Gewinner des 50. Kurzgeschichtenwettbewerbs ist Ravenna Thema: Freies Thema Titel der Kurzgeschichte: Der Verstand deine Festung Thema der Kurzgeschichte: Selbst Blut lässt uns nicht stoppen unsere Lieben zu verletzten. Verfasst am: Okt. 2016 Als ich jünger war hatten wir einen Motivationsberater an der Schule. Er berichtete davon das wir jeden Tag einen Eimer mit uns herum tragen, den Menschen zu füllen und zu leeren verstehen. Damals habe ich ihm geglaubt, heute weiß ich nicht was ich ihm sagen würde. Denn was ist, wenn dein Verstand keiner Festung gleicht? Du sitzt dieser Person gegenüber am Tisch, kannst es kaum ertragen sie anzublicken. Galle würgt sich deine Kehle hinauf. Trotzdem bewahrst du ein gutes Gesicht, während dir tausende Gedanken durch den Kopf wirren die versuchen diese eine Stimme zu übertönen. Die Stimme die du selbst bist. Ein dunkleres, schwärzeres deiner selbst. Jahre von Hass haben es geschürt...Jahre allein in der Dunkelheit, versteckt hinter einem Lächeln, dem Humor, der durchaus auch in dir wohnt. Du erinnerst dich an den Geruch, das erste Mal da er dir auffiel dir in die Nase kroch und du ihm keine Gestalt geben konntest. Das erste Mal da du eine der Flaschen im Schrank gefunden hattest. Vor allem aber sind da die Vorwürfe, die Schläge und die Anschuldigungen. Es beginnt der Bau der Bastion, der Aufbau der Lügen die du dir so oft erzählst, dass sie dein Mantra werden und du sie zu glauben beginnst. Doch Hass ist der Mörtel der Bastion auch wenn du dagegen ankämpfen magst. Es ist der Hass der uns voran treibt, auf uns selbst und auf andere. Erst war es ein Zittern, wenn du sie anklickst bis es mehr wurde, ein beben deiner Glieder. Dann siehst du die Bilder...die Bilder die dich erschüttern...die dir Angst machen. Und die Stimme die dir immerzu flüstern scheint. Es ist das richtige. Während die Bastion weiter von dir errichtet wird. Dann gibt es einen Cut. Hast du je etwas getan nur um anschließend nicht zu wissen was geschehen ist? Hast du je erlebt das dein Verstand sich selbst betrügt? Ich blicke auf die Person vor mir...sehe die Schiene um das Handgelenk, die blauen Flecken, das Blut. Dann schwämmt alles über dich, denn du weißt das du dem Hass, der Stimme in dir selbst nachgegeben hast. Die Galle die dich zum würgen bringt ist dein eigener Ekel, vor dir selbst. Die Person nimmt Züge an...das Bild einer Frau. Das Antlitz ist das einer Frau in Tränen. Du weißt du hast ein Problem, denn die Frau ist nicht irgendwer. Sie ist deines Blutes...hat für dich gelitten, dir beigestanden, dich geliebt. Die Erkenntnis wiegt schwer, wenn du deine eigene Mutter verletzt hast. Wer kann dich jetzt noch retten? Die Bastion stützt ein, während du im Trümmermeer hilflos auf deine Lügen blickst. Doch eine Mauer um deinen Verstand bleibt, denn niemand sollte wissen was du fähig bist zu denken, denn du hast die Kontrolle einmal verloren. Wieso nicht auch ein weiteres Mal? Herzlichen Glückwunsch ^_^