
    3. Platz 485. Dressurturnier
    3. Platz 486. Dressurturnier
    3. Platz 517. Dressurturnier
    3. Platz 520. Dressurturnier
    3. Platz 521. Dressurturnier
    3. Platz 610. Dressurturnier
    2. Platz 491. MIlitaryturnier
    1. Platz 504. Fahrturnier
    2. Platz 492. MIlitaryturnier
    3. Platz 493. MIlitaryturnier
    3. Platz 363. Synchronspringen
    3. Platz 364. Synchronspringen
    2. Platz 489. Distanzturnier
    2. Platu 490. Distanzturnier
    3. Platz 496. Militaryturnier


    Dressur M

    Trainingsberichte [3 Stücke]
    Trainingsbericht 19. Dezember 2017 - Dressur E-A
    Die Winterzeit war immer die Zeit, in der wir an den Lektionen arbeiteten. Während manche Pferde diese verfeinerten, gelang Anderen im Winter der Sprung in die nächste Klasse. Minstrel gehörte in die zweite Kategorie, denn wir hatten schon im Sommer an den Lektionen der Klasse S gearbeitet und wollten sie nun über den Winter festigen.

    Während ich meine mit Lammfell gefütterten Stiefel schnürte, stand Minstrel bereits fertig am Putzplatz und beobachtete mich geduldig. Schon oft hatten wir die Lektionen auf Trense geübt, heute hatte ich ihr allerdings die Kandare angezogen. Beides funktionierte, doch die Hilfen waren mit der Kandare noch um einiges feiner zu geben. Das maßgefertigte Zaumzeug war braun unterlegt mit einem Lacknasenriemen, der Stirnriemen war mit topazfarbenen Steinen besetzt. All das war passend zum Sattel gehalten, welcher zwar schwarz war, allerdings braune Keder, sowie einen braunen Sattelkranz besaß.

    Bandagen und Schabracke waren heute ganz in schwarz gehalten, an einem so verhangenen Tag wie heute war ich nicht in der Stimmung für fröhliche Farben und das zeigte sich meist deutlich in den Pferdeoutfits. Ich setzte schließlich meinen Helm auf, führte die Stute einige Meter und stieg dann an der Aufstiegshilfe auf. Wie immer ging es zuerst eine Runde ins Gelände. In die Halle bewegte ich mich nur wenn musste und da dies heute der Fall war, wollte ich wenigstens im Gelände aufwärmen. Der eisige Wind ließ mich zwar zittern, aber ich klammerte mich am Gedanken fest, in wenigen Minuten in der geschützten Halle zu sein.

    In der Halle trainierten Colin mit Lichterloh, einer älteren Fuchsstute die relativ frisch bei uns war. Sie hatte lange Standzeiten durch eine Verletzung, sollte nun aber wieder in ihre ursprüngliche Leistungsklasse kommen. Colin ging sehr behutsam mit unserer Lissi um und arbeitete momentan an A Lektionen. Natürlich kannte die Stute schon alles, aber turnierreif war sie momentan nicht. Die Übergänge saßen kamen nicht punktgenau und sie ließ sich manchmal sehr bitten. Zur genaueren Hilfengebung hatte Colin momentan auch Sporen und Gerte dabei, was bei Lissi zu enormen Verbesserungen führte.

    Auch der Galopp musste bei ihr noch deutlich verbessert werden, denn sie sprang ihn nicht ordentlich durch und auch die Bergauftendenz, die man bei früheren Videos bestaunen konnte, war momentan nicht vorhanden. Das Rückwärtsrichten beherrschte sie hingegen wie eh und je. Versammelte Übungen waren wohl schon immer ihre Stärke gewesen und das zeigte sich hierbei besonders.

    Nachdem ich Minstrel auch im Trab und Galopp aufgewärmt hatte, begann ich immer wieder zwischen den Bahnfiguren Lektionen abzufragen. Piaffe und Passage kannte sie bereits, jetzt ging es darum aus der Passage in ein korrektes Halten überzugehen. Sie musste dafür geschlossen stehen und auf den Punkt anhalten. Bei der Galopparbeit wechselte ich zwischen Traversalverschiebungen und Galoppwechsel immer wieder ab. Ich wechselte immer wild zwischen 4er, 3er, 2er und 1er Galoppwechsel, sodass Minstrel immer konzentriert bei der Arbeit bleiben musste, um korrekt umzuspringen

    Eine ihrer Lieblingsübungen, die Schaukel, konnte die Stute schon im Schlaf. Ein paar Schritte vor und direkt aus der Bewegung ins Rückwärts – kein Problem für sie. Dadurch, dass sie diese Übung so gern tat, reichten leichte Gewichtshilfen.

    Das Training verlief gut und ich war mir sicher, Minstrel könnte in der nächsten Saison mit den anderen Pferden aus der S-Dressur konkurrieren. Bei Lichterloh wollten wir, je nachdem wie es klappte, mindestens wieder auf M-Niveau kommen.


    Das Abreiten fand für uns Vier wieder im Gelände statt, auch wenn es durch den Wind sehr ungemütlich wurde. Die Pferde aber freuten sich, nicht in der langweiligen Halle ihre Runden drehen zu müssen.

    Trainingsbericht 30. April 2020 - Dressur A-L
    „Liest du mir bitte nochmal die Aufgaben vor?“, fragte ich Colin außergewöhnlich höflich. Die Wärme tat meine Gehirn nicht gut, sodass ich nicht mal eine einfache L1 mir merken konnte.


    „Arbeitstrab, Halten, im versammelten Trab anreiten und dann bei C auf die linke Hand.“


    Ich tat wie mir geheißen wurde und trabte Lichterloh an. Die Fuchsstute kannte das alles, aber da ich am Wochenende eine L1 mit ihr gehen würde, war ein bisschen Vorbereitung notwendig.


    „Mitteltrab und bei H versammeln“, kommentierte Colin weiter.


    Kurzkehrt rechts, Kurzkehrt links und dazwischen Mittelschritt – Kein Problem für Lissi, die das alles schon kannte. Auch in den Außengalopp sprang sie wie gewohnt sehr gut. Beim ersten einfachen Galoppwechsel reagierte ich nicht schnell genug, sodass sie ein Auslaufmodell wurde, der zweite saß dafür perfekt.


    „Versammelter Galopp bei F“, rief Colin mir zu und holte mich wieder zurück ins Geschehen, hätte ich doch fast F verpasst und wäre im Mittelgalopp vorbeigedüst.


    Wir ritten die Aufgabe noch zwei Mal durch, bevor mir auch schon das nächste Pferd gereicht wurde. Long Island Icetea sollte auch in der L1 vorgestellt werden, weshalb wir genau das gleiche Programm nochmal abspulten. Die Stute brauchte noch etwas mehr Anleitung, zeigte sich aber trotzdem sehr fleißig und reagierte punktgenau auf meine Hilfen.


    Eistee war eine der wenigen Ponys auf dem Hof, die noch aktiv im Turniersport liefen. Die anderen Stuten waren in der Zucht und die Hengste hatte ich Kadermitgliedern zur Verfügung gestellt, da es zeitlich einfach nicht für alle reichte.


    Eistee durfte nach dem Training eine Runde ins Gelände spazieren gehen und bekam dann, wie alle Pferde ab dem Frühjahr, eine Dusche, bevor es auf die Weide ging.

    Trainingsbericht 29.06.2020 - Dressur L-M
    Die klassische M-Dressur war mit meinem Working Pferd Rockford kaum mehr als ein einfaches Training. Da wir bereits immer wieder am Rind arbeiteten, ließ er sich problemlos in allen drei Gangarten zurücknehmen und versammeln. Auch im Speedtrail waren diese Tempiwechsel enorm wichtig. Ebenso gehörten die Seitengänge schon lang zu unserem Standardprogramm, nur an den Traversalen mussten wir etwas länger üben.
    Einzig und allein die Schrittpirouette gehörte so gar nicht zu unserem normalen Training. An dieser feilten wir immer mal wieder und ich forderte sie gern zwischendurch, um die Konzentration des Hengstes zu bekommen.
    Ganz anders war es mit Lichterloh. Die Stute lief bei den Vorbesitzern zwar bis in die schwere Klasse und hatte nichts verlernt, tat sich aber schwerer mit Tempiwechseln und vor allem mit dem zeigen einer deutlichen Rahmenerweiterung im Schritt. Bei den Seitengängen war sie genau so fit wie Rocky, ihre etwas in die Jahre gekommenen Knochen brauchten nur etwas, um richtig in Schwung zu kommen.
    Alles in Allem war ich sehr zufrieden mit beiden Pferden.

    Als wir aufgerufen wurden, führte ich Lichterloh im Schritt in den Ring, grüßte die Richter und ging dann im Schritt jeweils eine Runde auf jeder Hand.
    Danach folgte der Trab auf beiden Händen.
    Der Galopp auf beiden Händen erfolgte frei und wie gewohnt, präsentierte sich die Stute von ihrer besten Seite. Einfangen ließ sie sich problemlos und nachdem ich die Richter verabschiedet hatte, verließen wir die Halle.

    [415 Zeichen, geprüft mit lettercount.com]

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  10. Mohikanerin

    Mohikanerin Stalker Staff

    Mohikanerin mit
    Rainbeth

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    Steckbrief //
    Zuchtname: Rainbeth
    Rufname: Betty

    Aus der: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    ____________________________________

    Geschlecht: Stute
    Rasse: Standardbred
    Geburtsdatum: 1. April 2014
    Farbe: Rappwindfarben Falbe Farbwechsler Splash
    Abzeichen: Stern, Schnippe, Beine Scheckungsbedingt
    Stockmaß: 155 cm

    Charakter:
    Betti ist eher zurückhaltend und ruhig. Auch dem Menschen gegenüber ist sie skeptisch und braucht Zeit um Vertrauen zu fassen. Die Stute zeigt sich kooperativer, wenn sie nur eine Bezugsperson hat mit einer konstanten Hand.
    ____________________________________

    Gencode: EE aa Dd nZ Rr nT nSpl
    Zuchtzulassung: Nein
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: -

    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________

    Dressur: A / A
    Springen: E / E
    Military: -
    Fahren: E / E
    Rennen: L / L
    Gangreiten: A / L
    Western: E / E
    Distanz: -

    Gänge: 5

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    616. Springturnier (19.02.2021)
    619. Springturnier (17.03.2021)

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    510. Fahrturnier (27.08.2021)
    513. Fahrturnier (17.09.2021)
    516. Fahrturnier (08.10.2021)

    [​IMG]
    494. Fahrturnier (15.04.2021)

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    296. Gangturnier (03.09.2021)
    298. Gangturnier (17.09.2021)
    301. Gangturnier (08.10.2021)
    302. Gangturnier (18.10.2021)
    303. Gangturnier (29.10.2021)

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    562. Rennen (27.09.2021)
    ____________________________________

    Besitzer: Mohikanerin
    Zucht: Unbekannt, Deutschland
    VKR: Mohikanerin
    Ersteller: Mohikanerin

    Hufschmied (19. Oktober 2021) //
    Falzeisen für Götterdämmerung LDS und Rainbeth / Mohikanerin
    Götterdämmerung LDS // Rainbeth

    Im Stall brannte noch hell das Licht, als ich über den Schotterweg zum Hof fuhr, um kurzfristig, wie immer, noch einmal die Hufe nachzuschneiden für zwei Stuten. Tyrell begrüßte mich freundlich. Er hatte die Götterdämmerung und Betty schon in der Gasse zu stehen und für mich einen Kaffee gekocht.
    “Schön, dass man dich auch mal wieder sieht”, lachte ich heiter und nahm das heiße Getränk entgegen. Wir erzählten uns einige Neuigkeiten, während ich langsam mich der Fuchs Stute nährte, die an einigen Tagen sehr eigenartig sein konnte. Heute schlief sie beinah auf meiner Schulter ein, als ich die Eisen entfernte an den Vorderhufen und die Hufwand kürzte.
    “Hast du der Ketamin gegeben, oder was stimmt nicht?”, erkundigte ich mich verwirrt.
    Tyrell lachte.
    “Nein, Vriska kommt in letzter Zeit sehr gut mit ihr klar und reitet sie dementsprechend täglich in der Dressur”, erklärte er dann. Es beruhigte mich, zu wissen, dass das Pferd endlich eine Beschäftigung hatte. Wie besprochen bekam sie auch hinten Hufeisen daran, die im Kaltbeschlag befestigte und nach zwanzig Minuten konnte ich mit Betty fortfahren.
    Auch ihre Eisen konnten noch einmal wiederverwendet werden und nur die Hufwand musste gekürzt werden. Die schüchterne Stute wagte nicht einmal zu zucken, sondern wartete geduldig, bis ich die Hufe wieder abstellte.
    “Die sollte etwas mehr Öl bekommen, die Hufe sind zu weich”, informierte ich den Chef.
    “Wird gemacht”, sagte er entschlossen und tippte auf dem Bildschirm herum, der einige Meter weiter im Gang hing.
    “Ihr mit eurer Technik hier. Ich bin froh, wenn mein Autoradio funktioniert”, scherzte ich.
    Dann ölte ich die Hufe der jungen Stute ein, machte die Rechnung für die Abrechnung und fuhr nach Hause. Heute hatten wieder mehr als zehn Pferde schöne Schuhe bekommen.

    Tierarzt (18. Oktober 2021) //
    Check-Up / Wolfszeit
    Götterdämmerung LDS // Rainbeth

    Mal wieder war ich auf das renommierten Traber Gestüt auf der kleinen Halbinsel Revsudden bestellt worden. Für zwei der Stuten stand bald eine Zuchtprüfung an und sie sollten vorher noch einmal durchgecheckt werden. Langsam rollte mein Wagen auf dem Kies aus, bevor ich ihn ordnungsgemäß parkte.
    Ausnahmsweise empfing mich heute der Chef Tyrell Earle persönlich. Für gewöhnlich schickte einen der beiden Mädels, oder in selten Fällen auch schon mal Folke.
    Mit einem Blick auf meinem Auftragszettel wusste ich auch warum er persönlich heute da war, Götterdämmerung.
    Die dunkle Fuchsstute war alles andere als ein freundlicher Zeitgenosse und außer Tyrell selbst, schienen nur wenige in der Lage zu sein sie zu händeln. Das Pferd stand bereits in seiner Box und streckte drohen den Kopf über die Tür. Der Eigentümer ließ sich in keinster Weise von dem Gehabe beeindrucken. Während der Untersuchung äußerte der Fuchs immer wieder seinen Missmut, indem er wütend aufstampfte und mit dem Schweif umher schlug. Außer der schlechten Laune ließ sich an der Stute nichts beanstanden, sodass ich zu dem nächsten Patienten übergehen konnte.
    Rainbeth war um einiges friedlicher bei der Untersuchung, was gerade das Abtasten deutlich erleichterte. Auch bei der Falbstute gab es keine größeren Befunde außer einer kleinen Schramme am Hintern, die aber ohne Weiteres von allein heilen würde.
    Nach getaner Arbeit verabschiedete ich mich von Herrn Earle und machte mich auf den Weg zum nächsten Auftrag.

    Trainingsberichte (4) //
    Rennen E zu A | 27. Februar 2021
    Alfred's Nobelpreis | Rainbeth | Outer Space | Schneesturm

    Wenige Wochen zuvor traf ich Folke mit seiner Schwester Hedda in Stockholm, als sie einkaufen waren. 2019 hatte er unseren Hof verlassen, um seinen Horizont zu erweitern und im Leben weiterzukommen. Heute ist einer meiner freien Tage, daher ich mir das Gestüt, primär die Pferde auf dem Lindö Dalen Stuteri anzuschauen.
    Die Einfahrt des Hofes ist nicht zu verfehlen. An der Straße, die sich mitten im Wald befindet, ist gut beschildert. Langsam folge ich dem Weg durch eine Allee von jungen Birken, die vermutlich erst vor einem Jahr gepflanzt wurden. Rechts scheint eine Herde von Zuchtstuten zu sein, da einige der Pferde ein Fohlen beifuß haben. Endlich scheine ich am Hof angekommen zu sein. Doch wo ist der Parkplatz? Während ich noch am Überlegen bin, ob ich links oder rechts abbiegen solle, kommt jemand auf mich zu.
    “Godmorgon!”, begrüße ich den Herrn, der zur Fahrertür tritt.
    “Guten Morgen. Suchst du was Bestimmtes?”, fragt er freundlich. Ich nicke zustimmend.
    “Folke suche ich.”, antworte ich kurz.
    Als Erstes zeigt der Herr mir den Parkplatz und im weiteren Verlauf gehen wir in den Stall, in dem Folke mit den Pferden beschäftigt ist. Ich bedanke mich bei ihm.
    “Was machst du hier?”, wundert sich Folke.
    “Ach, ich wollte mir deinen neuen Arbeitsplatz anschauen.”, erwidere ich.
    Gemeinsam sitzen wir in der Reithalle, in der sich der Aufenthaltsraum befindet. Mein ehemaliger Arbeitskollege erzählt mir von den Problemen, die er mit einigen Pferde hat. Outer Space, einer der Hengste soll im Gelände immer mal wieder Momente haben, in dem sein Kopf abschaltet. Er erschrickt sich und galoppiert los, ohne sich bremsen zu lassen. Solche Situationen sind besonders gefährlich, wenn er zurück zur Rennbahn soll. Der andere Hengst, Alfred’s Nobelpreis, ist sehr temperamentvoll und in dem Fall ebenfalls unkontrollierbar. Demgegenüber reagiert er zuverlässig auf den Menschen und im Umgang verhält Nobel sich äußerst dominant. Bei den Stuten gibt es ebenfalls zwei Problemfälle. Das sind Schneesturm und Rainbeth. Erstere wird nicht primär gefahren, aber soll in der nächsten Feriensaison bei den Rundfahrten teilnehmen. Sie empfindet den Sulky als störend, aber akzeptiert diesen. Betti jedoch fehlt es deutlich an der Balance und versucht durch schnelles Tempo es auszugleichen. Sie ignoriert den Zügel, lernt auswendig und sucht persistent den leichtesten Weg, um etwas nicht tun zu müssen.
    Bevor ich helfen kann, besprechen Folke und ich es mit seinem Chef, Tyrell, der begeistert ist von der Idee, dass ich sein Bereiter mal näher unter die Lupe nehme und dabei unterstütze, die Pferde zu trainieren. Bei meinen eigenen Pferden steht niemand auf dem Plan, deswegen kann ich direkt mit Folke und Outer Space beginnen. Im Stall holt er den Schimmel Hengst von seinem Paddock. Im ersten Moment fällt mir auf, dass seine Hüfte deutlich nach links kippt und er dabei das Knie verdreht. Folke bindet ihn an und beginnt ihn zu putzen. Auch dabei zeigt Alfi deutlich, dass er Schmerzen hat. Nervös schlägt er mit seinem Schweif und versucht sich mittels drehen dem zu entziehen.
    “Folke, vänta!”, stoppe ich ihn und tritt einige Schritte vom Pferd zurück. Offenbar hat er jetzt erst bemerkt, dass mit dem Hengst etwas nicht stimmt. Alfi schnaubt ab und beschnuppert freundlich meine Hand, als ich ihm ein Leckerchen vor die Nase halte. Am Hals beginnend, massiere ich langsam den Mähnenkamm und arbeite mich langsam zur Kruppe vor. Dort ist ein kleiner Buckel zu erkennen, den er aber laut Aussage von Folke schon immer hat. Erst als ich die schiefe Hüfte anspreche, fällt ihm das auch auf. Zum Glück ist mein Auto wie die Handtasche einer Frau – voll mit allem was Mann braucht. Ich komme zurück mit dem grünen Theraband, dass mir dabei helfen soll, die Hüfte wieder einzurenken. Beim Laufen fiel nicht auf. Das Abtasten brachte mich darauf, dass das Hüftgelenk nicht mehr an der richtigen Stelle sitzt. Ein 9-jähriges Pferd mit so einem Schaden möglicherweise auf kurz oder lang zum Beisteller werden. Zum Glück haben wir das rechtzeitig bemerkt und ich kann nun mit etwas Krafteinwirkung das Gelenk in seine Pfanne schieben. Begleitet mit einem Knirschen, springt Outer Space nach Vorne und Folke macht im letzten Moment einen Schritt beiseite. Der Hengst benötigt etwas Zeit, um sich neu zu sortieren, doch es fällt eine positive Veränderung auf. Seine Hüfte sieht besser aus und es scheint nun noch an der Muskulatur zu fehlen. Zur Lockerung bringen wir ihn in die Führanlage in der er 20 Minuten Schritt laufen soll.
    Betti steht als Nächstes auf dem Plan. Für mich scheint auch dieses Pferd ein körperliches Problem zu haben. Folke erzählt auf den Weg zum Paddock, dass sie ursprünglich geschlachtet werden sollte. Eine ältere Dame aus dem Dorf wusste von dem Potenzial der Stute. Sie entschied nachzufragen und wenig später kam Rainbeth. Der Hengst, der zusammen mit ihr zum Hof kam, wurde bereits verkauft. Im Vergleich zu den anderen Pferden kommt sie nicht, um uns zu begrüßen. Bei einem Schritt auf sie zu legt Betti die Ohren an und versucht nach mir zu schnappen. Direkt reagiere ich mit einem Klaps auf ihr Maul. Schockiert reißt Betti den Kopf hoch. Gemeinsam gehen wir zum Stall und im Schritt bemerke ich bei ihr keinerlei Einschränkungen. Das Abtasten zeigt wenigen Wassereinlagerungen, die mit einer Anpassung ihres Speiseplans verschwinden können. Folke legt den Sattel der Stute auf ihren Rücken. Ich bin positiv überrascht. Der Sattel passt der Stute hervorragend. Es bilden sich keine Brücken, er kippt weder nach Vorne noch nach Hinten und sitzt auf zwischen dem 15 und 16 Brustwirbel. Folke hält ihren Kopf und ich taste die ersten Backenzähne ab. Betti legt die Ohren an.
    “Betti sollte zum Zahnarzt. Auf der linken Seite fühle ich einige Spitzen, das erklärt, wieso sie den Zügel ignoriert.”, erkläre ich Folke nach der Untersuchung. Dennoch entscheiden wir sie, an den Sulky zu hängen. Nervös tanzt sie von links nach rechts, als Folke ihr den Gurt auf legen möchte. Zusammen gucken wir uns diesen an. Die Poster drücken ihr im Bereich des Widerristes und durch das Pad verstärkt es diesen Druck. In der Sattelkammer gucken wir nach einem anderen Modell.
    “Es überrascht mich, dass Betti so schön heute gelaufen ist. Du hast ein Händchen für Problempferde.”, berichtet mir Folke, als wir wieder am Hof sind. Während des Trainings habe ich ihm einige Tipps gegeben. Der Scheck ist eine große Hilfe für sie, abseits dessen ist das Ziel, dass Betti ohne diesen gefahren werden kann. Zusammen stellen wir ihren Futterplan um und lassen sie genüsslich fressen. Hedda, Folkes Schwester, hat Outer Space bereits in die Paddockbox zurückgebracht. Zur Kontrolle gucke ich mir sein Gangbild erneut an. Sein Knie verdreht der Hengst weiterhin, aber die Hüfte wirkt elastischer.
    Auch Nobelpreis habe vor der Fahrt auf der Trainingsbahn untersucht. Bisher wurde er mit einem doppelt gebrochenen Gebiss gefahren, allerdings ist das mittlere Stück deutlich zu groß für sein schmales Maul. In der Sattelkammer fanden wir keins, dass ihm passt. Wer hätte es gedacht? Dieser Hof besitzt einen Hofladen in dem Pferdezubehör vertrieben wird. Neben einem anderen Gebiss für Nobel, habe ich mehrere Gebisse und Schabracken für meinen Hof gekauft. Mein Auto erinnert stark an eine Messiewohnung, obwohl in meinen Augen eine gute Ordnung herrscht. Die Zwillinge liebe es neue Sachen zu entdecken und verbringe teilweise Stunden am Hof damit, das Chaos zu durchsuchen.
    Bevor ich dabei helfe, die Pferde auf die Weiden zu bringen, holen Folke und ich Schneesturm in den Stall. Sie wirkt beunruhigt. Natürlich möchte sie mit auf die Weide, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Der Hof gigantisch, das fällt jedem auf, die Anzahl der Pferde ist jedoch gering. Kurz spiele ich mit dem Gedanken einige Pferde von uns herzubringen.
    Als ich Snow betrachte, wird mir klar, wieso sie mit zu den Problemfällen gehören soll. Die Stute hat lange Beine, sehr lange Beine und einen recht kurzen Rücken im Vergleich. Anatomisch hat sie nicht als das perfekte Rennpferd geboren. Mir kommen wieder die Worte von Folke in den Kopf. Die Stute soll keine Rennen laufen, sie soll nur entspannt am Sulky gehen für die Rundfahrten. Dafür kontrolliere ich das Geschirr und Folke kommt mit dem gleichen Gurt an, den Betti vorhin nicht passte.
    “Am besten packst du das Ding so weit wie möglich weg, dass den keiner mehr auf den Rücken eines Pferdes packt!”, schimpfe ich. Beleidigt schnaubt er und bringt das Ding weg. Wenig später kommt Folke mit einem Gurt noch in Folie.
    “Den haben wir für Jungpferde geholt, die noch wirklich schmal sind”, erklärt er mir. Ich nicke zustimmend und nehme den Gurt entgegen. Dieser hat keine Polster aber ein sehr breites weiches Pad. Das sollte passen. Sanft lege ich es auf ihren Rücken. Es liegt perfekt, auch der Bauchgurt sitzt in einer guten Position. Der Rest ist kein Problem, auch den Scheck befestigen wir nicht. Auf der Bahn ist Schneesturm sicher und aufmerksam. Zur Abwechslung entscheiden wir, ein leichtes Intervalltraining zu machen mit dem Blick auf Ausdauer.
    “Ich werde mich auf den Rückweg machen.”, sage ich am Hof zu Folke, nach dem wir Snow auf die Weide gebracht haben.
    “Kommst du wieder?”
    “Vermisst du mich jetzt schon?”
    “Natürlich, wie soll ich allein einschlafen?”
    “Na gut, ich spreche mit Pappa, dann könnten wir morgen oder so weiter machen mit Nobel, Betti im Speziellen Alfi.”, antworte ich. Eigentlich hatte ich mit meiner Frau ausgemacht vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause zu sein. Im Auto zeigt die Uhr: 21:04 Uhr und draußen ist es fast dunkel. Auf dem Handy lese ich Acht Anrufe in Abwesenheit.

    Für das Training mit Nobelpreis und Alfi kann ich leider nur ein weiteres Mal zum Lindö Dalen Stuteri fahren, da es an unseren Hof einige Probleme gibt. Zur Überbrückung entscheiden wir uns zu einer anderen Trainingsmethode. In einem abgesprochenen Zeitraum schickt Folke Video und Fotos der vier Pferde.
    Besonders interessant ist die Entwicklung von Alfi. Innerhalb weniger Wochen ist seine Kruppe beinah in der Waage. Eorann hat mit ihm viel vom Boden aus gearbeitet, was ihm offensichtlich sehr viel Spaß macht.

    © Sosox3 (Mads Henrik Göransson) | 10.180 Zeichen

    Dressurtraining E zu A | Juni 2021
    Juni. Sommerbeginn; warm, aber nicht all zu heiß. Gerade in Schweden war dieser Monat mein liebster, ehe es mir dann selbst hier im hohen Norden, wenn man das so nennen konnte; immerhin lag die Lindö Dalen Stuteri nicht im obersten Teil des Landes, zu heiß wurde wenn es um das Pferdetraining ging. Ich selbst nahm das Klima hier dennoch das ganze Jahr über als sehr positiv wahr, hatte ich ja schließlich österreichische Wurzeln. Meine Kollegin Evangeline hingegen, ihreszeichen Engländerin, verstand meine Euphorie nur wenig.
    Pünktlich am 31. Mai kamen wir auf der LDS an. Es war keine all zu lange Anreise vom Den Vackra Trakehner Stud ausgehend. Als wir ankamen wurden wir sofort herzlichst Willkommen geheißen. Wir bekamen für den kommenden Monat zwei Einzelzimmer zugeteilt, was ich als ziemlichen Luxus empfand. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und eingerichtet hatten, wurde uns das Gestüt ganz ausführlich gezeigt. Die letzten Stationen waren die Stallungen und Weiden, wo sich unsere neuen Azubis befanden. Im Stall war, als wir hier ankamen, vor ein paar Minuten erst das Heu gefüttert worden. Aus diesem Grund waren die meisten Pferde drinnen und wir durften Outer Space, einen stattlichen Schimmel mit vier auffallend hochweißen Beinen, als auch den gefleckten Hengst mit dem klingenden Namen ,,Waschprogramm'' kennenlernen. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen und auch Vange unterdrückte offensichtlich ein Kichern, als sie es hörte. Defintiv einprägsam. Was ein Turniername!
    Wir bekamen einige Infos zu den Beiden, ehe es weiter zu Rainbeth und Schneesturm ging.
    In den ersten beiden Tagen machten wir uns lediglich ein wenig mit den Vieren bekannt. Es wurde ausgiebig geputzt und beobachtet; am zweiten Tag auch schon locker geritten.
    Um den Pferden gerade am Anfang die neuen Hilfen verständlich, immer einigermaßen gleich, zu erklären stimmten wir uns so ab, dass ich das Training von Waschprogramm und Outer Space übernahm, während Vange Schneesturm und Rainbeth weiter ausbildete. Endziel für alle Vier war solides A-Niveau in der Dressur.
    ,,Waschi'', wie er witzigerweise auch noch in der Kurzform genannt wurde, kam mir von Anfang an wie ein sehr gemächliches Exemplar vor, was sich im Laufe des Monats auch immer nur noch und noch mehr bestätigte. Abgesehen von den üblichen Dingen die ein Pferd, das dressurmäßig von E auf A ausgebildet wurde, lernen musste, war mir bei dem hübschen Pünktchentier besonders wichtig, dass er mir zu jedem Zeitpunkt vor die treibenden Hilfen kam. Da war es mir auch egal, wenn er mal hochdrückte und um 0,01-Mini-km/min beschleunigte; was seine wirklich nette Art war mir zu sagen, dass er meinen Nachdruck mit den Sporen oder der Gerte jetzt wirklich unchillig fand. Ich war dennoch ein Freund dieser Hilfsmittel, da ich so die Hilfe möglichst präzise unterstreichen konnte und die Pferde gleichzeitig nicht schenkelstumpf machte; gerade wenn sie nicht so gehfreudig waren. Waschi musste Schubkraft entwickeln; gerade um ein schönes Tritteverlängern zeigen zu können und sich selbst tragen zu lernen.
    Outer Space auf der anderen Seite war das absolute Kontrastprogramm zum Waschprogramm. Er war grundsätzlich sehr motiviert und wollte immer gerne Gas geben; selbst noch Ende Juni, wenn die Sonne mit aller Wucht auf den Reitplatz oder das Hallendach knallte. Aufgrund dieser Charaktereigenschaft fiel es mir bei ihm deutlich leichter ihn auf die A hinzutrainieren, was nicht hieß, dass er mehr Talent für die Dressur im Allgemeinen gehabt hätte als sein gefleckter Mitazubi. Bevor es an die Versammlung ging, wie sie erstmals in der L gefordert wurde, wollten die Richter erfahrungsgemäß ein Pferd im Viereck sehen, dass willig nach vorne ging und zufrieden ans Gebiss heran trat. Wenn man das zeigte, waren sie meistens schonmal zufrieden. Alleine also dadurch, dass Outer Space seinen Vorwärtsdrang von sich aus in dieser Intensität mitbrachte, war dieses Bild schonmal eher gegeben. Natürlich musste auch er sein Gleichgewicht erst noch finden, durchlässiger werden, die verfeinerte Hilfegebung verstehen lernen und durfte auch nicht einfach nach vorne weg laufen, aber es war in Summe, zumindest für die A, alles ein wenig leichter zu erarbeiten.
    Für das erfahrene Pferd-Reiter-Paar war eine A tatsächlich etwas sehr unspektakuläres. Wenn man es böse sagen wollte bestand das Ganze auf diesem Niveau ja schließlich nur aus den einfachen großen Linien, Schritt, Trab, Galopp, die Übergänge, Verstärkungen in geringem Grad und die anschließende Rückführung. Dazu kommt in der Regel, für das junge, unausgebildete Pferd nicht zu unterschätzen, die 10m-Volte im Trab, Schlangenlinien durch die Bahn mit bis zu vier Bögen, was wiederum den Wenderadius und das Gleichgewicht betraf, Rückwärtsrichten, was allerdings nicht in jeder A gefordert wurde; genauso wie Zügel aus der Hand kauen lassen, wozu das Pferd dem Zügel bereits in die Tiefe, über den Rücken, folgen musste und nicht einfach losrennen und das Köpfchen empor reißen durfte, wie es Outer Space beim ersten Versuch vorbildlich demonstrierte. Dafür lag seine Stärke defintiv von Anfang an im Sprünge- und Tritte verlängern.
    Evangeline kümmerte sich zeitgleich um ihre beiden Schützlinge und erzählte mir anschließend meist am Ende des Tages ein wenig davon. Die beiden Stuten schienen von Anfang an sehr kooperativ und talentiert zu sein. Bei Betti hatte Vange es zu Anfang etwas schwerer, da sie meinte, dass sie ein sehr sensibles Pferd zu sein schien, das ihr nicht sehr viel Vertrauen entgegen bringen wollte, was allerdings über die Tage zunehmend besser wurde. Aus diesem Grund brachte sie der Stute das Rückwärts auch erst etwas später bei. Dies war im Endeffekt ja schließlich dann doch auch ein wenig Vertrauenssache; immerhin sehen Pferde dabei ja nicht wo sie hin gehen und müssen sich darauf verlassen, dass der Reiter die Umsicht hat. Ein Widersetzen aus solchen vertrauensbasierten Gründen wollte Evangeline allerdings von Anfang an vermeiden; gar nicht erst einführen, und begann so erst in Woche Drei langsam vom Boden aus damit, Schritt für Schritt. Die zweite Stute, Schneesturm, hatte dafür Vange sofort um den kleinen Finger gewickelt. Sie schwärmte nahezu jeden Tag von ihr, da das Standadbredmädchen so artig war und alles Neue auch noch so rasch umsetzen konnte. Betti dagegen wollte sie nicht so viel Druck aussetzen, aber auch sie machte ihre Fortschritte.
    Aber nicht nur Evangeline war happy. Meine beiden Männer bereiteten mir beide auch überaus Freude. Gerade, dass sie so unterschieldich waren begeisterte mich, denn so war auch ich als Reiter jeden Tag gefordert mich auf sie jeweils ganz individuell einzustellen und die Dinge immer ein wenig anders zu erklären. Ich arbeitete vor allem an der Basis; der Rest kam erfahrungsgemäß in dieser Klasse immer von alleine. Waschi kam von Ritt zu Ritt immer rascher vors Bein. Am Ende des Monats gab es bereits beim Warmtraben keinerlei Diskussion diesbezüglich mehr, und auch die Anlehnung wurde dadurch immer konstanter. Dieser Fortschritt beeinflusste das Gesamtbild extrem positiv. Je mehr Schub er entwickelte, umso mehr kam er gleichzeitig auch nach oben in eine erste Stufe der Aufrichtung; natürlich nicht in einem solchen Maße wie man es später in der Versammlung sehen wollte, aber zumindest so, dass das Genick schön, wie man sich das vorstellte, der oberste Punkt war und der Schwerpunkt des ganzen Pferdes mehr hinten als vorne lag. Umso mehr Schwung er entwickelte, umso leichter fielen ihm schließlich auch die zuerst doch ziemlich verhaltenden Verstärkungen und auch die Volten wurden immer runder und gleichmäßiger.
    Outer Space' Schwachstelle im Kontrast dazu war wiederum eine andere, genau konträr, nämlich seine Flucht nach Vorne, sobald etwas zu anstrengend wurde. Hier wurde er leider am Anfang immer mal wieder etwas stark in der Hand und wollte mir teilweise sogar die Zügel aus der Hand reißen. Als er dann irgendwann bemerkte, dass er damit nicht durchkam wurde es jedoch schlagartig besser. Er machte dies jedoch zu keinem Zeitpunkt wirklich bösartig; es war lediglich seine Art damit umzugehen. Wichtig bei ihm war nicht nur in dieser Hinsicht, sondern allgemein, dass er lernte Druck nachzugeben und nicht mit Gegendruck zu reagieren. Ich hatte am Anfang erzählt bekommen, dass er früher sogar von einem Mädchen geritten wurde, was ich mir trotz dieser neu aufgetretenen Verhaltensweise gut vorstellen konnte. Forderte man nämlich nicht unbedingt viel von ihm war er, gerade für einen Hengst, ein extrem braves Pferd. ,,Leider'' musste ich ihn aber ausbilden, wozu gehörte ihn sanft, aber dennoch, über seine Grenzen hinaus zu bringen. Es dauerte jedoch verglichen mit anderen Pferden wirklich nicht lange bis er das Prinzip verstanden hatte und immer durchlässiger und nachgiebiger wurde.
    Am Ende der vier Wochen auf der Lindö Dalen Stuteri waren tatsächlich alle vier Pferde auf einem guten A-Niveau und waren deutlich über sich hinausgewachsen. Neben dem Stolz, den ich für Waschi und Space empfand, war ich auch beeindruckt davon, was Rainbeth und Schneesturm zusammen mit Vange für Fortschritte erzielt hatten. Das Gesamtbild hatte sich deutlich ins Positive verändert. Selbsthaltung, Schwung, Muskulatur und die Sicherheit in den einzelnen Aufgaben, die die A an die Pferde stellte, gefielen mir wirklich gut. Zum Glück sahen das auch die Besitzer so, die mit unserer Arbeit durchaus zufrieden waren und beim Reiten das ein oder andere Lächeln im Gesicht hatten, was für mich immer das größte Lob darstellte.

    Bracelet

    Gang E zu A | 23. Juli 2021
    Rainbeth

    Nach dem gestrigen Schock mit Götterdämmerung konnte ich mich vor dem morgigen Turnier noch etwas entspannen. Damit Lina allmählich auch Pferde im Gang trainieren konnte, gab es Reitstunde auf Rainbeth, die vor meiner Abfahrt nach Kanada von einer hochpreisigen Trainerin im Beritt war. Enorme Fortschritte machte die Stute in der Zeit und Tyrell setzte diese Arbeit fort. Da Hedda aktuell weniger interessiert an den Pferden war, fehlte ein wichtiger Anker im Training, denn Lina wohl möglich setzen konnte.
    „Bist du so weit?“, fragte ich freundlich wenn auch noch immer beschämt, als ich näher kam. Wirr ums Haar nickte sie und wir liegen gemeinsam zur Ovalbahn, die etwas Abseits des Trubels am Hof stand. Natürlich nutzte sonst niemand den Platz.
    „Hier sollte mal gemäht werden“, merkte Lina forsch an. Betty unterstreicht ihre Aussage durch provokantes Zupfen an sehr hohen Halmen, die ihr bis zur Brust reichten.
    „Was auch immer“, winkte ich ab und setzte mich auf den Stuhl neben dem Reitplatz, der sich in der Mitte befand. Das Funksystem hatte ich bereits eingerichtet und beobachtete die beiden beim Warmreiten. Nervös zog die Stute am Zügel und Lina hatte Mühe eine konstante Verbindung aufzubauen. Ich riss stattdessen gelangweilt einige Grashalme samt Wurzel aus dem Boden und spielte mit meinem Finger an ihnen. Erst als Betty begann hektisch mit Kopf zu schlagen und den Rücken wegzudrücken, schritt ich ein.
    „Du hältst sie jetzt einmal an, um nach der Anlehnung zu fragen, wenn es aus Bewegung heraus nicht funktioniert“, sagte ich trocken und das Mikrofon. Die Diskussion zwischen den beiden entfachte sich, denn die Stute hatte andere Dinge im Sinn als anzuhalten. Sie tippelte in minimalen Schritten vorwärts und hoffe darauf, dass der Mensch auf ihrem Rücken, das akzeptieren würde. Provokant stellte ich mich vor das Geschöpf und hob die Hände. Erst dann stand Betty. Sie atmete schwer aus und auch leichte Geräusche stoß sie heraus. Auch die warme Luft spürte ich durch den Stoff.
    „Lass mich mal kurz“, schlug ich Lina vor, die sogleich aus dem Sattel stieg.
    „Danke“, antwortete sie. Die Bügellänge brauchte nicht anzupassen, denn wir unterschieden uns kaum von der Körpergröße.
    Bettys Spielchen mit ihrem Reiter waren keine Neuheit. Schon die kleinste Unsicherheit vernahm die Stute und nutze es aus. Doch auch auf sie wirkte es sich aus, weswegen man wirklich Sattelfest sein musste. Es gelang mir die Stute ruhig im Schritt über den Kies der Bahn zureiten und die Gebrauchshaltung abzufragen. Erst im Stand hob ich die innere Hand und die äußere Senkte ich. Betty kippte den die Nase in die Senkrechte ab. Freundlich strich ich ihr über den Hals und fragte auch im Schritt danach, bevor ich Lina das Pferd erneut überließ.
    Bei dem zweiten Versuch gab es ein besseres Zusammenspiel zwischen den beiden und lehnte mich zurück auf den Stuhl. Gedankenverloren starrte ich in den Himmel. Wenige leichte Sonnenstrahlen kämpft sich durch die Wolkenfront und Jagdfalke drehte seine Runden. Im Hintergrund raschelte das Laub an den Birken, sonst war es still. Umso deutlicher vernahm ich Schritte, die sich zu mir nährten. Als mein Stuhl plötzlich nach hinten gezogen wurde, zuckte ich zusammen.
    „Was stimmt mit dir nicht?“, fauchte ich Tyrell an, der lachend auftauchte.
    „Ich wollte nur mal nachschauen, was ihr so treibt und wie ich sehe, bist du wieder einmal unaufmerksam“, merkte er an und zeigte dabei auf Lina und Betty, die ziemlich schnell im Schweinepass über den Kies huschten.
    „Es tut mir leid“, flüsterte ich und gab Lina im Anschluss einige Ratschläge. So bremste sie Betty in den Halt und fragte die Anlehnung ab. Die Stute gab nach. In sanften koordinierten Schritten bereitete Lina den Tölt besser vor. Mit mehr Schwung aus der Hinterhand polterten sie wieder an. Unglaublich, was ein Pacer doch zeigen kann für einen vierten Gang, wenn die Ausbildung stimmte. Seit Monaten arbeiteten wir darauf hin, dass Betty mehr Kraft bekam und das Selbstvertrauen.
    „So hatte ich mir das vorgestellt. Hoffentlich schaffst du die Prüfung morgen auch ohne mich“, grinste Tyrell und setzte sich neben mir in das hohe Gras.
    „Pass bloß auf, dass dich keine Zecke angreift“, lachte ich. In einem Satz sprang Tyrell auf und klopfte sich hektisch die Beine ab. Betty gefiel das gar nicht. Irritiert streckte sie den Kopf in die Höhe und Lina holte sie noch rechtzeitig zurück in den Schritt. Losgelassen schnaubte sie ab.
    Als Tyrell mit seinem Theater endlich fertig war, setzten wir normal die Stunde fort und auch er konnte Lina einige Tipps geben. Kaum zu glauben, dass ein Klassikreiter wie er in der Lage war, ein Gangpferd zu beurteilen. Zum Schluss durfte sie noch an der langen Seite einige Male im Pass gehen, worin besonders die Stute gefallen fand. Verschwitzt ritten sie noch ab, als ich die Ovalbahn verließ.

    Mohikanerin

    Rennen A zu L | September 2021
    Rainbeth // Northumbria // Lu'lu'a

    Zwischen den Bäumen funkelte die Morgensonne hindurch und warf ein sanftes oranges Licht über die Nebel vergangenen Weiden, die man von meiner Terrasse aus wunderschön bewundern konnte. Der Dampf meines heißen Kaffees wirbelte in der Luft. In Schweden rückte der Herbst immer näher und färbte die Laubbäume in Braun- und Orangetöne. Im Inneren schliefen noch alle, doch Folke hatte mich gebeten, ihn bei dem Training heute zu unterstützen. Als Erstes holten wir alle Pferde von den Weiden hinauf zum Hof und hatten bereits das Heu in den Boxen und Paddocks verteilt.
    Ich bekam die Ehre Humbi zu fahren. Neugierig spitzte sie ihre Ohren, als ich mit Halfter auf sie zukam. Erhobenen Hauptes schritt sie mir entgegen. Dann streckte sie ihr Maul mir entgegen, vorbereitet holte ich ein Leckerli heraus, dass sie gierig verschlang.
    “We have great things ahead of us”, lachte ich und führte sie in den Stall. Alles, was ich tat, beobachtete die dunkle Stute genau und wollte inspizieren, was ich in der Hand hielt. Somit dauerte es länger als gewöhnlich das Pferd zu putzen und das Finntack vollständig zu befestigen. Folke half mir den Sulky anzuhängen und hatte selbst Lu schon fertig. Ich setzte mir noch einen Helm auf, holte mir eine Decke und dann ging es los.
    Im Schritt fuhren wir in den Wald hinein und wärmten locker die Muskulatur auf. Beide Pferde dampften in der kalten Luft. Die Sonne stieg weiter vom Horizont nach oben und funkelte auf dem Tau des Grases. Obwohl ich meiner Freude Ausdruck verleihen wollte, schwieg ich und verkniff mir, Niklas ein Foto zu senden, der sich regelmäßig nach ihr erkundigte.
    Wir entschieden keine Heats mit den Pferden zu machen, sondern eine ruhige Joggingrunde einzulegen. Dafür legten wir die Pferde in einen ruhigen Pass und folgten der Bahn, eine Runde nach der anderen. Nach einer halben Stunde kehrten wir zum Hof zurück und stellten sie nach einander in das Solarium, bevor es auf die Paddocks zurückging. Darum kümmerte ich mich, den Folke wollte noch mit Betty den erste von Heats laufen.

    Mohikanerin

    Aufgeregt taumelte Betty von links nach rechts und verstand nicht recht, dass sie nur für einige Minuten stillstehen sollte. Die siebenjährige Stute hatte vor mehreren Stunden zusammen bereits den vollständigen Check-Up überstanden und sollte nun als Erstes im Exterieur bewertet werden, bevor es an die Gänge ging, doch Vriska hatte sie nicht im Griff. Kopf schüttelnd lief ich dazu, nahm ihr die Kette aus der Hand und beruhigte das Pferd mit sanften Worten. Neugierig spitze Betty ihre großen Ohren in meine Richtung und drehte sie nur, wenn einer der Richter an ihr vorbeilief. Der Schweif schlug aufgeregt hinterher, aber sie stand.
    Noch rechtzeitig konnten wir die Nennung auf meinen Namen ändern, damit ich die gescheckte Stute selbst in der Halle vorritt. In der gleichen Zeit machte Vriska die Fuchsstute fertig, die zwei Pferde später an der Reihe sein würde. Also blieb mir nur noch Zeit mein Outfit zu wechseln, die Nummer zu ändern und mich in den Sattel zu schwingen. Provisorisch ritt ich auf dem Platz auf und ab, und wurde nur Sekunden später aufgerufen. Im Trab stolperten wie in die Halle, ritten eine Runde um die kleine Absperrung und marschierten die Mittellinie auf. In der Mitte hielten wir an, grüßten die Richter und begannen die Kür auf der linken Hand. Dort zeigte ich nach einer Schlangenlinie im Galopp mit einfachen Galoppwechseln auf dem Zirkel den Trab in der Versammlung und Schritt. Nach dem starken Trab in einem Wechsel durch die ganze Bahn folgte noch mal der Schritt und Galopp. Betty schüttelte immer wieder mit dem Kopf, als Reaktion auf den Zügelkontakt, aber lief konsequent weiter. Der Schweif hingegen pendelte entspannt hinter uns und mit äußerst viel Schwung, lief sie vorwärts. Die Stute hatte keine Bestleistung gezeigt, aber zufrieden war ich mit ihr dennoch, dafür das sie sich im heimischen Stall zurückhaltend aufführte und Zeit brauchte, um sich zu entfalten, in einer neuen Umgebung. Am Ende verabschiedeten wir uns noch von den Richtern bei X und verließen die Reithalle.
    2027 Zeichen mit Leerzeichen // geprüft mit Zeichenzähler.de // geschrieben von Mohikanerin

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    selbstgezählte Punkte {22}
     
    Zuletzt bearbeitet: 29 Okt. 2021
    Veija und Wolfszeit gefällt das.
  11. Mohikanerin

    Mohikanerin Stalker Staff

    Mohikanerin mit
    Götterdämmerung LDS

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    Steckbrief //
    Zuchtname: Götterdämmerung LDS
    Rufname: Göttin

    Aus der: Middle Ages
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Attila
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    ____________________________________

    Geschlecht: Stute
    Rasse: Standardbred
    Geburtsdatum: 17. Juli 2013
    Farbe: Dunkelfuchs
    Abzeichen: Blesse
    Stockmaß: 160 cm

    Charakter:
    Die Anpaarung zweier erstklassiger Rennpferde bringt nicht nur ein
    feinfühliges aufbrausendes Pferd heraus, sondern auch ein treues Tier.
    Die Göttin braucht einen konsequenten aber sensiblen
    Reiter, der ihre Bedürfnisse im Auge behält.
    Auf der Rennbahn schaltet die Stute ihr Hirn ab. Nichts und
    Niemand kann sie bremsen. Sie versinkt in ihrer eigenen
    Welt und den Blick nach vorne gerichtet. Das macht Göttin
    zu einem zuverlässigen und ausdauernden Rennpferd.
    ____________________________________

    Gencode: ee aa FF
    Zuchtzulassung: Nein
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: -

    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________

    Dressur: M / M
    Springen: E / M
    Military: E / M
    Fahren: E / L
    Rennen: E / M
    Gangreiten: E / E
    Western: -
    Distanz: E / L

    Gänge: 5

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    293. Gangturnier (14.08.2021)

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    291. Gangturnier (02.08.2021)

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    289. Gangturnier (22.07.2021)
    295. Gangturnier (27.08.2021)

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    491. Distanzturnier (03.09.2021)

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    485. Distanzturnier (27.07.2021)
    496. Distanzturnier (18.10.2021)

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    499. Militaryturnier (26.09.2021)

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    500. Militaryturnier (04.10.2021)

    ____________________________________

    Besitzer: Mohikanerin
    Zucht: Lindö Dalen Stuteri, Schweden
    VKR: Mohikanerin
    Ersteller: Mohikanerin

    Hufschmied (19. Oktober 2021) //
    Falzeisen für Götterdämmerung LDS und Rainbeth / Mohikanerin
    Götterdämmerung LDS // Rainbeth

    Im Stall brannte noch hell das Licht, als ich über den Schotterweg zum Hof fuhr, um kurzfristig, wie immer, noch einmal die Hufe nachzuschneiden für zwei Stuten. Tyrell begrüßte mich freundlich. Er hatte die Götterdämmerung und Betty schon in der Gasse zu stehen und für mich einen Kaffee gekocht.
    “Schön, dass man dich auch mal wieder sieht”, lachte ich heiter und nahm das heiße Getränk entgegen. Wir erzählten uns einige Neuigkeiten, während ich langsam mich der Fuchs Stute nährte, die an einigen Tagen sehr eigenartig sein konnte. Heute schlief sie beinah auf meiner Schulter ein, als ich die Eisen entfernte an den Vorderhufen und die Hufwand kürzte.
    “Hast du der Ketamin gegeben, oder was stimmt nicht?”, erkundigte ich mich verwirrt.
    Tyrell lachte.
    “Nein, Vriska kommt in letzter Zeit sehr gut mit ihr klar und reitet sie dementsprechend täglich in der Dressur”, erklärte er dann. Es beruhigte mich, zu wissen, dass das Pferd endlich eine Beschäftigung hatte. Wie besprochen bekam sie auch hinten Hufeisen daran, die im Kaltbeschlag befestigte und nach zwanzig Minuten konnte ich mit Betty fortfahren.
    Auch ihre Eisen konnten noch einmal wiederverwendet werden und nur die Hufwand musste gekürzt werden. Die schüchterne Stute wagte nicht einmal zu zucken, sondern wartete geduldig, bis ich die Hufe wieder abstellte.
    “Die sollte etwas mehr Öl bekommen, die Hufe sind zu weich”, informierte ich den Chef.
    “Wird gemacht”, sagte er entschlossen und tippte auf dem Bildschirm herum, der einige Meter weiter im Gang hing.
    “Ihr mit eurer Technik hier. Ich bin froh, wenn mein Autoradio funktioniert”, scherzte ich.
    Dann ölte ich die Hufe der jungen Stute ein, machte die Rechnung für die Abrechnung und fuhr nach Hause. Heute hatten wieder mehr als zehn Pferde schöne Schuhe bekommen.

    Tierarzt (18. Oktober 2021) //
    Check-Up / Wolfszeit
    Götterdämmerung LDS // Rainbeth

    Mal wieder war ich auf das renommierten Traber Gestüt auf der kleinen Halbinsel Revsudden bestellt worden. Für zwei der Stuten stand bald eine Zuchtprüfung an und sie sollten vorher noch einmal durchgecheckt werden. Langsam rollte mein Wagen auf dem Kies aus, bevor ich ihn ordnungsgemäß parkte.
    Ausnahmsweise empfing mich heute der Chef Tyrell Earle persönlich. Für gewöhnlich schickte einen der beiden Mädels, oder in selten Fällen auch schon mal Folke.
    Mit einem Blick auf meinem Auftragszettel wusste ich auch warum er persönlich heute da war, Götterdämmerung.
    Die dunkle Fuchsstute war alles andere als ein freundlicher Zeitgenosse und außer Tyrell selbst, schienen nur wenige in der Lage zu sein sie zu händeln. Das Pferd stand bereits in seiner Box und streckte drohen den Kopf über die Tür. Der Eigentümer ließ sich in keinster Weise von dem Gehabe beeindrucken. Während der Untersuchung äußerte der Fuchs immer wieder seinen Missmut, indem er wütend aufstampfte und mit dem Schweif umher schlug. Außer der schlechten Laune ließ sich an der Stute nichts beanstanden, sodass ich zu dem nächsten Patienten übergehen konnte.
    Rainbeth war um einiges friedlicher bei der Untersuchung, was gerade das Abtasten deutlich erleichterte. Auch bei der Falbstute gab es keine größeren Befunde außer einer kleinen Schramme am Hintern, die aber ohne Weiteres von allein heilen würde.
    Nach getaner Arbeit verabschiedete ich mich von Herrn Earle und machte mich auf den Weg zum nächsten Auftrag.

    Trainingsberichte (3) //
    Dressur E zu A | 21. Juli 2021
    Götterdämmerung LDS // Forbidden Fruit LDS

    Erschöpft sackte ich in die Holzliege, die neben dem Roundpen stand und starrte in die Luft. In Schweden war es beinah kalt im Vergleich zu den beiden Wochen in Kanada, was mir ehrlich gesagt nicht negativ stimmte. Gerade als ich über warmes Bad in der Wanne nachdachte, kam Tyrell.
    „Was liegst du denn so faul darum?“, fragte er belustigt stellte sich so vor die letzten Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht schienen.
    „Ich nutze die freie Minute, um mich zu entspannen“, sagte ich.
    „Na, wenn du nichts zu tun hast, kannst du dich mit Fruity für das nächste Turnier vorbereiten“, lachte Tyrell und verschwand Richtung Reithalle. Hatte ich das gerade richtig gehört? Ich soll mit Fruity, seinem aktuellen Liebling auf dem Turnier starten? Die Saison endete in ungefähr vier Wochen und in der Nächsten hatte ich meine Abschlussprüfung. Wie stellte er sich das vor? Hastig rannte ich ihm nach und holte ihn kurz vor dem Büro ein.
    “Wann soll ich denn mit ihr starten? Und vor allem, warum?”, prustete ich aufgeregt.
    “Also wenn ich ehrlich bin, dann hast du in drei Tagen die Prüfung und deiner Trainer haben mir erzählt, dass du hervorragende Leistungen mit Glymur in der Dressur gezeigt hast, da sollte eine A Dressur doch kein Problem darstellen, schließlich kannst du E nicht mehr nennen mit deiner Leistungsklasse”, erzählte er breit grinsend und wir liefen gemeinsam in die Kammer, um das Halfter der Stute zu holen. A Dressur also, ich weiß nicht mal was für Dinge dort abgefragt werden und mir eine Aufgabe zu merken, lag ebenfalls nicht bei meinen Talenten. Dazu kam auch noch, dass ich die Stute vorher noch nie geritten bin. So viele Faktoren beeinflussten also, dass die Teilnahme nur in einem Desaster enden konnte.
    “Die WA2 besteht aus einundzwanzig Aufgabenteilen, die mehr oder minder verständlich für dich sein sollten. Es wird im Arbeitstrab eingeritten, zweihändig. Dann in der Mitte halten, grüßen und im Trab wieder los. Links eine Volte, auf die Viertellinie, Vorderhandwendung und wieder Trab. Bei Foxtrott durch die ganze Bahn und verstärken im Leichttraben. Aussitzen wieder bei Hotel, dann eine Volte mit zehn Meter erneut. Anhalten, warten, rückwärts und im Schritt wieder los. Halbe Bahn wechseln, antraben, Zirkel, Galopp, ganze Bahn und Sprünge verlängern. Trab, durch die halbe Bahn wieder Zirkel und Galopp. Am Ende noch mal Trab, ganze Bahn, rechts um zur linken Hand, auf die Mittellinie und Gruß”, ratterte Tyrell die Aufgabe herunter. Schon nach der Vorderhand war ich heillos überfordert und alles danach klang nur noch wie eine Fremdsprache für mich. Währenddessen trottete die Stute mit ihrem kräftigen geschwungenen Hals vor sich hin. In Fruitys dunkeln Sattel fühlte ich mich, als würde ich schweben. Die Polsterung war nicht nur unglaublich weich, sondern passte sich mir nicht erklärbaren Gründen perfekt an meinen Unterkörper an. Obwohl ich einige dieser Sättel sogar im Laden hatte, saß ich vorher noch nie darin. Sie verkauften sich häufig und waren besonders beliebt bei Barockreitern, natürlich. Dieser Sattel wurde mit historischem Vorbild der Hofreitschule designt.
    “Hast du mir zugehört?”, unterbrach Tyrell meinen inneren Monolog über das Schmuckstück. Bestürzt schüttelte ich mit dem Kopf.
    “Dann noch mal. Wir reiten jetzt die einzelnen Teile durch und am Ende wollen wir die Aufgabe auch einmal durchreiten. Ich darf in der Prüfung dann ansagen, also setze dich nicht unter Druck. Du schaffst das, schließlich ist Fruity bereits bis zur M ausgebildet”, wiederholte er. Okay. Dann beginnen wir. Ich nahm die Zügel etwas mehr auf und baute eine Verbindung zu ihrem Maul auf. Tyrell sagte die erste Aufgabe. Eine zehn Meter Volte bei Echo sollte das sein, erst einmal im Schritt und dann im Trab. Fruity war bereits genügend aufwärmt, denn Tyrell hatte zuvor an der Hand mit ihr gearbeitet, um mir bei der Ausbildung für Fried etwas zu zeigen. Die Standardbred Stute war noch einen großen Schritt davon entfernt so genau wie die Barockstute zu tanzen, doch auch der Weg mit ihr war nicht immer leicht. Schließlich beherrscht auch sie mehr als drei Gänge, was das Sortieren der Füße nicht immer einfach macht. In der Gebrauchshaltung trabte Fruity langsam an und hatte ihre Ohren stets bei mir. Mit sanften Worten redete ich auf sie ein und ritt erneut die Volte.
    “Und jetzt noch mal etwas ordentlicher”, sagte Tyrell. Immer wieder vergrößerte und verkleinerte ich die Volte, bis ich auf dem richtigen Bogen war. Daraufhin wiederholte ich es noch einmal an der nächsten Seite.
    Ich strich Fruity über den verschwitzten Hals und sie kaute mir genüsslich die Zügel aus der Hand. Nun war ich endgültig kaputt. Eigentlich hatte ich mir noch vorgenommen mit Holy auszureiten, da Hedda nicht da war. Das konnte ich in dem Zustand aber abhaken.
    “Sah doch schon ganz in Ordnung aus. Morgen üben wir noch dreimal, dann passt das”, sagte Tyrell und machte sich auf den Weg zum Tor.
    “Wie, dreimal? Das arme Pferd braucht doch mal eine Pause”, sagte ich überrascht und hielt sie vor ihm an.
    “Zwei mal mit ihr und am Mittag setzt du dich mal auf die Göttin”, schlug er vor.
    “Bist du denn des Wahnsinnes? Ich setzte mich doch nicht auf das Ekelpaket! Die bringt mich schon um, wenn ich sie nur angucke”, echauffierte ich mich. Er meinte es wirklich ernst! Mit seinem verschmitzten breiten Lächeln verließ Tyrell die Reithalle und dann entdeckte ich meinen Bruder auf der Tribüne.
    “Wenn du dich nicht aufregen kannst, bist du auch krank, oder?”, lächelte Harlen, als ich im Schritt an ihm vorbeiritt.
    “Götterdämmerung ist nicht nur der Untergang der Welt, sondern auch meiner! Ich habe mehrfach versucht mit ihr Frieden zuschließen, doch nein. Madame muss natürlich hektisch neben mir hampeln und aufgeregt prusten. Dann verliere ich die Kontrolle und weg ist sie”, erklärte ich ihm die Misere. Aus Erzählung wusste ich, dass Tyrell damals unbedingt ein Rennpferd wollte und Middle Ages bereits sein erstes Rennpferd war. Aus Italien importierte er Sperma, womit sie befruchtet wurde. Mehr als ein Jahr später wurde dann das Unheil geboren. Schon mit wenigen Wochen konnte dieses Pferd niemand händeln und beim Einreiten gab es zwischen ihm und seinem Bruder so einen großen Streit, dass sie mehrere Wochen nicht mehr zusammen aßen. Götterdämmerung brachte das Unheil über alle und mit diesem Vieh sollte ich dann morgen reiten, nein danke.
    “So schlimm kann sie gar nicht sein”, lachte Harlen.
    “Ich werde es dir beweisen, wenn ich Fruity auf die Weide bringe, dann versuchen wir der Göttin ein Leckerli zu geben”, erwiderte ich überzeugt. Mit dem barocken Reitpferd unter mir drehte ich noch mehrere lockere Runden durch den Sand, bevor ich in der Mitte der Bahn abstieg und den Sattelgurt lockerte. Zufrieden strich ich ihr noch mal über den Hals.

    Um 7 Uhr klopfte es hektisch an der Tür. Dass Tyrell früh auf den Beinen war, kannte ich bereits und dass wir am Morgen trainieren wollten, war mir klar. Doch dass er mich um die Zeit aus dem Bett jagte, hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Eine halbe Stunde später trafen wir uns im Stall. Fruity war bereits gesattelt und ich musste nur noch meinen Helm holen. Gemeinsam setzten wir dort fort, wo wir gestern aufhörten.
    Vom Boden arbeitete ich Fruity mit Tyrells Hilfe und führte im Schritt die Reihenfolge der Aufgabe. Ich hatte Mühe durch den tiefen Sand zu laufen und gähnte mehrmals. Die ersten Sonnenstrahlen blitzten durch die Fenster und erhellten den aufgewirbelten Sand. Auf dem Boden bildeten sich die großen Deckenbalken ab und warfen Parallele Schatten.
    „Schau nicht so nach unten! Konzentriere dich auf das Pferd“, ermahnte Tyrell. So viel Energie wie er hätte ich auch gern am Morgen. Es half jedoch nicht mich in solchen Wunschvorstellungen zu verlieren, wenn ich in zwei Tagen auf dem Turnier sein musste. Im Sattel angekommen, trabte ich schon an und Ritt einige Kombinationen aus der Aufgabe durch. Obwohl es erst mein zweites Mal auf ihren Rücken war, fühlte ich mich sehr wohl. Die Stute strahlte eine Sicherheit aus, die auf mich überging. Als atmete ich jeden Schritt ihrer Hufe in mir auf, klopfte mein Herz im Takt ihrer Gänge und ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen. Punktgenau verstärkte ich die Trabtritte beim Abwenden von Foxtrott nach Hotel über den Mittelpunkt. Begnügt lobte auch Tyrell uns. Wieder im Aussitzen setzten wir die Aufgabe fort. Mit einem leichten Knick in der Hüfte durch die Gewichtsverlagerung lenkte ich Fruity bei Bravo auf eine zehn Meter Volte, bevor ich bei Alfa hielt. Langsam zählte ich von fünf herunter. Die Stute blieb entspannt und kaute genüsslich auf dem Gebiss. Ich spürte ihre Bewegung in den Händen. Erst als sie im Genick nachgab, richtete ich sie für einige Schritte rückwärts, um aus der Bewegung heraus in den Schritt anzusetzen. Mehrmals fragte die Stute durch leichtes ziehen am Zügel nach mehr. Noch war die Aufgabe nicht vorbei, wodurch die Anfrage ignorierte.
    “Das reicht fürs Erste, um dreizehn Uhr bist du bitte mit der Göttin auf dem Platz an der Halle”, sagte Tyrell und ich stieg ab nach dem Abreiten.
    “Ich darf das Vieh nicht einmal berühren, wie soll ich die auf den Reitplatz bekommen?”, erkundigte ich mich deutlich gestresst. Die Stunde mit der Barockstute gefiel mir sehr. Nur bei dem Gedanken später noch auf dem Teufel persönlich zu sitzen, bekam ich einen Schweißausbruch.
    “Denk dir was aus”, lachte er.
    “Wenn ich die nicht runterbekommen, dann hilfst du mir gefälligst”, fauchte ich. Tyrell lachte noch immer, aber stimmte freundlich zu. Noch bevor ich mich umsah, verschwand er im Büro und ich nahm das Equipment herunter. Ordentlich verstaute ich alles auf seinem Platz. In der Sattelkammer roch es nicht nur nach dem Pferdezeug, sondern aus der Kammer nebenan strömte der Geruch von Kräutern und frischen Obst in die Nase. Hals über Kopf füllte ich noch eine Schüssel für die Stute, die beim Erblicken der schwarzen Gummischale aufgeregt mit dem Huf begann zu scharen. Mit einem leichten Klaps auf der Brust stoppte ich sie. Erst dann durfte Fruity den Kopf hineinstecken.
    Der Vormittag verlief weniger nervenaufreibend, obwohl ich mit Harlen mein Pony besuchte, traf ich niemanden auf der Bahn. Weder von Niklas war etwas zu sehen, noch von Chris oder einen der zickigen Damen. Es betrübte mich ein wenig, dass man einander nur noch selten sah und vermisste tatsächlich das Chaos aus Kanada mehr als ich dachte. Daran konnte ich nun auch nichts ändern, sondern musste nach vorne sehen. Genau wie der Umstände, dass Erik mir keine einzige Nachricht schickte und eine vollkommene Funkstille zwischen uns herrschte. Auch mit Glymur durchritt ich die Dressuraufgabe, um möglichst schnell die Reihenfolge zu verinnerlichen. Dafür hatte ich meinem Bruder die Aufgabe zugeschickt und er las sie mehrere Male vor.
    Zurück auf dem Gestüt angekommen, versuchte ich mit allen Mitteln die hysterische Fuchsstute vom Paddock zu bekommen. Wenn ich ihr das Halfter über die Ohren ziehen wollte, trampelte sie wild mit den Vorderbeinen auf den Boden oder biss in meine Richtung. Vergeblich holte ich mir die große kräftige Hilfe aus dem Büro.
    “Na, möchte dich das Pferd nicht in seiner Nähe haben?”, scherzte er als ich die Tür durchtrat. Angeschlagen nickte ich. Zusammen versuchten wir es erneut und direkt beim ersten Mal hatte Tyrell seine Stute am Halfter. Im Stall funktionierte es relativ gut das verhältnismäßig große Monster zu putzen. Erst beim Satteln benötigte ich erneut seine Hilfe.
    Wie auch schon auf dem Rücken von Fruity, fühlte ich mich auch auf der Göttin außergewöhnlich gut. Sie reagierte genau und vergewisserte sich, ob ich wirklich etwas tat oder nur auf ihrem Rücken hausierte. Doch im nächsten Moment änderte sich ihr Verhalten schlagartig. Panisch rannte sie nach vorn. Es gelang rechtzeitig in die Mähne zugreifen, sonst wäre ich unelegant im Sand gelandet. Nervös prustete die dunkle Fuchsstute und tänzelte mit aufgestelltem Schweif über den Platz. Der kleine Zaun sollte für ein Pferd dieser Größe kein Problem darstellen, aber sie blieb im Sand. Sie kam zum Stehen und sprang direkt aus dem Sattel.
    “Das war lieb gemeint von dir, aber mit der kann ich es nicht”, sagte ich aufgebracht. Der Schweiß lief noch immer an meinem Rücken herunter und der leichte Windzug im Freien kroch durch meine Jacke direkt zur feuchten Stelle.
    “Du hast es immerhin versucht, alles gut. Dann über ich mit ihr, weil sie soll auch in der A mitlaufen. Wenn es mit euch funktioniert hätte, wärst du mit zwei Pferden angetreten”, gab Tyrell ehrlich zu und stieg direkt auf. Die Steigbügel hatte er abgemacht. Am Rand setzte ich mich beobachtete die Arbeit der beiden.

    So häufig wieder auf dem Pferd zu sitzen, war nicht nur körperlich eine Herausforderung, sondern auch mental. Mehrfach am Tag musste ich mich auf ein neues Tier konzentrieren, ohne dabei das Ziel vor den Augen zu verlieren. Gleichzeitig musste ich noch für die Theorie lernen und hätte gut und gern auf das Turnier mit Fruity verzichten können.

    © Mohikanerin

    Dressur A zu L | August 2021
    Form follows Function LDS // Forbidden Fruit LDS // Götterdämmerung LDS

    Obwohl ich viel um die Ohren hatte, vernachlässigte die drei Schützlinge nicht. Form, Fruity und die Göttin machten Fortschritte, besonders in der Rittigkeit und Selbsthaltung. Die Wendungen wurden zunehmend enger und die Rahmenerweiterung im Schritt und Trab saßen immer besser.
    Als erste des Tages kam Form an die Reihe, denn es gab immer mehr Interessenten für die blauäugige Rappstute und langsam sollte ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie eine Zukunft vor sich hatte. Dafür musste sie nun intensiver vorbereitet werden. Nach dem Satteln legte ich heute zum ersten Mal eine Kandare an, irritiert kaute sie auf den beiden Mundstücken herum, aber vertraute mir. Im Stall stieg ich auf und drehte eine kleine Runde im Schritt. Form akzeptierte das Gebiss genau wie jedes anderes und verstand auch schon den Einsatz der verschiedenen Zügel, nur in der drei-zu-eins Haltung brachte sie durcheinander. Eng zog sie den Kopf an den Hals, drückte sich nach oben und tänzelte. Wenn ich die Zügel nachgab, entspannte sich Form wieder, also mussten wir daran weiter arbeiten. Angekommen in der Halle baute ich langsam darauf auf, mehr in der Hand zu haben, im Schritt und im Trab. Die Bahnfiguren setzte ich gezielt als Übung der Rittigkeit ein, genau wie die Verstärkung.
    Fruity am Nachmittag war fleißig wie immer, kannte auch die Kandare bereits. Statt dem gewünschten einfachen Galoppwechsel, übten wir mit einem Cavaletti den fliegenden. In Achten galoppierte ich immer wieder darüber und motivierte sie dazu selbstständig zu wechseln. Anfangs war sie verwirrt, doch je öfter ich hinüberritt, umso gezielter sprang sie um. Den einfachen kannte Fruity bereits, denn ihre Rittigkeit verbesserte sich dadurch enorm. Die Stute lernte so schnell.
    Göttin hingegen hatte heute wieder einen schlechten Tag. In der Halle lief sie der Balance davon, taumelte häufig und widersetzte sich den Hilfen. Doch im Galopp lockerte sie sich und beherrschte sogar den Außengalopp. Somit arbeiteten wir die nächsten Wochen weiter an der Rittigkeit, ihrer Geduld und den dazugehörigen Lektionen. Auch Form machte Fortschritte mit der Kandare und konnte nun wirklich den Hof verlassen. Fruity bekam eine Pause, denn sie forderte immer mehr und konnte nicht mehr abschalten. Sie könnte zunehmend ein zuverlässiges Turnierpferd werden.

    © Mohikanerin

    Dressur L zu M | September 2021
    Götterdämmerung LDS

    Vielleicht sollte ich wirklich versuchen mich mit dem Kind anfreunden, dachte ich mir als ich Erik und Fredna am Zaun beobachtetet. Sie streichelte gerade Götterdämmerung, an die sonst niemand herankam, bis auf Tyrell. Vorsichtig strich sie dem Pferd übers Maul, als würde es gleich zusammenfallen, wenn man zu sehr drückt. Ich hatte die Aufgabe bekommen in seiner Abwesenheit das Tier zu bekommen, dass ich schon mit seiner Hilfe kaum vom Paddock hinunterbekam. Aber offensichtlich scheute es nicht den Kontakt zu dem kleinen Menschen zu suchen, der noch immer laut lachend am Zaun stand. Erik hingegen beobachtete das Geschehen mit einem gewissen Abstand zu den Pferden und sah immer wieder zu mir, als sollte ich ihn aus der Situation befreien.
    „Ich gehe ein Halfter holen“, sagte ich lachend und ging in den Stall. Glücklicherweise hatten es Lina und Niklas noch geschafft den Stall vor meinem Betreten zu verlassen. Ich wollte ihn mehr sehen und am liebsten für immer aus meinem Leben verbannen, zu sehr lenkte er mich von dem ab, was mir wichtig war und bereitete mir emotional viele Probleme.
    In der Sattelkammer griff ich nach dem erstbesten Halfter, dass über ihren großen Kopf passen sollte. Zu meiner Zufriedenheit war es keins der furchtbaren rosanenen, die Tyrell aus dem Spaß heraus Anfang des Jahres bestellte und nun munter an den Pferden benutze. Stattdessen war es einfarbig grau und vermittelte keinerlei Intentionen. Hatte ich schon mal gesagt, was es für eine Weltreise darstellt ein Halfter zu holen? Die Sattelkammer befand sich auf der anderen Seite der Halle, glücklicherweise im Erdgeschoss der kleinen Hütte, doch seit dem Lina da war, hing kein Halfter mehr am Eingang der Halle. Für die Ordnung machte dies einiges her, dass sich keine Tausenden Halfter mehr an dem einzigen Haken neben dem Rolltor sammelten und teilweise auf dem Boden lagen, doch für meine Faulheit stellte es ein riesiges Problem dar. Ich sollte eins immer an dem Paddock lassen, dann würde ich den Weg mir ersparen, dachte ich mir, als ich wieder am Zaun ankam. Fredna war noch immer dabei das Mörderpferd zu streicheln und meine Aufmerksamkeit auf sich.
    „Ska vi ta ut ponnyn ur hagen tillsammans? (Wollen wir das Pony zusammen von dem Paddock holen)“, fragte ich sie aufrichtig. Erik musterte mich skeptisch, aber verkniff sich, mich daran zu erinnern, dass die beiden gleich losmussten. Die Kleine lachte und griff eifrig nach meiner Hand, um mir durch die Gitter zu folgen. Umgehend bildete sich eine Traube aus Pferden um uns herum, als wir auf dem Sand ankamen. Alle sahen den kleinen Menschen gespannt an und streckten den Kopf in ihre Richtung, so auch die Göttin. Sie kämpfte sich nach vorn, als würde sie sagen ‘das gehört mir’ und Fredna lachte direkt laut. Kurz drehte die Stute ihre Ohren irritiert nach hinten und ich erinnerte das Kind daran, in der Nähe Pferde etwas ruhiger sein zu sollen. Sie sah mich mit ihren blauen Augen böswillig an, aber nickte zustimmend. Dann nährte ich mich dem Fuchs und schaffte es tatsächlich das Halfter ohne Widerstand über ihren Kopf zu ziehen. Dann liefen wir zu dritt zum Tor, dass uns Erik freundlicherweise öffnete. In seinen Augen kam das Pferd ihm bedrohlich nah und er entschied einige weitere Schritte rückwärtszugehen, um der äußerst gefährlichen Situation zu entkommen – Dafür gab es keinen Grund. Götterdämmerungen hatte nur Augen für das seltsame Wesen, dass neben mir lief und immer wieder das Bein berührte. Gemeinsam setzten wir die Reise zur Halle fort.
    Fredna nahm sich das Putzzeug und strich sanft mit der Bürste über das Fell, zumindest an den Stellen, an denen sie herankam wie die Beine und der Brust. Auch die Gurtlage war äußerst penibel geputzt worden, während ich schon mal das Sattelzeug holte. Etwas unbeholfen betrachtete ich die große Ansammlung von Sätteln und Trensen. Ich hatte die Stute zuvor nie so weit, dass ich entscheiden musste, welches des Equipments wohl ihres sein würde. Langsam folgte ich den Schildern mit meinen Augen, bis ich den schwarzen Sattel sah mit riesigen Pauschen und einer furchtbaren Lacktrense, die daneben hing. Nun gut. Eilig griff ich danach und schnappte mir vorher noch zwei Fesselkopfgamaschen, bevor ich wieder bei der Stute ankam.
    “Wir müssen nun los, Liebling”, verabschiedete Erik sich von mir und gab mir einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Sein Abgang missbilligte mich, denn ich wusste, dass er nun für einige Tage nicht mehr da sein würde. Das sorgte nicht nur dafür, dass er aus meiner Nähe verschwand, sondern auch Niklas wieder greifbar erschien. Halt stopp, ich wollte nicht mehr an den Kerl denken! Ich schüttelte den Kopf und widmete mich wieder dem Pferd, dass mich auch etwas verwirrt ansah.
    “Bist du heute nett zu mir?”, fragte ich verunsichert. Sie schüttelte zwar den Kopf, aber ließ mich tatsächlich satteln und trensen. Auch nach dem ich den Helm aufgesetzt hatte und sie zum Eingang des Platzes führte, gab es keinen Widerstand.
    Zur Sicherheit arbeitete ich ziemlich lange vom Boden aus, fragte Kruppe- und Schulterherein ab. Zuverlässig folgte sie der Gerte und realisierte sogar, wenn ich es in der Konterstellung verlangte. Zwischendurch erntete ich noch böswillige Blicke oder sie schnappte nach mir, was ich mit einem Klaps zu unterbinden wusste. Als aus der Ferne Hufschlag ertönte, erinnerte es mich daran, dass ich doch mal aufsteigen sollte. Ich hörte mit, dass das Klima zwischen den beiden sich verdunkelte und kleine Regenwolken aufzogen, bevor sie plötzlich verschwanden und die Sonne wieder herauskam. Meine Ohren spitzten sich, als er offensichtlich jemand anderes suchte zum Essen. Niklas sah zu mir hinüber, willkürlich begann ich zu lächeln. Mehrfach erinnerte ich mich daran, dass das keine gute Idee sei und als er wieder zurück runderte, wusste ich, dass ich mir unnötigerweise überhaupt Hoffnungen machte. Ich war ein ziemlicher Idiot, schon immer gewesen und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Beide verschwanden recht schnell aus meinem Sichtfeld und ich konzentrierte mich auf die Göttin, die mich tatsächlich Gewehren ließ, als ich die Aufstiegshilfe in der Mitte platzierte am Sattel. Ihr Schweif schlug, aufregt. Mehrfach bekam ich die peitschenähnliche Hiebe gegen meinen Oberschenkel, der umgehend begann zu schmerzen. Mistvieh, aber ich wusste, worauf ich mich eingelassen hatte.
    Innerlich überlegte ich, was dieses Pferd überhaupt beherrschte und dringend abgerufen werden sollte. Zum Glück hatte Tyrell dafür die Lösung mit der App und mir für seine Abwesenheit einen Trainingsplan erstellt. Als ich die ganzen Lektionen las, wurde ich nervös. Die Seitengänge würde ich noch hinbekommen, aber versammelter und starker Schritt wirkten so weit entfernt von meinem Können, dass auch eine Traversalverschiebung oder halbe Pirouette im Schritt viel mehr nach einem schlechten Witz klangen. Verzweifelt sah ich mich um, aber entdeckte auch niemanden, der mir helfen könnte. Ja, Lina und Niklas krochen noch durch die Gasse, aber ich wollte nicht noch einmal den großen, starken und so allwissenden Typ mich dominieren lassen. Also scrollte ich hektisch durchs Internet und versuchte mir selbst die Hilfen zu erklären, ja, im Netzt danach zu suchen, konnte nichts Gutes bedeuten, aber die Göttin sollte schon wissen, was ich wollte. Tyrell sollte sie äußerst genau ausgebildet haben, sondern wären unsere gerittenen Dressurpferde nicht so gefragt auf dem Markt. Es gab nur wenige von ihnen, aber keins dieser eignete sich wirklich für den großen Sport, den ich nun anstrebte. Das Hauptproblem lag tatsächlich an der Rasse und ihrem Aussehen. Die meisten der Pferde waren äußerst bunt und trugen Gangpferdeblut in sich, dass man auf dem Abreiteplatz öfter mal bemerkte und erniedrigende Blicke abbekam. Deswegen ritt ich höchstens auf einem Gangpferdeturnier mit den Pferden.
    “Vriska?”, hörte ich auf einmal Bruce fragen, nachdem im Galopp die Zügel überstrich auf der Diagonalen der Bahn. Erschrocken parierte ich durch und blieb stehen.
    “Oh, was machst du denn hier?”, freute ich mich.
    “Ich bringe die Ponys und bräuchte Hilfe, weil Tyrell mal wieder vergaß, dass ich die heute bringen würde”, lachte er und zeigte nach draußen. Durch die große Fensterfront erblickte ich den Lkw, in dem wohl die Isländer stehen würden. Mein kleines Herz begann zu rasen, endlich die Tiere wiederzusehen. Ich hatte sie alle ewig nicht mehr zu Gesicht bekommen können, denn die Fahrt nach Stockholm nervte mich.
    “Ah, ich kann leider nicht. Ich muss mit dem Teufel hier eine mittlere Dressur üben, aber Lina kann dir sicher rasch helfen. Die müsste irgendwo herumlaufen mit ihrem Typen”, erklärte und zeigte zur Sattelkammer. Er bedankte sich. Überzeugt rannte Elsa vor.
    Zurück beim Pferd versuchte ich die zuvor abgerufenen Lektion erneut. Besonders Spaß fand darin, die Stute in Serie zu wechseln. Ich hatte es zuvor nur mit Lubi im Training gemacht, ein einziges Mal. Doch Göttin reagierte treu auf die Schulterführung, ohne das ich groß Energie einsetzen musste. Zum Abschluss überprüfte ich noch einige Male die Rittigkeit durch Seitengänge und Kehrwendungen.
    “Es ist erstaunlich, was du alles kannst, wenn du willst”, tauchte nun noch Niklas auf. Man, konnte er mich nicht einfach in meiner kleinen Welt lassen, in der er nicht existierte.
    “Tja, und das alles ohne deine Hilfe”, lachte ich. Super, ganz sinnvolle Antwort.
    “Wo hast du dein Kerl gelassen?”, erkundigte er sich noch und verschränkte die Arme, nach dem er die Gegend musterte.
    “Offensichtlich nicht da”, trübte sich meine Stimmung, “aber er kommt wieder.”
    Eine Augenbraue hob sich skeptisch, als würde er mir nicht glauben. Warum musste er dabei so gut aussehen? Es machte mich verrückt. Ich hasse ihn.
    “Dann glaube ich dir mal, aber wir sehen uns dann morgen”, erinnerte Niklas, dass ich mit Lubi wieder nach Kalmar fahren musste. Das war an sich auch kein Problem, jedoch bedeutete es, dass er auch da sein würde. Vielleicht sollte ich das Training absagen.
    Ich sah Niklas noch nach, als wieder zum Schritt ansetzte und die Stute abritt.

    © Mohikanerin

    Während Tyrell die gescheckte Stute in der Reithalle vorstellte, wärmte ich ausreichend die Göttin auf dem Abreiteplatz auf. Ewigkeiten durfte ich dieses Pferd einmal anfassen, bis plötzlich ein kleines Kind die vollständige Beziehung zueinander auf den Kopf gestellt und nun saß ich auf dem Fuchs und drehte in allen Gängen Runden durch den Sand. Dennoch hatten wir entschieden, dass er sie vorstellt, denn es war sein Traumpferd, das plötzliche Stimmungsschwankungen haben kann.
    Ich folgte den beiden zum Reitplatz, auf dem sie vorgestellt werden sollte. Im Galopp ritten sie ein, hielten bei X und grüßten die Richter. Aus dem Stand ging es aus der selbigen Gangart weiter zur rechten Hand. Daraus folgten neben dem Zirkel noch Schlangenlinien im Schritt und Trab. Die Stute präsentierte sich mit allem, was sie hatte. In den Seitengängen senkte die Göttin sich, wendete sich am Bein und folgte punktgenau der gedachten Linie. Stolz beobachtete ich die kleine Show und neben mir tuschelten die Leute, auch darüber, dass sie traurig waren, dass es eine Stute war und kein Hengst.
    Auch auf der linken Hand bemühte Götterdämmerung sich und machte den ersten Teil ihres Namens alle Ehren. Der Schritt war ruhig, der Trab locker und der Galopp weit gesprungen. In allen drei Gängen ritt er einige Bahnfiguren. Zum Schluss präsentierte Tyrell mit der Stute eine Lehrbuch-Piaffe und in der Passage ging es weiter zum Mittelpunkt. Dort hielt er an, verabschiedete sich von den Richtern und galoppierte vom Reitplatz.
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