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Wolfszeit

WHC' Aphrodite [2/20]

a.d Antigone v. Look at my hair

WHC' Aphrodite [2/20]
Wolfszeit, 16 Mai 2021
Zion und AliciaFarina gefällt das.
    • Wolfszeit
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      20.06.2021|Wolfszeit
      Besuch bei den Fohlis
      Anitgone| WHC’ Aphrodite| WHC’ Venice| WHC’ Delicous Donut| WHC’ Mimithe| WHC’ Minya| Mijou| Briair| Minnie Maus| WHC’Mitena| WHC’Candela
      Hazel| Während Lina, Samu und Jace mit unseren Gästen zum Wasser runterritten, bat Luchy mich nach den Fohlen sehen zu gehen. Gerade auf Antigones Fohlen sollte ich achte, denn die kleine Aphrodite war vor vier Tagen erst geboren worden. Das Fellpony war ganz ihren Namen entsprechend schon jetzt eine wahre Schönheit. In ihrem hellbraunen Fell leuchteten helle unregelmäßige Flecken und schon jetzt ließ sich erahnen, dass sie vermutlich die Haarpracht ihres Vater geerbt hatte. Während Antigone entspannt mit den anderen Stuten graste, flitzte das Stutfohlen mit Venice um sie herum. Veni ist mit den Zwillingen zusammen das älteste Fohlen und für die drei würde es nun bald an die Entwöhnung gehen.
      Am anderen Ende der Koppel tollten Donut, Mimi und Mina. Mijou beknabberte sich mit Briair, während Minnie Maus ein Auge auf die kleinen hatte. Candela und Mitena verfolgten mich wie immer auf der Runde in der Hoffnung ein Leckerli abzubekommen.
    • Wolfszeit
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      29.10.2021|Wolfszeit
      Crystal Sky| Finest Selection| Injaki| Voilá| Fraena van Hulshóf| Fiama die Royal Peerage| WHC' Aphrodite| WHC' Delicious Donut|WHC'Minya| WHC' Mimithe|WHC'Venice| Nathalie|Minnie Maus| Mijou| Briar| Vakany| Antigone| Don Carlo

      Hazel| Heute Morgen stand als Erstes die Kontrolle bei den Fohlen an. Noch war der Weg recht weit, da die Tiere noch auf der Sommerkoppel standen. Seitdem unser Besuch wieder abgereist war, war hier derselbe langweilige Alltag eingekehrt wie vorher, nur das einer fehlte, Lina. Die hatte sich nämlich, Hals über Kopf, in einen zugegebenermaßen ziemlich heißen Typen verknallt, der im wahrsten Sinne des Wortes ihr Leben auf den Kopf stellte. Einer der Gründe, weshalb Nathalie nun zu meinen Schützlingen zählte. Ich holte die Scheckstute aus der Box, aber nicht vorher von ihrer Boxennachbarin Sally, auf Leckerlis kontrolliert zu werden. Schnell putze ich die Stute, sodass ich eine Viertelstunde später im Sattel saß.
      Noch waren die Tage heiß und sonnig, doch schon bald würde hier der Herbst einziehen, schneller als mir lieb war. Auf dem Platz drehte bereits Samu mit Sky seine Runden. Freundlich nickte ich ihm zu und setzte meinen Weg durch die Koppeln fort. Fraena und Voilá folgten mir neugierig am Zaun, als ich an ihrer Wiese entlang ritt.
      Wie so häufig waren die beiden Zwillinge die Ersten, die an den Zaun kamen, gefolgt von Donut. Die Stuten hielten sich deutlich im Hintergrund, lediglich Briar und Mijou hoben kurz den Kopf bevor sie weiter grasten. Fiama, unser Neuzugang aus Italien, entdeckte ich zwischen Minnie Maus und Vakany, wie sie vorsichtig mit Venice Kontakt knüpfte.
      Antigone stand mit ihrem Fohlen ein wenig abseits. Die kleine Stute suchte hungrig nach dem Euter der Fellponystute und wurde schließlich auch fündig. Schmatzend begann sie zu saugen. Augenscheinlich war hier alles okay, also setzte ich meine Runde fort. Auf den Sandwegen etwas ab von den Koppel trabte ich Nathy an, ließ sie locker laufen. Man musste die letzten warmen Tage hier genießen, solang es noch ging. Meine Gedanken schweiften wieder zurück zu den vergangenen Wochen. Ich hatte zwar nur am Rande mitbekommen, was hier alles geschehen war, als die beiden Nationalteams zu Gast waren, doch feststand, dass sich dadurch auf dem Hof etwas verändert hatte.
      Seitdem kleinen Turnier bekamen wir regelmäßig Anfragen für unsere Verkaufspferde, die Anmeldungen für die Reitschule hatten sich verdoppelt und nicht zu vergessen, dass Team war geschrumpft und würde vermutlich auch um noch eine Person kleiner werden. Samu hatte augenscheinlich die Entscheidung seiner besten Freundin zum Anlass genommen, uns ebenfalls zu verlassen. Noch eine Person, die hier fehlen würde. Auch wenn es manchmal nicht so schien, waren wir hier doch so was wie eine kleine Familie und es stimmte mich ein wenig traurig, dass ein weiteres Mitglied fort von hier wollte. Aber es war den beiden nicht zu verdenken. Hier war wirklich nicht viel los und gerade Lina war stets ziemlich zurückgezogen gewesen, ließ nur wenig von ihrem bisherigen Leben durchblicken, aber wenn sie dann doch einmal von ihrer Heimat sprach, schwang immer ein Hauch von Sehnsucht mit.
      Ein klein wenig Neid verspürte ich schon, denn was auch immer sich dort zwischen Lina und diesem Mann ereignet hatte, wirkte wie die moderne Version eines Märchens, aber ich gönnte ihr ihren Traumprinzen. Denn was auch immer dieser Kerl mit ihr angestellt hatte, sie schien durch ihn richtig aufzublühen. Selten hatte ich sie so lebendig und erfüllt gesehen, wie als sie in seiner Begleitung auf die Tanzfläche trat.
      “Hey Hazel, fängst du jetzt auf einmal an auf deinem Pferd zu träumen”, riss mich Jayden aus meinen Gedanken, der mir mit Carlo entgegenkam. Mittlerweile war ich schon fast wieder am Hof angekommen, ohne es wirklich zu merken.
      “Nein, ganz und gar nicht” verteidigte ich mich.
      “Gut, dann hast du ja sicher gehört, dass dich der Chef in zwanzig Minuten auf dem Platz erwartet”, teilte mein Kollege mit und ritt mit seinem Hengst davon. Ich nickte Intuitiv, auch wenn er es schon gar nicht mehr sah.
      Im Stall beeilte ich mich die Hannoveraner Stute abzusatteln und beeilte mich um Injaki schnell fertig zu machen, denn der Chef möchte keine Verspätung.
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      zeitliche Einordnung Ende Agust 2020
    • Wolfszeit
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      Heavenly Maybe| 07. April 2022
      Don Carlo| Finest Selection| Fraena van Hulshóf| Voilá| WHC’ Aphrodite| Abe’s Aelfric| Cleavant ‘Mad Eye’| Löwenherz| PFS’ Caruso| WHC’ Afterglow| HMJ Divine| Checkpoint| WHC’ Quatchi| WHC’ Unsung Hero| Herkules| Nurja| WHC’ Sunna| WHC’ Poseidon

      Ich war gerade auf dem Weg mir Glowy von der Koppel zu holen, als das Klingeln meines Handys die winterliche Stille störte. ‘Haze’ leuchtete auf dem Bildschirm auf. Seltsam, die sollte doch eigentlich gerade eine Reitstunde geben?
      “Hey, was ist los?”, nahm ich den Anruf dennoch entgegen, während ich das Tor öffnete. In der Ferne hoben die Pferde den Kopf, bewegten sich ansonsten nicht weiter.
      “Ich könnte dich mal gerade hier gebrauchen. Caruso hat schon wieder ein Kind heruntergehauen und jetzt mag keiner auf das Pony steigen”, erklärte sie und klang dabei ein wenig genervt. Es war bereits das dritte Mal diese Woche, dass der Schecke jemandem mit dem Boden bekannt machte.
      “Ich komme, bin gleich da”, seufzte ich und beendete das Gespräch. Dann würde die braune Stute wohl noch ein wenig warten müssen, was eigentlich weniger in meine Tagesplanung passte. Später sollte noch ein potenzielle neuer Einsteller vorbeikommen, dem ich die Anlage zeigen sollte. So kehrte ich ohne Pferd zurück zum Stall und warf im Vorbeigehen das Halfter auf eine Bank in der Stallgasse.
      “Tür frei”, reif ich, bevor ich das große Tor aufschob und eintrat. Felix saß mit einem kleinen Mädchen, vermutlich die Reiterin von Caruso, auf der Bank. Tränen liefen über das kleine Gesicht und mein Kollege gab sich alle Mühe sie zu beruhigen. Hazel stand mit dem Ponyhengst in der Zirkelmitte und setzte ihren Unterricht fort.
      “Bei A auf den Zirkel abwenden und dann bei X zum Schritt durch Parieren”, wies sie die Kinder an, bevor sie mit dem Pony auf mich zukam. Folgsam lenkte das Kind an der Tete den Wallach mit den blauen Augen auf die Kreislinie und wechselte die Gangart.
      “Kannst du dich vielleicht den Rest der Stunde mitreiten, dass er sich dran gewöhnt, dass man sich benehmen muss?”, bat sie mich und setzte ihren Dackelblick auf.
      “Hast du ein Glück, dass ich das Pony gern hab”, scherzte ich und nahm die Zügel entgegen. In Windeseile verlängerte ich die Steigbügel und ließ mich in den Sattel gleiten. Kaum war ich angeritten, begann das Pony bereits mit seinen Faxen. Immer wieder zog er den Kopf runter und deute sogar an zu bocken als ich ihn antrabte. Das junge Pferd strotze nur so von Energie, da war es wenig wunderlich, dass er nur Unsinn im Kopf hatte.
      “Hazel, kannst du mal den Hufschlag räumen?”, bat ich meine Kollegin, die ihre Kinder daraufhin aufmarschieren ließ. In der nächsten Ecke galoppierte ich den Hengst an, bereits darauf vorbereitet, dass er losschießt oder einen Bocksprung machen würde. Letzteres tat der Schimmel auch nach dem zweiten Galoppsprung. Die Knie fest am Sattel und das Gewicht in den Steigbügel saß ich dies problemlos aus. Ich ließ dem Pony den Raum seine Energie abzulaufen und so war es nach einigen Minuten flotten Galopp auch wieder artig.
      "Okay Hazle, ich denke, du kannst jetzt ohne Komplikationen weitermachen", verkündete ich, als ich das Pony neben ihr anhielt. Eine ganze Reihe Kinderaugen starrte mich an, als hätte ich gerade einen Mustang gebändigt.
      “Das war cool”, staunte der kleine Junge, der auf Löwenherz thronte, während den anderen Kindern immer noch der Mund offen stand.
      “Das fand ich auch”, ertönte eine honigwarme Stimme aus Richtung des Tores.
      “Raphael, was machst du denn hier?”, lächelte ich erfreut und lenkte mein Pony in seine Richtung. Hazel forderte währenddessen ihre Kinder zum weiterreiten auf.
      “Ich bin hier, um mir euer wunderschönes Gestüt anzuschauen. Ich überlege nämlich mir Poseidon und Héritage umzuziehen, aber vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen”, erläuterte er und wand sich dann an Felix, der noch immer auf der Bank saß.
      “Raphael Craig”, stellte er sich freundlich vor und reichte dem Deutschen die Hand.
      “Felix Lundqvist, der Neue hier”, stellte sich auch mein Kollege vor, “Irgendwo her kenn ich dich … Springreiter, richtig?”
      “Ja, genau Springreiter im Dienst der Nation”, bestätigte der Dunkelhaarige. Anschließen hockte sich Raphael vor Carusos ursprüngliche Reiterin.
      "Und wer bist du, kleine Maus?", fragte er die Kleine, die ihn verschüchtert aus ihren großen, Runden anblickte.
      "Ella", antwortete sie zögerlich. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Kleinen sich bereits für die Stars der Reiterwelt interessierten und deshalb plötzlich so still waren oder ob sie von der Anwesenheit eines Fremden verschreckt wurden. Denn für gewöhnlich plapperten die Kinder unaufhörlich, auch wenn sie sich eigentlich konzentrieren sollten.
      "Ella, bist du vorhin Caruso geritten?", fragte er sanft. Das Mädchen nickte und Felix schien ihn nebenbei über die Situation aufzuklären.
      "Weißt du, das ist gar nicht so schlimm mal runterzufallen, das ist mir auch schon ganz oft passiert”, erklärte der Springreiter.
      Während Raphael mit dem Kind beschäftigt war, ritt ich Caruso im Schritt auf dem Zirkel, damit der kleine Kerl nicht ganz auskühlte bei der kalten Winterluft, den sein flauschiges Fell wies deutliche Schweißflecken auf.
      "Echt? Meine Schwester hat gesagt, dass du bist der beste Reiter auf der Welt", vernahm ich das zarte Stimmchen des Mädchens. Damit bestätigte sich, dass zumindest einigen der Kinder klar war, dass sie eine Berühmtheit vor sich hatten.
      “Na ganz so ist das nicht”, lachte er, “aber selbst die besten landen manchmal auf dem Boden. Du hast doch sicher gerade gesehen, was Caruso gerade bei Quinn gemacht hat.”, erneut nickte das Kind.
      “Das hat er nicht gemacht, weil er böse ist oder Quinn loswerden wollte, sondern weil er sich so doll gefreut hat, dass er endlich laufen darf. Caruso ist nämlich noch ziemlich jung und muss erst noch lernen, dass man mit einem Menschen auf dem Rücken vorsichtig sein muss.” Raphael sprach mit einer solchen Hingabe mit dem Kind, als würde er nur dafür geschaffen worden sein, Kindern den Mut wiederzugeben. Nachdem er eine Weile mit Ella gesprochen hatten, bedeute er mir, mit Caruso in die Mitte zu kommen und kam mit ihr an der Hand auf uns zu. Caruso kaute mittlerweile zufrieden auf seinem Gebiss herum und blickte das Kind freundlich an, als ich mich aus dem Sattel gleiten ließ. Nachdem die Steigbügel wieder umgestellt waren, hob der Besucher das Mädchen auf den Rücken des Ponys und ergriff selbst die Zügel. Ich ließ mich neben Felix auf die Bank fallen und beobachtete versonnen, wie Raphael das Pony über den Sand führte.
      “Wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, gehe ich dann mal Sally versorgen”, verabschiedete sich Felix schließlich und verschwand im Durchgang. Nach einigen Minuten überreichte der Springreiter Ella wieder die Zügel und sie traute sich sogar ein Stück zu tragen, unter der Bedingung, dass er neben herlief. Wie ich so dabei zusah, kam ein Gefühl von Glückseligkeit in mir auf und unwillentlich kamen mit Szenen in den Kopf, wie er wohl mit eigenen Kindern aussehen würde.
      Mit einem breiten Grinsen kam Hazel zu mir, als sie die Reitstunde abgeschlossen hatte, das abreiten konnte sie schließlich auch von der Ecke aus beaufsichtigen.
      “Du stehst auf ihn, das sehe ich doch genau”, feixte sie ein schelmisches Funkeln in den Augen.
      “Shh, nix tu ich hier. Ich finde nur Kinder stehen ihm”, wehrte ich ihre Anschuldigung ab.
      “Deine Kinder?”, entgegnete sie verschmitzt, bevor sie ihren Kindern zu rief, dass sie die nächste Runde aufmarschieren durften.
      “Ich wette, Lina hast du auch mit deinem generve vertrieben”, ging ich in den Gegenangriff über, statt auf ihren Kommentar näher einzugehen. Ella war mittlerweile mit dem Pony aufmarschiert, sodass Raphael nun zu uns hinüberkam.
      “Wer ist Lina?”, fragte er freundlich, offenbar hatte er einen Teil des Gespräches mitgehört.
      “Eine ehemalige Kollegin. Sie ist im August nach Schweden umgezogen”, erklärte ich.
      “Wegen nem ziemliche heißen Typen”, ergänzte Hazel keck, “Für den wäre ich auch umgezogen.” Natürlich konnte sie auch dieses Mal ihre unqualifizierten Kommentare nicht unterlassen. Manchmal wünschte ich es gäb einen Mute-Button für sie.
      “Ah, daher kommen also die Gerüchte”, nickte Raphael als würde sich soeben einige Puzzleteile zusammensetzen. Bei dem Wort Gerücht konnte man Hazel Augen Begeisterung aufflammen sehen.
      “Was erzählt man sich denn so über Jace?”, fragte sie voller Enthusiasmus, woraufhin ich ihr einen Stoß in die Rippen verpasste. Voller Unverständnis blickte sie mich an und rieb sich die Seite.
      “Naja, irgendwer erzählte, dass er sich wohl wegen eines Mädchen geprügelt hat, welches wohl aufgrund dessen den Hof verlassen hat”, antwortete er schulterzuckend, “Aber ist mir auch eigentlich egal, über mich erzählt man sich auch so einiges, was definitiv sehr realitätsfern ist.”
      “Hazle, deine Kinder warten”, wies ich sie darauf hin, als sie gerade ansetzen wollte, unseren Gast weiter auszufragen. Vielleicht hätte sie besser Journalisten werden sollen, bei irgend so einem Klatschblatt. Tatsächlich folgte sie meiner Aufforderung.
      “Soll ich dir dann jetzt mal den Hof zeigen?”, frage ich freundlich und erhob mich von der Bank.
      “Das ein oder andere kenne ich ja bereits, aber ich würde primär einen genaueren Blick auf die Boxen und die Springhalle werfen”, lächelte er bestätigend.
      “Dann fangen wir doch gleich mal im Stall an”, entgegnete ich und steuerte auf das Hallentor zu. Direkt gegenüber der Haller eröffnete sich die Reihe aus sieben Boxen, die noch aus Zeiten herrührte, in denen das Gestüt noch deutlich kleiner war und im Besitz einer Adelsfamilie, wie Luchy einmal erzählt hatte. Um diese Tageszeit waren die Boxen leer, denn die Hengst verbrachten den Tag jetzt im Winter auf den hofnahen Koppeln, die ein wenig ebener und wetterfester waren, als die an den steilen Berghängen der Rocke Mountains.
      “Also die Boxen da voran, dort stehen in der Regel Nachwuchshengste, die in den Sport gehen sollen, aber das wird für dich vermutlich ohnehin nicht relevant sein”, erklärte ich und schritt direkt weiter in Richtung des Hauptstalles.
      “Was ist mit den Offenställen?”, fragte Raphael interessiert als wir diese passierten und sich ein grauer Ponykopf über den Zaun schob.
      “In dem links von uns wohnen die Schulponys und da rechts ein Einsteller und zwei unserer Zuchtstuten”, erläuterte ich bereitwillig, “Neben dem Stall haben wir noch einen mit den männlichen Schulis und unser neuster Zuchthengst ist dort jetzt auch eingezogen, weil Ivy jetzt weg ist.” Aufmerksam lauschte mein gegenüber den Worten und begann das kleine Pony hinter den Ohren zu kraulen.
      “Ivy?”, fragte er schließlich nach. Neben Voilá kam nun auch eine weitere Fellkugel an den Zaun und begann zaghaft an meinem Schal zu knabbern.
      “Ivy, oder besser gesagt Divine ist das Pferd von besagter Kollegin”, beantworte ich seine Frage und wollte gerade zu weiteren Erklärungen ansetzen als er nachdenklich die Stirn runzelte: “Divine … wo habe ich das schon mal gehört?”
      “Vermutlich auf Social Media im Zusammenhang mit dem Horse Makeover”, half ich seinem Gedächtnis auf die Sprünge.
      “Stimmt, damit habe ich mich nur nicht näher auseinandergesetzt, weil die Hauptevents ohnehin mitten in der Turniersaison lagen” erzählte er beiläufig,
      “Übrigens die erfolgreichste Saison, die ich mit Poseidon bisher hatte.” Während Raphael so über seinen Hengst berichtete, begann seine Augen voller Stolz zu leuchten.
      “Ja, mein Mini-Me hat berichtet, dass ihr euch für das Finale des Springworldcup qualifiziert habt. Herzlichen Glückwunsch”, lächelte ich herzlich. Seitdem ich den Springreiter kennengelernt hatte, war meine Stiefschwester zu so etwas wie einem Liveticker mutiert. Kein einziges Turnier verging, ohne dass Emy davon mitbekam.
      “Genau, für Poseidon und mich geht es im April nach Kalmar zum Finale”, grinste er breit, beinahe wie ein Kind, welches eines seiner Kunstwerke stolz erfüllt nach Hause brachte. Das war ihm aber auch nicht übelzunehmen, schließlich gehörte der Worldcup zu den wichtigsten und schwersten internationalen Springprüfungen. Mit Quatchi und Caruso hatte ich zwar mal in die Welt des Springens reingeschnuppert, doch alles jenseits von einem Meter fünf lag noch über außerhalb meines Horizontes.
      “Europa, also. Es ist bestimmt schön da”, entgegnete ich ein wenig verträumt. Bis auf einen Urlaub in Kalifornien hatte ich die Grenze der Nation noch nicht überschritten.
      “Das kann ich so genau nicht sagen, ich habe bisher nur Turnierplätze zu sehen bekommen”, erklang sein warmes Lachen in meinen Ohren und erweckte wieder dieses wohlig warme Gefühl in meinem Inneren.
      “Weißt du was, Quinn, du kommst einfach mit und ich werde organisieren, dass wir auch ein wenig was von Schweden zu sehen, bekommen”, schlug er plötzlich vor. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an: “Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?”
      “Ne, das meine ich Ernst, ich lade dich ein”, lächelte er und kraulte das Pony in aller Seelenruhe weiter. Aufregung sprudelte in meinem inneren hoch und ich konnte nicht anders , als ihm übermütig in die Arme zu fallen.
      “Langsam Quinn”, lachte er und musste sie mit einer Hand am Zaun abstürzen, um zu verhindern, dass wir beide uns dem Boden näherten.
      “Sorry”, entschuldigte ich mich und ließ ihn wieder los, bevor ich ihn noch zerquetschte.
      “Alles gut, es ist schön, wenn es dich freut”, lächelte er, “Willst du mir dann jetzt den Stall zeigen?” Ich nickte und setzte den auf das u-förmige Gebäude zu. Der Stall war ziemlich leer, nur das Klimpern der Anbindeseile, welches gegen die Metallpfosten schlugen, drang durch die Stallgasse.
      “Wie du siehst sind die Boxen alle leer, das ist aber natürlich nicht so, weil wir einfach keine Pferde mehr haben”, scherzte ich, “Die sind derzeit alle auf der Koppel.”
      “Wie lange stehen die Pferde auf den Koppel und sind sie in Gruppen oder getrennt?”, schloss der junge Mann augenblicklich eine Frage an.
      “Die kommen raus, wenn es hell wird und wieder rein, wenn es dunkel wird. Sofern sie sozialverträglich sind, stehen sie nach Ställen sortiert in Herden, für weniger verträgliche Tiere versuchen wir immer mindestens einen Koppelpartner zu finden”, erklärte ich die Abläufe auf unserem Hof.
      “Das gefällt mir, in Edmonton, haben wir nur ein kleine Paddock im Winter und es war ziemlich aufwendig jeweils einen Spielkameraden für meine beiden zu finden. Gerade für Poseidon war ich schon so verzweifelt, dass ich bereits überlegte ein Beisteller für ihn anzuschaffen”, verriet er endlich etwas mehr davon, warum er überhaupt darüber nachdachte, mit seinen Tieren mitten in die Pampa zu ziehen.
      “Oh, also das sollte hier kein Problem sein”, grinste ich und setzte die Tour damit vor, Raphael näher mit der Boxenausstattung und den weiteren Dingen im Stall vertraut zu machen.
      Am Putzplatz machte Silvia offenbar gerade das Karlchen zum Reiten fertig. Dem Schimmel schien es allerdings nicht schnell genug zu gehen, denn er pendelte hin und her, so weit des die metallenen Ketten zuließen, sobald sie in der Sattelkammer verschwand.
      “Wer ist der hübsche Schimmel?”, fragte Raphael und trat auf das Tier zu.
      “Das ist Carlo, einer unserer Zuchtanwärter. Der würde dir gefallen, ist ein begabter Springer”, erzählte ich etwas zu dem Hengst. Mit gespitzten Ohren inspizierte der Hannoveraner den jungen Mann, bevor er sich ein wenig entspannte. Dennoch behielt das sensible Pferd jede Bewegung von ihm genaustens im Auge.
      “Ja, das sieht man ihm an”, lächelte er und fuhr mit den kräftigen Händen die Oberlinie des Tieres nach, “wirklich ein schöner Hengst.” Raphael bewunderte noch einen Moment das Tier, bevor wir die Tour zu den Koppel fortsetzen.
      “Habt ihr bei dem Schnee eigentlich keine Bedenken, dass die Pferde sich verletzen könnten?”, hinterfragte er bei den Schneemassen, die sich an den Rändern der Wege auftürmten.
      “Nein, der Schnee ist für die meisten kein Problem. Die Tiere kennen die Flächen gut und hier direkt am Hof sind sie alle ziemlich flach. Die Sommerkoppeln oben an den Berghängen sind deutlich schwierigeres Terrain und macht sie ziemlich trittsicher”, erklärte ich,“ Zudem tragen die beschlagenen Tiere natürlich alle Schneegrip. Bisher sind so eigentlich alle Pferd gut durch den Winter gekommen.” Die erste Koppel, die wir erreichten, war die der tragenden Zuchtstuten. Als Erstes ins Auge stachen Antigone mit der kleinen bunten Plüschkugel an ihrer Seite, die neugierig an den Zaun getrottet kamen.
      “Warum hat das arme Fohlen so eine schreckliche Frisur?” Raphael warf einen musternden Blick über das kleine Fellponyfohlen, dessen dichte Stehmähne schnurgerade geschnitten worden war, auch der Schopf war ziemlich kurz geworden und dazu noch ziemlich fusselig.
      “Weil Jace es für nötig hielt, der armen Aphrodite die Mähne zu schneiden”, lachte ich. Alec wusste schon, warum er mir die Aufgabe übertrug, für das Langhaar von Jace Pferden zu sorgen, ansonsten würde er sich sicherlich auf jedem Turnier blamieren.
      “Wenn die Kleine so aussieht, wie kann es dann sein, dass Hero so ordentlich aussieht?”, hinterfrage Raphael grinsend.
      “Weil nicht Jace ihn frisiert hat, sondern ich. So wie auch alle anderen Pferde für die Jace zuständig ist”, lächelte ich triumphierend.
      “Dann hast du wohl eindeutig mehr Talent als er”, sprach mein Gegenüber sanft. Ein angenehmer Schauder ergriff mich und rieselte hinunter bis in meinen Magen und löste dort ein Kribbeln aus. Obgleich es nur Sekunden gewesen sein mochten, fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Das Quietschen eines Pferdes, welches seine Artgenossen vertrieb, lenkte meinen Blick wieder ab. Nurja war an den Zaun gekommen. Obwohl die Stute erst im zweiten Monat tragend war, durfte sie bereit auf die Zuchtkoppel umziehen. Erwachsene Stuten ohne Fohlen, würde es erleichtern, die diesjährigen Fohlen abzusetzen, weil sie so immer noch eine Orientierung für die unerfahrenen Tiere gab.
      “Wo ist ihr Fohlen, hat sie es verloren?”, fragte Raphael verwundert und betrachte das Tier eindringlich.
      “Nein, Nurja hat noch einige Monate. Ihr Fohlen wird erst im Sommer erwartet”, erklärte ich Strick der braunen über den kräftigen Hals, “Wir sind schon alle ziemlich gespannt, wie es aussehen wird, schließlich ist sein Vater ein ziemlicher außergewöhnlicher Rassevertreter.”
      Die Stute beschnupperte “Aber lass uns das Gespräch doch bei einer Tasse Kaffee im Reiterstübchen fortsetzen, dann kannst du auch gleich einen Blick auf die Halle werfen.” Gemütlich im Warmen unterhielten wir uns noch eine gute Stunde, bevor Raphael aufbrechen musste.
      “Dann kommt gut nach Hause”, lächelte ich zuvorkommend, als wir an seinem dunkel glänzenden Porsche standen. Gegen diesen Luxusschlitten wirkte sogar der Mustang von Jace fast billig, ganz zu schweigen von dem, was ich mein nannte.
      “Danke, ich freu mich schon auf unser nächstes Aufeinandertreffen”, lächelte er charmant und zog mich in eine herzlich Umarmung. Deutlich konnte ich die gestählte Muskulatur unter seiner dünnen Jacke spüren. So nah an ihm zu sein verstärkte das wohlige Gefühl in meinem Bauch und aktivierte etwas in mir, was ich nicht zuordnen konnte.
      “Ich freu mich auch schon”, lächelte ich, als wir uns wieder voneinander lösten. Das Herz in meiner Brust schlug so kräftig, als wolle es jedem einzelnen Wort zustimmen und noch einige mehr hinzufügen.
      “Wir werden uns schon bald wiedersehen, das verspreche ich dir.” Ein sanftes Leuchten lag in seinen Augen, als er mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht strich, die der Wind dort hingeweht hatte. Diese Geste war die letzte zum Abschied, bevor er in sein mitternachtsblaues Gefährt begab und vom Hof rollte.


      © Wolfszeit | Quinn Drake | 19.258 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende Oktober 2020}
    • Wolfszeit
      Fohlen ABC | 23. April 2023
      Enemy Of the State LDS // Rabea Dyck
      WHC Aphrodite // Rabea Dyck
      Bjama von Atomic // Brooke Scott
      Tosca di Royal Peerage // Brooke Scott
      __________________

      “Das läuft ja wie am Schnürchen!” Ein Lächeln umspielte meine Lippen und nie war ich stolzer gewesen als jetzt. Ich hatte bereits meinen zweiten Auftrag angenommen und dieses Mal waren es zwei ziemlich bunte Fohlen. Noch nie hatte ich ein so farbenfrohes Fellpony gesehen, ich kannte sie nur in dunklen Farben oder als Schimmel. Laut ihrer Besitzerin Luchy Montrose war sie etwas schüchtern, aber wahnsinnig intelligent, was mir gleich Vorfreude aufsteigen ließ. Luchy hatte uns aber auch noch eines ihrer Jungpferde geschickt: Enemy Of The State LDS. Ein hübsches Warmblut mit weißen Beinen, Gesicht und einer weißen Brust. Der Zweijährige wurde mir als selbstbewusst und ausgeglichen beschrieben und ich war gespannt, wie er mit sich arbeiten ließ.
      In der ersten Woche übte ich mit den beiden das Anfassen lassen am gesamten Körper. Aphrodite war zwar anfangs ziemlich scheu und man sah, wie ihre Haut immer mal zusammen zuckte und ihr Ohrenspiel war auch nicht gerade ruhig. Doch je öfter ich das ganze mit ihr machte, desto erträglicher wurde es für sie und sie genoss die Streicheleinheiten dann auch am Kopf und am Maul. Eny fand die Streicheleinheiten toll, solange man nicht an seine Beine wollte, das fürchtete ihn noch und er sah darin keinen Nutzen für ihn. Dennoch zeigte er sich dabei als lernwillig. Danach machte ich sie mit dem Aufhalftern vertraut und gab ihnen nach jedem anziehen ein Leckerli, sie sollten so wissen, dass wenn sie sich gut angestellten, sie auch was dafür bekamen und es nichts schlimmes war. Apho verstand das Prinzip schnell im Gegensatz zu Eny. Er fand das Halfter nicht so toll, doch nach ein paar mehr Übungen wurde es zur Routine und er nahm sogar den Kopf runter, wenn er das Halfter sah. Dann war es auch schon soweit, sie an das Hufe geben heranzuführen. Mit Leckerlis konnte ich das ganz gut üben, auch wenn ich kein Fan davon war. So verstanden die beiden es doch noch am besten und ich begann dabei auch die Hufe auszukratzen, weil sie sich so gut angestellten.
      Darauf die Woche fing ich an, sie anzubinden. Die Vorarbeit fürs Putzen und eine tägliche Übung für ihr späteres Leben, die einfach sitzen musste, damit sie sich nicht vor Aufregung nicht aufhängen. Anbinden fand Apho nicht so cool, ganz im Gegensatz zu Enemy, duldete sie es nur, bis sie sich daran gewöhnte und ruhig stehen blieb. Sie beobachtete ihr Umfeld stetig und das Ohrenspiel wurde langsam ruhiger. Und je öfter ich das wiederholte, desto entspannter wurden beide. Die Tage darauf begann ich mit dem Führtraining und achtete darauf, dass die beiden auf meine Körpersprache achteten beim Führen. Wenn ich stehen blieb, sollten sie dies auch tun und nicht noch einen Schritt weiter gehen. Gerade dem Junghengst fiel das schwerer als der schüchternen jungen Stute. Als das Führen klappte, war das Bootcamp für die beiden auch schon vorbei

      Brooke Scott

      Jessi hatte Bjama schon an die Longe gewöhnt, sodass die Arbeit an der Longe und am Kappzaum nichts besonderes mehr war. Sie war nur träger als die ganzen hochblütigen Warmblüter, die in meiner Obhut standen. Demnach versuchte ich, sie etwas Anzutreiben, damit sie zügiger lief als sie es gewohnt war. Mit Tosca waren wir erst beim Anreiten, die Vorbereitungen für das Einreiten mussten sitzen. Wir begannen mit ihr bei der Gewöhnung an die Schabracke. Die fang sie nicht so toll, gewöhnte sich jedoch schnell an sie und wurde sogar so neugierig, dass sie mit der Schnauze an ihr spielen wollte. Nachdem Bjama beim Longieren ordentlich lief, fing ich mit der Langzügelarbeit an. Sie verstand recht schnell, was ich von ihr wollte, sie war sehr lernwillig und verstand das Lenken rasch. Mit dem Auftrensen hatte Tosca keine Probleme. Sie akzeptierte das Gebiss und senkte gleich beim zweiten Mal den Kopf, damit ich die Trense besser über ihre Ohren streifen konnte. Für Bjama folgte dann noch etwas Bodenarbeit für die Abwechslung und ich festigte die Übungen, die Jessi ihr schon beigebracht hatte. Als ich merkte, dass sie so langsam unterfordert war, übte ich ein paar weitere Lektionen vom Boden aus, wie Schulterherein, vom Reiter zu weichen und baute Stangenarbeit mit ein. Gerade mit den Weichen hatte sie einige Probleme in der Ausführung und bei der Stangenarbeit war das Beinheben nicht so ihre Stärke oder aber sie war einfach nur ignorant. Tosca war nun bereit für den Sattel und so legte ich ihn immer mal wieder auf den Rücken der braunen Stute und auch hier zeigte sie anfangs dieselbe Reaktion wie bei der Schabracke. Ich würde Kyle noch sagen, dass er den Rücken checken soll, bevor wir sie einreiten wollten, damit wir der Stute nicht schadeten. Die dritte Woche im April nutze ich bei Bjama um sie ans Reitergewicht zu gewöhnen und die ersten Runden im Schritt in der Bahn zu gehen. Als das funktionierte, begann ich mit Trab und zu guter Letzt auch den Galopp. Erst als sie sicher wurde, ritt ich sie im Gelände. Es förderte die Trittsicherheit und sie lernte mit einem zweiten Pferd wie entspannt man durch den Wald gehen konnte, ohne sich zu erschrecken. Hier und da passierten wir die ersten Straßen und ich machte sie langsam Straßensicher. Es war wichtig, dass das Pferd im Straßenverkehr nicht erschrak, wenn man schon die Möglichkeit hatte. Mit Tosca hatte ich bis Ende April nun auch die Grundlagen gelegt. Sie kannte den Sattel und konnte mit Sattel und Trense nun geführt werden.

      © Sosox3 | 5384 Zeichen
    • Wolfszeit
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      Spring Break | 11. Juni 2023

      WHC’ Cookie n’ Milk, Amigo, Doo Wop, Curly Lure, Elfenlied, Lilli vom Hirschberg, Abe’s Aelfric, WHC’ Quatchi, WHC’ Poseidon, Héritage du Coeur, Prinzessin Mononoke, WHC’ Little Mistress, WHC’ Quiet Move, WHC’ Levin, WHC’ Nougat, WHC’ Honest Empire, Flavor’s Feverdream, WHC’ Mimithe, WHC’ Minya, WHC’ Aphrodite, Enemy Of The State LDS, Zizou, Alone at Night LDS, WHC’ Zugzwang, Emperia di Royal Peerage, Fiama di Royal Peerage, WHC’ Sunna, WHC’ Ahvani

      “Hazel kannst du bitte die Zimmereinteilung holen? Liegt noch im Büro auf dem Schreibtisch”, bat ich meine Kollegin, denn ich erspähte bereits die ersten Gäste. Die dunkelhaarige nickte und macht kehrt. In dieser Spring Break würde es das erste Mal Feriengäste auf dem WHC geben. Eigentlich hätte das Debüt bereits letzten Herbst stattfinden, doch Linas Weggang hatte einige der Planung durcheinander gewirbelt. So lag es am verbleiben Team, in monatelanger Arbeit, Linas Aufzeichnungen zu verstehen und so umzugestalten, dass diese auch für uns Umsetzbar blieben.
      Von meiner Position, vor dem Stall aus, sah ich bereits den Vater mit zwei Kindern ankommen. Mit großen Augen sahen die beiden Mädchen sich um und staunten nicht schlecht, als Jayden Cookie vorbeiführte. Die junge Stute war allein mit ihrer Größe eindrucksvoll. Da sie allerdings erst seit ein paar Tagen im Training war, fand sie noch alles um sich herum spannend. So lief sie mit hoch aufgerichtetem Hals, was sie noch größer wirken ließ.
      “Herzlich willkommen”, begrüßte ich die kleine Gruppe, die mittlerweile bei mir angekommen waren, “Eure Nachnamen bitte.” Etwas schüchtern standen die Mädchen neben ihrem Vater und blickten mich mit großen Augen an.
      “Hyde und Wadleigh”, antworte er für die beiden,”Das restliche Geld haben wir überwiesen.” Während ich noch die Namen in der Liste suchte, kehrte Hazel zurück.
      “Hier haben wir es ja. Lou und Zoe”, lächelte ich. Tatsächlich hatte der Vater recht, der restliche Geldbetrag war bereits auf unserem Konto eingegangen.
      “Um drei treffen wir uns alle zusammen auf der Wiese dort hinter eurem Wohnhaus: Alles Weitere erfahrt ihr dann”, erklärte ich den Ablauf und deutete auf die alte Scheune rechts von uns, die im inneren zu wohnlichen Zimmern umgebaut worden war.
      “Ihr zwei wohnt im Hannoveraner Zimmer. Ich bringe euch hin”, bot Hazel sich direkt an und legte mir die Zettel auf den Tisch. Immer mehr Eltern kam, um ihre Kinder abzugeben. Nach und nach zeichnete ich alle ab, während meine Kollegen ihnen die Zimmer zeigten. In den kleinen Pausen zwischen den Ankömmling beobachte ich mit Freude, wie die Kinder den Hof erkundeten und sich bereits mit den ersten Pferden anfreundeten.

      “Siehst so als wärst du die letzte”, begrüßte ich die kleine Schwarzhaarige, die in Begleitung ihrer Mutter auf mich zukam. “Lina, richtig?”, las ich den letzten verbleibenden Namen ab. Die kleine nickte grinsend.
      “Stimmt es, dass hier ein Einhorn wohnt?”, fragte sie neugierig. Ihre Frage brachte mich zum Lachen. Sicher meinte die kleine Divine. Lina und ihr Hengst waren in ihrer Zeit hier zu einer lokalen Bekanntheit aufgestiegen. Ganz besonders unter den Reitschülern hielt sich die Geschichte, dass der Hengst ein Einhorn war, dessen Horn man nur nicht sehen konnte. Scheinbar hatte dieser Scherz mittlerweile die Runde unter den Einheimischen gemacht.
      “Ivy ist mittlerweile umgezogen”, erklärte ich, “Aber du hast Glück, du wohnst in seinem Zimmer.” Da alle Zimmer für die Kinder thematisch nach einer Pferderasse gestaltet waren, beschlossen wir auch, Lina und ihrem Hengst ein Zimmer zu widmen. Gut, eigentlich war es das Freibergerzimmer, doch dekoriert war es hauptsächlich mit Bildern des Weißen.
      “Wirklich?”, grinste die Kleine noch breiter.
      “Ja”, bestätigte ich mit einem Schmunzeln. Da keiner meiner Kollegen bisher zurückkehrte beschloss ich kurzerhand, selbst sie auf ihr Zimmer zu bringen. In der Scheune folgte ich der Treppe hinauf in den zweiten Stock und öffnet die Tür zu dem Zimmer, welches mit einem Porträt Divines’ gekennzeichnet war.
      “Hier, das ist dein Zimmer und deine Mitbewohnerinnen sind auch noch da”, lächelte ich und stellte Lina den anderen Kindern vor.
      “In einer viertel Stunde treffen wir uns auf der Wiese hinter dem Haus”, sagte ich noch zum Abschied und verließ die Truppe, damit sie sich in Ruhe einrichten konnten. Gemeinsam mit Hazel richtete ich die Tische in dem kleinen Picknickbereich her, sodass die Kinder schon einen kleinen Snack haben konnten, bevor das Programm begann.

      Pünktlich waren alle fünfzehn Kinder beisammen, sodass wir beginnen konnten.
      “Herzlich Willkommen hier bei uns auf dem Whitehorse Creek”, begann ich mit der Begrüßung, “Ich bin Quinn und das ist Hazel. Wir sind in erster Linie eure Ansprechpartner. Alle weiteren Leute, die ihr ansprechen könnt, erkennt ihr an den blauen Halstüchern.” Im Weiteren erklärte ich den Kindern den Ablauf der Woche und die Regeln, die auf dem Hof galten. So hatten die Pferde unter anderem Ruhezeiten, in den die Kinder sie in Ruhe lassen sollten und auch ansonsten, sollte der Umgang geordnet sein. Besonders wichtig war, dass die Kinder sich von den Privatpferden fernhielten. Zwar hatten unsere Einsteller grundsätzlich nicht gegen Besucher, aber keiner von uns wollte verantworten, wenn eines der Tiere krank wurde und sich verletzte wegen der Kinder.
      “Da heute der erste Tag ist, wird das Programm heute etwas reduziert sein”, erklärte Hazel anschließend, “Heute könnt ihr euch entscheiden, ob ihr einen langsamen Ausritt machen wollt oder einen Testritt. Der Testritt ist für alle gedacht, die vorhaben in den nächsten Tagen Trab und Galopp im Gelände reiten zu wollen. Für alle, die sich das noch nicht zutrauen, gibt es den langsamen Ausritt, wo wir nur im Schritt und Trab reiten.” Vier der Kinder entschieden sich, für den Ausritt. Gut, das hieß, zwei Pferde fürs Gelände. Für den ersten Tag war es besser, wenn die Kinder einander führen. So konnten wir besser einschätzen, wie sicher sie waren. Bereits im Vorhinein hatte Hazel sich bereit erklärt, den Ausritt zu leiten, sodass ich die anderen Kinder mir in die Halle nehmen würde.
      “Gut, dann die Geländereiter einmal zu mir bitte”, rief ich die vier auf. Schätzend nahm ich die vier in Augenschein und blickte auf die Pferdeliste wer für sie passen könnte.
      “Ihr zwei nehmt Amigo. Das ist ein kleiner gepunkteter Shetty man”, teilte ich den beiden kleinsten das Pony zu.
      “Wen nimmst du als Rittführer?”, fragte ich meine Kollegin bevor, ich den beiden älteren Mädchen ein Pferd gab.
      “Ich würde Wop nehmen”, entgegnete sie, was ich sogleich notierte.
      “Gut, dann bekommt ihr zwei Curly, eine Haflingerstute.” Gemeinsam mit Hazel zog die Truppe ab und verließ den Raum.

      “Sucht euch alle bitte einen Partner. Für heute werdet ihr euch ein Pferd teilen”, wies ich die verbleibenden Kinder an, die sofort durcheinander wuselten.
      “Scarlett, Linn ihr zwei bekommt Lilli. Melody und Grace für euch ist Rici ganz passen, Sheila und Lina, ihr nehmt Quatchi, Tia geht an Eleanor und Nora und ihr zwei bekommt Elfenlied. Merkt euch das”, teilte ich die Pferde zu. Gezielt hatte ich zwar Pferde gewählt, die artig waren, aber nicht die, die alles von sich aus anboten. Schließlich diente diese Stunde dazu herauszufinden, wer das Pferd ausreichend beherrschte, um im Gelände reiten zu können. Nach der Einteilung schickte ich die Kinder ihre Reitsachen holen und wartete an der Sattelkammer. Lou und ihre Freundin waren als Ersten zurück und ich zeigte ihnen, wie sie ihr Pferd finden konnte. Als Erstes mussten sie zur Sattelkammer gehen, wo eine Liste mit den Namen der Pferde hing. In ihrem Fall war es einfach, denn Elfenlied wohnte in einer Box. Ich zeigte den Kindern, dass wenn sie sich nicht sicher waren, wie ihr Pferd aussah, sie bei den Trensen schauen konnten, denn dort hingen Bilder von den Pferden. Eifrig nickten sie und liefen los, um die Stute zu holen. Mit den anderen Kindern lief es ähnlich komplikationsfrei und alle holten die richtigen Pferde zum Putzplatz. Bei Lilli musste, ich helfe die Hufe auskratzen, da sie, wie so häufig, sich weigerte diese zu heben. Egal, wie intensiv man es mit dem Tinker übte, sie blieb einfach ein Sturkopf. Bei den beiden Warmblüter half ich beim Satteln, da die Kinder ein wenig zu klein waren um diesen vernünftig darauf zu heben.
      “Gut dann kommt mal alle mit auf die Halle und einig euch mit eurem Partner wer zuerst reitet”, wie ich die Truppe an, die mir in die kleine Reithalle folgte. Nacheinander half ich Linn, Melody, Sheila, Nora und Lou auf die Pferde.
      “Wir bilden eine Abteilung. Vorne weg geht Quatchi, dahinter Elfe, Tia, Lili und Rici geht zum Schluss”, rief ich durch die Halle. Nacheinander ritten die Mädchen ihre Pferde an. Selection Day war heute etwas faul, doch ihre Reiterin hatte sie gut im Griff. Andres sah es bei Grace aus. Obwohl Rici sich bemühte den Anweisungen des Kindes folge zu leisten, drehten sie ständig extra Kringeln, stürmten an der Reihe vorbei oder machte anderen Unfug.
      “Na wie läuft es”, kam Felix in die Halle und war einen Blick auf die Reiter.
      “Ganz gut, bis auf Rici”, fasse ich die Lage zusammen. Einen Augenblick beobachtet mein Kollege die Situation, bevor er fragte: “Darf ich?” Ich nickte. Felix nahm sich Rici und seine Reiterin in die Mitte und erklärte ihr etwas und korrigierte hauptsächlich ihre Zügel. Kaum hatten die beiden sich wieder eingereiht lief der kleine Hengst ein klein wenig ruhig, doch so richtig hatte sie ihn nicht unter Kontrolle. Nachdem ich mir bei jedem der Kandidaten den Galopp angesehen hatte, wechselten die Kinder, damit ich auch die zweite Hälfte der Gruppe beurteilen konnte. In dieser lief es ein wenig chaotischer, Lilli schien, als habe sie sich von Rici anstecken lassen, was die junge Elfenlied etwas nervös machte. Selbst als ich die Scheckin mit Quatchi die Position tauschen ließ, wurde es nur geringfügig besser.
      “Gut gemacht, alle zusammen. Ihr sattelt eure Pferde bitte alle ab. Lilli und Aelfric werden noch gefüttert, die anderen beiden können direkt in die Box, aber aufpassen, vermutlich haben sie dort auch schon Futter drin.” In einer Reihe geordnet, verließen die Kinder mit ihren Pferden die Halle, während ich mit Felix zurückblieb.
      “Schau mal bitte, ich hätte die Kinder wie folgt eingeteilt”, sagte ich und hielt meinem Kollegen den Zettel hin. Drei der Kinder waren derart unsicher mit den Pferden gewesen, dass ich sie lieber nicht im Galopp ins Gelände lassen wollte. Bei Linn und Grace hatte das Bremsen etwas zu wünschen übrig gehabt, sodass sie nur mit einem braven Pferd mitreiten durften. Der Rest war sicher genug, als dass keine Bedenken bestanden.
      “Ja, das passt so. Übrigens, dein Freund ist zurück. Ich nehme dir das Abendprogramm ab, wenn du willst”, bot er sogleich an.
      “Er ist nicht mein Freund”, entgegnete ich verlegen. Seit Raphael mit seinen Pferden hergezogen war, verbrachten wir ziemlich viel Zeit miteinander. Zugegeben, konnte ich auch nicht leugnen, dass wir schon das ein oder andere Date hatten, bei dem wir uns auch etwas näher kamen.
      “Du meinst, er ist noch nicht dein Freund”, grinste Felix verschmitzt. Ich spürte, wie sich meine Wangen leicht röteten, und ich wandte den Blick ab. Es war kompliziert, meine Gefühle für Raphael zu definieren. Einerseits fühlte ich mich zu ihm hingezogen und genoss seine Gesellschaft. Andererseits hatte ich Angst, dass er nicht dasselbe empfand und ich war mir nicht mal sicher, ob er das, was wir hatten, als ebenso exklusiv empfand wie ich.
      “Ja”, entgegnete ich zögerlich,”aber Danke. Für heute ist Hauschaos angesagt. Hazel weiß Bescheid, was zu tun ist. Ach ja und bitte erinnere noch einmal daran, dass morgen alle pünktlich beim Frühstück sind, damit es Vormittags schaffen zu den Fohlen zu gehen.” Mein Kollege nickte zustimmend und gemeinsam verließen wir die Halle. Vor dem Stall war bereits Ruhe eingekehrt, die Pferde waren aufgeräumt und die Kinder hatten bis zum Abendessen Freizeit. Felix verschwand so gleich im und ich begab mich auf die Suche nach Raphael.
      Ich fand ihn schließlich in der Sattelkammer, wo er gerade mit Lia, seinem Groom, dabei war, das Turnierzubehör zu verstauen.
      “Ihr seid wieder da”, begrüßte ich die beiden, als ich eintrat. Mit einem breiten Lächeln drehte Raphael sich zu mir um.
      “Ich habe mich bereits gefragt, wo du steckst”, lächelte er und legte mir sanft die Hände an die Taille. Seine Berührung ließ ein Kribbeln durch meinen Körper wandern und löste eine angenehme Wärme in mir aus. Lia verließ mit einem freundlichen Lächeln den Raum und gewährte uns damit etwas Privatsphäre.
      “Ich hatte noch mit den Kindern zu tun”, erklärte ich, “Wie war das Turnier, hattet ihr Erfolg?”
      “Es lief gut”, begann er zu erzählen und zog mich ein Stück näher zu sich heran” Poseidon hat wie immer abgeliefert und Erie wird immer sicherer.” Ich spürte die Freude in mir wachsen.
      “Das klingt großartig. Ihr arbeitet so hart, da verdient ihr das”, sagte ich voller Anerkennung. Seine Augen begannen noch mehr zu funkeln und ich spürte wie er mit Stolz erfüllt war.
      “Danke, das bedeutet mir viel.” Sanft strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht und sein Blick durchdrang mich. Für einen Moment verlor ich mich in seinen Augen und war unfähig, mich zu rühren. Sein Blick drückte so viel Zuneigung und Vertrauen aus, dass mein Herz einen Schlag übersprang.
      “Du bist etwas ganz Besonderes, Quinn”, flüsterte er, strich mit dem Daumen sanft meinen Kiefer entlang, bevor seine Lippen meine berührten. Der Kuss war wie ein sanfter Hauch, der meinen Körper erzittern ließ und meine Haut zum Brennen brachte.
      Als sich unsere Lippen trennten, öffnete ich langsam die Augen und sah seinen tiefen, liebevollen Blick. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, und ich spürte, wie sich mein Herz mit Freude und Glück erfüllte.
      “Ich unendlich glücklich, dich getroffen zu haben”, lächelte ich. In diesem Moment spürte ich, dass meine Sorgen unbegründet waren und wir das Gleiche für einander empfanden. Ich musste nur noch den Mut finden, es auszusprechen.
      © Wolfszeit | Quinn Drake | 13.557 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende März 2021}
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      Herbst in den Rockys | 18. September 2022

      WHC’ Little Misstress / WHC’ Quiet Move / WHC’ Levin / WHC’ Nougat / Bad Habit RS / WHC’ Honest Empire / WHC’ Aphrodite / Enemy Of The State LDS / Prinzessin Mononoke / Zizou / Alone at Night LDS / WHC’ Zugzwang / Emperia di Royal Peerage / Fiama di Royal Peerage

      Der Herbst war in den Kanadischen Rocky Mountains angekommen und hatte die Landschaft in ein malerisches Farbenspiel getaucht. Ich freute mich auf meinen Besuch auf dem Whitehorse Creek Stud, wo die Fohlen aufgeregt auf mich warteten. Der Geruch von fallenden Blättern und frischer Bergluft umgab mich, als ich den Hof betrat.
      Mein erster Blick fiel auf Missy, eine zweijährige Canadian Sport Horse Stute. Sie war verschmust und verspielt und kam sofort auf mich zu, als sie meine Stimme hörte. Ihr mutiges Wesen und ihre Treue waren unverkennbar. Sie liebte es, gestreichelt zu werden, und ihre Augen strahlten vor Freude. Ich konnte kaum glauben, wie groß und kräftig sie in ihrem jungen Alter schon war.
      Levi, eine Hannoveranerstute, stand ruhig und geduldig da. Sie war erst zwei Jahre alt, aber schon sehr am Menschen orientiert. Ihre neugierigen Augen beobachteten mich aufmerksam.
      Lilo, ein verfressenes vierjähriges Barock-Reitpferd, und Zuwa, eine bestimmt dreijährige Barock-Reitpferdstute, waren ein interessantes Paar. Lilo konnte ihr Temperament regulieren, während Zuwa mit ihrer Entschlossenheit und Intelligenz bestach.
      Ria, eine freundliche dreijährige Cruzado-Stute und Fia, eine zurückhaltendern Fuchs, rundeten die bunte Herde ab.
      Nougat, ein brauner Hannoveranerhengst, zeigte sich als "People Pleaser" mit hoher Leistungsbereitschaft. Er wirkte gelassen und souverän, und ich konnte mir vorstellen, dass er in der Zukunft zu einem herausragenden Dressurpferd heranwachsen würde. In der Nähe stand Quentin, ein zwei Jahre alter Hannoveraner Hengst in glänzendem Braun. Er war lernwillig, aber auch unruhig und äußerst neugierig. Sein mutiges Wesen zeigte sich in seinem ständigen Drang, die Welt um sich herum zu erkunden. Quentin strotzte vor Energie und Tatendrang.
      Die jüngsten Mitglieder der Herde, Bad Habits RS und Zizou, waren sechs Monate alt. Bad Habits RS, ein fuchsiger Oldenburgerhengst mit Scheckenmuster, war vorwitzig und neugierig. Sein klarer Kopf und sein ausgeprägter Forschergeist waren bemerkenswert. Zizou, ein sechs Monate altes englisches Vollblut mit unerschöpflicher Energie, zeigte Loyalität und eine erstaunliche Fähigkeit, sich immer wieder neues Verhalten auszudenken.
      Honey, eine temperamentvolle Canadian Sport Horse Stute in Smokey Cream Schecke, war aufmerksam und selbstbewusst. Ihre neugierige Natur trieb sie dazu, ständig nach Neuem Ausschau zu halten und die Welt um sich herum zu erforschen.
      Aphro, ein drei Jahre altes Fellpony, war lernwillig, aber auch schüchtern und nervös. Ihre Schlauheit zeigte sich in ihrer Fähigkeit, Situationen genau einzuschätzen und kluge Entscheidungen zu treffen.
      Enemy of the State, ein dreijähriger Trakehnerhengst, war ausgeglichen und selbstbewusst. Seine verspielte Art ließ ihn wie einen wahren Entdecker wirken.
      Princess, eine sture dreijährige Criollo-Stute, war temperamentvoll und wählerisch. Ihre aufmerksame Natur verriet, dass sie trotz ihres eigenwilligen Charakters immer genau wusste, was sie wollte.
      Während ich die Zeit mit diesen faszinierenden Fohlen verbrachte, wurde mir klar, wie vielfältig und einzigartig jede von ihnen war. Die Herbstlandschaft der Kanadischen Rocky Mountains bildete eine zauberhafte Kulisse für diesen unvergesslichen Tag im Whitehorse Creek Stud. Jedes Pferd hatte seine eigene Geschichte und Persönlichkeit, und ich fühlte mich privilegiert, Teil ihres Lebens zu sein. Ich wusste, dass noch viele Abenteuer und besondere Momente mit diesen wunderbaren Tieren auf mich warteten.

      © Wolfszeit | 3.506 Zeichen
    • Wolfszeit
      Von Huskys und Eisbären | 08. Dezember 2023

      WHC’ Honest Empire / WHC’ Little Mistress / WHC’ Quiet Move / WHC’ Levin / WHC’ Nougat / Bad Habit RS / WHC’ Aphrodite / Enemy Of The State LDS / Zizou / Alone at Night LDS / WHC’ Zugzwang / Emperia di Royal Peerage / WHC’ Ahvanhi / Prinzessin Mononoke / PV Enchanté Mystique / Avenue Shopper LDS / Want to Belive LDS / Wunderwaffe LDS / WHC’ Satyr / WHC’ Springer / Nattfrost LDS / Kleinstadtastronaut LDS / Ours de Peluche LDS / Virpi HT

      Bedeckt von einer dicken Schneedecke lag die Welt vor mir, als ich hinausschritt, fast so als würde die Welt noch schlafen. Mein Atem stieg in Wölkchen empor in den strahlenden Winterhimmel. Doch nicht lange blieb der Anblick so unberührt. Mit aufgeregtem fiepen quetschte sich der silbergraue Husky an meinen Beinen vorbei uns stürzte sich voller Freude kopfüber in den Schnee. Allem Anschein nach hatte der Winter nun die Wohlfühltemperatur des arktischen Tieres erreicht.
      “Na, komm Smilla, wir haben Arbeit zu tun”, rief ich die Hündin, die dramatisch aufjaulte und in meine Richtung sprang. Mit unbändiger Energie tobte der Hund neben mir her, während ich den Weg zu den Koppeln hin einschlug. Der Schnee der unberührten Schneedecke knirschte unter unseren Füßen und die kalte Luft füllte meine Lungen. Es mag einem vielleicht seltsam vorkommen, doch ich liebe solche klaren Schneetage genauso wie der silbergraue Hund.
      Genau diese Tage waren es, in denen meine Schwester und ich unsere Schlittschuhe nahmen und zum nahegelegenen See liefen oder mit dem Schlitten durch den verschneiten Wald fuhren. Avisii, die Mutter meines kleinen Vilijami, war eine geduldige Stute, die meinen Geschwister und mir unheimlich viel beibrachte.
      Ein Bellen von Smilla riss mich aus meinen schwelgenden Erinnerungen. Wir hatten die Koppel schon längst erreicht. Eins der neugierigen Jungpferde hatte sich aus der Gruppe gelöst und kam durch den hohen Schnee angelaufen. Es war Bärchen. Der junge Schecke war nicht nur wegen seines Charakters besonders, sondern trug auch ein seltenes Gen in sich. Freundlich streckte ich dem Junghengst meine Hand hin, was auch die Huskyhündin neugierig machte.
      Mit seiner kalten Schnauze stupste Bärchen meine Hand an und suchte darin, nach etwas zu fressen. Mit schwingender Route stand Smilla daneben und hatte alles mit ihren eisblauen Augen im Blick. Natürlich hatte ich einen Leckerbissen für das Pferd in meiner Tasche und gab es dem kleinen Hengst. Der Hund stupste mich fordert an, als wolle er auch eines von den Pellets haben. In dem Glauben, dass sie es ohnehin nicht fressen würde, hielt ich auch ihr eines der Leckerlis hin. Erstaunlicherweise schnüffelte der Hund zuerst daran und fraß es schließlich, doch wirkte eher wenig begeistert. Anstatt weiter herumtrödeln, machte ich mich daran, den Zaun zu kontrollieren oder zumindest ein Teil davon, denn ehrlich gesagt war dieser ziemlich lang. Smilla folgte mir und steckte hier und dort die Nase in den Schnee nach einer Maus zu buddeln. Plötzlich hörte ich ein leises Rascheln im Gebüsch. Die Hündin erstarrte und hob den Kopf, um das Geräusch besser wahrzunehmen. Einen Moment später erschien ein neugieriges Eichhörnchen auf einem Ast. Sein fluffiger Schwanz zuckte aufgeregt, und es schien genauso neugierig auf uns zu sein wie wir auf es. Die eisblauen Augen des Huskys fixierten gebannt das kleine Tierchen, während ihre Ohren sich gespitzt hatten. Die winterliche Stille wurde von den verspielten Sprüngen des Eichhörnchens zwischen den Ästen durchbrochen, die es mit einem frechen keckern untermalte.
      Fasziniert von der kleinen Kreatur hob ich meine Hand und machte leise Klick-Geräusche. Überraschenderweise schien das Eichhörnchen darauf zu reagieren, und hüpftenäher heran. Smilla ließ ein leises Winseln verlauten und schlug aufgeregt mit ihrer Rute.
      “Nein, Smilla wir wollen den kleinen Kerl nicht zum Frühstück essen”, ermahnte ich den Hund. Das Eichhörnchen beobachte uns einen Moment, bevor es davon hüpfte und in einem Baum verschwand. Am Ende der Runde lief ich erst einmal in die Küche des Stalls, um einen Tee zum aufwärmen zu trinken.
      © Wolfszeit | Lina Valo | 3.634 Zeichen
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  • Album:
    Paddock Trails Stuten
    Hochgeladen von:
    Wolfszeit
    Datum:
    16 Mai 2021
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    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • WHC' Aphrodite
    Göttin der Liebe

    Rufname: Aphro
    geboren 17. September 2020


    Aktueller Standort: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN]
    Unterbringung: Weide mit Unterstand [24h]


    __________ p e d i g r e e

    Aus: Antigone[Fellpony]
    MMM: Unbekannt _____ MM: Deaf to our Prayers _____ MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt _____ MV: Asunder _____ MVV: Unbekannt


    Von: Loo at my hair [Fellpony]
    VMM: Unbekannt _____ VM: Löckchens Haarpracht _____ VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt _____ VV: Traquit _____ VVV: Unbekannt


    __________ i n f o r m a t i o n

    Rasse:
    Fellpony [FP]
    FP [100%]

    Geschlecht: Stute
    Stockmaß: 140 cm
    Farbe: Buckskin Sabino
    [Ee Aa nCr nSb]

    Charakter
    lernwillig, schüchtern, einsatzfreudig, nervös, schlau

    Aphrodite ist ein schüchternes Fohlen. Ständig hält sie sich in der Nähe von Mama auf und wird schnell nervös, wenn diese aus der Sichtweite ist. Dennoch merkt man bei der jungen Stute jetzt schon, dass sie schlau ist. Schnell hat sie gelernt, wie man am meisten Streicheinheiten kommt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.


    __________ p e r f o r m a n c e

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    Dressur E [M] Militay E [A] – Fahren E [L]

    Niveau: International

    Monat 20xx
    x. Platz, Veranstaltung


    __________ b r e e d i n g

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    Stand: 01.01.2023


    xXx wurde im Monat 20xx durch HK XXX zur Zucht zugelassen.

    Zugelassen für: FP, BRP, a. A.
    Bedingungen: Keine Inzucht
    Decktaxe: x Joellen, [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: -
    Materialprüfung: -

    Exterieurnote: -
    Gesamtnote: -

    __________ o f f s p r i n g

    Aphordite hat 0 Nachkommen.

    NAME a.d. STUTE [HANN] *20xx


    __________ h e a l t h

    Gesamteindruck: Gesund; gut in Training
    Krankheiten: -
    Beschlag: Barhuf


    __________ a d d i t i o n a l

    Pfleger: -
    Reiter: -
    Eigentümer: Whitehorse Creek Stud [100%]
    Züchter: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN], Luchy Blackburn
    Ersteller, VKR: Wolfszeit

    Apho steht aktuell nicht zu Verkauf.
    Wert: 572 Joellen

    Punkte: 2

    Abstammung [2] – Trainingsberichte [0] – Schleifen [0] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [0]
    _____

    Spind – Exterieur – PNG
    Aphrodite existiert seit dem 16. Mai 2021