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Mohikanerin

WHC' Oceandis [7/20]

a.d. Colour Splash, v. Herkules

WHC' Oceandis [7/20]
Mohikanerin, 26 März 2022
peachyes und Wolfszeit gefällt das.
    • Mohikanerin
      Dressur E zu A | 05. Mai 2022

      Connerys Brownie / WHC‘ Oceandis / Small Lady

      Mittlerweile lag eine Woche zwischen der Ankunft der Schimmelstute in Schweden und dem heutigen Training. Aufmerksam spitze sie die Ohren, als ich durch den Stutentrackt lief. Auch Oceandis sah mich mit ihren großen blauen Augen an.
      „Du bist später dran“, strich ihr über den hellen Kopf und holte das erste Berittpferde aus der Box heraus. Natürlich stieß es mir noch immer sauer auf, wenn das getupferte Fell anblickte und darin immer wieder meinen Ex-Freund spürte. Alec wusste nicht, von wem er das Pferd gekauft hatte, aber ich war froh, nichts damit zu tun gehabt zu haben. Abermals tätschelte ich ihren Hals, bevor ich begann, zu putzen. Mit dem Fell begann ich und kratzte im Anschluss die Hufe aus, danach machte ich noch das Langhaar zurecht. Aktuell ritt ich sie mit Erls Sattel, da ihr neuer Besitzer bisher noch unentschlossen war, ob ich unseren Sattler anrufen sollte. Das hielt mich nicht davon ab, sie zu bereiten, wie vereinbart.
      Es war noch verhältnismäßig früh am Morgen, kurz nach neun Uhr, sodass kaum jemand am Stall herumhuschte. Einzig Herr Holm beschäftigte sich mit einem der Hengste im großen Trakt. Dieser hampelte wie besessen von einer zur anderen Seite, wollte nur ungern zwischen den Paddock hindurch und zum kleineren Reitplatz. Der Trainer blieb ruhig und gab dem Pferd, was benötigte. Im Laufe der Zeit verstummte der hektische Hufschlag und wurde abgelöst durch einen gleichmäßigen Viertakt. Lady hingegen schlief beinah ein, als ich sie durchs Tor hinausführte und zur Halle lief. Der Sandboden lag ruhig vor uns, kein einziger Abdruck durchbrach die gleichmäßige Oberfläche, bis ich den ersten Schritt hineinsetzte. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte ich mich wie Neil Armstrong, aber dann stellte ich fest, dass es nur ein gemachter Hallenboden war. Meine Euphorie klang umgehend ab und ich empfand den emotionalen Vergleich beinah anstoßend.
      Im Schritt begann ich zu arbeiten, die Stute wachte aus dem Halbschlaf auf. Das typische spanische Temperament kam zum Vorschein. Sie forderte umgehend eine Lektion, was mich an den Punkt brachte, ihr das Warmreiten und Vorbereiten zu erklären. Immer wieder, wenn sie hektisch wurde, gab ich eine ganze Parade zum Halt. Aufgeregt schnaubte sie, aber gehorchte geduldig. Mit der Stimme lobte ich Lady, um ihr mehr Sicherheit zu geben. Es half wirklich, denn von Runde zu Runde wurde sie ruhiger. Auf dem Zirkel blieb ich für eine Weile und trabte dort auch das erste Mal, daraus wechselte ich und verweilte bei A. Ihr Hals wölbte sich gleichmäßig, sie tendierte dazu, den Kopf hinter die Senkrechte zu stellen, was ich mit wenigen Handgriffen wieder richtete. Ich versuchte sie zu motivieren, sich zu strecken, aber sobald die Zügelverbindung verloren ging, raste sie wie Rennwagen um die Kurven.
      Wir diskutierten sehr lang, bis Lady endlich einmal den Kopf senkte und anschnaube. Danach beendete ich die Einheit. Ich hatte alle Zeit der Welt, denn ihr Flug war erst Ende des Jahres angesetzt, womöglich erst im nächsten. Alec bekam einen Sonderpreis von mir, denn es fühlte sich wie eine Ehre an, ihm meine Dienste anzubieten. Ein strahlendes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Dann stieg ich ab und schlug die Bügel über. Lady schlief abermals im Laufen ein, wachte erst auf, als die Futterschüssel neben ihr klammerte. Sie reckte ihren Hals und fraß genüsslich ihr Portion. In der Zeit hatte ich Oceandis aus ihrer Box geführt, die Chris gehörte. Aktuell ritt ich die helle Stute mit, solang ich keinen Ersatz für Erl hatte. Der Hengst war nun offiziell in Rente und würde in geraumer Zeit aufs LDS ziehen, um dort in den Genuss zu kommen, in einer Herde zu sein. Ich hoffte darauf, dass er sich genauso freute wie ich mich.
      Als Oceandis gesattelt war, führte ich Lady zurück in ihre Box. Dann holte ich noch die Trense meiner nächsten Beritt Stute, um auch mit ihr in die Halle zu gehen. Sie lief bereits auf einem sicheren hohen Niveau, dennoch bevorzugte ich, alle Einheiten mit einfachen Übungen zu starten. Im Schritt ritt ich zunächst Zirkel und Volten, im Trab kamen auch Schlangenlinien dazu. Gehorsam folgt Oceandis den Hilfen, war bereits in der Lage, sich in einer angemessenen Haltung zu tragen. Die zottelige kurze Mähne wippte gleichmäßig in den Tritten mit. Erst im Galopp spürte ich, dass es der Stute noch an mehr Gymnastizierung bedarf. Mit einer leichten Gewichtsverteilung tiefer in den Vielseitigkeitssattel parierte sie in den Trab durch und erneut galoppierte ich an. Je mehr Übergänge ich einsetzte, umso klarer wurden die Sprünge und der Dreitakt verdeutlichte sich. Zufrieden tätschelte ich ihren Hals.
      Nach dem Ritt erhielt auch Oceandis eine wertvolle Mischung aus Hafer und Kräutern, die sie in Zeitlupe fraß. Den Moment nutzte ich, um Alec eine Zusammenfassung vom heutigen Training seiner Stute zu schreiben. Entgegen meiner Erwartung wechselten die grauen Haken umgehend auf Blau und aus online wurde, schreibt.
      „Das klingt großartig“, las ich. „Hätte, sofern euch beide gesehen, aber es ist noch nicht aller Tage Abend.“
      Ich schmunzelte.
      Er war sympathisch und immer häufiger erwischte ich uns beide dabei, dass Reitstunden zu endlosen Erzählungen wurden. Aber auch, dass er zwischendurch anrief, nur um zu reden. Diese Freiheit hatte nicht jeder meiner Kunden, dennoch ließ ich ihm das. Außerdem waren Gespräche mit ihm toll, seine raue, aber liebevolle Stimme lag mir immer in den Ohren, wenn ich seine Nachrichten las.
      Oceandis hatte aufgefressen, konnte somit zurück in ihre Box. Auf dem Weg aus dem Stall heraus, traf ich abermals Herrn Holm, der noch immer den Trakehner Hengst am Wickel hatte.
      „Läuft nicht so?“, fragte ich und er stimmte mir zu. Herr Holm erzählte von der Geschichte des Pferdes. Er stammte aus einer Zuchtauflösung, wanderte schließlich von einer Hand in die nächste, bis er nun hier war. Mit jedem neuen Trainer kamen weitere Probleme dazu. Damit bekam er da Pferd für einen Spottpreis, obwohl großes Potenzial dahintersteckte.
      Einige Minuten sah ich noch, aber verschwand schließlich, um auch mit Erl zu arbeiten, der sehnsüchtig in seiner Box wartete.

      © Mohikanerin // Eskil Mattsson // 6116 Zeichen
      zeitliche Einordnung {November 2020}
    • Mohikanerin
      Ankunft im Chaos | 20. Juli 2022

      Erlkönig / Raleigh / Glanni frá glæsileika eyjarinnar / Monet
      Otra / Narcissa / Blávör / Hallveig från Atomic / Saints Row / Vrindr von Atomic / Voodoozirkus / Vrindr von Atomic / Willa / Þögn / Snotra

      Tasmania / Sign of the Zodiac LDS / Nachtschwärmer / Forbidden Fruit LDS / Ruvik / Lotti Boulevard / HMJ Holy

      Nachtzug nach Stokkholm LDS / L‘Épirigenys LDS / Ours de Peluche LDS / WHC' Email / Mitternacht LDS / Yumyulakk LDS / CHH' Death Sentence / Halldór von Atomic / Liv efter Detta LDS / Sighvatur från Atomic / Kría von Atomic / Mondlandung LDS / Kempa

      Polka Dot / WHC' Griechischer Wein / Sakura Blomst / Sisko / WHC' Oceandis

      WHC' Ritter Der Rose / WHC' Guardien / Gneisti från Atomic / Connerys Brownie


      Natürlich kommt es immer anderes, als man denkt, aber, dass ich von einem Chaos im nächsten lande, lag außerhalb meiner Denkleistung. Der erste Tag vom Praktikum war ziemlich cool. Man zeigte mir den riesigen Hof. In einem Teil standen die Sport- und Rennpferde, in dem kleinen die Islandpferde und Ponys, bei denen ich sein würde. Allerdings war die Stimmung gedruckt und später erfuhr ich auch warum. Eine Kollegin floh von einem zum anderen Tag in den Urlaub, zumindest wurde das gesagt. Sie sei wie ein Teil der Familie, weshalb man es ihr nicht übel nehmen konnte. Die genaue Geschichte musste ich mir zusammenlegen, immer mal wieder schnappte ich einzelne Stücke davon auf. Nicht, dass es nicht wirklich interessierte aber mittlerweile war sie wieder da. Gesprochen haben wir bisher nicht, nur provisorisch. Vriska war ein seltsamer Mensch: Übertrieben freundlich, wankelmütig und unberechenbar. Die andere Kleine, Lina, kam verschlossen daher, sehr in sich gekehrt, doch als ich eines Tages entdeckte, wen sie an ihrer Seite, nahm ich Abstand, obwohl wir uns das eine oder andere Mal nett in der Reithalle unterhielten. Dass ich jemals auf Knasti treffen würde, außerhalb eines Turniers, hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können.
      „Neele, kommst du mit?“ Jonina kam aus dem Stall, in der Hand hielt sie zwei Stricke.
      „Gern, wenn nimmst du?“, hakte ich nach. Einige der Pferde müssten noch bewegt werden aber vor allem mit Monet wollte ich gern in den Wald. Oft war bisher nicht ausreiten. Es lag eher an meiner begrenzten Zeit, als an meinem Pferd.
      „Ich dachte, wir nehmen unsere“, schlug sie lächelnd vor. Zum Glück!
      Wir liefen zu den Hengsten, die etwas weiter weg standen, genauer gesagt, neben dem Reitplatz. Dort standen auch Erlkönig, der Fuchs ihres Bruders und Raleigh, ein anderer Einsteller Hengst, der aktuell am Huf verletzt war.
      Freundlich brummte mich Monet an, als wir an der Ecke in sein Blickfeld liegen. Die Ohren standen kerzengerade nach oben, der Kopf ebenso aufgestellt und seine Hufe tänzelten aufgeregt auf der Stelle. Glanni, Ninas Hengst, interessierte sich nur wenig für uns. Er zupfte an seinem Heunetz im Unterstand, selbst das diese Kaltblut wirkte neugieriger als der Fuchs. Mit einem Blick zu meiner Kollegin wurde mir allerdings klar, dass die beiden wunderbar zusammenpassten. Auch ihre augenscheinliche Begeisterung breitete sich nur mäßig im Gesicht aus, vermutlich einer der Tage, an dem man sein Pferd dem Tier zur Liebe bewegt.
      Im Stall unterhielten wir uns über dieses und jenes, nichts sonderlich relevantes. Zwei neue Reitschüler waren für den nächste Tag angemeldet, weshalb Jonina meine Einschätzung über die Wahl der Pferde wissen wollte. Otra und Narcissa waren auf jeden Fall eine Idee, aber auch Kempa, die Einstellerin war und zwischendurch im Betrieb mitlief, könnte für Ältere etwas sein. Blávör, ebenfalls ein wenig beschäftigtes Einstellerpferd, hingegen wäre zu anspruchsvoll.
      „Du kannst morgen mit ihr auf die Bahn“, schlug die Kollegin vor.
      „Ja, warum nicht“, grinste ich und klopfte die Bürste am Holz ab. Einige der kleinen weißen Haare schwebten wie kleine Feen in der Luft, glitzernd durch den Staub im Strahl der Sonne, die durch das Fenster und ihr Licht schenkte. Der zauberhafte Moment hielt nur kurz an, denn Monet schlug mit Schweif und wirbelte die Partikel auf. Mit einem dumpfen Klacken flog die Bürste in meine Putzkiste. Ich lief hinüber in die Sattelkammer, schnappte mir all das nötige Sattelzeug und legte dem Pferd alles an, als auch die Huf sauber waren. Jonina war zu dem Zeitpunkt schon lange fertig, aber wartete geduldig, dass auch ich so weit war. Es faszinierte mich, wie sonderbar wenig Zeit die Leute hier am Hof in die Fellpflege investierten. Allerdings sah Glanni auch aus wie ein Plüschtier, das gerade aus der Waschmaschine kam.
      Wir ritten den schmalen Weg an der Baustelle entlang, um von dort den Wald zu erobern. Dabei begegneten wir Bruce, der mit einer kleinen Gruppe von zwei Reitschülern ausreiten war. Anhand der Pferde erkannt ich, dass es Fortgeschrittene waren. Hallveig und Saints Row konnten Stimmungsschwankungen haben, während die eine Stute ziemlich guckig an uns vorbeiritt, interessierte sich die andere nur wenig für die Hengste. Monet brummte ein paar Mal. Beruhigend tätschelte ich seinen Hals. Es faszinierte mich immer wieder, wie entspannt die Ponys aus dem Norden waren. In meiner Heimat wäre das Treffen deutlich hektischer verlaufen. Meine Augen hingen noch einen Moment an der Gruppe, bevor Jonina sich an mich wandte: „Lass uns hier abbiegen, dann können wir noch nach Pferden auf der Weide schauen.“
      Ich nickte, damit sparte ich tatsächlich den Kontrollgang, der am heutigen Tag auf meiner Liste stand. Zunächst ritten wir an den Hengsten vorbei, die verteilten auf dem kargen Grün ein paar Halme zupften. Die bunte Gruppe bestand aus allen erdenklichen Pferden, einige alte Renter-Wallache standen in der einen Ecke, in der anderen Jährlinge und dazwischen der Rest. Bei den Stuten sah es ähnlich aus. Allerdings waren die tragenden Stuten getrennt von den Jungpferden, um in den kommenden Wochen Leben auf die Welt zu bringen.
      „Wer ist das?“, zeigte ich ein kleines Pony in der letzten Ecke.
      „Du, das weiß ich gar nicht. Manchmal tauchen hier Pferd auf und manchmal fehlt eins. Es ist nicht so, dass ich die kenne. Wir schauen nur, ob sie leben und atmen“, lachte meine Kollegin und trieb ihren Fuchs etwas schneller am Zaun entlang. Tatsächlich wunderte mich auf diesem Hof nichts mehr. In meiner Vorstellungen waren Gestüte wie diese besser organisiert und hoffte auch darauf, dass dieser eine Ausnahme war. Geschichten, die an mich herangetragen wurden, klangen wie erfunden, besonders in Anbetracht, wie der Betrieb am Laufen blieb. Ein paar Mal überlegte ich, das zu fragen, aber behielt es für mich.
      Endlich im Wald angekommen, trabten wir die Pferde an und ritten eine gemütliche, wenn auch kalte, Runde auf der Bahn.

      © Mohikanerin // Neele Aucoin // 5980 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Februar 2021}
    • Mohikanerin
      Springen E zu A | 30. Oktober 2022

      Elvish Beauty/ WHC’ Quatchi/ Schneesturm/ Pleasing/ Ermgravin/ WHC’ Oceandis/ Liliada/ Binominalsats

      Ein buntes Gewimmel herrschte auf dem Abreiteplatz. Pferde und Reiter aller Größen und Farben liefen durcheinander und bereiteten sich auf ihre bevorstehenden Auftritte vor. Einige Pferde waren aufgeregt und unruhig, während andere ruhig und konzentriert wirkten. Meine Aufmerksamkeit wurde besonders von einem hellen Pony angezogen. Galant bewegte das kleine Pferd sich über den Sand und stand den Warmblütern in nichts nach. Bei einer Prüfung wie dieser, die in eine Höhe von 95 Zentimeter aufwies, sah man noch häufig Ponys, die sich mit den größeren Artgenossen messen wollten. In den höheren Klassen nahm ihre Anzahl deutlich ab. Bei dem Blick, den ich auf die Starterlisten geworfen hatte, stellte ich fest, dass gleich zwei Nachzuchten eines bekannten kanadischen Gestütes antraten. Gerade auf Oceandis war ich gespannt. Ihr Vollbruder, Poseidon, lief bereits seit Jahren erfolgreich auf internationaler Ebene. Ob die Stute dasselbe Talent geerbt hatte?
      Der Fuchsstute vom selben Gestüt jedenfalls war deutlich anzusehen, dass sie vielseitig veranlagt war.
      Teil gekonnt, teils ungelenkt bewegten die Pferde sich über den Testsprügen. Sicher war dieses Turnier eine gute Gelegenheit für die ungeübten Pferde und Reiter, ihre Kenntnisse zu verbessern und sicher zu werden im Parcours. Doch egal, ob erfahren oder unerfahren, alle Teilnehmer waren mit viel Herzblut dabei und würden um eine gute Platzierung kämpfen


      © Mohikanerin | 1.421 Zeichen
    • Mohikanerin
      Man wächst an seinen Aufgaben / Springen A zu L | 30. November 2022

      Schleudergang LDS / WHC’ Quatchi / Lady Moon / WHC’ Oceandis / Binominalsatz / Crystal Sky / Ready For Life / Liliada

      "Die schwedische Kälte hatte das Lindö Dalen Stuteri fest im Griff, als ich mich auf Ready For Life vorbereitete. Redo, wie ich meine Freibergerstute nannte, stand ruhig da, ein Rappe, fast unsichtbar in der morgendlichen Dunkelheit. Der Nebel schien ihre Gelassenheit zu spiegeln, als wir uns warmritten und auf das bevorstehende Training vorbereiteten.
      Mateo, mein Kollege und erfahrener Springreiter, hatte vorgeschlagen, heute im Parcours zu üben, um der Stute etwas Abwechslung zu bieten.
      Die Reithalle belebte sich mit dem Auftritt von Samantha, die auf der barocken Stute Schleudergang saß. Schlendrine oder von allen auch scherzhaft Ente genannt, war einen starken Kontrast zu Redo. Die braune Schabracktigerschecke hatte eine ungewöhnliche Erscheinung mit langen Beinen, die sie nicht immer richtig einzusetzen wusste.
      Mateo erklärte uns die heutige Aufgabe: einen Parcours, der von einfachen A-Sprüngen zu herausfordernden L-Hindernissen führte. Die Mischung aus klassischen und anspruchsvolleren Hindernissen würde nicht nur die Sprungkraft testen, sondern auch die Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Für Sam war dies ein Witz. Wie ihr Bruder auch ritt sie bereits auf internationalem Niveau, doch für mich stellte es eine Herausforderung dar.
      Ich setzte Redo an den Parcours und spürte ihre Energie. Der erste Sprung, ein einfaches A-Hindernis, war ein Aufwärmen für das, was noch kommen sollte. Redo bewältigte es mit Leichtigkeit, ihre Nervenstärke zeigte sich in jedem Sprung, egal wie blöd ich diesen Anritt – Die Stute sprang. Wir fanden unseren Rhythmus, als wir uns den Herausforderungen des Parcours stellten.
      Schlendrine und Samantha verliehen dem Parcours eine ganz eigene Eleganz. Die barocken Bewegungen der Stute wirkten manchmal beinahe tänzerisch. Samantha meisterte die Hindernisse mit ruhiger Gelassenheit, und ich konnte die Vertrautheit zwischen den beiden spüren.
      Der Parcours führte uns durch Wendungen und Kombinationen, die unsere Kommunikation auf die Probe stellten. Redo lauschte meinen Hilfen zwar, doch entschied, des Öfteren zu unserem Vorteil etwas anderes zu tun.
      “Lina, du sollst reiten, nicht nur Beifahrer sein”, reif Mateo durch die Halle, um mich zu korrigieren.
      Ich nahm mir Mateos Worte zu Herzen und trieb Redo entschlossener voran und konzentrierte mich daruf, die Sprünge zu zählen. Ein, Zwei, Drei … und wieder entscheid mein Pferd, dass die Distanz zu weit war und quetschte einen weiteren Sprung dazwischen. “Mist, ich dachte dieses Mal wirklich richtig gezählt zu haben”, murmelte ich. Mateo lachte leise.
      “Lina komm mal her. Ich denke, wir müssen noch mal darüber reden, dass dein Pferd keine zwei Meter groß ist”, rief er mir zu, worauf hin ich meine Stute durch parierte. Im Folgenden erklärte er mir, dass die Galoppsprünge meiner Stute ungefähr drei Meter fünfzig bemaßen. Bei der vorhanden Distanz von zwanzig Metern musste ich dementsprechend vier oder sogar schon fünf Sprünge machen, damit Redo den Sprung überwinden konnte.
      “Damit du den Rhythmus erst mal ins Gefühl bekommst, lege ich die ein paar Galoppstangen hin, du wirst den Unterschied merken”, erklärte Mateo, während er einige zusätzliche Stangen in den Sand legte. Verstanden hatte ich, wo mein Fehler lag, doch ob ich das wirklich hinbekommen würde? Der Parcours wurde umgestaltet, und ich versuchte, Mateos Ratschläge umzusetzen. Die Galoppstangen schienen wie eine Choreografie auf dem Boden zu liegen. Ich setzte Redo wieder an und die Stute passte ihren Rhythmus an. Ein, Zwei, Drei, Vier ... und tatsächlich, Redo übersprang das Hindernis mit Leichtigkeit.
      “Hast du den Unterschied gespürt?”, fragte er, woraufhin ich nickte. Redo war nicht nur gleichmäßiger galoppiert, sondern auch fließender abgesprungen.
      “Gut, dann machst du das noch dreimal und dann darfst du für heute aufhören”. Lobte Mateo. Ich tat wie gesagt und begann im Anschluss Redo abzureiten. Sam kam mit der Ente neben mich geritten, mit einem strahlen auf dem Gesicht.
      “Du wirst immer besser, Lina”, sagte sie freudig und tätschelte ihrer Stute den Hals.
      “Ach, ich denke das meiste macht Redo”, lachte ich bescheiden und strich ihr über den verschwitzen Hals. Der Freiberger schnaubte und schüttelte den Kopf.
      “Du musst mehr an dich glauben”, grinste Sam freundlich. Die Reithalle leerte sich langsam, als die Pferde abgesattelt und zu ihren Boxen gebracht wurden. Redo bekam eine extra Portion Möhren, als Belohnung für ihre gute Arbeit. Ich genoss den Moment der Ruhe, während die Pferde zufrieden im Stroh knabberten.
      Später, als die Sonne über den Bäumen langsam unterging, saßen Sam, Mateo und ich am Rand der Reithalle. Wir tauschten Geschichten aus, lachten über die Eigenheiten unserer Pferde und genossen die Gemeinschaft, die der Reitsport mit sich brachte.
      "

      © Mohikanerin // 4790 Zeichen
    • Mohikanerin
      Dressurkurs / Dressur A zu L | 28. Februar 2023

      Fieberglas / Shakesbeer LDS / WHC' Oceandis / Baronne

      Der kühle Wind am Reitplatz machte das Zuschauen bei dem kleinen Reitkurs beinahe unmöglich. In zweier Gruppen formten sich die Reiter und wärmten sich zu ihren Zeiten auf. Im Vordergrund stand, die Ausbildungsskala weiter hinaufzuklettern. Alle Pferde waren bereits so weit ausbildet, dass sie sicher auf dem leichten Niveau liefen. Auch ihre Reiter beherrschten die Lektionen. Oschi hatte es einfacherer, ihre Beine zu sortieren und auch die helle Freiberger Stute stand gut am Schenkel. Die beiden Traber hingegen mussten deutlich intensiver geritten werden, obwohl der Kursleiter sehr zufrieden wirkte.
      Zum Schluss wurde bei einem reichhaltigen Essen noch über die Ritte gesprochen, sodass am nächsten Tag, bei einem weiteren Ritt, das Gelernte umgesetzt werden konnte.

      © Mohikanerin // 773 Zeichen
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      Auf der Überholspur des Fahrens/ Fahren E zu A | 31. Juli 2023

      Lifesaver, Connery's Brownie, WHC' Oceandis

      Die ersten Sonnenstrahlen des Julimorgens tauchten den Whitehorse Creek Stud in ein goldenes Licht, als ich mich auf den Reitplatz begab, begleitet von meinen drei faszinierenden Pferdefreunden. Der Schimmelhengst Lifesaver, den ich liebevoll ""Savior"" nenne, der temperamentvolle Trakehner Connery's Brownie, den wir alle ""Brownie"" rufen, und die temperamentvolle Buckskinstute WHC's Oceandis, die als ""Oschi"" bekannt ist. Gemeinsam waren sie meine Partner für das morgendliche Training im Fahren, von E bis A.
      Savior, mein deutsches Sportpferd, strahlte in seiner schneeweißen Pracht, und seine Augen zeugten von Intelligenz und Eigenwilligkeit. Er war wählerisch in seinen Momenten der Zuneigung, aber wenn er sich verschmust zeigte, war es ein unvergesslicher Augenblick. Neben ihm trotzte Brownie, ein kräftiger Brauner mit einem freundlichen und offenen Wesen.
      Dann war da noch Oschi, meine temperamentvolle Buckskinstute vom Canadian Sport Horse, die für ihre Neugier und ihren verspielten Charakter bekannt war. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten vor Energie und Vorfreude auf das anstehende Training.
      Die Aufgabe des Tages bestand darin, unsere Fähigkeiten im Fahren zu perfektionieren, von den grundlegenden Übungen bis hin zu den komplexeren Anforderungen der Klasse A. Ich fühlte mich geehrt, mit diesen drei außergewöhnlichen Pferden zu arbeiten.
      Wir begannen das Training mit einigen grundlegenden Übungen, um die Muskeln aufzuwärmen und die Verbindung zwischen mir und den Pferden zu stärken. Das Einlenken, Halten und Rückwärtsfahren waren die ersten Schritte, bei denen wir uns auf Präzision und Geschmeidigkeit konzentrierten.
      Savior und Brownie bewiesen ihre Intelligenz und ihr Verständnis für die Signale, indem sie die Übungen mit Leichtigkeit ausführten. Ihre Hufe donnerten über den Boden des Reitplatzes, als sie die Biegungen und Wendungen mit Bravour meisterten.
      Oschi, die temperamentvolle Stute, zeigte ihre Neugier und ihren Spieltrieb, als sie die Übungen mit Begeisterung anging. Sie forderte uns heraus, auf unsere Sinne zu achten und schnell auf ihre Energie zu reagieren.
      Mit zunehmender Sicherheit und Vertrauen in unsere Fähigkeiten steigerten wir die Schwierigkeitsgrade. Das Passieren von Hindernissen wie Kegeln und Stangen erforderte Präzision und Timing. Die Pferde zeigten ihre Geschicklichkeit und meisterten die Aufgaben mit scheinbarer Leichtigkeit.
      Als nächstes wagten wir uns an die komplexeren Manöver, die für die Klasse A erforderlich waren. Das Überqueren von schmalen Brücken und das Navigieren durch enge Passagen erforderten Geduld und Konzentration. Oschi, immer neugierig und voller Energie, forderte uns heraus, und wir nahmen die Herausforderung an.
      Schließlich waren wir bereit für den Höhepunkt des Trainings – das Geschwindigkeitsfahren. Die Pferde beschleunigten, und wir rasten über den Platz, als ob wir auf der Überholspur des Fahrens unterwegs wären. Der Wind wehte uns um die Nase, und die Pferde schienen die Freiheit in vollen Zügen zu genießen.
      Als wir das Training beendeten und die Pferde abgechirrt wurden, spürte ich die Freude und Zufriedenheit in der Luft. Savior, Brownie und Oschi hatten wieder einmal bewiesen, wie außergewöhnlich sie waren, und ich war stolz, ihre Reiterin zu sein.
      Wir hatten einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Perfektion gemacht, und ich konnte es kaum erwarten, zu sehen, wohin uns die nächsten Trainingseinheiten führen würden. Für heute jedoch hatten wir das Ziel erreicht und würden uns auf das verdiente Ausruhen und die Streicheleinheiten freuen.

      © Mohikanerin // 3570 Zeichen
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  • Album:
    kalmar.
    Hochgeladen von:
    Mohikanerin
    Datum:
    26 März 2022
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    EXIF Data

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    48 KB
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    960px
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    640px
     

    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).


  • Rufname: Oschi
    Alter: 8 Jahre [10] / geboren: 2014

    Aktueller Standort: Kalmar Stuteri, Kalmar [SWE]
    Unterbringung: großes Stallgebäude; Box [9h], Paddock [15h]

    –––––––––––––– a b s t a m m u n g

    Aus: Colour Splash

    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt


    Von: Herkules
    VMM: Unbekannt ––––– VM: Unbekannt ––––– VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt ––––– VV: Unbekannt ––––– VVV: Unbekannt


    –––––––––––––– b e s c h r e i b u n g

    Geschlecht: Stute
    Rasse: Canadian Sport Horse [CSH]
    Farbe: Buckskin Splash
    Abzeichen: Blesse
    Stockmaß: 164 cm

    Charakter:
    Temperamentvoll, neugierig, verspielt

    –––––––––––––– g e s u n d h e i t

    Gesamteindruck: gesund, im Training
    Krankheiten: keine
    Beschlag: Falzeisen [Stahl], Voll

    –––––––––––––– z u c h t

    Stand: 26.03.2022

    [​IMG]

    Gencode: Ee Aa nCr nSpl
    DMRT3: -
    Herkunft: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN]
    Züchter: Whitehorse Creek Stud

    Zuchtzulassung: Nein
    Zugelassen für: -
    Verleih: Nein [-]

    Gesamtnote: -
    Breeders Crown: -
    Gänge: 3

    Nachkommen:
    *18 -
    *19 -

    Schleife
    Veranstaltung


    –––––––––––––– l e i s t u n g

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    Dressur L [L] – Springen A [S'] – Military E [L] – Fahren A [L] – Rennen E [E] – Distanz E [M]

    Niveau: International

    November 2022 Man wächst an seinen Aufgaben, Springen A zu L
    Juli 2023 Auf der Überholspur des Fahrens, Fahren E zu A


    keine Schleifen vorhanden

    Mai 2022
    Training, Dressur E zu A

    Oktober 2022
    Training, Springen E zu A

    Februar 2023
    Dressurkurs, Dressur A zu L

    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Ersteller: Wolfszeit
    VKR: Wolfszeit
    Bezugsperson: Chris
    Besitzer: Chrisantos Persson

    Punkte: 7

    Abstammung [2] – Trainingsberichte [5] – Schleifen [0] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [0]

    –––––

    Spind – Hintergrund