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Gewinner des 47 KGs - uniicorn & Veija

Dieses Thema im Forum "Gewinner" wurde erstellt von deivi, 3 Jan. 2015.

  1. deivi

    deivi Don't drink and daif Staff

    Gewinner des 47. Kurzgeschichtenwettbewerbs sind uniicorn & Veija
    (Nachdem 2x unentschieden war, gewinnen jetzt beide)​
    Thema: Freies Thema​
    uniicorn:
    Titel der Kurzgeschichte: So weiß wie Schnee
    Thema der Kurzgeschichte: Die Camargue Pferde
    Verfasst am: 30. Oktober 2014
    So weiß wie Schnee
    Pferdehufe donnerten über den harten Boden,
    der Wind preschte durch lange, wallende Mähnen
    und das wiehern hallte über all die Wiesen.
    Die Camargue Pferde waren zurück.
    Mit ihnen der lang ersehnte Frühling.
    Aufgeregt stürmte ich aus dem Haus und rief einen Namen: „Mikasi, Mikasi!“
    Es kam jedoch keine Antwort, so oft ich ihn auch rief.
    Mich packte die Angst.
    Mit Tränen in den Augen, rannte ich los, hoch auf den Hügel, der sich vor unserem Haus aufbäumte. An seinem Fuß standen sie, die Camargue Pferde.
    Wieder rief ich den Namen „Mikasi!“ und wieder kam keine Antwort.
    Eine Träne rollte mir die Wange hinunter, als ich den Leithengst entdeckte, dieser schützend vor einem kleinen weißen Fohlen stand.
    Äußerlich merkte man ihm kein Leid an, doch ich wusste wie er fühlte.
    Dieses Gefühl lies mich erschüttern.
    Ich rannte einfach los, zielstrebig auf den Hengst zu.
    Vor ihm machte ich hakt.
    Er sah mich mit seinen dunkelbraunen Augen an.
    Nun wurde mir klar was passierte.
    Erinnerungen kamen in mir hoch. Erinnerungen von Mikasi.
    Sie war stark, mutig und furchtlos. Nichts und niemand konnte sie aufhalten, wenn sie begann über die Wiesen zu galoppieren.
    Sie war das Ebenbild der Freiheit und des Friedens.
    Nur durch sie konnte ich erfahren was heißt ein Camargue zu sein.
    Nur durch sie durfte ich dazu gehören.
    Sie lernte mir, die Sprache der Pferde, wie sie dachten, wie sie fühlten und wie sie handelten. Sie lies mich ein Teil von ihnen werden, ein Camargue Pferd.
    Egal was ich fühlte oder was ich tat, ich konnte immer zu ihr gehen und ihr erzählen was mir auf der Herzen lag. Sie hörte mir immer zu.
    Sie wurde wie ein Freund für mich, ein Freund fürs Leben.
    Nun ist sie weg, ohne sich verabschiedet zu haben, eine Nachricht hinterlassen zu haben.
    Einfach weg und lies mich zurück ... mit all diesen Erinnerungen.
    Ich sah nun auf, zu dem großen weißen Hengst. Langsam strecke mich meine Hand aus.
    Er berührte sie und schloss seine Augen. „Lesharo...“
    Ich stand auf und umschlang seinen Hals.
    Er musste am meisten leiden. „Ich bin da!“
    Wir standen so eine weile, bis ich wieder das Fohlen bemerkte, was unter Lesharo hervor lugte. „Ist das euer Fohlen?“ Lesharo wieherte zustimmend. Vorsichtig näherte ich mich dem kleinen. „Hallo kleiner. Ich bin Nitika.“ Der kleine weiße Hengst beschnupperte mich neugierig. Dann rieb es seinen Kopf an mir.
    „Ich rieche nach deiner Mum.“ Vorsichtig streichelte ich es.
    „Du bist so weiß wie Schnee ... genau wie deine Mum.“
    Lesharo sah nun zu seiner Herde.
    Ich stand nun wieder auf und stellte mich neben Lesharo und beobachtete ebenfalls die Herde. Plötzlich wurde ich auf den Boden geschuckt.
    Als ich mich etwas geschockt umdrehte, sah ich den kleinen Hengst fröhlich wiehern und davon galoppieren.
    „Na warte!“
    Ich rannte dem kleinen Hengst nun nach und musste schnell zugeben dass er eindeutig schneller war als ich.
    Wir spielten das Spielchen so lange, bis ich mich vor Erschöpfung auf den Boden vielen lies und mich nicht mehr bewegte.
    Der kleine Hengst blieb nun auch stehen und sah mich fragend an. Langsam kam er auf mich zu. „Hab ich dich!“
    Der kleine wieherte erschrocken und ging ein paar Schritte Rückwärts, bis seine Hinterbeine nachgaben und er auf den Boden plumpste.
    Ich musste bei diesem Anblick lachen.
    Dann richtete ich mich auf und blickte zu Lesharo.
    Der kleine weiße Hengst legte sich neben mich.
    Dann begann ich ihm von seiner Mutter zu erzählen.
    Er hörte mir gespannt zu.
    Schnell wurde es dunkel und die Sterne wurden sichtbar.
    Ich legte mich nun ganz auf den Boden und sah zu Himmel.
    „Sie ist nun einer dieser Sterne.“
    Der kleine wieherte traurig.
    „Sie wird immer über die wachen und dich nie allein lassen.“
    Wieder wieherte er. Vorsichtig streichelte ich seinen Kopf, bis er eingeschlafen war.
    Ich war nun auch sehr müde und gähnte einmal ausgiebig.
    Dann schloss ich meine Augen
    „Kleiner, ich nennen dich Istas. Das bedeutet „So weiß wie Schnee“ denn du bist so schön wie deine Mum.“ Und schlief ebenfalls ein.
    Lesharo legte sich schützen neben uns und sah hinauf zum Himmel bevor auch er seine Augen schloss zum schlafen.
    Die nächsten Monate vergingen mit viel lachen und großen Erlebnissen.
    Ich brachte dem kleinen alles Bei, was seine Mum mir beibrachte.
    Istas wurde mit jedem Tag größer, stärker und weißer.
    Über den ganzen Sommer und Herbst hinweg, spielten wir zusammen, lachten wir zusammen und genossen die sonnig warmen Tage zusammen.
    Bald stand jedoch der Winter vor der Tür.
    Und Winter heißt bei den Camargue Pferden, weiter ziehen.
    Dort hin, wo die grünen Felder nicht von Schnee bedeckt sind.
    Für mich und Istas heißt das jedoch Abschied nehmen ...
    Der Tag war gekommen.
    Die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel und bedeckten die großen Felder.
    Lesharo trommelte seine Herde zusammen.
    Traurig stand ich am Fuß des Hügels und blickte auf die große weiße Herde.
    Leshora kam auf mich zugetrabt.
    Er streifte mit seinen Nüstern meinen Kopf und verlieh mir eine Gänsehaut.
    Danke wollte er sagen.
    „Danke für was?“
    Er wieherte nur und begann zurück zu Herde zu traben.
    Traurig blickte ich wieder auf die Herde.
    Plötzlich wurde ich auf den Boden geschuckt.
    Ruckartig drehte ich mich um und sah Istas vor mir stehen.
    Dieser wieherte aufgeregt.
    „Hey, das tat weh!“ Ich begann zu lächeln.
    Als mir jedoch wieder klar wurde, dass er sich verabschieden will,
    verschwand mein lächeln wieder.
    Hastig umarmte ich seinen Hals.
    „Wir sehen uns im Frühling wieder.“
    Wieder eine schmerzhafte Trennung.
    Ich hatte Angst, wenn ich ihn, wie seine Mutter gehen lasse, dass er nicht zu mir zurück kommen wird. „Verspreche mir immer gut auf die und deinen Vater acht zugeben!“
    Er wieherte zustimmend.
    Langsam löste ich mich von ihm.
    Tränen stiegen in meinen Augen auf.
    „Geh jetzt oder ich lass dich nicht gehen!“
    Istas senkte ein wenig den Kopf, galoppierte dann aber zu seinem Vater.
    Die Herde verschwand. Istas blieb jedoch stehen.
    „Lauf! Geh zu deinem Vater.“
    Ich konnte die Tränen nicht zurück halten.
    Istas bäumte sich auf und wieherte.
    Der Wind durchwirbelte seine lange Mähne.
    Dann galoppierte er zu seinem Vater.
    „Bis in 4 Monaten ...“
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    Veija:
    Titel der Kurzgeschichte: Es war einmal?
    Thema der Kurzgeschichte: Unfall im Beisein des Mondes
    Verfasst am: 06.Oktober 2014
    Es war einmal?
    Es war einmal... Normalerweise beginnen mit diesem Satz die Märchen. Doch meine Geschichte ist kein Märchen, schließlich bin ich nicht tot und auch nicht fiktiv. Du bist real und ich bin auch real; zumindest glaube ich, dass ich real bin.​
    Wie jeden Tag starre ich die weiße Decke des karg eingerichteten Zimmers an. Ich möchte so viel sagen, möchte schreien und explodieren; doch ich kann nicht. Ich schaffe es gerade mal meine Augen einige Minuten offen zu halten, ehe ich wieder ins Land der Träume gleite, und beim nächsten Aufwachen nicht mehr viel weiß. Ärzte gehen ein und aus, leuchten mir in die Augen, murmeln Sätze vor sich hin, die ich nicht verstehe. Mein Bruder kommt mich besuchen, ja auch wie meine Mutter und meine anderen Verwandten, doch einer fehlt. Mein Vater. Er kommt mich nie besuchen. Ich möchte doch fragen wo er ist! Bei den Besuchen meiner Mutter versuche ich zu fragen warum er mich nicht besuchen kommt, was mit ihm ist; doch ich kann nicht. Lautlos bewege ich meinen Mund, ohne einen Ton von mir zu geben. Jedes Mal, wenn ich versuche meine Mutter etwas zu fragen, bricht sie weinend an meinem Bett zusammen. Sie nimmt meine Hand, was ich nicht spüre, und sitzt minutenlang einfach nur weinend da.Noch immer habe ich keine Ahnung was passiert ist oder was mit mir los ist. Ich liege in einem Bett in einem mir unbekannten Krankenhaus. So viel konnte ich mir schon erschließen, doch mehr weiß ich nicht.​
    Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen vergehen. Zumindest glaube ich das, denn jedes Mal wenn ich aufwache, hat die Sonne, die mir ab und an ins Gesicht scheint, einen anderen Stand und die Menschen die mich besuchen kommen, haben andere Kleidung an. Ich liege oft nachts mit offenen Augen in dem kleinen Zimmer und beobachte den Mond aus dem Augenwinkel. Ich kann meinen Kopf nicht bewegen, da ich eine weiße Halskrause um den Hals trage. Mittlerweile kann ich daraus schließen, dass ich wohl einen Unfall gehabt haben muss.
    Kurz schließe ich die Augen und will einen Seufzer von mir geben; doch es geht nicht. Ich bekomme keinen Ton heraus. Langsam schließe ich die Augen, ehe ich sie wieder aufreiße und den Mond anschaue. Er birgt ein Geheimnis, dass er mit Niemandem teilen kann, da ich ihn nicht verstehe. Er hat gesehen was passiert ist, doch er kann es mir nicht erzählen. Erneut versuche ich die Augen zu schließen, öffne sie jedoch bald wieder und möchte anfangen zu schluchzen; doch ich kann nicht. Ich möchte aus tiefster Seele weinen, schreien und in den Arm genommen werden, möchte wissen was passiert ist. Will, dass diese ganzen Geräte von mir entfernt werden. Doch was ich am Meisten will: wissen wo mein Vater ist.​
    So langsam kann ich mir alles zusammenreimen.​
    Es war Nacht, als es passierte. Ich saß ihm Auto, als es passierte. Mein Vater war bei mir, als es passierte. Es war... Es war einmal...​

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    Herzlichen Glückwunsch ^_^
     

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