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Mohikanerin

// WHC' Golden Duskk [2]

a.d. Liliada, v. Architekkt | _zw95

// WHC' Golden Duskk [2]
Mohikanerin, 5 Jan. 2022
Zion, peachyes, Stelli und 2 anderen gefällt das.
    • Mohikanerin
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      kapitel trettiotre | 18. September 2022

      HMJ Divine / Hendrikus von Stalburck / May Bee Happy / Wunderkind / Maxou / WHC‘ Golden Duskk / Moonwalker LDS / Caja / HMJ Holy / Kölski von Atomic / Snotra / Kempa / Glymur / Lotti Boulevard / Just A Friend / Genesis / Global Vision

      Dienstag
      Lindö Dalen Stuteri

      Lina
      Gedankenverloren striegelte das dichte Fell meines Hengstes. Ivy hatte sich heute mal wieder besonders viel Mühe gegeben, mit dem Matsch, welcher in Sprenkeln und Flecken über seinen Körper verteilt war. Hoffentlich würde dieses elendige Matschwetter bald wenig werden, allmählich nervte es mich, dass Divine häufiger aussah wie eine Kuh, als dass er sauber blieb.
      “Meinst du nicht, diese Stelle ist allmählich sauber”, erklang eine Stimme hinter mir, die mich regelrecht zusammenzucken ließ. Blitzartig fuhr ich herum. Über den Rücken des dunklen Pferdes hinweg beobachteten mich zwei strahlend blaue Augen.
      “Samu, du kannst mich doch nicht so erschrecken”, beschwerte ich mich, worauf hin er nur anfing zu lachen. Wie konnte er samt Pferd einfach dort erscheinen?
      “Also, dass du mich übersiehst, okay, aber ich dachte, du hättest zumindest Hendrik bemerkt”, schmunzelte die Finne und strich besagtem sanft über den eleganten Hals.
      “Offensichtlich habe ich das nicht”, brummte ich, ”wie lange steht ihr da schon?” Sanft pustete mein Hengst mir seinen warmen Atem in den Nacken und platzierte seine Schnauze auf meiner Schulter. Der Helle mochte es nicht besonders, wenn ich in solch unwirsche Stimmungslagen geriet und versuchte stets, mit seiner Sanftheit dagegen anzugehen.
      “Ungefähr seit zehn Minuten”, überlegte Samu und bedeute nicht nur darauf, dass Hendrik keine Decke mehr trug, sondern ebenso sämtliches Sattelzeug herangeschafft war.
      “Oh, solange schon und dann sagst du nichts?”, entgegnete ich erstaunt.
      “Ja, ich wollte herausfinden, wie lange du wohl diesen Fleck putzt”, lachte er und begann seinerseits seinen Hengst zu striegeln. Im Gegensatz zu Ivy, war Hendrik nahezu sauber, einzig den hellen Kopf schien er irgendwo entlang gerieben zu haben, denn ein grüner Streifen zierte seine Stirn.
      “Du bist doch blöd”, rollte ich mit den Augen, legte die Bürste weg und griff dafür zum Hufkratzer.
      “Ach, Linchen, sei doch nicht gleich beleidigt”, grinste er, “dafür ist die Stelle jetzt besonders weiß”
      “Definitiv besser aus Moosgrün”, kicherte ich und hob einen der Hufe von Ivy auf.
      “Ich weiß auch nicht, wie er das geschafft hat”, schüttelte Samu den Kopf und verschwand, um einen feuchten Schwamm aus der Waschbucht zu holen.
      “Vielleicht war ihm einfach langweilig und er dachte sich auf diese Art müsstest du dich länger mit ihm beschäftigen”, stellte ich eine, mir logisch erscheinende, Theorie auf.
      “Ja, ich weiß, dass er einen Boxenpartner benötigt und ich habe auch bereits mit Alec darüber gesprochen”, ging Samu auf meine Anmerkung ein.
      “Warum stellst du nicht Lego wieder rein. Wäre das nicht die schnellste Lösung?”, wand ich ein. Da Alec den Rappen konnte ich mir kaum vorstellen, dass er ein Problem damit haben würde.
      “Wäre es”, stimmte mein bester Freund zu,” allerdings hat er sich so gut in der Herde eingelebt und scheint dort auch zufrieden, dass ich ihn ungern dort herausnehmen würde.” Dies stellte tatsächlich ein schlagkräftiges Argument dar, so erkundigte ich mich, was Alec dazu sagte. So wie Samu es wiedergab, hatte er im Grunde freie Entscheidung, darüber, wie er die Problematik löste, was sich darin begründete, dass das Whitehorse Creek offenbar große Pläne hatte, die Alec vereinnahmten.
      “Wenn dir nichts einfällt, könnte ich Tyrell fragen. Er hat sicherlich einen Hengst, der der großen Gesellschaft leisten kann”, überlegte ich. Der Finne nickte und ich verschwand zur Sattelkammer, um Sattel und Schabracke zu wählen. Als Unterlage griff ich zu der hübschen blaue, die Vriska mir schenkte, mir die Wahl des Sattels dauerte heute länger, denn der, den ich sonst für Ivy nutze, war nicht da. Nervig, es wurde wirklich Zeit, dass Divines Sattel endlich fertig wurde. Vielleicht sollte ich mal im Büro nachhaken, ob es Neuigkeiten diesbezüglich gab. Gesagt, getan. Nach der Auswahl eines anderen Sattels, der hoffentlich passen würde, lud ich alles bei meinem Hengst ab, und wuselte unmittelbar die Stufen hinauf. An der Tür hielt ich mich nicht lange damit aufzuklopfen, doch irritierenderweise fand ich nicht die erwarteten Personen darin vor. Hinter dem riesigen Bildschirm des iMac saß Nour, mit den Füßen an Polstern, führte dabei murmelnd ein Selbstgespräch. Auf der Couch langweilte sich Vriska, hing am Handy, aber starrte es mehr an, als es ernsthaft zu verwenden.
      “Muss ja spannend sein, was hier geschieht”, sprach ich irritiert, als ich eintrat, “Was tut ihr hier?”
      „Die Idioten von der Baustelle haben doch gestern das Glasfaserkabel durchtrennt. Seitdem haben wir das blöde Kupferzeug“, seufzte Nour lautstark.
      „Die Renntag Anmeldung dauert ewig oder viel mehr, bis die Seite geladen hat“, erklärte Vriska zusätzlich, die Stimme monoton und der Blick weiterhin am Mobilgerät.
      “Verstehe, deswegen diese maßlose Motivation hier drinnen”, nickte ich. Ich konnte mir ungefähr vorstellen, wie lange die beiden hier bereits sitzen mochten, denn ohne das gute Kabel glich die Browsergeschwindigkeit, wohl möglich der einer Schnecke.
      „Ja, ich durfte auch noch nicht gehen, bevor wir nicht fertig sind“, schnaubte die Blonde.
      „Oh! Da ist die Seite“, schrie Nour plötzlich und hampelte wild auf dem Stuhl, „also Humbria?“
      „Mh, wenn du es für richtig hältst“, zweifelte sie sofort. Für einen Augenblick wich sie von ihrem Gerät, bevor es wieder in ihren Mittelpunkt stand. Dafür, dass sie nichts daran tat, wirkte es ungewöhnlich interessant.
      “Was ist da so interessant?”, fragte ich und trat neugierig an sie heran, denn ein solch unbegründetes Interesse brachte Vriska nur selten für irgendetwas auf. Zumindest so lang kein begehrenswerter Kerl seine Finger im Spiel hatte. Sie versteckte das Display nicht, aber sonderliche Spannung erweckte es auch nicht. Sie hatte einen Chat offen, die Nachrichten noch ganz frisch, sodass sie gerade einmal die volle nutzten. Als ich den Kontaktnamen Sebastian Göransson wurde mir zumindest klarer, worauf sie wartet oder hofft.
      „Auf jeden Fall, da fehlte nur etwas Pfeffer, dann wird das“, motivierte Nour sie, wieder auf den Renntag zurückkommend.
      „Na gut“, Vriska seufzte, „aber ich würde auch gern noch, was mit Wunder machen.“
      Hektisch scrollte sie mit der Maus hoch und runter am PC.
      „Wunder? Wir hätten eine Langstrecke. Da müsstest du dich mit Papa hinsetzen und noch mal die Taktik mit ihm überdenken. Aber grundsätzlich, wenn du nicht auf Sieg aus bist“, berichtete sie.
      „Dann mache ich das. Wer weiß, wofür das gut ist“, beschloss Vriska wagemutig. Nour grinste breit und lehnte sich im bequem aussehenden Bürostuhl zurück.
      „Der Grund fängt nicht zufällig mit B an und endet mit Asti, weshalb du so eifrig bist?“, preschte die schwarzhaarige amüsiert voran. Vriska antwortete nicht, blickte mich allerdings mit großen Augen an, bevor sie das Gesicht in den Händen versteckte.
      „Und …“, Nour baute extra Spannung auf, „da denkt sie direkt wieder an. Es ist schon niedlich, wie verknallt du bist.“
      „Das stimmt doch gar nicht“, eingeschnappt verschränkte Vriska die Arme.
      „Ne, gar nicht“, schmunzelte ich, „dein Handy ist nur so in deiner Hand festgewachsen.“ Augenblicklich rollte sie mit den Augen.
      „Oh doch, Madame! Wenn ihr heiratete, nimmst du dann seinen Namen an?“, konnte Nour sich gar nicht mehr mit Thema aufhören.
      „An was für absurde Situationen denkst du bitte?“, stellte die Blonde verwundert fest und legte schließlich das Handy zur Seite.
      “Nour ist offenbar schon drei Jahre weiter”, grinste ich, “Aber ganz so absurd finde ich den Gedanken eigentlich nicht, so in Zukunft.”
      „In drei Jahren?“, ihre Augen drohten vor Schreck aus dem Kopf zu fallen und sie selbst von der Couch. Kaum hatte Vriska sich wieder aufgerappelt, stand sie im Türrahmen. „Ist noch etwas, oder kann ich meinen Fuchs in den Aquatrainer packen?“ Grandios, wie sie wichtigen Themen aus dem Weg ging. Wobei sie selbst doch immer recht unnachgiebig bei solchen Themen war.
      “Nimm doch nicht alles wörtlich, aber geh, du kannst uns nicht ewig davonlaufen”, schüttelte ich schmunzelnd den Kopf.
      „Stopp, du bleibst!“, stürzte sich Nour dazwischen. „Willst du immer noch mit dem zur Meisterschaft? Ich meine, Elitloppet und schwedische Meisterschaft sind schon ziemlich hohe Ziele.“
      Vriska warf erst mir, dann ihr, skeptische Blicke zu.
      „Was sollte ich bei dem Elitloppet?“, trat weitere Verwunderung ein.
      “Das würde mich nun auch interessieren, was ist das überhaupt?”, hakte auch ich neugierig nach.
      „Eins der preis trächtigsten Trabrennen der Welt. Nur auf Einladung kann man teilnehmen, aber Papa hat seine schon mit Vision und ich hoffe“, begann sie wie ein Wasserfall zu sprechen. Ich wusste nun, dass es Stockholm stattfindet wie jedem Jahr.
      „Dann viel Erfolg“, grinste sie.
      „Vriska! Du kommst gefälligst auch mit. Es kann doch nicht sein, dass du so geringe Ansprüche hast. Sonst muss Basti dir ins Gewissen reden“, gab Nour sich weiterhin Mühe, mich für so ein Event zu motivieren.
      “Das wäre doch etwas für dich, du bist doch sonst nicht aufzuhalten, wenn es um die utopischen Ziele geht”, stimmte ich zu. Schließlich steckte sie sich auch in der Dressur die Ziele immer recht hoch, was bei den Pferden, die ihr immer zuflogen, auch immer Erfolg brachte.
      „Ich kann es versuchen, aber Happy hat Priorität“, nickte Vriska, „aber Lina, was wolltest du eigentlich? Wohl kaum einen Gastfahrerschein beantragen.“
      “Da liegst du vollkommen richtig. Ich wollte eigentlich nachforschen, was mein Sattel macht”, erklärte ich den Grund für das Aufsuchen des Büros.
      „Ähm“, Nour klickte wild herum, bis sie vor dem Bildschirm wieder auftauchte, „drei Wochen ist der letzte Stand. Also, das Warten hat bald ein Ende.“
      “Das ist toll”, grinste ich. Somit würde zumindest für eins meiner Pferde das tägliche Sattelspiel ein Ende finden, “Vielen Dank für die Auskunft, aber jetzt entschuldigt mich, mein Pony wartet.“ Ohne den beiden Mädels noch eine Chance zu lassen, mich weiter aufzuhalten, tippelte ich zurück zu meinem Pferd.
      „Ich dachte schon, du kommst nie wieder“, empfing mich Samu, der gerade Ivy Sattelgurt zu zog und sogar an die Hufglocken hatte er gedacht. „Was hast du denn so ewig gemacht?“ Freundlich von ihm mein Pferd zu Sattel dabei hätte er nicht einmal auf mich warten müssen. Ehrlich gesagt lag meine Erwartung eher darin, dass er bereits seine Runden in der Halle dreht, denn er hatte sicher Wichtigeres zu tun.
      „Neuigkeiten eingeholt“, erklärte ich wage und bedankte mich selbstverständlich, für seine Mühe auch mein Pferd zu satteln.
      „Worüber?“, fragte der Blonde interessiert, während er dem braunen Warmblut das Metallstück vor das Maul hielt. Artig senkte Hendrik den Kopf, nahm dieses von selbst und warte, bis auch das Genickstück hinter seinen Ohren lag.
      „Über meinen neuen Sattel, genauer gesagt, wann dieser endlich ankommt“, erklärte ich, „Ich wollte eine Runde raus, kommst du mit?“ Samu nickte und folgte mir hinaus, wo wir unsere Tiere bestiegen.
      „Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so lange dauert, oder holst du deine Informationen per Brieftauben?“, scherzte er und lachte. Von der Heiterkeit angesteckt, machte seinen Hengst einen kleinen Hüpfer
      „Das wär’s noch“, grinste ich, „Nein, Nour und Vriska waren im Büro.“ Bevor ich weitersprach, ließ ich den Blick schweifen, ob jemand in Hörweite war. Vriska würde es sicher schätzen, wenn sie nicht gleich der neue Stalltratsch sein würde. Wie hungrige Hyänen stürzten, sich die Einsteller auf jeden Fetzen, der interessant sein könnte. Manchmal bekam man wirklich das Gefühl, sie hätten nichts Besseres zu tun, als die Handlungen und Leben anderer zu bewerten. Insgeheim glaubte ich, dass dies einer der Gründe war, weshalb es mit Caja nicht funktioniert hatte. Mein innerer Druck war zu hoch. Die sensible Stute spürte das und spannte sich dadurch noch mehr an. Somit gerieten wir in einen Teufelskreis, indem wir einander stressten.
      „Na ja, weißt du, Vriska hat einen neuen Schwarm“, schmunzelte ich und setzte meinen besten Freund über das Gröbste in Kenntnis, ohne wirklich detailreich zu werden. Interessiert lauschte der Finne, warf gelegentlich einen Kommentar ein, bleib aber mit der Konzentration bei dem Hengst. Hendrik schien heute ziemlich spritzig. Bereits beim Aufsteigen tänzelte er unruhig auf der Stelle und auch jetzt drängte er voran und schüttelte ungeduldig mit dem Kopf, wenn Samu ihn mit sanften Paraden zügelte. Divine interessierte das Spektakel wenig, mit wachem Blick stiefelte er gemütlich voran, aber benötigte nicht einmal Zügelkontakt, um sein Tempo zu halten, sodass diese locker auf seinem Hals hingen.
      “Linchen, du darfst gerne gleich weiter quatschen, aber mein Pferd explodiert gleich”, unterbrach er mich, als ich gerade von unserem Besuch bei den wilden Ponys erzählen wollte. Die scheuen Geschöpfte waren wohl das niedlichste, was mit seit Wochen untergekommen war.
      “Dann zeig mal, ob dein edles Tier auch anders kann”, grinste ich herausfordernd und nahm Ivys Zügel auf. Hendriks Körper war bereits so gespannt wie eine Bogensehne kurz vor dem Abschuss,
      “Ach, deine Kugel schafft Hendrik mit links”, feixte er frech und gab seinem Hengst den Weg frei. Wassertröpfchen stoben auf, als der Braune aus dem Stand heraus ansprang, direkt in eine Pfütze.
      “Dem zeigen wir, wer langsam ist”, murmelte ich meinem Hengst zu und drückte ihm die Waden in die Flanken. Leicht verzögert machte Divine zwei Trabtritte, bevor er in den Galopp übersetzte. Sein Schnauben erklang synchron zum Dreitakt seiner trommelnden Hufe, unter denen der Boden erbebte. Mit jedem Galoppsprung, den ich näher an Samu und seinen Hengst herankamen, spritze mir Klumpen aus Matsch entgegen, hinterließen dunkle Sprenkel auf dem hellen Fell und legte sich feucht auf meine Haut. Die raue Landschaft flog nur so an uns vorbei und für einen Moment spürte ich als sei die Freiheit grenzenlos. Stetig schob Divine seine Nase voran, sodass er mit Hendrik fast gleichauf war, als wir die Hengste wieder abfingen. Mit bebenden Flanken fielen die Tiere in den Schritt.
      “Dein Kleiner ist ziemlich flott geworden”, sprach Samu mir seinen Respekt aus.
      “Danke, einen Erfolg muss ja nach einem Jahr sichtbar werden”, lachte ich fröhlich und wuschelte meinem Hengst durch die dichte Mähne.
      “Jetzt untertreib mal nicht, du hast richtig viel geschafft mit Divine. Oder hast du schon vergessen, wie er zu Beginn aussah.”, schüttelte Samu den Kopf.
      “Ja …”, nickte ich unbestimmt. Optisch sah ich auch definitiv einen Unterschied, aber reiterlich schien sich seit Dezember nicht mehr zu tun.
      “Lina, ich merke doch, dass da noch ein ‘aber’ ist”, sagte der Finne und blickte mich scharf an,” brauchst du erst eine Auszeichnung für deinen Erfolg?” Ich zuckte mit den Schultern, woraufhin er sein Handy zückte. Seinem Gesichtsausdruck konnte ich entnehmen, dass er etwas im Schilde führte. Dass er verdächtigt, lange auf darauf herum scrollte, bestätigte meine These.
      “Samu, was tuts du da?”, hinterfragte ich langsam misstrauisch werdend.
      “Ich schaue”, sagte er und klickte etwas an, “für welches Turnier ich Ivy und dich melden werden.” Ein selbstsicheres Grinsen lag auf seinen Lippen, als er dies aussprach.
      “Nein, das geht nicht”, quietschte ich beinahe und riss panisch die Augen auf. Unmöglich konnte ich auf ein Turnier gehen und dann auch noch mit Divine. Das würde doch sicherlich in einer Katastrophe enden.
      “Doch und wie das geht. Ist ganz einfach”, grinste er und tippe auf dem Bildschirm umher.
      “Nein, nein, nein”, protestierte ich und wollte ihm das Handy wegnehmen. Geschickt ließ er Hendrik zur Seite weichen und geriet dabei außer Reichweite. “Ich habe das doch noch nie gemacht und … und Ivy auch nicht. Das kann gar nicht klappen.”
      “Gut, dann nicht mit Divine”, sprach er den Blick noch immer auf dem Viereck in seiner Hand, “Ich nehme an du hast keine Turnierlizenz?” Fragend blickte er mich an, bevor er Hendrik ein wenig in seinem Tempo regulierte, um mir nicht einfach davonzureiten.
      “Ähm, was …”, blinzelte ich perplex. Samu schien entschlossener zu sein, als mir lieb war.
      “Okay, dann müssen wir dir erst einmal eine organisieren”, murmelte er und notierte sich etwas in seinem Handy, bevor es wieder in seiner Tasche verschwand.
      “Ich habe noch gar nicht gesagt, dass ich das mache”, versuchte ich es mit einem letzten Widerstand, doch es half nichts. Samu blieb fest bei seiner Überzeugung und begann damit auszuführen, was alles auf mich zukam, um besagte Lizenz zu erwerben. Irgendetwas von einer … Green Card. So richtig zu hören, ich ihm nicht, versuchte eher zu überlegen, wie ich aus der Nummer rauskommen konnte, ohne tausend Tode zu sterben oder mich vollständig zu blamieren …
      „Du musst aber mitkommen, sonst mache ich das nicht“, stellte ich meine Forderung, als er erneut dazu ansetze, dass es keinen Grund für meine Verunsicherung gab. Er hatte leicht reden, sein Leben war auch stet von Prestige und Erfolg gekrönt gewesen.
      Der Finne grinste breit: „Natürlich, du brauchst schließlich einen Fanclub.“
      „Soweit ich mich entsinne, besteht ein Fanclub, aber aus mehr als einer Person“, entgegnete ich kritisch.
      „Richtig, aber ich gehe davon aus, dass dein Freund und Vriska, ebenfalls als emotionale Unterstützung mitkommen werden“, sprach Samu wohl gestimmt. Der braune Hengst unter seinem Sattel brummelte zufrieden, fast so als habe er zugehört und wollte uns damit seine Zustimmung vermitteln.
      „Mhm, Vriska bewundert, zweifelsohne, lieber ihren Basti auf der Bahn, als mir zuzusehen, wie ich bei einem Einsteigerturnier versage“, sprach ich pessimistisch. Ich hatte in letzter Zeit nicht wirklich das Gefühl, dass jemand ein ernstes Interesse an dem pflegte, was ich tat. Zuschauer ließen sich nur selten blicken und außer Niklas fragte kaum jemand nach meinem Alltag. Dies verursachte das Gefühl in mir, mich wie einer diese Fake-Anzeigen an einer Uhr zu fühlen. Den einzig den Zweck hatten einen schicken, teuren Look zu erzeugen, ohne dass dem Produkt einen tiefen Sinn verlieh. Ich seufzte leise und strich Divine durch die dichte Mähne.
      „Sag schon, was brennt dir auf der Seele“, sprach Samu sanft, „du bist doch sonst nicht so still.“ Wie immer erkannte der Finne, dass es mehr gab als das ausgesprochene.
      „Nichts Wichtiges“, murmelte ich verschlossen. Wie so häufig, kam es mir nicht richtig vor meinen besten Freund in meine banalen Probleme einzuweihen. In den meisten Fällen konnte er ohnehin nicht helfen. Den braunen Hengst hatte Samu so dicht an den Freiberger herangetrieben, dass die Steigbügel klirrend aneinanderschlugen.
      „Linchen, wenn es dich so beschäftigt, kann es nicht so unwichtig sein. Sprich mit mir“, drängte er weiter darauf, die Ursache meiner Stimmung zu finden. In einer ermutigenden Geste strich er mir über meine Schulter. Ich druckste ein wenig herum, während ich zu erklären versuchte, was in mir vorging. Obwohl es mit Mola relativ gut funktionierte, versetzte eine Tatsache, die mir Nour letzten Freitag vor Augen führte, der anfänglich Euphorie einen ordentlichen Dämpfer. Die junge Stute war ein Rennpferd und für die Rennen musste, sei nun mal eingefahren werden. Genau in dieser Tatsache lag das Problem. Mal ganz davon abgesehen, dass meine Grundkenntnisse bezüglich des Themas ziemlich eingeschränkt waren und bereits eine Weile zurücklagen, brach mir allein beim Gedanken daran auch nur Leinen in die Hand zu nehmen, der kalte Schweiß aus. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, wenn es das Ziel war ein Pferd auszubilden. Demnach würde meine Zeit, mit Mondlandung, wohl ziemlich kurz werden.
      Gerade als ich Samu darin einweihen wollte, dass Niklas inzwischen eine Wohnung in der Stadt suchte, genauer gesagt, mittlerweile eine solche gefunden hatte und er jetzt eine Entscheidung von mir verlangte, begann das Handy in meiner Tasche wie wild zu zappeln und wollte gar nicht mehr damit aufhören. Ein eingehender Anruf von Vriska war der Grund, wie ich bei einem Blick auf den Bildschirm feststellte.
      „Liiiina“, schallte mir direkt ihre Stimme ins Ohr kaum hatte ich den grünen Hörer bestätigt, „wo steckst du?“ Allein an der Klangfarbe konnte ich mir vorstellen, wie sie ruhelos umherlief.
      „Ich bin mit Samu Ausreiten“, entgegnete ich und wollte noch den Grund für ihren Anruf erfragen, das fiel sie mir bereits ins Wort. „Wie schnell kannst du bei den Stuten an der Weide sein?“
      „Fünfzehn Minuten, wenn ich mich beeile, vielleicht … Acht“, schätze ich, die Entfernung zur Winterweide ab und überlegte gleichzeitig, was so wichtig sein konnte, dass es nicht warten konnte, bis ich von allein wieder zurückgekehrt wäre.
      „Perfekt, dann beeil dich“, war alles, was ich noch vernahm, bevor das Gespräch abrupt abbrach. Mist, der Mobilnetz war abgebrochen. Fragend hob Samu die Augenbrauen, als ich das Handy nach einem verzweifelten Versuch den Funk wiederzuerlangen, wegstecken.
      „Vriska möchte, dass wir zurückkommen. Ich glaube, es war wichtig“, erklärte ich knapp und versetzte meinen Hengst in den Trab. Ohne Protest tat Samu es mir gleich und wir folgten, dem schmalen Trampelpfad, der auf direktem Weg zum Hofende führte, als der Hauptweg.

      Vriska
      Rhythmisch bebte die Flanke der Stute, die auf der matschigsten Stelle im Gras lag. All das Weiß in ihrem Fell färbte sich braun-grau und mittlerweile auch Rot an den Fusseln der Hinterbeine. Ihren zerzausen Schweif hatte Lars in der Eile eingeflochten, um dem Fohlen den Weg auf die Welt zu erleichtern. Doch nun hing ich an seinem Arm. Die keuchende Atmung des Tinkers am Boden verunsicherte mich, gleichzeitig wusste ich, dass es ein Geschenk der Natur war. Keiner von uns ahnte, dass die Stute Beifang hatte, umso faszinierender, wie aus einem Pferd zwei wurden. Kleine Hufe ragten heraus und ich war mir nicht mehr sicher, ob ich weiter hier stehen wollte am Zaun.
      “Wo bleibt die nur?”, murmelte ich ihn Lars’ kräftige Schulter, an der ich nach Sicherheit suchte.
      “Lina kommt gleich”, aufmunternd strich er mir über den Rücken, “aber das Fohlen ist schon fast draußen. Hoffentlich verpasst sie das Aufstehen nicht. Das ist das Beste.”
      Er konnte nicht riechen, wie viel Kraft mir dieser Umstand raubte. Die letzte Geburt fiel auf schlechte Zeiten, für die Kölski nichts konnte und dass er ein Zwilling wurde, auch nicht. Der Stute nahm es viel und mir noch mehr, dass Krít derartig litt. Zeitgleich musste ich mit dem Tod meiner besten Freundin kämpfen. Zu viel für mein kleines Hirn, dass ohnehin Probleme schuf, die es nicht gab. Offenbar drückte sich das Chaos nach außen, denn Lars legte seinen Arm um mich.
      “Das wird schon und Lina kommt auch”, sagte er und zeigte zum Wegesrand. Ich richtete mich etwas auf. Holys Kind, rabenschwarz, mit kleinen Abzeichen an den Beinen, hing nur noch mit den Hinterbeinen in ihr.
      Von der Seite schallte gleichmäßiger Hufschlag auf dem nassen Waldboden. Das Trommeln drückte mir auf die Ohren. Kalte Luft zog wie eine Meeresbrise durch mein Haar, bevor warmer Atem mir am Ohr kitzelte. Eine weiche, helle Pferdenase drückte sich nah in mein Gesicht, obwohl ich eigentlich in Lars‘ Arm schützend lag.
      “Gerade noch rechtzeitig”, grinste ich Lina an, die sofort vom Hengst sprang. Ohne darüber nachzudenken, ließ sie die Zügel los und Samu griff direkt danach, mit einem unverständlichen Seufzer auf den Lippen. Sie stellte sich zu uns, schenkte meiner ungewöhnlichen Position keinerlei Beachtung, sondern blickte mit funkelnden Augen zur Stute.
      „Da ist der kleine Fratz ja schon“, stellte sie begeistert fest, „und so dunkel, gar nicht wie die Mama.“
      “Wer weiß, was sich auf ihr verirrt hatte”, lachte Lars, den Blick begierig auf mich gerichtet.
      „Los, geh‘ auch schauen. Wir haben so lange auf sie gewartet“, flüsterte er mir dann zu und gab mir einen kleinen Schubser, dass ich mich auch zum Fohlen bewegte.
      Holy stand auf, um ihr Neugeborenes zu säubern und der Rest der Herde kam langsam dazu. Dabei war auch Snotra, die ebenfalls ein Geschenk ankündigte. Unsere Vermutung aus Kanada hatte sich bestätigt. Glymur schaffte es in der kurzen Zeit zwei Stuten zu decken, zu meinem Enttäuschen war Kempa die andere. Von Milena hatte ich lange nichts mehr gehört und ich war froh, dass Tyrell ihr diese Nachricht überbrachte. Seiner Aussage zur Folge hatte sie keine Bedenken und freute sich sogar – kein Wunder, Glymur gehörte schließlich zu den guten Pferden.
      Ich scheute die Isländer etwas zur Seite, denn Holy wirkte alles andere als zufrieden mit der Situation. Ihre Ohren lagen im Genick und zwischendurch quietschte sie leise. Lina nährte sich dabei langsam dem Fohlen, um es genauer inspizieren zu können. Leise murmelte sie einige fremdländische Worte und behielt dabei die Körpersprache der Stute im Blick. Der Tinker schenkte ihr allerdings das nötige Vertrauen, sodass Lina sich mit geringem Abstand vor Holy mit dem Neugeborenen hocken konnte. Erschöpft lag das kleine Wesen im Gras und erhob langsam den Kopf und richtet zum ersten Mal die kleinen Ohren auf. Die Augen blinzelten langsam. Meine Beine standen wie verwurzelt auf der Stelle. In mir zerrte die Neugier, aber Angst und Schuld lag im Vordergrund meiner Bewegungsunfähigkeit.
      “Ivy scheint nicht der Vater zu sein, auch wenn es dich zu mögen scheint”, flüsterte ich mit einem zarten Schmunzeln.
      „Es scheint so“, nickte sie ein Lächeln auf den Lippen, „aber sicher hat Holy sich einen ebenso hübschen Hengst ausgesucht.“
      “Vielleicht erfahren wir es noch.”
      Eine Weile standen wir in der Herde. Tätschelten all die neugierigen Stuten. In kleinen und vorsichtigen Schritten kämpfte sich das junge Pferd auf die Beine. Zittrig stand es im Dreck, das Fell nass, aber sauber geputzt von der blutverschmierten Stute. Alle Augen waren auf es gerichtet und eine angenehme Stille hing in der Luft an diesem kühlen Märztag. Weiterhin nuschelte Lina in ihren hohen Kragen hinein, während ich die Stuten mit Mineralien aus meiner Jackentasche versorgte, um sie vom Fohlen fernzuhalten. Die Männer unterhielten sich am Zaun, nicht sonderlich angetan von der Situation.
      “Wann kommt denn der erste Traber?”, fragte Lars. Ich löste mich von den Stuten. Neugierig liefen sie mir nach, schließlich hatte ich noch immer die Leckereien bei mir.
      “Mitte, Ende April. Lotti war als Erstes trächtig geschallt worden”, klärte ich ihn auf. Langsam wurde mir kalt. Durch meine gefütterte Neoprenjacke kroch der Wind an meine verschwitzte Haut und Kleidung. Selbst die Winterreithose hielt nicht, was sie beim Kauf versprach. Wirklich passend gekleidet war ich somit nicht für einen so langen Aufenthalt auf der Weide, zu dem wollten wir nur kontrollieren, wie es den Pferden geht. Wer hätte es kommen sehen können, dass plötzlich ein Tinker im Dreck liegt?
      „Hat Nour dir schon erzählt, was Papa für eine Idee hatte?“, wechselte Lars das Thema. Ich schüttelte den Kopf und stieg durch den Zaun zu ihm. Samu drehte sich ebenfalls etwas ein, um dem Gespräch zu lauschen, denn seine beste Freundin war in ihrer eigenen Welt abgetaucht.
      „Er möchte ein oder zwei Pferde kaufen.“ In seinen Augen leuchtete es, als hätte er im Jackpot gewonnen.
      „Oh, das ist toll“, versuchte mich freundlich gesinnt auszudrücken, aber der ironische Unterton schwang mit. Woher mein Unmut rührte, erklärte sich mir nicht, aber vermutlich war es meine allgemeine Stimmung.
      „Auf jeden Fall und für Bear gibt es bereits Deckanfragen“, erzählte er weiter.
      “Und selbst ein Fohlen von ihm ziehen?”, schlug ich vor. Der Frühling stand bevor. Zugvögel kehrten aus dem Süden zurück, obwohl wir gerade einmal an den zehn Grad Celsius kratzten und das auch nur an wirklich heiteren Tagen. Noch deutlicher spürte man eine Leichtigkeit, ein beschwingtes Gefühl, das über den Hof zog, wie eine Welle aus Hormonen, von denen niemand verschont blieb. Es schien, als würde es in unserer Natur liegen, doch ich wusste es besser. Jahreszeiten beeinflussten uns nur in die Stimmung.
      “Nun”, er atmete stark aus, “wir haben noch einen Dreijährigen in Visby stehen, der von Bear abstammt.”
      Verblüfft drehte ich mich deutlich zu ihm.
      “Wieso habt ihr ihn nicht mitgebracht?”, hakte ich nach.
      “Er gehört uns nur zur Hälfte und bisher gab es keinen Grund den Trainer zu wechseln. Ihm geht es gut dort”, erklärte Lars zuversichtlich.
      “Schade, kein kleiner Bear am Hof”, theatralisch drückte meine Unterlippe über die andere.
      “Die beiden haben keine Ähnlichkeiten”, merkte er an. Aus der Innentasche seiner Jacke holte er das Handy heraus. Die Finger huschten zügig über den Bildschirm, bevor er mir das Gerät reichte. Irritiert drehte ich es. Überall waren Risse im Glas, die noch frisch wirkten. Durch die Folie sah ich, dass auch der Bildschirm betroffen war.
      “Mh”, seufzte ich in mich hinein.
      “Jetzt schau dir die Bilder an, nicht das Handy”, rollte er mit den Augen. In der Zeit verdunkelte sich die Oberfläche.
      “Geht nicht”, gab ich es ihm zurück. Lars schüttelte schmunzelnd den Kopf und tippte seinen Bildschirm-Code ein. Schon sah ich, was er mir präsentierte. Auf den Bildern war ein junges Pferd, schmale Beine, mit einem breiten Kopf und Rumpf. Den Nasenrücken zierte eine zarte Blesse. Nur ein Bein zeigte ein kleines Abzeichen. Von dem vielen Weiß des Vaters übertrug sich nichts auf das braune Tier und eine solche imposante Ausstrahlung hatte es ebenfalls nicht.
      „Cool“, sagte ich unbeeindruckt.
      “Was ist cool?”, schnappte Lina das Wort auf. Die Kleine beschloss wohl, dass das kleine dunkle Pferdebaby nun ausreichend Beachtung hatte. Möglicherweise lag ihre Wiederkehr aber auch an den herrschenden Temperaturen, die allmählich auch sie erreichten. Ivy hob den Kopf, als auch die Schritte seiner Besitzerin hörte. Einzelne kurze Grashalme ragten aus seinem Gebiss heraus.
      “Lars hat mir ein Bear-Kind gezeigt, aber es ist”, bewusst verstummte ich und biss mir auf die Lippe.
      Skeptisch hob er eine Braue.
      “Es ist was? Wolltest du etwas hässlich sagen?”, legte er mir nicht gesagt Worte in den Mund.
      Jetzt hob ich eine Braue, aber lächelte stolz zu ihm.
      “Das hast du gesagt, nicht ich”, scherzte ich.
      “Aber du hast es gedacht?”, fragte sie feixend und strich dem weichen Hengst, der sich ungestüm näher an den Zaun drängte, durch die dichten Haare auf seiner Stirn.
      “Noch nicht fertig. Das war mein Gedanke”, klärte ich die Situation auf, obwohl sie recht hatten. Samu hielt sich weiterhin aus der Sache heraus, aber folgte uns gespannt. Dabei fraß sein Berittpferd im Grünstreifen die wenigen Halme.
      “Ich denke, wir sollten zurück. Es wird kalt”, stelle Lars monoton fest.

      © Mohikanerin, Wolfszeit // 30.405 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Mitte März 2021}
    • Mohikanerin
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      kapitel trettiosechs | 26. Oktober 2022

      Moonwalker LDS / Maxou / Northumbria / Astronaut in the Ocean LDS / Global Vision / Sturmglokke LDS / WHC‘ Golden Duskk / Pay My Netflix / Fieberglas / Wunderkind

      FREITAG, 6:15 Uhr
      LINDÖ DALEN STUTERI

      Vriska

      Viel zu früh klingelte der Wecker, nach dem es deutlich zu spät ins Bett ging. Allerdings schlief ich an Lars‘ Seite angenehmer als auf der Couch, was ich als kleinen Trost ansah. Seine Schulter war verdammt bequem.
      „Vriska, komm bitte“, forderte er mich zum wiederholten Mal auf. Schon vor mir hatte, er sich aus dem warmen Nest bewegt, war im Badezimmer und bereitete einige Brötchen vor.
      „Muss das sein“, knurrte ich mit rauer Stimme und drehte das Gesicht ins Kissen.
      „Ich fahre auch ohne dich, aber du bist dann für mindestens zwei Wochen gesperrt“, erklärte er trocken. Das wollte ich nicht. Seufzend schlug ich die Decke zur Seite und setzte die Füße mit einem Schwung auf den kalten Holzboden. Wie tausend kleine Ameisen kribbelte der Kälteschmerz in mir und durchzog mich bis zu den Schultern. Zumindest schreckte es mich hoch und ich kämpfte mich zu einem Karton vor, in dem Sachen von mir lagerten. Erfolgreich fing ich einen Pullover, Shirt, Unterwäsche sowie Hose und Strümpfe. Nach einer raschen, aber warmen Duschen war für einen Augenblick wie neu geboren, als mich die Realität wieder einholte.
      „Wunder lahmt“, seufzte Lars und sah von seinem Handy auf.
      „Also bleibt er hier?“, hakte ich nach. Blöde Frage, natürlich würden wir ihm die Fahrt nicht zumuten.
      „Sieht so aus. Papa regelt gerade, dass wir ein Attest bekommen“, erklärte er.
      Es war gar nicht so leicht, so früh einen Tierarzt zu bekommen, aber sein Start war erst gegen Nachmittag und bis dahin sollten wir den Wisch haben. Also entfiel ein Start für mich, schade, auf den Schecken hatte ich mich besonders gefreut. Nach Humbrias Fehler in der letzten Woche konnte ich nicht genau einschätzen, wie das Rennen in dieser Woche sein würde. Halmstad lag an der Nordsee und zählte zu den gut besuchten Veranstaltungen in unserer Region. Die Schmach wäre groß, erneut einen Fehler zu machen.
      Ich lief zum Stall, um Nour und Bruno zu helfen. Zumindest versucht ich es, denn der Kaffee entfaltete noch nicht seine Wirkung. Schwer zog sich jeder Schritt über den gefrorenen Boden, die Luft kalt, aber erfrischend. Dunkel war es zu dem auch, was meinem Körper klar vermittelte, lieber wieder zu schlafen. Zur gleichen Zeit bewegte sich Lars zu Lina, um auch ihr selbiges Leid anzutun.
      Mit einer halben Stunde Verspätung fuhren wir vom Hof, Bruno am Steuer des riesigen Gefährts. Sechs Pferde hatten wir dabei, so viele wie noch nie. Jeder Kilometer brachte mehr Zweifel ins Rollen, aber die Müdigkeit hielt mich fest in ihren Klauen. Ebenso Lina, die bereits im Sitz eingeschlafen war.

      10:30 UHR
      HALMSTAD, TRABRENNBAHN

      Gähnend stieg ich aus dem Transporter, streckte die Arme in die Luft und nach einem kräftigen Atemzug. Eine Geruchsmischung aus Fisch und Plankton kroch mir in die Nase, der typische Frühling des Meeres. Überall waren Leute, bekannte und unbekannte Gesichter, die ich eher anhand ihrer Pferde identifizieren konnte. Bruno öffnete mit seinem Sohn den Transporter und als Erstes führte ich Humbria, als einzige Stute, heraus. Ebenso neugierig blickte sie sich um. In den Ohren trug sie Nours altbekannte Watte und das nahm ihr vermutlich den ersten Schreck. Bevor es wieder in die Box ging, schnappte ich mir eine Gerte und lief los, um sie zu führen. Lina kam im selben Moment noch dazu.
      “Wir gehen uns die Füße vertreten”, erklärte ich.
      “Oh, das klingt nach einer guten Idee. Ich komme mit”, verkündete sie inspiriert. Humbria drehte sich zu der kleinen Brünetten um, die ein Stirnband über die Ohren zog und an meine Seite setzte. Leiste brummte das Pferd. Kurz tippte ich mit der Gerte an ihre Hinterhand und das Pferd folgte, ohne ein weiteres Mal den Kopf zum Gras zu senken. So wünschte ich mir das Tier. Wir sahen uns um, Lina das Gelände und ich suchte den weißen Transporter mit dunkelblauer Aufschrift.
      “Das hier ist wirklich kein Vergleich zu Kalmar”, stellte ich teils überwältigt, teils eingeschüchtert fest.
      “Ja, so gigantisch”, nickte meine Kollegin, die ähnlich zu empfinden schien, ”ziemlich beeindruckend.”
      “Vielleicht schauen wir mal da”, ich zeigte auf einen kleinen Imbissstand, bei dem ein paar Leute anstanden und es verführerisch süß roch, “da könnten wir eine Stärkung bekommen.”
      “Oh ja, das könnte ich jetzt gut gebrauchen, bei der Aktivität so früh am Morgen”, entgegnete sie.
      “Dabei hast du ebenso tief geschlafen, im Transporter.”
      Zusammen stellten wir uns an. Humbria inspizierte dabei alles sehr genau. Die Girlande an der Markise war dabei ihr Lieblingsobjekt. Mit langem Hals streckte sich die Stute nach oben und versuchte mit der Oberlippe an das seltsame bunte Zeug zu kommen, das sie schließlich noch zu fassen bekam und herunterriss. Wie einen Schal legte ich ihre Trophäe um den Hals.
      “Dann muss ich es wenigstens nicht abmachen”, scherzte der Eigentümer.
      “Tut mir leid”, stammelte ich unbeholfen, aber beruhigt, dass es kein Problem darstellte.
      Als Nächstes in der Reihe bestellte ich mir einen großen Kaffee und Lina betrachtete noch immer die Speisekarte.
      “Das heißt nicht, dass ich ausgeschlafen bin”, sprach sie an mich gewandt, bevor sie ebenso ihre Bestellung aufgab. Diese bestand aus einer heißen Waffel und erstaunlicherweise einem kleinen Milchkaffee. Es roch perfekt, aber jede Zubereitung war mit Milch oder Eiern. Vor Enttäuschung atmete ich kräftig durch und bezahlte unsere Bestellung. Humbria hingegen wirkte vollends glücklich mit ihrer Girlande, mehr Hund als Pferd.
      “Morgen kannst du wieder ausschlafen”, grinste ich.
      “Das hoffe ich doch. Das nächste Mal frage ich erst nach der Uhrzeit”, lachte sie milde.
      „Nächstes Mal müsste wieder in Kalmar sein“, erklärte ich gutmütig und nahm einen Schluck aus dem Pappbecher, der bereits mit kleinen Wolken ankündigte, heiß zu sein. Schmerzhaft krampfte mein Gesicht zusammen, als die Zunge die Flüssigkeit berührte.
      Angekommen im Stall suchten wir nach Humbrias Box, die mittig gelegen von Lina gefunden wurde. Ich nahm die Decke ab, wechselte sie aus und stellte das Pferd hinein. Ohne sich ein einziges Mal zu drehen, warf sich die Stute in die Einstreu und wälzte sich ausgiebig darin.
      „Mache es dir nicht zu bequem, du musst gleich in den Heat“, scherzte ich und versuchte es ein weiteres Mal aus dem Becher zu trinken. Immer noch zu heiß.
      “Ich fürchte, das ist ihr ziemlich egal. Sei eher froh, dass es eine Box und keine Matschpfütze ist”, entgegnete sie und wagte sich an das Gebäck in ihrer Hand.
      “Die Dankbarkeit ist groß. Aber sag mal, was erwartest du denn von heute?”, interessiert hakte ich nach, wieso sie mitkommen wollte.
      “Darf ich keine Zeit mit dir verbringen wollen? Zugegeben bot sich das außerdem als gute Gelegenheit, dass Samu aufhört mir vorwerfen, ich käme ja nie von Hof”, erklärte sie ihre Motivation.
      “So meinte ich das gar nicht, sondern ob du etwas Bestimmtes hier erleben möchtest. Aber klar, du darfst natürlich mit mir Zeit verbringen”, stellte ich richtig, ohne den Blick von Humbria zu lösen, die weiterhin in dem Einstreu lag und das Leben genoss in großen Zügen.
      “Dich mit einem Schleifchen zu sehen wäre schön”, lächelte sie, “aber so wirklich konkrete Erwartungen habe ich eigentlich nicht.”
      “Im Stolopp gibt einen Pokal”, tönte Bastis tiefe Stimme durch Gang.
      “Stalker”, rief ich ihm lachend zu. Woher nahm ich die Energie nur? Für einen Augenblick schüttelte ich mich, aber dann stand er schon bei uns. Obwohl in meine Nase noch das Meer und das Röstaroma des Kaffees in meiner Hand hing, schwang sein Parfüm mit, das mir den Verstand vernebelte.
      “Na, dann auch mit einem Pokal”, korrigierte Lina ihre Aussage mit einem breiten Grinsen.
      “Aber leider könnt ihr euch beide dann nur aus der Ferne anschauen”, legte er noch eine Stufe an Provokation oben darauf. Sein Blick wanderte von unten nach oben, bis sich für einen Atemzug unsere Augen trafen. Sofort sah ich weg. Ebenso unbeholfen wirkte er. Wollte Basti eine richtige Begrüßung oder was hatte sein unsicheres Tänzeln auf der Stelle zu bedeuten?
      “Das glaubst auch nur du”, schnaubte ich schnippisch.
      “Ich würde aufpassen, Vriska und Humbi sind eine ernstzunehmende Konkurrenz”, hielt Lina zu mir.
      „Wir werden sehen. Die Nachwuchsstute von Papa ist ein Kämpfertyp und deins“, ein zartes Grinsen huschte über seine Lippen, als er verstummte.
      „Sie ist, was genau?“, leicht eingeschnappt blickte ich mit senkten Kopf nach oben, dabei hob sich eine Braue an.
      „Eher ein Dauerläufer mit wenig Takt“, legte Basti seine Behauptung nieder. Wie konnte er den armen Pilz derart verurteilen? Er kannte sie gar nicht.
      Ich verschränkte die Arme.
      „Du bist wohl kaum hergekommen, um mein Pferd zu beleidigen“, versuchte ich den Grund seiner Anwesenheit genauer zu untersuchen.
      „Nein, eigentlich nicht. Aber du hast nicht geantwortet“, zuckte er mit den Schultern, „dann traf ich Lars, der meinte, dass du hier bist.“
      Etwas geschmeichelt fühlte ich mich schon, dass ich es ihm wert war, nachzuschauen, was ich tat. Mich in Sicherheit wiegend, vielleicht war es auch die Müdigkeit, die Teile meines Gehirnes außer Kraft setzte, wollte ich mehr wissen. Dabei behielt ich natürlich die Uhr im Blick, denn der Kampfwille, das Pferd seiner Familie zu überholen, wuchs.
      „Verstehe“, ich nickte unbestimmt, musterte ein weiteres Mal sein Gesicht, „hast du mich etwa vermisst?“
      Wie ein hilfloses Tier sah er sich im Stall um, aber wir waren allein, also fast. Schließlich stand noch Lina neben mir, wenn auch mit der Waffel im Kampf. Basti schwieg für mehrere Sekunden. Seine Hand fasste sich durchs kurze Haar und rückte das Cap wieder gerade. Erst dann seufzte er.
      „Es war schade, dass du gestern nicht kommen konntest“, stammelte er. Ich trank gerade meinen Kaffee, der bereits etwas abgekühlt war und damit trinkbar. Dennoch verschluckte ich mich bei seinen Worten. Den halben Kaffee verteilte ich auf dem Beton. Mist.
      „Wir hatten Teamabend, den konnte ich schlecht verschieben“, erklärte ich die Wahrheit schönend. Lina schielte zu mir, aber blieb stumm.
      „Schon gut, aber als ich sah, dass alle von euch draußen standen, wollte ich auch nicht, dass du hier allein bist. Doch wie sehe, brauchst du mich nicht“, verriet er sich immer mehr. Obwohl ich Bastis Zeichen deutlicher wurden, konnte ich mir kaum vorstellen, dass es der Realität entsprach. Für mich wirkte es wie ein falscher Film und ich wartete nur darauf, dass die versteckte Kamera sich lüftete. Aber nichts von alledem passierte, stattdessen stand er vor mir.
      „Das ist im übrigen Lina. Meine Lieblingskollegin aus Kanada“, stellte ich sie endlich mal einander vor, auch wenn sie über ihn vermutlich schon alles wusste, nachdem ich stets meine neusten Informationen teilen sollte.
      „Nett dich kennenzulernen. Fährst du auch?“, fragte er.
      “Ich freue mich ebenso. Nein, das gehört zu Vriskas Vorlieben”, erwiderte sie die Worte höflich, aber recht kurz angebunden, was wohl weniger an Basti als an dem Thema liegen mochte.
      „Vorliebe?“, leicht irritiert sah er zu mir, „ich dachte, dass unser Prinzesschen schwedischer Meister in der Dressur werden möchte.“
      Unangenehm drückte mein Herz auf die Geschwindigkeit und färbte das Gesicht in dem Bruchteil einer Sekunde zu einem Stoppschild. Möglichst unauffällig versuchte ich die Scham zu verstecken, gut, ich drehte mich weg und sah zu Humbria in die Box, die noch immer in Einstreu lag und döste.
      „Abwarten“, murmelte ich. Dann bewegte mich etwas. Ich hatte bemerkt, dass mein Sulky am falschen Pferd stand und wollte ihn schon mal herholen. „Ich bin gleich wieder da.“
      Die beiden nickten und ich lief zu Walker, der interessiert seinen Kopf in meine Richtung reckte.
      „Ich muss einmal blöd Fragen stellen“, hörte ich Basti zu Lina flüstern, „läuft was bei ihr und Lars? Der hatte heute besonders schlechte Laune. Erst seitdem er bei euch ist, wirkt er vollkommen ausgewechselt und distanziert.“
      “Meines Wissens nicht”, hörte ich ihre zurückhaltende Antwort. In meinem Kopf erhob die Stimme direkt Beschwerde, denn nur ‚Nein‘, hätte die richtige Antwort dazu sein können. Stattdessen fummelte ich am Sulky herum, um dem Gespräch unbemerkt weiter zuzuhören.
      „Aber sie meint es schon so, wie ich es mitbekomme, oder? Ich traue der Sache nicht“, seufzte er. Mir erschloss sich das alles nicht. Wieso fragte Basti nicht mich? Und wieso holte er so viele Informationen ein? Kann er nicht weiter auf Distanz bleiben? Je mehr ich darüber nachdachte, umso stärker wurde der Druck auf Humbria und mich. Das nervende Ich im Kopf wollte ihn beeindrucken und heute schien genau der richtige Tag. Ich hatte dieses Bauchgefühl, dass die schlafende Stute besonders viel Elan im Rennen zeigen würde.
      “Ja, sie meint es wirklich so, darauf kannst du vertrauen”, entgegnete die Kleine aufrichtig. Immerhin diese Frage beantwortete sie korrekt und ich entschied, das Privatgespräch für beendet zu erklären. Mit dem leichten Rennsulky hinter mir herziehend, kam ich zurück. Basti stellte sich einen weiteren Schritt von Lina weg, fasste sich erneut durchs Haar.
      „Wollen wir den Heat zusammenfahren? Vielleicht lohnen sich doch tausend Kronen auf dich?“, fragte er. Auch Lina huschte ein freundliches Lächeln über den Lippen, als wäre das auch in ihrem Sinne. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mir ihre Pläne in Halmstad verheimlichte.
      „Können wir machen, aber ich möchte nicht, dass du arm wirst“, gab ich zu bedenken, dann, das war nicht gerade wenig Geld. Besser könnte er es einem Tierheim spenden, wenn Basti es dringend verlieren wollte.
      „Mäuschen, wenn ihr beide gewinnt, macht ihr mich zu einem reichen Mann. Eure Quote war vorhin bei 7,8“, funkelten seine Augen enorm.
      „Warum weißt du das so genau?“, blieb ich wenig begeistert von seinem Spielgedanken.
      „Das Pferd von Papa läuft doch mit und wir waren schon am Wettschalter. Sie bringt nur 2,2 gerade“, setzte er fort, „wir machen es so. Wenn du … wir gewinnen, dann nehmen wir das Geld und du hast einen gemeinsamen Wunsch frei.“
      Nun leuchteten meine Augen, aber überfordert suchte ich bei Lina Rat. Diese nickte aufmunternden: „Worauf wartest du? Das sollte ein klares Ja sein.“
      „Okay, ja. Gut, machen wir“, stammelte ich vor mich hin. Er lachte und lief zur Tür hinaus, durch die er auch hineinkam. Mein Gesicht vergrub ich abermals in den Händen. All das, was in wenigen Minuten hier im Stall passiert war, hätte ich mir in keiner Dimension vorstellen können.
      „Gott, wieso ist er so perfekt“, jammerte ich über mein Luxusproblem.
      „Das habe ich gehört“, erklang es noch aus der Ferne, deutlich das Lächeln auf seinen Lippen zu hören. Damit war es um mich geschehen. Aus dem leichten Pink wurde ein leuchtendes und signalfarbenartiges Rot, dass vermutlich jeden zum Anhalten bewegen würde. Einmal schlug ich den Kopf gegen das Metall, das die Boxen aneinanderhielt. Das Holz wackelte und Humbria sprang wie von einer Biene gestochen auf.
      „Meinst du nicht, es gewinnt sich besser, wenn dein Kopf unversehrt bleibt? “, runzelte Lina irritiert und voller Unverständnis die Stirn.
      „Vielleicht schon, ja“, stellte ich fest, rieb mir dabei die Anstoßstelle, die an- und unangenehm zugleich pochte. Immerhin wusste ich, dass ich wach war und dass alles der Realität entsprach.
      Humbria, die noch etwas wackelig auf den Beinen stand, blickte mich mit ihren großen hellen Augen an. Sie wusste, was folge, als ich sie am Halfter herausholte und in der Stallgasse an den dafür vorgesehenen Stricken befestigte.
      „Weißt du, ob wir Zugwatte dabeihaben?“, fragte ich Lina, als wir das Pferd gemeinsam putzten.
      „Bestimmt haben wir das, aber ihr habt gepackt, also solltest du das doch eigentlich wissen“, antwortete sie.
      „Bisher nutzte ich das nicht, aber damit könnte Humbria auf den letzten Metern noch mal deutlich zulegen“, erinnerte ich mich an die Ausbildung zurück. Bei einem guten Gefühl müsste ich schließlich nicht ziehen.
      Während Lina noch zu Ende putzte und den Beinschutz befestigte, machte ich mich auf die Suche nach dem großen Koffer, in dem unser Zubehör lag. Bei Vision wurde ich fündig. Tatsächlich hatten wir alle Hand an Dingen dabei, eine Zugohrenkappe, aber keine Watte. Das gefiel mir rein optisch jedoch nicht und an Ohren war die Stute zu empfindlich, um dort so viel Stoff dranzuhängen. Diesen zu ziehen, könnte einen Fehler bedeuten.
      „Sieht schlecht aus“, kam ich ohne Erfolg zurück und legte den Rest an Zubehör auf das Pferd. Da ich schon umgezogen war, konnte ich direkt den Sulky anhängen und mit Lina im Schlepptau zum Geläuf.
      Humbrias Anspannung zuckte nervös in ihrer Haut. Sie schlug mit dem Kopf um sich, trat dabei auf der Stelle. Ich versuchte sie möglichst, ruhig zu fahren, aber als ein weiteres ungehaltenes Tier an uns vorbeikam, setzte die Stute im Tölt voran. Durch kurze Paraden versuchte ich, sie zu bremsen, aber die Stute ließ das unbeeindruckt. Schließlich gab ich auf. Wenn sie es für das richtige hielt, konnte ich nichts daran ändern. Lina rief mir etwas nach, was im Lärm des Getümmels unterging. Immerhin wurde Humbria ruhiger, je näher wir dem Geläuf kamen.
      „Ich dachte schon, dass ihr euch verfahren, habt“, lachte Basti, der im lockeren Trab hinter uns auftauchte. Wieder erschrak sich das Pferd, aber reagierte auf meine Parade. Einmal schüttelte sie sich, um abzuschnauben.
      „Nein, so schwer war der Weg nicht“, erklärte ich grinsend.
      Er nickte zufrieden und fuhren die Pferde warm. Wenn ich nicht wüsste, dass ich in einer knappen Stunde mein Rennen anstand, hätte ich die Situation als befreiend und losgelassen beschrieben. Neben dem deutlich erfahrenen Pferd fühlte sich Humbria sicher. Der Trab war taktklar und rhythmisch, bis auf der kurze Anflug auf dem Weg, kam kein Viertakt hervor. Stattdessen streckte sie sich schön in der Bewegung und machte stellenweise sogar Happy Konkurrenz. Dennoch lag Druck auf meinen Schultern. Wenn Humbria allerdings wieder springen würde, gab es kaum Hoffnung für uns beide. Dann brauchte ich ein anderes Pferd für niedrige Rennen, was angesichts des aktuellen Trainingsplans Schwierigkeit mitbrachte. Zudem wollte ich kein anderes Pferd, zu viel Energie hatte ich in ihr bisheriges Training gelegt, sowohl zum Reitpferd als auch für die Rennen. Außerdem wollte diesen Wunsch einlösen.
      Konzentriert fuhren wir den Heat. Zwischendurch wechselten wir unsere Positionen, um die Pferde an die Situation zu gewöhnen. Anfangs schüttelte sich Humbria, wenn ihr Fieber zu nah kam, aber mittlerweile ignorierte sie die andere Stute. Auch wenn andere an uns vorbeizischten, kam keine Reaktion. Nach mehreren Runden schritt auch die Zeit voran.
      „Ich wünsche dir viel Erfolg, Mäuschen“, verabschiedete sich Basti.
      „Danke, dir auch“, antwortete ich gestärkt.
      „Wir sehen uns dann im Winnercircle. Ich setze auf euch“, mit einem Augenzwinkern lenkte er das Punktepferde ein zum Stallabteil. Ich wartete stattdessen am Geläuf mit Lina, die noch tausend Fragen hatte. Offenbar lockerte das Frühstück ihre Zunge, sodass ich beinah die ganzen schlechten Gedanken in den Hinterkopf drücken konnte.
      Bruno erreichte mit Sturmi die Qualifikation. Nour freute sich bereits auf das Rennen in der nächsten Woche mit ihm, sofern ich mit Humbria Fortschritte zeigte. Bis heute verstand ich nicht, wieso man dem armen Pferd nicht Zeit ließ, um sich zu entfalten, schließlich verlangte doch niemand, dass sie nach vier Wochen Training wieder auf Hochtouren lief, na ja, niemand außer Familie Alfvén.
      „Das wird schon“, sagte Lars dazu.
      Er hatte mich beim Warmfahren beobachtet und ich spürte den verärgerten Unterton, den sowohl Lina gestern als auch Basti vorhin angesprochen hatte. In meinen Augen waren wir dennoch einzig guten Freund, zu dem strebte er doch nach eigener Aussage, überhaupt keine Beziehung an. Außerdem, wenn es nicht so wäre, sollte er sich äußern und nicht, wie ich, alles in sich hineinfressen.
      Schließlich war es so weit. Im Schritt und langsamen Trab fuhr ich noch einige Runden, bevor die Durchsage kam. Zum Auftakt der Parade fuhr ich hinter allen anderen her und war froh, dass Humbria weiterhin ihre gute Form hielt. Der Marsch zum Auto kam schneller als erhofft und schon trabte sie im starken Tempo dem Fahrzeug heran. Es war ein guter Start. Kein Pferd sprang heraus und wir setzten uns noch vor der ersten Kurve vor allem anderen. Es sah leicht aus, aber war genau das Gegenteil. Sofern ich die Leinen lockerte, wurde sie schneller und mich beschlich das Gefühl, dass am Ende die Kraft fehlen könnte. Zudem war ich froh, ihren Kampfgeist gefunden zu haben. Aber es lag schon fast vor uns. Die anderen holten auf und die zickige braune Stute setzte sich neben uns. Humbria hatte noch Kraft, drückte sich immer tiefer ins Gebiss, bis ich ihr endlich die Möglichkeit freigab, anzuziehen. Mit jeder Schwebephase bäumte sich mehr Pferd vor mir auf. Die Mähne flatterte mit dem Zopf fröhlich im Wind und der Schweif kitzelte an den Wangen. Noch hundert Meter, dann hatten wir den Sieg. Tatsächlich dachte nicht viel darüber nach und mit einer Länge liefen wir durchs Zielfoto. Klatschen dröhnte von der Tribüne zu uns hinunter. Mit einem breiten Grinsen klopfte ich ihren Po. Die Stute pumpte, die Nüstern weit aufgebläht, aber die Schritte gleichmäßig. Mehr als glücklich drehte ich sie in der Kurve, um zum Winnercircle zu fahren. Auf halber Strecke kam Bruno dazu, der in die Leine griff, um sie zu führen. Mir rauchte der Kopf. Erst als den Blumenstrauß in der Hand, mit Pokal, hielt und für Gewinnerbild posierte, begriff ich, dass wir diesen Sieg mich nach Hause brachten.
      > Började rida sent och nu den första segern med ett kanadensiskt sto. Hur känner du dig?
      „Spät angefangen mit dem Fahren und nun den ersten Sieg mit einer kanadischen Stute. Wie fühlst du dich?“, drückte man mir ein Mikrofon ins Gesicht. Ich verstand nur die Hälfte. Das lag weniger an der Sprache, mehr am Rauschen meines Bluts und dem starken Wind.
      > Det är en stor ära.
      „Es ist eine große Ehre“, stammelte ich nur und der Herr begriff sofort, dass ich kaum ein Wort hervorbringen konnte. Er lachte kurz auf, eher verwirrt als belustigt.
      > Vi hade inga tvivel om de två i stallet och är glada att hon efter misstaget i förra loppet visade bättre form idag. Med framgång.
      „Wir hatten keine Zweifel an den beiden im Stall und sind froh, dass sie nach dem Fehler im letzten Rennen, heute eine bessere Form zeigte. Mit Erfolg“, schaltete sich Bruno mit ein. Musik ertönte aus den Lautsprechern und ich schwang mich wieder auf den Sitz, um zurück in die Box zu fahren. Der Plan wurde gestrichen. Vor mir tauchte Basti auf, mit einem derartig strahlenden Lachen, dass ich vor Glück beinah vom Sulky rutschte. Natürlich projizierte ich seine Freude sehr auf mich, doch der Grund waren die ganzen bunten Scheine vom Wettschalter, so meine Annahme. Beweisen konnte ich meine Gedanken nicht, aber zweifelte weiterhin daran, dass mich jemals jemand mögen, könnte. Es lag einfach in meinem Blut, dass jeder einen bösen Hintergedanken haben würde, erst recht, nachdem Erik mir selbiges bewiesen hatte. Lina sprang auch aufs Geläuf dicht hinter ihm.
      “Ich wusste, doch ihr zwei könnt das schaffen, herzlichen Glückwunsch”, strahlte die Kleine beinahe so freudig, als habe sie selbst gewonnen. Sie nahm mir den Strauß und Pokal ab, die ich beide auf unbestimmte Weise zwischen meine Beine, Hänge und Leinen hielt.
      “Danke”, sagte ich zittrig und suchte den Blickkontakt zu meinem Schwarm, der neben mir lief, die Hand auf meiner Schulter gelegt. In mir brach ein Sturm aus, zerstörerisch und ungezügelt wie psychischen Probleme, die mich steuerten. Von seiner Berührung aus trug sich das wohle Gefühl durch den ganzen Körper, wusste nicht genau, wie ich all das verstehen und verarbeiten sollte. Ich hatte keinen Vergleich. War es normal, sich zu fühlen? Schließlich waren Erik und ich uns ziemlich schnell einig, dass die Anziehung von beiden ausging, aber seine Körpersprache verstand ich nicht. Es könnte auch reine Freundlichkeit sein, wie von Lars.
      “Geborene Champions”, lobte Basti uns, “aber leider muss ich dich wieder verlassen. Netflix möchte auch laufen.”
      “Sehen wir uns später noch?”, rief ich ihm nach. Er drehte sich um und zuckte deutlich mit den Schultern, hob auch die Arme dabei an. Wie genau sollte ich das verstehen? Hing es an mir oder wollte er das Geld doch komplett behalten? Auf jeden Fall hatte ich Humbria davor gerettet, wieder von der Trainingsliste zu fliegen und das nächste Rennen lag in fassbarer Nähe.
      “Und wie fühlt man sich so als Champion?”, fragte Lina interessiert und in Plauderlaune.
      “Musst du das Pferd fragen, aber wie wäre es, wenn du es einfach testest?”, strahlte ich provokant und stieg aus dem Sitz. Leicht zog ich an den Leinen, um Humbria anzuhalten, die sich bereits beruhigt hatte und geduldig den Hilfen folgte.
      “Was, ich soll … jetzt?”, stammelte sie überrascht und ein leichtes Zittern machte sich in ihrer Stimme bemerkbar. Gleichzeitig schlossen ihre Finger sich fest um die Gegenstände in ihnen.
      “Ja, ich führe sie. Du musst auch nicht die Leinen nehmen”, schlug ich entschlossen vor und öffnete den Helm unter meinem Kinn, sonst würde es noch eine Auszählung von der Rennleitung geben oder einen der Helfer, die auf dem ganzen Gelände herumschwirrten wie gierige Mücken.
      “Du schwörst mir das Humbi brav ist?”, brachte sie piepsend hervor und schielte ängstlich zu der Stute.
      “Sieht sie aus, als würde etwas passieren?”, fragte ich stattdessen. Der Pilz konnte ihren Kopf nicht einmal halten, sondern hing in meinem Arm. Vorsichtig strich ich den Nasenrücken, während die Augen geschlossen waren. Selbst, als Pferde hektisch an uns vorbeizogen, öffnete sie diese nicht.
      “Nein?”, fragte sie mehr, als dass es eine Feststellung war. Dann wurde sie still, blickte nervös die Stute an, dann glitt ihr Blick irgendwo in die Leere. Ihre Mimik verriet nicht, dennoch war ich mir sicher, dass in ihrem Inneren ein Kampf tobte. Bestimmt eine halbe Minute war sie ebenso unbeweglich wie die Stute, bis sich ihr Blick wieder klärte.
      “Okay”, ein leichtes Zittern lag noch immer in ihrer Stimme, “ich probier’s, aber nur … nur ganz langsam.” Der Mut hatte sich offenbar als der Stärkere in dem inneren Gefecht herausgestellte.
      Kurz lachte ich, denn obwohl die Stute müde war, mochte sie langsam nur bedingt. Ich sagte nichts dazu, aber hoffte darauf, dass Humbria die Unsicherheit ihrer Fahrerin spüren würde. Meine Preise nahm ich ihr aus den Händen.
      “Leinen?”, fragte ich und bot das Leder an. Hektisch schüttelte sie ihren Kopf.
      Ich fummelte diese aus dem Gurt, machte einen großen Knoten rein und setzte das Pferd so langsam wie möglich in Bewegung. Erst schlug sie aufgebracht mit dem Kopf, doch als Lina schon hinabspringen wollte, blieb Humbria ruhig. Lobend wisperte ich der Stute zu. Schritt für Schritt legte ich etwas an Tempo zu, denn auch ich konnte nicht derart langsam laufen. Dennoch blieb es bei Schildkrötengeschwindigkeit bis zum Stall. Dann zuckte ich mein Handy und machte ein Bild, bevor Lina überhaupt Einspruch erheben konnte. Siegessicher grinste ich.
      “Ja, ja, das Leid für die Ewigkeit festhalten”, jammerte sie wenig ernstzunehmend und kletterte von dem Gestänge hinunter, als hätte sie Sorge Zuschauer anzulocken. Unmittelbar entspannte sich ihre Körpersprache, kaum hatte sie festen Boden unter den Füßen.
      „Samu glaubt mir das sonst nie im Leben“, lachte ich, Humbria öffnete ich sofort das Kopfstück und sie scheuerte sich ausgiebig. Ohne die Stricke zu befestigen, stand sie in der Gasse. Ich löste zunächst die Startnummern, reichte sie Lina, die sie an die Box hing. Diese waren nur gestellt von der Bahn: dann löste ich den Klickschluss vom Sulky und stellte diesen Weg. Zusammen nahmen wir das ganze Zeug ab, putzten noch einmal über das verschwitzte Fell, bevor ich die trockene Decke auflegte. Lina warf die Standardmenge an Futter in den Trog, dann konnte Humbria sich ausruhen. Bis zum Rennbeginn hatten wir einige Minuten und trotteten hinüber. Nour drehte bereits mit ihrem Hengst Runden.

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      Ausdauertraining / Rennen L zu M | 28. Februar 2023

      Millennial LDS / Drive Me Home Tonight / Ehawee / Rainbow / WHC' Golden Duskk / Planetenfrost LDS / Moonwalker LDS

      Im entspannten Trab bewegten wir die Trainingspferde über die Bahn. Neben einiger der Zuchthengste hatten wir auch Gastpferde dabei. Besonders Toni zeigte Bedarf. Grundsätzlich erwies sich ihr Trainingsstand ziemlich gut, jedoch zog sie wie besessen an den Leinen, sodass die Durchlässigkeit im Vordergrund stand. Mill hingegen lief fröhlich voran, wie erwartet. Damit waren alle Rennpferde oder eher ehemaligen Rennpferde bewegt, etwas verbessert an der Ausdauer.

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    5 Jan. 2022
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  • Dustin ist 6 Jahre alt.

    Aktueller Standort: Lindö Dalen Stuteri, Lindö [SWE]
    Unterbringung: Hengstpaddock


    –––––––––––––– s t a m t a v l a

    Aus: Liliada [Englisches Vollblut]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Indiana ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Shew O'gold ––––– MV: Ehrengold ––––– MVV: Solo


    Von: Architekkt [Standardbred]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt



    –––––––––––––– h ä s t u p p g i f t e r

    Zuchtname: WHC' Golden Duskk
    Rufname: Dustin
    Farbe: Schwarzbrauner Pangare
    [EE AtAt nPa]
    Geschlecht: Hengst
    Geburtsdatum: August 2014
    Rasse: (Veredeltes) Standardbred [STB]
    Stockmaß: 161 cm

    Charakter:
    sehr gelassen

    * kann ohne Halfter geführt und "angebunden" werden

    * Läsionen in der Lunge (EIPH)
    * Graduierung der leistungsinduzierten Lungenblutung: Grad 3
    * Klebestreifen am dorsalen Nasenrücken


    –––––––––––––– t ä v l i n g s r e s u l t a t

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    Dressur A [L] – Springen E [M] – Rennen A (M) [S'] – Distanz E [L] – Gangreiten E [A]

    Ebene: National

    Februar 2022
    Rennen E zu A
    1. Platz, 315. Gangturnier

    März 2022
    1. Platz, 512. Distanzturnier
    2. Platz, 513. Distanzturnier

    April 2022
    3. Platz, 514. Distanzturnier
    2. Platz, 319. Gangturnier
    2. Platz, 515. Distanzturnier
    1. Platz, 517. Distanzturnier
    3. Platz, 323. Gangturnier

    Mai 2022
    Dressur E zu A

    Februar 2023
    Ausdauertraining, Rennen L zu M


    –––––––––––––– a v e l

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    Gekört durch HK 514 im Juni 2022.

    Zugelassen für: Traber aller Art; Barock-Reitpferd; Speed Racking Horse
    Bedienung: Keine Inzucht
    DMRT3: CA
    Decktaxe: 360 Joellen [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 7,80
    Gesamt: 7,94

    Gangpferd: 7,79


    –––––––––––––– a v k o m m e r

    Dustin hat 2 Nachkommen.
    • 2017 Eifelgold (aus: Eifelust)
    • 2019 Honeymoon LDS (aus: Fly me to the Moon)



    –––––––––––––– h ä l s a

    Gesamteindruck: gesund, im Training
    Krankheiten: EIPH (Grad 3)
    Beschlag: Falzeisen [Stahl], Voll


    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Eigentümer: Tyrell Earle [100 %]
    Bezugsperson: Lina / Vriska
    Züchter: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN], Luchy Blackburn
    VKR / Ersteller: Mohikanerin

    Punkte: Gekört

    Abstammung [4] – Trainingsberichte [3] – Schleifen [7] – RS-Schleifen [0] – TA [2] – HS [2] – Zubehör [2]

    SpindHintergrundVorschaubildKörung