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KG 50 - Freies Thema

Dieses Thema im Forum "Archiv" wurde erstellt von deivi, 15 Juli 2015.

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Welche Geschichte soll gewinnen?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 1 Dez. 2015
  1. White Tree Society - Catalina

    57,1%
  2. And I hope that you will remember me - Eowin

    42,9%
Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. deivi

    deivi Don't drink and daif Staff

    Hier findet der 50. Kurzgeschichtenwettbewerb statt

    Stammdaten der Kurzgeschichten:
    - Titel der Kurzgeschichte:
    - Thema der Kurzgeschichte:
    - Verfasst am:


    Thema: Freie Themenwahl

    Regeln:
    -Startgeld von 2 Joellen gehen an mich (deivi)
    -Zahlungsgrund: KG 50
    -Wer nicht überweist wird disqualifiziert
    -Die Geschichte muss von dir geschrieben sein

    Überwiesen haben:
    -Catalina
    -Eowin
     
    Zuletzt bearbeitet: 17 Nov. 2015
  2. Vhioti

    Vhioti Guest

    White Tree Society
    Von der Torheit der Menschen zur Suche nach dem Paradies
    Verfasst am: 15. November


    Die klinisch weiße Mauer ragte meterhoch in die Höhe. Vom strahlenden Schein inmitten des grauen Himmels geblendet, hielt Resa an. Barfuß stand sie vor einem kupferrot gefärbten Fluss. Dass das Wasser hochgiftig war wusste sie. Sie hatte schon einige gesehen, die an den Folgen gestorben waren, und das Risiko wollte sie nicht eingehen. Das ganze Land war giftig, toxisch gemacht durch die Torheit der Menschen.
    Neugierig lief sie am Flusslauf entlang, bis sie das Wasser überqueren konnte und lief auf die Mauer zu. Resas Haar wirkte verblasst, ausgeblichen durch das jahrelange Marschieren durch die Einöde.

    Ihre Füße tapsten über die karge Erde, und schlurften dann plötzlich über etwas glattes, und sie blickte nach unten. Unter einer hauchdünnen Erdschicht war ein Stück Metall oder Blech, dass sich bei näherer Betrachtung wohl anscheinend einmal komplett um die Mauer zog, in einem Abstand von mehreren hundert Metern. Vermutlich war es ein Relikt aus der Grünen Vergangenheit, so dachte sie und bewegte sich auf das Weiß zu. Sie war hungrig, und durstig. Und ihre Lunge tat beim Atmen weh. Ein Windstoß wirbelte radioaktiven Staub in ihr Gesicht und sie hustete.
    Noch nie hatte sie ein grünes Blatt erblickt, einen gesunden Baum gesehen oder war durch sanft im Wind wiegendes Gras gelaufen. Seit Jahrzehnten hatte keiner mehr so etwas, die meisten Kinder und Erwachsenen hielten das Wort Natur oder Blumenwiese für ein Trugwort, und Erzählungen von Wäldern, sauberen Gewässern oder gar gesunden Tieren wurden als Märchen abgestempelt.
    Das hier war jetzt die Zukunft. Karges, sterbendes Land, verdorrte und verbrannte Baumstümpfe und verseuchtes Wasser, dass sie mied so gut es ging.

    Das Mädchen blieb abrupt stehen, als eine mechanische Stimme ihr Einhalt gebot. "Diese Mauer umgibt eine Sicherheitszone. Bleiben Sie genau an der Stelle stehen und fügen Sie sich den Befehlen der Soldaten, ansonsten werden sie unverzüglich erschossen!" Doch woher sollten diese Männer kommen? Die Mauer wirkte, als sei sie aus einem Stück. Weitere Fragen tauchten in ihrem Kopf auf. Wie konnte diese Sicherheitszone so lange bestehen? Wer lebte dort, und warum hatte keiner nach anderen Menschen suchen lassen? Doch ihr Gedankengang wurde durch ein Surren unterbrochen. Zwei riesige Doppeltüren wurden geöffnet. Weiß gekleidete, mit Schutzanzügen und -masken ausgestattete Personen traten in Reih und Glied aus der Zone und eilten auf sie zu. Diese Gruppe hielt vor ihr und einer trat hervor. Mit einem kastenförmigen Gerät zeigte er auf ihren Körper und es knackte und fiepte. "Arme ausstrecken." Der Mann mit diesem Ding ging auf sie zu und tastete sie ungeniert ab. Dank der Maske konnte sie sein Gesicht nicht erkennen; die Stimme aber verriet genug. "Mitkommen.", knurrte er, und dann wurde alles schwarz.
    *
    Als Grayson Meyer mit schweren Schritten auf die Quarantänestation der Zone zuging, dachte er voller Genugtuung an Red, der nun mit dem Yorker-Virus dort lag und dahin siechte. Der Fortschritt des Militärs mochte zwar auf der Stelle treten, aber die Medizin war immer bereit, da einzuspringen, wo Kreativität und Grausamkeit gefragt war. Krankheiten gab es keine mehr; ausgemerzt nach der Gründung des Farmer-Instituts herrschten nur noch Gerüchte von Grippestämmen oder Cholera. Krankheit bedeutete Verlust, was wiederum der Gemeinschaft schadete, und so hatte man Präparate entwickelt, die der Gesundheit zugute kamen und noch dazu die körperlichen Fähigkeiten unterstützten. "Was haben wir diesmal, Farmer? Eine Erkältung bei einem Bauarbeiter? Oder eine komplizierte Geburt?" Um ehrlich zu sein, langweilten die wöchentlichen Exkurse zu dem exzentrischen Arzt ihn so sehr, dass er lieber das Ödland von Darwin durchforstete nach Überlebenden, anstatt sich seine Geschichten anzuhören. Wie immer trug der Alte einen komplett weißen Anzug und sein Haar in einem dicken Haargummi. "Wir haben eine Überlebende entdeckt. Kommen Sie, kommen Sie.", eilig winkte er den General durch eine Reihe von Glastischen hindurch, vorbei an Assistenten und Gerätschaften dessen wahren Namen niemand mehr wusste.

    "Es ist ein Wunder, unglaublich! Kommen Sie, Meyer." Wie konnte der Mann es sich herausnehmen, ihn so anzusprechen? Respekt war ihm bekannt, nichts anderes hätte er erwartet. Vor Aufregung stieß Ruthford Farmer gegen einen zylindrischen Behälter. Fluchend fuhr er eine schwarzhaarige Frau an, das Unglück zu beheben und schob sich dann durch die für ihn zu langsamen automatischen Schiebetüren hindurch, in einen Gang, der in einem kalten Blau gehalten war. Sämtliche Farbe war aus der Zone verbannt worden, Weiß, Khaki und Braun dominierten Gebäude, Objekte und Kleidung. Das Blau jedoch sollte an den ursprünglich blauen Himmel erinnern, der vor Jahrzehnten einmal die Erde bewacht hatte. "Sie ist siebzehn Jahre alt, in einem fantastischen Zustand, nur ähm...", der Arzt hielt inne, als sie vor der Glaswand hielten, hinter der sich die Kammer des Mädchens befand. Sie war angeschlossen an ein Sammelsurium von Monitoren, Geräten, Schläuchen und wirkte unglaublich klein und gebrechlich. Ihre Kleidung war bunt. Eine grüne, aber äußerst verdreckte Militärhose, ein breiter Gürtel und ein rotes Hemd waren ihr entfernt worden, und sie trug ein graues Nachthemd. "Was, Farmer?", bellte der General. Er war es gewohnt, sofort Antworten zu kriegen, doch als der sonst so redselige Alte mit sich selbst haderte, wusste er, es musste etwas Ernstes sein.

    "Antworte!"

    "Sie...sie muss dem radioaktiven Staub ausgesetzt gewesen sein, eine sehr lange Zeit sogar. Sie hat Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, aber sie spricht gut auf die Behandlung an. Die Krebszellen verschwinden sehr schnell." "Kann ich mit ihr reden?", fragte der General. "Ja, ja, gewiss doch! Einen Moment bitte.", dann drückte Farmer auf einen Knopf, und ein Mikro fuhr aus der glatten Oberfläche der Wand heraus. "Sergil, Fisher! Wie steht es um das Objekt?" Die vermummten Männer im Raum drehten sich um, ihre Haltung straffte sich automatisch beim Erblicken des Generals. "Ihre Lunge ist so gut wie verheilt. Die radioaktive Strahlung wird aber noch für einige Tage erhalten bleiben. Ihr Zustand ist mehr als nur stabil, Sir.", kam sofort die Antwort. Meyer wartete gar nicht erst auf eine Reaktion und trat in das Zimmer. Ihm wurden Handschuhe und ein Atemschutz gereicht. Dann winkte er die Assistenten mit einer laschen Bewegung aus dem Raum und schaute dem wachen Mädchen in die Augen. "Mein Name ist General Meyer. Mir ist egal, was du für einen Namen da draußen hattest, hier drin wirst du fortan Nummer 173-58/W-17 sein. Willkommen in der White Tree Society."

     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21 Nov. 2015
    Jackie gefällt das.
  3. Eowin

    Eowin Hufschmied =)

    Stammdaten der Kurzgeschichten:
    - Titel der Kurzgeschichte:
    And I hope that you will remember me
    - Thema der Kurzgeschichte:
    Über die Trennung von Freunden und die Angst, sich zu verlieren - nicht nur räumlich
    - Verfasst am: 27.02.2014


    And I hope that You will remember me



    Es war dieser Moment. Ich lag da, still, vollkommen reglos, nur mein Atem ließ die Grashalme, die direkt vor meinem Gesicht hinauf wuchsen, seicht hin und her weben. Über mir stand ein blauer Himmel, während eine blass orangefarbene Sonne gerade den Horizont küsste und sich im Wasser Meter tief unter mir spielte. Es sah aus, als würde die Welt brennen. Die Bäume säuselten leise Geschichten. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und erstarb alsbald, als ich schmerzlich feststellen musste, dass es wieder so war wie immer: Du warst nicht da.

    Langsam drehte ich mich um, atmete tief ein, bis ich auf dem Rücken lag. Eine Wolke stand direkt über mir am Zenit. „Schau, sie sieht aus wie ein kleiner Drache. Vielleicht brennt deswegen das Wasser“, säuselte ich zu dir und drehte reflexartig den Kopf. Heftig erschrak ich, denn statt deiner tiefen Augen, die waren wie Brunnen, durch die ich direkt in deine Seele sah, sah ich nur das Gras, das durch den direkt bevorstehenden Abend dunkelgrün gefärbt worden war. Es dämmerte, Dunkelheit drohte die Welt einzuhüllen, während wirre Schatten durch den Wald jenseits des Teiches sprangen.

    Ich fühlte mich leer, allzu leer. Noch immer konnte ich nicht verstehen, wo du warst, was du dort tun mögest und warum um alles in der Welt du mich hier zurückgelassen hast.

    Ich beobachtete die fiktiven Monster, dachte an Salz, Steinsalz, Grabestaub und Werwölfe. Was dort alles auf mich wartete? Ich wusste es nicht. Eigentlich wusste ich gar nichts in diesem Augenblick.

    Doch so lange du auch schon weg sein mochtest, noch immer erinnerte ich mich an die Farbe deiner Augen, die Art, wie du dich bewegst, deine Reaktionen auf bestimmte Handlungen, deine Mimik, Gestik, die Form deiner Hände und Finger und deine Meinungen zu Themen.

    Und plötzlich überkam mich die Angst, dass du vollkommen verändert wärst, wenn du wieder da wärst. Was wäre, wenn du jemand anderes wärst, wenn ich jemand anderes wär – und fortan alles anders wär? Was würde aus unseren Träumen werden?

    Und plötzlich spürte ich, dass ich nur eine Hoffnung haben durfte. Dass ich noch nicht an Träume denken durfte, die schon immer fern gewesen waren wie Seifenblasen die gen Himmel stiegen.

    Ich musste hoffen, dich in meinen Gedanken ganz fest halten, jedes kleinste Detail an dir erinnern.

    And I hope that You will remember me.
     
  4. deivi

    deivi Don't drink and daif Staff

    Mache hier bald die Abstimmung :)
     
    Vhioti gefällt das.
  5. deivi

    deivi Don't drink and daif Staff

    Abstimmung ist da. Sie endet nach 3 Tagen.
     
Status des Themas:
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