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[RS] My life is like a cupcake factory!

Dieses Thema im Forum "Rollenspiele" wurde erstellt von RoBabeRo, 5 Jan. 2013.

  1. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    Ich erwiderte Ashs Lachen, bei seiner Erwähnung wie gut es doch war wenn man schauspielerisches Talent besaß. Da hatte er nicht ganz unrecht, denn von Zeit zu Zeit war es gar nicht verkehrt wenn man wusste wie man Anderen etwas vorspielen konnte. Meist war es am dienlichsten wenn man einer recht unangenehmen Situation entkommen wollte - wie die, welche wir gerade erlebt hatten.
    Ich nahm Ash das Glas, welches er mir reichte, ab und hielt es ihm wie er es zuvor schon getan hatte zum anstoßen hin. Ich fand auf unseren oder besser gesagt seinen kleinen Erfolg musste schließlich angestoßen werden.
    Als Ash meine Aussage von vorhin wieder aufgriff, sah ich von dem Tablett mit dem Häppchen vor mir auf und grinste ihn an, bevor ich mir eine kleine Lachspraline in den Mund steckte. Sondern? hatte er mich gefragt und ich hätte am liebsten wie ein kleines Mädchen gekichert, tat es aber natürlich nicht - schon allein weil es wegen der Lachspraline gar nicht gegangen wäre. Doch das Grinsen wich mir nicht von den Lippen, wurde aber eine kleine Spur ernster und verwandelte sich zu etwas, das man wohl eher als 'sinnliches Lächeln' beschrieben hätte.

    Sondern...ich würde dich mit zu mir nachhause nehmen, dir noch im Eingang die Kleider vom Leib reißen, dich heftig Küssen und dir dann das die Seele aus dem Leib zu vö.... Gott ich musste meine Gedanken in den Griff bekommen!

    "Ich würde dich mit zu mir nehmen..." begann ich also, tat so als müsse ich einen Moment überlegen, dabei trat ich aber etwas enger neben Ash heran. Für Andere würde es wohl nur so aussehen als würde ich mir die Häppchen auf den anderen Tabletts ansehen, doch das was ich zu sagen hatte war tatsächlich nur für seine Ohren bestimmt. "Und dort würde ich dich anbetteln mich so richtig hart zu fi...", ich raunte ihm diese Worte zu und spürte die sinnliche Hitze bei diesem Satz in meiner Mitte auflodern. Im nächsten Moment veränderten sich meine Gesichtszüge zu einem einfachen, freundlichen Lächeln und ich grüßte die Frau, welche gerade an uns vorbei ging. Sie hatte allem Anschein nach nichts gehört, denn sie grüßte freundlich zurück und nahm sich ein Glas Champagner.
     
  2. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    Du meine Güte! Ich musste all meine Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht hier und jetzt in all der Öffentlichkeit dieser Party hart wie ein Brett zu werden. Wenn Scarlett so weiter machte, würde ich mich demnächst nach einer Abstellkammer oder Besenkammer in diesem scheißdekadenten Haus umsehen müssen, so wie damals, auf der furchtbaren Gala. Der einzige gute Schauspieler hier war ich definitiv nicht. Nicht, dass ich jemals an Scarletts Talent gezweifelt hatte - ihre Filmografie sprach für sich -, aber die Nonchalance, die sie an den Tag legte, während sie mir häppchennaschend solche Worte zuraunte, und das höfliche Lächeln, das sie wenig später einer fremden Frau zuwarf, waren definitiv leinwandreif. "Oh, da bin ich ganz deiner Meinung!", erwiederte ich mit ebenso milder Freundlichkeit, und man hätte meinen können, wir hätten uns gerade über Banalitäten wie unsere Lieblingskaffeesorte unterhalten. Kurz huschte die Frage durch meinen Kopf, warum wir überhaupt hierher gekommen waren, wenn wir doch sowieso nichts anderes wollten, als wieder nach Hause zu fahren und übereinander herzufallen, doch ich beantwortete sie mir sogleich selbst: Weil das hier wirklich und ehrlich Spaß machte.
    Ein Feigen-Käse-Spieß und zwei marinierte Garnelen fanden ihren Weg in meinen Mund. Gerade wollte ich zu einem weiteren Satz ansetzen, als mich jemand an der Schulter berührte. "Na, na, wenn das nicht der junge Mr. Dirnan ist. Wie geht es deiner Mutter? Ich habe sie letzte Woche gar nicht beim Spa gesehen." Oh, keine Sorge, ihr geht es wunderbar, sie hat auch außerhalb des Spa viel Spaß daran, mein Geld auszugeben. "Meiner Mutter geht es gut, danke der Nachfrage." Das nannte ich mal einen eiskalten Themenwechsel von hemmungslosem S'ex zu - meiner Mutter! Vielleicht sollten wir uns das mit dem sofortigen Nach-Hause-Fahren doch nochmal überlegen, auf Partys wie dieser wollten immer so viele Leute so unnötig viel Smalltalk führen.
     
  3. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    Ich steckte mir gerade ein kleines Brot, beleget mit Frischkäse und Lachs in den Mund, als Ash von einer mir fremden Frau angesprochen wurde. Gut das ich etwas im Mund hatte, denn sonst hätte ich womöglich auflachen müssen, weil es einfach zu komisch war. Gerade noch war zwischen mir und Ash die Luft geradezu von se.xueller Anziehung schier aufgeladen gewesen und nun war es als hätte man einen Eimer eiskalten Wassers über uns geschüttet. Na gut, ganz so drastisch war es nicht, aber die verführerischen und lustvollen Gedanken waren jetzt nicht mehr ganz so intensiv, während ich Ash und der Frau dabei zuhörte wie sie über seine Mutter sprachen.
    Während ich den beiden also zuhörte kam in mir der Gedanke auf, dass ich Ashs Mutter gar nicht kannte. Natürlich war es keine Seltenheit, dass die Eltern von Menschen welche im Rampenlicht standen selbst ein eher abgeschiedenes Leben führten und mit all dem Trubel gar nichts zutun haben wollten.
    Wie sie wohl war? Ich nippte an meinem Getränk und versuchte mir auszumalen wie die Mutter von Ash wohl sein musste.
     
  4. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    Ja, ja, meine Mutter hatte noch den Fitnesstrainer aus Frankreich, nein, meine Schwester hatte im letzten Schuljahr nicht Französisch, sondern Spanisch gewählt... Selbst mit 42,7 Millionen Followern auf Instagram und einer Posterabbildung des eigenen Gesichts in jedem zweiten Teenie-Schlafzimmer Amerikas war man wohl immer noch nicht mehr und nicht weniger als das Kind seiner Mutter. Würde ich jemals ganz und gar ein eigenständiger Mensch sein dürfen? Vielleicht, wenn ich endlich volljährig war und zu Hause ausziehen konnte, aber auch dann wahrscheinlich nur bei einer Zielgruppe, die jünger als 35 war. Erst Trevor Grant, jetzt Rose Hewitt - Danny Keatings Gästeliste litt offensichtlich am demografischen Wandel. Lag es am Label? An der Uhrzeit? Oder hatten Scarlett und ich einfach nur Pech mit den Leuten, die uns ansprachen? Schlimmer noch - Musste ich mich womöglich daran gewöhnen, dass Partys so träge verliefen, wenn man nicht im Bereich der anspruchsgeringen Jugendserien unterwegs war? Dann wollte ich wieder zurück zu 'Life Beachside', zu Partys am Strand mit betrunkenen, leicht bekleideten Mädchen. Zurück zur Jobsicherheit und zu Nate und... ach, aber das war ein anderes Thema. Ich wechselte ein paar belanglose Worte mit der Frau, war nur deswegen höflich, weil es mir nicht schwer fiel, so 'zu tun als ob'. Bald dünnte die Konversation aus und Rose flanierte weiter zum nächsten Plauderpartner. Und ich brauchte definitiv mehr Alkohol! Zum Glück standen die vollen Sektflöten hier an jeder Ecke.
     
  5. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    "Hast du Lust, gehen wir raus an den Pool?" fragte ich Ash, nachdem sich die Frau, welche ihn angesprochen hatte, wieder von ihm entfernte. Es war irgendwie schon faszinierend gewesen, was ich alles über ihn erfahren hatte während er mit ihr gesprochen hatte. Natürlich waren das bestimmt keine Geheimnisse, vor allem die Tatsache das er anscheinend nicht nur einen Bruder sondern auch eine Schwester hatte. Hätte ich einmal wirklich nach ihm gegoogelt und hätte mir dann auch noch seinen Wikipedia Eintrag durchgelesen, wäre ich über all das bestimmt schon längst im Bilde gewesen. War es seltsam das ich es schon irgendwie witzig fand, dass es bestimmt tausende pubertierende Teenie-Mädchen gab, die mir alles über Ash erzählen könnten. Angefangen von seiner Unterhosengröße bis zu seiner liebsten Zahnpasta würden sie mir jedes noch so kleine Detail verraten können. Doch keine von ihnen war ihm schon so nah (nicht nur im se.xuellen Sinne) gewesen wie ich und dabei kannte ich nur einen Bruchteil von ihm. Aber ich fand das war gut so, denn irgendwie lernten wir einander immer besser kennen. Und damit meinte ich nicht nur das, von dem Manager oder PR Agenten dachten dass es sich gut verkaufen würde, wenn man es an Zeitschriften verkaufte.
     
  6. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    Ein Pool? Das Wort war doch Musik in meinen Ohren! "Sehr gute Idee", erwiderte ich sofort und wir schlugen besagte Richtung ein, meine Hand kaum spürbar auf Scarletts unterem Rücken. Wenn mir die bisherigen Konversationen auf dieser Party eins vor Augen geführt hatten, dann definitiv das: Ihre Gesellschaft war mir hier mit Abstand die liebste und mit niemandem sonst konnte ich mich so ungezwungen unterhalten, ohne das ständige Bedürfnis zu haben, die Augen verdrehen zu wollen. "Ich habe angefangen, das Buch zu lesen, das du mir geschenkt hast", erzählte ich. "Wenn mir das Drehbuch zum Hals heraushängt, du weißt schon." Natürlich gehörte das Lesen der Drehbücher und das Lernen von Text zu meinem Job, aber trotzdem - oder gerade deswegen - war es nicht immer eine angenehme Freizeitbeschäftigung.
    Wer sagte es denn: Hier am Pool waren schon eher die Leute in unserem Alter anzutreffen. Mein flüchtiger Wunsch nach leichtbekleideten Mädchen von eben wurde zwar nicht erfüllt, denn zum Schwimmen war es definitiv zu kalt, aber immerhin hatte ich nicht mehr das Gefühl, den Altersdurchschnitt um 20 Jahre zu senken. Das Wasser war beleuchtet, was in der hereinbrechenden Dunkelheit ganz hübsch anzusehen war. Daneben war eine Bar aufgebaut und ich stellte erleichtert fest, dass es hier endlich auch anderen Alkohol gab als Sekt. "Whiskey Sour", bestellte ich knapp und nur wenig später fand der Cocktail seinen Weg aus dem Shaker in ein Glas und dieses in meine Hand.
     
  7. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    Es war tatsächlich ein erleichterndes Gefühl, als Ash und ich durch die großen geöffneten Glastüren nach draußen traten. Der Pool war wunderbar beleuchtete und sein Wasser schimmerte in bläulichen Wellen wie eine Lagune in der Karibik. Hier draußen war auch die Musik um einiges angenehmer. Ich hätte schon ein wenig lügen müssen, wenn ich behauptet hätte mir würde nicht gefallen wie Ash seine Hand sanft auf meinen Rücken legte und mich so nach hier draußen geleitet hatte. Diese noch so simple Geste hatte irgendwie etwas beschützendes und auch besitzergreifendes zugleich an sich und ich mochte es. Gerade ließ ich meinen Blick über die Leute schweifen, welche sich hier und da auf Launchsesseln niedergelassen hatten oder in kleinen Grüppchen beieinander standen und miteinander redeten. Es waren einige bekannte Gesichter unter ihnen, Menschen die ich gerne mochte oder zumindest in den wenigen Begegnungen mit ihnen als angenehm empfunden hatte. Als Ash mir erzählte, dass er in dem Buch gelesen hatte, welches ich im einst zu seinem Geburtstag geschenkt hatte. Ein mädchenhaftes Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich sah ihn schon fast ein klein wenig mitleidvoll an, während ich eine Hand hob und ungesehen sanft mit meinem Handrücken über seine Wange strich. Diese Bewegung war so schnell, dass ein Außenstehender sie kaum war genommen hätte, aber dennoch so zärtlich wie sie gemeint war. "Bürden sind eben für Schultern gemacht die sie auch tragen können!", zitierte ich eine Stelle aus dem Buch, welche ich mir schon vor zig Jahren einmal eingeprägt hatte. Ich wusste nicht mehr genau wer diese Zeilen gesagt hatte, doch fand ich damals schon dass in diesen Worten wahres lag. Bei Ash meinte ich damit die Bürde ein Drehbuch zu lesen und zu lernen auch wenn es noch so anödend war.
    "Wie findest du es?", fragte ich ihn und bestellte mir an der Bar einen Gin Tonic. "Ich muss gestehen ich musste es auf zwei oder dreimal lesen!", gestand ich ihm und nippte an meinem Getränk, als er Barkeeper es mir über den Tresen gereicht hatte.
     
  8. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    Die Abendluft spielte erfrischend um meine Nase, stand im starken Kontrast zu Scarletts warmer, sanfter Geste, als sie mir über die Wange strich. Am liebsten hätte ich mich an die Berührung geschmiegt, aber da war sie auch schon wieder vorbei. Ich nahm einen Schluck meines Cocktails. "Ich habe den Film schon gesehen", antwortete ich und das war wohl ein offenes Geheimnis, denn wie sonst hätten wir uns vor vielen Monaten in Zitaten daraus unterhalten können. "Das Wissen macht es manchmal einfacher, die eigentliche Handlung nicht aus den Augen zu verlieren, wenn die Autorin sich so ausschweifend in Beschreibungen verliert. Sonst hätte ich wahrscheinlich schon fünfmal neu anfangen müssen, weil ich vergessen habe, worum es gerade eigentlich geht." Ein leichtes Lächeln zuckte über meine Lippen, der links Mundwinkel etwas höher als der rechte. Eigentlich war das 'Johnnys' Lächeln, das ich ihm zu Beginn der Serie zugeschrieben und mir selbst antrainiert hatte. Auch in Interviews oder bei Fotoshootings hatte ich es gerne benutzt, denn die Menschen stellten nie infrage, dass es womöglich unecht sein könnte, wo sie es doch so oft im Fernsehen gesehen hatten. Wann hatte es seinen Weg in mein 'echtes' Leben gefunden? Sein Charakter war hier anders, es untermalte eine Aussage, die zwar einen wahren Kern hatte, aber nicht wörtlich zu nehmen war, eben so wie das Lächeln selbst. Dass der Schreibstil manchmal auch einfach ziemlich kompliziert war, wollte ich nicht erwähnen. Denn es schien mir ziemlich schwach, das zuzugeben, wenn man selbst bald einen Charles Dickens Roman verfilmen würde!
    "Ash!" Nicht doch schon wieder! "Ash, du hast mich vorhin ja ganz schön dumm mit Mr. Grant stehen gelassen!" Lavinia kam auf uns zu und ihr Gesichtsausdruck - halb verärgert, halb verliebt wie ein kleines Mädchen - sagte: Du weißt ja genau, wie du das wieder gut machen kannst! Bloß, dass ich das ganz sicher nicht vorhatte.
     
  9. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    Ich genoss diesen unseren Augenblick gerade sehr. Irgendwie schien gerade alles zu stimmen. Wir beide waren gut drauf, die Musik stimmte und die Getränke waren auch richtig gut. Interessiert hörte ich Ash zu wie er mir davon erzählte wie er an das Lesen von "Vom Winde Verweht" herangegangen war und gerade wollte ich etwas darauf erwidern, als eine Stimme von der ich meinte sie vorhin schon einmal gehört zu haben uns jäh unterbrach. Und tatsächlich kannte ich die Besitzerin der Stimme - es war das hübsche, blonde Mädchen von vorhin. Natürlich konnte ich irgendwie verstehen, warum sie Ash zur rede stellen wollte für sein Verhalten von vorhin - auch wenn ich ihm immer noch sehr dankbar dafür war, denn ansonsten würden wir wohl immer noch bei Trevor stehen.
    Aber etwas an der Art und Weise wie sie mit Ash sprach und vor allem wie sie ihn ansah, brachte mich ein klein wenig ins Grübeln. Vorhin schon hatten ihre Augen sie verraten, denn es lag ganz eindeutig mehr als nur banale Bewunderung oder Zuneigung darin. Ein kleiner fieser Stich von Eifersucht versuchte sich in mein Herz zu bohren. Doch durfte ich mir dieses Gefühl denn tatsächlich erlauben? Besser gesagt, wollte ich es mir erlauben? Schließlich hatten weder Ash noch ich dem was wir miteinander hatten je einen Namen gegeben. Ich nahm einen Schluck von meinem Gin Tonic, denn irgendwie hatte ich das Bedürfnis etwas zu tun. Noch während ich trank musste ich mir dennoch eingestehen, dass bei all dieser Unverbindlichkeit, welche über mir und Ash wie eine dicke, wabernde Wolke zu schweben schien ich aber dennoch davon ausging dass das was wir hatten doch irgendwie exklusiver war.
     
  10. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    "Ach, habe ich das? Na sowas." Okay, da musste ich jetzt wohl durch.
    "Scarlett - Lavinia. Lavinia - Scarlett." Mit einer fahrigen Geste machte ich die beiden 'bekannt'.
    "Lavinia war während der letzten Staffel unsere... hat das überhaupt eine Berufsbezeichnung? 'Mädchen für alles' ?" Ich schenkte der Blondine ein mildes Lächeln, wie man es einem Kind zuwerfen mochte, das man aus Höflichkeit lobte, obwohl sein selbstgemaltes Bild furchtbar aussah. Wow, ich würde bestimmt mal ein großartiger Vater werden. "Set Assistentin!", korrigierte sie und nickte eifrig, als wäre das etwas, auf das man stolz sein konnte. Egal ob Maske, Tontechnik, Kamera, Regie oder Darsteller - Lavinia hatte sämtlichen weniger wichtigen bishin wirklich wichtigen Leuten ihre Sachen hinterhergetragen wie ein Hund und war dabei das dümmlich lächelnde letzte Element in jeglicher Hierarchie gewesen. Ich persönlich hatte die Worte '...für alles' in meiner für sie gewählten Berufsbezeichnung noch etwas weiter und wörtlicher ausgelegt und war auch außerhalb der Arbeitszeiten auf sie zurückgekommen, wenn ich - nunja - etwas brauchte. "Und jetzt?", fragte ich. "Hast du die Seiten gewechselt?" Denn dass hier kaum Leute von meinem ehemaligen Label zugegen waren, hatte ich ja bereits festgestellt. Lavinia antwortete irgendwas von der Produktion, bei der sie nach Ende der Serie als Assistentin angefangen hatte, aber da hörte ich ehrlich gesagt schon nicht mehr zu. Meines Erachtens versuchte das dumme Ding nichts anderes, als sich in Hollywood zu profilieren und dafür entweder hochzuarbeiten oder hochzuschlafen, aber dass das beides nicht funktionieren würde und dass aus einer kleinen Assistentin niemals ein Star wurde, begriff sie einfach nicht oder wollte es nicht begreifen. Ich trank noch einen Schluck von meinem Cocktail, während meine freie Hand sich wieder leicht an Scarletts Rücken legte, nicht ohne dass Lavinias Blick ihr mit enttäuschtem Blick folgte. Du meine Güte, die Blondine hatte ja wirklich nicht mal eine Unze an schauspielerischem Talent.
     
  11. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    Fast schon automatisch nickte ich leicht in Lavinias Richtung, als Ash uns einander vorstellte. Sie war also eine Set-Assistentin bei der Serie gewesen, in welcher Ash die letzten Jahre gespielt hatte. Wie ich es schon bei vielen Menschen, welchen ich vorgestellt worden war ob ich nun wollte oder nicht, lächelte ich sie recht freundlich an. Zumindest nahm ich an das das Lächeln recht freundlich wirkte, zumindest hatte es bis jetzt nie sein Ziel verfehlt, auch wenn es nicht immer sehr ehrlich war.
    Ich hörte dem Gespräch der Beiden zu, mischte mich aber nicht ein, ganz einfach weil mir die Lust fehlte mit diesem Mädchen zu plaudern. War das fies? Schließlich schien sie ja eigentlich ganz nett zu sein. Ein klein wenig naiv, aber auf die liebenswerte Art und Weise. Und nur weil ich mir da etwas in meinem Kopf zusammen spann musste es ja nicht wirklich so sein, oder? Irgendwie kamen mir Zweifel an meinen eigenen gedanklichen Erklärungsversuchen.
    Ashs Hand legte sich wieder auf meinen Rücken und verströmte wieder dieses angenehme, beruhigende Gefühl von Sicherheit. Lavinias Blick sah ich leider (oder besser gesagt: "Gott sei Dank!") nicht, denn in diesem Augenblick drehte ich meinen Kopf zur Seite, da mich jemand ansprach. Es war Trudy Lawson, die Frau eines meiner Kollegen bei der Produktion von "Fall of Giant". Sowohl Trudy, als auch ihr Mann Albert waren wirklich sehr angenehme Personen und ich freute mich tatsächlich über diese kleine Ablenkung. Albert verkörperte die Rolle meines Großvaters in dieser Filmproduktion und was mich betraf, so hätte es keinen besseren für diese Rolle geben können. Er war glaube ich um die 63 Jahre alt, groß mit meliertem Haar und einer angenehm warmen, tiefen Stimme.
    Auf jeden fall standen die Beiden nun neben uns, Trudy und er umarmten mich kurz und Albert streckte dann Ash auch schon seine Hand zur Begrüßung hin. "Ich hätte nicht gedacht euch gerade auf einer Party von Keating zu treffen!", gestand ich den beiden und all die Gedanken von vorhin um Lavinia und Ash rückten ein wenig in den Hintergrund. Es war wirklich schön auch einmal angenehmen Menschen zu begegnen und Trudy erzählte auch sogleich, dass sie nur kurz hier waren und auch nur weil sie Keating irgendwoher kannten und sich in der Pflicht fühlten einen kurzen Abstecher auf die Party zu machen.
     
  12. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    Kurz musste ich die Hand von Scarletts Rücken nehmen, um den Handschlag des älteren Mannes zu erwidern, denn das Glas, das ich in der anderen Hand hielt, konnte ich nirgendwo abstellen. Wozu bitte stand Lavinia hier eigentlich noch dumm rum, wenn sie nicht mal auf die Idee kam, es mir abzunehmen? Und sowas schimpfte sich 'Assistentin'. Überhaupt war die Blonde plötzlich ziemlich still geworden, als hätte ich sie versehentlich irgendwie verletzt. Ups. "Ash Dirnan", stellte ich mich dem Mann vor, wie es sich gehörte. Obwohl es von Schauspieler zu Schauspieler meist nicht nötig war, Namen zu nennen, wenn man nicht gerade ein absoluter Newcomer war. Nur, weil man sich nie persönlich begegnet war, hieß das schließlich nicht, dass man die 'Kollegen' nicht aus Film und Fernsehen, von Galas und roten Teppichen, aus der Presse kannte. Zumindest namentlich - denn dass man da selten die volle Wahrheit über jemanden erfuhr, wusste ich nur zu gut, hatte ich es doch schon lange perfektioniert, den Paparazzi genau das zuzuwerfen, das sie über mich 'wissen' sollten. "Mr. Dirnan", sprach die Dame mich mit einem freundlichen Lächeln an. "Sie haben für viele Zuschauer das Ende einer Ära eingeleitet. Wie geht es für Sie weiter?" Das war doch endlich mal ein gutes Gespräch auf dieser Feier! Stolz kam in mir hoch und ich stand noch ein wenig gerader als zuvor. "Ab Januar spiele ich in Great Expectations unter George Camill's Regie." Na, bitte, ging doch. Was war schon eine Party, wenn man nicht das eigene Selbstbewusstsein auf die ein oder andere Art und Weise ('von Mädchen angehimmelt werden' oder 'vom Job erzählen' waren die zwei häufigsten Arten) aufpolieren konnte.
     
  13. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scarlett

    Es war schon mitzubekommen wie Ash sich mit Trudy verstand und ich lächelte als ich hörte wie sie ihn nach seinen beruflichen Plänen fragte. Trudy war eine dieser Personen, die es irgendwie immer schafften das man sich gerne mit ihnen unterhielt. Auch hatte man immer den Eindruck als hätte sie wirklich Interesse an einem und führte nicht einfach nur höflichen Smalltalk. Wir unterhielten uns noch eine Weile mit den Beiden, dann verabschiedeten diese sich aber auch schon. Albert war kein Partylöwe und er machte kein Geheimnis daraus, dass er für seine Frau mitgekommen war. "Macht es gut ihr Beiden!", verabschiedete ich mich von ihnen und umarmte jeden noch einmal. Dann waren Ash und ich wieder alleine. Nun waren all meine Gedanken an Lavinia verschwunden. Doch Moment mal! Tatsächlich stand die hübsche Blondine immer noch bei uns und sah Ash und mich an. War sie wirklich hier stehen geblieben?
     
  14. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    "Das war wirklich nett", kommentierte ich ehrlich das Gespräch, nachdem die beiden Lawsons sich verabschiedet hatten. Mit einem Zug leerte ich den kleinen Rest, der sich noch in meinem Cocktailglas befand. Sah mich um und... Du meine Güte, was machte denn die Klette noch hier! Kurzerhand hielt ich Lavinia das leere Glas mit einem "Halt mal" hin. Aus ihrem Job nicht anders gewöhnt, griff sie im Affekt eifrig danach - und schien sich erst einige Sekunden später bewusst zu werden, dass sie hier nicht am Set war, als ihr Gesicht rot anlief. Zu spät. "War nett, dich zu treffen, Vinni." Mit diesen Worten wandte ich mich ab, bedeutete Scarlett mit einem Kopfnicken, ob sie mit zu der Bar kommen würde, damit wir uns neue Getränke holen konnten. Ignorierte das planlose Stammeln der Blonden: "Ash- Ich dachte, wir könnten- Äh- Wann sehen wir uns?- " Trevor Grant mochte ich nicht einfach offensichtlich stehen gelassen haben, aber nein, bei Lavinia Crooke machte mir das nun wirklich rein gar nichts aus.
     
  15. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scarlett

    "Das war jetzt aber nicht sehr nett!", tadelte ich Ash, wobei das kleine Schmunzeln auf meinen Lippen meine Worte Lügen strafte. Lavinia oder "Vinni" wie Ash sie genannt hatte, schien recht nett zu sein. Doch irgendwo in meinem tiefsten Inneren gab es einen Ort, an welchem eine leise Stimme flüsterte, dass Lavinia Ash gar nicht so anschmachten solle und sie sich ihn am besten gleich aus dem Kopf zu schlagen hatte. Diese gehässige, kalte Stimme hatte ich schon ein paar mal flüstern hören und zwar immer dann, wenn eine schöne Frau versuchte Ashs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. War es vielleicht die Stimme der Eifersucht? - "Was möchten Sie trinken?", die Stimme des Barkeepers riss mich aus meinen Gedanken und erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, dass wir ja schon bei der Bar angekommen waren, an welche Ash mich gelotst hatte. "Einen Gin Tonic bitte!" antwortete ich und sah mit einem Lächeln zu Ash hinüber "Und du?".
     
  16. Leaenna

    Leaenna Killjoy

    Ash

    "Whiskey Sour", bestellte ich knapp bei dem jungen Barkeeper. Kein 'Bitte', aber das war in dem Moment gar keine bewusste Entscheidung, über die ich auch nur einen Sekundenbruchteil nachgedacht hätte. Ich hatte mir banale Höflichkeiten schon lange abgewöhnt, vor allem dann, wenn die Person, mit der ich sprach, in Rang und Namen weit unter mir stand. "Ach, war es das nicht?", erwiderte ich, als Scarlett davon sprach, dass ich nicht nett zu Lavinia gewesen sei. Meine Mundwinkel zuckten, Scarletts Schmunzeln nicht unähnlich. Ich hatte schon begriffen, dass sie die Aussage nicht vollends ernst meinte. Trotzdem: "Die Frage ist, warum das ein Problem für dich ist." Nate hatte mir im Laufe der Jahre ein paar Mal etwas Ähnliches gesagt: Dass ich nicht besonders gut mit meinen Mitmenschen umgehen würde. Ich hatte ihn jedes Mal darauf hingewiesen, dass ich mit ihm gut umging, und mehr brauchte ihn doch nicht interessieren, oder? Dann hatte er mir immer etwas 'Ruf' und 'Starallüren' erzählt, aber ich hatte nicht mehr hingehört. Der Barkeeper schob uns unsere Gläser über den Tresen zu und ich warf meinen Vorsatz, nicht zu viel zu trinken, nun endgültig über Board. Eine 'Party' wie diese, wenn sie diesen Namen überhaupt verdient hatte, hielt ich ohne Alkohol wirklich nicht aus. Diese ganzen, langweiligen... Gespräche! Normalerweise hielt ich mich auf etwas schlüpfrigeren Partys auf, auf denen, naja, deutlich mehr herumgeknutscht wurde.
     
  17. Captain Skywalker

    Captain Skywalker Stolzer Besitzer eines Räbbhuhns!

    Scar

    „Warum das ein Problem für mich ist?“ Ich hob eine Braue und sah ihn gespielt empört an, während ein leichtes Lächeln um meine Lippen spielte. „Na, vielleicht weil ich meine Drinks lieber nicht mit jemandem teilen sollte, der Frauen wie lästiges Requisit behandelt. Du ruinierst mir sonst mein Image, Ash – stell dir vor, man denkt noch, ich stehe auf Bad Boys.“

    Das Schmunzeln, das immer noch auf meinen Lippen lag, und die Art, wie ich Bad Boys aussprach, milderten die Worte ab, gaben ihnen etwas Neckisches.

    Ich hob mein Glas an und stieß es sanft mit seinem an, wobei ich ein Stück näher an seine Seite trat – meine nächsten Worte waren ganz sicher nicht für fremde Ohren bestimmt.
    „Dein Glück, dass ich es äußerst anregend finde …“ fuhr ich leise fort, mein Blick jetzt ganz auf ihn gerichtet, „… wenn du bei anderen den Bad Boy gibst. Solange du bei mir weißt, wann du die Rolle ablegen musst.“

    Irgendwo, tief in mir, rief eine Stimme, ob ich jetzt völlig den Verstand verloren hatte.
    Ash war – wenn man ehrlich war – nie wirklich ein Arsch zu mir gewesen. Aber wer sagte mir, dass es nicht irgendwann passieren würde? Würde er mich eines Tages auch so wegschicken, wie er es mit Lavinia getan hatte?

    Ich drängte die Stimme in meinem Inneren weit nach hinten. Ich wollte sie nicht hören. Nicht jetzt.

    Ich lehnte mich noch ein Stück näher, bis meine Lippen beinahe sein Ohr streiften.
    „Du erinnerst dich doch an unser Gespräch vorhin – du weißt schon, als ich dir gesagt habe, was ich möchte, dass du heute noch mit mir machst?“

    Ich wich ein Stück zurück, gerade genug, um ihm wieder in die Augen zu sehen, während ich einen kleinen Schluck aus meinem Glas nahm – langsam, provokant.
    „Und genau dann, wenn du gerade dabei bist, mich zu fi**** … da mag ich es, wenn du so bist.“
     

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