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[HK 512] Alle Hengste

Dieses Thema im Forum "Archiv" wurde erstellt von Rhapsody, 18 Nov. 2021.

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Welcher Hengst bekommt deine Stimme?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 1 Dez. 2021
  1. Small Town Dude

    8,3%
  2. Outer Space

    0 Stimme(n)
    0,0%
  3. Waschprogramm

    0 Stimme(n)
    0,0%
  4. Arec di Royal Peerage

    25,0%
  5. Fürstenherz

    16,7%
  6. HMJ Humble

    8,3%
  7. PFS' Clooney

    8,3%
  8. PFS' Soñados Solas

    0 Stimme(n)
    0,0%
  9. PFS' Stop Making Sense

    8,3%
  10. Legolas

    25,0%
Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. Rhapsody

    Rhapsody Bekanntes Mitglied

    [HK 512] Alle Hengste

    Regeln:
    - Es dürfen nur Hengste teilnehmen! (Keine Stuten, Wallache oder Fohlen)
    - Jeder User darf nur mit bis zu drei Hengsten teilnehmen!
    - Diese Körung ist max. 3 Monate offen [Stichtag: 18.02.2022], dann erfolgt die Abstimmung ungeachtet der Teilnehmerzahl (max. 10 Teilnehmer)
    - Es dürfen alle Hengste teilnehmen.
    - Bei Fragen: PN an mich (Rhapsody)
    - Der Text darf maximal 3000 Zeichen enthalten, bitte überprüfen auf www.lettercount.com!
    - Alle Angaben auf dem Bild müssen korrekt sein
    - 5 Joellen an mich (Rhapsody) mit dem Grund: HK 512
    - Nur vollständige Teilnahmen einfügen
    - Es zählen nur die Angaben in diesem Thema
    - Das Pferd muss unbewegt vor dem Kürtext und Steckbrief auf einem offiziellen Hintergrund ersichtlich sein (verlinken reicht nicht)
    - Zusätzlich darf ein Bewegungsbild auf einem beliebigen Hintergrund hinzugefügt werden (das Bild darf allerdings nicht vor dem Hauptbild stehen)

    Gründe für eine Disqualifikation:
    - die Zeichenzahl des Textes stimmt nicht
    - man hat mit Doppelaccounts abgestimmt
    - es wurde gebettelt
    - es wurde nicht überwiesen
    - die Teilnahme ist unvollständig
    - es liegt ein Verstoß gegen die Regeln vor
    - die Aufgaben wurden nicht erfüllt

    Aufgaben
    Die Kür darf frei ausgedacht werden, sie darf geführt oder geritten werden:
    - Betreten der Halle/des Platzes und anschließendes Grüßen
    - alle 3 GGA auf rechter und linker Hand
    - Richter verabschieden am Ende der Kür

    Die Gewinnerhengste werden durch folgendes System ermittelt:
    Aussehen Körungstext / Userabstimmung
    1 Punkt für jede Stimme
    Abstammung
    (muss verlinkt sein)
    1 Punkt: Für jedes vorhandene Elternteil
    1 Punkt: Für jedes vorhandene Großelternteil
    -0,5 Punkte für Inzucht betreffend Eltern & Großeltern je Pferd/Pony

    Offizielle Turniere & Wettbewerbe
    1 Punkt für jede Turnierschleife erster Platz
    1 Punkt für jede Turnierschleife zweiter Platz
    1 Punkt für jede Turnierschleife dritter Platz
    1 Punkt für jede Schönheitswettbewerb-Schleife
    1 Punkt für jede Fohlenschau-Schleife
    2 Punkte für jede Reiterspiel-Schleife

    Gesundheitscheck wenn vorhanden
    2 Punkte für Tierarztuntersuchung
    2 Punkte für Hufschmieduntersuchung
    Die Gesundheitschecks dürfen max. 6 Monate alt sein

    1 Punkt pro Ausbildungsbericht (nur Stufenerhöhungen zählen!)
    1 Punkt für ein Bild mit Zubehör
    2 Punkte für ein Bild mit Zubehör & Bewegung
    Es wird nur ein Bild gewertet.

    Mindestpunktzahl für die Gewinner: 20 Punkte

    Teilnahmen bitte nach folgender Reihenfolge gliedern:

    Username
    Pferdename
    Pferdebild
    Steckbrief (gespoilert) inkl. Turnierschleifen und korrekter Abstammungsverlinkung
    TA und HS Berichte (gespoilert)
    Trainingsberichte, nur die Stufenerhöhungen! (gespoilert)
    Kür + Zeichenzahl und Name des Prüfprogrammes


    Teilnahmen und Überweisungen
    [1] ... ✔
    [2] ... ✔
    [3] ... ✔
    [4] ... ✔
    [5] ... ✔
    [6] ... ✔
    [7] ... ✔


    Disqualifizierungen
    ...

    Viel Erfolg!
     
  2. Veija

    Veija Bekanntes Mitglied

    Veija aka Caleb O'Dell mit Small Town Dude
    [​IMG]

    Steckbrief
    Exterieur
    Name: Small Town Dude
    Rufname: Dude
    Alter: 6 Jahre
    Geschlecht: Hengst
    Größe: 1,50m
    Rasse: American Paint Horse
    Fellfarbe: Black Splash



    Stammbaum
    von Town Traveler
    aus der Barbee Gun




    Charakter:
    Dude ist ein Vorzeigehengst. Er wurde anständig erzogen und zeigt nur wenig Hengstmanieren. Unter dem Sattel ist er stets fleißig und hat den gewissen 'will to please'.

    Zuchtinfos
    Gekört/Gekrönt: nein

    Besitzer: Veija (Annalotta Leigh Augustsson)
    Vorbesitzer:
    Gezüchtet bei/Zucht:


    VKR: flair

    Kaufpreis: 850 Joellen
    Zu Verkaufen: nein


    Qualifikationen:

    eingeritten
    nicht eingefahren

    Dressur E
    Springen E
    Military E
    Distanz E
    Galopprennen E

    Western
    Trail LK 3



    Erfolge:

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    2. Platz 626. Springturnier
    2. Platz 357. Synchronspringen
    2. Platz 358. Synchronspringen
    2. Platz 359. Synchronspringen
    2. Platz 361. Synchronspringen
    [​IMG]
    3. Platz 354. Synchronspringen
    3. Platz 360. Synchronspringen
    3. Platz 362. Synchronspringen
    3. Platz 356. Synchronspringen

    [​IMG]
    1. Platz 583. Westernturnier

    [​IMG]

    2. Platz 582. Westernturnier

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    3. Platz 587. Westernturnier

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    1. Platz 481. Militaryturnier

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    2. Platz 476. Distanzturnier

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    2. Platz 552. Rennen
    2. Platz 553. Rennen

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    3. Platz 556. Rennen
    3. Platz 557. Rennen

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    3. Platz 628. Dressurturnier

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    3. Platz 486. Militaryturnier
    3. Platz 489. Militaryturnier

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    1. Platz 501. Fahrturnier

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    3. Platz 502. Fahrturnier


    Gesundheit:
    Gesundheitszustand:
    Letzter Besuch:


    Hufschmied:
    Letzter Besuch:
    Beschlag:


    Trainingsberichte (2)
    [​IMG]
    Stepping Stone Reining LK 5 - LK 4, Valhalla Reining LK 4 - LK 3, VK Gunna Whiz Reining LK 2 - LK 1, Cotton Eye Trail LK 5 - LK 4, Twister Reining LK 5 - LK 4, Small Town Dude Trail LK 5 - LK 4
    Januar 2021, by Veija
    Caleb
    Dezember. Viel zu schnell war er vergangen und viel zu früh wurde das neue Jahr eingeläutet. VK Gunna Whiz durfte den Januar über noch bei uns bleiben, seine Besitzerin schien da gar nichts dagegen zu haben. Im Dezember hätte ich das Training zwar abschließen können, jedoch durch die Feiertagspause meiner Meinung nach nur unzureichend. So durfte Nano noch einen weiteren Monat bei uns verbringen. Ich freute mich darüber, denn ein wenig vermisste ich ihn- als eines der ersten Zuchtfohlen der damaligen Gips Reminder Ranch. Aber zusammen mit Husky hatte er bei Brace ein tolles Zuhause!
    Wer ebenfalls schon bereits seit Mitte Dezember bei uns war, waren Twister und Cotton Eye von Reyna Huntington. Wir hatten die spontane Möglichkeit bekommen, beim noch laufenden HMJ kurz zusammenzuarbeiten. Ich freute mich nun natürlich riesig, dass sie mir das Vertrauen entgegen brachte, zwei ihrer Pferde zu trainieren. Twister würde eine wirkliche Herausforderung werden. Alleine aus diesem Grund hatte ich ihr von Anfang an gesagt, dass die Pferde erst einmal ein paar Wochen zum Einleben bekamen, bevor ich mich ans Training wagen würde. Da die Pferde ein paar Monate zum Training hier sein würden, spielte ein halber Monat mehr keine Rolle.
    Wer allerdings Ende Dezember zum Training im Januar ebenfalls angereist war, waren Stepping Stone und Valhalla von Tiara, die beiden Mustang Stuten.
    Bei meinen Pferden wollte ich das neue Jahr eher ruhig angehen lassen, ganz ohne Stress ein wenig testen, bei welchem Pferd ich auf welchem Level weitermachen konnte. Der Winter hier in Canada war kalt und voller Schnee gewesen, da hatte das Training der hauseigenen Pferde etwas gestockt.
    Zum Training der Kundenpferde nahm ich mir Cayce immer mit dazu. Bellamy konnte ich auf keines draufsetzen und Laurence traute ich das Training dieser Pferde leider auch nicht zu, weshalb es an uns hängen blieb.
    Anfangen wollte ich heute Morgen mit Valhalla. Ich kannte die Stute bereits vom Reiningkurs und auch von Tiaras Besuchen hier auf der Ranch. Ich wusste um ihre Macken und Tücken und kam wirklich gut mit ihr klar. Cayce setzte ich auf Gunna Whiz, er konnte ihn in der Zeit, in der ich Valhalla ritt, ordentlich aufwärmen.
    Nachdem ich die Stute warmgeritten hatte, arbeitete ich heute viel am Galopp. Man merkte ihr an, dass sie heute viel Energie hatte, da kam die Galopparbeit gerade richtig. Das was ich machte nannte man “Zirkeln”. Ich lenkte sie auf einen großen Zirkel und nahm nach und nach die Hilfen weg. Ich wollte von ihr, dass sie die Spur von sich aus alleine halten konnte. Schaffte sie es, gab ich meine Hilfen ganz dezent und kaum spürbar. Driftete sie mir zu weit nach außen, lenkte ich sie einmal diagonal durch den Zirkel hindurch zur anderen Seite, dann senkte ich meine Hände wieder nach und nach und nahm die Hilfen ein wenig weg. Driftete sie mir zu viel nach innen, lenkte ich sie in eine kleine Volte, dann wieder nach außen auf die richtige Spur.
    Dadurch, dass die Stute auf einem Auge blind war, verzieh ich ihr mehr Fehler, als ich einem top gesunden Pferd verzieh. Die Seite, auf der sie nichts sah, unterstützte ich mehr mit meinem Bein, als die andere. Dadurch driftete sie manchmal von meinem Bein weg, so dass ich das Andere wieder anlegen musste. Das machte nichts, zumindest hatte sich ihr generelles Benehmen gebessert und sie war nicht mehr die unausstehliche Ziege, wie ich sie kennengelernt hatte.
    Cayce war mit Nano auch schon soweit. Wir tauschten die Pferde und er ritt Valhalla in Ruhe trocken, während ich mit Nano auch am Zirkeln arbeitete. Er wurde für die LK 1 trainiert und da ich schon so viel Arbeit im Dezember in ihn investiert hatte, fehlte ihm auch nicht mehr viel. Nano hielt von sich aus die Spur wunderbar beim Galoppieren. Beim schnellen Galoppieren beugte ich mich noch immer etwas übertrieben nach vorne, damit es ihm leichter fiel, den Unterschied zwischen schnell und langsam zu verstehen.
    Bei der nächsten Runde setzte ich mich an X wieder tief in den Sattel, hielt die Beine aber am Pferd, damit er zwar langsamer wurde aber nicht in den Trab fiel. Cayce pfiff mir von der Seite aus zu. “Das sah ja mal mega gut aus, die ganze Arbeit macht sich bezahlt!”
    Ich grinste in mich hinein, ließ Nano den kleinen Zirkel langsam galoppieren, wechselte an X zur anderen Seite und galoppierte auch hier einen kleinen Zirkel, ehe ich ihn wieder nach außen lenkte und die Hand vor gab. Ich lehnte mich wieder etwas nach vorne- sofort wurde er schneller.
    Aus dem zweiten schnellen Zirkel heraus lenkte ich ihn auf die Run Linie- das war die Linie, auf der die Sliding Stops angeritten wurden. Während des galoppierens schob ich ihn über meinen Sitz mehr nach vorne, so dass er schneller wurde und wir am letzten Marker einen schönen Sliding Stop hinlegten, von diesem aus ich den Hengst ein paar Schritte rückwärts richtete. Dann lobte ich ihn und ritt ihn ebenfalls ab.
    Im Stall angekommen hatte uns Bellamy schon Stepping Stone, die Cayce reiten würde, und Twister fertiggemacht.
    Wir stellten unsere beiden Pferde am Putzplatz ab und übergaben sie somit Bellamy, der sie absattelte, ihnen die Abschwitzdecken rauflegte und in die Box brachte.
    Mit Stepping Stone und Twister gingen wir dann in die Halle- was sich als keine gute Idee herausstellte, wie ich kurze Zeit später merkte.
    Twister schien mit seiner weiblichen Gesellschaft nicht allzu zufrieden zu sein. Er rollte den Hals auf, brummelte sie an und wirkte immer weniger ansprechbar. Da ich ihm nicht am Maul reißen wollte, schickte ich ihn energisch rückwärts und holte so seine Aufmerksamkeit wieder zu mir zurück. “Hör mal Freund, das da kannst du auf der Koppel machen, aber nicht wenn ich dich hier an der Hand habe.”
    Die erste Viertelstunde verbrachte ich zusammen mit Twister damit, dass er dieses Getue bleiben ließ. Ich sah zu Cayce. “Der wurde mir von Reyna als zurückhaltend und misstrauisch beschrieben, das hier ist mir aber neu… sie hatte mir erzählt, dass er zu Anfang ziemlich ängstlich gewesen war, sich das ziemlich schnell in Aggression verwandelt hatte und dass er ein Steiger gewesen ist- also eigentlich unberechenbar. Da bin ich ja wirklich froh, dass er das nicht mehr macht. Sonst hätten wir hier wirklich keinen Spaß mehr zusammen.”
    Cayce lachte kurz. “Als ob du das nicht aus ihm rausbekommen hättest.”
    Ich rollte kurz mit den Augen, führte Twister ein wenig in der Halle herum und stieg dann auf. In der reiterlichen Ausbildung war der Hengst noch nicht wirklich weit, weshalb ich ihm die Basics nochmal näher bringen wollte.
    Während Cayce unter meiner Anweisung mit Stepping Stone einige Reiningmanöver antrainierte, angefangen beim Außengalopp auf dem großen Zirkel aber auch auf kleinen Volten, arbeitete ich vor allen Dingen an der Balance und auch der Nachgiebigkeit des Hengstes unter mir. Twister taute immer mehr auf, die klaren Ansagen eben meinerseits hatten mir wohl den nötigen Respekt verschafft, dass sich nun dazu entschieden hatte, mir lieber zuzuhören und mit mir zu arbeiten, statt gegen mich.
    Die Trainingseinheit gestaltete sich dementsprechend kurz. Twister war ziemlich schnell kopftechnisch fertig, aber auch für Stepping Stone war das Training anstrengend gewesen, so dass wir beide Pferde abritten und in den Stall brachten.
    Für heute fehlte noch Cotton Eye, bei der ich mich aufgrund ihrer Charakterbeschreibung durch ihre Besitzerin Reyna für die Disziplin Trail entschieden hatte. Bellamy war auch bereits bei ihr fertig mit Satteln, so dass ich mir sie schnappte und gerade den Stall verlassen wollte. “Cayce weißt du was? Schnapp dir Small Town Dude und komm auch runter in die Halle. Der soll eh auch im Trail trainiert werden, dann bin ich mit der Stute nicht ganz alleine in der Halle und der Hengst ist bewegt.”
    Cayce nickte. Zusammen mit Cotten Eye ging ich zur Halle und legte ein paar Stangen auf den Boden. Schrittstangen, Trabstangen und auch Galoppstangen. Die Halle war so groß, dass ich sie einzeln hinlegen, aber auch ein paar hintereinander auf dem Boden platzieren konnte.
    Nach Ausgiebigem Warmreiten, ich merkte sofort, dass Cotton Eye eine sehr sensible Stute war, begab ich mich zu den Schrittstangen. Ich ließ sie zunächst einfach für sich hinüber gehen, damit sie selbst ein Gefühl dafür bekam. Das war bei den Stangen jeder Gangart so.
    Ich merkte sofort, dass sie bei den Schrittstangen von mir keinerlei Hilfe brauchte. Bei den Trab- und Galoppstangen sah die Sache allerdings anders aus. Da schaffte sie es noch nicht wirklich, die Abstände richtig abzupassen und trat immer mal wieder gegen eine der Stangen.
    Unser Dude schlug sich genau gleich, da würden wir in den nächsten Tagen auch nochmal dran arbeiten müssen.
    Etwa zwei Wochen später, die Pferde standen allesamt fast jeden Tag als erstes auf dem Plan, sah man schon deutliche Fortschritte.
    VK Gunna Whiz machte sich wahnsinnig gut. Am gestrigen Tag war ich eine komplette Pattern fehlerfrei durchgeritten und wollte in den nächsten Tagen noch ein wenig mehr an den einzelnen Manövern feilen, damit er nicht mit einem Manöverscore von 0 oder +0,5, sondern vielleicht mit +1 oder +1,5 bei einem nächsten Turnier abschneiden würde. Ich hatte Brace am Telefon erzählt, dass wenn sie einen Reiter für ein Turnier brauchte, sie sich einfach nur bei uns melden sollte. Cayce oder ich konnten den Hengst ohne viel Aufwand vorstellen. Ich wusste ja, dass sie selbst im Western nicht so bewandert war.
    Valhalla entwickelte sich, was das Zirkeln anging, wirklich gut. Sie schaffte es immer mehr zu verstehen, dass ich sie mit dem anliegenden Bein nicht wegdrücken, sondern ihr lediglich eine Hilfe wegen ihres blinden Auges geben wollte. Auch die anderen Manöver gestalteten sich als gut, aber definitiv noch ausbaufähig. Die Umstellung vom Snaffle Bit zum Bit with shanks, also zur Kandare, hatte sie anfangs ein wenig verwirrt. Ich ritt sie deshalb trotzdem noch zweihändig. Einfach, um ihr die fehlende Sicherheit zu geben. Ich wollte sie nicht überfordern und sie schlimmstenfalls zurück in ihr altes Muster drängen. Manchmal, da brauchte sie ein wenig mehr Motivation, den Schub nach vorne anzunehmen. Aber wie hatte mal ein Bekannter zu mir gesagt: langsame Pferde schnell zu bekommen, ist keine Kunst. Schnelle Pferde langsam zu bekommen, daran beißt du dir die Zähne aus.
    Stepping Stone und Twister, beide wurden für die LK 4 in der Reining trainiert. Der Eine schlug sich gut, der andere schlug sich besser. Stepping Stone lernte schnell. Man merkte, dass sie den “will to please” hatte, der vielen Westernpferden nachgesagt wurde. Ihr fehlte häufig die eigene Balance, also ging es zurück zu den Basics. Twister dagegen verlangte mehr Arbeit, als ich zunächst gedacht hatte. Ich hatte mich deshalb dazu entschieden, ihn wirklich jeden Tag zu reiten. Nie schrecklich lange und nie schrecklich anstrengend, aber ihm tat die Routine einfach gut. Er war ein Pferd, der musste laufen. Einzig allein dadurch wurde er besser. Natürlich achtete ich darauf, ihn nie zu überfordern, aber auch nicht ihn zu unterfordern. Er schien manchmal etwas verständnislos, vor allem was die Spinarbeit anging. Er hatte dabei zu sehr den Drang nach vorne, wollte sich nicht auf sein inneres Bein “setzen”. Ein Problem, welches kein seltenes und auch kein schwer zu lösendes war. Es brauchte einfach seine Zeit. Das Stoppen hatte er schnell für sich entdeckt. Ich würde Reyna bei einem späteren Telefonat um Erlaubnis bitten, ihn beschlagen zu lassen. Denn für die weitere Arbeit war dies von großer Bedeutung, um ihm das Stoppen gelenkschonender zu machen.
    Cotton Eye und auch Dude, der tatsächlich jetzt jedes Mal mitgelaufen war beim Training, entwickelten sich eigentlich am Besten. Cotton Eye brauchte zwar noch sehr viel Unterstützung bei den Abstandsmessungen zwischen den Stangen, aber sie war wirklich fein an den Hilfen und konnte richtig nachtragend werden, wenn ich sie mal etwas härter anpacken musste. Im Großen und Ganzen waren wir jedoch auf einem guten Weg zur LK 4.
    Die letzte Woche des Januars war geprägt von Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit. Mein Mitarbeiter Dell hatte einen schweren Unfall, dessen Folgen er wenige Tage später im Krankenhaus erlag. Zurück blieb seine Tochter Betsy, die am Boden zerstört war. Hatte sie in jungen Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern nun auch ihren Vater verloren.
    Die Trainingspferde standen nun hinten an. Nano machte sich wieder auf den Weg nach Hause, Stepping Stone als auch Valhalla wurden von Tiara abgeholt. Twister und Cotton Eye verblieben bei uns, ihr Training musste im Februar weitergehen.

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    Cotton Eye Trail LK 4 - LK 3, Twister Reining LK 4 - LK 3, Easy Going Reining LK 5 - LK 4, Small Town Dude Trail LK 4 - LK 3
    Februar 2021, by Veija
    Caleb
    Nach einer Woche Trainingspause war ich wieder mit Cotton Eye in der großen Reithalle. Cayce saß auf Small Town Dude und würde sich ebenfalls dem Trailparcours widmen, den ich vor dem Training für ihn und mich aufgebaut hatte. Es war ein recht einfacher LK 3 Parcours, der nicht viel Unterschied zum Parcours vom letzten Mal zeigte. Was nun anders sein würde war, dass ich die Stute in der nächsten Woche ans Bit gewöhnen würden müsste, da sie in der LK 3 nicht mehr mit Wassertrense starten durfte. Auch Twister, den ich am Nachmittag trainieren würde, würde bald auf Kandare laufen müssen.
    Nun widmete ich mich aber zunächst einmal Cotton Eye.
    Ich wärmte die Stute ausgiebig auf, gab Cayce ab und zu Anweisungen, wie er mit Dude verfahren musste und kümmerte mich dann wieder um die Stute unter mir. Heute wollte ich mich den Trabstangen widmen. Bei der LK 3 Pattern lagen die Stangen unterschiedlich erhöht. Dementsprechend hatte ich neben dem Parcours einige Stangen auf den Boden gelegt. Zunächst startete ich bei denen, die nicht erhöht waren. Diese kannte die Stute ja schon aus dem vorherigen Trainings.
    Dann lenkte ich sie auf die Kombination zu, bei der jede Stange erhöht war. Sie verstand sofort, dass sie ihre Beine nun höher heben musste. Ich half ihr mit den Zügeln ein wenig nach und hob ihre Schulter an, damit sie nicht so in den Boden hinein lief und es einfacher hatte.
    Dann folgte die eigentliche Aufgabe aus dem Parcours, zu dem ich wieder hinüber trabte. Nun war jede zweite Stange erhöht. Cotton Eye schlug beim ersten Durchlauf ein paar der Stangen an. Nicht schlimm. Ich ritt sie erneut darauf zu und half ihr dieses Mal ein bisschen mehr, als beim ersten Mal. Es klappte schon besser, bedurfte aber noch einiges an weiterer Übung.
    Ein paar Durchgänge später hörte ich für heute auf, gegen Ende war sie wirklich super gelaufen.
    Am Nachmittag war ich mit Twister in der Halle. Wir harmonierten schon viel besser, als im letzten Monat. Er hörte mir besser zu, stellte sich nicht mehr so quer und wusste generell einfach besser, was ich von ihm verlangte.
    Ich galoppierte ihn gerade auf dem Zirkel, als Laurence mit Easy Going dazukam. Er schaute zu mir rüber und zuckte einmal mit den Schultern.
    “Cayce kann nicht, sieht wohl so aus, als ob ich mich wieder auf die Reiner setzen würde.”
    “Bist du sicher?”, fragte ich ihn und parierte Twister zum Schritt durch. Laurence hatte mit Smartie vor einiger Zeit einen Unfall gehabt und seitdem auf keinem der Reiningpferde mehr gesessen.
    Laurence lachte nur kurz, gurtete nach und stieg auf. “Bei Goldi schon- auf Gangster oder Vulture würde ich mich nicht setzen.”
    Ich würde jetzt wieder ein bisschen strenger mit Twister sein müssen, da nun eine Stute mit in der Halle war und er sich im Januar immer so schrecklich darüber aufgeregt hatte. Seine Hengstmanieren ließen auch nicht lange auf sich warten, denn als Laurence an uns vorbeiritt, machte er den Hals rund und brummelte sie an. Sofort nahm ich die Zügel auf, schob ihn zur Seite und beschäftigte ihn mit Kruppe heraus und herein, ehe ich ihn angaloppierte. So hatte er gar keine Zeit mehr, der Stute hinterher zu schauen sondern musste sich konzentrieren. Er quittierte meinen Druck mit einem Buckler, den ich unkommentiert ließ und einfach drüber hinweg ritt.
    Ich beschäftigte mich heute nur mit dem Zirkeln. Große, kleine, mittlere, schnelle, langsame, winzige Zirkel, es war alles dabei, denn das Training sollte ja nicht langweilig werden.
    Eine Woche später war ich am Morgen wieder in der Halle mit Cotton Eye. Die LK 3 Pattern war komplett aufgebaut und die Stute lief seit ein paar Tagen auf Kandare, wenn auch noch zweihändig. So konnte ich ihr den Umstieg erleichtern und konnte ihr einfach schneller helfen.
    Wir starteten an der Brücke mit anschließenden Schrittstangen. Ich nahm die Zügel auf, ließ Cotton Eye weiter unter mich treten und trabte sie an. Es ging um einen Slalom, ehe ich sie an der linken Ecke der Halle nach rechts angaloppierte. Es folgten zwei Galoppstangen, hinter denen ich sie sofort wieder in den Trab zurücknahm. Cotton Eye ließ sich wunderbar durchparieren und blieb auch versammelt, als wir durch die Box ritten.
    Von dort ging es im Trab in ein offenes Rechteck. Ich parierte zum Stand durch und gab ihr die Hilfen zum Rückwärtsrichten, die sie heute nicht wirklich annahm. Also zog ich die Zügel minimal mehr an und klopfte mit den Sporen fester an ihre Rippen, ehe ich die Beine wieder nach vorne wegstreckte. Ich bekam kaum mehr Reaktion. Gut, dann würden wir das eben gleich nocheinmal üben.
    Aus der Box herausgekommen drehte ich sie um 90 Grad und lenkte auf die vier Schrittstangen zu, die unterschiedlich hoch lagen. Das hatten wir in der letzten Woche zur Genüge geübt, so dass sie diese Übung souverän meisterte. Zu guter Letzt folgte das Tor, welches ich mit der rechten Hand arbeitete.
    Ich schloss es gerade wieder, da kam Cayce mit Small Town Dude in die Halle. “Na, auch wieder am Start heute morgen?” Cayce nickte und machte sich sofort ans Aufwärmen des Hengstes.
    Cotton Eye hatte noch keinen Feierabend, denn wir widmeten uns jetzt noch einmal dem Rückwärtsrichten. Sie wusste, was sie machen sollte. Sie hatte nur gerade keine Lust darauf. Also ging es rückwärts. Mal einen Schtitt, mal vier, mal zehn. Mal geradeaus, mal nach links weg und mal nach rechts weg. Ich ließ heute auch nicht locker und hörte erst auf, als sie mir fünf flüssige Schritte nach hinten gab. Dann ritt ich sie trocken und brachte sie wieder weg.
    Für Twister, der wirklich immer besser wurde und immer weniger anstrengendes Verhalten zeigte, ging es heute zur Sache. Er reagierte so toll auf die Kandare und ließ sich damit viel besser reiten, dass ich mich entschieden hatte, ihn heute einhändig zu reiten. Ich konnte ja noch immer mit der zweiten Hand eingreifen, falls es in die Hose gehen würde.
    Unsere Pattern startete an X. Wir schauten zur linken Wand und ich galoppierte ihn auf der rechten Hand an. Vorher stellte ich ihn genau, damit er sauber angaloppieren konnte. Die ersten beiden Zirkel waren groß und schnell. Dabei ließ ich ihn weitestgehend in Ruhe. Er sollte mittlerweile gelernt haben, den Zirkel selbst zu finden. Kurz vox X und dem Übergang zum kleinen, langsamen Zirkel spannte ich meinen Körper an, setzte mich ruhiger in den Sattel. Twister reagierte sofort und wurde langsamer. Ich hielt meine Beine an seinem Körper, damit er nicht zum Trab durchparierte, sondern im Galopp blieb. Beim nächsten Mal an X stoppte ich den Hengst. Er setzte sich schön auf die Hinterhand zum Stoppen. Es folgten vier Spins nach links, ehe ich ihn wieder angaloppierte und wir die gleiche Zirkel auch auf der anderen Hand ritten. Es folgten vier Spins nach rechts, ehe ich ihn wieder auf der linken Hand angaloppierte, wir an X einen fliegenden Wechsel machten und auf die andere Hand übergingen. Die Wechsel hatte er schnell verstanden. Unseren Zirkel jetzt schlossen wir nicht, sondern galoppierten an der langen Bande vorbei bis zum letzten Marker, wo ich ihm die Hilfen zum Stop gab. Roll Back nach rechts und wieder zurück, das Gleiche noch einmal.
    Letztendlich stoppten wir ein letztes Mal. Ich richtete den Hengst ein paar Schritte rückwärts und lobte ihn ausgiebig. Dass dieser Hengst einmal so lernwillig und motiviert bei der Sache sein würde, hätte ich nie gedacht!
    Als ich wieder auf dem Weg zum Stall war kam mir Laurence mit Easy Going entgegen.
    “Wieso reitest du die denn schon wieder? Cayce hat doch Zeit?”, fragte ich ihn etwas verdutzt.
    “Ja das schon. Aber ich mag die Stute.”

    Die Kür
    Heute stand mit meinem Scheckhengst Small Town Dude die Körung an. Meine Anmeldung hatte ich für die 512. Körung eingereicht und nun stand ich hier, mit dem Hengst im Gepäck am Eingang zum schönen Reitplatz, auf dem die Vorstellung sein würde. Due war wirklich herausgeputzt worden. Seine Zöpfe der Mähne hatte ich am gestrigen Abend neu geflochten und ihm einen Sleezy angezogen, damit diese heute schön flach am Hals liegen würden. Durch die Zöpfe konnte seine Halsmuskulatur besser zur Geltung kommen, womit er vom Gesamtbild her einfach etwas runder aussah.
    Während wir warten mussten fummelte ich ein wenig an der Trense herum. Sie war schwarz, ohne viel schnick schnack- schlicht und einfach schön. Endlich waren wir an der Reihe. "Nun folgt Small Town Dude, ein 6- jähriger Paint Horse Hengst von Town Traveler aus der Barbee Gun im Besitz von Caleb O'Dell von der Bow River Ranch in Canada."
    Wir betraten gemeinsam im Schritt den Platz und gingen bis zu X, wo ich den Hengst geschlossen anhielt und die Richter grüßte. Bevor wir losgehen konnten, wurden wir von ihnen umkreist und sie machten sich Notizen zum Exterieur des Hengstes. Nach einem Nicken ihrerseits ging ich im Schritt los und zeigte diesen auf beiden Händen, ehe ich das Gleiche auch mit dem Trab machte. Dude konnte, wenn er wollte, einen schönen Pleasurejog zeigen, so dass es für mich kein Problem war, neben ihm her zu laufen.
    Schließlich folgte der Galopp. Ich nahm ihm einmal die Trense ab und schickte ihn von mir weg. Dude galoppierte an und fiel dann wieder zurück in den Trab. Ich musste ihn ein wenig mehr treiben, damit er im Galopp blieb und auch einen schönen, runden Galopp zeigte. Etwas unsicher schaute ich zu den Richtern, welche jedoch nickten und mir so zu verstehen gaben, dass ich ihn auf die andere Hand wechseln lassen durfte. Ich stellte mich ihm in den Weg, zeigte ihm die andere Richtung und schickte ihn so auf der anderen Hand wieder von mir weg. Außengalopp, Mist. Er sprang auch von selbst nicht um. Auf gut Glück gab ich ihm ein Küsschen, was vom Sattel aus (natürlich mit weiteren Hilfen) das Kommando zum Wechseln war. Dude legte kurz die Ohren an, sprang aber um- auch wenn er nicht schön umsprang, und galoppierte weiter. Nach einem erneuten Nicken der Richter, dass sie genug gesehen hatten, parierte ich ihn zum Stand durch und trenste ihn wieder auf. Gemeinsam gingen wir zu X, ich verabschiedete die Richter und wir verließen den Platz. Direkt nachdem wir den Platz verlassen hatten, streichelte ich dem Hengst überschwänglich den Hals. "Gut gemacht, Dude."
    2570 Zeichen mit Leerzeichen, gezählt auf zeichenzähler.de, by Veija

    [​IMG]

    Bewegung & Zubi by sadasha ♥
    (selbstgezählte Punkte: 27)
     
  3. Mohikanerin

    Mohikanerin Stalker Staff

    Mohikanerin mit
    Outer Space

    [​IMG]

    Steckbrief //
    Zuchtname: Outer Space
    Rufname: Alfi

    Aus der: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    ____________________________________

    Geschlecht: Hengst
    Rasse: Standardbred
    Geburtsdatum: 9. Mai 2012
    Farbe: Buckskin Schimmel
    Abzeichen: Scheckungsbedingt (Kopf und Beine)
    Stockmaß: 172 cm

    Charakter:
    Mit Outer Space kann man sehr viel Spaß auf der Rennbahn haben. Der Hengst hat
    viel Temperament und ist bei den Rennen sehr motiviert, weswegen nie viel Training
    mit Check notwendig ist. Alfi wurde als Jungpferd recht früh eingeritten und lerne
    danach erst die Bahn kennen. Noch vor dem ersten Rennen, ist er zunächst in
    Dressurprüfungen mit gelaufen, da er das Pferd der Tochter der Züchter war. Als
    jedoch sein Potenzial entdeckt wurde, bekam die Tochter ein anderes Pferd.
    ____________________________________

    Gencode: Ee AA nCr Gg
    Zuchtzulassung: Nein
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: -

    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________

    Dressur: A / A
    Springen: -
    Military: -
    Fahren: E / A
    Rennen: L / M
    Gangreiten: E / A
    Western: -
    Distanz: -

    Gänge: 5

    [​IMG]
    545. Rennen (28.03.2021)
    547. Rennen (19.04.2021)

    [​IMG]
    543. Rennen (17.03.2021)

    [​IMG]
    498. Fahrturnier (30.05.2021)
    505. Fahrturnier (27.07.2021)

    [​IMG]
    491. Fahrturnier (04.04.2021)

    [​IMG]
    280. Gangturnier (24.04.2021) Losung 2
    287. Gangturnier (12.07.2021)
    288. Gangturnier (17.07.2021)
    289. Gangturnier (22.07.2021)

    [​IMG]
    280. Gangturnier (24.04.2021) / Losung 1
    281. Gangturnier (02.05.2021)

    [​IMG]
    278. Gangturnier (11.04.2021)

    [​IMG]
    628. Dressurturnier (21.05.2021)

    [​IMG]
    634. Dressurturnier (12.08.2021)
    ____________________________________

    Besitzer: Mohikanerin
    Zucht: Unbekannt, Neuseeland
    VKR: Canyon
    Ersteller: Canyon


    Trainingsberichte (3) //
    Rennen E zu A | 27. Februar 2021
    Alfred's Nobelpreis | Rainbeth | Outer Space | Schneesturm

    Wenige Wochen zuvor traf ich Folke mit seiner Schwester Hedda in Stockholm, als sie einkaufen waren. 2019 hatte er unseren Hof verlassen, um seinen Horizont zu erweitern und im Leben weiterzukommen. Heute ist einer meiner freien Tage, daher ich mir das Gestüt, primär die Pferde auf dem Lindö Dalen Stuteri anzuschauen.
    Die Einfahrt des Hofes ist nicht zu verfehlen. An der Straße, die sich mitten im Wald befindet, ist gut beschildert. Langsam folge ich dem Weg durch eine Allee von jungen Birken, die vermutlich erst vor einem Jahr gepflanzt wurden. Rechts scheint eine Herde von Zuchtstuten zu sein, da einige der Pferde ein Fohlen beifuß haben. Endlich scheine ich am Hof angekommen zu sein. Doch wo ist der Parkplatz? Während ich noch am Überlegen bin, ob ich links oder rechts abbiegen solle, kommt jemand auf mich zu.
    “Godmorgon!”, begrüße ich den Herrn, der zur Fahrertür tritt.
    “Guten Morgen. Suchst du was Bestimmtes?”, fragt er freundlich. Ich nicke zustimmend.
    “Folke suche ich.”, antworte ich kurz.
    Als Erstes zeigt der Herr mir den Parkplatz und im weiteren Verlauf gehen wir in den Stall, in dem Folke mit den Pferden beschäftigt ist. Ich bedanke mich bei ihm.
    “Was machst du hier?”, wundert sich Folke.
    “Ach, ich wollte mir deinen neuen Arbeitsplatz anschauen.”, erwidere ich.
    Gemeinsam sitzen wir in der Reithalle, in der sich der Aufenthaltsraum befindet. Mein ehemaliger Arbeitskollege erzählt mir von den Problemen, die er mit einigen Pferde hat. Outer Space, einer der Hengste soll im Gelände immer mal wieder Momente haben, in dem sein Kopf abschaltet. Er erschrickt sich und galoppiert los, ohne sich bremsen zu lassen. Solche Situationen sind besonders gefährlich, wenn er zurück zur Rennbahn soll. Der andere Hengst, Alfred’s Nobelpreis, ist sehr temperamentvoll und in dem Fall ebenfalls unkontrollierbar. Demgegenüber reagiert er zuverlässig auf den Menschen und im Umgang verhält Nobel sich äußerst dominant. Bei den Stuten gibt es ebenfalls zwei Problemfälle. Das sind Schneesturm und Rainbeth. Erstere wird nicht primär gefahren, aber soll in der nächsten Feriensaison bei den Rundfahrten teilnehmen. Sie empfindet den Sulky als störend, aber akzeptiert diesen. Betti jedoch fehlt es deutlich an der Balance und versucht durch schnelles Tempo es auszugleichen. Sie ignoriert den Zügel, lernt auswendig und sucht persistent den leichtesten Weg, um etwas nicht tun zu müssen.
    Bevor ich helfen kann, besprechen Folke und ich es mit seinem Chef, Tyrell, der begeistert ist von der Idee, dass ich sein Bereiter mal näher unter die Lupe nehme und dabei unterstütze, die Pferde zu trainieren. Bei meinen eigenen Pferden steht niemand auf dem Plan, deswegen kann ich direkt mit Folke und Outer Space beginnen. Im Stall holt er den Schimmel Hengst von seinem Paddock. Im ersten Moment fällt mir auf, dass seine Hüfte deutlich nach links kippt und er dabei das Knie verdreht. Folke bindet ihn an und beginnt ihn zu putzen. Auch dabei zeigt Alfi deutlich, dass er Schmerzen hat. Nervös schlägt er mit seinem Schweif und versucht sich mittels drehen dem zu entziehen.
    “Folke, vänta!”, stoppe ich ihn und tritt einige Schritte vom Pferd zurück. Offenbar hat er jetzt erst bemerkt, dass mit dem Hengst etwas nicht stimmt. Alfi schnaubt ab und beschnuppert freundlich meine Hand, als ich ihm ein Leckerchen vor die Nase halte. Am Hals beginnend, massiere ich langsam den Mähnenkamm und arbeite mich langsam zur Kruppe vor. Dort ist ein kleiner Buckel zu erkennen, den er aber laut Aussage von Folke schon immer hat. Erst als ich die schiefe Hüfte anspreche, fällt ihm das auch auf. Zum Glück ist mein Auto wie die Handtasche einer Frau – voll mit allem was Mann braucht. Ich komme zurück mit dem grünen Theraband, dass mir dabei helfen soll, die Hüfte wieder einzurenken. Beim Laufen fiel nicht auf. Das Abtasten brachte mich darauf, dass das Hüftgelenk nicht mehr an der richtigen Stelle sitzt. Ein 9-jähriges Pferd mit so einem Schaden möglicherweise auf kurz oder lang zum Beisteller werden. Zum Glück haben wir das rechtzeitig bemerkt und ich kann nun mit etwas Krafteinwirkung das Gelenk in seine Pfanne schieben. Begleitet mit einem Knirschen, springt Outer Space nach Vorne und Folke macht im letzten Moment einen Schritt beiseite. Der Hengst benötigt etwas Zeit, um sich neu zu sortieren, doch es fällt eine positive Veränderung auf. Seine Hüfte sieht besser aus und es scheint nun noch an der Muskulatur zu fehlen. Zur Lockerung bringen wir ihn in die Führanlage in der er 20 Minuten Schritt laufen soll.
    Betti steht als Nächstes auf dem Plan. Für mich scheint auch dieses Pferd ein körperliches Problem zu haben. Folke erzählt auf den Weg zum Paddock, dass sie ursprünglich geschlachtet werden sollte. Eine ältere Dame aus dem Dorf wusste von dem Potenzial der Stute. Sie entschied nachzufragen und wenig später kam Rainbeth. Der Hengst, der zusammen mit ihr zum Hof kam, wurde bereits verkauft. Im Vergleich zu den anderen Pferden kommt sie nicht, um uns zu begrüßen. Bei einem Schritt auf sie zu legt Betti die Ohren an und versucht nach mir zu schnappen. Direkt reagiere ich mit einem Klaps auf ihr Maul. Schockiert reißt Betti den Kopf hoch. Gemeinsam gehen wir zum Stall und im Schritt bemerke ich bei ihr keinerlei Einschränkungen. Das Abtasten zeigt wenigen Wassereinlagerungen, die mit einer Anpassung ihres Speiseplans verschwinden können. Folke legt den Sattel der Stute auf ihren Rücken. Ich bin positiv überrascht. Der Sattel passt der Stute hervorragend. Es bilden sich keine Brücken, er kippt weder nach Vorne noch nach Hinten und sitzt auf zwischen dem 15 und 16 Brustwirbel. Folke hält ihren Kopf und ich taste die ersten Backenzähne ab. Betti legt die Ohren an.
    “Betti sollte zum Zahnarzt. Auf der linken Seite fühle ich einige Spitzen, das erklärt, wieso sie den Zügel ignoriert.”, erkläre ich Folke nach der Untersuchung. Dennoch entscheiden wir sie, an den Sulky zu hängen. Nervös tanzt sie von links nach rechts, als Folke ihr den Gurt auf legen möchte. Zusammen gucken wir uns diesen an. Die Poster drücken ihr im Bereich des Widerristes und durch das Pad verstärkt es diesen Druck. In der Sattelkammer gucken wir nach einem anderen Modell.
    “Es überrascht mich, dass Betti so schön heute gelaufen ist. Du hast ein Händchen für Problempferde.”, berichtet mir Folke, als wir wieder am Hof sind. Während des Trainings habe ich ihm einige Tipps gegeben. Der Scheck ist eine große Hilfe für sie, abseits dessen ist das Ziel, dass Betti ohne diesen gefahren werden kann. Zusammen stellen wir ihren Futterplan um und lassen sie genüsslich fressen. Hedda, Folkes Schwester, hat Outer Space bereits in die Paddockbox zurückgebracht. Zur Kontrolle gucke ich mir sein Gangbild erneut an. Sein Knie verdreht der Hengst weiterhin, aber die Hüfte wirkt elastischer.
    Auch Nobelpreis habe vor der Fahrt auf der Trainingsbahn untersucht. Bisher wurde er mit einem doppelt gebrochenen Gebiss gefahren, allerdings ist das mittlere Stück deutlich zu groß für sein schmales Maul. In der Sattelkammer fanden wir keins, dass ihm passt. Wer hätte es gedacht? Dieser Hof besitzt einen Hofladen in dem Pferdezubehör vertrieben wird. Neben einem anderen Gebiss für Nobel, habe ich mehrere Gebisse und Schabracken für meinen Hof gekauft. Mein Auto erinnert stark an eine Messiewohnung, obwohl in meinen Augen eine gute Ordnung herrscht. Die Zwillinge liebe es neue Sachen zu entdecken und verbringe teilweise Stunden am Hof damit, das Chaos zu durchsuchen.
    Bevor ich dabei helfe, die Pferde auf die Weiden zu bringen, holen Folke und ich Schneesturm in den Stall. Sie wirkt beunruhigt. Natürlich möchte sie mit auf die Weide, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Der Hof gigantisch, das fällt jedem auf, die Anzahl der Pferde ist jedoch gering. Kurz spiele ich mit dem Gedanken einige Pferde von uns herzubringen.
    Als ich Snow betrachte, wird mir klar, wieso sie mit zu den Problemfällen gehören soll. Die Stute hat lange Beine, sehr lange Beine und einen recht kurzen Rücken im Vergleich. Anatomisch hat sie nicht als das perfekte Rennpferd geboren. Mir kommen wieder die Worte von Folke in den Kopf. Die Stute soll keine Rennen laufen, sie soll nur entspannt am Sulky gehen für die Rundfahrten. Dafür kontrolliere ich das Geschirr und Folke kommt mit dem gleichen Gurt an, den Betti vorhin nicht passte.
    “Am besten packst du das Ding so weit wie möglich weg, dass den keiner mehr auf den Rücken eines Pferdes packt!”, schimpfe ich. Beleidigt schnaubt er und bringt das Ding weg. Wenig später kommt Folke mit einem Gurt noch in Folie.
    “Den haben wir für Jungpferde geholt, die noch wirklich schmal sind”, erklärt er mir. Ich nicke zustimmend und nehme den Gurt entgegen. Dieser hat keine Polster aber ein sehr breites weiches Pad. Das sollte passen. Sanft lege ich es auf ihren Rücken. Es liegt perfekt, auch der Bauchgurt sitzt in einer guten Position. Der Rest ist kein Problem, auch den Scheck befestigen wir nicht. Auf der Bahn ist Schneesturm sicher und aufmerksam. Zur Abwechslung entscheiden wir, ein leichtes Intervalltraining zu machen mit dem Blick auf Ausdauer.
    “Ich werde mich auf den Rückweg machen.”, sage ich am Hof zu Folke, nach dem wir Snow auf die Weide gebracht haben.
    “Kommst du wieder?”
    “Vermisst du mich jetzt schon?”
    “Natürlich, wie soll ich allein einschlafen?”
    “Na gut, ich spreche mit Pappa, dann könnten wir morgen oder so weiter machen mit Nobel, Betti im Speziellen Alfi.”, antworte ich. Eigentlich hatte ich mit meiner Frau ausgemacht vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause zu sein. Im Auto zeigt die Uhr: 21:04 Uhr und draußen ist es fast dunkel. Auf dem Handy lese ich Acht Anrufe in Abwesenheit.

    Für das Training mit Nobelpreis und Alfi kann ich leider nur ein weiteres Mal zum Lindö Dalen Stuteri fahren, da es an unseren Hof einige Probleme gibt. Zur Überbrückung entscheiden wir uns zu einer anderen Trainingsmethode. In einem abgesprochenen Zeitraum schickt Folke Video und Fotos der vier Pferde.
    Besonders interessant ist die Entwicklung von Alfi. Innerhalb weniger Wochen ist seine Kruppe beinah in der Waage. Eorann hat mit ihm viel vom Boden aus gearbeitet, was ihm offensichtlich sehr viel Spaß macht.

    © Sosox3 (Mads Henrik Göransson) | 10.180 Zeichen

    Dressurtraining E zu A | Juni 2021
    Juni. Sommerbeginn; warm, aber nicht all zu heiß. Gerade in Schweden war dieser Monat mein liebster, ehe es mir dann selbst hier im hohen Norden, wenn man das so nennen konnte; immerhin lag die Lindö Dalen Stuteri nicht im obersten Teil des Landes, zu heiß wurde wenn es um das Pferdetraining ging. Ich selbst nahm das Klima hier dennoch das ganze Jahr über als sehr positiv wahr, hatte ich ja schließlich österreichische Wurzeln. Meine Kollegin Evangeline hingegen, ihreszeichen Engländerin, verstand meine Euphorie nur wenig.
    Pünktlich am 31. Mai kamen wir auf der LDS an. Es war keine all zu lange Anreise vom Den Vackra Trakehner Stud ausgehend. Als wir ankamen wurden wir sofort herzlichst Willkommen geheißen. Wir bekamen für den kommenden Monat zwei Einzelzimmer zugeteilt, was ich als ziemlichen Luxus empfand. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und eingerichtet hatten, wurde uns das Gestüt ganz ausführlich gezeigt. Die letzten Stationen waren die Stallungen und Weiden, wo sich unsere neuen Azubis befanden. Im Stall war, als wir hier ankamen, vor ein paar Minuten erst das Heu gefüttert worden. Aus diesem Grund waren die meisten Pferde drinnen und wir durften Outer Space, einen stattlichen Schimmel mit vier auffallend hochweißen Beinen, als auch den gefleckten Hengst mit dem klingenden Namen ,,Waschprogramm'' kennenlernen. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen und auch Vange unterdrückte offensichtlich ein Kichern, als sie es hörte. Defintiv einprägsam. Was ein Turniername!
    Wir bekamen einige Infos zu den Beiden, ehe es weiter zu Rainbeth und Schneesturm ging.
    In den ersten beiden Tagen machten wir uns lediglich ein wenig mit den Vieren bekannt. Es wurde ausgiebig geputzt und beobachtet; am zweiten Tag auch schon locker geritten.
    Um den Pferden gerade am Anfang die neuen Hilfen verständlich, immer einigermaßen gleich, zu erklären stimmten wir uns so ab, dass ich das Training von Waschprogramm und Outer Space übernahm, während Vange Schneesturm und Rainbeth weiter ausbildete. Endziel für alle Vier war solides A-Niveau in der Dressur.
    ,,Waschi'', wie er witzigerweise auch noch in der Kurzform genannt wurde, kam mir von Anfang an wie ein sehr gemächliches Exemplar vor, was sich im Laufe des Monats auch immer nur noch und noch mehr bestätigte. Abgesehen von den üblichen Dingen die ein Pferd, das dressurmäßig von E auf A ausgebildet wurde, lernen musste, war mir bei dem hübschen Pünktchentier besonders wichtig, dass er mir zu jedem Zeitpunkt vor die treibenden Hilfen kam. Da war es mir auch egal, wenn er mal hochdrückte und um 0,01-Mini-km/min beschleunigte; was seine wirklich nette Art war mir zu sagen, dass er meinen Nachdruck mit den Sporen oder der Gerte jetzt wirklich unchillig fand. Ich war dennoch ein Freund dieser Hilfsmittel, da ich so die Hilfe möglichst präzise unterstreichen konnte und die Pferde gleichzeitig nicht schenkelstumpf machte; gerade wenn sie nicht so gehfreudig waren. Waschi musste Schubkraft entwickeln; gerade um ein schönes Tritteverlängern zeigen zu können und sich selbst tragen zu lernen.
    Outer Space auf der anderen Seite war das absolute Kontrastprogramm zum Waschprogramm. Er war grundsätzlich sehr motiviert und wollte immer gerne Gas geben; selbst noch Ende Juni, wenn die Sonne mit aller Wucht auf den Reitplatz oder das Hallendach knallte. Aufgrund dieser Charaktereigenschaft fiel es mir bei ihm deutlich leichter ihn auf die A hinzutrainieren, was nicht hieß, dass er mehr Talent für die Dressur im Allgemeinen gehabt hätte als sein gefleckter Mitazubi. Bevor es an die Versammlung ging, wie sie erstmals in der L gefordert wurde, wollten die Richter erfahrungsgemäß ein Pferd im Viereck sehen, dass willig nach vorne ging und zufrieden ans Gebiss heran trat. Wenn man das zeigte, waren sie meistens schonmal zufrieden. Alleine also dadurch, dass Outer Space seinen Vorwärtsdrang von sich aus in dieser Intensität mitbrachte, war dieses Bild schonmal eher gegeben. Natürlich musste auch er sein Gleichgewicht erst noch finden, durchlässiger werden, die verfeinerte Hilfegebung verstehen lernen und durfte auch nicht einfach nach vorne weg laufen, aber es war in Summe, zumindest für die A, alles ein wenig leichter zu erarbeiten.
    Für das erfahrene Pferd-Reiter-Paar war eine A tatsächlich etwas sehr unspektakuläres. Wenn man es böse sagen wollte bestand das Ganze auf diesem Niveau ja schließlich nur aus den einfachen großen Linien, Schritt, Trab, Galopp, die Übergänge, Verstärkungen in geringem Grad und die anschließende Rückführung. Dazu kommt in der Regel, für das junge, unausgebildete Pferd nicht zu unterschätzen, die 10m-Volte im Trab, Schlangenlinien durch die Bahn mit bis zu vier Bögen, was wiederum den Wenderadius und das Gleichgewicht betraf, Rückwärtsrichten, was allerdings nicht in jeder A gefordert wurde; genauso wie Zügel aus der Hand kauen lassen, wozu das Pferd dem Zügel bereits in die Tiefe, über den Rücken, folgen musste und nicht einfach losrennen und das Köpfchen empor reißen durfte, wie es Outer Space beim ersten Versuch vorbildlich demonstrierte. Dafür lag seine Stärke defintiv von Anfang an im Sprünge- und Tritte verlängern.
    Evangeline kümmerte sich zeitgleich um ihre beiden Schützlinge und erzählte mir anschließend meist am Ende des Tages ein wenig davon. Die beiden Stuten schienen von Anfang an sehr kooperativ und talentiert zu sein. Bei Betti hatte Vange es zu Anfang etwas schwerer, da sie meinte, dass sie ein sehr sensibles Pferd zu sein schien, das ihr nicht sehr viel Vertrauen entgegen bringen wollte, was allerdings über die Tage zunehmend besser wurde. Aus diesem Grund brachte sie der Stute das Rückwärts auch erst etwas später bei. Dies war im Endeffekt ja schließlich dann doch auch ein wenig Vertrauenssache; immerhin sehen Pferde dabei ja nicht wo sie hin gehen und müssen sich darauf verlassen, dass der Reiter die Umsicht hat. Ein Widersetzen aus solchen vertrauensbasierten Gründen wollte Evangeline allerdings von Anfang an vermeiden; gar nicht erst einführen, und begann so erst in Woche Drei langsam vom Boden aus damit, Schritt für Schritt. Die zweite Stute, Schneesturm, hatte dafür Vange sofort um den kleinen Finger gewickelt. Sie schwärmte nahezu jeden Tag von ihr, da das Standadbredmädchen so artig war und alles Neue auch noch so rasch umsetzen konnte. Betti dagegen wollte sie nicht so viel Druck aussetzen, aber auch sie machte ihre Fortschritte.
    Aber nicht nur Evangeline war happy. Meine beiden Männer bereiteten mir beide auch überaus Freude. Gerade, dass sie so unterschieldich waren begeisterte mich, denn so war auch ich als Reiter jeden Tag gefordert mich auf sie jeweils ganz individuell einzustellen und die Dinge immer ein wenig anders zu erklären. Ich arbeitete vor allem an der Basis; der Rest kam erfahrungsgemäß in dieser Klasse immer von alleine. Waschi kam von Ritt zu Ritt immer rascher vors Bein. Am Ende des Monats gab es bereits beim Warmtraben keinerlei Diskussion diesbezüglich mehr, und auch die Anlehnung wurde dadurch immer konstanter. Dieser Fortschritt beeinflusste das Gesamtbild extrem positiv. Je mehr Schub er entwickelte, umso mehr kam er gleichzeitig auch nach oben in eine erste Stufe der Aufrichtung; natürlich nicht in einem solchen Maße wie man es später in der Versammlung sehen wollte, aber zumindest so, dass das Genick schön, wie man sich das vorstellte, der oberste Punkt war und der Schwerpunkt des ganzen Pferdes mehr hinten als vorne lag. Umso mehr Schwung er entwickelte, umso leichter fielen ihm schließlich auch die zuerst doch ziemlich verhaltenden Verstärkungen und auch die Volten wurden immer runder und gleichmäßiger.
    Outer Space' Schwachstelle im Kontrast dazu war wiederum eine andere, genau konträr, nämlich seine Flucht nach Vorne, sobald etwas zu anstrengend wurde. Hier wurde er leider am Anfang immer mal wieder etwas stark in der Hand und wollte mir teilweise sogar die Zügel aus der Hand reißen. Als er dann irgendwann bemerkte, dass er damit nicht durchkam wurde es jedoch schlagartig besser. Er machte dies jedoch zu keinem Zeitpunkt wirklich bösartig; es war lediglich seine Art damit umzugehen. Wichtig bei ihm war nicht nur in dieser Hinsicht, sondern allgemein, dass er lernte Druck nachzugeben und nicht mit Gegendruck zu reagieren. Ich hatte am Anfang erzählt bekommen, dass er früher sogar von einem Mädchen geritten wurde, was ich mir trotz dieser neu aufgetretenen Verhaltensweise gut vorstellen konnte. Forderte man nämlich nicht unbedingt viel von ihm war er, gerade für einen Hengst, ein extrem braves Pferd. ,,Leider'' musste ich ihn aber ausbilden, wozu gehörte ihn sanft, aber dennoch, über seine Grenzen hinaus zu bringen. Es dauerte jedoch verglichen mit anderen Pferden wirklich nicht lange bis er das Prinzip verstanden hatte und immer durchlässiger und nachgiebiger wurde.
    Am Ende der vier Wochen auf der Lindö Dalen Stuteri waren tatsächlich alle vier Pferde auf einem guten A-Niveau und waren deutlich über sich hinausgewachsen. Neben dem Stolz, den ich für Waschi und Space empfand, war ich auch beeindruckt davon, was Rainbeth und Schneesturm zusammen mit Vange für Fortschritte erzielt hatten. Das Gesamtbild hatte sich deutlich ins Positive verändert. Selbsthaltung, Schwung, Muskulatur und die Sicherheit in den einzelnen Aufgaben, die die A an die Pferde stellte, gefielen mir wirklich gut. Zum Glück sahen das auch die Besitzer so, die mit unserer Arbeit durchaus zufrieden waren und beim Reiten das ein oder andere Lächeln im Gesicht hatten, was für mich immer das größte Lob darstellte.

    © Bracelet

    Rennen A zu L | 23. Juli 2021
    Outer Space (Alfi)

    Locker fuhren wir mehrere Runden im Schritt und später im langsamen Pass. Alfi wurde von mir in den letzten Monaten nicht nur regelmäßig auf Rennen gefahren, sondern auch trainiert auf der heimischen Bahn. Ich möchte mich zu weit aus dem Fenster lehnen, aber der Hengst gehört wirklich zu den Ausnahmetalenten. Deswegen gab es auch nicht viele Möglichkeiten an hoch dotierten Veranstaltungen teilzuhaben. Er wies in seinem noch jungen Alter von acht Jahren eine beträchtliche Gewinnsumme auf – ungefähr 860.000 schwedische Kronen. Heute waren zweitausendeinhundertfünfundzwanzig (2125) Meter angesetzt mit einer Dotierung von dreißigtausend Kronen. Vom Regen der letzten Tage weichte sich der eigentlich harte Sandboden ziemlich auf, sowohl der Sulky als auch ich war durchs Warmlaufen nass und dreckig. Es gab wahrlich bessere Zeiten ein Rennen zu fahren. Nervös wie immer machten wir uns auf dem Weg zum Start. Alfi konnte es kaum erwarten, endlich abzuheben und die anderen hinter sich zu lassen. Er schlug mit dem Kopf und trampelte auf dem matschigen Untergrund herum.
    “So sieht man sich wieder”, musterte mich ein ehemaliger Kollege vor dem Start. Das fehlte mir noch. Seit meinem Wechsel zum Lindö Dalen Stuteri mieden mich alte Bekannte und auch suchte keinen weiteren Kontakt. Es holte mich zu schnell wieder in alte Gewohnheiten heraus und erinnerte mich an die schmerzhafte Zeit mit Henne.
    “So groß ist die Rennszene nicht”, grinste ich höflich und ließ die Leinen lockerer. Endlich schnaubte Alfi ab.
    “Viel Erfolg”, wünschte dieser noch und trieb die braune Stute vorwärts. Zum Glück startete er von einer anderen Startpunkt. Aus dem Lautsprecher ertönten unsere Startnummern sowie alle wichtige Daten. Outer Space und ich hatten die äußerste Position bekommen, durch seine hohe Gewinnsumme. Ziemlich weit innen hingegen befand sich mein ehemaliger Kollege, der das neue Sternchen von Kalmar am Wagen hatte. Die Stute war nicht wirklich auffällig, hatte jedoch hervorragende Quoten. Natürlich konnte sich auch die Abstammung sehen lassen. Ihr Papier wertete das ganze Pferd immens auf.
    Für den Autostart hatte sich der Fahrer bereits positioniert und wir machten uns auf den Weg. Nun ging es los. Das Publikum jubelte und aus den Boxen schallte Musik. Zwischendurch warf der Sprecher Wortbrocken heraus, die ich weniger beachtete. Mein Blick richtete sich zu Alfi. Fokussiert folgte der Schimmelhengst dem Fahrzeug, bis es endlich zum Start ging. Mit lauten gepolter brausten wir an den anderen vorbei. Ich hörte die Eisen meines Pferdes aneinander schlagen und auch die Gamaschen an dem Kapalgelenk waren jeden Cent wert. Nicht anders als vermutet, ließen wir den Großteil der Starter nach der Hälfte hinter uns. Stjärna klebte uns dicht an den Fersen. Die letzten fünfhundert Meter langen vor und aus der Kurve heraus starteten wir den Endspurt. Ich gab Alfi so viel Leine wie es ging und wusste was zu tun war. Das Publikum tobte als nur mit einer halben Nasenlänge Abstand zu Stjärna wir im Ziel einfuhren. Das perfekte Fotofinish legten wir hin und der Hengst lief aus. Vollkommen verschwitzt drehte ich den Hengst, woraufhin Tyrell und Hedda zu Hilfe eilten. Ich blieb in Sitz und mein Chef führte Alfi zur Siegerehrung.

    © Mohikanerin // Vriska Isaac // 3242 Zeichen

    Herbst. Das Wochenende stellte ich mir angenehmer vor, als erneut mit Outer Space in das Niemandsland von Schweden zu fahren, um eine der letzten diesjährigen Körungen zu finden. Durch einen Formfehler bei der Anmeldung musste ich mit dem Standardbred Hengst erneut starten. Auf einem kleinen Gestüt standen nur wenige Hänger und aufgeregt tänzelten Hengste über das Gelände, um auf ihren Start in der Halle zu warten. Nach dem medizinischen Check konnte es losgehen für uns beide.
    Im Schritt ritt ich in die Halle ein, viele Zuschauer gab es nicht, selbst die wenigen hatten besseres zu tun. Meinen Blick richtete ich zu den Richtern und hielt bei X an, um sie zu grüßen. Auf der ganzen Bahn startete ich im Schritt, Trab und Galopp, wechselte die Hand mit einem einfachen Wechsel durch die ganze Bahn und zeigte erneut alle drei Gänge. Als weitere Bahnfiguren baute ich noch Zirkel und Volten mit ein. Der Hengst zeigte sich imposant, so wie man sich einen Standardbred vorstellte – Temperamentvoll, aufmerksam und energetisch. Am Ende verabschiedete ich mich durch einen Gruß an die Richter und trabte aus der Reithalle.
    1123 Zeichen mit Leerzeichen // geprüft mit zeichenzähler.de // geschrieben von Mohikanerin

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    selbstgezählte Punkte {20}
     
    Zuletzt bearbeitet: 18 Nov. 2021
  4. Mohikanerin

    Mohikanerin Stalker Staff

    Mohikanerin mit
    Waschprogramm

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    Steckbrief //
    Zuchtname: Waschprogramm
    Rufname: Waschi

    Aus der: Unbekannt
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Unbekannt (Titan)
    Mutter: Unbekannt (Donna af Stenvard KNN 1592) Vater: Unbekannt (Talisman aus der schützenden Hand)
    ____________________________________

    Geschlecht: Hengst
    Rasse: Barock-Reitpferd (Knabstrupper - Standardbred)
    Geburtsdatum: 03. September 2009
    Farbe: Wildbrauner Leopard
    Abzeichen: Scheckungsbedingt
    Stockmaß: 158 cm

    Charakter:
    Waschi gehört zu der Sorte "faules" Pferd. Er ist genügsam, achtsam gegenüber seines Reiters und kommt mit Veränderungen gut klar. Auf einige Hilfen reagiert er nur langsam und wenn man sich durchsetzt.

    Waschprogramm stammt aus Deutschland und wurde dort hauptsächlich in einer Reitschule eingesetzt. Zwischendurch lief er Turniere mit. Durch die Recherche wurden Rennergebnisse gefunden. Dort war er 3 Jahre jung und erzielte keine guten Zeiten. Wie er nach Schweden kam, ist bisher nicht bekannt.

    Der Hengst ist positiv getestet auf CSNB (Congenital Stationary Night Blindness // angeborene gleichbleibende Nachtblindheit).
    ____________________________________

    Gencode: Ee A+A nd1nd1 LpLp PATN1
    Zuchtzulassung: -
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: -

    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________

    Dressur: E / M
    Springen: E / M
    Military: E / A
    Fahren: E / L
    Rennen: E / L
    Gangreiten: E / L
    Western: E / A
    Distanz: E / A

    Gänge: 5

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    549. Rennen (30.04.2021)

    [​IMG]
    477. Distanzturnier (10.05.2021)

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    480. Distanzturnier (17.06.2021)

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    483. Militaryturnier (17.05.2021)

    [​IMG]
    488. Militaryturnier (28.06.2021)
    495. Militaryturnier (23.08.2021)

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    284. Gangturnier (11.06.2021)

    [​IMG]
    283. Gangturnier (30.05.2021)
    285. Gangturnier (17.06.2021)
    296. Gangturnier (03.09.2021)

    [​IMG]
    634. Springturnier (12.08.2021)
    363. Synchronspringen (12.08.2021)

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    631. Springturnier (14.06.2021)
    364. Synchronspringen (19.08.2021)

    [​IMG]
    365. Synchronspringen (01.09.2021)

    [​IMG]
    500. Fahrturnier (17.06.2021)

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    503. Fahrturnier (17.07.2021)
    ____________________________________

    Besitzer: Mohikanerin
    Zucht: Unbekannt, Deutschland
    VKR: Mohikanerin
    Ersteller: Mohikanerin

    Tierarzt (04. November 2021) //
    Tierarztbericht / Wolfszeit
    Waschprogramm // Architekkt

    Zähneknirschen stieg ich in den Wagen. Bei dem dichten Nebel diesen Morgen machte es nur wenig Spaß, bis raus auf die kleine Halbinsel zu fahren, auf der das Lindö Dalen Stuterie lag. Dennoch würde ich darum nicht herumkommen, denn Herr Earle berichte, dass zwei neue Hengste auf dem Hof seien, die beide nur in einem mäßig guten Zustand waren. Waschprogramm und Architekkt hießen die beiden. Mit dem wenigen Deutsch, welches ich beherrschte, könnte ich feststellen, dass gerade Waschprogramm doch ein sehr außergewöhnlicher Name war und bei dem anderen Hengst wohl jemand einen heftigen Rechtschreibfehler eingebaut. Leicht verzögert durch den Nebel kam ich auf dem Hof an, wo Folke bereits im Stall mit den beiden Patienten wartete. Schon beim ersten Blick sah ich, dass die Beschreibung des Hofbesitzers zutraf. Beide Tiere waren mager, gerade der braune machte einen klapprigen Eindruck. Das Fell war stumpf und auch in den Augen fehlte es an Glanz.
    Als Erstes widmete ich mich dem braunen, dem sein Alter deutlich anzusehen war, neben der fehlenden Masse, hatte er auch nicht mehr die besten Zähen, die auch mal dringend gemacht werden sollten. Aus meinem Auto holte ich also alles, was ich für die Zahnbehandlung benötigen würde und baute alles auf, während die Sedierung ihre Wirkung bei dem alten Hengst entwickelte. In dem Maul hatte ich einiges zu tun, denn das Gebiss war schief und hatte überall Haken und Kanten, was vermutlich auch mit ein Grund für seinen schlechten Zustand war.
    Nach gut eineinhalb Stunden war das Gebiss des Hengstes saniert und ich nahm ihm noch etwas Blut ab, verabreichte ihm seine Impfungen und anschließend durfte er seinen Rausch ausschlafen.
    Bei dem gepunkteten Hengst wiederholte ich die gesamte Prozedur, nur dass seine Zahnhygiene um einiges schneller ging.
    “Die Ergebnisse von der Blutuntersuchung kommen dann per Mail, falls was Gravierendes auffällt, melde ich mich noch einmal”, verabschiedete ich mich von dem jungen Pferdepfleger und ließ ihm noch die Wurmkuren für die Hengste da. Diese konnte er den beiden Pferden dann selbst verabreichen, wenn dieser wieder vollständig wach waren.

    Trainingsberichte (1) //
    Dressur E zu A| Juni 2021
    Juni. Sommerbeginn; warm, aber nicht all zu heiß. Gerade in Schweden war dieser Monat mein liebster, ehe es mir dann selbst hier im hohen Norden, wenn man das so nennen konnte; immerhin lag die Lindö Dalen Stuteri nicht im obersten Teil des Landes, zu heiß wurde wenn es um das Pferdetraining ging. Ich selbst nahm das Klima hier dennoch das ganze Jahr über als sehr positiv wahr, hatte ich ja schließlich österreichische Wurzeln. Meine Kollegin Evangeline hingegen, ihreszeichen Engländerin, verstand meine Euphorie nur wenig.
    Pünktlich am 31. Mai kamen wir auf der LDS an. Es war keine all zu lange Anreise vom Den Vackra Trakehner Stud ausgehend. Als wir ankamen wurden wir sofort herzlichst Willkommen geheißen. Wir bekamen für den kommenden Monat zwei Einzelzimmer zugeteilt, was ich als ziemlichen Luxus empfand. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und eingerichtet hatten, wurde uns das Gestüt ganz ausführlich gezeigt. Die letzten Stationen waren die Stallungen und Weiden, wo sich unsere neuen Azubis befanden. Im Stall war, als wir hier ankamen, vor ein paar Minuten erst das Heu gefüttert worden. Aus diesem Grund waren die meisten Pferde drinnen und wir durften Outer Space, einen stattlichen Schimmel mit vier auffallend hochweißen Beinen, als auch den gefleckten Hengst mit dem klingenden Namen ,,Waschprogramm'' kennenlernen. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen und auch Vange unterdrückte offensichtlich ein Kichern, als sie es hörte. Defintiv einprägsam. Was ein Turniername!
    Wir bekamen einige Infos zu den Beiden, ehe es weiter zu Rainbeth und Schneesturm ging.
    In den ersten beiden Tagen machten wir uns lediglich ein wenig mit den Vieren bekannt. Es wurde ausgiebig geputzt und beobachtet; am zweiten Tag auch schon locker geritten.
    Um den Pferden gerade am Anfang die neuen Hilfen verständlich, immer einigermaßen gleich, zu erklären stimmten wir uns so ab, dass ich das Training von Waschprogramm und Outer Space übernahm, während Vange Schneesturm und Rainbeth weiter ausbildete. Endziel für alle Vier war solides A-Niveau in der Dressur.
    ,,Waschi'', wie er witzigerweise auch noch in der Kurzform genannt wurde, kam mir von Anfang an wie ein sehr gemächliches Exemplar vor, was sich im Laufe des Monats auch immer nur noch und noch mehr bestätigte. Abgesehen von den üblichen Dingen die ein Pferd, das dressurmäßig von E auf A ausgebildet wurde, lernen musste, war mir bei dem hübschen Pünktchentier besonders wichtig, dass er mir zu jedem Zeitpunkt vor die treibenden Hilfen kam. Da war es mir auch egal, wenn er mal hochdrückte und um 0,01-Mini-km/min beschleunigte; was seine wirklich nette Art war mir zu sagen, dass er meinen Nachdruck mit den Sporen oder der Gerte jetzt wirklich unchillig fand. Ich war dennoch ein Freund dieser Hilfsmittel, da ich so die Hilfe möglichst präzise unterstreichen konnte und die Pferde gleichzeitig nicht schenkelstumpf machte; gerade wenn sie nicht so gehfreudig waren. Waschi musste Schubkraft entwickeln; gerade um ein schönes Tritteverlängern zeigen zu können und sich selbst tragen zu lernen.
    Outer Space auf der anderen Seite war das absolute Kontrastprogramm zum Waschprogramm. Er war grundsätzlich sehr motiviert und wollte immer gerne Gas geben; selbst noch Ende Juni, wenn die Sonne mit aller Wucht auf den Reitplatz oder das Hallendach knallte. Aufgrund dieser Charaktereigenschaft fiel es mir bei ihm deutlich leichter ihn auf die A hinzutrainieren, was nicht hieß, dass er mehr Talent für die Dressur im Allgemeinen gehabt hätte als sein gefleckter Mitazubi. Bevor es an die Versammlung ging, wie sie erstmals in der L gefordert wurde, wollten die Richter erfahrungsgemäß ein Pferd im Viereck sehen, dass willig nach vorne ging und zufrieden ans Gebiss heran trat. Wenn man das zeigte, waren sie meistens schonmal zufrieden. Alleine also dadurch, dass Outer Space seinen Vorwärtsdrang von sich aus in dieser Intensität mitbrachte, war dieses Bild schonmal eher gegeben. Natürlich musste auch er sein Gleichgewicht erst noch finden, durchlässiger werden, die verfeinerte Hilfegebung verstehen lernen und durfte auch nicht einfach nach vorne weg laufen, aber es war in Summe, zumindest für die A, alles ein wenig leichter zu erarbeiten.
    Für das erfahrene Pferd-Reiter-Paar war eine A tatsächlich etwas sehr unspektakuläres. Wenn man es böse sagen wollte bestand das Ganze auf diesem Niveau ja schließlich nur aus den einfachen großen Linien, Schritt, Trab, Galopp, die Übergänge, Verstärkungen in geringem Grad und die anschließende Rückführung. Dazu kommt in der Regel, für das junge, unausgebildete Pferd nicht zu unterschätzen, die 10m-Volte im Trab, Schlangenlinien durch die Bahn mit bis zu vier Bögen, was wiederum den Wenderadius und das Gleichgewicht betraf, Rückwärtsrichten, was allerdings nicht in jeder A gefordert wurde; genauso wie Zügel aus der Hand kauen lassen, wozu das Pferd dem Zügel bereits in die Tiefe, über den Rücken, folgen musste und nicht einfach losrennen und das Köpfchen empor reißen durfte, wie es Outer Space beim ersten Versuch vorbildlich demonstrierte. Dafür lag seine Stärke defintiv von Anfang an im Sprünge- und Tritte verlängern.
    Evangeline kümmerte sich zeitgleich um ihre beiden Schützlinge und erzählte mir anschließend meist am Ende des Tages ein wenig davon. Die beiden Stuten schienen von Anfang an sehr kooperativ und talentiert zu sein. Bei Betti hatte Vange es zu Anfang etwas schwerer, da sie meinte, dass sie ein sehr sensibles Pferd zu sein schien, das ihr nicht sehr viel Vertrauen entgegen bringen wollte, was allerdings über die Tage zunehmend besser wurde. Aus diesem Grund brachte sie der Stute das Rückwärts auch erst etwas später bei. Dies war im Endeffekt ja schließlich dann doch auch ein wenig Vertrauenssache; immerhin sehen Pferde dabei ja nicht wo sie hin gehen und müssen sich darauf verlassen, dass der Reiter die Umsicht hat. Ein Widersetzen aus solchen vertrauensbasierten Gründen wollte Evangeline allerdings von Anfang an vermeiden; gar nicht erst einführen, und begann so erst in Woche Drei langsam vom Boden aus damit, Schritt für Schritt. Die zweite Stute, Schneesturm, hatte dafür Vange sofort um den kleinen Finger gewickelt. Sie schwärmte nahezu jeden Tag von ihr, da das Standadbredmädchen so artig war und alles Neue auch noch so rasch umsetzen konnte. Betti dagegen wollte sie nicht so viel Druck aussetzen, aber auch sie machte ihre Fortschritte.
    Aber nicht nur Evangeline war happy. Meine beiden Männer bereiteten mir beide auch überaus Freude. Gerade, dass sie so unterschieldich waren begeisterte mich, denn so war auch ich als Reiter jeden Tag gefordert mich auf sie jeweils ganz individuell einzustellen und die Dinge immer ein wenig anders zu erklären. Ich arbeitete vor allem an der Basis; der Rest kam erfahrungsgemäß in dieser Klasse immer von alleine. Waschi kam von Ritt zu Ritt immer rascher vors Bein. Am Ende des Monats gab es bereits beim Warmtraben keinerlei Diskussion diesbezüglich mehr, und auch die Anlehnung wurde dadurch immer konstanter. Dieser Fortschritt beeinflusste das Gesamtbild extrem positiv. Je mehr Schub er entwickelte, umso mehr kam er gleichzeitig auch nach oben in eine erste Stufe der Aufrichtung; natürlich nicht in einem solchen Maße wie man es später in der Versammlung sehen wollte, aber zumindest so, dass das Genick schön, wie man sich das vorstellte, der oberste Punkt war und der Schwerpunkt des ganzen Pferdes mehr hinten als vorne lag. Umso mehr Schwung er entwickelte, umso leichter fielen ihm schließlich auch die zuerst doch ziemlich verhaltenden Verstärkungen und auch die Volten wurden immer runder und gleichmäßiger.
    Outer Space' Schwachstelle im Kontrast dazu war wiederum eine andere, genau konträr, nämlich seine Flucht nach Vorne, sobald etwas zu anstrengend wurde. Hier wurde er leider am Anfang immer mal wieder etwas stark in der Hand und wollte mir teilweise sogar die Zügel aus der Hand reißen. Als er dann irgendwann bemerkte, dass er damit nicht durchkam wurde es jedoch schlagartig besser. Er machte dies jedoch zu keinem Zeitpunkt wirklich bösartig; es war lediglich seine Art damit umzugehen. Wichtig bei ihm war nicht nur in dieser Hinsicht, sondern allgemein, dass er lernte Druck nachzugeben und nicht mit Gegendruck zu reagieren. Ich hatte am Anfang erzählt bekommen, dass er früher sogar von einem Mädchen geritten wurde, was ich mir trotz dieser neu aufgetretenen Verhaltensweise gut vorstellen konnte. Forderte man nämlich nicht unbedingt viel von ihm war er, gerade für einen Hengst, ein extrem braves Pferd. ,,Leider'' musste ich ihn aber ausbilden, wozu gehörte ihn sanft, aber dennoch, über seine Grenzen hinaus zu bringen. Es dauerte jedoch verglichen mit anderen Pferden wirklich nicht lange bis er das Prinzip verstanden hatte und immer durchlässiger und nachgiebiger wurde.
    Am Ende der vier Wochen auf der Lindö Dalen Stuteri waren tatsächlich alle vier Pferde auf einem guten A-Niveau und waren deutlich über sich hinausgewachsen. Neben dem Stolz, den ich für Waschi und Space empfand, war ich auch beeindruckt davon, was Rainbeth und Schneesturm zusammen mit Vange für Fortschritte erzielt hatten. Das Gesamtbild hatte sich deutlich ins Positive verändert. Selbsthaltung, Schwung, Muskulatur und die Sicherheit in den einzelnen Aufgaben, die die A an die Pferde stellte, gefielen mir wirklich gut. Zum Glück sahen das auch die Besitzer so, die mit unserer Arbeit durchaus zufrieden waren und beim Reiten das ein oder andere Lächeln im Gesicht hatten, was für mich immer das größte Lob darstellte.

    von Bracelet

    Es schien eine glückliche Fügung zu sein, nicht allein in die Einöde zu fahren, sodass ich zur Begleitung Vriska dabei hatte, die den Schimmelhengst vorritt. Mir blieben noch einige Minuten bei der Kontrolle mit Waschprogramm, ehe ich den gepunkteten Hengst vorzeigte in der Reithalle.
    Der Moment kam schneller als erwartet und beim Führen zum Eingang sammelte ich die letzten Halme Stroh aus seinem Schweif. Dann schwang ich mich in den Sattel, ritt im Schritt ein und hielt auf dem Mittelpunkt, um die Richter zu grüßen. In der selbigen Gangart setzte ich wieder an, zeigte noch den Trab und Galopp auf der linken Hand in Verbindung mit Schlangenlinien und Seitengängen. Dann wechselte ich die Hand zur rechten und wiederholte die Lektionen sowie Bahnfiguren und Gangarten. In eleganten Bögen präsentierte sich Waschprogramm und zeigte, trotz seiner bekannten Abneigung gegenüber von Arbeit in der Reithalle, eine schöne Haltung. Er hielt seinen Kopf selbst, war leicht in der Ganasche und setzte die maximale Last auf die Hinterhand. Zum Abschluss grüßte ich erneut die Richter und trabte aus der Halle heraus.
    1115 Zeichen mit Leerzeichen // geprüft mit 'Wörter zählen' in Microsoft Word 2016 // geschrieben von Mohikanerin

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    selbstgezählte Punkte {22}
     
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  5. Maleen

    Maleen Unicorn Tech Support

    Meine Teilnahme mit
    Arec di Royal Peerage

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    Rufname:
    Arec


    Von: Ameno
    unbekannt x unbekannt
    unbekannt x unbekannt | unbekannt x unbekannt

    Aus der: Lady Gweny
    unbekannt x unbekannt
    unbekannt x unbekannt | unbekannt x unbekannt


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    Geburtstag:
    06.Mai 2018
    Geschlecht:
    Hengst
    Rasse:

    Halbblut
    [50% Neapolitaner, 50% EVB]

    Farbe:
    Rappe
    minimal Tobiano

    Abzeichen:
    untere Blesse, zwei Flocken
    Stockmaß:
    1.61 m


    Charakter & Beschreibung:
    Arec ist recht eigen und braucht eine erfahrene Hand. Wenn du keine Ahnung hast was du da tust, dann lass es sein oder du wirst es bereuen.
    Er kaut gern überall drauf herum und mag es nicht, wenn andere Pferde ihm zu nahe kommen.

    Arec hat sich zu einem echten Charakter-Pferd und Dressur-Ass entwickelt. Mit seinem Erscheinungsbild zieht er regelmäßig alle Blicke auf sich und sein zeitweise überschäumendes Temperament wirkt auf einige Reiter beinahe anziehend. 3,5-Jährig beherrscht er bereits die meisten Dressurlektionen und konnte mit seiner Reiterin in der ersten Turniersaison schon einige Siege einfahren.


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    Genetik:
    Ee aa nTo
    Zuchterlaubnis:
    //
    Fohlen:
    //


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    Züchter:
    Royal Peerage
    Besitzer:
    Royal Peerage
    Jamie Lewis
    Pfleger:
    //
    Turnierreiter:
    //
    Maler(VKR):
    Maleen


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    Reitstil:
    Englisch


    Dressur: M/M
    Springreiten: E/L
    Geländespringen: A/A

    Fahren: L/L
    Rennen(Galopp): E/L

    Distanzreiten: L/L
    Western: -/-

    Turnierschleifen:
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    506.Fahrturnier 487.Distanzturnier 634.Dressurturnier
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    635.Dressurturnier 510.Fahrturnier 636.Dressurturnier
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    498.Militaryturnier 638.Dressurturnier 496.Distanzturnier
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    516.Fahrturnier

    Hufschmiedbericht - Mittwoch, 20. Oktober 2021
    Hunter Crowley

    Chocolate Chip Cookie & Arec di Royal Peerage

    Da war er, der erste Auftrag als Hufschmied des Gut Schwarzfels. Zwei Barhufer von Jamie Lewis in Italien brauchten eine Kontrolle. Voller Vorfreude packte ich meine Tasche für einen Kurzurlaub im Frühherbst. Eine innere Stimme erinnerte mich dabei immer wieder daran, dass es zu kalt wäre um ins Meer zu gehen, dennoch packte ich Alles ein. Einfach Alles. Es würde sicherlich eine Verwendung finden. Immerhin ging es an die Küste! Vielleicht war ich auch nur so unfassbar aufgeregt, weil ich wieder in meinem eigentlichen Job arbeiten und die Welt bereisen würde. Seis drum. Nachdem ich meine Tasche gepackt hatte kontrollierte ich doppelt und dreifach ob ich auch die wichtigen Werkzeuge und Materialien für den Auftrag dabei hatte. Erst als ich wirklich sicher war gut gerüstet zu sein setzte ich mich in den Wagen und fuhr los. Es war vier Uhr morgens und die Straßen noch leer.
    Am späten Abend kam ich auf dem Royal Peerage Gestüt an und wurde sogleich freundlich begrüßt und auf ein Gästezimmer gebracht. Am nächsten Morgen gab es ein ausgiebiges Frühstück nach italienischer Art und dann ging es auch schon an die Arbeit. Die Pferde durchliefen ihre Morgenroutine und ich bereitete mein Werkzeug für die zwei Barhufer vor. Als erstes war Chocolate Chip Cookie an der Reihe. Die Lewitzer Stute verhielt sich wie ein Profi, doch ich konnte durchaus sehen, dass sie ihren eigenen Kopf hatte, als man sie mir vorführte. Sie hatte keine Fehlstellungen und als ich den ersten Huf in die Hand nahm konnte ich gutes Horn erkennen ohne Mängel oder Krankheiten. Mit dem Hufmesser schnitt ich das alte Horn weg und knipste danach mit der Zange den festeren Hufrand weg. Mit einer Raspel schliff ich scharfe Kanten ab und arbeitete die natürliche Form des Hufes wieder heraus. Als ich fertig war setzte ich den Huf ab und kontrollierte meine Arbeit noch einmal mit wachsamen Blick. Genau so verfuhr ich auch mit den anderen Hufen der Stute und korrigierte wenn nötig hier und da nach, bis ich zufrieden war. Nachdem das Gesamtbild nun gut war fettete ich die Hufe noch ein und überließ Cookie dann ihrer Besitzerin.
    Als nächstes brachte man mir Arec di Royal Peerage. Ein absoluter Prachtkerl. Schmunzelnd inspizierte ich sein Gangbild und konnte dabei schnell Fehlstellungen ausschließen. Der Halbbluthengst hatte deutlich mehr Feuer als Cookie. Beherzt griff ich den ersten Huf und spürte, dass Arec mit mir spielen würde, würde ich nicht aufpassen. Doch nach jahrelanger Arbeit mit Vollblütern kannte ich dieses überschwängliche Temperament zu gut und konnte damit umgehen. Auch bei Arec konnte ich nur gutes Horn entdecken und begann sogleich damit das alte Horn wegzuschneiden, knipste dann mit der Zange den Rand zurück und raspelte zum Schluss die Feinheiten heraus. Das Alles erledigte ich für jeden seiner Hufe und kontrollierte zwischendurch immer wieder meine Arbeit. Als ich zufrieden war streckte ich meinen Rücken einmal ächzend durch und lächelte den Hengst an, der mich aufmerksam musterte. "Du bist ein schickes Kerlchen." meinte ich und nickte seiner Besitzerin zu, dass er fertig war.
    Während Jamie ihren Hengst wegbrachte räumte ich mein Werkzeug zurück in den Wagen und schnappte mir einen Besen um den Hof zu fegen. Als sie wieder auftauchte besprachen wir Alles übrige. Eine Nacht blieb ich noch auf dem Royal Peerage, doch schon vor dem Frühstück machte ich mich wieder auf den langen Weg nach Hause und machte vielleicht beim Meer halt um meine Seele baumeln zu lassen und die andersartige Landschaft und frische Meeresluft zu genießen.
    Tierarztbericht - Samstag, 13. November 2o21
    Arec di Royal Peerage
    Ich hatte einen neuen Auftrag bei meiner Kundin Maleen vom Gestüt Peerage zum durchchecken und impfen von zwei Hengsten bekommen. Krankheitsbedingt konnte ich leider erst später als gedacht zu ihr fahren, aber glücklicherweise hatte Maleen Verständnis dafür und ich durfte meinen Auftrag noch ausführen.

    So schnell es ging machte ich mich auf den Weg zu Gestüt Peerage und wurde direkt in Empfang genommen. Nachdem ich mir mein Stethoskop mitnahm führte mich Maleen zu den zwei angemeldeten Patienten. Zuerst war der Lewitzerhengst Chocolate Chip Cookie dran. Nach einem kurzen Kennenlernen ging es zuerst ans Temperatur messen. Chocolate Chip Cookie hatte eine Körpertemperatur von 37,6°C, absolute Norm. Dann hörte ich über seine Lunge, die sich auch frei und gesund anhörte. Auch das Herz hörte ich kräftig und regelmäßig an. Ich warf noch schnell einen Blick auf die Schleimhäute des Lewitzerhengstes, bevor ich mein OK für’s impfen gab. Gesundheitlich gab es nichts zu beanstanden. Um alles in einem Rutsch zu machen, ging es danach erstmal ein paar Boxen weiter zu Arec di Royal Peerage. Dieser war etwas weniger argwöhnisch mir gegenüber. Auch seine Lunge und das Herz hörten sich sehr gut an, die Schleimhäute waren ebenfalls unauffällig. Zurück am Auto machte ich die Impfungen fertig. Beide Pferde bekamen eine Komplettimpfung bestehend aus Tetanusauffrischung, Influenza und Herpes. Ich zog alle Impfstoffe auf und nahm mir Tupfer und frische Kanülen mit zu den Pferden. Ich desinfizierte die Einstichstelle an der Brust sorgfältig, bevor ich die Vakzinen schnell und schmerzlos in die Brust der Hengste injizierte. Beide zuckten nichtmal und waren brav dabei. Anschließend gab es noch Klebchen, Stempel und Unterschrift in die Pferdepässe. Damit war mein Auftrag schon erledigt. Ich verordnete drei Tage Schonprogramm für beide Hengste.

    Kür
    Besondere Pferde erfordern besondere Maßnahmen. Untypisch für uns hatten wir uns bei Arec di Royal Peerage dazu entschieden die Körung geritten anzutreten. Wir alle hatten das Gefühl, dass man bei ihm von oben aus dem Sattel mehr herausholen konnte. Jamie war bereits im Trab eingeritten und hatte die Richter begrüßt, Arec war wie immer aufmerksam und seine Ohren drehten sich in alle möglichen Richtungen. Die beiden bogen zunächst auf die rechte Hand ab und liefen eine ganze Bahn im Trab, in der zweiten Runde brachte Jamie den Hengst an den langen Seiten ins Schulterherein. Für Arec war das ein Kinderspiel, Schulterherein war eine der ersten Übungen die er gelernt hatte. Anschließend galoppierte Jamie an und wendete auf den Zirkel ab, Arec sprang wunderbar vorwärts und schnaubte im Takt des Galopps. Nach zwei Runden parierte Jamie ihn in der Mitte der kurzen Seite durch. Der Galopp-Stand Übergang war sehr gelungen und das anschließende Rückwärtsrichten knüpfte nahtlos daran an. Nun ging es erst einmal im Schritt weiter um einige Meter weiter durch die halbe Bahn zu wechseln. Auf der linken Hand angekommen drehten die beiden eine Volte und galoppierten anschließend wieder an. Auch auf dieser Hand zeigte Arec einen schönen gleichmäßigen Galopp. An der langen Seite öffnete Jamie den Zirkel und ließ Arec noch kraftvoller vorwärts laufen, die beiden nutzten die gesamte Länge aus und wechselten erst in der Ecke in den Trab. An der nächsten langen Seite wiederholte sich das ganze, diesmal allerdings im Trab. Zum Abschluss versammelte Jamie den Hengst und die beiden bewegten sich in einer ganz ansehnlichen Passage auf der Mittellinie auf die Richter zu. Jamie grüßte zum Abschluss und verließ mit einem glücklichen Ausdruck die Bahn.
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  6. Stelli

    Stelli Bekanntes Mitglied

    Stelli mit
    Fürstenherz

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    Steckbrief
    Fürstenherz

    Vom: unbekannt
    Vom: unbekant
    Aus der: unbekannt

    Aus der: unbekannt
    Vom: unbekant
    Aus der: unbekanntRufname: Herzi
    Geburtsjahr: 2015
    Stockmaß: 1.66 m
    Rasse: Trakehner
    Geschlecht: Hengst
    Fellfarbe: Perlino
    Abzeichen: Stern, v.l. weiß
    Gesundheit: Sehr gutaufmerksam, impulsiv

    Besitzer: Stelli
    Ersteller: Canyon
    VKR: Canyon
    Verkäuflich: Nein

    Zuchtzulassung: Nein
    Nachkommen: -
    Decktaxe: -
    Stationiert: -

    Rennen Klasse: A
    Western Klasse: E
    Spring Klasse: S*
    Military Klasse: A
    Dressur Klasse: L
    Distanz Klasse: M
    Fahren Klasse: M

    Eignung: Springen, Dressur, Military
    Geritten: Ja
    532. Rennen, 609. Dressurturnier, 464. Distanzturnier, 468. Militaryturnier, 356. Synchronspringen, 633. Springturnier, 362. Synchronspringen, 507. Fahrturnier, 508. Fahrturnier, 489. Distanzturnier, 510. Fahrturnier, 491. Distanzturnier
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    Trainingsberichte 2x
    Springen E -> A
    Coronabedingt hatten wir eher eine Flaute, was unseren Ausbildungsbetrieb betraf. Nur vier Aufträge kamen bislang diesen Monat hinein. Ich nutzt diese Zeit intensiv, um mich um meine Schützlinge zu kümmern und diese in dieser Zeit auszubilden. Dabei hatte ich einiges vor mir. Fürstenherz, einer meiner neusten Pferde, stand noch ganz am Anfang seiner Ausbildung, genau wie Leviathan’s Levisto, der meinen Hof am gleichen Tag erreichte wie Fürstenherz. Bei den Beiden stand mir also alles frei, mit was ich beginnen wollte. Shavalou wollte ich in der Distanz ausbilden, da dies die einzige Klasse war, wo er noch keine Erfahrungen sammeln konnte. Sezuan, mein erstes Pferd auf meinem Hof, hatte bereits einige Turniererfolge sammeln können. Hier entschied ich, ihn im Galopprennen auszubilden. Bei den Stuten ging es erstmals für Grey Rose ins Training. Nachdem sie bereits zwei Siege ergattern konnte, ging es diesen Monat für sie in die Ausbildung. Grey Rose erhält im Oktober eine Ausbildung der Dressur zur Klasse A. Zu guter Letzt noch Golden Highlight, welche ich ebenfalls im Galopprennen fördern wollte. Wie man sah, ich hatte ganz schön was vor mir. Momentan aber auch genügend Zeit und Motivation dafür.
    Als mein Trainingsplan stand, ging es los. Ich startete das Training mit meiner Stute Grey Rose. Nachdem ich meine Stute geputzt und gesattelt hatte, ging es los mit dem Training. Ich saß auf und ritt raus auf den Platz. Das Wetter war heute traumhaft! Nachdem ich sie eine gute halbe Stunde ordentlich im Schritt aufgewärmt hatte, trabte und galoppierte dann später auch an. Rose war heute etwas stutig am Bein, aber davon ließ ich mich wenig beeindrucken. Nachdem sie einigermaßen locker war, saß ich im Trab aus und nahm sie im Genick etwas höher. Sie nörgelte anfangs etwas herum, weil es anstrengend für sie wurde, aber nach vielen Handwechseln, Volten und Übergängen bekam ich sie langsam auf meine Seite. Im Schritt probierte ich mich erstmals am Viereck verkleinern. Die erste Reaktion war ein simples Schweifschlagen, aber auch hier wurde sie von Mal zu Mal probieren durchlässiger und verstand langsam, was ich von ihr verlangte. Als ich zufrieden mit ihr war beendete ich die heutige Trainingseinheit und machte mit dem nächsten meiner Pferde weiter. Dies war Golden Highlight, die ich weiter im Rahmen der Stutbucheintragung ausbilden wollte. Die Palominostute wollte ich in der Renndisziplin ausbilden, nämlich von Klasse E zur Klasse A. Nachdem ich Grey Rose weggebracht hatte, holte ich Highlight aus ihrer Box, putzte und sattelte sie, bevor es für uns Beide raus ins Gelände ging. Dort stand zuerst das Ausdauertraining auf dem Plan, da Golden Highlight zugegebenermaßen nicht die allerbeste Kondition besaß. Dies war jedoch der Grundstein für ein ordentliches Rennen der Warmblüter. Die Wege, die wir im Trab und Galopp nichz bestreiten konnten, nahm ich natürlich im Schritt. Mein heutiges Ziel war eine leichte Steigung, die ich im Galopp nehmen wollte. Als wir diese erreichten, galoppierte ich meine Stute noch vor der Steigung an. Da war sie noch ziemlich übermotiviert, wie immer, wenn wir im Gelände galopipierten. Ihre Energie ließ aber rasch nach, als wir den Hügel hochgaloppierten. Ich versuchte, sie etwas über den Schmerzpunkt hinaus im Galopp zu halten, parierte aber frühzeitig durch. Ich merkte, dass wir noch einiges vor uns hatten und ritt am langen Zügel im Schritt zum Stall zurück. Denn dort warteten ja bereits die anderen Pferde auf mich. Nachdem Golden Highlight wieder zum Ausruhen in der Box war, holte ich Fürstenherz, genannt Herzi, aus seinem Stall. Ihn hatte ich erst wenige Tage und bin ihn noch nicht oft geritten, allerdings musste es auch für ihn weiter gehen. Daher machte ich den sensiblen Perlinohengst fertig für unser erstes richtiges Training. Mein Freund baute draußen einen Pacours auf, während ich mit Herzi Schritt ging. Praktisch, denn diesen konnte ich für Leviathan’s Levisto gleichermaßen nutzen, denn beide Hengste befanden sich auf dem exakt selben Ausbildungsstand. Fürstenherz hielt sich am Anfang noch etwas fest, als er um die Sprünge traben und galoppieren sollte, den er war in seinem Leben noch nicht allzu viel gearbeitet worden. Deswegen nahmen wir auch zuerst ein paar Trabstangen, die er schon kannte, bevor wir uns an die ersten kleinen Hüpfer machten. Auch hier merkte man seine anfängliche Unsicherheit, welche aber mit der Anzahl der Sprünge immer kleiner wurde. Wir nahmen erstmal Kreuze und Mini-Steilsprünge, bevor wir uns an Sprünge der Klasse E herantrauten. Schließlich sollte er keine Angst vor wachsender Höhe bekommen. Im gesamten Training verweigerte er zwei Mal, was aber nicht schlimm war. Da fehlte ihm noch Mut und Erfahrung am Sprung. Nachdem er nochmal fein gesprungen war, ließ ich es gut sein. Mein Freund hatte bereits Leviathan’s Levisto gesattelt und Schritt geführt, sodass ich einen nahtlosen Übergang von Pferd zu Pferd machen konnte. Levi war im gegensatz zu Herzi etwas selbstsicherer. Ihn ließen die vielen Sprünge und Stangen relativ unbeeindruckt. Auch, wenn er genauso wenig Erfahrung hatte wie Herzi. Auch bei Levi fang ich erst mit Trabstangen an, bevor wir uns ans Springen machten. Levi nahm alles völlig cool mit seinen sechs Jahren und dachte dabei immer mit. Ich war begeistert von seiner Arbeitseinstellung und ich malte mir schon aus, wie wir mal über Hindernisse der schweren Klasse fliegen würden. Beim ersten Kreuz zögerte er kurz, sprang aber. Ich wiederholte zuerst einige Male das Kreuz, bevor wir uns an die anderen Sprünge trauten. Er hatte total Spaß bei der Sache und machte seinen Job für seinen ersten Pacours fantastisch. Nach ihn spang ich heute nur auf E-Niveau, um ihn nicht zu überfordern. Ich lobte meinen Hengst und ließ ihn am langen Zügel Schritt gehen. Nun standen für heute noch zwei Pferde auf meinem Trainingsplan. Shavalou und Sezuan. Shavalou war der nächste und für ihn stand Distanztraining auf dem Plan. Auch hier befand sich mein Hengst auf dem Einsteigerniveau, welches wir dringend ändern wollten, da auch er eines Tages mal in die Zucht einsteigen sollte. Da er aber schon zu alt für die normale Körung war, musste das über Erfolge geschehen. Und die konnten wir am Besten über ein breites Ausbildungsspektrum sammeln. Also ging es los. Auch für Shavalou ging es – wie bei Golden Highlight – raus ins Gelände. Ein langer Ausritt stand auf dem Plan, um seine Ausdauer zu trainieren. Ich baute einige Trab und viele Galoppreprisen ein, natürlich alles in einem entspannten Tempo. Nach einiger Zeit war mein Hengst allerdings schon ziemlich erschöpft und geschwitzt, da es auch des Öfteren bergauf ging. Auch hier hatten wir in Sachen Kondition noch einiges vor uns. Im Stall zurück ging es ein letztes Mal ins Gelände, dieses Mal jedoch mit Sezuan, meinem KWPN-Hengst. Bei ihm hatte ich das Ziel, ihn im Rennen weiter auszubilden. Auch er stand am Anfang seiner Karriere. Nachdem auch er reitfertig gemacht war, ging es raus in die frische Luft. Ich wählte die selbe Galoppstrecke wir für Golden Highlight’s Training, jedoch war Sezuan zu meiner Überraschung um einiges ausdauernder als meine Stute. Bei ihm wird die Ausbildung nicht so lange dauern, soviel stand fest. Denn: schnell war er auch noch dazu. Abends fiel ich sehr müde ins Bett. Es war viel, aber ich wollte die Förderung meiner Pferde.
    In der ersten Woche wiederholte ich vieles aus dem allerersten Training meiner Pferde. Ich wollte sie nicht überfordern, deswegen nahm ich mir nicht zu viel auf einmal vor, sondern arbeitete mich Stück für Stück voran. Grey Rose wurde jeden Tag durchlässiger und war nicht mehr so ganz nörgelig. Da war ich mir sicher, dass das bald ganz Geschichte sein würde. Auch das Viereck verkleinern und vergrößern saß mittlerweile echt gut. Golden Highlight wurde viel ins Gelände geritten, genau wie Sezuan. Dabei entwickelte sich Sezuan schneller als die Stute, was aber nicht schlimm war. Fürstenherz gewann im Laufe der Woche immer mehr an Selbstsicherheit im Pacours und auch Levisto’s Leviathan setzte nochmal einen drauf, was seinen Mut betraf. Trotzdem blieb der Pacours die Woche auf dem untersten Niveau. Bei Shavalou merkte ich nicht allzuviel von einer Entwicklung, kann man aber in der ersten Woche auch nicht wirklich erwarten. Sein Futter wurde angepasst und ich war auf die nächsten Wochen gespannt.
    Woche zwei war interessant. Grey Rose machte eine unglaubliche Entwicklung und kam immer mehr aufs Hinterbein. Ich hatte mich inzwischen an die Verstärkungen im Trab und Galopp gemacht, was sie auch sehr gut umsetzte. Es dauerte nicht mehr lang, bis man sie definitiv in der Klasse A vorstellen konnte. Mit Golden Highlight und Sezuan bin ich in der Woche zwei Mal auf die Galopprennbahn gefahren, um mal auf einer Rennstrecke trainieren zu können. Ganz langsam merkte man das Ausdauertraining von Golden Highlight, während Sezuan schon beinahe die Idealzeit der Klasse A erreicht hatte. Bei der Stute würde das sicher noch zwei, drei Wochen dauern. Bei Sezuan könnte es sein, dass er in der nächsten Woche schon soweit war. Unsere zahlreichen Ausritte machten sich anscheinend bezahlt! Fürstenherz wurde immer selbstbewusster und mittlerweile sprang er sehr zuverlässig einen E-Pacours, sodass wir in der kommenden Woche sicherlich den Pacours höher ziehen konnten. Lecianthan’s Levisto dagegen war so Feuer und Flamme fürs Springen, dass wir uns schon auf einem guten A-Niveau befanden. Nur in der Kombination wurde er manchmal etwas unsicher, aber das dürfte auch bald Geschichte sein. Shavalous Futteroptimierung machte sich deutlich bemerkbar und er gewann zusehends an Kondition, welche für den Distanzsport unerlässlich war. Ganz sachte verlängerten wir unsere Ritte peu à peu, damit er weiter an Ausdauer und Kraft zulegte. Ich war gespannt auf Woche drei meiner Ausbildung.
    Mittlerweile waren Grey Rose’ Verstärkungen deutlich sichtbar und auch die Rückführung klappte immer besser. Ich konnte jegliche Lektionen der Klasse A abrufen, dazu gehörte Vierekc verkleinern oder vergrößern im Schritt, Tritte verlängern im Trab und Galopp und natürlich das etwas höher getragene Genick. Ich ritt zur Überprüfung des Ausbildungsstandes eine abschließende A-Dressur durch und war sehr zufrieden mit der Trakehnerstute. Ihre Ausbildung war fürs erste abgeschlossen. Nun konnte sie sich die nächsten Tage entspannen, bis es für sie nächsten Monat weiterging mit Festigung der gelernten Lektionen und Vorbereitung auf die Klasse L. Mit Golden Highlight und Sezuan war ich, wie letzte Woche auch, zwei Mal auf der Rennbahn. Ein dort angestellter Trainer unterstützte uns diese uns letzte Woche sehr gut, sodass auch Golden Highlight langsam sichtbare Fortschritte machte. Shavalou nahm das ganz gelassen, für ihn schien diese Aufgabe beinahe ein Klacks zu sein. Jede Runde rannte er eine vorbildliche Zeit, was auch den Trainer beeindrucke. Bei seiner letzten Runde nahm er nochmals die Zeit. Ich beugte mich während des Rennens dicht über seinen Hals und ließ ihn einfach unter mir galoppieren. Mittlerweile war diese Runde schon kein Problem mehr. Mit einer spitzen Zeit rannte er ins Ziel und auch der Trainer war beeindruckt. „Ja… Gratulation, eine spitzen Zeit! Da gibt es nichs mehr hinzuzufügen.“, meinte er nur, worauf ich sehr stolz war. Auch Sezuan hatte es geschafft und befand sich auf Klasse A des Galopprennens. Golden Highlight würde sicherloch noch ein paar Wochen brauchen, bis sie nachziehen würde. Bei Fürstenherz hatten wir uns mittlerweile an einen höheren Pacours getraut, kaum merklich hochgezogen. Aber mittlerweile hatte er wirklich Spaß dabei und seine anfängliche Unsicherheit war gänzlich verflogen. Er sprang jetzt schon fast auf einem soliden A-Nivau. Leviathan’s Levisto hingegen war schon durch mit der Ausbildung auf die nächsthöhere Klasse. Er hatte so viel Mut und Ehrgeiz entwickelt, dass ich dachte, er würde über Häuser mit mir springen. Egal welcher Unterbau, egal welche Sprünge aufgebaut waren: er sprang ausnahmslos alles. Immer mit dem Wille, alles richtig zu machen. Der abschließende A-Pacours war ein Witz für ihn. Fehlerfrei übersprang er die neun Sprünge, bestehend aus Steilsprüngen, Oxern und einer Kombination aus Steilsprung und Oxer. Es würde nicht lange dauern, bis ich ihn schon im L-Springen vorstellen konnte. Die Einstellung des Fuchshengstes war abnormal! Shavalou hat auch einen enormen Sprung in seinem Training gemacht. Er wurde immer ausdauernder und kraftvoller und schaffte schon locker eine Distanz von fünfunddreißig Kilometern. Jetzt brauchten wir nur noch zehn Kilometer zusätzlich, damit er sich auf der Klasse A befand. Unser Training ging also weiter. Viel ins Gelände, viel Trab und Galopp, ab und an mit Steigung. Ich war gespannt auf die nächste Woche.
    Grey Rose, Leviathan’s Levisto und Sezuan waren bereits durch mit der aktuellen Trainingseinheit. Golden Highlight war die Erste auf dem Plan. Wir hatten weiterhin viel an ihrer Kraft gearbeitet und fuhren heute zum abschließenden Training in die Rennarena. Ich war nervös, ob sich unser intensives Training auszahlen würde. Als der Startschuss fiel galoppierte meine Palominostute sehr ehrgeizig nach vorne. Ich schmiegte mich an ihren Hals und feuerte sie an. Wir bogen recht fix auf die Ziellinie ein, wo der Trainier bereits an der Reling stand und uns akribisch beobachtete. Wir durchritten die Lichtschranke mit einer schönen Zeit. Da abschließende Gespräch war zufriedenstellend, wir müssen zwar immernoch an unserer Schnelligkeit arbeiten, aber sie hatte es geschafft. Golden Highlight rennt ab heute nun auf der Klasse A mit. Ich war sehr stolz auf meine Stute, aber mussten natürlich weiter dranbleiben und uns stetig verbessern. Auch Fürstenherz hatte sich zur vorherigen Woche nochmal gesteigert. Wir sind wieder viel gesprungen und hatten an seiner Technik gearbeitet. Und wirklich, im Vergleich zu seiner Anfangszeit als Springpferd war keine Spur mehr zu sehen. Er war Mutig am Sprung geworden, machte sich auch schon selbst die Distanzen passend. Der Abschlusspacours war eine Leichtigkeit für ihn geworden. Fehlerfrei sprang er den ein Meter hohen Pacours mit Freude durch. Ich war begeistert von ihm! Ich war mir sicher, dass er mit wachsender Selbstsicherheit auch in anderen Sparten ein tolles Turnierpferd werden wird. Zu guter Letzt konnte ich auch zufrieden mit er Entwicklung von Shavalou sein. Kurzerhand entschloss ich, mich an die fünfundvierzig Kilometer lange Distanz zu trauen. Die Strecken vorher waren schon keine Herausforderung mehr für ihn, hatte mich aber noch nicht an längere Strecken getraut. Zu meiner Überraschung nahm er die lange Strecke aber mit ziemlicher Coolness. Und das auch in einer vorzeigbaren Zeit. Stolz wie Bolle berichtete ich meinem Freund von diesem Fortschritt. Auch er war nun zu guter Letzt auf A-Niveau angekommen. Nun konnte es mit allen Pferden weitergehen!

    Dressur E -> A
    Und zack, war das Jahr auch schon fast wieder rum. Mittlerweile hatten wir schon November. Nächsten Monat ist schon Weihnachten und auch Silvester. Wahnsinn, wie die Zeit gerannt war. In der Zeit war auch nicht viel los. Corona wütete immernoch durch unsere Pläne und Vorhaben, deswegen hatte ich viel Zeit, mich meinen Pferden zu widmen. Daher plante ich einen neuen Trainingsabschnitt für meine Vierbeiner. Diesen Monat betrifft es Grey Rose, welche ich in der Distanz von Klasse E auf A trainieren wollte, Fürstenherz, der in der Dressur von E nach A trainiert werden soll, genau wie sein Boxennachbar Leviathans Levisto. Shavalou wollte ich auch im Distanzbereich weiter fördern und Sezuan wollte ich ebenso in dieser Disziplin von Klasse E auf A trainieren. Also hatte ich drei Pferde in der Distanz und zwei in der Dressur. Ich freute mich riesig drauf, denn so konnte ich mehrere Pferde auf einmal mit zum Training nehmen.
    Also ging es auch schon relativ schnell los, nachdem ich den Trainingsplan geschrieben hatte. Ich begann heute mit dem Distanztraining von Grey Rose, Shavalou und Sezuan. Da ich aber nicht alle Pferde auf einmal reiten konnte, was sehr schade ist, teilte ich mir das Training mit meinem Freund. So konnten wir uns prima gegenseitig unterstützen. So machten wir Grey Rose und Shavalou fertig. Heute nahm ich die Stute und mein Freund den Hengst. Im Distanzsport war es wichtig, dass man die Ausdauer und nachher auch die Schnelligkeit trainiert. Somit widmeten wir uns heute dem Punkt der Ausdauer. Wir sattelten beide Pferde und gingen ins Gelände. Wir wählten für den heutigen Tag eine Strecke mit vielen Hügeln, Steigungen und Hängen, damit wir gleichzeitig auch an der Kraft feilen konnten. Zuerst ritten wir gemütlich im Schritt, nachher aber auch im Trab und Galopp die Steigungen hinauf. Bergab ging es nur im Schritt, da ich zu viel Sorge um die Beine habe. Generell, immer. Meine Pferde müssen nicht auf Biegen und Brechen trainiert werden, die Gesundheit steht dabei immer an erster Stelle. Wir merkten, dass Grey Rose und Shavalou schon ziemlich schnell müde waren, weswegen wir das Training langsam beendeten. Mit Sezuan wählte ich die gleiche Strecke, nachdem wir Grey Rose und Shavalou weggebracht hatten. Sezuan war schon mehr ‚an‘ als die anderen Beiden. Ihm fiel die Hanglage deutlich einfacher, er hatte aber einfach auch einen unheimlichen Ehrgeiz entwickelt. Aber auch hier ließ ich es nach einer halbe Stunde klettern gut sein, damit die Muskulatur nicht übersäuerte. Ich war gespannt, wie die Pferde sich morgen im Training zeigen würden. Als ich wieder Zuhause war waren noch Fürstenherz und Leviathan’s Levisto dran, die mein Freund bereits beide gesattelt hatte. Die zwei Hengste müssen langsam näher an die Dressur gebracht werden, und wir würden heute den Grundstein dafür legen. Beide befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt auf einem soliden, vielleicht auch ausbaufähigem E-Niveau. Schritt, Trab und Galopp konnte man in sicherer Anlehnung abrufen, vielleicht auch mal ein Schenkelweichen reiten, mehr aber auch nicht. Ich war gespannt, wie sich die Beiden machen würden. Auch hierbei half mir mein Freund, der wegen Corona ähnlich wenig zu tun hatte wie ich. Er schwang sich auf Levi’s Rücken, ich ritt heute Fürstenherz. Wir ritten die Hengste erstmal ordentlich warm, bevor wir locker antrabten und erstmal leichttrabten. Wir lösten die Beiden erstmal in einem schönen vorwärts-abwärts mit vielen Handwechseln und Hufschlagfiguren. Im Galopp nahmen wir erstmal ein frisches Grundtempo ein, bevor es an die Arbeit ging. Im Trab saßen wir nun aus, auch das war kein Problem für Leviathan’s Levisto und Fürstenherz. Levi hob sich ab und an Mal raus, was aber sofort korrigiert werden konnte. Im Trab hieß es nun: versuchen, das Genick etwas weiter oben zu halten, während wir aussitzen. Das klappte gut, aber schließlich war das auch Teil unseres täglichen Trainings. Eigentlich mussten die Hengste nur die Verstärkungen und das Viereck verkleinern/vergrößern lernen. Heute widmeten wir uns aber zuerst nur den Basics. Ansatzweise testeten wir, ob das Viereck verkleinern möglich war, einzuleiten. Fürstenherz verstand auf Anhieb, was ich von ihm wollte. Levi hingegen war am Anfang recht klemmig und wollte kaum seitwärts treten, aber nach dem dritten Anlauf machte es auch bei ihm langsam ‚klick‘.
    In der ersten Woche des Trainings gingen wir mit Grey Rose, Shavalou und Sezuan viel ins Gelände. Abwechselnd ritten wir viel am Hang, denn das steigerte enorm die Kraft und somit die Ausdauer. Es war gut, dass wir zu zweit waren, denn die Pferde motivierten sich täglich gegenseitig. Wir ritten aber auch immer in anderen Konstellationen. Mal Grey Rose mit Shavalou, mal Sezuan und Shavalou, oder Grey Rose mit Sezuan. Wir Pferde wurden zum Mal zu Mal eifriger. Grade, wenn es auf die lange Galoppstrecke ging. Mittlerweile mussten wir die Trainingseinheiten von Dressur und Distanztraining splitten, denn die Distanzritte wurden immer länger und ausgedehnter. Bei den Galoppstrecken versuchten wir, die Pferde anfangs immer in einem ruhigen Grundtempo zu halten und die Energie nicht auf einmal zu verbraten. Das ging anfansg nur mäßig gut, grade die beiden Hengste Sezuan und Shavalou schaukelten sich gegenseitig ziemlich hoch, weswegen wir diese Konstellation zum Ende der Woche hin eher nicht mehr wählten. Bei Levi und Fürstenherz machte sich das Dressurtraining auch ganz gut. In der ersten Woche konnten wir noch eine signifikanten Unterschiede feststellen, was aber ok und auch normal war. Lieber step by step aber dafür richtig. Wir hatten uns so langsam an die Verstärkungen in Trab und Galopp rangetastet. Da beide Pferde mit einem netten Gangwerk ausgestattet sind, macht das die Verstärkungen einfacher. Nur das Abfangen brauchte noch mehr Durchlässigkeit und musste schneller gehen. Das ist fohl der Fokus für Woche zwei des Trainingsprogramms.
    In der zweiten Woche begannen wir auch hier wieder mit der Distanzarbeit. Es war toll, die Pferde so zu erleben. Gefühlt täglich bekamen sie mehr Kraft und Ausdauer und hatten einfach Spaß an der Arbeit im Gelände. Wir nahmen trotzdem immer mal wieder die Hanglage mit, damit auch weiterhin die Hinterhand gestärkt wird. Aber der Fokus lag definitiv auf den langen Strecken, die wir im Schritt, aber natürlich auch Trab und Galopp nahmen. Die Pferde hatten mittlerweile gelernt, in einem gleichmäßigen, ruhigen Tempo zu laufen, um sich die Kraft einzuteilen. Ziel dieses Trainings im November war, dass die Pferde an der vierzig Kilometer Marke kratzten. Neununddreißig Kilometer mussten sie bis zur Klasse A in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn km/h zurücklegen. Wir schafften mittlerweile gute dreizig Kilometer, danach waren die Pferde aber auch ziemlich erschöpft und am Ende der Kräfte. Es hieß also: Weitertrainieren und dran bleiben. Ich hatte das Gefühl, in zwei Wochen dürften alle Pferde die vierzig Kilometer in geeigneter Zeit schaffen. Grey Rose konnte nach meinem Gefühl jetzt schon beinahe die vierzig Kilometer schaffen, denn sie hatte einen unglaublichen Ehrgeiz. Die Hengste waren etwas schwächer als sie, grade Shavalou brauchte recht lange um Kraft und Ausdauer aufzubauen. Sezuan befand sich nach Woche zwei in einem guten Mittelfeld. Daher hieß es weiter Ausdauer trainieren. Bei den Dressurlern verlief die zweite Woche ähnlich erfolgreich. Fürstenherz hatte mittlerweile verstanden, dass Rahmenerweiterung gefragt wurde bei den Verstärkungen. Er konnte seine Beinchen sehr gut in Szene setzen, was mich unheimlich stolz machte. Aber auch Leviathan’s Levisto verstand das Prinzip so langsam, auch wenn er mehr Springpferd als Dressurpferd werden wollte. Dennoch glaube ich an das Potenzial des Fuchshengstes. Wir übten auch viel am Seitwärtsgehen und somit war das Viereck verkleinern und vergrößern seit dieser Woche bei beiden Hengsten kein Problem mehr.
    Woche drei des Workouts war großartig. Meine fünf Pferde machten einen gewaltigen Sprung nach vorne, das Training trug endlich Früchte. Leviathan’s Levisto und Fürstenherz waren mittlerweile wirklich auf einem guten A-Niveau der Dressur angekommen. Sobald es auf die Diagonale ging im Trab, gingen die Öhrchen nach vorne und ab die Post. Man musste beide regelrecht bremsen, mal nicht zuzulegen wenn man durch die ganze Bahn wechseln wollte. Zum krönenden Abschluss wollte ich auf beiden Pferden eine A-Dressur zur Überprüfung des Leistungsstandes durchreiten. Zuerst machte ich Leviathan’s Levisto dafür fertig. Wenig später konnte es dann auch schon losgehen. Aufgewärmt und bereit für unsere erste richtige A-Dressur. Mein Freund saß am Rand des Reitplatzes und laß mir die Aufgabe vor. Mittellinie einreiten und Grüßen war grade und geschlossen. Das Antraben vom Fleck weg war schonmal besser und durchlässiger, alles aber noch im Rahmen. Mittlerweile konnte ich wirklich spüren, wie Levi unter mir anfing zu schwingen. Schritt, Trab und Galopp waren kein Problem. Auch das Zulegen im Trab und Galopp war deutlich sichtbar herausgeritten, auch das Abfangen wurde immer besser. Das Viereck verkleinern war nach vielem Üben auch keine Hürde mehr für den KWPN-Hengst. Ich war sehr zufrieden mit seinem Werdegang als zukünftiges Springpferd auf Abwegen. Danach war die Leistungsüberprüfung von Fürstenherz dran. Auch mit ihm ritt ich die gleiche Aufgabe. Die erbrachte Leistung war sogar noch besser als die von Levi. Fürstenherz war einfach ein tolles Dressurpferd, der wusste, wie man sich präsentiert. Er wusste auch einfach, dass er schön ist. Auch hier waren die Kernlektionen wie Tritte verlängern im Trab und Galopp sowie Viereck verkleinern im Schritt sauber geritten und deutlich erkennbar. Auch hier konnte man vermerken, dass sich Herzi auf sicherem A-Niveau befand. Somit war dieser Part der Trainingssession im November abgeharkt und beide Pferde liefen zuverlässig auf A. Nun mussten wir noch das Distanztraining abschließen. In der Woche waren wir wieder viel im Gelände und erweiterten jeden Tag peu a peu die Strecke. Sie hatten mittlerweile enorm Kraft und Ausdauer bekommen. Auch Shavalou, der immer erst ein wenig brauchte, bis er mithalten konnte. Grey Rose und Sezuan hatten eine unglaubliche Entwicklung in der doch eher kurzen Zeit gemacht. Somit konnten wir sonntags auswärts fahren, um unser Können unter Beweis zu stellen. Damit wir nicht zwei Mal fahren mussten, fragte ich eine Freundin, ob sie eins meiner Pferde auf dem Distanzritt reiten konnte. Sie willigte ein und nach einem Probetraining, welches super war, konnten wir zu Dritt in den Kampf ziehen. Ich ritt Sezuan, mein Freund Shavalou und Lara, meine Freundin, Grey Rose. Nachdem wir die Pferdehänger bepackt hatten, ging es los zur auswärtigen Distanzstrecke. Die Pferde waren auf fremden Terrain relativ entspannt und ich konnte es kaum erwarten, bis es losging und wir das harte Training endlich abschließen konnten. Nachdem wir gesattelt hatten, ging es los. Der Prüfer nahm die Zeit, jedoch ließen wir es ganz entspannt angehen. Wir hatten eine Menge Spaß auf unserem Distanzritt und bauten viele Trab und Galoppstrecken abwechselnd ein. Wir waren einige Stunden unterwegs, wie lange wusste ich gar nicht. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und war fast traurig, als der Ritt schon vorbei war. Der Richter gratulierte uns recht herzlich zu den bestandenen neununddreißig Kilometer in einer guten Zeit. Somit war es amtlich: Grey Rose, Shavalou und Sezuan liefen auf A-Niveau, was Distanzritte betrifft. Glücklich und zufrieden mit den Leistungen der Pferde und deren Werdegänge in den letzten Wochen machten wir uns auf den Weg Richtung Heimat, wo wir die Stufenerhöhungen der Pferde ausgiebig in kleinem Kreis bei einer Flasche Sekt feierten.

    Tierarztbericht - 24.11.2021
    Damit mein Hengst Fürstenherz zur Körung gehen konnte, standen noch ein paar Unteruschungen und Behandlungen aus. Ich hielt mir den Morgen extra frei, um dies zu erledigen. Zuerst hörte ich meinen Trakehner mit dem Stethoskop ab, Lunge und Herz hörten sich gesund an. Ein Blick auf seinen Pass verriet, dass er nochmal geimpft werden musste. Also holte ich aus dem Kühlschrank die nötigen Impfungen Tetanus, Herpes und Influenza. Als Kombiimpfstoff würde es die Tetanus-Influenza Impfung geben, Herpes gab es einzeln. Vorher nahm ich meinem Pferd noch einmal Temperatur. Mit 37,2°C war er völlig in der Norm. Auch die Schleimhäute, die ich mir ansah, waren schön rosa. Also konnte besten Gewissens geimpft werden. Ich bereitete die Impfungen vor, nahm mir frische Kanülen und Alkoholtupfer mit und ging zurück zu Herzi. Er war zum Glück sehr brav und blieb geduldig stehen, als ich ihn erst in die linke, dann in die rechte Brust stach und den Impfstoff injizierte. Nun hatte mein Pferd drei Tage Pause, damit der Körper sich erholen konnte. Und dann hieß es: Körung.

    Körungsbericht HK 512
    Heute war ein besonderer Tag für meinen fast siebenjährigen Hengst Fürstenherz. Ich hatte meinen perlinofarbenen Hengst besonders herausgeputzt. Nun warteten wir geduldig, bis wir an der Reihe waren. Der vorherige Teilnehmer verließ die Bahn und wir konnten in hineinreiten. Fürstenherz war sehr brav und voll bei mir, obwohl er sehr beeindruckt von der Umgebung war. Nachdem ich zwei Runden in der Halle drehen konnte, wurde Fürstenherz vom Ansager vorgestellt. Anschließend stellten wir uns vor den Richtern auf und grüßten diese, bevor wir mit der Vorstellung beginnen konnten. Ich trabte an und wechselte nach zwei Runden die Hand. Nach weiteren zwei Runden galoppierte ich Fürstenherz an, galoppierte anschließend nochmal auf dem Zirkel, wechselte mit einem fliegenden Wechsel die Hand und galoppierte auf der anderen Seite nochmal ein paar Runden. Er fühlte sich heute wirklich sehr gut an. Zu guter Letzt zeigte ich noch den Schritt auf rechter und linker Hand, bevor die Körung auch schon wieder vorbei war. Mit einem verabschiedenden Gruß von den Richtern ritt ich lobend aus der Halle und wartete auf das Richterurteil.
    1129 Zeichen mit Leerzeichen, gezählt auf www.lettercount.com, (c) Stelli

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    Bewegung & Zubehör (c) Mohikanerin
     
    Bracelet und Veija gefällt das.
  7. sadasha

    sadasha Bekanntes Mitglied

    sadashas Teilnahme mit
    HMJ Humble
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    HMJ Humble
    Humblebumble / Bummelbär / Teddy

    Zum Spind

    ____________________________________

    Exterieur
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    Hengst
    *2014
    Rheinisches Warmblut
    163cm
    Fuchs


    ____________________________________
    Interieur
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Verhalten in der Box Gelangweilt/Koppen
    Verhalten auf der Weide zurückhaltend/ängstlich

    Charaktereigenschaften

    freundlich, unterwürfig gegenüber Menschen, lernwillig, ängstlich gegenüber Artgenossen


    ____________________________________
    Beschreibung
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Charakter/Vorgeschichte
    Humble ist freundlich zu allen, leider hat er sich in der Vergangenheit
    das Koppen angewöhnt, wahrscheinlich durch reine Boxenhaltung und
    keinen Kontakt zu Artgenossen. Vor Menschen ist Humble sehr unter-
    würfig und freut sich über jede Kontaktaufnahme und Beschäftigung.
    Anderen Pferden gegenüber ist er sehr zurückhaltend und ängstlich, wahr-
    scheinlich durch fehlende Erfahrung von Beginn an. Humble’s Besitzer
    wurde mehrmals aufgrund seiner Verhaltensstörung, die mehreren Nach-
    barn aufgefallen war, dazu aufgefordert, die Haltungsbedingungen
    zu verbessern. Als dies nicht geschah, wurde er vom Tierschutz
    beschlagnahmt.


    ____________________________________

    Qualifizierungen
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    ● Schleifenaufstieg Trainingsaufstieg Potential
    Oben = Joelle Qualifikation | Unten = Qualifikation durch TB's

    Dressur E A L M S
    Lektionen der Dressur E A L LM LP M S


    Springen E A L M S
    Show Jumping E A* A** L M* M** S* S** S*** S****

    Military E A L M S
    Geländestrecke CIC/CCI* CIC/CCI** CIC/CCI*** CIC/CCI****

    Distanz E A L M S
    Distanzritte EL EVG1 EVG2 EVG3 EVG4 CEN* CEN** CEN***

    Fahren E A L M S
    Dressurprüfung: CAI-A1 CAI-A2 CAI-A4
    Ausdauerprüfung: CAI-M-A1 CAI-M-A2 CAI-M-A4
    Hindernisfahren: CAI-C-A1 CAI-C-A2 CAI-CA4



    ____________________________________

    Erfolge
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Offiziell
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    571. Westernturnier | 472. Militaryturnier | 572. Westernturnier

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    542. Rennen | 576. Westernturnier | 490. Fahrturnier

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    476. Militaryturnier | 493. Fahrturnier | 580. Westernturnier

    [​IMG][​IMG][​IMG]
    495. Fahrturnier | 625. Springturnier | 582. Westernturnier
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    550. Rennen | 627. Dressurturnier | 628. Springturnier


    [​IMG]
    566. Rennen


    Inoffiziell
    -


    ____________________________________
    Ausbildung
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Trainingsplan
    Fohlen ABC ✓ | Eingeritten ✓ | Eingefahren ✓

    Abstammung 0
    Schleifen 16
    HS 2
    TA 0
    Trainer 0
    Zubehör 2
    Gesamt 20

    Fohlenausbildung (bis 2 Jahre)
    Anfassen ✓ | Putzen ✓ | Aufhalftern ✓
    Führen ✓ | Hufe geben ✓

    Jungpferdeausbildung (ab 2 Jahre)
    Gebiss annehmen ✓ | Sattel aufgelegen ✓ | Reitergewicht ✓
    Schrecktraining - | Verladen - | Longieren ✓

    Springpferdeausbildung (ab 3 Jahre)
    Einreiten ✓ | Hindernisgewöhnung - | Stangenarbeit - | Gelassenheitstraining -

    Dressurpferdeausbildung (ab 3 Jahre)
    Einreiten ✓ | Stangenarbeit - | Gelassenheitstraining -

    Kutschpferdeausbildung (ab 3 Jahre)
    Einreiten ✓ | Einfahren x | Stangenarbeit x | Gelassenheitstraining x


    1 = Sehr gelassen, 6 = schlechtes / unsicheres Verhalten
    ● Angeboren
    Antrainiert Prüfung Abgeschlossen


    Fremde Umgebungen 6 5 4 3 2 1 ✪
    Platz/Halle 6 5 4 3 2 1 ✪
    Hufschmied 6 5 4 3 2 1
    Tierarzt 6 5 4 3 2 1 ✪
    Wasser 6 5 4 3 2 1 ✪
    Gelände 6 5 4 3 2 1 ✪
    Straßen 6 5 4 3 2 1 ✪

    Stangenarbeit 3 2 1
    Longenarbeit 3 2 1 ✪
    Verladefromm
    3 2 1 ✪

    Schrecktraining 3 2 1

    Bodenarbeit
    Treiben + Bremsen ✓ | Rückwärtsrichten - | Durchparieren, Antraben/Galoppieren, Halten ✓
    Abstand halten ✓ | Wenden + Handwechsel ✓ | Abruf -

    Freiheitsdressur / Zirzensik
    Kompliment x | Knien x | Liegen x | Sitzen x | Stehen -
    Rückwärtsrichten - | Spanischer Schritt x | Spanischer Trab x
    Passage x | Piaffe x | Seitengänge x | Traversalen x | Fliegender Wechsel x | Pirouette x
    Steigen (undefiniert) x | Levade x | Pesade x | Ballotade x | Croupade x
    Kapriole x | Courbette x | Lancade x

    ____________________________________

    Zuchtdaten
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Schleife
    HK

    Zur Zucht zugelassen nein
    Besitzer sadasha (Steffen van Heeringen)
    VKR/Ersteller Canyon

    Nachkommen
    x

    ______________________________
    Gesundheitszustand
    ‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾‾
    Letzter Tierarztbesuch unbekannt

    Zahnpflege (jedes Jahr) unbekannt

    Wurmkur (jedes Jahr) unbekannt
    Tollwut Impfung (jedes Jahr) unbekannt
    Tetanus Impfung (alle 2 Jahre) unbekannt
    Influenza Impfung
    (alle 6 Monate) unbekannt
    EHV-1 + EHV-4 (alle 6 Monate) unbekannt


    Körperlicher Zustand
    Gesamteindruck x
    Ernährungszustand mager
    Erscheinungsbild sauber, wenig bemuskelt, Trägerermüdung und übermäßige Ausbildung der Halsmuskulatur
    Akute Krankheit/en x
    Chronische Krankheit/en x
    Erbkrankheit/en x


    Letzter Hufschmiedbesuch 24. November 2021
    Ausgeschnitten/Korrigiert 24. November 2021
    Hufbeschaffenheit gut
    Hufkrankheit/en keine

    Beschlag vorne x
    Beschlag hinten x


    ______________________________

    Bilddaten
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    PNG | Puzzel PNG | Offizieller Hintergrund
    Hufschmiedbericht
    24. November 2021 | von sadasha

    Eine Hand wäscht die andere. Steffen war mir stets eine gute Hilfe, seit ich wieder in Deutschland lebte und ohne ihn, hätte ich hier sicher nicht wieder so schnell Fuß gefasst. Für mich war es daher nur natürlich ihm bei der Vorbereitung seines Hengstes HMJ Humble zu helfen, der bereit für seine Körung war. Nach einer Tasse Kaffee holten wir den Hengst aus seiner Box und brachten ihn zum Putzplatz. Steffen hatte bei ihm wirklich ganze Arbeit geleistet. Der Fuchs sah super aus! Ich ließ ihn mir vortraben und beobachtete dabei seinen Gang. Insbesondere das Aufhufen. Sein Hufbild hatte sich deutlich verbessert, seit der Rest seines Körpers im Gleichgewicht stand und so musste ich mir beim Ausschneiden der Hufe keine großen Gedanken um irgendwelche Fehlstellungen machen. Humble gab mir brav den ersten Huf und ich begann damit das alte Horn auszuschneiden. Danach knipste ich den Hufrand mit der Zange zurück. Mit der Raspel schliff ich etwaige Unebenheiten zurecht und überprüfte meine Arbeit ein paar mal, bis ich gänzlich zufrieden war. So ging ich auch mit den übrigen Hufen vor und sah mir zum Schluss noch einmal genau das Gesamtbild an. Alle vier Hufe sahen jetzt wieder prima aus. Ich fettete sie zu guter Letzt ein, wodurch sie einen schönen Glanz annahmen. Steffen war ebenfalls sehr zufrieden mit meiner Arbeit und so brachten wir den Hengst zurück in seine Box und ich räumte mein Werkzeug zurück in den Wagen und fegte den Putzplatz ab, da ich stets ein sauberes Umfeld hinterlassen wollte. Als Steffen wieder aus dem Stall kam, war ich bereits fertig. Wir verabschiedeten uns herzlich, wobei ich ihm noch einmal viel Erfolg bei der Körung wünschte, ehe ich nach Hause fuhr.

    Die Kür
    Ein bitterkalter Herbsttag stand uns bevor. Doch ich war so aufgedreht, dass ich mir davon nicht die Laune verderben ließ. HMJ Humble stand schon fertig gestriegelt und geschniegelt neben mir und wir warteten auf den Einlass in die Halle, in der die Körung heute stattfinden sollte. Nach einigen Minuten des Wartens kam endlich unser Aufruf. Ich schnalzte einmal kurz und weckte damit die Sinne von Humble, der ein wenig weggedöst war. Wir betraten die Halle und grüßten die Richter. Mit freundlichem Lächeln grüßten sie zurück und zückten sogleich ihre Stifte um sich Notizen zu meinem Rheinländerhengst zu machen. An einer Stange stellte ich ihn auf und ließ sie sein Gebäude beurteilen. Danach wurde ich gebeten Humble in den drei Grundgangarten auf beiden Händen vorzustellen, also begann ich auf der linken Hand im Schritt und arbeitete mich dann über den Trab bis zum Galopp. Das Gleiche wiederholte ich für die rechte Hand und war dann erstmal fix und fertig. Die Richter waren sowieso noch mit Schreiben beschäftigt und so gönnte ich mir eine Verschnaufpause. Ich stützte die Arme auf die Oberschenkel und atmete ein paar mal tief durch, ehe ich mich wieder aufrichtete. Die Richter baten mich nun den Hengst noch einmal frei laufen zu lassen. Ich tat wie gesagt und Humble rannte einmal bis zum anderen Ende der Halle, drehte sich auf der Stelle und trottete dann an der Bande entlang, nur um wieder zurück zu rennen wie vom Hafer gestochen. Nach ein paar Minuten hatten die Richter genug Informationen gesammelt und ich rief den Hengst wieder zu mir um ihn festzumachen. Ich verabschiedete mich von den Richtern und verließ mit Humble die Halle. Draußen angekommen warteten wir nun auf das Ergebnis. Schon wieder warten... Aber ich war mir ziemlich sicher, dass mein Fuchs gut durch diese Prüfung kam und lenkte mich mit Gedanken an seine Zukunft ab.
    1860 Zeichen | gezählt mit charcount.com | von sadasha

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  8. Occulta

    Occulta Schattenpferd

    Occulta mit...
    PFS' Clooney

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    Steckbrief
    Abstammung

    Vom: Co Pilot de la Bryére

    Vom: Cor de la Bryére


    Aus der: Cosy de la Bryére

    Vom: Blitzard de la Bryére

    Aus der: Larnella

    Aus der: Satine


    Grunddaten

    Rufname: Clever, Clowney
    Geburtstag: 16.04.
    Alter: 3 Jahre
    Stockmaß: wird ca. 1.65 m
    Rasse: British Warmblood
    Geschlecht: Hengst
    Fellfarbe: seal brown frame overo
    (Ee,ata,Oo)
    Abzeichen: Breite, unregelmässige Blesse
    Gesundheit: Sehr gut


    Charakter

    sensibel, verspielt, verschmust, treu


    Beschreibung

    Clooney ist ein kleiner Clown, der fast immer zum spielen aufgelegt ist. Er untersucht gerne alles mit seinem Maul und ist ziemlich zerstörfreudig wenn es um Holz geht. Er ist ein Sensibelchen wie sein Vater. Er braucht eine feine Hand und einen verständnisvollen, geduldigen Reiter, der sich wirklich auf ihn einlässt. Nur dann zeigt er sein ganzes Potential. Bei einem reinen Sportreiter wäre der Hengst nicht gut aufgehoben, er braucht Abwechslung und fordert auch eine emotionale Bindung mit seinem Zweibeiner. Mit häufigen Reiterwechseln hat er Mühe, weshalb ihn auf Pineforest vor allem Occu selbst und Alan Ward reiten.

    Clooney stammt aus unserer eigenen Zucht Pineforest Stable.


    Besitzerdaten

    Besitzer: Occulta
    Ersteller: Occulta
    VKR: Occulta
    Verkäuflich: Nein


    Zuchtdaten

    Gekört: Nein
    Nachkommen: -


    Qualifikationen

    Galopprennen Klasse: S
    Western Klasse: L
    Spring Klasse: S***
    Military Klasse: M
    Dressur Klasse: L
    Distanz Klasse: L
    Fahren Klasse: A

    Eignung: Springen, Dressur
    Eingeritten: Ja


    Erfolge

    1. Platz 358. Synchronspringen
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    2. Platz 353. Synchronspringen
    2. Platz 356. Synchronspringen
    2. Platz 623. Springturnier
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    3. Platz 352. Synchronspringen
    3. Platz 355. Synchronspringen
    3. Platz 357. Synchronspringen
    3. Platz 624. Springturnier
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    2. Platz 628. Dressurturnier
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    2. Platz 481. Militaryturnier
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    3. Platz 479. Militaryturnier
    3. Platz 484. Militaryturnier
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    1. Platz 553. Rennen
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    2. Platz 547. Rennen
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    3. Platz 550. Rennen
    3. Platz 552. Rennen
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    2. Platz 476. Distanzturnier
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    3. Platz 478. Distanzturnier
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    3. Platz 581. Westernturnier
    3. Platz 583. Westernturnier
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    3. Platz 498. Fahrturnier
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    Zubehör

    Clooney's Spind

    TA Bericht

    HS Bericht

    Trainingsberichte [1]

    Occulta
    [​IMG] E-A
    PFS’ Snap in Style, PFS’ Skydive, Brendtwood, PFS’ First Chant, Namuna, Mansur, Tayr al-Diyari, PFS’ Arctic Silver Lining, PFS’ Arctic Rainstorm, PFS’ British Oreo Rascal, PFS’ Glenn’s Dare to Shine, PFS’ Reverie, PFS’ Soñando Solas, PFS’ Clooney, PFS’ Karat

    Gut gelaunt hüpfte ich die Stufe hoch unter das Dach des Nebenstalls. Ein paar der Stuten streckten ihre Köpfe raus und brummelten. Ich lief an ihnen vorbei und streichelte sie teilweise, hielt aber erst bei First Chant an. Die Araberstute wurde seit kurzem geritten – erst dreimal war sie unter dem Sattel gewesen, und davor ein paarmal ohne Sattel und nur mit Knotenhalfter eingewöhnt worden. Sie sah mir mit ihren grossen, schwarzen Augen neugierig entgegen und schnupperte an meiner Hand, als ich sie zur begrüssung unter ihr Kinn hielt. Ich streifte ihr das Halfter über und band sie zum Putzen am Holzgitter fest. Sie zappelte zwischendurch, wenn sie gerade etwas Spannendes in der Ferne sah und sich dem entgegendrehen wollte. Ich erinnerte sie jeweils an meine Anwesenheit, indem ich ihre Hinterhand wieder herumschubste, bis sie gerade stand. Hufegeben klappte gut, und die kleinen, harten Araber-Barhufe waren auch rasch gesäubert. Hinten war Chia etwas empfindlicher und gab die Hufe zögerlicher. Nur einmal hatte sie bisher versucht nach mir auszutreten, nämlich als Sheela vor ein paar Tagen direkt hinter ihr durchgetrottet war. Ich hatte nichtsahnend danebengestanden um den Schweif zu kämmen. Sie hatte mich nur gestreift, aber ich musste streng durchgreifen, damit sie nicht auch ausschlug wenn irgendein Kind oder ein Pfleger sie erschreckte. Es war wichtig, nach der Zurechtweisung gleich wieder normal mit den Tierchen umzugehen und keinen Groll zu hegen. Streng, aber konsequent und fair. Chia liess sich satteln und nahm auch die Trense kauend in den Mund. Es war noch ungewohnt für sie, verständlicherweise. Ich setzte meinen Helm auf und führte die Stute zur Halle. Dort traf ich mich mit Lisa, Alan und Darren, die Solas, Clooney und Karat dabeihatten. Karat brummelte Chia zu - die Junghengste mussten noch lernen, sich trotz der Anwesenheit von Stuten zu konzentrieren. Als auch Reverie, die beim Nebenstall ebenfalls vorbereitet worden war, mit ihrer heutigen Reiterin Anne in der Halle ankam, wärmten wir uns gemeinsam auf, im Schritt und Trab. Danach übte ich mit Chia einfache Übergänge. Ich wollte, dass sie flüssig vom Schritt in den Trab und umgekehrt wechselte, und zwar prompt auf meine Hilfen hin. Auch das Anhalten und wieder antreten übten wir, sowie ein paar wenige Runden Galopp. Sie war noch nicht so gut darin, den Galopp auf der Volte zu halten. Viel lieber galoppierte sie ganze Bahn und auf die linke Hand. Zum Einspringen brauchte sie jeweils ein paar Tritte, bis sie ihre Beine sortiert hatte. Das lag einfach an der fehlenden Balance und Kraft, nicht an der Einstellung. Ich fand, dass die Schimmelstute sich durchaus Mühe gab und zum Teil fast schon etwas übereifrig wurde, wodurch sie sich selbst durcheinander brachte. Ich achtete deshalb darauf, genug Pausen einzubauen und sie möglichst ruhig zu halten. Solas und Reverie waren heute beide besonders mühsam aufgelegt. Es begann schon beim Aufwärmen; Reverie wollte keine der vier Hallenecken durchtraben und drückte ständig über die Schulter nach innen. Anne gab ihr Bestes, um die junge Furiosostute auf dem Hufschlag zu halten, aber sie machte zwischendurch sogar unerwartete Seitensprünge. Ich riet ihr, sie auf dem inneren Hufschlag zu reiten und sich nicht so sehr um die Ecken gedanken zu machen – wichtiger war, dass Reverie sich entspannte und konzentrierte. Solas war ähnlich drauf, vielleicht liess er sich auch gleich von Reverie anstecken. Jedenfalls sprintete er beim Angaloppieren einfach plötzlich los und machte den Hals steif, sodass Lisa ihn nur noch mit einem One-Rein-Stop aufhalten konnte. „Was ist denn heute nur los?!“, schimpfte sie kopfschüttelnd, und arbeitete mit dem frechen Criollo auf der kleinen Volte, bis sich dieser wieder eingekriegt hatte. Da war ich froh, dass mein Araberstütchen so brav und fleissig mitmachte. Karat wirkte ebenfalls rittig, Darren meinte aber nach dem Training, der Fuchshengst sei auch eher verspannt gewesen. Clooney und Alan verstanden sich offenbar ausgezeichnet, denn der Hengst lief schön locker und schnaubte zwischendurch zufrieden ab. Immerhin konnten wir alle mit etwas positivem aufhören: Chia und ich schafften einen schönen Übergang aus dem Trab direkt in den Stand, Reverie machte ein paar schöne Schulterwendungen in der Mitte der Halle, Karat liess sich ein paar flüssige Tritte rückwärtsrichten und Solas lernte, wunderschöne kleine Volten in Stellung zu laufen. Wir lachten alle, als Lisa letzteres laut aussprach. Wir versorgten die vier, nachdem wir sie im Schritt am (halb-)langen Zügel trockengeritten hatten und kümmerten uns dann um die nächsten Kandidaten.

    Ich holte Snap in Style aus seiner Hauptstall-Box. Wir hatten als nächstes eine Dressurstunde mit Elliot, und wie ich vernommen hatte, hatte er etwas Spezielles mit uns vor. Lily kam gerade rechtzeitig aus der Schule, um mit Skydive ebenfalls mitmachen zu können. Jonas putzte den Ponyhengst aber schonmal für sie, weil es sonst zu knapp gewesen wäre. Ausserdem kam Rosie mit ihren Arabern extra rüber. Sie hatte Mansur, Namuna und Tayr dabei – letzteren durfte heute Lewis reiten. Der Pfleger freute sich wie ein kleines Kind darüber, und hatte mit Jonas Wetten darüber abgeschlossen, wie oft er wohl werde abwenden müssen. Tayr war nämlich berüchtigt dafür, zu der fleissigen Sorte Araber zu gehören. Und dann machten noch Lisa und ihr Haflinger Brendtwood mit. Die beiden waren mittlerweile schon ein gutes Team und konnten sogar ein paar Turniererfolge verzeichnen. Woody hatte sich als kleines Springtalent herausgestellt und gleich drei Mal den zweiten Platz im Synchronspringen geholt. Im Military hatte er sogar gewonnen, ebenso in einem Dressurturnier in der Nähe. Zudem war er inzwischen eingefahren worden und lief auch vor der Kutsche zuverlässig. Und das obwohl er am Anfang eher zu den Sturen Zeitgenossen gezählt hatte. Er war immernoch zwischendurch etwas eigenwillig, aber Lisa kannte ihn nun gut genug um seinen Flausen vorzugreifen. Wir begaben uns zur Halle. Jonas hatte Skydive gesattelt und gezäumt und führte ihn nun mit der Abschwitzdecke in der Halle herum, bis Lily schnaufend angerannt kam und ihr Pony übernahm. Jonas half ihr in den Sattel (er schmiss sie beinahe wegen zu viel Schwung auf der anderen Seite wieder runter). Wie erwartet „schlauchte“ Elliot uns ordentlich und verlangte in jeder Lektion Exaktheit. Es war nie das Pferd schuld, wenn etwas nicht klappte – immer nur die Reiter wurden von ihm gelyncht. Aber man lernte auch extrem viel in seinen Reitstunden, und er hatte eine angenehme Art Kritik zu äussern, sodass jeder gern seine Tipps annahm und umzusetzen versuchte. Auch bei mir hatte er ein paar Dinge zu bemängeln. Ich verfiel manchmal unbewusst in eine Art leichten Sitz und meine Beine neigten dazu, zu weit nach vorne zu wandern. Ich wurde demnach ständig ermahnt, nicht „wie beim Kaffee-Kränzchen“ im Sattel zu sitzen. Snap machte eifrig alles, was ich verlangte – ausser, wenn er sich gerade durch die Fensterwand hindurch von Linda ablenken liess, die draussen auf der Ovalbahn mit dem Miniature Horse Training begonnen hatte. Zugegeben, ich spähte auch zwischendurch hinaus um zu sehen, wie sie mit Silver Lining am Langzügel Runden drehte. Der kleine graue Hengst zeigte ein paar tolle Seitengänge und konnte richtig schön versammelt traben. Ganz im Gegensatz zu Namuna, die den Kopf meistens in den Sternen halten wollte. Lucas Gordon, der nebenbeigesagt etwas zu gross für sein feingliedriges Reittier aussah, gab sich zwar Mühe, schien aber keine richtige Verbindung mit Namuna aufbauen zu können. Rosie und Mansur lieferten hingegen eine tolle Show ab. Sie ritt den Schecken locker und mit gleichmässigem Takt; ein eingespieltes Team. Elliot überraschte uns alle, indem er nach der Hälfte der Stunde plötzlich Trabstangen und Cavaletti aufbaute. Er machte interessante Kombinationen mit verschieden hohen Tritten, sodass die Pferdchen alle voll bei der Sache sein mussten und keine Zeit mehr hatten, aus dem Fenster zu schauen. Am Ende war Snap richtig locker und dehnte schön seinen Hals in die Tiefe. Sogar Namuna streckte sich und schnaubte ab. Wir waren alle müde und glücklich.

    Sobald ich Snap gut durchgebürstet und versorgt hatte, schloss ich mich dem Mini-Training an. Linda hatte bereits mit Oreo und Acira gearbeitet, blieben also noch Xinu, Darling und Allegra. Lewis kam ebenfalls zur Hilfe, sodass wir gleich alle drei zusammen mit zur Ovalbahn nahmen. Ich tauschte mit Lewis, weil der lieber mit Xinu arbeiten wollte. So übernahm ich eben Allegra. Die Tochter von Arctic und Daki hatte sich zu einer hübschen Jungstute gemausert und lernte Dressurlektionen, als wären es einfache Zirkustricks. Sie konnte schon extrem viel für ihr junges Alter. Das war besonders für die Halter-Shows von Vorteil. Auch mit Kindern kam sie gut zurecht, sodass ich regelmässig den „Tiny Hooves Club“ auf sie loslassen konnte. Heute übten wir bereits erste S*-Lektionen – als solche bezeichnete ich ihren tollen Spanischen Schritt und die einigermassen flüssige Passage jedenfalls. Piaffe hatte sie rasch gelernt, weil sie manchmal ungeduldig wurde und zu zappeln begann, wenn ich undeutliche Hilfen gab. Das hatte ich mit zunutze gemacht. Die Passage einzuleiten war danach auch nicht mehr besonders schwierig gewesen. Mit einem Grosspferd wäre das in diesem Alter undenkbar gewesen. Oreo und Acira waren auf demselben Niveau, nur Xinu hinkte etwas hinterher. Ich wollte ihn möglichst bald an eine Körung bringen, damit ich hübsche Champagne-Fohlen mit vollen Papieren züchten konnte. Diesem Ziel waren wir heute sicher ein Stückchen näher gekommen.
    31 Okt. 2020

    Kür

    An diesem Morgen war England in dichten Nebel gehüllt, der sich auch auf dem Weg zum Kürplatz nicht lichtete. Ich dachte schon, dass der ganze Tag so grau und eintönig werden würde. Aber vielleicht war es auch ein Vorteil, wenn mein Sensibelchen Clooney nur einen Teil des Publikums sah. Er hatte zwar für gewöhnlich kein Lampenfieber, aber momentan wusste man nie so recht, was dem schicken Schecken durch den Kopf ging. Höchstwahrscheinlich spürte er den kommenden Schnee. Ich hatte ihn zuhause hübsch gemacht und seine Mähne sorgfältig eingeflochten, damit sein eleganter Hals gut sichtbar wurde. Der junge Hengst war etwas feiner gebaut als sein Vater Co Pilot. Ich war mir nicht sicher, ob er mit zunehmendem Alter noch kräftiger werden würde, aber bisher sah es nicht danach aus. Für den Springsport war er so oder so gut geeignet, denn er zeigte ein kompaktes, stabiles Gebäude mit der richtigen Gangstärke für effiziente, nicht zu pompöse Bewegungen. Ich mochte das, denn solche Pferde wie ihn konnte man auch bequem aussitzen. Ob es bei den Richtern auch gut ankommen würde, darauf war ich gelassen gespannt.
    Vorgeführt wurde der Hengst von seinem hauptsächlichen Reiter neben mir selbst, Alan Ward. Die beiden waren ein starkes Team und hatten auch schon einige Schleifen gesammelt, dank der grossartigen Unterstützung von Hunter Crowley, der ihnen eine Zeit lang intensiv Unterricht gegeben hatte. Alan war in etwa so aufgeregt wie ich, also nicht sonderlich. Er führte den Schecken souverän auf den Sandplatz und grüsste höflich die Richter. Dann präsentierte er Clooney auf beiden Seiten in allen drei Gangarten, wobei er ihn für den Galopp freilaufen liess. "Wir betrachten nun PFS' Clooney aus der Zucht von Occulta Smith. Ein Hengst abstammend von Co Pilot de la Bryére, aus der Satine." Auch ein Hindernis durfte der Rappschecke im Freilauf springen, damit seine Eignung für die Springpferdezucht ermittelt werden konnte. Dass er Talent besass, wussten wir selbst natürlich schon längst. Als Clooney wieder eingefangen war, stellte Alan ihn ein letztes Mal vor den Richtern auf und grüsste sie dann vor dem Verlassen des Platzes erneut.
    Durch die feucht-neblige Luft hatten sich Tröpfchen an den Tasthaaren des Hengstes gesammelt. Auch Alans Augenbrauen sahen feucht aus. Ich lobte die beiden grinsend und überreichte Clooney einen Apfel. Dann wechselten wir sein Zaumzeug zu einem bequemeren Lederhalfter aus und führten ihn noch ein wenig auf dem Gelände herum, während wir auf das Resultat warteten. Etwas später lichtete sich sogar der Nebel teilweise und ein Paar fahle Sonnenstrahlen brachen hindurch.
    2624 Zeichen mit Lz, geprüft mit Lettercount.com, Text by Occulta

    Clooneykörung.jpg
    Clooney nach der Körung beim Entdecken des Geländes
     
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  9. Occulta

    Occulta Schattenpferd

    Occulta mit...
    PFS' Soñando Solas

    Zuchti201718b.jpg

    Steckbrief

    Abstammung

    Vom: Drømmer Om Død


    Vom:
    Slush


    Aus der: Frosting
    Vom: Thraw


    Aus der: Ink and Feathers

    Aus der: Familar Charms
    Vom: Illusive


    Aus der: Moon Kiddy


    Grunddaten

    Rufname: Solas, Sueño
    Geburtstag: 25.04.
    Alter: 3 Jahre
    Stockmaß: wird ca. 1,50 m
    Rasse: Criollo
    Geschlecht: Hengst
    Fellfarbe: Dunkelbrauner
    (Ee,Aa,Stysty,Splspl)

    Abzeichen: unregelmässige Blesse, hinten weisse Fesseln
    Gesundheit: sehr gut


    Charakter

    treu, mutig, stolz, eigenwillig, stur



    Beschreibung

    Solas ist ein spezieller Zeitgenosse, weil er auf den ersten Blick wie ein treuer, lieber Partner aussieht, es aber faustdick hinter den Ohren hat. Immer dann, wenn sein Reiter nicht aufmerksam genug ist, nutzt er dies voll aus und entscheidet spontan selbst, was er als nächstes tun will. Manchmal artet das sogar in ein kleines Rodeo aus. Er ist wie schon sein Vater sehr eigenständig und stur. Will man ihn für etwas begeistern, das ihm nicht passt, muss man tief in die Trickkiste greifen. Kommt man mit seinem schwierigen Charakter klar und hat man keine Angst vor gelegentlichen Mätzchen, so ist er ein erstaunlich cooles Reitpferd, mit dem man so ziemlich jeden Blödsinn machen kann. Je mehr man ihn fördert, desto zufriedener und kooperativer ist er.

    Soñando Solas stammt aus unserer eigenen Zucht Pineforest Stable.


    Besitzerdaten

    Besitzer: Occulta
    Ersteller: Occulta
    VKR: Occulta
    Verkäuflich: Nein


    Zuchtdaten

    Gekört: nein
    Nachkommen: -
    Decktaxe: -


    Qualifikationen

    Galopprennen Klasse: A

    Western Klasse: M
    Spring Klasse: L
    Military Klasse: A
    Dressur Klasse: S

    Distanz Klasse: S
    Fahren Klasse: S

    Eignung: Reining, Trail, Distanz
    Eingeritten: Ja



    Erfolge

    1. Platz 634. Dressurturnier
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    3. Platz 636. Dressurturnier
    3. Platz 635. Dressurturnier
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    1. Platz 593. Westernturnier
    1. Platz 590. Westernturnier
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    2. Platz 595. Westernturnier
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    2. Platz 494. Militaryturnier
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    1. Platz 486. Distanzturnier
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    2. Platz 484. Distanzturnier
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    3. Platz 488. Distanzturnier
    3. Platz 487. Distanzturnier
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    2. Platz 505. Fahrturnier
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    3. Platz 509. Fahrturnier
    3. Platz 508. Fahrturnier
    3. Platz 506. Fahrturnier
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    3. Platz 364. Synchronspringen
    3. Platz 363. Synchronspringen
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    1. Platz 558. Rennen
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    Zubehör

    Solas' Spind

    TA Bericht

    HS Bericht

    Trainingsberichte [1]

    Occulta
    [​IMG] E-A
    PFS’ Snap in Style, PFS’ Skydive, Brendtwood, PFS’ First Chant, Namuna, Mansur, Tayr al-Diyari, PFS’ Arctic Silver Lining, PFS’ Arctic Rainstorm, PFS’ British Oreo Rascal, PFS’ Glenn’s Dare to Shine, PFS’ Reverie, PFS’ Soñando Solas, PFS’ Clooney, PFS’ Karat

    Gut gelaunt hüpfte ich die Stufe hoch unter das Dach des Nebenstalls. Ein paar der Stuten streckten ihre Köpfe raus und brummelten. Ich lief an ihnen vorbei und streichelte sie teilweise, hielt aber erst bei First Chant an. Die Araberstute wurde seit kurzem geritten – erst dreimal war sie unter dem Sattel gewesen, und davor ein paarmal ohne Sattel und nur mit Knotenhalfter eingewöhnt worden. Sie sah mir mit ihren grossen, schwarzen Augen neugierig entgegen und schnupperte an meiner Hand, als ich sie zur begrüssung unter ihr Kinn hielt. Ich streifte ihr das Halfter über und band sie zum Putzen am Holzgitter fest. Sie zappelte zwischendurch, wenn sie gerade etwas Spannendes in der Ferne sah und sich dem entgegendrehen wollte. Ich erinnerte sie jeweils an meine Anwesenheit, indem ich ihre Hinterhand wieder herumschubste, bis sie gerade stand. Hufegeben klappte gut, und die kleinen, harten Araber-Barhufe waren auch rasch gesäubert. Hinten war Chia etwas empfindlicher und gab die Hufe zögerlicher. Nur einmal hatte sie bisher versucht nach mir auszutreten, nämlich als Sheela vor ein paar Tagen direkt hinter ihr durchgetrottet war. Ich hatte nichtsahnend danebengestanden um den Schweif zu kämmen. Sie hatte mich nur gestreift, aber ich musste streng durchgreifen, damit sie nicht auch ausschlug wenn irgendein Kind oder ein Pfleger sie erschreckte. Es war wichtig, nach der Zurechtweisung gleich wieder normal mit den Tierchen umzugehen und keinen Groll zu hegen. Streng, aber konsequent und fair. Chia liess sich satteln und nahm auch die Trense kauend in den Mund. Es war noch ungewohnt für sie, verständlicherweise. Ich setzte meinen Helm auf und führte die Stute zur Halle. Dort traf ich mich mit Lisa, Alan und Darren, die Solas, Clooney und Karat dabeihatten. Karat brummelte Chia zu - die Junghengste mussten noch lernen, sich trotz der Anwesenheit von Stuten zu konzentrieren. Als auch Reverie, die beim Nebenstall ebenfalls vorbereitet worden war, mit ihrer heutigen Reiterin Anne in der Halle ankam, wärmten wir uns gemeinsam auf, im Schritt und Trab. Danach übte ich mit Chia einfache Übergänge. Ich wollte, dass sie flüssig vom Schritt in den Trab und umgekehrt wechselte, und zwar prompt auf meine Hilfen hin. Auch das Anhalten und wieder antreten übten wir, sowie ein paar wenige Runden Galopp. Sie war noch nicht so gut darin, den Galopp auf der Volte zu halten. Viel lieber galoppierte sie ganze Bahn und auf die linke Hand. Zum Einspringen brauchte sie jeweils ein paar Tritte, bis sie ihre Beine sortiert hatte. Das lag einfach an der fehlenden Balance und Kraft, nicht an der Einstellung. Ich fand, dass die Schimmelstute sich durchaus Mühe gab und zum Teil fast schon etwas übereifrig wurde, wodurch sie sich selbst durcheinander brachte. Ich achtete deshalb darauf, genug Pausen einzubauen und sie möglichst ruhig zu halten. Solas und Reverie waren heute beide besonders mühsam aufgelegt. Es begann schon beim Aufwärmen; Reverie wollte keine der vier Hallenecken durchtraben und drückte ständig über die Schulter nach innen. Anne gab ihr Bestes, um die junge Furiosostute auf dem Hufschlag zu halten, aber sie machte zwischendurch sogar unerwartete Seitensprünge. Ich riet ihr, sie auf dem inneren Hufschlag zu reiten und sich nicht so sehr um die Ecken gedanken zu machen – wichtiger war, dass Reverie sich entspannte und konzentrierte. Solas war ähnlich drauf, vielleicht liess er sich auch gleich von Reverie anstecken. Jedenfalls sprintete er beim Angaloppieren einfach plötzlich los und machte den Hals steif, sodass Lisa ihn nur noch mit einem One-Rein-Stop aufhalten konnte. „Was ist denn heute nur los?!“, schimpfte sie kopfschüttelnd, und arbeitete mit dem frechen Criollo auf der kleinen Volte, bis sich dieser wieder eingekriegt hatte. Da war ich froh, dass mein Araberstütchen so brav und fleissig mitmachte. Karat wirkte ebenfalls rittig, Darren meinte aber nach dem Training, der Fuchshengst sei auch eher verspannt gewesen. Clooney und Alan verstanden sich offenbar ausgezeichnet, denn der Hengst lief schön locker und schnaubte zwischendurch zufrieden ab. Immerhin konnten wir alle mit etwas positivem aufhören: Chia und ich schafften einen schönen Übergang aus dem Trab direkt in den Stand, Reverie machte ein paar schöne Schulterwendungen in der Mitte der Halle, Karat liess sich ein paar flüssige Tritte rückwärtsrichten und Solas lernte, wunderschöne kleine Volten in Stellung zu laufen. Wir lachten alle, als Lisa letzteres laut aussprach. Wir versorgten die vier, nachdem wir sie im Schritt am (halb-)langen Zügel trockengeritten hatten und kümmerten uns dann um die nächsten Kandidaten.

    Ich holte Snap in Style aus seiner Hauptstall-Box. Wir hatten als nächstes eine Dressurstunde mit Elliot, und wie ich vernommen hatte, hatte er etwas Spezielles mit uns vor. Lily kam gerade rechtzeitig aus der Schule, um mit Skydive ebenfalls mitmachen zu können. Jonas putzte den Ponyhengst aber schonmal für sie, weil es sonst zu knapp gewesen wäre. Ausserdem kam Rosie mit ihren Arabern extra rüber. Sie hatte Mansur, Namuna und Tayr dabei – letzteren durfte heute Lewis reiten. Der Pfleger freute sich wie ein kleines Kind darüber, und hatte mit Jonas Wetten darüber abgeschlossen, wie oft er wohl werde abwenden müssen. Tayr war nämlich berüchtigt dafür, zu der fleissigen Sorte Araber zu gehören. Und dann machten noch Lisa und ihr Haflinger Brendtwood mit. Die beiden waren mittlerweile schon ein gutes Team und konnten sogar ein paar Turniererfolge verzeichnen. Woody hatte sich als kleines Springtalent herausgestellt und gleich drei Mal den zweiten Platz im Synchronspringen geholt. Im Military hatte er sogar gewonnen, ebenso in einem Dressurturnier in der Nähe. Zudem war er inzwischen eingefahren worden und lief auch vor der Kutsche zuverlässig. Und das obwohl er am Anfang eher zu den Sturen Zeitgenossen gezählt hatte. Er war immernoch zwischendurch etwas eigenwillig, aber Lisa kannte ihn nun gut genug um seinen Flausen vorzugreifen. Wir begaben uns zur Halle. Jonas hatte Skydive gesattelt und gezäumt und führte ihn nun mit der Abschwitzdecke in der Halle herum, bis Lily schnaufend angerannt kam und ihr Pony übernahm. Jonas half ihr in den Sattel (er schmiss sie beinahe wegen zu viel Schwung auf der anderen Seite wieder runter). Wie erwartet „schlauchte“ Elliot uns ordentlich und verlangte in jeder Lektion Exaktheit. Es war nie das Pferd schuld, wenn etwas nicht klappte – immer nur die Reiter wurden von ihm gelyncht. Aber man lernte auch extrem viel in seinen Reitstunden, und er hatte eine angenehme Art Kritik zu äussern, sodass jeder gern seine Tipps annahm und umzusetzen versuchte. Auch bei mir hatte er ein paar Dinge zu bemängeln. Ich verfiel manchmal unbewusst in eine Art leichten Sitz und meine Beine neigten dazu, zu weit nach vorne zu wandern. Ich wurde demnach ständig ermahnt, nicht „wie beim Kaffee-Kränzchen“ im Sattel zu sitzen. Snap machte eifrig alles, was ich verlangte – ausser, wenn er sich gerade durch die Fensterwand hindurch von Linda ablenken liess, die draussen auf der Ovalbahn mit dem Miniature Horse Training begonnen hatte. Zugegeben, ich spähte auch zwischendurch hinaus um zu sehen, wie sie mit Silver Lining am Langzügel Runden drehte. Der kleine graue Hengst zeigte ein paar tolle Seitengänge und konnte richtig schön versammelt traben. Ganz im Gegensatz zu Namuna, die den Kopf meistens in den Sternen halten wollte. Lucas Gordon, der nebenbeigesagt etwas zu gross für sein feingliedriges Reittier aussah, gab sich zwar Mühe, schien aber keine richtige Verbindung mit Namuna aufbauen zu können. Rosie und Mansur lieferten hingegen eine tolle Show ab. Sie ritt den Schecken locker und mit gleichmässigem Takt; ein eingespieltes Team. Elliot überraschte uns alle, indem er nach der Hälfte der Stunde plötzlich Trabstangen und Cavaletti aufbaute. Er machte interessante Kombinationen mit verschieden hohen Tritten, sodass die Pferdchen alle voll bei der Sache sein mussten und keine Zeit mehr hatten, aus dem Fenster zu schauen. Am Ende war Snap richtig locker und dehnte schön seinen Hals in die Tiefe. Sogar Namuna streckte sich und schnaubte ab. Wir waren alle müde und glücklich.

    Sobald ich Snap gut durchgebürstet und versorgt hatte, schloss ich mich dem Mini-Training an. Linda hatte bereits mit Oreo und Acira gearbeitet, blieben also noch Xinu, Darling und Allegra. Lewis kam ebenfalls zur Hilfe, sodass wir gleich alle drei zusammen mit zur Ovalbahn nahmen. Ich tauschte mit Lewis, weil der lieber mit Xinu arbeiten wollte. So übernahm ich eben Allegra. Die Tochter von Arctic und Daki hatte sich zu einer hübschen Jungstute gemausert und lernte Dressurlektionen, als wären es einfache Zirkustricks. Sie konnte schon extrem viel für ihr junges Alter. Das war besonders für die Halter-Shows von Vorteil. Auch mit Kindern kam sie gut zurecht, sodass ich regelmässig den „Tiny Hooves Club“ auf sie loslassen konnte. Heute übten wir bereits erste S*-Lektionen – als solche bezeichnete ich ihren tollen Spanischen Schritt und die einigermassen flüssige Passage jedenfalls. Piaffe hatte sie rasch gelernt, weil sie manchmal ungeduldig wurde und zu zappeln begann, wenn ich undeutliche Hilfen gab. Das hatte ich mit zunutze gemacht. Die Passage einzuleiten war danach auch nicht mehr besonders schwierig gewesen. Mit einem Grosspferd wäre das in diesem Alter undenkbar gewesen. Oreo und Acira waren auf demselben Niveau, nur Xinu hinkte etwas hinterher. Ich wollte ihn möglichst bald an eine Körung bringen, damit ich hübsche Champagne-Fohlen mit vollen Papieren züchten konnte. Diesem Ziel waren wir heute sicher ein Stückchen näher gekommen.
    31 Okt. 2020

    Kür

    Am selben Tag wie Clooney wurde es auch für meinen Criollo Sprössling Solas ernst. Ich wollte endlich ein paar hübsche Criollo-Fohlen von ihm über meine Weiden staksen sehen, also musste er sein Können beweisen und seine Zulassung bekommen. Der Hengst trug sein Winterkleid und war entsprechend flauschig, besonders bei den Ohren und am Bauch. Ich hatte bislang darauf verzichtet ihn zu schären, denn er hatte längst nicht so viel Pelz wie zum Beispiel Summertime. Seinen dichten Schweif hatte ich mühsam entwirrt und mit Glanzspray gefügig gemacht, sodass er nun seidig und rabenschwarz, ohne Staub-Rastas, bis auf Mitte Röhrbein fiel. Die Mähne war frisch rasiert, wie es sich für einen Criollo gehörte (und mal ehrlich, es war auch einfach praktisch das Zeug kurz zu halten - er hatte ja sonst nicht gerade eine bescheidene Haarpracht von seiner Mama vererbt bekommen.) Die blauen Augen des Hengstes stachen im Winterfell noch mehr hervor als sonst. Ich hörte ein paar Komplimente deswegen auf dem Parkplatz. Zufrieden zog ich ihm das Showhalfter an und führte ihn dann vor die Richter, sobald wir an der Reihe waren. Ich grüsste anständig, stellte Solas gerade hin und lauschte stolz der Ansage des Speakers. "PFS' Soñando Solas, ein Sohn von Drømmer Om Død, aus der Moon Kiddy, zeigt sich rassetypisch und in ansprechend rotbrauener Robe..." Ich zeigte seine Grundgangarten auf beide Seiten. Für den Galopp durfte er freilaufen und nochmal sein volles Potential zeigen. Er hatte zwar keine weltbewegenden Dressurpferde-Gänge, aber er zeigte einen typischen, rassigen und ausdrucksstarken Trab. Ausserdem war er geschickt mit den Galoppwechseln und hatte eine gute Balance. Er liess sich auch brav wieder einfangen - was mich zu einem erleichterten Aufatmen verleitete, denn ich hätte Solas durchaus zugetraut, dass er ein paar Extrarunden einlegen würde. Er hatte einen starken, aber ehrlichen Charakter. Ich hoffte, dass wir die Richter überzeugt hatten und grüsste sie erneut beim Verlassen des Schauplatzes. Draussen gab es für den Hengst eine grosse Karotte.
    2067 Zeichen mit Lz, geprüft mit Lettercount.com, Text by Occulta

    solaskür.jpg
    Solas beim Freilaufen auf dem Platz
     
    Zuletzt bearbeitet: 25 Nov. 2021
    Bracelet und Veija gefällt das.
  10. Occulta

    Occulta Schattenpferd

    Occulta mit...
    PFS' Stop Making Sense

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    Steckbrief

    Abstammung


    Vom: Spotted Timeout

    Aus der: Indiana


    Vom: Bubi

    Vom: Big Spender

    Aus der: Lysann

    Aus der: Irmelin



    Grunddaten

    Rufname: Mambo
    Geburtstag: 23.03.
    Alter: 4 Jahre
    Stockmaß: wird ca. 1.65 m
    Rasse: Englisches Vollblut
    Geschlecht: Hengst
    Fellfarbe: dominant white/sabino
    (EE,Aa,Ww,Sbsb)
    Abzeichen: -
    Gesundheit: Sehr gut


    Charakter

    ruhig, rittig, manchmal eigenwillig, manchmal Angsthase


    Beschreibung

    Mambo ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes Vollblut. Nicht nur seine Farbe macht ihn speziell. Er ist meistens sehr ruhig und lässt sich gut zurückhalten. Doch fast wie ein Vulkan hat er auch ab und zu Phasen, in denen er seine Führungsperson testet. Er kann sich plötzlich erschrecken und lossprinten, ist aber meistens gut wieder abzufangen.

    Mambo stammt aus unserer eigenen Zucht Pineforest Stable.


    Besitzerdaten

    Besitzer: Occulta
    Ersteller: Occulta
    VKR: Occulta
    Verkäuflich: Nein


    Zuchtdaten

    Gekört: Nein
    Nachkommen: -


    Qualifikationen

    Galopprennen Klasse: S***
    Western Klasse: E
    Spring Klasse: L
    Military Klasse: A
    Dressur Klasse: L
    Distanz Klasse: A

    Eignung: Galopprennen, Springen
    Eingeritten: Ja


    Erfolge

    1. Platz 499. Galopprennen
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    2. Platz 496. Galopprennen

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    3. Platz 500. Galopprennen
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    2. Platz 568. Dressurturnier
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    1. Platz 421. Distanzturnier
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    Zubehör

    Mambo's Spind

    TA Bericht

    HS Bericht

    Trainingsberichte [10]

    Occulta
    Galopp E-A
    PFS’ Stop Making Sense, PFS’ Sarabi, PFS’ A Winter’s Tale, PFS’ Strolch, Daedra, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS’ Counterfire

    Es war ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag, in der gewohnten Umgebung, und unter gewohntem grauen Wolkendach. Nein ernsthaft, es hatte in letzter Zeit wieder viel zu oft gewittert und geregnet. Die Natur war zwar, nachdem sie in der langen Trockenperiode so gelitten hatte, nun wie neu geboren – alles kitschig grün und saftig; aber so langsam schien der Boden mit Wasser gesättigt und die Wege zu den Weiden glichen eher einem frisch gepflügten Feld. Wenigstens die Pferde hatten ihren Spass. Sie konnten sich auf den ‘geopferten’ Weiden austoben und nach Herzenslust einsauen. Wir hatten alle Vierbeiner auf die kleinen Gestütsweiden aufgeteilt und die grossen Weiden zur Schonung seit dem gröberen Regen nicht benutzt, sodass später wenigstens dort noch alles grün war. «Es ist immernoch Sommer!», rief Parker frustriert während dem Putzen. Wir standen im Hauptstall und bereiteten die jüngste Rennpferdegruppe für’s Training vor. Es war bereits halb acht Uhr abends. Am frühen Morgen hatten wir die erfahreneren Gruppen trainiert, danach war es schon zu warm gewesen, um die Jüngsten auch noch laufen zu lassen. Ja, trotz des Regens der letzten Tage wurde es jeweils, sobald die Sonne schien, wieder ziemlich warm, gekoppelt mit unangenehm hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb waren sie am Nachmittag zuerst noch draussen gewesen und mussten erst jetzt, wo es nicht mehr ganz so schwül war, arbeiten. Ich war heute bei A Winter’s Tale, und sah mit eifersüchtigem Blick zu April und Daedra rüber. Das schwarze Fell der elegant gegliederten, noch etwas babyhaft wirkenden Vollblutstute war zwar leicht staubig, aber bei weitem nicht so verunstaltet wie das der weissen Stute vor mir. Thalias leichte, bräunliche Sprenkel hatte sich vervielfacht - Aber leider nicht aufgrund von Farbgenen. Ich schrubbte mir die Arme taub, während April und Parker schon fast satteln konnten. Parker kümmerte sich übrigens um Counterfire, ihren neu ernannten Liebling der Gruppe. Die kupfrig glänzende Fuchsstute hatte sowieso schon eine breite Fangemeinschaft, Tendenz steigend. Nur ich konnte mich wiedermal auf keinen Liebling festsetzen. Mir gefielen einfach alle der Jungspunde gleichermassen gut. Daedra, mit ihrem tiefschwarzen, seidigen Fell und dem speziellen Kopfabzeichen; Fire eben, mit ihren hochweissen Beinen und dem feurig orangen Glanz; Dolly, die manchmal einfach nur ein süsser kleiner Angsthase war; Sarabi, mit ihrer cremefarbenen Robe und dem hübschen Bauchfleck; Mambo mit seinen spannenden Sprenkeln und dem tollen Charakter; und Thalia, die fast schneeweiss war und damit die Familie meiner weissen Rennpferde weiter vergrösserte. Ich kratzte dem Winter-Abkömmling die Hufe aus und holte, nachdem ich den gefühlten Beton aus der Sohle gehebelt hatte, den Trainingssattel. Ich hörte, wie Sarabi, die in dem Putzabteil gleich vor dem Eingang der Sattelkammer stand, ungeduldig scharrte. Jungpferde eben – junge Vollblüter besonders: ständig ungeduldig und verspielt. Counterfire war besonders schlimm. Sie musste alles mit dem Maul untersuchen und schmiss regelmässig Bürsten an die Wand, wenn sie sie mit dem Kopf herumschwang. Lily fand es eben lustig, ihr die Bürsten hinzustrecken, deshalb mussten wir uns dauernd in Acht nehmen. Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. «Hunter! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.» Ich legte den Sattel ab und schüttelte unserem ‘Nachbaren’ die Hand. Ich pfiff Quinn herbei, die zuvor in der Sattelkammer die Batterie ihrer Armbanduhr ausgetauscht hatte, und wir verliessen den Hauptstall, um Strolch vom Parkplatz zu holen. Der hell palomino-farbene Hengst war bereits sauber geputzt und musste nur noch gesattelt werden. Er sollte heute mit unseren Pferden gemeinsam trainiert werden, um ein richtiges Rennen zu simulieren. Oder zumindest die Stimmung eines richtigen Rennens, mit einer fremden Umgebung, anderen Pferden und einem unbekannten Jockey. Eigentlich hatte der junge Vollblüter schon Rennerfahrung – er war sogar schon an echten Rennen gewesen, anders als meine Gruppe von zweijährigen Grünlingen. Aber wie Hunter mir bereits bei unserer letzten Begegnung erklärt hatte, war er bisher noch nicht in den Genuss einer vollständigen Ausbildung gekommen. Quinn übernahm Strolch und führte ihn in Richtung Hauptstall, während wir seine Ausrüstung ausluden und mittrugen. Er war sichtlich Aufgeregt, aber nicht ängstlichen wirkend, sondern eher extrem neugierig. Er musste schon auf dem ganzen Weg um das Stallgebäude herum den Kopf drehen und die Nüstern blähen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ich liess Quinn und Hunter alleine, um mich zurück zu meinem eigenen Reittier zu begeben. Die mittlerweile wieder weisse Stute wollte sich in ihrem Eifer schon fast in der Stallgasse umdrehen, als sie mich kommen hörte, sodass ich ihren Popo herumschieben und sie wieder richtig hinstellen musste. Ich legte ein dünnes Anti-Rutsch-Pad auf Thalias Rücken, dann eine dicke, gepolsterte Satteldecke und schliesslich den Trainingssattel mit dem Lammfellgurt. Nicht alle Pferde hatten die gleichen Pads und Decken. Je nach Rückenform und Muskulatur benutzten wir auch Lammfellunterlagen, dünnere Satteldecken oder Gelpads. In jedem Fall war es wichtig, dass das Pferd sich damit wohlfühlte und die dünnen Sättel so gut wie möglich passten. In anderen Rennställen sah man andauernd Pferde, die sich beim Satteln zu wehren versuchten oder herumzappelten. Für mich waren das Alarmzeichen, die ich gar nicht erst aufkommen lassen wollte. Schliesslich wollte ich am Ende ihrer Rennkarriere immer noch Pferde haben, die richtig bemuskelt und dem Reiten gegenüber positiv eingestellt waren; keine verbrauchten, sauren Krüppel. Ich führte Thalia durch den Innenhof des Hauptstalls raus und bekam von Oliver ein «leg up». Quinn sass bereits in Strolchs Sattel und hielt den ungeduldigen Jungspund so gut wie möglich ruhig. Sobald ich oben sass und meine Steigbügel angepasst hatte (was beim Satteln vergessen worden war), klopfte Oliver Thalia symbolisch auf die Kruppe und lief nochmal ins Stallinnere, um sein Notizbüchlein zu holen. Er führte ein strenges Tagebuch über die Laufzeiten und das Training im Allgemeinen. Welches Pferd wann und in welchem Stil bewegt worden war, mit welcher Intensität und wie es darauf reagiert hatte, in puncto Schweissbild und Puls. Einfach alles stand darin, sodass wir genau rückverfolgen konnten, welche Art von Training bei welchem Pferd am effektivsten war. Heute wollten wir mit Startmaschine trainieren, also war ein gründliches Aufwärmen erforderlich. Wir bogen wie immer zunächst im Gänsemarsch auf den Galoppweg und trabten geschützt durch die Tannen neben uns an. Es war ein kühler Wind aufgekommen, aber wenigstens sah es noch nicht nach Regen aus. Die Pferde mussten eine Runde lang in kontrolliertem Tempo traben und dann auf der Bahn bis hin zur Startmaschine ebenfalls langsam Galoppieren. Danach stellten wir uns vor unserer mobilen Startmaschine auf. Oliver und Ajith standen schon bereit, Hunter ging ihnen zur Hand. Zunächst ritten wir zu der Maschine heran, zeigten den Jünglingen alles gründlich und Ajith liess die Tore ein paarmal auf und zuschnappen, um sie an das Geräusch und die Bewegung zu gewöhnen. Wir hatten das schon einige Male durchgespielt, aber um es immer und immer wieder zu festigen, widerholten wir das Prozedere vor jedem Training mit Maschine, zumindest, bis es keine Probleme mehr gab. Ausserdem war es heute sowieso vorteilhaft, um zu sehen, wie unser Gast darauf reagierte. Es zeigte sich auch prompt, warum wir uns jedes Mal die Zeit nahmen. Denn nicht alle der Gruppe nahmen die Geräusche so gelassen wie meine Thalia und Hunters Strolch, die beide bloss interessiert mit gespitzten Ohren zusahen und dabei stillstanden. Dolly zuckte auch jetzt noch beim ersten Mal zusammen, versuchte mit Charly abzudrehen und zu flüchten. Er nahm den einen Zügel an und drehte die Stute rasch um die eigene Achse, bis sie stillstand. Dann ritt er ruhig wieder heran und wir machten weiter. Diesmal war Charly gefasster und hielt sie zurück, wodurch sie aus Protest leicht vorne hochstieg. Heute hatte sie offenbar einfach keine Lust. Der Jockey liess sich davon nicht beeindrucken und hielt sie einfach gerade. Oliver liess die Tore extra weiterhin aufschnappen, bis sie sich wieder einkriegte und nur noch leicht zuckte. Charly lobte sie und Dolly saugte noch einmal laut Luft ein, ehe sie den Kopf, wenn auch etwas ruckartig, für einen Moment senkte und sich sogar einen Schritt vorwagte. Dafür bekam sie ein Karottenstück von Ajith. Wir wollten Mut und Neugier von Anfang an bestärken. Auch Daedra sah man an, dass ihr nicht gerade wohl war. Sie überlegte sich auch ein paarmal, mit einer Gewichtsverlagerung angedeutet, zu Flüchten. Aber sie hörte stattdessen auf Quinn und hielt sich, bis auf ein paar tänzelnde Schritte seitwärts, an ihre Position. Als alle Pferde einigermassen ruhig waren, angesichts der Tore, begannen wir, sie durch die offene Maschine hindurch zu führen. Dolly stakste geräuschvoll atmend hindurch, Thalia zögerte kurz, folgte dann aber Ajith vertrauensvoll und Mambo versuchte, das ganze schnell hinter sich zu bringen. Strolch hielt höchstens an, um die hölzernen Trittbretter für die Helfer mit seinem Maul zu untersuchen. Wir wiederholten, bis es bei allen flüssig klappte. Dabei lobten wir wieder viel, und verteilten in besonders guten Momenten weitere Karottenstücke. Als nächstes führten Oliver und Ajith immer zwei Pferde gleichzeitig rein, liessen dabei die Tore vorne geschlossen und hinten offen, warteten einen Moment, sodass die Vierbeiner stillstehen mussten, und öffneten dann die vorderen Tore manuell. Als auch das gut klappte, war es Zeit, die hinteren Klappen auch zu schliessen. Für manche Pferde war das am Anfang etwas beängstigend, weil sie plötzlich hinten Widerstand spürten, wenn sie einen Schritt zurück machten. Aber mittlerweile kannte die Gruppe den Ablauf schon ein Bisschen, weshalb sie, nach dem anfänglichen Gehampel, fast wie Profis drinstanden. Es war wichtig, dass die Pferde von Anfang an lernten, dass sie nicht rückwärts durften. Die Tore waren absichtlich nicht stark genug, um dem vollen Gewicht eines Pferdes standzuhalten, damit sie im Notfall nachgaben und aufgingen. Aber natürlich war es sehr schlecht, wenn ein Pferd das herausfand und lernte, die Tore aufzudrücken. Ich war froh, dass auch Strolch sich anständig benahm und darauf zu warten schien, dass er vorne raus durfte. Das zeigte mir, dass Hunter im Training mit dem jungen Rennpferd bisher alles richtig gemacht hatte.

    Wir hatten inzwischen gute zwanzig Minuten verpufft, und ich hielt es für ratsam, eine Pause zu machen, bevor wir zum Galopptraining übergingen. Die jungen Pferde hatten noch nicht die Fähigkeit, sich so lange am Stück zu konzentrieren. Das restliche Training würde zwar nicht mehr so lange dauern – wir mussten nur noch die Übungsdistanz in der gewünschten Zeit überwinden – aber ich wollte, dass alle Pferde fit und bereit dazu waren, um Unfälle zu vermeiden. Besonders angesichts des feuchten Geläufs, weswegen auch alle heute Stollen trugen. Wir bewegten uns ein wenig im Schritt, um nicht ganz ‘kalt’ zu werden. Dann gab Oliver das Signal und Ajith half uns erneut in die Startboxen. Er löste die Tore sofort aus, sobald alle drinnen waren, um die Geduld nicht unnötig zu strapazieren. Die Pferde starteten noch nicht alle so schön synchron, wie man es von erfahreneren Gruppen kannte, und Strolch kam dank seiner Erfahrung mit einem deutlichen Vorsprung weg. Auch im Verlaufe der Distanz konnte ihm keiner der Zweijährigen das Wasser reichen, was bei dem Altersunterschied auch zu erwarten gewesen war. Sein Grundtempo wurde von Quinn etwas höher gefordert als das der anderen, und auch die Sprints waren länger und intensiver. Am Ende war er trotzdem nicht so verschwitzt wie die restliche Gruppe und seine Atmung wurde rascher wieder normal. Zufrieden klopfte ich Thalia auf den Hals, die angestrengt schnaufte, aber alles in allem noch fit wirkte. Wir trainierten niemals an die Belastungsgrenze, weil es unvernünftig wäre zu riskieren, dass ein Pferd umkippte. Ausserdem gab es daraus keinen besseren Trainingseffekt, im Gegenteil – die Muskeln wurden übersäuert und die Pferde verbanden das Training mit Schmerz. Das galt es unbedingt zu verhindern. Beim Austraben schienen jedenfalls alle gut beisammen und müde, aber locker. Zum Ausschreiten brachten wir sie mit Abschwitzdecken in den Freilauftrainer, nachdem wir sie abgeduscht, oder mit einem Schwamm gewaschen hatten. Mittlerweile war es dunkel, aber dank der grosszügig verteilten Flutlichter im Innenhof des Hauptstalls sahen wir mehr als genug. Während Strolch trocknete, tranken die Jockeys und ich zusammen mit Hunter und Oliver einen Tee in der Reiterstube. Gleichzeitig besprachen wir das Training. Oliver teilte meine Ansicht, dass ausnahmslos alle Pferde bereit waren, in die nächst höhere Trainingsstufe aufzusteigen und erste Rennen zu bestreiten. Auch bei Dolly war ich mir sicher, dass sie sich bald mit der Startmaschine anfreunden würde. Von der Rennleistung her, war sie ihrem Alter entsprechend gut. Irgendwann sahen wir nach den Pferden, brachten sie in die Boxen und halfen Hunter beim Verladen von Strolch. Wir verabschiedeten uns und ich wünschte ihm viel Erfolg für kommende Rennen. Es erfüllte mich mit stolz zu wissen, dass ein weiterer Stromer-Nachkomme eine grosse Zukunft vor sich hatte.
    28 Aug. 2018

    Occulta
    Dressur E-A
    PFS' Stop making Sense

    Es war für mich immer speziell schön, selbst gezüchtete Fohlen aufwachsen zu sehen und schliesslich auch unter dem Sattel zu haben. So ein Fall war auch Mambo. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie das staksige, schon damals wunderschön gesprenkelte Fohlen neben seiner Mama im Stroh aufgestanden war. Dann, wie er auf der Fohlenweide mit seinen Kumpels aufgewachsen und zu einem stattlichen, wenn auch schlaksigen Jungpferd mutiert war. Und nun stand er vor mir in der Stallgasse, kaum wiederzuerkennen. Er hatte durch das Renntraining Muskeln aufgebaut, die seine noch immer etwas schmale Postur kaschierten. Seine Hinterhand war definiert und die Lendengegend ausgefüllt. Seine Schultern strotzten vor Kraft und der für ein Rennpferd eher etwas lange Hals hatte eine anständige Oberlinie. Stolz bürstete ich über die schlanken, dennoch kräftigen Beine, ehe ich die kurzgehaltene Mähne mit ein paar einfachen Bürstenstrichen entwirrte. Der Schweif war seidig vom Glanzspray und ich schaffte es, kaum etwas auszureissen. Mambo stand entspannt da und stützte nach einer Weile seinen linken Hinterhuf auf. Seine Augen waren aufmerksam, aber nicht geweitet; die Ohren interessiert nach vorne gerichtet. Seine ganze Ausstrahlung zeigte eine innere Zufriedenheit, wie man sie nicht bei allen Vollblütern sah. Ich sattelte den Schecken und führte ihn zum Reitplatz. Schon seinen zwei Jahre älteren Halbbruder hatte ich an diesem Morgen bewegt, aber Mambo war ganz anders als Cryptic. Während letzterer Mühe mit seinem Energieüberschuss hatte, hielt sich Mambo brav und ruhig auf dem Hufschlag und war zufrieden, solange er am langen Zügel Schritt gehen konnte. Auch beim Antraben nahm er es eher gemütlich und ich kam zum Treiben, was mir zur Abwechslung ganz gut gefiel. Der Hengst war nicht faul - er hatte nur keinen Grund, schneller als nötig zu laufen. Energiesparend und effizient eben. Ich stand mit ihm noch ganz am Anfang was Dressur und Springen anging. Er war bisher fast nur auf der Rennbahn gearbeitet worden, um seine noch wachsenden Knochen und Sehnen vor zu starker Biegung zu verschonen. Auch im Gelände war er inzwischen oft gewesen, die Devise lautete auch hier viel Geradeaus und viel Trab. Natürlich war es jetzt schon etwas schwieriger, ihn zu biegen und zu stellen. Aber er gab sich Mühe und so langsam kamen wir auf grüne Zweige. Die Grundgangarten waren mittlerweile auch auf der Volte ausbalanciert und wir lernten stetig dazu wenn es um flüssige, schöne Übergänge und Tempowechsel ging. Auch das aus-der-Hand-kauen wurde immer stabiler, ohne dass er schwankte. Ich hatte das Gefühl, dass der junge Hengst so langsam wirklich auf einem A-Niveau angekommen war, mit dem man auch auf einer Anfänger-Dressurprüfung eine anständige Prozentzahl herausreiten konnte.
    31 März 2019

    Occulta
    Galopp A-L
    Subsyndromal Symptomatic Depression, Daedra, PFS‘ Stop Making Sense, PFS‘ Sarabi, PFS‘ Counterfire, PFS‘ A Winter’s Tale, PFS‘ Colours of Life

    Ich musste schmunzeln, als mir bewusst wurde, dass wir heute wiedermal eine ganze Gruppe von Pferden trainierten, die allesamt auf Pineforest aufgewachsen waren. Es erfüllte einem als Züchter einfach mit unglaublich viel Stolz, die ganzen PFS‘ Kürzel auf den Trainingslisten zu sehen. Und noch schöner war es, sie möglichst weit oben auf Ranglisten zu lesen. Doch um dorthin zu kommen, brauchte es Training und Aufwand. Deshalb waren auch heute wieder Intervallgalopps um sechs Uhr morgens angesagt. Ohne Fleiss keinen Preis. Ich sattelte Dolly, die schon wieder besorgt die Nase rümpfte. Ich kraulte die Gurtlage, damit sie sich entspannte. Sie schnappte ein paarmal in die Luft, dann wurde sie ruhiger und senkte ihren Kopf. Ich ermahnte die Pfleger zwar dauernd, dass sie den Gurt nicht von Anfang an ganz anziehen sollten, aber vermutlich hielten sich nicht alle immer daran. Es war mir ein Dorn im Auge, wenn man das Wohl des Pferdes hinter den Zeitplan stellen wollte. Auch wenn es „schnell gehen“ musste, wollte ich, dass man sich die nötige Zeit nahm, um es den Vierbeinern möglichst angenehm zu machen. Ich würde das leidige Thema also wieder bei der nächsten Trainingsbesprechung anstimmen müssen. Ich gab Dolly ein Karottenstückchen, als sie die Trense bereitwillig ins Maul nahm. Das regte sie zudem zum (ab)kauen an, wodurch sie sich besser loslassen konnte. Danach rüstete ich mich selbst mit Helm und Weste aus, ehe ich die junge Stute nach draussen zum Aufsteigen führte. Ich bekam ein Leg-up von Ajith. Während ich auf die übrigen Jockeys wartete, stellte ich meine Armbanduhr ein, damit ich nachher unser Tempo messen konnte. Viele Gadgets benutzten wir im Training nicht, aber die Uhren waren einfach ein Muss und erleichterten die Überwachung der Leistungen der Pferde enorm. Dolly und ich reihten uns zwischen Daedra und Sarabi ein, um mit allen gemeinsam zur Rennbahn zu schlendern. Wir wärmten die Gruppe aus sieben Pferden zunächst wie immer auf dem Galoppweg unter den Tannen ein, dann begaben wir uns zur Mobilen Startmaschine, wo uns Ajith und Oliver empfingen. Der Start war in einem Rennen ebenso wichtig wie der Finish; wir übten zwar vor allem zu Beginn des Renntrainings mit den Zwei- oder Dreijährigen den Start aus der Maschine, aber zwischendurch war es gut, auch mit den erfahreneren Pferden wieder zu den Basics zu gehen. Diese Gruppe aus Dreijährigen konnte ohnehin nicht genug Übung mit der Maschine bekommen. Dazu gehörte das ruhige Hineingeführt-Werden ebenso wie das perfekte Abdrücken beim Aufspicken der Tore. Genau das verpasste Counterfire heute. Sie schlief beim Glockenton und sprang erst eine Länge nach den anderen los. Ich hörte Oliver von hinten genervt rufen „What the hell was that? How is she supposed to win anything like that? And where was your leg, Tom?!” Ich drehte den Kopf, um nach dem braunhaarigen Jockey zu sehen. Der duckte sich nur mit entschlossenem Blick nach unten und versuchte, den wetternden Trainer ignorierend, sich zu konzentrieren. Fire lief in gleichmässigem Takt, nun da sie auf Kurs war. Obwohl wir alle noch in einem ruhigeren, energiesparenden Tempo unterwegs waren, kam sie Stück für Stück näher, bis sie schliesslich neben mir und Dolly lief. Die chromartig glänzende Fuchsstute sah in ihren kraftvollen Bewegungen wundervoll aus. Oliver konnte motzen so viel er wollte – ich fand, dass sie auf gutem Weg war, in den geplanten Rennen zu brillieren. Mambo schob sich auf der Innenseite in der Kurve neben uns vor. Er hatte den Hengst-Vorteil, wie manche Trainer zu sagen pflegten. Aufgrund seines Körperbaus und der männlichen Muskulatur hatte er einfach mehr Kraft als Dolly, die in grossen Sprüngen mitzuhalten versuchte. Ich passte auf, dass sie nicht zu viel Schub verschwendete. Thalia und Life waren noch immer hinter uns, ebenso die lackschwarze Daedra. Wir näherten uns dem 800 Meter Pfosten. Nun folgte der geplante Sprint über 400 Meter, bei dem sich die Pferdchen nach Herzenslust verausgaben durften. Ich gab Dolly die Zügel frei und trieb sie an. Tom brauchte bei Fire diesbezüglich kaum etwas zu machen – die Stute zog ganz von selbst los, als hätte sie mitgedacht. Schon nach wenigen Sekunden fielen Dolly und ich zurück; auch Daedra und Mambo zogen an uns vorbei. Ich liess mich davon nicht entmutigen, schliesslich waren die jungen Athleten schlichtweg nicht alle auf demselben Trainignsstand. Es war sowieso schwierig, ihre Leistungen zu vergleichen. Jedes Pferd hatte seine ganz eigenen Stärken und Schwächen. Manche lernten schneller dazu was das Handling anging, andere waren frühreif und liefen schon mit drei Jahren Rekordzeiten, wiederum andere brauchten Zeit bis sechsjährig, um sich voll zu entwickeln. Counterfire übernahm unangefochten die Spitze, Daedra drängte sich mühelos bis auf den zweiten Platz vor. Life trudelte zuhinterst hinter Thalia, Sarabi, und mir und Dolly ein. Er war nunmal nicht ganz in Form, weil Darren und David sich mit ihm nicht hauptsächlich aufs Rennreiten konzentrierten, sondern ihn vielseitig ausbildeten. Und natürlich war Darren schwerer als ein gewöhnlicher Jockey; allein dadurch hatte Life schon einen eindeutigen Nachteil, von der Unerfahrenheit seines Reiters mal abgesehen. Darren hatte trotzdem ein Strahlen auf dem Gesicht, als wir in den Trab übergingen und locker zurück zum Bahneingang ritten. „Did you see how nicely he stretched ou this time? I think he really improved a lot. He feels just so great, like he really wants to try hard to win. I’m so proud of my big golden boy!” Ich schmunzelte und stimmte zu – es war toll zu sehen, wie viel Spass die beiden zusammen hatten. Oliver sah das ganze etwas pragmatischer. „Darren, you need to work a bit more on his stamina and train his lazy butt. I heard he likes to eat?” “Yeah, he just loves any kind of treat.” “I can see that. And yourself too, less is more, keep that in mind.” Ein amüsiertes Glucksen ging durch die Runde, aber Darren nahm es gelassen – er wusste, dass wir ihn nur neckten. Wir besprachen das restliche Training etwas ernster und schlossen mit dem Fazit ab, dass wir etwas mehr Starttraining brauchten. Die Pferde und Jockeys mussten allesamt noch etwas mehr daran arbeiten, sich einen frühen Vorteil zu verschaffen, anstatt, in Olivers Worten gesagt, „zuerst gemütlich loszuzockeln und dann frühstens beim 700 Meter Pfosten in die gänge zu kommen.“
    31 Mai 2019

    Occulta
    Galopp L-M
    Deadly Ambition, Odyn, Felicita II, PFS‘ A Winter's Tale, Daedra, PFS' Counterfire, tc Miss Moneypenny, PFS’ Stop Making Sense, PFS’ Sarabi, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS’ Colours of Life

    „Thinking about the St. Leger Stakes, there is mainly one big problem for us: the distance. 1 mile, 6 furlongs and 115 yards is challenging, and Counterfire never raced that far before. Any stayer-type horses will have a big advantage and we are likely to run out of energy before we get to the final two furlongs. So our focus must lie on training stamina and strength for a massive acceleration at the very end of the race.” Oliver und ich sassen in der Reiterstube und sahen uns auf dem Smartphone Videos von vergangenen St. Leger Stakes an. „Watch him come from way behind there. That’s what we need to aim for.” “But that’s not really Counterfires style, is it? She likes to run at front and stay there rather than wait behind…” “We have to try. She cannot stay in front over such a distance.” Wir erhoben uns entschlossen von unseren Plätzen und begaben uns zum Hauptstall. Die Jockeys und Ajith sattelten bereits. „Everyone feeling good today?“, fragte ich in die Runde, als sie nach draussen zum Aufsteigen kamen. „Aye boss“, klang es von Quinn zurück, wie immer leicht neckisch. „You are exactly the right person to say so, Miss Callahan. Your mount is our St. Leger champion horse to be, after all.” “We’ll see about that”, murrte Oliver, kaum überzeugt. Ich wusste aber, weil ich ihn seit Jahren schon kannte, dass er innerlich brodelte und es kaum erwarten konnte, Counterfire im September rennen zu sehen. Die anwesenden Pferde für die erste Trainingsgruppe waren eben Counterfire, Deadra, Mambo, Sarabi, Dolly und die etwas ältere Miss Moneypenny. Thalia hatte ich für heute in die nachfolgende Gruppe gesteckt, weil wir sonst nicht genug Jockeys hatten. Penny hatte bereits Erfahrung mit weiteren Distanzen und würde dafür sorgen, dass Counterfire sich bis zum Schluss anstrengen musste. Die Fuchsstute war nämlich wie die meisten Rennpferde motivierter, wenn sie im Kopf-an-Kopf Stil trainiert wurde. Ich selbst gesellte mich zu Oliver zu den Rails und beobachtete das Geschehen, ohne selbst mitzumischen. Wir hatten nämlich noch viel zu fachsimpeln und zu diskutieren, während das Training lief. Oliver gab Quinn nach dem Einwärmen ein Mikrofon, das sie sich hinters Ohr klemmen musste. Damit konnten wir während der ganzen Runde mit ihr in Kontakt bleiben und ihr direkt Anweisungen geben. Dann stellten sich die Pferd-Jockey-Paare zu einem freien Start auf. Oliver gab das Zeichen, woraufhin alle losschossen. Wie besprochen galoppierten Penny und Counterfire in einem taktgleichen, für Rennverhältnisse ruhigen Tempo nebeneinander. Die übrigen Jockeys achteten darauf, aus dem Weg zu bleiben und ihr eigenes Intervalltraining ganz normal zu absolvieren. Nach 1‘200 Metern bremsten sie ab und liessen ihre Reittiere in den Trab fallen. Nur Daedra schien sichtlich unzufrieden, als Counterfire und Penny einfach weiterliefen und davonzogen. Ich stellte mit dem Feldstecher schmunzelnd fest, dass Parker alle Mühe hatte, die Rappstute durchzuparieren. Dann suchte ich durch die Gläser wieder Counterfires Position auf. Die beiden Stuten liefen noch immer dicht beieinander und streckten sich rhytmisch. Allerdings schien es spätestens nach 2‘000 absolvierten Metern so, als müsste Counterfire schon deutlich mehr Kraft aufwenden, um sich neben Penny halten zu können. Als die beiden schliesslich ab 2500 Metern zum Endspurt ansetzten, fiel Counterfire hoffnungslos immer weiter zurück. Sie trudelte schliesslich stark atmend drei Längen hinter Penny bei der Zielmarkierung ein. Oliver und ich sahen uns an; wir beide wussten, dass wir noch viel Arbeit vor uns hatten. Counterfire schlich am langen Zügel zurück zum Hauptstall, wo sie sofort abgesattelt und eifrig von Ajith umsorgt wurde. Sie sah ziemlich müde aus, aber das war zu erwarten gewesen. Ich klopfte ihr auf den verschwitzten, orangenen Hals und murmelte „don’t worry baby, it will get easier.“

    Die zweite Gruppe hatte eine interessante Konstellation. Wir liessen nämlich Thalia und Life zusammen mit Felicita, Deadly Ambition und Odyn laufen. Die drei „neuen“ mussten heute ihren Trainingsstand demonstrieren, denn ich hatte keine Ahnung, auf welchem Niveau sie liefen. Klar war hingegen, dass alle drei eher anspruchsvolle Zeitgenossen waren, die vor allem mit ihrem eigenen Charakter zu kämpfen hatten. „Sensibelchen, wie sie im Buche stehen“, meinte Jonas dazu, als er beobachtete, wie die drei draussen schon beim Aufsteigen zappelten. Felicita war diesbezüglich noch ganz die alte. Auch Quinn schwelgte in Erinnerungen. „I still remember the first time I rode her. She freaked out because of a blackbird. I did not exactly love her for that.” “And yet you begged to ride her today”, bemerkte ich zwinkernd. “Of course! Are you not at all curious about her progress?” “I am.” Unsere Gruppe von Zwei- und Vierbeinern lief gemeinsam zur Bahn. Zunächst wurde fleissig aufgewärmt, dann gab es wiederum einen freien Start – die Maschine wollten wir ein anderes Mal mit den Neulingen austesten. Deadly setzte sich sofort an die Spitze der kleinen Herde. Interessiert beobachtete ich, wie sich die blonde Stute kraftvoll streckte. Sie hatte eine schöne Galoppade und griff weit vor. „This is quality“, stellte auch Oliver laut fest. Ich nickte zufrieden. Am Ende überraschte uns aber eher Odyn. Er war mit seinen neun Jahren schon so etwas wie ein Veteran im Rennsport, und ich war mir unschlüssig gewesen, ob ich ihn überhaupt noch rennen lassen wollte. Aber als Oliver und ich sahen, wie der rote Hengst sich mit kraftvollen, mühelosen Sprüngen vor seine deutlich jüngeren Mitstreiter setzte, waren wir uns sofort einig, dass er noch ein, zwei Seasons vor sich hatte, wenn seine Gesundheit es zuliess. „I think I just fell in love“, hauchte ich zum Chef-Trainer von Pineforest Stable. Der lächelte schief und meinte nur: „Careful, or Jonas might get jealous.“ Felicita schwankte ein wenig und kam nicht so richtig in Fahrt – offenbar war sie Grasboden nicht mehr so gewohnt. Ich glaubte zu wissen, dass es in Amerika drüben viele Sandbahnen gab. Ob es allein daran lag, war aber schwierig festzulegen. Sie war nunmal auch schon acht Jahre alt und damit wie Odyn eigentlich eher auf der abnehmenden Seite des Hügels angelangt. Oliver nahm mir die Aussprache der Gadanken ab und schlug vor, die Stute aus dem Rennsport zurückzuziehen. Vielleicht wartete eine neue Karriere als Springpferd und Zuchtstute auf sie. Das heutige Training hatte ihr aber sicherlich nochmal gut getan. Life und Thalia liefen übrigens brav ihre gewohnten Zeiten. Man konnte nicht jeden Tag neue Bahnrekorde erwarten, und bei ihnen ging es ohnehin im Moment eher darum, Muskulatur und Ausdauer aufzubauen.
    30 Juni 2019

    Occulta
    Galopp M-S
    Odyn, PFS‘ A Winter's Tale, Daedra, PFS' Counterfire, PFS’ Stop Making Sense, PFS’ Sarabi, Subsyndromal Symptomatic Depression

    Wir hatten wieder ein straffes Programm heute, inklusive einem weiteren Ausdauertraining für unsere St. Leger Anwärterin Counterfire. Die Stute hatte innerhalb eines Monats schon grosse Fortschritte gemacht und schien sich langsam an die weiteren Distanzen zu gewöhnen. Ich wollte diesmal Odyn mit in der Gruppe mitreiten, damit sie wieder einen erfahrenen Gegner hatte, der sie etwas aufheitzte. Ich bereitete den kräftigen Fuchs vor und sattelte ihn. Er war noch nicht so vertraut mit den Umgangsformen hier auf Pineforest und zeigte hie und da noch etwas flegelhaftes Verhalten, aber das korrigierte ich jeweils geduldig. Dadurch, dass ich nie grob oder unvorhersehbar handelte, gewann er rasch Vertrauen und ich war sicher, dass er sich schon in wenigen Wochen ganz eingelebt haben würde. Schliesslich hatte ich mir auch schon das Vertrauen seiner Mutter erarbeitet, und die beiden waren sich ähnlicher als ich erwartet hatte. Bevor ich Odyn fertig zäumte, sah och nochmal bei den Stuten vorbei. Counterfire war bereits gesattelt, und ich betrachtete nachdenklich den Gurt. Die Stute hatte aufgrund des intensiven Trainings noch etwas abgenommen und ich fragte mich, ob der Sattel nicht nach hinten verrutschen konnte. Ich sprach meine Bedenken gegenüber Quinn aus, die ebenfalls meinte, sie würde sich mittlerweile mit einem Vorgeschirr wohler fühlen. „Ajith?“, rief ich den Pfleger herbei, den ich so halb zwischen den Pferden am Ende der Stallgasse erspähte. „Yes Ms Smith?“ „I think we need to add another half-cup of grain to her diet, she could do with a few more pounds.” Counterfire verputzte jetzt schon so viel Kraftfutter wie One Cool Cat – ich fragte mich, ob die Qualität gut genug war, oder ob sie zu wenige Nährstoffe daraus gewinnen konnte. Ich begab mich grübelnd zurück zu Odyn und kurz darauf stiegen wir alle in die Sättel. Oliver bestand darauf, Daedra ebenfalls die weitere Distanz laufen zu lassen, denn die Rappstute hatte den ganzen letzten Monat hindurch Anstalten gemacht, noch weiter mit Counterfire mitlaufen zu wollen. Allerdings hatte Parker die klare Anweisung, die Stute zu bremsen, sollte sie anfangen zu schwächeln. Wir trainierten heute wieder mit Maschine, also dauerte es einen Moment, bis nach dem Aufwärmen alle bereit standen. Sobald der letzte Vierbeiner drin war, löste Oliver den Mechanismus aus und die Tore sprangen auf. Odyn schoss los und ich hielt ihn von Anfang an neben Counterfire. Seite an Seite rasten die beiden Füchse den Rails entlang über das kurze Gras. In geringem Abstand folgte Daedra, dann kam das restliche Feld, bestehend aus Dolly, Mambo, Thalia und Sarabi. In dieser Aufteilung ging es weiter bis zur 1400 Meter Markierung, danach bremsten letztere vier ab. Counterfire und Odyn galoppierten noch immer in kraftvollen Sprüngen nebeneinander und hielten locker bis zu den 2500 Metern durch. Ich drehte den Kopf aus Neugier nach hinten, um zu sehen, ob Daedra auch noch dabei war. Ich konnte sie aber im ersten Moment nirgens sehen. Erst, als ich überrascht auf die andere Seite blickte, stellte ich fest, dass sie noch immer aussen mitlief. Sie machte keinen besonders schlappen Eindruck, aber ich konnte es nicht genauer beurteilen, denn ich musste meinen Blick wieder nach vorne richten für den Endspurt. Odyn streckte sich kraftvoll aus und drohte, die hart arbeitende Counterfire abzuhängen. Ich zügelte ihn wieder ein wenig, denn wir wollten die Fuchsstute neben uns anstacheln, nicht entmutigen. Es funktionierte und sie gab nochmal alles. Ihre heutige Zeit war die beste, die sie bisher auf diese Distanz gelaufen war. So langsam gelangten wir auf den richtigen Pfad. Wir liessen die Pferde austraben und ich drehte mich abermals zu Daedra um. „How did she come in?“, fragte ich Parker neugierig. „Three lengths behind. But I was surprised how effortless she kept going until we passed one and a half miles.” Auch Oliver schien mehr als zufrieden mit der Leistung beider Stuten. „I didn’t expect her to keep up. I think we should pursue this kind of training with her aswell. And for the other one – if it goes on like this, we might actually have a real chance.” Ich strahlte auf dem ganzen Weg zurück zum Hauptstall vor Stolz.
    31 Juli 2019

    Occulta
    Galopp S-S*
    Colours of Life, PFS’ A Winter’s Tale, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS’ Stop Making Sense, PFS’ Sarabi, Odyn

    Es war ein gewöhnlich grauer Septembermorgen, den wir uns für das etwas andere Renntraining der jungen Vollblüter ausgesucht hatten. Wir wollten mit ihnen auf die Rennbahn von Warwick, die am nächsten gelegene Grasbahn. Es war sinnvoll, zwischendurch auf fremden Strecken zu trainieren, damit die Pferde nicht nur die Hauseigene Umgebung gewöhnt waren. Ausserdem waren bald wieder Rennen in Warwick, an denen wir teilnehmen wollten; somit war es eine hervorragende Gelegenheit zur Vorbereitung. Für das Training eingeplant waren Thalia, Dolly, Mambo, Sarabi und Odyn, ausserdem kam Darren mit Colours of Life zum Spass mit. Wir putzten die Vollblüter in der Stallgasse des Hauptstalls, zogen ihnen Transportgamaschen an und verteilten sie auf die Transporter. Dank Ajith und der aktiven mithilfe aller Jockeys ging es zügig voran. Wir fuhren kurz vor sieben Uhr los. Der Nebel hielt sich hartnäckig über den Feldern und die Luft war kalt-feucht. Wir stellten die Pferde gar nicht erst in die Sattelstände, sondern banden sie einfach am Transporter an. Thalia zappelte dabei zwar ein wenig, aber das war kein Problem für Parker, die die lustig gesprenkelte Stute sattelte. Nur das Bandagieren wurde durch das Gezappel etwas mühsamer. Ich selbst kümmerte mich um Mambo. Selbst der sonst eigentlich ruhige Junghengst scharrte ungeduldig, sodass ich beim Bandagieren zweimal neu ansetzen musste; das war etwas ärgerlich. Dafür lief er kurz darauf auf der Bahn wunderbar locker und anständig. Wir ritten zunächst im Schritt ein Stück die Bahn hinauf, dann trabten wir nebeneinander. Platz gab es mehr als genug – die Bahn war weitaus grösser als unsere eigene auf Pineforest. Die Pferde mochten das offene, weitläufige Gelände sehr. Sie wurden richtig geladen und wir mussten sie zurückhalten. Thalia schnaubte neben Mambo und mir zweimal wütend, weil sie am liebsten schon losgaloppiert wäre. Endlich war unsere erste Einwärmphase durch und wir galoppierten an. Dabei musste ich bloss in den Bügeln aufstehen; Mambo sprang gleich von selbst ein. Ich hielt die Zügel kurz und achtete auf einen gleichmässigen Kontakt zum Pferdemaul. Der spannend gescheckte Hengst rollte taktvoll voran, seine Bewegungen fühlten sich geschmeidig an. Sarabi holte zu uns auf und ich ahnte, dass Charly die übereifrige Stute nicht mehr lange im Zaum halten konnte. Das trockene, perfekt geschnittene Gras war eben zu verlockend. Wir beendeten dennoch auch diese Phase des Einwärmens und gingen erst danach in das eigentliche Intervalltraining über. Mambo streckte sich dankbar, als ich ihn ziehen liess. Mit kraftvollen Sprüngen beschleunigte er, bis meine Armbanduhr unser gewünschtes Idealtempo mit einem Piepsen ankündigte. Ich hielt dieses Tempo über 400 Meter, dann bremste ich leicht ab und legte nach ein paar hundert Metern erneut zu. Am Ende simulierte ich einen Schlusssprint und forderte nochmal alles. Mambo arbeitete hart und kam fast an seinen persönlichen Rekord heran. Ich stand in den Bügeln auf und klopfte ihm zufrieden auf den Hals. Er wurde langsamer und ging schliesslich in einen lockeren Trab über, ehe ich ihn in den Schritt parierte und ganz strecken liess. In dem Moment hörte ich ein Rufen und drehte mich erschrocken um. Odyn hatte sich wohl irgendwie erschreckt und brannte mit April durch. Auch Life und Dolly liessen sich davon anstecken, sodass alle drei Pferde im Galopp auf mich und Mambo zurasten. Ich trieb den Schecken aus der Fahrbahn und war bereit, ihn abzufangen, falls er ebenfalls losrennen wollte. Aber er blieb bei mir und schnaufte nur mit aufgeregt gehobenem Kopf um zu sehen, was die drei denn so beunruhigt hatte. Thalia stieg zwei-dreimal leicht in die Höhe, weil Parker sie nicht losliess, stand dann jedoch ebenfalls still neben Sarabi. April gelang es nach etwas mehr als dreissig Metern, den kräftigen Fuchshengst wieder unter Kontrolle zu bringen. Dann bremsten endlich auch Dolly und Life. Nun war auch klar, was der Auslöser gewesen sein musste: ein Wildschwein durchpflügte die Gebüsche bei dem Waldstück direkt neben der Bahn. Die anderen drei Pferde hatten es mittlerweile auch gesehen und sogen angespannt Luft ein. Wir beobachteten es einen Augenblick fasziniert, dann zog es sich tiefer in den Wald zurück. Mambo atmete abermals laut aus, senkte diesmal aber seinen Kopf. Ich lobte ihn lachend und wir nahmen unseren Kurs wieder auf. Auch April, Darren und Rita nahmen es mit Humor und verziehen ihren Reittieren den (einigermassen berechtigten) Schreckmoment. Wir ritten gemütlich zurück zu den Transportern und diskutierten unterwegs angeregt über die Sichtung. Oliver, der beim Bahneingang auf uns wartete, gab ebenfalls noch ein paar Inputs, aber im Großen und Ganzen konnten wir zufrieden sein mit der gezeigten Leistung – trotz dem kleinen Zwischenfall zum Schluss.
    Daedra und Counterfire waren übrigens bei diesem Training nicht dabei gewesen: Daedra erholte sich von den gestrigen St. Leger Stakes und Counterfire hatte einige Tage Ruhe verschrieben bekommen, damit ihr Bein (zum Glück nur eine Schleimbeutelreizung) abschwellen konnte.
    30 Sep. 2019

    Occulta
    Galopp S*-S**
    PFS’ Stop Making Sense, PFS’ A Winter’s Tale, PFS’ Counterfire, PFS’ Sarabi, Daedra, Subsyndromal Symptomatic Depression, Odyn

    Nach den jüngsten war nun die Gruppe vom Vorjahr an der Reihe. Sie waren längst voll ausgebildete Rennpferde, die ihre erste Saison hinter sich hatten und nun für die nächste fit gemacht wurden. Von ihnen wurde ab dem Frühling mehr Kondition und Kraft gefordert, denn die Rennen für Vierjährige waren anspruchsvoller als die ganzen Einsteigerrennen. Auf Daedra und Counterfire warteten also ganz neue Herausforderungen nach der Geschichte mit den St. Leger Stakes, und viele weitere Gelegenheiten, ihre Qualität zu zeigen. Und natürlich wollten wir auch Thalia, Mambo, Dolly und Sarabi genauso fördern – vielleicht steckte in ihnen ja auch noch die ein- oder andere Überraschung. Ich putzte Mambo schonmal in Rekordzeit, denn ich hatte nach dem Versorgen der ersten Gruppe noch mit Oliver diskutiert und hinkte entsprechend hinter den anderen her. Mambo verzieh mir die Eile bestimmt, denn der gesprenkelte Hengst freute sich ohnehin vor allem auf seinen Auslauf auf der Bahn. Er war zwar ein eher ruhiger Genosse, aber er zeigte mir still mit seinem Ohrenspiel, dass er begeistert war, als wir auf den Galoppweg kamen. Wir trabten eine ganze Runde hintereinander in Reih und Glied. Die vor Energie sprudelnden Pferde versuchten zwischendurch zu drängeln, aber die Jockeys hielten sie erfolgreich zurück; das gehörte alles zur Erziehung dazu. Nach dem Einwärmen folgten 1500 Meter ruhiger Galopp mit kleineren Sprints dazwischen. Mambo lief etwas angespannt über die ersten 500 Meter, und ich ahnte schon, dass sich etwas anbahnte, als er dann auch noch zwischendurch übermütig grunzte und den Kopf schüttelte. Irgendwann „platzte“ er schliesslich, nahm den Kopf über die Linie und wollte unter mir davonrennen. Ich bekam ihn mit Mühe wieder unter Kontrolle (wenn er den Hals steif machte, war es gar nicht so einfach, besonders weil wir auf der Bahn nicht einfach jederzeit Volten reiten konnten, sondern auf die anderen Pferde achten mussten). Ich brachte es fertig, ihn die letzten paar hundert Meter noch vernünftig zu reiten, war danach aber selber auch ganz schön ausgelaugt. Ich gönnte mir im Anschluss an das Training eine stärkende Tasse Tee, damit ich für mein letztes heutiges Training mit Odyn wieder fit war. Der Fuchs lief mit Compliment, Strolch, Ally und Raver in der letzten Gruppe des Tages. Anstatt die fünf in die bestehenden aufzuteilen, hatten wir mit ihnen gleich eine neue Gruppe gebildet – sie kannten sich ja grösstenteils schon von früher und kamen dadurch gut miteinander aus. Odyn lief zuverlässig eine rasche Zeit und war konzentrierter bei mir als der noch etwas flegelhafte Mambo zuvor. Mit ihm machte das fortgeschrittene Intervalltraining, diesmal über 1800 Meter, richtig Spass.
    30 Nov. 2019

    Occulta
    Springen E-A
    PFS’ Snap in Style, PFS’ Stop Making Sense, PFS’ Ravissante, Namuna, Mansur

    Es war mittlerweile Mittag geworden und schon wieder gewesen. Nun, mit vollem Magen und erholt, machte ich mich auf den Weg zum Hauptstall. Dort wartete Snap auf mich. Der buckskin farbene Hengst brummelte mir zwar noch nicht zu, wenn er mich sah, kam aber neugierig an die Boxentür und liess sich sofort aufhalftern. Ich bürstete ihn gründlich durch und plauderte währenddessen mit Charly, der Mambo bereit machte. Auch der junge Schecke hatte das Galopptraining heute ausgesetzt und durfte nun stattdessen Springen, weil auch bei ihm bald die Körung bevorstand. Die beiden Hengste waren noch ziemlich unerfahren was das Springen anging: sie hatten gerade mal ein paar einfache Kreuzchen und Steilsprünge auf dem Konto. Das wollten wir heute ändern. Natürlich ging das nicht in nur einer einzigen Traningseinheit, aber heute wollten wir uns zumindest an einen einfachen Parcours wagen und auch einen Oxer einbauen. Mit in der Halle waren schliesslich auch Jonas und Ravissante, die dasselbe im Sinn hatten – allerdings war Ravi schon ein ganzes Stück weiter und so mussten wir uns irgendwie wegen der Höhe der Hindernisse organisieren. Am Ende riefen wir Elliot zu Hilfe, der jeweils auf- oder abbaute. Einmal, als ich mit Snap kurz in einer Ecke wartete, weil Ravi einen Parcours springen musste, hatte ich das Gefühl, dass der Hengst interessiert zusah. Ich fragte mich, ob er vielleicht beeindruckt war und sich überlegte, ob er das auch könne. Aber viel wahrscheinlicher sah er einfach der hübschen braunen Anglo-Araberstute hinterher. Männer eben. Sowohl Snap als auch Mambo hatten heute keinen einzigen Abwurf. Nur einmal zögerte Mambo vor einem blau-weissen Hindernis, das Charly nicht ganz gerade anritt. Er rettete sich dann aber mit einem seltsamen Schafs-Hüpfer trotzdem noch darüber, sodass Elliot, Jonas und ich allesamt in Lachen ausbrachen.

    Als ich Snappy gerade nochmal durchbürstete, surrte mein Handy. Rosie war dran, und wollte wissen, ob ich Zeit für einen Ausritt hätte. Ich schmunzelte, als ich ihre Stimme hörte, weil ich ja am Morgen im Galopptraining noch an sie gedacht hatte. Ich bemerkte, dass ich später noch mit den Minis springen üben wollte, und sie meinte daraufhin, sie habe gerade eben noch mit Namuna und zuvor schon mit Mansur erste Hindernisse geübt. Wir redeten noch ein wenig und verabredeten uns für den späteren Nachmittag.
    12 März 2020

    Occulta
    Springen A-L
    PFS’ Northern Dancer, PFS’ A Winter’s Tale, PFS’ Stop Making Sense, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS’ Counterfire, Daedra, PFS’ Snap in Style, PFS’ Stromer’s Victory, PFS’ Snap Cat, PFS’ Cupid, PFS’ Sciaphobia, PFS’ Riptide, PFS’ Vivo Capoeira, PFS’ Call it Karma, PFS’ Whirlwind, Stars of Magic

    Aufgrund der anhaltenden Hitze hatten wir eine Sommerpause für die Rennpferde beschlossen. Wir verzichteten auf Rennen und schränkten das Training auf ein Minimum ein, sodass sie einfach ihre bisherige Kondition behielten. Anstelle des Galopptrainings nutzten wir die Zeit, um mit den jungen Vollblütern die Grundlagen der übrigen Disziplinen zu üben. Dazu gehörte auch das Springen. Wir begannen früh morgens oder ritten bis spät abends, um der Hitze möglichst zu entkommen. Inzwischen war es aber auch nachts noch unangenehm schwühl, sodass die Vierbeiner und wir selbst trotz allem viel Schweiss produzierten. Aber immerhin wussten die Pferde inzwischen allesamt die Dusche nach dem Training zu schätzen. Auch unsere neusten Sprösslinge, Northern Dancer und Snap Cat, hatten sich an den Alltag auf Pineforest gewöhnt. Die beiden trainierten mit den Dreijährigen, aber mein Ziel war, Northy bald bei den Vierjährigen mitlaufen zu lassen. Sie lernte schnell und gewann auch immer mehr Muskeln. Im Springen waren sie alle noch grün, deshalb gingen wir es schön langsam an und übten jede Woche einfache Kombinationen und gebogene Linien. Am Ende machten wir jeweils einen kleinen Parcours. Auch heute begannen wir zum Einstieg wieder mit ein paar einzelnen Steilsprüngen und Oxern. Als besondere Schwierigkeit war diesmal aber auch ein Wassergraben in Form eines blauen Blachen-Pools dabei. Der war vielen der Jungpferde zunächst suspekt. Bei Dolly harzte es mal wieder besonders – sie wollte nämlich nicht mal in die Nähe des doofen Dings. Charly musste viel Geduld und Hartnäckigkeit beweisen, um sie doch noch zu überzeugen. Am Ende nahm sie einen riesen Satz darüber, um bloss nicht damit in Berührung zu kommen. Wir lachten alle herzhaft bei dem spektakulären, mit der Beintechnik etwas grotesken Flug. Auch Mambo und Snap zögerten, liessen sich aber um einiges schneller überreden. Thalia bewies mal wieder mustergültigen Charakter und brachte es furchtlos hinter sich. Counterfire löste das Problem mit Tempo, und Daedra stoppte beim ersten Anlauf, nur um dann doch noch aus dem Stand heraus einen hasenartigen Hüpfer darüber zu nehmen. Alle machten es beim zweiten Mal viel besser und ruhiger, sodass die anfänglichen Schwierigkeiten bald vergessen waren. Die zweite Gruppe musste den Wassergraben noch nicht machen – sie waren wirklich noch am Anfang ihrer Springkarriere und übten die Basics. Victory stellte sich etwas ungeschickt an, indem er seine Füsse nicht richtig hob und zum Teil sogar Cavaletti umstiess. Dafür war er mutig und hüpfte über alles ohne zu fragen drüber, ganz im Gegensatz zu Scat, den man immer zweimal bitten musste. Cupid und Capy waren heute beide etwas zu fleissig. Capy, der normalerweise eher auf der gelassenen, coolen Seite war, grunzte sogar übermütig, als er die Gymnastiklinie springen musste, die uns Lisa aufgestellt hatte. Die Pferde lernten dabei, den Takt zwischen den Sprungen zu finden und ihre Beintechnik zu verbessern. Ausserdem lockerte es sie. Nur war es nicht der Sinn der Sache, wie Cupid es tat einfach darüber zu preschen und im besten Fall beinahe zu stolpern, weil die Abstände nicht zur Geschwindigkeit passten. Quinn musste ganze vier Anläufe starten, bis der Hengst begriff, dass er auf sie hören musste. Saphi zeigte am Schluss des Trainings einen wunderschönen, ruhigen Parcours. Als ich ihr dabei zusah, bekam ich prompt Lust, selber in ihren Sattel zu steigen. Star, Karma, Riptide und Indy mussten allesamt noch etwas ruhiger und kontrollierter werden, aber im Grossen und Ganzen war ich zufrieden und überzeugt, dass wir langsam eine Stufe aufsteigen konnten.
    31 Aug. 2020

    Occulta
    Military E-A
    HMJ Honesty, PFS' Karat, PFS' Reverie, Cambria, PFS' Stop Making Sense, PFS' Riptide, PFS' Cupid, PFS' Vivo Capoeira, PFS'Snap in Style, PFS' Snap Cat, PFS' Stromer's Victory, PFS' Stars of Magic, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS' Whirlwind, PFS' Call it Karma, PFS' Northern Dancer, PFS' Sciaphobia, PFS' A Winter's Tale

    Es war ein perfekter Tag für Militarytraining. Wir fuhren extra auf das Trainingsgelände in der Nähe, damit die Pferde auch mal anderes sahen als die Hauseigenen Hindernisse. Dabei hatte ich HMJ Honesty, Cambria, Reverie und Karat. Später wollte ich noch eine Zweite Gruppe mit jungen Vollblütern trainieren, aber zuhause - die hatten nämlich ohnehin noch kaum Erfahrung mit Naturhindernissen. Wie üblich ritt ich Honesty, während Lisa sich um Karat kümmerte, Darren Reverie und Robin Cambria übernahm. Wir hatten diesmal sogar einen externen Coach, denn wir ritten in einer Art vierwöchigen Kurs mit. Jeweils Dienstags trainierte unsere Gruppe. Mit dabei waren auch ein paar andere Reiter aus der Umgebung, ich kannte sie aber allesamt nicht. Wir hatten nun schon zum dritten Mal Kurs, und Honesty wurde von Mal zu Mal mutiger. Aber auch Reverie liess sich schon viel besser auf die vielseitigen Hindernisse ein als zu Beginn. Heute begannen wir mit der Bank, wobei wir zuerst die niedrigste Stufe erklimmten und uns erst im weiteren Verlauf auch an die Treppe und schliesslich an den hohen Auf- und Absprung wagten. Honesty zögerte beim Abspringen, aber das war nicht verwunderlich. Ich liess ihr so viel Zeit wie sie brauchte - mir war lieber, dass sie sich alles genau ansah und vorsichtig ihre Schritte plante, anstatt blind draufloszurennen und sich zu verletzen. Nach der Bank mussten wir jeweils weiter auf ein paar einfache Baumstämme. Als alle aufgewärmt waren, wechselten wir auf den hinteren Teil des grossen Springgartens, wo ein paar interessante Gatter und Hecken aufgebaut waren. Das eine weisse Gatter bereitete besonders vielen Pferden der Gruppe Mühe. Alle bis auf Cambria parkierten beim ersten Versuch davor. Unsere Cymru glotzte bloss und sprang etwas früher ab. Ihr zweifarbiger Schweif wehte elegant hinter ihr her. Sie war als Eventing Pferd ein richtiger Blickfang mit ihrer speziellen Scheckung. Gut, das war sie natürlich auch sonst. Die eine der fremden Reiterinnen hatte ein ziemlich guckiges Pferd, das zusätzlich auch noch geladen wirkte. Sie hielt sich meiner Meinung nach zu sehr an den Zügeln fest, aber ich überliess es dem Coach das zu korrigieren und mischte mich nicht ein. Bei Darren hingegen konnte ich mir ein "Keep your legs back" nicht verkneifen, als er beim Warten neben mir durchritt. Karat ging meistens schön flüssig über die Hindernisse und hatte auch mit dem Wasser keine Mühe. Wir übten sowohl Ein- als auch Aussprünge aus dem Teich. Honesty bevorzugte letzteres. Beim Einspringen über den Birkenstamm zögerte sie jedes Mal ein wenig. Ich war dennoch zufrieden mit ihrer Leistung und war besonders stolz, als sie den Graben diesmal gleich beim ersten Versuch übersprang. Die letzten zwei Male hatten auch hier fast alle Pferde gezögert und Überwindung gebraucht. Wir übten die Hindernisse jeweils so lange, bis die Pferde sie übersprangen - je nach Zeit auch zweimal. Danach fuhren wir aber jeweils mit neuen Aufgaben fort, sodass wir möglichst viel Verschiedenes ausprobieren konnten. Das passte offenbar nicht allen Kursteilnehmern. Als der Coach am Ende der Stunde nach Feedback fragte, meinte die eine der Fremden Reiterinnen, sie hätte den Kurs bisher nicht zufriedenstellend empfunden und wünschte sich mehr Wiederholungen, bis die Pferde flüssig über die Hindernisse gingen. Eine weitere Teilnehmerin stimmte ihr zu. Diesen "Perfektionismus" konnte ich nicht nachvollziehen, zumal es doch den Pferden auch irgendwann verleidete, dasselbe allzu oft zu wiederholen. Ich wollte lieber viele verschiedene Hindernisse meistern, als den Pferden ein paar wenige einzutrichtern. Dafür blieb schliesslich auch nach dem Kurs in Eigenstudium noch mehr als genügend Zeit; mal abgesehen davon, dass die weiteren Teilnehmer wegen dieser Perfektionisten unnötig lange warten müssten. Ich brachte das auch dementsprechend zum Ausdruck als ich an der Reihe war - natürlich stets bedacht, die Kritik als "meine Meinung" zu kennzeichnen, um niemandem zu nahe zu treten. Aber anscheinend war mir das trotz aller Sorgfalt misslungen - jedenfalls erklang eine bissige Stimme hinter mir, als ich Honesty beim Anhänger absattelte. "Did anyone ever tell you, that it is a rule to have hind-leg boots in Cross Country? And a breastplate as well. Everything else is downright dangerous." Ich stockte einen Moment angesichts der plötzlichen Feindseeligkeit, antwortete dann aber cool: "No, I haven't heard of that. Thanks for your concern." Ich beschloss insgeheim aussen vor zu lassen, dass ich seit Jahren Cross Country ritt und das Reglement kannte. Es gab meines Wissens nach keine entsprechende Regel, besonders nicht in den tieferen Klassen. Es gab hingegen durchaus Diskussionen über die Gefährlichkeit von Hinterbeingamaschen bei festen Hindernissen, bezüglich dem Hängenbleiben und dadurch ausgelösten Stürzen. Ich erkannte aber, dass es keinen Sinn hatte, ihr all dies unter die Nase zu reiben. Das interessierte sie nämlich gar nicht. Ich wettete, dass sie mich bloss angeblafft hatte, weil ich sie eben zuvor mit meinem Statement in Rage versetzt hatte. Ich lächelte zuckersüss und brachte Honesty zum trocknen zu den anderen unserer Stallkollegen, wo sie noch ein wenig grasen durfte. Über das bissige Verhalten konnte ich nur kopfschüttelnd grinsen.

    Den zweiten Teil des Trainings begannen wir wie geplant gleich nachdem die ersten paar Vierbeiner wohlbehalten zurück in ihre Boxen gefunden hatten. Die neue Gruppe war riesig: 14 Pferde, allesamt grüne Anfänger mit Naturhindernissen - bis auf Dolly, die sogar schon ihren ersten Sieg im Cross Country nachhause gebracht hatte. Ich freute mich darauf, mit dem schicken Rappen Cupid zu trainieren. Der junge Hengst hatte genau die Art von Charakter, die ich am liebsten mochte: eine grosszügige Portion Power aber dennoch einen klaren Kopf, ausserdem eine leichte Neigung zum bluffen. Das gab ihm eine tolle Ausstrahlung und unterstrich seinen eleganten Körperbau schmeichelhaft. Er konnte schon beim Putzen im Hauptstall kaum stillhalten und spielte gelangweilt mit den Anbindeketten. Immerhin gab er brav seine Hufe und zappelte dabei nicht so herum wie beim Striegeln. Er verlohr schon etwas Fell - "der Winter naht", rief Jonas in beschwörerischem Ton, als er zu uns kam. "Welchen soll ich nehmen?", fragte er anschliessend. Er sprang kurzerhand für Charly ein, weil der einen Notfall mit seiner Katze hatte. "Du nimmst Scat." "Das Angsthäschen? Warum kriege ich nicht einen mutigen, wie Snap?" "Sieh es als Herausforderung. Wenn du mit ihm klarkommst dann werden alle beeindruckt sein, inklusive mir." Er machte ein eingeschnapptes Gesicht. "Wow, das klingt, als hättest du nicht gerade viel Vertrauen in mich." Ich kicherte und meinte nur "Ach mein armes Schäfchen, du hast doch sonst auch genug Selbstvertrauen." Er gab mir einen Kuss, dann holte er Scat aus seiner Box. Der Schimmel hatte für einen kleinen Moment genau die gleiche Ausstrahlung wie seine Mutter Iskierka; nämlich in dem Moment, als er beim Kreuzen mit dem bereits angebundenen Mambo die Ohren plattlegte. Ich rollte die Augen. *Ob es wohl eine gute Idee gewesen ist, ein Fohlen von dem Biest auf diese Welt loszulassen?* Die Frage beantwortete ich mir aber mit einem klaren Ja, denn ich mochte Iskierka trotz allem sehr gerne, und ihr Siegeswille, durch ihren unheimlichen Stolz genährt, war kaum zu übertreffen. Ich konzentrierte mich wieder auf Cupid und kämmte dessen schwarzes Langhaar durch. Der Schweif hatte beim Ansatz seitlich etwas hellere Haare, sodass sich fast eine Art Aalstrich bildete. Ich fand das so schick, dass ich die Stränen immer extra vorsichtig durchkämmte, um nichts Auszureissen. Cupid verstand meine Faszination nicht und wischte ungeduldig mit dem Schweif. Ich sattelte ihn und legte ihm die Knebeltrense ins Maul, die ihm bessere seitliche Begrenzung bot aber nicht schärfer war als eine gewöhnliche einfach gebrochene Trense. Dann führte ich ihn nach draussen zum Aufsteigen. Quinn und Mambo folgten direkt hinter uns, Isaiah und Capy wenig später. Bereits draussen standen die Stuten, Thalia, Star, Riptide, Karma, Saphi, Indy, Dolly und Northy. Als auch die Nachzügler Snap in Style, Victory und Snap Cat rauskamen, ritten wir alle gemeinsam in einer braven Zweierreihe zur Ovalbahn. Der Plan war, dass pro Hindernis zwei Pferde gemeinsam übten und dann zum nächsten weitergingen. Cupid und ich begannen mit Idris und Karma direkt mit dem Wasser. Zuerst zeigten wir es ihnen und ritten sie eifach nur ein paarmal hindurch. Erst danach begannen wir den kleinsten der drei Baumstämme als Aussprung zu nehmen. Cupid stolperte beim ersten Versuch unelegant darüber, war danach aber aufmerksamer und hob seine Füsse geschickter. Er war wohl zu abgelenkt gewesen von der hübschen braunen Stute, die vor ihm so mühelos davonhüpfte. Wir übten nach einer Weile denselben Baumstamm auch als Einsprung. Dann ging es zügig weiter zur Hecke. Wie bei jedem Hindernis ritten wir beim ersten Mal aus dem Trab an und liessen die Pferde das Hindernis anschauen, wenn sie nicht direkt drübersprangen. Bei der Hecke brauchten beide einen zweiten Anlauf, danach war sie dafür kein Problem mehr. Wir machten im selben Stil weiter mit Bank, diversen Baumstämmen, einem Gatter und dem Graben. Ich war konzentriert und bekam nicht viel vom Training der anderen mit, aber einmal sah ich Jonas und Scat durchs Wasser galoppieren. Und auch Capy war wie erwartet bei den Wassersprüngen mit Begeisterung dabei. Gar nicht gut lief es allerdings wenig später bei Victory. Der Hengst sprang bei einem Birkenstamm zu spät ab und fiel quasi darüber. Sowohl er selbst als auch seine Reiterin April landeten unsanft im Gras. Als Vic wieder aufsprang, humpelte er vorne links - und er hatte sich die Gamasche ausgezogen. "That doesn't look too good... We better call the vet right away." Jonas telefonierte rasch, die übrigen begannen mit dem Trockenreiten. Unfälle konnten immer passieren, aber ich war trotzdem nie wirklich darauf vorbereitet. Der Tierarzt kam erst, als wir alle Pferde versorgt hatten. Wir hatten Vics Bein lange und gründlich gekühlt. Trotzdem war schon jetzt eine deutliche Schwellung beim Röhrbein zu sehen. Als der Tierarzt das Bein abtastete, kreuzte ich die Finger und murmelte "bitte nicht die Sehne", doch eigentlich war der Fall ziemlich klar. Der Tierarzt wollte es sich noch mit dem mobilen Röntgengerät ansehen, aber er meinte jetzt schon, dass der Hengst sich vermutlich unglücklich hineingetreten hatte. Eine Stunde später stand fest, dass Victory wohl keine Militarykarriere machen würde, und ich entschied zu seinem Wohl, dass er sich erstmal auf einer Weide erholen sollte, nachdem die Sehne genügend verheilt war.
    30 Sep. 2020

    Kür

    Mambo war von dem wild gesprenkelten Fohlen zu einem schlaksigen Junghengst herangewachsen und hatte durch das Training auf der Bahn die nötigen Muskeln bekommen, um nun wie ein richtiges, ausgewachsenes Pferd auszusehen. Auch wenn der Hengst vermutlich noch eine Weile weiterwachsen würde. An das Stockmass seines Vaters kam er jedenfalls noch nicht heran. Das Sensibelchen war heute energiegeladen wie schon lange nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass er jeden Augenblick neben mir explodieren müsste, so wie er brodelte. Kaum ein paar Sekunden wollte er stillstehen. Entsprechen schwierig wurde es auch, als ich ihn vor den Richtern aufstellen musste. Ich Grüsste freundlich und lächelte dabei gequält, während ich versuchte, Mambo durch Zupfen am Führzügel an Ort und Stelle zu halten. Die Richter grüssten unbarmherzig seriös zurück. Ich betete, dass wie nicht zu viel Abzug bekamen, für das Gehampel, das ich vor meinem inneren Auge schon zusammenreimte. Aber Mambo überraschte mich. Sobald er nämlich in Bewegung war, schien er sich zu beruhigen und packte dafür schöne Gänge aus, die ich so selbst noch gar nicht von ihm kannte. Als wollte er bluffen. "Du steckst voller Überraschungen, mein Freund", murmelte ich gerade, als ich vom Speaker übertönt wurde. "PFS' Stop Making Sense, ein Vollblüter aus der Zucht von Occulta Smith aus Birmingham. Vater ist der ebenfalls gescheckte Hengst Spotted Timeout, Mutter Indiana." Ja, die Scheckung... Ich hoffte, dass die hübsche Farbe die Richter doch noch milde stimmen würde. Jedenfalls präsentierten wir anständige Grundgangarten auf beide Seiten, Schritt Trab und Galopp. Mambo liess sich sogar ziemlich rasch wieder einfangen nach dem Galopp. Erleichtert klopfte ich ihm kurz auf den Hals und führte ihn dann erneut zu den Richtern, wo er nach der ganzen Vorführung schon deutlich ruhiger stand. Ich grüsste und führte ihn eilig vom Platz, bevor wir noch etwas verbocken konnten. Dann gab ich ihm eine Belohnung und führte ihn auf dem Parkplatz herum, während wir warteten. Alles in Allem war es doch ganz gut gelaufen.
    2077 Zeichen mit Lz, geprüft mit Lettercount.com, Text by Occulta

    Mambokür.jpg
     
  11. Wolfszeit

    Wolfszeit Wolfi❤️

    Meine Teilnahme mit
    Legolas
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    Legolas
    Chipnr.:276 4 14731633 08

    Stammbaum


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    von: Unbekannt
    von: Unbekannt | aus der: Unbekannt

    von: Unbekannt | aus der: Unbekannt| von: Unbekannt | aus der: Unbekannt

    aus der: Unbekannt

    von: Unbekannt | aus der:Unbekannt
    von: Unbekannt aus der: Unbekannt von: Unbekannt aus der: Unbekannt


    Merkmale
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    Geschlecht: Hengst
    Rasse: Hannoveraner
    Geburtstag|-ort: 03.04.2008, 13 Jahre
    Stockmaß| Gewicht: 170 cm| 636 Kg
    Farbe: Rappe
    Abzeichen|Scheckung: Laterne| Socken
    Gencode: Ee aa


    Charakter & Vorgeschichte
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    unkompliziert|einsatzfreudig|zuverlässig|entspannt


    Legolas ist ein aufgeschlossener, ruhiger Hengst. Er ist sowohl im Umgang mit Erwachsenen wie auch mit Kindern super lieb, dennoch hat er auch seine Macken z.B. hat er große Angst vor Schubkarren und Besen, er hatte wohl negative Erfahrungen damit gemacht. Ansonsten ist er super zu reiten. Wegen seinem lieben Charakter ist er perfekt für Anfänger geeignet. Lego ist sehr begabt im Military und liebt lange Ausritte in der Natur, dennoch macht er auch gerne Dressur, bei dem ihm aber schnell langweilig wird. Lego ist sehr intelligent und benötigt viel geistige Beschäftigung.

    Wir kauften den Hengst von einem Händler. In seinem Verhalten zeigte sich anfänglich, dass er evtl. geschlagen wurde, dass Besen und Schaufeln große Panik in ihm auslösten. Mit einer Menge Training bereitet ihm das nur noch selten Probleme.

    Gesundheit
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    Gesamteindruck: Gesund
    Krankheit: -
    Hufbeschaffenheit: Gut
    Beschlag: Vorne & Hinten| Eisen

    Ausbildung & Potenzial

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    Springen: A |Potenzial: L
    Dressur: L |Potenzial: M
    Vielseitigkeit: S |Potenzial: L
    Fahren: -|Potenzial: A
    Distanzrennen: S |Potenzial: -

    Gänge: 3
    Siege

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    1. Platz
    496. Militarytunier| 492. Distanztunier| 496.Distanztunier| 500. Military| 501.Military| 502.Military| 499.Distanzrennen

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    3. Platz

    636. Springtunier| 505. Militarytunier| 501.Distanztunier

    Zuchtinformationen
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    Herkunft| Züchter: Unbekannt

    Zuchtzulassung: Nein
    Gesamtnote: -
    Decktaxe: 0 Joellen
    Nachzucht: -


    Besitzerlegende
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    Besitzer*in: Wolfszeit (Samu Häkkeninen)
    Vorbesitzer*in: Hafifreund11
    Verkaufsrecht/Ersteller*in: Wolfszeit
    Unterbringung: Box mit Stroh, ganztägiger Weidegang (Winter)| Sommerkoppel (24h)
    Reitbeteiligung/Trainer: Samu Häkkeninen
    Zu verkaufen: Nein
    Kaufpreis|Pferdewert: 350|- Joellen

    Spind
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    25.11.2021|Wolfszeit
    Tierarztbericht

    Lu’lu’a| Voodoozirkus| Glanni frá glæsileika eyjarinnar| Legolas
    Kaum hatten die weißen, wässrigen Flocken die Windschutzscheibe berührt, zerschmolzen sie auch gleich zu einer matschigen Masse, die sich am unteren Rand sammelte. Auch auf den weiten offenen Flächen des Gestüts bleib der Schneematsch liegen und weichte die Böden auf. Im Stall wurde ich bereits erwartet von Lina mit dem ersten Patienten erwartet. Dick eingemummelt saß sie auf der Bank am Putzplatz, während der Schecke versuchte seinen Kopf so zu drehen, dass er mit seinen Lippen einen der seitlich eingehängten Stricke zu erreichen.
    “Guten Tag, Dr.Linqvist. Schön, dass sie trotz des Wetters zu uns gefunden haben. Der erste Patient heute ist Lu”, begrüßte die junge Dame mich freundlich und stellte mir im gleichen Zuge den Patienten vor. Neugierig nahm der junge Hengst nicht in Augenschein, bevor ich mit der Behandlung beginnen durfte. Äußerlich war der Hengst in Topform. Das aufgeweckte Tierchen versuchte die Untersuchung zu boykottieren, indem er immer wieder versucht meine Werkzeuge zu stibitzen, dennoch konnte ich bei der Untersuchung von Herzschlag und Atmung könnte ich nicht auffälliges feststellen. Lina verpackte den Hengst wieder in seiner Decke und brachte ihn zurück in seine Box. Als Nächstes stellte sie mir einen großen Rappen mit auffälliger Blesse hin. Der Hengst musste noch recht neu sein, denn ich hatte ihn bisher noch nie hier gesehen oder ihn behandelt. Unter der Decke kam ein gut im Training stehendes und offenbar frisch geschorenes Warmblut zum Vorschein. Auch an diesem Patienten gab es nichts zu entdecken, bis auf eine Stelle, wo ein wenig Fell fehlte, was wohl von der erst kürzlich erfolgten Herdeneingliederung herrührte. Auch Legolas durfte nach seiner Untersuchung zurück in die Box.
    Das nächste Pferd, welches mir gebracht wurde, war ein kleiner stämmiger Fuchs. Dem Isländer schien das, bescheiden Wetter reichlich wenig zu stören, denn sein dichtes Langhaar zeugte von Feuchtigkeit. Auch bei Glanni gab es nichts zu beanstanden, sodass es auch schnell zum letzten Kandidaten Voodoozirkus ging. Alle Pferde waren gesundheitlich in einem idealen Zustand, sodass ich mich zufrieden verabschieden konnte.
    Winterbeschlag für Legolas
    25. November 2021 // Mohikanerin

    Der Winter kam in Schweden im Normalfall weder schnell noch unvorhersehbar, dennoch bekam ich einen Anruf vom Lindö Dalen, dass einer der neuen Pferde noch keinen Winterbeschlag hat. Natürlich konnte ich es noch dazwischenschieben und befand mich nur noch wenige Meter entfernt. Friedlich lag der Schnee auf den Weiden, die sich neben dem Weg befanden. Einige Pferde tobten mit ihren Decken durch das nasse Weiß.
    „Danke, dass du noch kommen konntest. Der hatte sich vorhin schon auf die Schnauze gepackt“, lachte Vriska und führte einen großen Hengst in die Gasse. Mit gespitzten Ohren stupste er mich an der Schulter an.
    „Was habt ihr euch denn da angelacht? Mal kein Rennpferd?“, scherzte ich. Währenddessen entfernte ich die Eisen an den Vorderhufen.
    „Ist ein Einsteller, Lego“, erklärte sie, „aber ich reite nun auch ein Warmblut.“
    „Das ist mir schon zu Ohren gekommen, aber übertreib es nicht“, musterte ich. Dann widmete ich mir der Hufe, die ich noch einmal raspelte, bevor die Eisen inklusive Grip wieder ihren Platz fanden. Zusätzlich schraubte ich noch Stoppel ein, dass Legolas mehr Griff fand in Eis. Die Hinterhufe waren in einem guten Zustand und benötigten keine weitere Pflege. Zum Schluss schmierte noch mein Spezialöl auf die Hufwand, dann konnte der Rappe zurück.
    12.09.2021|AliciaFarina
    Dressur E-A für Legolas
    Fahren E-A für All Hope Is Gone
    Fahren L-M für Vikar
    Nach meinem Aufenthalt in Edson ging es für mich nun nach Cadminton, dort war mein nächster Auftrag. Hier sollte ich drei Pferde ausbilden, Legolas einen Hannoveraner in der Dressur und All Hooe Is Gone und Vikar, zwei Tinkern, im Fahren.
    Auf dem Gelände angekommen zeigten mir Samu Häkkinen, Colin Blackburn und Jace Sherwood den Hof und die Pferde. Das Training begann ich mit Legolas, den hübschen Hannoveraner Hengst holte ich auf seiner Box raus und fing an ihn zu putzen. Dann sattelte ich ihn und wir gingen auf den Reitplatz, der mit dem Springplatz verbunden war, was ich eine sehr interessante Idee fand. Am langen Zügel ritt ich ihn über den Platz, wechselte das Tempo und die Richtung. Im Trab nahm ich die Zügel etwas mehr auf und kontrollierte seine Reaktion auf meine Hilfengebung. Legolas stand ganz fein an meinen Hilfen und reagierte gut auf alles, was ich von ihm wollte. Als ich mit Legolas fertig war, schnappte ich mir All Hope is gone, der hübsche Tinker war bereits eingefahren, aber nicht weiter ausgebildet worden, das würde ich nun machen. Ich statte ihn mit seinem Geschirr aus und ging bevor ich ihn anspannte auf den Platz, um die Lenkung zu kontrollieren. Da die Lenkung und Bremse funktionierte , spannte ich ihn an und fuhr etwas auf dem Platz. Ich hatte mir vorher Kegel aufgestellt und fuhr mit Hope hindurch. Der nächste war Vikar, mit ihm machte ich es ähnlich wie mit Hope, Vikar war allerdings bereits weiter ausgebildet, sodass ich die Kegel etwas näher aneinander stellte. Die nächsten Tage wollte ich Hope und Vikar zusammen fahren, um beide gleichzeitig zu fördern.
    In den nächsten Tagen trainierte ich die drei Pferde bis zu zweimal täglich, nebenbei bekamen sie Massagen und ich merkte wie sie noch lockerer wurden. Am Ende meines Aufenthaltes zeigte ich Samu, Colin und Jace was ich mit ihren Pferde gemacht hatte. Colin und Jace gab ich auch etwas Fahrunterricht und zeigte ihnen ein paar Tricks beim Training. Samu bekam am letzten Tag ebenfalls etwas Unterricht. Zufrieden ging es für mich wieder nach Hause und ich freute mich auf meinen nächsten Einsatz.

    2176 Zeichen by AliciaFarina
    13.10.2021|Sosox3
    Dressur A-L
    Coffee Breath mit Brooke Scott
    Prias Colourful Soul mit Octavia
    Legolas mit Samu Häkkin
    Huracan mit Tamara Jones
    Ceara Isleen mit Aimee
    Nathan Scott | Die erste komplett volle Reitstunde mit fünf Reiterpaaren stand an und ich hatte für jeden etwas dabei. Jeder sollte zunächst zeigen, was sie in der L-Dressur konnten und ich würde dann auf die Fehler mit passenden Übungen anfügen. Die erste im Bunde war Brooke mit ihrem Ausnahmetalent Coffee Breath. Beide hatten eine schöne Haltung und besonders die Gänge waren gut zu sitzen und trotzdem zeigte er viel Raumgriff und Schwung dabei. Der Braune tat sich schwer bei der Versammlung, nicht dass Brooke ihm das nicht selber beibringen könnte, das hatte sie bereits. Nur konnte sie das noch verbessern. Ziel für die beiden war es seinen doch großen Bewegungsablauf etwas kleiner und schneller bekamen. Die erste Übung diente zur Lastaufnahme und der Versammlung. Dabei sollten sie weniger geradeaus und mehr gebogene Linien reiten, da das Pferd in der Wendung die Hüfte abkippte und mit dem angewinkelten Hinterbein die Last, sowohl seine als auch Brooks vorwärts aufwärts wegspringen im Galopp. Nun sollte sollte sie Coffee noch einmal antraben. “Denk mal an Schritt, aber reite keinen. Zurücktreiben und rausschwingen. Die deutlichen Tempiunterschiede verbessern dabei die Lastaufnahme!” Dabei blieb sie auf dem Zirkel und man konnte deutlich die Tempounterschiede sehen, die sie ritt. Dabei trieb sie ihn zurück und sobald sie merkte, dass ihm die Kraft ausging, schwang sie aus. “Sehr gut. Mach sie kürzer, reit sie schneller. Denk an Schritt und reit wieder raus. So jetzt galoppierst du mal an… Nein, nicht so zaghaft, das Bein muss untertreten. Jaa, genau so. Du musst den ersten Sprung dynamisch reiten!” Aimee schaute dabei gespannt zu, auch wenn sie sich mit Ceara noch in der Lösungsphase befand. Sie konnte sich scheinbar auch was davon abschauen. “So, jetzt gibst du ihm mal eine Pause nach der anstrengenden versammelten Arbeit.” “Komm Aimee, die nächste Versammlungsübung im Galopp machst du. Im Trab hast du sie ja schon gut versammelt. Vor der Versammlung forderst du erst einmal ihren Grundgalopp und dann über kürzeres Treiben an den linken Zügel ran versuchst du das Pferd zu versammeln.” Ceara zeigte einen kurzen typischen Ponygalopp. Deutlich weniger Raumgriff als der Koloss davor. “Dann reitest du sie weiter in den linken Zügel rein und über die Diagonale einfach die Zügel aus der Hand kauen lassen. Guut genau so. Jetzt parier sie mal in den Schritt durch und lass sie sich mal dehnen. So muss das!” Während Ceara sich nun etwas dehnte und eine kurze Pause machte, widmete ich mich Tamara mit Huracan, die sich gerade an den ersten Traversalen probierte. Dabei fiel mir auf, dass ihnen die Rechtstraversalen schwerer fielen als die Linkstraversalen, vorallem weil sie die Beine des Hengstes nicht so ganz mit bekam. “Tamy, gib ihm ganz kleine halbe Paraden. Auf der Diagonalen gibt der grade Gas, nimm ihn mal etwas zurück. Halt ihn am laufenden mit verschiedenen Tempi, auch wenn du gleich angaloppierst. In der Wendung schiebst du ihn mehr mit der Hinterhand nach außen, nicht so kurz halten am linken Zügel. Ja… genau so. Dann parierst du nochmal durch in den Trab und gehst ins Schulterherein. Wenn er ordentlich auf der Linie geht parierst du ihn im Schulterherein wieder in den Schritt. Immer mal wieder übergänge reiten im Schulterherein. Wichtig, damit er die Traversalen checkt!” Dann schaute ich zu Samu mit seinem Hengst Legolas, der an der Verbesserung seiner Versammlung arbeitete. Ich schätzte die Art wie der junge Mann sein Pferd ritt, mit einer Harmonie, die man so selten sah. Jedoch trug sich Legolas nur sehr wenig, also gab ich den beiden dahingehend Tipps. “Du willst ja, dass er sich mehr trägt. Tragen tuts Hinterbein deswegen dürfen die Übergänge nicht auf die Vorhand ausgerichtet sein, sondern das Hinterbein vermehrt zum Unterfußen und zur Lastaufnahme anzuregen. Du trabst jetzt nochmal an, wir gehen jetzt an die fortgeschritteneren Übergänge. Sobald du merkst, dass er sich vorne stützen will, verkürzt du die Tritte und wenn du merkst, er setzt sich aufs Hinterbein, das Hinterbein beugt sich zur Lastaufnahme, ab da lässt du ihn in den Schritt. fallen.” Ich schaute aufmerksam zu, bis Octavia Probleme mit ihrer Stute Prias Colourful Soul bekam. Die vorher noch so aufmerksame Stute pollterte im Galopp mit hoch aufgesetztem Hals und hoher Kopfhaltung durch die Halle. Legolas interessierte sich keine Sekunde dafür, sondern arbeitete artig weiter. Die übrigen drei machten der Stute Platz. “Wenn sie so rennt, versuche ihren Kopf rum zu reißen. Damit bremst du sie ab! Wenn das nicht klappt, lass sie gegen die Bande laufen!” Doch Octavia hatte sie nach wenigen Sekunden wieder unter Kontrolle. “Octavia, wovor hat sie sich erschreckt?” “Ich weiß es nicht… sie hat manchmal so Aussetzer”, sagte sie außer Atem. Ich ließ sie die Stute abreiten. “Wir machen später noch ein kleines Antischrecktraining.” Octavia hatte sich vorher von einer guten Seite beim Abarbeiten der Lektionen gezeigt. Mehr als das verfeiern der Bahnfiguren konnte ich ihr im Moment nicht anraten. Nach dem Octavia als erstes die Halle verließ, folgten auch die anderen.
    Mehrere andere Pferde wieherten, schnaubten und liefen mit ihren Reitern auf Rücken umher. Legolas hingegen kaute entspannt auf seiner Kandare herum, während wir noch unsere letzten Schrittrunden auf dem Abreiteplatz, na ja eher in der Abreitehalle, drehten. Der Winter hatte seinen Tribut gefordert, weshalb Veranstaltungen wie die heute Körung nach drinnen verlegt wurden. Um mich voll und ganz den Hengst konzentrieren zu können, hatte ich Lina und Enya weggeschickt, denn seit wir uns heute Morgen auf den Weg gemacht hatten, plapperte Lina unaufhörlich davon, wie stolz sie auf ihren ehemaligen Schützling sei. Gerade als ich wieder am Hallen Eingang war, kam auch der Aufruf, dass wir hinüber in die andere Halle kommen sollten.
    Mit einer fast unmerklichen Hilfe ließ ich den Rappen antraben und entspannt ritten wir um das aufgebaute Viereck herum, ehe wir auf der Mittellinie einritten und bei X stehen blieben. Selbstbewusst nahm ich meinen Zylinder ab und grüßte die Richter, die mit ihren wachsamen Blicken den Hannoveraner beobachtet. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich auch die Anwesenheit meine Freundin und auch Lina, die neben ihr aufgeregt herum hibbelte. Lego schnaubte leise und wölbte prachtvoll den Hals auf, als ich ihn antraben ließ. Wie immer trug er sich schön selbst und präsentierte seinen schwungvollen Trab. Ich nahm den linken Zügel etwas kürzer und bemerkte, wie Lego sich schön bog, als wir in einen Zirkel gingen und als wir aus diesem heraus wechselten, verstärkte ich seinen Trab. Bemerkbar machte er größere, stärkere Schritte und hob die Beine an. Nur auf ein winziges Signal hin wechselte der Rappe in den Galopp. Nachdem wir einmal durch das Viereck wechselten und eine kleine Schlangenlinie formten, mussten wir punktgenau in den Außengalopp und wieder zurückwechseln. Bei B parierte ich Lego vom Handgalopp in den Schritt über. Nach einer Umrundung der ganzen Bahn drückte ich bei E mein inneres Bein etwas in seine Flanke und nahm den linken Zügel kürzer. Sofort verstand er und drehte sich um seine Hinterhand. Alle Gangarten wurden auf beiden Händen präsentiert, somit lobte ich ihn kurz und wir ritten im Trab zu A, wo wir zu X aufliefen, und dort parierte ich ihn durch. Wieder grüßte ich und ließ ihn dann begleitet vom Applaus der Zuschauer am langen Zügel aus der Halle gehen.
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    Zuletzt bearbeitet: 25 Nov. 2021
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