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1. Jolympia - das Joelle Olympia

Dieses Thema im Forum "Archiv - Private Wettbewerbe" wurde erstellt von Samarti, 5 Sep. 2015.

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  1. Samarti

    Samarti Sunshine Fluffy Tutu!

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    Hallo und herzlich Willkommen beim ersten Jolympia!

    Das „Jolympia“ ist ein großes Reitsportturnier auf dem Gestüt Townsend Acres (Kanada, Riding Mountain Nationalpark), welches sich momentan noch auf den Vielseitigkeitsritt spezialisiert hat. Wie bei der Vielseitigkeit üblich, sind die drei Disziplinen Dressur, Springreiten und Geländeritt vertreten, die es zu bewältigen gilt.
    Pferd und Reiter müssen drei Prüfungen bestehen, einen ausgezeichneten Ritt ablegen und sich so auf das Siegertreppchen oder gar an die Spitze kämpfen - ein spannendes Erlebnis für das Team!

    Die Ergebnisse werden durch Wertnoten verglichen. Pro Disziplin gibt es ein Gewinnerpaar, das Paar mit der höchsten Gesamtwertung der drei Prüfungen geht als Gesamtsieger aus dem Turnier hervor.


    Teilnahmebedingungen
    Jeder Reiter darf mit bis zu drei Pferden starten. Dabei startet jedes Pferd jedoch in jeder Disziplin. Die Qualifizierung spielt dabei keine Rolle!
    Die Teilnahmegebühr pro Pferd liegt bei 5 Joellen, die an Rhapsody überwiesen werden.
    Alle Prüfungen müssen geritten werden.
    Aufgrund der hohen Beanspruchung des Pferdes muss die Gesundheit von Reiter und Pferd bestens gesichert sein, weshalb ein Tierarztbesuch verpflichtend für alle ist.


    Bewertung
    Die Benotung der Paare erfolgt durch Wertnoten mit einer Maximalpunktzahl von bis zu 10 Punkten.
    Das Starterteam mit der höchsten Gesamtpunktzahl, die sich aus den Ergebnissen der drei Teilturnieren zusammensetzt, geht als Gesamtsieger aus Jolympia hervor und erhält zur Belohnung einen Ehrenpreis.
    Pferde mit Stollen haben besonders in den Teilprüfungen Springen und Geländeritt einen Vorteil gegenüber den anderen Teilnehmern.
    Ein Bericht über den Tag des Turniers/das Turnier wird ebenfalls positiv gewertet.
    Zusätzlich übt schon die bloße Teilnahme an einem Reiterspiel positiven Einfluss auf die Wertnote aus; ein Gewinn ist auch gern gesehen.
    Pro Disziplin darf ein Bewegungsbild eingereicht werden, welches das Team auf dem Turnier zeigt. Die Hintergründe dazu sind vorgegeben und verpflichtend.

    Turnierbilder
    Um das gesamte Event etwas abwechslungsreicher zu gestalten, habt ihr ebenfalls die Möglichkeit, eure Gewinnchancen durch max. 3 Zubehör- bzw. Bewegungsbilder (1 pro Disziplin) zu erhöhen. Dennoch ist es freiwillig, diese Option zu nutzen.
    Für jedes Bild muss eine andere Bewegung vorhanden sein, d.h. man darf nicht einfach nur das Zubehör ändern.
    Turnierbilder, die in der Galerie hochgeladen werden, bitte mit einem "Jolympia" taggen, damit man später alles auf einen Blick hat!
    Ihr habt die Wahl zwischen einem simplen Zubehörbild oder gar einem Bewegungsbild mit Zubehör. Bei Bewegungsbildern ist das Zubehör jedoch verpflichtend. Reiter sind gerne gesehen, die Bilder dürfen jedoch auch ohne eingereicht werden.

    Ebenfalls gibt es einige „Must-haves“, die für alle verpflichtend sind. Werden diese nicht eingehalten, ist das Zubehörbild ungültig.

    Dressur

    Dressursattel
    Trense/Kandare
    Reiter: Jackett/Frack, Helm, weiße Reithose


    Springen

    Springsattel
    Beinschutz
    Reiter: Jackett, Helm, weiße Reithose


    Gelände

    Springsattel
    Geländegamaschen
    Reiter: Schutzweste, Helm, weiße Reithose


    Damit diese Bilder einheitlich bleiben, sind für dieses Event auch Hintergründe angefertigt worden, die nur für Jolympia freigegeben sind.
    Folgende Hintergründe stehen euch zur Verfügung:
    Dressurviereck
    Springplatz - PNG des Sprungs
    Geländeritt - PNG des Sprungs
    Die Hintergründe dürfen nicht anderweitig genutzt werden.


    Gewinne
    Um für einen kleinen Ansporn zu sorgen, fallen auch die Gewinne anders aus als bei den öffentlichen Turnieren.

    Das Pferd, welches in einer Teilprüfung den dritten Platz belegt, erhält für die gewonnene Disziplin eine Stufenerhöhung.
    Belegt das Pferd den zweiten Platz, so gewinnt es eine Stufenerhöhung in einer frei wählbaren Disziplin.
    Der erste Sieger einer Prüfung erhält ein voll ausgestattetes Bewegungsbild.

    Der Gesamtsieger erhält sowohl ein Bewegungsbild, als auch einen zusätzlichen Tierarztbesuch und eine Kontrolle durch einen Hufschmied.

    Anmeldung
    Um euch für diesen Wettbewerb einzuschreiben, nutzt bitte folgendes Formular und fügt es ausgefüllt als Antwort im Thema ein:

    Name des Reiters*:
    Name des Pferdes (+ Link)*:
    Tierarztbericht*:
    Hufschmiedbericht:
    Teilnahmen an Reiterspielen:
    Gewonnene Reiterspiele:
    Turnierbericht:
    Turnierbild(er):

    Mit einem * gekennzeichnete Angaben sind verpflichtend. Alle anderen Angaben sind optional.
    Bitte denkt daran, sowohl die angegebenen Berichte, als auch die Teilnahmen an Reiterspielen (und ggf. die Gewinnerthemen) nicht nur aufzuführen, sondern auch zu verlinken. Die Zubehör- bzw. Bewegungsbilder (max. 3, 1 pro Disziplin erlaubt) sollten entweder gespoilert eingefügt oder ebenfalls verlinkt werden.

    Meldeschluss ist der 15. Oktober 2015.

    Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg!


    Dieses Event wird gesponsert von der Sattlerei des Gut Sanssouci, der mobilen Hufschmiede des Pine Grove Stud, der tierärztlichen Klinik Caen und dem WHT Ausbildungsbetrieb.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6 Sep. 2015
    kira, Rhapsody, Gwen und 17 anderen gefällt das.
  2. Samarti

    Samarti Sunshine Fluffy Tutu!

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    FAQ



    F: Was ist Jolympia für ein Wettbewerb (Spaßevent, gehobeneres Turnier, ...)?
    A: Das Jolympia ist ein seriöser Reitsportwettbewerb. Obwohl die Qualifikationen eines Pferdes nicht bedeutend für die Anmeldung eines Pferdes an diesem Turnier sind und somit viele verschiedene Niveaus gegeneinander antreten, so wird doch Wert auf ein korrektes Erscheinungsbild und angemessene Kleidung gelegt. Das bedeutet, dass man auf dem Turnier dennoch nicht mit Freizeitkleidung auftritt, sondern sich an die Must-haves und die Kleiderregelung, wie es sie für Turniere nun einmal gibt, hält.

    F: Darf ich mit meinem Isländer/meinem Kaltblut teilnehmen? Die sind ja bekanntlich nicht die größten Springer.
    A: Ja. Die einzige Bedingung, die wir an euch stellen, ist, dass das Pferd reitbar ist und auch geritten wird. Ob ihr eurem Pferd die Teilnahme zutraut, liegt dann in euren Händen.

    F: Darf ich auch mit weniger als drei Pferden teilnehmen?
    A: Ja. Es sind bis zu drei Pferde erlaubt, ein oder zwei sind allerdings auch gestattet.

    F: Müssen es meine eigenen Pferde sein? Darf ich auch mit meiner RB bzw. einem Pferd eines anderen Users teilnehmen?
    A: Ja. Es geht hierbei lediglich darum, dass pro User maximal drei Pferde zugelassen werden. Ob die Pferde, die ihr nennt, euch gehören oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

    F: Wie werden die Wertnoten ermittelt?
    A: Das Auswertungssystem ist und bleibt unveröffentlicht, da wir das Event bei genügend Zuspruch nicht nur einmal veranstalten wollen. Dennoch spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die sich allesamt auf die endgültige Wertnote auswirken. Welche dies neben denen im Eröffnungsthema erwähnten (Turnierbericht, Turnierbild(er), RS-Teilnahmen/RS-Siege, Hufeisen mit Stollen) sind, wird nicht publiziert.

    F: Wo muss ich das Teilnahmeformular posten?
    A: Das Teilnahmeformular wird ausgefüllt in diesem Thema gepostet.

    F: Muss der Tierarztbericht aktuell (max. 6 Monate alt) sein?
    A: Nein. Sowohl der Tierarzt- als auch der Hufschmiedbericht müssen nicht aktuell sein. Wichtig ist, dass zumindest ein Tierarztbesuch vorhanden ist. Wann dieser geschrieben bzw. eingefügt wurde, spielt dabei keine Rolle.

    F: Muss ich mit dem Pferd selbst an einem Reiterspiel teilnehmen/es gewonnen haben oder zählen auch Teilnahmen von anderen Usern mit meinem Pferd?
    A: Nein. Es geht bei den Teilnahmen lediglich um das Pferd und nicht darum, wer mit dem Pferd teilgenommen/gewonnen hat.

    F: Wie tagge ich Bilder?
    A: Wenn ihr Turnierbilder in die Galerie hochladet, bitten wir euch hiermit darum, diese mit einem "Jolympia"-Tag zu versehen, damit man später alle Bilder auf einen Haufen hat.
    Wo das möglich ist, kann man anhand dieses Screens sehen.

    F: Gibt es Punktabzug, wenn die Must-haves bei den Turnierbildern nicht vorhanden sind?
    A: Indirekt, ja. Falls Must-haves auf den Turnierbildern fehlen, ist das gesamte Bild ungültig, da sie, wie der Name schon sagt, vorhanden sein müssen und dies für alle gleichberechtigt gilt. Fehlen solche verpflichtenden Elemente in einem Bild, so ist das Bild ungültig.

    F: Darf ich an den Hintergründen etwas verändern? Darf ich andere, eigene Spründe verwenden?
    A: Nein. Die Hintergründe dürfen nicht verändert werden. Eigene Sprünge sind ebenfalls nicht gestattet. Die Sprünge, die für die Hintergründe fürs Springreiten und den Geländeritt vorhanden sind, findet ihr im Eingangspost als PNG, sodass ihr selbst entscheiden könnt, wo sie auf dem Bild stehen - falls ihr euch dazu entscheidet, ein Pferd springen zu lassen.

    F: Müssen die Pferde auf den Turnierbildern fürs Springreiten und den Geländeritt springen?
    A: Nein, auch andere Bewegungen sind gestattet. Dabei solltet ihr allerdings überlegen, inwiefern es sinnvoll ist, wenn das Pferd z.B. durch den Springparcours trabt.

    F: Darf ich ein und dieselbe Bewegung für zwei oder mehr Turnierbilder nutzen?
    A: Nein. Eine Bewegung darf für genau ein Turnierbild genutzt werden. Auch, wenn lediglich das Langhaar oder das Zubehör angepasst wird, so gilt die Bewegung dann nicht und nur das Zubehör wird gewertet.

    F: Muss ich das Turnierbild selbst erstellen?
    A: Nein, es muss nicht selbst erstellt sein. Solange es die Bedingungen erfüllt, ist es egal, wer der Ersteller des Bildes ist. Wer sich dazu nicht in der Lage fühlt oder keine Zeit dafür findet, kann sich bei der Sattlerei des Gut Sanssouci (offizieller Teamausstatter) ein vollständiges Bild bestellen. Hierbei ist die volle Punktzahl des Turnierbildes natürlich garantiert.

    F: Muss das Pferd mitsamt Vorlage bewegt werden oder darf ich es für die Bewegung komplett neu malen?
    A: Das Pferd in der Vorlage muss bewegt werden. Wird das Pferd komplett neu in einer anderen Pose, z.B. schräg von vorne, gemalt, so wird es nicht gewertet. Demnach sollten alle Pferde seitlich zu sehen sein.

    F: Gibt es für den Text eine Zeichenbegrenzung?
    A: Nein, eurer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

    F: Muss ich den Text selbst verfassen?
    A: Nein.


    Bei weiteren Fragen könnt ihr euch gerne an Elii, Gwen, Rhapsody oder Samarti wenden. Die Liste wird dann ggf. ergänzt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7 Sep. 2015
    Rinnaja, Ally, Veija und 3 anderen gefällt das.
  3. Ravenna

    Ravenna I walk her path...

    Sarah McAlistair
    Argenté Noir
    Tierarztbesuch
    4.457 Zeichen | Eddi
    Heute würde es auf einen kleineren Hof gehen, nämlich zu Sarah und Cayden. Seit ihren Umzugs hatte ich nichts mehr von dem jungen Paar gehört, dementsprechend war ich natürlich gespannt, wie sich alles entwickelt hatte. Ich sollte mir ihre Stute Argenté Noir anschauen und auf die hübsche Dame wartete ein großes Paket an Vorsorgeuntersuchungen. Doch erst einmal musste ich auf dem Hof ankommen und der Weg dorthin war beschwerlicher als gedacht. Denn er lag gefühlt mitten im Nirgendwo. Und als ich dann da war, wurde ich von einem gigantischen Vierbeiner begrüßt: Zayir, wie sich später herausstellte.
    Der Riese war wirklich lieb, aber mir persönlich eindeutig zu groß und zu wolfig. Aber das war vermutlich genau das, was die Familie so sehr an ihm liebte. Die Kinder waren auf jeden Fall begeistert von dem Junghund und der wiederum von den Kindern. So tobten sie zu dritt über den Hof und das trotz des unschönen Wetters heute.
    Sarah war heute bestens gestimmt und so wechselten wir erst einmal ein paar Neuigkeiten, ehe es in den Stall zu Noir ging. Ich tat derweil einen zweifelnden Blick zum bewölkten Himmel hoch, vermutlich würden wir heute nicht trocken bleiben. Sarah und ich führten kurzen Small-Talk bis wir bei Noirs Box ankamen. Neugierig musterte uns die Welshstute und ließ sich dann vorbildlich von Sarah aufhalftern und aus der Box holen.
    Zu allererst ließ ich sie mir vorführen. Zweimal die Stallgasse entlang und dabei einmal im Schritt und einmal im Trab. Auf hartem Boden sah man am besten Taktunreinheiten und Probleme der Pferde. Noir lief aber sauber und klar, so dass ich bezweifelte, dass sie an Verspannungen litt. Außerdem sah sie von hinten auch immer schön geradegerichtet aus, also schien Sarah auch fleißig daran zu arbeiten, ihre natürliche Schiefe auszuarbeiten. Das kam der Stute in gesundheitlicher Sicht natürlich sehr zu Gute.
    Nun ging es für uns drei zum Putzplatz. Dort wurde Noir angebunden und ich packte meine Utensilien aus. Zuerst begann ich mit dem Blick in Ohren, Augen und Nüstern. Dabei konnte ich eventuelle Ausflüsse oder Parasiten entdecken, aber bei Noir war das nicht der Fall. Ihr Blick war klar, die Atemwege frei und ihre Ohren waren auch sauber. Direkt weiter ging es deshalb mit der Zahnkontrolle. Dafür musste die Stute leider die Maulsperre ertragen, aber das war für uns beide besser so.
    Ich schaute mir die Zahnreihen an, zählte sie ab und kontrollierte auch ihre Eckzähne genau, denn oftmals machten eben diese arge Probleme. Hier und da besaß sie einen kleinen Haken, meist nur, weil ein Stück Zahn abgebrochen war, also wirklich nicht viel. Dies konnte ich dank der Feile aber leicht beheben und schon war im Maul wieder alles in bester Ordnung.
    Nun wurde Noir erst einmal auf Herz und Lunge abgehört und dann tastete ich sie noch gründlich ab. Dabei begann ich beim Genick und ging dann die Wirbelsäule entlang. Zu guter Letzt wurde die Temperatur gemessen und ab da wurde es für Noir etwas unangenehmer.
    Zuerst machten wir die Röntgenbilder. Deshalb packte ich Sarah und mich in Bleischürzen und ich holte das mobile Röntgengerät aus dem Auto. Die Aufnahmen von den wichtigen Punkten waren schnell gemacht. Nun galt es das Blut für das Blutbild abzunehmen und dann ging es auch schon an die Impfungen. Vier an der Zahl würde Noir erhalten. Dabei handelte es sich um Influenza, Herpes, Tetanus und natürlich Tollwut. Erstere brauchte sie auf jeden Fall für die Jolympia, die restlichen waren aber auch Pflicht und wurde heute etwas früher als benötigt aufgefrischt. Begeistert war die Stute davon nicht, aber sie hielt still und das reichte mir. Auch die Wurmkur schluckte sie tapfer und dann war Noir auch schon fertig.
    Während Sarah ihre Stute wieder wegbrachte, aktualisierte ich den Impfpass. Dann verabschiedete ich mich auch schon und versprach ihr, heute Abend noch wegen der Ergebnisse anzurufen.

    Punkt 18 Uhr kamen die Ergebnisse aus dem Labor reingeweht. Kurz überflog ich alles und rief dann Sarah mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an. "Hey! Alles in bester Ordnung. Bei den Röntgenbildern konnte ich nichts entdecken und auch ihre Blutwerte sind 1A. Herzlichen Glückwunsch zum kerngesunden Pferd! Ich denke, das sind beste Voraussetzungen für die Jolympia!", meinte ich lächelnd. Wir unterhielten uns noch ein Weilchen und nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich die Ergebnisse direkt fertig für die Post, immerhin sollte Sarah sie auch in schriftlicher Form erhalten.
    Hufschmiedbesuch
    5.562 Zeichen | Rhapsody
    Ich wusste, dass ich keinen strahlenden Sonnenschein erwarten konnte, wenn ich Anfang September nach Schottland reiste. Aber ich hatte den Wind und das typisch englische Wetter eindeutig unterschätzt.

    Frierend, durchnässt und mit einem vielsagenden Kratzen im Hals kam ich spätnachts in Craignure an. Ich hätte vielleicht das alles ein wenig mehr geschätzt, wäre es nicht halb drei nachts gewesen und würde ich nicht einen Termin gleich morgens um halb Acht haben. Doch nachdem ich erst einmal von Toulouse nach Glasgow, von da aus dann mit einem Leihauto zur Fähre kommen musste und somit rund 23 Stunden wach war, musste ich das leider hinten dran schieben. Zoe und Juli würden es mir bestimmt nicht übel nehmen, wenn ich einen Tag noch an meine Schottlandreise, die eigentlich rein beruflich war, hängen würde.

    Ich könnte ihnen eigentlich erzählen, dass der Besuch daheim einen Tag länger ging als geplant. Das würden sie bestimmt verstehen. Hoffentlich. (Immerhin saß Zoe irgendwo in Texas fest, weil die Flüge nach Winnipeg gestrichen worden waren, und Juli saß daheim alleine auf dem Hof herum. Okay, ich sollte mir noch einmal überlegen, ob ich mir die Insel genauer ansehen konnte.)

    Tropfend öffnete ich dann das Motelzimmer, schmiss meine Tasche in irgendeine Ecke und schaffte es gerade noch, in einen warmen und vor allem trockenen Schlafanzug zu schlüpfen, bevor ich mich total fertig ins Bett schmiss. Der Wecker war zum Glück schon gestellt – ich hatte auf der Fähre genug Zeit gehabt, um die ganzen Unterlagen durchzugucken und mir die Route zu Sarah McAlistairs Hof anzugucken. Das Leihauto müsste ich noch abholen, aber der Verleiher wusste wenigstens schon einmal Bescheid. Ich war durch und durch vorbereitet – nur nicht, dass gefühlt fünf Minuten, nachdem ich die Augen geschlossen hatte, mein Handywecker penetrant piepte.

    Ein paar Minuten starrte ich ihn böse an, dann schaltete ich ihn aus und textete erst mal meinen beiden Kolleginnen ein paar unschöne Worte, die bestimmt noch in den Betten lagen und sich ausruhen durften. Trotzdem bekam ich von Juli sofort eine Antwort, nämlich ein schadenfrohes Grinsen.

    Ein wenig grob schaltete ich das Handy schließlich aus, packte es in meine Tasche und machte mich dann daran, mich fertigzumachen. In einer dreiviertel Stunde sollte ich bei Sarah auf dem Hof Ravenfeather sein, und ich hatte noch nicht gefrühstückt.

    ***

    Dass ich pünktlich angekommen war, war wohl ein Wunder. Ganze viermal hatte ich mich verfahren, dazu noch der ungewohnte Linksverkehr – meine Nerven lagen blank. Trotzdem begrüßte ich Sarah McAlistair freundlich und ließ mich von ihr zu meinem heutigen Termin führen.

    Der Name der Stute war Argenté Noir und so wie Sarah mir erklärte, gehörte sie gar nicht ihr. „Sie steht nur hier, damit ich sie fertig für eine Prämierung machen kann,“ erklärte sie und strich der Welsh-Stute über die Stirn. Und mit gerade einmal sechs Jahren war Noir, wie Sarah sie liebevoll nannte, wohl auf dem besten Weg.

    Und damit auch die letzten Steine auf ihrem Weg zur Seite geräumt werden konnte, war ich jetzt da. Noir machte keine Anstalten, zu zicken, als ich begann, die alten Hufeisen zu entfernen.

    Während ich den ersten Huf ausschnitt, erzählte mir Sarah ein wenig, was sie mit der Stute in den nächsten Monaten noch vor hatte. Es solle wohl eine Art Pferdeolympiade stattfinden, an der sie die Stute gerne anmelden würde – deswegen auch die Stollen, die im Auto auf dem Beifahrersitz lagen. Eine Vielseitigkeitsprüfung, bis jetzt noch an einem unbekannten Ort. „Wird der denn demnächst verraten?“ fragte ich, während ich die letzte Hufwand begradigte.

    „Er soll eigentlich schon längst veröffentlicht sein,“ seufzte Sarah. „Aber gut – wir haben ja noch ein wenig Zeit, bis es stattfindet.“

    Das rauchende Hufeisen fand Noir dann wohl nicht ganz so lustig, doch mit viel Ruhe konnte ich es dann problemlos anpassen und mit dem Aufnageln beginnen. Mit jedem Huf erschrak sich Noir weniger, als es zischte und rauchte, also konnte ich problemlos alle Nägel vernieten und schließlich die Stollen holen. Als ich zurückkam, war Noir schon wieder auf dem Offenstall und ich brauchte Sarah nur noch erklären, wie die Stollen einzusetzen waren.

    „Am besten erst beim Abreiten vor dem Turnier einsetzen, damit mindert man schon mal das Risiko, dass andere verletzt werden. Das sind jetzt normale Stollen, die Landungen etwas abfedern, aber sollte sie öfter auf hartem Untergrund laufen, wäre es wohl sinnvoll, stoßdämpfende Stollen zu nehmen,“ erklärte ich und zeigte dann, welche Stollen an welchen Huf kommen – pro Huf zwei, an die Hinterhufe die größeren. „Und wenn du vor dem Turnier die Stollenlöcher mit ein bisschen Watte füllst, die du in Huföl getränkt hast, dann musst du die Löcher am Turnierplatz nicht noch säubern, das kann manchmal ganz schön schwer gehen.“

    Sarah betrachtete die Stollen interessiert und nickte ab und an, während ich ihr erklärte, wie die Stollen einzusetzen waren. „Bei Fragen kannst du gerne mal anrufen, so etwas kann man ja auch übers Telefon klären,“ bot ich an. „Und vielleicht sehen wir uns ja auf diesem Turnier – ich glaube kaum, dass aus den Höfen in unserer Umgebung keiner startet, und dann hab ich einen Grund, mitzufahren.“

    Es fing gerade wieder an zu nieseln, als ich mich von Sarah verabschiedete. Zum Glück war es in Kanada nicht so schlimm; der richtig fiese, kalte Regen würde wohl erst Ende Oktober kommen.

    Als ich vom Hof fuhr, freute ich mich schon fast, wieder über dem Teich zu sein. Europa war schön und gut, aber Kanada war einfach die Heimat.
    Teilnahmen an Reiterspielen: //
    Gewonnene Reiterspiele: //
    16.029 Zeichen | Ravenna
    "Gamaschen, Weste, Springsattel, (..)" murmelte ich vor mir her und hakte es auf der Liste ab - wohlgemerkt der Liste von Noir. Die Koffer der Kinder hatte ich bereits ins Auto bringen können, Cayden und ich teilten uns einen und mein Göttergatte musste nur noch sein Zeug einpacken. Wir hatten vor knapp einem Monat von Jolympia erfahren,hatten dafür an ein paar regionalen Turnieren starten müssen, aber es hatte sich nur Argenté Noir dafür qualifizieren können. Nun hatten wir eine - natürlich - begeisterte Lia aus der Schule genommen um daran teil zu nehmen. Wobei Noir noch eine ganze Reihe von VetChecks hatte hinter sich bringen müssen und einen Hufschmiedtermin. Allerdings war alles im Grünen Bereich gewesen,etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.
    Nachdem die Liste gecheckt war ging ich zu Noir,eine abenteuerliche Reise stand uns bevor. Drei Tage an denen Jolympia stattfand,zwei Tage für unsere Anreise zusätzlich hatten wir bis zum Beginn noch zwei Tage das sie sich erholen konnte. Im Grunde war das sowas wie die Vertagung unserer Hochzeitsreise und die Kinder waren gespannt. Mit im Gepäck befand sich auch Zayir um ihn an Menschen zu gewöhnen und natürlich auch Corvus der im Beifahrerbereich zu meinen Füßen sitzen würde. Lia war schon damit beschäftigt sie vorzubereiten,sodass ich Cayden etwas Feuer unter dem Arsch machte damit wir los kamen.

    Mit Sack und Pack waren wir vor knapp zwei Tagen angereist, sodass noch fast freie Platzwahl geherrscht hatte. Kategorisch so platziert das wir Ruhe hatten und trotzdem die aufgerufenen Startnummern mitbekamen stellten wir einen Paddock auf,direkt davor als Sichtschutz sozusagen unseren Trailer.
    Jetzt sah das ganze natürlich anders aus, der Geruch von Pferd hing deutlich in der Luft mit ihm vermischte sich Heuduft. Im Allgemeinen jedoch lag ein lautes Gewusel von schnaubenden Pferden, das Gemurmel von Menschen und die Musik der Lautsprecher in der Luft. Zwischen all den Fremden sah ich doch auch bekannte Gesichter, darunter Amy und Ty und sogar Occulta war hier die Noir sowie mir alles gute wünschte. Angus fühlte sich in diesem Durcheinander wohl,während Lia also ganz akribisch dabei war Noir für die heutige Dressurprüfung einzupflechten stand ich in der endlosen Schlange um mir die Startnummer für den ersten Tag zu holen. Über meine weiße Reithose hatte ich eine einfache komisch gestreifte Jogginghose angezogen, damit die auch noch eine Weile weiß blieb. Zu meiner Belustigung war ich - zum Glück - nicht die einzige in diesem Sonderbaren Aufzug. Emsig kam ich dem Kopf der Schlange näher, erhielt die Nummer 43 als Startnummer und kehrte zu einer fertig ein geflochtenen Noir zurück. "Ich wäre so gern selbst gestartet!" merkte Lia an,verzog das Gesicht zu einer kleinen Flappe.Ich tätschelte ihre Schultern "Wirst du auch mal können!"
    Als die Startnummer 34 auf den Platz gerufen wurde machten wir uns schließlich daran Noir Sattel und Kandare anzulegen, gemütlich schlenderten wir auf den fast überfüllten Arbeitsplatz. Lange Zeit bewegten wir uns nur auf dem 6 Hufschlag im Schritt herum,bis ich mich damit anfand das es wohl nicht leerer werden würde. Also nahm ich die Zügel auf,trabte aus dem Schritt an um Noir nun richtig aufzuwärmen, denn es waren nur noch vier Reiter vor mir - die ich alle nicht kannte. Aber mit mir auf dem Platz befand sich auch Amy,sodass auch sie bald dran sein musste.
    Mit fliegendem Herzen stand ich nun am Tor, der junge Mann vor mir grüßte gerade noch die Richter und verließ dann die Halle. Es dauerte nicht lange nachdem er an mir vorbei war das auch schon mein Name,das Pferd und unsere Startnummer genannt wurde. "Auf geht's Noir!" feuerte ich sie,damit aber auch mich an.
    Aus dem Stand ließ ich die Stute antraben,in den vergangenen Monaten hatten wir viel trainiert um auf einem Event wie diesem zu bestehen,erste Vorübung für eine Krönung. Jetzt würde sich zeigen ob unser Training Früchte trug. Im Arbeitstrab nährten wir uns dem Punkt X kamen zun halten um dort die Richter zu grüßen. Wieder aus dem Stand angetrabt ließ ich Noir bei C auf die rechte Hand abbiegen. Sanft stand Noir an den Hilfen,sodass ich nur leicht zu treiben brauchte es freute mich besonders wie sie bei mir war. Etwa in der Mitte der langen Seite vollführte Noir eine halbe Volte rechts nur um bei X in eine halbe Volte links zu verfallen. Dabei musste ich darauf achten nicht wie ein Sack auf den Rücken auszusehen während des Aussitzens. Eine kurze Weile verschlug es uns nun auf die ganze Bahn,dann jedoch durchliefen wir im Mitteltrab die diagonale der Bahn,sodass wir nun auf der linken Hand fort fuhren. Wieder bei B angelangt ließ ich Noir bei X halten, richtete sie eine knappe Pferdelänge rückwärts und es ging im Mittelschritt weiter. Noir präsentierte sich geschlossener, wendiger was mir die Bestätigung gab, das unser Training in der jungen Stute einiges gebracht hatte. Bei A folgte die Kurzkehrt die uns lange einige Probleme bereitet hatte, gefolgt vom angaloppieren aus dem Schritt im versammeltem Tempo. Es ging jedoch nicht lange auf einer geraden Linie es folgte ein aus der Ecke kehrt, gefolgt von einem einfachen Galoppwechsel bei A. Langsam nährten wir uns dem Ende der Kür die wir uns sogar hatten aussuchen dürfen. Jetzt begann jedoch mein Fuß zu kribbeln,ein Resultat des verkrampften sitzens im Trab. Angesichts des Krampfes kam meine Galopphilfe nir undeutlich bei Noir an,trotz allem manövrierte sie uns aus dem Galopp wieder in den Trab. Ich bog nach einem Zirkel mit ihr auf die Mittellinie ab und verabschiedete die Richter. Mein Lächeln war eher verkrampft, das Bein wollte mich wirklich ärgern. Später am Abend konnte ich mir die gerittene Kür auch auf dem Laptop anschauen,da Cayden und Loa natürlich fleißig Bilder und ein Video gemacht hatten. Jetzt jedoch hatte ich meine Mühen aus dem Sattel zu steigen,war allerdings überrascht von Caydens starken Armen einfach vom Pferd gezogen zu werden,mir entwich ein kleiner erschrockener Ausruf "Cayden",als ich jedoch Lia sah die Noir am Zügel hielt ließ ich alle Anspannung fallen und genoss es im Arm meines Mannes zu sein. "Super Ritt! Also wenn das die nächsten Prüfungen auch so ist bin ich zuversichtlich."
    "Die Konkurrenz ist hart,lasst uns nicht zu optimistisch sein."
    "Ach komm schon bisschen träumen können wir doch wohl?" Ich klopfte ihm auf die Schulter, ließ mich auf das langsam nicht mehr schmerzende Bein stellen und alle drei -Pardon vier - brachten Noir zum Platz zurück, Angus bestand darauf den Eimer während des Fressens festzuhalten. Als Resultat mussten wir ihn neu einkleiden da Noir eine ziemliche Sauerei aus ihrem Müsli machte.
    Hatte ich gedacht der erste Tag sei chaotisch gewesen,war dies nichts im Vergleich zum Tag des Springparcours. Zunächst hatten wir die Trense nicht finden können, dann fehlte uns das Gebiss. Anschließend stellte Lia fest das wir noch gar nicht die Stollen an den Hufeisen angebracht hatten. Also quetschte ich mich in meine Reithose,wieso verdammt nochmal war die plötzlich so eng?! Cayden fummelte fluchend an den Hufen herum,zum Glück war Angus nicht hier. Der hatte sich bei Amys Großvater Jack mit eingeklingt,schien ihn richtig zu mögen. Am Abend hatten wir am Lagerfeuer gegrillt und Jack hatte es nicht nehmen lassen Geschichten zu erzählen und Angus liebte es.
    Wieder mit den beiden im Gepäck, ich war langsam etwas genervt, die beiden waren aufgeregter als ich und schlimmer als ein Sack Flöhe. Auf dem Arbeitsplatz war dieses Mal weniger los,da wir diesmal ziemlich am Ende starteten. Noir schien das ganze Gewusel und die fehlende Ruhe auch etwas an den Nerven zu reiben. Zumindest verweigerte sie zwei der Sprünge, rammte fast ein anderes Pferd und buckelte das ein oder andere Mal. Da es unter diesen Umständen wenig Sinn machte ging ich hinunter vom Platz um noch einmal tief durch zu atmen. Ich war mir sicher ein Teil meiner Gereiztheit ging auch auf Noir über. Mit geschlossenen Augen projizierte ich mich auf eine ruhige Waldlichtung, Wind strich über mein Gesicht und nahm die schlechten Gefühle mit sich hinfort. Dann schickte ich ein stummes Gebet an die Götter, im Parcours sollte uns nichts schlechtes wieder fahren. Anschließend ging es mit einem klaren Geist in unseren Springparcours, hoffentlich übertrug sich meine Ruhe. Die Abwesenheit der anderen Pferde trug jedoch schon viel zu einer verbesserten Konzentration von Noir bei. Außerdem gesellte sich ihre fokussierte Freude auf die Sprünge dazu,Noir liebte es zu springen morgen jedoch war ihre Lieblingsdisziplin an der Reihe.
    Mit einem etwas mulmigem Gefühl ging ich nun also in den Parcours,erst gemütlich im Trab dann galoppierte ich Noir an. Als das Signal ertönte gab es für die Dauer des Parcours nur das Pferd zwischen meinen treibenen Schenkeln und mich.
    Der erste Sprung war geschafft,meine Anspannung wich danach und aufmerksam fixierte ich das nächste Hindernis. Ich hatte nie ihre Namen gelernt der Unterschied zwischen Oxer und Trippelbarre war mir einerlei,schließlich musste man sie doch eh nur überspringen und beim ablaufen lernte ich den Parcours auch. Cayden bemängelte das manchmal,aber für mich schien es nicht wichtig. Ich gab Noir etwas mehr Zügel als wir für den zweiten Sprung abhoben, der Aufprall war nur ein leichtes Federn. Die nächsten Sprünge nahm ich in meiner Konzentration nicht mehr wirklich wahr, aber wir hatten keine einzige der Stangen gerissen! Glücklich stieg ich aus dem Sattel, das Springen war eben mehr nach Noirs Geschmack. Trotzdem meldete sich nun mein Magen, denn ich hatte vor Aufregung kein Essen hinunter bekommen, auf dem Rückweg zum Trailer ließ es sich Angus die Gelegenheit nicht nehmen hoch zu Ross zu sitzen. Lia überließ ihrem Bruder damit gern das Feld, selbst fröhlich darüber das er so glücklich war. Lia selbst war in diesen Tagen schwer zu erreichen, still und in sich gekehrt, ihrer Mutter ging es immer schlechter. Es gelang mir jedoch mich eher auf den kleinen Knirps auf dem Rücken der Stute zu konzentrieren, schließlich trug besagter Knirps keinen Helm. Eine der offensichtlich über fürsorglichen Mütter schüttelten den Kopf, woraufhin ich gern in der Erde verschwunden wäre, die letzten 100 Meter spielten nun allerdings auch keine Rolle mehr. Noir erhielt ihr Futter, während Cayden schon mit einem riesigen Eimer Wasser angelaufen kam als würde er ein Brot tragen. Gestern war diese Aufgabe die meine gewesen und ich hatte alle paar Schritt anhalten müssen da es einfach schwer war.

    Mit angenehmen 22 Grad ging es heute endlich in die Geländeprüfung, wobei ich mich fühlte wie ein Mops in dieser dämlichen Schutzweste. Die Teile waren leider Pflicht gewesen, da ich es nicht eingesehen hatte für einmal anziehen eine teure zu kaufen, besaß ich eine für knapp 50€ - was natürlich viel über die Bequemlichkeit aussagte, keine. Ich stülpte mir noch den Helm auf den Kopf um mich dann vor der größten Problem zu sehen. In der unbeweglichen Schutzweste den Rücken krum zu machen ging in etwa so gut wie sich bücken in einer Korsage. Also musste ich mich nach hinten lehnen, mit dem Fuß nach dem Steigbügel suchen und dann hoffen ich hätte genug Schwung um mich hoch zu hieven. Misslang mir natürlich, stattdessen kam mir der Sattel entgegen, denn ich hatte vergessen nach zu gurten. Ich stöhnte, riss den Kletterschluss der Weste auf sattelte Noir zunächst neu und dieses Mal richtig, schwang mich auf ihren Rücken und pellte mich dann erst wieder in die Weste. Hätte ich ja auch gleich mal tun können. Zum Glück blieb Noir gelassen bei der Sache, döste wohl noch ein bisschen vor sich her, würde sich wahrscheinlich ändern wenn sie die Übungstrecke sah.

    Noir handelte genauso wie ich es mir gedacht hatte, mit unverhohlener Begeisterung sprang sie über die Übungssprünge die sich nicht viel von jenen aus Caed Crevan unterschieden. Schließlich kam auch endlich unsere Startnummer an der Reihe und vor uns stand ein kleiner Waldpacours mit knapp 20 Sprüngen, einmal ging es durch einen kleinen Bachlauf und weiter hinten bestand der Sprung aus einem Wassergraben dahinter. Leider hatten wir auf dieser Strecke nicht üben können und Noir war solch ein Sprung auch vollkommen unbekannt. Angespannt standen wir an der Startlinie, mir fiel es etwas schwer die aufgeregte Stute ruhig zu halten bis unser „Startschuss“ ertönte, wie aus der Sprichwörtlichen Pistole geschossen sprang Noir in den Galopp und der erste Sprung war einfach einer aus kleinen Heuballen. Nach dem Sprung folgte eine enge Rechtskurve, die auf einen breiten Feldweg mündete erst nach diesem gelangte man in das Waldstück dahinter. Mit kräftigen Sprüngen und mit der Nervenstärke die ich begonnen hatte zu lieben flogen wir über jedes der Hindernisse, die sich auf unserem Weg zu Ziel befanden. Auch der kleine Bachlauf störte sie nicht weiter, wenn sie auch zu meiner Überraschung einen kleinen Satz hinein machte, als dachte sie es sei auch ein Sprung. Leicht schlammiges Wasser benetzte meine weiße Reihose,wer sich den Mist ausgedacht hatte verstand ich eh nicht eine dunkle wäre wohl praktischer. Nun kam Noir´s Atem schon in deutlichen, lauten Atemzügen, sodass ich sie in ihrem Tempo auch etwas zurück nehmen wollte gerade wegen der Tatsache das wir den Abhang den wir soeben hinauf gelaufen waren nun wieder hinunter mussten. Genau am anderen Ende befand sich nämlich auch der Sprung der mir ein mulmiges Gefühl verursachte. Also setzte ich mich tiefer in den Sattel, gab zusätzlich noch ein stimmliches Kommando und sah wie Noir mir ein Ohr zudrehte jedoch nicht deutlich langsamer wurde. Da wir ihr Gebiss gestern beim reinigen verlegt hatten, das passierte auch nur mir, trug Noir heute nur ein Bitless Bridle und ich war darauf angewiesen das sie auf körperliche und stimmliche Kommandos ebenso achtete wie jene ausgeführt mit der normalen Trense. Zumindest bremste sie ein wenig ab als sie das Hindernis sah jedoch war das für meinen Geschmack etwas zu sehr, denn es sah beinahe so aus als würde sie nicht springen. Auch Noir schien bemerkt zu haben das sie zu viel Schwung besaß, stemmte die Füße jedoch auch allzu heftig in den Boden, trabte nun und verpasste den Absprung konnte sich jedoch noch drüber hinweg Krüppeln. Bei ihrer komischen Aktion hatte ich jedoch sowohl Gleichgewicht als auch meinen rechten Steigbügel verloren, was mich auch auf diese Seite rutschen ließ. Als Noir landete spritzte mir schlammiges Wasser ins Gesicht und auf die eh schon versaute Hose. Im Schritt kämpfte sich Noir aus dem Wasser, während ich dabei war mich überhaupt wieder zu sortieren. Wir befanden uns nun nicht mehr im Waldstück,sondern auf der Zielgeraden,sodass links und rechts neben dem Zaun auch Menschen standen uns zuschauten. Darunter auch mein Mann mit der Kamera vor der Nase, sodass natürlich von diesem Missgeschick auch noch Fotos existierten. Nachdem wir das Wasser verlassen hatten, trabte sie an, doch erlaubte ich ihr keinen Galopp ehe ich den Steigbügel wieder gefunden hatte, auf die Zeit kam es mir nun nicht direkt an. Im Hinterkopf hatte ich nur das Noir sich nicht verletzt hatte. Schließlich preschte sie aber in alter Manier zu unserem letzten Sprung und von da machte sie sich fast komplett flach um die Ziellinie zu erreichen, also ließ ich sie gewähren presste meine Beine an ihre Seite und ermunterte sie sogar noch zu einem schnellen Ritt. Ich ließ Noir kurz austraben, bis ich bei Lia und dem Rest meiner „Bande“ ankam. Sofort glitt ich aus dem Sattel sah an ihren Beinen nach, konnte jedoch nichts erkennen und atmete deutlich auf. Erst jetzt wich meine Anspannung der Freude den Parcours geschafft und das Turnier beendet zu haben. An jedem Abend hatte es einen Tierarzt gegeben der die Pferde untersucht hatte um sicher zu stellen das sie alle fit genug waren um am nächsten Tag zu starten. Es waren auch einige wegen der Beabspruchung ausgeschieden,sodass heute weniger gestartet waren als noch am ersten Tag. Jetzt konnten wir alles in Ruhe zusammen packen, es galt nur noch auf unser Ergebnis zu warten.
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  4. Jackie

    Jackie Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Lou Fleming
    Name des Pferdes (+ Link)*: Lady Äppel
    Tierarztbericht*:
    Nun als ich gerade ins Auto stieg klingelte mein Handy, Miri war am Apparat. „ Bist du noch in England? Wenn ja müsstest du zu Heartland Farm zwei Pferde checken und impfen und eine Wurmkur verabreichen!“, teilte diese mir mit. „ Ich mach mich auf dem Weg! Ich schicke dir Corinna mit den Blutproben her, bitte teil mir mit wenn das Ergebnis- da ist “ sagte ich und legte auf. Ich startete den Motor und fuhr vom Hof in die andere Richtung. Den Weg zur Heartlandfarm kannte ich bereits.

    Im Radio läuft gerade „Lieblingsmensch!“. Ich mochte das Lied irgendwie. Nach einer Stunde Fahrt kam ich auf Heartland an und wurde bereits von Amy erwartet. „Hallo!“ begrüßte ich sie. „ Hallo, diesmal hab ich Lady Äppel und Figaro für Sie!“ sagte Amy mir. Zuerst wollte ich Lady Äppel sehen , sie führte mir die Stute vor und ich konnte nichts feststellen. Auch der Grundcheck verriet mir nichts neues. Die Stute war vollkommen okay, also konnte ich problemlos impfen und verabreichte ihr noch die Wurmkur die sie nur widerwillig nahm. Ich konnte sie ja verstehen.
    Lady war für heute fertig und so konnte Figaro kommen.

    Nun kam wohl der berühmteste Haflinger England´s sogar bis nach Craignure hörte man von ihm und seinen züchterischen Erfolgen. Nun sah ich den 5 jährigen Hengst persönlich live. Amy holte ihren ganzen Stolz aus seiner Unterkunft und stellte ihn mir vor. Ich ließ ihn zuerst im Schritt und Trab vorführen, danach kam wie bekanntlich die Beugeproben an die Reihe und auch da weiß Figaro keine Anzeichen auf Lahmheit oder anderen Störenfrieden. Nun öffnete ich sein Maul. Brav lies Figaro es gewähren, für Notfälle hatte ich immer eine Maulsperre dabei, ein Riesen teil, sehr unangenehm finde ich aber bei manchen Pferden unumgänglich aber bei Figaro kein Problem. Sein Zahnfleisch sah schön rosig aus und war feucht, die Zähne waren in Ordnung, nun ging es weiter Nüstern und Augen waren in Ordnung. Ohren ebenfalls, dort lies er sich zwar nicht so gerne anfassen, wie bei den meisten Pferden lies es aber gewähren. Dann hörte ich noch Lunge Herz und Darmgegend ab um innere Krankheiten so gut es geht auszuschließen, um genauer zu werden müsste man jedes mal ein Blutbild machen lassen was auch ins Geld gehen kann. Aber ich fand es ist alles in Ordnung. Figaro machte ja auch einen guten Eindruck. So konnte ich problemlos impfen und eine Ladung der Wurmkur verabreichen. Nun war auch der Hengst fertig und ich flog nach hause.
    © Elsaria
    Hufschmiedbericht:
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 36
    Gewonnene Reiterspiele: RS 36
    Turnierbericht:
    Lady Äpple würde als erstes mit mir in die Dressur starten. Ich hatte mich für die Stute entschieden, weil sie das gewisse Temperament besaß, das sie für die Dressur qualifizierte. Später würden dann noch Springen und Geländespringen folgen. Ich machte sie fertig und ritt sie dann erst einmal auf dem Abreiteplatz warm. Sie war heute besonders zickig, wohl wegen der fremden Umgebung und weil sie auch meine Anspannung fühlte. Dennoch schaffte ich es, dass sie auf meine Hilfen hörte. Wir würden die Prüfung schaffen, davon war ich überzeugt. Auch diese Stute wollte ich durch die Teilnahme an diesem Turnier eine Leistungsklasse höher steigen lassen. Schließlich wurden wir aufgerufen und ich ritt die Stute zum Dressurviereck. Ich hatte beschlossen mit Kandare zu starten. Nachdem ich die Richter gegrüßt hatte und der Start freigegeben wurde, trabte ich die Stute an und ging bei C auf die linke Hand. Zunächst zeigte ich sie im Mitteltrab, bevor ich bei F durch die ganze Bahn wechselte und sie im starken Trab gehen ließ. Die Stute erweiterte gut ihren Rahmen und das ein oder andere Raunen drang zu mir durch. Jaja, das alte Vorurteil, Haflinger wären faul und zu nichts zu gebrauchen hielt sich leider hartnäckig. Vor H nahm ich sie wieder etwas zurück und ging dann auf den Zirkel, um sie anzugaloppieren. Die Stute galoppierte korrekt an und nach einer Runde auf dem Zirkel, wechselte ich aus dem Zirkel und ließ sie einen fliegenden Galoppwechsel machen. Ich ging wieder ganze Bahn und ließ sie bei B zum Halten kommen. Einige Sekunden blieben wir in dieser Haltung, bevor ich sie wieder im Schritt angehen ließ. Schließlich trabte ich sie an und zeigte eine Traversale mit ihr. Es klappte tadellos. Ich war wirklich sehr zufrieden mit ihr. Auch den Rest der Prüfung brachten wir mit Bravour hinter uns, wie ich fand. Sie stand korrekt an den Hilfen, zeigte ihr ausdrucksstarken Gänge und präsentierte sich von ihrer besten Seite. Ich war wirklich stolz auf sie. Kein einziger Fehler war uns unterlaufen und das machte mich doch schon sehr stolz. Ich verabschiedete mich am Ende der Prüfung von den Richtern und verließ dann im Schritt das Viereck. Nun mussten wir einfach hoffen, dass die Richter unsere Vorführung zu würdigen wussten. Durch unsere Teilnahme an diesem Dressurturnier gelang es mir, die Stute eine Stufe höher in der Dressur zu qualifizieren. Sie hatte die Prüfung bestanden und sich gut geschlagen. Ich war einfach nur stolz auf sie.
    © Samanta
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Amy Fleming
    Name des Pferdes (+ Link)*: Burberry
    Tierarztbericht*:
    „Einen wunderschönen guten morgen Mirjam, was steht heute an sind alle schon da?“ fragte ich als ich gut gelaunt in die Praxis kam. „ Guten morgen Adria, für Sie und Zoey geht es heute nach England zu Amy Flemming, ich dachte der erste Kunde sollten Sie übernehmen. Ja die anderen sind schon da und warten auf den Aufenthaltsraum auf sie. Hier sind noch andere fälle!“ sagte sie und gab mir den Zettel. „ Gut Danke!“ bedankte ich mich und nahm den Zettel entgegen und ging zum Aufenthaltsraum. „Guten Morgen! Heute steht für Alfonso mit Marius eine Kolikop an, das Pferd wird gebracht. Für Alina und Corinna kümmern sich heute um meine eigenen Pferde und für Zoey und ich geht es heute nach England zur unseren ersten Kundin, Impfen und Nachkontrolle von drei Haflingern.!“ begrüßte ich die Truppe und wies sie gleich ein. Alle machten sich an die Arbeit und wir packten unsere Sachen was wir in England brauchten und fuhren zum Flughafen. Mirjam hatte bereits einen Flug gebucht. Sie war einfach die beste. Während des Fluges war zoey in ihr Lehrbuch vertieft. Sie hat morgen Prüfung und dementsprechend nervös war sie. Aber ich war zuversichtlich das sie das packen würde. Der Flug verlief ohne Probleme stiegen in unser Mietauto und fuhr dann zu Amy Flemming. Eine Stunde später kamen wir an, zoey immer noch im Buch vertieft. „ Hello and Welcome !“ wurden wir von Amy begrüßt. „ Hallo, entschuldigen Sie, zoey hat morgen Prüfung darum ist sie etwas abgelenkt!“ entschuldigte ich sofort meine Angestellte. Wir gingen zuerst zu einem Haflingerhengst namens Burberry. Professionell machte ich die Nachkontrolle und schaute ob er gesundheitliche Probleme hatte und ob ich ihn bedenkenlos impfen konnte. Ich schaute ihm zuerst ins Maul, das Zahnfleisch war schön feucht und rosig. Die Zähne könnten demnächst mal gemacht werden, ich wies sie darauf hin, sagte aber das es jetzt noch nicht sonderlich dringend wäre. Dann schaute ich mir seine Nüstern an, ob Ausfluss oder Verklebungen vorfinden würde. Dem war es nicht so und so ging es weiter . Seine Augen war klar und reagierten sofort auf die kleinsten Bewegungen. Dann hörte ich sein Herz ab und den Darmvorgänge. Auch dort war alles in Ordnung. So konnte ich problemlos die zwei Injektionen setzten sie ich für seine Impfung brauchte und somit war er nun fertig und Amy konnte das nächste Pferd herausholen. Zoey saß in einer ecke am lernen, ich verzieh ihr das, ich wusste wie wichtig sie die Ausbildung ist und sie sonst sehr zuverlässig ist. Nun kam sie mit einem weiteren Hengst namens Askan, benannt nach einem berühmten Löwen soweit ich mich erinnere, meinte ich zu mindestens. Der 14 jährige Hengst stand gelassen am anbinder und ließ sich alles gefallen. Auch da machte ich zuerst die Nachkontrolle kontrollierte wie bei seinem Vorgänger, Maul, zähen, Nüstern Augen, Herz und Darm. Und wie zu erwarten war alles ohne Befund und so konnte ich ihn auch impfen. Ich lobte den Hengsten. Und Amy holte das letzte Pferd für uns. Diesmal forderte ich Zoey auf die Nachkontrolle zu machen. Amy brachte nun Amsterdam Girl die stute machte jetzt schon einen guten Eindruck.

    „Na Zoey dann mal los!“ sagte ich und stand immer hinter ihr. „ Schleimhäute sehen gut aus, Zahnfleisch ist feucht und rosig, die zähen sind im guten zustand.!“ gab zoey zögerlich zur Antwort. „ Das ist korrekt!“ „ Nüstern und Auge sind auch in Ordnung“ dann hörte sie Herz und Darm ab und sie meinte das alles passen würde. Ich hörte dieses auch nochmal ab auch wenn ich ihr vertraue, muss ich es selber auch hören. DA auch bei Girl alles in Ordnung war gab ich die Impfungen und sagte zu zoey das sie alles aufräumen sollte. Ich unterhielt mich noch mit Amy. „ Also Burberry´s Zähne wären demnächst an der reihe, sonst sind alle drei Haflinger in Top-Zustand! Keine Befunde!“ sagte ich und verabschiedete mich von ihr und wir fuhren zurück zum Flughafen wo unser Flug nach Craignure bereits da stand.
    © Elsaria
    Hufschmiedbericht:
    Es war ein angenehmer, kühler Tag als ich auf Amy Flemings Hof ankam. Es tat mir wirklich leid, dass ich erst so spät kommen konnte, da der Auftrag in meinem Postfach untergegangen war. Dennoch war ich nun hier und ging mit meinem Hufschmiedköfferchen Richtung Stall, wo die berühmte Haflingerzüchterin schon auf mich wartete. Ich kannte sie bereits weshalb wir gleich zu plaudern begannen während wir zu den Pferden gingen.
    Als erstes gingen wir zu Sternsinger. Der hübsche Hengst zeigte sich freundlich und neugierig als ich kam. Seine Gelassenheit beeindruckte mir tatsächlich sehr und erleichterte mir nachher auch meine Arbeit. Er gab nämlich super brav seine Beine als ich seine Hufe untersuchte. Sie waren sehr gepflegt, weshalb eine große Korrektur nicht notwendig war. Trotzdem wollte ich ihn wieder einmal ausschneiden. Dazu nahm ich ihm erst seine Eisen und anschließend auch das altes, loses und überstehende Horn ab. Dann nahm ich eine Feile zur Hand und korrigierte Unebenheiten, damit der neue Beschlag bald auch problemlos saß. Als dies getan war ging ich mit den alten Hufeisen zu meinem Auto, wo ich die passende Größe des neuen Beschlages auswählte. Dabei handelte es sich um neue Aluminiumeisen mit Stollen für einen optimalen Halt auf weichem Untergrund. Nachdem ich die Eisen, fertig bearbeitet, auf seine Hufe aufgenagelt hatte war er dann auch schon fertig und bekam noch etwas Hufbalsam aufgepinselt.
    Mein nächster Patient war Burberry, ein hübscher Hengst, Sohn des berühmten L'ombre de la Figaro. Ihm schien das ganze Prozedere irgendwie spanisch vor zu kommen. Dies war allerdings kein Problem, da er dennoch bald Vertrauen in mich hatte. Somit verlief die Hufkontrolle, die sehr gut ausfiel, und das Ausschneiden seiner Hufe total problemlos. Erst als ich begann das komische, glänzende Zeug auf seine Hufe zu halten und die Größe zu testen wurde er wieder etwas ängstlich. Vor allem beim Aufbrennen musste ihn Amy öfter beruhigen, dann ging es aber und am Ende hatte er einen tollen, gut sitzenden Aluminiumbeschlag inklusive Stollen und hübsche, glänzende Hufe vom Hufbalsam.
    ,,Das ist sie.'',sagte Amy und stellte mir ihre Stute Amsterdam Girl vor. Auch sie sollte eine Hufkontrolle bekommen. Dabei gab sie aber hin und wieder wie zufällig den falschen Huf und zog ihn immer mal wieder weg. Sie testete mich. Doch da ich selbst auch ein kleines Zickchen zu Hause hatte schaffte ich es mich durchzusetzen und beim Eisenabnehmen und Ausschneiden war sie dann ganz brav. Nachdem dies getan war suchte ich auch für sie den perfekten Beschlag aus. Als die Größe gefunden war kamen sie in den Ofen und wurden erhitzt bis sie heiß genug waren um auf die Hufe aufgebrannt zu werden. Dabei zuckte Amsterdam Girl ganz kurz, blieb sonst allerdings cool und gehorsam. Danach kamen die Eisen ins Wasserbad zum auskühlen und anschließend auf die Hufe der hübschen Stute aufgenagelt. Anschließend bekam auch sie etwas Hufbalsam und durfte dann ihrer üblichen Tätigkeit weiter folgen.
    Als letztes war ein ganz besonderer Klient dran. Es handelte sich nämlich um Golden Samurai, einem sehr jungen und nicht erfahrenem Pferd. Ich wollte ihm darum ein möglichst positives Bild von der ganzen Sache vermitteln. Immerhin ist der erste Eindruck immer sehr wichtig. Ich ließ mir dabei sehr viel Zeit für die Kennenlernphase. Ließ ihn schnuppern und streichelte ihn erst spät, als ich wusste, dass er mir vertrauen würde und ich ihn nicht verschrecke. Dann bat ich ihn, mir sein Bein zu geben um seine Hufe zu kontrollieren. Erst kannte er sich nicht ganz aus und konnte erst nicht ganz koordinieren welchen er jetzt wie heben sollte. Doch mit viel Geduld bekam ich im Endeffekt, was ich wollte. Als ich fertig war wandte ich mich an Amy. ,,Er hat wirklich gutes Hufmaterial, weshalb er möglicherweise später einmal auch barfuß laufen kann, auch wenn er öfter auf hartem Boden läuft. Die Pflege scheint auch zu stimmen. Er hat kaum Risse oder ähnliche Schrammen, die groß auffallen. Weiter so.'',sagte ich und pinselte währenddessen vorsichtig seine Hüfchen ein, wobei er neugierig zuguckte. ,,Hufbalsam ist jedoch immer gut. Um den Zustand dennoch aufrechtzuerhalten ist es auch von Vorteil in den heißen Jahreszeiten immer mal wieder mit dem Schlauch drüber zu spritzen, dass gibt dem Material immer mal ein wenig extra Feuchtigkeit und kann bei gesunden Hufen auch mal das Hufbalsam ersetzen. Sonst habe ich eigentlich nichts mehr zu sagen. Wie gesagt, weiter so.''
    Danach verabschiedete ich mich auch schon wieder bei Amy und verließ Heartland nachdem ich noch eine 6er Packung Hufbalsam beim Lager abgeladen hatte.
    © Bracelet
    Teilnahmen an Reiterspielen: 0
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht:
    Jolympia. Ich konnte es noch gar nicht so richtig glauben, dass ich mich wirklich qualifiziert hatte, aber es war passiert und nun waren wir hier. Buberry würde jetzt mit mir ins Springen starten. Heute morgen hatte ich schon die Dressur mit ihm erfolgreich bestritten und am Abend würde dann noch das Geländespringen folgen. Der Hengst stand entspannt neben mir, sah sich immer wieder interessiert um und schien meine Anspannung zu spüren, denn er stupste mich immer wieder an. Ich lächelte und klopfte ihm sanft den Hals. Nachdem ich ihn ausgestattet hatte, führte ich ihn auf den Abreiteplatz und gurtete nach. Ich stieg auf und wärmte ihn dann gemeinsam mit den anderen Startern auf. Es dauerte noch eine ganze Weile, aber schließlich war es soweit und etwas nervös ritt ich den Hengst in Richtung Springplatz. Das Stadion war restlos ausverkauft und natürlich wirkte sich die Umgebung auch auf meinen Hengst aus. Es war etwas ganz anderes, als ein Turnier. Ich atmete einmal tief durch und schließlich wurde der Start freigegeben. Im Trab betrat ich den Platz und grüßte dann die Richter. Wieder trabte ich an und ließ ihn dann angaloppieren. Buberry war nun auch etwas nervös, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken. Er galoppierte in gemäßigtem Tempo auf das erste Hindernis zu. Ich gab leichten Schenkeldruck und der Hengst sprang ab. Erstes Hindernis geschafft. Die Anspannung verringerte sich etwas, nun war ich ganz auf den Pacours konzentriert. Burberry wurde mit jedem Sprung sicherer und auch ich gewann an Zuversicht. Zu Anfang war ich doch sehr vom Ausmaß des ganzen beeindruck gewesen und mal ehrlich: Wer wäre das nicht? Es folgte ein besonders kniffliges Hindernis, über das ich mir beim Ablaufen des Pacours schon Gedanken gemacht hatte. Es war besser, wenn ich den Hengst vorher etwas zügelte. Vorsichtig verringerte ich das Tempo. Das war das schwierige beim Springen mit diesem Hengst, er war sehr sensibel und strafte jede harte Hand oder jede ruckartige Zügelbewegung, sodass man immer reguliert und kontrolliert Paraden geben musste. Der Hengst wurde langsamer und achtete auf meine Hilfen, sprang ab und überwand das Hindernis. Ich atmete auf. Geschafft. Noch zwei Hindernisse lagen vor mir. Jetzt nur nicht in der Konzentration nachlassen, ermahnte ich mich. Das waren häufige Fehler, die man machte, wenn man das schwierigste Hindernis überwunden hatte. Eins, zwei, drei, vier Galoppsprünge. Sprung. Eins, zwei, drei, vier, fünf Galoppsprünge. Sprung. Geschafft. Aufatmend parierte ich den Hengst zum Trab durch und ritt ihn noch eine Runde über den Platz, bevor ich zum Schritt durchparierte und den Platz verließ. Entspannt schritt der Hengst am langen Zügel vom Platz. Nun mussten wir abwarten, wie wir abgeschnitten hatten. Ich hatte ein gutes Gefühl, aber natürlich war die Konkurrenz groß. Dennoch, ich war stolz auf meinen Hengst. Er hatte sich gut gemacht und wir konnten zufrieden sein. Ganz egal, wie das hier ausgehen würde. Es war schon eine Leistung, dass wir es überhaupt geschafft hatten. Durch unsere Teilnahme an diesem Turnier war Burberry eine Stufe aufgestiegen, da ich ihn für die nächsthöhere Klasse angemeldet hatte und er den Pacours mit Bravour bestanden hatte.
    © Samanta
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Ty Borden
    Name des Pferdes (+ Link)*: L'ombre de la Figaro
    Tierarztbericht*:
    Nun als ich gerade ins Auto stieg klingelte mein Handy, Miri war am Apparat. „ Bist du noch in England? Wenn ja müsstest du zu Heartland Farm zwei Pferde checken und impfen und eine Wurmkur verabreichen!“, teilte diese mir mit. „ Ich mach mich auf dem Weg! Ich schicke dir Corinna mit den Blutproben her, bitte teil mir mit wenn das Ergebnis- da ist “ sagte ich und legte auf. Ich startete den Motor und fuhr vom Hof in die andere Richtung. Den Weg zur Heartlandfarm kannte ich bereits.

    Im Radio läuft gerade „Lieblingsmensch!“. Ich mochte das Lied irgendwie. Nach einer Stunde Fahrt kam ich auf Heartland an und wurde bereits von Amy erwartet. „Hallo!“ begrüßte ich sie. „ Hallo, diesmal hab ich Lady Äppel und Figaro für Sie!“ sagte Amy mir. Zuerst wollte ich Lady Äppel sehen , sie führte mir die Stute vor und ich konnte nichts feststellen. Auch der Grundcheck verriet mir nichts neues. Die Stute war vollkommen okay, also konnte ich problemlos impfen und verabreichte ihr noch die Wurmkur die sie nur widerwillig nahm. Ich konnte sie ja verstehen.
    Lady war für heute fertig und so konnte Figaro kommen.

    Nun kam wohl der berühmteste Haflinger England´s sogar bis nach Craignure hörte man von ihm und seinen züchterischen Erfolgen. Nun sah ich den 5 jährigen Hengst persönlich live. Amy holte ihren ganzen Stolz aus seiner Unterkunft und stellte ihn mir vor. Ich ließ ihn zuerst im Schritt und Trab vorführen, danach kam wie bekanntlich die Beugeproben an die Reihe und auch da weiß Figaro keine Anzeichen auf Lahmheit oder anderen Störenfrieden. Nun öffnete ich sein Maul. Brav lies Figaro es gewähren, für Notfälle hatte ich immer eine Maulsperre dabei, ein Riesen teil, sehr unangenehm finde ich aber bei manchen Pferden unumgänglich aber bei Figaro kein Problem. Sein Zahnfleisch sah schön rosig aus und war feucht, die Zähne waren in Ordnung, nun ging es weiter Nüstern und Augen waren in Ordnung. Ohren ebenfalls, dort lies er sich zwar nicht so gerne anfassen, wie bei den meisten Pferden lies es aber gewähren. Dann hörte ich noch Lunge Herz und Darmgegend ab um innere Krankheiten so gut es geht auszuschließen, um genauer zu werden müsste man jedes mal ein Blutbild machen lassen was auch ins Geld gehen kann. Aber ich fand es ist alles in Ordnung. Figaro machte ja auch einen guten Eindruck. So konnte ich problemlos impfen und eine Ladung der Wurmkur verabreichen. Nun war auch der Hengst fertig und ich flog nach hause.
    © Elsaria
    Hufschmiedbericht:
    "Ok ich bin bereit, wir können loslegen!", ich sah zu Amy rüber, welche nacheinander die Haflinger holen sollte. Als erstes war unser Liebling Figaro dran. "Ausschneiden, Raspeln, neuer Beschlag.", ich nickte konzentriert, ließ mir den Hengst vor der Schmiede festbinden und griff zu der Zange. Währenddessen holte meine Freundin Samie. "Wie weit bist du ?", fragte sie mich mit einem Schmunzeln. "Geraspelt und ausgeschnitten, bräuchte noch die Eisen." - "Mach Sprungeisen drauf". Ich nickte, griff zu den Eisen um es heiß zu machen und anzupassen, damit ich es endlich annageln konnte. Gleicher Vorgang bei Samie, nur mit Sliding Eisen. "Little Baby's Hufe müssen nur geraspelt und ausgeschnitten werden", sagte Amy als sie die beiden Hengste wegbrachte und die Stute holte. Das raspeln ging schnell, so schnell das Amy gar nicht mit Money in a Bank hinterher kam. Sie grinste blöd als ich sie auffordernd ansah "Na los! Hop Hop!", schnell waren Moneys Hufe nacheinander auf den Hufbock gehoben, um sie schließlich zu feilen. "Ty, nimm bitte auch Huföl, ihre Hufe haben schon risse" - "Ja mache ich". Nachdem die Hufe eingepinselt waren, war Nachtigall an der Reihe. Amy brachte mir allerdings auch den Haflingerhengst Askan hinterher. Ich korrigierte und beschlug die Hufe der beiden Pferde, damit Amy sie wieder in die Box bringen konnte. "Nun ?" - "Amsterdam Girl". Ich folgte ihr damit es etwas schneller ging. Amy führte Amsterdam Girl und Suburb am Strick, ich die beiden Fohlen Mirabella und Picola. So konnte ich schnell Girlys und Lights Hufe ausschneiden, raspeln und anschließend ordentlich beschlagen. Ich schaute etwas geschwitzt auf die Uhr. "Wir müssen uns beeilen, wenn wir nachher noch bei Eddi vorbei schauen wollen" - "Kann ich irgendwie helfen ?", nachdenklich starrte ich sie an. "Ja, klar! Du kannst schon mal die mobile Schmiede zum Tor fahren.", so machte sich Amy auf dem Weg zum Tor, während ich die Hufe der Fohlen kürzte und korrigierte. "Das macht ihr super !"
    Ich brachte die Haflinger wieder weg um 2 neue zu holen. Golden Diamond und Bonito. Zwei Zuchtpferde. Ich griff mir am Kopf und atmete angespannt aus. "Wir haben echt eine Menge Pferde", Amy grinste mich bloß an, als sie aus dem Wagen stieg. "Beschlag die beiden ok?" - "Ja, muss nur noch die Hufe kürzen. Die sind viel zu lang". Amy nickte. Nahm mir bereits Diamond ab um mir L'Ombre de la Lune zu holen. "Wie viele kommen denn noch ?", fragte ich ein wenig verzweifelt, da die Zeit rannte. "Nur noch 4 von uns, danach müssen wir zu Eddi fahren".
    Gegen 18 Uhr war ich mit Mrs. Pretty, Jargo, Abajo und Windsor endlich fertig."Los jetzt, ab zu Eddi!", ich scheuchte Amy in den Wagen, gab ihr einen flüchtigen Kuss und fuhr mit 80 Sachen die Straße entlang. Es dauerte eine Gute Weile bis wir auf Eddis Hof angekommen waren. "Schön dich zu sehen!", begrüßte Eddi mich, als ich ausstieg. "Ich habe Pinocchio bereits rausgeholt.", ich nickte dankbar. "Hoffe die Fahrt war nicht so anstrengend." - einen Blick auf meine Uhr und ich musste feststellen das 2 gute Stunden um waren. "Es geht schon" Amy lief zum Hengst um ihn rüber zu holen, meine Knochen waren bereits im Ruhemodus, denn ich spürte meine Beine nicht mehr. Als Ich Pinocchio sah, gab es eine Menge zu tun. Kürzen, korrigieren, ausschneiden, Raspeln, Huföl, Beschlag. Aber immerhin waren wir nun fertig.
    So konnte ich gegen Mitternacht mit Amy schlafen gehen.

    © Jackie
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS33 RS34
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht:
    Die dritte und letzte Prüfung war das Geländereiten. Hier ging ich jetzt erst einmal mit L’ombre de la Figaro an den Start. Geländereiten war Figaros Spitzendisziplin. Heute morgen hatte er aber auch die Dressur erfolgreich hinter sich gebracht und heute Mittag das Springen. Er hatte schon mehrere Turniere erfolgreich bestritten und war zu Recht einer der bekanntesten Hengste in der Haflingerzucht. Ich machte ihn fertig und begann dann ihn warm zu reiten. Im Gegensatz zu den beiden anderen Prüfungen musste ich mich hier darauf verlassen, dass er die Hindernisse nahm ohne dass wir vorher schon mal über ein Geländehindernis gesprungen wären. Ich wärmte ihn nur im Schritt, Trab und Galopp auf und sprang über ein Hindernis. Schließlich gingen wir an den Start. Auch hier waren eine Menge Zuschauer. Mehr, als wir es gewohnt waren, aber Figaro blieb entspannt, weil ich ihm die Sicherheit dazu gab. Obwohl ich versuchte äußerlich gelassen zu bleiben, klopfte mein Herz doch wild in meiner Brust. Geländereiten war aufregender als alle anderen Disziplinen. Außerdem waren die Hindernisse fest. Ich ließ ihn antraben und galoppierte ihn schließlich an. Das erste Hindernis war noch ein relativ leichtes Hindernis, das wir ohne Schwierigkeiten nahmen. Die Schwierigkeit nahm jedoch im Laufe des Pacours zu. Soviel wusste ich. Neben Wassergräben, gab es auch Hindernisse, die nicht wegen ihrer Schwierigkeit, sondern wegen ihrer Aufmachung zu schwierigen Hindernissen wurden, aber ich vertraute meinem Hengst, dass er auch diese überwinden würde. Ich legte ihm Tempo etwas zu und schon kam das nächste Hindernis näher. Beherzt setzte Figaro über den Sprung und ich wurde mutiger. Er war ein gutes Springpferd, er war mutig und er hatte die nötige Anlage, es konnte also eigentlich nichts schief gehen. Auch die nächsten Hindernisse überwanden wir. Dann kam der Wassergraben. Man musste erst einen kleinen Abhang hinunter und dann ins Wasser springen. Ich zügelte ihn etwas, als wir auf dem Abhang waren und gab leichten Schenkeldruck, als der Hengst abspringen sollte. Er sprang und wir landeten im Wasser. Im Galopp ging es weiter durch das Wasser und dann waren es auch schon nur noch wenige Hindernisse. Das nächste Hindernis war das wohl kniffligste, weil es sehr stark ausgestattet war, sodass Pferde sich leicht davor erschrecken konnten. Nicht so Figaro. Er zog sogar noch einmal an und sprang. Ich spürte, dass er das Hindernis leicht gestreift hatte, aber er blieb in der Balance und kam ohne Probleme auf der anderen Seite an. Das letzte Hindernis tauchte schließlich vor uns auf und ich gab ihm noch einmal ‚die Sporen‘ im übertragenen Sinne. Wir setzten über das letzte Hindernis hinweg und ritten durchs Ziel. Erleichtert umarmte ich den Hengst und lobte ihn ausgiebig. Er hatte sich wirklich toll geschlagen und war durch seine Teilnahme an diesem Turnier eine Klasse aufgestiegen. Nun mussten wir einfach sehen, wie die anderen abschneiden würden. Ich jedenfalls war stolz auf die Leistung des Hengstes.
    © Samanta
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 14 Okt. 2015
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  5. Cascar

    Cascar Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Cascar Winterscape
    Name des Pferdes (+ Link)*: Spearmint
    Tierarztbericht*: (c) Eddi
    Als ich aus dem Fenster blickte, konnte ich nur genervt aufstöhnen. Immer noch war der Himmel grau bis schwarz gefärbt und es sah schon wieder nach Regen und Kälte aus. „Von wegen der Herbst ist toll.“, knurrte ich unzufrieden und trank meinen Kaffee aus.
    Aber einen Lichtblick gab es, denn heute machte ich mich als erstes auf den Weg zu einer lieben Patientin. Mal wieder war ich auf den Winterscape Stables unterwegs und wurde kurz nach dem Parken vor dem Stall schon von Cascar begrüßt.
    „Hallo! Wie geht’s?“, fragte ich sie lächelnd und sie schien überglücklich. Bevor wir zu der Stute Spearmint gingen, statteten wir erst einmal den vor ein paar Tagen geboren Fohlen einen Besuch ab.
    „Frischkäse – sag Hallo.“, meinte Cascar lächelnd und weckte mit ihren sanften Worten, das im Stroh liegende Fellknäuel.
    Müde blickte das kleine Stutfohlen in unsere Richtung, während seine Mutter Spotted Dreams genüsslich ihr Heu mümmelte. „Sie ist eine tolle Mama! Und macht vor allem auch keine Probleme.“, lachte Cascar und öffnete vorsichtig die Boxentür.
    „Du hast es Frischkäse genannt?“, fragte ich Cascar verwirrt, denn erst jetzt registrierte ich, wie Cascar das Fohlen vorhin gerufen hatte. Sie grinste mich aber nur von einem Ohr zum anderen an.
    Die kleine Stute erhob sich und tapste uns entgegen. Anscheinend war sie sehr neugierig und schien auch keine Angst vor uns zu haben. „Süß!“, jauchzte ich und wuschelte dem kleinen Fohlen durch den Schopf.
    „Wollen wir sie gleich mitmachen?“ fragte ich Cascar neugierig und sie schaute mich ungläubig an. „Also wenn du das schon so anbietest, gerne!“, sagte Cascar fröhlich und ich holte meine Tasche.
    Für die kleine Spotti stand also der erste Tierarztbesuch an. Vorsichtig tastete ich mich an sie heran, aber vor Menschen schien sie keine Angst zu haben. So konnte ich ihr auch ohne Probleme in Ohren, Augen und Maul schauen – was sie anscheinend sogar witzig fand.
    Auch beim Abhören und Abtasten entdeckte ich nichts besonderes und nickte Cascar zu. „Sie scheint kerngesund zu sein. Das wars dann auch schon wieder.“, lächelte ich. „Wann wird sie denn das erste Mal geimpft?“, fragte Cascar vorsichtig und ich erklärte ihr, dass die ersten Impfungen erst in einem Alter von 6 Monaten kommen würden.
    „Ihr habt noch genug Zeit.“, meinte ich lachend und nun ging es zur eigentlichen Patientin. Spearmint begrüßte uns mit einem freundlichen Brummeln und schien mir gegenüber auch gut aufgelegt zu sein.
    Cascar halfterte die Stute auf und band sie auf der Stallgasse an. Ich warf zuerst einen gründlichen Blick in Augen und Maul, ehe ich Spearmints inneren Organe abhörte. Alles klang, wie es klingen sollte und auch bei dem Abtasten fand ich keine Auffälligkeiten.
    „Kannst du dir auch direkt ihre Zähne anschauen?“, bat Cascar mich und ich nickte ihr zu. Bei Spearmint benötigte ich keine Maulsperre, denn sie hielt brav still, während ich einen Blick in ihr Maul warf. Man sah der Stute die gute Haltung an, denn ihre Zähne wurden korrekt abgenutzt und wiesen keine unregelmäßigen Stellen auf. Dort war alles okay.
    „Spearmint hat sich in letzter Zeit gut auf Turnieren geschlagen.“, lobte ich Stute und Besitzerin. Spearmint hatte eine besondere Ausstrahlung und jeder, der den Mix das erste Mal sah, konnte sich kaum vorstellen, welches Potenzial sie in sich trug. Spearmint war etwas ganz besonderes.
    Ich kontrollierte noch ihre Körpertemperatur und dann konnte ich guten Gewissens impfen. Brav ertrug Spearmint die Spritzen und hatte es schon nach ein paar Minuten geschafft.
    Nun war direkt noch die Wurmkur an der Reihe, welche Spearmint auch ohne Widerstand schluckte. „So, dann wären wir fertig. Gibst du mir noch ihren Impfpass?“, fragte ich Cascar und trug dann die neuen Impfungen ein – setzte noch Stempel und Unterschrift daneben und gab das Heft Cascar zurück.
    „Das wärs auch schon.“, lächelte ich zufrieden und wir brachten Spearmint zurück in ihre Box. Dort verzog sie sich gleich wieder zu ihrem Heu. Ich verabschiedete mich von Cascar und machte mich auf den Heimweg.
    Hufschmiedbericht: (c) Sissicat
    Ich also Lusie begab mich mal wieder zu einem auftrag diesmal ging es zu dem Hof von Cascar.Ich fuhr diesmal allein da mein Freund John sich um das Training kümmern muss und mein bruder auch keine Zeit hat also fuhr ich alleine durch das Hoftor und parkte.Der Kies knirschte als ich durch fuhr.Ich stieg aus und wurde fast sofort von der Hofbesitzerin aufgespürt.,,Hallo ich bin Lusie der hufschmied."stellte ich mich vor.Sie lähelte und führte mich zu ihrem Tunierstall wo bereits vier Pferde mit den Hufen scherten ich streichelte einen von ihnen dann zeigte cascar mir spearmint die schöne stute snupperte ruhig an meiner hand.Ganz einfach lies sie sich rausführen und an binden.Ich streichelte ihr das Fell und begann dann mit dem rasspeln der Hufe.Spearmint trug keine eisen aber das war ich bereits von meinen Pferden gewohnt.Nach ein paar minuten war ich mit dem rasspeln fertig und machte mich an das ausschneiden der Hufe ich bemerkte spearmints blick in meinem Rücken ich streichelte ihr nochmals freundlich über ihr fell und machte dann weiter.Bald war ich auch damit fertig und trug der stute das Huföl auf nach nicht langer zeit war ich auch schon wieder fertig.Ich verabschiedete mich von der stute und von cascar und fuhr wieder weg.
    Teilnahmen an Reiterspielen: 1
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht: (c) Cascar - 7204 Zeichen
    Es ist schon sehr lange her, dass Spearmint und ich so wirklich, richtig gemeinsam auf einem Turnier waren. Umso schöner fühlt sich der heutige, zugegebenermaßen ziemlich grau verregnete Tag an. Der Wind ist frisch und ich mutiere förmlich zum Pferd, als ich aufmerksam von der Tribüne auf den kurzen, sichtbaren Teil der Geländestrecke schaue. Dann setze ich ruhig, aber mit einem Seufzen meine Kappe auf und wende mich von Starter "312" ab. Meine Stute und ich sind die 408.
    "Na?" Ich zucke kaum merklich zusammen, als mich Eddi kurz vor dem Ausgang der VIP-Loge für Besitzer, Züchter und Reiter (es gibt sogar einen Schokoladenbrunnen, aber ich bin jetzt zu aufgeregt dafür) abfängt. "Hey, na?", frage ich mit zugegebenermaßen nicht ganz sicherer Stimme zurück. "Was machen die Hottas?" Zum Glück erzählt meine Freundin auf meine Fragerei hin so einiges. Das bringt Ablenkung auf dem Weg zu den LKWs. Dort statten wir meinem Schecken im Übrigen gemeinsam einen Besuch ab, bevor sich unsere Wege wieder trennen und ich mich, nun deutlich ruhiger, an das letzte Überputzen und Satteln meines Pferdes mache. Weil das Wetter doof ist und es beim Geländeritt sowieso kaum auffällt UND weil Spearmint kirre wird, lassen wir die Turnierzöpfe weg. Ich hae ihre unregelmäßig lange Mähne zuhause durchgekämmt (okay, das war vor 72 Stunden …), aber das reicht jetzt. Morgen, in der Dressur, werde ich mir vielleicht die Mühe machen. Wahrscheinlich.
    In Gedanken versunken verschnalle ich erst den Sattelgurt, dann die Gamschen sorgfältig. Spearmint schaut sich währenddessen zwar stillstehend, aber mit zuckenden Ohren und ruckendem Kopf auf dem vollen Parkplatz um. Ich weiß, dass sie aufgeregt ist, wie ich, aber vor allem den Trubel genießt. Sie vertraut mir viel zu sehr als dass sie hier vor irgendetwas Angst haben würde. Ich lächle unwillkührlich darüber, als sie mir ihre weiche Nase entgegenstreckt. "Cassie, kann's losgehen?", ruft mein Dad in dem Moment gemäßigt von Irgendwo hinter uns. Hastig stehe ich auf. "Klar, muss mich nur noch umziehen!", sage ich, streiche Spearmint über den Hals und eile dann in die Schlafkabine des LKWs. Dank meiner Mum liegen meine Sachen seit gestern Abend bereit, sodass ich rasch fertig werde. Die Weste ist ungewohnt, aber nötig, das verstehe ich. Ein kleiner Dorn in meinem Herzen beginnt zu brennen, aus Sorge um Spearmint. Ich kenne viele Pferde, die in Geländeritten regelmäßig stürzen … aber wer weiß, vielleicht behält das Paint Horse in ihr ja die Oberhand. Ich atme durch, wiege die Gerte kurz in der Hand, werfe sie dann wieder auf mein Bett und hole sie, viel zu unschlüssig. Schließlich muss ich mich zur Ruhe zwingen und verlasse den Wagen.
    Draußen warten Dad und - zu meiner Überraschung - auch Olli, der ein wenig traurig scheint. Er musste vor kurzem sein Pferd abgeben und Unterhaltungen mit ihm sind seitdem ziemlich bedrückend. Heute aber lächelt er mir zu, was mich so erfreut, dass ich ihn förmlich anstrahle. Spearmint wiehert prompt und kaut ungeduldig auf ihrem, was ich mit einem Lachen quittiere. "Na, meine Gute? Es kann losgehen, was?", raune ich ihr während des Gangs zum Abreitplatz zu. Sie sieht erst mich, dann die ganzen verschiedenen Pferde an.
    Als ich mich kurz darauf, nach einigem Warmführen, in den Sattel schwinge, spüre ich nur Stolz. Trotzdem achte ich auf Zügigkeit und - wichtiger! - Gründlichkeit unseres Warmups. Erst als alle leichten Dressurlektionen einwandfrei funktionieren und sich die ersten kleinen Schweißflecken unter dem Geschirr an ihrer Brust bilden, mache ich damit Schluss. Es startet gerade die 406. Ich habe also gerade genug Zeit, noch einmal auf die Toilette zu hasten, während Dad nachgurtet. Dann werden wir auf einmal aufgerufen und ich muss mcih beeilen, Olli winkt mir noch mit der Gerte hinterher, die ich auf dem Abreitplatz vergessen habe.
    "Begrüßen sie nun Spearmint, von Call Me A Twist, im Sattel Cascar Winterscape, Neuseeland!" Der Applaus ertönt, aber ich nehme ihn nur gedämpft war, als ich ruhig angaloppiere, sorgfältig auf Schenkel, Hände und die Reaktion meines Pferdes achte. Spearmint geht willig am losen Zügel, das Westernpferd in ihr stellt die Ohren nach hinten, das Englischpferd dreht eins davon nach vorn, Richtung Parcours. Als die Glocke ertönt, tröpfelt es etwas, es geht kein Wind, aber das Blut rauscht in meinen Ohren. Zufrieden gebe ich meinem Pferd Raum und - zack! - liegt das erste Hindernis hinter uns. Wir passieren schwungvoll einen Graben, Spearmints Ächzen auf der Kuppe holt mich zurück in die Gegenwart. Ich nehme mehr Kontakt zu ihrem Kopf auf und murmele etwas beruhigendes. Dann landen wir gemeinsam im Wasser, galoppieren eine Gerade entlang, überqueren eine Art Gelände-Trippelbarre und danach eine Brücke. Bisher schlagen wir uns gut, auch wenn ich hin und wieder das Geräusch von Huf auf Holz vernehme.
    Mein Schecke stolpert gefährlich, als es nach einigen fiesen Baumstämmen plötzlich bergab geht. Ich setze mich nach hinten und riskiere eine langsamere Zeit, um mein Pferd wieder auf die Beine kommen zu lassen. Vor uns liegt nun der Wald und eine längere Galoppstrecke mit einigen niedrigen Sprüngen, die wir zumindest bestehen. Der Rückweg führt durch ein matschiges Stück Sumpfgebiet und schließlich wieder zu den Zuschauertribünen. Eigentlich sind alle fiesen Hindernisse hier.
    Der kurze Gedanke reicht, meine Aufmerksamkeit fehlt Spearmint und sie rutscht im Sprung mit dem Hinterhuf weg. Ich rudere kurz, bekomme dann ihre lange Mähne zu greifen und bugsiere sie, vielleicht etwas chaotisch, zurück auf den Boden. Die letzten 800 Meter, unter anderem durch einen Ring aus Zweigen, den wir Zuhause ausgiebig trainieren mussten, sind dann nur noch ein Klacks. Als wir den letzten Satz überleben, ich durchpariere und der Ansager Zeit und Fehler durchsagt, bin ich durchgeweicht und zittrig und kann nur lachen, vor Erleichterung. Ich klopfe Spearmints Hals links und rechts gleichzeitig und verlasse den Parcours. "Nicht schlecht, Cas.", flüstert mein Dad, als ich eigentlich so direkt vom Sattel in seine Arme gleite und dann doch nicht anders kann, als ihn zeitgleich mit Spearmint zu umarmen.

    Das Springen am folgenden Tag, natürlich irgendwie auf absoluter Rekordhöhe, stellte keine Herausforderung für Spearmint dar. Obwohl nur 1,68m groß, schüttelte sie nur kurz den Kopf mit, zu ihrer großen Missgunst, eingeflochtenen Mähne und beackerte den Parcours dann vorbildlich. Die Dressur am Nachmittag war da schon schwieriger. Mein Schecke ist kein Dressurpferd, es ist ein Westernpferd. Schon auf dem Abreitplatz schien mir mein Hüh einen Vogel zu zeigen und verpudelte so manche Ordnung in den Bahnfiguren anderer Menschen. Ich verstand sie, ermahnte aber trotzdem, so gut es ging.
    Die Prüfung an sich war zum Glück auf das Niveau des Pferdes angepasst. Spearmint durfte demnach als gutes Springpferd natürlich trotzdem kein A laufen, aber eben auch kein M. Mit viel Anspannung und mehr oder minder am losen Zügel taten wir, was von uns verlangt wurde. Ich war danach natürlich trotzdem stolz und zeichnete am Abend, wie ich das seit nunmehr zwei Jahren mache, die Scheckung meines Pferdes nach, während mein Dad das Kraftfutter vorbereitete.
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 11 Okt. 2015
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  6. Eddi

    Eddi Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Elisa Cranfield
    Name des Pferdes (+ Link)*: Feuervogel
    Tierarztbericht*:
    Hufschmiedbericht: //
    Teilnahmen an Reiterspielen: 0
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht:
    Es war von Anfang an sehr naiv gewesen, mitsamt drei Deutschen Reitponys bei Jolympia aufzukreuzen. Witziger Weise wurden wir auch in die Quartiere eingeteilt, die direkt auf Townsend Acres lagen, ob das nun an mir lag oder eher an meinen Pferden war unklar (wobei, eher an den Pferden). Also brachte uns der Transporter auch direkt zum Stallzelt auf TSA, wo wir von einer aufgeweckten Gwendolyn begrüßt wurden, die anscheinend das Begrüßungskomitee darstellte.
    Sie fragte uns nach den Namen und zeigte mir dann die drei Boxen meiner Hengste. Wir waren direkt am Stalleingang und die Boxen lagen nebeneinander, wie ideal. Gemeinsam mit einer Pflegerin lud ich also Allelujah, Absinth und Feuervogel aus und brachte die drei in ihre Boxen. Sie waren sichtlich aufgeregt, aber auch mindestens genauso motiviert, wie man es sich von Turnierponys eben wünschte.
    Und dann tauchte sie auf. Sie schien schon auf unsere Ankunft gewartet zu haben und hüpfte nun fröhlich die Stallgasse entlang, ehe sie vor mir stehen blieb. Ihr erstes Wort „FEUERVOGEL!“, also nicht dass ihr denkt sie hätte mich begrüßt oder so. Nein, sie stürmte direkt zu meinem Palomino und knutschte ihn ab. Danach waren aber auch die anderen beiden an der Reihe und erst jetzt fiel mir der fatale Fehler in meiner Pferdewahl aus. „Nächstes Mal lieber die Welshs“, grummelte ich still.
    Elisa belagerte uns beinahe den ganzen Tag und war nur kurz weg, um irgendwelche Anmeldungen entgegen zu nehmen und dann rückte sie endlich mit dem heraus, was ihr anscheinend schon ewig auf der Zunge lag: „Sag mal. Ich habe gehört, dass einer deiner Reiter ausfällt.“ – „Ah ja? Und wieso weiß ich das noch nicht?“ – „Oh.“
    Heraus kam, dass komischerweise Feuervogels Reiter verhindert war und ich nun drei Pferde, aber nur noch zwei Reiter hatten. Da jedes Pferd in allen drei Prüfungen startete, gestaltete es sich durchaus schwer, zwei Pferde gleichzeitig zu reiten, also würde ich eins wohl aus der Wertung nehmen müssen. „Ne ne! Das musst du doch nicht! Also eigentlich reite ich nicht mit, aber für dich würde ich eine Ausnahme machen!“, wurde mir da entgegen geworfen und ich starrte Elisa nur an. Am Ende hatte sie meinem dritten Reiter entweder bestochen oder weggesperrt, konnte ja nicht nur zufällig Feuervogels Reiter sein.
    „Dann kannst du ja Allelujah nehmen!“, meinte ich grinsend und schob sie zur Box des zweiten Palominos, nur um dann zu Feuervogel zurückgeschoben zu werden. „Na das ist doch Quatsch! Ihr beide seid jetzt schon so gut eintrainiert und Feuervogel kenne ich wenigstens schon durch das Training!“ – Ich wurde eine halbe Stunde lang bearbeitet, bis ich aufgab und ja sagte.
    Fraglich war, ob ich hier überhaupt wieder mit drei Pferden verschwinden konnte, wenn wir das Turnier hinter uns gebracht hätten.
    Turnierbild(er): //

    Name des Reiters*: Rick Moranis
    Name des Pferdes (+ Link)*: Allelujah
    Tierarztbericht*:
    Hufschmiedbericht: //
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 48
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht: //
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Eddi Canary
    Name des Pferdes (+ Link)*: Absinth
    Tierarztbericht*:
    Hufschmiedbericht: //
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 49
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht: //
    Turnierbild(er): //
     
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  7. Wolfszeit

    Wolfszeit Wolfi❤️

    Name des Reiters*: Luchy Montrose
    Name des Pferdes (+ Link)*:Crystal Sky
    Tierarztbericht*:
    Tierarztbericht vom 07.09.2015

    Heute hatte ich wirklich alle Hände voll zu tun und so war ich schon auf den Weg zu meinem dritten Termin und allmählich war ich doch in Verzug. Es ging zu Luchy Montrose und zwei ihrer hübschen Vierbeiner. Für die würde heute ein riesiges Paket an Vorsorgeuntersuchungen und ich hoffte inständig, dass sie brav mitmachen würden. Luchy begrüßte mich fröhlich und führte mich direkt in den Stall und zu Miss Leika. Der ersten Patientin hier. Neugierig musterte uns die Hannoveranerstute und ließ sich dann vorbildlich von Luchy aufhalftern und aus der Box holen.
    Zu allererst ließ ich sie mir vorführen. Zweimal die Stallgasse entlang und dabei einmal im Schritt und einmal im Trab. Auf hartem Boden sah man am besten Taktunreinheiten und Probleme der Pferde. Leika lief aber sauber und klar, so dass ich bezweifelte, dass sie an Verspannungen litt. Außerdem sah sie von hinten auch immer schön geradegerichtet aus, also schien Luchy auch fleißig daran zu arbeiten, ihre natürliche Schiefe auszuarbeiten. Das kam der Stute in gesundheitlicher Sicht natürlich sehr zu Gute.
    Nun ging es für uns drei zum Putzplatz. Dort wurde Leika angebunden und ich packte meine Utensilien aus. Zuerst begann ich mit dem Blick in Ohren, Augen und Nüstern. Dabei konnte ich eventuelle Ausflüsse oder Parasiten entdecken, aber bei Leika war das nicht der Fall. Ihr Blick war klar, die Atemwege frei und ihre Ohren waren auch sauber.
    Nun wurde Leika erst einmal auf Herz und Lunge abgehört und dann tastete ich sie noch gründlich ab. Dabei begann ich beim Genick und ging dann die Wirbelsäule entlang. Zu guter Letzt wurde die Temperatur gemessen und ab da wurde es für Leika etwas unangenehmer.
    Zuerst machten wir die Röntgenbilder. Deshalb packte ich Luchy und mich in Bleischürzen und ich holte das mobile Röntgengerät aus dem Auto. Die Aufnahmen von den wichtigen Punkten waren schnell gemacht. Nun galt es das Blut für das Blutbild abzunehmen und dann ging es auch schon an die Impfungen. Vier an der Zahl würde Leika erhalten. Dabei handelte es sich um Influenza, Herpes, Tetanus und natürlich Tollwut. Erstere brauchte sie auf jeden Fall für die Jolympia, die restlichen waren aber auch Pflicht und wurde heute etwas früher als benötigt aufgefrischt. Begeistert war die Stute davon nicht, aber sie hielt still und das reichte mir. Auch die Wurmkur schluckte sie tapfer und dann war Leika auch schon fertig.
    Während Sarah ihre Stute wieder wegbrachte, aktualisierte ich den Impfpass. Fünf Minuten später stand Crystal Sky vor mir. Ein großer Hannoveranerhengst, der mich misstrauisch musterte. Zu allererst wurde auch er vorgeführt, wieder im Schritt und Trab. Danach ging es für uns an den Putzplatz, wo er die gleiche Prozedur über sich ergehen lassen musste wie Leika. Ich untersuchte ihn gründlich und kontrollierte seinen Gesundheitszustand, denn für so ein großes Vielseitigkeitsturnier wie die Jolympia musste er hundertpro fit sein.
    Danach gab es auch für ihn die Prozedur a la Röntgen und Blut abnehmen. Als das geschafft war, ging es weiter mit den Impfungen. Vier an der Zahl erhielt auch er. Dann noch die Wurmkur und schon war auch er fertig. Ich erneuerte den Impfpass und dann verabschiedete ich mich auch schon und versprach ihr, heute Abend noch wegen der Ergebnisse anzurufen.

    Punkt 18 Uhr kamen die Ergebnisse aus dem Labor reingeweht. Kurz überflog ich alles und rief dann Luchy mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an. "Hey! Alles in bester Ordnung. Bei den Röntgenbildern konnte ich nichts entdecken und auch ihre Blutwerte sind 1A. Herzlichen Glückwunsch zu zwei kerngesunden Pferden! Ich denke, das sind beste Voraussetzungen für die Jolympia!", meinte ich lächelnd. Wir unterhielten uns noch ein Weilchen und nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich die Ergebnisse direkt fertig für die Post, immerhin sollte Luchy sie auch in schriftlicher Form erhalten.
    Hufschmiedbericht:
    Hufschmiede 'Keep Smiling'

    Kontrollieren, Ausschneiden, raspeln & korrigieren, Stolleneisen
    1499 Zeichen | RoBabeRo


    Wolfszeit hatte mich für zwei Hannoveraner Hengste gebeten. Den ersten, Miss Leika, hatte ich schon erfolgreich bearbeitet. Nun war Crystal Sky mit denselben Bedürfnissen dran. Ich bereitete mein Equipment vor ehe Wolfszeit auch schon mit dem großbeinigen, hübschen Hengst anmarschierte. Schnell war er angebunden und ich streichelte ihm zur Begrüßung über die Stirn. Es war erneut ein braver Hengst und ich konnte sofort mit meiner Arbeit beginnen. Mit der Hufbeschlagszange entfernte ich die alten Hufeisen und kontrollierte alle vier Hufe nacheinander. Sie sahen insgesamt sehr gesund und gut aus! Es gab nicht viel zum Ausschneiden. Also schnappte ich mir erst meine Hufschneidezange, mit der ich die Tragwände beschnitt um dann mit dem Hufrinnmesser die Sohlen auszuschneiden. Mit der Hufraspel wurde dann alles begradigt. Mit einem letztem prüfenden Blick konnte ich den noch barhufen Hengst dann wieder erneut beschlagen. Es sollten auch Stahleisen mit Stollen werden. Mithilfe seiner Huf und den alten Hufeisen passte ich die neuen Eisen an und formte sie mit Hamme rund Amboss im Ofen. Bevor sie ans Pferd gebracht wurden, fräste ich noch jeweils zwei Löcher für die mittleren Stollen ein. Ich beschlug Crystal Sky heiß und drehte dann nacheinander mit Schlüssel und einem kleinem Schraubenzieher die Stollen ein. Als alles fest war und gut abgekühlt kappte ich mit der Hufbeschlagszange die überstehenden Nägel ab. Somit war Crystal Sky auch fertig. Ich verabschiedete mich von Wolfszeit.
    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele:/
    Turnierbericht:
    Tag 1

    Heute war ein großer Tag wir waren gestern auf dem Gestüt Townsend Acres angekommen. Heute standen diie Dressurtuniere für Jolympia an. Ich ging hinüber in den Stlall um meine Pferde fertig zumachen. Colin der mich auf dem Tunier begleitete, folgte mir.Miss Leika hatte die Startnummer 14 und Crystal Sky die 20. Ich ging zu Leika in die Box und begrüßte die Stute, die mir entgegen schnaubte. Colin ging derweil zu Sky da wir beschloassen hatten beie schonmal zu putzen so das das wechseln schnell ging. Nachdem ich sie angebunden hatte holte ich ihr Putzzeug und begann sie zu striegeln. Die Stute genoss es und auch von Sky der nebenan stand hörte ich ein zufriedenes Schnauben. Als ich fertig war mit putzen, holte ich ihren Sattel da ich bald auf dem Abreitplatz sein sollte. Colin sattelte die Stute während ich mich fertig machte. Als ich und mein Pferd fertig waren führte ich Leika zum Abreitplatz. Colin half mir aufsitzen und ich begann die Stute warm zureiten erst im Schritt und anschließend im Trab und Gallop. Als wir fertig waren tönte auch schon die Stimmen durch die Lautsprecher: „Jezt sehne wir Nummer 14 Luchy Montrose auf Miss Leika“. Das Publikum apladierte undaus den Lautsprechern ertönte „Born this Way“, unsere Kürmusik. Wir ritten im Starken Trab ein und hielten bei X um zu grüßen. Weiter ging es damm im Starken Trab einer Runde, darauf folgte eine Piaffw. Anschließeng machten wir einen versammelten Gallop auf der rechten Hand bevor wir einen Gallopwechsel ritten. Nach einer weiteren runde folgte eine Galloppiruette auf der Mittellinie. Weiter ging es mit einem fliegenden Gallopwechsel. Vom Straken Gallop wechselten wir wieder in den Starken Trab darauf folgte eine Passage und ein erneuter Handwechsel im Gallopp. Nach einer Galloprunde folgte ein Starker Trab mit dem wir wieder zu X ritten und grüßeten. Im Starken Schritt und unter applaus verließen wir die Bahn und ritten zum abreitplatz. Ich ritt sie ab und tasche bei Colin Leika gegen Sky. Auch ihn ritt ich warm. Als wir aufgerufen wurden ritten wir auf „We will Rock you“ im Starken Trab ein und grüßetn. Als nächstes ritten wir ein Schulterherein und einen Starken Gallopp. Als nächstes war eine Gllopiruette und ein fliegender Gallopwechsel darn. Als nächstes ritten wir eine Piaffe und einen Starkentrab auf der anderen Hand. Darauf folgte ein erneutes Schulterherein und eine Runde Gallopp. Es folgte eine piaffe mit Starken Trab befor wir bei X hielten und grüßten. Im straken Schritt verließen wir abermals die Bahn.

    Tag 2:

    Heute war das Springreiten dran auch hier war ich zuerst mit MissLeika darn. Ich hatte die Stute schon gepuzt und gesattelt: Wir waren gerade auf dem Weg zu Arbreitplatz. Dort angkommen wünschte mir Colin noch viel glück und ich stieg auf. Ich ritt Leika erst warm und nahm dsann noch einige Trainingssprnge. Dann wurden wir auch schon aufgerufen. Ich ritt sie zum Platz und dann ertönte das Signal. Icch ritt auf das erste Hinderniss zu und es kalppte. Von Sprung zu Sprung wurden ich und meine Stute sicherer. Als wir dem Parcour geschafft hatten verließen wir unter Applaus den Platz. Ich ritt zu Colin wo ich Leika gegen Crystal Sky tauschte. Auch ihn ritt ich warm bevor wir den Pacour meisterten. Zufrieden klopfte ich dem Hengst den Hals. Beide würden eine extra portion bekommen.Morgen kam der Schwierigste teil der Gelände Pacour.

    Tag 3

    Auch heute startete ich zuerst mit Leika.Ich hatte die Stute bereits warm geritten und stand am Start. Ich ließ sie antraben und dann angallopiren. Die ersten Hindernsisse ohne Probleme. Doch dann wurde es schwieriger doch auch da lief die Stute gut hindurch. Das lezte Hinderniss streifte sie ein wenig. Doch sie fing sich schnell und lief gut ins Ziel. Ich lobte die Stute übermäßig und ritt zu Colin um Crystal sky zu übernehmen. Der Hengst war etwas nervös doch nach dem er warm war war er deutlich lockerer. Er kam genauso gut los wie Leika und auch den Rest meisterte er gut. Doch am ende war er etwas schneller. Auch er wurde übermäßig gelobt. Ich stieg ab und ging zu Colin der über das ganze gesicht Strahlte.
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*:
    Name des Pferdes(+Link)*:Miss Leika
    Tierarztbericht*:
    Tierarztbericht vom 07.09.2015

    Heute hatte ich wirklich alle Hände voll zu tun und so war ich schon auf den Weg zu meinem dritten Termin und allmählich war ich doch in Verzug. Es ging zu Luchy Montrose und zwei ihrer hübschen Vierbeiner. Für die würde heute ein riesiges Paket an Vorsorgeuntersuchungen und ich hoffte inständig, dass sie brav mitmachen würden. Luchy begrüßte mich fröhlich und führte mich direkt in den Stall und zu Miss Leika. Der ersten Patientin hier. Neugierig musterte uns die Hannoveranerstute und ließ sich dann vorbildlich von Luchy aufhalftern und aus der Box holen.
    Zu allererst ließ ich sie mir vorführen. Zweimal die Stallgasse entlang und dabei einmal im Schritt und einmal im Trab. Auf hartem Boden sah man am besten Taktunreinheiten und Probleme der Pferde. Leika lief aber sauber und klar, so dass ich bezweifelte, dass sie an Verspannungen litt. Außerdem sah sie von hinten auch immer schön geradegerichtet aus, also schien Luchy auch fleißig daran zu arbeiten, ihre natürliche Schiefe auszuarbeiten. Das kam der Stute in gesundheitlicher Sicht natürlich sehr zu Gute.
    Nun ging es für uns drei zum Putzplatz. Dort wurde Leika angebunden und ich packte meine Utensilien aus. Zuerst begann ich mit dem Blick in Ohren, Augen und Nüstern. Dabei konnte ich eventuelle Ausflüsse oder Parasiten entdecken, aber bei Leika war das nicht der Fall. Ihr Blick war klar, die Atemwege frei und ihre Ohren waren auch sauber.
    Nun wurde Leika erst einmal auf Herz und Lunge abgehört und dann tastete ich sie noch gründlich ab. Dabei begann ich beim Genick und ging dann die Wirbelsäule entlang. Zu guter Letzt wurde die Temperatur gemessen und ab da wurde es für Leika etwas unangenehmer.
    Zuerst machten wir die Röntgenbilder. Deshalb packte ich Luchy und mich in Bleischürzen und ich holte das mobile Röntgengerät aus dem Auto. Die Aufnahmen von den wichtigen Punkten waren schnell gemacht. Nun galt es das Blut für das Blutbild abzunehmen und dann ging es auch schon an die Impfungen. Vier an der Zahl würde Leika erhalten. Dabei handelte es sich um Influenza, Herpes, Tetanus und natürlich Tollwut. Erstere brauchte sie auf jeden Fall für die Jolympia, die restlichen waren aber auch Pflicht und wurde heute etwas früher als benötigt aufgefrischt. Begeistert war die Stute davon nicht, aber sie hielt still und das reichte mir. Auch die Wurmkur schluckte sie tapfer und dann war Leika auch schon fertig.
    Während Sarah ihre Stute wieder wegbrachte, aktualisierte ich den Impfpass. Fünf Minuten später stand Crystal Sky vor mir. Ein großer Hannoveranerhengst, der mich misstrauisch musterte. Zu allererst wurde auch er vorgeführt, wieder im Schritt und Trab. Danach ging es für uns an den Putzplatz, wo er die gleiche Prozedur über sich ergehen lassen musste wie Leika. Ich untersuchte ihn gründlich und kontrollierte seinen Gesundheitszustand, denn für so ein großes Vielseitigkeitsturnier wie die Jolympia musste er hundertpro fit sein.
    Danach gab es auch für ihn die Prozedur a la Röntgen und Blut abnehmen. Als das geschafft war, ging es weiter mit den Impfungen. Vier an der Zahl erhielt auch er. Dann noch die Wurmkur und schon war auch er fertig. Ich erneuerte den Impfpass und dann verabschiedete ich mich auch schon und versprach ihr, heute Abend noch wegen der Ergebnisse anzurufen.

    Punkt 18 Uhr kamen die Ergebnisse aus dem Labor reingeweht. Kurz überflog ich alles und rief dann Luchy mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an. "Hey! Alles in bester Ordnung. Bei den Röntgenbildern konnte ich nichts entdecken und auch ihre Blutwerte sind 1A. Herzlichen Glückwunsch zu zwei kerngesunden Pferden! Ich denke, das sind beste Voraussetzungen für die Jolympia!", meinte ich lächelnd. Wir unterhielten uns noch ein Weilchen und nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich die Ergebnisse direkt fertig für die Post, immerhin sollte Luchy sie auch in schriftlicher Form erhalten.
    Hufschmiedbericht:
    Hufschmiede 'Keep Smiling'

    Kontrollieren, Ausschneiden, raspeln & korrigieren, Stolleneisen
    1500 Zeichen | RoBabeRo


    Wolfszeit hatte mich geordert die beiden Pferde Miss Leika und Crystal Sky zu bearbeiten. Ich packte somit meinen Jeep für den Weg nach Jasper, Kanada, und düste los um noch vor Sonnenuntergang anzukommen. Als erstes stand Miss Leika auf dem Plan. Die Perlino Hannoveraner Stute stand schon bereit am Putzplatz angebunden als ich mit dem gesamten Equipment Wolfszeits Gestüt unsicher machte. "Hallo hübsche", begrüßte ich sie am Hals streichelnd und legte meine Sachen außerhalb ihrer Reichweite ab. Wolfzeit kam auch schon um die Ecke gehetzt. Sie begrüßte mich ausgiebig und stellte mir die, von mir bereits erkannte, Miss Leika vor. Zuallererst kontrollierte ich ihre Hufe. Es schien alles soweit okay und gepflegt. Nacheinander nahm ich die alten Eisen ab indem ich die Nägel entfernte. Ein Eisen behielt ich für die Neuen zum Abpassen, die Restlichen konnte ich einschmelzen. Mit dem Hufrinnmesser und der Hufschneidezange schnitt ich die Hufe aus und raspelte alle Unebenheiten dann mit der Hufraspel ab. Nun kamen die Eisen ins Spiel. Er sollte Stahleisen mit Stollen bekommen. Ich bereitete alle vier Eisen vor und passte sie an die Hufe an, ehe ich sie mit Hilfe von Hammer und Amboss dann heiß bearbeiten konnte. Ich fräste jeweils zwei Löcher für die Stollen ein, ehe ich sie dann mit Schlüssel und Schraubenzieher am Pferd eindrehen konnte. Ich kappte alle Nägel. Nachdem die brave Stute alles über sich ergehen lies, prüfte ich schnell alle Eisen und bereitete mich auf Crystal Sky vor.
    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele:/
    Turnierbericht:
    Tag 1

    Heute war ein großer Tag wir waren gestern auf dem Gestüt Townsend Acres angekommen. Heute standen diie Dressurtuniere für Jolympia an. Ich ging hinüber in den Stlall um meine Pferde fertig zumachen. Colin der mich auf dem Tunier begleitete, folgte mir.Miss Leika hatte die Startnummer 14 und Crystal Sky die 20. Ich ging zu Leika in die Box und begrüßte die Stute, die mir entgegen schnaubte. Colin ging derweil zu Sky da wir beschloassen hatten beie schonmal zu putzen so das das wechseln schnell ging. Nachdem ich sie angebunden hatte holte ich ihr Putzzeug und begann sie zu striegeln. Die Stute genoss es und auch von Sky der nebenan stand hörte ich ein zufriedenes Schnauben. Als ich fertig war mit putzen, holte ich ihren Sattel da ich bald auf dem Abreitplatz sein sollte. Colin sattelte die Stute während ich mich fertig machte. Als ich und mein Pferd fertig waren führte ich Leika zum Abreitplatz. Colin half mir aufsitzen und ich begann die Stute warm zureiten erst im Schritt und anschließend im Trab und Gallop. Als wir fertig waren tönte auch schon die Stimmen durch die Lautsprecher: „Jezt sehne wir Nummer 14 Luchy Montrose auf Miss Leika“. Das Publikum apladierte undaus den Lautsprechern ertönte „Born this Way“, unsere Kürmusik. Wir ritten im Starken Trab ein und hielten bei X um zu grüßen. Weiter ging es damm im Starken Trab einer Runde, darauf folgte eine Piaffw. Anschließeng machten wir einen versammelten Gallop auf der rechten Hand bevor wir einen Gallopwechsel ritten. Nach einer weiteren runde folgte eine Galloppiruette auf der Mittellinie. Weiter ging es mit einem fliegenden Gallopwechsel. Vom Straken Gallop wechselten wir wieder in den Starken Trab darauf folgte eine Passage und ein erneuter Handwechsel im Gallopp. Nach einer Galloprunde folgte ein Starker Trab mit dem wir wieder zu X ritten und grüßeten. Im Starken Schritt und unter applaus verließen wir die Bahn und ritten zum abreitplatz. Ich ritt sie ab und tasche bei Colin Leika gegen Sky. Auch ihn ritt ich warm. Als wir aufgerufen wurden ritten wir auf „We will Rock you“ im Starken Trab ein und grüßetn. Als nächstes ritten wir ein Schulterherein und einen Starken Gallopp. Als nächstes war eine Gllopiruette und ein fliegender Gallopwechsel darn. Als nächstes ritten wir eine Piaffe und einen Starkentrab auf der anderen Hand. Darauf folgte ein erneutes Schulterherein und eine Runde Gallopp. Es folgte eine piaffe mit Starken Trab befor wir bei X hielten und grüßten. Im straken Schritt verließen wir abermals die Bahn.

    Tag 2:

    Heute war das Springreiten dran auch hier war ich zuerst mit MissLeika darn. Ich hatte die Stute schon gepuzt und gesattelt: Wir waren gerade auf dem Weg zu Arbreitplatz. Dort angkommen wünschte mir Colin noch viel glück und ich stieg auf. Ich ritt Leika erst warm und nahm dsann noch einige Trainingssprnge. Dann wurden wir auch schon aufgerufen. Ich ritt sie zum Platz und dann ertönte das Signal. Icch ritt auf das erste Hinderniss zu und es kalppte. Von Sprung zu Sprung wurden ich und meine Stute sicherer. Als wir dem Parcour geschafft hatten verließen wir unter Applaus den Platz. Ich ritt zu Colin wo ich Leika gegen Crystal Sky tauschte. Auch ihn ritt ich warm bevor wir den Pacour meisterten. Zufrieden klopfte ich dem Hengst den Hals. Beide würden eine extra portion bekommen.Morgen kam der Schwierigste teil der Gelände Pacour.

    Tag 3

    Auch heute startete ich zuerst mit Leika.Ich hatte die Stute bereits warm geritten und stand am Start. Ich ließ sie antraben und dann angallopiren. Die ersten Hindernsisse ohne Probleme. Doch dann wurde es schwieriger doch auch da lief die Stute gut hindurch. Das lezte Hinderniss streifte sie ein wenig. Doch sie fing sich schnell und lief gut ins Ziel. Ich lobte die Stute übermäßig und ritt zu Colin um Crystal sky zu übernehmen. Der Hengst war etwas nervös doch nach dem er warm war war er deutlich lockerer. Er kam genauso gut los wie Leika und auch den Rest meisterte er gut. Doch am ende war er etwas schneller. Auch er wurde übermäßig gelobt. Ich stieg ab und ging zu Colin der über das ganze gesicht Strahlte.
    Turnierbild(er):
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    Samarti gefällt das.
  8. Veija

    Veija Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Verena O'Connor
    Name des Pferdes (+ Link)*: Lovely Summertime
    Tierarztbericht*:
    Heute hatte ich wieder einen Großauftrag vor mir. Ich sollte alle Pferde von Verena behandeln. Von meiner Wohnung bis zu ihr war es nicht sehr weit, weshalb ich sehr schnell bei ihr war. Außerdem freute ich mich, da ich meine Beiden Pferde Snuff und Steel Heart besuchen konnte. Leider mussten mich meine Pferde verlassen, da ich beruflich bedingt umziehen musste und die Pferde nicht mitkommen konnten.
    Bei Verena angekommen verwickelte mich Caleb zunächst in ein Gespräch und wollte mich gar nicht mehr gehen lassen. Als ich mich dann endlich von ihm lösen konnte, kam mir Verena auch schon entgegen und umarmte mich lächelnd. Wir redeten eine Weile, bevor wir uns zu dem ersten Pferd begaben. Die erste war Drag me to Hell, die ihre alte Besitzerin sofort erkannte. Sie wiehrte mir freudig entgegen und streckte ihren Kopf aus der Box heraus, um gestreichelt zu werden. "Na mein Mädchen?", sagte ich und nahm sie raus. Es folgte eine allgemeine Untersuchung aller Vitalwerte, doch die waren top in Ordnung. Ich schaute mir ihren Pass an, ehe ich die nötigen Impfungen auffrischte und ihr die Wurmkur verpasste. Zum Schluss wurde sie gechippt, was ihr nicht so wirklich gefiel, aber das musste sein.
    Schon waren wir mit ihr fertig, ehe Verena schon das zweite Pferd holte. Es war Supernova, die mich auch noch erkannte. Lächelnd streichelte ich ihren Kopf und überprüfte ebenfalls ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie. Fertig war auch Nova.
    Nun kam Verena mit einer wunderschönen Red Roan Sabino Stute. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Als nächstes war Faster an der Reihe. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Nun war ein Hengst an der Reihe. Firewalker hies der Gute. Auch seine Vitalzeichen wurden überprüft, seine Imfpungen aufgefirscht, die Wurmkur verpasst und der Chip unter die Haut gesetzt. Das Selbe geschah auch mit dem kleinen Hengst Filly. Augen auf betrachtete ich nur durch die Box hindurch, ihr fehlte nichts, da der Tierarzt erst vor Kurzem nach ihr geschaut hatte.
    Wir waren fertig mit den Englischen Vollblütern und gingen zu den 3 Pferden der Angestellten. Der alte Wallach Emilio war der erste, um den ich mich kümmerte. Ich checkte seine Vitalzeichen, frischte Impfungen auf, gab ihm die Wurmkur und setzte den Chip unter seine Haut. Alles lies er brav über sich ergehen, ehe ich ihm ein Lekerli hinstreckte, welches er genüsslich fraß.
    Das nächste Pferd war Black Ops. Sie kannte ich auch noch, auch wenn sie sich nicht mehr an mich erinnern konnte. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Das letzte Pferd der drei war ein Isländer Mix, mit einer sehr schönen Farbe. Die Kleine war zunächst etwas zickig, doch auch hier klappte alles. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Der erste im Sportstall war Gipsy. Ihn kannte ich auch noch. Er war neben Bella Verenas Lieblingspferd. Ich konnte mir nicht vorstellen, was wohl geschehen würde, wenn einem der Beiden etwas zustoßen würde. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor seine Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihm eine Wurmkur und chippte ihn. Schon war der Wallach fertig.
    Die nächste war eine sehr ungewöhnliche Stute. Eine Kreuzung aus Quarter Horse und Andalusier. Doch auch ihre außergewöhnliche Rasse konnte sie nicht vor dem Tierarzt schützen. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Es folgten Skrúður, Vin, Hængur, Gulrót, Harley, Náttdís und Eldrian Antrax, deren Vitalzeichen alle in Ordnung waren, weshalb ich sie impfen konnte bzw die Impfungen auffrischen konnte. Allen verpasste ich eine Wurmkur und chippte die Pferde, die noch nicht gechippt waren.
    Bei Snuff und Steel Heart ging ich besonders gründlich vor, da die Beiden erst vor ein paar Tagen in Verenas Stall gewechselt hatten. Die beiden hatten etwas erhöhte Temperatur, doch das kam durch den Stress und die ganzen neuen Pferde. Dennoch konnte ich impfen, Wurmkur verpassen und chippen. Schon waren wir mit den Sportpferden fertig, weshalb Verena und ich zu den Westernpferden gingen. Zu erst waren die Hengste dran.
    Die ersten waren Genuine und Spooky. Es folgten Ready for Action und Stütchen. Mit Stütchen war natürlich Funky Powerbabe gemeint, doch für mich und Verena war er mehr weiblich, als männlich. Genau so stellte er sich auf an, als wir chippen wollten. Doch es sei ihm verziehen. Die nächsten waren King Bee, Enjoy und Ali. Gefolgt von What Lies Ahead, Gun and Slide und Charly. Bei ihnen klappte auch alles super, weshalb ich schnell bei Flintstone, Sympath und Siku war.
    Nun kam der schwierigste Kandidat: Zues. Impfen mussten wir mit dem Blasrohr, die Wurmkur mischten wir ihm in sein Futter. An chippen war nicht zu denken.
    Schon waren wir fertig mit den Hengsten, weshalb es zu den Stuten ging. Die erste war Bella, die mich neugierig beäugte. Sie kannte mich ja auch schon lange. Lächelnd klopfte ich ihren Hals, ehe ich ihre Vitalzeichen untersuchte, sie impfte, ihr die Wurmkur gab und schließlich chippte.
    Bei Snapper Little Lena war das Ganze etwas schwieriger. Die Stute war nämlich blind und reagierte auf alles ganz anders, als die anderen Pferde. Wir holten ihr Holly Golightly zur Hilfe, damit sie sich an ihr orientieren konnte. Ständig hatte sie ihre Nase an Hollys Fell, um sich zu vergewissern, dass sie noch da ist. Die Untersuchung verlief noch sehr gut. Das impfen und die Wurmkur ging auch noch, nur das chippen machte ihr und Holly ein wenig Probleme. Doch alles verlief gut, weshalb wir uns den restlichen Pferden widmen konnten.
    Princess Gun, Vice, Devil, Cherokee Rose, Amarula, Moonrise, Summertime, Dawn of Hope, Honey, Angelic Desolation, Born to Die, Comeback of a fallen Goddess, Croatoan, Raised from Hell, Sheza, Secret, Wusel und Crow. Mal verlief die Untersuchung sehr gut, mal hatten wir ein paar Probleme. Doch nun waren wir fertig und Verena zeigte mir noch voller Stolz ihr erstes Paint Horse Fohlen. Aquila. "Wirklich eine Schönheit", sagte ich und wir gingen noch ein wenig ins Haus, um zu reden. Schließlich verabschiedete ich mich von ihr und ihren Mitarbeitern, ehe ich nach Hause fuhr. © Loulou
    Hufschmiedbericht:
    Die nächste war Lovely Summertime, eine Painthorse Stute mit einem freundlichen Gesicht. "Lovely ist ein wenig misstrauisch gegenüber fremden, also kann es sein das sie Zögert", erklärte Monsterflosse mir und deutete auf das mit den Ohren spielende Pferd neben sich. "Kein Problem. Hatten wir schon alles", sagte ich und lächelte freundlich. Ich nahm mir die Hufe und kontrollierte diese Sorgfältig. Einer ihrer Vorderhufe lief sich nicht gleichmäßig ab, doch das konnte sich noch ändern. Ich nahm mir mein Hufmesser und schnitt zunächst vorne und dann hinten die Hufe aus. Die Hufe waren eigentlich nicht wirklich zu 'lang', doch mussten sie begradigt werden, sonst käme es zu Komplikationen und sie hätte was schwerwiegenderes. Ich stellte den Huf der Stute auf dem Hufbock ab und raspelte dann auch ihre Anderen Hufe. Im Gesamten war sie brav und ließ es - auch wenn nur schwer- über sich ergehen. Der nächste war ein Hengstfohlen. © Sosox3
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 34
    Gewonnene Reiterspiele: RS 34
    Turnierbericht:
    "Jolympia.... Jooooolympia.... olympia.", murmelte ich und blätterte in der Zeitung weiter, ehe ich nochmal zurückblätterte. "Okay, du hast mich", murmelte ich und sammelte meine Angestellten zusammen, die mich in meinem Vorhaben bestärkten. Auch, wenn sie nicht so begeistert von der Pferdeauswahl waren. Mitkommen sollten nämlich Lovely Summertime, Ravi und Bella Dun Del Cielo.
    *******

    "Du bist doch verrückt, Verena. Warum willst du alle drei Pferde selbst reiten?", fragte Alexis mich und schüttelte den Kopf, während sie Summers Mähne einflocht. "Na, so kann ich die Gips Reminder Ranch am besten präsentieren", erklärte ich und zupfte an Bellas Mähne herum. "Auf die Dressur habe ich ja überhaupt keine Lust.. aber auf das Geländespringen freue ich mich wahnsinnig", sagte ich lachend und sattelte Bella, ehe ich mich mit Alexis um Summer kümmerte. Gott sei Dank waren es doch einige Teilnehmer, weshalb ich nicht alle drei Pferde hintereinander in den Prüfungen reiten musste. Ich schaute mich verträumt um, ehe Ravi mich wieder in die Realität zurückholte, da sie plötzlich einen Satz nach hinten machte. "Hey!", sagte ich einmal laut und stemmte mich gegen ihren Hintern. Sie war am Hänger angebunden, zusammen mit zwei anderen Pferden. Das konnte schonmal ins Auge gehen, wenn plötzlich alle drei nach hinten sprangen. "Hast du gesehen, was jetzt war Alexis?", fragte ich meine Cousine doch sie schüttelte nur den Kopf. "Seltsam..", murmelte ich, ehe Aliena, Aaron und Caleb zurückkamen. "Die Konkurrenz ist stark", murmelte Aliena und machte Bella los, um sie für mich warm zu reiten. Ich selbst schnappte mir Ravi und Alexis holte sich Summer, um sie warm zu reiten.
    Dann ging auch alles ganz schnell. Mit Ravi fing die Dressur an, dann war ein anderes Pferd an der Reihe, dann kam Bella und nach zwei weiteren Pferden Summer. Alle ritten andere Figuren, weshalb ich mich fragte, wie die Richter da bewerten würden. Doch ich hatte gar nicht so viel Zeit zum denken, da schon das Springen angesagt war. Ravi sprang den gesamten Parcours wunderbar, Summer riss einmal fast eine Stange, fing sich aber wieder und hob ihre Beinchen beim nächsten Sprung höher. Nur Bella zickte rum und sprang einmal nach einem Sprung im Kreuzgalopp an, was ich so eigentlich gar nicht von ihr kannte. Fast unbekmerkt konnte ich jedoch einen Galoppwechsel reiten, weshalb es dann wieder munter weiter ging. Die Geländestrecke war etwas für sich. Nachdem alle Pferde wieder umgesattelt waren, wurde uns erlaubt, die Strecke einmal abzureiten, jedoch nur im Schritt. Da ich genau wusste, dass Bella im Gelände ein Angsthase sein konnte, ritt ich die Strecke mit ihr ab. "Bella, jetzt komm schon!", sagte ich mittlerweile wütend und haute ihr einmal meine Fersen in den Bauch, als sie erneut vor einem der Hindernisse zur Seite sprang und meinte, sie müsste Todesangst davor haben. Später, als ich wieder bei den anderen ankam, erfuhr ich, dass auch die anderen beiden Pferde die Strecke abgeritten waren, was mir Alexis kleinlaut gestand. "Schon in Ordnung, waren die denn auch so schreckhaft wie Bella?", fragte ich und bekam zwei nein zurück. "Gut.. Dann kanns ja losgehen. Mal schauen, wie wir abschneiden.", sagte ich und trieb Bella vorwärts. Sie war das erste Pferd von mir, was starten musste.
    "Und jetzt benimm dich", sagte ich streng und galoppierte sie an. Nervös war ich jetzt schon, da sie eben so viel gescheut hatte. Doch ich hielt sie fest zwischen meinen Beinen, so dass sie gar keine Chance hatte, zur Seite zu springen. Gott sei Dank klappte auch alles, was ich von Ravi und Summer auch behaupten konnte. Summer war, wider meiner Erwartungen, sogar die schnellste!
    "Siehst du, ging doch alles ganz easy", sagte Alexis und klopfte Summers Hals, ehe sie sie auch absattelte und wieder in den Hänger stellte. "Ja.. aber jetzt heißt es abwarten.. Will wer Kuchen? Die haben auch an alles gedacht!", sagte ich lachend und unter freudiger Zustimmung, gingen wir ein Stück Kuchen essen, während wir den anderen Startern zusahen, wie sie ins Ziel galoppierten. © Veija, 4062 Zeichen
    Turnierbild(er): //

    Name des Reiters*: Verena O'Connor
    Name des Pferdes (+ Link)*: Bella Dun Del Cielo
    Tierarztbericht*:
    Heute hatte ich wieder einen Großauftrag vor mir. Ich sollte alle Pferde von Verena behandeln. Von meiner Wohnung bis zu ihr war es nicht sehr weit, weshalb ich sehr schnell bei ihr war. Außerdem freute ich mich, da ich meine Beiden Pferde Snuff und Steel Heart besuchen konnte. Leider mussten mich meine Pferde verlassen, da ich beruflich bedingt umziehen musste und die Pferde nicht mitkommen konnten.
    Bei Verena angekommen verwickelte mich Caleb zunächst in ein Gespräch und wollte mich gar nicht mehr gehen lassen. Als ich mich dann endlich von ihm lösen konnte, kam mir Verena auch schon entgegen und umarmte mich lächelnd. Wir redeten eine Weile, bevor wir uns zu dem ersten Pferd begaben. Die erste war Drag me to Hell, die ihre alte Besitzerin sofort erkannte. Sie wiehrte mir freudig entgegen und streckte ihren Kopf aus der Box heraus, um gestreichelt zu werden. "Na mein Mädchen?", sagte ich und nahm sie raus. Es folgte eine allgemeine Untersuchung aller Vitalwerte, doch die waren top in Ordnung. Ich schaute mir ihren Pass an, ehe ich die nötigen Impfungen auffrischte und ihr die Wurmkur verpasste. Zum Schluss wurde sie gechippt, was ihr nicht so wirklich gefiel, aber das musste sein.
    Schon waren wir mit ihr fertig, ehe Verena schon das zweite Pferd holte. Es war Supernova, die mich auch noch erkannte. Lächelnd streichelte ich ihren Kopf und überprüfte ebenfalls ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie. Fertig war auch Nova.
    Nun kam Verena mit einer wunderschönen Red Roan Sabino Stute. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Als nächstes war Faster an der Reihe. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Nun war ein Hengst an der Reihe. Firewalker hies der Gute. Auch seine Vitalzeichen wurden überprüft, seine Imfpungen aufgefirscht, die Wurmkur verpasst und der Chip unter die Haut gesetzt. Das Selbe geschah auch mit dem kleinen Hengst Filly. Augen auf betrachtete ich nur durch die Box hindurch, ihr fehlte nichts, da der Tierarzt erst vor Kurzem nach ihr geschaut hatte.
    Wir waren fertig mit den Englischen Vollblütern und gingen zu den 3 Pferden der Angestellten. Der alte Wallach Emilio war der erste, um den ich mich kümmerte. Ich checkte seine Vitalzeichen, frischte Impfungen auf, gab ihm die Wurmkur und setzte den Chip unter seine Haut. Alles lies er brav über sich ergehen, ehe ich ihm ein Lekerli hinstreckte, welches er genüsslich fraß.
    Das nächste Pferd war Black Ops. Sie kannte ich auch noch, auch wenn sie sich nicht mehr an mich erinnern konnte. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Das letzte Pferd der drei war ein Isländer Mix, mit einer sehr schönen Farbe. Die Kleine war zunächst etwas zickig, doch auch hier klappte alles. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Der erste im Sportstall war Gipsy. Ihn kannte ich auch noch. Er war neben Bella Verenas Lieblingspferd. Ich konnte mir nicht vorstellen, was wohl geschehen würde, wenn einem der Beiden etwas zustoßen würde. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor seine Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihm eine Wurmkur und chippte ihn. Schon war der Wallach fertig.
    Die nächste war eine sehr ungewöhnliche Stute. Eine Kreuzung aus Quarter Horse und Andalusier. Doch auch ihre außergewöhnliche Rasse konnte sie nicht vor dem Tierarzt schützen. Ich überprüfte wie bei den anderen zuvor ihre Vitalzeichen, frischte die Impfungen auf, gab ihr eine Wurmkur und chippte sie.
    Es folgten Skrúður, Vin, Hængur, Gulrót, Harley, Náttdís und Eldrian Antrax, deren Vitalzeichen alle in Ordnung waren, weshalb ich sie impfen konnte bzw die Impfungen auffrischen konnte. Allen verpasste ich eine Wurmkur und chippte die Pferde, die noch nicht gechippt waren.
    Bei Snuff und Steel Heart ging ich besonders gründlich vor, da die Beiden erst vor ein paar Tagen in Verenas Stall gewechselt hatten. Die beiden hatten etwas erhöhte Temperatur, doch das kam durch den Stress und die ganzen neuen Pferde. Dennoch konnte ich impfen, Wurmkur verpassen und chippen. Schon waren wir mit den Sportpferden fertig, weshalb Verena und ich zu den Westernpferden gingen. Zu erst waren die Hengste dran.
    Die ersten waren Genuine und Spooky. Es folgten Ready for Action und Stütchen. Mit Stütchen war natürlich Funky Powerbabe gemeint, doch für mich und Verena war er mehr weiblich, als männlich. Genau so stellte er sich auf an, als wir chippen wollten. Doch es sei ihm verziehen. Die nächsten waren King Bee, Enjoy und Ali. Gefolgt von What Lies Ahead, Gun and Slide und Charly. Bei ihnen klappte auch alles super, weshalb ich schnell bei Flintstone, Sympath und Siku war.
    Nun kam der schwierigste Kandidat: Zues. Impfen mussten wir mit dem Blasrohr, die Wurmkur mischten wir ihm in sein Futter. An chippen war nicht zu denken.
    Schon waren wir fertig mit den Hengsten, weshalb es zu den Stuten ging. Die erste war Bella, die mich neugierig beäugte. Sie kannte mich ja auch schon lange. Lächelnd klopfte ich ihren Hals, ehe ich ihre Vitalzeichen untersuchte, sie impfte, ihr die Wurmkur gab und schließlich chippte.
    Bei Snapper Little Lena war das Ganze etwas schwieriger. Die Stute war nämlich blind und reagierte auf alles ganz anders, als die anderen Pferde. Wir holten ihr Holly Golightly zur Hilfe, damit sie sich an ihr orientieren konnte. Ständig hatte sie ihre Nase an Hollys Fell, um sich zu vergewissern, dass sie noch da ist. Die Untersuchung verlief noch sehr gut. Das impfen und die Wurmkur ging auch noch, nur das chippen machte ihr und Holly ein wenig Probleme. Doch alles verlief gut, weshalb wir uns den restlichen Pferden widmen konnten.
    Princess Gun, Vice, Devil, Cherokee Rose, Amarula, Moonrise, Summertime, Dawn of Hope, Honey, Angelic Desolation, Born to Die, Comeback of a fallen Goddess, Croatoan, Raised from Hell, Sheza, Secret, Wusel und Crow. Mal verlief die Untersuchung sehr gut, mal hatten wir ein paar Probleme. Doch nun waren wir fertig und Verena zeigte mir noch voller Stolz ihr erstes Paint Horse Fohlen. Aquila. "Wirklich eine Schönheit", sagte ich und wir gingen noch ein wenig ins Haus, um zu reden. Schließlich verabschiedete ich mich von ihr und ihren Mitarbeitern, ehe ich nach Hause fuhr. © Loulou
    Hufschmiedbericht:
    Es dauerte nicht lang, da hatte ich zwei weitere Aufträge bei Verena, welche ich kostenlos annahm da wir es so ausgemacht hatten für meine Rappstute Sue. Da es nicht mehr so viel Zeit für Jolympia gab, musste ich mich beeilen, schaffte es aber trotzdem nicht pünktlich bei ihr zu sein und ihren beiden Pferden Bella Dun Del Cielo und Ravi die Hufe zu beschlagen und zu kürzen. „Tut mir Leid für die Verspätung. Ich hatte Stau auf dem Weg hierher und konnte nicht zügig fahren, so wie ich es geplant hatte“, entschuldigte mich bei meiner Auftraggeberin für meine unsinngemäße Verspätung. Mir war es schon peinlich, aber Verena schien es ganz normal hin zu nehmen und führte mich gleich zu Bella.
    „Ihr musst du noch die alten Eisen erntfernen“, gab sie mir kurze Info und kratzte der hellen Stute noch die Hufe aus, ehe sie sie rausführte und anband an meinem Wagen. Zuerst ließ ich mich beschnuppern, machte mich dann aber auch rasch an die Arbeit und entfernte ihr die alten Hufeisen vorne und hinten die alten, fast abgelaufenen Slidinghufeisen während sie hier und da mal rumzickte, was sie aber scheinbar öfter machte. Die Kontrolle fiel positiv für alle aus und sie zickte dabei auch nicht rum, den Strahl musste ich noch ein wenig korrigieren, aber sonst war alles gut. Dann schnitt ich ihr die Hufe aus und raspelte sie im Anschluss noch, und zu guter letzt feilte ich ihr die Hufe. Da Springhufeisen mit Stollen zum rein und rausdrehen gewünscht waren, suchte ich nach der passenden Größe und erhitzte sie. Beim Warten unterhielt ich mich mit Verena über ihre und unsere Zucht, welches das passende Thema zu sein schien und passte dann die Hufeisen an Bella’s Hufe an, nagelte sie auf und ließ sie mir vorführen. Es saß alles so wie es sollte und ich gab ihr ein kleines Tütchen mit der Aufschrift ‚Bella‘ und ihren Stollen mit ehe sie mir Ravi brachte.
    Die Stute zog gleich meine Blicke auf sie, sodass ich Verena direkt ein Kompliment machte, was für eine schöne Stute sie doch habe und begrüßte Ravi schmusekräftig ehe ich mich ihren unbeschlagenen Hufen widmete. Zunächst einmal kontrollierte ich sie und fand hinten rechts eine leicht zu behebende Fehlstellung und begann mit dem Ausschneiden und arbeitete dann mit der Raspel und der Feile weiter. Da auch sie Springhufeisen mit Stollen bekommen sollte erhitzte ich diese und passte sie Ravi an, welche willig alle meine Anweisungen befolgte und ich ihr die passenden Hufeisen aufnageln konnte. Auch sie ließ ich Vortraben und auch hier war alles zufriedenstellend. Dann verabschiedete ich mich auch schon, nachdem ich Verena die Stollen von Ravi in einer Tüte gab. © Sosox3
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 44, RS 45, RS 46
    Gewonnene Reiterspiele: RS 44
    Turnierbericht: -> der selbe wie bei Lovely Summertime
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Verena O'Connor
    Name des Pferdes (+ Link)*: Ravi
    Tierarztbericht*:
    Meine nächste Patientin erschreckte nicht mich, sondern erschrak selbst und lief mir von selber in die Arme. Eine Katze hatte Ravis weg gekreuzt und die arme Ponystute zu Tode erschreckt. Bei mir angekommen kuschelte sie sich an und hustete erstmal den ganzen Schreck hinaus. Das klang ja gar nicht gut! Schnell war Ravi angebunden und ich konnte mich gerade noch beherrschen sofort das Stethoskop zu zücken. Erst einmal tastete ich sie ab. Der Hals und Rücken waren leicht verspannt, was sich aber leicht auf ihren quälenden Husten zurückführen ließ. Das arme Tier musste so heftig Husten, dass es sie zusammenzog. Trotz allem stand sie ruhig drannen und ließ sich untersuchen. Ich streichelte sie zwischendurch immer mal wieder und massierte ihr leicht die Brust um es ihr ein wenig angenehmer zu machen. Die kalte Luft schien ihr auch nicht gut zu tun, weswegen ich die Untersuchung einfach in den wärmeren Stall verlegte. Nahe eines Heizgerätes band ich sie an und führte die Untersuchung weiter. Gwen sah mir ganz neugierig zu und fragte ab und an ein klein wenig, jedoch nicht so, dass es mich gestört hätte.
    Auch Beine und Hufe waren gänzlich in Ordnung, der Kopf war auch soweit in Ordnung. Nüstern waren zum Glück trocken, kein Ausfluss und der Mund war in bestem Zustand, auch die Ohren drehten sich trotz Abgeschlagenheit hin und her um die Geräusche der Umgebung wahrzunehmen. Die Augen waren leicht glasig was auf Fieber schließen lies und sich auch durch die Temperaturmessung bestätigte. Noch die Brust abgehört – eine üble Erkältung hatte Ravi sich da eingefangen. Ich verordnete Ruhe und stellte Gwen auf ihren Wunsch hin ein homöopathisches Rezept für eine Medizin mit den Wirkstoffen Bryonia und Belladonna aus, das würde dem armen Tier hoffentlich helfen. Auf das chippen verzichtete ich vorerst, um den Körper nicht noch mehr zu belasten.
    Als ich nach zwei Wochen noch einmal nach meiner Patientin schaute um sie dieses Mal zu chippen, sprang sie schon wieder lebendig auf der Weide herum. Schnell die Spritze aufgezogen, Chip gesetzt und schon konnte Gwen sie wieder auf die Weide entlassen wo sie sich genüsslich am Gras labte. © SopherlMacaula
    Hufschmiedbericht:
    Es dauerte nicht lang, da hatte ich zwei weitere Aufträge bei Verena, welche ich kostenlos annahm da wir es so ausgemacht hatten für meine Rappstute Sue. Da es nicht mehr so viel Zeit für Jolympia gab, musste ich mich beeilen, schaffte es aber trotzdem nicht pünktlich bei ihr zu sein und ihren beiden Pferden Bella Dun Del Cielo und Ravi die Hufe zu beschlagen und zu kürzen. „Tut mir Leid für die Verspätung. Ich hatte Stau auf dem Weg hierher und konnte nicht zügig fahren, so wie ich es geplant hatte“, entschuldigte mich bei meiner Auftraggeberin für meine unsinngemäße Verspätung. Mir war es schon peinlich, aber Verena schien es ganz normal hin zu nehmen und führte mich gleich zu Bella.
    „Ihr musst du noch die alten Eisen erntfernen“, gab sie mir kurze Info und kratzte der hellen Stute noch die Hufe aus, ehe sie sie rausführte und anband an meinem Wagen. Zuerst ließ ich mich beschnuppern, machte mich dann aber auch rasch an die Arbeit und entfernte ihr die alten Hufeisen vorne und hinten die alten, fast abgelaufenen Slidinghufeisen während sie hier und da mal rumzickte, was sie aber scheinbar öfter machte. Die Kontrolle fiel positiv für alle aus und sie zickte dabei auch nicht rum, den Strahl musste ich noch ein wenig korrigieren, aber sonst war alles gut. Dann schnitt ich ihr die Hufe aus und raspelte sie im Anschluss noch, und zu guter letzt feilte ich ihr die Hufe. Da Springhufeisen mit Stollen zum rein und rausdrehen gewünscht waren, suchte ich nach der passenden Größe und erhitzte sie. Beim Warten unterhielt ich mich mit Verena über ihre und unsere Zucht, welches das passende Thema zu sein schien und passte dann die Hufeisen an Bella’s Hufe an, nagelte sie auf und ließ sie mir vorführen. Es saß alles so wie es sollte und ich gab ihr ein kleines Tütchen mit der Aufschrift ‚Bella‘ und ihren Stollen mit ehe sie mir Ravi brachte.
    Die Stute zog gleich meine Blicke auf sie, sodass ich Verena direkt ein Kompliment machte, was für eine schöne Stute sie doch habe und begrüßte Ravi schmusekräftig ehe ich mich ihren unbeschlagenen Hufen widmete. Zunächst einmal kontrollierte ich sie und fand hinten rechts eine leicht zu behebende Fehlstellung und begann mit dem Ausschneiden und arbeitete dann mit der Raspel und der Feile weiter. Da auch sie Springhufeisen mit Stollen bekommen sollte erhitzte ich diese und passte sie Ravi an, welche willig alle meine Anweisungen befolgte und ich ihr die passenden Hufeisen aufnageln konnte. Auch sie ließ ich Vortraben und auch hier war alles zufriedenstellend. Dann verabschiedete ich mich auch schon, nachdem ich Verena die Stollen von Ravi in einer Tüte gab. © Sosox3
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 33, RS 47, RS 48
    Gewonnene Reiterspiele: RS 33, RS 47
    Turnierbericht: -> der Selbe wie bei Summer
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 10 Okt. 2015
    Cooper und Samarti gefällt das.
  9. Pepe

    Pepe Pepe

    Name des Reiters*: Lea Stanfort
    Name des Pferdes (+ Link)*: Cylon Blue
    Tierarztbericht*:
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    Der letzte Auftrag des Tages näherte sich mir langsam, aber sicher. Noch hatte ich ein wenig Zeit, die Ergebnisse der letzten Blutuntersuchungen auszuwerten, ehe ich mich dann auch schon von meinem vollen Schreibtisch erhob und mich in meine normalen Sachen warf. Heute Abend hatte ich noch einen Termin bei Lea, dementsprechend musste ich mich nun langsam auf den Weg machen. Zum Glück war sie auch mit dem Abend einverstanden gewesen, so hatte ich heute alles schaffen können, was ich schaffen musste.
    Meine Arzneitasche stand sogar noch im Auto, so dass ich nur einsteigen und losfahren musste. Auf dem Weg zum Gestüt legte ich noch einen kleinen Zwischenstopp bei der Post ein, um die letzten Ergebnisse an ihre neuen Besitzer zu verschicken und dann ging es direkt weiter. Gut eine halbe Stunde benötigte ich, ehe ich endlich bei Lea ankam. Sie war gerade bei der Abendfütterung und machte diese noch schnell fertig, ehe sie mich in Empfang nahm. Mein heutiger Patient würde ihr Trakehnerhengst Cylon Blue sein, welcher bei der Jolympia angemeldet worden war und dementsprechend noch einen kleinen Check benötigte.
    Heute stand nur eine fixe Untersuchung an, trotzdem ließ ich mir Cylon Blue einige Minuten später einmal im Schritt und einmal im Trab auf dem Hof vorführen. Gerade bei Sportpferden waren die schließlich Bewegungsabläufe das A und O, wenn es auch nur irgendwo ein bisschen haperte, konnte das für sie das Aus bedeuten. Wie von Leas Pferden gewohnt, lief aber alles wie geschmiert. Cylon Blues Gänge waren taktklar und locker, während er motiviert neben seiner Besitzerin herlief.
    Somit konnten wir uns zufrieden auf den Weg zum Putzplatz machen. Lea band mir den Hengst dort an und ich begann mit der Untersuchung. Zuerst galt es einen Blick in Ohren, Augen und Nüstern zu werfen. Das war immer der erste Blick, denn der Kopf des Pferdes konnte unheimlich viel über den Gesundheitszustand aussagen. Bei Cylon Blue war alles in bester Ordnung. Auch bei den Zähnen konnte ich nach einem gründlichen Blick keine Auffälligkeiten entdecken.
    Nun ging es an das Abhören. Erst Herz und Lunge und dann die Darmgegend. Danach kontrollierte ich noch die Herz- und Pulsfrequenzen, aber alles war im grünen Bereich. Zu guter Letzt hieß es nur noch das Abtasten und Temperatur messen. Cylon Blue war davon nicht sonderlich angetan, benahm sich aber eigentlich ganz vorbildlich. Danach konnte ich das Protokoll ihrerseits mit einem fetten "Alles i.O." abhaken und mich an die Auffrischung seiner Impfungen machen. Cylon Blue würde heute alles aufgefrischt bekommen, das hieß also vier Impfungen: Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut.
    Tapfer hielt er alle vier Spritzen aus und die Wurmkur schluckte er auch problemlos und schon war Cylon Blue bereit für jedes kommende Turnier. "Perfekt, danke!", meinte Lea lächelnd, als ich ihr den erneuerten Impfpass zurückgab. Dann war für uns beide auch schon Feierabend, ich verabschiedete mich und fuhr zufrieden nach Hause.
    13 Sep. 2015
    Hufschmiedbericht:
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    Zwischen meinem Aufenthalt bei Julie Callahan und meinem Flug nach Winnipeg hatte ich noch einen Auftrag auf der Insel. Diesmal jedoch wieder in England, nämlich auf dem Wilmore Stud. Dort erwartete mich Cylon Blue, ein bereits gekörter Trakehnerhengst, im Besitz von Lea. Ein wenig geschmeichelt fühlte ich mich doch – der Hengst war durchaus ein bekanntes Gesicht auf Turnieren und ich hatte schon oft die Ehre gehabt, ihn im Parcours zu sehen.
    Trotzdem hatte ich fast ein wenig Lampenfieber als ich samt Caddy auf das Wilmore Stud fuhr und dort schon von seiner Besitzerin empfangen wurde. Auch Cylon Blue war stand schon heumampfend in seiner Box, während der Rest des Stalles gerade unbewohnt war.
    „Führ‘ ihn doch mal raus, dann kann ich ihn mir draußen ansehen,“ bat ich Lea lächelnd und kramte dann meine Tasche aus dem Auto hervor. Kurz darauf hörte man dann auch schon das Klappern von Hufen; nicht ganz so hell wie bei beschlagenen Pferden, sondern eher ein wenig tiefer und dumpfer. Im Schritt führte Lea den Hengst an mir vorbei und auf mein Zeichen trabten die beiden auch an mir vorbei. Soweit ich sah gab es keine möglichen Fehlstellungen, die ich beim Beschlagen beachten musste, und da das eine durchaus gute Nachricht war, teilte ich das Lea natürlich auch gleich mit. Dann konnte die Arbeit auf der Stallgasse weitergeführt werden.
    Für die letzten paar Monate, in denen Cylon Blue eine Auszeit vom Turniersport genossen hatte, war er barhuf gegangen, dementsprechend gründlich kontrollierte ich auch jetzt noch einmal die Hufe, bis ich das okay für den Aluminiumbeschlag geben konnte. Dann nahm ich mir das Hufmesser und die Arbeit begann.
    Mir kam es fast so vor, als wäre Blue ein wenig nervös; ich spürte, dass er neben mir immer mal wieder alles anspannte, sich kurz entspannte und das Ganze noch einmal wiederholte. Doch Lea redete beruhigt auf den Hengst ein, sodass ich problemlos den ersten Huf innerhalb von zehn Minuten fertig hatte. Wenn das so weiterging, dann schaffte ich meinen Flug noch locker.
    Erst bei den hinteren Hufen stellte sich der Trakehner ein wenig quer. Andererseits konnte ich verstehen, dass das Aufbocken nicht gerade angenehm war und beeilte mich deswegen, die Hufwände zu begradigen.
    Nachdem alle vier Hufe soweit gekürzt waren, dass sie fertig für den Beschlag war, steckte ich Blue ein Leckerli zu und holte die Aluminiumeisen. Ich war immer wieder überrascht, wie leicht sie doch waren im Gegensatz zu einem normalen Hufeisen. Und sie glänzten natürlich auch schöner, fast schon weiß in der überraschend hellen Sonne Englands.
    Wie es sich für ein erfahrenes Turnierpferd gehörte, machte Blue das Aufnageln nicht nervös – das wäre bestimmt anders gewesen, hätte ich das Eisen erst aufbrennen müssen. Doch das Aluminium war so leicht verformbar, dass ich die ganze Prozedur ohne Erhitzen und Aufbrennen (und Gestank) machen konnte. Dadurch wurden mir die leichteren Beschläge immer sympathischer.
    Bevor ich jedoch mit dem Aufnageln beginnen konnte, mussten natürlich erst einmal die Stollenlöcher rein. Auch darin bekam ich langsam aber sicher Übung und es ging immer schneller, sodass ich früher als erwartet anfangen konnte.
    Die Erklärung für die Stollenlöcher sparte ich mir – ich war mir sicher, dass Lea darüber Bescheid wusste und als ich sie beim letzten Huf kurz darauf ansprach, nickte sie nur eifrig. Ebenso eifrig band sie Cylon Blue wieder ab als der letzte Nagel vernietet war, die Stollen bereits in ihrer Hosentasche waren und nach einem letzten Vortraben war der Trakehner dann wieder erlöst. Ich lag auch gut in der Zeit und würde meinen Flug wohl noch schaffen, wenn ich jetzt sofort gehen würde – also lehnte ich Leas Angebot, auf einen Kaffee mit ins Reiterstübchen zu gehen, dankend ab und verabschiedete mich.
    18 Sep. 2015
    Teilnahmen an Reiterspielen: //
    Gewonnene Reiterspiele: //
    Turnierbericht:
    Eine Teilnahme bei Jolympia. Einfach unfassbar, wenn man es so bedachte, aber ich hatte mich qualifiziert. Ich würde mit Cylon Blue an den Start gehen. Morgen war es soweit. Morgen würde ich die erste Prüfung reiten. Heute jedoch wollte ich meinen Hengst erst einmal auf Hochglanz polieren. Das war vielleicht nicht Teil der Prüfung, aber ein gepflegtes Äußeres war sicher von Vorteil. Ich begann damit den Hengst erst einmal gründlich zu putzen. Mähne und Schweif ließ ich noch aus. Nachdem der gröbste Dreck entfernt war, begann ich ihn zu waschen. Zunächst widmete ich mich seinem Körper, shampoonierte ihn mehrmals ein und wusch das Shampoo wieder ab. Dann erst wendete ich mich Mähne und Schweif zu. Auch hier gab ich mir besonders Mühe, denn ich wollte, dass mein Hengst gut aussah. Ich stellte ihn zurück in die Box und ließ ihn erst einmal trocknen, bevor ich begann Mähne und Schweif zu verlesen und anschließend ordentlich durchzukämmen. Ich verwendete etwas Schaumfestiger und verteilte ihn großzügig in Cylon Blues Mähne. Nachdem das passiert war, flocht ich meinem Hengst die Mähne und auch den Schweif ein. Die Mähne vernähte ich, damit die Zöpfe auch bis morgen hielten. Anschließend säuberte ich noch gründlich Cylon Blues und meine Ausrüstung. Am nächsten Morgen war ich zeitig aufgestanden und verlud alles in den Transporter, bevor wir losfuhren. Wir waren extra früh heute Morgen angereist, damit wir genug Zeit hatten, um uns vorzubereiten. Das Gelände war riesig und die Plätze eindrucksvoll. Das konnte schon sehr einschüchternd sein, wenn man es so bedachte. "Ich schaffe das schon", sagte ich mir immer wieder und holte mir meine Startnummer ab. Zuerst startete ich in der Dressur und im Springen, was alles gut lief, wie ich fand. Cylon Blue war etwas nervös, aber die Figuren saßen und den Pacours hatten wir gut hinter uns gebracht. Als letztes würde ich im Gelände starten. Der Hengst tippelte nervös neben mir her, während ich ihn zum Abreiteplatz führte. Ich wollte vor dem Geländepacours wenigstens schon mal warm geritten und gesprungen sein. Nachdem ich alles noch einmal überprüft hatte, stieg ich auf und ritt ihn warm. Nach ein paar Probesprüngen wartete ich einfach ab, bis wir an die Reihe kamen. "Wir schaffen das, mein Junge", sagte ich zuversichtlich und klopfte ihm den Hals. Schließlich gingen wir an den Start. Die Hindernisse waren nicht so schwer, aber sie hatten es dennoch in sich und wir mussten uns beide konzentrieren, wenn wir den Pacours mit Erfolg hinter uns bringen wollten. "Dann mal los",sagte ich, nachdem der Start freigegeben war und trieb den Hengst an. Er war wiederum etwas nervös, ließ sich aber schnell davon überzeugen, dass er mir vertrauen konnte. Das Vertrauen zwischen uns war lange gereift und ich konnte mich eigentlich in jeder Situation auf ihn verlassen. Für sein Alter war er schon sehr erfolgreich im Turniersport unterwegs. Ich galoppierte den Hengst an und schon kam das erste Hindernis in Sicht. Cylon Blue spitzte aufmerksam die Ohren und wurde etwas langsamer, ich trieb ihn an und als ich ihm leichten Schenkeldruck gab, sprang er ohne zu zögern über das Hindernis. Ich lobte ihn ausgiebig und ritt weiter. Die nächsten zwei Hindernisse waren kein Problem für uns, aber das vierte Hindernis hatte es wirklich in sich. Man musste zuerst einen kleinen Hang hinauf, dann wieder hinunter und nach einem Galoppsprung folgte ein kleiner Sprung. Hier mussten Reiter und Pferd die Distanz genau abpassen, um den Sprung zu meistern. Etwas nervös war ich schon vor diesem Hindernis, aber ich ritt den Hengst beherzt weiter. Wir schaffen das, sagte ich mir immer wieder in Gedanken und dann hatten wir das Hindernis schon hinter uns gebracht. Erleichtert atmete ich auf und trieb den Hengst etwas mehr, damit er an Tempo zulegte. Die Nervosität ließ langsam nach, aber ich musste in jedem Fall darauf achten, dass ich nun nicht an Konzentration verlor und auch Cylon Blue musste konzentriert bleiben. Schließlich tauchte das letzte Hindernis vor uns auf. Das letzte Hindernis. Ich trieb ihn noch einmal an und dann setzte er über das letzte Hindernis hinweg. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Ich ließ Cylon Blue anhalten.Vor lauter Erleichterung umarmte ich den Hengst überschwänglich und musste lachen, als er seine Ohren zu mir nach hinten ausrichtete, offenbar irritiert von meiner überschwänglichen Begeisterung. „Alles gut, mein Hübscher“, sagte ich sanft und klopfte ihm den Hals. Ich stieg ab und versorgte den Hengst. Er hatte alle drei Prüfungen mit Bravour gemeistert und ich war wirklich stolz auf ihn. Den Rest des Tages verfolgte ich noch die Teilnahmen der weiteren Starter. Es war starke Konkurrenz vertreten, aber ich wusste, dass ich ebenfalls nicht schlecht gewesen war. Cylon Blue hatte sein bestes gegeben und nun mussten wir einfach abwarten, was dabei herauskam.
    4863 Zeichen / (c) Samanta
    Turnierbild(er):
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    Cooper, Samarti und Samanta gefällt das.
  10. Samarti

    Samarti Sunshine Fluffy Tutu!

    Der Teilnahmeschluss wurde nun auf den 16.10.2015 verschoben, sodass ihr bis Freitag um 23:59 Uhr Zeit habt, eure Teilnahmen fertigzustellen und hier zu posten! :)
     
  11. Snoopy

    Snoopy Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Stefanie Westside
    Name des Pferdes (+ Link)*: Soldier
    Tierarztbericht*:
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    Der Anmeldeschluss für Jolympia näherte sich nun immer schneller und der ein oder andere Pferdebesitzer hing nun doch noch etwas hinterher. Zum Glück war es aber kein Problem, auch kurz vorher noch einen Veterinärcheck durchzuführen, Hauptsache er war pünktlich da. Dementsprechend ging es für mich heute mal wieder auf die hübsche Ranch von Stefanie Westside, denn mein heutiger Patient war ihr Deutscher Reitponyhengst Soldier. Er war noch relativ neu in der Szene, hatte sich aber bisher von seiner besten Seite gezeigt und auf Turnieren hatte ich ihn auch schon gesehen. Umso gespannter war ich nun, ihn mal hautnah zu sehen. Aber erst musste ich Stefanie finden.
    Auf der großen Ranch war das gar nicht so einfach aber in einem der Stalltrakte wurde ich fündig. Stefanie putzte gerade eine jüngere Stute und begrüßte mich dann herzlich, als sie mich entdeckte. Sie überließ die Stute einem Pfleger und führte mich zu Soldier in den Stall. Der hübsche Hengst war mir sofort sympathisch und die Untersuchung würde sicherlich schnell von Statten gehen. Stefanie holte ihn aus der Box und ich bat sie, ihn mir direkt einmal im Schritt und einmal im Trab die Stallgasse entlang zu führen. Soldiers Gänge waren taktklar und rein, so konnte ich dahinter schon einmal ein Häkchen machen.
    Nun gingen wir an den Putzplatz, damit ich Soldier gründlich untersuchen konnte. Zuerst warf ich einen Blick in Augen und Maul. Die Schleimhäute sahen gut aus und seine Zähne standen auch wunderbar. Danach hörte ich Herz und Lunge ab, ehe ich auch noch die Werte kontrollierte. Nun noch die Temperatur messen und den Hengst von unten bis oben abtasten. Soldier war in einem wunderbaren Zustand, also konnte ich guten Gewissens impfen.
    Er bekam das Rundumpaket: Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut. Brav hielt der Hengst still, während ich die Stelle am Hals desinfizierte und ihn dann impfte. Als krönenden Abschluss musste er dann noch die Wurmkur schlucken, aber dann war er auch schon fertig. Ich stellte Stefanie noch die Bescheinigung für Jolympia aus und verabschiedete mich dann auch schon wieder.

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    Hufschmiedbericht:
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    15.10.2015 - Hufkontrolle, Ausschneiden & Kunstoffeisen mit Stahl und Stollen

    Bevor es zu Jolympia ging, musste Soldier die passenden Eisen haben also führte ich den jungen Hengst zum Putzplatz, band ihn fest und fuhr meinen Transporter zu ihm, dann konnte die Arbeit beginnen, erstmal kümmerte ich mich um meinen Gasofen und stellte die richtigen Celcius ein. Dann begann ich mit den Hufen des Hengstes, er besaß zur Zeit normale Stahleisen und die würde er heute abgebekommen, also hob ich sein linkes Vorderhuf an und säuberte es gründlich ehe ich mich an die Arbeit machte, dass Eisen abzunehmen. Schnell hatte ich die Nägel gelockert und das Eisen ab, dann warf ich es in den Eimer neben mir und stellte sein Huf auf den Hufbock, wo ich begann es sauber auszuschneiden und fein zu raspeln, sodass keine Ecken mehr abstanden. Dann stellte ich ein Huf erstmal zurück auf den Boden. Der Ofen war mittlerweile heiß und ich konnte die zukünftigen Eisen schon mal erwärmen, großartig formen musste ich sie nicht denn sie hatten schon fast die richtige Größe. Dann machte ich mit dem linken Hinterhuf weiter, hob es an und säuberte es ordentlich aus. Dann lockerte ich die Nägel vom alten Eisen und machte das Stahleisen ab, warf es in den Eimer und stelle sein Huf auf den Hufbock, dort schnitt ich überstehendes Horn weg und raspelte es dann zurecht. Schon war das zweite Huf fertig und die rechte Seite war an der Reihe, hier hob ich das Hinterbein an und säuberte es gründlich. Dann entfernte ich das alte Eisen und warf es in den Eimer, hier musste ich ein wenig das Innenhorn auffrischen also schnitt ich abgestorbenes Horn weg und kümmerte mich dann weiter um das Außenhorn. Dort schnitt ich das alte, überstehende Horn weg und raspelte es dan zurecht. Das Vorderbein war an der reihe, also glitt ich an Soldier's Schulter herab, hob es an und begann sein Huf zu säubern, dann entfernte ich das alte Eisen. nun ging es wieder weiter mit dem Ausschneiden und Raspeln, dies hatte ich schnell fertig. Nun musste ich mir erstmal einen neuen Eimer holen, diesmal mit eiskalten Wasser und diesen stellte ich neben den Transporter. Dann nahm ich mit einer speziellen Zange das erste heiße Eisen ab und bat einen Pfleger es anzuheben, damit ich testen konnte ob noch was verändert werden musste also legte ich es an das Huf ran und es stank, aber es passte! Somit hielt ich es in das eiskalte Wasser und es dampfte, dann nahm ich mir die speziellen Nägel aus der Seitentasche und nagelte es vorsichtig fest. Als es saß nahm ich mir die Stollen zur Hand und befestigte sie am Eisen. Der erste Huf war fertig! Folgten noch drei, die ich auch schnell machte. Also passte ich das Eisen am linken Hinterhuf an, bearbeitete es dann am Amboss noch etwas mit den Hammer und kühlte es dann ab. Daraufhin befestigte ich es an Soldier's Huf und machte die Stollen rein, das zweite Huf war fertig. Nun ging es weiter mit der rechten Seite, also hob der Pfleger das rechte Vorderhuf an und ich legte das heiße Eisen an, es passte wieder, also konnte ich es Abkühlen und befestigen. Als es fest saß, befestige ich die Hufstollen im Eisen an und schon hatte ich nur noch ein Hufeisen. Also hob der pfleger das Hinterbein an, hielt den Huf fest und ich passte das Eisen nochmal am Amboss an, ehe ich es abkühlte. Dann befestigte ich es mit den Speziellen Nägeln, befestigte die Stollen und war fertig. Nun bat ich den Pfleger Soldier kurz zu Führen, um zu testen ob er gut lief und alles war in Ordnung. So musste das sein!



    3426. Zeichen
    Teilnahmen an Reiterspielen: 1
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht:
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    Jolympia - Bericht

    Schnell war der stolze Hengst aus dem Hänger geschritten, mit neugieren Blick betrachtete er seine Umgebung. Seine Besitzerin lächelte nur und führte ihn zu seiner Box, dort war er die nächsten Tage untergebracht. Soldier fiel sofort über das frische Heu her, auch den Mash in seinem Futtertrog ließ er sich schmecken. Stefanie sah sich mittlerweile etwas auf der Jolympia um und sah viele bekannte Gesichter. Es waren auch einige hübsche Pferde dabei, doch für Steffi war ihr Hengst der Schönste. Es gab einen kleinen Rundgang, wo man sich umsehen durfte und die Strecken und Plätze betrachten konnte. Dieser dauerte den ganzen Nachmittag an, denn Morgen begann der erste Wettbewerb. Dieser war das Dressurturnier, lag Soldier zwar nicht extrem gut aber er gab sich immer Mühe, denn Springen war eher seine Leidenschaft.

    Der nächste Morgen begann trüb, der Himmel war ziemlich grau, Stefanie hoffte nur, dass es nicht regnen würde, den Soldier war nicht so der Fan von nassen Plätzen, gut wer das auch? Sie holte Soldier aus seiner Box und begann ihn gründlich zu striegeln. Dann säuberte sie seine Hufe und schmückte seine Mähne mit Zöpfen, dann bekam sie ihre Startnummer und führte ihren Reitponyhengst zum Reitplatz. Bei einen neben stehenden Platz stieg Stefanie auf und begann ihren Hengst warm zu reiten. Brav trabte er durch die ganze Bahn und wechselte fein die Seiten, wo er angaloppierte und ab und zu trabte. Nach einem kleinen Zirkel, ließ sie ihren Hengst eine Pause machen, dann wartete sie auf den Start. „Nummer 33, Stefanie Westside mit Soldier!“, krächzte es aus den silbernen Lautsprechern und man sah wie eine junge Dame ihren Grullo auf den Platz im versammelten Trab ritt. In der Mitte des Platzes blieb sie stehen und grüßte die Richter, im Takt der Kürmusik galoppierte sie an und Beide wechselte auf den Zirkel, dort präsentierte Stefanie’s Hengst seinen fliegenden Galoppwechsel, ehe die Beiden auf die Halbe Bahn wechselten und mehrere verschiedene Piaffen zeigten. Es war erstaunlich zu sehen wie der Reitponyhengst seine Beine bewegte, sehr elegant und professionell, dies musste man ihm lassen. Durch die Länge der ganzen Bahn führten die Beiden eine Traversale vor, die Beinstellung des Hengstes wechselte so schnell, dass man gar nicht mehr mit kam und die Beiden schon am Hufschlag auf die Ganze Bahn wechselten. Sie führten noch wenige Figuren vor und präsentierten zum krönenden Schluss einen Spanischen Schritt. Dann verließen sie im Schritt, am langen Zügel die Halle und sie wurden vom Applaus der Dressur Jolympia-Zuschauer verfolgt, bis sie den Platz verlassen hatten. ,,Super gemacht mein Hübscher!“, lobte Stefanie ihr Grullo Reitpony. Daraufhin stieg sie ab und führte Soldier auf den Putzplatz, dort war schon wieder viel los, da einige noch ihre Pferde vorbereiten mussten. Nur Stefanie hatte zum Glück das Turnier schon hinter sich, sie brauchte heute nicht mehr Antreten. Mit einen Lächeln legte sie Soldier das Halfter um den Hals und begann seine Ausrüstung abzulegen. Unter dem Sattel, waren leichte Schweißabdrücke zu erkennen, die aufjedenfall dringend entfernt werden mussten, sie wollte ja nicht das Soldier krank werden würde. Nachdem der junge Hengst seine Ausrüstung ab hatte, legte sie ihm seine Blaue Abschwitzdecke an und stellte ihn auf den Paddock, dann schaute sie ein wenig bei den anderen Teilnehmern zu, ein bunter Pferdemix aus Teilnehmern. Bald brach der Abend an und die Teilnahmen wurden weniger, sodass die junge Dame bald ging um ihren Grullo vom Paddock zu holen, dieser trabte sofort an den Zaun, als sie seinen Namen rief. Mit einem Lächeln kraulte sie die weiße Stirn, bzw. den dunklen Fleck mitten im Abzeichen auf der Stirn, diese Stelle mochte er besonders gerne. Nun führte ich Soldier in seine Box, wo er sofort das Abendbrot fraß, immer wieder erstaunlich, was in diesen muskulösen Körper so alles rein passte!

    Der nächste Tag brach freudiger an, war ja auch zu hoffen, nach dem miesen Wetter von gestern. Springen stand heute auf dem Plan, zumindestens für Stefanie. Somit ging die junge Dame in voller Reitbekleidung, zum Stall und holte ihren Grullo aus der Box, der auch schon hell wach war, gut so, es gab ja auch Fälle wo die Pferde null Bock hatten, wie man beim Boxnachbar von Soldier sichtlich erkennen konnte. ,,Na mein Hübscher! Heute steht Springen an!“, grinste die junge Dame, während sie Soldier festband. Dann verschwand sie in der Sattelkammer, wo sie seine Springausrüstung holte, wie ebenso den Putzkasten holte. Putzen brauchte sie ihren Hengst gar nicht so viel doch etwas musste sein, man wollte ja auch alles loswerden, das heißt: Jedes einzelne Staubteil. Also striegelte sie nochmal über sein Fell drüber, säuberte seine Hufe gründlich und kämmte sein Langhaar durch, da mussten wieder ein paar Zöpfe gemacht werden. Dann sattelte sie ihn, legte seinen Beinschutz an und zum Schluss machte sie Soldier die Trense ran. Dann führte sie ihren Grullo zum Springplatz und stieg auf. Nun begann Stefanie ihn aufzuwärmen, denn bald war sie wieder an der Reihe. ,,Nummer 45, Stefanie mit Soldier bitte auf den Platz!“, krächzte es erneut aus den Lautsprechern und die junge Reiterin schnaufte nochmal tief durch, ehe sie ihren Hengst sanft in die Flanken drückte und sie Beide auf den Platz trabten. Das erste Hindernis war ein niedriger Steilsprung, den der Grullo erfolgreich überwindete und mit aufgeblähten Nüstern auf das nächste Hindernis zusteuerte, ein weiterer Steilsprung nur etwas höher als der vorherige. Wieder ein perfekter Sprung, weiter ging es mit einer Trippelbarre, auch nicht sehr hoch, war ebenso einfach zu überwältigen. Nun folgten zwei hintereinander folgende Hindernisse, ebenso problemlos. Es wurde spannend, ein Oxer, ziemlich hoch und bunt, was Soldier kurz irritierte doch er sammelte sich schnell wieder und galoppierte konzentriert auf das monströse Hindernis zu. Er überwand es wieder fehlerfrei, man konnte stark erkennen, das der Stolz Stefanie ins Gesicht geschrieben war. Die letzten Hindernisse waren wieder einfacher, bis auf ein kleiner Wassergraben, doch der war für Soldier kein Problem. Mit einer Spitzenzeit, hatten die Beiden den Parcour bewältigt und verließen nun sichtlich erleichtert den Platz. Stefanie tätschelte Soldier’s Hals mit einem Glänzen in den Augen, ehe sie abstieg und ihn zurück zum Stall führte. Dort legte sie seine Ausrüstung ab und striegelte sein verschwitztes Fell, rieb ihn trocken und legte ihm seine schwarze Abschwitzdecke an, dann durfte der Grullo auch schon wieder auf den Paddock. Stefanie blieb heute bei ihm und schmuste lange, bis sie sich ein wenig umsah und was zum Nachmittag aß. Gegen Abend kam Stefanie zurück zur Weide, holte ihren Hengst und brachte ihn in seine Box.

    Der letzte Turniertag begann, das Geländespringen war an der Reihe, eines meiner Lieblingsbeschäftigungen. Stefanie liebte das Geländereiten über alles und Soldier ebenfalls. Das musste ihr Tag werden! Mit einem Lächeln holte die junge Dame, ihren Hengst aus dem Stall und knuddelte ihn erst mal ganz lange: „Das wird ein toller Tag!“, lächelte sie und band ihm seine Mähne wieder ein. Dann machte sie sein Sattel rauf, zäumte ihn auf und schnallte die Gamaschen um die Beine. Schon war er Startklar, dann führte sie ihn zur Geländestrecke und stieg auf. Es waren schon einige Pferde unterwegs, Stefanie mit ihren Hengst Soldier war die Nummer 21. ,,Wir bitten nun Stefanie Westside mit Soldier auf die Strecke!“, grölte es erschreckend laut auf dem Platz. Soldier zuckte kurz zusammen und tänzelte auf der Stelle, das seine Besitzerin ihn kurz beruhigen musste: ,,Das schaffen wir!“, waren ihre letzten Worte bevor es auf die Geländestrecke ging. Konzentriert standen nun beide auf der Startlinie und warteten auf den Startpfiff, der innerhalb ein paar Sekunden ertönte. Schon schoss der Grullo aus allen Startlöchern los und jagte auf die erste Hürde im vollen Galopp zu, mit einem Sprung war diese überwunden und es folgte dich nächste nach knapp 150 m, diese überwand der lieb genannte Soldat einwandfrei. Dieser jagte schon auf das nächste Hindernis zu, diesmal war es ein 50cm tiefer Wassergraben, Soldier scheute kein bisschen und überwand die Hürde mit einem riesen Satz. Stefanie lobte ihren Reitponyhengst glücklich und ließ ihn dann weiter auf das nächste Hindernis zu jagen, ein kleiner Oxer, der eigentlich aussah wie eine Hecke aber eigentlich nur ein überwachsener Baumstamm war und nur ein Busch drüber gewachsen ist. Doch dies kümmerte Soldier nicht, er setzte zum Sprung an und überwand knapp an den Blättern oben entlang das Hindernis. Es ging weiter, diesmal über ein aus Holz gebautes Hindernis, geschmückt mit etwas dunklen und trockenen Moos oben drauf. Dieses übersprang der junge Hengst ebenso knapp wie die Hecke, sodass nun nur noch eine Hecke mit Wassergraben kam und ein tieferer und breiterer Wassergraben. Beide absolvierte der Grullo fehlerfrei und wurde erst mal beim Ziel zum Schritt durchpariert und durfte dann erst mal stehen. Sein Brustkorb hebte und senkte sich in Rekordzeit und wurde nach ein paar Minuten immer ruhiger, als Stefanie abgestiegen war, war der Reitponyhengst schon wieder beruhigt und beknabberte ein wenig die Heuraufe. ,,Fein gemacht!“, lobte ihn seine Besitzerin und führte den Hengst von der Geländestrecke. Nun hatte er sich eine ordentliche Pause verdient. Also führte ihn die junge Dame zum Stall, legte seine Ausrüstung ab und brachte ihn in seine Box. Schon war die Jolympia erfolgreich bei Stefanie beendet und sie musste nur noch auf die Auswertung warten.

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    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
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  12. Arktiswolf

    Arktiswolf Bekanntes Mitglied

    Name des Reiters*: Ailsa Johnson
    Name des Pferdes (+ Link)*: Leitz
    Tierarztbericht*:
    Tierarztbericht für Leitz, von Eddi

    Heute meinte es der Herbst ausnahmsweise mal wieder gut mit uns, denn die Sonne schien und der Himmel war blau, als ich mich auf den Weg zu dem kleinen schottischen Gestüt von Ailsa Johnson machte. Die Anfahrt dauerte heute etwas länger, doch trotz des Samstags verlief sie sehr entspannt und ich hatte oftmals freie Straßen. So kam ich wohlbehalten an und staunte erst einmal nicht schlecht. Dass Gestüt war an sich eine restaurierte Burg und man sah ihr sofort diesen schottischen Charme an. Begeistert fragte ich nach der Begrüßung auch direkt Ailsa nach dem Ort aus, denn für solche Sachen wie ehemalige Burgruinen war ich immer zu begeistern. Zu meiner Freude konnte sie mir auch allerhand erzählen und so verquatschten wir uns erst einmal, ehe es zu den Pferden ging.

    Meinen ersten Patient kannte ich sogar, denn es war der Holsteinerhengst Leitz. Es war schon ein Weilchen her, aber ich hoffte doch, dass er sich zumindest ein wenig an mich erinnerte, denn das würde die Untersuchung auf jeden Fall erleichtern. Zumindest brummelte er uns friedlich zu, was sicherlich aber auch an Ailsa lag, denn die kraulte den Palomino direkt hinter den Ohren und er ließ glücklich den Kopf sinken, damit sie besser ran kam. Lächelnd beobachtete ich die beiden ein wenig, ehe wir begannen. Zuerst sollte Ailsa mir den Hengst vorführen. Dementsprechend halfterte sie ihn auf und führte ihn aus der Box. "Einmal im Schritt und dann noch im Trab die Stallgasse entlang."

    Leitz Gänge waren taktklar und locker. Er lief sehr motiviert neben seiner Besitzerin her und schien keine Beschwerden zu haben. Zufrieden machten wir uns auf den Weg zum Putzplatz, wo Ailsa den Hengst anband und vorne am Kopf stehen blieb, um ihn gegebenenfalls zu beruhigen. Ich begann nun mit der Untersuchung und warf erst einmal einen gründlichen Blick in Augen und Maul. Die Schleimhäute besaßen eine gesunde Farbe, Leitz reagierte auf den Pupillenreflex und seine Zähne sahen auch in Ordnung aus. Also konnte ich mit dem Abhören direkt weitermachen und begann vorne an seiner Brust, denn zuerst mussten Herz und Lunge abgehört werden.

    Nach kurzer Zeit hatte ich die Werte aufgenommen und notiert, ehe ich auch noch die Darmgegend abhörte. Die Werte waren im Normalbereich und auch sonst ließ sich nichts auffälliges erkennen. Dementsprechend kontrollierte ich fix die Temperatur, ehe ich den Hengst noch abtastete. Auch dabei hielt er wunderbar still, als ich am Genick begann und mich dann die Wirbelsäule entlang bis zum Schweifansatz durchtastete. Leitz blieb durchweg entspannt und locker, so dass es keine Probleme gab. Der Gesamtüberblick seiner Gesundheit war also hervorragend.

    So kamen wir ziemlich schnell zum letzten Schritt für heute. Leitz würden noch einige Unannehmlichkeiten erwarten, aber dann war er fertig. Laut Impfpass waren heute nur zwei Impfungen fällig, dementsprechend blieb Leitz doch einiges erspart. So wurde er heute nur gegen Influenza und Herpes geimpft, die halbjährlich erneuert werden mussten. Da es diese in einem Kombinationspräparat gab, stand für Leitz nur eine Spritze an. Diese hatte er auch schnell geschafft und wunderbar still gehalten. Für ihn gab es ein großes Lob von Ailsa, während ich noch die Wurmkur vorbereitete. Gerne schluckte Leitz diese nicht, aber er tat uns den Gefallen und dann war er auch schon fertig und bekam zur Belohnung sogar einen Apfelschnitz, ehe es mit dem nächsten Patienten weitergehen würde.
    Hufschmiedbericht:
    Hufschmiedebericht für Leitz, von mir (Hufschmiede" Tänzelndes pony"
    zuvor bei Graceful Eclipse
    Ailsa kam nach einer Weile mit einem Palomino Hengst aus dem Stall zurück und stellte ihn zu dem Platz wo Patrik Sanders. Leitz schaute den jungen Mann nur kurz an ehe er weiter an Ailsas Jacke herum schnoberte.
    Das rothaarige Mädchen erklärte Patrik kurz was sie mit ihm alles macht und das er dafür neue Eisen bräuchte und nach einem kurzem Beratungsgespräch, entschieden sie sich für einen Vielseitigkeitsbeschlag. Damit würde der Hengst dann erst einmal probeweise seine Wettbewerbe laufen und wenn sie sich bewährten, würde man dabei bleiben.
    Es kam auch darauf an wie lange Ailsa mit ihm noch trainieren und auf die verschiedene Tuniere gehen würde.

    Patrik kümmerte sich zuerst darum, dem Holsteinerhengst die alten Eisen abzunehmen.
    Nachdem das geschehen war, holte er die Hornfeile aus der Tasche und bearbeitete die Hufe des Tieres so, dass dort dann später die neuen Eisen perfekt drauf passen konnten.
    Leitz´ Hufe waren sehr stabil. Nur an dem rechtem Hinterhuf war der Strahl etwas weich, aber es war nichts worum man sich Gedanken machen sollte. Ailsa würde das nur im Auge behalten müssen und schauen das der Holsteiner weiterhin auf weitgehend trockenem Untergrund stand.

    Die Hufe bekamen einen neuen Schliff und während der Schmied danach die Eisen vorbereitete, stand Leitz ganz geduldig vor seiner Besitzerin und lies sich die Stirn und den Kopf kraulen.
    Das Mädchen war froh das ihre Beiden Schützlinge so brav waren. Sie hatte schon andere Pferde gesehen, die gar nicht ruhig stehen konnten und sogar scheuten wenn der Schmied an ihre Beine wollte. Aber zum Glück waren solche Fälle eher selten. Zumindest hatte sie bisher nur ein einziges erlebt, welches sich fast überschlagen hätte, als es sich vor dem qualmenden Hufeisen auf dem Horn erschrocken hatte. Sie hoffte das Leitz das nicht tun würde. Aber da er schon ein wenig Älter war und auch Erfahrung mit dem Hufschmied, war sie guter Dinge.

    Interessiert beobachtete Ailsa den Schmied, wie er ein Hufeisen nach dem anderen fertigte und dem Hengst auflegte. Es stank fürchterlich da die Eisen noch heiß waren als sie auf das Horn angepasst wurde.Aber außer das Leitz nur einmal den Kopf hob und die Ohren zurückstellte, passierte nichts.
    Das Mädchen fand das Einschlagen der Hufnägel irgendwie schrecklich. Patrik erklärte ihr, das da nichts passieren konnte, wenn man wusste wie. Es gab ja eine bestimmte Schicht an Horn wo das Pferd keine Nerven oder ähnliches hatte die man verletzten konnte. Diese Prozedur tat dem Tier also in keinster Weise weh.
    Bald schon hatte der Palominohengst seine neuen Schuhe an den Hufen und war entlassen. Ailsa bedankte sich natürlich ganz herzlich bei dem netten Mann und Patrik ging noch zum Haupthaus um dort mit dem Grundbesitzer zu sprechen. Denn auch er hatte noch ein paar seiner Pferde die eine Behandlung brauchten.
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    Teilnahmen an Reiterspielen: ./.
    Gewonnene Reiterspiele: ./.
    Turnierbericht:
    Leitz schnaubte ausgelassen und schüttelte den Kopf, so das seine eingeflochtene Zöpfchen hin und her wackelten. Ailsa hob abwehrend die Hände als er das tat um nicht unfreiwillig einen Nasenstüber abzubekommen.

    „Na dir geht es heute gut was?“ Liebevoll kraulte das rothaarige Mädchen dem Hengst unterm Kinn und sah sich um. Cassandra und Co hatten sich schon vor einer Stunde abgesetzt und würden mit ihren eigenen Prüfungen zu tun haben.
    Einzig Justin war bei dem Mädchen geblieben mit der der junge Mann die ganze Zeit für diesen Wettkampf trainiert hatte.
    „Du hast keinen Grund nervös zu sein,“ sagte Justin und strich dem Hengst ebenfalls über den Hals. Ailsa nickte. „Ja, er ist wirklich ein Schatz und hat super gearbeitet in den Vorbereitungen.“

    „Eigentlich, meinte ich dich Ailsa,“ schmunzelte der Mann und sah sie an. Ailsa wurde prompt rot und strich sich eine rote Strähne unter den Reithelm.

    „Oh... Ja ich glaube auch da hast du dann recht. Kleinere Tuniere sind eine Sache, aber das hier ist so..so Groß. All die vielen Leute und die ganzen Superpferde. Hast du den heute früh gesehen? Hier komme ich mich wie eine blutige Anfängerin vor.“

    „Na und wenn schon,“ immer noch lächelnd sah Justin das Mädchen an. „Sie mussten genauso Erfahrungen sammeln und trainieren. Das das nicht über Nacht kommt weißt du. Und du hast hart geübt und Leitz ist ein erfahrenes Tier.Er weiß schon was zu tun ist und ihr seit zu einem super Team zusammen gewachsen. Hab Vertrauen in ihn wie er in dich. Dann klappt das schon. Und wenn nicht, seid ihr um eine Erfahrung reicher.“

    „Du weißt schon das du dich gerade wie die aus den Kitsch-Fernsehserien anhörst?“ Ailsa sah ihn amüsiert an. Dann seufzte sie und nickte. „Du hast ja recht. Ich glaube ich habe mich einfach zu sehr mitreißen lassen. Ich werde einfach versuchen mich nur auf mich und Leitz zu konzentrieren.“

    Justin klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. „Hab einfach deinen Spaß. Ich persönlich finde, allein dabei zu sein ist was tolles.“

    Ailsa war wirklich sehr aufgeregt als sie im Sattel von Leitz auf ihren Aufruf wartete. Aber Justins Worte hatten sie ermutigt. Wenn es nicht klappte, dann war es halt so. Sie würde ja dennoch ihr Bestes geben und Leitz war sehr engagiert. Ihm machte so etwas Spaß.
    Diese Dressur- Disziplin, welche als erstes dran kam, war nun nicht unbedingt sein Fall, aber es würde schon werden.
    Es dauerte auch nicht lange und Ailsa wurde mit ihrem Palominohengst aufgerufen. Tief atmete das Mädchen ein, sah noch kurz zu Justin am Eingang und ritt dann auf den Platz ein.

    Der erste Tag lief ganz human ab. Die Dressurprüfung hatten sie nun nicht mit absoluter bravour abgeschlossen, aber die nächsten beiden Tage waren vielversprechender und ganz Leitz´ Kragenweite. Springen und Gelände.Das war das was dem Hengst eher gefiel.

    Am Tag der Springprüfung war auch Ailsa wesentlich entspannter. Das Ablaufen des Parcour brachte sie mit ernster Miene hinter sich und auch als sie an der Reihe waren, zeigte sich die gewohnte Konzentration bei Pferd und Reiter.
    Justin war zufrieden das die Kleine sich nun nicht mehr von dem ganzem drum herum ablenken oder aus der Bahn werfen lies. An diesem Tag war sie wieder ganz die Alte.
    Abends hatten die jungen Menschen auch noch sehr viel Spaß als sie es sich im Wohnwagen noch gemütlich machten ehe Justin in sein eigenes Quartier zurück kehrte.

    Der letzte Prüfungstag war die Geländestrecke.
    Bevor es los ging kamen noch Cassandra und Dante um nach den Beiden zu sehen. Leitz wurde noch einmal durchgecheckt ob er wirklich fit war und bereit für den Ritt.
    Es gab nicht aus zusetzten und auch Ailsa ging es ausgesprochen gut. Das Mädchen hatte ihre gewohnt fröhliche Energie und auch Leitz war sehr gut drauf. Überhaupt lag sehr viel gute Laune bei Pferd und Reiter in der Luft.

    Dies zeigten sie dann auch im Parcour. Leitz war in Topform und er zeigte deutlich das es ihm viel Spaß machte. Ailsa hatte sogar Mühe den hochmotivierten Hengst etwas zurück zu halten. Aber das mochte sie so an ihrem alten Herren.
    Das Gelände hatten sie viel zu schnell hinter sich gebracht und im Grunde hieß es dann nur noch warten bis die Endergebnisse bekannt gegeben würden.

    Aber da interessierte Ailsa schon gar nicht mehr. Sie hatte sehr viel Spaß gehabt und das ihre Freunde auch hier waren, insbesondere Justin, hatte ihr sehr geholfen.
    Die restliche Zeit lies das Team entspannt ausklingen und machten sich noch schöne gemeinsame Stunden und nutzten den letzten Tag vor Ort sich auch einmal die Umgebung anzusehen und einen Stadtbummel dran zu hängen.
    Turnierbild(er): ./.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
    Samarti gefällt das.
  13. vampyrin

    vampyrin Staatl. geprüfter Wurfbibelschmeißer

    Name des Reiters*: Hans-Joachim Viklund
    Name des Pferdes (+ Link)*: Gwynbleidd (oder wahlweise hier, das ist die umgemalte Version, für den Fall dass es sonst Probleme mit den Bewegungen gibt.. die wichtigsten Berichte sind da auch nochmal eingetragen)
    Tierarztbericht*:
    © Eowin

    Nachdem ich die Pferde von Sarah allesamt behandelt hatte, ging das Prozedere bei den Pferden von Kathi weiter. Gott Lob waren es nur Acht Pferde, die keine vorher angekündigten Brüche, Unwilligkeiten oder Lahmheiten zeigten, was mich schon einmal etwas beruhigte.
    Ich war froh, dass Sarah noch da war und mir im Zweifelsfalle helfen konnte, denn Kathi war verhindert gewesen – ein wichtiger Termin hatte sie abgehalten, persönlich bei der Behandlung zugegen zu sein.
    Doch Sarah und ich waren in dem Ablauf schon sehr gut routiniert, sodass sie wie selbstverständlich bereits den ersten Kandidaten aus der Box holte.
    Es war der Berber Hengst Gwynnbleidd.
    Ich begrüßte den Schimmel kurz, dann begann ich auch bei ihm mit der Kontrolle. Der Siebenjährige blieb anständig stehen und musterte mich misstrauisch, während ich Schleimhäute, Nüstern, Augen, Muskeln und Gelenke kontrollierte. Alles war vollkommen in Ordnung, mir fiel nur auf, dass er noch etwas überbaut war, sodass beim Training darauf geachtet werden müsste, ihn wirklich korrekt rund zu reiten.
    Gwynnbleidd wurde gegen Tetanus, Influenza und Herpes geimpft, da noch keine Impfungen vorlagen. Er war nicht begeistert und quietschte mich an, machte aber keinen großartigen Stress. Auch die Wurmkur nahm er zwar ruhig, aber nicht ohne seinen Unmut auszudrücken hin.
    Zu guter Letzt zupfte ich dem Schimmel einige Haare für den Gentest aus und stopfte sie in ein Röhrchen. Das Ergebnis würde ich Caed Crevan zusenden.
    Dann war der Berber auch schon fertig und mein nächster Patient konnte kommen.

    Ergebnis des Gentests bei Gwynnbleidd:

    ee aa Gg
    Gwynnbleidds Nachkommen werden zu 50% Schimmel werden. Mit einem Fuchs angepaart, wird die andere Hälfte sicher Fuchs. Durch die Homozygotie des rezessiven Agouti kann er keine braune Fellfarbe hervorrufen.
    Hufschmiedbericht:
    © Arktiswolf

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    Patrik Sanders nickte anerkennend mit dem Kopf als ihm ein bildschöner, weißer Berber gebracht wurde. Sein heutiger Kunde.
    Ihm selbst wäre das Tier eine Spur zu klein gewesen und zudem hatte er es auch nicht so mit diesen edlen Pferden. Er mochte wenn dann doch eher die klassischen Holsteiner und so welche. Aber dennoch musste er zugeben, das Gwynnbleidd, wie der Hengst hier hieß, ein wirklich stolzes Pferd war. Und das schien auch der Hengst zu wissen.
    Er wölbte seinen kräftigen Hals um an Patriks dargebotener Hand zu schnuppern. Die dieser der Besitzerin entgegenhielt.

    Kathrin McAlistair hatte bei der Hufschmiede `Tänzelndes Pony´ angerufen, da ihr Pferd zum einen einmal durchgecheckt werden sollte was die Hufe anging und sogleich einen passenden Hufbeschlag erhalten sollte. Wenn Patrik es richtig verstanden hatte, so sollten Pferd und Reiter an einem besonderem Wettbewerb teilnehmen. Und da musste natürlich alles stimmen.
    Die Menschen klärten noch eben das Nötigste ab ehe der Schmied sich dann auch an die Arbeit machen wollte.
    Patrik strich dem Tier noch einmal kurz über den kräftigen Hals, ehe er sich nun dem ersten Huf widmete. Sorgfältig überprüfte der Mann die Festigkeit des Hufes. Kontrollierte den Tragrand und auch die Beschaffenheit von Strahl und Sohle. Seine Hufzange um überschüssiges Horn ab zu knipsen brauchte er nur bei einem Huf, aber das war sehr wenig. Ansonsten wurden die Hufe mit der Feile behandelt und in Form gebracht, sowie für die Vielseitigkeitseisen vorbereitet, auf die sich Schmied und Besitzerin zuvor geeinigt hatten.

    Gwynnbleidd benahm sich sehr vorbildlich. Ruhig stand er angebunden an der Stallwand und beschnoberte wenn dann eher interessiert die Taschen von Kathrin oder schaute über den Hof nach dem rechten. Auch wurde einmal kräftig gewiehert als ein solches rufen von den Weiden herüber kam.
    Nachdem behandeln der Hufe, musste Patrik nun eine Weile im Wagen der Schmiede herum hantieren um die Eisen passfertig zu bekommen. Nebenbei unterhielt er sich mit der hübschen Besitzerin und lies sich von dem Hengst und seinen Erfolgen während seiner bisherigen Lebenszeit erzählen. Und das schien eine ganze Menge zu sein.

    Immer wieder kehrte der Mann zu dem Hengst zurück um die Eisen anzupassen, doch bald war es geschafft und an jedem Huf saßen brandneue Eisen. Vorne waren sie mit den Vorderlappen versehen und hinten jeweils mit Seitenkappen, wie es bei Sportpferden meist üblich war, die regelmäßig solche Tuniere gingen wie es bei dem Berberhengst der Fall war.
    Kathrin fragte dann zum Schluss noch, ob sie auch das passende Stollenpaket für die Eisen bekommen könnte. Sie hätte es auch telefonisch schon angesprochen. Patrik viel ein das ihm der Chef tatsächlich so etwas sagte und stieg nochmal in den Laderaum des Kleintransporters. Kurz darauf tauchte er mit einer kleinen Schachtel auf und reichte es der Frau.

    Neugierig streckte der Hengst wieder die Nase nach vorne, als Patrik dann zu ihm kam um ihn für sein Durchhalten und das brave Mitmachen mit einer Karotte zu belohnen. Freudig wurde das Gemüse angenommen und geräuschvoll zerkaut.
    Freundlich wurde sich bei dem Schmied bedankt und auch Patrik bedankte sich für die angenehme Gesellschaft von Pferd und Reiter, ehe er dann seine Sachen zusammen packte um zu dem nächsten Kunden des Tages zu fahren.
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 47
    Gewonnene Reiterspiele: -
    Turnierbericht:
    © Samanta

    Die Anreise
    "Nein."
    "Och bitte."
    "Nein."
    "Komm schon. Denk daran, ich bin eine Frau, vielleicht mach ich das Auto kaputt." Kathi wusste schon jetzt, dass sie gewonnen hatte. "Na gut",sagte ich und stieg dann ins Auto. Sie sagte mir, dass ich nicht so miesepeterig sein sollte und ich verzog bloß das Gesicht. Klar, nur drei Stunden Fahrt. Abgesehen von den 16 Stunden Flug natürlich.

    Der Flug verlief verhältnismäßig entspannt, aber es besserte meine Laune nicht gerade, dass wir eben so lange fliegen mussten. An Schlaf war nicht wirklich zu denken und als wir schließlich 20 Stunden später ankamen, wollte ich einfach nur noch schlafen.

    Am nächsten Tag konnten wir weiterreisen und die letzte Etappe hinter uns bringen. Natürlich fuhr wieder ich. Als wir ankamen schrie sie mir direkt ins Ohr. Ich folgte ihrem Fingerzeig, konnte Aiden aber erst nicht entdecken, weil ihr Zeig mehr als nur vage war. Während sie wie ein aufgescheuchtes Suppenhuhn herum rannte, lief ich entspannt hinterher."Morgen",sagte ich nur knapp und sah mich dann um. Viel zu viele Menschen für meinen Geschmack, aber das hier war ja auch eine große Sache. Mit Menschen konnte ich nicht so gut, besser mit Pferden, die redeten nicht so viel. Ich folgte den beiden 'Quasselstrippen' ins Reitzelt und begrüßte Gwyn. Der Hengst schnaubte leise, als ich ihn hinter den Ohren kraulte."Na, mein Junge",sagte ich sanft,"alles gut."Er antwortete nicht, aber das war auch in Ordnung. Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, dass es den Pferden an nichts fehlte, verschwanden wir in unsere Betten. Ich war froh, denn obwohl wir gestern etwas geschlafen hatten, war ich vollkommen platt. Morgen wollte ich ausgeschlafen sein.

    Der erste Tag
    Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Kathi gerade durch das Zimmer rannte und ihre Sachen zusammen suchte. Ich war da doch etwas entspannter gewesen,denn ich hatte nicht so lange in den Federn gelegen. Das hatte mich jedoch nicht daran gehindert mir erstmal ordentlich die Rübe an einer vorstehende Kante zu stoßen."Verfluchte ..."Ich hatte den Rest des unschönen Fluches unterdrückt und ruckartiger als beabsichtigt meine Hose nach oben gezogen, was zur Folge hatte, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.Das fängt ja gut an. Ich hatte den Rest meiner Klamotten angezogen und war dann nach unten gegangen. Aiden stürmte schließlich wieder hoch und holte Kathi, die noch friedlich schlummerte, wie er uns mitteilte, nachdem er wieder da war.

    Ich war Aidens Fahrweise ja gewohnt, aber auch ich musste zwischenzeitlich beten. Wir kamen heil am Veranstaltungsgelände an und dank der rasanten Fahrt waren wir sogar einigermaßen pünktlich, beschlossen aber uns zu trennen.

    Am morgen startete ich mit Gwyn in der Dressur. Der Hengst war gut gelaufen und ich war zufrieden mit ihm. Auf dem Abreiteplatz hatte er erstmal einen seiner berühmten Freudenbuckler zum Besten gegeben. Nichts, womit ich nicht umgehen konnte. Das ganze hier war furchtbar spannend für den Hengst. Die Dressur hatten wir gut hinter uns gebracht. Ich hatte mich - wie jedes Mal - etwas seltsam in diesem piekfeinen Anzug gefühlt, aber was tat man nicht alles, um einen guten Eindruck zu hinterlassen? Trotzdem, jeden Tag sowas zu tragen, das würde mir im Leben nicht einfallen.

    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mich etwas umzusehen, aber die meiste Zeit verbrachte ich bei den Pferden und versuchte den Leuten aus dem Weg zu gehen. Kathi ließ das natürlich nicht zu und versuchte mich immer wieder irgendwo hin zu schleppen und ich ergab mich ihren 'Bitten' immer wieder. Ich konnte ihr nicht viel abschlagen. Schließlich war der erste Tag des Wettbewerbs zu Ende und wir fuhren zurück, um schlafen zu gehen. "Wehe du verschläfst morgen wieder",sagte Aiden noch zu Kathi, bevor wir uns alle zurückzogen und schlafen gingen.

    Der zweite Tag
    Mein Wecker klingelte durchdringend. Nachdem ich noch ein paar Sekunden mit geschlossenen Augen liegen geblieben war, stand ich auf und machte mich fertig. Wieder ein Tag in diesem seltsamen Anzug. Na toll. Ich zog mich um und nahm mir ein Shirt mit, damit ich wenigstens das später eintauschen konnte. Nachdem ich angezogen war, klopfte ich energisch an Kathis Tür. Ein genervtes 'Jaaa, ich komm ja schon' ertönte aus ihrem Zimmer. Sie riss keine zwei Sekunden später die Tür auf und sagte:"Man könnte meinen, ihr hättet euch verschworen."
    "Wir wollen nur nicht wieder zu spät kommen." Ohne ein Wort zu sagen, ging sie an mir vorbei.

    Aiden fuhr wieder. Dieses Mal eindeutig langsamer, aber dennoch nicht weniger rasant um die Kurven auf der Strecke."Irgendwann bringst du uns alle um",sagte ich und Aiden lachte."Das ist es mir wert, wenn ich dich dadurch zum Reden bekomme."Ich schwieg wieder und sah aus dem Fenster. Ein paar Minuten später waren wir auch schon da. Heute stand Springen auf dem Plan. Auch das würde ich mit Gwyn bestreiten. Ich freute mich, den Hengst zu sehen, nachdem wir das Stallzelt betreten hatten. Während ich ihn putzte, redete ich ein bisschen mit ihm, leise, sodass niemand sonst es hören konnte. Wir beide verstanden uns prächtig. Ich liebte diesen Hengst und er liebte mich. Naja, so wie Pferde einen eben lieben konnten. Bedingungslos und egal, was man tat.

    Auf dem Weg zum Abreiteplatz wäre ich beinahe hingefallen. Gwyn blieb entspannt, aber ich hatte das Gefühl, dass Kathi sich ein Lachen verkneifen musste. Zumindest zunächst, denn schließlich verfiel sie doch in Gelächter. "Stolperst schon über die eigenen Füße,hm?"Ich warf ihr nur einen 'bösen' Blick zu und ging weiter. Meine 'Pechsträhne' schien sich fortzusetzen, denn beim Aufsteigen trat Gwyn einen Schritt zur Seite, sodass ich auf dem Hosenboden landete. So als sei nichts gewesen, stupste er mich an und versuchte an meinem Jackett zu knabbern. Ich schob ihn weg und stieg dann auf. "Benimm dich",grummelte ich und ritt ihn ab.

    Auch das Springen hatten wir gut hinter uns gebracht. Gwyn war wie immer voller Elan gewesen und nur so über die Hindernisse geflogen. Das lag auch daran, dass wir schon ein eingespieltes Team waren. Er riss selten und vor allem, wenn man ihn durchgehend beschäftigte fuhr er zu Höchstleistungen auf. Morgen würde dann noch das Geländespringen stattfinden. Darauf freute ich mich eigentlich am meisten. Viel Action und vor allem ich und Gwyn als Team auf uns gestellt. Jedenfalls fühlte es sich für mich so an. Ich sah mir ein bisschen die anderen Teilnehmer beim Springen an und musste zugeben, dass viele gute Reiter hier vertreten waren. Kein Wunder, wir waren hier schließlich bei Jolympia. Ich war mir dennoch sicher, dass wir eine reale Chance hatten, hier einen Sieg einzufahren. Unsere Pferden waren in topform und ohne mich oder Kathi loben zu wollen, wir waren auch keine schlechten Reiter. Natürlich war ich dabei, als Kathi an der Reihe war und drückte ihr die Daumen. Sie würde das schon schaukeln und so war es auch. War auch nicht anders zu erwarten.

    Schließlich war auch der zweite Tag vorbei und wir fuhren zurück, um noch etwas zu quatschen - ich hörte eher zu, aber wer wollte denn kleinlich sein -, aber auch zeitig zu Bett zu gehen. Kaum hatte mein Kopf das Kissen berührte, war ich auch schon eingeschlafen.

    Der dritte Tag
    Der dritte Tag fing stressig an. Wir hatten alle verschlafen. Alle, außer Aiden. Er klopfte entnervt mehrmals an unsere Türen und warf uns aus den Betten. Ich zog mich rasch an, war noch schnell unter die Dusche gesprungen und rannte dann schon die Treppe hinunter. Keine gute Idee, denn ich übersah die letzte Stufe und konnte mich gerade noch am Gelände festhalten, bevor ich vornüber kippen konnte. "Herrgott nochmal",fluchte ich und murmelte noch einige Verwünschungen - die ich nicht wiederholen würde - vor mich hin. Aiden empfing uns mit einem grimmigen Gesicht und setzte seiner Horrorfahrt vom ersten Tag noch einmal eine Krone auf. "Wir werden alle sterben", rief Kathi, aber entgegen aller Erwartungen kamen wir lebend am Veranstaltungsgelände an.

    Nachdem ich Gwyn geputzt und ihn warm geritten hatte, dauerte es nicht mehr lange, bis wir schließlich in die letzte Prüfung starten konnten. Gwyn spitzte aufmerksam die Ohren."Wir schaffen das, mein Junge, hm?"Er antwortete nicht, wie immer. Frauen neigten dazu, jedes Schnauben oder Wiehern als Antwort zu interpretieren. Nun, ich tat das nicht. Er antwortete mir, aber nicht auf die Art, wie Frauen sie sahen. Schließlich starteten wir. Gwyn setzte ein und wir konnten das erste Hindernis ohne Probleme hinter uns bringen. Nun ja nicht die Konzentration verlieren, ermahnte ich mich und trieb den Hengst weiter. Nach dem nächsten Sprung machte er einen Buckler, den ich sitzen konnte, aber ich trieb ihn etwas energischer weiter, damit er dies unterließ. Wir brauchten jetzt volle Konzentration und keine Langeweilebuckler. Das nächste Hindernis war etwas kniffliger und ich wusste, dass einige schon daran gescheitert waren. Wir würden nicht zu ihnen gehören, das hatte ich beschlossen und ich wusste, dass Gwyn durchaus in der Lage war dieses Hindernis zu überwinden. Wasser. Etwas, wovor sich manche Pferde fürchteten. Gwyn nicht. Jedenfalls nicht, wenn man ihm klar machte, dass er kein Mitspracherecht hatte. Er spitzte aufmerksam die Ohren und sprang furchtlos in das Wasser. Offenbar steigerte das seine Konzentration wieder, denn er wurde aufmerksamer und konnte auch die nächsten Hindernisse ohne Probleme überwinden. Beim folgenden Hindernis schien er zunächst zu stocken,aber ein kräftiger Schenkeldruck und er zog wieder an. Wir brachten den Rest des Pacourses hinter uns. Mit Erfolg, wie ich betonen möchte. War auch nicht anders zu erwarten gewesen.

    "Das war super", begrüßte mich Kathi und reckte ihre Daumen in die Luft. Ich nickte bloß und stieg ab, achtete dieses Mal darauf, dass ich festen Boden unter den Füßen hatte, bevor ich Gwyn losließ. Der Hengst war außer Atem, aber nicht stark angestrengt, denn er war gut in Form.Beim Geländespringen musste man Gott sei Dank andere Klamotten tragen. Auch nicht besonders bequem, aber immerhin nicht so affig. Ich versorgte Gwyn und blieb noch eine Weile bei ihm. Wir würden erst morgen abreisen, weil es heute schon zu spät war und ich mich schlichtweg weigerte, heute noch zu fahren.

    Die Abreise
    Wir machten uns früh auf den Weg. 20 Stunden Reisezeit würden wir wieder hinter uns bringen müssen. Ich durfte fahren. Juhu! Welche Freude. Erst einmal lag jedoch der 16 stündige Flug vor uns. "Wehe das Mistding hat wieder Verspätung",grummelte ich, als wir den Check-In betraten. Er hatte keine Verspätung. Glück für Kathi, die den Flug mit mir verbringen musste. Nicht, dass ich meine schlechte Laune ausschließlich an ihr ausgelassen hätte. War es nicht schon schlimm genug 16 Stunden zu fliegen? Da brauchte man nicht noch eine Verspätung. Geplättet, aber zufrieden mit unserer Leistung, kamen wir schließlich zu Hause an. Aiden und die Pferde waren ebenfalls schon da. "Endlich wieder zu Hause",sagte ich und stieß mir erst einmal den Kopf am Auto. Was für eine Begrüßung!
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    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Kathrin McAlistair
    Name des Pferdes (+ Link)*: Green Tea & Lotusflower
    Tierarztbericht*:
    © Eowin

    Als nächste Patientin kam endlich mal wieder eine Stute, und zwar genauer gesagt ein fünfjähriges Highlandpony in der schönen Sonderfarbe Braunwindfarben.
    Im Gegensatz zu den Highland-Hengsten diesen Bestandes war Green Tea wirklich dünn, aber sie hatte eine sehr gute Figur, hier war nichts zu beanstangen.
    Ich begrüßte sie, indem ich ihr den Hals klopfte, dann machte ich mich auch bei ihr an die allgemeine Gesundheitskontrolle.
    Zunächst schaute ich nach der Farbe der Schleimhäute und übte einen leichten Druck mit der Fingerspitze aus, um zu sehen, wie schnell das Blut zurück in das Gewebe floss.
    Anschließend sah ich mir die Nüstern und Augen an, auch den Pupillenreflex kontrollierte ich. Ich schaute nach, ob die Stute Schmerz beim Abtasten der Hufe, Muskeln und Gelenke hatte und suchte nach Verdickungen, Verknotungen und warmen Stellen, doch so weit war alles in Ordnung. Nur ein Überbein vorne links konnte ich finden.
    Ich lobte die Stute dafür, dass sie alles so brav mitgemacht hatte, dann wurde auch sie gegen Influenta und Tetanus durch ein Kombipräparat und gegen Herpes geimpft. Sie quietschte kurz, als ich mit der Nadel in ihren Muskel stach und zuckte zusammen, blieb aber ruhig. Ich rieb kurz über die Einstichstelle, dann bekam sie schnell noch ihre Wurmkur, die sie nicht vom Hocker riss, aber auch nicht aus der Fassung brachte.
    Auch diese kleine Stute musste noch ein paar Härchen lassen für den Gentest. Sie zog gegen meinen Druck an, sodass sie mir eigentlich noch half, ihr die Haare auszuziehen. Sie wanderten in ein Röhrchen und die Stute wieder in den Stall.

    Ergebnis des Gentests bei Green Tea & Lotusflower

    Ee Aa Zz Soso ff
    Tea verdankt ihre schöne, dunkle Färbung des Sooty-Gens, welches sie heterozygot trägt. Die Hälfte ihrer Fohlen statistisch gesehen werden das schöne, blonde Langhaar tragen. Außerdem trägt sie homozygot Flaxen, was sich bei ihr nicht auswirkt; richtig angepaart könnte jedoch ein Lichtfuchs fallen.
    Hufschmiedbericht: -
    Teilnahmen an Reiterspielen: -
    Gewonnene Reiterspiele: -
    Turnierbericht:
    Die Anreise
    Verschlafen nippte ich an meinem Kaffee und versuchte mich irgendwie in eine halbwegs bequeme Position zu bringen. Ein Blick auf die Uhr am Armaturenbrett zeigte mir, dass es gerade halb 4 war, morgens selbstverständlich. Ich gähnte und schloss die Augen. Glücklicherweise hatte ich Hansi dazu verdonnern können zu fahren, auch wenn er von dieser Wendung nicht allzu begeistert war. „Sei nicht so miesepetrig, es sind doch nur noch 3 Stunden Fahrt“, grinste ich und seine Miene verfinsterte sich noch mehr. „Ok, und die 16 Stunden Flug...“, murmelte ich leise.

    Tatsächlich stiegen wir 20 Stunden später minimal gereizt und übermüdet aus dem Flieger. Am Flughafen war es unheimlich voll und wir schafften es auch noch uns locker 20 Mal zu verlaufen, bevor wir endlich in unseren Mietwagen steigen konnten. Diese Nacht würden wir noch in einem Hotel in Flughafennähe verbringen, sodass wir morgen zumindest einigermaßen ausgeschlafen, die restliche Reise in Angriff nehmen konnten, denn es lag noch ein ganz schönes Stück vor uns.

    „Da ist Aiden!“, rief ich lauthals, sodass Hansi zusammenzuckte und deutete wage in eine Richtung. „Aiden! Da sind wir, ist alles gut verlaufen? Wie geht’s den Pferden?“, plapperte ich drauf los, kaum dass ich ihn erreicht hatte. Hansi schlenderte gemütlich hinterher, er machte sich mal wieder überhaupt keinen Stress, was meiner Ungeduld nicht gerade gut tat.
    „Keine Sorge, alles in Ordnung . Die Pferde haben sich schon ganz gut eingewöhnt. Ihr seid aber ganz schön spät dran.“
    „Ja, es gab Verzögerungen. Wir durften noch ein paar Stunden länger auf unseren Flug warten, aber alles nicht so wichtig, hui es ist schon ganz schön viel los hier.“
    Ich sah mich um und versuchte mich zu orientieren. Überall waren Menschen, die plapperten, schreiende Kinder, aus den Lautsprechern die überall verteilt waren erklang Musik und unverständliche Ansager. Und das obwohl die Turniere erst morgen beginnen sollten.

    Endlich hatten wir das gewaltige Stallzelt erreicht in dem unsere Pferde untergebracht waren. Alle drei schienen von dem ganzen Trubel ziemlich unbeeindruckt, wobei hier glücklicherweise auch nicht ganz so viel Chaos herrschte. „Wann seid ihr denn eingetroffen?“, fragte ich Aiden.
    „Heute Morgen, in aller herrgottsfrühe. Wir müssten so gegen halb 3 hier gewesen sein und dann noch jemanden zu finden, der um die Uhrzeit noch Pferde einquartiert... Nun ja, jetzt ist es ja geschafft.“
    „So, ich will jetzt auch nichts lieber, als endlich wieder in einem Bett zu schlafen. Lasst uns ins Hotel fahren, nicht dass wir morgen auf dem Pferd einschlafen!“

    Der erste Tag
    Wie ein aufgeschrecktes Huhn rannte ich durchs Zimmer und suchte meine Sachen zusammen. Natürlich hatte ich total verpennt. Hansi war vor 5 Minuten ins Zimmer gestürmt und hatte angekündigt sie säßen alle schon im Auto und fragte ob ich fertig wäre. Zu dem Zeitpunkt lag ich allerdings noch tief vergraben unter einem Berg Decken und schlummerte friedlich.

    Aiden jagte in einem irren Tempo die Straße entlang, sodass ich bei jeder Kurve Angst hatte, das Auto würde vom Asphalt abkommen und im Graben landen. Trotz allem schaffte er es uns lebend, nicht verhaftet und sogar noch einigermaßen pünktlich zum Veranstaltungsgelände zu bringen.
    Trotzdem beschlossen wir uns aufzuteilen.

    Eine halbe Stunde später befand ich doch endlich auf dem Abreiteplatz, wo sich auch sofort die Nervosität merkbar machte. Tee war zum Glück noch recht entspannt und ich versuchte mich von ihr beeinflussen zu lassen, doch so ganz klappte das nicht. Kurz schloss ich die Augen und atmete einmal tief durch, woraufhin ich fast mit einem anderen Reiter zusammengestoßen wäre.
    „Ok, jetzt aber mal Konzentration!“, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu dem hochmotivierten Pony in dessen Sattel ich saß.

    Die Nummer 354 wurde aufgerufen. Wir waren 2 Teilnehmer später dran, also beschloss ich die Runde noch zu Ende zu reiten und mich dann zur Arena aufzumachen.

    „Die Nummer 356, Kathrin McAlistair mit Green Tea and Lotusflower bitte antreten!“
    „Oh verdammt, das sind wir!“, seufzte ich, einerseits kurz vor der Panik aber andererseits erleichtert, weil es bedeutete, dass wir die Prüfung vor der es mir am meisten graute dann wohl in näherer Zukunft überwunden hätten.
    Ich atmete noch einmal tief durch, und leitete Tee dann auf den Platz. Als ich die Menschenmassen sah die uns mit Argusaugen beobachteten bekam meine Nervosität nochmal einen ordentlichen Wachstumsschub, doch als die ersten Übungen erfolgreich hinter uns gebracht waren, wurde es allmählich besser.
    Am Ende ritt ich sogar mit einem fetten Grinsen im Gesicht aus der Arena und lobte Tee ausgiebigst. Sie hatte sich wirklich gut geschlagen, dafür dass die eindeutig mehr Spring- als Dressurpferd war. So konnte ich hoffentlich gleich etwas optimistischer an die nächste Prüfung gehen. Das Springen, das am Folgetag stattfinden sollte.

    Der zweite Tag
    Heute hatte ich es tatsächlich geschafft nicht zu verschlafen. Relativ entspannt ging es also diesmal zur Veranstaltung. Ich war noch immer einigermaßen motiviert vom Vortag, als Tee sich so gut geschlagen hatte, trotzdem konnte ich einen Anflug von Lampenfieber nicht unterdrücken. „Warum tue ich mir das nur immer wieder an?“, murmelte ich mir selbst zu, während ich auf die Austeilung meiner Startnummer wartete. Vor mir waren noch ein Dutzend Menschen, was meinen super tollen Zeitplan doch wieder zu gefährden schien. Ich sollte endlich mal lernen zu Ende zu denken, denn eigentlich hätte man das erwarten können.

    Glücklicherweise hatte Aiden ganze Arbeit geleistet. Sowohl Tee als auch Ikarus standen fertig geputzt und gesattelt im Gang. Ich befestigte noch kurz die Startnummer an Tee’s Trense und musste dummerweise feststellen, dass ich schon bald dran war. Glücklicherweise hatte Aiden auch dafür einen Lichtblick parat. Er war am Morgen, als die Arena eröffnet wurde bereits den Springplatz abgelaufen und konnte mir nun zumindest erklären wie der Platz so aussah und auf was ich mich gefasst machen musste. Es war zwar nicht so gut wie ihn mit eigenen Augen zu sehen, doch ich musste mich sputen um überhaupt pünktlich den Abreiteplatz zu erreichen.

    Tee war weit weniger entspannt als noch am Vortag. Sie war offensichtlich genervt von dem Haufen anderer Pferde und Reiter, die den Abreiteplatz überschwemmt hatten und einem kaum den Platz ließen sich überhaupt zu bewegen. Ich seufzte und versuchte Tee so gut es ging aufzuwärmen. Was machten die überhaupt alle schon hier?, dachte ich missmutig. Gestern war weit weniger los gewesen. Wobei ich gestern auch eine der letzten gewesen bin, vielleicht hing es damit zusammen.

    Wir verließen den Platz, was uns beiden sichtlich gut tat. Tee hatte noch ein Weilchen um sich vor der Prüfung zu entspannen, während wir warteten, dass wir aufgerufen wurden. Dann war es endlich soweit.

    Tee jagte etwas zu schnell auf den Parcours zu, und hätte fast das erste Hindernis direkt eingestampft, hätte ich sie nicht vorher noch etwas verlangsamt, sodass sie in einem einigermaßen kontrollierbaren Tempo über den Sprung segeln konnte.
    Glücklicherweise kam auch sie dadurch wieder zu sich. Es war nicht unser schönster Sprung und ich sah die Stangen auch schon auf dem Boden liegen, doch irgendwie schafften wir es doch fehlerfrei und von da an wurde alles besser. Das Pony hatte sich wieder eingekriegt und segelte jetzt vollkommen problemlos über alle Sprünge hinüber.

    Als wir den letzten überwunden hatten und unsere Zeit durchgegeben wurde, stellte sich diese auch gar nicht so schlecht heraus und in jedem Fall waren wir fehlerfrei durchgekommen.

    Der dritte Tag
    Tee war hibbelig. Wir waren gerade bereits im Schritt den Geländeparcours abgeritten und der Stute schien er überhaupt nicht zu gefallen. Die ganze Zeit tänzelte sie herum, scheute vor dem Wassergraben, obwohl sie ihn sich in aller Ruhe von allen Seiten betrachten durfte und drangsalierte die Pferde in ihrer Nähe aufs Äußerste. Dauernd schnappte sie oder hob drohend einen Hinterfuß. Getreten hatte sie zum Glück noch niemanden und ich achtete jetzt darauf mich von den anderen soweit es ging fern zu halten. „Was ist denn los mit dir heute?“, schimpfte ich missmutig. Ungeduldig lauschte ich den Lautsprecheransagen. Unser Vorgänger hatte den Parcours offenbar fast vollständig bestritten, sodass wir die gleich endlich hinter uns bringen konnten.
    Ich versuchte noch die letzten paar Minuten mich zu entspannen und an etwas Fröhliches zu denken, sodass ich eventuell etwas Ruhe an meine Stute weitergeben konnte, dann wurden wir endlich aufgerufen und Tee jagte davon.
    Mit einer Mordsgeschwindigkeit heizte sie durch den Parcours und ich sah uns mehr als einmal auf der Nase liegen, doch irgendwie schafften wir es unbeschadet. Vor dem Wassergraben wurde sie, wie erwartet, etwas bockig, verlangsamte ihr Tempo, fing an zu tänzeln. Doch ich war glücklicherweise darauf vorbereitet, und konnte sie konstant weiter vorantreiben. Es war ein ziemlicher Kampf, doch letztendlich schafften wir es über diesen verdammen Graben. „Komm, der Rest ist doch jetzt wohl ein Klacks!“, feuerte ich die kleine Stute an, und trieb sie zum Endspurt an.

    Erleichtert verließ ich den Parcours. „Siehst du, war doch gar nicht so schlimm!“, wurde ich von einem Honigkuchen-Aiden empfangen. Vollkommen erschöpft rutschte ich vom Pferd und kraulte Tee noch einmal ausgiebig den Hals. „Naja, der Wassergraben war nicht so toll, wir müssen uns endlich einen anlegen!“, grinste ich, froh das Ganze ohne Blamage überstanden zu haben. Vielleicht hatten wir tatsächlich ganz gute Chancen, doch darüber wollte ich jetzt gar nicht mehr nachdenken. Bis die Ergebnisse kamen war endlich etwas Zeit zum Entspannen.
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Hans-Joachim Viklund
    Name des Pferdes (+ Link)*: Ikarus
    Tierarztbericht*:
    © Eowin

    Als nächster Patient auf meiner Liste stand Ikarus, ein englisches Vollblut mit sehr interessanter Fellfärbung. Obgleich der Hengst schon sechs Jahre alt war und zweifelsohne ein Schimmel war, war er noch nicht sonderlich weit ausgeschimmelt – nur punktweise zierten weiße Haare sein Fell.
    Ich stellte schnell fest, dass Ikarus große Probleme hatte, wirklich still zu stehen: Er versuchte beim Führen immer wieder zu überholen, einmal angebunden trat er ständig von einem Bein auf das andere.
    So machte er es mir etwas schwer, seinen Gesundheitszustand zu kontrollieren, doch die Kontrolle zeigte, dass der Hengst vollkommen gesund war. Er zeigte keine Verspannungen, die schön großen Gelenke waren trocken und nicht warm.
    Dennoch war ich froh, als ich alles nachgeschaut hatte und ich nicht mehr aufpassen musste, wo meine Füße standen, damit er sich nicht den gleichen Platz für die Seinen aussuchte.
    Auch Ikarus wurde gegen Influenza, Tetanus und Herpes geimpft, sodass er fortan für jedes Turnier bereit war.
    Er ließ es erstaunlich ruhig über sich ergehen – er hampelte nicht mehr, als er ohnehin die ganze Zeit tat. Er muckte auch nicht, als ich mit der Nadel in den Muskel stach.
    Dafür war die Wurmkur offenbar für ihn der blanke Horror. Zunächst wollte er das Maul nicht aufmachen, als es dann auf war, weigerte er sich vehement, indem er den Kopf hochriss, sich die Paste in den Schlund drücken zu lassen. Doch mit etwas Fummelei gelang es mir und Ikarus kaute ungewohnt leer und schlug immer wieder mit dem Kopf, in der Hoffnung, den offenbar ekeligen Geschmack los zu werden. Natürlich gelang es ihm nicht – die Paste hatte er bereits geschluckt.
    Zu guter Letzt musste auch Ikarus noch ein paar Haare für den Gentest lassen. Eine interessante Angelegenheit, da er bei jedem Haar, das ich ausriss, leise, aber beleidigt quietschte.

    Ergebnis des Gentests von Ikarus:

    Ee aa Gg
    Die Heterozygotie des Extension-Genes verdeutlich, dass Ikarus auch Füchse zeugen kann. Außerdem ist er ein Rappschimmel und trägt das Grey-Gen heterozygot – es werden also nicht alle Nachkommen Schimmel werden. Die Punkte sind eine interessante Anomalie des Grey-Gens – eine Scheckung konnte bei ihm nicht festgestellt werden.
    Hufschmiedbericht: -
    Teilnahmen an Reiterspielen: -
    Gewonnene Reiterspiele: -
    Turnierbericht:
    !Achtung! Die Texte sind nicht gleich, nur die jeweiligen Einleitungen, damit alles einheitlich bleibt - Die Pferdespezifischen Teile sind hier blau markiert.

    Die Anreise
    Verschlafen nippte ich an meinem Kaffee und versuchte mich irgendwie in eine halbwegs bequeme Position zu bringen. Ein Blick auf die Uhr am Armaturenbrett zeigte mir, dass es gerade halb 4 war, morgens selbstverständlich. Ich gähnte und schloss die Augen. Glücklicherweise hatte ich Hansi dazu verdonnern können zu fahren, auch wenn er von dieser Wendung nicht allzu begeistert war. „Sei nicht so miesepetrig, es sind doch nur noch 3 Stunden Fahrt“, grinste ich und seine Miene verfinsterte sich noch mehr. „Ok, und die 16 Stunden Flug...“, murmelte ich leise.

    Tatsächlich stiegen wir 20 Stunden später minimal gereizt und übermüdet aus dem Flieger. Am Flughafen war es unheimlich voll und wir schafften es auch noch uns locker 20 Mal zu verlaufen, bevor wir endlich in unseren Mietwagen steigen konnten. Diese Nacht würden wir noch in einem Hotel in Flughafennähe verbringen, sodass wir morgen zumindest einigermaßen ausgeschlafen, die restliche Reise in Angriff nehmen konnten, denn es lag noch ein ganz schönes Stück vor uns.

    „Da ist Aiden!“, rief ich lauthals, sodass Hansi zusammenzuckte und deutete wage in eine Richtung. „Aiden! Da sind wir, ist alles gut verlaufen? Wie geht’s den Pferden?“, plapperte ich drauf los, kaum dass ich ihn erreicht hatte. Hansi schlenderte gemütlich hinterher, er machte sich mal wieder überhaupt keinen Stress, was meiner Ungeduld nicht gerade gut tat.
    „Keine Sorge, alles in Ordnung . Die Pferde haben sich schon ganz gut eingewöhnt. Ihr seid aber ganz schön spät dran.“
    „Ja, es gab Verzögerungen. Wir durften noch ein paar Stunden länger auf unseren Flug warten, aber alles nicht so wichtig, hui es ist schon ganz schön viel los hier.“
    Ich sah mich um und versuchte mich zu orientieren. Überall waren Menschen, die plapperten, schreiende Kinder, aus den Lautsprechern die überall verteilt waren erklang Musik und unverständliche Ansager. Und das obwohl die Turniere erst morgen beginnen sollten.

    Endlich hatten wir das gewaltige Stallzelt erreicht in dem unsere Pferde untergebracht waren. Alle drei schienen von dem ganzen Trubel ziemlich unbeeindruckt, wobei hier glücklicherweise auch nicht ganz so viel Chaos herrschte. „Wann seid ihr denn eingetroffen?“, fragte ich Aiden.
    „Heute Morgen, in aller herrgottsfrühe. Wir müssten so gegen halb 3 hier gewesen sein und dann noch jemanden zu finden, der um die Uhrzeit noch Pferde einquartiert... Nun ja, jetzt ist es ja geschafft.“
    „So, ich will jetzt auch nichts lieber, als endlich wieder in einem Bett zu schlafen. Lasst uns ins Hotel fahren, nicht dass wir morgen auf dem Pferd einschlafen!“

    Der erste Tag
    Wie ein aufgeschrecktes Huhn rannte ich durchs Zimmer und suchte meine Sachen zusammen. Natürlich hatte ich total verpennt. Hansi war vor 5 Minuten ins Zimmer gestürmt und hatte angekündigt sie säßen alle schon im Auto und fragte ob ich fertig wäre. Zu dem Zeitpunkt lag ich allerdings noch tief vergraben unter einem Berg Decken und schlummerte friedlich.

    Aiden jagte in einem irren Tempo die Straße entlang, sodass ich bei jeder Kurve Angst hatte, das Auto würde vom Asphalt abkommen und im Graben landen. Trotz allem schaffte er es uns lebend, nicht verhaftet und sogar noch einigermaßen pünktlich zum Veranstaltungsgelände zu bringen.
    Trotzdem beschlossen wir uns aufzuteilen.

    (Hansi)
    Glücklicherweise hatte ich noch etwas mehr Zeit als Kathi, sodass ich noch eine ganz entspannte Runde über das Gelände drehen und mir sogar noch den Anfang ihres Rittes ansehen konnte. Es sah gar nicht schlecht aus für die Beiden. Leider wusste ich nicht wie’s ausgehen würde, denn die Zeit fing allmählich doch an zu drängen. Ikarus brauchte ohnehin auf Turnieren immer etwas länger um warm zu werden und sich einigermaßen zu entspannen, also beschloss ich mich langsam aber sicher zum Abreiteplatz aufzumachen. Dressur war ohnehin nicht sein Favorit. Interessanterweise traf auf viele unserer Pferde zu. Vollkommen in Gedanken wäre ich fast am Stallzelt vorbeigelaufen, hätte nicht Aiden vom Eingang aus gerufen und mit den Armen gefuchtelt.

    „Na, mein großer, dann wollen wir den anderen Mal zeigen was so‘n ‚olles Rennpferd‘ alles drauf hat!“, flüsterte ich Ikarus zu, mit den Worten die uns vorhin ein kugelrunder Mann hinterhergeschmissen hatte, der nun vom Zaun des Platzes aus seiner, wie ich vermute, Tochter die Hölle heiß machte.

    Ich war erstaunlich entspannt und schaffte es dadurch auch Ikarus einigermaßen ruhig zu halten, der vor Turnieren immer etwas aufdrehte. Er musste ja unbedingt gefallen und wenn etwas nicht so lief wie er wollte wurde er auch schnell zickig und missmutig. Ungeduldig tänzelte er herum, und konnte es offensichtlich kaum erwarten der Welt endlich zu präsentieren was er konnte. Und endlich durfte er!

    Wir wurden aufgerufen und trabten in die Halle. Von hier aus gesehen, wirkte das Publikum noch viel gewaltiger als wenn man selbst darin saß. Auch die Konkurrenz würde nicht leicht zu schlagen sein, insbesondere in der Dressur. Ich glaubte fest daran, dass Ikarus im Geländespringen alle in die Pfanne hauen würde, hier hingegen mussten wir uns wirklich verdammt anstrengen.

    „Komm das haben wir alles geübt, das schaffst du ohne Probleme!“, murmelte ich dem immer noch leicht zappeligen Hengst zu, der sich jedoch immer weiter entspannte, desto mehr Aufgaben wir fehlerfrei bewältigt hatten.

    Zufrieden ließ ihm die Zügel lang und der Hengst stapfte entspannt aus der Arena. Es war vielleicht nicht die beste aller Vorführungen aber ich trotzdem ziemlich stolz auf ihn und freute mich bereits auf das Springen und vor allem den Geländeritt, was ihm beides wesentlich besser lag.


    Der zweite Tag
    Heute hatte ich es tatsächlich geschafft nicht zu verschlafen. Relativ entspannt ging es also diesmal zur Veranstaltung. Ich war noch immer einigermaßen motiviert vom Vortag, als Tee sich so gut geschlagen hatte, trotzdem konnte ich einen Anflug von Lampenfieber nicht unterdrücken. „Warum tue ich mir das nur immer wieder an?“, murmelte ich mir selbst zu, während ich auf die Austeilung meiner Startnummer wartete. Vor mir waren noch ein Dutzend Menschen, was meinen super tollen Zeitplan doch wieder zu gefährden schien. Ich sollte endlich mal lernen zu Ende zu denken, denn eigentlich hätte man das erwarten können.

    Glücklicherweise hatte Aiden ganze Arbeit geleistet. Sowohl Tee als auch Ikarus standen fertig geputzt und gesattelt im Gang. Ich befestigte noch kurz die Startnummer an Tee’s Trense und musste dummerweise feststellen, dass ich schon bald dran war. Glücklicherweise hatte Aiden auch dafür einen Lichtblick parat. Er war am Morgen, als die Arena eröffnet wurde bereits den Springplatz abgelaufen und konnte mir nun zumindest erklären wie der Platz so aussah und auf was ich mich gefasst machen musste. Es war zwar nicht so gut wie ihn mit eigenen Augen zu sehen, doch ich musste mich sputen um überhaupt pünktlich den Abreiteplatz zu erreichen.

    (Hansi)
    Heute waren wir kurz nach Kathi an der Reihe, sodass ich gar nicht lang trödelte, mir Ikarus schnappte und mich nur wenig später auf den Weg zum Abreiteplatz machte, der brechend voll war. „Scheißdreck!“, fluchte ich verbissen in meinen Bart. Am anderen Ende des Platzes, sah ich Kathi mit einer ziemlich schlecht gelaunten Tee herumzockeln, die beiden konnten sich kaum frei bewegen.

    Ein Weilchen wartete ich noch, in der Hoffnung, dass es sich vielleicht leeren würde, doch stattdessen kamen für jeden der den Platz verließ direkt 2 neue, hatte ich das Gefühl. Also ergab ich mich meinem Schicksal, aufgewärmt werden musste der Hengst schließlich ohne Frage, und wenn ich mich einfach auf einem der Wiesen in der Umgebung ausbreiten würde, gäbe das sicherlich nur Ärger.

    Das Aufwärmen war eine reine Tortur gewesen, doch glücklicherweise waren wir nun endlich dran. Ikarus wirkte bereits ziemlich gereizt, ließ sich aber noch einigermaßen händeln. Er war leider etwas unaufmerksam, kam oft falsch an die Sprünge ran und das ein oder andere Mal war es wirklich einfach nur Glück, dass die Stangen nicht herunter fielen, doch zumindest unsere Zeit schien in Ordnung zu sein. Ganz davon abgesehen, dass wir zwar recht chaotisch durch den Parcours geritten waren, doch keine einzige Stange hatten fallen lassen, was fast an ein Wunder grenzte.


    Der dritte Tag
    (Hansi)
    Endlich war meine, und auch Ikarus‘ liebste Disziplin gekommen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war der heutige erstaunlich entspannt. Man konnte die Aufregung förmlich in der Luft spüren und der Hengst war durchaus ein wenig aufgeregt, doch nicht im negativen Sinne. Man merkte, dass er es kaum erwarten konnte endlich auf die Geländestrecke zu kommen und als wir dann schließlich aufgerufen worden, ließ er sich das nicht zweimal sagen. Problemlos jagte über die Sprünge hinweg, ließ zeitlich einen gewaltigen Haufen unserer Konkurrenten hinter sich und machte nicht einen Fehler.

    Völlig außer Atem, doch verdammt zufrieden erreichten wir das Ziel.
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
    Samanta gefällt das.
  14. Sammy

    Sammy Bekanntes Mitglied

    ACHTUNG: Turnierbericht ist immer derselbe, allerdings ist jede Prüfung mit jedem Pferd einzeln beschrieben!

    Name des Reiters*:
    Samantha O`Neill
    Name des Pferdes (+ Link)*: Fantastic Fly
    Tierarztbericht*:
    Eddi [​IMG]
    Tierarztkontrolle
    Heute ging es mal wieder auf das große Zuchtgestüt Hollybrook Stud und ich brauchte ein Weilchen, ehe ich Sammy in einem der vielen Stalltrakte entdeckte. "Hey!", begrüßte ich sie fröhlich, umarmte sie kurz und folgte ihr dann auch schon in den Stall. Auch Sammy wurde vom Jolympia-Fieber gepackt und genau deshalb war nun ich hier: Fantastic Fly benötigte einen aktuellen Vet-Check für die Teilnahme. An sich war der Check nur ein kurzes Angucken und fertig, aber bei Sammy machte ich mir natürlich die Mühe, den Hengst genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Dafür musste sie ihn mir aber auch erst einmal im Schritt und Trab vorführen, ehe wir dann gemeinsam zum Putzplatz gingen. Ich notierte kurz, dass seine Gangarten taktklar und rein waren, ehe ich mit der Untersuchung begann. Ein schneller Blick in Ohren und Maul, schon konnte ich die Spalte auf dem Blatt abhaken. Dann hörte ich Herz und Lunge ab und kontrollierte seine Werte. Auch dort war alles in Ordnung, nun also das Abtasten vom Genick bis zur Schweifrübe, immer schön die Wirbelsäule entlang. Fantastic Fly blieb locker und entspannt, auch seine Gelenke und Sehnen sahen gut aus.
    Nun mussten eigentlich nur noch die Influenza- und Herpesimpfung aufgefrischt werden. Da es sich dabei um ein Kombipräparat handelte, musste Fly nur eine Spritze ertragen und dann bekam er noch die Wurmkur geschluckt und schon konnte Jolympia kommen. Ich unterschrieb das Formular und händigte es Sammy aus, dann wünschte ich beiden noch eine Menge Glück für Jolympia, ehe ich mich schon auf den Heimweg machte.
    Hufschmiedbericht:
    Rhapsody [​IMG]
    Hufschmiedbericht
    Die Regenwahrscheinlichkeit in England lag bestimmt konstant bei mindestens 50%. Die Regenwahrscheinlichkeit in England im Oktober …
    „90%?! Für die ganze Woche!?“ Wütend schlug ich den Laptop zu. Ich war doch gerade erst wieder gesund geworden und war von Elisa noch nicht wieder irgendwo eingesetzt worden. Und jetzt sollte ich ins verregnete England, weil Zoe und Adèle „arbeiten“ mussten. Natürlich. Zoe durfte ins schöne Deutschland, auf mich wartete die nasseste Insel der Welt.
    Aber gut, Nein sagen konnte ich ja auch nicht – Samantha O’Neill hätte bestimmt nicht angerufen, wenn sie keinen Hufschmied brauchen würde. Also bestellte ich mir grummelnd ein Flugticket und bereitete mich mit irgendwelchen Immunaufbaukuren vor.

    ***

    Den zweiten Tag, den ich dann in England verbrachte – Jetlag musste wenigstens etwas ausgeglichen werden, okay? – machte ich mich auf den Weg zum Hollybrook Stud. Vor ein paar Monaten war ich schon hier gewesen, deswegen fand ich den Hof auf Anhieb wieder (aber mal ehrlich, so ein Anblick wie das Hollybrook Stud – selbst im Nebel mit Nieselregen – war einfach zu schön, um ihn einfach zu vergessen!).
    Kaum hatte ich den Leihwagen geparkt, kam auch schon Samantha O’Neill auf mich zu. Sie begrüßte mich herzlich wieder und erzählte sofort von Everybody’s Darling, die jetzt gekrönt war – worauf ich ihr natürlich erst einmal gratulierte, ich war ja höflich – und der kleinen Cirilla. Klein war vielleicht übertrieben, denn die Zweijährige würde mich schon bald überragen, aber man durfte ja noch träumen.
    Nachdem ich den beiden kurz Hallo gesagt hatte, führte Samantha mich zu meinen heutigen Klienten. Ich wusste zwar schon in etwa, was auf mich zukam, doch es blieb einem trotzdem immer wieder die Spucke weg, wenn ein Hengst mit 1,75m vor einem stand. Trotzdem streckte ich dem Fuchs mutig meine Hand entgegen, während Samantha ihn mir vorstellte. „Fantastic Fly, und er macht seinem Namen alle Ehre,“ meinte sie grinsend und klopfte dem Hengst den Hals.
    Von dem Telefonat wusste ich noch, dass er, genau wie die anderen beiden, nicht beschlagen war. Das sollte sich nun aber ändern. Fröhlich summend nahm ich mir mein Hufmesser und begann mit dem Ausschneiden. Nach dem Abraspeln – die Hufsohlen mussten ja plan auf dem Boden liegen – bockte ich jeden Huf auf, um schließlich die Tragwände anzupassen. So wie jedes Pferd, dass nicht regelmäßig beschlagen war, fand Fantastic Fly den Bock ein wenig befremdlich, doch ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
    Bevor die Aluminiumbeschläge angepasst und aufgenagelt werden konnten – natürlich mit Stollenlöchern – bat ich Samantha noch einmal, den Hengst vortraben zu lassen. Ein letzter Check, dann war Fantastic bereit, neue Schuhe zu kriegen.
    Für ein paar Schritte fühlte es sich für ihn noch etwas komisch an, doch das legte sich, sobald es zurück in die Box ging. Keine drei Minuten später kam Samantha mit einem Apfelschimmel zurück. Auch er überragte mich um bestimmt fünfzehn Minuten, aber Levistino war viel zu aufgeregt, um die kleine Hufschmiedin unter ihm zu beachten. „Er ist ein wenig … hibbelig,“ erklärte Samantha, aber Levistino war wohl kaum schwerer zu händeln als Muraco an seinen schlimmen Tagen.
    Die Grundbehandlung dauerte dann doch ein wenig länger als vor kurzem bei Fantastic Fly, da Levistino irgendetwas gehört hatte und mir sofort den Huf wegzog. Samantha begann immer sofort, sich zu entschuldigen, doch ich winkte sie nur ab und vergewisserte, dass ich so etwas natürlich gewöhnt war. Dafür gab es keinerlei Zwischenfälle beim Aufnageln; nicht wirklich beruhigt aber weitestgehend ruhig stand der Trakehner da und ließ mich die Eisen mitsamt Löcher anbringen. Die Stollen würden später erst eingesetzt werden und lagen noch in einer Tüte auf dem Beifahrersitz meines Leihwagens.
    Als Levistino weg war, bereitete ich mich mental schon auf das letzte Pferd vor. Ich war fast ein wenig enttäuscht, als vor mir „nur“ eine 1,68 m große Stute stand. „Die ist ja direkt klein,“ scherzte ich – Samiyah war trotzdem noch gute zehn Zentimeter größer.
    Groß und in der Farbe war die Trakehnerstute natürlich ein wahrer Hingucker. Doch beim ersten Vortraben konnte ich mich trotzdem noch auf ihren Gang konzentrieren – auch, wenn es ein wenig ablenkend war.
    Das Leckerli, das sie von mir bekam bevor ich anfing, half wohl ungemein mit ihrer Laune; laut Samantha war sie gerne mal ein wenig eingebildet und ließ das die Menschen um sie herum spüren. Jetzt jedoch gab sie mir brav jeden Huf und guckte nicht einmal dumm, als ich den ersten Huf aufbockte. „Bis jetzt ist sie mein Liebling,“ meinte ich grinsend als ich mit den Hufeisen zurück kam.
    Dann galt es nur noch, die Beschläge anzupassen und aufzunageln. Einmal kurz noch vorführen, dann war ich auch schon fertig. Zufrieden holte ich die Stollen und erklärte Samantha dann noch, wie sie mit ihnen umzugehen hatte, bis ich mich wieder verabschiedete.
    Teilnahmen an Reiterspielen: ///
    Gewonnene Reiterspiele: ///
    Turnierbericht:
    „Wir fahren zu Jolympia!“, rief ich freudestrahlend, während ich auf meinen Stall zueilte. Gerade eben war mit der Post die Bestätigung gekommen, dass ich mich qualifiziert hatte, mit meinen Warmblütern Samiyah, Levistino und Fantastic Fly teilzunehmen. Ich konnte es kaum glauben und stellte bereits Überlegungen an, welche Musik ich für die Dressurkür wählen würde, wie die Geländehindernisse wohl aussehen würden und natürlich auch, wie meine Pferde die lange Reise zum Gestüt Townsend Acres überstehen würden. So in Gedanken versunken, wäre ich fast in meine Arbeitsreiterin Meg hineingerannt, die mich stürmisch umarmte. „Es hat also geklappt? Meine Güte, das ist ja so aufregend!“, lachte sie und auch meine anderen Angestellten kamen nach und nach aus dem Stall, um sich den Brief mit eigenen Augen ansehen zu können. Am meisten freuten sich natürlich Donald, Samuel und Meg, denn sie würden ihre Schützlinge auf der Reise begleiten….

    ***

    Einige Wochen später kontrollierte ich ein letztes Mal die Transportdecken der Pferde und drückte allen dreien einen dicken Kuss auf die Samtigen Nasen. „Ihr schafft das schon, meine Süßen. In ein paar Stunden sehen wir uns wieder!“, sagte ich und zwang mich anschließend, zu Samuel und den anderen zu gehen. Das Boarding würde gleich beginnen und es war höchste Zeit, dass wir los kamen. Heute ging es endlich auf nach Canada und damit auch zu Jolympia!
    Während des ganzen Flugs konnte ich nicht aufhören, an meine drei Pferde zu denken, die unter mir im Frachtraum transportiert wurden. Zwar hatte sich meine Freundin Eddi um die drei gekümmert, bevor wir aufgebrochen waren, doch es wäre mir trotzdem lieber, wenn ich bei ihnen sein könnte. Vor allem Samiyah hatte noch nie eine auch nur annähernd so lange Reise hinter sich gebracht. Die beiden Hengste waren da schon etwas erfahrener.
    Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv gewesen. Wir hatten stundenlang Listen erstellt, was wir an Ausrüstung und Pflegeutensilien brauchten, hatten so früh wie möglich alles zusammen gepackt und uns natürlich dem Training der Pferde gewidmet. Alle drei liefen aktiv im Turniersport mit und standen daher gut im Training, doch vor allem das Einstudieren der Dressurküren hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich war mit jedem Pferd einmal in der Woche auf der Militarystrecke und dem Springplatz gewesen und hatte zweimal Dressur trainiert. An weiteren zwei Tagen waren Samuel, Meg und ich mit den drei Warmblütern ausgiebig spazieren gewesen oder ausreiten gewesen, um ihre Kondition zu stärken und den siebten Tag hatten sie frei gehabt. Mit diesem Trainingsprogramm waren wir auch sehr gut gefahren – Levistino, Fantastic Fly und Samiyah waren in Topform und bereit, ihr Können unter Beweis zu stellen.


    ***

    Ich sprang aus dem Auto und streckte mich ausgiebig. Soeben waren wir auf Townsend Acres angekommen und ich konnte es kaum erwarten, meine Lieblinge endlich aus dem Hänger zu holen.
    Im selben Moment kam auch schon Elisa – die Leiterin von Townsend Acres auf uns zu und begrüßte uns herzlich. Ich kannte Elisa bereits, da sie schon einige meiner Pferde trainiert hatte, bevor ich selbst Trainerin geworden war. „Eure Pferde sind in Stallzelt 1 untergebracht. Die beiden letzten Boxen auf der rechten und die zwei letzten auf der linken Seite sind für euch. Einstreu, Heu und Wasser findet ihr direkt neben dem Zelt. Ich würde es euch gern selbst zeigen, aber du siehst ja was hier los ist.“, sagte Elisa entschuldigend. Ich lächelte nur verständnisvoll. In der Tat herrschte auf dem Gestüt reges Treiben. Neuankömmlinge bereiteten die Boxen für ihre Pferde vor, andere führten ihre Schützlinge spazieren oder standen in kleinen Grüppchen zusammen, um sich zu unterhalten. Ich wollte mich gerade umdrehen, da kam Elisa nochmals zurück. „Fast hätte ich es vergessen. Wir haben pro Paddock immer drei Pferde, zum Rotieren. Da du mit drei Pferden angereist bist, kannst du dir die Zeit für deinen Paddock selber einteilen. Es ist der rechts hinter dem Stall, mit der Nummer fünf.“ Ich bedankte mich und meinte zu meinen drei Begleitern: „Lasst uns Samiyah gleich hinbringen. Sie wird wahrscheinlich recht aufgedreht sein, da ist es gut, wenn sie sich ein bisschen bewegen kann. Samuel, Donald würdet ihr schon mal mit dem Einstreuen der Boxen anfangen? Meg und ich kommen dann sofort nach.“
    Die zwei Jungs öffneten die Rampe des geliehen Hängers und ich schlüpfte sofort zu meiner Prinzessen. Ich band sie los und führte sie zur Rampe. Dort blieb die auffällige Cremellostute stocksteif stehen und sah sich mit geblähten Nüstern und großen Augen um. Als Eddi ihren Feuervogel vorbeiführte und mir zuwinkte, erwachte Samiyah aus ihrer Starre und stolzierte neben mir die Rampe herunter. Mit gewölbtem Hals und wehender Mähne tänzelte Sami neben mir her und wieder einmal bemerkte ich die bewundernden Blicke, die die Leute der Stute zuwarfen. Ich grüßte im Gehen ein paar Bekannte, die ich von Turnieren und Auktionen kannte, bis wir schließlich unseren Paddock erreichten. Ich drückte Meg Samiyah`s Führstrick in die Hand und befreite die Stute anschließend von Gamaschen und Decke. „Okay, lass sie laufen“, wies ich Meg an, die sich mit genauso großen Augen umsah, wie die Stute neben ihr. Meg löste den Führstrick und schloss das Gatter hinter der Stute, die sofort mit langen Schritten lostrabte. Wieder einmal bewunderte ich Sami`s schwebende Gänge und die stolze Haltung des Pferdes. Ich betrachtete meine Trakehnerstute noch einen Augenblick, dann ging ich mit Meg ins Stallzelt, um den Jungs zu helfen. Die waren bereits eifrig am Werkeln und schickten uns weg, als wir mit anpacken wollten. „Lasst das mal die Männer machen, ihr könnt ja schon mal die zwei armen Kerle befreien!“, sagte Donald grinsend und so zuckten wir mit den Schultern und liefen zurück zum Hänger. Fly und Levistino traten bereits ungeduldig von einem Bein aufs andere und wieherten laut, als wir uns näherten. „Wen möchtest du nehmen?“, fragte ich Meg und die antwortete leicht errötend: „Levistino, bitte. Ich bin doch ziemlich nervös und er ist erfahrener. Ich glaube, Fly würde ich nur verrückt machen.“
    Ich nickte. Das war einer der Gründe, weshalb Meg sehr viel mehr als nur meine Angestellte war. Sie kannte sich unglaublich gut mit Pferden aus und konnte gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten perfekt einschätzen. Neben ihrer Arbeit im Stutenstall ritt Meg auf meinem Gestüt hauptsächlich meine Vollblüter auf der Rennbahn, weshalb sie Fly und Levistino auch nicht allzu gut kannte. Wir nahmen dem Trakehner und dem Holsteiner die Transportausrüstung ab und führten sie hintereinander die Rampe hinunter. Levistino benahm sich in der Tat wie ein Profi. Er sah sich zwar ausgiebig, mit hoch erhobenem Kopf um und stieß ein lautes Wiehern aus, dann war aber auch wieder gut und er lief brav neben Meg her. Fly schlug da schon eher in Samiyah`s Richtung. Der junge Fuchshengst konnte keine Sekunde still stehen, ruckte am Führstrick und versuchte andauernd, sich mit einem Ruck herumzudrehen, wenn er etwas Interessantes sah oder roch. Nach einem besonders heftigen Satz, womit er mir schmerzhaft den Arm nach hinten riss, fuhr ich Fly an: „Fly, verdammt nochmal. Es reicht jetzt!“ Sofort hörte der Hengst mit seiner Hampelei auf und sah mich mit seinen großen Augen von unten her an. Ich wurde so gut wie nie laut, doch wenn es mir einmal passierte, war meinen Pferden sofort klar, dass sie zu weit gegangen waren. Ich ignorierte den Impuls über den Kopf des Hengstes zu streicheln und führte ihn vorwärts. „Na also, geht doch.“, murmelte ich nach ein paar Metern und kraulte Fly nun lobend den Hals. Meg war mit Levistino zu einem Fleckchen Gras gewandert und der große Schimmelhengst hatte hingebungsvoll sein maul darin versenkt. Während Levistino graste, wurde auch Fly langsam ruhiger. Ich strich ihm liebevoll über die leuchtend weiße Blesse und er drückte sein samtig weiches Maul in meine Hand. Kurz darauf kamen Samuel und Donald auf uns zu und Donald rief: „Wir sind fertig! Dafür dürft ihr uns demnächst zum Essen einladen!“ Ich grinste nur und drückte ihm als Antwort darauf den Führstrick von Fly in die Hand. Er war nämlich Donalds erklärter Liebling, genauso wie Levistino Samuels Goldstück war. Zu viert gingen wir ins Stallzelt und führten die Hengste in die beiden Boxen auf der rechten Seite. Samiyah stand links – zu meiner großen Freude direkt neben Eddi`s Pferden. Unsere Ausrüstung hatten die beiden Jungs in unserer vierten Box ordentlich aufgereiht.
    „Na gut, dann lasst uns mal ein bisschen das Gelände erkunden, die Geländestrecke ist zwar noch nicht freigegeben, aber wir können uns ja den Rest schon mal anschauen.“, schlug ich vor. Meine drei Begleiter waren allesamt genauso aufgeregt wie die Pferde, immerhin waren sie noch nie auf einem großen Turnier gewesen…


    ***

    „Ohje, gleich ist es soweit. Hoffentlich klappt das alles!“, sagte ich nervös zu Meg, die mir ein paar einzelne Pferdehaare von meinem schwarzen Jackett zupfte. „Mensch Sammy, das klappt bestimmt. Du hast so hart trainiert und Fly ist in Bestform!“, versuchte die junge Frau mich zu beruhigen.
    Heute war Tag eins der Jolympiade und es stand die Dressur auf dem Programm. Als erstes würde ich mit Fantastic Fly starten, knapp eine halbe Stunde später mit Levistino und als Letztes mit Samiyah. Die Pferde hatten sich mittlerweile gut eingelebt und kamen auch mit dem Trubel gut zurecht.
    Ich atmete noch einmal tief durch, dann winkte ich Donald heran, der einen tadellos herausgeputzten Fly am Zügel hielt. Das Fell des jungen Fuchshengstes glänzte in der Herbstsonne, seine Mähne war ordentlich eingeflochten und sein Schweif wehte im leichten Wind. Neben einem frisch polierten schwarzen Dressursattel und einer ebenso glänzenden Kandare, trug der Hengst eine weiße Schabracke mit dem Logo meines Gestüts. Er sah mich mit wachem Blick an und ich fuhr liebevoll seine Blesse nach, bevor Samuel mich in den Sattel warf. Ich hatte einen kurzen Blick auf die bisherigen Teilnehmer werfen können und wusste nun sicher, dass wir es hier mit starker Konkurrenz zu tun hatten. Ich ritt Fly am langen Zügel zum Dressurplatz und wartete mit weißem Gesicht auf meinen Aufruf. Abgeritten hatte ich Fly bereits und der Hengst trat ungeduldig von einem Bein aufs andere – er wusste genau, was jetzt kam. Ein paar Minuten später setzte unsere Kürmusik ein und ich ritt Fantastic Fly im versammelten Galopp in das Dressurviereck ein. Bei X parierte ich den Holsteinerhengst zum Halten durch und grüßte die Richter. Anschließend trabte ich an und wendete bei Erreichen des Hufschlags auf die rechte Hand ab. Fantastic Fly schwebte regelrecht durch das Viereck und ich wusste schon jetzt, dass dies eine gute Vorstellung werden würde. Gleich darauf folgte auch schon die erste schwere Lektion der Kür: Wir wechselten durch die ganze Bahn, während ich Fly in der Passage gehen ließ. Bei X gingen wir dann über in die Piaffe und trabten daraus weiter. Soweit so gut. Fly arbeitete super mit und reagierte auf jede noch so kleine Hilfe. In die zweite Ecke der langen Seite ließ ich den großen Hengst angaloppieren und verstärkte seinen Galopp, als wir die lange Seite hinunter kamen. Dann wendete ich auf die Mittellinie ab und wir zeigten zehn Einer-Wechsel. Erleichtert, dass diese anspruchsvolle Lektion funktioniert hatte, parierte ich Fly zum Schritt durch und ließ die Zügel lang. Sofort streckte der Fuchs seinen Hals nach vorn und lief mit langen Schritten weiter. Ich kraulte ihm unauffällig den Hals, wendete erneut auf die Mittellinie ab und zeigte kurz vor C eine halbe Pirouette im versammelten Schritt, bevor ich Fly auch auf der anderen Hand am langen Zügel gehen ließ. Nun trabte ich den Hengst ein letztes Mal an, um die Zick-Zack-Traversale vorzuführen – Fly`s stärkste Lektion. Wenn der Hengst traversierte sah er immer ein wenig aus, wie ein Balletttänzer und ich wusste genau, was er in diesem Augenblick für einen Anblick abgab. Wieder bei X angekommen, verabschiedete ich mich mit einem weiteren Gruß von den Richtern und verließ dann im Schritt das Viereck. Währenddessen lobte ich Fantastic Fly ohne Unterlass, der junge Hengst hatte eine beinahe perfekte Kür hingelegt und ich war unglaublich stolz auf ihn!


    ***

    Nicht einmal eine halbe Stunde später schwang ich mich in den Sattel meines Trakehnerhengstes Levistino. Der stattliche Schimmel war mittlerweile ein echter Vollprofi und stand still wie eine Statue, während ich die Füße in die Steigbügel schob und die Zügel aufnahm. Wie auch Fantastic Fly und Samiyah, lief Levistino in der Dressur auf S-Niveau, sodass wir aus einem riesigen Repertoire an Lektionen schöpfen konnten. Ich ritt im starken Trab in das Dressurviereck ein, als die ersten Klänge meiner Kürmusik begannen. Mit einer ganzen Parade brachte ich den herrlichen Hengst bei X zum Stehen, ließ die linke Hand fallen und senkte den Kopf, um die Richter zu grüßen. Gleich darauf galoppierte ich versammelt an und wendete bei C auf den rechten Hufschlag ab. Nach einer halben Runde um die Bahn, ließ ich Levistino im Galopp über die Diagonale traversieren, wobei wir die Hand wechselten. Ich wendete bei A auf die Mittellinie ab und wir zeigten vor den Richtern eine Galopppirouette. Levistino sprang sauber und ich merkte dem Hengst seine Konzentration regelrecht an. Der Vielseitigkeitscrack liebte es einfach, sich zu präsentieren. Nach einem weiteren Wechsel durch die ganze Bahn – diesmal allerdings im starken Galopp – parierte ich Levistino zum Schritt durch und ritt am hingegebenen Zügel um die Bahn. Der Hengst streckte sich schön nach vorwärts-abwärts und schritt mit gleichmäßigen Tritten um das Viereck. Ein paar Tritte nach A, richtete ich Levistino direkt aus dem Schritt heraus rückwärts und ließ ihn dann erneut im Schritt weitergehen. Diese Lektion nannte sich Schaukel und war eine der Aufgaben, die man für den Aufstieg in Klasse S meistern musste. Etwa die Hälfte unserer Kür hatten wir nun mit Bravour gemeistert. Ich fasste die Zügel ein wenig nach und ließ Levistino mit einem leichten Schenkeldruck erneut antraben. Sofort fiel der Hengst in die schnellere Gangart und wir schwebten ums Viereck. Bei allen drei Pferden hatte ich sowohl auf ein großes Sprungvermögen als auch auf bemerkenswerte Grundgangarten Wert gelegt, sodass ich nun drei echte Goldstücke im Stall stehen hatte. Levistino war zudem auch noch der Erfahrenste von ihnen. Ich zeigte Viereck verkleinern und vergrößern und ritt dann in einem Wechsel aus Passage und Piaffe zurück zu X. Dort brachte ich meinen Hengst geschlossen zum Stehen, verabschiedete mich von den Richtern und ritt unter lautem Applaus aus dem Viereck. Bisher war dieser Tag einfach wunderbar! Ich ritt den Hengst in Richtung der Stallzelte und ließ mich dann aus dem Sattel gleiten. Samuel ging neben uns her und überschüttete mich mit Kommentaren zu meiner Kür. „Ihr habt toll ausgesehen! Levistino ist richtig geschwebt und deine Hilfen hat man überhaupt nicht gesehen. Ihr müsst einfach gute Noten bekommen. Bestimmt wird Levistino erster!“, sprudelte der junge Mann hervor. „Wow, Samuel ganz ruhig. Meinst du nicht, du bist ein bisschen voreingenommen, weil es hier um Levistino geht?“, versuchte ich ihn ein wenig zu bremsen. Ja, unsere Kür war sehr gut gelaufen, doch wir hatten es hier mit starker Konkurrenz zu tun und ich wollte nicht, dass Samuel am Ende zu enttäuscht war. Gemeinsam sattelten wir den folgsamen Hengst ab und Samuel führte ihn trocken. In der Zwischenzeit schaute ich im Stallzelt vorbei, wo ich Meg bei Samiyah fand. Die Stute war erst in über einer Stunde an der Reihe, doch meine Angestellte und Freundin hatte sie bereits auf Hochglanz geputzt und massierte nun mit konzentrierter Miene Samiyah`s Muskeln. „Hey Meg. Verwöhn sie nicht zu sehr, nicht dass unsere Prinzessin eine solche Behandlung nun jedes Mal erwartet! Wo sind denn Fly und Donald?“, fragte ich lachend. Meg zuckte erschrocken zusammen und kassierte dafür einen missbilligenden Blick meiner hübschen Cremellostute. Während Meg sich wieder fing, strich ich der Stute liebevoll über das rosa Maul. „Donald ist mit Fly spazieren. Er war noch so aufgedreht von der Prüfung, da hielt er es für eine gute Idee. Wie war die Kür? War Levistino gut? Oder habt ihr Fehler gemacht? War es besser, als die Kür mit Fly?“. Ich lachte angesichts der vielen Fragen, doch bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Donald mit dem tänzelnden Fantastic Fly in den Stall und meinte höhnisch: „Sicher nicht. Fly war einfach großartig!“ Ich schüttelte den Kopf. Die drei waren einfach unverbesserlich.
    „Sammy? Levistino ist trocken, soll ich ihn ein bisschen auf den Paddock lassen?“, tönte da Samuel`s Stimme durch den Stall. Ich lief zum Eingang und umarmte meinen geliebten Hengst fröhlich. „Das hast du ganz wunderbar gemacht, mein Schöner. Egal was kommt, ich bin stolz auf dich und ich freue mich auf morgen.“, sagte ich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die graue Nase. An Samuel gewandt meinte ich: „So, jetzt kannst du ihn auf den Paddock bringen. Danke, Samuel!“. Der sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Du hast wirklich eine komische Beziehung zu deinen Pferden, da könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass du ein bisschen wahnsinnig bist.“ Ich boxte ihn spielerisch in den Arm und ignorierte sein empörtes Quietschen. Levistino schnaubte laut und zog Samuel dann einfach zu einem Fleckchen Gras. Dieser war immer noch so am Lachen, dass er einfach neben her stolperte. Langweilig wurde es mit meiner kleinen Truppe wirklich nie.


    ***

    „Samiyah. Prinzessin, reg dich ab. Alle lieben dich. Aber sie lieben dich auch, wenn du sie nicht alle einzeln ansiehst.“, stöhnte ich, während ich versuchte, Samiyah unter mir ruhig zu halten. Die Stute tänzelte mit gewölbtem Hals auf der Stelle und versuchte tatsächlich jedem Pferd, das an uns vorbeikam, hinterher zu sehen. Ich wusste zwar, dass sie diese Hampelei sofort einstellen würde, wenn die Kür begann, doch sie stellte meine Nerven trotzdem auf eine harte Probe. Dummerweise war Samiyah mit ihrer Fellfarbe und ihren strahlend blauen Augen auch ein echter Blickfang, weshalb viele Leute auf uns zukamen, die die Stute streicheln oder fotografieren wollten. Daher hatte ich nicht wirklich die Ruhe, die ich kurz vor einer solch wichtigen Prüfung gerne gehabt hätte. Als endlich der Starthelfer auf uns zukam, um mir mitzuteilen, dass wir die nächsten waren, war ich das reinste Nervenbündel. Ich sagte mir mein Mantra auf, dass mir vor Körungen immer half, ruhig zu bleiben: „Alles wird gut Sammy. Du kannst die Kür. Samiyah kann die Kür. Wahrscheinlich bräuchte sie dich überhaupt nicht.“ Ich setzte ein Lächeln auf und ritt im starken Galopp die Mittellinie hinunter. Die Kürmusik für die Prüfung mit Samiyah war ein bisschen weniger klassisch, doch ich fand, dass dies zum Charakter der Stute perfekt passte. Eine Rebellin im Prinzessinnenkleid. Natürlich parierte ich auch Samiyah bei X zum Halten durch und begrüßte die Richter. Die Muskeln der Stute zitterten unter mir. Samiyah war zwar auch im Gelände und im Parcours ein echter Gegner, doch ihr Herz schlug für die Dressur. Ich hatte selten ein Pferd erlebt, dass vor einer Dressurprüfung genauso feurig war, wie vor einer Springprüfung. Auch Fly und Levistino legten diese freudige Erregung nur vor dem Springen an den Tag. Ich trabte Samiyah an und ging auf die linke Hand. Dann ließ ich sie im starken Trab an der langen Seite gehen, nur um sie an der kurzen – natürlich passend zur Musik- wieder zurück zu nehmen. Nun war die Zick-Zack-Traversale an der Reihe. Ich ließ Samiyah im Seitwärtsgang bis B gehen und dann wieder hinüber zur anderen Seite der Bahn. Das Fell der Stute glänzte in der Herbstsonne und ich genoss das Gefühl, auf dieser Tänzerin zu sitzen. Tatsächlich kannte Samiyah die Kür so gut, dass sie schon wusste was kam, bevor ich ihr überhaupt die Hilfen dazu gab. Sobald wir auf dem Hufschlag ankamen, galoppierte ich das Cremello-Stütchen an. Nun standen die Einer-Wechsel auf unserem Programm. Dazu wendete ich Samiyah wieder auf die Mittellinie ab und führte dann exakt zehn fliegende Wechsel aus. Als wir diese schwere Lektion geschafft hatten, musste ich mit aller Macht den Impuls unterdrücken, meiner Stute den schlanken Hals zu kraulen. Immerhin waren wir noch nicht fertig. Ich parierte sie zum Trab durch, führte kurz vor C die Piaffe aus, ließ diese in eine schöne Passage übergehen und ritt so bis B. Direkt am Bahnpunkt ließ ich Samiyah in den Schritt fallen. Nun konnte ich es mir auch nicht mehr verkneifen, sie kurz zu loben. Die Stute schritt fleißig aus und auch der Wechsel durch den Zirkel am hingegebenen Zügel klappte gut. Erneut galoppierte ich mein Stütchen an, ritt zu X und verabschiedete mich nach dem Halt mit einem Gruß von den Richtern. Diesmal tatsächlich zum letzten Mal für diesen Tag. Kaum, dass wir wieder im Privatbereich waren, glitt ich aus dem Sattel und drückte das Maul meiner Stute an mich. Samiyah ließ das ein paar Augenblick lang zu, dann riss sie ihren hübschen Kopf hoch und stieß ein lautes Wiehern in Richtung eines hübschen Hengstes aus. Ich lachte: „Jaja, der hat deine tolle Kür bestimmt auch gesehen. Ich bin so stolz auf dich, mein Mäuschen!“. Auch Meg strahlte von einem Ohr zum anderen und half mir dabei, die Stute abzusatteln und trocken zu führen. Gemeinsam statteten wir auch Fantastic Fly und Levistino noch einen Besuch ab, bevor ich mir Donald und Meg schnappte, um die Geländestrecke abzugehen. Samuel blieb freiwillig bei den Pferden, er behauptete, er hätte heute schon so viele Kilometer zurückgelegt, dass wir nun wirklich nicht verlangen konnten, ihn nochmals knapp fünf Kilometer laufen zu lassen.


    ***

    „Oh wow, wie aufwändig das alles gemacht ist! Gut, dass du dir das heute schon ansehen darfst, morgen hast du bestimmt keinen Blick für die schöne Dekoration übrig.“, schwärmte Meg, als wir am ersten Hindernis der Strecke angelangten. Es war ein geschnitzter Baumstamm, neben dem riesige Blumenkübel standen. „Da hast du wohl Recht, morgen habe ich wichtigeres zu tun. Wenn ich Zeit hätte, auf die Deko zu achten, wäre irgendwas verkehrt!“, gab ich lachend zurück.
    Der nächste Sprung stellte eine Art hochgebautes Blumenbeet dar und war recht breit. Davor gab es allerdings auch eine längere Galoppstrecke. Hier würde ich vor allem mit Fantastic Fly und Samiyah aufpassen müssen, dass sie mir nicht zu heiß wurden. Nach diesem zweiten Sprung ging es durch ein Stückchen Wald, ich musste mich also morgen frühzeitig auf die Lichtumstellung vorbereiten. Immerhin würden auch meine Pferde kurzzeitig nicht mehr gut sehen, wenn wir das Waldstück passierten. Direkt am Ausgang des Waldstücks stand das nächste Hindernis: ein auf zwei Podesten aufgebockter Baumstamm. Nicht hoch und auch nicht weit, doch wegen der eben schon erwähnten Lichtverhältnisse trotzdem nicht einfach. Es folgte eine weitere lange Galoppstrecke durch ein Waldstück. Diese Strecke war allerdings relativ kurvig, mit ein paar Steigungen und leichten Abfällen. Das bedeutete, dass wir trotzdem langsam machen mussten. Ich notierte alles auf meinem Klemmbrett, um mir meine Notizen vor dem schlafen gehen nochmals durchlesen zu können.
    Kaum, dass die Galoppstrecke beendet war, befanden wir uns auch schon vor dem ersten Wasser. Hier gab es mehrere Wege zur Auswahl, doch ich entschied mich für den schnellsten. Keines meiner Pferde sollte hiermit Probleme haben. Etwa drei Meter vor dem Wasser stand ein Holzsprung in Form eines Hauses. Ein ähnlicher Sprung, allerdings diesmal einem Schiff nachgebaut, stand inmitten des Wassers. Hier ging es zunächst ein wenig bergauf- um aus dem Wasser zu kommen, dann über das Schiff hinweg und auf der anderen Seite wieder hinunter, ins Wasser. Meg quietschte auf, als ich einfach in das Wasser hinein marschierte. „Was machst du denn da?“, fragte sie. „Na was wohl? Ich messe den Abstand zwischen den Sprüngen, damit ich die Galoppsprünge ausrechnen kann. Was glaubst du wohl, warum ich in Gummistiefeln herumlaufe? Weil ich die Dinger modisch so wahnsinnig schick finde?“, gab ich grinsend zurück. Donald und Meg wählten trotzdem lieber den trockenen Weg um das Wasser herum, aber sie würden hier ja morgen auch nicht hindurchreiten. Das nächste Hindernis war ein recht imposanter Weitsprung, auch dieser wieder üppig geschmückt mit Blumen und – zu meinem Ärger – Windrädern. Fly hasste sie. Ich hatte schon versucht, den Fuchshengst im Schrecktraining daran zu gewöhnen, doch trotzdem musste ich jedes Mal mein gesamtes Können einsetzen, um ihn an den blöden Dingern vorbei zu bekommen. Auch Donald runzelte die Stirn, als er die Windräder betrachtete. „Das wird spannend“, meinte er. Ich verdrehte grinsend die Augen. Der Kerl verstand es doch immer wieder, mir Mut zu machen! Sprung sechs bestand aus einer überbauten Brücke, unter der ein langsamer Bach floss, gefolgt von einer längeren, ebenen Grasstrecke. Hier würde ich auch ein wenig Tempo machen können, je nachdem wie fit meine Pferde noch waren. Wir bewegten uns nun auf eine Kombination aus zwei schräg zueinander aufgebauten Sprüngen zu. Wählte man den richtigen Winkel, konnte man die beiden Sprünge direkt hintereinander überwinden. Passte der Winkel jedoch nicht, würde das Pferd verweigern. Möglichkeit Nummer zwei war, den ersten Sprung mittig anzureiten, um den zweiten Sprung einen Bogen zu machen und diesen dann isoliert ins Visier zu nehmen. Das würde aber natürlich wesentlich mehr Zeit kosten. Dennoch notierte ich mir beide Wege und auch meine Anmerkungen, wie ich sie bewältigen konnte. Es folgte ein Gatter mit einer dahinterstehenden Hecke, dann ging es um eine recht scharfe Kurve herum auf einen weiteren Holzsprung zu, der diesmal in Form eines Stalles gebaut war. An dieser Stelle war Versammlung und Kontrolle gefragt. Hinter einer weiteren Kurve tauchte nun der Eingang zum Springstadion auf. Auch dort würden wir hindurchreiten müssen. Im Stadion ging es zunächst über eine schräg stehende Hecke – auch hier hatte man wieder die Wahl zwischen einem kurzen und einem langen Weg. Der nächste Sprung stellte eine Art Bank dar, dies war ein sehr schmaler Sprung, da die Fähnchen nur zuließen, dass man über die Ecke der Bank sprang. Ich notierte mir ein L für Levistino hinter dieses Hindernis. Der Hengst dachte beim Springen gern selbstständig mit und meistens befürwortete ich das auch. Doch bei schmalen Sprüngen konnte uns das schnell zum Verhängnis werden. Nun musste man in einem Kreis zurück zum Banksprung reiten und ihn und die Hecke ein zweites Mal überwinden, bevor es am Zaun des Springplatzes entlang zum Ausgang ging. Vor uns lag nun wieder die Grasstrecke. Ich selbst mochte den Ritt durchs Stadion weniger, da man auf der Strecke an sich doch irgendwo Ruhe hatte. Kam man dann jedoch ins Stadion riss einem der Lärm beinahe vom Pferd. Wir liefen um eine Kurve und fanden uns vor einem breiten Sprung wieder, der mit Kieselsteinen gefüllt war. Weiter ging es über Sprung 15, eine Hecke, die von Holzstämmen begrenzt war und gleich darauf über eine Art Oxer aus Baumstämmen. Nach einer weiteren kurve sahen wir nichts mehr als Gras. „Ah sehr schön. Wir dürften jetzt bei der Hälfte der Strecke angelangt sein. Dies hier ist der längste Streckenabschnitt ohne Hindernisse.“, teilte ich meinen beiden Begleitern mit. Donald stöhnte: „Die Hälfte? So langsam verstehe ich, warum Samuel nicht mit wollte!“. „Stell dich nicht so an, dein Liebling Fly muss das Ganze morgen schließlich auch machen!“, gab Meg grinsend zurück. Donald warf ihr einen giftigen Blick zu: „Der hat ja auch vier Beine.“ „Achso? Na gut, das nächste Mal darfst du mit mir auf dem Rücken über alle Hindernisse springen. Natürlich nur über die Hälfte der Strecke, weil du ja nur halb so viele Beine hast!“, sagte Meg ungerührt. Ich musste so plötzlich loslachen, dass ich beinahe eine Bauchlandung hingelegt hätte. Nur mit einiger Mühe schaffte ich es, mich auf den Beinen zu halten. Nach dieser schier unendlichen Galoppstrecke galt es, die Pferde wieder ordentlich zu versammeln, denn es ging ans zweite Wasser. Wir gingen an einem leuchtend bunt gestrichenen Sprung 17 vorbei, bevor ich mich wieder ins Wasser begab. In dessen Mitte stand ein ebenso bunter Sprung, der noch dazu recht schmal war. Für ein Pferd, das Wasser nicht mochte, gab es hier mehr als genug Möglichkeiten, um auszubrechen. Nur ein paar Galoppsprünge später folgte auch schon das nächste Wasser. Diesmal gelangte man allerdings über einen Baumstamm hinein und der nächste Sprung befand sich am anderen Ufer. Als ich durch das Wasser watete, raschelte das Schilf am Ufer und ich notierte mir schnell ein kleines Ausrufezeichen auf mein Blatt. Wasser war, gerade für Samiyah, auch schon ohne Ungeheuer im Gebüsch unheimlich genug. Der Aussprung des Wassers war eine Kombination. Kaum war man auf trockenem Boden angelangt, musste man bereits über einen schmalen Holzstapel springen. Ich lief den Hinderniskomplex mehrmals ab, bevor ich mich schließlich einem weiteren Heckensprung zuwandte, der nicht weit entfernt auf einer Anhöhe stand. Wieder durchquerten wir ein Waldstück und es dauerte Ewigkeiten, bis der nächste Sprung in Sicht kam. Auch dieser stand auf einer Anhöhe, mit dem Unterschied, dass es danach auch ein Stück bergab ging. Und direkt am Fuß dieses Abhangs fanden wir auch schon Hindernis Nummer 21, einen hohen und schmalen Holzstapel.
    Wir liefen um eine Kurve – den armen Donald schon halb hinter uns herziehend und Meg quietschte begeistert. Eine Mauer. Allerdings knallrosa gestrichen. Wieder folgte ein schmaler Sprung und eine hindernisfreie Strecke. „Oh was ist denn jetzt los? Haben die hier die Absperrungen vergessen?“, fragte Meg, als wir eine große Wiese erreichten. „Nein. Aber für diesen Hinderniskomplex wäre die normale Streckenbreite zu schmal. Siehst du? Da drüben sind die Begrenzungen.“, erklärte ich geduldig. Es waren drei steinerne Kübel mit Hecken darüber zu überwinden. Zwei davon mit nur einem Galoppsprung dazwischen, den dritten schräg, da er etwas seitlicher stand. Dann endlich folgte die vorletzte Galoppstrecke. Deren Ende stellte ein überbauter Graben dar und direkt dahinter – wieder ein entzücktes Quietschen von Meg- standen zwei Sprünge in Form von hölzernen Schaukelpferden. „Da gibt’s nichts zu quietschen, die beiden Sprünge haben es ganz schön in sich.“, sagte ich zu meiner Freundin, während ich geflissentlich den Abstand dazwischen nahm. Auch sie waren sehr schmal und wieder schräg zu überwinden – es sei denn, man wollte außen herumreiten. Der letzte hindernisfreie Streckenabschnitt besaß keine Bänder als Begrenzung, sondern nur ein paar kleine Bäume, zwischen denen allerdings mehrere Meter Abstand waren. Gut, dass ich solch springverrückte Pferde besaß. Die würden den Parcours wahrscheinlich auch ohne mich beenden. Einen Baumstamm und einen Bogen galt es dann noch zu überwinden und wir würden auf das Ziel zufliegen. Eine sehr anspruchsvolle Strecke, aber immerhin waren wir hier ja auch bei Jolympia!


    ***

    „Okay, Schutzweste, Helm, Handschuhe. Ich hab alles.“, sagte ich zu Meg, als ich aus der Umkleide kam. Soeben hatte ich mich in das Outfit geschmissen, dass ich beim Geländeritt anhaben würde. Wohlweislich hatte ich drei Reithosen und auch drei Oberteile nur fürs Gelände eingepackt, ich wusste ja nicht, wie verdreckt ich aus den Ritten zurückkommen würde. Auch heute strahlte die Herbstsonne angenehm wärmend vom Himmel herab und trotz meiner Nervosität freute ich mich sehr auf den Ritt. Immerhin hatte ich genau für diesen Tag mein Sporttraining in den letzten Wochen mehr als verdoppelt, um die Kondition zu haben, drei Pferde an einem Tag durch einen solchen Parcours zu bekommen.
    Ich kehrte mit Meg zum Abreitplatz zurück, wo Donald und sofort mit Fantastic Fly entgegenkam. Der junge Hengst war gut drauf und seine rötliche Mähne flog nach allen Seiten, als er den Kopf hochwarf. „Ja, wir gehen ja gleich.“, lachte ich und ließ mich von Samuel in den Sattel werfen. Die Muskeln des Holsteiners spielten unter seinem glänzenden Fell und er ging mit leuchtenden Augen in Richtung Geländestrecke. Die Gamaschen saßen, die Stollen passten und der Sattelgurt war nachgezogen. Das ging ich in Gedanken durch, um mich von dem baldigen Start abzulenken. Ich durfte jetzt einfach nicht nervös werden. Fly war noch jung und würde sich davon mit Sicherheit anstecken lassen. Als der Starthelfer mich heranwinkte, ritt ich Fly in die Box. Der Hengst begann sofort herumzutänzeln und ich hatte alle Hände voll zu tun, ihn daran zu hindern, sofort los zu preschen. Als endlich das Klingeln der Startglocke ertönte stürmte der junge Hengst sofort los. „Nein. So nicht mein Freund!“, sagte ich bestimmt und regulierte das Tempo des Hengstes. Gleich darauf flogen wir auch schon über den ersten Sprung und ab diesem Zeitpunkt dachte ich an nichts anderes mehr, als an die Strecke, die nun vor uns lag. Auch Fly wurde angesichts dieser Aufgabe ruhiger. Immerhin durfte er jetzt laufen. Trotzdem achtete ich während dieser ersten Galoppstrecke gut darauf, dass Fantastic Fly seine ganze Energie nicht schon anfangs verpulverte. Wir übersprangen das Blumenbeet und tauchten gleich darauf in das Waldstück ein. Wie erwartet, brauchte ich ein paar Sekunden bis meine Augen sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und auch Fly wurde automatisch langsamer. Dies war jedoch auch gut so, immerhin wartete gleich der nächste Sprung auf uns. Als wir in das nächste Waldstück einritten, ließ ich Fantastic Fly die kurvige Strecke im Trab zurücklegen und galoppierte erst wieder an, als wir aus dem Wald heraus und auf das erste Wasser zuritten. Fly hatte keinerlei Probleme mit Wasser, weshalb dieser Komplex auch nicht allzu schwer zu bewältigen sein sollte. Wir bewältigten ihn ohne Schwierigkeiten. Danach kam das Hindernis mit den Windrädern. Kaum, dass Fly sie erblickte, verspannte sich der Fuchshengst. Sein Galopp wurde verhaltener und er hob den Kopf. „Fly, alles ist gut. Komm schon, ich weiß, dass du das kannst!“, redete ich so ruhig wie möglich auf den Hengst ein. Ich umrahmte ihn mit meinen Beinen und hielt die kurze Gerte an seiner rechten Schulter bereit, da Fly meistens nach rechts weg ausbrach. Als es Zeit zum Abspringen war, tippte ich Fly`s Schulter an und der große Hengst setzte mit einem gewaltigen Sprung über das unheimliche Hindernis hinweg. Ich lobte ihn überglücklich. Es lag zwar noch der Großteil der Strecke vor uns, doch das schlimmste Hindernis – zumindest was Fly anging – hatten wir nun geschafft. Die nächsten vier Sprünge flogen nur so unter uns vorbei und schon fegten wir um die letzte Kurve vor dem Stadion. Wir ritten hinein und wurden sofort von tosendem Applaus empfangen. Fly spielte unsicher mit den Ohren, doch ich kraulte ihn am Hals und richtete ihn sofort auf den nächsten Sprung aus. Das beruhigte den schönen Hengst und wir bewältigten die Hindernisse im Stadium ohne Zwischenfälle. Trotzdem war ich sehr froh, als wir wieder hinausritten und auch Fly legte auf der nun folgenden Galoppstrecke ein ordentliches Tempo vor. Gleich darauf hatten wir auch schon die Hälfte der Strecke gemeistert und ich ließ Fly mehr Zügel. Wir flogen nur so über das Gras hinweg und noch hatte der Hengst definitiv mehr als genug Power. Was mich eigentlich nicht wundern sollte, immerhin hatte ich sehr lange auf diesen Tag hintrainiert. Vor dem zweiten Wasser nahm ich Fly zurück, wir landeten platschend im kalten Nass, bewältigten den Sprung in der Mitte und fanden uns gleich darauf vor dem letzten Wasser. Tatsächlich bewegte sich das Schilf im Wind, doch Fly mochte Wasser und sah bereits in Richtung des Aussprungs. Dieser war hier ja auch wirklich knifflig, trotzdem kamen wir gut darüber hinweg. Wir preschten die Anhöhe hinauf, übersprangen die Hecke und tauchten erneut in den Wald ein. Noch neun Hindernisse lagen vor uns und bisher schlug Fly sich absolut fantastisch. Wir galoppierten die nächste Anhöhe hinauf, diesmal allerdings bedeutend langsamer, da wir es ja direkt danach bergab ging. Ich versammelte Fly, sodass er mehr Gewicht mit seiner Hinterhand aufnahm und wir kamen den Hang sauber hinunter. Vor der rosa Mauer schnaubte Fly ein paar Mal und sprang um, doch ich rahmte ihn wieder mit den Beinen ein. Im Vergleich zu den blöden Windrädern war das hier nun wirklich ein Klacks. Es dauerte nicht mehr lange und wir näherten uns dem Bogen. In diesem Moment war ich wirklich mehr als froh, dass ich einen ähnlichen Sprung auf meiner Geländestrecke zu Hause stehen hatte, denn einigen Reitern war dieses Hindernis schon zum Verhängnis geworden. Mein tapferer Hengst segelte jedoch brav hindurch und gab auf dem Weg zum Ziel noch einmal alles, sodass wir fehlerfrei ankamen. Ich reckte jubelnd die Faust in die Luft und strich meinem Hengst über den nassen Hals. Gleich darauf rutschte ich auch schon aus dem Sattel und übergab den pumpenden Fly sofort an Donald, der den Hengst zum Stallzelt führte. Meg nahm mich am Arm, bugsierte mich zu unserem Stalltrakt und hielt mir eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen hin. Trotz meines eisernen Trainings war es wirklich hart, diese schwierige Strecke gleich ein zweites Mal zu reiten.
    „Levistino ist gut drauf, Samuel ist grade dabei, ihn abzureiten. Musst du dich umziehen?“, fragte mich Meg, ehe sie sich die Frage selbst beantwortete. Ich war nicht gestürzt und der Boden war trocken, somit war meine weiße Hose immer noch schön weiß. Ich kam langsam wieder zu Atem und Donald führte Fantastic Fly draußen herum, während er dem Hengst immer wieder sagte, wie toll er seine Sache gemacht hatte und ihm einen Haufen Leckerchen dafür versprach. „Und der nennt mich wahnsinnig!“, sagte ich lachend zu Meg. Liebevoll strich ich meinem Holsteiner über die weiche Nase. Es stimmte ja, er hatte einen beinahe perfekten Lauf hingelegt.


    ***

    „Viel Glück, Sammy! Er ist in Topform, das schafft er bestimmt locker!“, sagte Samuel angespannt, während er neben Levistino und mir herging. Ich war mittlerweile wieder fit und fühlte mich auch kräftig genug, um den Parcours ein zweites Mal zu schaffen. Levistino war beim Aufwärmen wohl ein richtiger Engel gewesen und schritt gelassen voran.
    Kurz darauf stand ich mit Levistino in der Startbox. Der schöne Apfelschimmelhengst sah sich zwar mit gespitzten Ohren und leuchtenden Augen um, gehorchte aber jeder meiner Hilfen. Mit ihm würde der Ritt höchstwahrscheinlich weniger anstrengend werden, als mit seinem Stallgenossen. Als die Glocke ertönte, ließ ich den Hengst aus dem Stand heraus angaloppieren und begann Ritt Nummer zwei. Der schöne Trakehner segelte mühelos über den ersten Sprung hinweg und griff dann immer weiter aus, während wir die erste Galoppstrecke entlangflogen. Aus das Blumenbeet und das Waldstück lagen schnell hinter uns. Selbst auf der kurvigen Strecke des zweiten Waldstücks ließ ich Levistino weitergaloppieren, allerdings versammelt. Das erste Wasser ließen wir spritzend hinter uns, doch ich hatte das Gefühl, dass der stattliche Hengst froh war, es hinter sich zu haben. Hauptsache er ging ohne Murren hindurch. Die Windräder, die Fantastic Fly so verabscheut hatte, ließ Levistino ohne mit der Wimper zu zucken hinter sich. Ich lobte den Hengst fröhlich und freute mich, dass meine Vorhersage sich bewahrheitet hatte – mit Levistino war der Geländeparcours zwar immer noch anstrengend, aber sehr viel stressfreier zu bewältigen. Bei der Kombination aus schrägen Sprüngen traf ich den perfekten Winkel und Levistino setzte ohne Probleme darüber hinweg. Das Gatter, die scharfe Wendung und der Pferdestall blieben hinter uns zurück, als wir mit großen Sätzen auf das Stadion zu jagten. Bei dem Apfelschimmel machte ich mir auch keine Sorgen um den Aufruhr, der hier herrschte. Levistino war schon viel herumgekommen und solche Menschenansammlungen gewöhnt. Außerdem hatte er schon unzählige Gelassenheitstrainings hinter sich. Wir setzten über die schräg stehende Hecke und fanden uns gleich darauf vor dem Banksprung wieder. Wie erwartet, musste ich hier stärker auf den eleganten Hengst einwirken, damit er innerhalb der Fähnchen sprang und wir das Hindernis nicht wiederholen mussten. Das erste Mal klappte der Sprung gut, bei dem Bogen verschätzte ich mich allerdings ein wenig und musste meinen Kurs korrigieren, um den richtigen Absprungpunkt zu treffen. Wie ich auch bei Fly war ich kurz darauf froh, das Stadium hinter mir zu lassen. An der Hecke mit den Holzstämmen stand eine ganze Traube von Fotographen und ich bemühte mich sie auszublenden, während ich Levistino darauf zu lenkte. Der Hengst ließ sich fast noch weniger beirren als ich und wir flogen mit viel Luft über den Sprung. Wir passierten den riesigen Oxer und gleich darauf explodierte Levistino in einem Schub nach vorn, als ich ihm die Zügel nachgab. Wir waren an der längsten hindernisfreien Strecke angelangt und hatten somit die Hälfte des Geländeparcours hinter uns. „Du machst das toll, mein Schatz! Einfach unglaublich, du bist der Beste!“, feuerte ich den Apfelschimmel an, während seine Galoppsprünge immer länger wurden. So musste sich fliegen anfühlen. Viel zu schnell war die Strecke zu Ende und ich nahm Levistino nach und nach auf, sodass wir ein angenehmes Tempo gingen, als wir das zweite Wasser erreichten. Platschend ging es auch durch das dritte Wasser hindurch und gleich darauf die Anhöhe hinauf und über die dort stehende Hecke. Ein Schweißfilm überzog den Hals des Hengstes, doch er galoppierte weiterhin frisch vorwärts, ohne dass ich auch nur ein kleines bisschen treiben musste. Durch den Wald hindurch, die zweite Anhöhe hinauf, über den Sprung und versammelten Galopp den Hang hinunter. Der Holzstapel blieb hinter und schon waren wir an der rosaroten Mauer angelangt. Levistino zögerte nicht einmal einen Sekundenbruchteil. Ich war jetzt schon fürchterlich stolz auf mein wunderschönes Pferd. Wir setzten über den letzten schmal abgesteckten Sprung, passierten die große Fläche, auf der die drei Steinhindernisse platziert waren, flogen über den Graben und sahen uns gleich darauf den beiden Schaukelpferd-Sprüngen gegenüber. Diese waren nun auch Levistino unheimlich und der gleichmäßige Galopp des Hengstes wurde ein wenig stockend. Ich wusste jedoch ganz genau, dass mein gelehriger Hengst in solchen Situation nur ein paar aufmunternde Worte brauchte und so schafften wir auch diesen Teil der Strecke ohne Fehler. Wir rasten die letzte Strecke entlang, überwanden Baumstamm und Bogensprung und kamen gleich darauf im Ziel zum Stehen. Ich rutschte aus dem Sattel, lockerte den Gurt und übergab den schwitzenden Hengst an Samuel. Wieder begleitete mich Meg zurück in den Stall- bis zum Start mit Samiyah hatte ich ja noch ein wenig Zeit. Fantastic Fly stand zufrieden kauend in seiner Box und ich strich ihm prüfend über die Beine. Der Hengst stupste mich auffordernd an und ich verfütterte kichernd eine Karotte an ihn. Dann streifte ich erst einmal erleichtert die Schutzweste und den Helm ab, fuhr mir durch meine nassgeschwitzten Haar und ließ mich auf einen Strohballen fallen. „Puh, das war anstrengend. Zum Glück habe ich jetzt ein bisschen länger Pause.“, sagte ich, bevor ich herzhaft in mein zweites Lyonerbrötchen biss.


    ***

    Samiyah war aufgedreht. Viel zu aufgedreht. Meg hatte die Cremellostute zwar über den Tag verteilt immer wieder herumgeführt, doch Samiyah konnte es nicht leiden, die meiste Zeit des Tages in der Box zu stehen. Dementsprechend war sie nun auch aufgelegt. Ich biss die Zähne zusammen, als ein Pferd angiftete, das an uns vorbeilief. „Samiyah benimm dich, bitte mal. Wir sind gleich dran und dann brauchst du deine ganze Energie!“, sagte ich mit rotem Kopf zu der Stute. Wir befanden uns gerade auf dem Abreitplatz und unser Start stand kurz bevor. Ich ritt unzählige Tempowechsel, Übergänge und Volten, um die Aufmerksamkeit der Trakehnerstute auf mich zu lenken. Schließlich merkte ich, dass Samiyah ruhiger wurde. Sie senkte den Kopf, wölbte den Rücken auf und lief nicht mehr mit diesen kurzen, abgehackten Schritten, die ich so verabscheute. „Okay, dann sind wir jetzt wohl so weit.“, murmelte ich und ritt die wunderschöne Stute vom Platz. Meg und Donald begleiteten uns, Samuel war noch immer bei Levistino. Er machte sich immer Sorgen, um seinen Liebling, auch wenn es beiden Hengsten ausgezeichnet ging. „Drückt mir die Daumen, dass Samiyah sich benimmt.“, sagte ich grinsend, doch ich bemerkte die Sorgenfalten auf Meg`s Stirn. Sie wusste ja, wie schwierig Samiyah sein konnte, wenn sie schlechte Laune hatte. Meine Hoffnung war nun einfach, dass die hohen Anforderungen des Parcours die Stute besänftigen würden.
    Ich lenkte die Stute in die Startbox und drehte sie mit dem Kopf entgegen der Startrichtung. Ich hatte Fly zurückhalten können, doch mit Samiyah wäre das momentan wahrscheinlich so gut wie unmöglich. Diesen Stress wollte ich der Cremellostute und natürlich auch mir selbst lieber ersparen. Eine Sekunde bevor die Glocke läutete, wendete ich mein Pferd und galoppierte dann aus der Box. Trotzdem waren wir viel zu schnell und setzten mehr schlecht als recht über das erste Hindernis. Gott sei Dank hatte ich auf der Strecke danach mehr als genug Zeit, um Samiyah einzufangen und parierte die Stute schließlich sogar zum Trab hoch. Das Pferd quittierte das mit Kopf schütteln, doch ich ließ mich nicht erweichen und galoppierte erst wieder an, als wir kurz vor dem Blumenbeet waren. Danach war das goldene Pferdchen dann plötzlich wieder bei der Sache. Anscheinend hatte sie verstanden, dass ich ihr solch ein Verhalten nicht durchgehen lassen würde. Das Waldstück bremste sie zusätzlich noch einmal aus und so setzten wir ordentlich über den Baumstamm. Vor dem ersten Wasser wurde Samiyah jedoch wieder nervös. Sie sprang zweimal um und nahm mit jedem Galoppsprung den Kopf höher. „Mäuschen, denk nicht mal dran. Das ist Wasser. Du kennst es, es frisst dich nicht.“ Mit viel Überredungskunst bekam ich Samiyah ins Wasser. Einmal drin sprang die Stute dann auch folgsam über das Hindernis und stürmte mit großen Sätzen aus dem Wasser hinaus. Die Windräder am nächsten Hindernis störten die Trakehnerdame dann wiederum überhaupt nicht. Auch die überbaute Brücke, die darauffolgende Galoppstrecke und die Kombination aus den beiden schrägen Sprüngen klappten wunderbar. Nach dem Gatter setzte sich Samiyah fast auf ihre Hinterhand, um den schnellsten Weg um die Kurve zu nehmen und so ritten wir recht flott ins Stadium ein. Angesichts des Lärms war die Stute kurz verunsichert, doch sobald ich ihr den Weg zum nächsten Sprung wies, konzentrierte sie sich wieder. Wir überwanden die Hecke und die Bank, beschrieben einen engen Kreis und nahmen die beiden Sprünge in umgekehrter Reihenfolge erneut. Mit großen Sätzen ging es anschließend auch schon wieder aus dem Stadion hinaus, die anfeuernden Rufe der Leute im Rücken. Die nächsten Hindernisse überflogen wir, als wären sie überhaupt nicht vorhanden und auf der dann folgenden Galoppstrecke durfte Samiyah endlich Gas geben. Die Stute besaß einen relativ hohen Vollblutanteil im Stammbaum, weshalb sie von Grund aus über eine gute Ausdauer verfügte, die ich durch das Training natürlich noch ausgebaut hatte. Auch vor dem nächsten Wasserhindernis stockte Samiyah kurz, diesmal war der Anritt allerdings nicht so lang und das machte die Sache um einiges leichter. Nun folgte das dritte Wasser. Der Einsprung klappte gut, doch als sich das Schilf am Ufer bewegte, machte Samiyah einen Satz zur Seite. Ich ritt nun eine Art Dressur im Wasser, um die schreckhafte Cremellostute wieder auf Kurs zu bringen und wir sprangen ein wenig holprig über den Aussprung und das nachfolgende Hindernis. Holprig, aber immerhin fehlerfrei. Eine Verweigerung konnte ich nun wirklich überhaupt nicht gebrauchen. Die beiden Anhöhen und den Holzstapel ließen wir schnell hinter uns. Vor der rosaroten Mauer jedoch riss Samiyah abrupt den Kopf hoch. Ich tippte ihre Schulter mit der Gerte an und die Stute flog mit viel Abstand über die Mauer. Diese war ihr wohl gar nicht geheuer gewesen. Die weiteren Hindernisse – inklusive der Schaukelpferde – interessierten Samiyah nicht weiter und wieder einmal fragte ich mich, welche Aufhänger die Stute für ihre „Angstattacken“ hatte. Ein wirkliches Muster ließ sich nämlich nicht erkennen. Wir setzten durch den Bogen und flogen auf das Ziel durch, das wir auch kurz darauf passierten. Es war zwar knapp gewesen, aber auch der Ritt mit Samiyah war fehlerfrei!
    Noch während Samiyah im Schritt aus der Box ging, ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und lachte, als meine Knie nachgaben. Drei Ritte an einem Tag waren doch wahnsinnig anstrengend gewesen. Meg nahm mir die Stute ab, die selbst nach diesem anstrengenden Ritt noch aufgedreht war, um Meg herumtänzelte und mit dem schönen Kopf schlug. „Gibt’s ja nicht, die ist fitter als ich!“, sagte ich lachend, während wir gemeinsam zum Stallzelt gingen. Meg befreite die Cremellostute von ihrer Ausrüstung und schickte mich dann ins Bett. „Morgen ist auch ein anstrengender Tag. Da musst du fit sein!“, sagte sie streng und ich fügte mich ohne Murren. Ich war wirklich todmüde und hatte das Gefühl eine ganze Woche durchschlafen zu können.

    ***

    „Sammy! Aufstehen, wir müssen die Pferde zum Vet-Check bringen und dann den Parcours abgehen!“, sagte Meg, während sie mich unsanft schüttelte. Gähnend setzte ich mich auf. „Ja, ich komme in einer Minute.“, murmelte ich. In der Tat hievte ich mich aus meinem Bett, schlüpfte in die Stallklamotten und ging auf direktem Weg zum Stallzelt, um nach meinen Lieblingen zu sehen. Der Vet-Check fand auf solchen Veranstaltungen immer vor dem Springen statt und ich war froh darum. Niemals würde ich mit einem verletzten Pferd an einem Turnier teilnehmen. Ich fuhr langsam über die Beine von Levistino, Fantastic Fly und Samiyah und ließ mir auch alle drei vorführen. Sie alle machten einen munteren Eindruck und liefen auch taktklar. „Okay, gehen wir zum Check. Aber ich glaube nicht, dass wir jemanden zurückziehen müssen.“, sagte ich zu Meg, Donald und Samuel, die jeweils ihren Schützling aus der Box führen.
    Fly war der erste. Der Tierarzt hörte den Hengst ab, tastete Wirbelsäule und Beine ab und ließ ihn dann vortraben. Anschließend setzte er einen Haken hinter Fly`s Namen und nickte Donald zu. Dieser klopfte Fly die kräftige Schulter und führte den Hengst zurück zum Stall. Mit Levistino und Samiyah lief es ähnlich, wobei der Tierarzt die Cremellostute kritisch musterte. „Ist die immer so aufgeregt?“, fragte er mich. „Oh ja. Sie hat einen hohen Vollblutanteil und war zwar schon auf vielen Turnieren, aber noch nie auf solche einem großen.“, antwortete ich ruhig. Der Tierarzt nickte, notierte sich aber etwas auf seinem Klemmbrett. Die Sieger würden so oder so auf Doping getestet werden, aber eventuell wurde bei Samiyah auch ein Test durchgeführt, wenn sie nicht gewann. Ich zuckte mit den Schultern, während Meg sich aufregte, als wir zurück zum Stall gingen. „Meg, beruhig dich. Das ist sein Job. Selbst wenn sie Sami auf Drogen testen, nehmen sie ihr eben ein bisschen Blut ab. Na und? Das schadet unserer Prinzessin nichts.“, sagte ich besänftigend.
    Wir brachten die Pferde zurück und ich machte mich mit Meg auf zum Springparcours, um den aus 11 Hindernissen bestehenden Kurs abzugehen.

    ***

    „So, mein Herz. Ein letzter Lauf, dann hast du es geschafft. Und egal wie es ausgeht, ich bin unendlich stolz auf dich.“, flüsterte ich später am Morgen Fantastic Fly zu. Ich stand mit dem Hengst in den Startlöchern und sah gerade der Reiterin vor mir zu, wie sie die letzten Sprünge absolvierte. Dann ritt ich Fly in den Parcours, galoppierte an und nahm nach dem Läuten der Glocke Kurs auf das erste Hindernis. Der Lauf startete mit einem Steilsprung, den Fly mit Bravour übersprang. Gleich darauf wartete eine schwierige zweifache Kombination auf uns, bestehend aus Steilsprung und Oxer. Wie auch im Geländeparcours waren die Hindernisse aufwändig geschmückt und es gab mehr als genug Anlass für ein Pferd, sich ablenken zu lassen. Fly jedoch reagierte auf jede Hilfe sehr gut und so segelten wir auch problemlos über die Tripplebarre und die Mauer. Nun ging es um eine scharfe Kurve und auf den über vier Meter breiten Wassergraben zu. Ich gab die Zügel nach und ließ Fantastic Fly nach vorn schießen. Mit einem gewaltigen Satz drückte sich der Hengst vom Boden ab und kam erst eine gefühlte Ewigkeit später wieder auf der anderen Seite des Grabens auf. Es folgte ein weiterer Steilsprung und schon sahen wir uns der dreifachen Kombination gegenüber. Zwei Oxer und eine Mauer warteten auf uns. Ich nahm Fly zurück, um das perfekte Tempo für den Einsprung in die Kombination zu finden. Sekundenbruchteile später setzten wir über den ersten Oxer, nach zwei kurzen Galoppsprüngen über den zweiten und nach einem weiteren über den Steilsprung. Sprung acht war eine aufwändig gestaltete Mauer mit – ich hatte es beim Abgehen des Parcours kaum glauben können – mit Windrädern an den Seiten. Sofort war Fantastic Fly`s Selbstsicherheit wie weggeblasen und der Hengst begann wieder umzuspringen. Ich gab stärkere Schenkelhilfen und schob ihn mit meinem Sitz vorwärts. Wieder brachte ich ihn mit einem leichten Klaps auf die Schulter zum Springen und lobte ihn sofort danach. Der Hengst wirkte immer noch ein wenig aus dem Konzept gebracht, doch als wir die nachfolgende Tripplebarre überflogen, kam das Selbstbewusstsein des stolzen Hengstes zurück. Nun kam die letzte Herausforderung des Parcours: eine zweifache Kombination aus zwei überbauten Wassergräben. Wir setzten über den ersten und sauber auch über den zweiten. Nun galt es Ruhe zu bewahren und vor dem letzten Sprung nicht den Kopf zu verlieren. Ich hielt Fly`s Tempo kontrolliert und steuerte ihn sicher über den buntgestrichenen Oxer. Gleich darauf riss ich jubelnd meine Faust in die Höhe. Wir hatten es geschafft! Eine fehlerfreie Runde!
    Fix und fertig ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und schlang meinem Fuchshengst die Arme um den Hals. Ich wurde gerade von Gefühlen übermannt, die ich bisher noch nicht kannte. Ich hatte schon unzählige Turniere bestritten und auch gewonnen, doch dieses Glücksgefühl, das mich nun durchströmte, war noch einmal eine ganze Nummer stärker. Donald drückte mich stürmisch an sich, bevor er Fly übernahm und den Hengst trocken führte. Ich dagegen lief zum Stall und trank ein paar Schlucke Wasser, bevor ich mich zum Abreitplatz aufmachte, um Levistino zu übernehmen.

    ***

    Der große Schimmel trabte gelassen seine Runden mit Samuel im Sattel. Auch die Übungssprünge, die die beiden absolvierten, sahen tadellos aus. Ich winkte Samuel zum Rand und er ließ sich aus dem Sattel gleiten. „Übernimmst du ihn?“, fragte er. „Ja, ich bin fit. Es ist nicht halb so schlimm, wie gestern nach der Geländestrecke. Und wir waren fehlerfrei!“, sagte ich, übers ganze Gesicht strahlend. Samuel gratulierte mir fröhlich und warf mich dann in den Sattel des Hengstes. Levistino stand mit gewölbtem Hals da und wartete geduldig auf mein nächstes Kommando. Der Trakehner hatte sich wirklich wunderbar entwickelt. Ich lenkte ihn erneut auf den Abreitplatz und ließ ihn zweimal über die Übungssprünge gehen, bevor ich ihm Schritt zum Springstadion ritt. Kurz darauf durften wir auch schon einreiten und ich grüßte die Richter, bevor ich mit Levistino auf den ersten Sprung zu galoppierte. Auch dem Hengst bereitete der Steilsprung keine Probleme und sogar die Kombination ließen wir spielend hinter uns. Vor der Tripplebarre legte Levistino jedoch zu viel Tempo zu und der Abstand passte nicht. Der Hengst machte einen gewaltigen Satz und zog die Beine so dicht es ging, an den Bauch. Ich hielt die Luft an, doch ich hörte keine Stange fallen. Das Stöhnen des Publikums war natürlich recht zweideutig. Allerdings hatte ich definitiv keine Zeit, um mich umzudrehen, denn nun lag die erste Mauer vor uns. Diesmal hielt ich den Hengst bei mir und wir kamen gut darüber hinweg. Gleich darauf durfte Levistino dann wirklich Gas geben. Wir flogen förmlich auf den Wassergraben zu und setzten dann mit einem unglaublichen Satz darüber hinweg. Den nächsten Steilsprung bewältigten wir wieder gut, anschließend ging es auch schon um die Kurve herum und auf die dreifache Kombination zu. Ich bremste den großen Apfelschimmel und zählte im Kopf mit: „Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Hindernis, Landung. Geschafft!“ Die Mauer mit den Windrädern ließ Levistino spielend hinter sich und auch die folgende Tripplebarre bereitete ihm keine Probleme. Das überbaute Wasser überwand der schicke Hengst, als wäre es überhaupt nicht vorhanden und schon setzten wir über das letzte Hindernis. Wieder jubelte ich begeistert, während ich meinem Hengst den grau geäpfelten Hals kraulte. Auch wenn es knapp gewesen war, das war die zweite Nullrunde! Ich konnte es kaum glauben, besser hätte es überhaupt nicht laufen können. Wenn Samiyah sich jetzt auch noch gut schlug, war ich die glücklichste Pferdebesitzerin der Welt. Ich übergab Levistino an Samuel und lief neben den beiden her zum Stallzelt. Dort angekommen, zog ich mir den Helm vom Kopf, nahm Samuel den Sattel ab und gab Levistino seine wohlverdiente Möhre. Als Samuel losging, um den Hengst spazieren zu führen, sah ich nach Fantastic Fly, der zwischenzeitlich auf dem Paddock stand. Der große Fuchs schnoberte zufrieden an meinen Händen und zermalmte genüsslich die Karotte. Er schien die Anstrengung wunderbar überstanden zu haben.

    ***

    „Einmal noch, dann hast du es geschafft! Und wie erfolgreich. Das ist eine wunderbare Werbung für unser Gestüt, selbst wenn du dich gar nicht platzierst!“, sagte Meg strahlend, während sie ein letztes Mal mit einem Tuch über Samiyah`s glänzendes Fell fuhr. Ich nickte fröhlich und legte der Stute Gamaschen und Sprungglocken an. So langsam wurde es Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Abreitplatz machten. Hier im Zelt war Samiyah noch die Ruhe selbst und ließ sich unsere Aufmerksamkeiten sichtlich gefallen. Ich legte behutsam den Sattel auf ihren Rücken, verschnallte das Vorderzeug und zog den Gurt locker zu. Das Trensen überließ ich Meg, während ich mir schnell meine weiße Reithose, mein Jackett, Handschuhe und Helm anzog. Dann übernahm ich die Cremellostute und führte sie aus dem Stall, wo ich mich leichtfüßig in den Sattel schwang. Sofort erwachte die junge Stute zum Leben und tänzelte neben Meg her zum Abreitplatz. Ich schüttelte lachend den Kopf: „Samiyah du bist so ein Clown!“ Auf dem Platz war die hübsche Stute zunächst wieder sehr feurig, doch sie ließ sich kontrollieren und das war die Hauptsache. Ich wärmte sie in aller Ruhe auf und ließ sie anschließend über die Übungssprünge gehen. Als das gut klappte, ritt ich mit der tänzelnden Stute zum Springparcours. Während wir warteten, ließ ich Samiyah im Schritt gehen, doch schon kurz darauf waren wir an der Reihe. Ich trabte auf den Rasen, grüßte die Richter und galoppierte Samiyah mit einer unsichtbaren Hilfe an. Eine Lehrerin hatte mir einmal gesagt: „Du musst Dressur über die Hindernisse reiten. Dann klappt auch das Springen.“ Dieser Ratschlag passte auf kein Pferd so gut, wie auf Samiyah. Während ich an die Frau dachte, die mir alles über Pferde beigebracht hatte, was mir heute wichtig war, stahl sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Wir würden das schaffen. Ich ritt Samiyah auf den Steilsprung zu, hob mich aus dem Sattel und flog mit der goldenen Stute darüber hinweg. Die Kombination und die Tripplebarre blieben hinter uns, genauso wie die Mauer. Samiyah war einfach wunderbar. Vielleicht lag es aber auch an mir, weil ich mit solch positiven Gedanken in die Prüfung gegangen war. Immerhin war Samiyah ein unglaublich sensibles Pferd. Vor dem Wasser zögerte die Stute kurz, doch es viel ihr sehr viel leichter, über Wasser hinüber zu springen, als hindurch zu laufen. Wir hoben ab und segelten eine halbe Ewigkeit lang über den Graben. Auf der anderen Seite rieb ich kurz Samiyah`s Hals und konzentrierte mich dann sofort auf den nun folgenden Steilsprung. Die dreifache Kombination und die Mauer bewältigte meine goldene Stute spielend und auch die Tripplebarre war kein Problem. Erst später fiel mir auf, dass Samiyah überhaupt kein Theater wegen den Windrädern gemacht hatte, was mich ehrlich gesagt immer noch wunderte. Die überbauten Wassergräben waren ihr da schon deutlich unheimlicher. Trotzdem schafften wir es mit ein bisschen Ermunterung meinerseits mit ordentlich Luft dazwischen über die Hindernisse hinweg und flogen nur Sekunden später auf den abschließenden Oxer zu. Kaum, dass Samiyah wieder gelandet war, brach das Publikum in tosenden Jubel aus und auch ich lobte Samiyah überglücklich. Was ein wundervoller Abschluss für ein wundervolles Turnier. Ich ritt meine Stute aus dem Parcours, sprang aus dem Sattel und fiel gleich darauf Meg um den Hals, die ihr Stütchen mit Lob überschüttete, während wir sie zum Stall zurückbrachten.
    Als Samiyah abgesattelt war, liefen wir zu viert mit der Stute über das Gelände und ließen die Prüfungen nochmals Revue passieren. Jetzt hieß es nur noch Abwarten und Tee trinken, wie die Ergebnisse wohl ausfallen würden….
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Samantha O`Neill
    Name des Pferdes (+ Link)*: Levistino
    Tierarztbericht*:
    Eddi [​IMG]
    Tierarztkontrolle
    Heute ging es ganz fix zu meiner Freundin Sammy auf das Hollybrook Gestüt. Es war schon halb sechs und es dämmerte bereits. Ich hasste den Winter dafür, dass es so schnell dunkel wurde, aber man konnte leider nichts dagegen tun. Bald würde auch noch die Zeitumstellung anstehen, dann würde es noch schöner werden. Sammy schaute genauso stirnrunzelnd zum grauen Himmel hinauf wie ich. "Na hoffentlich ist in Kanada schöneres Wetter", grummelte sie, doch ich nickte nur. "Keine Sorge, ich hab nachgeschaut. Die haben Sonnenschein im Gegensatz zu uns", meinte ich knapp und Sammy schüttelte nur frustriert den Kopf.
    Meine beiden Patienten waren heute Samiyah und Levistino. Wir fingen mit der Stute an, welche Sammy mir erst einmal im Schritt und Trab vorführte. Danach ging es zum Putzplatz wo Samiyah angebunden wurde und ich sie untersuchte. Erst der Blick in Augen und Maul, dann das Abhören von Herz und Lunge und zu guter Letzt noch das Abtasten der Wirbelsäule, Gelenke und Sehnen. Auch die Körpertemperatur musste gemessen werden und schon war die Stute fertig. Nun bekam sie noch die Influenza+Herpes Impfung und die Wurmkur und Samiyah durfte wieder gehen.
    Levistino musste das Gleiche auch noch einmal machen. Wieder zuerst das Vorführen, danach der Kontrollblick und das Abhören. Dann tastete ich auch den Apfelschimmel noch gründlich ab und kontrollierte die Temperatur. Auch Levistino war topfit und musste nur noch geimpft und entwurmt werden. Als das geschafft war, erneuerte ich die Impfpässe und stellte dann noch das tierärztliche Zertifikat für Jolympia aus, ehe ich mich von Sammy wieder verabschiedete.
    Hufschmiedbericht:
    Rhapsody [​IMG]
    Hufschmiedbericht
    Die Regenwahrscheinlichkeit in England lag bestimmt konstant bei mindestens 50%. Die Regenwahrscheinlichkeit in England im Oktober …
    „90%?! Für die ganze Woche!?“ Wütend schlug ich den Laptop zu. Ich war doch gerade erst wieder gesund geworden und war von Elisa noch nicht wieder irgendwo eingesetzt worden. Und jetzt sollte ich ins verregnete England, weil Zoe und Adèle „arbeiten“ mussten. Natürlich. Zoe durfte ins schöne Deutschland, auf mich wartete die nasseste Insel der Welt.
    Aber gut, Nein sagen konnte ich ja auch nicht – Samantha O’Neill hätte bestimmt nicht angerufen, wenn sie keinen Hufschmied brauchen würde. Also bestellte ich mir grummelnd ein Flugticket und bereitete mich mit irgendwelchen Immunaufbaukuren vor.

    ***

    Den zweiten Tag, den ich dann in England verbrachte – Jetlag musste wenigstens etwas ausgeglichen werden, okay? – machte ich mich auf den Weg zum Hollybrook Stud. Vor ein paar Monaten war ich schon hier gewesen, deswegen fand ich den Hof auf Anhieb wieder (aber mal ehrlich, so ein Anblick wie das Hollybrook Stud – selbst im Nebel mit Nieselregen – war einfach zu schön, um ihn einfach zu vergessen!).
    Kaum hatte ich den Leihwagen geparkt, kam auch schon Samantha O’Neill auf mich zu. Sie begrüßte mich herzlich wieder und erzählte sofort von Everybody’s Darling, die jetzt gekrönt war – worauf ich ihr natürlich erst einmal gratulierte, ich war ja höflich – und der kleinen Cirilla. Klein war vielleicht übertrieben, denn die Zweijährige würde mich schon bald überragen, aber man durfte ja noch träumen.
    Nachdem ich den beiden kurz Hallo gesagt hatte, führte Samantha mich zu meinen heutigen Klienten. Ich wusste zwar schon in etwa, was auf mich zukam, doch es blieb einem trotzdem immer wieder die Spucke weg, wenn ein Hengst mit 1,75m vor einem stand. Trotzdem streckte ich dem Fuchs mutig meine Hand entgegen, während Samantha ihn mir vorstellte. „Fantastic Fly, und er macht seinem Namen alle Ehre,“ meinte sie grinsend und klopfte dem Hengst den Hals.
    Von dem Telefonat wusste ich noch, dass er, genau wie die anderen beiden, nicht beschlagen war. Das sollte sich nun aber ändern. Fröhlich summend nahm ich mir mein Hufmesser und begann mit dem Ausschneiden. Nach dem Abraspeln – die Hufsohlen mussten ja plan auf dem Boden liegen – bockte ich jeden Huf auf, um schließlich die Tragwände anzupassen. So wie jedes Pferd, dass nicht regelmäßig beschlagen war, fand Fantastic Fly den Bock ein wenig befremdlich, doch ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
    Bevor die Aluminiumbeschläge angepasst und aufgenagelt werden konnten – natürlich mit Stollenlöchern – bat ich Samantha noch einmal, den Hengst vortraben zu lassen. Ein letzter Check, dann war Fantastic bereit, neue Schuhe zu kriegen.
    Für ein paar Schritte fühlte es sich für ihn noch etwas komisch an, doch das legte sich, sobald es zurück in die Box ging. Keine drei Minuten später kam Samantha mit einem Apfelschimmel zurück. Auch er überragte mich um bestimmt fünfzehn Minuten, aber Levistino war viel zu aufgeregt, um die kleine Hufschmiedin unter ihm zu beachten. „Er ist ein wenig … hibbelig,“ erklärte Samantha, aber Levistino war wohl kaum schwerer zu händeln als Muraco an seinen schlimmen Tagen.
    Die Grundbehandlung dauerte dann doch ein wenig länger als vor kurzem bei Fantastic Fly, da Levistino irgendetwas gehört hatte und mir sofort den Huf wegzog. Samantha begann immer sofort, sich zu entschuldigen, doch ich winkte sie nur ab und vergewisserte, dass ich so etwas natürlich gewöhnt war. Dafür gab es keinerlei Zwischenfälle beim Aufnageln; nicht wirklich beruhigt aber weitestgehend ruhig stand der Trakehner da und ließ mich die Eisen mitsamt Löcher anbringen. Die Stollen würden später erst eingesetzt werden und lagen noch in einer Tüte auf dem Beifahrersitz meines Leihwagens.
    Als Levistino weg war, bereitete ich mich mental schon auf das letzte Pferd vor. Ich war fast ein wenig enttäuscht, als vor mir „nur“ eine 1,68 m große Stute stand. „Die ist ja direkt klein,“ scherzte ich – Samiyah war trotzdem noch gute zehn Zentimeter größer.
    Groß und in der Farbe war die Trakehnerstute natürlich ein wahrer Hingucker. Doch beim ersten Vortraben konnte ich mich trotzdem noch auf ihren Gang konzentrieren – auch, wenn es ein wenig ablenkend war.
    Das Leckerli, das sie von mir bekam bevor ich anfing, half wohl ungemein mit ihrer Laune; laut Samantha war sie gerne mal ein wenig eingebildet und ließ das die Menschen um sie herum spüren. Jetzt jedoch gab sie mir brav jeden Huf und guckte nicht einmal dumm, als ich den ersten Huf aufbockte. „Bis jetzt ist sie mein Liebling,“ meinte ich grinsend als ich mit den Hufeisen zurück kam.
    Dann galt es nur noch, die Beschläge anzupassen und aufzunageln. Einmal kurz noch vorführen, dann war ich auch schon fertig. Zufrieden holte ich die Stollen und erklärte Samantha dann noch, wie sie mit ihnen umzugehen hatte, bis ich mich wieder verabschiedete.
    Teilnahmen an Reiterspielen: ///
    Gewonnene Reiterspiele: ///
    Turnierbericht:
    „Wir fahren zu Jolympia!“, rief ich freudestrahlend, während ich auf meinen Stall zueilte. Gerade eben war mit der Post die Bestätigung gekommen, dass ich mich qualifiziert hatte, mit meinen Warmblütern Samiyah, Levistino und Fantastic Fly teilzunehmen. Ich konnte es kaum glauben und stellte bereits Überlegungen an, welche Musik ich für die Dressurkür wählen würde, wie die Geländehindernisse wohl aussehen würden und natürlich auch, wie meine Pferde die lange Reise zum Gestüt Townsend Acres überstehen würden. So in Gedanken versunken, wäre ich fast in meine Arbeitsreiterin Meg hineingerannt, die mich stürmisch umarmte. „Es hat also geklappt? Meine Güte, das ist ja so aufregend!“, lachte sie und auch meine anderen Angestellten kamen nach und nach aus dem Stall, um sich den Brief mit eigenen Augen ansehen zu können. Am meisten freuten sich natürlich Donald, Samuel und Meg, denn sie würden ihre Schützlinge auf der Reise begleiten….

    ***

    Einige Wochen später kontrollierte ich ein letztes Mal die Transportdecken der Pferde und drückte allen dreien einen dicken Kuss auf die Samtigen Nasen. „Ihr schafft das schon, meine Süßen. In ein paar Stunden sehen wir uns wieder!“, sagte ich und zwang mich anschließend, zu Samuel und den anderen zu gehen. Das Boarding würde gleich beginnen und es war höchste Zeit, dass wir los kamen. Heute ging es endlich auf nach Canada und damit auch zu Jolympia!
    Während des ganzen Flugs konnte ich nicht aufhören, an meine drei Pferde zu denken, die unter mir im Frachtraum transportiert wurden. Zwar hatte sich meine Freundin Eddi um die drei gekümmert, bevor wir aufgebrochen waren, doch es wäre mir trotzdem lieber, wenn ich bei ihnen sein könnte. Vor allem Samiyah hatte noch nie eine auch nur annähernd so lange Reise hinter sich gebracht. Die beiden Hengste waren da schon etwas erfahrener.
    Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv gewesen. Wir hatten stundenlang Listen erstellt, was wir an Ausrüstung und Pflegeutensilien brauchten, hatten so früh wie möglich alles zusammen gepackt und uns natürlich dem Training der Pferde gewidmet. Alle drei liefen aktiv im Turniersport mit und standen daher gut im Training, doch vor allem das Einstudieren der Dressurküren hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich war mit jedem Pferd einmal in der Woche auf der Militarystrecke und dem Springplatz gewesen und hatte zweimal Dressur trainiert. An weiteren zwei Tagen waren Samuel, Meg und ich mit den drei Warmblütern ausgiebig spazieren gewesen oder ausreiten gewesen, um ihre Kondition zu stärken und den siebten Tag hatten sie frei gehabt. Mit diesem Trainingsprogramm waren wir auch sehr gut gefahren – Levistino, Fantastic Fly und Samiyah waren in Topform und bereit, ihr Können unter Beweis zu stellen.


    ***

    Ich sprang aus dem Auto und streckte mich ausgiebig. Soeben waren wir auf Townsend Acres angekommen und ich konnte es kaum erwarten, meine Lieblinge endlich aus dem Hänger zu holen.
    Im selben Moment kam auch schon Elisa – die Leiterin von Townsend Acres auf uns zu und begrüßte uns herzlich. Ich kannte Elisa bereits, da sie schon einige meiner Pferde trainiert hatte, bevor ich selbst Trainerin geworden war. „Eure Pferde sind in Stallzelt 1 untergebracht. Die beiden letzten Boxen auf der rechten und die zwei letzten auf der linken Seite sind für euch. Einstreu, Heu und Wasser findet ihr direkt neben dem Zelt. Ich würde es euch gern selbst zeigen, aber du siehst ja was hier los ist.“, sagte Elisa entschuldigend. Ich lächelte nur verständnisvoll. In der Tat herrschte auf dem Gestüt reges Treiben. Neuankömmlinge bereiteten die Boxen für ihre Pferde vor, andere führten ihre Schützlinge spazieren oder standen in kleinen Grüppchen zusammen, um sich zu unterhalten. Ich wollte mich gerade umdrehen, da kam Elisa nochmals zurück. „Fast hätte ich es vergessen. Wir haben pro Paddock immer drei Pferde, zum Rotieren. Da du mit drei Pferden angereist bist, kannst du dir die Zeit für deinen Paddock selber einteilen. Es ist der rechts hinter dem Stall, mit der Nummer fünf.“ Ich bedankte mich und meinte zu meinen drei Begleitern: „Lasst uns Samiyah gleich hinbringen. Sie wird wahrscheinlich recht aufgedreht sein, da ist es gut, wenn sie sich ein bisschen bewegen kann. Samuel, Donald würdet ihr schon mal mit dem Einstreuen der Boxen anfangen? Meg und ich kommen dann sofort nach.“
    Die zwei Jungs öffneten die Rampe des geliehen Hängers und ich schlüpfte sofort zu meiner Prinzessen. Ich band sie los und führte sie zur Rampe. Dort blieb die auffällige Cremellostute stocksteif stehen und sah sich mit geblähten Nüstern und großen Augen um. Als Eddi ihren Feuervogel vorbeiführte und mir zuwinkte, erwachte Samiyah aus ihrer Starre und stolzierte neben mir die Rampe herunter. Mit gewölbtem Hals und wehender Mähne tänzelte Sami neben mir her und wieder einmal bemerkte ich die bewundernden Blicke, die die Leute der Stute zuwarfen. Ich grüßte im Gehen ein paar Bekannte, die ich von Turnieren und Auktionen kannte, bis wir schließlich unseren Paddock erreichten. Ich drückte Meg Samiyah`s Führstrick in die Hand und befreite die Stute anschließend von Gamaschen und Decke. „Okay, lass sie laufen“, wies ich Meg an, die sich mit genauso großen Augen umsah, wie die Stute neben ihr. Meg löste den Führstrick und schloss das Gatter hinter der Stute, die sofort mit langen Schritten lostrabte. Wieder einmal bewunderte ich Sami`s schwebende Gänge und die stolze Haltung des Pferdes. Ich betrachtete meine Trakehnerstute noch einen Augenblick, dann ging ich mit Meg ins Stallzelt, um den Jungs zu helfen. Die waren bereits eifrig am Werkeln und schickten uns weg, als wir mit anpacken wollten. „Lasst das mal die Männer machen, ihr könnt ja schon mal die zwei armen Kerle befreien!“, sagte Donald grinsend und so zuckten wir mit den Schultern und liefen zurück zum Hänger. Fly und Levistino traten bereits ungeduldig von einem Bein aufs andere und wieherten laut, als wir uns näherten. „Wen möchtest du nehmen?“, fragte ich Meg und die antwortete leicht errötend: „Levistino, bitte. Ich bin doch ziemlich nervös und er ist erfahrener. Ich glaube, Fly würde ich nur verrückt machen.“
    Ich nickte. Das war einer der Gründe, weshalb Meg sehr viel mehr als nur meine Angestellte war. Sie kannte sich unglaublich gut mit Pferden aus und konnte gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten perfekt einschätzen. Neben ihrer Arbeit im Stutenstall ritt Meg auf meinem Gestüt hauptsächlich meine Vollblüter auf der Rennbahn, weshalb sie Fly und Levistino auch nicht allzu gut kannte. Wir nahmen dem Trakehner und dem Holsteiner die Transportausrüstung ab und führten sie hintereinander die Rampe hinunter. Levistino benahm sich in der Tat wie ein Profi. Er sah sich zwar ausgiebig, mit hoch erhobenem Kopf um und stieß ein lautes Wiehern aus, dann war aber auch wieder gut und er lief brav neben Meg her. Fly schlug da schon eher in Samiyah`s Richtung. Der junge Fuchshengst konnte keine Sekunde still stehen, ruckte am Führstrick und versuchte andauernd, sich mit einem Ruck herumzudrehen, wenn er etwas Interessantes sah oder roch. Nach einem besonders heftigen Satz, womit er mir schmerzhaft den Arm nach hinten riss, fuhr ich Fly an: „Fly, verdammt nochmal. Es reicht jetzt!“ Sofort hörte der Hengst mit seiner Hampelei auf und sah mich mit seinen großen Augen von unten her an. Ich wurde so gut wie nie laut, doch wenn es mir einmal passierte, war meinen Pferden sofort klar, dass sie zu weit gegangen waren. Ich ignorierte den Impuls über den Kopf des Hengstes zu streicheln und führte ihn vorwärts. „Na also, geht doch.“, murmelte ich nach ein paar Metern und kraulte Fly nun lobend den Hals. Meg war mit Levistino zu einem Fleckchen Gras gewandert und der große Schimmelhengst hatte hingebungsvoll sein maul darin versenkt. Während Levistino graste, wurde auch Fly langsam ruhiger. Ich strich ihm liebevoll über die leuchtend weiße Blesse und er drückte sein samtig weiches Maul in meine Hand. Kurz darauf kamen Samuel und Donald auf uns zu und Donald rief: „Wir sind fertig! Dafür dürft ihr uns demnächst zum Essen einladen!“ Ich grinste nur und drückte ihm als Antwort darauf den Führstrick von Fly in die Hand. Er war nämlich Donalds erklärter Liebling, genauso wie Levistino Samuels Goldstück war. Zu viert gingen wir ins Stallzelt und führten die Hengste in die beiden Boxen auf der rechten Seite. Samiyah stand links – zu meiner großen Freude direkt neben Eddi`s Pferden. Unsere Ausrüstung hatten die beiden Jungs in unserer vierten Box ordentlich aufgereiht.
    „Na gut, dann lasst uns mal ein bisschen das Gelände erkunden, die Geländestrecke ist zwar noch nicht freigegeben, aber wir können uns ja den Rest schon mal anschauen.“, schlug ich vor. Meine drei Begleiter waren allesamt genauso aufgeregt wie die Pferde, immerhin waren sie noch nie auf einem großen Turnier gewesen…


    ***

    „Ohje, gleich ist es soweit. Hoffentlich klappt das alles!“, sagte ich nervös zu Meg, die mir ein paar einzelne Pferdehaare von meinem schwarzen Jackett zupfte. „Mensch Sammy, das klappt bestimmt. Du hast so hart trainiert und Fly ist in Bestform!“, versuchte die junge Frau mich zu beruhigen.
    Heute war Tag eins der Jolympiade und es stand die Dressur auf dem Programm. Als erstes würde ich mit Fantastic Fly starten, knapp eine halbe Stunde später mit Levistino und als Letztes mit Samiyah. Die Pferde hatten sich mittlerweile gut eingelebt und kamen auch mit dem Trubel gut zurecht.
    Ich atmete noch einmal tief durch, dann winkte ich Donald heran, der einen tadellos herausgeputzten Fly am Zügel hielt. Das Fell des jungen Fuchshengstes glänzte in der Herbstsonne, seine Mähne war ordentlich eingeflochten und sein Schweif wehte im leichten Wind. Neben einem frisch polierten schwarzen Dressursattel und einer ebenso glänzenden Kandare, trug der Hengst eine weiße Schabracke mit dem Logo meines Gestüts. Er sah mich mit wachem Blick an und ich fuhr liebevoll seine Blesse nach, bevor Samuel mich in den Sattel warf. Ich hatte einen kurzen Blick auf die bisherigen Teilnehmer werfen können und wusste nun sicher, dass wir es hier mit starker Konkurrenz zu tun hatten. Ich ritt Fly am langen Zügel zum Dressurplatz und wartete mit weißem Gesicht auf meinen Aufruf. Abgeritten hatte ich Fly bereits und der Hengst trat ungeduldig von einem Bein aufs andere – er wusste genau, was jetzt kam. Ein paar Minuten später setzte unsere Kürmusik ein und ich ritt Fantastic Fly im versammelten Galopp in das Dressurviereck ein. Bei X parierte ich den Holsteinerhengst zum Halten durch und grüßte die Richter. Anschließend trabte ich an und wendete bei Erreichen des Hufschlags auf die rechte Hand ab. Fantastic Fly schwebte regelrecht durch das Viereck und ich wusste schon jetzt, dass dies eine gute Vorstellung werden würde. Gleich darauf folgte auch schon die erste schwere Lektion der Kür: Wir wechselten durch die ganze Bahn, während ich Fly in der Passage gehen ließ. Bei X gingen wir dann über in die Piaffe und trabten daraus weiter. Soweit so gut. Fly arbeitete super mit und reagierte auf jede noch so kleine Hilfe. In die zweite Ecke der langen Seite ließ ich den großen Hengst angaloppieren und verstärkte seinen Galopp, als wir die lange Seite hinunter kamen. Dann wendete ich auf die Mittellinie ab und wir zeigten zehn Einer-Wechsel. Erleichtert, dass diese anspruchsvolle Lektion funktioniert hatte, parierte ich Fly zum Schritt durch und ließ die Zügel lang. Sofort streckte der Fuchs seinen Hals nach vorn und lief mit langen Schritten weiter. Ich kraulte ihm unauffällig den Hals, wendete erneut auf die Mittellinie ab und zeigte kurz vor C eine halbe Pirouette im versammelten Schritt, bevor ich Fly auch auf der anderen Hand am langen Zügel gehen ließ. Nun trabte ich den Hengst ein letztes Mal an, um die Zick-Zack-Traversale vorzuführen – Fly`s stärkste Lektion. Wenn der Hengst traversierte sah er immer ein wenig aus, wie ein Balletttänzer und ich wusste genau, was er in diesem Augenblick für einen Anblick abgab. Wieder bei X angekommen, verabschiedete ich mich mit einem weiteren Gruß von den Richtern und verließ dann im Schritt das Viereck. Währenddessen lobte ich Fantastic Fly ohne Unterlass, der junge Hengst hatte eine beinahe perfekte Kür hingelegt und ich war unglaublich stolz auf ihn!


    ***

    Nicht einmal eine halbe Stunde später schwang ich mich in den Sattel meines Trakehnerhengstes Levistino. Der stattliche Schimmel war mittlerweile ein echter Vollprofi und stand still wie eine Statue, während ich die Füße in die Steigbügel schob und die Zügel aufnahm. Wie auch Fantastic Fly und Samiyah, lief Levistino in der Dressur auf S-Niveau, sodass wir aus einem riesigen Repertoire an Lektionen schöpfen konnten. Ich ritt im starken Trab in das Dressurviereck ein, als die ersten Klänge meiner Kürmusik begannen. Mit einer ganzen Parade brachte ich den herrlichen Hengst bei X zum Stehen, ließ die linke Hand fallen und senkte den Kopf, um die Richter zu grüßen. Gleich darauf galoppierte ich versammelt an und wendete bei C auf den rechten Hufschlag ab. Nach einer halben Runde um die Bahn, ließ ich Levistino im Galopp über die Diagonale traversieren, wobei wir die Hand wechselten. Ich wendete bei A auf die Mittellinie ab und wir zeigten vor den Richtern eine Galopppirouette. Levistino sprang sauber und ich merkte dem Hengst seine Konzentration regelrecht an. Der Vielseitigkeitscrack liebte es einfach, sich zu präsentieren. Nach einem weiteren Wechsel durch die ganze Bahn – diesmal allerdings im starken Galopp – parierte ich Levistino zum Schritt durch und ritt am hingegebenen Zügel um die Bahn. Der Hengst streckte sich schön nach vorwärts-abwärts und schritt mit gleichmäßigen Tritten um das Viereck. Ein paar Tritte nach A, richtete ich Levistino direkt aus dem Schritt heraus rückwärts und ließ ihn dann erneut im Schritt weitergehen. Diese Lektion nannte sich Schaukel und war eine der Aufgaben, die man für den Aufstieg in Klasse S meistern musste. Etwa die Hälfte unserer Kür hatten wir nun mit Bravour gemeistert. Ich fasste die Zügel ein wenig nach und ließ Levistino mit einem leichten Schenkeldruck erneut antraben. Sofort fiel der Hengst in die schnellere Gangart und wir schwebten ums Viereck. Bei allen drei Pferden hatte ich sowohl auf ein großes Sprungvermögen als auch auf bemerkenswerte Grundgangarten Wert gelegt, sodass ich nun drei echte Goldstücke im Stall stehen hatte. Levistino war zudem auch noch der Erfahrenste von ihnen. Ich zeigte Viereck verkleinern und vergrößern und ritt dann in einem Wechsel aus Passage und Piaffe zurück zu X. Dort brachte ich meinen Hengst geschlossen zum Stehen, verabschiedete mich von den Richtern und ritt unter lautem Applaus aus dem Viereck. Bisher war dieser Tag einfach wunderbar! Ich ritt den Hengst in Richtung der Stallzelte und ließ mich dann aus dem Sattel gleiten. Samuel ging neben uns her und überschüttete mich mit Kommentaren zu meiner Kür. „Ihr habt toll ausgesehen! Levistino ist richtig geschwebt und deine Hilfen hat man überhaupt nicht gesehen. Ihr müsst einfach gute Noten bekommen. Bestimmt wird Levistino erster!“, sprudelte der junge Mann hervor. „Wow, Samuel ganz ruhig. Meinst du nicht, du bist ein bisschen voreingenommen, weil es hier um Levistino geht?“, versuchte ich ihn ein wenig zu bremsen. Ja, unsere Kür war sehr gut gelaufen, doch wir hatten es hier mit starker Konkurrenz zu tun und ich wollte nicht, dass Samuel am Ende zu enttäuscht war. Gemeinsam sattelten wir den folgsamen Hengst ab und Samuel führte ihn trocken. In der Zwischenzeit schaute ich im Stallzelt vorbei, wo ich Meg bei Samiyah fand. Die Stute war erst in über einer Stunde an der Reihe, doch meine Angestellte und Freundin hatte sie bereits auf Hochglanz geputzt und massierte nun mit konzentrierter Miene Samiyah`s Muskeln. „Hey Meg. Verwöhn sie nicht zu sehr, nicht dass unsere Prinzessin eine solche Behandlung nun jedes Mal erwartet! Wo sind denn Fly und Donald?“, fragte ich lachend. Meg zuckte erschrocken zusammen und kassierte dafür einen missbilligenden Blick meiner hübschen Cremellostute. Während Meg sich wieder fing, strich ich der Stute liebevoll über das rosa Maul. „Donald ist mit Fly spazieren. Er war noch so aufgedreht von der Prüfung, da hielt er es für eine gute Idee. Wie war die Kür? War Levistino gut? Oder habt ihr Fehler gemacht? War es besser, als die Kür mit Fly?“. Ich lachte angesichts der vielen Fragen, doch bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Donald mit dem tänzelnden Fantastic Fly in den Stall und meinte höhnisch: „Sicher nicht. Fly war einfach großartig!“ Ich schüttelte den Kopf. Die drei waren einfach unverbesserlich.
    „Sammy? Levistino ist trocken, soll ich ihn ein bisschen auf den Paddock lassen?“, tönte da Samuel`s Stimme durch den Stall. Ich lief zum Eingang und umarmte meinen geliebten Hengst fröhlich. „Das hast du ganz wunderbar gemacht, mein Schöner. Egal was kommt, ich bin stolz auf dich und ich freue mich auf morgen.“, sagte ich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die graue Nase. An Samuel gewandt meinte ich: „So, jetzt kannst du ihn auf den Paddock bringen. Danke, Samuel!“. Der sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Du hast wirklich eine komische Beziehung zu deinen Pferden, da könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass du ein bisschen wahnsinnig bist.“ Ich boxte ihn spielerisch in den Arm und ignorierte sein empörtes Quietschen. Levistino schnaubte laut und zog Samuel dann einfach zu einem Fleckchen Gras. Dieser war immer noch so am Lachen, dass er einfach neben her stolperte. Langweilig wurde es mit meiner kleinen Truppe wirklich nie.


    ***

    „Samiyah. Prinzessin, reg dich ab. Alle lieben dich. Aber sie lieben dich auch, wenn du sie nicht alle einzeln ansiehst.“, stöhnte ich, während ich versuchte, Samiyah unter mir ruhig zu halten. Die Stute tänzelte mit gewölbtem Hals auf der Stelle und versuchte tatsächlich jedem Pferd, das an uns vorbeikam, hinterher zu sehen. Ich wusste zwar, dass sie diese Hampelei sofort einstellen würde, wenn die Kür begann, doch sie stellte meine Nerven trotzdem auf eine harte Probe. Dummerweise war Samiyah mit ihrer Fellfarbe und ihren strahlend blauen Augen auch ein echter Blickfang, weshalb viele Leute auf uns zukamen, die die Stute streicheln oder fotografieren wollten. Daher hatte ich nicht wirklich die Ruhe, die ich kurz vor einer solch wichtigen Prüfung gerne gehabt hätte. Als endlich der Starthelfer auf uns zukam, um mir mitzuteilen, dass wir die nächsten waren, war ich das reinste Nervenbündel. Ich sagte mir mein Mantra auf, dass mir vor Körungen immer half, ruhig zu bleiben: „Alles wird gut Sammy. Du kannst die Kür. Samiyah kann die Kür. Wahrscheinlich bräuchte sie dich überhaupt nicht.“ Ich setzte ein Lächeln auf und ritt im starken Galopp die Mittellinie hinunter. Die Kürmusik für die Prüfung mit Samiyah war ein bisschen weniger klassisch, doch ich fand, dass dies zum Charakter der Stute perfekt passte. Eine Rebellin im Prinzessinnenkleid. Natürlich parierte ich auch Samiyah bei X zum Halten durch und begrüßte die Richter. Die Muskeln der Stute zitterten unter mir. Samiyah war zwar auch im Gelände und im Parcours ein echter Gegner, doch ihr Herz schlug für die Dressur. Ich hatte selten ein Pferd erlebt, dass vor einer Dressurprüfung genauso feurig war, wie vor einer Springprüfung. Auch Fly und Levistino legten diese freudige Erregung nur vor dem Springen an den Tag. Ich trabte Samiyah an und ging auf die linke Hand. Dann ließ ich sie im starken Trab an der langen Seite gehen, nur um sie an der kurzen – natürlich passend zur Musik- wieder zurück zu nehmen. Nun war die Zick-Zack-Traversale an der Reihe. Ich ließ Samiyah im Seitwärtsgang bis B gehen und dann wieder hinüber zur anderen Seite der Bahn. Das Fell der Stute glänzte in der Herbstsonne und ich genoss das Gefühl, auf dieser Tänzerin zu sitzen. Tatsächlich kannte Samiyah die Kür so gut, dass sie schon wusste was kam, bevor ich ihr überhaupt die Hilfen dazu gab. Sobald wir auf dem Hufschlag ankamen, galoppierte ich das Cremello-Stütchen an. Nun standen die Einer-Wechsel auf unserem Programm. Dazu wendete ich Samiyah wieder auf die Mittellinie ab und führte dann exakt zehn fliegende Wechsel aus. Als wir diese schwere Lektion geschafft hatten, musste ich mit aller Macht den Impuls unterdrücken, meiner Stute den schlanken Hals zu kraulen. Immerhin waren wir noch nicht fertig. Ich parierte sie zum Trab durch, führte kurz vor C die Piaffe aus, ließ diese in eine schöne Passage übergehen und ritt so bis B. Direkt am Bahnpunkt ließ ich Samiyah in den Schritt fallen. Nun konnte ich es mir auch nicht mehr verkneifen, sie kurz zu loben. Die Stute schritt fleißig aus und auch der Wechsel durch den Zirkel am hingegebenen Zügel klappte gut. Erneut galoppierte ich mein Stütchen an, ritt zu X und verabschiedete mich nach dem Halt mit einem Gruß von den Richtern. Diesmal tatsächlich zum letzten Mal für diesen Tag. Kaum, dass wir wieder im Privatbereich waren, glitt ich aus dem Sattel und drückte das Maul meiner Stute an mich. Samiyah ließ das ein paar Augenblick lang zu, dann riss sie ihren hübschen Kopf hoch und stieß ein lautes Wiehern in Richtung eines hübschen Hengstes aus. Ich lachte: „Jaja, der hat deine tolle Kür bestimmt auch gesehen. Ich bin so stolz auf dich, mein Mäuschen!“. Auch Meg strahlte von einem Ohr zum anderen und half mir dabei, die Stute abzusatteln und trocken zu führen. Gemeinsam statteten wir auch Fantastic Fly und Levistino noch einen Besuch ab, bevor ich mir Donald und Meg schnappte, um die Geländestrecke abzugehen. Samuel blieb freiwillig bei den Pferden, er behauptete, er hätte heute schon so viele Kilometer zurückgelegt, dass wir nun wirklich nicht verlangen konnten, ihn nochmals knapp fünf Kilometer laufen zu lassen.


    ***

    „Oh wow, wie aufwändig das alles gemacht ist! Gut, dass du dir das heute schon ansehen darfst, morgen hast du bestimmt keinen Blick für die schöne Dekoration übrig.“, schwärmte Meg, als wir am ersten Hindernis der Strecke angelangten. Es war ein geschnitzter Baumstamm, neben dem riesige Blumenkübel standen. „Da hast du wohl Recht, morgen habe ich wichtigeres zu tun. Wenn ich Zeit hätte, auf die Deko zu achten, wäre irgendwas verkehrt!“, gab ich lachend zurück.
    Der nächste Sprung stellte eine Art hochgebautes Blumenbeet dar und war recht breit. Davor gab es allerdings auch eine längere Galoppstrecke. Hier würde ich vor allem mit Fantastic Fly und Samiyah aufpassen müssen, dass sie mir nicht zu heiß wurden. Nach diesem zweiten Sprung ging es durch ein Stückchen Wald, ich musste mich also morgen frühzeitig auf die Lichtumstellung vorbereiten. Immerhin würden auch meine Pferde kurzzeitig nicht mehr gut sehen, wenn wir das Waldstück passierten. Direkt am Ausgang des Waldstücks stand das nächste Hindernis: ein auf zwei Podesten aufgebockter Baumstamm. Nicht hoch und auch nicht weit, doch wegen der eben schon erwähnten Lichtverhältnisse trotzdem nicht einfach. Es folgte eine weitere lange Galoppstrecke durch ein Waldstück. Diese Strecke war allerdings relativ kurvig, mit ein paar Steigungen und leichten Abfällen. Das bedeutete, dass wir trotzdem langsam machen mussten. Ich notierte alles auf meinem Klemmbrett, um mir meine Notizen vor dem schlafen gehen nochmals durchlesen zu können.
    Kaum, dass die Galoppstrecke beendet war, befanden wir uns auch schon vor dem ersten Wasser. Hier gab es mehrere Wege zur Auswahl, doch ich entschied mich für den schnellsten. Keines meiner Pferde sollte hiermit Probleme haben. Etwa drei Meter vor dem Wasser stand ein Holzsprung in Form eines Hauses. Ein ähnlicher Sprung, allerdings diesmal einem Schiff nachgebaut, stand inmitten des Wassers. Hier ging es zunächst ein wenig bergauf- um aus dem Wasser zu kommen, dann über das Schiff hinweg und auf der anderen Seite wieder hinunter, ins Wasser. Meg quietschte auf, als ich einfach in das Wasser hinein marschierte. „Was machst du denn da?“, fragte sie. „Na was wohl? Ich messe den Abstand zwischen den Sprüngen, damit ich die Galoppsprünge ausrechnen kann. Was glaubst du wohl, warum ich in Gummistiefeln herumlaufe? Weil ich die Dinger modisch so wahnsinnig schick finde?“, gab ich grinsend zurück. Donald und Meg wählten trotzdem lieber den trockenen Weg um das Wasser herum, aber sie würden hier ja morgen auch nicht hindurchreiten. Das nächste Hindernis war ein recht imposanter Weitsprung, auch dieser wieder üppig geschmückt mit Blumen und – zu meinem Ärger – Windrädern. Fly hasste sie. Ich hatte schon versucht, den Fuchshengst im Schrecktraining daran zu gewöhnen, doch trotzdem musste ich jedes Mal mein gesamtes Können einsetzen, um ihn an den blöden Dingern vorbei zu bekommen. Auch Donald runzelte die Stirn, als er die Windräder betrachtete. „Das wird spannend“, meinte er. Ich verdrehte grinsend die Augen. Der Kerl verstand es doch immer wieder, mir Mut zu machen! Sprung sechs bestand aus einer überbauten Brücke, unter der ein langsamer Bach floss, gefolgt von einer längeren, ebenen Grasstrecke. Hier würde ich auch ein wenig Tempo machen können, je nachdem wie fit meine Pferde noch waren. Wir bewegten uns nun auf eine Kombination aus zwei schräg zueinander aufgebauten Sprüngen zu. Wählte man den richtigen Winkel, konnte man die beiden Sprünge direkt hintereinander überwinden. Passte der Winkel jedoch nicht, würde das Pferd verweigern. Möglichkeit Nummer zwei war, den ersten Sprung mittig anzureiten, um den zweiten Sprung einen Bogen zu machen und diesen dann isoliert ins Visier zu nehmen. Das würde aber natürlich wesentlich mehr Zeit kosten. Dennoch notierte ich mir beide Wege und auch meine Anmerkungen, wie ich sie bewältigen konnte. Es folgte ein Gatter mit einer dahinterstehenden Hecke, dann ging es um eine recht scharfe Kurve herum auf einen weiteren Holzsprung zu, der diesmal in Form eines Stalles gebaut war. An dieser Stelle war Versammlung und Kontrolle gefragt. Hinter einer weiteren Kurve tauchte nun der Eingang zum Springstadion auf. Auch dort würden wir hindurchreiten müssen. Im Stadion ging es zunächst über eine schräg stehende Hecke – auch hier hatte man wieder die Wahl zwischen einem kurzen und einem langen Weg. Der nächste Sprung stellte eine Art Bank dar, dies war ein sehr schmaler Sprung, da die Fähnchen nur zuließen, dass man über die Ecke der Bank sprang. Ich notierte mir ein L für Levistino hinter dieses Hindernis. Der Hengst dachte beim Springen gern selbstständig mit und meistens befürwortete ich das auch. Doch bei schmalen Sprüngen konnte uns das schnell zum Verhängnis werden. Nun musste man in einem Kreis zurück zum Banksprung reiten und ihn und die Hecke ein zweites Mal überwinden, bevor es am Zaun des Springplatzes entlang zum Ausgang ging. Vor uns lag nun wieder die Grasstrecke. Ich selbst mochte den Ritt durchs Stadion weniger, da man auf der Strecke an sich doch irgendwo Ruhe hatte. Kam man dann jedoch ins Stadion riss einem der Lärm beinahe vom Pferd. Wir liefen um eine Kurve und fanden uns vor einem breiten Sprung wieder, der mit Kieselsteinen gefüllt war. Weiter ging es über Sprung 15, eine Hecke, die von Holzstämmen begrenzt war und gleich darauf über eine Art Oxer aus Baumstämmen. Nach einer weiteren kurve sahen wir nichts mehr als Gras. „Ah sehr schön. Wir dürften jetzt bei der Hälfte der Strecke angelangt sein. Dies hier ist der längste Streckenabschnitt ohne Hindernisse.“, teilte ich meinen beiden Begleitern mit. Donald stöhnte: „Die Hälfte? So langsam verstehe ich, warum Samuel nicht mit wollte!“. „Stell dich nicht so an, dein Liebling Fly muss das Ganze morgen schließlich auch machen!“, gab Meg grinsend zurück. Donald warf ihr einen giftigen Blick zu: „Der hat ja auch vier Beine.“ „Achso? Na gut, das nächste Mal darfst du mit mir auf dem Rücken über alle Hindernisse springen. Natürlich nur über die Hälfte der Strecke, weil du ja nur halb so viele Beine hast!“, sagte Meg ungerührt. Ich musste so plötzlich loslachen, dass ich beinahe eine Bauchlandung hingelegt hätte. Nur mit einiger Mühe schaffte ich es, mich auf den Beinen zu halten. Nach dieser schier unendlichen Galoppstrecke galt es, die Pferde wieder ordentlich zu versammeln, denn es ging ans zweite Wasser. Wir gingen an einem leuchtend bunt gestrichenen Sprung 17 vorbei, bevor ich mich wieder ins Wasser begab. In dessen Mitte stand ein ebenso bunter Sprung, der noch dazu recht schmal war. Für ein Pferd, das Wasser nicht mochte, gab es hier mehr als genug Möglichkeiten, um auszubrechen. Nur ein paar Galoppsprünge später folgte auch schon das nächste Wasser. Diesmal gelangte man allerdings über einen Baumstamm hinein und der nächste Sprung befand sich am anderen Ufer. Als ich durch das Wasser watete, raschelte das Schilf am Ufer und ich notierte mir schnell ein kleines Ausrufezeichen auf mein Blatt. Wasser war, gerade für Samiyah, auch schon ohne Ungeheuer im Gebüsch unheimlich genug. Der Aussprung des Wassers war eine Kombination. Kaum war man auf trockenem Boden angelangt, musste man bereits über einen schmalen Holzstapel springen. Ich lief den Hinderniskomplex mehrmals ab, bevor ich mich schließlich einem weiteren Heckensprung zuwandte, der nicht weit entfernt auf einer Anhöhe stand. Wieder durchquerten wir ein Waldstück und es dauerte Ewigkeiten, bis der nächste Sprung in Sicht kam. Auch dieser stand auf einer Anhöhe, mit dem Unterschied, dass es danach auch ein Stück bergab ging. Und direkt am Fuß dieses Abhangs fanden wir auch schon Hindernis Nummer 21, einen hohen und schmalen Holzstapel.
    Wir liefen um eine Kurve – den armen Donald schon halb hinter uns herziehend und Meg quietschte begeistert. Eine Mauer. Allerdings knallrosa gestrichen. Wieder folgte ein schmaler Sprung und eine hindernisfreie Strecke. „Oh was ist denn jetzt los? Haben die hier die Absperrungen vergessen?“, fragte Meg, als wir eine große Wiese erreichten. „Nein. Aber für diesen Hinderniskomplex wäre die normale Streckenbreite zu schmal. Siehst du? Da drüben sind die Begrenzungen.“, erklärte ich geduldig. Es waren drei steinerne Kübel mit Hecken darüber zu überwinden. Zwei davon mit nur einem Galoppsprung dazwischen, den dritten schräg, da er etwas seitlicher stand. Dann endlich folgte die vorletzte Galoppstrecke. Deren Ende stellte ein überbauter Graben dar und direkt dahinter – wieder ein entzücktes Quietschen von Meg- standen zwei Sprünge in Form von hölzernen Schaukelpferden. „Da gibt’s nichts zu quietschen, die beiden Sprünge haben es ganz schön in sich.“, sagte ich zu meiner Freundin, während ich geflissentlich den Abstand dazwischen nahm. Auch sie waren sehr schmal und wieder schräg zu überwinden – es sei denn, man wollte außen herumreiten. Der letzte hindernisfreie Streckenabschnitt besaß keine Bänder als Begrenzung, sondern nur ein paar kleine Bäume, zwischen denen allerdings mehrere Meter Abstand waren. Gut, dass ich solch springverrückte Pferde besaß. Die würden den Parcours wahrscheinlich auch ohne mich beenden. Einen Baumstamm und einen Bogen galt es dann noch zu überwinden und wir würden auf das Ziel zufliegen. Eine sehr anspruchsvolle Strecke, aber immerhin waren wir hier ja auch bei Jolympia!


    ***

    „Okay, Schutzweste, Helm, Handschuhe. Ich hab alles.“, sagte ich zu Meg, als ich aus der Umkleide kam. Soeben hatte ich mich in das Outfit geschmissen, dass ich beim Geländeritt anhaben würde. Wohlweislich hatte ich drei Reithosen und auch drei Oberteile nur fürs Gelände eingepackt, ich wusste ja nicht, wie verdreckt ich aus den Ritten zurückkommen würde. Auch heute strahlte die Herbstsonne angenehm wärmend vom Himmel herab und trotz meiner Nervosität freute ich mich sehr auf den Ritt. Immerhin hatte ich genau für diesen Tag mein Sporttraining in den letzten Wochen mehr als verdoppelt, um die Kondition zu haben, drei Pferde an einem Tag durch einen solchen Parcours zu bekommen.
    Ich kehrte mit Meg zum Abreitplatz zurück, wo Donald und sofort mit Fantastic Fly entgegenkam. Der junge Hengst war gut drauf und seine rötliche Mähne flog nach allen Seiten, als er den Kopf hochwarf. „Ja, wir gehen ja gleich.“, lachte ich und ließ mich von Samuel in den Sattel werfen. Die Muskeln des Holsteiners spielten unter seinem glänzenden Fell und er ging mit leuchtenden Augen in Richtung Geländestrecke. Die Gamaschen saßen, die Stollen passten und der Sattelgurt war nachgezogen. Das ging ich in Gedanken durch, um mich von dem baldigen Start abzulenken. Ich durfte jetzt einfach nicht nervös werden. Fly war noch jung und würde sich davon mit Sicherheit anstecken lassen. Als der Starthelfer mich heranwinkte, ritt ich Fly in die Box. Der Hengst begann sofort herumzutänzeln und ich hatte alle Hände voll zu tun, ihn daran zu hindern, sofort los zu preschen. Als endlich das Klingeln der Startglocke ertönte stürmte der junge Hengst sofort los. „Nein. So nicht mein Freund!“, sagte ich bestimmt und regulierte das Tempo des Hengstes. Gleich darauf flogen wir auch schon über den ersten Sprung und ab diesem Zeitpunkt dachte ich an nichts anderes mehr, als an die Strecke, die nun vor uns lag. Auch Fly wurde angesichts dieser Aufgabe ruhiger. Immerhin durfte er jetzt laufen. Trotzdem achtete ich während dieser ersten Galoppstrecke gut darauf, dass Fantastic Fly seine ganze Energie nicht schon anfangs verpulverte. Wir übersprangen das Blumenbeet und tauchten gleich darauf in das Waldstück ein. Wie erwartet, brauchte ich ein paar Sekunden bis meine Augen sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und auch Fly wurde automatisch langsamer. Dies war jedoch auch gut so, immerhin wartete gleich der nächste Sprung auf uns. Als wir in das nächste Waldstück einritten, ließ ich Fantastic Fly die kurvige Strecke im Trab zurücklegen und galoppierte erst wieder an, als wir aus dem Wald heraus und auf das erste Wasser zuritten. Fly hatte keinerlei Probleme mit Wasser, weshalb dieser Komplex auch nicht allzu schwer zu bewältigen sein sollte. Wir bewältigten ihn ohne Schwierigkeiten. Danach kam das Hindernis mit den Windrädern. Kaum, dass Fly sie erblickte, verspannte sich der Fuchshengst. Sein Galopp wurde verhaltener und er hob den Kopf. „Fly, alles ist gut. Komm schon, ich weiß, dass du das kannst!“, redete ich so ruhig wie möglich auf den Hengst ein. Ich umrahmte ihn mit meinen Beinen und hielt die kurze Gerte an seiner rechten Schulter bereit, da Fly meistens nach rechts weg ausbrach. Als es Zeit zum Abspringen war, tippte ich Fly`s Schulter an und der große Hengst setzte mit einem gewaltigen Sprung über das unheimliche Hindernis hinweg. Ich lobte ihn überglücklich. Es lag zwar noch der Großteil der Strecke vor uns, doch das schlimmste Hindernis – zumindest was Fly anging – hatten wir nun geschafft. Die nächsten vier Sprünge flogen nur so unter uns vorbei und schon fegten wir um die letzte Kurve vor dem Stadion. Wir ritten hinein und wurden sofort von tosendem Applaus empfangen. Fly spielte unsicher mit den Ohren, doch ich kraulte ihn am Hals und richtete ihn sofort auf den nächsten Sprung aus. Das beruhigte den schönen Hengst und wir bewältigten die Hindernisse im Stadium ohne Zwischenfälle. Trotzdem war ich sehr froh, als wir wieder hinausritten und auch Fly legte auf der nun folgenden Galoppstrecke ein ordentliches Tempo vor. Gleich darauf hatten wir auch schon die Hälfte der Strecke gemeistert und ich ließ Fly mehr Zügel. Wir flogen nur so über das Gras hinweg und noch hatte der Hengst definitiv mehr als genug Power. Was mich eigentlich nicht wundern sollte, immerhin hatte ich sehr lange auf diesen Tag hintrainiert. Vor dem zweiten Wasser nahm ich Fly zurück, wir landeten platschend im kalten Nass, bewältigten den Sprung in der Mitte und fanden uns gleich darauf vor dem letzten Wasser. Tatsächlich bewegte sich das Schilf im Wind, doch Fly mochte Wasser und sah bereits in Richtung des Aussprungs. Dieser war hier ja auch wirklich knifflig, trotzdem kamen wir gut darüber hinweg. Wir preschten die Anhöhe hinauf, übersprangen die Hecke und tauchten erneut in den Wald ein. Noch neun Hindernisse lagen vor uns und bisher schlug Fly sich absolut fantastisch. Wir galoppierten die nächste Anhöhe hinauf, diesmal allerdings bedeutend langsamer, da wir es ja direkt danach bergab ging. Ich versammelte Fly, sodass er mehr Gewicht mit seiner Hinterhand aufnahm und wir kamen den Hang sauber hinunter. Vor der rosa Mauer schnaubte Fly ein paar Mal und sprang um, doch ich rahmte ihn wieder mit den Beinen ein. Im Vergleich zu den blöden Windrädern war das hier nun wirklich ein Klacks. Es dauerte nicht mehr lange und wir näherten uns dem Bogen. In diesem Moment war ich wirklich mehr als froh, dass ich einen ähnlichen Sprung auf meiner Geländestrecke zu Hause stehen hatte, denn einigen Reitern war dieses Hindernis schon zum Verhängnis geworden. Mein tapferer Hengst segelte jedoch brav hindurch und gab auf dem Weg zum Ziel noch einmal alles, sodass wir fehlerfrei ankamen. Ich reckte jubelnd die Faust in die Luft und strich meinem Hengst über den nassen Hals. Gleich darauf rutschte ich auch schon aus dem Sattel und übergab den pumpenden Fly sofort an Donald, der den Hengst zum Stallzelt führte. Meg nahm mich am Arm, bugsierte mich zu unserem Stalltrakt und hielt mir eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen hin. Trotz meines eisernen Trainings war es wirklich hart, diese schwierige Strecke gleich ein zweites Mal zu reiten.
    „Levistino ist gut drauf, Samuel ist grade dabei, ihn abzureiten. Musst du dich umziehen?“, fragte mich Meg, ehe sie sich die Frage selbst beantwortete. Ich war nicht gestürzt und der Boden war trocken, somit war meine weiße Hose immer noch schön weiß. Ich kam langsam wieder zu Atem und Donald führte Fantastic Fly draußen herum, während er dem Hengst immer wieder sagte, wie toll er seine Sache gemacht hatte und ihm einen Haufen Leckerchen dafür versprach. „Und der nennt mich wahnsinnig!“, sagte ich lachend zu Meg. Liebevoll strich ich meinem Holsteiner über die weiche Nase. Es stimmte ja, er hatte einen beinahe perfekten Lauf hingelegt.


    ***

    „Viel Glück, Sammy! Er ist in Topform, das schafft er bestimmt locker!“, sagte Samuel angespannt, während er neben Levistino und mir herging. Ich war mittlerweile wieder fit und fühlte mich auch kräftig genug, um den Parcours ein zweites Mal zu schaffen. Levistino war beim Aufwärmen wohl ein richtiger Engel gewesen und schritt gelassen voran.
    Kurz darauf stand ich mit Levistino in der Startbox. Der schöne Apfelschimmelhengst sah sich zwar mit gespitzten Ohren und leuchtenden Augen um, gehorchte aber jeder meiner Hilfen. Mit ihm würde der Ritt höchstwahrscheinlich weniger anstrengend werden, als mit seinem Stallgenossen. Als die Glocke ertönte, ließ ich den Hengst aus dem Stand heraus angaloppieren und begann Ritt Nummer zwei. Der schöne Trakehner segelte mühelos über den ersten Sprung hinweg und griff dann immer weiter aus, während wir die erste Galoppstrecke entlangflogen. Aus das Blumenbeet und das Waldstück lagen schnell hinter uns. Selbst auf der kurvigen Strecke des zweiten Waldstücks ließ ich Levistino weitergaloppieren, allerdings versammelt. Das erste Wasser ließen wir spritzend hinter uns, doch ich hatte das Gefühl, dass der stattliche Hengst froh war, es hinter sich zu haben. Hauptsache er ging ohne Murren hindurch. Die Windräder, die Fantastic Fly so verabscheut hatte, ließ Levistino ohne mit der Wimper zu zucken hinter sich. Ich lobte den Hengst fröhlich und freute mich, dass meine Vorhersage sich bewahrheitet hatte – mit Levistino war der Geländeparcours zwar immer noch anstrengend, aber sehr viel stressfreier zu bewältigen. Bei der Kombination aus schrägen Sprüngen traf ich den perfekten Winkel und Levistino setzte ohne Probleme darüber hinweg. Das Gatter, die scharfe Wendung und der Pferdestall blieben hinter uns zurück, als wir mit großen Sätzen auf das Stadion zu jagten. Bei dem Apfelschimmel machte ich mir auch keine Sorgen um den Aufruhr, der hier herrschte. Levistino war schon viel herumgekommen und solche Menschenansammlungen gewöhnt. Außerdem hatte er schon unzählige Gelassenheitstrainings hinter sich. Wir setzten über die schräg stehende Hecke und fanden uns gleich darauf vor dem Banksprung wieder. Wie erwartet, musste ich hier stärker auf den eleganten Hengst einwirken, damit er innerhalb der Fähnchen sprang und wir das Hindernis nicht wiederholen mussten. Das erste Mal klappte der Sprung gut, bei dem Bogen verschätzte ich mich allerdings ein wenig und musste meinen Kurs korrigieren, um den richtigen Absprungpunkt zu treffen. Wie ich auch bei Fly war ich kurz darauf froh, das Stadium hinter mir zu lassen. An der Hecke mit den Holzstämmen stand eine ganze Traube von Fotographen und ich bemühte mich sie auszublenden, während ich Levistino darauf zu lenkte. Der Hengst ließ sich fast noch weniger beirren als ich und wir flogen mit viel Luft über den Sprung. Wir passierten den riesigen Oxer und gleich darauf explodierte Levistino in einem Schub nach vorn, als ich ihm die Zügel nachgab. Wir waren an der längsten hindernisfreien Strecke angelangt und hatten somit die Hälfte des Geländeparcours hinter uns. „Du machst das toll, mein Schatz! Einfach unglaublich, du bist der Beste!“, feuerte ich den Apfelschimmel an, während seine Galoppsprünge immer länger wurden. So musste sich fliegen anfühlen. Viel zu schnell war die Strecke zu Ende und ich nahm Levistino nach und nach auf, sodass wir ein angenehmes Tempo gingen, als wir das zweite Wasser erreichten. Platschend ging es auch durch das dritte Wasser hindurch und gleich darauf die Anhöhe hinauf und über die dort stehende Hecke. Ein Schweißfilm überzog den Hals des Hengstes, doch er galoppierte weiterhin frisch vorwärts, ohne dass ich auch nur ein kleines bisschen treiben musste. Durch den Wald hindurch, die zweite Anhöhe hinauf, über den Sprung und versammelten Galopp den Hang hinunter. Der Holzstapel blieb hinter und schon waren wir an der rosaroten Mauer angelangt. Levistino zögerte nicht einmal einen Sekundenbruchteil. Ich war jetzt schon fürchterlich stolz auf mein wunderschönes Pferd. Wir setzten über den letzten schmal abgesteckten Sprung, passierten die große Fläche, auf der die drei Steinhindernisse platziert waren, flogen über den Graben und sahen uns gleich darauf den beiden Schaukelpferd-Sprüngen gegenüber. Diese waren nun auch Levistino unheimlich und der gleichmäßige Galopp des Hengstes wurde ein wenig stockend. Ich wusste jedoch ganz genau, dass mein gelehriger Hengst in solchen Situation nur ein paar aufmunternde Worte brauchte und so schafften wir auch diesen Teil der Strecke ohne Fehler. Wir rasten die letzte Strecke entlang, überwanden Baumstamm und Bogensprung und kamen gleich darauf im Ziel zum Stehen. Ich rutschte aus dem Sattel, lockerte den Gurt und übergab den schwitzenden Hengst an Samuel. Wieder begleitete mich Meg zurück in den Stall- bis zum Start mit Samiyah hatte ich ja noch ein wenig Zeit. Fantastic Fly stand zufrieden kauend in seiner Box und ich strich ihm prüfend über die Beine. Der Hengst stupste mich auffordernd an und ich verfütterte kichernd eine Karotte an ihn. Dann streifte ich erst einmal erleichtert die Schutzweste und den Helm ab, fuhr mir durch meine nassgeschwitzten Haar und ließ mich auf einen Strohballen fallen. „Puh, das war anstrengend. Zum Glück habe ich jetzt ein bisschen länger Pause.“, sagte ich, bevor ich herzhaft in mein zweites Lyonerbrötchen biss.


    ***

    Samiyah war aufgedreht. Viel zu aufgedreht. Meg hatte die Cremellostute zwar über den Tag verteilt immer wieder herumgeführt, doch Samiyah konnte es nicht leiden, die meiste Zeit des Tages in der Box zu stehen. Dementsprechend war sie nun auch aufgelegt. Ich biss die Zähne zusammen, als ein Pferd angiftete, das an uns vorbeilief. „Samiyah benimm dich, bitte mal. Wir sind gleich dran und dann brauchst du deine ganze Energie!“, sagte ich mit rotem Kopf zu der Stute. Wir befanden uns gerade auf dem Abreitplatz und unser Start stand kurz bevor. Ich ritt unzählige Tempowechsel, Übergänge und Volten, um die Aufmerksamkeit der Trakehnerstute auf mich zu lenken. Schließlich merkte ich, dass Samiyah ruhiger wurde. Sie senkte den Kopf, wölbte den Rücken auf und lief nicht mehr mit diesen kurzen, abgehackten Schritten, die ich so verabscheute. „Okay, dann sind wir jetzt wohl so weit.“, murmelte ich und ritt die wunderschöne Stute vom Platz. Meg und Donald begleiteten uns, Samuel war noch immer bei Levistino. Er machte sich immer Sorgen, um seinen Liebling, auch wenn es beiden Hengsten ausgezeichnet ging. „Drückt mir die Daumen, dass Samiyah sich benimmt.“, sagte ich grinsend, doch ich bemerkte die Sorgenfalten auf Meg`s Stirn. Sie wusste ja, wie schwierig Samiyah sein konnte, wenn sie schlechte Laune hatte. Meine Hoffnung war nun einfach, dass die hohen Anforderungen des Parcours die Stute besänftigen würden.
    Ich lenkte die Stute in die Startbox und drehte sie mit dem Kopf entgegen der Startrichtung. Ich hatte Fly zurückhalten können, doch mit Samiyah wäre das momentan wahrscheinlich so gut wie unmöglich. Diesen Stress wollte ich der Cremellostute und natürlich auch mir selbst lieber ersparen. Eine Sekunde bevor die Glocke läutete, wendete ich mein Pferd und galoppierte dann aus der Box. Trotzdem waren wir viel zu schnell und setzten mehr schlecht als recht über das erste Hindernis. Gott sei Dank hatte ich auf der Strecke danach mehr als genug Zeit, um Samiyah einzufangen und parierte die Stute schließlich sogar zum Trab hoch. Das Pferd quittierte das mit Kopf schütteln, doch ich ließ mich nicht erweichen und galoppierte erst wieder an, als wir kurz vor dem Blumenbeet waren. Danach war das goldene Pferdchen dann plötzlich wieder bei der Sache. Anscheinend hatte sie verstanden, dass ich ihr solch ein Verhalten nicht durchgehen lassen würde. Das Waldstück bremste sie zusätzlich noch einmal aus und so setzten wir ordentlich über den Baumstamm. Vor dem ersten Wasser wurde Samiyah jedoch wieder nervös. Sie sprang zweimal um und nahm mit jedem Galoppsprung den Kopf höher. „Mäuschen, denk nicht mal dran. Das ist Wasser. Du kennst es, es frisst dich nicht.“ Mit viel Überredungskunst bekam ich Samiyah ins Wasser. Einmal drin sprang die Stute dann auch folgsam über das Hindernis und stürmte mit großen Sätzen aus dem Wasser hinaus. Die Windräder am nächsten Hindernis störten die Trakehnerdame dann wiederum überhaupt nicht. Auch die überbaute Brücke, die darauffolgende Galoppstrecke und die Kombination aus den beiden schrägen Sprüngen klappten wunderbar. Nach dem Gatter setzte sich Samiyah fast auf ihre Hinterhand, um den schnellsten Weg um die Kurve zu nehmen und so ritten wir recht flott ins Stadium ein. Angesichts des Lärms war die Stute kurz verunsichert, doch sobald ich ihr den Weg zum nächsten Sprung wies, konzentrierte sie sich wieder. Wir überwanden die Hecke und die Bank, beschrieben einen engen Kreis und nahmen die beiden Sprünge in umgekehrter Reihenfolge erneut. Mit großen Sätzen ging es anschließend auch schon wieder aus dem Stadion hinaus, die anfeuernden Rufe der Leute im Rücken. Die nächsten Hindernisse überflogen wir, als wären sie überhaupt nicht vorhanden und auf der dann folgenden Galoppstrecke durfte Samiyah endlich Gas geben. Die Stute besaß einen relativ hohen Vollblutanteil im Stammbaum, weshalb sie von Grund aus über eine gute Ausdauer verfügte, die ich durch das Training natürlich noch ausgebaut hatte. Auch vor dem nächsten Wasserhindernis stockte Samiyah kurz, diesmal war der Anritt allerdings nicht so lang und das machte die Sache um einiges leichter. Nun folgte das dritte Wasser. Der Einsprung klappte gut, doch als sich das Schilf am Ufer bewegte, machte Samiyah einen Satz zur Seite. Ich ritt nun eine Art Dressur im Wasser, um die schreckhafte Cremellostute wieder auf Kurs zu bringen und wir sprangen ein wenig holprig über den Aussprung und das nachfolgende Hindernis. Holprig, aber immerhin fehlerfrei. Eine Verweigerung konnte ich nun wirklich überhaupt nicht gebrauchen. Die beiden Anhöhen und den Holzstapel ließen wir schnell hinter uns. Vor der rosaroten Mauer jedoch riss Samiyah abrupt den Kopf hoch. Ich tippte ihre Schulter mit der Gerte an und die Stute flog mit viel Abstand über die Mauer. Diese war ihr wohl gar nicht geheuer gewesen. Die weiteren Hindernisse – inklusive der Schaukelpferde – interessierten Samiyah nicht weiter und wieder einmal fragte ich mich, welche Aufhänger die Stute für ihre „Angstattacken“ hatte. Ein wirkliches Muster ließ sich nämlich nicht erkennen. Wir setzten durch den Bogen und flogen auf das Ziel durch, das wir auch kurz darauf passierten. Es war zwar knapp gewesen, aber auch der Ritt mit Samiyah war fehlerfrei!
    Noch während Samiyah im Schritt aus der Box ging, ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und lachte, als meine Knie nachgaben. Drei Ritte an einem Tag waren doch wahnsinnig anstrengend gewesen. Meg nahm mir die Stute ab, die selbst nach diesem anstrengenden Ritt noch aufgedreht war, um Meg herumtänzelte und mit dem schönen Kopf schlug. „Gibt’s ja nicht, die ist fitter als ich!“, sagte ich lachend, während wir gemeinsam zum Stallzelt gingen. Meg befreite die Cremellostute von ihrer Ausrüstung und schickte mich dann ins Bett. „Morgen ist auch ein anstrengender Tag. Da musst du fit sein!“, sagte sie streng und ich fügte mich ohne Murren. Ich war wirklich todmüde und hatte das Gefühl eine ganze Woche durchschlafen zu können.

    ***

    „Sammy! Aufstehen, wir müssen die Pferde zum Vet-Check bringen und dann den Parcours abgehen!“, sagte Meg, während sie mich unsanft schüttelte. Gähnend setzte ich mich auf. „Ja, ich komme in einer Minute.“, murmelte ich. In der Tat hievte ich mich aus meinem Bett, schlüpfte in die Stallklamotten und ging auf direktem Weg zum Stallzelt, um nach meinen Lieblingen zu sehen. Der Vet-Check fand auf solchen Veranstaltungen immer vor dem Springen statt und ich war froh darum. Niemals würde ich mit einem verletzten Pferd an einem Turnier teilnehmen. Ich fuhr langsam über die Beine von Levistino, Fantastic Fly und Samiyah und ließ mir auch alle drei vorführen. Sie alle machten einen munteren Eindruck und liefen auch taktklar. „Okay, gehen wir zum Check. Aber ich glaube nicht, dass wir jemanden zurückziehen müssen.“, sagte ich zu Meg, Donald und Samuel, die jeweils ihren Schützling aus der Box führen.
    Fly war der erste. Der Tierarzt hörte den Hengst ab, tastete Wirbelsäule und Beine ab und ließ ihn dann vortraben. Anschließend setzte er einen Haken hinter Fly`s Namen und nickte Donald zu. Dieser klopfte Fly die kräftige Schulter und führte den Hengst zurück zum Stall. Mit Levistino und Samiyah lief es ähnlich, wobei der Tierarzt die Cremellostute kritisch musterte. „Ist die immer so aufgeregt?“, fragte er mich. „Oh ja. Sie hat einen hohen Vollblutanteil und war zwar schon auf vielen Turnieren, aber noch nie auf solche einem großen.“, antwortete ich ruhig. Der Tierarzt nickte, notierte sich aber etwas auf seinem Klemmbrett. Die Sieger würden so oder so auf Doping getestet werden, aber eventuell wurde bei Samiyah auch ein Test durchgeführt, wenn sie nicht gewann. Ich zuckte mit den Schultern, während Meg sich aufregte, als wir zurück zum Stall gingen. „Meg, beruhig dich. Das ist sein Job. Selbst wenn sie Sami auf Drogen testen, nehmen sie ihr eben ein bisschen Blut ab. Na und? Das schadet unserer Prinzessin nichts.“, sagte ich besänftigend.
    Wir brachten die Pferde zurück und ich machte mich mit Meg auf zum Springparcours, um den aus 11 Hindernissen bestehenden Kurs abzugehen.

    ***

    „So, mein Herz. Ein letzter Lauf, dann hast du es geschafft. Und egal wie es ausgeht, ich bin unendlich stolz auf dich.“, flüsterte ich später am Morgen Fantastic Fly zu. Ich stand mit dem Hengst in den Startlöchern und sah gerade der Reiterin vor mir zu, wie sie die letzten Sprünge absolvierte. Dann ritt ich Fly in den Parcours, galoppierte an und nahm nach dem Läuten der Glocke Kurs auf das erste Hindernis. Der Lauf startete mit einem Steilsprung, den Fly mit Bravour übersprang. Gleich darauf wartete eine schwierige zweifache Kombination auf uns, bestehend aus Steilsprung und Oxer. Wie auch im Geländeparcours waren die Hindernisse aufwändig geschmückt und es gab mehr als genug Anlass für ein Pferd, sich ablenken zu lassen. Fly jedoch reagierte auf jede Hilfe sehr gut und so segelten wir auch problemlos über die Tripplebarre und die Mauer. Nun ging es um eine scharfe Kurve und auf den über vier Meter breiten Wassergraben zu. Ich gab die Zügel nach und ließ Fantastic Fly nach vorn schießen. Mit einem gewaltigen Satz drückte sich der Hengst vom Boden ab und kam erst eine gefühlte Ewigkeit später wieder auf der anderen Seite des Grabens auf. Es folgte ein weiterer Steilsprung und schon sahen wir uns der dreifachen Kombination gegenüber. Zwei Oxer und eine Mauer warteten auf uns. Ich nahm Fly zurück, um das perfekte Tempo für den Einsprung in die Kombination zu finden. Sekundenbruchteile später setzten wir über den ersten Oxer, nach zwei kurzen Galoppsprüngen über den zweiten und nach einem weiteren über den Steilsprung. Sprung acht war eine aufwändig gestaltete Mauer mit – ich hatte es beim Abgehen des Parcours kaum glauben können – mit Windrädern an den Seiten. Sofort war Fantastic Fly`s Selbstsicherheit wie weggeblasen und der Hengst begann wieder umzuspringen. Ich gab stärkere Schenkelhilfen und schob ihn mit meinem Sitz vorwärts. Wieder brachte ich ihn mit einem leichten Klaps auf die Schulter zum Springen und lobte ihn sofort danach. Der Hengst wirkte immer noch ein wenig aus dem Konzept gebracht, doch als wir die nachfolgende Tripplebarre überflogen, kam das Selbstbewusstsein des stolzen Hengstes zurück. Nun kam die letzte Herausforderung des Parcours: eine zweifache Kombination aus zwei überbauten Wassergräben. Wir setzten über den ersten und sauber auch über den zweiten. Nun galt es Ruhe zu bewahren und vor dem letzten Sprung nicht den Kopf zu verlieren. Ich hielt Fly`s Tempo kontrolliert und steuerte ihn sicher über den buntgestrichenen Oxer. Gleich darauf riss ich jubelnd meine Faust in die Höhe. Wir hatten es geschafft! Eine fehlerfreie Runde!
    Fix und fertig ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und schlang meinem Fuchshengst die Arme um den Hals. Ich wurde gerade von Gefühlen übermannt, die ich bisher noch nicht kannte. Ich hatte schon unzählige Turniere bestritten und auch gewonnen, doch dieses Glücksgefühl, das mich nun durchströmte, war noch einmal eine ganze Nummer stärker. Donald drückte mich stürmisch an sich, bevor er Fly übernahm und den Hengst trocken führte. Ich dagegen lief zum Stall und trank ein paar Schlucke Wasser, bevor ich mich zum Abreitplatz aufmachte, um Levistino zu übernehmen.

    ***

    Der große Schimmel trabte gelassen seine Runden mit Samuel im Sattel. Auch die Übungssprünge, die die beiden absolvierten, sahen tadellos aus. Ich winkte Samuel zum Rand und er ließ sich aus dem Sattel gleiten. „Übernimmst du ihn?“, fragte er. „Ja, ich bin fit. Es ist nicht halb so schlimm, wie gestern nach der Geländestrecke. Und wir waren fehlerfrei!“, sagte ich, übers ganze Gesicht strahlend. Samuel gratulierte mir fröhlich und warf mich dann in den Sattel des Hengstes. Levistino stand mit gewölbtem Hals da und wartete geduldig auf mein nächstes Kommando. Der Trakehner hatte sich wirklich wunderbar entwickelt. Ich lenkte ihn erneut auf den Abreitplatz und ließ ihn zweimal über die Übungssprünge gehen, bevor ich ihm Schritt zum Springstadion ritt. Kurz darauf durften wir auch schon einreiten und ich grüßte die Richter, bevor ich mit Levistino auf den ersten Sprung zu galoppierte. Auch dem Hengst bereitete der Steilsprung keine Probleme und sogar die Kombination ließen wir spielend hinter uns. Vor der Tripplebarre legte Levistino jedoch zu viel Tempo zu und der Abstand passte nicht. Der Hengst machte einen gewaltigen Satz und zog die Beine so dicht es ging, an den Bauch. Ich hielt die Luft an, doch ich hörte keine Stange fallen. Das Stöhnen des Publikums war natürlich recht zweideutig. Allerdings hatte ich definitiv keine Zeit, um mich umzudrehen, denn nun lag die erste Mauer vor uns. Diesmal hielt ich den Hengst bei mir und wir kamen gut darüber hinweg. Gleich darauf durfte Levistino dann wirklich Gas geben. Wir flogen förmlich auf den Wassergraben zu und setzten dann mit einem unglaublichen Satz darüber hinweg. Den nächsten Steilsprung bewältigten wir wieder gut, anschließend ging es auch schon um die Kurve herum und auf die dreifache Kombination zu. Ich bremste den großen Apfelschimmel und zählte im Kopf mit: „Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Hindernis, Landung. Geschafft!“ Die Mauer mit den Windrädern ließ Levistino spielend hinter sich und auch die folgende Tripplebarre bereitete ihm keine Probleme. Das überbaute Wasser überwand der schicke Hengst, als wäre es überhaupt nicht vorhanden und schon setzten wir über das letzte Hindernis. Wieder jubelte ich begeistert, während ich meinem Hengst den grau geäpfelten Hals kraulte. Auch wenn es knapp gewesen war, das war die zweite Nullrunde! Ich konnte es kaum glauben, besser hätte es überhaupt nicht laufen können. Wenn Samiyah sich jetzt auch noch gut schlug, war ich die glücklichste Pferdebesitzerin der Welt. Ich übergab Levistino an Samuel und lief neben den beiden her zum Stallzelt. Dort angekommen, zog ich mir den Helm vom Kopf, nahm Samuel den Sattel ab und gab Levistino seine wohlverdiente Möhre. Als Samuel losging, um den Hengst spazieren zu führen, sah ich nach Fantastic Fly, der zwischenzeitlich auf dem Paddock stand. Der große Fuchs schnoberte zufrieden an meinen Händen und zermalmte genüsslich die Karotte. Er schien die Anstrengung wunderbar überstanden zu haben.

    ***

    „Einmal noch, dann hast du es geschafft! Und wie erfolgreich. Das ist eine wunderbare Werbung für unser Gestüt, selbst wenn du dich gar nicht platzierst!“, sagte Meg strahlend, während sie ein letztes Mal mit einem Tuch über Samiyah`s glänzendes Fell fuhr. Ich nickte fröhlich und legte der Stute Gamaschen und Sprungglocken an. So langsam wurde es Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Abreitplatz machten. Hier im Zelt war Samiyah noch die Ruhe selbst und ließ sich unsere Aufmerksamkeiten sichtlich gefallen. Ich legte behutsam den Sattel auf ihren Rücken, verschnallte das Vorderzeug und zog den Gurt locker zu. Das Trensen überließ ich Meg, während ich mir schnell meine weiße Reithose, mein Jackett, Handschuhe und Helm anzog. Dann übernahm ich die Cremellostute und führte sie aus dem Stall, wo ich mich leichtfüßig in den Sattel schwang. Sofort erwachte die junge Stute zum Leben und tänzelte neben Meg her zum Abreitplatz. Ich schüttelte lachend den Kopf: „Samiyah du bist so ein Clown!“ Auf dem Platz war die hübsche Stute zunächst wieder sehr feurig, doch sie ließ sich kontrollieren und das war die Hauptsache. Ich wärmte sie in aller Ruhe auf und ließ sie anschließend über die Übungssprünge gehen. Als das gut klappte, ritt ich mit der tänzelnden Stute zum Springparcours. Während wir warteten, ließ ich Samiyah im Schritt gehen, doch schon kurz darauf waren wir an der Reihe. Ich trabte auf den Rasen, grüßte die Richter und galoppierte Samiyah mit einer unsichtbaren Hilfe an. Eine Lehrerin hatte mir einmal gesagt: „Du musst Dressur über die Hindernisse reiten. Dann klappt auch das Springen.“ Dieser Ratschlag passte auf kein Pferd so gut, wie auf Samiyah. Während ich an die Frau dachte, die mir alles über Pferde beigebracht hatte, was mir heute wichtig war, stahl sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Wir würden das schaffen. Ich ritt Samiyah auf den Steilsprung zu, hob mich aus dem Sattel und flog mit der goldenen Stute darüber hinweg. Die Kombination und die Tripplebarre blieben hinter uns, genauso wie die Mauer. Samiyah war einfach wunderbar. Vielleicht lag es aber auch an mir, weil ich mit solch positiven Gedanken in die Prüfung gegangen war. Immerhin war Samiyah ein unglaublich sensibles Pferd. Vor dem Wasser zögerte die Stute kurz, doch es viel ihr sehr viel leichter, über Wasser hinüber zu springen, als hindurch zu laufen. Wir hoben ab und segelten eine halbe Ewigkeit lang über den Graben. Auf der anderen Seite rieb ich kurz Samiyah`s Hals und konzentrierte mich dann sofort auf den nun folgenden Steilsprung. Die dreifache Kombination und die Mauer bewältigte meine goldene Stute spielend und auch die Tripplebarre war kein Problem. Erst später fiel mir auf, dass Samiyah überhaupt kein Theater wegen den Windrädern gemacht hatte, was mich ehrlich gesagt immer noch wunderte. Die überbauten Wassergräben waren ihr da schon deutlich unheimlicher. Trotzdem schafften wir es mit ein bisschen Ermunterung meinerseits mit ordentlich Luft dazwischen über die Hindernisse hinweg und flogen nur Sekunden später auf den abschließenden Oxer zu. Kaum, dass Samiyah wieder gelandet war, brach das Publikum in tosenden Jubel aus und auch ich lobte Samiyah überglücklich. Was ein wundervoller Abschluss für ein wundervolles Turnier. Ich ritt meine Stute aus dem Parcours, sprang aus dem Sattel und fiel gleich darauf Meg um den Hals, die ihr Stütchen mit Lob überschüttete, während wir sie zum Stall zurückbrachten.
    Als Samiyah abgesattelt war, liefen wir zu viert mit der Stute über das Gelände und ließen die Prüfungen nochmals Revue passieren. Jetzt hieß es nur noch Abwarten und Tee trinken, wie die Ergebnisse wohl ausfallen würden….
    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Samantha O`Neill
    Name des Pferdes (+ Link)*: Samiyah
    Tierarztbericht*:
    Eddi [​IMG]
    Tierarztkontrolle
    Heute ging es ganz fix zu meiner Freundin Sammy auf das Hollybrook Gestüt. Es war schon halb sechs und es dämmerte bereits. Ich hasste den Winter dafür, dass es so schnell dunkel wurde, aber man konnte leider nichts dagegen tun. Bald würde auch noch die Zeitumstellung anstehen, dann würde es noch schöner werden. Sammy schaute genauso stirnrunzelnd zum grauen Himmel hinauf wie ich. "Na hoffentlich ist in Kanada schöneres Wetter", grummelte sie, doch ich nickte nur. "Keine Sorge, ich hab nachgeschaut. Die haben Sonnenschein im Gegensatz zu uns", meinte ich knapp und Sammy schüttelte nur frustriert den Kopf.
    Meine beiden Patienten waren heute Samiyah und Levistino. Wir fingen mit der Stute an, welche Sammy mir erst einmal im Schritt und Trab vorführte. Danach ging es zum Putzplatz wo Samiyah angebunden wurde und ich sie untersuchte. Erst der Blick in Augen und Maul, dann das Abhören von Herz und Lunge und zu guter Letzt noch das Abtasten der Wirbelsäule, Gelenke und Sehnen. Auch die Körpertemperatur musste gemessen werden und schon war die Stute fertig. Nun bekam sie noch die Influenza+Herpes Impfung und die Wurmkur und Samiyah durfte wieder gehen.
    Levistino musste das Gleiche auch noch einmal machen. Wieder zuerst das Vorführen, danach der Kontrollblick und das Abhören. Dann tastete ich auch den Apfelschimmel noch gründlich ab und kontrollierte die Temperatur. Auch Levistino war topfit und musste nur noch geimpft und entwurmt werden. Als das geschafft war, erneuerte ich die Impfpässe und stellte dann noch das tierärztliche Zertifikat für Jolympia aus, ehe ich mich von Sammy wieder verabschiedete.
    Hufschmiedbericht:
    Rhapsody [​IMG]
    Hufschmiedbericht
    Die Regenwahrscheinlichkeit in England lag bestimmt konstant bei mindestens 50%. Die Regenwahrscheinlichkeit in England im Oktober …
    „90%?! Für die ganze Woche!?“ Wütend schlug ich den Laptop zu. Ich war doch gerade erst wieder gesund geworden und war von Elisa noch nicht wieder irgendwo eingesetzt worden. Und jetzt sollte ich ins verregnete England, weil Zoe und Adèle „arbeiten“ mussten. Natürlich. Zoe durfte ins schöne Deutschland, auf mich wartete die nasseste Insel der Welt.
    Aber gut, Nein sagen konnte ich ja auch nicht – Samantha O’Neill hätte bestimmt nicht angerufen, wenn sie keinen Hufschmied brauchen würde. Also bestellte ich mir grummelnd ein Flugticket und bereitete mich mit irgendwelchen Immunaufbaukuren vor.

    ***

    Den zweiten Tag, den ich dann in England verbrachte – Jetlag musste wenigstens etwas ausgeglichen werden, okay? – machte ich mich auf den Weg zum Hollybrook Stud. Vor ein paar Monaten war ich schon hier gewesen, deswegen fand ich den Hof auf Anhieb wieder (aber mal ehrlich, so ein Anblick wie das Hollybrook Stud – selbst im Nebel mit Nieselregen – war einfach zu schön, um ihn einfach zu vergessen!).
    Kaum hatte ich den Leihwagen geparkt, kam auch schon Samantha O’Neill auf mich zu. Sie begrüßte mich herzlich wieder und erzählte sofort von Everybody’s Darling, die jetzt gekrönt war – worauf ich ihr natürlich erst einmal gratulierte, ich war ja höflich – und der kleinen Cirilla. Klein war vielleicht übertrieben, denn die Zweijährige würde mich schon bald überragen, aber man durfte ja noch träumen.
    Nachdem ich den beiden kurz Hallo gesagt hatte, führte Samantha mich zu meinen heutigen Klienten. Ich wusste zwar schon in etwa, was auf mich zukam, doch es blieb einem trotzdem immer wieder die Spucke weg, wenn ein Hengst mit 1,75m vor einem stand. Trotzdem streckte ich dem Fuchs mutig meine Hand entgegen, während Samantha ihn mir vorstellte. „Fantastic Fly, und er macht seinem Namen alle Ehre,“ meinte sie grinsend und klopfte dem Hengst den Hals.
    Von dem Telefonat wusste ich noch, dass er, genau wie die anderen beiden, nicht beschlagen war. Das sollte sich nun aber ändern. Fröhlich summend nahm ich mir mein Hufmesser und begann mit dem Ausschneiden. Nach dem Abraspeln – die Hufsohlen mussten ja plan auf dem Boden liegen – bockte ich jeden Huf auf, um schließlich die Tragwände anzupassen. So wie jedes Pferd, dass nicht regelmäßig beschlagen war, fand Fantastic Fly den Bock ein wenig befremdlich, doch ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
    Bevor die Aluminiumbeschläge angepasst und aufgenagelt werden konnten – natürlich mit Stollenlöchern – bat ich Samantha noch einmal, den Hengst vortraben zu lassen. Ein letzter Check, dann war Fantastic bereit, neue Schuhe zu kriegen.
    Für ein paar Schritte fühlte es sich für ihn noch etwas komisch an, doch das legte sich, sobald es zurück in die Box ging. Keine drei Minuten später kam Samantha mit einem Apfelschimmel zurück. Auch er überragte mich um bestimmt fünfzehn Minuten, aber Levistino war viel zu aufgeregt, um die kleine Hufschmiedin unter ihm zu beachten. „Er ist ein wenig … hibbelig,“ erklärte Samantha, aber Levistino war wohl kaum schwerer zu händeln als Muraco an seinen schlimmen Tagen.
    Die Grundbehandlung dauerte dann doch ein wenig länger als vor kurzem bei Fantastic Fly, da Levistino irgendetwas gehört hatte und mir sofort den Huf wegzog. Samantha begann immer sofort, sich zu entschuldigen, doch ich winkte sie nur ab und vergewisserte, dass ich so etwas natürlich gewöhnt war. Dafür gab es keinerlei Zwischenfälle beim Aufnageln; nicht wirklich beruhigt aber weitestgehend ruhig stand der Trakehner da und ließ mich die Eisen mitsamt Löcher anbringen. Die Stollen würden später erst eingesetzt werden und lagen noch in einer Tüte auf dem Beifahrersitz meines Leihwagens.
    Als Levistino weg war, bereitete ich mich mental schon auf das letzte Pferd vor. Ich war fast ein wenig enttäuscht, als vor mir „nur“ eine 1,68 m große Stute stand. „Die ist ja direkt klein,“ scherzte ich – Samiyah war trotzdem noch gute zehn Zentimeter größer.
    Groß und in der Farbe war die Trakehnerstute natürlich ein wahrer Hingucker. Doch beim ersten Vortraben konnte ich mich trotzdem noch auf ihren Gang konzentrieren – auch, wenn es ein wenig ablenkend war.
    Das Leckerli, das sie von mir bekam bevor ich anfing, half wohl ungemein mit ihrer Laune; laut Samantha war sie gerne mal ein wenig eingebildet und ließ das die Menschen um sie herum spüren. Jetzt jedoch gab sie mir brav jeden Huf und guckte nicht einmal dumm, als ich den ersten Huf aufbockte. „Bis jetzt ist sie mein Liebling,“ meinte ich grinsend als ich mit den Hufeisen zurück kam.
    Dann galt es nur noch, die Beschläge anzupassen und aufzunageln. Einmal kurz noch vorführen, dann war ich auch schon fertig. Zufrieden holte ich die Stollen und erklärte Samantha dann noch, wie sie mit ihnen umzugehen hatte, bis ich mich wieder verabschiedete.
    Teilnahmen an Reiterspielen: ///
    Gewonnene Reiterspiele: ///

    Turnierbericht:
    „Wir fahren zu Jolympia!“, rief ich freudestrahlend, während ich auf meinen Stall zueilte. Gerade eben war mit der Post die Bestätigung gekommen, dass ich mich qualifiziert hatte, mit meinen Warmblütern Samiyah, Levistino und Fantastic Fly teilzunehmen. Ich konnte es kaum glauben und stellte bereits Überlegungen an, welche Musik ich für die Dressurkür wählen würde, wie die Geländehindernisse wohl aussehen würden und natürlich auch, wie meine Pferde die lange Reise zum Gestüt Townsend Acres überstehen würden. So in Gedanken versunken, wäre ich fast in meine Arbeitsreiterin Meg hineingerannt, die mich stürmisch umarmte. „Es hat also geklappt? Meine Güte, das ist ja so aufregend!“, lachte sie und auch meine anderen Angestellten kamen nach und nach aus dem Stall, um sich den Brief mit eigenen Augen ansehen zu können. Am meisten freuten sich natürlich Donald, Samuel und Meg, denn sie würden ihre Schützlinge auf der Reise begleiten….

    ***

    Einige Wochen später kontrollierte ich ein letztes Mal die Transportdecken der Pferde und drückte allen dreien einen dicken Kuss auf die Samtigen Nasen. „Ihr schafft das schon, meine Süßen. In ein paar Stunden sehen wir uns wieder!“, sagte ich und zwang mich anschließend, zu Samuel und den anderen zu gehen. Das Boarding würde gleich beginnen und es war höchste Zeit, dass wir los kamen. Heute ging es endlich auf nach Canada und damit auch zu Jolympia!
    Während des ganzen Flugs konnte ich nicht aufhören, an meine drei Pferde zu denken, die unter mir im Frachtraum transportiert wurden. Zwar hatte sich meine Freundin Eddi um die drei gekümmert, bevor wir aufgebrochen waren, doch es wäre mir trotzdem lieber, wenn ich bei ihnen sein könnte. Vor allem Samiyah hatte noch nie eine auch nur annähernd so lange Reise hinter sich gebracht. Die beiden Hengste waren da schon etwas erfahrener.
    Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv gewesen. Wir hatten stundenlang Listen erstellt, was wir an Ausrüstung und Pflegeutensilien brauchten, hatten so früh wie möglich alles zusammen gepackt und uns natürlich dem Training der Pferde gewidmet. Alle drei liefen aktiv im Turniersport mit und standen daher gut im Training, doch vor allem das Einstudieren der Dressurküren hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich war mit jedem Pferd einmal in der Woche auf der Militarystrecke und dem Springplatz gewesen und hatte zweimal Dressur trainiert. An weiteren zwei Tagen waren Samuel, Meg und ich mit den drei Warmblütern ausgiebig spazieren gewesen oder ausreiten gewesen, um ihre Kondition zu stärken und den siebten Tag hatten sie frei gehabt. Mit diesem Trainingsprogramm waren wir auch sehr gut gefahren – Levistino, Fantastic Fly und Samiyah waren in Topform und bereit, ihr Können unter Beweis zu stellen.


    ***

    Ich sprang aus dem Auto und streckte mich ausgiebig. Soeben waren wir auf Townsend Acres angekommen und ich konnte es kaum erwarten, meine Lieblinge endlich aus dem Hänger zu holen.
    Im selben Moment kam auch schon Elisa – die Leiterin von Townsend Acres auf uns zu und begrüßte uns herzlich. Ich kannte Elisa bereits, da sie schon einige meiner Pferde trainiert hatte, bevor ich selbst Trainerin geworden war. „Eure Pferde sind in Stallzelt 1 untergebracht. Die beiden letzten Boxen auf der rechten und die zwei letzten auf der linken Seite sind für euch. Einstreu, Heu und Wasser findet ihr direkt neben dem Zelt. Ich würde es euch gern selbst zeigen, aber du siehst ja was hier los ist.“, sagte Elisa entschuldigend. Ich lächelte nur verständnisvoll. In der Tat herrschte auf dem Gestüt reges Treiben. Neuankömmlinge bereiteten die Boxen für ihre Pferde vor, andere führten ihre Schützlinge spazieren oder standen in kleinen Grüppchen zusammen, um sich zu unterhalten. Ich wollte mich gerade umdrehen, da kam Elisa nochmals zurück. „Fast hätte ich es vergessen. Wir haben pro Paddock immer drei Pferde, zum Rotieren. Da du mit drei Pferden angereist bist, kannst du dir die Zeit für deinen Paddock selber einteilen. Es ist der rechts hinter dem Stall, mit der Nummer fünf.“ Ich bedankte mich und meinte zu meinen drei Begleitern: „Lasst uns Samiyah gleich hinbringen. Sie wird wahrscheinlich recht aufgedreht sein, da ist es gut, wenn sie sich ein bisschen bewegen kann. Samuel, Donald würdet ihr schon mal mit dem Einstreuen der Boxen anfangen? Meg und ich kommen dann sofort nach.“
    Die zwei Jungs öffneten die Rampe des geliehen Hängers und ich schlüpfte sofort zu meiner Prinzessen. Ich band sie los und führte sie zur Rampe. Dort blieb die auffällige Cremellostute stocksteif stehen und sah sich mit geblähten Nüstern und großen Augen um. Als Eddi ihren Feuervogel vorbeiführte und mir zuwinkte, erwachte Samiyah aus ihrer Starre und stolzierte neben mir die Rampe herunter. Mit gewölbtem Hals und wehender Mähne tänzelte Sami neben mir her und wieder einmal bemerkte ich die bewundernden Blicke, die die Leute der Stute zuwarfen. Ich grüßte im Gehen ein paar Bekannte, die ich von Turnieren und Auktionen kannte, bis wir schließlich unseren Paddock erreichten. Ich drückte Meg Samiyah`s Führstrick in die Hand und befreite die Stute anschließend von Gamaschen und Decke. „Okay, lass sie laufen“, wies ich Meg an, die sich mit genauso großen Augen umsah, wie die Stute neben ihr. Meg löste den Führstrick und schloss das Gatter hinter der Stute, die sofort mit langen Schritten lostrabte. Wieder einmal bewunderte ich Sami`s schwebende Gänge und die stolze Haltung des Pferdes. Ich betrachtete meine Trakehnerstute noch einen Augenblick, dann ging ich mit Meg ins Stallzelt, um den Jungs zu helfen. Die waren bereits eifrig am Werkeln und schickten uns weg, als wir mit anpacken wollten. „Lasst das mal die Männer machen, ihr könnt ja schon mal die zwei armen Kerle befreien!“, sagte Donald grinsend und so zuckten wir mit den Schultern und liefen zurück zum Hänger. Fly und Levistino traten bereits ungeduldig von einem Bein aufs andere und wieherten laut, als wir uns näherten. „Wen möchtest du nehmen?“, fragte ich Meg und die antwortete leicht errötend: „Levistino, bitte. Ich bin doch ziemlich nervös und er ist erfahrener. Ich glaube, Fly würde ich nur verrückt machen.“
    Ich nickte. Das war einer der Gründe, weshalb Meg sehr viel mehr als nur meine Angestellte war. Sie kannte sich unglaublich gut mit Pferden aus und konnte gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten perfekt einschätzen. Neben ihrer Arbeit im Stutenstall ritt Meg auf meinem Gestüt hauptsächlich meine Vollblüter auf der Rennbahn, weshalb sie Fly und Levistino auch nicht allzu gut kannte. Wir nahmen dem Trakehner und dem Holsteiner die Transportausrüstung ab und führten sie hintereinander die Rampe hinunter. Levistino benahm sich in der Tat wie ein Profi. Er sah sich zwar ausgiebig, mit hoch erhobenem Kopf um und stieß ein lautes Wiehern aus, dann war aber auch wieder gut und er lief brav neben Meg her. Fly schlug da schon eher in Samiyah`s Richtung. Der junge Fuchshengst konnte keine Sekunde still stehen, ruckte am Führstrick und versuchte andauernd, sich mit einem Ruck herumzudrehen, wenn er etwas Interessantes sah oder roch. Nach einem besonders heftigen Satz, womit er mir schmerzhaft den Arm nach hinten riss, fuhr ich Fly an: „Fly, verdammt nochmal. Es reicht jetzt!“ Sofort hörte der Hengst mit seiner Hampelei auf und sah mich mit seinen großen Augen von unten her an. Ich wurde so gut wie nie laut, doch wenn es mir einmal passierte, war meinen Pferden sofort klar, dass sie zu weit gegangen waren. Ich ignorierte den Impuls über den Kopf des Hengstes zu streicheln und führte ihn vorwärts. „Na also, geht doch.“, murmelte ich nach ein paar Metern und kraulte Fly nun lobend den Hals. Meg war mit Levistino zu einem Fleckchen Gras gewandert und der große Schimmelhengst hatte hingebungsvoll sein maul darin versenkt. Während Levistino graste, wurde auch Fly langsam ruhiger. Ich strich ihm liebevoll über die leuchtend weiße Blesse und er drückte sein samtig weiches Maul in meine Hand. Kurz darauf kamen Samuel und Donald auf uns zu und Donald rief: „Wir sind fertig! Dafür dürft ihr uns demnächst zum Essen einladen!“ Ich grinste nur und drückte ihm als Antwort darauf den Führstrick von Fly in die Hand. Er war nämlich Donalds erklärter Liebling, genauso wie Levistino Samuels Goldstück war. Zu viert gingen wir ins Stallzelt und führten die Hengste in die beiden Boxen auf der rechten Seite. Samiyah stand links – zu meiner großen Freude direkt neben Eddi`s Pferden. Unsere Ausrüstung hatten die beiden Jungs in unserer vierten Box ordentlich aufgereiht.
    „Na gut, dann lasst uns mal ein bisschen das Gelände erkunden, die Geländestrecke ist zwar noch nicht freigegeben, aber wir können uns ja den Rest schon mal anschauen.“, schlug ich vor. Meine drei Begleiter waren allesamt genauso aufgeregt wie die Pferde, immerhin waren sie noch nie auf einem großen Turnier gewesen…


    ***

    „Ohje, gleich ist es soweit. Hoffentlich klappt das alles!“, sagte ich nervös zu Meg, die mir ein paar einzelne Pferdehaare von meinem schwarzen Jackett zupfte. „Mensch Sammy, das klappt bestimmt. Du hast so hart trainiert und Fly ist in Bestform!“, versuchte die junge Frau mich zu beruhigen.
    Heute war Tag eins der Jolympiade und es stand die Dressur auf dem Programm. Als erstes würde ich mit Fantastic Fly starten, knapp eine halbe Stunde später mit Levistino und als Letztes mit Samiyah. Die Pferde hatten sich mittlerweile gut eingelebt und kamen auch mit dem Trubel gut zurecht.
    Ich atmete noch einmal tief durch, dann winkte ich Donald heran, der einen tadellos herausgeputzten Fly am Zügel hielt. Das Fell des jungen Fuchshengstes glänzte in der Herbstsonne, seine Mähne war ordentlich eingeflochten und sein Schweif wehte im leichten Wind. Neben einem frisch polierten schwarzen Dressursattel und einer ebenso glänzenden Kandare, trug der Hengst eine weiße Schabracke mit dem Logo meines Gestüts. Er sah mich mit wachem Blick an und ich fuhr liebevoll seine Blesse nach, bevor Samuel mich in den Sattel warf. Ich hatte einen kurzen Blick auf die bisherigen Teilnehmer werfen können und wusste nun sicher, dass wir es hier mit starker Konkurrenz zu tun hatten. Ich ritt Fly am langen Zügel zum Dressurplatz und wartete mit weißem Gesicht auf meinen Aufruf. Abgeritten hatte ich Fly bereits und der Hengst trat ungeduldig von einem Bein aufs andere – er wusste genau, was jetzt kam. Ein paar Minuten später setzte unsere Kürmusik ein und ich ritt Fantastic Fly im versammelten Galopp in das Dressurviereck ein. Bei X parierte ich den Holsteinerhengst zum Halten durch und grüßte die Richter. Anschließend trabte ich an und wendete bei Erreichen des Hufschlags auf die rechte Hand ab. Fantastic Fly schwebte regelrecht durch das Viereck und ich wusste schon jetzt, dass dies eine gute Vorstellung werden würde. Gleich darauf folgte auch schon die erste schwere Lektion der Kür: Wir wechselten durch die ganze Bahn, während ich Fly in der Passage gehen ließ. Bei X gingen wir dann über in die Piaffe und trabten daraus weiter. Soweit so gut. Fly arbeitete super mit und reagierte auf jede noch so kleine Hilfe. In die zweite Ecke der langen Seite ließ ich den großen Hengst angaloppieren und verstärkte seinen Galopp, als wir die lange Seite hinunter kamen. Dann wendete ich auf die Mittellinie ab und wir zeigten zehn Einer-Wechsel. Erleichtert, dass diese anspruchsvolle Lektion funktioniert hatte, parierte ich Fly zum Schritt durch und ließ die Zügel lang. Sofort streckte der Fuchs seinen Hals nach vorn und lief mit langen Schritten weiter. Ich kraulte ihm unauffällig den Hals, wendete erneut auf die Mittellinie ab und zeigte kurz vor C eine halbe Pirouette im versammelten Schritt, bevor ich Fly auch auf der anderen Hand am langen Zügel gehen ließ. Nun trabte ich den Hengst ein letztes Mal an, um die Zick-Zack-Traversale vorzuführen – Fly`s stärkste Lektion. Wenn der Hengst traversierte sah er immer ein wenig aus, wie ein Balletttänzer und ich wusste genau, was er in diesem Augenblick für einen Anblick abgab. Wieder bei X angekommen, verabschiedete ich mich mit einem weiteren Gruß von den Richtern und verließ dann im Schritt das Viereck. Währenddessen lobte ich Fantastic Fly ohne Unterlass, der junge Hengst hatte eine beinahe perfekte Kür hingelegt und ich war unglaublich stolz auf ihn!


    ***

    Nicht einmal eine halbe Stunde später schwang ich mich in den Sattel meines Trakehnerhengstes Levistino. Der stattliche Schimmel war mittlerweile ein echter Vollprofi und stand still wie eine Statue, während ich die Füße in die Steigbügel schob und die Zügel aufnahm. Wie auch Fantastic Fly und Samiyah, lief Levistino in der Dressur auf S-Niveau, sodass wir aus einem riesigen Repertoire an Lektionen schöpfen konnten. Ich ritt im starken Trab in das Dressurviereck ein, als die ersten Klänge meiner Kürmusik begannen. Mit einer ganzen Parade brachte ich den herrlichen Hengst bei X zum Stehen, ließ die linke Hand fallen und senkte den Kopf, um die Richter zu grüßen. Gleich darauf galoppierte ich versammelt an und wendete bei C auf den rechten Hufschlag ab. Nach einer halben Runde um die Bahn, ließ ich Levistino im Galopp über die Diagonale traversieren, wobei wir die Hand wechselten. Ich wendete bei A auf die Mittellinie ab und wir zeigten vor den Richtern eine Galopppirouette. Levistino sprang sauber und ich merkte dem Hengst seine Konzentration regelrecht an. Der Vielseitigkeitscrack liebte es einfach, sich zu präsentieren. Nach einem weiteren Wechsel durch die ganze Bahn – diesmal allerdings im starken Galopp – parierte ich Levistino zum Schritt durch und ritt am hingegebenen Zügel um die Bahn. Der Hengst streckte sich schön nach vorwärts-abwärts und schritt mit gleichmäßigen Tritten um das Viereck. Ein paar Tritte nach A, richtete ich Levistino direkt aus dem Schritt heraus rückwärts und ließ ihn dann erneut im Schritt weitergehen. Diese Lektion nannte sich Schaukel und war eine der Aufgaben, die man für den Aufstieg in Klasse S meistern musste. Etwa die Hälfte unserer Kür hatten wir nun mit Bravour gemeistert. Ich fasste die Zügel ein wenig nach und ließ Levistino mit einem leichten Schenkeldruck erneut antraben. Sofort fiel der Hengst in die schnellere Gangart und wir schwebten ums Viereck. Bei allen drei Pferden hatte ich sowohl auf ein großes Sprungvermögen als auch auf bemerkenswerte Grundgangarten Wert gelegt, sodass ich nun drei echte Goldstücke im Stall stehen hatte. Levistino war zudem auch noch der Erfahrenste von ihnen. Ich zeigte Viereck verkleinern und vergrößern und ritt dann in einem Wechsel aus Passage und Piaffe zurück zu X. Dort brachte ich meinen Hengst geschlossen zum Stehen, verabschiedete mich von den Richtern und ritt unter lautem Applaus aus dem Viereck. Bisher war dieser Tag einfach wunderbar! Ich ritt den Hengst in Richtung der Stallzelte und ließ mich dann aus dem Sattel gleiten. Samuel ging neben uns her und überschüttete mich mit Kommentaren zu meiner Kür. „Ihr habt toll ausgesehen! Levistino ist richtig geschwebt und deine Hilfen hat man überhaupt nicht gesehen. Ihr müsst einfach gute Noten bekommen. Bestimmt wird Levistino erster!“, sprudelte der junge Mann hervor. „Wow, Samuel ganz ruhig. Meinst du nicht, du bist ein bisschen voreingenommen, weil es hier um Levistino geht?“, versuchte ich ihn ein wenig zu bremsen. Ja, unsere Kür war sehr gut gelaufen, doch wir hatten es hier mit starker Konkurrenz zu tun und ich wollte nicht, dass Samuel am Ende zu enttäuscht war. Gemeinsam sattelten wir den folgsamen Hengst ab und Samuel führte ihn trocken. In der Zwischenzeit schaute ich im Stallzelt vorbei, wo ich Meg bei Samiyah fand. Die Stute war erst in über einer Stunde an der Reihe, doch meine Angestellte und Freundin hatte sie bereits auf Hochglanz geputzt und massierte nun mit konzentrierter Miene Samiyah`s Muskeln. „Hey Meg. Verwöhn sie nicht zu sehr, nicht dass unsere Prinzessin eine solche Behandlung nun jedes Mal erwartet! Wo sind denn Fly und Donald?“, fragte ich lachend. Meg zuckte erschrocken zusammen und kassierte dafür einen missbilligenden Blick meiner hübschen Cremellostute. Während Meg sich wieder fing, strich ich der Stute liebevoll über das rosa Maul. „Donald ist mit Fly spazieren. Er war noch so aufgedreht von der Prüfung, da hielt er es für eine gute Idee. Wie war die Kür? War Levistino gut? Oder habt ihr Fehler gemacht? War es besser, als die Kür mit Fly?“. Ich lachte angesichts der vielen Fragen, doch bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Donald mit dem tänzelnden Fantastic Fly in den Stall und meinte höhnisch: „Sicher nicht. Fly war einfach großartig!“ Ich schüttelte den Kopf. Die drei waren einfach unverbesserlich.
    „Sammy? Levistino ist trocken, soll ich ihn ein bisschen auf den Paddock lassen?“, tönte da Samuel`s Stimme durch den Stall. Ich lief zum Eingang und umarmte meinen geliebten Hengst fröhlich. „Das hast du ganz wunderbar gemacht, mein Schöner. Egal was kommt, ich bin stolz auf dich und ich freue mich auf morgen.“, sagte ich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die graue Nase. An Samuel gewandt meinte ich: „So, jetzt kannst du ihn auf den Paddock bringen. Danke, Samuel!“. Der sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an: „Du hast wirklich eine komische Beziehung zu deinen Pferden, da könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass du ein bisschen wahnsinnig bist.“ Ich boxte ihn spielerisch in den Arm und ignorierte sein empörtes Quietschen. Levistino schnaubte laut und zog Samuel dann einfach zu einem Fleckchen Gras. Dieser war immer noch so am Lachen, dass er einfach neben her stolperte. Langweilig wurde es mit meiner kleinen Truppe wirklich nie.


    ***

    „Samiyah. Prinzessin, reg dich ab. Alle lieben dich. Aber sie lieben dich auch, wenn du sie nicht alle einzeln ansiehst.“, stöhnte ich, während ich versuchte, Samiyah unter mir ruhig zu halten. Die Stute tänzelte mit gewölbtem Hals auf der Stelle und versuchte tatsächlich jedem Pferd, das an uns vorbeikam, hinterher zu sehen. Ich wusste zwar, dass sie diese Hampelei sofort einstellen würde, wenn die Kür begann, doch sie stellte meine Nerven trotzdem auf eine harte Probe. Dummerweise war Samiyah mit ihrer Fellfarbe und ihren strahlend blauen Augen auch ein echter Blickfang, weshalb viele Leute auf uns zukamen, die die Stute streicheln oder fotografieren wollten. Daher hatte ich nicht wirklich die Ruhe, die ich kurz vor einer solch wichtigen Prüfung gerne gehabt hätte. Als endlich der Starthelfer auf uns zukam, um mir mitzuteilen, dass wir die nächsten waren, war ich das reinste Nervenbündel. Ich sagte mir mein Mantra auf, dass mir vor Körungen immer half, ruhig zu bleiben: „Alles wird gut Sammy. Du kannst die Kür. Samiyah kann die Kür. Wahrscheinlich bräuchte sie dich überhaupt nicht.“ Ich setzte ein Lächeln auf und ritt im starken Galopp die Mittellinie hinunter. Die Kürmusik für die Prüfung mit Samiyah war ein bisschen weniger klassisch, doch ich fand, dass dies zum Charakter der Stute perfekt passte. Eine Rebellin im Prinzessinnenkleid. Natürlich parierte ich auch Samiyah bei X zum Halten durch und begrüßte die Richter. Die Muskeln der Stute zitterten unter mir. Samiyah war zwar auch im Gelände und im Parcours ein echter Gegner, doch ihr Herz schlug für die Dressur. Ich hatte selten ein Pferd erlebt, dass vor einer Dressurprüfung genauso feurig war, wie vor einer Springprüfung. Auch Fly und Levistino legten diese freudige Erregung nur vor dem Springen an den Tag. Ich trabte Samiyah an und ging auf die linke Hand. Dann ließ ich sie im starken Trab an der langen Seite gehen, nur um sie an der kurzen – natürlich passend zur Musik- wieder zurück zu nehmen. Nun war die Zick-Zack-Traversale an der Reihe. Ich ließ Samiyah im Seitwärtsgang bis B gehen und dann wieder hinüber zur anderen Seite der Bahn. Das Fell der Stute glänzte in der Herbstsonne und ich genoss das Gefühl, auf dieser Tänzerin zu sitzen. Tatsächlich kannte Samiyah die Kür so gut, dass sie schon wusste was kam, bevor ich ihr überhaupt die Hilfen dazu gab. Sobald wir auf dem Hufschlag ankamen, galoppierte ich das Cremello-Stütchen an. Nun standen die Einer-Wechsel auf unserem Programm. Dazu wendete ich Samiyah wieder auf die Mittellinie ab und führte dann exakt zehn fliegende Wechsel aus. Als wir diese schwere Lektion geschafft hatten, musste ich mit aller Macht den Impuls unterdrücken, meiner Stute den schlanken Hals zu kraulen. Immerhin waren wir noch nicht fertig. Ich parierte sie zum Trab durch, führte kurz vor C die Piaffe aus, ließ diese in eine schöne Passage übergehen und ritt so bis B. Direkt am Bahnpunkt ließ ich Samiyah in den Schritt fallen. Nun konnte ich es mir auch nicht mehr verkneifen, sie kurz zu loben. Die Stute schritt fleißig aus und auch der Wechsel durch den Zirkel am hingegebenen Zügel klappte gut. Erneut galoppierte ich mein Stütchen an, ritt zu X und verabschiedete mich nach dem Halt mit einem Gruß von den Richtern. Diesmal tatsächlich zum letzten Mal für diesen Tag. Kaum, dass wir wieder im Privatbereich waren, glitt ich aus dem Sattel und drückte das Maul meiner Stute an mich. Samiyah ließ das ein paar Augenblick lang zu, dann riss sie ihren hübschen Kopf hoch und stieß ein lautes Wiehern in Richtung eines hübschen Hengstes aus. Ich lachte: „Jaja, der hat deine tolle Kür bestimmt auch gesehen. Ich bin so stolz auf dich, mein Mäuschen!“. Auch Meg strahlte von einem Ohr zum anderen und half mir dabei, die Stute abzusatteln und trocken zu führen. Gemeinsam statteten wir auch Fantastic Fly und Levistino noch einen Besuch ab, bevor ich mir Donald und Meg schnappte, um die Geländestrecke abzugehen. Samuel blieb freiwillig bei den Pferden, er behauptete, er hätte heute schon so viele Kilometer zurückgelegt, dass wir nun wirklich nicht verlangen konnten, ihn nochmals knapp fünf Kilometer laufen zu lassen.


    ***

    „Oh wow, wie aufwändig das alles gemacht ist! Gut, dass du dir das heute schon ansehen darfst, morgen hast du bestimmt keinen Blick für die schöne Dekoration übrig.“, schwärmte Meg, als wir am ersten Hindernis der Strecke angelangten. Es war ein geschnitzter Baumstamm, neben dem riesige Blumenkübel standen. „Da hast du wohl Recht, morgen habe ich wichtigeres zu tun. Wenn ich Zeit hätte, auf die Deko zu achten, wäre irgendwas verkehrt!“, gab ich lachend zurück.
    Der nächste Sprung stellte eine Art hochgebautes Blumenbeet dar und war recht breit. Davor gab es allerdings auch eine längere Galoppstrecke. Hier würde ich vor allem mit Fantastic Fly und Samiyah aufpassen müssen, dass sie mir nicht zu heiß wurden. Nach diesem zweiten Sprung ging es durch ein Stückchen Wald, ich musste mich also morgen frühzeitig auf die Lichtumstellung vorbereiten. Immerhin würden auch meine Pferde kurzzeitig nicht mehr gut sehen, wenn wir das Waldstück passierten. Direkt am Ausgang des Waldstücks stand das nächste Hindernis: ein auf zwei Podesten aufgebockter Baumstamm. Nicht hoch und auch nicht weit, doch wegen der eben schon erwähnten Lichtverhältnisse trotzdem nicht einfach. Es folgte eine weitere lange Galoppstrecke durch ein Waldstück. Diese Strecke war allerdings relativ kurvig, mit ein paar Steigungen und leichten Abfällen. Das bedeutete, dass wir trotzdem langsam machen mussten. Ich notierte alles auf meinem Klemmbrett, um mir meine Notizen vor dem schlafen gehen nochmals durchlesen zu können.
    Kaum, dass die Galoppstrecke beendet war, befanden wir uns auch schon vor dem ersten Wasser. Hier gab es mehrere Wege zur Auswahl, doch ich entschied mich für den schnellsten. Keines meiner Pferde sollte hiermit Probleme haben. Etwa drei Meter vor dem Wasser stand ein Holzsprung in Form eines Hauses. Ein ähnlicher Sprung, allerdings diesmal einem Schiff nachgebaut, stand inmitten des Wassers. Hier ging es zunächst ein wenig bergauf- um aus dem Wasser zu kommen, dann über das Schiff hinweg und auf der anderen Seite wieder hinunter, ins Wasser. Meg quietschte auf, als ich einfach in das Wasser hinein marschierte. „Was machst du denn da?“, fragte sie. „Na was wohl? Ich messe den Abstand zwischen den Sprüngen, damit ich die Galoppsprünge ausrechnen kann. Was glaubst du wohl, warum ich in Gummistiefeln herumlaufe? Weil ich die Dinger modisch so wahnsinnig schick finde?“, gab ich grinsend zurück. Donald und Meg wählten trotzdem lieber den trockenen Weg um das Wasser herum, aber sie würden hier ja morgen auch nicht hindurchreiten. Das nächste Hindernis war ein recht imposanter Weitsprung, auch dieser wieder üppig geschmückt mit Blumen und – zu meinem Ärger – Windrädern. Fly hasste sie. Ich hatte schon versucht, den Fuchshengst im Schrecktraining daran zu gewöhnen, doch trotzdem musste ich jedes Mal mein gesamtes Können einsetzen, um ihn an den blöden Dingern vorbei zu bekommen. Auch Donald runzelte die Stirn, als er die Windräder betrachtete. „Das wird spannend“, meinte er. Ich verdrehte grinsend die Augen. Der Kerl verstand es doch immer wieder, mir Mut zu machen! Sprung sechs bestand aus einer überbauten Brücke, unter der ein langsamer Bach floss, gefolgt von einer längeren, ebenen Grasstrecke. Hier würde ich auch ein wenig Tempo machen können, je nachdem wie fit meine Pferde noch waren. Wir bewegten uns nun auf eine Kombination aus zwei schräg zueinander aufgebauten Sprüngen zu. Wählte man den richtigen Winkel, konnte man die beiden Sprünge direkt hintereinander überwinden. Passte der Winkel jedoch nicht, würde das Pferd verweigern. Möglichkeit Nummer zwei war, den ersten Sprung mittig anzureiten, um den zweiten Sprung einen Bogen zu machen und diesen dann isoliert ins Visier zu nehmen. Das würde aber natürlich wesentlich mehr Zeit kosten. Dennoch notierte ich mir beide Wege und auch meine Anmerkungen, wie ich sie bewältigen konnte. Es folgte ein Gatter mit einer dahinterstehenden Hecke, dann ging es um eine recht scharfe Kurve herum auf einen weiteren Holzsprung zu, der diesmal in Form eines Stalles gebaut war. An dieser Stelle war Versammlung und Kontrolle gefragt. Hinter einer weiteren Kurve tauchte nun der Eingang zum Springstadion auf. Auch dort würden wir hindurchreiten müssen. Im Stadion ging es zunächst über eine schräg stehende Hecke – auch hier hatte man wieder die Wahl zwischen einem kurzen und einem langen Weg. Der nächste Sprung stellte eine Art Bank dar, dies war ein sehr schmaler Sprung, da die Fähnchen nur zuließen, dass man über die Ecke der Bank sprang. Ich notierte mir ein L für Levistino hinter dieses Hindernis. Der Hengst dachte beim Springen gern selbstständig mit und meistens befürwortete ich das auch. Doch bei schmalen Sprüngen konnte uns das schnell zum Verhängnis werden. Nun musste man in einem Kreis zurück zum Banksprung reiten und ihn und die Hecke ein zweites Mal überwinden, bevor es am Zaun des Springplatzes entlang zum Ausgang ging. Vor uns lag nun wieder die Grasstrecke. Ich selbst mochte den Ritt durchs Stadion weniger, da man auf der Strecke an sich doch irgendwo Ruhe hatte. Kam man dann jedoch ins Stadion riss einem der Lärm beinahe vom Pferd. Wir liefen um eine Kurve und fanden uns vor einem breiten Sprung wieder, der mit Kieselsteinen gefüllt war. Weiter ging es über Sprung 15, eine Hecke, die von Holzstämmen begrenzt war und gleich darauf über eine Art Oxer aus Baumstämmen. Nach einer weiteren kurve sahen wir nichts mehr als Gras. „Ah sehr schön. Wir dürften jetzt bei der Hälfte der Strecke angelangt sein. Dies hier ist der längste Streckenabschnitt ohne Hindernisse.“, teilte ich meinen beiden Begleitern mit. Donald stöhnte: „Die Hälfte? So langsam verstehe ich, warum Samuel nicht mit wollte!“. „Stell dich nicht so an, dein Liebling Fly muss das Ganze morgen schließlich auch machen!“, gab Meg grinsend zurück. Donald warf ihr einen giftigen Blick zu: „Der hat ja auch vier Beine.“ „Achso? Na gut, das nächste Mal darfst du mit mir auf dem Rücken über alle Hindernisse springen. Natürlich nur über die Hälfte der Strecke, weil du ja nur halb so viele Beine hast!“, sagte Meg ungerührt. Ich musste so plötzlich loslachen, dass ich beinahe eine Bauchlandung hingelegt hätte. Nur mit einiger Mühe schaffte ich es, mich auf den Beinen zu halten. Nach dieser schier unendlichen Galoppstrecke galt es, die Pferde wieder ordentlich zu versammeln, denn es ging ans zweite Wasser. Wir gingen an einem leuchtend bunt gestrichenen Sprung 17 vorbei, bevor ich mich wieder ins Wasser begab. In dessen Mitte stand ein ebenso bunter Sprung, der noch dazu recht schmal war. Für ein Pferd, das Wasser nicht mochte, gab es hier mehr als genug Möglichkeiten, um auszubrechen. Nur ein paar Galoppsprünge später folgte auch schon das nächste Wasser. Diesmal gelangte man allerdings über einen Baumstamm hinein und der nächste Sprung befand sich am anderen Ufer. Als ich durch das Wasser watete, raschelte das Schilf am Ufer und ich notierte mir schnell ein kleines Ausrufezeichen auf mein Blatt. Wasser war, gerade für Samiyah, auch schon ohne Ungeheuer im Gebüsch unheimlich genug. Der Aussprung des Wassers war eine Kombination. Kaum war man auf trockenem Boden angelangt, musste man bereits über einen schmalen Holzstapel springen. Ich lief den Hinderniskomplex mehrmals ab, bevor ich mich schließlich einem weiteren Heckensprung zuwandte, der nicht weit entfernt auf einer Anhöhe stand. Wieder durchquerten wir ein Waldstück und es dauerte Ewigkeiten, bis der nächste Sprung in Sicht kam. Auch dieser stand auf einer Anhöhe, mit dem Unterschied, dass es danach auch ein Stück bergab ging. Und direkt am Fuß dieses Abhangs fanden wir auch schon Hindernis Nummer 21, einen hohen und schmalen Holzstapel.
    Wir liefen um eine Kurve – den armen Donald schon halb hinter uns herziehend und Meg quietschte begeistert. Eine Mauer. Allerdings knallrosa gestrichen. Wieder folgte ein schmaler Sprung und eine hindernisfreie Strecke. „Oh was ist denn jetzt los? Haben die hier die Absperrungen vergessen?“, fragte Meg, als wir eine große Wiese erreichten. „Nein. Aber für diesen Hinderniskomplex wäre die normale Streckenbreite zu schmal. Siehst du? Da drüben sind die Begrenzungen.“, erklärte ich geduldig. Es waren drei steinerne Kübel mit Hecken darüber zu überwinden. Zwei davon mit nur einem Galoppsprung dazwischen, den dritten schräg, da er etwas seitlicher stand. Dann endlich folgte die vorletzte Galoppstrecke. Deren Ende stellte ein überbauter Graben dar und direkt dahinter – wieder ein entzücktes Quietschen von Meg- standen zwei Sprünge in Form von hölzernen Schaukelpferden. „Da gibt’s nichts zu quietschen, die beiden Sprünge haben es ganz schön in sich.“, sagte ich zu meiner Freundin, während ich geflissentlich den Abstand dazwischen nahm. Auch sie waren sehr schmal und wieder schräg zu überwinden – es sei denn, man wollte außen herumreiten. Der letzte hindernisfreie Streckenabschnitt besaß keine Bänder als Begrenzung, sondern nur ein paar kleine Bäume, zwischen denen allerdings mehrere Meter Abstand waren. Gut, dass ich solch springverrückte Pferde besaß. Die würden den Parcours wahrscheinlich auch ohne mich beenden. Einen Baumstamm und einen Bogen galt es dann noch zu überwinden und wir würden auf das Ziel zufliegen. Eine sehr anspruchsvolle Strecke, aber immerhin waren wir hier ja auch bei Jolympia!


    ***

    „Okay, Schutzweste, Helm, Handschuhe. Ich hab alles.“, sagte ich zu Meg, als ich aus der Umkleide kam. Soeben hatte ich mich in das Outfit geschmissen, dass ich beim Geländeritt anhaben würde. Wohlweislich hatte ich drei Reithosen und auch drei Oberteile nur fürs Gelände eingepackt, ich wusste ja nicht, wie verdreckt ich aus den Ritten zurückkommen würde. Auch heute strahlte die Herbstsonne angenehm wärmend vom Himmel herab und trotz meiner Nervosität freute ich mich sehr auf den Ritt. Immerhin hatte ich genau für diesen Tag mein Sporttraining in den letzten Wochen mehr als verdoppelt, um die Kondition zu haben, drei Pferde an einem Tag durch einen solchen Parcours zu bekommen.
    Ich kehrte mit Meg zum Abreitplatz zurück, wo Donald und sofort mit Fantastic Fly entgegenkam. Der junge Hengst war gut drauf und seine rötliche Mähne flog nach allen Seiten, als er den Kopf hochwarf. „Ja, wir gehen ja gleich.“, lachte ich und ließ mich von Samuel in den Sattel werfen. Die Muskeln des Holsteiners spielten unter seinem glänzenden Fell und er ging mit leuchtenden Augen in Richtung Geländestrecke. Die Gamaschen saßen, die Stollen passten und der Sattelgurt war nachgezogen. Das ging ich in Gedanken durch, um mich von dem baldigen Start abzulenken. Ich durfte jetzt einfach nicht nervös werden. Fly war noch jung und würde sich davon mit Sicherheit anstecken lassen. Als der Starthelfer mich heranwinkte, ritt ich Fly in die Box. Der Hengst begann sofort herumzutänzeln und ich hatte alle Hände voll zu tun, ihn daran zu hindern, sofort los zu preschen. Als endlich das Klingeln der Startglocke ertönte stürmte der junge Hengst sofort los. „Nein. So nicht mein Freund!“, sagte ich bestimmt und regulierte das Tempo des Hengstes. Gleich darauf flogen wir auch schon über den ersten Sprung und ab diesem Zeitpunkt dachte ich an nichts anderes mehr, als an die Strecke, die nun vor uns lag. Auch Fly wurde angesichts dieser Aufgabe ruhiger. Immerhin durfte er jetzt laufen. Trotzdem achtete ich während dieser ersten Galoppstrecke gut darauf, dass Fantastic Fly seine ganze Energie nicht schon anfangs verpulverte. Wir übersprangen das Blumenbeet und tauchten gleich darauf in das Waldstück ein. Wie erwartet, brauchte ich ein paar Sekunden bis meine Augen sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und auch Fly wurde automatisch langsamer. Dies war jedoch auch gut so, immerhin wartete gleich der nächste Sprung auf uns. Als wir in das nächste Waldstück einritten, ließ ich Fantastic Fly die kurvige Strecke im Trab zurücklegen und galoppierte erst wieder an, als wir aus dem Wald heraus und auf das erste Wasser zuritten. Fly hatte keinerlei Probleme mit Wasser, weshalb dieser Komplex auch nicht allzu schwer zu bewältigen sein sollte. Wir bewältigten ihn ohne Schwierigkeiten. Danach kam das Hindernis mit den Windrädern. Kaum, dass Fly sie erblickte, verspannte sich der Fuchshengst. Sein Galopp wurde verhaltener und er hob den Kopf. „Fly, alles ist gut. Komm schon, ich weiß, dass du das kannst!“, redete ich so ruhig wie möglich auf den Hengst ein. Ich umrahmte ihn mit meinen Beinen und hielt die kurze Gerte an seiner rechten Schulter bereit, da Fly meistens nach rechts weg ausbrach. Als es Zeit zum Abspringen war, tippte ich Fly`s Schulter an und der große Hengst setzte mit einem gewaltigen Sprung über das unheimliche Hindernis hinweg. Ich lobte ihn überglücklich. Es lag zwar noch der Großteil der Strecke vor uns, doch das schlimmste Hindernis – zumindest was Fly anging – hatten wir nun geschafft. Die nächsten vier Sprünge flogen nur so unter uns vorbei und schon fegten wir um die letzte Kurve vor dem Stadion. Wir ritten hinein und wurden sofort von tosendem Applaus empfangen. Fly spielte unsicher mit den Ohren, doch ich kraulte ihn am Hals und richtete ihn sofort auf den nächsten Sprung aus. Das beruhigte den schönen Hengst und wir bewältigten die Hindernisse im Stadium ohne Zwischenfälle. Trotzdem war ich sehr froh, als wir wieder hinausritten und auch Fly legte auf der nun folgenden Galoppstrecke ein ordentliches Tempo vor. Gleich darauf hatten wir auch schon die Hälfte der Strecke gemeistert und ich ließ Fly mehr Zügel. Wir flogen nur so über das Gras hinweg und noch hatte der Hengst definitiv mehr als genug Power. Was mich eigentlich nicht wundern sollte, immerhin hatte ich sehr lange auf diesen Tag hintrainiert. Vor dem zweiten Wasser nahm ich Fly zurück, wir landeten platschend im kalten Nass, bewältigten den Sprung in der Mitte und fanden uns gleich darauf vor dem letzten Wasser. Tatsächlich bewegte sich das Schilf im Wind, doch Fly mochte Wasser und sah bereits in Richtung des Aussprungs. Dieser war hier ja auch wirklich knifflig, trotzdem kamen wir gut darüber hinweg. Wir preschten die Anhöhe hinauf, übersprangen die Hecke und tauchten erneut in den Wald ein. Noch neun Hindernisse lagen vor uns und bisher schlug Fly sich absolut fantastisch. Wir galoppierten die nächste Anhöhe hinauf, diesmal allerdings bedeutend langsamer, da wir es ja direkt danach bergab ging. Ich versammelte Fly, sodass er mehr Gewicht mit seiner Hinterhand aufnahm und wir kamen den Hang sauber hinunter. Vor der rosa Mauer schnaubte Fly ein paar Mal und sprang um, doch ich rahmte ihn wieder mit den Beinen ein. Im Vergleich zu den blöden Windrädern war das hier nun wirklich ein Klacks. Es dauerte nicht mehr lange und wir näherten uns dem Bogen. In diesem Moment war ich wirklich mehr als froh, dass ich einen ähnlichen Sprung auf meiner Geländestrecke zu Hause stehen hatte, denn einigen Reitern war dieses Hindernis schon zum Verhängnis geworden. Mein tapferer Hengst segelte jedoch brav hindurch und gab auf dem Weg zum Ziel noch einmal alles, sodass wir fehlerfrei ankamen. Ich reckte jubelnd die Faust in die Luft und strich meinem Hengst über den nassen Hals. Gleich darauf rutschte ich auch schon aus dem Sattel und übergab den pumpenden Fly sofort an Donald, der den Hengst zum Stallzelt führte. Meg nahm mich am Arm, bugsierte mich zu unserem Stalltrakt und hielt mir eine Flasche Wasser und ein belegtes Brötchen hin. Trotz meines eisernen Trainings war es wirklich hart, diese schwierige Strecke gleich ein zweites Mal zu reiten.
    „Levistino ist gut drauf, Samuel ist grade dabei, ihn abzureiten. Musst du dich umziehen?“, fragte mich Meg, ehe sie sich die Frage selbst beantwortete. Ich war nicht gestürzt und der Boden war trocken, somit war meine weiße Hose immer noch schön weiß. Ich kam langsam wieder zu Atem und Donald führte Fantastic Fly draußen herum, während er dem Hengst immer wieder sagte, wie toll er seine Sache gemacht hatte und ihm einen Haufen Leckerchen dafür versprach. „Und der nennt mich wahnsinnig!“, sagte ich lachend zu Meg. Liebevoll strich ich meinem Holsteiner über die weiche Nase. Es stimmte ja, er hatte einen beinahe perfekten Lauf hingelegt.


    ***

    „Viel Glück, Sammy! Er ist in Topform, das schafft er bestimmt locker!“, sagte Samuel angespannt, während er neben Levistino und mir herging. Ich war mittlerweile wieder fit und fühlte mich auch kräftig genug, um den Parcours ein zweites Mal zu schaffen. Levistino war beim Aufwärmen wohl ein richtiger Engel gewesen und schritt gelassen voran.
    Kurz darauf stand ich mit Levistino in der Startbox. Der schöne Apfelschimmelhengst sah sich zwar mit gespitzten Ohren und leuchtenden Augen um, gehorchte aber jeder meiner Hilfen. Mit ihm würde der Ritt höchstwahrscheinlich weniger anstrengend werden, als mit seinem Stallgenossen. Als die Glocke ertönte, ließ ich den Hengst aus dem Stand heraus angaloppieren und begann Ritt Nummer zwei. Der schöne Trakehner segelte mühelos über den ersten Sprung hinweg und griff dann immer weiter aus, während wir die erste Galoppstrecke entlangflogen. Aus das Blumenbeet und das Waldstück lagen schnell hinter uns. Selbst auf der kurvigen Strecke des zweiten Waldstücks ließ ich Levistino weitergaloppieren, allerdings versammelt. Das erste Wasser ließen wir spritzend hinter uns, doch ich hatte das Gefühl, dass der stattliche Hengst froh war, es hinter sich zu haben. Hauptsache er ging ohne Murren hindurch. Die Windräder, die Fantastic Fly so verabscheut hatte, ließ Levistino ohne mit der Wimper zu zucken hinter sich. Ich lobte den Hengst fröhlich und freute mich, dass meine Vorhersage sich bewahrheitet hatte – mit Levistino war der Geländeparcours zwar immer noch anstrengend, aber sehr viel stressfreier zu bewältigen. Bei der Kombination aus schrägen Sprüngen traf ich den perfekten Winkel und Levistino setzte ohne Probleme darüber hinweg. Das Gatter, die scharfe Wendung und der Pferdestall blieben hinter uns zurück, als wir mit großen Sätzen auf das Stadion zu jagten. Bei dem Apfelschimmel machte ich mir auch keine Sorgen um den Aufruhr, der hier herrschte. Levistino war schon viel herumgekommen und solche Menschenansammlungen gewöhnt. Außerdem hatte er schon unzählige Gelassenheitstrainings hinter sich. Wir setzten über die schräg stehende Hecke und fanden uns gleich darauf vor dem Banksprung wieder. Wie erwartet, musste ich hier stärker auf den eleganten Hengst einwirken, damit er innerhalb der Fähnchen sprang und wir das Hindernis nicht wiederholen mussten. Das erste Mal klappte der Sprung gut, bei dem Bogen verschätzte ich mich allerdings ein wenig und musste meinen Kurs korrigieren, um den richtigen Absprungpunkt zu treffen. Wie ich auch bei Fly war ich kurz darauf froh, das Stadium hinter mir zu lassen. An der Hecke mit den Holzstämmen stand eine ganze Traube von Fotographen und ich bemühte mich sie auszublenden, während ich Levistino darauf zu lenkte. Der Hengst ließ sich fast noch weniger beirren als ich und wir flogen mit viel Luft über den Sprung. Wir passierten den riesigen Oxer und gleich darauf explodierte Levistino in einem Schub nach vorn, als ich ihm die Zügel nachgab. Wir waren an der längsten hindernisfreien Strecke angelangt und hatten somit die Hälfte des Geländeparcours hinter uns. „Du machst das toll, mein Schatz! Einfach unglaublich, du bist der Beste!“, feuerte ich den Apfelschimmel an, während seine Galoppsprünge immer länger wurden. So musste sich fliegen anfühlen. Viel zu schnell war die Strecke zu Ende und ich nahm Levistino nach und nach auf, sodass wir ein angenehmes Tempo gingen, als wir das zweite Wasser erreichten. Platschend ging es auch durch das dritte Wasser hindurch und gleich darauf die Anhöhe hinauf und über die dort stehende Hecke. Ein Schweißfilm überzog den Hals des Hengstes, doch er galoppierte weiterhin frisch vorwärts, ohne dass ich auch nur ein kleines bisschen treiben musste. Durch den Wald hindurch, die zweite Anhöhe hinauf, über den Sprung und versammelten Galopp den Hang hinunter. Der Holzstapel blieb hinter und schon waren wir an der rosaroten Mauer angelangt. Levistino zögerte nicht einmal einen Sekundenbruchteil. Ich war jetzt schon fürchterlich stolz auf mein wunderschönes Pferd. Wir setzten über den letzten schmal abgesteckten Sprung, passierten die große Fläche, auf der die drei Steinhindernisse platziert waren, flogen über den Graben und sahen uns gleich darauf den beiden Schaukelpferd-Sprüngen gegenüber. Diese waren nun auch Levistino unheimlich und der gleichmäßige Galopp des Hengstes wurde ein wenig stockend. Ich wusste jedoch ganz genau, dass mein gelehriger Hengst in solchen Situation nur ein paar aufmunternde Worte brauchte und so schafften wir auch diesen Teil der Strecke ohne Fehler. Wir rasten die letzte Strecke entlang, überwanden Baumstamm und Bogensprung und kamen gleich darauf im Ziel zum Stehen. Ich rutschte aus dem Sattel, lockerte den Gurt und übergab den schwitzenden Hengst an Samuel. Wieder begleitete mich Meg zurück in den Stall- bis zum Start mit Samiyah hatte ich ja noch ein wenig Zeit. Fantastic Fly stand zufrieden kauend in seiner Box und ich strich ihm prüfend über die Beine. Der Hengst stupste mich auffordernd an und ich verfütterte kichernd eine Karotte an ihn. Dann streifte ich erst einmal erleichtert die Schutzweste und den Helm ab, fuhr mir durch meine nassgeschwitzten Haar und ließ mich auf einen Strohballen fallen. „Puh, das war anstrengend. Zum Glück habe ich jetzt ein bisschen länger Pause.“, sagte ich, bevor ich herzhaft in mein zweites Lyonerbrötchen biss.


    ***

    Samiyah war aufgedreht. Viel zu aufgedreht. Meg hatte die Cremellostute zwar über den Tag verteilt immer wieder herumgeführt, doch Samiyah konnte es nicht leiden, die meiste Zeit des Tages in der Box zu stehen. Dementsprechend war sie nun auch aufgelegt. Ich biss die Zähne zusammen, als ein Pferd angiftete, das an uns vorbeilief. „Samiyah benimm dich, bitte mal. Wir sind gleich dran und dann brauchst du deine ganze Energie!“, sagte ich mit rotem Kopf zu der Stute. Wir befanden uns gerade auf dem Abreitplatz und unser Start stand kurz bevor. Ich ritt unzählige Tempowechsel, Übergänge und Volten, um die Aufmerksamkeit der Trakehnerstute auf mich zu lenken. Schließlich merkte ich, dass Samiyah ruhiger wurde. Sie senkte den Kopf, wölbte den Rücken auf und lief nicht mehr mit diesen kurzen, abgehackten Schritten, die ich so verabscheute. „Okay, dann sind wir jetzt wohl so weit.“, murmelte ich und ritt die wunderschöne Stute vom Platz. Meg und Donald begleiteten uns, Samuel war noch immer bei Levistino. Er machte sich immer Sorgen, um seinen Liebling, auch wenn es beiden Hengsten ausgezeichnet ging. „Drückt mir die Daumen, dass Samiyah sich benimmt.“, sagte ich grinsend, doch ich bemerkte die Sorgenfalten auf Meg`s Stirn. Sie wusste ja, wie schwierig Samiyah sein konnte, wenn sie schlechte Laune hatte. Meine Hoffnung war nun einfach, dass die hohen Anforderungen des Parcours die Stute besänftigen würden.
    Ich lenkte die Stute in die Startbox und drehte sie mit dem Kopf entgegen der Startrichtung. Ich hatte Fly zurückhalten können, doch mit Samiyah wäre das momentan wahrscheinlich so gut wie unmöglich. Diesen Stress wollte ich der Cremellostute und natürlich auch mir selbst lieber ersparen. Eine Sekunde bevor die Glocke läutete, wendete ich mein Pferd und galoppierte dann aus der Box. Trotzdem waren wir viel zu schnell und setzten mehr schlecht als recht über das erste Hindernis. Gott sei Dank hatte ich auf der Strecke danach mehr als genug Zeit, um Samiyah einzufangen und parierte die Stute schließlich sogar zum Trab hoch. Das Pferd quittierte das mit Kopf schütteln, doch ich ließ mich nicht erweichen und galoppierte erst wieder an, als wir kurz vor dem Blumenbeet waren. Danach war das goldene Pferdchen dann plötzlich wieder bei der Sache. Anscheinend hatte sie verstanden, dass ich ihr solch ein Verhalten nicht durchgehen lassen würde. Das Waldstück bremste sie zusätzlich noch einmal aus und so setzten wir ordentlich über den Baumstamm. Vor dem ersten Wasser wurde Samiyah jedoch wieder nervös. Sie sprang zweimal um und nahm mit jedem Galoppsprung den Kopf höher. „Mäuschen, denk nicht mal dran. Das ist Wasser. Du kennst es, es frisst dich nicht.“ Mit viel Überredungskunst bekam ich Samiyah ins Wasser. Einmal drin sprang die Stute dann auch folgsam über das Hindernis und stürmte mit großen Sätzen aus dem Wasser hinaus. Die Windräder am nächsten Hindernis störten die Trakehnerdame dann wiederum überhaupt nicht. Auch die überbaute Brücke, die darauffolgende Galoppstrecke und die Kombination aus den beiden schrägen Sprüngen klappten wunderbar. Nach dem Gatter setzte sich Samiyah fast auf ihre Hinterhand, um den schnellsten Weg um die Kurve zu nehmen und so ritten wir recht flott ins Stadium ein. Angesichts des Lärms war die Stute kurz verunsichert, doch sobald ich ihr den Weg zum nächsten Sprung wies, konzentrierte sie sich wieder. Wir überwanden die Hecke und die Bank, beschrieben einen engen Kreis und nahmen die beiden Sprünge in umgekehrter Reihenfolge erneut. Mit großen Sätzen ging es anschließend auch schon wieder aus dem Stadion hinaus, die anfeuernden Rufe der Leute im Rücken. Die nächsten Hindernisse überflogen wir, als wären sie überhaupt nicht vorhanden und auf der dann folgenden Galoppstrecke durfte Samiyah endlich Gas geben. Die Stute besaß einen relativ hohen Vollblutanteil im Stammbaum, weshalb sie von Grund aus über eine gute Ausdauer verfügte, die ich durch das Training natürlich noch ausgebaut hatte. Auch vor dem nächsten Wasserhindernis stockte Samiyah kurz, diesmal war der Anritt allerdings nicht so lang und das machte die Sache um einiges leichter. Nun folgte das dritte Wasser. Der Einsprung klappte gut, doch als sich das Schilf am Ufer bewegte, machte Samiyah einen Satz zur Seite. Ich ritt nun eine Art Dressur im Wasser, um die schreckhafte Cremellostute wieder auf Kurs zu bringen und wir sprangen ein wenig holprig über den Aussprung und das nachfolgende Hindernis. Holprig, aber immerhin fehlerfrei. Eine Verweigerung konnte ich nun wirklich überhaupt nicht gebrauchen. Die beiden Anhöhen und den Holzstapel ließen wir schnell hinter uns. Vor der rosaroten Mauer jedoch riss Samiyah abrupt den Kopf hoch. Ich tippte ihre Schulter mit der Gerte an und die Stute flog mit viel Abstand über die Mauer. Diese war ihr wohl gar nicht geheuer gewesen. Die weiteren Hindernisse – inklusive der Schaukelpferde – interessierten Samiyah nicht weiter und wieder einmal fragte ich mich, welche Aufhänger die Stute für ihre „Angstattacken“ hatte. Ein wirkliches Muster ließ sich nämlich nicht erkennen. Wir setzten durch den Bogen und flogen auf das Ziel durch, das wir auch kurz darauf passierten. Es war zwar knapp gewesen, aber auch der Ritt mit Samiyah war fehlerfrei!
    Noch während Samiyah im Schritt aus der Box ging, ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und lachte, als meine Knie nachgaben. Drei Ritte an einem Tag waren doch wahnsinnig anstrengend gewesen. Meg nahm mir die Stute ab, die selbst nach diesem anstrengenden Ritt noch aufgedreht war, um Meg herumtänzelte und mit dem schönen Kopf schlug. „Gibt’s ja nicht, die ist fitter als ich!“, sagte ich lachend, während wir gemeinsam zum Stallzelt gingen. Meg befreite die Cremellostute von ihrer Ausrüstung und schickte mich dann ins Bett. „Morgen ist auch ein anstrengender Tag. Da musst du fit sein!“, sagte sie streng und ich fügte mich ohne Murren. Ich war wirklich todmüde und hatte das Gefühl eine ganze Woche durchschlafen zu können.

    ***

    „Sammy! Aufstehen, wir müssen die Pferde zum Vet-Check bringen und dann den Parcours abgehen!“, sagte Meg, während sie mich unsanft schüttelte. Gähnend setzte ich mich auf. „Ja, ich komme in einer Minute.“, murmelte ich. In der Tat hievte ich mich aus meinem Bett, schlüpfte in die Stallklamotten und ging auf direktem Weg zum Stallzelt, um nach meinen Lieblingen zu sehen. Der Vet-Check fand auf solchen Veranstaltungen immer vor dem Springen statt und ich war froh darum. Niemals würde ich mit einem verletzten Pferd an einem Turnier teilnehmen. Ich fuhr langsam über die Beine von Levistino, Fantastic Fly und Samiyah und ließ mir auch alle drei vorführen. Sie alle machten einen munteren Eindruck und liefen auch taktklar. „Okay, gehen wir zum Check. Aber ich glaube nicht, dass wir jemanden zurückziehen müssen.“, sagte ich zu Meg, Donald und Samuel, die jeweils ihren Schützling aus der Box führen.
    Fly war der erste. Der Tierarzt hörte den Hengst ab, tastete Wirbelsäule und Beine ab und ließ ihn dann vortraben. Anschließend setzte er einen Haken hinter Fly`s Namen und nickte Donald zu. Dieser klopfte Fly die kräftige Schulter und führte den Hengst zurück zum Stall. Mit Levistino und Samiyah lief es ähnlich, wobei der Tierarzt die Cremellostute kritisch musterte. „Ist die immer so aufgeregt?“, fragte er mich. „Oh ja. Sie hat einen hohen Vollblutanteil und war zwar schon auf vielen Turnieren, aber noch nie auf solche einem großen.“, antwortete ich ruhig. Der Tierarzt nickte, notierte sich aber etwas auf seinem Klemmbrett. Die Sieger würden so oder so auf Doping getestet werden, aber eventuell wurde bei Samiyah auch ein Test durchgeführt, wenn sie nicht gewann. Ich zuckte mit den Schultern, während Meg sich aufregte, als wir zurück zum Stall gingen. „Meg, beruhig dich. Das ist sein Job. Selbst wenn sie Sami auf Drogen testen, nehmen sie ihr eben ein bisschen Blut ab. Na und? Das schadet unserer Prinzessin nichts.“, sagte ich besänftigend.
    Wir brachten die Pferde zurück und ich machte mich mit Meg auf zum Springparcours, um den aus 11 Hindernissen bestehenden Kurs abzugehen.

    ***

    „So, mein Herz. Ein letzter Lauf, dann hast du es geschafft. Und egal wie es ausgeht, ich bin unendlich stolz auf dich.“, flüsterte ich später am Morgen Fantastic Fly zu. Ich stand mit dem Hengst in den Startlöchern und sah gerade der Reiterin vor mir zu, wie sie die letzten Sprünge absolvierte. Dann ritt ich Fly in den Parcours, galoppierte an und nahm nach dem Läuten der Glocke Kurs auf das erste Hindernis. Der Lauf startete mit einem Steilsprung, den Fly mit Bravour übersprang. Gleich darauf wartete eine schwierige zweifache Kombination auf uns, bestehend aus Steilsprung und Oxer. Wie auch im Geländeparcours waren die Hindernisse aufwändig geschmückt und es gab mehr als genug Anlass für ein Pferd, sich ablenken zu lassen. Fly jedoch reagierte auf jede Hilfe sehr gut und so segelten wir auch problemlos über die Tripplebarre und die Mauer. Nun ging es um eine scharfe Kurve und auf den über vier Meter breiten Wassergraben zu. Ich gab die Zügel nach und ließ Fantastic Fly nach vorn schießen. Mit einem gewaltigen Satz drückte sich der Hengst vom Boden ab und kam erst eine gefühlte Ewigkeit später wieder auf der anderen Seite des Grabens auf. Es folgte ein weiterer Steilsprung und schon sahen wir uns der dreifachen Kombination gegenüber. Zwei Oxer und eine Mauer warteten auf uns. Ich nahm Fly zurück, um das perfekte Tempo für den Einsprung in die Kombination zu finden. Sekundenbruchteile später setzten wir über den ersten Oxer, nach zwei kurzen Galoppsprüngen über den zweiten und nach einem weiteren über den Steilsprung. Sprung acht war eine aufwändig gestaltete Mauer mit – ich hatte es beim Abgehen des Parcours kaum glauben können – mit Windrädern an den Seiten. Sofort war Fantastic Fly`s Selbstsicherheit wie weggeblasen und der Hengst begann wieder umzuspringen. Ich gab stärkere Schenkelhilfen und schob ihn mit meinem Sitz vorwärts. Wieder brachte ich ihn mit einem leichten Klaps auf die Schulter zum Springen und lobte ihn sofort danach. Der Hengst wirkte immer noch ein wenig aus dem Konzept gebracht, doch als wir die nachfolgende Tripplebarre überflogen, kam das Selbstbewusstsein des stolzen Hengstes zurück. Nun kam die letzte Herausforderung des Parcours: eine zweifache Kombination aus zwei überbauten Wassergräben. Wir setzten über den ersten und sauber auch über den zweiten. Nun galt es Ruhe zu bewahren und vor dem letzten Sprung nicht den Kopf zu verlieren. Ich hielt Fly`s Tempo kontrolliert und steuerte ihn sicher über den buntgestrichenen Oxer. Gleich darauf riss ich jubelnd meine Faust in die Höhe. Wir hatten es geschafft! Eine fehlerfreie Runde!
    Fix und fertig ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und schlang meinem Fuchshengst die Arme um den Hals. Ich wurde gerade von Gefühlen übermannt, die ich bisher noch nicht kannte. Ich hatte schon unzählige Turniere bestritten und auch gewonnen, doch dieses Glücksgefühl, das mich nun durchströmte, war noch einmal eine ganze Nummer stärker. Donald drückte mich stürmisch an sich, bevor er Fly übernahm und den Hengst trocken führte. Ich dagegen lief zum Stall und trank ein paar Schlucke Wasser, bevor ich mich zum Abreitplatz aufmachte, um Levistino zu übernehmen.

    ***

    Der große Schimmel trabte gelassen seine Runden mit Samuel im Sattel. Auch die Übungssprünge, die die beiden absolvierten, sahen tadellos aus. Ich winkte Samuel zum Rand und er ließ sich aus dem Sattel gleiten. „Übernimmst du ihn?“, fragte er. „Ja, ich bin fit. Es ist nicht halb so schlimm, wie gestern nach der Geländestrecke. Und wir waren fehlerfrei!“, sagte ich, übers ganze Gesicht strahlend. Samuel gratulierte mir fröhlich und warf mich dann in den Sattel des Hengstes. Levistino stand mit gewölbtem Hals da und wartete geduldig auf mein nächstes Kommando. Der Trakehner hatte sich wirklich wunderbar entwickelt. Ich lenkte ihn erneut auf den Abreitplatz und ließ ihn zweimal über die Übungssprünge gehen, bevor ich ihm Schritt zum Springstadion ritt. Kurz darauf durften wir auch schon einreiten und ich grüßte die Richter, bevor ich mit Levistino auf den ersten Sprung zu galoppierte. Auch dem Hengst bereitete der Steilsprung keine Probleme und sogar die Kombination ließen wir spielend hinter uns. Vor der Tripplebarre legte Levistino jedoch zu viel Tempo zu und der Abstand passte nicht. Der Hengst machte einen gewaltigen Satz und zog die Beine so dicht es ging, an den Bauch. Ich hielt die Luft an, doch ich hörte keine Stange fallen. Das Stöhnen des Publikums war natürlich recht zweideutig. Allerdings hatte ich definitiv keine Zeit, um mich umzudrehen, denn nun lag die erste Mauer vor uns. Diesmal hielt ich den Hengst bei mir und wir kamen gut darüber hinweg. Gleich darauf durfte Levistino dann wirklich Gas geben. Wir flogen förmlich auf den Wassergraben zu und setzten dann mit einem unglaublichen Satz darüber hinweg. Den nächsten Steilsprung bewältigten wir wieder gut, anschließend ging es auch schon um die Kurve herum und auf die dreifache Kombination zu. Ich bremste den großen Apfelschimmel und zählte im Kopf mit: „Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Sprung, Hindernis, Landung, Sprung, Hindernis, Landung. Geschafft!“ Die Mauer mit den Windrädern ließ Levistino spielend hinter sich und auch die folgende Tripplebarre bereitete ihm keine Probleme. Das überbaute Wasser überwand der schicke Hengst, als wäre es überhaupt nicht vorhanden und schon setzten wir über das letzte Hindernis. Wieder jubelte ich begeistert, während ich meinem Hengst den grau geäpfelten Hals kraulte. Auch wenn es knapp gewesen war, das war die zweite Nullrunde! Ich konnte es kaum glauben, besser hätte es überhaupt nicht laufen können. Wenn Samiyah sich jetzt auch noch gut schlug, war ich die glücklichste Pferdebesitzerin der Welt. Ich übergab Levistino an Samuel und lief neben den beiden her zum Stallzelt. Dort angekommen, zog ich mir den Helm vom Kopf, nahm Samuel den Sattel ab und gab Levistino seine wohlverdiente Möhre. Als Samuel losging, um den Hengst spazieren zu führen, sah ich nach Fantastic Fly, der zwischenzeitlich auf dem Paddock stand. Der große Fuchs schnoberte zufrieden an meinen Händen und zermalmte genüsslich die Karotte. Er schien die Anstrengung wunderbar überstanden zu haben.

    ***

    „Einmal noch, dann hast du es geschafft! Und wie erfolgreich. Das ist eine wunderbare Werbung für unser Gestüt, selbst wenn du dich gar nicht platzierst!“, sagte Meg strahlend, während sie ein letztes Mal mit einem Tuch über Samiyah`s glänzendes Fell fuhr. Ich nickte fröhlich und legte der Stute Gamaschen und Sprungglocken an. So langsam wurde es Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Abreitplatz machten. Hier im Zelt war Samiyah noch die Ruhe selbst und ließ sich unsere Aufmerksamkeiten sichtlich gefallen. Ich legte behutsam den Sattel auf ihren Rücken, verschnallte das Vorderzeug und zog den Gurt locker zu. Das Trensen überließ ich Meg, während ich mir schnell meine weiße Reithose, mein Jackett, Handschuhe und Helm anzog. Dann übernahm ich die Cremellostute und führte sie aus dem Stall, wo ich mich leichtfüßig in den Sattel schwang. Sofort erwachte die junge Stute zum Leben und tänzelte neben Meg her zum Abreitplatz. Ich schüttelte lachend den Kopf: „Samiyah du bist so ein Clown!“ Auf dem Platz war die hübsche Stute zunächst wieder sehr feurig, doch sie ließ sich kontrollieren und das war die Hauptsache. Ich wärmte sie in aller Ruhe auf und ließ sie anschließend über die Übungssprünge gehen. Als das gut klappte, ritt ich mit der tänzelnden Stute zum Springparcours. Während wir warteten, ließ ich Samiyah im Schritt gehen, doch schon kurz darauf waren wir an der Reihe. Ich trabte auf den Rasen, grüßte die Richter und galoppierte Samiyah mit einer unsichtbaren Hilfe an. Eine Lehrerin hatte mir einmal gesagt: „Du musst Dressur über die Hindernisse reiten. Dann klappt auch das Springen.“ Dieser Ratschlag passte auf kein Pferd so gut, wie auf Samiyah. Während ich an die Frau dachte, die mir alles über Pferde beigebracht hatte, was mir heute wichtig war, stahl sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Wir würden das schaffen. Ich ritt Samiyah auf den Steilsprung zu, hob mich aus dem Sattel und flog mit der goldenen Stute darüber hinweg. Die Kombination und die Tripplebarre blieben hinter uns, genauso wie die Mauer. Samiyah war einfach wunderbar. Vielleicht lag es aber auch an mir, weil ich mit solch positiven Gedanken in die Prüfung gegangen war. Immerhin war Samiyah ein unglaublich sensibles Pferd. Vor dem Wasser zögerte die Stute kurz, doch es viel ihr sehr viel leichter, über Wasser hinüber zu springen, als hindurch zu laufen. Wir hoben ab und segelten eine halbe Ewigkeit lang über den Graben. Auf der anderen Seite rieb ich kurz Samiyah`s Hals und konzentrierte mich dann sofort auf den nun folgenden Steilsprung. Die dreifache Kombination und die Mauer bewältigte meine goldene Stute spielend und auch die Tripplebarre war kein Problem. Erst später fiel mir auf, dass Samiyah überhaupt kein Theater wegen den Windrädern gemacht hatte, was mich ehrlich gesagt immer noch wunderte. Die überbauten Wassergräben waren ihr da schon deutlich unheimlicher. Trotzdem schafften wir es mit ein bisschen Ermunterung meinerseits mit ordentlich Luft dazwischen über die Hindernisse hinweg und flogen nur Sekunden später auf den abschließenden Oxer zu. Kaum, dass Samiyah wieder gelandet war, brach das Publikum in tosenden Jubel aus und auch ich lobte Samiyah überglücklich. Was ein wundervoller Abschluss für ein wundervolles Turnier. Ich ritt meine Stute aus dem Parcours, sprang aus dem Sattel und fiel gleich darauf Meg um den Hals, die ihr Stütchen mit Lob überschüttete, während wir sie zum Stall zurückbrachten.
    Als Samiyah abgesattelt war, liefen wir zu viert mit der Stute über das Gelände und ließen die Prüfungen nochmals Revue passieren. Jetzt hieß es nur noch Abwarten und Tee trinken, wie die Ergebnisse wohl ausfallen würden….
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
  15. sweetvelvetrose

    sweetvelvetrose Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Thomas Stearns Eli

    Name des Reiters*: Jani Redinchs
    Name des Pferdes (+ Link)*: Duke
    Tierarztbericht*:
    Eddi[​IMG]
    Es war früh um vier als plötzlich mein Handy klingelte und das konnte nur eines bedeuten: Notfall! Sofort war ich verhältnismäßig hellwach und ging ran. „Ja? Dr. Canary am Apparat!“, meldete mich und erkannte ein paar Minuten später Janis aufgebrachte Stimme. „Oh mein Gott! Ich komme sofort!“, erklärte ich, legte auf und sprang aus dem Bett. Innerhalb von zehn Minuten war ich angezogen und unten in der Praxis. Ich packte schnell noch allerhand Medikamente ein und mehreren Ersatz, da ich ahnte, dass meine Autoausrüstung nicht ausreichen würde. Dann stieg ich ein und jagte los. Denn jetzt sollte ich so schnell wie möglich vor Ort sein. Jani war die Besitzerin einer schon recht bekannten Araberzucht und leider hatte sie gar keine guten Nachrichten, es waren eher grauenhafte. Der Stall brannte oder eher, hatte gebrannt. Und ich erahnte, dass mich ein schlimmes Bild erwarten würde.
    Eine halbe Stunde später war ich am Stall und blickte mich betrübt um. Schon von Weiten hatte man die Rauchsäule aufsteigen sehen und von nahem sah das alles total schrecklich aus. Auf dem gesamten Hof standen verstreut die Wagen der Feuerwehr und die Feuerwehrmänner selbst. Der Nebenstall war vollkommen abgebrannt und teilweise hatte das Feuer auch auf den Zuchttrakt übergegriffen, obwohl dieser, zumindest von außen, noch recht unversehrt schien. Jani entdeckte ich am Zaun einer Weide lehnend, vollkommen aufgelöst und verheult. Seufzend begrüßte sie mich und drehte sich dann sofort wieder vom Stall weg. Auf der Weide standen einige Pferde, die ich in der Morgendämmerung aber kaum ausmachen konnte.
    Plötzlich rief einer der Feuerwehrmänner nach einem Tierarzt und ich war sofort zu Stelle. Drei Männer begleiteten mich in die abgebrannten Mauern des Stalls und deuteten in eine Ecke. Ich konnte kaum etwas sehen, da es recht dunkel war und der Rauch in den Augen brannte, doch der Geruch von verbranntem Fleisch reichte mir bereits und ich wollte mich am liebsten direkt wieder umdrehen. „Es lebt noch.“, meinte der Feuerwehrmann neben mir knapp, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Fassungslos starrte ich in die Ecke und erkannte dort einen bebenden Pferdeleib. Doch statt mich ihm zu nähern, lief ich zurück zum Auto und bereitete eine der Spritzen vor, die das Mittel zur Einschläferung beinhalteten. Danach warf ich sicherheitshalber noch einmal einen Blick mit der Taschenlampe auf das Pferd, doch es war nicht mehr zu retten, nur noch zu erlösen.
    Während ich die Spritze setzte, musste ich selber weinen, denn der hübsche Kerl der da lag war Ice Breaker. Ein wunderschöner Warmbluthengst, den Jani schon seit dem Fohlenalter besessen hatte. Bedrückt stand ich auf, nachdem es gemacht war und fragte kurz nach, wie viele tote Pferde sich im Stall befänden. „Sieben mit ihm“, erklärte mir einer der Feuerwehrmänner und ich nickte nur. Dann kehrte ich zurück zu Jani. „Kann man den Hof irgendwie beleuchten? Ich würde die restlichen gerne untersuchen“, meinte ich knapp und Jani drehte sich kurz um, huschte in den fast ganz geblieben Zuchtstall und testete den großen Scheinwerfer der am Giebel des Stalles angebracht war. Plötzlich wurde der Hof hell und man konnte das ganze Ausmaß erst richtig erkennen.
    Dementsprechend widmeten Jani und ich uns voll den Pferden. Sie holte nach einander die Vierbeiner und ich untersuchte sie. Als erstes kam sie mit Duke of Darkness und Erleichterung stand Jani ins Gesicht geschrieben. Dem Hengst schien es ganz gut zu gehen, er war zwar leicht verstört und besaß eine leichte Schürfwunde am vorderen Fesselgelenk, doch diese war schnell desinfiziert und eingecremt. Auch die beiden Braunen Tiramisu und Bintu-al Bahri hatten tierisches Glück gehabt. Bei Bintu vermutete ich jedoch bereits eine leichte Rauchvergiftung, dementsprechend gab ich ihm auch direkt eine Spritze, die der Vergiftung entgegenwirken sollte.
    Dann kam Jani mit Badriyah und ich erkannte die Stute kaum wieder. „Sie stand ganz hinten.“, erklärte Jani knapp. Badriyahs Flanken waren angesengt und an einigen Stellen sah man deutlich das Fleisch hervor. Generell stand es schlecht um die Stute und die stand keuchend vor mir. Ich nahm sie sehr genau unter die Lupe und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen. Ich verarztete ihre Wunden und verband die, bei welchen es möglich war. Sie hatte es böse erwischt und vielleicht würde sie doch noch mit in die Klinik müssen. Der Rest hatte relatives Glück. Cardiac und Arsil hatten beide einige kleine Verbrennungen und eine Rauchvergiftung, sonst ging es ihnen aber gut. Farasha und Saddy hatten ohne große Wunden überlebt und auch den anderen ging es gut, da sie weiter vorne gestanden hatten.
    Teasie und Shády wirkten recht vital, wenn auch gestresst. Nur Khadir, der weiße Hengst, lief unentwegt auf und ab und war total von allen Sinnen. Dementsprechend verpasste ich ihm sicherheitshalber eine Beruhigungsspritze, nicht dass er sich noch was tat. Und dann zog Jani traurig Bilanz. Wir hatten alle Überlebenden durch und die Toten standen schnell fest: Ice Breaker, Da Vinci, Safiye, Antar, Na’im, Harmony und Nara. Ich blieb noch sehr lange auf dem Gestüt, denn ich wollte Jani keinesfalls alleine lassen.
    Hufschmiedbericht:
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    24.11.2013 Hufschmiedbesuch bei Duke of Darkness, Badriyah, Nara al Haya, Tiramisu & Bintu Al-Bahri
    Mein vorletzter Auftrag für heute waren fünf Pferde von sweetvelvetrose, bei denen ich eine Hufkontrolle durchführen sollte und da sie alle barhuf liefen brauchte ich nur zu korrigieren und auszuschneiden. Die Fahrt dauerte etwa eine viertel Stunde und als ich auf dem Hof ankam begrüßte sweet mich schon sehr herzlich. Sie hatte alle fünf Pferde schon reingeholt also brauchte ich nurnoch mein Werkzeug zu schnappen und es konnte losgehen. Als erster war ein wirkliches Prachtexemplar von Araberhengst namens Duke of Darkness an der Reihe. Der mich freundlich anschaute, allerdings merkte man dem Rappen an, dass er etwas nervös war. Ich strich ihm über den Hals und kratze ersteinmal seine Hufe aus. Dabei begutachtete ich seinen Hufzustand, der im Allgemeinen sehr gut war. Nur der Strahl sah nicht mehr allzu förmig aus. Ich find dann vorne an mit dem Hufrinnmesser den Strahl und die Strahlfurchen nachzuschneiden und danach mit der Hauklinge überschüssiges Horn zu entfernen und den Huf zu begradigen. Danach ließ ich den Duke of Darkness seinen Huf auf den Bock stellen und pfeilte mit meiner Hufrapsel das Horn in Form. Auch von unten pfeilte ich noch etwas grade und lobte den Hengst nach dem ersten Huf. So fuhr ich auch an den drei übrigen Hufen fort und der Rappe benahm sich einwandfrei. Als ich fertig war schaute ich mir seinen Gang auf dem Weg zur Box an, der auch normal war und sweetvelvetrose brachte mir danach das nächste Pferd. Eine Schimmelstute namens Badriyah, die sich etwas schwer tat die Hufe auf dem Bock zu halten, allerdings trotzdem sehr lieb war. Auch ihre Hufe waren in einem guten Zustand gewesen und so waren sie auch schnell wieder in Form gebracht und sie konnte zurück in die Box entlassen werden. Danach folgte Nara Al Haya, eine sehr temperamentvolle Araberstute. Ihre Hufe waren ziemlich stark gewachsen und ich hatte bei ihr etwas mehr zutun. Auch dauerte es etwas länger, da die Rappstute nicht gern stillstand. Doch auch das bekamen wir geregelt. Nachdem ich mit ihren Hufen fertig war bekam sie ein Leckerchen und durfte wieder in ihre Box. Als nächstes kam Tiramisu dran, ein sehr lieber brauner Hengst, der neugierig meinen Schmiedelatz und den Gürtel mit meinem Werkzeug inspizierte. Seine Hufe waren in einem sehr sehr guten Zustand und ich brauchte nur wenig Auszuschneiden. Auch das Raspeln ließ er brav über sich ergehen und schnell konnte auch der letzte, Bintu Al-Bahri an die Reihe kommen. Der Braune versuchte mir beim Arbeiten andauernd das Werkzeug aus dem Gürtel zu fischen, aber benahm sich sonst sehr gut. Bei ihm waren zwei Hufe ganz leicht ausgebrochen, doch dies war sehr leicht zu korrigieren. Beim Ausschneiden und Korrigieren stand er ganz still, das Raspeln auf dem Hufbock war ihm nicht ganz geheuer, jedoch hielt er auf gutes Zureden von sweet seine Hufe trotzdem brav hin. Auch er bekam ein Leckerlie und sweet brachte ihn zurück in die Box. Mein Werkzeug räumte ich ordentlich wieder in meine mobile Schmiede und verabschiedete mich dann von sweet. Sie würde die Rechnung per Post bekommen und ich fuhr zu meinen letzen Auftrag für heute.

    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele:/
    Turnierbericht:
    Leicht verschwitzt und außer atem ging ich in den Hengst Stall und stand vor Dukes Box „ hallo Dicker , jetzt geht’s los „ Sättel/ Trensen und Co war verstaut jetzt sollte es mit dem Transporter und 3 Pferden auf lange Fahrt gehen .Es sollte zu dem Tunier Jolympia gehen in Vielseitigkeit Duke war bestens geeignet dafür doch wen noch ?
    Ich ging im Kopf die Vorzüge meiner einzelnen Pferde durch Triamisu hatte sich sehr gut gemacht ihn würde ich noch mit nehmen und eigentlich wollte ich Badriah mit nehmen doch sie war noch tragend mindestens eine Woche oder länger. Bara war zu Jung auch wenn sie mit viel Ehrgeiz zeigte, überfordern will ich sie aber nicht. Hestia und Asfari waren noch nicht so lang in meinem Stall und sollten sich noch eingewöhnen sie vielen daher auch aus

    Grübelnd stand ich vor Zanhya sie zeigte viel Potenzial war aber in neuer Umgebung meist etwas unsicher , Famina war auch noch zu frisch bei mir und passte eher zu einem Ruhigen Tunier .

    Rubina war ebenfalls tragend also viel sie auch aus, ich schüttelte den Kopf jetzt hatte ich den ganzen stall voller Pferde und keins Konnte mit zum Turnier.

    Saddy war auch nicht das mädel was ich mit nehmen wollte da sie doch mal zu beißen konnte es musste einfach ein Team sein was passt , das sollte doch möglich sein Teasy hatte erst ein Fohlen und wurde nun erste wieder antrainiert zu viel wäre nicht gut für die kleine .

    Bei der nächsten Box blieb ich stehen und blicke Shady an ja sie sollte mit das würde passen Duke und shady und wen noch ?

    Baraka, Dukes große Liebe eigentlich würde ich sei gern mit nehmen aber dann wäre Duke nicht bei der Sache Farahsha hatte sich den Fuß verstaucht oder geprellt sicher waren wir uns da nicht und Cardiac sollte am Wochenende Rossig werden das wäre ungünstig.

    Bei den Fohlen blieb ich stehen und tütelte ein wenig mit ihnene rum bald würde ich sie trennen müssen nicht das der kleine seine Halbschwester Deckt . Weiter ging es wieder bei den Hengsten Tiramisu war ja schon eigentlich die zweite wahl gewesen aber er war jetzt so oft auf Tunieren gewesen und erst zu letzt die Körung die er erfreulicherweise gewonnen hatte, ich beschloss erst mal weiter zu schauen und zu überlegen .
    „ hey Bintu du Ekelpackt „ begrüßste ich dne Hengst denn dieser schoss hervor mit gebleckten Zähnen das war auch schon mal besser gewesen dachte ich bei mir und setzt ihn auf die Liste für kleine Veranstaltungen .
    Arsil soll Cardiac am Wochenende decken da muss er leider dableiben.
    Kadihr war und ist ein Träumer und ein schatz doch wär es für ihn zu anstrengend ( und für mich auch gestand ich mir schmunzelnd ein)
    Da ich schon auf meiner Runde war ging ich auch zu den Jungspunden Shamal und bahar kraulte ihnen die nasen und meine „ Bals bekommt ihr einen Icebraker sohn zu euch ihn die Runde seit schön lieb zu ihm – Shamal der viel von bahar übernommen hatte war kaum wieder zu erkennen anhänglich und Sanft legte er den kopf auf meine schulter und lies sich Kraulen.

    Auch in den Westernpferde Stall ging ich um zu schauen das alle Fit sind und ich mir keine Sorgen machen musste wenn ich nicht da war .

    Gerlie, Jade, Caresse, Keep the Faith, Kajano und Shlush standen verstreut in den Boxen oder auf dem Paddock.



    Ich machte mich dran noch eine Ladung Heu in die Raufen zu geben und Füllte den Futter Automat auf Natürlich wären die Pferde nicht allein mein Pfleger war ja auch noch da und würde Misten und alles doch wo man ihm arbeit abnemen konnte tat ich das .

    Nun holte ich Tiriamisu raus Packte ihn in Reise Decke und Gamaschen ein. Danach folgte Duke den ich ebenfalls gut verpackte , jetzt folgte das stütchen Shady auch sie kleidete ich ein, überblickte noch mal das eingepackte Material und auch den Wanderstrom Zaun hatte ich dabei war ich doch fast einen Tag unterwegs .

    Futter und auch die Sättel der andere Pferde waren dabei Duke musste mit dem Dressursattel von Triamisu Vorlieb nehmen aber für einmal würde es gehen .

    Shady hatte Zahays Sattel – Spring und Dressursattel einen VS sattel hatten sie alle selbst.

    Dann ging die große fahrt los ….
    .
    nach einer langen fahrt kamen wir endlich an doch es war alles anderes als gepant der Paltz an den wir sollten war auf Grund von starken Regenfällen ein kleiner See also mussten wir ausweichen auf einen anderne Paltz der mit dme Großen transporter schwirig war aber nach mehren anläufen passte ich in die lücke und ich konnte mich ans ausladen begeben , dann ging ich zur Anmeldung und stellt schockiert fest das ich nur für Duke alle Unterlagen mit hatte ... so ein Mist ich meldete die anderen beide ohne viele Unterlagen an und hoffte dennoch eine Chance zu haben.
    Danach besuchte ich die Drei in ihren Gastboxen und machte Duke für die erste Prüfung bereit und hoffte das das Wetter mit spielen würde.
    Turnierbild(er): Springen/ Dressur/ Military
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Name des Reiters*: Jani Redinchs
    Name des Pferdes (+ Link)*: Tiramisu
    Tierarztbericht*:
    Eddi[​IMG]
    Es war früh um vier als plötzlich mein Handy klingelte und das konnte nur eines bedeuten: Notfall! Sofort war ich verhältnismäßig hellwach und ging ran. „Ja? Dr. Canary am Apparat!“, meldete mich und erkannte ein paar Minuten später Janis aufgebrachte Stimme. „Oh mein Gott! Ich komme sofort!“, erklärte ich, legte auf und sprang aus dem Bett. Innerhalb von zehn Minuten war ich angezogen und unten in der Praxis. Ich packte schnell noch allerhand Medikamente ein und mehreren Ersatz, da ich ahnte, dass meine Autoausrüstung nicht ausreichen würde. Dann stieg ich ein und jagte los. Denn jetzt sollte ich so schnell wie möglich vor Ort sein. Jani war die Besitzerin einer schon recht bekannten Araberzucht und leider hatte sie gar keine guten Nachrichten, es waren eher grauenhafte. Der Stall brannte oder eher, hatte gebrannt. Und ich erahnte, dass mich ein schlimmes Bild erwarten würde.
    Eine halbe Stunde später war ich am Stall und blickte mich betrübt um. Schon von Weiten hatte man die Rauchsäule aufsteigen sehen und von nahem sah das alles total schrecklich aus. Auf dem gesamten Hof standen verstreut die Wagen der Feuerwehr und die Feuerwehrmänner selbst. Der Nebenstall war vollkommen abgebrannt und teilweise hatte das Feuer auch auf den Zuchttrakt übergegriffen, obwohl dieser, zumindest von außen, noch recht unversehrt schien. Jani entdeckte ich am Zaun einer Weide lehnend, vollkommen aufgelöst und verheult. Seufzend begrüßte sie mich und drehte sich dann sofort wieder vom Stall weg. Auf der Weide standen einige Pferde, die ich in der Morgendämmerung aber kaum ausmachen konnte.
    Plötzlich rief einer der Feuerwehrmänner nach einem Tierarzt und ich war sofort zu Stelle. Drei Männer begleiteten mich in die abgebrannten Mauern des Stalls und deuteten in eine Ecke. Ich konnte kaum etwas sehen, da es recht dunkel war und der Rauch in den Augen brannte, doch der Geruch von verbranntem Fleisch reichte mir bereits und ich wollte mich am liebsten direkt wieder umdrehen. „Es lebt noch.“, meinte der Feuerwehrmann neben mir knapp, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Fassungslos starrte ich in die Ecke und erkannte dort einen bebenden Pferdeleib. Doch statt mich ihm zu nähern, lief ich zurück zum Auto und bereitete eine der Spritzen vor, die das Mittel zur Einschläferung beinhalteten. Danach warf ich sicherheitshalber noch einmal einen Blick mit der Taschenlampe auf das Pferd, doch es war nicht mehr zu retten, nur noch zu erlösen.
    Während ich die Spritze setzte, musste ich selber weinen, denn der hübsche Kerl der da lag war Ice Breaker. Ein wunderschöner Warmbluthengst, den Jani schon seit dem Fohlenalter besessen hatte. Bedrückt stand ich auf, nachdem es gemacht war und fragte kurz nach, wie viele tote Pferde sich im Stall befänden. „Sieben mit ihm“, erklärte mir einer der Feuerwehrmänner und ich nickte nur. Dann kehrte ich zurück zu Jani. „Kann man den Hof irgendwie beleuchten? Ich würde die restlichen gerne untersuchen“, meinte ich knapp und Jani drehte sich kurz um, huschte in den fast ganz geblieben Zuchtstall und testete den großen Scheinwerfer der am Giebel des Stalles angebracht war. Plötzlich wurde der Hof hell und man konnte das ganze Ausmaß erst richtig erkennen.
    Dementsprechend widmeten Jani und ich uns voll den Pferden. Sie holte nach einander die Vierbeiner und ich untersuchte sie. Als erstes kam sie mit Duke of Darkness und Erleichterung stand Jani ins Gesicht geschrieben. Dem Hengst schien es ganz gut zu gehen, er war zwar leicht verstört und besaß eine leichte Schürfwunde am vorderen Fesselgelenk, doch diese war schnell desinfiziert und eingecremt. Auch die beiden Braunen Tiramisu und Bintu-al Bahri hatten tierisches Glück gehabt. Bei Bintu vermutete ich jedoch bereits eine leichte Rauchvergiftung, dementsprechend gab ich ihm auch direkt eine Spritze, die der Vergiftung entgegenwirken sollte.
    Dann kam Jani mit Badriyah und ich erkannte die Stute kaum wieder. „Sie stand ganz hinten.“, erklärte Jani knapp. Badriyahs Flanken waren angesengt und an einigen Stellen sah man deutlich das Fleisch hervor. Generell stand es schlecht um die Stute und die stand keuchend vor mir. Ich nahm sie sehr genau unter die Lupe und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen. Ich verarztete ihre Wunden und verband die, bei welchen es möglich war. Sie hatte es böse erwischt und vielleicht würde sie doch noch mit in die Klinik müssen. Der Rest hatte relatives Glück. Cardiac und Arsil hatten beide einige kleine Verbrennungen und eine Rauchvergiftung, sonst ging es ihnen aber gut. Farasha und Saddy hatten ohne große Wunden überlebt und auch den anderen ging es gut, da sie weiter vorne gestanden hatten.
    Teasie und Shády wirkten recht vital, wenn auch gestresst. Nur Khadir, der weiße Hengst, lief unentwegt auf und ab und war total von allen Sinnen. Dementsprechend verpasste ich ihm sicherheitshalber eine Beruhigungsspritze, nicht dass er sich noch was tat. Und dann zog Jani traurig Bilanz. Wir hatten alle Überlebenden durch und die Toten standen schnell fest: Ice Breaker, Da Vinci, Safiye, Antar, Na’im, Harmony und Nara. Ich blieb noch sehr lange auf dem Gestüt, denn ich wollte Jani keinesfalls alleine lassen.
    Hufschmiedbericht:
    [​IMG]
    24.11.2013 Hufschmiedbesuch bei Duke of Darkness, Badriyah, Nara al Haya, Tiramisu & Bintu Al-Bahri
    Mein vorletzter Auftrag für heute waren fünf Pferde von sweetvelvetrose, bei denen ich eine Hufkontrolle durchführen sollte und da sie alle barhuf liefen brauchte ich nur zu korrigieren und auszuschneiden. Die Fahrt dauerte etwa eine viertel Stunde und als ich auf dem Hof ankam begrüßte sweet mich schon sehr herzlich. Sie hatte alle fünf Pferde schon reingeholt also brauchte ich nurnoch mein Werkzeug zu schnappen und es konnte losgehen. Als erster war ein wirkliches Prachtexemplar von Araberhengst namens Duke of Darkness an der Reihe. Der mich freundlich anschaute, allerdings merkte man dem Rappen an, dass er etwas nervös war. Ich strich ihm über den Hals und kratze ersteinmal seine Hufe aus. Dabei begutachtete ich seinen Hufzustand, der im Allgemeinen sehr gut war. Nur der Strahl sah nicht mehr allzu förmig aus. Ich find dann vorne an mit dem Hufrinnmesser den Strahl und die Strahlfurchen nachzuschneiden und danach mit der Hauklinge überschüssiges Horn zu entfernen und den Huf zu begradigen. Danach ließ ich den Duke of Darkness seinen Huf auf den Bock stellen und pfeilte mit meiner Hufrapsel das Horn in Form. Auch von unten pfeilte ich noch etwas grade und lobte den Hengst nach dem ersten Huf. So fuhr ich auch an den drei übrigen Hufen fort und der Rappe benahm sich einwandfrei. Als ich fertig war schaute ich mir seinen Gang auf dem Weg zur Box an, der auch normal war und sweetvelvetrose brachte mir danach das nächste Pferd. Eine Schimmelstute namens Badriyah, die sich etwas schwer tat die Hufe auf dem Bock zu halten, allerdings trotzdem sehr lieb war. Auch ihre Hufe waren in einem guten Zustand gewesen und so waren sie auch schnell wieder in Form gebracht und sie konnte zurück in die Box entlassen werden. Danach folgte Nara Al Haya, eine sehr temperamentvolle Araberstute. Ihre Hufe waren ziemlich stark gewachsen und ich hatte bei ihr etwas mehr zutun. Auch dauerte es etwas länger, da die Rappstute nicht gern stillstand. Doch auch das bekamen wir geregelt. Nachdem ich mit ihren Hufen fertig war bekam sie ein Leckerchen und durfte wieder in ihre Box. Als nächstes kam Tiramisu dran, ein sehr lieber brauner Hengst, der neugierig meinen Schmiedelatz und den Gürtel mit meinem Werkzeug inspizierte. Seine Hufe waren in einem sehr sehr guten Zustand und ich brauchte nur wenig Auszuschneiden. Auch das Raspeln ließ er brav über sich ergehen und schnell konnte auch der letzte, Bintu Al-Bahri an die Reihe kommen. Der Braune versuchte mir beim Arbeiten andauernd das Werkzeug aus dem Gürtel zu fischen, aber benahm sich sonst sehr gut. Bei ihm waren zwei Hufe ganz leicht ausgebrochen, doch dies war sehr leicht zu korrigieren. Beim Ausschneiden und Korrigieren stand er ganz still, das Raspeln auf dem Hufbock war ihm nicht ganz geheuer, jedoch hielt er auf gutes Zureden von sweet seine Hufe trotzdem brav hin. Auch er bekam ein Leckerlie und sweet brachte ihn zurück in die Box. Mein Werkzeug räumte ich ordentlich wieder in meine mobile Schmiede und verabschiedete mich dann von sweet. Sie würde die Rechnung per Post bekommen und ich fuhr zu meinen letzen Auftrag für heute.

    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele:/
    Turnierbericht:
    Leicht verschwitzt und außer atem ging ich in den Hengst Stall und stand vor Dukes Box „ hallo Dicker , jetzt geht’s los „ Sättel/ Trensen und Co war verstaut jetzt sollte es mit dem Transporter und 3 Pferden auf lange Fahrt gehen .Es sollte zu dem Tunier Jolympia gehen in Vielseitigkeit Duke war bestens geeignet dafür doch wen noch ?
    Ich ging im Kopf die Vorzüge meiner einzelnen Pferde durch Triamisu hatte sich sehr gut gemacht ihn würde ich noch mit nehmen und eigentlich wollte ich Badriah mit nehmen doch sie war noch tragend mindestens eine Woche oder länger. Bara war zu Jung auch wenn sie mit viel Ehrgeiz zeigte, überfordern will ich sie aber nicht. Hestia und Asfari waren noch nicht so lang in meinem Stall und sollten sich noch eingewöhnen sie vielen daher auch aus

    Grübelnd stand ich vor Zanhya sie zeigte viel Potenzial war aber in neuer Umgebung meist etwas unsicher , Famina war auch noch zu frisch bei mir und passte eher zu einem Ruhigen Tunier .

    Rubina war ebenfalls tragend also viel sie auch aus, ich schüttelte den Kopf jetzt hatte ich den ganzen stall voller Pferde und keins Konnte mit zum Turnier.

    Saddy war auch nicht das mädel was ich mit nehmen wollte da sie doch mal zu beißen konnte es musste einfach ein Team sein was passt , das sollte doch möglich sein Teasy hatte erst ein Fohlen und wurde nun erste wieder antrainiert zu viel wäre nicht gut für die kleine .

    Bei der nächsten Box blieb ich stehen und blicke Shady an ja sie sollte mit das würde passen Duke und shady und wen noch ?

    Baraka, Dukes große Liebe eigentlich würde ich sei gern mit nehmen aber dann wäre Duke nicht bei der Sache Farahsha hatte sich den Fuß verstaucht oder geprellt sicher waren wir uns da nicht und Cardiac sollte am Wochenende Rossig werden das wäre ungünstig.

    Bei den Fohlen blieb ich stehen und tütelte ein wenig mit ihnene rum bald würde ich sie trennen müssen nicht das der kleine seine Halbschwester Deckt . Weiter ging es wieder bei den Hengsten Tiramisu war ja schon eigentlich die zweite wahl gewesen aber er war jetzt so oft auf Tunieren gewesen und erst zu letzt die Körung die er erfreulicherweise gewonnen hatte, ich beschloss erst mal weiter zu schauen und zu überlegen .
    „ hey Bintu du Ekelpackt „ begrüßste ich dne Hengst denn dieser schoss hervor mit gebleckten Zähnen das war auch schon mal besser gewesen dachte ich bei mir und setzt ihn auf die Liste für kleine Veranstaltungen .
    Arsil soll Cardiac am Wochenende decken da muss er leider dableiben.
    Kadihr war und ist ein Träumer und ein schatz doch wär es für ihn zu anstrengend ( und für mich auch gestand ich mir schmunzelnd ein)
    Da ich schon auf meiner Runde war ging ich auch zu den Jungspunden Shamal und bahar kraulte ihnen die nasen und meine „ Bals bekommt ihr einen Icebraker sohn zu euch ihn die Runde seit schön lieb zu ihm – Shamal der viel von bahar übernommen hatte war kaum wieder zu erkennen anhänglich und Sanft legte er den kopf auf meine schulter und lies sich Kraulen.

    Auch in den Westernpferde Stall ging ich um zu schauen das alle Fit sind und ich mir keine Sorgen machen musste wenn ich nicht da war .

    Gerlie, Jade, Caresse, Keep the Faith, Kajano und Shlush standen verstreut in den Boxen oder auf dem Paddock.



    Ich machte mich dran noch eine Ladung Heu in die Raufen zu geben und Füllte den Futter Automat auf Natürlich wären die Pferde nicht allein mein Pfleger war ja auch noch da und würde Misten und alles doch wo man ihm arbeit abnemen konnte tat ich das .

    Nun holte ich Tiriamisu raus Packte ihn in Reise Decke und Gamaschen ein. Danach folgte Duke den ich ebenfalls gut verpackte , jetzt folgte das stütchen Shady auch sie kleidete ich ein, überblickte noch mal das eingepackte Material und auch den Wanderstrom Zaun hatte ich dabei war ich doch fast einen Tag unterwegs .

    Futter und auch die Sättel der andere Pferde waren dabei Duke musste mit dem Dressursattel von Triamisu Vorlieb nehmen aber für einmal würde es gehen .

    Shady hatte Zahays Sattel – Spring und Dressursattel einen VS sattel hatten sie alle selbst.

    Dann ging die große fahrt los ….
    .
    nach einer langen fahrt kamen wir endlich an doch es war alles anderes als gepant der Paltz an den wir sollten war auf Grund von starken Regenfällen ein kleiner See also mussten wir ausweichen auf einen anderne Paltz der mit dme Großen transporter schwirig war aber nach mehren anläufen passte ich in die lücke und ich konnte mich ans ausladen begeben , dann ging ich zur Anmeldung und stellt schockiert fest das ich nur für Duke alle Unterlagen mit hatte ... so ein Mist ich meldete die anderen beide ohne viele Unterlagen an und hoffte dennoch eine Chance zu haben.
    Danach besuchte ich die Drei in ihren Gastboxen und machte Duke für die erste Prüfung bereit und hoffte das das Wetter mit spielen würde.
    Turnierbild(er): /

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Name des Reiters*: Jani Redinchs
    Name des Pferdes (+ Link)*: Shady
    Tierarztbericht*:
    Eddi[​IMG]
    Es war früh um vier als plötzlich mein Handy klingelte und das konnte nur eines bedeuten: Notfall! Sofort war ich verhältnismäßig hellwach und ging ran. „Ja? Dr. Canary am Apparat!“, meldete mich und erkannte ein paar Minuten später Janis aufgebrachte Stimme. „Oh mein Gott! Ich komme sofort!“, erklärte ich, legte auf und sprang aus dem Bett. Innerhalb von zehn Minuten war ich angezogen und unten in der Praxis. Ich packte schnell noch allerhand Medikamente ein und mehreren Ersatz, da ich ahnte, dass meine Autoausrüstung nicht ausreichen würde. Dann stieg ich ein und jagte los. Denn jetzt sollte ich so schnell wie möglich vor Ort sein. Jani war die Besitzerin einer schon recht bekannten Araberzucht und leider hatte sie gar keine guten Nachrichten, es waren eher grauenhafte. Der Stall brannte oder eher, hatte gebrannt. Und ich erahnte, dass mich ein schlimmes Bild erwarten würde.
    Eine halbe Stunde später war ich am Stall und blickte mich betrübt um. Schon von Weiten hatte man die Rauchsäule aufsteigen sehen und von nahem sah das alles total schrecklich aus. Auf dem gesamten Hof standen verstreut die Wagen der Feuerwehr und die Feuerwehrmänner selbst. Der Nebenstall war vollkommen abgebrannt und teilweise hatte das Feuer auch auf den Zuchttrakt übergegriffen, obwohl dieser, zumindest von außen, noch recht unversehrt schien. Jani entdeckte ich am Zaun einer Weide lehnend, vollkommen aufgelöst und verheult. Seufzend begrüßte sie mich und drehte sich dann sofort wieder vom Stall weg. Auf der Weide standen einige Pferde, die ich in der Morgendämmerung aber kaum ausmachen konnte.
    Plötzlich rief einer der Feuerwehrmänner nach einem Tierarzt und ich war sofort zu Stelle. Drei Männer begleiteten mich in die abgebrannten Mauern des Stalls und deuteten in eine Ecke. Ich konnte kaum etwas sehen, da es recht dunkel war und der Rauch in den Augen brannte, doch der Geruch von verbranntem Fleisch reichte mir bereits und ich wollte mich am liebsten direkt wieder umdrehen. „Es lebt noch.“, meinte der Feuerwehrmann neben mir knapp, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Fassungslos starrte ich in die Ecke und erkannte dort einen bebenden Pferdeleib. Doch statt mich ihm zu nähern, lief ich zurück zum Auto und bereitete eine der Spritzen vor, die das Mittel zur Einschläferung beinhalteten. Danach warf ich sicherheitshalber noch einmal einen Blick mit der Taschenlampe auf das Pferd, doch es war nicht mehr zu retten, nur noch zu erlösen.
    Während ich die Spritze setzte, musste ich selber weinen, denn der hübsche Kerl der da lag war Ice Breaker. Ein wunderschöner Warmbluthengst, den Jani schon seit dem Fohlenalter besessen hatte. Bedrückt stand ich auf, nachdem es gemacht war und fragte kurz nach, wie viele tote Pferde sich im Stall befänden. „Sieben mit ihm“, erklärte mir einer der Feuerwehrmänner und ich nickte nur. Dann kehrte ich zurück zu Jani. „Kann man den Hof irgendwie beleuchten? Ich würde die restlichen gerne untersuchen“, meinte ich knapp und Jani drehte sich kurz um, huschte in den fast ganz geblieben Zuchtstall und testete den großen Scheinwerfer der am Giebel des Stalles angebracht war. Plötzlich wurde der Hof hell und man konnte das ganze Ausmaß erst richtig erkennen.
    Dementsprechend widmeten Jani und ich uns voll den Pferden. Sie holte nach einander die Vierbeiner und ich untersuchte sie. Als erstes kam sie mit Duke of Darkness und Erleichterung stand Jani ins Gesicht geschrieben. Dem Hengst schien es ganz gut zu gehen, er war zwar leicht verstört und besaß eine leichte Schürfwunde am vorderen Fesselgelenk, doch diese war schnell desinfiziert und eingecremt. Auch die beiden Braunen Tiramisu und Bintu-al Bahri hatten tierisches Glück gehabt. Bei Bintu vermutete ich jedoch bereits eine leichte Rauchvergiftung, dementsprechend gab ich ihm auch direkt eine Spritze, die der Vergiftung entgegenwirken sollte.
    Dann kam Jani mit Badriyah und ich erkannte die Stute kaum wieder. „Sie stand ganz hinten.“, erklärte Jani knapp. Badriyahs Flanken waren angesengt und an einigen Stellen sah man deutlich das Fleisch hervor. Generell stand es schlecht um die Stute und die stand keuchend vor mir. Ich nahm sie sehr genau unter die Lupe und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen. Ich verarztete ihre Wunden und verband die, bei welchen es möglich war. Sie hatte es böse erwischt und vielleicht würde sie doch noch mit in die Klinik müssen. Der Rest hatte relatives Glück. Cardiac und Arsil hatten beide einige kleine Verbrennungen und eine Rauchvergiftung, sonst ging es ihnen aber gut. Farasha und Saddy hatten ohne große Wunden überlebt und auch den anderen ging es gut, da sie weiter vorne gestanden hatten.
    Teasie und Shády wirkten recht vital, wenn auch gestresst. Nur Khadir, der weiße Hengst, lief unentwegt auf und ab und war total von allen Sinnen. Dementsprechend verpasste ich ihm sicherheitshalber eine Beruhigungsspritze, nicht dass er sich noch was tat. Und dann zog Jani traurig Bilanz. Wir hatten alle Überlebenden durch und die Toten standen schnell fest: Ice Breaker, Da Vinci, Safiye, Antar, Na’im, Harmony und Nara. Ich blieb noch sehr lange auf dem Gestüt, denn ich wollte Jani keinesfalls alleine lassen.
    Hufschmiedbericht: /

    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele:/
    Turnierbericht:
    Leicht verschwitzt und außer atem ging ich in den Hengst Stall und stand vor Dukes Box „ hallo Dicker , jetzt geht’s los „ Sättel/ Trensen und Co war verstaut jetzt sollte es mit dem Transporter und 3 Pferden auf lange Fahrt gehen .Es sollte zu dem Tunier Jolympia gehen in Vielseitigkeit Duke war bestens geeignet dafür doch wen noch ?
    Ich ging im Kopf die Vorzüge meiner einzelnen Pferde durch Triamisu hatte sich sehr gut gemacht ihn würde ich noch mit nehmen und eigentlich wollte ich Badriah mit nehmen doch sie war noch tragend mindestens eine Woche oder länger. Bara war zu Jung auch wenn sie mit viel Ehrgeiz zeigte, überfordern will ich sie aber nicht. Hestia und Asfari waren noch nicht so lang in meinem Stall und sollten sich noch eingewöhnen sie vielen daher auch aus

    Grübelnd stand ich vor Zanhya sie zeigte viel Potenzial war aber in neuer Umgebung meist etwas unsicher , Famina war auch noch zu frisch bei mir und passte eher zu einem Ruhigen Tunier .

    Rubina war ebenfalls tragend also viel sie auch aus, ich schüttelte den Kopf jetzt hatte ich den ganzen stall voller Pferde und keins Konnte mit zum Turnier.

    Saddy war auch nicht das mädel was ich mit nehmen wollte da sie doch mal zu beißen konnte es musste einfach ein Team sein was passt , das sollte doch möglich sein Teasy hatte erst ein Fohlen und wurde nun erste wieder antrainiert zu viel wäre nicht gut für die kleine .

    Bei der nächsten Box blieb ich stehen und blicke Shady an ja sie sollte mit das würde passen Duke und shady und wen noch ?

    Baraka, Dukes große Liebe eigentlich würde ich sei gern mit nehmen aber dann wäre Duke nicht bei der Sache Farahsha hatte sich den Fuß verstaucht oder geprellt sicher waren wir uns da nicht und Cardiac sollte am Wochenende Rossig werden das wäre ungünstig.

    Bei den Fohlen blieb ich stehen und tütelte ein wenig mit ihnene rum bald würde ich sie trennen müssen nicht das der kleine seine Halbschwester Deckt . Weiter ging es wieder bei den Hengsten Tiramisu war ja schon eigentlich die zweite wahl gewesen aber er war jetzt so oft auf Tunieren gewesen und erst zu letzt die Körung die er erfreulicherweise gewonnen hatte, ich beschloss erst mal weiter zu schauen und zu überlegen .
    „ hey Bintu du Ekelpackt „ begrüßste ich dne Hengst denn dieser schoss hervor mit gebleckten Zähnen das war auch schon mal besser gewesen dachte ich bei mir und setzt ihn auf die Liste für kleine Veranstaltungen .
    Arsil soll Cardiac am Wochenende decken da muss er leider dableiben.
    Kadihr war und ist ein Träumer und ein schatz doch wär es für ihn zu anstrengend ( und für mich auch gestand ich mir schmunzelnd ein)
    Da ich schon auf meiner Runde war ging ich auch zu den Jungspunden Shamal und bahar kraulte ihnen die nasen und meine „ Bals bekommt ihr einen Icebraker sohn zu euch ihn die Runde seit schön lieb zu ihm – Shamal der viel von bahar übernommen hatte war kaum wieder zu erkennen anhänglich und Sanft legte er den kopf auf meine schulter und lies sich Kraulen.

    Auch in den Westernpferde Stall ging ich um zu schauen das alle Fit sind und ich mir keine Sorgen machen musste wenn ich nicht da war .

    Gerlie, Jade, Caresse, Keep the Faith, Kajano und Shlush standen verstreut in den Boxen oder auf dem Paddock.



    Ich machte mich dran noch eine Ladung Heu in die Raufen zu geben und Füllte den Futter Automat auf Natürlich wären die Pferde nicht allein mein Pfleger war ja auch noch da und würde Misten und alles doch wo man ihm arbeit abnemen konnte tat ich das .

    Nun holte ich Tiriamisu raus Packte ihn in Reise Decke und Gamaschen ein. Danach folgte Duke den ich ebenfalls gut verpackte , jetzt folgte das stütchen Shady auch sie kleidete ich ein, überblickte noch mal das eingepackte Material und auch den Wanderstrom Zaun hatte ich dabei war ich doch fast einen Tag unterwegs .

    Futter und auch die Sättel der andere Pferde waren dabei Duke musste mit dem Dressursattel von Triamisu Vorlieb nehmen aber für einmal würde es gehen .

    Shady hatte Zahays Sattel – Spring und Dressursattel einen VS sattel hatten sie alle selbst.

    Dann ging die große fahrt los ….
    .
    nach einer langen fahrt kamen wir endlich an doch es war alles anderes als gepant der Paltz an den wir sollten war auf Grund von starken Regenfällen ein kleiner See also mussten wir ausweichen auf einen anderne Paltz der mit dme Großen transporter schwirig war aber nach mehren anläufen passte ich in die lücke und ich konnte mich ans ausladen begeben , dann ging ich zur Anmeldung und stellt schockiert fest das ich nur für Duke alle Unterlagen mit hatte ... so ein Mist ich meldete die anderen beide ohne viele Unterlagen an und hoffte dennoch eine Chance zu haben.
    Danach besuchte ich die Drei in ihren Gastboxen und machte Duke für die erste Prüfung bereit und hoffte das das Wetter mit spielen würde.
    Turnierbild(er): /
     
    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
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  16. Muemmi

    Muemmi Alter Hase

    Name des Reiters*: Luisa Goeke (Muemmi)
    Name des Pferdes (+ Link)*: Amber
    Tierarztbericht*:
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    by Canyon

    Tierarztbericht für Amber | Zeichen 3617 | by DisneyHorse (Fiona Friendmountain)
    "All I ever wanted, all I ever needed, is here in my arms...!",dieser Song, den mein Vater auf und ab hörte, lief gerade in meinem Autoradio. Depeche Mode, eine alte Band, die immer noch berühmt ist und dessen Songs gar nicht so übel waren, "Enjoy the Silence" hieß das Lied. Ich war gerade auf dem Weg zu Luisa Goeke, denn wir hatten einen Deal, sieh hat mir etwas teures gegeben und mit 2 Tierarztuntersuchungen mache ich es wieder gut. Vor dem wunderschönen Hof stand ein großes Tor mit einem silbernen Schild mit der Aufschrift "Gestüt Naundorf". Luisa sah mich und winkte zu mir rüber und signalisierte mir mit den Händen, dass ich zu ihr kommen sollte.

    "Hallo ich bin Goeke, Luisa Goeke!", sagte Luisa mit einem breiten Lächeln zu mir und ich erwiederte: "Guten Tag, ich bin Fiona Friendmountain! Wollen wir gleich zu ihrer Stute gehen?". Sie nickte und begleitete mich in den Stall. Ich staunte über die wunderschönen dänischen Warmblüter, sie waren so anmutig und hatten alle eine besondere Farbgebung. Eine Cremello-Stute am Ende der Stallgasse schaute uns neugierig an und schnaubte. Luisa begrüßte sie und schlüpfte in die Box, um die Stute herrauszuholen. "Darf ich vorstellen? Das ist Amber, eine der neuesten Stuten hier!" Ich streckte meine Hand aus, damit sie mich beschnüffeln konnte. "Dann fangen wir mal an!", sagte ich mit vollem Elan.

    "Dann gehen wir mal nach draußen und du lässt sie vorlaufen ok?", antwortete ich gleich darauf. Luisa nickte und wir gingen nach draußen. Gott sei Dank war es heute nicht so unverschämt kalt, stattdessen schien die Sonne und es war mild. Luisa hatte mich gebeten, ihre Stute zu untersuchen und zu sagen, ob sie gesund ist und ob sie bei Jolympia starten darf. So von außen war erstmal alles ok. Luisa ließ Amber antraben und führte sie eine Runde. Amber war taktklar und hatte gleichmäßige Bewegungen, auch ihr Galopp war einwandfrei, genauso einwandfrei war ihr Körperbau: muskulös, gute Rundungen und wunderschöne Augen. "Und ist alles in Ordnung Fiona?" Ich nickte mit einem Lächeln und erklärte Luisa, dass sie eine wirklich tolle Stute hier hatte, ich denke bei Tunieren ird sie ein wahrer Blickfang sein. Nun hielt Luisa Amber an und ich tastete die Stute mit Handschuhen ab. "Sie hat gute Knochen und strake Röhrenbeine!", versicherte ich ihr und anscheinend freute Luisa sich über diese Aussage. Als ich mit meinen Händen an den Bauch kam, zuckte sie mit dem Hinterbein. Luisa erklärte mir, dass Amber am Bauch kitzelig war, ich musste schmunzeln und tastete weiter. Alles war in Ordnung! "Also körperlich fehlt ihr rein gar nichts!" bestätigte ich meine Vermutung.

    Zu guter Letzt, nahm ich Blut ab und gab Amber die nötigsten Impfungen wie Influenza,Tetanus und Tollwut. Amber ließ alles über sich ergehen und ohne zu zucken. Nach 5 Minuten war auch der Bluttest fertig, er fiel gut aus. "Also Luisa deine Amber ist vollkommen gesund, ich schasue noch in die Augen und ins Maul, danach gebe ich dir noch ein paar Sachen." Auch Ambers Augen waren glasklar und nicht verschleimt, auch die Nüstern waren frei und innen zartrosa, das Maul war gepflegt, die Zähne ordentlich abgenutzt und auch das Zahnfleisch war straff und rosa, so wie es sein muss.

    Nun war die Untersuchung fertig und ich gab Luisa noch ein paar Kräuter die sie 3 Tage in das Futter mischen sollte, denn die halfen zum weiteren Muskelaufbau, zur Verdauungsanregung und um das Imunsystem aufrecht zu erhalten. Luisa bedanke sich herzlich und verabschiedete mich und sagte "Bis Bal!", denn es stand noch die Untersuchung für Miro bevor.

    Amber ist kerngesund und auch für Jolympia bereit!
    Hufschmiedbericht:
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    Hufkontrolle
    Bei dem Auftrag hatte es einen kleinen Streit gegeben; Juli war nämlich fest überzeugt, sie würde nach Deutschland reisen, um eine Cremellostute zu beschlagen. Da Juli aber unter Elisas Zorn bei dem Mistwetter aber für Jolympia ungefähr 18 Stunden am Tag im kalten Regen stehen musste, hatte sie jetzt eine kleine Erkältung („Ich sterbe. Ich mache keine Witze, ich liege im Sterben und ich werde euch alle anstecken und es wird die Zombieapokalypse auslösen.“) und sollte – Anweisung von Adèle – das Bett hüten.

    Trotzdem hatte sie einen ziemlichen Aufstand gemacht, als ich den Auftrag übernahm und dann wieder, als mein Boardpass ausgedruckt auf dem Tisch lag und dann wieder, als ich kurz davor war, zum Flughafen zu fahren. „Bestell ihr wenigstens schöne Grüße!“ rief sie mir statt einem Guten Flug, komm gut an!hinterher.

    Das war dann auch das erste, das ich auf deutschem Boden machte. Luisa holte mich vom Flughafen ab, zusammen mit einem kleinen Hund, der mich fast ein wenig an Ella erinnerte (nur, dass die beiden sich ungefähr so ähnlich waren wie der Mond und die Sonne). Lächelnd bedankte sie sich und wies mich dann an, Juli natürlich Grüße zurück zu bestellen.

    Zuerst fuhr sie mich aufs Hotel, damit ich das Zimmer schnell beziehen konnte und mein Gepäck verstauen konnte. Es war kein langer Deutschlandtrip – mein Flug ging morgen Nachmittag – aber manchmal musste man sich einfach etwas gönnen.

    ***

    Zusammen mit Luisa (und Idefix, wie ich gelernt hatte) fuhr ich schließlich zurück aufs Gestüt Naundorf. Auch in Deutschland war der Herbst angekommen, aber hier war der Oktober wirklich golden; die Sonne schien, es war immer noch über 10°C warm und die Blätter sahen aus wie angemalt.

    Mein inneres Kind quietschte vor Vergnügen, hatte ich doch in Australien selten einen so schönen Herbst gehabt. Aber hier war Professionalität gefragt, also folgte ich mit festen Schritten Luisa in den Stall. Dort führte sie dann eine Cremello-Stute aus einer Box und stellte sie mir mit „Zoe, das ist Amber. Amber, Zoe,“ vor. Das war auch wieder ein erstes Mal; zuvor hatte ich Cremellos nur auf Bildern gesehen.

    Schnell war Amber angebunden und ich machte mit Luisa den genauen Vorgang aus. Amber sollte einen Aluminiumbeschlag kriegen, mit Stollenlöchern, da sie wohl eine Zeit lang barhuf gegangen war und durch die Leichtigkeit des Aluminiums der Umstieg leichter verlief. Außerdem war die Stute wohl für den Sport vorgesehen, also waren Aluminiumeisen wohl das Beste.

    Auf die Frage, ob ich bei Amber irgendetwas beachten musste, ob sie irgendwelche bekannten Probleme mit den Beinen oder Hufen hatte, schüttelte Luisa nur den Kopf. „Sie ist nur etwas kitzelig am Röhrbein,“ sagte sie, „aber bis jetzt hat sie noch nie jemanden großartig verletzt.“

    Nur, um es einmal auszutesten, fuhr ich der Stute am linken Röhrbein entlang. Sofort legte sie die Ohren an und riss den Kopf nach oben, so wie ich es von kitzligen Pferden gewohnt war. Jedoch unterließ sie jegliches Stampfen, Treten, Tänzeln oder sogar Schnappen, so wie ich es ebenfalls gewohnt war. „Damit kann ich arbeiten,“ meinte ich lächelnd und fing dann mit dem ersten Huf an; natürlich versuchte ich, Amber so wenig wie möglich zu irritieren und ging nur langsam und sanft das Röhrbein hinab.

    Der Rest war dann schon Routine; Ausschneiden, Abraspeln, Aufbocken und Tragwände anpassen. Korrekturen, falls der Huf noch nicht ganz plan auf dem Boden lag, und dann der nächste. Erst, als alle Hufe zu meiner Zufriedenheit gekürzt waren, machte ich an die Stollenlöcher in den Eisen. Juli hatte uns daheim in einem kleinen Workshop etliche ritzen lassen, also hatte ich jetzt schon gut Übung und war innerhalb von wenigen Minuten mit einem Eisen fertig.

    Das Aufnageln verlief auch recht unspektakulär; angepasst wurden Aluminiumbeschläge ohne Hitze, da sie kalt schon gut verformbar waren. Zum Schluss ließ ich mir die Stute noch einmal vorführen, dann war der Auftrag auch schon erledigt. Mit dem Versprechen, Juli natürlich schöne Grüße auszurichten, stieg ich am Hotel aus Luisas Auto aus und verabschiedete mich dann.
    Teilnahmen an Reiterspielen: RS 49
    Gewonnene Reiterspiele: 0
    Turnierbericht:
    Heute war der große Tag. Ich konnte es wirklich nicht glauben und war total aufgeregt. Ich hatte gestern den ganzen Tag damit zugebracht, mich um Amber zu kümmern. Ich hatte ihre Hufe kontrolliert, sie geduscht, ihre Mähne und den Schweif ausgebürstet und eingeflochten, ihr Fell seidig gebürstet und sie eingedeckt. Zu ihrem Ärger durfte sie dann auch nicht mehr raus auf die Koppel. Doch als ich ihr einen dicken Haufen Heu in die Box schob, war sie zufrieden gestellt. Wir hatten die letzten Wochen sehr hart trainiert und ich hoffte, dass wir verhältnismäßig gut abschneiden würden. Ich hatte sie von einem Tierarzt gründlich durchchecken lassen und von einem Hufschmied sonder beschlagen. Sie lief jetzt auf Aluminiumstollen. Dann hatte ich das Dressur-, Spring- und Militaryset komplett geputzt, gefettet und sauber in den Hänger verfrachtet. Dressur würde sie in weiß gehen, Springen in grün und Military in violett. Letzteres stand ihr von allen Farben wirklich am allerbesten. „Oh Gott Idefix, ich bin SO aufgeregt!“ sagte ich und fiebte vor mich hin. Mein Jack Russel bellte mich daraufhin an. „Lass das!“ sollte das eindeutig heißen und ich lachte. „Ist ja gut, ich stecke Ambi nur an mit meiner Nervosität, richtig? Aber man, Idefix! Es ist Jolympia!“ Ich hob die Stimme zum Ende und er ging in die Knie, legte die Schnauze unter beide Vorderpfoten. Dann sah er mich an und sprang dann auf mich zu. Ich lachte wieder, ich liebte seine Scherze. Zusammen räumten wir den Hänger ein, ich hängte die Jackets hinten im Auto auf, legte die weißen Reithosen zusammen und faltete die Decken und Schabracken sauber zusammen. Die Putzkiste, das Futter, der Arzneikasten und alles andere sammelte sich langsam und zum späten Abend war ich dann auch endlich soweit. Amber fraß immer noch ruhig vor sich hin und ihre eingeflochtene Mähne stand ihr wirklich ausgezeichnet. „Du bist wirklich sooo hübsch, meine Süße, da werden die anderen morgen Augen machen!“

    Letztendlich war ich diejenige, die Augen machte. Es waren so viele Teilnehmer gemeldet, wie nie zuvor und mein Herz sackte dann doch ordentlich in die Hose. „Ohje... Aber niemals aufgeben!“ dachte ich, Idefix auf dem Beifahrersitz. Mittlerweile war auf auf solchen Events ausgesprochen ruhig und blieb im Auto, als ich parkte und die Anweisungen erhielt, welche Box Amber zugeteilt worden war. Es war ein großes Zelt aufgestellt worden, indem mit Pannels kleine Boxen abgetrennt worden waren, überall rannten Reiter und Reiterinnen herum, trugen Futter, Reitequipment, Decken oder Trensen durch die Gegend. Ich hatte meine sauberen, aber schon länger benutzten Sachen an, meine Haare hatte ich allerdings heute morgen zu einem hübschen Rosebun aufgeduttet und in ein weißes Haarnetz verfrachtet. So würde der kunstvolle Knoten den ganzen Tag halten und ich neben meinem wunderschönen, cremefarbenen Pferd nicht völlig abstinken. Bei dem Gedanken musste ich lachen und war mega stolz, als sich die Köpfe drehten, als Amber und ich das Boxenzelt betraten. Cremellos waren zwar nicht mehr absolute Raritäten, vor allem nicht auf vergleichsweise großen Veranstaltungen, aber Amber zog dennoch die Blicke nach sich. Sie blieben einfach unglaublich schön anzusehen. Vor allem, da meine Dänische Warmblutstute klare, wasserblaue Augen hatte und sie in Kombination mit der hellen Mähne einfach noch eindrucksvoller aussah. Ich war wirklich glücklich auf diesen ganz speziellen Fang, den ich gemacht hatte. Idefix lief brav hinter mir her, schnüffelte ab und an an einer Ecke, aber verlor nicht den Kontakt. Er war zwar vorlaut in gewohnter Umgebung, aber alles was über eine normale E-Prüfung hinausging, war ihm nicht 100% geheuer. Er legte sich auf seine Hundedecke vor Ambers Box, direkt neben dem Heusack und der Putzkiste und beäugte, was die komischen Menschen in ihren schicken Anzügen und Reitklamotten so um ihn herum trieben. „Bleib bitte brav da liegen, ja?“ meinte ich und steckte ihm einen Kauknochen zu. Hoffentlich würde kein viel größerer Hund in nächster Nähe sein. Da zog Idefix ebenfalls gerne mal den Schwanz ein. Aber es schienen nur einige Haflinger und ein schwarzer Araber in der Nähe zu sein. Letzerer wurde gerade geputzt und ich traute meinen Augen nicht: Jani stand dort und machte sich für die erste Prüfung, die Dressur fertig. Dann entdeckte ich auch Amy Fleming und war ganz entzückt, als auch sie die Bandagen anlegte und noch einmal ihr eigenes, schickes Outfit kontrollierte. Amber war ebenfalls in der Dressur zur ersten Prüfung gemeldet. Ich hatte allerdings noch Zeit und holte alle Sachen aus dem Auto, bereitete alles vor und ging dann in die große Reithalle. Sie war mit Bannern geschmückt, die Sponsoren stellten sich an eigenen Ständen vor und die Tribüne war gut gefüllt. Dann starteten die ersten Teilnehmer. Ich war unglaublich verblüfft über die Wendigkeit mancher Pferde und die Vielfalt an Rassen, die auf Jolympia vertreten waren. Ich konnte ungefähr drei Reitern zusehen, dann musste ich zurück. Idefix war auf seiner Decke eingedöst und hatte seinen Knochen unter der Decke versteckt. Ich grinste und fragte mich selbst, wieso ich mir vorher Gedanken gemacht hatte. „So Amber, ich putze dich jetzt nochmal, dann mach ich dich fertig und wir wärmen uns auf, ja?“ Ich hatte ein junges Mädchen zur Unterstützung zugeteilt bekommen und erklärte ihr, dass sie mir mein Frack nach dem Aufwärmen geben solle und sie auf Idefix aufpassen müsse. Alles andere hatte ich aus langjähriger Erfahrung selbst organisiert und lächelte dem blonden, hübschen Ding zu. Ich legte Amber die schneeweiße Schabracke auf und war fast etwas geblendet, da ihr cremefarbenes Fell damit in Konkurrenz leuchtete. Als es an den Sattel ging, sprach ich ihr gut zu und verschnallte den Gurt recht schnell, da meine Süße etwas arg kitzelig am Bauch war. Die Kandarre war allerdings kein Problem mehr und sie fing sofort an zu kauen. „Achja, die Bandagen gebe ich dir auch gleich, die wickele ich ihr direkt nach dem Aufwärmen!“ meinte ich zu meiner Gehilfin und lächelte. „Die sind weiß und ich würde sie nur ungern verschmutzen, bevor es richtig los geht.“ Für das Aufwärmen legte ich Amber einfache Gamaschen an, die ich danach tauschen würde. So ging es auf in die kleinere Halle, in der es ebenfalls rege zuging. Idefix saß neben dem blonden Mädchen auf einem Heuballen am Rande, die das Frack und die Bandagen sorgfältig vor sich hielt und es vor Schmutz bewarte. Ich lächelte, klopfte Amber den Hals und saß auf. Da kam die Aufregung wieder. „Oh Amber, tut mir Leid, ich stecke dich gleich an mit meiner Nervosität, aber bleib du mir bitte cool, ich brauche dich und verlasse mich auf dich!“ Ich lehnte mich nach hinten und zog den Sattelgurt enger, ging dann in Arbeitstempo Schritt und fing an, sie zu arbeiten. Wir gingen immer engere Volten, in Trab, Galopp und Traversale, auch wenn die jetzt nicht so gut klappen wollte. Prüfungsangstbedingt. Als sie anfing zu schwitzen, ritt ich langsam wieder etwas ab und ging in den Vorraum zur Haupthalle. Wir waren jetzt die nächsten Teilnehmer, der vorherige fing gerade an, die Prüfung zu reiten. Genug Zeit, um das Jacket anzuziehen, die Bandagen zu wickeln, alles noch einmal zu kontrollieren und kurz mit dem Tierarzt zu reden. Der checkte noch einmal kurz am Eingang, ob alles in Ordnung war, dann bekamen wir das grüne Signal und wurden angesagt.

    „Als nächsten Teilnehmer der Jolympia-Dressur Prüfung stellt sich Luisa Goeke vor, eine junge Züchtern mit einer ihrer neuesten Zuchtstuten, einer dänischen Warmblutstute namens Amber. Die Cremellostute wurde original in Dänemark gezogen und stammt von...“ Ich hörte die Ansage nicht mehr. Amber ging in zügigem Schritt am erst langen, dann zurückgenommenen Zügel in die Reithalle, die die Größe des Olympiazentrums in München hatte und auch die Zuschauer waren einen Moment ruhig. Amber war die Stute, mit der außergewöhnlichsten Farbe und ich war megastolz, dass gerade ich auf ihr reiten durfte. Und dann fing ich mich wieder. Wir ritten eine saubere Prüfung, trafen alle beabsichtigten Huffiguren und verabschiedeten uns unter lautem Applaus von den Richtern und den Zuschauern. Wie im Rausch ging es zurück in das Boxenzelt. Da wir eine der letzten Dressurreiter waren, musste es jetzt schnell gehen, denn wir mussten umrüsten für das klassische Springen. Ich löste Ambers Flechtfrisur, rieb sie trocken und bürstete ihr Fell. Sie bekam ein wenig zu trinken und eine kleine Portion Heu. Dann wechselte ihr Dresscode in Grün/Hellbraun, ich tauschte mein samtrotes Frack in waldgrün und ging mit ihr wieder in die kleine Halle, in der jetzt weniger Reiter erlaubt waren und Sprünge aufgestellt waren. Nach fünf Minuten ging der nächste und wir konnten nachrücken. Ich ließ sie etwas traben, zwei Runden Galoppieren und dann über die drei Sprünge gehen. Amber schnaufte und arbeitete, aber war voll konzentriert. Ich hatte weniger Bedenken als in der Dressur und ritt jetzt selbstbewusster in die Halle, als wir an der Reihe waren. Von Oxer, zu Steilsprung und Wassergraben war alles dabei, aber Amber scheute nicht, sondern sprang. Leider gingen wir letztendlich doch mit 4 Strafpunkten aus der Prüfung, da der zweite und letzte Sprung etwas zu nah genommen worden waren und wir sie leider rissen. Die „Ohhh“ Rufe aus der Menge taten mir mehr weh, als dass ich mich ärgerte, denn jeder fieberte mit der Cremestute mit. „Macht nichts Amber, wir liegen noch sehr sehr gut im Rennen!“ sagte ich und klopfte ihr den Hals.

    Da Jolympia über mehrere Tage gehen sollte, waren es für diesen Tag alle Prüfungen und ich versorgte Amber mit Futter, Wasser, Heu und Streicheleinheiten. Sie wurde geputzt, einbandagiert und eingedeckt, denn das Zelt war zwar etwas wärmer als unsere Stallungen zu Hause, aber da ich beim Military starten sollte, wollte ich kein Risiko eingehen und ihren Muskelkater auf keinen Fall verschlimmern, indem ich sie vernachlässigte. So longierte ich sie auch am nächsten Morgen nocheinmal behutsam ab, bevor es am Nachmittag an den Start gehen sollte. In Violett gekleidet stand sie da, mit Springtrense und Vorderzeug, Gamaschen und Nummerierung. Ich selbst hatte meine Reiterkappe auf, eine dicke schwarze Schutzweste und einen ebenfalls violetten Fleecepullover darunter. Langsam hauchte ich in die kalte Luft, schwang mich dann auf Ambers Rücken und ritt in Richtung des Freilandparcours. Abseits des Kurses war ein großer Sandplatz, auf dem wir erneut unsere Pferde warmreiten konnten und es war wie den Tag zuvor unglaublich viel los. Idefix hatte ich vorsorglich in Ambers Box gesperrt, er hatte Spielball, Knochen und seine Decke und war das alles gewöhnt. Ich könnte mich nur nicht auf die Prüfung konzentrieren, wenn ich Angst haben müsste, dass er bei einem der Teilnehmer ins Pferd rennen würde. Auch wenn er sich auskennt, er war doch nicht der vorsichtigste und auch nicht mehr ganz der Jüngste. Leicht fröstelnd fing ich also an, Amber erneut zu arbeiten, merkte anfangs, dass sie etwas steifer ging, aber das lockerte sich mit jeder Minute. Am Ende sprangen wir souverän die Hindernisse und ließen uns erneut vom Vet abprüfen. Auch ich ließ mich noch einmal aus dem Sattel rutschen, kontrollierte alle Schnallen, Ambers Beschlag und meldete mich bei der „Rennleitung“. Drei Reiter waren noch vor mir, dann konnte ich zum frühen Vormittag starten. Der Militarykurs machte mir persönlich am allermeisten Spaß und das merkte auch Amber. Ohne zu zögern und dieses Mal mit richtiger Distanz und Weite nahm sie die Hindernisse. Ich musste sie kaum führen und versuchte ihr, so wenig wie möglich im Wege zu sein, ging mit in der Bewegung und unterstütze sie bei der Landephase. Als es an den Absprung ging, musste ich ihr allerdings gut zureden und treiben, aber nach einem kurzen Zögern ließ sie sich stöhnend nach vorne fallen und ging mit der Hinterhand mit. „Brav meine Süße, guuuut machst du das... Und los, weiter geht’s!“ Wir preschten durch den Bach, übersprangen die Hürde in der Mitte und kamen patschnass und weiß verschmiert von der Creme wieder aus der Senke. Dann ging es über einen grasbewachsenen Keilsprung und über eine Galoppstrecke auf die Zielgerade zu. Laut wurden wir angefeuert und bejubelt, als wir über das Band preschten, ich riss die Hand hoch und lachte. „Amber, wir haben es geschafft!“ schrie ich, so laut ich konnte, klopfte ihr den Hals und bremste sie. Wir waren durch. Drei anstrengende Tage lagen hinter uns. Wir waren dabei – auf Jolympia.
    (c) Muemmi | 12484 Zeichen | lettercount.com
    Turnierbild(er):
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    Zuletzt bearbeitet: 16 Okt. 2015
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  17. Occulta

    Occulta Schattenpferd

    Name des Reiters*: Occulta Smith (Dressur: Quinn Callahan)
    Name des Pferdes (+ Link)*: Indiana
    Tierarztbericht*:
    Eddi Klinik Caen - Tierarztbesuch

    Meine Motivation sank mit jeder Sekunde, die ich länger auf die heutige Seite meines Terminplaners starrte. Die Kaffeetasse war inzwischen auch fast leer, nur der letzte Schluck wartete noch auf mich und dann hielt mich nichts mehr auf. Also stand ich seufzend auf, stellte die Tasse in die Spülmaschine und schnappte mir die Tasche von der Küchentheke. "Los gehts", murmelte ich und zog mich an. Es war Herbst und langsam wurde es kühl, momentan waren das höchste der Gefühle um die 15°C und selbst die fühlten sich nicht sonderlich warm an. Dementsprechend angezogen stieg ich dann auch in mein Auto, wo mich ein eiskaltes Lenkrad erwartete.
    Heute ging es als erstes Mal wieder auf die Pineforest Stables. Die kommende Jolympia im Oktober scheuchte alle möglichen Pferdebesitzer auf und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, dementsprechend hatten auch alle Trainer, Hufschmiede und Tierärzte in der Umgebung alle Hände voll zu tun, um mit den Aufträgen, die eingingen, hinterher zukommen. So waren auch meine Tage vollkommen verplant und deshalb musste ich mich nun doch ein bisschen beeilen, um einigermaßen pünktlich bei Occulta anzukommen.
    Occulta fand ich eine halbe Stunde später dann im Stall, wo sie anscheinend gerade die heutigen Trainingsläufe der Vollblüter auswertete. Ich nickte ihr freundlich zu und bat sie, ihre Gespräche noch zu Ende zu führen, so viel Zeit musste schließlich sein. Danach wurde ich auch schon herzlich in Empfang genommen und direkt zum ersten Pferd geführt. Natürlich ein Vollblut und sogar eins, was ich kannte: Indiana. Die hübsche Rappstute wurde gerade von einer Pflegerin versorgt als wir kamen. Occulta übernahm dankend die Stute und führte sie aus der Box.
    Heute stand nur eine fixe Untersuchung an, trotzdem ließ ich mir Indiana einmal im Schritt und einmal im Trab auf dem Hof vorführen. Gerade bei den Vollblütern waren die Bewegungsabläufe das A und O, wenn es auch nur irgendwo ein bisschen haperte, konnte das für sie das Aus bedeuten. Wie von Occultas Pferden geowhnt, lief aber alles wie geschmiert. Indianas Gänge waren taktklar und locker, während sie motiviert neben ihrer Besitzerin herlief.
    Somit konnten wir uns zufrieden auf den Weg zum Putzplatz machen. Occulta band mir die Stute dort an und ich begann mit der Untersuchung. Zuerst galt es einen Blick in Ohren, Augen und Nüstern zu werfen. Das war immer der erste Blick, denn der Kopf des Pferdes konnte unheimlich viel über den Gesundheitszustand aussagen. Bei Indiana sah alles bestens aus und wir machten direkt mit der Zahnkontrolle weiter. Da es für sie und mich angenehmer war, bekam sie die Maulsperre hinein und so konnte ich mir in aller Ruhe alle ihre Zähne anschauen. "Alles in Ordnung", meinte ich fünf Minuten später lächelnd zu Occulta und erlöste Indiana wieder von der Maulsperre.
    Nun ging es an das Abhören. Erst Herz und Lunge und dann die Darmgegend. Danach kontrollierte ich noch die Herz- und Pulsfrequenzen, aber alles war im grünen Bereich. Zu guter Letzt hieß es nur noch abtasten und Temperatur messen. Indiana war davon nicht sonderlich angetan, benahm sich aber eigentlich ganz vorbildlich. Danach konnte ich das Protokoll ihrerseits mit einem fetten "Alles i.O." abhaken und mich an die Auffrischung ihrer Impfungen machen. Indiana würde heute alles aufgefrischt bekommen, das hieß also vier Impfungen: Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut.
    Tapfer hielt sie alle vier Spritzen aus und die Wurmkur schluckte sie auch problemlos und schon war Indiana bereit für jedes kommende Turnier. "Perfekt, danke!", meinte Occulta lächelnd, als ich ihr den aktualisierten Impfpass zurückgab. Während Indiana nun fertig war und zurück in ihre Box durfte, wartete auf uns bereits der nächste Patient.
    Und das war Feline, eine hübsche Criollostute, welcher jedoch der Schalk im Nacken saß. Das bemerkte man direkt von Anfang an, als sie Occulta am Jackenärmel herumzupfte. Das Vorführen im Schritt und Trab sah dementsprechend auch sehr amüsant aus. Aber Feline lief motiviert neben Occulta her und zeigte ihre klaren Gänge. So wie ich das beurteilen konnte, gab es da keine Probleme. Außerdem war sie auch erst kürzlich beim Hufschmied gewesen, dementsprechend schien alles in beste Ordnung gebracht wurden zu sein.
    Nun band Occulta mir auch Feline am Putzplatz an und ich begann erneut mit der Untersuchung. Zuerst kam der Blick in Ohren, Augen und Nüstern, ehe wir direkt mit den Zähnen weiter machten. Von der Maulsperre war Feline gar nicht begeistert, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als es über sich ergehen zu lassen. Bei ihr dauerte es sogar ein wenig länger, weil ich erst einmal eine kleine Spitze wegfeilen musste, ehe ich ihr die Maulsperre wieder abnehmen konnte. Der erste Teil war so zumindest schon geschafft.
    Nun ging es an das Abhören von Herz, Lunge und den Frequenzen. Feline schien gerne herumzuzappeln und so dauerte es ein Weilchen, ehe wir auch damit fertig waren und ich sie noch Abtasten konnte. Zu guter Letzt war nur noch die Temperatur an der Reihe und dann kam auch unter Felines Protokoll ein dickes "OK". Laut Impfpass benötigte Feline nur eine Auffrischung von Influenza und Herpes, damit sie am Turnier teilnehmen konnte, also nur zwei Spritzen für die Glückliche.
    Diese hielt sie auch tapfer aus und als letztes gab es auch noch die Wurmkur zu schlucken und schon war auch Feline fertig. Ich erneuerte auch noch ihren Impfpass und dann durfte die Kleine uns auch schon verlassen. Wir waren hier also fertig, ich verabschiedete mich von Occulta und machte mich auf den Weg zum nächsten Termin.
    12 Sep. 2015
    Hufschmiedbericht:
    Rhapsody Pine Grove Stud - mobile Hufschmiede

    Adèle war gerade von ihrer Schottlandreise zurück, da war es auch schon meine Aufgabe, auf die Insel zu reisen. Diesmal war das Ziel Birmingham – oder, besser gesagt, in der Nähe von Birmingham. Occulta Smith vom Sportpferdegestüt Pineforest Stable hatte angerufen, gefragt, ob wohl jemand Zeit hätte, sich die Hufe zwei ihrer Stuten anzusehen.

    Das Gestüt war weit über die Landesgrenzen bekannt für seine Sportpferde – die vor Allem englische Vollblüter waren – und somit war der Flug innerhalb von wenigen Stunden gebucht. Im Flieger konnte ich dann noch einmal meine Unterlagen zu den jeweiligen Pferden durchgehen. Bei Indiana gab es keine Fehlstellungen oder sonstiges, nur Feline stand vorne etwas zehenweit. Aber dafür war ich bestens vorbereitet.

    Der Weg zum Pineforest Stable zog sich ein wenig, da ich mich natürlich erst einmal verfahren musste. Dann aber war ich wohl auf dem richtigen Weg; das Gestüt war ausgeschildert und die Pinienwälder, die ich auf meinem Weg passierte, waren wohl ziemlich ausschlaggebend (um ehrlich zu sein, erinnerte mich die Landschaft ein wenig an die Pine Barrens in New Jersey). Trotzdem dauerte es noch ein wenig, bis ich eine lange Eichenallee entlang fuhr. Am Tor wurde ich bereits von Occulta erwartet und, als ich ausgestiegen war, auch sofort zu den Pferden geführt.

    Indiana hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt; mit knappen 165cm war sie nur etwa 5 Zentimeter größer als ich. Beim Vorführen konnte ich keinerlei Auffälligkeiten finden, also schnappte ich mir mein Werkzeug und meine Schürze und machte mich an die Arbeit.

    Zuerst kamen Indianas alte Eisen ab, die schon ziemlich abgenutzt waren. Dann schnappte ich mir mein Hufmesser und fing an, den Huf auszuschneiden. Jeden Huf sah ich mir genau an, um auch eine Strahlfäule ausschließen zu können; alle vier Hufe waren hart und würde Indiana laut Occultas Berichten nicht für den Sport vorgesehen sein, sondern rein für die Zucht, so würde ich vorschlagen, dass sie barhuf gehen könnte. Doch als Renn- und Springpferd brauchte sie natürlich Eisen – und natürlich Aluminiumbeschläge mit Stollen.

    Nachdem alle vier Hufe wieder gepflegt und gekürzt waren, machte ich mich also an die Eisen. Und je öfter ich mit Aluminiumbeschlägen arbeitete, desto besser gefielen sie mir; sie waren leichter als normale Eisen, mussten zum Verformen nicht erhitzt werden und sahen einfach freundlicher aus durch ihre helle, silberglänzende Farbe. Außerdem war ich mit den Stollenlöchern schon viel früher fertig als wie wenn ich es bei normalen Eisen probiert hätte.

    Das Aufnageln selbst stellte sich auch nicht als Problem dar. Indiana zuckte kein einziges Mal oder wollte mir den Huf wegziehen, wofür sie sich natürlich später ein Leckerli verdient hatte. Nachdem ich dann auch die letzten überstehenden Nagelspitzen abgeklipst und vernietet hatte, war die Vollblutstute auch schon fertig.

    Kaum war Indiana verschwunden, kam auch schon ein Pfleger mit einer Schimmelstute. Feline war ein Criollo und endlich einmal kleiner als ich. Ihre Fehlstellung war nicht besonders ausgeprägt, trotzdem würde ich mein bestes tun, um den Huf ein wenig auszugleichen.

    Beim Abnehmen der alten Eisen quetschte ich Occulta ein wenig über Feline aus; wie lange sie die Stute schon hatte, ob es irgendwelche Probleme mit der zehenweiten Stellung gab, ob in der Fohlenzeit irgendetwas dagegen unternommen wurde („Ein paar Monate.“ – „Bis jetzt noch nicht.“ –„Puh… keine Ahnung ehrlich gesagt.“). So wie es aussah hatte der alte Hufschmied schon Maßnahmen unternommen, um die Fehlstellung ein bisschen auszugleichen.

    „Gab’s irgendwelche Beschwerden seit dem letzten Beschlag?“ fragte ich, während ich das alte Eisen ausgiebig studierte.

    „Weniger, aber ich hab noch keine Röntgenbilder machen lassen,“ gab Occulta zu. Also riet ich ihr, das auf jeden Fall noch auf ihre Liste zu schreiben, nur, um sich ganz sicher sein zu können. Dann legte ich das alte Eisen weg und begann mit dem Ausschneiden.

    Beide Vorderhufe schnitt ich normal aus, dann begann ich, die höhere Hufhälfte zu kürzen. Zusammen mit dem Hufeisen sollten sie der Fehlstellung ein bisschen entgegenwirken, so, wie es der alte Hufschmied schon gemacht hatte.

    Die vorderen Eisen bekamen, neben den Stollenlöchern, dann noch eine Zehenrichtung, die nicht ganz mittig, sondern eher ein wenig seitlich wirkte. Somit sollte Feline wieder mittig abrollen können. Nachdem dann auch die Hinterhufe beschlagen und vernietet waren, ließ ich mir die Stute vorführen und entschied, dass es durchaus passabel aussah.

    „Sollte sie irgendwelche Probleme in den nächsten Wochen kriegen – einfach anrufen,“ sagte ich Occulta, nahm mir dann noch die Stollen und zeigte ihr schließlich, wie mit ihnen umzugehen war. Dann durfte die Criollostute wieder auf ihre Weide und ich musste mich bereits verabschieden – ich hatte noch einen Termin in Schottland morgen früh, weswegen ich mich wohl besser auf den Weg machte.
    10 Sep. 2015
    Teilnahmen an Reiterspielen: [RS 24][RS 46]
    Gewonnene Reiterspiele: [RS 24]
    Turnierbericht:
    „Rosie? Rosie, hast du die Geländegamaschen von Feline eingepackt?“, rief ich quer durch den Hauptstall. Die Pflegerin half gerade Quinn dabei, Indiana die Transportgamaschen anzuziehen. Indiana hob hin und wieder drohend das Bein oder machte einen Schritt rückwärts, damit es auch ja nicht zu einfach war. „Yea, I belive I did“, antwortete sie unsicher. „I can’t find them, that’s why I ask… But if you’re sure…“ „Na, I’m actually not“ „Okay, I’ll go get them then. They’re essential you know“ Ich schlenderte also zurück zur Sattelkammer. Es fiel mir schwer, ruhig zu bleiben, dazu war ich einfach viel zu aufgeregt und gestresst. Immerhin begann heute unser Jolympia-Ausflug! Das hochdotierte Turnier fand auf dem Gestüt von Elisa Cranfield statt. Die Reise führte uns also in die Kanadische Provinz Manitoba, genauer: in den Riding Mountain Nationalpark. Dies und die Tatsache, dass es vier Uhr morgens war, schienen mir Grund genug, gleichzeitig hellwach und hundemüde zu sein, was sich eher doof anfühlte. Wenigstens war Jacky topfit. Die Hündin schien nichteinmal zu bemerken, wie früh es noch war – solange ich auf den Beinen stand, wuselte sie zwischen diesen herum. Sheela hatte zwar ebenfalls winselnd an der Tür gekratzt, als ich ohne sie rausging, doch auf dieser Reise würde mich nur Jacky begleiten. Die junge Labradorhündin musste hier bleiben und sich mit Jonas herumschlagen, denn sie war mir einfach noch zu unkontrollierbar. Ausserdem hatte ich mit einem Hund, zwei Pferden und zwei Pflegerinnen genug zu tun. Ich rückte meinen Schal zurecht, als ich mit den Gamaschen, die tatsächlich noch drinnen gewesen waren, beladen zum Anhänger stakste. Es war letzte Woche richtig herbstlich geworden und entsprechend frisch war es ohne die wärmende Sonne. Die würde sich erst in ein paar Stunden blicken lassen, doch dann würden wir bereits beim Flughafen rumstehen. So weit, so gut, dachte ich, und überlegte mir das gefühlte 1000ste Mal, was noch fehlen könnte. Als ich nichts mehr fand, ging ich zu Feline und band die vor dem Nebenstall parkierte Stute los. Sie trug bereits alle Transportgamaschen, hatte das Langhaar eingeflochten, damit es sich nirgends verfangen konnte, und war in ihre Fleece Decke gepackt. Ich deckte meine Pferde immer frühzeitig ein, damit sie nicht zu viel Winterfell produzierten; folglich hatte Feline ebenfalls kaum Pelz. Ich führte die Criollo Dame zum Anhänger und konnte sie problemlos einladen. Die erst sechsjährige Stute hatte sich ohnehin nie vom Reisen beeindrucken lassen. Ihre Nervenstärke war auch einer der Gründe, warum ich sie für Jolympia ausgewählt hatte. Ausserdem wollte ich ihr eine Chance geben, sich zu beweisen. Die Stute hatte lange Zeit sehr unfertig ausgesehen und daher auch nicht die besten Bewertungen bekommen. Doch aus dem grauen Entlein mauserte sich langsam der Schwan.

    Auch Indiana war endlich gut verpackt. Rosie flocht gerade noch ihren Schweif, danach war sie reisefertig. Feline sah uns neugierig entgegen und begrüsste Indiana mit der Schnauze, als ich diese neben sie stellte. Indiana war aber noch etwas verschlafener und döste bereits wieder vor sich her. Die Stute war es gewohnt, früh auf den Beinen zu sein, daher fand sie das ganze Theater sowieso ziemlich unspektakulär. Ich kontrollierte ein letztes Mal die Reisetaschen und Kisten, dann fuhren wir los. Ajith chauffierte uns, denn so konnte er den Anhänger anschliessend gleich wieder zurück auf den Hof bringen. Er beteuerte Quinn gegenüber immer wieder, dass er freiwillig so früh aufgestanden war, während ich ihn wenig später dabei erwischte, wie er Rosie vorklagte, wie müde er doch sei. Ich sagte nichts darauf, denn er hatte sich tatsächlich freiwillig gemeldet, was mich sehr überrascht und erfreut hatte. Aber Im Hinterkopf reimte ich mir zusammen, dass er Quinn noch ein letztes Mal sehen wollte, ehe wir für eine ganze Woche weg sein würden. Die beiden blieben mir ein Rätsel, denn sie waren trotz allem nur ziemlich gute Freunde. Er hatte zum Beispiel vergangene Woche eine hübsche Dame aus Liverpool kennengelernt, mit der er sich nun regelmässig verabredete, und sie machte sich sowieso nichts aus Männern, viel lieber verbrachte sie Zeit mit den Pferden. Allerdings kaufte ich ihr diese Haltung gegenüber Ajith nicht ganz ab, denn ich meinte, einen Anflug von Eifersucht in ihren ironischen Sticheleien über Ajith’s ‚special date‘ zu bemerken. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein.

    Im Auto wurde mir wieder bewusst, dass es mittlerweile halb fünf war. Die Lichter und das Rauschen der anderen Autos machten mich schläfrig, sodass ich einmal tatsächlich wegnickte. Sogar Jacky, die auf meinem Schoss lag und bei jedem hellen Licht den Kopf hob, gähnte ausgiebig. Doch spätestens beim Flughafen waren wir beide wieder hellwach. Wir luden die Pferde aus und brachten sie zum zuständigen Flughafenpersonal. Den Vet-Check hatten sie schon vor einer Woche bestehen müssen, damit nun alles reibungslos klappen konnte. Wir schleppten die Kisten mit den Sätteln und dem groben Zubehör auf einen kleinen Rollwagen und brachten sie zur Gepäckabgabe. Auch die winselnde Jacky musste in einer Transportbox verschwinden und wurde zu den anderen mitreisenden Kleintieren gebracht. Dann stiegen wir selbst ins Flugzeug. Da nun alles sicher verstaut war, konnte auch ich anfangen, das Ganze zu geniessen. Start und Landung machten mir immer besonders Spass, während Rosie ihre Fingernägel in die Armstützen grub. Wir plauderten den ganzen Flug hindurch und hatten es sehr lustig, wohl eher zum Leid der etwas älteren Passagiere vor uns.

    Nach einer halben Weltreise (im wahrsten Sinne des Wortes) kamen wir schliesslich mit einer halben Stunde Verspätung in Winnipeg, Kanada an. Von da aus ging’s per gemietetem Camion direkt auf das Gestüt Townsend Acres, so jedenfalls der Plan. Es kam natürlich wie immer anders, sodass wir irgendwo in der Pampa mitten im Nationalpark landeten und per Mopho Hilfe anfordern mussten. Zum Glück wurde rasch klar, wo wir falsch abgebogen waren. So kamen schliesslich endlich, um zehn nach zwölf Uhr Mitternacht, die Weiden des Gestüts in Sichtweite. Ich hatte in diesem Augenblick kein Auge für die wundervolle Landschaft und die grosse Anlage, alles was zählte war, dass wir endlich da waren. Die Pferde dachten wohl dasselbe und staksten steif aus dem Transporter. Natürlich hatten wir immer wieder Pausen gemacht und die Tiere etwas geführt, doch nach solch einer langen Fahrt waren sie trotzdem ausgelaugt. Ich fühlte mit ihnen. Wir wurden sogar um diese Zeit noch in Empfang genommen und sogleich zu den Boxen gebracht, in denen die beiden Pferde während unseres Aufenthalts untergebracht sein würden. Indiana blickte aufgeregt umher und sog die fremde Luft ein – sie witterte die vielen anderen Pferde. Feline lief dicht hinter mir her, als ob sie sich etwas schüchtern verstecken wollte. Rosie, Quinn und ich gingen sicher, dass es den beiden Stuten an nichts fehlte. Erst danach gönnten wir uns selbst den ersehnten Schlaf im Camion.

    Am nächsten Morgen wachte ich im Wohnraum des Camions auf und war zunächst völlig orientierungslos. Doch schon einen Augenblick später stand ich neugierig am Fenster und bewunderte die Aussicht auf das Gestüt. Ich erkannte sogar einen kleinen See. Nun war ich hellwach und konnte es kaum erwarten, rauszugehen, um mir alles anzusehen. Rosie schlief noch, Quinn hatte sich soeben aufgerichtet und rieb sich die Augen. „Morning“ murmelte sie verschlafen, und ich erwiderte voller Elan. Sie liess sich rasch davon anstecken. Um 9 Uhr schliesslich standen wir bereits bei Feli und Diana, um den beiden einen Guten Morgen zu wünschen und sie kurz Probelaufen zu lassen. Ich war ganz zufrieden mit dem Gangbild, offenbar hatten sie sich keine Verletzungen während der Reise zugezogen. Bestens gelaunt spazierte ich nun mit den beiden Pflegerinnen über das Gelände. Überall herrschte reges Treiben: Pferde wurden gymnastiziert, Zelte aufgebaut und Lautsprecher getestet. Viele wirkten gestresst und hasteten von einem Transporter zum nächsten, doch die allgemeine Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Ich fand kurz darauf Sarah McAlistair, die mit einer alten Bekannten hier war: Argenté Noir. Meine Welsh Stute war ja seit ein paar Wochen bei ihr im Training und wir hatten abgesprochen, dass auch sie aufgrund ihrer tollen Fortschritte nach Kanada kommen sollte. Ich strich der Windfarbstute den dichten Schopf seitlich übers Auge und gab ihr ein Begrüssungs-Karottenstück. „Sie scheint mich jedenfalls noch zu kennen“, scherzte ich und wir lachten. Jacky vergnügte sich unterdessen mit Corvus. Die beiden flitzten wie von Bienen gestochen den Weg auf und ab.

    Sarah musste wie wir selber noch viel vorbereiten, also liess ich sie wieder in Ruhe und wanderte weiter. Wir trafen viele bekannte Gesichter, darunter auch Jackie, unsere Nachbarin in England. Nach dem Mittagessen trainierte ich mit Feline auf dem Geländeparcours, um sie etwas an die Umgebung zu gewöhnen. Quinn übernahm Indiana und tat es uns gleich. Die beiden liefen hervorragend; das harte Training der vergangenen Wochen zahlte sich aus. Zufrieden liessen wir die Pferde vor dem Verräumen noch etwas am Wegrand grasen. Am Abend trafen wir uns mit den anderen Teilnehmern und den Organisatoren zu einem kleinen Eröffnungsanlass, bei dem nochmals wichtige Infos für den Morgigen Tag verkündet wurden. Ich ging anschliessend früh zu Bett um erholt zu sein, Rosie und Quinn blieben noch etwas mit den anderen bei den Festzelten.

    Am ersten offiziellen Jolympia Tag wurde ich pünktlich von meinem Wecker aus dem Traum gerissen. Ich hatte von einer grossen Wiese mit seltsamen Bäumen geträumt, doch war wach bevor ich sie mir genauer ansehen konnte. Wir assen alle drei ausgiebig Frühstück, damit wir Energie für den Tag hatten, dann ging’s ab zu den Pferden. Zuerst fand die Dressurprüfung statt. Mit Indiana startete Quinn um 11 Uhr, Feline und ich waren erst am Nachmittag dran.
    Wir widmeten uns also erstmal alle der lackschwarzen Stute, die die Aufmerksamkeit zu geniessen schien. Sie wurde schliesslich nicht alle Tage von drei paar Händen massiert und betüttelt. Sie fühlte aber auch, dass etwas Besonderes im Gange war, und sie sich gleich von ihrer besten Seite würde zeigen müssen, denn sie war ungewöhnlich hibbelig. Dies äusserte sich zum Beispiel dadurch, dass sie mit künstlicher Langeweile mit den Lippen die Führkette bearbeitete. Jacky hatte ich in Indianas Box gesperrt, damit sie während des Turniers nicht im Weg war. Jedesmal, wenn ein anderes Pferd vorbeigeführt wurde, streckte Diana neugierig den Hals. Ich betrachtete dabei prüfend die schöne Oberlinie und war zufrieden mit dem Anblick. Besonders als die Stute komplett ausgerüstet dastand, kam ich aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Kein Stäubchen fand sich mehr auf dem tiefschwarzen Fell und die Mähne war sehr gründlich und filigran eingeflochten. Der Schweif fühlte sich klebrig aber unheimlich weich an vom Glanzspray. Die Abzeichen waren strahlend weiss und die Hufe eingeölt, wie es sich gehörte. Für Quinn und Indiana wurde es nun ernst. Die beiden begaben sich auf den Abreitplatz und wärmten sich gründlich auf, bis sie schliesslich aufgerufen wurden. „Good luck!“, riefen Rosie und ich ihnen noch hinterher, dann gesellten wir uns zu den anderen Zuschauern. Kurz nach dem Einreiten der beiden verstummte das Geschnatter der Leute und sie sahen sich konzentriert die Vorstellung an. Mir lief ein Kribbeln über den Rücken, als Indiana das erste Mal den Trab verstärkte. Klar – sie hatte nicht so einen Strampeltrab wie ein hochausgebildetes Warmblut, doch sie gab ihr Bestes und es wirkte harmonisch und taktvoll. Quinn gab kaum sichtbare Hilfen und die Stute reagierte sofort, sie war vollkommen auf ihre Reiterin fixiert. Aber Quinn schaffte es ohnehin immer, die Pferde auf magische Art und Weise genau auf sich abzustimmen. Die beiden hielten gerade bei B und vollführten eine Schulterwendung auf dem inneren Hufschlag. Danach ritt Quinn auf die Mittellinie und bei X um die Stute einige Schritte rückwärts treten zu lassen. Indiana war zwar noch nicht sehr weit ausgebildet in Dressur, doch die Lektionen, die sie beherrschte, führte sie präzise und elegant aus. Die Krönung des Dressurprogramms war eine kleine Volte im Galopp mit anschliessendem Schrittübergang beim Hufschlag. Indiana stoppte sofort und Quinn konnte gerade noch verhindern, dass sie ganz anhielt. Nun liess sie die Stute in die Tiefe strecken bis zum Buchstaben A. Dort nahm sie sie wieder auf und wechselte ein letztes Mal die Seite, bevor sie wieder in den Trab einspringen liess und auf der Mittellinie schliesslich vor den Richtern zum Halt kam. Rosie und Ich klatschten wohl am lautesten, doch auch den anderen Zuschauern schien die Show gefallen zu haben. Quinn ritt mit langem Zügel aus dem Viereck und wir empfingen sie kurz darauf auf dem Weg zu den Boxen. Ich tätschelte aufgeregt Indianas Hals und gab der Stute ein paar Karottenstücke. Wir sattelten sie ab und führten sie mit der Fleece Decke etwas trocken, dann liess ich sie an der Hand grasen. Wir hatten Zeit zum gemeinsamen Mittagessen, doch danach musste ich langsam aber sicher Feline fertig machen. Auch sie wurde ganz nach englischer Manier gründlichst geputzt und schick gemacht. Weisse Schabracke und ein funkelndes Stirnband waren ein Muss. Doch natürlich musste auch ich entsprechend aussehen. Wie schon Quinn am Morgen, zog ich mir nun einen schwarzen … an und steckte die Haare hoch, damit sie auch ja nicht in den Weg kamen. Da ein Helm hier Pflicht war, verzichtete ich auf den Hut und schützte meinen Kopf diesmal richtig. Rosie erwischte mich gerade beim Stiefelputzen, um zu fragen, ob sie Indiana heute Abend noch bewegen solle. Ich verneinte und schlug vor, sie nur etwas Schritt zu führen.

    Um drei Uhr stand ich mit Feline durch und durch bereit auf dem Gehweg neben Rosie und Quinn, die vor Anspannung abwechselnd den grauen Hals des Criollos kraulten. Wir versuchten uns mit ein paar Scherzen aufzulockern, was auch bestens klappte. Nun war es soweit und ich ritt auf den Platz. Zunächst grüsste ich die Richter, wie es sich nunmal für ein Dressurturnier schickte. Dann spulte ich unser Programm runter. Beim verstärkten Trab konnte ich Feline sogar dazu bewegen, die Beine noch etwas höher zu nehmen als im Training, herausragend war sie natürlich trotzdem nicht, da sie als Criollo eher ein Allrounder und kein Dressurgaul war. Aber ich war zufrieden mit der Leistung der Stute, und die Richter waren es anscheinend auch. Jedenfalls nickten sie anerkennend, als ich mittels gut gelungenem Galoppwechsel durch die Breite der Bahn wendete. Und als Feline eine nahezu perfekte Hinterhandwendung ausführte, klatschten ein paar der Zuschauer. Am Ende der Kür hielt ich wieder vor den Richtern, doch dabei patzte Feli etwas, denn sie stand nicht ganz geschlossen. Ich verzog etwas enttäuscht das Gesicht, doch lobte die Stute trotzdem ausgiebig für ihre tolle Leistung.

    Als ich Feline trockengeführt und ihre Hufe kontrolliert hatte, brachte ich den beiden Pferden noch etwas Heu. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag damit, mit den anderen mitzueifern und Leute aus aller Welt kennenzulernen. Jacky lernte ausserdem ein paar neue Spielkameraden kennen, denn sie und Corvus waren lange nicht die einzigen Begleittierchen auf dem Gelände. Abends war ich ganz schön müde, doch diesmal blieb ich auch noch etwas auf und schwatzte mit den anderen bei einer Tasse Tee. Ausserdem mussten wir den Pferden noch die Fleece Decken für die Nacht anziehen. Winnipeg zählte im Winter zu den kältesten Städten überhaupt, und die lauen herbstlichen Temperaturen aus England kamen mir im Vergleich warm vor. Maximaltemperatur war tagsüber gerade noch 11 Grad, nachts konnte es sogar jetzt schon bis unter null fallen. Zum Glück hatten wir uns ausreichend vorbereitet und die Decken mitgenommen. Auch Jacky schlotterte an diesem Abend wiedermal. Als ich mit den anderen in Festzelt sass, sprang sie mir auf den Schoss, rollte sich zusammen und schlief von meiner Körperwärme umgeben ein.

    Der nächste Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein, doch im Verlaufe des Tages wurde es bedeckter. So war es dann auch, als wir Indiana fürs Springen vorbereiteten. Wir zogen ihr Sehnenschoner und Vorderzeug an, ausserdem Streifkappen für hinten. Ihren Springsattel hatte ich wie auch den Dressursattel extra nochmal geputzt und eingefettet, sodass er wieder wie neu aussah. Ich zog mir das rote Jacket über mein weisses Hemd und führte die motivierte schwarze Stute zum Aufsteigen. Zum Aufwärmen ritt ich ein paar Steilsprünge und einen Oxer an, die ein wenig höher gestellt waren als die Hindernisse des Parcours. Zu sehr wollte ich sie aber noch nicht galoppieren lassen, damit sie nicht schon müde wurde. Als wir das Viereck betraten, beendete gerade die vorherige Reiterin den Parcours und verliess unter Jubel den Platz. Ich zeigte Indiana die buntesten Hindernisse, bis die Richter bereit waren und ihr Okay gaben. Dann galoppierte ich die Vollblutstute aus dem Schritt heraus an und ritt auf das erste Hindernis zu. Indiana zog etwas an und überwand den blauen Steilsprung mühelos. So erging es uns auch mit den nächsten drei Sprüngen. Vor der Kombination musste ich die Stute stark aufnehmen, sonst hätte der Abstand nicht gepasst. Doch es klappte und wir kamen erfolgreich zum zweitletzten Hindernis, einem Oxer. Indiana wollte kurz Zögern, doch ich schloss energisch die Beine und gab gut mit dem Zügel nach, als sie einen grossen Satz über die Stangen nahm. Nach der Landung nahm ich die Zügel gleich wieder auf und ritt den letzten Steilsprung an. Ich liess sie nochmal richtig Gas geben, bremste rechtzeitig ab und schickte sie wie einen Gummiball über den Sprung. Dann rasten wir im Galopp durch die Lichtschranke des Zeitmessgeräts. Ich bremste sie einhändig und flattierte triumphierend ihren Hals. Im Trab verliessen wir das Viereck und schlossen uns wieder Rosie und Quinn an.

    Indiana hatte etwas geschwitzt, also führte ich sie wieder trocken und bürstete sie nochmal durch, ehe ich sie in die Box versorgte. Die ganze Zeit über flitzte Jacky umher und ich musste Acht geben, dass sie nicht unter die Hufe der anderen Pferde kam, beziehungsweise ihnen überhaupt zu nahe kam.
    Rosie bereitete in der Stallgasse bereits Feline vor, die in einer halben Stunde dran war. Langsam aber sicher musste sie sich beeilen, damit die Stute am Ende auch genug aufgewärmt war. Rosie führte die Stute zum Abreitplatz und ich überliess Quinn die Aufsicht, denn ich wollte inzwischen beobachten, was die Konkurrenz bot. Es gab ein paar schöne, fehlerfreie Durchgänge und ich biss schliesslich angespannt auf meiner Unterlippe herum, als Feline den Platz betrat. Sie war im Springen noch Amateur und musste nun gegen eine starke Konkurrenz antreten. Ich hatte Rosie im Voraus gesagt, dass sie eher auf Fehler achten solle, als auf die Zeit, denn ich war mir ohnehin sicher, dass Feline nicht mit der Geschwindigkeit der wendigen Trakehner mithalten konnte. Sie schlug sich jedoch besser als erwartet. Rosie wagte zwar einige Manöver, denen ich mit Kopfschütteln folgte, in der Angst, dass sie schiefgehen würden, doch die erfahrene Springreiterin wusste genau, wie weit sie mit der Stute gehen durfte. Nach den vielen Trainingsstunden konnte sie Feline perfekt einschätzen und die Sprünge gut geplant anreiten. Rote und graue Haare wehten über der Kombination, dann folgte auch schon der Oxer und zuletzt der Steilsprung. Dabei liess sie sich mehr Zeit als ich und ritt den Sprung schön ruhig an. Zum Glück – denn Feline war langsam etwas flach geworden. So konnte sie auch dieses Hindernis noch spielend überwinden und den Parcours so wie ihre Vorgänger fehlerfrei abschliessen. Ich empfing die beiden zusammen mit Quinn beim Eingang des Vierecks und wir kümmerten uns anschliessend alle um Feline.

    Der letzte Tag war angebrochen und ich war aufgeregter denn je. Heute war der Geländeparcours dran, etwas, was ich mit Indiana besonders intensiv trainiert hatte. Ich betete, dass die Stute diesmal ruhig bleiben würde, denn je nach Laune war sie im Training recht heftig geworden. Ich sattelte sie und zog ihr die Geländegamaschen an, die ihre Beine schützten. Dann zäumte ich Indiana und führte sie zum Abreitplatz. Nach dem Aufsteigen ritt ich ein paar Dressurlektionen, um ihre Konzentration zu wecken und ihren Gehorsam zu prüfen. Nach einer Viertelstunde überwand ich noch ein paar höher gestellte Hindernisse und begab mich anschliessend zum Parcours. Ich konnte Rosie und Quinn nicht finden, also stellte ich mich einfach beim Start hin und wartete. Indiana hibbelte schon etwas herum, als ich endlich starten durfte. Ich liess sie erst traben, dann galoppieren und auf das erste Hindernis zu laufen. Es war ein schlichter Baumstamm, doch wir überwanden ihn problemlos. Ich war mir sicher, dass noch interessantere Hindernisse folgen würden und wurde nicht enttäuscht: Beim Bau der Anlage war an Kreativität nicht gespart worden. Doch es gelang mir, Indiana zwischen den Hindernissen kontrolliert zu halten und so war alles andere keine Hexerei. Als der letzte Sprung in Sicht kam, konnte ich es kaum fassen. Ich war so aufgeregt gewesen und nun war es schon vorbei? Beim letzten Absprung drückte Diana nochmal ordentlich ab und zeigte ihr Vermögen, doch solange wir sicher auf der anderen Seite ankamen, was der Fall war, war mir das recht. Wir donnerten an der Zeitmessung vorbei, ehe ich sie in den Trab bremste und ausgiebig lobte. Dann verliessen wir den Parcours. Nun wurde mir klar, warum die beiden Pflegerinnen verschwunden waren: Sie hatten Feline vorbereitet, die nun gerade auf dem Abreitplatz lief. Ich war so konzentriert gewesen, dass ich gar nicht mehr daran gedacht hatte. Ich liess Indiana am langen Zügel auf den Feldwegen um den Hof auslaufen. Andere taten es mir gleich und so lernte ich selbst am letzten Tag noch ein paar Reiter kennen. Als Indiana versorgt war und zufrieden ihre Karotten zerkaute, liess ich Jacky raus und joggte mit ihr zurück zum Parcours, um Felines Umgang mitzuverfolgen.
    Die graue Criollostute war mitten drin und überwand gerade den Abhang vor dem Wassergraben. Ich fieberte mit und bemerkte kaum, wie mir Quinn auf die Schulter tippte und zu meiner fehlerfreien Runde gratulierte. Rosie musste der Stute etwas einheizen, denn im Vergleich zu Indiana war sie heute fast schon faul. Sie kam etwas knapp über den Sprung aus Gebüschen, doch vor dem nächsten gewann sie durch Rosies aufforderndes Treiben wieder an Schwung. So schafften es auch die beiden, wieder ohne Fehler aus dem Parcours zu reiten. Quinn und ich hielten Feline, während Rosie nach dem trockenreiten abstieg. Feli rieb den Kopf an meiner Reithose und strich so den ganzen Schaum auf den schönen weissen Stoff. „Du kleines Schweinchen!“, lachte ich, denn nach solch einer Leistung konnte ich ihr nicht böse sein.


    Wir blieben noch einen Tag auf dem Gestüt, dann ging’s ab nach Hause nach England. Die Rückreise verschlief ich grösstenteils, doch sie verlief ohne grössere Schwierigkeiten und so fand ich mich um sechs Uhr morgens im Auto wieder. Beim Blick aus dem Fenster erkannte ich bereits die Silhouetten der Tannen vor dem heller werdenden Himmel. Mir wurde wunderbar warm und ich dachte mir einmal mehr: So schön Kanada auch war, Zuhause ist’s immer noch am besten.

    Turnierbild(er):
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    Name des Reiters*: Rosie Wilkinson (Dressur: Occulta Smith)
    Name des Pferdes (+ Link)*: Feline
    Tierarztbericht*:
    Eddi Klinik Caen - Tierarztbesuch

    Meine Motivation sank mit jeder Sekunde, die ich länger auf die heutige Seite meines Terminplaners starrte. Die Kaffeetasse war inzwischen auch fast leer, nur der letzte Schluck wartete noch auf mich und dann hielt mich nichts mehr auf. Also stand ich seufzend auf, stellte die Tasse in die Spülmaschine und schnappte mir die Tasche von der Küchentheke. "Los gehts", murmelte ich und zog mich an. Es war Herbst und langsam wurde es kühl, momentan waren das höchste der Gefühle um die 15°C und selbst die fühlten sich nicht sonderlich warm an. Dementsprechend angezogen stieg ich dann auch in mein Auto, wo mich ein eiskaltes Lenkrad erwartete.
    Heute ging es als erstes Mal wieder auf die Pineforest Stables. Die kommende Jolympia im Oktober scheuchte alle möglichen Pferdebesitzer auf und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, dementsprechend hatten auch alle Trainer, Hufschmiede und Tierärzte in der Umgebung alle Hände voll zu tun, um mit den Aufträgen, die eingingen, hinterher zukommen. So waren auch meine Tage vollkommen verplant und deshalb musste ich mich nun doch ein bisschen beeilen, um einigermaßen pünktlich bei Occulta anzukommen.
    Occulta fand ich eine halbe Stunde später dann im Stall, wo sie anscheinend gerade die heutigen Trainingsläufe der Vollblüter auswertete. Ich nickte ihr freundlich zu und bat sie, ihre Gespräche noch zu Ende zu führen, so viel Zeit musste schließlich sein. Danach wurde ich auch schon herzlich in Empfang genommen und direkt zum ersten Pferd geführt. Natürlich ein Vollblut und sogar eins, was ich kannte: Indiana. Die hübsche Rappstute wurde gerade von einer Pflegerin versorgt als wir kamen. Occulta übernahm dankend die Stute und führte sie aus der Box.
    Heute stand nur eine fixe Untersuchung an, trotzdem ließ ich mir Indiana einmal im Schritt und einmal im Trab auf dem Hof vorführen. Gerade bei den Vollblütern waren die Bewegungsabläufe das A und O, wenn es auch nur irgendwo ein bisschen haperte, konnte das für sie das Aus bedeuten. Wie von Occultas Pferden geowhnt, lief aber alles wie geschmiert. Indianas Gänge waren taktklar und locker, während sie motiviert neben ihrer Besitzerin herlief.
    Somit konnten wir uns zufrieden auf den Weg zum Putzplatz machen. Occulta band mir die Stute dort an und ich begann mit der Untersuchung. Zuerst galt es einen Blick in Ohren, Augen und Nüstern zu werfen. Das war immer der erste Blick, denn der Kopf des Pferdes konnte unheimlich viel über den Gesundheitszustand aussagen. Bei Indiana sah alles bestens aus und wir machten direkt mit der Zahnkontrolle weiter. Da es für sie und mich angenehmer war, bekam sie die Maulsperre hinein und so konnte ich mir in aller Ruhe alle ihre Zähne anschauen. "Alles in Ordnung", meinte ich fünf Minuten später lächelnd zu Occulta und erlöste Indiana wieder von der Maulsperre.
    Nun ging es an das Abhören. Erst Herz und Lunge und dann die Darmgegend. Danach kontrollierte ich noch die Herz- und Pulsfrequenzen, aber alles war im grünen Bereich. Zu guter Letzt hieß es nur noch abtasten und Temperatur messen. Indiana war davon nicht sonderlich angetan, benahm sich aber eigentlich ganz vorbildlich. Danach konnte ich das Protokoll ihrerseits mit einem fetten "Alles i.O." abhaken und mich an die Auffrischung ihrer Impfungen machen. Indiana würde heute alles aufgefrischt bekommen, das hieß also vier Impfungen: Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut.
    Tapfer hielt sie alle vier Spritzen aus und die Wurmkur schluckte sie auch problemlos und schon war Indiana bereit für jedes kommende Turnier. "Perfekt, danke!", meinte Occulta lächelnd, als ich ihr den aktualisierten Impfpass zurückgab. Während Indiana nun fertig war und zurück in ihre Box durfte, wartete auf uns bereits der nächste Patient.
    Und das war Feline, eine hübsche Criollostute, welcher jedoch der Schalk im Nacken saß. Das bemerkte man direkt von Anfang an, als sie Occulta am Jackenärmel herumzupfte. Das Vorführen im Schritt und Trab sah dementsprechend auch sehr amüsant aus. Aber Feline lief motiviert neben Occulta her und zeigte ihre klaren Gänge. So wie ich das beurteilen konnte, gab es da keine Probleme. Außerdem war sie auch erst kürzlich beim Hufschmied gewesen, dementsprechend schien alles in beste Ordnung gebracht wurden zu sein.
    Nun band Occulta mir auch Feline am Putzplatz an und ich begann erneut mit der Untersuchung. Zuerst kam der Blick in Ohren, Augen und Nüstern, ehe wir direkt mit den Zähnen weiter machten. Von der Maulsperre war Feline gar nicht begeistert, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als es über sich ergehen zu lassen. Bei ihr dauerte es sogar ein wenig länger, weil ich erst einmal eine kleine Spitze wegfeilen musste, ehe ich ihr die Maulsperre wieder abnehmen konnte. Der erste Teil war so zumindest schon geschafft.
    Nun ging es an das Abhören von Herz, Lunge und den Frequenzen. Feline schien gerne herumzuzappeln und so dauerte es ein Weilchen, ehe wir auch damit fertig waren und ich sie noch Abtasten konnte. Zu guter Letzt war nur noch die Temperatur an der Reihe und dann kam auch unter Felines Protokoll ein dickes "OK". Laut Impfpass benötigte Feline nur eine Auffrischung von Influenza und Herpes, damit sie am Turnier teilnehmen konnte, also nur zwei Spritzen für die Glückliche.
    Diese hielt sie auch tapfer aus und als letztes gab es auch noch die Wurmkur zu schlucken und schon war auch Feline fertig. Ich erneuerte auch noch ihren Impfpass und dann durfte die Kleine uns auch schon verlassen. Wir waren hier also fertig, ich verabschiedete mich von Occulta und machte mich auf den Weg zum nächsten Termin.
    12 Sep. 2015
    Hufschmiedbericht:
    Rhapsody Pine Grove Stud - mobile Hufschmiede

    Adèle war gerade von ihrer Schottlandreise zurück, da war es auch schon meine Aufgabe, auf die Insel zu reisen. Diesmal war das Ziel Birmingham – oder, besser gesagt, in der Nähe von Birmingham. Occulta Smith vom Sportpferdegestüt Pineforest Stable hatte angerufen, gefragt, ob wohl jemand Zeit hätte, sich die Hufe zwei ihrer Stuten anzusehen.

    Das Gestüt war weit über die Landesgrenzen bekannt für seine Sportpferde – die vor Allem englische Vollblüter waren – und somit war der Flug innerhalb von wenigen Stunden gebucht. Im Flieger konnte ich dann noch einmal meine Unterlagen zu den jeweiligen Pferden durchgehen. Bei Indiana gab es keine Fehlstellungen oder sonstiges, nur Feline stand vorne etwas zehenweit. Aber dafür war ich bestens vorbereitet.

    Der Weg zum Pineforest Stable zog sich ein wenig, da ich mich natürlich erst einmal verfahren musste. Dann aber war ich wohl auf dem richtigen Weg; das Gestüt war ausgeschildert und die Pinienwälder, die ich auf meinem Weg passierte, waren wohl ziemlich ausschlaggebend (um ehrlich zu sein, erinnerte mich die Landschaft ein wenig an die Pine Barrens in New Jersey). Trotzdem dauerte es noch ein wenig, bis ich eine lange Eichenallee entlang fuhr. Am Tor wurde ich bereits von Occulta erwartet und, als ich ausgestiegen war, auch sofort zu den Pferden geführt.

    Indiana hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt; mit knappen 165cm war sie nur etwa 5 Zentimeter größer als ich. Beim Vorführen konnte ich keinerlei Auffälligkeiten finden, also schnappte ich mir mein Werkzeug und meine Schürze und machte mich an die Arbeit.

    Zuerst kamen Indianas alte Eisen ab, die schon ziemlich abgenutzt waren. Dann schnappte ich mir mein Hufmesser und fing an, den Huf auszuschneiden. Jeden Huf sah ich mir genau an, um auch eine Strahlfäule ausschließen zu können; alle vier Hufe waren hart und würde Indiana laut Occultas Berichten nicht für den Sport vorgesehen sein, sondern rein für die Zucht, so würde ich vorschlagen, dass sie barhuf gehen könnte. Doch als Renn- und Springpferd brauchte sie natürlich Eisen – und natürlich Aluminiumbeschläge mit Stollen.

    Nachdem alle vier Hufe wieder gepflegt und gekürzt waren, machte ich mich also an die Eisen. Und je öfter ich mit Aluminiumbeschlägen arbeitete, desto besser gefielen sie mir; sie waren leichter als normale Eisen, mussten zum Verformen nicht erhitzt werden und sahen einfach freundlicher aus durch ihre helle, silberglänzende Farbe. Außerdem war ich mit den Stollenlöchern schon viel früher fertig als wie wenn ich es bei normalen Eisen probiert hätte.

    Das Aufnageln selbst stellte sich auch nicht als Problem dar. Indiana zuckte kein einziges Mal oder wollte mir den Huf wegziehen, wofür sie sich natürlich später ein Leckerli verdient hatte. Nachdem ich dann auch die letzten überstehenden Nagelspitzen abgeklipst und vernietet hatte, war die Vollblutstute auch schon fertig.

    Kaum war Indiana verschwunden, kam auch schon ein Pfleger mit einer Schimmelstute. Feline war ein Criollo und endlich einmal kleiner als ich. Ihre Fehlstellung war nicht besonders ausgeprägt, trotzdem würde ich mein bestes tun, um den Huf ein wenig auszugleichen.

    Beim Abnehmen der alten Eisen quetschte ich Occulta ein wenig über Feline aus; wie lange sie die Stute schon hatte, ob es irgendwelche Probleme mit der zehenweiten Stellung gab, ob in der Fohlenzeit irgendetwas dagegen unternommen wurde („Ein paar Monate.“ – „Bis jetzt noch nicht.“ –„Puh… keine Ahnung ehrlich gesagt.“). So wie es aussah hatte der alte Hufschmied schon Maßnahmen unternommen, um die Fehlstellung ein bisschen auszugleichen.

    „Gab’s irgendwelche Beschwerden seit dem letzten Beschlag?“ fragte ich, während ich das alte Eisen ausgiebig studierte.

    „Weniger, aber ich hab noch keine Röntgenbilder machen lassen,“ gab Occulta zu. Also riet ich ihr, das auf jeden Fall noch auf ihre Liste zu schreiben, nur, um sich ganz sicher sein zu können. Dann legte ich das alte Eisen weg und begann mit dem Ausschneiden.

    Beide Vorderhufe schnitt ich normal aus, dann begann ich, die höhere Hufhälfte zu kürzen. Zusammen mit dem Hufeisen sollten sie der Fehlstellung ein bisschen entgegenwirken, so, wie es der alte Hufschmied schon gemacht hatte.

    Die vorderen Eisen bekamen, neben den Stollenlöchern, dann noch eine Zehenrichtung, die nicht ganz mittig, sondern eher ein wenig seitlich wirkte. Somit sollte Feline wieder mittig abrollen können. Nachdem dann auch die Hinterhufe beschlagen und vernietet waren, ließ ich mir die Stute vorführen und entschied, dass es durchaus passabel aussah.

    „Sollte sie irgendwelche Probleme in den nächsten Wochen kriegen – einfach anrufen,“ sagte ich Occulta, nahm mir dann noch die Stollen und zeigte ihr schließlich, wie mit ihnen umzugehen war. Dann durfte die Criollostute wieder auf ihre Weide und ich musste mich bereits verabschieden – ich hatte noch einen Termin in Schottland morgen früh, weswegen ich mich wohl besser auf den Weg machte.
    10 Sep. 2015
    Teilnahmen an Reiterspielen: [RS 47]
    Gewonnene Reiterspiele: -
    Turnierbericht:
    "Rosie? Rosie, hast du die Geländegamaschen von Feline eingepackt?“, rief ich quer durch den Hauptstall. Die Pflegerin half gerade Quinn dabei, Indiana die Transportgamaschen anzuziehen. Indiana hob hin und wieder drohend das Bein oder machte einen Schritt rückwärts, damit es auch ja nicht zu einfach war. „Yea, I belive I did“, antwortete sie unsicher. „I can’t find them, that’s why I ask… But if you’re sure…“ „Na, I’m actually not“ „Okay, I’ll go get them then. They’re essential you know“ Ich schlenderte also zurück zur Sattelkammer. Es fiel mir schwer, ruhig zu bleiben, dazu war ich einfach viel zu aufgeregt und gestresst. Immerhin begann heute unser Jolympia-Ausflug! Das hochdotierte Turnier fand auf dem Gestüt von Elisa Cranfield statt. Die Reise führte uns also in die Kanadische Provinz Manitoba, genauer: in den Riding Mountain Nationalpark. Dies und die Tatsache, dass es vier Uhr morgens war, schienen mir Grund genug, gleichzeitig hellwach und hundemüde zu sein, was sich eher doof anfühlte. Wenigstens war Jacky topfit. Die Hündin schien nichteinmal zu bemerken, wie früh es noch war – solange ich auf den Beinen stand, wuselte sie zwischen diesen herum. Sheela hatte zwar ebenfalls winselnd an der Tür gekratzt, als ich ohne sie rausging, doch auf dieser Reise würde mich nur Jacky begleiten. Die junge Labradorhündin musste hier bleiben und sich mit Jonas herumschlagen, denn sie war mir einfach noch zu unkontrollierbar. Ausserdem hatte ich mit einem Hund, zwei Pferden und zwei Pflegerinnen genug zu tun. Ich rückte meinen Schal zurecht, als ich mit den Gamaschen, die tatsächlich noch drinnen gewesen waren, beladen zum Anhänger stakste. Es war letzte Woche richtig herbstlich geworden und entsprechend frisch war es ohne die wärmende Sonne. Die würde sich erst in ein paar Stunden blicken lassen, doch dann würden wir bereits beim Flughafen rumstehen. So weit, so gut, dachte ich, und überlegte mir das gefühlte 1000ste Mal, was noch fehlen könnte. Als ich nichts mehr fand, ging ich zu Feline und band die vor dem Nebenstall parkierte Stute los. Sie trug bereits alle Transportgamaschen, hatte das Langhaar eingeflochten, damit es sich nirgends verfangen konnte, und war in ihre Fleece Decke gepackt. Ich deckte meine Pferde immer frühzeitig ein, damit sie nicht zu viel Winterfell produzierten; folglich hatte Feline ebenfalls kaum Pelz. Ich führte die Criollo Dame zum Anhänger und konnte sie problemlos einladen. Die erst sechsjährige Stute hatte sich ohnehin nie vom Reisen beeindrucken lassen. Ihre Nervenstärke war auch einer der Gründe, warum ich sie für Jolympia ausgewählt hatte. Ausserdem wollte ich ihr eine Chance geben, sich zu beweisen. Die Stute hatte lange Zeit sehr unfertig ausgesehen und daher auch nicht die besten Bewertungen bekommen. Doch aus dem grauen Entlein mauserte sich langsam der Schwan.

    Auch Indiana war endlich gut verpackt. Rosie flocht gerade noch ihren Schweif, danach war sie reisefertig. Feline sah uns neugierig entgegen und begrüsste Indiana mit der Schnauze, als ich diese neben sie stellte. Indiana war aber noch etwas verschlafener und döste bereits wieder vor sich her. Die Stute war es gewohnt, früh auf den Beinen zu sein, daher fand sie das ganze Theater sowieso ziemlich unspektakulär. Ich kontrollierte ein letztes Mal die Reisetaschen und Kisten, dann fuhren wir los. Ajith chauffierte uns, denn so konnte er den Anhänger anschliessend gleich wieder zurück auf den Hof bringen. Er beteuerte Quinn gegenüber immer wieder, dass er freiwillig so früh aufgestanden war, während ich ihn wenig später dabei erwischte, wie er Rosie vorklagte, wie müde er doch sei. Ich sagte nichts darauf, denn er hatte sich tatsächlich freiwillig gemeldet, was mich sehr überrascht und erfreut hatte. Aber Im Hinterkopf reimte ich mir zusammen, dass er Quinn noch ein letztes Mal sehen wollte, ehe wir für eine ganze Woche weg sein würden. Die beiden blieben mir ein Rätsel, denn sie waren trotz allem nur ziemlich gute Freunde. Er hatte zum Beispiel vergangene Woche eine hübsche Dame aus Liverpool kennengelernt, mit der er sich nun regelmässig verabredete, und sie machte sich sowieso nichts aus Männern, viel lieber verbrachte sie Zeit mit den Pferden. Allerdings kaufte ich ihr diese Haltung gegenüber Ajith nicht ganz ab, denn ich meinte, einen Anflug von Eifersucht in ihren ironischen Sticheleien über Ajith’s ‚special date‘ zu bemerken. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein.

    Im Auto wurde mir wieder bewusst, dass es mittlerweile halb fünf war. Die Lichter und das Rauschen der anderen Autos machten mich schläfrig, sodass ich einmal tatsächlich wegnickte. Sogar Jacky, die auf meinem Schoss lag und bei jedem hellen Licht den Kopf hob, gähnte ausgiebig. Doch spätestens beim Flughafen waren wir beide wieder hellwach. Wir luden die Pferde aus und brachten sie zum zuständigen Flughafenpersonal. Den Vet-Check hatten sie schon vor einer Woche bestehen müssen, damit nun alles reibungslos klappen konnte. Wir schleppten die Kisten mit den Sätteln und dem groben Zubehör auf einen kleinen Rollwagen und brachten sie zur Gepäckabgabe. Auch die winselnde Jacky musste in einer Transportbox verschwinden und wurde zu den anderen mitreisenden Kleintieren gebracht. Dann stiegen wir selbst ins Flugzeug. Da nun alles sicher verstaut war, konnte auch ich anfangen, das Ganze zu geniessen. Start und Landung machten mir immer besonders Spass, während Rosie ihre Fingernägel in die Armstützen grub. Wir plauderten den ganzen Flug hindurch und hatten es sehr lustig, wohl eher zum Leid der etwas älteren Passagiere vor uns.

    Nach einer halben Weltreise (im wahrsten Sinne des Wortes) kamen wir schliesslich mit einer halben Stunde Verspätung in Winnipeg, Kanada an. Von da aus ging’s per gemietetem Camion direkt auf das Gestüt Townsend Acres, so jedenfalls der Plan. Es kam natürlich wie immer anders, sodass wir irgendwo in der Pampa mitten im Nationalpark landeten und per Mopho Hilfe anfordern mussten. Zum Glück wurde rasch klar, wo wir falsch abgebogen waren. So kamen schliesslich endlich, um zehn nach zwölf Uhr Mitternacht, die Weiden des Gestüts in Sichtweite. Ich hatte in diesem Augenblick kein Auge für die wundervolle Landschaft und die grosse Anlage, alles was zählte war, dass wir endlich da waren. Die Pferde dachten wohl dasselbe und staksten steif aus dem Transporter. Natürlich hatten wir immer wieder Pausen gemacht und die Tiere etwas geführt, doch nach solch einer langen Fahrt waren sie trotzdem ausgelaugt. Ich fühlte mit ihnen. Wir wurden sogar um diese Zeit noch in Empfang genommen und sogleich zu den Boxen gebracht, in denen die beiden Pferde während unseres Aufenthalts untergebracht sein würden. Indiana blickte aufgeregt umher und sog die fremde Luft ein – sie witterte die vielen anderen Pferde. Feline lief dicht hinter mir her, als ob sie sich etwas schüchtern verstecken wollte. Rosie, Quinn und ich gingen sicher, dass es den beiden Stuten an nichts fehlte. Erst danach gönnten wir uns selbst den ersehnten Schlaf im Camion.

    Am nächsten Morgen wachte ich im Wohnraum des Camions auf und war zunächst völlig orientierungslos. Doch schon einen Augenblick später stand ich neugierig am Fenster und bewunderte die Aussicht auf das Gestüt. Ich erkannte sogar einen kleinen See. Nun war ich hellwach und konnte es kaum erwarten, rauszugehen, um mir alles anzusehen. Rosie schlief noch, Quinn hatte sich soeben aufgerichtet und rieb sich die Augen. „Morning“ murmelte sie verschlafen, und ich erwiderte voller Elan. Sie liess sich rasch davon anstecken. Um 9 Uhr schliesslich standen wir bereits bei Feli und Diana, um den beiden einen Guten Morgen zu wünschen und sie kurz Probelaufen zu lassen. Ich war ganz zufrieden mit dem Gangbild, offenbar hatten sie sich keine Verletzungen während der Reise zugezogen. Bestens gelaunt spazierte ich nun mit den beiden Pflegerinnen über das Gelände. Überall herrschte reges Treiben: Pferde wurden gymnastiziert, Zelte aufgebaut und Lautsprecher getestet. Viele wirkten gestresst und hasteten von einem Transporter zum nächsten, doch die allgemeine Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Ich fand kurz darauf Sarah McAlistair, die mit einer alten Bekannten hier war: Argenté Noir. Meine Welsh Stute war ja seit ein paar Wochen bei ihr im Training und wir hatten abgesprochen, dass auch sie aufgrund ihrer tollen Fortschritte nach Kanada kommen sollte. Ich strich der Windfarbstute den dichten Schopf seitlich übers Auge und gab ihr ein Begrüssungs-Karottenstück. „Sie scheint mich jedenfalls noch zu kennen“, scherzte ich und wir lachten. Jacky vergnügte sich unterdessen mit Corvus. Die beiden flitzten wie von Bienen gestochen den Weg auf und ab.

    Sarah musste wie wir selber noch viel vorbereiten, also liess ich sie wieder in Ruhe und wanderte weiter. Wir trafen viele bekannte Gesichter, darunter auch Jackie, unsere Nachbarin in England. Nach dem Mittagessen trainierte ich mit Feline auf dem Geländeparcours, um sie etwas an die Umgebung zu gewöhnen. Quinn übernahm Indiana und tat es uns gleich. Die beiden liefen hervorragend; das harte Training der vergangenen Wochen zahlte sich aus. Zufrieden liessen wir die Pferde vor dem Verräumen noch etwas am Wegrand grasen. Am Abend trafen wir uns mit den anderen Teilnehmern und den Organisatoren zu einem kleinen Eröffnungsanlass, bei dem nochmals wichtige Infos für den Morgigen Tag verkündet wurden. Ich ging anschliessend früh zu Bett um erholt zu sein, Rosie und Quinn blieben noch etwas mit den anderen bei den Festzelten.

    Am ersten offiziellen Jolympia Tag wurde ich pünktlich von meinem Wecker aus dem Traum gerissen. Ich hatte von einer grossen Wiese mit seltsamen Bäumen geträumt, doch war wach bevor ich sie mir genauer ansehen konnte. Wir assen alle drei ausgiebig Frühstück, damit wir Energie für den Tag hatten, dann ging’s ab zu den Pferden. Zuerst fand die Dressurprüfung statt. Mit Indiana startete Quinn um 11 Uhr, Feline und ich waren erst am Nachmittag dran.

    Wir widmeten uns also erstmal alle der lackschwarzen Stute, die die Aufmerksamkeit zu geniessen schien. Sie wurde schliesslich nicht alle Tage von drei paar Händen massiert und betüttelt. Sie fühlte aber auch, dass etwas Besonderes im Gange war, und sie sich gleich von ihrer besten Seite würde zeigen müssen, denn sie war ungewöhnlich hibbelig. Dies äusserte sich zum Beispiel dadurch, dass sie mit künstlicher Langeweile mit den Lippen die Führkette bearbeitete. Jacky hatte ich in Indianas Box gesperrt, damit sie während des Turniers nicht im Weg war. Jedesmal, wenn ein anderes Pferd vorbeigeführt wurde, streckte Diana neugierig den Hals. Ich betrachtete dabei prüfend die schöne Oberlinie und war zufrieden mit dem Anblick. Besonders als die Stute komplett ausgerüstet dastand, kam ich aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Kein Stäubchen fand sich mehr auf dem tiefschwarzen Fell und die Mähne war sehr gründlich und filigran eingeflochten. Der Schweif fühlte sich klebrig aber unheimlich weich an vom Glanzspray. Die Abzeichen waren strahlend weiss und die Hufe eingeölt, wie es sich gehörte. Für Quinn und Indiana wurde es nun ernst. Die beiden begaben sich auf den Abreitplatz und wärmten sich gründlich auf, bis sie schliesslich aufgerufen wurden. „Good luck!“, riefen Rosie und ich ihnen noch hinterher, dann gesellten wir uns zu den anderen Zuschauern. Kurz nach dem Einreiten der beiden verstummte das Geschnatter der Leute und sie sahen sich konzentriert die Vorstellung an. Mir lief ein Kribbeln über den Rücken, als Indiana das erste Mal den Trab verstärkte. Klar – sie hatte nicht so einen Strampeltrab wie ein hochausgebildetes Warmblut, doch sie gab ihr Bestes und es wirkte harmonisch und taktvoll. Quinn gab kaum sichtbare Hilfen und die Stute reagierte sofort, sie war vollkommen auf ihre Reiterin fixiert. Aber Quinn schaffte es ohnehin immer, die Pferde auf magische Art und Weise genau auf sich abzustimmen. Die beiden hielten gerade bei B und vollführten eine Schulterwendung auf dem inneren Hufschlag. Danach ritt Quinn auf die Mittellinie und bei X um die Stute einige Schritte rückwärts treten zu lassen. Indiana war zwar noch nicht sehr weit ausgebildet in Dressur, doch die Lektionen, die sie beherrschte, führte sie präzise und elegant aus. Die Krönung des Dressurprogramms war eine kleine Volte im Galopp mit anschliessendem Schrittübergang beim Hufschlag. Indiana stoppte sofort und Quinn konnte gerade noch verhindern, dass sie ganz anhielt. Nun liess sie die Stute in die Tiefe strecken bis zum Buchstaben A. Dort nahm sie sie wieder auf und wechselte ein letztes Mal die Seite, bevor sie wieder in den Trab einspringen liess und auf der Mittellinie schliesslich vor den Richtern zum Halt kam. Rosie und Ich klatschten wohl am lautesten, doch auch den anderen Zuschauern schien die Show gefallen zu haben. Quinn ritt mit langem Zügel aus dem Viereck und wir empfingen sie kurz darauf auf dem Weg zu den Boxen. Ich tätschelte aufgeregt Indianas Hals und gab der Stute ein paar Karottenstücke. Wir sattelten sie ab und führten sie mit der Fleece Decke etwas trocken, dann liess ich sie an der Hand grasen. Wir hatten Zeit zum gemeinsamen Mittagessen, doch danach musste ich langsam aber sicher Feline fertig machen. Auch sie wurde ganz nach englischer Manier gründlichst geputzt und schick gemacht. Weisse Schabracke und ein funkelndes Stirnband waren ein Muss. Doch natürlich musste auch ich entsprechend aussehen. Wie schon Quinn am Morgen, zog ich mir nun einen schwarzen … an und steckte die Haare hoch, damit sie auch ja nicht in den Weg kamen. Da ein Helm hier Pflicht war, verzichtete ich auf den Hut und schützte meinen Kopf diesmal richtig. Rosie erwischte mich gerade beim Stiefelputzen, um zu fragen, ob sie Indiana heute Abend noch bewegen solle. Ich verneinte und schlug vor, sie nur etwas Schritt zu führen.

    Um drei Uhr stand ich mit Feline durch und durch bereit auf dem Gehweg neben Rosie und Quinn, die vor Anspannung abwechselnd den grauen Hals des Criollos kraulten. Wir versuchten uns mit ein paar Scherzen aufzulockern, was auch bestens klappte. Nun war es soweit und ich ritt auf den Platz. Zunächst grüsste ich die Richter, wie es sich nunmal für ein Dressurturnier schickte. Dann spulte ich unser Programm runter. Beim verstärkten Trab konnte ich Feline sogar dazu bewegen, die Beine noch etwas höher zu nehmen als im Training, herausragend war sie natürlich trotzdem nicht, da sie als Criollo eher ein Allrounder und kein Dressurgaul war. Aber ich war zufrieden mit der Leistung der Stute, und die Richter waren es anscheinend auch. Jedenfalls nickten sie anerkennend, als ich mittels gut gelungenem Galoppwechsel durch die Breite der Bahn wendete. Und als Feline eine nahezu perfekte Hinterhandwendung ausführte, klatschten ein paar der Zuschauer. Am Ende der Kür hielt ich wieder vor den Richtern, doch dabei patzte Feli etwas, denn sie stand nicht ganz geschlossen. Ich verzog etwas enttäuscht das Gesicht, doch lobte die Stute trotzdem ausgiebig für ihre tolle Leistung.

    Als ich Feline trockengeführt und ihre Hufe kontrolliert hatte, brachte ich den beiden Pferden noch etwas Heu. Wir verbrachten den restlichen Nachmittag damit, mit den anderen mitzueifern und Leute aus aller Welt kennenzulernen. Jacky lernte ausserdem ein paar neue Spielkameraden kennen, denn sie und Corvus waren lange nicht die einzigen Begleittierchen auf dem Gelände. Abends war ich ganz schön müde, doch diesmal blieb ich auch noch etwas auf und schwatzte mit den anderen bei einer Tasse Tee. Ausserdem mussten wir den Pferden noch die Fleece Decken für die Nacht anziehen. Winnipeg zählte im Winter zu den kältesten Städten überhaupt, und die lauen herbstlichen Temperaturen aus England kamen mir im Vergleich warm vor. Maximaltemperatur war tagsüber gerade noch 11 Grad, nachts konnte es sogar jetzt schon bis unter null fallen. Zum Glück hatten wir uns ausreichend vorbereitet und die Decken mitgenommen. Auch Jacky schlotterte an diesem Abend wiedermal. Als ich mit den anderen in Festzelt sass, sprang sie mir auf den Schoss, rollte sich zusammen und schlief von meiner Körperwärme umgeben ein.

    Der nächste Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein, doch im Verlaufe des Tages wurde es bedeckter.
    So war es dann auch, als wir Indiana fürs Springen vorbereiteten. Wir zogen ihr Sehnenschoner und Vorderzeug an, ausserdem Streifkappen für hinten. Ihren Springsattel hatte ich wie auch den Dressursattel extra nochmal geputzt und eingefettet, sodass er wieder wie neu aussah. Ich zog mir das rote Jacket über mein weisses Hemd und führte die motivierte schwarze Stute zum Aufsteigen. Zum Aufwärmen ritt ich ein paar Steilsprünge und einen Oxer an, die ein wenig höher gestellt waren als die Hindernisse des Parcours. Zu sehr wollte ich sie aber noch nicht galoppieren lassen, damit sie nicht schon müde wurde. Als wir das Viereck betraten, beendete gerade die vorherige Reiterin den Parcours und verliess unter Jubel den Platz. Ich zeigte Indiana die buntesten Hindernisse, bis die Richter bereit waren und ihr Okay gaben. Dann galoppierte ich die Vollblutstute aus dem Schritt heraus an und ritt auf das erste Hindernis zu. Indiana zog etwas an und überwand den blauen Steilsprung mühelos. So erging es uns auch mit den nächsten drei Sprüngen. Vor der Kombination musste ich die Stute stark aufnehmen, sonst hätte der Abstand nicht gepasst. Doch es klappte und wir kamen erfolgreich zum zweitletzten Hindernis, einem Oxer. Indiana wollte kurz Zögern, doch ich schloss energisch die Beine und gab gut mit dem Zügel nach, als sie einen grossen Satz über die Stangen nahm. Nach der Landung nahm ich die Zügel gleich wieder auf und ritt den letzten Steilsprung an. Ich liess sie nochmal richtig Gas geben, bremste rechtzeitig ab und schickte sie wie einen Gummiball über den Sprung. Dann rasten wir im Galopp durch die Lichtschranke des Zeitmessgeräts. Ich bremste sie einhändig und flattierte triumphierend ihren Hals. Im Trab verliessen wir das Viereck und schlossen uns wieder Rosie und Quinn an.

    Indiana hatte etwas geschwitzt, also führte ich sie wieder trocken und bürstete sie nochmal durch, ehe ich sie in die Box versorgte. Die ganze Zeit über flitzte Jacky umher und ich musste Acht geben, dass sie nicht unter die Hufe der anderen Pferde kam, beziehungsweise ihnen überhaupt zu nahe kam.

    Rosie bereitete in der Stallgasse bereits Feline vor, die in einer halben Stunde dran war. Langsam aber sicher musste sie sich beeilen, damit die Stute am Ende auch genug aufgewärmt war. Rosie führte die Stute zum Abreitplatz und ich überliess Quinn die Aufsicht, denn ich wollte inzwischen beobachten, was die Konkurrenz bot. Es gab ein paar schöne, fehlerfreie Durchgänge und ich biss schliesslich angespannt auf meiner Unterlippe herum, als Feline den Platz betrat. Sie war im Springen noch Amateur und musste nun gegen eine starke Konkurrenz antreten. Ich hatte Rosie im Voraus gesagt, dass sie eher auf Fehler achten solle, als auf die Zeit, denn ich war mir ohnehin sicher, dass Feline nicht mit der Geschwindigkeit der wendigen Trakehner mithalten konnte. Sie schlug sich jedoch besser als erwartet. Rosie wagte zwar einige Manöver, denen ich mit Kopfschütteln folgte, in der Angst, dass sie schiefgehen würden, doch die erfahrene Springreiterin wusste genau, wie weit sie mit der Stute gehen durfte. Nach den vielen Trainingsstunden konnte sie Feline perfekt einschätzen und die Sprünge gut geplant anreiten. Rote und graue Haare wehten über der Kombination, dann folgte auch schon der Oxer und zuletzt der Steilsprung. Dabei liess sie sich mehr Zeit als ich und ritt den Sprung schön ruhig an. Zum Glück – denn Feline war langsam etwas flach geworden. So konnte sie auch dieses Hindernis noch spielend überwinden und den Parcours so wie ihre Vorgänger fehlerfrei abschliessen. Ich empfing die beiden zusammen mit Quinn beim Eingang des Vierecks und wir kümmerten uns anschliessend alle um Feline.

    Der letzte Tag war angebrochen und ich war aufgeregter denn je.
    Heute war der Geländeparcours dran, etwas, was ich mit Indiana besonders intensiv trainiert hatte. Ich betete, dass die Stute diesmal ruhig bleiben würde, denn je nach Laune war sie im Training recht heftig geworden. Ich sattelte sie und zog ihr die Geländegamaschen an, die ihre Beine schützten. Dann zäumte ich Indiana und führte sie zum Abreitplatz. Nach dem Aufsteigen ritt ich ein paar Dressurlektionen, um ihre Konzentration zu wecken und ihren Gehorsam zu prüfen. Nach einer Viertelstunde überwand ich noch ein paar höher gestellte Hindernisse und begab mich anschliessend zum Parcours. Ich konnte Rosie und Quinn nicht finden, also stellte ich mich einfach beim Start hin und wartete. Indiana hibbelte schon etwas herum, als ich endlich starten durfte. Ich liess sie erst traben, dann galoppieren und auf das erste Hindernis zu laufen. Es war ein schlichter Baumstamm, doch wir überwanden ihn problemlos. Ich war mir sicher, dass noch interessantere Hindernisse folgen würden und wurde nicht enttäuscht: Beim Bau der Anlage war an Kreativität nicht gespart worden. Doch es gelang mir, Indiana zwischen den Hindernissen kontrolliert zu halten und so war alles andere keine Hexerei. Als der letzte Sprung in Sicht kam, konnte ich es kaum fassen. Ich war so aufgeregt gewesen und nun war es schon vorbei? Beim letzten Absprung drückte Diana nochmal ordentlich ab und zeigte ihr Vermögen, doch solange wir sicher auf der anderen Seite ankamen, was der Fall war, war mir das recht. Wir donnerten an der Zeitmessung vorbei, ehe ich sie in den Trab bremste und ausgiebig lobte. Dann verliessen wir den Parcours. Nun wurde mir klar, warum die beiden Pflegerinnen verschwunden waren: Sie hatten Feline vorbereitet, die nun gerade auf dem Abreitplatz lief. Ich war so konzentriert gewesen, dass ich gar nicht mehr daran gedacht hatte. Ich liess Indiana am langen Zügel auf den Feldwegen um den Hof auslaufen. Andere taten es mir gleich und so lernte ich selbst am letzten Tag noch ein paar Reiter kennen.
    Als Indiana versorgt war und zufrieden ihre Karotten zerkaute, liess ich Jacky raus und joggte mit ihr zurück zum Parcours, um Felines Umgang mitzuverfolgen.
    Die graue Criollostute war mitten drin und überwand gerade den Abhang vor dem Wassergraben. Ich fieberte mit und bemerkte kaum, wie mir Quinn auf die Schulter tippte und zu meiner fehlerfreien Runde gratulierte. Rosie musste der Stute etwas einheizen, denn im Vergleich zu Indiana war sie heute fast schon faul. Sie kam etwas knapp über den Sprung aus Gebüschen, doch vor dem nächsten gewann sie durch Rosies aufforderndes Treiben wieder an Schwung. So schafften es auch die beiden, wieder ohne Fehler aus dem Parcours zu reiten. Quinn und ich hielten Feline, während Rosie nach dem trockenreiten abstieg. Feli rieb den Kopf an meiner Reithose und strich so den ganzen Schaum auf den schönen weissen Stoff. „Du kleines Schweinchen!“, lachte ich, denn nach solch einer Leistung konnte ich ihr nicht böse sein.


    Wir blieben noch einen Tag auf dem Gestüt, dann ging’s ab nach Hause nach England. Die Rückreise verschlief ich grösstenteils, doch sie verlief ohne grössere Schwierigkeiten und so fand ich mich um sechs Uhr morgens im Auto wieder. Beim Blick aus dem Fenster erkannte ich bereits die Silhouetten der Tannen vor dem heller werdenden Himmel. Mir wurde wunderbar warm und ich dachte mir einmal mehr: So schön Kanada auch war, Zuhause ist’s immer noch am besten.

    Turnierbild(er):
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    (Die Reiterwechsel sind aufgrund des Textes entstanden, den ich fertig hatte bevor mir bewusst wurde, dass alle drei Durchgänge vom selben Reiter geritten werden sollten x) Wenn es ein Problem sein sollte dann bitte einfach nicht beachten und nur den nicht in Klammern notierten Reiter berücksichtigen :))
     
    Zuletzt bearbeitet: 17 Okt. 2015
  18. kira

    kira Ponys an die Macht!!

    Name des Reiters*: Kira Esenbeck
    Name des Pferdes (+ Link)*: Croccantino
    Tierarztbericht*:
    16.06.2015
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    Heute ging es zu Kira auf den Hof. Ich sollte zwei ihrer Pferde einmal Durchchecken und Impfen. Dies alles wäre dann sicherlich schnell gemacht, sofern die beiden Hengsten denn auch brav waren. Ich war schon auf den Weg, da die Fahrt etwas länger dauerte. Als ich jedoch auf dem Hof ankam blickte ich mich um, ein großes Anwesen und vor allem richtig schick. Von dem Hannoveranerhengst den ich heute hatte hatte ich schon etwas gehört. Braunwindfarben, ein richtig schicker also. Ich freute mich schon darauf diesen zu sehen, vor allem weil ich Hannoveraner ja so liebte. Als ich gerade zum vermeintlichen Stalltrakt lief, kam mir Kira schon entgegen. ,,Guten Morgen.'',lächelte ich und reichte ihr meine Hand. ,,Guten Morgen, Joyce. Ich bring dich am besten gleich zu den Beiden.'',lächelte sie und wir liefen dann auch in das Gebäude was sich wirklich als Stalltrakt entpuppte. Als erstes führte sie mich zu Welsh B- Hengst. Laut dem Boxenschild war dieser 2006 geboren, also hatte ich es mit einem 9 jähriger Rapphengst zu tun. Ich schmunzelte und Kira halfterte den Hengst auf. ,,Er ist etwas schwierig aber ich denke wir bekommen das zusammen schon alles hin.'', lächelte sie und ich nickte schmunzelnd. Zuerst ließ ich den Hengst meine Hand etwas abschnuppern, während ich mit der anderen vorsichtig über seine Ganasche streichelte. Ich wollte etwas Vertrauen gewinnen und konnte mir so auch gleich ein Bild von seinen Augen machen, doch dies waren nicht trüb und sie tränten auch nicht. ,,Dracula, hm? So gemein scheinst du mir gar nicht.'',lächelte ich und Kira musste ebenfalls lächeln. Ja schon seltsam wie manch ein Pferd hieß, wenn ich mich in meinem Stall umschaute.. von Götterdämmerung bis hin zu Wolkentraum. Ich schmunzelte wieder bei den Gedanken und begann dann Dracula abzutasten. Hier machte der Hengst keine Anstalten und ich durfte ihn überall abtasten. Bei den Beinen hob er jedes einmal, da er anscheinend dachte ich wolle diese auskratzen. ,,So ist's brav.'',murmelte ich und lobte ihn dann. Soweit war alles in Ordnung. So ging ich kurz an meine Tasche, welche außerhalb der Box stand und ich holte mein Stethoskop heraus. Ich hörte den Hengst ab, als ich jedoch das Stethoskop anlegte und das kalte Eisen seine Haut berührte zuckte er kurz. Kira hingegen flüsterte dem Hengst einige beruhigende Worte zu. Die Atemfrequenz war leicht erhöht, sicherlich durch den kleinen Schock gerade und der Puls ebenfalls. ,,Bei einer Armenfrequenz von 18 Atemzügen pro Minute haben wir nichts zu befürchten, auch nicht bei einem Puls von 48 Schlägen. Sicherlich nur durch den kleinen Schock.'',erklärte ich ihr und sie nickte. Als nächstes holte ich mein Thermometer. ,,Einmal dann bitte am Kopf bleiben, aber so das er dich nicht treten kann oder du auch ausweichen kannst im Notfall.'',belehrte ich sie kurzerhand und stellte mich dann an die Kruppe. Seitlich natürlich, mit meinem Bein andockend an das Hinterbein von Dracula. Ich hob den Schweifansatz vorsichtig an und schon merkte ich wie der Hengst sich verkrampfte. Kira begann weiter auf ihn einzureden und nach und nach entspannte er sich dann wieder etwas und ich begann zu messen. Er zuckte erneut kurz, doch sonst war er relativ brav. Er lief kaum zu Seite und versuchte auch nicht nach Kira zu schnappen. ,,37,9°C, also die Körpertemperatur liegt auch im grünen Bereich, somit können wir dann Impfen.'',erklärte ich ihr und sie nickte. Sanft lobte ich den Hengst und gab ihm eine Möhre als kleine Zwischenbelohnung. Ich desinfizierte rasch das Thermometer und holte dann einer der Einwegspritzen und die Ampulle mit dem Impfstoff heraus. Ich zog die Spritze auf und suchte mir die Vene am Hals. Als ich diese fand nickte ich Kira zu, welche wieder etwas in Deckung ging. Als ich die Spritze injizierte, quiekte der Hengst auf und legte die Ohren an. So schnell es auch angefangen hatte war es dann auch wieder rum und erneut lobte ich ihn. Etwas quieken durfte jedes Pferd. Solange nichts schlimmeres kam war alles gut. Ich pakcte somit das ganze zusammen und Kira halfterte den Rappen wieder ab. Sie verschloss die Box und wir liefen zu Croccantino. Auf dem Weg zu diesem schmiss ich noch den angefallenen Müll weg. ,,So das wäre mein allerliebster Croc. Die kleinen Wunden die hier und da mal hat kommen von der Weide, er macht alles etwas mit Übermut.'',erklärte sie mir schmunzelnd, während sie ihn auf halfterte und dann streichelte. ,,Naja dann weiß ich ja bescheid.'',lächelte ich und fing bei ihm genauso an wie bei dem Welsh B Hengst. Ich streichelte ihn und ließ mich abschnuppern. Als ich dann wieder uninteressant war und er sich eher Kira wieder zuwendete begann ich ihn abzutasten. Auch Croc zeigte keine Auffälligkeiten, nur eben diese Schürfwunden doch das waren wirklich nur Kleinigkeiten wo man nicht einschreiten musste. Ich lobte sanft den Hengst und schaute mir nochmal seine Augen an, auch wie bei dem Rapphengst zuvor stellte ich nichts Außergewöhnliches fest. So hörte ich auch den Hannoveranerhengst ab und seine Werte lagen im Normbereich, er hatte sich zuvor auch nicht erschreckt gehabt. Somit lag die Atemfrequenz bei 12 Atemzügen pro Minute und der Puls bei 38 Schlägen pro Minute. Dies erklärte ich alles Kira und sie schien mit diesem Ergebnis ebenfalls zufrieden zu sein. Bis jetzt war Croccantino sehr ruhig geblieben und versuchte auch hier so ruhig wie möglich zu bleiben, kuschelte dabei aber auch liebend gerne mit Kira. Als ich das Thermometer wieder zur Hand holte stellte sich Kira wieder in Sicherheit und ich mich wieder auf den selbigen Platz wie bei Dracula. Ich hob den Schweifansatz an und Croccantino blieb brav stehen. So begann ich dann zu messen und mehr als die Ohren anlegen tat der braunwindfarbene Hengst nicht. So bekam er auch im Endeffekt ein großes Lob und eine Möhre. Die 38,1° C waren auch im Normbereich und somit war auch dieser Hengst kerngesund, abgesehen von seinen Blessuren. Als ich wieder am Boxenschild vorbei kam, sah ich das der Hengst auch gerade mal 4 Jahre alt war, somit waren die Blessuren von der Weide noch weniger schlimm. In so jungen Jahren verkraftet man alles recht gut. Ich schmunzelte und zog derweil die Spritze wieder auf, ich lief dann zum Halse des Hengstes und Kira streichelte ihn weiterhin. ,,So dann gibt es noch einen kleinen Piecks und du bist fertig, lieber Croccantino.'',murmelte ich und suchte mir dabei die Vene, als ich diese fand und den Impfstoff injizierte kam das gleiche Verhalten zum Vorschein wie bei Dracula. Das Quieken und das Ohrenanlegen mehr aber nicht. So bekam der Hengst wieder ein dickes Lob und eine Möhre, ehe ich den restlichen Müll wieder weg schmiss. ,,So Kira, damit sind deine beiden Hengste nun geimpft und durchgecheckt. Beiden geht es wirklich prächtig und zu bemängeln habe ich nichts.'',meinte ich lächelnd und reichte ihr erneut meine Hand. Diese schüttelte sie wieder und ich verabschiedete mich dann. ,,Ach so. Bevor ich es vergesse. Bitte schone sie die nächsten Tage etwas, wegen dem Impfstoff.'',erklärte ich und sie nickte. ,,Werde ich tun. Bis demnächst!'',versicherte sie mir dann und ich stieg in meinen Wagen ein und fuhr fort.

    [7148 Zeichen by Sevannie / Tierklinik Briar Cliff]
    Hufschmiedbericht:
    07.07.2015
    Hufschmiede 'Keep Smiling'
    Kontrollieren, Auschneiden & Raspeln

    1413 Zeichen | RoBabeRo
    Nachdem ich in Deutschland angekommen schon Kiras Welsh B Hengst Dracula bearbeitet hatte, wartete ich darauf bis Kira zurückkehrte um mich dann dem Hannoveraner Croccantino zu widmen. Der außergewöhnliche Hengst mit dem wunderschönem Kopfabzeichen stand friedlich und bereit am Putzplatz. Kira bog zugleich auch um die Ecke und ich konnte mit meiner Arbeit beginnen. Erst prüfte ich Croccantinos Hufe im Stand und lies Kira den Hengst dann auf hartem Boden vorführen. Bis auf eine leicht verkürzte Außenwand vorne links schien alles robust und gesund. So machte ich mich also an Corccantinos Hufe nachdem er wieder angebunden war. Mit dem Hufrinnmesser schnitt ich erst nacheinander die Sohle aus und konnte mit der Hufschneidezange dann die Tragränder kürzen. Dabei achtete ich vorallem vorne links nicht zu stark zu kürzen, um den Huf wieder auszugleichen. Croccantino stand brav und geduldig. Nach dem Ausschneiden wechselte ich das Werkzeug mit der Hufraspel ab und raspeltete die Hufe alle eben und gleichmäßig ab. Ich vermutete fertig zu sein doch mit einem letzten prüfenden Blick erkannte ich eine kleine Unebenheit, erneut vorne links. Fix konnte ich das mit der Raspel korrigieren und jetzt war alles wieder auf perfekter Länge und in perfekter Form. Croccantino durfte wieder auf die Weide. Ich verabschiedete mich noch schnell von Kira bevor diese abdüste. Auch ich machte mich auf den Weg zum Auto.
    Teilnahmen an Reiterspielen: /
    Gewonnene Reiterspiele: /
    Turnierbericht: /
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    Zuletzt bearbeitet: 17 Okt. 2015
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