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Sevannie

Twister - Quarter Horse

- Im Besitz seit 11.10.2019 - HMJ 3315 - HMJ 2019

Twister - Quarter Horse
Sevannie, 7 Okt. 2020
    • Sevannie
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      Pflegebericht für Lord Coleman (Obi-Wan | Ian Monroe) & Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
      24.012 Zeichen by Obi-Wan & Sevannie | 2.500 Zeichen = 3 Punkte, je weiteren 2.500 Zeichen= 1 Punkt
      24.012-2.500= 21,512 Zeichen; 21.512:2500= 8,6 Punkte
      3+8= 11 Punkte

      Ian Monroe | Ich hatte wirklich keine Ahnung wieso ich mich von Reyna dazu überreden hatte lassen an diesem Make Over mitzumachen, war ich doch noch nicht allzu lange in diese Welt der Pferde eingetaucht. Meine Verlobte hatte mir jedoch versprochen mich so gut es ging zu unterstützen. Hatte mir versichert das es ja ein guter Zweck war und wir so einer weiteren armen Pferdeseele ein gutes Leben ermöglichen könnten. Im Sturm hatten diesen sensiblen Wesen mein Herz erobert und seltsamerweise schien ich sogar ein Talent im Umgang mit diesen zu haben. Aufregte Tiere wurden bei mir immer ganz ruhig und regelrecht anhänglich, spürten wohl meine Ruhe, nun oder eben auch das ich zeitweise einfach noch keinen Plan hatte was genau ich da tat. Wir würden das hinbekommen, zusammen und da ich meiner sehr überzeugenden Partnerin natürlich nichts abschlagen konnte, hatte ich zugestimmt und mit ihr zusammen die Formulare ausgefüllt für die Anmeldung zu diesem Spektakel. Ja ein Spektakel war es für mich, auf Turnieren war ich bisher nur Zuschauer oder für Reyna der TT gewesen. Blieben wir da lieber bei der Abkürzung, erinnerte mich nur zu gut wie meine Süße mich ausgelacht hatte bei dem Gesichtsausdruck den ich gemacht hatte als sie mir erklärt hatte was TT bedeutete.
      Nun war es soweit und ich war froh am Steuer zu sitzen, der Mietwagen hatte schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und hörte sich schon etwas mehr an wie ein Traktor, aber es hatte vier Räder und ich durfte nicht reden. Mein alter Truck hörte sich wohl schon genauso an, also gab es mir durchaus ein heimeliges Gefühl. Reyna war neben mir am Beifahrersitz eingeschlafen, wohl noch zu geschlaucht vom langen Flug hier her nach Kanada, wo wir unsere beiden auserwählten Pferde kennen lernen durften. Natürlich war es schwer gewesen Zeit frei zu bekommen für diese Reise, aber sowohl meine als auch ihre Familie hatten sich einer gründlichen Schulung seitens von Reyna unterzogen und kümmerten sich um die Pferde zuhause während wir diese Reise antraten. Das Navigationssystem welches in seiner Halterung an der Windschutzscheibe pappte, verkündete das es nicht mehr allzu lange dauern würde und ich legte meine Hand sachte auf den Oberschenkel meiner Süßen. Rüttelte sie sachte. "Hey! Babe, wir sind gleich da!" sagte ich eindringlich und liebevoll zugleich. Sie hatte gewollt das ich sie vorher wecke, damit sie nicht völlig verschlafen ihren Auftritt hatte. Sie brummelte etwas und ich lachte leise. Kanada war wirklich ein schönes Land, schön und weitläufig. Zehn Minuten vergingen als die Bow River Ranch endlich in Sicht kam. Reyna und ich hatten jeweils die Nummern unserer Pferde. HMJ 9925 war die meinige. Es war ein Hengst so wie auch der von Reyna, die Verantwortlichen hatten natürlich vorher abgeklärt ob diese Haltung uns möglich war und ja... mit etwas Spucke und Fleiß würde ich schon noch den Nebenstall bald fertig bekommen. War der Vorteil wenn man Schreiner war, die Arbeiten mit dem Holz konnte man alle selber machen und ich merkte wie sehr mir diese Arbeit gefiel. Vor allem wenn ich sah wie die Augen meiner Liebsten zu strahlen begannen wenn wieder etwas fertig war.
      Wir hielten am Hof an und stiegen gemeinsam aus. Mein Blick ging herum, wirklich eine hübsche Ranch. Ein Mann kam uns entgegen und begrüßte uns. Stellte sich als Caleb O'Dell, der Besitzer dieser Ranch vor. Nachdem die Höflichkeiten geklärt worden waren und wir auch einen kleinen Rundgang durch die Stallungen gemacht hatten, auf die meine Verlobte bestanden hatte, führte uns Caleb zu unseren Pferden. Erst zu meinem Los; HMJ 9925.
      Caleb führte uns hinaus auf dein Paddock wo ein schwarzer Hengst stand, er hatte genug Platz um etwas herum zu laufen. Als wir näher kamen, hob das Tier seinen Kopf, er spitzte die Ohren und wurde steif. Man sah wie seine Nüstern sich blähten, er reckte den Kopf in die Höhe um unsere Witterung aufzunehmen. Schnaubte dann und widmete sich dem Heu in dem Netz vor ihm, zupfte gemächlich daran und schien beschlossen haben uns vorerst zu ignorieren. Mein Blick hing an ihm und ich musste zugeben er sah wirklich schön aus. Ich war so fasziniert von dem schwarzen Holsteiner, dass ich beinahe verpasste was Caleb zu ihm zu sagen hatte. Ich wusste das die beschlagnahmten Pferde schon seit ein paar Wochen hier auf der Ranch waren und so hatte das Tier sich zumindest vom Gewicht her bereits erholt und sich hier auch schön langsam eingewöhnt. Natürlich stand dem Hengst mit dem Transport nach Deutschland noch eine lange Reise bevor, aber wenn ich ihn so ansah. Wie ruhig er gerade wirkte, zweifelte ich nicht daran das er auch das gut weg stecken würde. Caleb ging dann mit Reyna weiter damit sie auch ihren Hengst kennen lernen durfte, während ich hier blieb. Ich verschränkte die Arme, lehnte mich gegen den hölzernen Zaun, während mein Blick auf dem Rappen lag. Er konnte beinahe mit Velvedere konkurrieren. Eine Weile fraß das Tier an seinem Heu, doch ich bemerkte wie eines der schwarzen Ohren immer wieder in meine Richtung kam, bevor er den Kopf leicht drehte und mich ansah. Es war ein Blick der quasi sagte: Hey du bist ja noch hier! Er spielte unsicher beinahe schon skeptisch mit seinen Ohren herum, bevor er einen Schritt in meine Richtung machte. Sein Kopf ging hoch als wolle er mich genauer Abchecken und ich senkte einfach den Blick. Hörte wie er abschnaubte und sah ihn wieder an, sah wie er gerade seinen Kopf schüttelte und sich dann wieder seinem Futter widmete, jedoch das eine Ohr auf mir lag als ob er der Sache nicht ganz trauen würde.
      Zu gerne hätte ich ihn noch weiter beobachtet, doch hörte schon Reyna die nach mir rief. "Komme schon!" rief ich und schloss zu den Beiden auf. Im Reiterstüberl ließen wir uns nieder und bekamen erstmal einen Kaffee. Caleb reichte jeden von uns eine Mappe. Ich öffnete die meine und sah hinein, die vermeintlichen Papiere des Hengstes lagen darin, wobei man sich nicht sicher war ob diese auch wirklich echt waren. Fotos wie sie ausgesehen hatten als sie hier angekommen waren. Der Schwarze sah etwas abgemagert darauf aus und das Fell war stumpf und dreckig gewesen. Das Gewicht schien er wieder gut angesetzt zu haben und auch das Fell hatte wieder an Glanz gewonnen -ja wenn man mit einer Tierärztin liiert war hatte man wohl gleich einen ganz anderen Blick auf diese Tiere. Tierärztliche Berichte hingen ebenfalls in der Mappe, mehrere Untersuchungen um auszuschließen das die Tiere irgendwelche Krankheiten hatten, die würden besonders meine Liebste neben mir interessieren.
      Wir klärten alles andere notwendige ab, bevor ich mit Reyna nochmal zu den beiden Hengsten sah. "Wir brauchen dringend Namen für die Beiden", hörte ich meine Süße sprechen als wir gerade bei meinem Rappen waren. "Diese Nummern sind ja schrecklich", murmelte sie und ich nickte nur nachdenklich. Ich und Namen aussuchen? Gerade fühlte ich mich verdammt unkreativ, aber etwas spukte mir im Kopf herum. "Wie wäre es mit Coleman", meinte ich und sah zu meiner Frau die erst die Nase rümpfte. "Wieso denn Coleman?" fragte sie irritiert und sah zu dem Rappen rüber. Ich zuckte mit den Achseln. "Für mich sieht er aus wie ein Coleman...", murmelte ich und seufzte leise. "Aber er sieht doch so edel aus... einfach nur Coleman ich weiß ja nicht Schatz", meinte sie, schien nachzudenken während sie das Tier musterte. "Irgendwie erinnert er mich mit seinem erhabenen Verhalten an einen Adeligen", fügte sie dann hinzu und ich hob fragend eine Augenbraue. Wirklich? Einem Adeligen? Es war ein Pferd... aber da kam es mir. "Lord Coleman?" fragte ich einfach und sie sah mir verdutzt an, fing dann jedoch nickend an zu strahlen. "Ja das klingt sehr passend für ihn!" verkündete sie, ich grinste und zog meine Süße in meine Arme um sie zu küssen.
      Reyna Huntington | Brummelnd öffnete ich etwas die Augen, schloss sie sogleich wieder und hörte nur gedämpft die Worte von Ian als er an meinem Knie sachte rüttelte um mich wach zu bekommen. ,,Schon..?'', fragte ich leicht verschlafen und rieb mir die Augen. Blieb mir ja doch nichts anderes übrig als wach zu werden. Ich streckte mich in den Sitz hinein, die Beine soweit ausgestreckt wie es mir der Raum vorgab und sah verschlafen zu meinem Verlobten. Mein Blick glitt hinaus und ich war etwas verwundert, kannte ich die Umgebung nicht. Wie auch? War ich noch nie in Kanada gewesen. Mein Kopf hatte jedoch noch genügend damit zu tun, richtig aufzuwachen und so ließ ich ihn wieder zurück gegen die Kopflehne sinken. Hatte mich der Flug und die Aufregung vor dem Unbekannten doch ganz schön geschafft. So war ich froh, Ian an meiner Seite zu haben, dessen Interesse für Pferde ich damals geweckt hatte. Zwar war ihm das Reiten an sich noch nicht ganz so Geheuer und er verfiel noch recht schnell in seine Nervosität wenn er mit Pferden arbeitete, welche nicht gerade die einfachsten waren. Aber er machte sich immer mehr. Hatte er sich schließlich damals gleich in Velvedere verliebt und wollte sie als aller erstes reiten, doch da war sie nicht einmal eingeritten gewesen. Ich schmunzelte als ich an diesen Tag zurück dachte, hätte man mir damals gesagt, dass ich irgendwann mit Ian durch Kanada fuhr um zwei völlig fremde Pferde über die wir kaum was wussten zu holen, so hätte ich diesen ausgelacht. Oder wenn man mir gesagt hätte, dass Ian mir einen Heiratsantrag machen würde und wir beide unser Leben zusammen verbringen wollte, nein ich hätte ihm wahrscheinlich keinen Glauben geschenkt. Und doch war es so gekommen. Nun saßen wir hier in dem Wagen, Ian an meiner Seite als mein Verlobter und ich war jeden Tag auf ein Neues hin und weg von ihm. Hatte ich zu anfangs noch gedacht, dass er sich nur den Pferden nähern wollte, weil er mich beeindrucken wollte, so erwies es sich dennoch als falsch. Er fand selbst sein Interesse daran und ich glaube der ausschlaggebende Punkt war damals meine kleine Velvedere gewesen. Mein kleiner Wirbelwind, welchen Ian zu einer stattlichen Stute trainiert hatte. Zuerst noch an der Longe und mit viel Bodenarbeit, doch nun war sie auch schon unterm Sattel und selbst er genoss kleinere Ausritte auf ihrem Rücken. War ihm das Reiten doch noch so fremd und trotzdem wagte er sich immer mehr dran, erklärte mir es sei eine Liebe die es erst noch zu lieben galt. Mein Lächeln versteifte als ich die Farm vor uns erkannte und mein Mund öffnete sich leicht. ,,Wow..'', hauchte ich und sah mit funkelnden Augen zu Ian, war diese Ranch fast meinem Traum gleich.
      Kaum waren wir angekommen bekamen wir auch schon Caleb O'Dell selbst in die Arme gelaufen. Er begrüßte uns freundlich und drückte aus, wie sehr er sich freute, dass wir beide uns zweier Pferde angenommen hatten. Er sagte uns, dass die Pferde derzeit mit Nummern unterscheidet wurden, war jetzt schon abgeneigt von dieser Sache.. Man drückte keine Pferde mit Nummern aus, waren hier in keinem Schlachthaus oder irgendeinem Flohmarkt. Aber gut, sie wollten die Entscheidungen der Namen vielleicht einfach den neuen Besitzern überlassen. Wir liefen die Stallgasse entlang und sahen die vielfältigen Pferde, hatte sich diese Gruppe die sie gestohlen hatte wohl nicht auf eine Rasse festgelegt sondern auch vielerlei. Wir fanden, mit Caleb's Hilfe, zuerst HMJ 9925, welches Ian's Pferd war. Ein Rappe dem man es kaum ansah, dass er mal schlimmere Zeiten gesehen hatte. Ein Warmblüter, war er so chic mit seinem Abzeichen und hatte einen edlen Eindruck bei mir hinterlassen. Auch wenn sich der Jungspund kaum so verhielt, fraß er doch nur sein Heu genüsslich. Doch verzaubert hatte er mich gleich und ich hoffte, dass ich nicht noch neidisch auf Ian sein Pferd wurde. Caleb erklärte uns, dass es sich hier um einen vierjährigen Holsteiner handelte und ich nickte. Das er noch jung war sah man ihm direkt an, deswegen hatte er sich sicherlich auch schnell wieder erholt gehabt. Ian selbst wirkte, wie manche Tage vor Velvedere, als wäre er in seiner eigenen Welt und seinen Gedanken gefangen. Wir ließen ihn weiter Träumen und Caleb führte mich zu meinem Pferd mit der Nummer HMJ 3315. Ich blickte in die Box hinein und zwei blaue Augen leuchteten mir entgegen. ,,Oh hey du Süßer..'', hauchte ich und musterte den braunen Hengst fasziniert. War seine Blesse unregelmäßig und so einzigartig, passend zu seinen blauen Augen. ,,Er ist ein Quarter Horse Hengst.'', erklärte mir Caleb und ich verzog etwas das Gesicht. Hatte ich kaum was mit diesen typischen Westernrassen am Hut, doch wusste man könnte sie auch auf beides Spezialisieren. Ich sah wieder von Caleb weg und zu dem Hengst. ,,Er ist einer der zurückhaltenden Sorte. Drückt er sich meist mit wagen Andeutungen aus, aber man kann Ihnen glauben schenken.'', erklärte er mir und ich nickte. ,,Also mit vorsichtig zu genießen, der Hübsche.'', sagte ich und nun war es Caleb, welcher nickte. ,,Okay.'', sagte ich und er schmunzelte. ,,Sie werden das schon schaffen, Reyna. Da bin ich mir sicher.'', grinste er dann und ich tat es ihm gleich. ,,Eine Herausforderung, die ich nur zu gerne annehme.'', verkündete ich und Caleb trat erst einmal Weg, zeigte noch anderen Bewerbern ihre Tiere. Ich sah wieder auf den Braunen vor mir in der Box, der leicht nervös mit den Ohren zuckte. Der Tierarzt in mir meldete sich zu Wort und bedachte ihn mit strengem Blick. Sah er nicht ganz so abgemagert aus, doch seine Rippen waren deutlich zu erkennen. Da hatte sich der Rappe von Ian doch deutlich besser erholt in den letzten Wochen. Seine Hufe sahen gut aus, wie frisch gemacht, was sein sonstiges Äußeres nicht so aussagte. Er schien etwas zerrupft, seine Mähne nicht glänzend und auch das Fell etwas stumpf. Entweder hatte er einen Mangel oder er ließ selten wen an sich ran um ihn zu putzen und zu pflegen. Das müsste ich Caleb nachher noch unbedingt fragen, wie es denn mit Führen, Putzen und sonst mit dem Alltäglichen aussah bei ihm, wenn er doch so zurückhaltend war. Ich streckte meine Hand vorsichtig nach ihm aus, zog sie jedoch zurück als er die Ohren anlegte und die Augen aufriss. ,,Okay, schon verstanden. Aber wir bekommen das schon noch hin. Du und ich. Ian wird wohl eher von die Abstand halten.'', kicherte ich und ließ den Hengst in Ruhe, sollte er sich doch noch etwas ausruhen. Caleb rief mich und ich instinktiv nach Ian. Fanden wir uns wenig später in dem Reiterstübchen wieder mit einem Kaffee, welchem ich als kleiner Junkie nur dankend entgegen wirkte. Caleb reichte und zwei Mappen, standen dort dick und fett die Nummern der Pferde und ich rümpfte die Nase. Wir klärten alles Nötige und Ian und ich wandten uns gemeinsam nochmal an die Hengste. So hatten wir beschlossen noch einige Tage hier zu bleiben um die Pferde an uns etwas zu gewöhnen, bevor wir sie ins neue Heim brachten. Sonst hätte ich mit dem Braunen doch nur noch mehr Ärger als dass ich was gewonnen hätte. Ebenso stand in einem der Tierarztberichte eben dass mein Hengst einen Mangel besaß. Bekam er also schon von Caleb mehr Linolsäure zugeführt und auf Nachfrage hatten sie sich für Distelöl entschieden. Ich nickte, nun wusste ich wenigstens wieso der Braune im Gegensatz zum Rappen noch so herunter gekommen aussah. Aber das war schon Meckern auf hohem Niveau.
      Ian und ich machten uns noch einmal zu den Pferden, bevor wir unser Hotel beziehen wollten. So hatte ich ihm gesagt, dass die Beiden auch noch Namen bräuchten, da ich die Nummern schrecklich fand und noch einer kleineres Diskussion hatte der Rappe dann auch schon seinen Namen 'Lord Coleman'. So hatte ich mich schnell für Twister entschieden, wusste nicht genau warum hatte es einfach im Gefühl, dass der braune Hengst später sich doch einmal wandeln wird. Vielleicht nur mir und vielleicht auch Ian gegenüber und sonst keinem, aber es wäre eine Drehung, eine Wendung. Eben ein Twist.
      Ian Monroe | Es war der große Tag, die beiden Hengste hatten ihren Weg über den großen Teich gut überstanden und nach einem Gesundheitscheck am Zoll durften sie auch weiter. Sie wurden direkt von der Organisation angeliefert, weswegen Reyna und ich schon aufgeregt herum liefen. Die Unterstände und Boxen waren schon seid gefühlten Tagen für die beiden bereit, ebenso wie die Paddocks die ich sicherheitshalber nochmal befestigt hatte und wir oben sowie unten noch ein Weidezaunband mehr gemacht hatten. Da wir ja nicht wussten wie die beiden Hengste sich in ihrer neuen Umgebung verhalten würden. Wir hatten uns für Koppeln mit Unterständen für den Anfang entschlossen, da wir nicht wussten wie und ob Boxen von den Beiden angenommen wurden. Ich war nervös wie selten in meinem Leben zuvor, das letzte Mal war ich so aufgeregt gewesen als ich Reyna den Heiratsantrag gemacht hatte. Aika schien meine Aufregung zu spüren, lief hinter mir her wie ein Schatten, während ich wohl zum 20 Mal noch einmal Zäune und Unterstände kontrollierte. Seltsamerweise war immer noch alles in Ordnung. Himmel! Ich atmete tief durch, während ich Reynas Lachen hörte, ich drehte mich zu ihr um und sah das sie mich auslachte.
      Endlich kam der Transporter die Auffahrt entlang und hielt knapp vor den beiden Koppeln. Damit wir nicht so weit laufen mussten, von Innen hörte man gepolter und lautes Wiehern brachte die Umgebung in Aufruhr. Sogleich wurde ihnen von den anderen Pferden geantwortet und es glich für dem Moment einem Konzert. Der Veranstaltungsleiter Nicolaus du Martin stieg aus dem Wagen und begrüßte uns. Nach kurzem Austausch von Höflichkeiten fingen wir schließlich an beide zu entladen.
      Reyna Huntington | Heute war es endlich soweit, die beiden Hengste kamen zu uns. Nachdem Ian und ich gestern schon wieder angereist waren, hieß es heute die zwei Neulinge in ihrem Heim willkommen zu heißen. War ich doch selbst schon ganz aufgeregt, wie es Twister wohl auffassen würde. Ob er mir das ganze in die Schuhe schob. Waren wir doch in den wenigen Tagen schon so weit, dass ich zu manch Tageszeit streicheln konnte und so etwas Bindung aufbauen. Führen war kein Problem, zumindest wenn man selbst etwas forsch war und sich nicht von ihm unterkriegen lassen würde. Man musste eben Dominanz bei ihm zeigen, hatte man Angst wandelte er sich sofort und nutzte die Schwäche. So hatte ich Ian noch nicht an ihn heran gelassen, wollte nicht dass es eine Begegnung gab, welche etwas unsanft enden könnte und im Kopf der beiden nachhallte.
      Ich musste anfangen zu lachen. Er fuhr herum und musterte mich etwas grimmig. ,,Ach Liebster, es ist alles perfekt für die Beiden.'', kicherte ich und ging auf ihn zu nur um ihm einen Kuss auf die Lippen zu Hauchen, bevor Aika schon anschlug und Ian sie sofort zurück pfiff. ,,Oh sie sind da!'', sagte ich und meine Augen leuchteten auf, lief ich rasch zum Hänger der auf den Hof fuhr. Den Hof überkam eine Flut von Wiehern und ich schmunzelte. Was diese zwei Neuen schon für eine Aufregung mitbrachten und das nicht nur bei Ian und mir. Wir gingen zu dem Transporter und Nicolaus du Martin kam vom Fahrersitz. Wir begrüßten einander und hielten nur knappe Worte, wollte ich meinen Braunen doch sogleich aus dem Hänger befreien, sollte er sich nicht in seine Panik vertiefen können. So lief ich als erstes rein und sah in die blauen Augen. ,,Hey mein Hübscher.'', flüsterte ich und sah die Angst in diesen, die Ohren angelegt bis in den Nacken. ,,Ist ja gut..'', flüsterte ich und streichelte über seine Nüstern, musste jedoch aufpassen da er nach mir schnappte. ,,Freundchen!'', murrte ich leise, doch er veränderte sich nicht in seiner Haltung. Ian schloss die Klappe auf und der Hänger wurde von Licht durchflutet. ,,Zuerst Twister.'', murmelte ich und löste den Strick an der Hängerwand, führte den Hengst sachte rückwärts, darauf bedacht, dass er nicht abstürzte oder mich biss. Doch er konzentrierte sich zu sehr auf das Laufen als darauf, dass ich so dicht bei ihm war. Sanft lobte ich ihn mit meiner Stimme bevor wir zu seinem Koppelabteil kamen und ich ihn sogleich von Halfter und Strick befreite. Twister petze in seiner Angst los, galoppierte einige Runden und setzte einige Buckler ein. Schienen seine Glieder nicht versteift von der langen Reise. Der braune Hengst brauchte etwas um zur Ruhe zu kommen und sah sie neugierig um. Spielte mit den Ohren und wirkte auf einmal gar nicht mehr so ängstlich und schüchtern. So verbittert von den schlechten Händen anderer Menschen.. Nein, es schien als würde er gerade seinem Namen alle Ehre machen und er einen kleinen 'Twist' durchführen, wusste ich doch dass es nur auf der Koppel derzeit der Fall sein würde, statt dauerhaft. Ich sah zu Ian und schmunzelte. ,,Nun deiner. Holst du ihn?''
      Ian Monroe | Reyna holte ihren Braunen mit den blauen Augen als erster hinaus und brachte das nervöse Tier gleich auf die Koppel. Wo es sogleich davon stob und ein paar Runden durch die Koppel drehte. Meine Verlobte sah mich an, fragte ob ich Coleman raus holen wollte, erst schlug mein Herz furchtbar aufgeregt los und ich schluckte. Nickte dann jedoch, es brachte nichts wenn ich kniff. Ich konnte das Training ja schließlich nicht nur meiner Frau überlassen, also ging ich in den Anhänger. Erinnerte mich daran das ich das ja schon mehrmals mit den anderen Pferden getan hatte.. Mit dem unterschied das diese gut erzogen waren und selten Ärger machten, vielleicht mal einen Sidestep wenn ein furchtbares Blatt vorbei wehte aber sonst. Ok ruhig bleiben Mann! sagte ich selber zu mir und sah dem Rappen entgegen. Er schnaufte aufgeregt, stieß ein schnarchendes Geräusch aus und stieg nervös umher als ich näher kam. "Hey Junge", sprach ich ihn sanft an, bevor ich langsam meine Hand nach dem Strich ausstreckte, den Knoten löste. "Alles gut, du bist jetzt zuhause Kumpel, hier tut dir keiner was", sprach ich weiter, versuchte einfach zu ruhig wie möglich zu reden und es schien zu fruchten. Die unsicher zurückgelegten Ohren, zuckten spielten herum und ich sah sehr wohl auch die Neugier des jungen Hengstes. Ich lächelte wage, blieb jedoch konzentriert, so wie Reyna es mir gesagt hatte. Richtete den Jungen dann nach Rückwärts aus und geleitete ihn langsam aus dem Hänger, den Kopf Richtung Außenwand damit er die Rampe nicht hinunter flog.
      Die ersten zwei Schritte waren auch soweit gut, dann hörte man jedoch ein Wiehern in der Ferne, worauf hin der Schwarze den Kopf in die Höhe warf und es erwiderte, bevor er etwas hibbelig wurde und mit hastigen Schritten hinaus tänzelte und mich mit zog. "Woaahh, schön ruhig Junge!" redete ich auf ihn ein. Er blieb stehen sobald wir im Freien waren. Der Kopf war hoch erhoben, die Ohren gespitzt ging sein Blick ganz aufgeregt herum. Seine Brust war rausgedrückt und er präsentierte sich in seiner ganzen Pracht.
      Er wollte vorwärts gehen, doch da stand ich, also machte ich ihm das auch klar. Entsetzt wich er zurück und sah mich an, als wäre ich gerade wie von Zauberhand vor ihm aufgetaucht. Reyna sagte mir ich solle nicht so viel rum und ihn auf die Koppel bringen. Ich nickte wage und führte das Tier... oder er mich in Richtung der Koppel. Ich drehte ihn zu mir herum, löste das Halfter und kaum hatte ich es über seine Ohren gezogen. Wendete Coleman auf der Hinterhand und sprengte davon. Den Kopf hoch erhoben wieherte er laut um scheinbar zu verkünden das er nun hier angekommen war. Schnaufend und prustend erkundete er im Galopp sein Areal während ich mich zurück zog. Gerade zückte ich mein Handy, wollte ein paar Fotos für meine Familie machen. Schmunzelte dann als ich sah wie der junge Hengst über die Koppel fegte, immer wieder sprang und seine Hufe nur so durch die Luft flogen als schien er sich zu freuen.. oder aber auch in ganz adeliger Manier darüber empören das er nicht gefragt geworden war ob er überhaupt hier sein wollte. Gerade drückte ich ab und schmunzelte über das gelungene Bild. Ich wandte mich schließlich ab um noch ein paar Details mit dem Leiter der Veranstaltung zu wechseln und Rey und ich beschlossen die beiden Hengste für heute erstmal richtig ankommen zu lassen. Falls etwas war, waren wir ja auch ganz in der Nähe...

      12. Oktober 2019
    • Sevannie
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      Pflegebericht für Lord Coleman (Obi-Wan | Ian Monroe) & Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
      20.305 Zeichen by Obi-Wan & Sevannie | 2.500 Zeichen = 3 Punkte, je weiteren 2.500 Zeichen= 1 Punkt
      20.305 Zeichen - 2500= 17.805 Zeichen; 17.805:2500= 7 Punkte
      3+7= 10 Punkte

      Reyna Huntington | Es waren nun schon einige Tage vergangen und ich wollte heute etwas mit Twister (HMJ 3315) arbeiten, war der Meinung, dass er sich so langsam schon etwas eingelebt hatte zusammen mit Lord Coleman (HKJ 9925). Sie durften die letzten Tage auf die Weide und dort ihr neues Leben erst einmal leben und sich in Ruhe an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Twister ließ sich schon nach einigen Leckerlis auch recht gut auf halftern, ohne das er gleich zurück schreckte wenn man es ihm übers Ohr ziehen wollte, wollte heute etwas an dem Vertrauen weiter aufbauen, hatte mir vorgenommen, dies bei einem 'Spaziergang' in der Halle zu tun. Doch gerade trank ich noch meinen Kaffee auf dem Balkon. Ich hatte die Pferde schon gefüttert und alle raus gestellt, auch Twister. Ich wollte ihm zeigen, dass er nicht nur rein und raus kam sondern eben zwischendurch auch nochmal weg geholt wurde um etwas zu Arbeiten. Ian trat auf den Balkon mit seiner Tasse und ich schmunzelte. ,,Guten Morgen.'', lächelte ich und er hauchte mir einen zarten Kuss auf die Lippen, bevor er sein 'Morgen' brummelte und sich neben mir niederließ. War es zwar ein lauer Morgen und die Wärme vom Herbst noch nicht ganz da, aber es war noch recht angenehm. Man sah von hier oben den Nebel über den Feldern und den Koppeln und man wusste sofort, heute würde es noch einmal etwas wärmer werden. ,,Wie hast du geschlafen?'', fragte ich lächelnd nach und sah in die dunklen Augen meines Verlobten. Er schmunzelte ebenfalls, sagte mir, dass er gut geschlafen hätte und erkundigte sich nach mir. Ich nickte und bedeutete ihm, dass ich ebenso gut geschlafen habe, bevor wir darüber sprachen was wir heute alles so vor hatten. Er erklärte mir, dass er auch etwas mit Lord Coleman arbeiten wollte, sich aber nicht ganz genau vorstellen konnte wie genau er die Neugierde von dem Hengst für sich ausnutzen sollte. ,,Mach es durch Bodenarbeit. Zeig ihm dass ihr ein Team sein könnt und mach es spielerisch. Ich glaube das ist der richtige Weg für Cole.'', schmunzelte ich. ,,Vielleicht hast du recht und das ist keine schlechte Idee, ich überlege es mir.'', schmunzelte er mir zu und ich trank den letzten Schluck des Kaffees aus meiner Tasse, stellte diese dann auf den Tisch vor uns. Ja die zwei Neuen bedeuteten einiges an Arbeit, weil sie doch sehr scheu oder sehr unerfahren waren, aber das würde man alles durch gutes Training in den Griff bekommen. Dauerte eben nur seine Zeit und wir mussten natürlich drauf achten, dass wir die anderen nicht vernachlässigten dadurch. So stand bei mir persönlich neben Twister auch das Training mit Hero auf dem Plan und auch eine Longierarbeit mit Antaris. Vielleicht wollte Cole ja auch noch was mit Velvedere machen, hatte ich sie ihm schließlich überlassen und er kümmerte sich eigentlich hauptsächlich um das Training der Scheckstute. Tief atmete ich die kühle Luft ein und wieder aus, ehe ich aufstand und meinem Verlobten noch ein Lächeln schenkte, dann aber in die Küche ging und meine Tasse weg räumte. Erst einmal wollte ich mit Twister starten, war schon ganz gespannt wie das alles ablaufen würde. Ob er mir langsam schon vertraute und ich eventuell mit ein paar Möhren ihm ein bisschen Bodenarbeit entlocken konnte.
      Ian Monroe| Meine Verlobte war der Meinung gewesen, dass die beiden Herren sich erstmal hier einfinden müssten, weswegen wir es auch langsam angegangen waren. Lord Coleman (HKJ9925) schien definitiv der Gelassenere von beiden zu sein und auch nicht allzu viel schlimmes erlebt zu haben –wenn so zeigte er es nicht, ganz der Aristokrat eben- wofür ich schon dankbar war, machte es mir als ‚Anfänger‘ doch das Ganze etwas leichter. Er war neugierig und freundlich, Reyna und mir gegenüber hatte er bisher nicht einmal die Ohren zurückgelegt oder gar irgendwie anderweitig gedroht. Ich bewunderte viel mehr immer diese schlichte Eleganz und die federnden Gänge wenn er über die Koppel zog. Die Beine dabei wie am ersten Tag überall nur nicht am Boden. Nun war es wieder ein neuer Tag auf dem Gestüt und ich hatte mich aus dem Bett gewälzt, meistens war ich vor dem ersten Kaffee sowieso nicht zu gebrauchen, weswegen nachdem Anziehen natürlich mein erster Gang zur Kaffeemaschine führte und ich mir eine Tasse mit der wertvollen dunklen Flüssigkeit füllte. Mein Blick glitt hinaus und ich sah dort meine wunderschöne Verlobte auf dem Balkon sitzen, gesellte mich sogleich zu ihr. Sie begrüßte mich mit einem ‚Guten Morgen‘ und ich legte meine Lippen erstmal sanft auf ihre bevor ich meine Antwort darauf brummte: „Morgen!“ Ich ließ mich neben ihr auf einen der Stühle plumpsen, lehnte mich zurück und streckte die langen Beine von mir. Langsam hob ich die Tasse an meine Lippen und machte einen Schluck vom dampfenden Getränk. Reyna fragte mich wie ich geschlafen hatte und ich erwiderte ihr Lächeln. „Gut, vielleicht etwas zu gut“, meinte ich schmunzelnd und fuhr mit einer Hand durch mein zerzaustes Haar, kratzte mich auch gleich am Hinterkopf. „Und wie hast du geschlafen Süße?“ fragte ich dann zurück und sie sagte auch sie habe gut geschlafen, was mir natürlich ein Lächeln entlockte. Wie üblich am Morgen besprachen wir was der jeweils andere, denn heute so vor hatte und während sie mir sagte, dass sie heute mit Twister in die Halle gehen wollte um ihn dort rumzuführen, dachte ich darüber nach was ich mit Cole anstellen sollte. Verbalisierte das dann auch vor meiner Verlobten die mir immer mit Rat und Tat bei der Sache mit den Pferden zur Seite stand. Zwei Jahre waren in der Pferdewelt so gut wie nichts und ich lernte beinahe jeden Tag etwas Neues dazu. Also gab Reyna mit den Tipp doch mal mit Bodenarbeit anzufangen, um die Neugier des schwarzen Hengstes anzufachen umso Stückweise sich das mit ihm zu erarbeiten. Mal sehen wie er sich anstellen würde… Ich sah meinem Mädchen kurz nach, trank dann noch gemütlich meinen Kaffee aus, bevor ich mich aus dem Stuhl hievte und mein Geschirr noch eben wegräumte. Erstmal wollte ich mich um Coleman kümmern und danach auch noch die kleine Velvedere. Ich verließ das Haupthaus und ging hinüber zum Stall, in der Futterkammer holte ich mir ein paar Möhren und einen Trainingsbeutel. Schnitt die Möhren Mundgerecht zusammen und hängte den Beutel dann an den Bund meiner Hose an. Hatte lieber immer etwas zum Überzeugen dabei.
      Reyna Huntigton| Ich trat auf den Zaun zu, der braune Hengst spielte schon mit den Ohren und als ich gänzlich am Zaun stand, legte er die Ohren doch wieder an. Ich schnalzte leise und ich streckte meine Hand aus, hatte das Halfter schon in der anderen Hand. ,,Hey Kleiner.'', lächelte ich sanft und er begann leise zu Brummeln, sah die Möhre in meiner Hand und rang mit sich selbst ob er wirklich auf mich zu gehen sollte oder eben nicht. ,,Twister..'', rief ich leise und bedacht, wollte ihn schließlich auch an seinen Namen gewöhnen. Erneut zuckten seine Ohren und er tat ein paar Schritte auf mich zu, sah dann zu Coleman der gerade am Zaun stand und seinen Hals so weit es ging rüber streckte. Coleman war in der Hinsicht was ganz anderes zu Twister, war er doch viel neugieriger und aufgeweckter, doch auch zurückhaltend wenn ihm eine schnellere Bewegung nicht passte. Twister tat auf diese Reaktion weitere Schritte auf mich zu und streckte ebenso seinen Kopf in meine Richtung, doch er stand noch viel zu weit weg um überhaupt dran zu kommen. Ich kicherte leise und schüttelte den Kopf. ,,Du musst schon herkommen.'', murmelte ich schmunzelnd und streichelte über die sanften Nüstern des Rapphengst neben mir, bevor Twister weitere Schritte kam. War das ganze doch auch schon eine gute Übung. So war er schließlich bei mir und bekam auch seine wohlverdiente Möhre, bevor ich ihm das Halfter überstreifte und ihm über den Hals streichelte. ,,Na siehst du, ist doch gar nicht so schlimm.'', murmelte ich und sah wie er wieder begann mit den Ohren zu spielen. Er war neugierig keine Frage, doch ich wollte wahrscheinlich gar nicht wissen was ihm immer so verunsicherte und in Angst versetzte. War er bei Ian noch keinesfalls soweit und die beiden gingen sich doch eher aus dem Weg. Ich öffnete den Zaun und lief mit Twist zusammen heraus, band ihm mit einer Panikschlaufe am Putzplatz an. Diese würde sofort aufreißen, wenn er wirklich fliehen sollte und es einen richtigen Zug auf diese gab. Wollte nicht das er Widerstand erfuhr, sollte er Panik haben. Pferde waren Fluchttiere und sollten diesen Instinkt auch ausleben dürfen, gerade so schreckhafte Tiere wie der braune Hengst vor mir. Ich nahm mir eine Bürste nach der anderen und begann ihn zu putzen, ging das hingegen doch ganz gut, auch wenn er hier und da zuckte oder einen Schritt zur Seite wich. Wie gesagt, ich wollte nicht wissen was ihm widerfahren war in seinem früheren Leben. Sanft streichelte ich seinen Hals, war der Kopf - bis auf das Halfter anziehen und Leckerli geben - total tabu. Ich löste den Strick vom Haken, als er sauber war und lief mit ihm zusammen in Richtung der Halle. Wollte das Round Pen nicht benutzten, da er da nur eine kleine Möglichkeit zum Laufen hatte - Im Vergleich zur Halle. Außerdem gab es in der Halle die bunten Stangen, die Hütchen und weitere Attraktionen die ihm vielleicht etwas den Schrecken vor allem Fremden nehmen konnten, wenn man es denn stetig übte. Die erste Hürde war schon das Aufschließen der Halle, der Schlüssel klapperte am Bund und er schreckte auf. ,,Hey Kleiner..'', flüsterte ich beruhigend und er legte gar die Ohren an und in seinem Blick lag schon die erste Panik, vorsichtig öffnete ich die Tür und er weigerte sich vehement einzutreten. ,,Twist, komm schon, das tut dir nichts.'', murmelte ich und blieb weiterhin ruhig. Wut würde die Sache nicht besser machen und Ungeduld wohl auch nicht. Nur schwer ließ sich der ängstliche Hengst beruhigen und doch schaffte ich es mit der üblichen Bestechung, den kleinen Karottenstückchen. In der Halle angekommen bebte der Hengst wahrlich unter dem neuen Eindruck und sah sie aufgeregt um, beäugte alles. ,,Ist gut, Süßer.'', hauchte ich leise und streichelte seinen Hals entlang, bevor ich dann vorsichtig los lief. Nur zögerlich folgte mir Twister und sah sich weiterhin neugierig um. Ich hatte die Hallentür geschlossen, nicht das sie noch durch den Wind oder sonstiges gegen das Schloss klapperte und den Hengst unnötig erschreckte. Könnte doch einiges schief gehen. Ich beließ es für heute mit einigen Runden, war er am Ende doch noch etwas guckig gegenüber den Hütchen und den Stangen, doch er lief zuverlässig daran vorbei. Sobald es auf diese gerade zuging, legte er den Rückwärtsgang ein. ,,Okay.. Dann lassen wir es für heute gut sein, mein Hübscher.'', lächelte ich ihm entgegen und gab ihm noch ein Stück der Möhre, welches er genüsslich kaute. Wir verließen die Halle, ging das raus besser als das reingehen und kamen dann wieder an seinem Koppelabteil an. Ich öffnete das Halfter und wie wild geworden wand er seinen Kopf, zog sich aus dem Halfter und stürmte im Galopp los. War es doch einiges an Stress gewesen den er nun anscheinend rausließ. Cole hingegen beobachtete ihn mit gespitzten Ohren und mir entglitt ein Quietschen als ich zwei starke Arme um meine Taille spürte. ,,Hallo meine Süße.'', raunte mir mein Verlobter in mein Ohr, als er gerade seinen Kopf auf meiner Schulter bettete. Lächelnd hob ich meinen Arm, wuschelte ihm durch die Haare und drehte mich in seinen Armen, nur um ihm dann einen zarten Kuss zu entlocken. ,,Hey mein Süßer.'', konterte ich frech grinsend. ,,Auch endlich mal hier unten angekommen?'', hakte ich frech nach und spürte sein Knuffen in die Seite, rief ein empörtes ''Hey!'' aus und wandte mich in seinen Armen. ,,Du Blödmann!'', kicherte ich und er bettete seine Lippen erneut auf den Meinen.
      Ian Monroe| Ich hatte wohl schon verpasst Reyna beim Arbeiten mit ihrem Pferd beobachten zu können, denn ich sah schon wie sie mit dem tänzelnden und schnaubenden Pferd auf die Koppel zuging. Hielt wohl weißlich abstand und verhielt mich so gut es ging ruhig, denn Aika kam auf mich zu geschossen. Mit einem breiten Grinsen, klopfte ich mir auf die Schulter und der kleine Flummi sprang vor mir sofort ab und direkt in meine Arme. „Gutes Mädchen“, lobte ich die Terrier-Hündin und wuschelte durch ihr drahtiges Fell, bevor ich sie wieder hinunter ließ. Ich folgte dann meiner Liebsten und sah wie der braune Hengst in die Freiheit davon sprengte. Erst als die Koppel wieder sicher zu war, schlich ich mich von hinten ran und schnappte meine Verlobte in dem ich meine Arme um ihre Hüften legte und sie an mich zog. „Hallo meine Süße!“ raunte ich dicht bei ihrem Ohr und legte mein Kinn auf ihre Schulter und sah in Richtung des Braunen der sich die Seele aus dem Leib buckelte. Sie wuschelte daraufhin durch mein Haar und ich grinste. Erwiderte ihren Kuss als sie sich umgedreht hatte und zwinkerte ihr keck entgegen als sie frage ob ich auch endlich hier unten angekommen war, kniff dem frechen Ding in ihre Seite. Ich lachte auf bei ihrem Protest und ließ mich dann nur zu gerne in den nächsten Kuss ziehen. „Ich musste noch den Kaffee wirken lassen“, schmunzelte ich danach und strich meiner Liebsten eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Löste mich dann von ihr, hatten wir ja schließlich beide noch was zu tun. Ich trat auf die Koppel des Schwarzen zu, der angesteckt von Twister mit ihm am Zaun auf- und abgelaufen war. Vielleicht sollten Rey und ich versuchen die Beiden zusammen zu bringen, vielleicht würden sie sich ja vertragen. Ich verschob den Gedanken, stieß zwischen den Zähnen einen schrillen Pfiff aus, der den Schwarzen erstmal den Kopf in die Höhe werfen ließ. Ein wildes Schnauben erklang, während er mit aufrechten Hals und rausgedrückter Brust da stand, die Ohren gespitzt in meine Richtung gestellt. Ich holte ein paar Karottenstücke aus dem Beutel und betrat die Koppel. „Hey Kumpel!“ sagte ich freundlich, während wir beide aufeinander zugingen. Der Schwarze hielt ein paar Schritte vor mir an und beäugte mich ganz genau. Ich lenkte meinen Blick auf seine Schulter, streckte ihm langsam die Hand mit den Karotten darin entgegen. Er streckte mir zur Seite gelegten Ohren den Hals und schnupperte erstmal, trat dann zwei Schritte näher und nahm sich vorsichtig mit den Spitzen seiner Lippen die Leckereien aus meiner Hand. Ich lächelte und hob die andere Hand um seinen Hals zu streicheln. Hörte wie er tief ausatmete und sich sichtlich entspannte. Ich streifte ihm ohne Probleme das Halfter über und schloss den Karabiner. Beim losgehen blieb Cole erst stehen und beäugte mich genau. Als ob er sicher gehen wollte, dass ich es denn auch tatsächlich ernst meinte. „Na komm Cole“, lockte ich ihn mit meiner Stimme und trat wieder auf ihn zurück, bevor ich einen Schritt vor machte. Dieses Mal kam er auch mit mir mit. Ich überquerte den Hof mit ihm und band ihn am Putzplatz an. Sogleich trat der Schwarze vor und drehte sich etwas ein, ich korrigierte ihn indem ich ihn in die Ausgangsposition zurückführte. Was ihn nach wie vor immer wieder sehr zu erstaunen schien. Ich nahm die erste Bürste in die Hand und striegelte über das weiche schwarze Fell. Cole war zu anfangs immer etwas angespannt gewesen, zuckte bei der Berührung mit der Bürste immer etwas zusammen. Mittlerweile blieb ich nur mehr etwas angespannt stehen und schien es zwischendurch sogar schon zu genießen, was mich doch sehr froh stimmte. Nachdem ich den Schwarzen geputzt hatte, band ich ihn wieder los und führte ihn hinüber zur Halle. Auf dem Weg dahin wurde alles neugierig beäugt und bestaunt, seine Ohren spielten aufgeregt herum und er stieß ein schnarchendes Geräusch aus den Nüstern aus. Was den Schwarzen auszeichnete, dass er trotz seiner offensichtlichen Nervosität stets neben mir blieb und darauf achtete mich nicht nieder zu rammeln. Ich öffnete das Tor zur Halle und trat mit ihm dadurch. Cole umrundete mich etwas zu voreilig. „Woahh.. ganz ruhig Großer“, meinte ich und wies ihn einen Schritt zurück damit ich Platz hatte um das Tor auch wieder sicher verschließen zu können. Drehte mich dann um und begann mit ihm erstmal ein paar Runden zu gehen. Neugierig reckte sich sein Hals, überall mussten wir mal anhalten, damit alles beschnuppert werden konnte. Stangen, Hütchen, die Bande… ja sogar das eigene Spiegelbild in einen der Spiegel musste natürlich erstmal grünlich abgecheckt werden. Ich schmunzelte dabei und wagte es sogar ein Foto davon aufzunehmen, da er doch sowieso so schön abgelenkt war. Steckte das Telefon aber gleich wieder weg um mich auf Coleman konzentrieren zu können. Ich lockte ihn weiter und er folgte mir auch sogleich, wofür ich ihm eine Karotte zuschob. Wollte natürlich nicht zu viel mit Leckerchen arbeiten, da ich fürchtete er würde sonst womöglich noch zum Schnappen anfangen, bisher war dies jedoch ausgeblieben. Nach ein paar Runden in der Halle am Strick, schien alles was gerade noch so aufregend erschienen war, schon wieder in Ordnung. Weswegen ich dann einfach die Stangen die am Boden lagen mit einbaute. Erst sah es so aus als ob er sofort ohne irgendwas folgen würde, ich war schon über eine Stange drüber als der schwarze Hengst seine Hufe in den sandigen Boden schlug und somit abrupt stehen blieb. Wieder stieß er dieses schnarchende Geräusch aus seinen geblähten Nüstern, die Ohren gespitzt nach vorne, während sein Kopf gen Boden sank und er sich die bunte Stange da erstmal genau ansah. Ich blieb derweil ruhig neben ihn stehen. Schnalzte dann nur mit der Zunge und gab einen Impuls am Strick. „Na komm Kumpel“, sagte ich sanft und gab noch einen Impuls. Der Hengst hob einen Huf und trat damit in Richtung der Stange, hob empört den Kopf darüber das sich das Ding auch noch bewegte als er es so anstieß. Er wich einen Schritt zurück und wollte den Kopf wegdrehen. Ich kam wieder über die Stange zu ihm zurück. Streichelte über seinen Hals, redete beruhigend auf ihn ein, bis er abkaute und den Kopf etwas absenkte. Dann noch ein Anlauf und nach kurzen Zögern stieß er sehr großzügig über die Stange am Boden drüber. Hob die Beine soweit hoch das man glauben könnte ich hätte ihm riesen Hindernisse hingestellt. Der Anblick war einfach zu witzig, also lachte ich leise auf. „Immer diese hohen Berge hm?“ machte ich und strich durch die Mähne am Hals. Lobte ihn ausgiebig für seinen Mut. Beim zweiten Mal darüber gehen war es schon gar kein Problem mehr. Ich beschloss es danach gut sein zu lassen, wollte es ja nicht gleich übertreiben. Nahm mir aber fest vor die nächsten Tage auch schön dran zu bleiben, denn immerhin hatten wir ja ein Ziel! So führte ich den Großen wieder aus der Halle hinaus hinüber zu seiner Koppel. Drehte ihn wie immer zu mir her und nahm dann das Halfter ab. Zu meiner Verwunderung hatte er es heute ausnahmsweise mal nicht so eilig von mir weg zu kommen. Sah mich viel mehr erwartungsvoll an und ich schmunzelte, griff in die Tasche und gab ihm noch die Karotten welche ich hatte, bevor ich den ersten Schritt zurück tat und die Koppel verließ. Coleman schüttelte seinen Kopf und die Mähne aus, bevor er davon trabte. Drehte erstmal mit hochwerfenden Beinen seine Runde, bevor er sich bei seiner Heuraufte einbremste und sich ganz seinem Futter hingab. Mein Blick glitt hinüber zu Twister der in einiger Entfernung stand und mich einfach zu ignorieren schien. Er war definitiv der ängstlichere von den Beiden und ich war froh das Coleman doch so gelassen war, auch wenn ich bisher die Erfahrung gemacht hatte, das nervöse Tiere in meiner Nähe eher ruhiger wurden und sich schneller beruhigten. Ich fingerte in meinem Futterbeutel herum, fand darin noch ein paar Stück Karotten und schupfte sie hinüber auf die Koppel des Braunen. Er nahm es zur Kenntnis richtete seinen Kopf in die Richtung in der die orangenen Leckereien geflogen waren. Hielt jedoch inne als er mich entdeckte, drehte erst mit angelegten Ohren seinen Kopf weg, was mir deutlich zeigte das er absolut keine Lust hatte sich mit mir zu befassen. Doch die Aussicht auf das Futter war schließlich doch zu Verführerisch, weswegen er sich Schritt für Schritt dazu herab ließ näher zu kommen –ich hatte die Karotten weiter rein geworfen, also sowieso nicht direkt bei mir am Zaun. Er las sie auf und beäugte mich dabei skeptisch. Ich schmunzelte nur, bevor ich abdrehte um mich noch um meine Süße Velvedere kümmern zu gehen.

      29. Oktober 2019
    • Sevannie
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      Hufschmiedbericht für Lord Coleman (Obi-Wan | Ian Monroe) & Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
      = 4 Punkte
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      Hufkontrolle, Raspeln, Korrigieren & Ausschneiden | HMJ 3315 Twister & Lord Coleman HMJ 9925
      Heute hatte ich einen Termin bei zwei Horse Makeover Pferden. Ich war sehr erfreut, das man mir einen der Aufträge zugeteilt hat, da dies auch gleich von neuen Erfahrungen geprägt werden wird. Heute war ich bei Reyna Huntington und Ian Monroe. Heute wurde ich von Reyna zu den Pferden begleitet. ,,Hallo Reyna!", grüßte ich die junge Dame und wir gaben uns die Hand. Sie grüßte mich ebenso und führte mich dann zu den beiden Pferden die schon am Putzplatz standen. ,,Also bei Twister sollten wir gut aufpassen, für ihn ist das alles nicht sehr geheuer und er ist ein wirklich ängstlicher Typ.", erklärte mir Reyna und ich nickte.
      Dann blickte ich zu den Braunen und verstand sofort was Sache war. Damit ich mich ihm wenigstens einmal vorstellen konnte, nahm Reyna meine Hand und hielt sie gemeinsam mit ihrer zu Twister ( HMJ 3315), welcher nach ein paar Minuten skeptischen Blicks meine Hand beschnupperte. Seine Ohren spielten währenddessen unruhig hin und her. Ich sprach mit ruhigen Worten: ,,Alles gut, Kleiner. Ich mach dir nur die Füße schön und mehr nicht." Reyna wartete derweil ab und nickte mir dann zu, als Zeichen für das Anfangen. Soweit sie mir beim Anruf erzählt hatte, waren beide Pferde das Hufe heben teilweise gewöhnt, weswegen ich vorsichtig an seiner Schulter runtersank und mit ein klein wenig Druck das Huf anhob. Twister blähte die Nüstern auf und ich ließ den Huf erstmal wieder herunter und übte erstmal die Bewegungen und Berührungen an ihm. "Ich glaube du kannst jetzt mit den ersten Anfangen!", sagte mir Reyna und ich nickte, während ich den Huf erneut anhob und begann vorsichtig sauber zu machen. Ich musste öfters ihn etwas festhalten, ehe sich Twisters Spannung etwas lockerte und ich den Innenstrahl langsam ausschnitt. Sein Außenhorn sah gut aus, weswegen ich es nur etwas korrigieren musste und raspeln. Als der erste Huf fertig war, ließ ich das Bein vorsichtig ab, wo ich kurz noch einen Seitenschritt hinlegen musste, da mich sonst sein Maul erwischt hätte. ,,Hey Twister!", ermahnte Reyna den Junghengst und entschuldigte sich bei mir, ich winkte lächelnd ab und sagte: ,,Alles gut, das bin ich gewöhnt!". Reyna schmunzelte kurz aber entschuldigte sich dennoch nochmal. Ich nahm mir nun den zweiten Huf vor, wo ich Twister erneut mit meiner Hand bekannt machte und dann auch in Kürze meine Arbeit verrichten konnte. Während ich den Innenstrahl zurechtzupfte, wollte der Hengst öfter das Bein wegziehen, was ich natürlich nicht zuließ, während Reyna ihn beruhigte und mitteilte dass es nichts schlimmes sei. Als der Innenstrahl wieder gut aussah, bockte ich vorsichtig sein Vorderhuf auf, was ich einige Male wiederholen musste, bis er ihn für einen längeren Zeitraum oben ließ. Somit nutzte ich diesen Moment der kurzen Stille, schnitt überstehendes Horn weg und korrigierte mit der Raspel die ungeraden Kanten. Dann konnten die Vorderhufe auch schon entlassen werden. Bei den Hinterhufen half mir Reyna, da sie nicht wollte das was schief ging, die Hinterbeine sind die gefährlichsten. Sie strich entsprechend an seinen Bein herunter und beruhigte den Hengst mit vielen ruhigen Worten, während ich mich um den Huf kümmerte. Also schnitt ich den Innenstrahl zurecht, entfernte abgestorbenes Horn und rundete den Huf dann mit der Raspel erfolgreich ab. Schon war der erste Hinterhuf fertig. Dann kümmerten wir uns um den letzte Huf. Hier kam es leider zu einen kleinen Zwischenfall und ich bekam kurz seinen Hinterhuf ab, da er vor Schreck vor einem lauten Rascheln ausschlug. ,,Oh mein Gott alles in Ordnung?", fragte mich Reyna und ich antwortete ihr lächelnd: ,,Alles gut, ich habe ja für sowas meine Schutzhosen! Es hat zwar kurz gezogen aber es ist nicht weiter schlimm!". Sie seufzte erleichtert auf und entschuldigte sich nochmal vielmals: ,,Hey alles in Ordnung Reyna, das kann man ihm ja nicht verübeln, irgendwann wird das vergessen sein, da er sich dann gut an dich und diese Termine gewöhnt hat!", sprach ich ihr Mut zu und sie lächelte und machte sich dann gleich wieder an die Arbeit. Reyna beruhigte den Hengst wieder und ich bockte seinen letzten Hinterhuf auf den Hufbock auf. Dies übten wir nur erstmal ein paar mal und dann konnte ich auch schon das Außenhorn korrigieren. Dann stand Twister auch schon auf vier neuen Hufen und ich bat Reyna darum, dass sie mit ihm flott eine Runde läuft. Etwas unsicheren Schrittes ging der Hengst los und Reyna drehte ein paar Runden. Ich nickte und zückte eine halbe Karotte, welche ich Twister vorsichtig auf der flachen Hand anbot. Er sollte dieses Ereignis ja mit einen guten Ende abschließen. Somit nahm er es dann leicht zögernd von meiner Hand und ich entließ mit gutem Gewissen Reyna und den Quarterhengst Twister.
      Dann bereitete mich auf das zweite Pferd vor, Lord Coleman (HMJ 9925) ein dunkler Holsteinerhengst war nun an der Reihe, hier half mir Reynas Verlobter Ian, ein ganz netter Herr. Er erzählte mir kurz was über den Hengst: ,,Also Coleman ist etwas lockerer gestrickt als Twister, er ist zwar auch noch schreckhaft, aber nur sehr gering, da ich das schon durch viel Training verbessert habe." Ich nickte und hörte aufmerksam zu, dann begannen wir auch schon mit der Arbeit. Zuerst machte ich mich dem Hengst bekannt, welcher ganz anders als Twister war und sehr neugierig an meiner Hand schnupperte. Ich nahm das als gutes Zeichen an und begann mit meiner Arbeit. Also strich ich mehrmals am Bein von Lord entlang und hob es dann an. Schon begann ich mit dem Ausschneiden des Innenhorns und entfernte abgestorbenes, sowie ungerades Horn. Coleman beäugte mich während ich seinen Vorderhuf aufbockte und das Außenhorn bearbeitete, erst vorsichtig dann etwas stärker, er sollte sich ja daran gewöhnen auch wenn er schon etwas Vorarbeit bei Ian bekommen hatte. Der Huf war in Kürze fertig und ich machte mit dem Zweiten weiter. Auch hier strich ich öfters über sein Bein, ehe ich auch dieses anhob. Hier stänkerte Coleman etwas rum, doch ließ sich von Ian schnell wieder beruhigen und ich konnte meiner Arbeit wieder nachgehen. Also schnitt ich das abgestorbene Innenhorn weg, begradigte den Innenstrahl und bockte seinen Huf dann auf. Dann schnitt ich mit dem Hufmesser das Außenhorn zurecht und raspelte die ungeraden Stellen zurecht und rundete dann den Huf in seine normale Form. Die Vorderhufe waren also erledigt, so konnte ich an die Hinterhufe ran. Hier hob ich den Huf an und säuberte ihn gründlich, ehe ich mit dem Hufmesser den Innenstrahl korrigierte. Dann holte ich den Hufbock und stellte sein Huf darauf, wir übten so ein wenig die Dauer, was Coleman irgendwann etwas langweilte, doch Ian und ich blieben stur dran. Als er es dann länger mitmachte, bearbeitete ich gründlich das Außenhorn, schnitt überstehendes Horn weg und begradigte mit der Raspel dann die Ränder des Horns. Dann stellte ich den Huf auch wieder auf den Boden und kümmerte mich um den Letzten. Coleman war mittlerweile gut entspannt und deswegen ging der Ablauf auch schon viel schneller. Also strich ich dreimal das Bein hinab zum gewöhnen, hob das Hinterbein an und säuberte den Huf, dann schnitt ich das Innenhorn zurecht und begradigte den Innenstrahl. Dann stellte ich das Huf auf den Hufbock und schnitt überstehendes Außenhorn weg, begradigte die Kanten und ließ den Huf wieder zu Boden. Dann bat ich Ian darum eine Runde zu drehen, wo er nickte und mit dem Holsteiner Hengst eine kleine Runde lief. ,,Super! Da passt alles, so kann ich auch euch schon entlassen!", lächelte ich zufrieden und schob wie Twister zuvor noch die andere Hälfte der Karotte in das Maul, bzw. Colman fraß sie mit einen Happen weg.
      Später unterhielt ich mich nochmal mit Ian und Reyna, wie das Horse Makeover, bis jetzt, bei ihnen lief und freute mich nach dem Gespräch sogleich auf nächstes Jahr, da würde ich ja zu gerne auch mitmachen wollen nur dieses Jahr ging es leider nicht. Des weiteren wünschte ich dem Paar noch viel Glück für die weiteren Aufgaben die noch auf sie zukamen.

      7964 Zeichen by Snoopy

      31. Oktober 2019
    • Sevannie
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      Tierarztbericht für Lord Coleman (Obi-Wan | Ian Monroe) & Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
      = 4 Punkte
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      Check-Up, Wurmkur, Grundimmunisierung, großes Blutbild
      Reyna Huntington | Ich war heute schon etwas früher wach als die sonstigen Tage, wollte in Ruhe schon einmal damit beginnen die zwei neuen Schützlinge auf die kommende Welt vorbereiten und sie einmal gründlich durchchecken. Wollte die Impfungen mal auffrischen und auch sonst schauen ob denn alles bei den Beiden okay war. Ian schlief noch und so schlich ich regelrecht aus dem Schlafzimmer, sollte er doch seinen wohlverdienten Schlaf bekommen. Lord Coleman (HMJ 9925) würde ich sicherlich alleine bändigen können und wenn nicht könnte ich ihn wohl noch immer wach rütteln. So führte mich mein Weg wie üblich erst einmal in die Küche und ich kochte die Kanne Kaffee, so könnte Ian auch gleich einen trinken wenn er wach wurde. War ich selbst schon gespannt wie die beiden sich geben würde, auch wenn ich noch nicht so richtig überzeugt war, dass es gut wäre das aufgebaute Vertrauen so zu riskieren. Doch ich ließ nicht gerne andere Leute an die Pferde, nicht wenn sie selbst noch so schreckhaft waren und schwer vertrauen fassten. Ich nahm die Tasse und lief in das Büro, kramte hier und da etwas herum bis ich endlich die dicken Mappen fand von den Horse Makeover Pferden. Sie wurden schon geimpft, war es schließlich auch nötig nur lag das Ganze schon etwas weiter in der Ferne als es sein durfte. Auch die Wurmkuren waren überfällig und ich müsste wohl neue Bluttest arrangieren um zu schauen ob die kleine Distelöl-Therapie bei Twister (HMJ 3315) auch Früchte trug. Zumindest war der optische Gesamteindruck von ihm schon wieder deutlich besser. So durchforstete ich noch etwas die Mappen genauer, vielleicht fand ich ja noch ehemalige Verletzungen oder Krankheiten der beiden und trank in Ruhe meinen Kaffee. Als dieser leer war, klappte ich die Mappen zu und ließ sie auf dem Küchentisch liegen, räumte die Tasse in die Spülmaschine bevor ich mir die Stiefelletten anzog und aus dem Haus marschierte.
      Zuerst wurden alle Pferd von mir gefüttert, bevor ich dann abwartete, dass das Kraftfutter auch von jedem regelrecht 'verschlungen' worden war, ehe ich mich daran machte alle Pferde auf die Weide zu bringen. Wurden die Nächte doch langsam schon kälter und wir holten sie Abends immer in den warmen Stall zurück. Als dann auch endlich alle draußen waren, bis auf die heutigen zwei Patienten, stellte ich mich vor die Box des Rapphengstes. Cole sah mich mit eindringlichem Blick an und anscheinend ahnte er schon was los war, zumindest gab er sich nicht ganz so neugierig wie er sonst immer war. Ich schnappte mir sein Halfter und öffnete langsam die Box. ,,Keine Sorge Cole, wenn du brav bist geht auch alles schnell vorbei.'', schmunzelte ich dem Hengst entgegen und hielt ihm meine Hand hin. Ich hatte zwar bisher nicht viel mit ihm gemacht, doch so ab und an konnte auch ich ihn schon auf der Weide streicheln und ihn etwas betüddeln. War es mir doch ein großes Anliegen, dass ich zu beiden Hengsten den nötigen Draht fand. Er kam wage einen Schritt auf mich zu und stupste mit meinen Nüstern an die Hand, streichelte ich ihn daraufhin und er zuckte kurz ob dieser Berührung doch ließ es dann zu. ,,So ist's fein, Großer.'', murmelte ich sanft und zog ihm das Halfter an, schloss dieses an seiner Ganasche und lobte ihn mit Streicheleinheiten am Halse. Waren die beiden schon fast wie rohe Eier, welche man mit Samthandschuhen am besten anpackte. Auch wenn ich mit Twister schon die ein oder andere Auseinandersetzung gehabt hatte, denn ich ließ mir sicherlich nicht alles gefallen. Ich führte den Holsteinerhengst aus der Box und Twister in der daneben liegenden Box sah neugierig uns beiden zu wo wir denn hin wollten. Ich band Lord Coleman an seiner Box an, hing hier doch extra ein Haken für so etwas. Bis jetzt hatten wir die beiden kaum getrennt und man merkte deutlich die Verbindung zwischen den Beiden, so war es vielleicht besser wenn sie bei meinem heutigen Vorhaben doch beisammen waren. So machte ich mich auch gleich an das Werk und begann damit über Cole's Körper zu streichen, spürte so einige Unebenheiten die aber eher kleinen Stichen zuzuschreiben waren. Der Hengst ließ das alles schon brav mit sich machen, glich es doch dem Putzen was bei Coleman kein Problem darstellte. Ich fuhr die Beine entlang und erhöhte etwas den Druck meiner Finger, doch auch hier zuckte der Hengst nicht weg und bedeutete mir mit seiner gelassenen Haltung, dass es keine Schmerzen an den Gliedmaßen gab. Ich hob seine Hufe, einen nach dem anderen, und betrachtete die Fesselbeuge und den Strahl. Hier war nichts am Nässen oder irgendwie süffig, also stellte ich sie wieder ab. ,,Fein, Großer.'', lobte ich den Rapphengst und trat wieder an seinen Kopf, betrachtete seine Augen und zog das Lid etwas hoch, sah er mich nun ganz skeptisch an und zog auch den Kopf weg. ,,Alles gut, ich will nur nach schauen.'' - Aber es war ja eine übliche Reaktion, auch für ein Pferd was den Tierarzt schon öfter in seinem Leben gesehen hatte. ,,Jetzt nur noch das Maul.'', erklärte ich Coleman und er brummelte, legte die Ohren zurück als hätte er mich verstanden. Ich zog seine Lippen etwas auseinander und sofort fuhr er zurück, riss den Kopf in die Höhe und ich seufze leise auf. ,,Ist gut, Cole.'', murmelte ich und streichelte wieder seinen Hals, so lange bis er sich beruhigt hatte. Wäre doch der Blick ins Maul einer der wichtigsten. Das Zahnfleisch verriet so viel über den Zustand eines Pferdes, außerdem wollte ich seine Zähne auch etwas nach Haken überprüfen oder sonstigen Auffälligkeiten. Also probierte ich es noch einmal und redete dem Hengst gut zu, müsste er sich doch daran gewöhnen. So ließ er es auch nach einigen Versuchen etwas zu und ich erhaschte den Blick in sein Maul, sah die gesunden Zähne ohne jegliche Haken oder irgendwelche Komplikationen, auch das Zahnfleisch sah gesund aus mit dem leichtem Rosaton. ,,So ist's gut, siehst du ist doch gar nicht so schlimm.'', sagte ich als ich den Hengst wieder freigab und seinen Hals streichelte. Er sah dennoch etwas verstört aus was mir ein Schmunzeln entlockte. ,,Also mein Guter, du bsit anscheinend kerngesund und dass das auch so bleibt, bekommst du jetzt eine Wurmkur und auch die Impfungen.'', erklärte ich ihm und er klappte die Ohren wieder zurück. Ich lief rasch zum Schrank hinüber wo ich meinen hauseigenen Tierarztkoffer platziert hatte, war dieser nur für meine Pferde bestimmt. Ich trat mit dem Koffer auf Cole zu, stellte ihn in sicherer Entfernung von dem Hengst ab und zog mein Stethoskop hervor. ,,Aber vorher muss ich deine Temperatur noch überprüfen und es kommt noch das kalte Ding an deinen Bauch.'', erklärte ich und hielt es dem Hengst vor die Nüstern. Seine Ohren stellten sich auf und er roch daran, wollte mit seinen Lippen danach schnappen. ,,Das ist nichts zu Essen.'', lachte ich auf und stöpselte mir die Ohroliven ein und legte das Bruststück an seinen Bauch. Hörte die Atmung aber auch bei weiterem rantasten die Darmgeräusche. Ja da hörte sich auch alles gut an. Knurrte sein Magen doch leicht auf, hatte er wohl noch Hunger. Aber das Heu gab es erst auf der Koppel. Ich legte das Stethoskop weg und zog das Thermometer hervor. Ich stellte mich neben die Hinterhand des Hengstes und er drehte seinen Kopf in meine Richtung, als wolle er mich fragen was ich denn nun bitte schon wieder vor hatte. Ich hob vorsichtig den Schweifansatz und sah zum Kopf von Coleman, der die Ohren anlegte und einen Schritt zur Seite tat. ,,Cole..'', mahnte ich ihn leise und hob erneut den Schweifansatz hoch, als ich mich wieder neben ihn stellte. Ich zückte das Thermometer und schob es in seinen After, der Hengst brummelte genervt auf und trat wieder einige Schritte weg, doch ich folgte ihm. War es bei den meisten Pferden so, dass sie sich doch schneller beruhigten wenn es drin bleib, statt es ständig ganz von Neuem zu versuchen. Auch bei Cole schien das der Fall zu sein, denn er hielt endlich mit zurückgelegten Ohren still und ich wartete bis das Piepsen ertönte. Als dieses dann kam zog ich das Thermometer wieder heraus und sah auf die Zahl. Stellte mich mit der 38,2°C zufrieden und lobte den Hengst mit sanften Klopfern auf die Kruppe. ,,So, jetzt gibt's die leckere Paste mit Apfelgeschmack.'', erklärte ich ihm, fand es selbst immer besser wenn man immer wieder mit den Pferden sprach, auch wenn sie einen sicherlich nicht verstanden. Ich hielt auch die Tube, welche ich aus meinem Koffer zückte nachdem ich das Thermometer desinfiziert hatte, an sein Maul, bevor ich den Kopf hochdrückte und die Tube an seinen Mundwinkel drückte und langsam die Tube entleerte in seinem Maul. Er begann zu schmatzen und zu 'kauen'. Schluckte dies zögerlich und als die Tube leer war hielt ich immer noch seinen Kopf in die Höhe, damit er es auch ja schluckte und nicht gleich wieder ausspuckte. Anhand seines Halses vernahm ich, dass er mehrere Male geschluckt hatte und gab auch nun wieder seinen Kopf frei. ,,Jetzt kommt wohl der schlimmste Teil.'', murmelte ich und sah zu dem skeptischen Hengst. Dachte er sich wohl, dass ich vollends einen an der Waffel hatte, zumindest deutete sein Blick so etwas in die Richtung an. Würde es für Pferde sicherlich einen komischen Eindruck machen, was die Tierärzte immer so doof um sie rumsprangen und komisches veranstalteten mit ihnen. Ich nahm die Spritzen aus den Koffer und einige Tupfer. War es doch einfacher wenn noch jemand hier wäre, doch bei Cole, der so gelassen mit alldem schien in seinen jungen Jahren, war ich mir sicher, dass es auch alleine funktionieren würde. Eine Spritze nach der anderen zog ich mit den Impfstoffen auf. Ich tastete seinen Hals ab und spürte die Vene darunter deutlich, desinfizierte die Stelle und atmete noch einmal tief ein und aus. Mein Blick glitt auf den Hengst und dieser legte die Ohren zurück und quietschte auf als ich den ersten Einstich machte. Ich verzichtete bei den beiden auf den Katheter, ich wollte sich nicht unnötig weiter in Aufruhr versetzen mit dem Rasierer an ihrem Hals entlang zu streichen. Wäre es doch ein unnötiges Mittel bei Ihnen, müssten sie sich halt mehrere Einstich über sich ergehen lassen. Zuerst kam die leere Spritze an seinen Hals um das Blut abzunehmen, welches ich für das große Blutbild bräuchte. Sanft lobte ich ihn, setzte jedoch gleich die anderen Spritzen, mit den Impfstoffen, hinterher um nicht unnötig Zeit zu verstreichen lassen. Cole schien etwas wütend zu werden und trat weiter von mir weg.. ,,Schon fertig.'', meinte ich und streichelte noch etwas über die Einstiche, bevor ich mich abwandte. ,,Du bist damit fertig, Cole.'', erklärte ich dem Hengst und zuckte als ich die Stimme von Ian wahrnahm. ,,Guten Morgen meine Süße.'', murmelte Ian belustigt und ich sah über den Rücken des Rappen vor mir. ,,Morgen.'', schmunzelte ich ihm entgegen und trat auf die andere Seite des Holsteiners und schenkte meinem Verlobten einen sanften Kuss zur Begrüßung. ,,Warum sagst du mir denn nicht bescheid? Dann hätte ich dir geholfen.'', erklärte er und ich schüttelte den Kopf. ,,Bis jetzt lief doch alles super. Der erste ist schon fertig und du darfst mir gerne bei Twister behilflich sein.'', schmunzelte ich ihm entgegen und er betrachtete seinen Hengst, der sofort die Ohren spitzte und zu seinem Besitzer rüber sah. ,,Na du.'', murmelte er und streckte seine Hand nach den Nüstern des Hengstes aus, welcher bei Ian sofort an diese stupste ohne zu zögern und er diese ohne Probleme streicheln konnte. ,,Naja vielleicht hätte ich mir einige Vorteile verschafft wenn du da gewesen wärst.'', gestand ich ihm und grinste ihm zu. Er nickte schmunzelnd und löste den Strick von der Box und führte ihn wieder in diese hinein. Mein Blick glitt zu meinem Hengst, hatte er sich schon in die letzte Ecke geschoben und legte die Ohren an. ,,Oh Twist, komm schon.'', murmelte ich leise und nahm sein Halfter in die Hand, öffnete die Box und man sah zu deutlich wie er die Ohren weiter wegklappte. ,,Vielleicht gönnst du ihm noch eine kleine Weil und wir frühstücken erst einmal?'', hakte Ian nach und ich sah zu diesem auf. ,,Hm..'', murmelte ich und überlegte ob es denn wirklich so gut wäre.. ,,Nun gut, aber dann brauchen sie wohl doch noch etwas Heu.'', erklärte ich und der dunkelhaarige Mann setzte sich sofort in Bewegung. Ich packte mein Zeug etwas zusammen, bevor ich die Boxen öffnete als Ian mit der Gabel Heu ankam. Wir beließen es erst einmal dabei und wandten uns selbst an das Frühstück und perfekt zu diesem Zeitpunkt fing auch mein Magen an zu Knurren. ,,Ich versteh' es immer noch nicht wieso du nicht erst frühstückst.'', murmelte Ian als wir gerade wieder zum Haupthaus liefen. ,,Naja, ich hab einfach keinen Hunger.'', erklärte ich ihm und zuckte mit den Schultern, der kam erst nach einiger Zeit, manchmal eben auch erst gegen Mittag wo wir ja dann sowieso essen würden.

      Nach unserem kleinem Frühstück gesellten wir uns wieder in den Stall und Twister schien auch gleich etwas besser gestimmt. Ich führte den zögerlichen Hengst aus der Box und streichelte seinen Hals. ,,So Twist.'', murmelte ich und begann dann ihn abzutasten, genauso wie Coleman auch. Doch am rechten Vorderbein vernahm ich eine leichte Schwellung und ich seufze leise. Ich nahm den Huf in die Hand und bewegte diesen etwas hin und her, bevor ich dann die kleine Wunde ausfindig machen konnte. ,,Hat er gelahmt als wir sie gestern reingeholt hatten?'', hakte ich bei Ian nach doch dieser schüttelte den Kopf. Sah mir das ganze aus wie ein Ballentritt, aber eher nur gestreift als wirklich rein getreten. Ich ließ den Braunen den Huf wieder abstellen und bat Ian um einen Eimer Wasser und einen Schwamm. Vielleicht brachte das Säubern etwas mehr Aufschluss. Ich nahm dankend den Eimer entgegen als Ian wiederkam und begann gleich damit die Wunde zu säubern. War auch Twister etwas perplex was ich da unten so lange rumwerkelte, war ich beim Putzen doch nie so lange daran zugange und ich spürte seine Unruhe. Er hob immer wieder den Huf an und schließlich nahm ich ihn auch wieder hoch. Säuberte weiter und erkannte die kleine Wunde nun auch besser. ,,Scheint nur was Kleines zu sein.'', murmelte ich, wunderte mich dennoch über die Schwellung und desinfizierte die Stelle mit einer Jodlösung und verband diese dann auch sogleich. ,,Ist es was schlimmes?'', fragte Ian unwissend nach, wahrscheinlich etwas besorgt weil ich die Fesselbeuge bandagierte. ,,Nein, wenn er lahmt nicht. Müssen wir gleich mal sehen wenn er auf der Koppel ist.'', erklärte ich knapp und machte mich trotzdem weiter ihn abzutasten, konnte bis auf diesen kleinen Ballentritt nichts weiteres feststellen. Aber an meinem Vorhaben würde es mich doch nicht hindern, dafür war die Wunde zu klein. So stand ich wieder am Kopf des Hengstes und erstaunlicherweise klappte das Betrachteten der Augen und das Hochziehen deren Lider viel besser als bei Cole. ,,So ist's fein.'', murmelte ich schmunzelnd dem blauäugigem Tier zu und machte mich an sein Maul. Wie schon erwartete begann er zu schnappen und ich mahnte ihn sofort. ,,Hältst du einfach mal seinen Kopf fest, damit er nicht ständig rumzappeln kann?'', fragte ich bei Ian nach und dieser nickte und tat auch gleich wie von ihm verlangt. Er fixierte den Kopf und so hatte ich ein leichteres Spiel dem Hengst ins Maul zu schauen, jetzt wo er sich nicht mehr so winden konnte. Das Zahnfleisch sah gut aus und einige kleine Haken hatte er, doch sie behinderten ihn nicht. Also tat ich es damit ab, dass er einfach noch so weiter rumlaufen könnte. Immerhin fraß er und machte auch sonst keine Anstalten. Ich würde sie abschleifen, wenn das Vertrauen doch etwas besser war oder spätestens wenn sie ihn störten. Haken an den Zähnen waren ja nicht immer gleich Haken. So gab ich den Hengst frei und Ian ebenso. Sanft lobte ich ihn und schob ihm ein Stück der Möhre zu, nahm er es nur zögerlich und ich zückte wieder das Thermometer. ,,So jetzt wird's schwieriger.'', murmelte ich und erklärte Ian, wie er sich am besten hinstellte um den Hengst zu fixieren. Er stand mit der einen Seite zur Wand, Ian an seiner Schulter und ich an der Hinterhand. Auf mein Nachfragen sagte mir Ian, dass er bereit wäre und so hob ich den Schweifansatz und wollte gerade das Thermometer anlegen, da hob der Hengst sein Hinterbein und schlug damit unter den Bauch. ,,Rey!'', murrte Ian und ich trat noch rechtzeitig zur Seite. Vielleicht war es auch nicht immer positiv den überfürsorglichen Verlobten dabei zu haben.. ,,Bereit?'', hakte ich nach und stellte mich erneut an die Hinterhand, Ian schien es nicht wirklich zu passen doch da musste auch er durch. Ich hob erneut den Schweifansatz und wieder hob Twister das Bein, zappelte herum und schlug aus. ,,Twister!'', zischte ich sauer, traf sein Bein mit einem leichten Streifen das Meine und ich bedachte den Hengst mit bösem Blick. ,,Vielleicht sollten wir..'' - ,,Nein! Jetzt erst recht.'', murrte ich Ian entgegen und er sah mich verdutzt an über den scharfen Ton. Nein, ich würde sicherlich nicht abbrechen nur weil es dem Herr nicht gefiel. Da musste er durch, wie jedes andere Pferd auch. Außerdem gab die Temperatur vielleicht etwas her, was mir sein sonstiges Erscheinungsbild noch nicht verriet. So setzte ich erneut an und Twist hob erneut das Bein, behielt es in der Luft und ich drückte ihn etwas zur Seite, woraufhin er das Gleichgewicht halten wollte und den Huf rasch abstellte. ,,Was du kannst, Freundchen..'', mahnte ich leise und Twister hatte den Rest des Satzes schon öfter einmal gehört. Nur hatte ich die Drohung bis dato noch nie wahr gemacht. Er tippelte mit den Hinterhufen und ich schob das Thermometer endlich in seinen After, hörte das tiefe Gebrummel des Hengstes und wie er erneut den Huf hob, drückte mich mit meinem Körpergewicht gegen seine Hinterhand und er setzte ihn erneut schnell ab. Ja man musste die wenigen Defizite ausnutzen und bei Twister war es definitiv seine Balance die er noch nicht so drauf hatte. Das Piepsen ertönte und ich zog das Thermometer raus, sah auf die Zahl und nickte. ,,Geht doch.'', murmelte ich und lobte kurz den Hengst, bekam er jedoch kein weiteres Möhrenstückchen. ,,Alles gut bei deinem Bein?'', hakte Ian schließlich nach und ich winkte ab. ,,Jaja. Ist schon gut.'', murmelte ich und desinfizierte das Thermometer, zog sogleich das Stethoskop wieder aus dem Koffer und hielt es dem Hengst vor die Nase. Er drehte nur den Kopf weg und legte die Ohren an. So stöpselte ich es mir erneut in die Ohren und begann ihn abzuhören. Bis auf sein genervtes Schnauben ließ er es über sich ergehen und ich hörte ihn ab. Seine Atmung und sein Puls verrieten mir die Angst und wie aufgebracht er war, doch es hielt sich alles im Rahmen und so hörte ich mir noch seinen Darm an, welcher auch am Arbeiten war. ,,Gut.'', murmelte ich und lobte den Hengst, legte das Stethoskop weg und zog die Spritze, wie auch schon für Coleman, nacheinander auf, hielt mir eine leere Spritze parat. ,,Am besten du hältst seinen Kopf und ich mache mich an seinem Hals zu schaffen. Aber pass' auf, nicht dass er dich beißt.'', erklärte ich ihm und Ian nickte etwas zögerlich. War ihm das Ganze wohl auch nicht so geheuer, aber naja, was sollte ich schon tun? Die Impfungen waren wichtig. Ich strich über den Hals von Twister und ertastete die Vene. Ich setzte zuerst die leere Spritze an um ihm das nötige Blut abzunehmen und wie auch Coleman quietschte er auf und dieses Quietschen hallte durch den fast leeren Stall. ,,Ist ja gut.'', sagte ich sanft zu Twister, die Panik in seinen Augen groß geschrieben doch er schien nicht beißen zu wollen, lag sein Kopf ganz still schon fast als wolle er bloß keine Bewegung tätigen damit es nicht weiter weh tat. Ich zog die Spritze raus und drückte sogleich den Tupfer auf die Einstichstelle, bevor ich mir die nächsten Spritzen zur Hand nahm und mit jeder Spritze die ich injizierte wurde der Hengst ruhiger, als gewöhne er sich schon an den kurzen Schmerz. Hatte ich doch eine deutlich andere Haltung seinerseits erwartet. Aber auch Ian schien erleichtert, dass der Hengst keine weiteren Faxen machte und so streichelte ich zu guter Letzt über den Hals. ,,Alles gut mein Süßer. Jetzt bekommst auch du noch die leckere Paste und dann dürft' ihr beide auch schon auf die Koppel.'', versicherte ich dem Quarter Horse und kurz zuckten seine Ohren nach vorne. Ian ließ den Hengst wieder etwas los, er streckte seinen Hals mir entgegen und schnupperte neugierig an der Paste die ich nun in meinen Händen hielt. Ich schob ihm erst eine kleine Möhre zu, ließ ihn diese Kauen. Er hatte schließlich das Impfen gut gemacht und sollte dafür auch gebührend gelobt werden. ,,Kannst du bitte seinen Kopf hochhalten? Dann drücke ich ihm die Paste in sein Maul.'', erklärte ich Ian. ,,Aber natürlich.'', schmunzelte er mir entgegen und legte seine Hand an den Kopf des braunen Hengstes. Er hob diesen an, so dass er fast waagerecht war und ich drückte rasch die Paste in seinen Mundwinkel, begann er ebenfalls zu Schmatzen und zu Kauen, doch seine Bewegungen hielten inne. ,,Du musst das schon runter schlucken, vorher lässt Ian nicht los.'', murmelte ich und sah zu Twister. Seine Ohren spielten als ich sprach und dann legten sie sich doch wieder nach hinten. ,,Ver.arschst du uns gerade?'', fragte ich etwas empört und legte meine Hand auf den Unterarm von Ian, bedeutete ihm den Hengst kurz freizugeben und als dieser sein Maul öffnen wollte drückte ich seinen Kopf rasch wieder hoch. ,,Kann ich auch.'', gab ich murrend zurück. ,,Na da hast du ja ein Schlitzohr bekommen.'', meinte Ian belustigt und ich funkelte ihm böse zu. ,,Hey, kann nicht jeder so ein Glück haben wie ich.'', lachte er auf und wenn ich nicht damit beschäftigt wäre den Kopf des Hengstes hochzuhalten würde ich ihm geradewegs doch einen Schlag mit der flachen Hand auf den Oberarm verpassen. ,,Ach komm, lass mir doch auch ein bisschen Spaß.'', meinte er dann besänftigend und ich streckte ihm die Zunge raus, gab erneut den Kopf von Twister frei und dieser schluckte nun endlich das Mittel als ich ihn daraufhin ein weiteres Mal anhob. Verstand er doch langsam, dass es nichts brachte das Zeug ewig im Mund zu behalten. ,,Coleman wird dir sicherlich noch zeigen, was für ein Schlitzohr er sein kann.'', konterte ich und zwinkerte dem großen Mann vor mir zu, ehe er mich kurz in seine Arme schloss um mir einen Kuss zu entlocken. Ich lächelte als ich mich von ihm löste. ,,Auf, lass uns die beiden rausbringen damit ich sehen kann ob Twister doch noch lahmt.'', erklärte ich ihm und so brachten wir die beiden auch sogleich auf die Koppel. Wie gewohnt stürmte Twister von mir weg und lief auch klar. Kein unregelmäßiger Takt oder irgendein Humpeln war zu vernehmen. Zufrieden nickte ich und ging wieder in den Stall um meine Sachen wegzuräumen.

      Die Bluttests ergaben, dass keiner der beiden Pferde einen Mangel aufweist. Lediglich, dass das Distelöl bei Twister noch weiter fortgeführt werden muss um den Wert zu stabilisieren. Später würde das ganze ausgeglichen mit einem kleinem Futterzusatz da anscheinend der Hengst dazu neigt, Linolsäure mehr zu benötigen. Ein weiterer Bluttest in einigen Wochen sollte mehr Aufschluss geben, nach Gabe der Futterumstellung.
      [23.146 Zeichen by Sevannie | Tierklinik Birkenhof]

      02. November 2019
    • Sevannie
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      Pflegebericht für Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
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      Fröhlich pfeifend kam ich von der Weide zurück, hatte gerade etwas mit Antaris gearbeitet und wollte nun das Training von Twister (HMJ 3315) der letzten Tage fortführen. Der braune Hengst hatte sich in den letzten Wochen schon gut gemacht, ich hatte ihn immer wieder in der Halle herum geführt, ab und zu einige neue Dinge wie Stangen oder Hütchen auf dem Boden verteilt und war mit ihm an diesen entlang gelaufen. Doch das Hauptproblem, neben der Unsicherheit von Twister, ist es die Balance zu halten. Nachdem es in der Halle immer besser funktionierte, hatte ich mich daran gemacht die Balance von ihm etwas zu schulen. Nur war da das Problem, bevor ich auch mit der Stangenarbeit wirklich effektiv anfangen konnte, musste ich mit ihm üben, dass diese bunten Dinger im nichts tuen würden. Es ist nur für den kleinen Hengst sehr schwierig das zu begreifen. Er denkt schließlich, das überall das Böse lauern würde. Ich stand nun vor dem kleinem Koppelabschnitt von Twist und beobachtete ihn, er stand ausgelassen da und knabberte an den wenigen Halmen Gras. So wie er da stand, war es kaum glaubhaft wenn ich sagte, dass dieses Pferd wirklich einen Knacks weg hatte und ich nicht einmal wusste woher. Er sah so friedlich und zufrieden aus, doch sobald ich auch nur mit ihm in der Halle war, waren die Ohren angelegt und die Nüstern meist weit gebläht. Ich hatte es schon ein paar Mal mit ihm geübt, über die Stange zu gehen, doch immer wenn er genau über dieser war, tat er einen Sprung davon weg und drehte sich hektisch um, wahrscheinlich um zu schauen ob sie noch da war oder sie ihm folgte oder vielleicht doch noch unter dem Bauch festgesogen hatte. Ich schmunzelte über den Gedanken und nahm das Halfter von Twister in die Hände, bevor ich das Gatter öffnete und nach ihm rief. Er richtete seinen Kopf auf und sah mir entgegen, die Ohren spielten doch überwiegend waren sie nach vorne gerichtet. Ja, die Bindung zwischen uns hatten wir mittlerweile auch etwas festigen können, nur eben vor allem Neuem und Unbekannten war er sehr misstrauisch. Da war der Hengst schon acht Jahre alt und er kannte dennoch so gänzlich wenig. Es verwunderte mich immer wieder, denn was hatten die vorherigen Besitzer mit ihm gemacht, wenn nicht gearbeitet? Wahrscheinlich kam er zur Welt und verbrachte sein Leben in irgendwelchen Ställen oder auf irgendwelchen Weiden die schon gänzlich kahl waren. ,,Na komm.'', rief ich mit freundlicher Stimme dem Hengst zu und auch Coleman sah von der daneben liegenden Weide zu mir herüber. Ian war heute außer Haus, hatte noch was beruflich zu erledigen und war wahrscheinlich erst gegen Abend wieder Zuhause, doch weiter schlimm war es ja nicht. Hier auf dem Hof würde mir sicherlich nicht so schnell langweilig werden. Twister machte die ersten Schritte auf mich zu, stellte die Ohren komplett zu mir gerichtet auf und sah mich erwartungsvoll an. Ganz nach dem Motto: Seit wann kommt denn der Knochen zum Hund? Er entwickelte immer mehr einen frechen Charakter, aber dennoch war er irgendwie neugierig und gespannt was ich heute mal wieder mit ihm vor hatte. Schließlich machte er wieder ein paar Schritte und als ich in meine Tasche packte, schloss er zu mir auf. ,,Na siehst du, geht doch schon ganz gut.'', lobte ich den Braunen und streichelte ihm seinen Hals, gab ihm dann noch ein Stück der klein geschnittenen Möhren. ,,Fein gemacht.'', murmelte ich schmunzelnd und zog ihm sein Halfter an. Es war doch deutlich schöner, wenn denn das Training auch so langsam Früchte trug und man etwas entspannter mit ihm Arbeiten konnte. Wir entwickelten uns zwar nur langsam weiter aber dafür hatten wir bisher keinen Rückschlag erlitten und ich war der festen Überzeugung wenn es einen Rückschlag geben würde, dass ich dann wieder vieles vom Vertrauen aufholen dürfte. ,,Dann wollen wir mal weiter üben.'', erklärte ich dem Hengst und grinste ihn an, er spielte mit den Ohren und klappte sie kurzweilig wieder nach hinten. Ich war schon der Meinung, dass mich Twister noch besser verstand als eines der anderen Pferde, denn er reagierte immer so gezielt darauf. Ich führte schließlich den Hengst zu dem Putzplatz und band ihn dort an. Das funktionierte schon immer recht gut und er blieb auch weitestgehend still, nur das Putzen an den Beinen machte uns hier und da noch Probleme, wobei es da auch gute und schlechte Tage gab. So begann ich erst einmal damit den Rumpf des braunen Hengstes zu putzen, bevor ich mich mit der weicheren Bürste an den Kopf machte. Begeistert sah er wie immer nicht aus, doch er hielt still und schnappte nicht, wie anfangs, nach der Bürste. Zum Schluss ging ich noch einmal mit dem Lammfellhandschuh über das Gesicht und den Körper, bevor ich mich den Beinen zuwandte. Hier war immer besondere vorsichtig geboten. Ich bürstete die Vorderbeine ab, er hob diese immer wieder an, doch stellte sie brav wieder ab, dann bekam er auch als Belohnung gleich wieder eines der Möhrenstücke zugefüttert. ,,Fein, mein Kleiner.'', schmunzelte ich dem Blauäugigen entgegen und lobte ihn somit, ehe ich mich an die Hinterbeine wagte. Hier hob es diese und zog das eine bis unter seinen Bauch, ich nahm Abstand denn ich wollte ungern noch eine kassiert bekommen. Mir hatte damals der streifende Tritt gereicht als ich als Tierarzt fungiert hatte. Er stellte ihn wieder ab und ich bestärkte dies mit meiner Stimme lobend. Also machte ich mich weiter ans Putzen und zu guter Letzt folgte noch das Auskratzen der Hufe. Vorne war es wieder einmal einfach - sein leichter Ballentritt war Gott sei Dank auch schnell abgeheilt, hinten jedoch zog er das Bein wieder unter seinen Bauch und deutete wage an, dass er gleich Treten würde. ,,Twist!'', mahnte ich ihn und er legte die Ohren weiter zurück, während ich einen Schritt Abstand nahm. So war es unser täglich Brot.. Er stellte den Huf ab und ich begann erneut das Bein entlang zu streichen, er hob das Bein und hielt es in die Luft, bis ich den Huf ergriff und er ihn wieder unter seinen Bauch ziehen wollte. Doch diesmal bot ich Kontra und hielt den Huf beständig fest. ,,Freund!'', murrte ich und spürte unter mir, dass er lockerer wurde und ich somit mit meinem Bein den Huf besser fixierte und begann ihn auszukratzen. Ich ließ ihn den Huf wieder abstellen und lobte ihn gleich wieder mit einem Stück Möhre, bevor ich mich auf die andere Seite machte und dort funktionierte es mit dem Hinterhuf einwandfrei. ,,So ist's fein.'', schmunzelte ich ihm entgegen und beim erneuten Griff in meine Tasche senkte er den Kopf in Richtung dieser und schnupperte daran. ,,Ja.'', kicherte ich als seine feinen Haare auf meinen Handrücken kitzelte und schob ihm ein weiteres Stück in das Maul. Manchmal konnte er schon unglaublich süß sein, aber eben nur manchmal. Ja so langsam vollzog Twister eben seinen Twist. Er wandelte sich von Tag zu Tag mehr und mich ergriff immer mehr die Hoffnung, dass er auch bald wirklich ein super Reitpferd sein würde. Ian und ich hatten schließlich schon geplant die beiden endlich einzureiten, doch erst einmal wollte ich noch Twister in seinem Gang und seiner Balance etwas bestärken. Er bräuchte auch definitiv noch etwas mehr an Muskelmasse. Und daran übten wir ja nun schon eine Weile, zumindest was das Stangentraining anging, damit ich ihn endlich longieren konnte und diese noch mit einbauen. Immerhin brachte das reine Longieren doch kaum was und es schien auch so, als würde es ihm langsam zu langweilig werden. Nachdem nun auch Mähne und Schweif durchgekämmt waren löste ich den Strick von dem Haken und lief mit Twister wieder einmal in die Halle. Die große Tür stellte nun auch kein Problem mehr da, genauso wenig das hereintreten und rausgehen. War es doch am Anfang ein ziemlicher Kampf ihn daran zu gewöhnen, dass die Halle ihn nicht auffressen würde wenn er nun durch diese Tür ging. ,,So mein Kleiner. Die Stangen hab ich schon zurecht gelegt und wir werden da heute ganz brav drüber, ja?'', fragte ich bei Twister nach und nahm den Strick etwas kürzer, so dass er eben dichter bei mir war und er sich sicher sein konnte, dass ich ihn führte und er mir vertrauen konnte. Ich lief auf die ersten bunte Stange zu, blieb jedoch vor dieser stehen und gab den Strick wieder etwas frei, als er begann daran zu schnuppern. Neugierig stellten sich seine Ohren auf und er stupste diese leicht an, bemerkte dass sie sich nicht bewegte und spielte daraufhin mit den Ohren. ,,Alles gut.'', raunte ich ihm leise zu, als er begann einmal die Nüstern aufzublähen und machte den ersten Schritt über die Stange. Wieder einmal sah mich Twister mit diesem besonderen Blick an, als wollte er mich fragen wie ich mich sowas trauen konnte. Und doch diese Verwunderung, dass die Stange mich nicht hat aufgefressen. Er beäugte die Stange misstrauisch und trat ebenso vor, als ich etwas am Strick zupfte. Mit einem Mal sprang er ab und kam doch noch gleich danach zum Stehen als er den Druck vom Strick merkte. ,,Aller Anfang ist schwer..'', seufzte ich leise auf und trat mit ihm wieder über die Stange. ,,Na komm. Ganz ruhig.'', flüsterte ich auf den aufgeregten Hengst neben mir ein, während ich nun mit ihm zusammen über die Stange ging und er nur im Schritt schneller wurde jedoch nicht sprang. ,,So ist's gut.'', meinte ich daraufhin lobend und spazierte mit ihm eine Runde auf dem Zirkel, bevor wir es erneut wagten über die Stange zu laufen. Auch hier lief er mit schnelleren Tritten darüber und stolperte schon fast, doch er fing sich und prustete aufgeregt los. ,,Du musst deine Beine schon sortieren und schauen wo du hinläufst.'', erklärte ich ihm und so ging das Spielchen eine Weile. Wir nahmen den Zirkel und liefen dann über die Stange und irgendwann waren wir auch soweit, dass er relativ gelassen über die Stange lief und auf diese auch achtete damit er nicht noch einmal stolperte. ,,Brav.'', lobte ich ihn und schob ihm ein Stück der Möhre zu, bevor wir zu einer andersfarbigen Stange wechselten. Die Farben schienen ihn nicht zu interessieren, sondern das Ding da auf dem Boden generell. Sein Blick glitt zu der anderen Stange, über die wir gerade drüber gegangen waren, als wolle er sich versichern, dass diese nicht den Standort gewechselt hatte. So liefen wir nun auch über diese drüber und als das relativ ruhig klappte, liefen wir die ganze Bahn entlang, nahmen entweder beide Stangen mit oder liefen an diesen einfach nur vorbei. Nach und nach beruhigte sich der Hengst und schien sich allmählich an die bunten Stangen zu gewöhnen und ich beschloss, dass ich das Training für heute erst einmal gut sein ließ. Ich wollte ihm, wie schon erwähnt, nicht zu viel abverlangen. Immerhin war es doch sehr nervenaufreibend für ihn, wenn er sich ständig so bemühte sollte er auch entsprechend belohnt werden. Vor dem Verlassen der Halle kratzte ich ihm erneut die Hufe auf, hier war es allerdings nie ein Problem, dass er irgendwelche Anstalten machte zu Treten. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er immer nach dem Training etwas K.O. war und somit auch gar nicht mehr die Lust und Kraft aufbringen wollte sich in dieser Hinsicht dagegen zu sträuben. Ich brachte Twister wieder auf sein Koppelabteil und wie gewohnt stürmte er gleich davon nachdem er sein letztes Möhrenstück bekommen hatte. Endlich froh darüber Feierabend zu haben. Ich schloss das Tor der Koppel und legte das Halfter auf den Platz daneben, bevor ich mich an das Misten der Boxen machte..
      ...
      Es waren nun schon wieder einige Tage vergangen und das Training mit den Stangen und Twister gestaltete sich als immer leichter werdend. Twister schreckte kaum noch auf, weder im Schritt noch im Trab doch heute wollte ich ihn dazu animieren auch über die Stangen zu laufen, wenn er an der Longe war und somit ohne mich als Führung - zumindest nicht unmittelbar vor ihm. Ich hatte derzeit Twister schon geputzt und stand schon in der Halle mit ihm. Eine Stange hatte ich an den Punkt X der Halle gelegt und eine weitere bei A. Ich wollte erst einmal damit starten, dass Twister nur über eine Stange laufen musste und später wollte ich auf den zweiten Zirkel wechseln, damit er lernte, dass es auch in einem Zirkel über mehrere Stangen laufen musste. Der Hengst sah voller Erwartung mit seinen blauen Augen auf die beiden Stangen, bevor ich ihm das Kommando gab los zu laufen und er lief auch willig im Schritt los. Mit einem ''Geh' raus.'' und dem passendem Schwung mit dem Ende der Longe erweiterte er den Zirkel und schielte schon zur ersten Stange als er gerade an dieser vorbei lief. Erst einmal sollte er sich ein paar Runden an jeder Hand warmlaufen und an den Anblick der Stange ohne mich bei ihm zu haben gewöhnen. So lief der Hengst brav, so als wären gar keine Stangen da, im Kreis und auch der Handwechsel funktionierte super. Das Longieren an sich hatten wir schon gut ausgebaut, wobei er dort am Anfang immer ziemlich gern den Mogo gemacht hatte und die Sau sprichwörtlich raus. Nachdem der Hengst nun gute zehn Minuten Schritt gelaufen war, ließ ich ihn das erste Mal über die Stange laufen, wobei er gleich antrabte und sich nur schwer aus dem Takt bringen ließ, so dass er nicht gleich wieder in den Schritt fiel. ,,Scht..'', murmelte ich eindringlicher und zupfte leicht an der Longe, was den Hengst dann schließlich doch animierte, langsam zu werden und kurz vor der Stange fiel er wieder in den Schritt. Er blieb stehen und senkte den Kopf vor dieser. ,,Das sind genau die Gleichen, wie in den letzten Tagen auch.'', erklärte ich ihm und er stieß mehrmals ein Schnauben auf, bevor er den Kopf hob und mich erwartungsvoll ansah. ,,Auf..'', forderte ich ihn und schnalzte mit der Zunge. Kurz zuckte er zusammen und setzte sich doch wieder in Bewegungen und mit schnellen Schrittes über die Stange. ,,Fein.'', lobte ich ihn mit meiner Stimme und er spielte neugierig mit den Ohren. Nach und nach wurde er wieder ruhiger beim drüber gehen über die Stange und ich wechselte schließlich wieder die Hand, sollte es auf beiden Seiten doch genauso gut funktionieren. So lief auch hier der Hengst über die Stange und das fast schon problemlos. Natürlich hatte er noch etwas Skepsis, legte die Ohren an wenn er gerade über diese Schritt und wurde im Takt etwas schneller, doch im Großem und Ganzen war ich selbst schon Stolz auf ihn. ,,Ein ganz braver Twister.'', schmunzelte ich und schob ihm ein Möhrenstück zu, als er gerade wieder bei mir stand zum erneuten Handwechsel. Daraufhin gab ich ihm erneut ein Schnalzen und das Kommando, dass er gleich auch in den Trab fiel. Er lief, wie auch im Schritt schon, erst ein Paar runden an der Stange vorbei, bevor ich ihn drüber schickte. Doch er trabte nicht über die Stange sondern sprang ab und fiel danach auch gleich in den Galopp. ,,Ruhig.. Brr...'', rief ich dem Hengst zu und zupfte wieder an der Longe. Er fiel in den typisch schlaksigen Trab, den er immer nach seinem Galopp hatte, bevor er wieder den richtigen Takt fand und ich ihn erneut über die Stange schickte. Leicht schnaubend senkte er den Kopf und beäugte die Stange, als er auf diese zulief, ehe er die Beine mächtig anhob und über sie trabte. Es verleitete mich zum Kichern, sah es doch so ulkig aus, wie er die Beine in die Höhe zog um die Stange bloß nicht zu berühren. Ich lobte den Hengst wieder und ließ ihn noch zwei Runden im Trab drüber gehen, bevor ich die Hand wechselte und ihm dabei noch rasch ein Stück Möhre zuschob. Waren die Leckerlis doch deutlich effektiver als ich es zu anfangs bei ihm vermutet hätte. So begannen wir auch gleich wieder im Trab auf der anderen Hand und Twister lief über die Stange als wäre es das Normalste auf der Welt. Als hätte er vorher nie Angst davor gehabt und wenn ich es richtig deutete, machte es ihm anscheinend sogar Spaß. Ich parierte ihn mit der Stimme durch, ließ ihm in Schritt um mich herum laufen und wechselte dann mit ihm den Zirkel. Wollte ihm auch gleich zeigen wie es mit zwei Stangen war, zwar hatten sie viel Abstand und es waren nicht die üblichen Trabstangen aber zu denen würden wir sicherlich auch schnell kommen, wenn er so gut weiter arbeitete und Spaß an der Sache hatte. Ich gönnte ihm noch die Schrittpause und ließ ihn währenddessen über beide Stangen laufen. Im Schritt schien es noch kein Problem für ihn zu sein, da war ich nur noch gespannter wie es denn im Trab aussehen würde. Ich schnalzte mit der Zunge, er trabte an und nahm auch sogleich ganz brav die erste Stange. Ich lobte ihn weiter mit meiner Stimme, als er diese genommen hatte und auch die Zweite nahm er mit Bravour. ,,Gut gemacht, mein Kleiner.'', sagte ich lächelnd zu ihm und er spielte aufgeregt mit den Ohren - doch es war positiv. Was ich früh erkannt hatte: Bei Twister galt es viel zu loben, jeden noch so kleinen Fortschritt und wenn es nur darum ging, dass seine Ohren aufgestellt waren und nicht böswillig oder ängstlich zurück lagen. Diesen Hengst musste man wirklich lesen um ihn auch zu verstehen und das machte mir immer die Freude an der Arbeit mit ihm. Twist nahm erneut die erste Stange und bei der Zweiten jedoch sprang er wieder ab, setzte zugleich einen Freundenbuckler hinter her und ich fing an zu Lachen. War es doch eine gute Bestärkung für mich, dass ihm die Arbeit mit den Stangen wohl Spaß machte. Doch wir sollten mit etwas vernünftigen Abschließen und nicht mit so einem Quatsch, also ließ ich ihn wieder in den Trab fallen und noch einmal drüber gehen. Als er erneut anzog und los springen wollte, bremste ich ihn mit dem Zupfen an der Longe und der üblichen 'Scht!'. Der Hengst fiel wieder in den ruhigeren Trab und so wechselte ich wieder auf den unteren Zirkel. Hier ließ ich ihn im Schritt noch auf beiden Seiten etwas Zeit für das Cool-Down, bevor ich ihm erneut die Hufe aufkratzte und ausgiebig für das heutige Training lobte. ,,So ein feiner Schatz.'', schmunzelte ich und führte ihn wieder auf die Koppel, gab ihm dann wie üblich sein letztes Möhrenstück und streifte ihm das Halfter ab. Er wandte sich mit einer Drehung, gefolgt von zwei großen Galoppsprüngen von mir ab und trabte hinüber zu Coleman. Ich schmunzelte, war es doch auch bald unser Plan, Coleman und Twister auf eine Koppel zu stellen, aber ich hatte mich für eine Zusammenführung in der Halle vorher noch entschieden. Denn dort konnte sie gleichzeitig noch Dampf ablassen und los petzen wenn sie meinten sie müssten dies tun. Twister hatte in den letzten Tagen seine Sache gut gemacht und nun konnten wir das Stangentraining weiter ausbauen und später sogar mit in den Galopp einbringen. Das würde ihm einiges an Kraft kosten und aber auch seinen Muskelwachstum zugute kommen! Das hatte der braune Hengst schließlich nötig um überhaupt unter vernünftigen Bedingungen eingeritten werden zu können. Doch durch das Training mit den Stangen sah ich da keine weiteren Probleme, hier konnte man immerhin das Training täglich variieren und auch die Höhe der Stangen damit das Pferd seine Beine auch etwas mehr anhob. Auch wenn Twister bisher die Beine selbst noch ziemlich hochzog, so wäre es wie bei jedem anderem Pferd, irgendwann wäre das nicht mehr der Fall und er würde regelrecht die Hufe drüber schlurfen lassen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass Twister die Freude an der Arbeit mit den Stangen nicht so schnell verging. Schmunzelnd wandte ich mich von den Hengsten ab und lief hinüber zum Haupstall. Die kleine Hündin sprang mir schon, fröhlich mit der Rute wedelnd, entgegen und ich hob sie hoch. Meine Schritte trugen mich weiter in den Stall, sah dann auch schon meinen Verlobten der heute sich daran machte die Ställe auszumisten. Doch da wir das täglich machten war es meist auch keine sonderlich anstrengende Arbeit, denn die Pferde waren ja nur nachts in den Ställen untergebracht. ,,Es lief super!'', verkündete ich ihm schmunzelnd und er wandte sich zu mir. ,,Das ist doch schön.'', erwiderte er lächelnd und kam auf mich zu, schenkte mit einen Kuss auf die Stirn und sah mich danach an. ,,Du hättest sehen sollen wie er die Beine angezogen hat, wie ein Storch im Salat stolzierte er über die Stangen.'', kicherte ich und ließ Aika wieder auf ihre Pfoten. ,,Das nächste Mal musst du unbedingt mit und ein Foto von ihm machen! Das sind alles Erinnerungen die wir festhalten müssen, denn irgendwann sind Cole und Twist zwei superbrave Pferde mit denen wir durch dick und dünn gehen können!'', versicherte ich ihm und wie immer sah er mich nur mit schief gelegtem Kopf an. Er war sich noch nicht so sicher, dass Twister wirklich ein Reitpferd werden würde, zumindest so eines wie ich es mir vorstellte. Er sah jedoch mit einem ganz anderen Blick auf den Hengst als ich es tat. Natürlich war er so anders und weniger einfach als Coleman, doch er war schon dabei seine Wendung zu durchleben.

      07. November 2019
    • Sevannie
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      Pflegebericht für Lord Coleman (Obi-Wan | Ian Monroe) & Twister (Sevannie | Reyna Huntington)
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      Ian Monroe | Es war ein wunderschöner Herbstmorgen, vereinzelnd hopsten ein paar Raben über die feuchte Wiese und Nebelschwaden hingen ebenfalls noch schwer und tief über der Landschaft, doch die kräftige Sonne die am Horizont empor stieg versprach einen schönen lauen Tag. Das Schnauben von zufriedenen Pferden und das Geräusch malmender Zähne war zu hören, verspeisten die Tiere doch gerade mit Genuss ihr Frühstück. Ich war heute mit Reyna aufgestanden um ihr bei der Fütterung zu helfen, hatten wir heute doch einiges vor. Die letzten Wochen hatten sie und ich uns intensiv mit den beiden Hengsten Lord Coleman (HMJ 9925) und Twister (HMJ 3315) auseinander gesetzt. Coleman hatte ich auch, ganz so wie Reyna es mir damals auch bei Velvedere gezeigt hatte, darauf vorbereitet Reitergewicht zu akzeptieren. Gurt und Sattel waren dabei kein Problem gewesen, er hatte das ganz cool hingenommen und auch während den Spaziergängen und dem Longieren es hingenommen. Neugierig hatte er hie und da mal nach hinten geschnuppert und ja zu Anfangs beim longieren auch hie und da gebockt, aber es gab keine sonderlich aufregende Reaktion von ihm darauf. Cole war einfach ein wundervolles Pferd, nachdem er seine anfängliche Skepsis abgelegt hatte, versuchte er alles was ich ihm zeigte auch sogleich umzusetzen. Gehörte nicht zu den Schreckhaften, war eher der Marke ‚Ich bleibe stehen und drücke meine Brust raus, ich bin groß und stark‘ oder ‚ich laufe da einfach drüber‘, was eine gute Vorrausetzung war um ihn ebenso als Kutschpferd einzusetzen. Klar er war manchmal etwas übermütig und –eifrig, aber blieb dennoch händelbar. Jetzt aber ging es erstmal darum ihn einzureiten damit wir dann auch mal mit dem einen oder anderen kleinen Turnier anfangen konnten. Wobei ich mir fast sicher war, dass es dem Rappen sogar gefallen würde derart in der Öffentlichkeit bewundert zu werden, ganz der Aristokrat würde er es sich zumindest nicht ansehen lassen wenn nicht. Mit einem etwas aufgeregten Lächeln kam ich auf meine Verlobte zu und drückte ihr einen Kuss auf ihre Schläfe. „Ich gehe schon mal Coleman putzen und vorbereiten“, verkündete ich, denn wir würden beide erstmal mit dem Rappen arbeiten. Ich ging nicht davon aus, dass es ein Problem geben würde, aber wissen konnte man es bei einem so jungen Pferd, das zudem schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Vielleicht würde ich auch einen Bereiter kommen lassen, damit dass auch alles Hand und Fuß bekam. Zwar versicherte mir meine Geliebte immer wieder dass wir das schon hinbekommen würden, aber ich war mir da eben noch etwas unsicher. Ich richtete mich also wieder auf und ging in die Sattelkammer um die Putzkiste für Coleman zu holen. Jedes Pferd hatte seine eigene, mit seinen eigenen Bürsten etc., am Anfang hatte ich gefragt wozu das nötig war und Rey hatte mir daraufhin erklärt das es dabei um Hygiene und sowas ging, also hatte mich da gefügt und war mit Rey shoppen gefahren und hatte mir von ihr die Kiste zusammen stellen lassen. Herausgekommen war eine prall gefüllte große Kiste mit Striegeln, Bürsten, Hufauskratzer, einen Schwamm, eine Kardätsche… eben alles was man so brauchte. Bei Colibri hatte Rey das damals wie aus dem nichts erscheinen lassen, war wohl ebenso aufgeregt gewesen als die süße Stute gekommen war wie ich selber –auch wenn ich es wohl lange nicht so gezeigt hatte-, aber Rey war was das anging immer furchtbar aufgeregt.
      Mit der Putzkiste in der Hand, schritt ich also die Stallgasse hinunter, vorbei an Twister der seine Ohren etwas spitzte und dann schnell wieder anlegte, als ich an ihm vorbei ging, hin zu Coles Box. Der braune Hengst und ich freundeten uns so langsam an, nachdem ich ihm immer wieder heimlich Leckerlies zuschob vor allem. Liebe ging ja bekanntlich durch den Magen. Ich hörte den Rappen vor mir leise brummeln und als ich aufsah konnte ich nicht anders als zu schmunzeln. Stecke er doch sein feines Näschen heraus und prustete mich mit neugierig nach vorne gerichteten Ohren an. Das Maul war voll mit dem Müsli welches er zu fressen bekam und als er nun kaute fiel einiges davon zu Boden. „Hey Kumpel! Lust heute was zu machen?“ fragte ich den Hengst und hob langsam meine Hand um ihn über die Stirn zu streichen. Er schnaufte nur und zog sich in seine Box zurück um das restliche Müsli zu vertilgen. Währenddessen trat ich mit dem Halfter in die Box und streifte es ihm über, wobei er sich kaum vom Futtertrog lösen wollte. Ich band den Strick um eine der Stangen fest und zog die Putzbox dann zu mir, begann ihn zu striegeln. Was heute Morgen nicht so viel Zeit in Anspruch nahm, da ich ihn gestern am Abend schon von der Matschkruste befreit hatte mit welcher er paniert gewesen war. Von Anfang an hatte ich das Putzen der Pferde als sehr meditativ empfunden… zumindest bei jenen die es sich auch gefallen ließen. Coleman war ein Genießer was das anging, zu Anfang hatte er sich noch etwas verspannt und schien auf etwas gewartet zu haben, doch schließlich war seine Reserviertheit gebrochen und er genoss es sehr wenn ich ihn putzte und kraulte. Rey gegenüber war er auch noch etwas reserviert, aber ließ es sich gefallen. Mir war es wichtig das nicht nur ich an ihm arbeitete, denn wenn ich mal verhindert war musste das Ganze ja auch mit anderen Personen funktionieren. Das war ja auch noch immer die Frage.. nach diesem ganzen Wettbewerb, was wäre dann? Gedankenverloren strich ich mit dem Striegel über den schwarzen Hals. Ich glaubte nicht das Rey sich noch von Twister trennen würde und ich wollte das von Coleman eigentlich auch nicht. Bisher war der Hengst sehr unkompliziert, manchmal sehr schnell pikiert und benahm sich daraufhin wie ein Fürst den man auf den Schlips getreten war, aber er ließ sich meistens auch wieder runterholen. Also ja.. meine Verlobte hatte mit dem Adelstitel den wir zu seinem Namen gepackt hatten recht gehabt, so wie Reyna auch in vielen anderen Lebenslagen recht hatte, aber als Mann würde man das natürlich nie zugeben. Nachdem das schwarze Fell glänzte, die Mähne frisiert und der Schweif verlesen war. Ging ich nochmal in die Sattelkammer und holte Sattel und Zaumzeug. Die Gewöhnung daran war wie alles andere auch sehr gut verlaufen bei meinem Hengst, er schien neuen Dingen absolut nicht abgeneigt und auch vom Kopf her bereit zu sein einen Reiter zu tragen. Also Coleman wirkte schon fast wie ein alter Hase zeitweise, nur manchmal kam noch das Baby durch, es schien als hätte einfach etwas zu schnell erwachsen werden müssen, kam aber eben doch nicht aus seiner Haut raus. Mit einem Lächeln betrat ich die Box, der Hengst hatte seinen Kopf gedreht so dass er mich begutachten konnte mit dem schwarzen Ding da vor mir. „Hey, das kennst du ja schon“, meinte ich schmunzelnd, hatte ihm mit dem ganzen Zeug natürlich schon die letzten Wochen bekannt gemacht wie bereits erwähnt. Ich legte den Sattel außerhalb der Reichweite des Hengstes ab und hängte das Zaumzeug außerhalb der Box auf den Haken, bevor ich den Sattel wieder auflas. Ging erstmal zum Kopf des Rappen und ließ ihn daran schnuppern. Er schnaufte und nahm es dann hin, er richtete seinen Kopf wieder vor, ließ den Kopf hängen und klappte die Ohren zur Seite, wohl ein Zeichen das ich loslegen konnte. Ich schmunzelte und hob den Sattel hoch, legte ihn sanft auf seinen Rücken ab. Hierbei war es wirklich von Vorteil selber groß zu sein und zudem auch noch gut trainiert. Ich korrigierte den Sitz des Sattels und strich dann über den Hals des Hengstes dessen einzige Reaktion darauf war das er den Kopf etwas angehoben hatte, ihn nun nach hinten drehte und seine Dehnbarkeit unter Beweis stellte, indem er an dem komischen Ding da auf seinem Rücken schnupperte. Der Strick war lang genug dazu. Ich lachte leise und strich über seine Ganasche, ging um ihn herum. Dabei ruhte meine Hand auf seiner Hinterhand, während ich hinter ihm vorbei ging, seine Ohren folgten mir dabei ganz aufmerksam. Ich löste den Gurt aus dem Steigbügel und ließ ihn runter baumeln. Auch darauf kam keine Reaktion des Rappen. Also ging ich wieder auf die andere Seite, strich den Brustkorb hinunter, griff dann nach dem Gurt und holte ihn zu mir hinüber. Mein Blick ging hinauf zu Coles Kopf, so wie die letzten Male spannte er sich etwas an, aber blieb ansonsten ruhig. „Alles gut Kumpel, ist nur der Gurt, wie bei die letzten Male auch schon“, erklärte ich ruhig und begann den Gurt zu schließen. Erstmal nur gerade so dass er bei einer Bewegung seitens des Hengsten nicht runter rutschten würde. „Na siehst du, gar nicht schlimm oder?“ fragte ich ihn und kraulte den schwarzen Hals. Er schnaufte und entspannte sich wieder mehr, ich ging derweil sein Zaumzeug holen. Ich trat wieder neben ihn und streichelte seinen Hals. Dann löste ich den Karabiner des Halfters und nahm es ihm ab, streifte es ihm über den Hals damit er noch etwas fixiert war. Ich stellte mich neben ihn hin richtete das Zaumzeug. Hielt ihm das Mundstück hin und er öffnete brav sein Maul um es aufzunehmen. Ich streifte den Nackenriemen über die Ohren und schloss die Riemen. Cole kaute auf dem kalten Metall herum und schüttelte einmal seinen Kopf. Dann führte ich den Hengst aus der Box, ich ging hinüber in Richtung Halle, fand auf den Weg meine Süße und lächelte sie an. „Ich geh schon mal vor, Coleman etwas longieren, kommst du dann nach?“ fragte ich sie und lächelte sie an, neigte mich vor und konnte nicht anders als sie zu küssen, nachdem sie mir mit ‚Ja‘ geantwortet hatte. Nach dem Antrag den ich ihr gemacht hatte, war ich nur noch mehr angetan davon wenn sie Ja sagte, es löste irgendwie ein seltsames Kribbeln in meinem inneren aus. Ja ich war schon etwas aufgeregt kam ja nicht jeden Tag vor das man sich das erste Mal richtig auf ein Pferd setzte. Es gab so viele verschiedene Szenarien in meinem Kopf die sein konnten und genau die musste ich alle eben aus diesen sperren und mich entspannen. Coleman folgte brav hinüber zur Halle, ich nahm mir eine Longe die beim Tor hing. Helm und Protector hatte ich schon bevor ich zu Coleman gegangen war dort bereit gelegt. Ich betrat mit dem Pferd an der Hand den Arbeitsplatz und schob das Tor hinter mir wieder zu. Führte den Rappen erst mal zwei Runden damit er sich alles in Ruhe ansehen konnte. Erst dann hängte ich die Longe ein und begann mit der Arbeit. Die ersten Male hatte er sich schwer getan die Spur zu halten, also hatte ich nachgelesen und war dann ins Roundpen gegangen, der Schwarze hatte schnell verstanden worum es ging und somit war das Kreise gehen nun auch kein Problem mehr. Erst wärmten wir uns im Schritt noch etwas auf, bevor ich ihn antraben ließ. Galopp arbeiteten wir erst langsam, da dem Hengst dafür noch etwas die Balance fehlte, aber das würde mit der Zeit schon werden. Während ich dem Hengst über ein paar Stangen traben ließ, kam auch Reyna dazu und sah uns bei der Arbeit etwas zu. Ich bekam sogar ein Lob von meiner Süßen, was ich nur zu gerne annahm, man fragte sich doch immer selber ob man denn so alles richtig machte und durch meine doch eher kurze Erfahrung fand ich es gut jemanden an meiner Seite zu haben der mich dabei unterstützte und mit Rat und Tat zur Seite stand. Auch war Reyna eine die mich sofort auf Fehler hinwies was den Umgang mit Pferden anging, war manchmal etwas nervig weil meine Ansichten hie und da einfach schon anders waren, aber ich lächelte dann einfach darüber hinweg und wusste schon wie ich mein Mädchen zu nehmen hatte, damit sich alles in wohl gefallen auflöste.
      Ich beendete das Longieren, ließ die Longe aber für Rey dran, der ich sie auch jetzt gab. Ging dann hinüber um Helm und Protektor anzulegen, nahm dann den Block mit hinüber zum Pferd. Ich lächelte etwas nervös meiner Liebsten zu, strich Coleman über den Hals. Der sofort seine Ohren spitzte und erstmal in seiner typischen stoischen Art abwartete was mit ihm denn passieren sollte. „Also dann“, meinte ich, gurtete dann noch einmal nach und ließ die Steigbügel runter. Sah auf Rey und nickte ihr zu, wir beide waren bereit und auch der schwarze Hengst stand da und schien nur darauf zu warten. „Ok Schatz, nicht vergessen keine Schenkel anlegen und die Zügel weg lassen“, sagte meine Liebste und ich nickte. Schob erstmal alle Nervosität zur Seite und konzentrierte mich ganz auf das Bevorstehende. Stieg dann auf den Bock, während Rey den Hengst an den Zügeln und der Longe vorne hielt und eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Ich begann erstmal mit dem üblichen. Nahm den Sattel vorne und hinten und belastete ihn nur langsam. Coleman hob den Kopf und seine Ohren rutschten sofort zu mir nach hinten, er hob einen Fuß und trat zur Seite um sich auszubalancieren, blieb aber ansonsten ruhig stehen. Ich lehnte mich nun mehr nach vorne, erst mal so dass ich quer über ihn lag. Strich mit meinen Händen über seine Schulter und die Hinterhand, er kaute etwas intensiver auf der Trense blieb aber ansonsten ruhig stehen. Ich hörte ihn schließlich abschnauben und er senkte etwas den Kopf, entspannte sich… ein gutes Zeichen! „Ok.. dann steige ich jetzt mal auf“, sagte ich nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte und sah zu Reyna die nur nickte. Da war er der Augenblick, ich musste gestehen ich war ja eher der Typ der lieber hinter dem Pferd auf dem Kutschbock saß, aber auch das Reiten hatte natürlich seinen Reiz. Man kam so einfach viel besser an irgendwelche Orte die für Fuhrwerke einfach unerreichbar waren und es gab nichts war besser war als ein ordentlicher Galopp neben seiner Liebsten –zumindest was das Reiten betraf, fernab von dem gab es natürlich andere Dinge, aber darauf wollte ich jetzt nicht näher eingehen. Ich stellte meinen linken Fuß in den Steigbügel und belastete diesen erstmal vorsichtig etwas mit meinem Gewicht, Cole schnaufte und machte einen Schritt in unsere Richtung um sich auszubalancieren. Nicht das ich jemals ohne Steighilfe aufsteigen würde, aber es war immer gut, dass ein Pferd auf alles vorbereitet war. Wieder legte ich mich etwas über ihn und legte dieses Mal mein Bein auf die andere Seite. Nachdem der Hengst nicht irgendwie gesondert darauf reagierte, ließ ich mich vorsichtig in den Sattel gleiten. Fand auch mit dem anderen Fuß den Steigbügel und so standen wir erstmal da. Cole blieb ruhig, kaute auf der Trense herum und suchte wohl sein Gleichgewicht. Ich strich über seinen langen schlanken Hals, lobte ihn mit ruhiger Stimme. „Bin bereit“, schmunzelte ich dann meiner Verlobten zu, welche sich sogleich ausrichtete um mit dem Rappen anzugehen. Coleman zögerte erst, er blieb stehen und der Hals wurde lang, der Kopf streckte sich nach vorne, doch wagte er noch keinen Schritt. Also trat Rey einen Schritt zurück und versuchte es nochmal und nach einem wackeligen ersten Schritt, folgte der Rappe brav meiner Verlobten als hätte er nie etwas anderes getan. Auf mein konzentriertes Gesicht stahl sich ein jungenhaftes Lächeln, es war ein wirklich schönes Gefühl. Vor allem wenn man bedachte aus was für einer Haltung Coleman gekommen war und ich schon gedacht hatte, dass ich mindestens ein Jahr brauchen würde bis er überhaupt bereit dazu war ihn zu reiten, aber er war so souverän und bereit dazu gewesen. Nun aber man wollte den Tag ja schließlich nicht vor den Abend loben. Ich achtete darauf meine Schenkel nicht wie gewohnt anzulegen und ließ meine Hand locker vorne am Aufsteigriemen fest den wir vorsorglich angebracht hatten. Doch Coleman machte das alles sehr souverän, so dass wir etwas weiter gingen. Ich nahm die Zügel vorsichtig auf, während Rey die Longe etwas lockerte. Der Schwarze schnaubte ab und senkte den Kopf, ich versuchte nur mit leichter Anlehnung ihn etwas zu lenken, was er sich auch gefallen ließ. „Das reicht vorerst oder?“ meinte ich dann zu Rey mit einem freudigen Lächeln und strich dem Hengst über den Hals, freute mich schon sehr auf die kommenden Tage in denen wir das hier festigen würden. Also ging Rey zurück zum Bock, bevor ich abstieg beugte ich mich noch etwas vor und lobte den Schwarzen ausgiebig. Dem Einreiten stand wirklich nichts im Weg und ich war schon sehr gespannt darauf ob der junge Hengst so brav bleiben würde. Ich trat auf Reyna zu und küsste sie gleich nachdem ich den Helm wieder abgenommen hatte. „Danke Babe“, hauchte ich an ihren Lippen und nahm ihr den Hengst dann wieder ab, lockerte den Sattelgurt und führte ihn nochmal zwei Runden durch die Halle um alles erstmal verarbeiten zu können, bevor ich ihn zurück zu seiner Box brachte um ihn abzusatteln. War immer noch ganz erstaunt und freudig überrascht, dass das so gut geklappt hatte. Ich hängte Sattel und Zaum an die Haken neben der Box. Reichte Coleman anschließend zwei Karotten und kraulte ihn am Hals, beherzt biss er in das orangene Wurzelgemüse und kaute genüsslich darauf herum. Ich schmunzelte und konnte einfach nicht anders als ihn gleich nochmal zu streicheln. Bevor ich den Strick löste und ihn hinaus auf die Koppel brachte. Mit einem tiefen Schnauben lief er neben mir mit langem gesenkten Hals her, drückte immer wieder die Augen leicht zu. Es war wohl definitiv genau richtig gewesen was wir ihm da zugemutet hatten. Ich griff nach seinem Schopf und kraulte dann kurz über die Stirn. Führte ihn dann auf seine Koppel und drehte ihn wie immer zu mir her. „So mein Guter, jetzt darfst zu erstmal über alles nachdenken und heck bloß nichts Böses aus verstanden?“ redete ich grinsend auf ihn ein, während ich das Halfter löste. Der drehte sich langsam um und trabte dann hinüber zu seinem Heu um sich diesem gleich zu widmen. Ich verharrte noch einen Moment, beobachtete ihn und schmunzelte, freute mich schon auf die weitere Arbeit. Aber jetzt erstmal drehte ich mich um, um meiner Verlobten dabei zu helfen die Boxen auszumisten.
      Reyna Huntington | Gerade wurde ich mit der Box von Twister fertig, da trat auch schon Ian zu mir. ,,Wenn das mit Twist nur genauso funktionieren würde wie mit Cole.'', schmunzelte ich und sah zu meinem Verlobten, welcher nur etwas belustigt grinsend den Kopf schüttelte. ,,Wenn beide so einfach wären, wäre es doch langweilig.'', zitierte er mich und ich verdrehte gespielt entnervt die Augen. Ja, natürlich. Ich stand immer noch hinter dieser Aussage und auch Ian wusste, dass ich gerne Herausforderungen liebte, doch ich liebte es auch ab und zu einfach mal was.. einfaches vor mir zu haben. Wo eben fast alles so reibungslos klappte - eben wie bei Lord Coleman. Während er in den vergangenen Wochen mit Cole schon angefangen hatte, hatte ich mich natürlich umso mehr auf Twister fixiert. Er war nun mittlerweile schon gut bemuskelt durch das sehr gut laufende Training mit den Stangen, aber der Sattel hatte im anfangs einen echten Schrecken verpasst. Er war gänzlich davon abgeneigt etwas auf seinem Rücken zu haben, so hatte ich es beim Longieren schon davor mit einem Longiergurt getestet. Diesen hatte Twister so gut angenommen, dass ich dachte, der Sattel würde kaum noch ein Problem darstellen. Doch wieder einmal zeigte mir Twist, dass zu viel Denken in seinem Fall wohl nicht immer gut war. Beim ersten Mal als ich den Sattel aufgelegt hatte, hatte er sogleich ausgekeilt und auch den Sattel schnell von seinem Rücken bekommen. Das zweite Mal war Ian mit von der Partie gewesen und stand bei ihm am Kopf, ich hatte den Sattel erneut vorsichtig aufgelegt, weil mit der Satteldecke hatte Twister ja kein Problem und wieder begann er so derart auszurasten. Ian war ja schon kurz davor gewesen, es mir zu verbieten und einen Trainer kommen zu lassen, doch ich hatte dankend abgelehnt und gemeint, dass ich es selber könnte. Wenn es dann auch funktionierte, dann würde es vielleicht ein größeres Vertrauensverhältnis zwischen mir und ihm schaffen. Naja, so hoffte ich zumindest. Twister war eben nicht einfach und schon gar nicht wie Coleman und vielleicht war es auch nicht so gut ihm noch mehr Muskeln in seiner Hinterhand zu verleihen, so hatte er doch deutlich mehr Wums als zuvor auch schon. Nun denn, nun war eben alles so wie es eben war und nach den mehreren kläglichen Versuchen den Sattel nur auf seinem Rücken zu behalten waren wir nach ganzen acht Wochen nun auch soweit, dass ich heute versuchen wollte einen befüllten Sack auf seinen Rücken zu legen, wenn ich ihn in der Halle mit Trense und Sattel führte. Die Trense hatte der braune Hengst deutlich besser verkraftet, als würde er diese schon kennen. Ungewohnt schien nur etwas das kalte Metall, aber da hatte er nicht so ein Spektakel veranstaltet wie beim Sattel, war mir aber auch ganz recht. Immerhin waren acht Wochen des Gewöhnens und auch des Gurtens, Führen und auch Longieren schon eine mächtig lange Zeit, aber jedes Pferd war da individuell und auch speziell. ,,Wann willst du anfangen?'', hakte Ian nach und riss mich aus meinen Gedanken. Verwirrt blinzelte ich ihm entgegen und legte den Kopf leicht schief. ,,Du wolltest doch heute was mit Twister machen oder?'', fragte er nach und ich nickte hastig. ,,Oh.. ja natürlich.'', erklärte ich knapp und lächelte ihm verlegen entgegen. War ich doch so sehr versunken gewesen. ,,Ich will heute den Sandsack testen. Erst den leichteren und dann den schwereren, je nachdem wie er es verkraftet.'', erklärte ich ihm dann noch und er nickte. Ich sagte ihm, dass ich den Rabauken mal holen würde zum Putzen, während er noch die nächste Box misten wollte. ,,Ich geb' dir Bescheid wenn ich fertig bin.'', versicherte ich ihm und stellte mich auf die Zehenspitzen um meinem Geliebten einen Kuss auf die Wange zu hauchen, bevor ich auch schon rasch die Putzkiste schnappte, die ich schon bereit gestellt hatte. Ich stellte sie beim Putzplatz ab und lief auf die Koppel von Twister und Coleman zu. Mittlerweile hatten wir die beiden auch endlich zusammen geführt und es war ein unendliches Spektakel gewesen. Wir hatten sie auf meinen Wunsch erst einmal in der Halle frei laufen lassen, da war dann das Buckeln und die Freude der Pferde groß, sind sie zusammen herum gepetzt und irgendwo hatte ich noch einen Schnappschuss von dem Ganzen. Nun auf der Weide waren sie friedlich miteinander und manchmal sah man auch, wie sie sich gegenseitig beknabberten oder sich auch mal ärgerten. Ich glaubte zumindest, dass es den Beiden sehr gut tat, dass sie nun direkt im Kontakt waren und ihre Nähe genießen konnten. ,,Twist!'', rief ich über die Weide hinweg und der Kopf des blauäugigen Hengstes fuhr herum. Er spielte mit den Ohren, bevor er sie spitzte und ich nochmal zur Bestärkung einen leisen Pfiff durch die Zähne ausstieß. Der Hengst brummelte leise und es versetzte mir ein Schmunzeln auf die Lippen. Man konnte es nicht leugnen, dass außerhalb der Arbeit das Verhältnis von Twister und mir schon sehr vertraut geworden war. Er stupste seinen Kollegen noch einmal an, bevor er dann auch auf mich zutrat, zwischen durch sogar noch einmal kurz trabte. ,,Hey mein Süßer.'', lächelte ich ihm entgegen und gab ihm das Möhrenstück, bevor ich ihm das Halfter überzog. ,,Wir wollen heute nochmal mit diesem bösem Sattel üben.'', scherzte ich auf und strich über die Blesse des Hengstes, bevor ich ihn zum Putzplatz führte. Hinter uns vernahm man auch sogleich das Wiehern von Lord Coleman, der seinen Freund anscheinend schon vermisste. Da war Twist doch nicht ganz so anhänglich gegenüber ihm, aber es war süß wie Cole ihm hinterher wieherte. Ich band den Quarter Horse Hengst an und begann auch sogleich zu putzen, das Problem mit den Hinterbeinen hatten wir auch schon etwas mehr im Griff, aber ganz verschwunden war es noch nicht. Hier und da versuchte er es noch einmal, doch es war eher selten. Beim Auskratzen der Hufe war es genau das selbe. Ich lobte den Hengst als wir fertig mit dem Putzen waren und er nun wieder glänzte wie eine kleine Speckschwarte, bevor ich auch mich auf den Weg machte in die Sattelkammer. Ich kam vollgepackt mit Sattel und der Trense wieder, die Sandsäcke hatte ich gestern schon in der Reithalle deponiert. ,,So Twist.'', fing ich an und hielt ihm den Sattel vor die Nase, doch er legte die Ohren an und brummelte etwas. ,,Alles gut..'', murmelte ich leise und strich über seinen Hals, bevor ich mit dem Sattel im Arm an seine Seite schritt. ,,Heute packen wir das ohne Murren!'', versicherte ich ihm und legte die Decke auf seinen Rücken. Schon ganz ohne vorsichtig, weil er hier ja nie ein Problem mit hatte. ,,Fein.'', sagte ich beschwichtigend immer wieder nebenbei, bevor der Sattel auch schon komplett auf seinem Rücken lag und er auch gleich mehrere Stücke der Möhre zugeschoben bekam. ,,Klasse.'', lächelte ich ihm entgegen, lobte ihn überschwänglich weil es einer der wenigen Versuche war, wo er wirklich kaum Anstalten machte. Natürlich waren seine Ohren weggeklappt und er sah nicht begeistert aus, aber sein Po blieb wo er war und auch seine Hinterhufe am Boden. ,,Super.'', schmunzelte ich und ließ den Gurt langsam zu Boden gleiten, bevor ich wieder um Twister herum ging und diesen an mich nahm. Wie immer machte ich zuerst den Gurt in das zweite Loch der Schnalle. Der Gurt lag so nur wenig an seinem Körper an und Twister konnte sich langsam darauf einstellen. ,,Ganz ruhig, der kommt auch wieder ab.'', flüsterte ich neben bei und streichelte immer wieder über seinen Hals, bevor ich die Löcher nach und weiter zog. Er hob sein Hinterbein und zog es unter den Bauch, versuchte den Gurt so wegzubekommen doch er kam natürlich nicht dran. Eine Gefahren sich darin zu verhängen gab es natürlich nicht, darauf achtete ich besonders und so gelenkig war der Quarter Hengst nicht, dass er mit dem Hinterhuf an den Sattelgurt rankam. Nachdem sich Twist auch schon wieder beruhigte und das böse Ding an seinem Bauch akzeptierte nahm ich die Trense in die Hand. Wie immer ließ ich ihn diese beschnuppern, zog ihm dann das Halfter vom Kopf und direkt über diesen. Eben so, dass das Halfter nun um seinen Hals geschlungen war und der Hengst somit immer noch fixiert war. Der Verschluss würde sich so oder so bei ausreichend Druck öffnen, doch Twister blieb brav stehen als ich die Zügel über seinen Kopf legte und auf seinen Hals gleiten ließ. Auch als ich dann mich dichter an ihn stellte und ihm die Trense aufzog. Natürlich nahm er das Gebiss noch nicht freiwillig entgegen, doch ich konnte ihn leicht mit einem Möhrenstück dazu locken, dass er das Maul öffnete und ich das Gebiss in dieses mitsamt dem Stück des Wurzelgewächs in sein Maul schob. Genüsslich kaute und schien wie immer kaum Probleme mit dem Gebiss zu haben. Manchmal war der Braune doch etwas sonderbar. Immerhin war ihm einiges so fremd und er war sich seiner Sache unsicher und andererseits war er bei manchen Dingen wiederum so gut dabei, dass man denken könnte er hätte das schon zig tausend Male gemacht. Sanft lobte ich den Hengst und löste das Halfter von seinem Hals. Gerade als ich die Zügel in die Hand nahm kam auch schon Ian zu uns und schmunzelte dem Pferd neben mir zu. ,,Ein stattlicher Anblick.“, grinste er und ich musterte den Hengst selbst etwas genauer. ,,Oh ja, er kann chick aussehen, wenn er einen denn auch lässt.“, erklärte ich Ian und lächelte ihm entgegen, bevor wir dann auch schon gemeinsam in Richtung der Halle liefen. Ian wollte uns schon die Tür aufmachen doch ich schüttelte den Kopf. ,,Er soll sich an alles gewöhnen.“, erklärte ich dann und hab etwas Druck auf die Zügel und lief mit dem Hengst durch die Tür. Brav folgte er und als auch Ian wieder in der Halle stand schloss ich auch die Tür. Bei Twister sollte man wohl nicht mit allem so durchlässig sein, sondern auch einmal etwas mehr fordern. Bei anderen Pferden war das wohl keine gute Idee, da müsste man wirklich alles haargenau und sehr kleinlich angehen. Doch bei Twister müsste man einen guten Tag auch direkt für alles nutzen, dass hatte ich in den vergangenen Wochen gelernt. Wir kamen in der Mitte des Zirkels an und ich sah zu Ian, welcher schon mit den zwei Sandsäcken auf uns zu kam. ,,Erst einmal nur einen, ich denke bei ihm ist es so sicherer als sich gleich etwas draufzulegen. So läuft keiner Gefahr runter zu fallen oder umgerannt zu werden.“, erklärte ich Ian und dieser nickte mir schmunzelnd zu. Wieder einmal dankbar für diese neue Erkenntnis. Ich nickte als Zeichen dafür, dass ich auch bereit war. Ich stand neben dem Kopf des blauäugigen Hengstes und streichelte behutsam über seinen Hals. Er legte sofort die Ohren an, als Ian die Hände hob und das Gewicht das Sandsackes auf seinen Rücken kam. Langsam, nach und nach, ließ er den Sack in den Sattel gleiten und Twister begann sich kaum merklich auszubalancieren. ,,Fein.“, lobte ich ihn schmunzelnd und bedeutete Ian auch gleich den zweiten Sack auf seinen Rücken zu lassen und so tat er dies auch. Der zweite Sack lag nun auf seinem Rücken und erneut balancierte er sich aus und kam wieder zum Stehen. ,,Klasse.“, schmunzelte ich und schnalzte kurz mit der Zunge, bedeutete dem Hengst vorwärts zu gehen und nur weinerlich tat er zwei Schritte vor, ehe er dann vollends startete. Er lief neben mir und doch sehr stockig und langsam, das zusätzliche Gewicht schien ihm lediglich Sorgen darin zu bereiten, dass er mehr tragen musste, aber beunruhigen tat es ihn nicht sonderlich. ,,So ist‘s schön.“, schmunzelte ich und sah zu dem dritten Sack. ,,Kannst du den auch nochmal kurz drauf legen? Dann wären wir wohl fast bei meinem Gewicht und dann könnten wir nächstes Mal schon mit mir weiter machen.“, grinste ich und Ian lief auf die Bande zu um den Sack zu holen. ,,Darf ich dich dann auch drauf hieven?“, grinste er und zwinkerte mir entgegen, als er auf uns Beide zukam. ,,Nicht bei Twister, zumindest noch nicht.“, kicherte ich und er legte auch vorsichtig den dritten Sack mit drauf. Der Hengst suche erneut sein Gleichgewicht im Stehen und als er dieses gefunden hatte lief ich wieder mit ihm los. Brav folgte er und legte derweil nur die Ohren an, doch er machte seine Sache gut. ,,Die Überraschung kommt wohl dann mit den anderen Gangarten!“, feixte Ian und ich schüttelte belustigt den Kopf. ,,Ich hoffe ja nicht, mal den Teufel nicht gleich an die Wand!“, kicherte ich und nach mehreren Runden nahm Ian auch schon die Säcke wieder vom Sattel und wir verließen die Halle. Am purzelst angekommen löste ich den Sattelgurt etwas mehr von dem Bauch des Quarters. Erst wollte ich ihm die Trense abziehen bevor ich den Sattel abnahm und so tat ich es auch. Willig legte Twister das Gebiss in meine Hand und Ian nahm daraufhin auch schon den Sattel ab als ich das Halfter wieder geschlossen hatte an der Ganasche. ,,So ein braver Twister.“, lobte ich den Hengst und gab ihm erneut einige Möhrenstücke. ,,Morgen würde ich mich dann gerne drauf setzen!“, erklärte ich Ian und irgendwie wohl auf Twister, bevor ich ihn dann auch schon auf die Koppel brachte. Nur kurz sah ich dem Hengst nach welcher natürlich wie immer gleich abdampfte und sich auf den Weg zu Lord Coleman machte, bevor ich mich auf dem Absatz abwandte und zum Putzplatz lief. Gerade nahm ich mir die Trense vom Haken als Ian wiederkam und die Putzkiste an sich nahm. ,,Danke.“, lächelte ich meinem Verlobten zu und er erwiderte mit einem: ,,Für meine Süße doch immer!“ Was mir natürlich sofort ein breiteres Lächeln entlockte. Ich wusch noch rasch das Gebiss der Trense und hängte auch diese wieder an ihren Platz, ehe ich meinem liebsten Verlobten bei dem Misten der Boxen half. Doch diese waren auch rasch fertig und so hatten wir uns wieder auf unsere übliche Bank vor dem Haupthaus gesetzt. Wir besprachen noch die nächsten Tage und deren Abläufe, sowie natürlich das Training für Twister und Lord Coleman.
      Die nächsten Tage könnten wir so nun das Training beider Hengste verfestigen und auch das Aufsteigen und Ruhig stehen bleiben dabei üben. Natürlich auch beide Hengste an das Reitergewicht gewöhnen aber die ersten Grundbausteine waren gesetzt und es fing doch schon einmal sehr gut damit an. Beide Hengste waren ruhig, auch wenn ich es anders von Twister erwartet hatte, so war ich und auch sicherlich Ian froh, dass sie es so gut aufnahmen. Mal schauen was sich noch alles zeigen würde, wenn die Bausteine richtig gefestigt waren und wir in die Anfänge von den Grundgangarten gingen oder eben die Grundsätze wie Parieren und Treiben. Ich konnte mich durchaus vorstellen, dass es bei Coleman ein leichtes wäre, da er sich sonst auch immer recht geduldig und neugierig zeigte, bei Twister hingegen würde es sicherlich noch ein Hoch und ein Tief werden. Aber wir wollten den Teufel ja wie schon erwähnt nicht an die Wand malen, vielleicht überraschte uns der Quarter Horse Hengst ja auch und er wäre unter dem Sattel ein wahrer Schatz? Es gab ja des Öfteren Pferde, welche unterm Sattel ein Goldschatz waren und im Umgang ein richtiger .. Ar.sch. Und eben genauso anders herum. Vielleicht würde ja Coleman uns nun überraschen? Wobei er den heutigen Fortschritt so gut verkraftet hatte, dass ich davon auch nicht wirklich ausging. Ian war sowieso vorsichtig getrimmt mit beiden Pferden und bei Twister machte er sich noch mehr Sorgen, da ich oben drauf sitzen würde und gegeben falls runter fallen würde und nicht er.

      12. November 2019
    • Sevannie
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      Pflegebericht für: First Spark, Maleficent Mistress, Native Dancer xx, Glee, Aria, Missing Misty,
      Venetia, Darling Diva xx, Quintessa, Alice Cullen, Royal Rubina, Hannelore, Abbey Dawn, Winona,
      Baileys Irish Cream, Delightful Joy, Cotton Eye, Caprice, Namica, Velvedere, Icaria, Diadora,
      Ramazotti Amaro, Xanthos, Dreamdancer, Rainy Afternoon, Deadly Overdose xx, Thiago,
      Dark sweet Temptation, Sweet Poison, Pancake Killer, Hermann, HGT's Hero of Heaven,
      Burnin' Awake and Lifeless, Antaris, Shining Sommerdream, Mephisto, Schwachkopf, Albus
      Commander's Colibri, Lord Coleman (HMJ 9925), Twister (HMJ 3315)


      Sevannie (Reyna Huntington) & Obi-Wan (Ian Monroe) I Zeichen
      Der tägliche Wahnsinn

      Heute hatten wir nicht viel Zeit für die Pferde. Demnach wurden sie, nach ihrem Frühstück, erst einmal alle auf die Paddoks und Weiden verteilt. Ian und ich begannen die Boxen zu misten, welche heute auf dem Plan standen, ehe wir uns auch schon fertig machten für unsere heutige Hauptveranstaltung: dieser Tag galt nämlich einzig und allein, naja mehr oder weniger, der Hochzeit zweier Freunde. Ich glaubte ja auch, das so ein Tag fernab des täglichen Wahnsinns uns mal gut tun würde und wir abschalten konnten...
      Gegen Abend bekam ich auch schon die SMS meiner Freundin, welche die Pferde alle reingestellt hatte und auch versorgt hatte. Alles wäre okay und wir bräuchten uns keine Sorgen machen - konnten also weiterhin den Abend genießen und hier ausklingen lassen. Später wenn wir wieder Zuhause ankommen würden, würde ich noch einmal durch die Stallungen huschen und mich selbst vergewissern, dass alles gut ist.
    • Sevannie
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      Stepping Stone Reining LK 5 - LK 4, Valhalla Reining LK 4 - LK 3, VK Gunna Whiz Reining LK 2 - LK 1, Cotton Eye Trail LK 5 - LK 4, Twister Reining LK 5 - LK 4, Small Town Dude Trail LK 5 - LK 4

      Januar 2021, by Veija
      Caleb
      Dezember. Viel zu schnell war er vergangen und viel zu früh wurde das neue Jahr eingeläutet. VK Gunna Whiz durfte den Januar über noch bei uns bleiben, seine Besitzerin schien da gar nichts dagegen zu haben. Im Dezember hätte ich das Training zwar abschließen können, jedoch durch die Feiertagspause meiner Meinung nach nur unzureichend. So durfte Nano noch einen weiteren Monat bei uns verbringen. Ich freute mich darüber, denn ein wenig vermisste ich ihn- als eines der ersten Zuchtfohlen der damaligen Gips Reminder Ranch. Aber zusammen mit Husky hatte er bei Brace ein tolles Zuhause!
      Wer ebenfalls schon bereits seit Mitte Dezember bei uns war, waren Twister und Cotton Eye von Reyna Huntington. Wir hatten die spontane Möglichkeit bekommen, beim noch laufenden HMJ kurz zusammenzuarbeiten. Ich freute mich nun natürlich riesig, dass sie mir das Vertrauen entgegen brachte, zwei ihrer Pferde zu trainieren. Twister würde eine wirkliche Herausforderung werden. Alleine aus diesem Grund hatte ich ihr von Anfang an gesagt, dass die Pferde erst einmal ein paar Wochen zum Einleben bekamen, bevor ich mich ans Training wagen würde. Da die Pferde ein paar Monate zum Training hier sein würden, spielte ein halber Monat mehr keine Rolle.
      Wer allerdings Ende Dezember zum Training im Januar ebenfalls angereist war, waren Stepping Stone und Valhalla von Tiara, die beiden Mustang Stuten.
      Bei meinen Pferden wollte ich das neue Jahr eher ruhig angehen lassen, ganz ohne Stress ein wenig testen, bei welchem Pferd ich auf welchem Level weitermachen konnte. Der Winter hier in Canada war kalt und voller Schnee gewesen, da hatte das Training der hauseigenen Pferde etwas gestockt.
      Zum Training der Kundenpferde nahm ich mir Cayce immer mit dazu. Bellamy konnte ich auf keines draufsetzen und Laurence traute ich das Training dieser Pferde leider auch nicht zu, weshalb es an uns hängen blieb.
      Anfangen wollte ich heute Morgen mit Valhalla. Ich kannte die Stute bereits vom Reiningkurs und auch von Tiaras Besuchen hier auf der Ranch. Ich wusste um ihre Macken und Tücken und kam wirklich gut mit ihr klar. Cayce setzte ich auf Gunna Whiz, er konnte ihn in der Zeit, in der ich Valhalla ritt, ordentlich aufwärmen.
      Nachdem ich die Stute warmgeritten hatte, arbeitete ich heute viel am Galopp. Man merkte ihr an, dass sie heute viel Energie hatte, da kam die Galopparbeit gerade richtig. Das was ich machte nannte man “Zirkeln”. Ich lenkte sie auf einen großen Zirkel und nahm nach und nach die Hilfen weg. Ich wollte von ihr, dass sie die Spur von sich aus alleine halten konnte. Schaffte sie es, gab ich meine Hilfen ganz dezent und kaum spürbar. Driftete sie mir zu weit nach außen, lenkte ich sie einmal diagonal durch den Zirkel hindurch zur anderen Seite, dann senkte ich meine Hände wieder nach und nach und nahm die Hilfen ein wenig weg. Driftete sie mir zu viel nach innen, lenkte ich sie in eine kleine Volte, dann wieder nach außen auf die richtige Spur.
      Dadurch, dass die Stute auf einem Auge blind war, verzieh ich ihr mehr Fehler, als ich einem top gesunden Pferd verzieh. Die Seite, auf der sie nichts sah, unterstützte ich mehr mit meinem Bein, als die andere. Dadurch driftete sie manchmal von meinem Bein weg, so dass ich das Andere wieder anlegen musste. Das machte nichts, zumindest hatte sich ihr generelles Benehmen gebessert und sie war nicht mehr die unausstehliche Ziege, wie ich sie kennengelernt hatte.
      Cayce war mit Nano auch schon soweit. Wir tauschten die Pferde und er ritt Valhalla in Ruhe trocken, während ich mit Nano auch am Zirkeln arbeitete. Er wurde für die LK 1 trainiert und da ich schon so viel Arbeit im Dezember in ihn investiert hatte, fehlte ihm auch nicht mehr viel. Nano hielt von sich aus die Spur wunderbar beim Galoppieren. Beim schnellen Galoppieren beugte ich mich noch immer etwas übertrieben nach vorne, damit es ihm leichter fiel, den Unterschied zwischen schnell und langsam zu verstehen.
      Bei der nächsten Runde setzte ich mich an X wieder tief in den Sattel, hielt die Beine aber am Pferd, damit er zwar langsamer wurde aber nicht in den Trab fiel. Cayce pfiff mir von der Seite aus zu. “Das sah ja mal mega gut aus, die ganze Arbeit macht sich bezahlt!”
      Ich grinste in mich hinein, ließ Nano den kleinen Zirkel langsam galoppieren, wechselte an X zur anderen Seite und galoppierte auch hier einen kleinen Zirkel, ehe ich ihn wieder nach außen lenkte und die Hand vor gab. Ich lehnte mich wieder etwas nach vorne- sofort wurde er schneller.
      Aus dem zweiten schnellen Zirkel heraus lenkte ich ihn auf die Run Linie- das war die Linie, auf der die Sliding Stops angeritten wurden. Während des galoppierens schob ich ihn über meinen Sitz mehr nach vorne, so dass er schneller wurde und wir am letzten Marker einen schönen Sliding Stop hinlegten, von diesem aus ich den Hengst ein paar Schritte rückwärts richtete. Dann lobte ich ihn und ritt ihn ebenfalls ab.
      Im Stall angekommen hatte uns Bellamy schon Stepping Stone, die Cayce reiten würde, und Twister fertiggemacht.
      Wir stellten unsere beiden Pferde am Putzplatz ab und übergaben sie somit Bellamy, der sie absattelte, ihnen die Abschwitzdecken rauflegte und in die Box brachte.
      Mit Stepping Stone und Twister gingen wir dann in die Halle- was sich als keine gute Idee herausstellte, wie ich kurze Zeit später merkte.
      Twister schien mit seiner weiblichen Gesellschaft nicht allzu zufrieden zu sein. Er rollte den Hals auf, brummelte sie an und wirkte immer weniger ansprechbar. Da ich ihm nicht am Maul reißen wollte, schickte ich ihn energisch rückwärts und holte so seine Aufmerksamkeit wieder zu mir zurück. “Hör mal Freund, das da kannst du auf der Koppel machen, aber nicht wenn ich dich hier an der Hand habe.”
      Die erste Viertelstunde verbrachte ich zusammen mit Twister damit, dass er dieses Getue bleiben ließ. Ich sah zu Cayce. “Der wurde mir von Reyna als zurückhaltend und misstrauisch beschrieben, das hier ist mir aber neu… sie hatte mir erzählt, dass er zu Anfang ziemlich ängstlich gewesen war, sich das ziemlich schnell in Aggression verwandelt hatte und dass er ein Steiger gewesen ist- also eigentlich unberechenbar. Da bin ich ja wirklich froh, dass er das nicht mehr macht. Sonst hätten wir hier wirklich keinen Spaß mehr zusammen.”
      Cayce lachte kurz. “Als ob du das nicht aus ihm rausbekommen hättest.”
      Ich rollte kurz mit den Augen, führte Twister ein wenig in der Halle herum und stieg dann auf. In der reiterlichen Ausbildung war der Hengst noch nicht wirklich weit, weshalb ich ihm die Basics nochmal näher bringen wollte.
      Während Cayce unter meiner Anweisung mit Stepping Stone einige Reiningmanöver antrainierte, angefangen beim Außengalopp auf dem großen Zirkel aber auch auf kleinen Volten, arbeitete ich vor allen Dingen an der Balance und auch der Nachgiebigkeit des Hengstes unter mir. Twister taute immer mehr auf, die klaren Ansagen eben meinerseits hatten mir wohl den nötigen Respekt verschafft, dass sich nun dazu entschieden hatte, mir lieber zuzuhören und mit mir zu arbeiten, statt gegen mich.
      Die Trainingseinheit gestaltete sich dementsprechend kurz. Twister war ziemlich schnell kopftechnisch fertig, aber auch für Stepping Stone war das Training anstrengend gewesen, so dass wir beide Pferde abritten und in den Stall brachten.
      Für heute fehlte noch Cotton Eye, bei der ich mich aufgrund ihrer Charakterbeschreibung durch ihre Besitzerin Reyna für die Disziplin Trail entschieden hatte. Bellamy war auch bereits bei ihr fertig mit Satteln, so dass ich mir sie schnappte und gerade den Stall verlassen wollte. “Cayce weißt du was? Schnapp dir Small Town Dude und komm auch runter in die Halle. Der soll eh auch im Trail trainiert werden, dann bin ich mit der Stute nicht ganz alleine in der Halle und der Hengst ist bewegt.”
      Cayce nickte. Zusammen mit Cotten Eye ging ich zur Halle und legte ein paar Stangen auf den Boden. Schrittstangen, Trabstangen und auch Galoppstangen. Die Halle war so groß, dass ich sie einzeln hinlegen, aber auch ein paar hintereinander auf dem Boden platzieren konnte.
      Nach Ausgiebigem Warmreiten, ich merkte sofort, dass Cotton Eye eine sehr sensible Stute war, begab ich mich zu den Schrittstangen. Ich ließ sie zunächst einfach für sich hinüber gehen, damit sie selbst ein Gefühl dafür bekam. Das war bei den Stangen jeder Gangart so.
      Ich merkte sofort, dass sie bei den Schrittstangen von mir keinerlei Hilfe brauchte. Bei den Trab- und Galoppstangen sah die Sache allerdings anders aus. Da schaffte sie es noch nicht wirklich, die Abstände richtig abzupassen und trat immer mal wieder gegen eine der Stangen.
      Unser Dude schlug sich genau gleich, da würden wir in den nächsten Tagen auch nochmal dran arbeiten müssen.
      Etwa zwei Wochen später, die Pferde standen allesamt fast jeden Tag als erstes auf dem Plan, sah man schon deutliche Fortschritte.
      VK Gunna Whiz machte sich wahnsinnig gut. Am gestrigen Tag war ich eine komplette Pattern fehlerfrei durchgeritten und wollte in den nächsten Tagen noch ein wenig mehr an den einzelnen Manövern feilen, damit er nicht mit einem Manöverscore von 0 oder +0,5, sondern vielleicht mit +1 oder +1,5 bei einem nächsten Turnier abschneiden würde. Ich hatte Brace am Telefon erzählt, dass wenn sie einen Reiter für ein Turnier brauchte, sie sich einfach nur bei uns melden sollte. Cayce oder ich konnten den Hengst ohne viel Aufwand vorstellen. Ich wusste ja, dass sie selbst im Western nicht so bewandert war.
      Valhalla entwickelte sich, was das Zirkeln anging, wirklich gut. Sie schaffte es immer mehr zu verstehen, dass ich sie mit dem anliegenden Bein nicht wegdrücken, sondern ihr lediglich eine Hilfe wegen ihres blinden Auges geben wollte. Auch die anderen Manöver gestalteten sich als gut, aber definitiv noch ausbaufähig. Die Umstellung vom Snaffle Bit zum Bit with shanks, also zur Kandare, hatte sie anfangs ein wenig verwirrt. Ich ritt sie deshalb trotzdem noch zweihändig. Einfach, um ihr die fehlende Sicherheit zu geben. Ich wollte sie nicht überfordern und sie schlimmstenfalls zurück in ihr altes Muster drängen. Manchmal, da brauchte sie ein wenig mehr Motivation, den Schub nach vorne anzunehmen. Aber wie hatte mal ein Bekannter zu mir gesagt: langsame Pferde schnell zu bekommen, ist keine Kunst. Schnelle Pferde langsam zu bekommen, daran beißt du dir die Zähne aus.
      Stepping Stone und Twister, beide wurden für die LK 4 in der Reining trainiert. Der Eine schlug sich gut, der andere schlug sich besser. Stepping Stone lernte schnell. Man merkte, dass sie den “will to please” hatte, der vielen Westernpferden nachgesagt wurde. Ihr fehlte häufig die eigene Balance, also ging es zurück zu den Basics. Twister dagegen verlangte mehr Arbeit, als ich zunächst gedacht hatte. Ich hatte mich deshalb dazu entschieden, ihn wirklich jeden Tag zu reiten. Nie schrecklich lange und nie schrecklich anstrengend, aber ihm tat die Routine einfach gut. Er war ein Pferd, der musste laufen. Einzig allein dadurch wurde er besser. Natürlich achtete ich darauf, ihn nie zu überfordern, aber auch nicht ihn zu unterfordern. Er schien manchmal etwas verständnislos, vor allem was die Spinarbeit anging. Er hatte dabei zu sehr den Drang nach vorne, wollte sich nicht auf sein inneres Bein “setzen”. Ein Problem, welches kein seltenes und auch kein schwer zu lösendes war. Es brauchte einfach seine Zeit. Das Stoppen hatte er schnell für sich entdeckt. Ich würde Reyna bei einem späteren Telefonat um Erlaubnis bitten, ihn beschlagen zu lassen. Denn für die weitere Arbeit war dies von großer Bedeutung, um ihm das Stoppen gelenkschonender zu machen.
      Cotton Eye und auch Dude, der tatsächlich jetzt jedes Mal mitgelaufen war beim Training, entwickelten sich eigentlich am Besten. Cotton Eye brauchte zwar noch sehr viel Unterstützung bei den Abstandsmessungen zwischen den Stangen, aber sie war wirklich fein an den Hilfen und konnte richtig nachtragend werden, wenn ich sie mal etwas härter anpacken musste. Im Großen und Ganzen waren wir jedoch auf einem guten Weg zur LK 4.
      Die letzte Woche des Januars war geprägt von Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit. Mein Mitarbeiter Dell hatte einen schweren Unfall, dessen Folgen er wenige Tage später im Krankenhaus erlag. Zurück blieb seine Tochter Betsy, die am Boden zerstört war. Hatte sie in jungen Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern nun auch ihren Vater verloren.
      Die Trainingspferde standen nun hinten an. Nano machte sich wieder auf den Weg nach Hause, Stepping Stone als auch Valhalla wurden von Tiara abgeholt. Twister und Cotton Eye verblieben bei uns, ihr Training musste im Februar weitergehen.
    • Sevannie
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      Cotton Eye Trail LK 4 - LK 3, Twister Reining LK 4 - LK 3, Easy Going Reining LK 5 - LK 4, Small Town Dude Trail LK 4 - LK 3

      Februar 2021, by Veija
      Caleb
      Nach einer Woche Trainingspause war ich wieder mit Cotton Eye in der großen Reithalle. Cayce saß auf Small Town Dude und würde sich ebenfalls dem Trailparcours widmen, den ich vor dem Training für ihn und mich aufgebaut hatte. Es war ein recht einfacher LK 3 Parcours, der nicht viel Unterschied zum Parcours vom letzten Mal zeigte. Was nun anders sein würde war, dass ich die Stute in der nächsten Woche ans Bit gewöhnen würden müsste, da sie in der LK 3 nicht mehr mit Wassertrense starten durfte. Auch Twister, den ich am Nachmittag trainieren würde, würde bald auf Kandare laufen müssen.
      Nun widmete ich mich aber zunächst einmal Cotton Eye.
      Ich wärmte die Stute ausgiebig auf, gab Cayce ab und zu Anweisungen, wie er mit Dude verfahren musste und kümmerte mich dann wieder um die Stute unter mir. Heute wollte ich mich den Trabstangen widmen. Bei der LK 3 Pattern lagen die Stangen unterschiedlich erhöht. Dementsprechend hatte ich neben dem Parcours einige Stangen auf den Boden gelegt. Zunächst startete ich bei denen, die nicht erhöht waren. Diese kannte die Stute ja schon aus dem vorherigen Trainings.
      Dann lenkte ich sie auf die Kombination zu, bei der jede Stange erhöht war. Sie verstand sofort, dass sie ihre Beine nun höher heben musste. Ich half ihr mit den Zügeln ein wenig nach und hob ihre Schulter an, damit sie nicht so in den Boden hinein lief und es einfacher hatte.
      Dann folgte die eigentliche Aufgabe aus dem Parcours, zu dem ich wieder hinüber trabte. Nun war jede zweite Stange erhöht. Cotton Eye schlug beim ersten Durchlauf ein paar der Stangen an. Nicht schlimm. Ich ritt sie erneut darauf zu und half ihr dieses Mal ein bisschen mehr, als beim ersten Mal. Es klappte schon besser, bedurfte aber noch einiges an weiterer Übung.
      Ein paar Durchgänge später hörte ich für heute auf, gegen Ende war sie wirklich super gelaufen.
      Am Nachmittag war ich mit Twister in der Halle. Wir harmonierten schon viel besser, als im letzten Monat. Er hörte mir besser zu, stellte sich nicht mehr so quer und wusste generell einfach besser, was ich von ihm verlangte.
      Ich galoppierte ihn gerade auf dem Zirkel, als Laurence mit Easy Going dazukam. Er schaute zu mir rüber und zuckte einmal mit den Schultern.
      “Cayce kann nicht, sieht wohl so aus, als ob ich mich wieder auf die Reiner setzen würde.”
      “Bist du sicher?”, fragte ich ihn und parierte Twister zum Schritt durch. Laurence hatte mit Smartie vor einiger Zeit einen Unfall gehabt und seitdem auf keinem der Reiningpferde mehr gesessen.
      Laurence lachte nur kurz, gurtete nach und stieg auf. “Bei Goldi schon- auf Gangster oder Vulture würde ich mich nicht setzen.”
      Ich würde jetzt wieder ein bisschen strenger mit Twister sein müssen, da nun eine Stute mit in der Halle war und er sich im Januar immer so schrecklich darüber aufgeregt hatte. Seine Hengstmanieren ließen auch nicht lange auf sich warten, denn als Laurence an uns vorbeiritt, machte er den Hals rund und brummelte sie an. Sofort nahm ich die Zügel auf, schob ihn zur Seite und beschäftigte ihn mit Kruppe heraus und herein, ehe ich ihn angaloppierte. So hatte er gar keine Zeit mehr, der Stute hinterher zu schauen sondern musste sich konzentrieren. Er quittierte meinen Druck mit einem Buckler, den ich unkommentiert ließ und einfach drüber hinweg ritt.
      Ich beschäftigte mich heute nur mit dem Zirkeln. Große, kleine, mittlere, schnelle, langsame, winzige Zirkel, es war alles dabei, denn das Training sollte ja nicht langweilig werden.
      Eine Woche später war ich am Morgen wieder in der Halle mit Cotton Eye. Die LK 3 Pattern war komplett aufgebaut und die Stute lief seit ein paar Tagen auf Kandare, wenn auch noch zweihändig. So konnte ich ihr den Umstieg erleichtern und konnte ihr einfach schneller helfen.
      Wir starteten an der Brücke mit anschließenden Schrittstangen. Ich nahm die Zügel auf, ließ Cotton Eye weiter unter mich treten und trabte sie an. Es ging um einen Slalom, ehe ich sie an der linken Ecke der Halle nach rechts angaloppierte. Es folgten zwei Galoppstangen, hinter denen ich sie sofort wieder in den Trab zurücknahm. Cotton Eye ließ sich wunderbar durchparieren und blieb auch versammelt, als wir durch die Box ritten.
      Von dort ging es im Trab in ein offenes Rechteck. Ich parierte zum Stand durch und gab ihr die Hilfen zum Rückwärtsrichten, die sie heute nicht wirklich annahm. Also zog ich die Zügel minimal mehr an und klopfte mit den Sporen fester an ihre Rippen, ehe ich die Beine wieder nach vorne wegstreckte. Ich bekam kaum mehr Reaktion. Gut, dann würden wir das eben gleich nocheinmal üben.
      Aus der Box herausgekommen drehte ich sie um 90 Grad und lenkte auf die vier Schrittstangen zu, die unterschiedlich hoch lagen. Das hatten wir in der letzten Woche zur Genüge geübt, so dass sie diese Übung souverän meisterte. Zu guter Letzt folgte das Tor, welches ich mit der rechten Hand arbeitete.
      Ich schloss es gerade wieder, da kam Cayce mit Small Town Dude in die Halle. “Na, auch wieder am Start heute morgen?” Cayce nickte und machte sich sofort ans Aufwärmen des Hengstes.
      Cotton Eye hatte noch keinen Feierabend, denn wir widmeten uns jetzt noch einmal dem Rückwärtsrichten. Sie wusste, was sie machen sollte. Sie hatte nur gerade keine Lust darauf. Also ging es rückwärts. Mal einen Schtitt, mal vier, mal zehn. Mal geradeaus, mal nach links weg und mal nach rechts weg. Ich ließ heute auch nicht locker und hörte erst auf, als sie mir fünf flüssige Schritte nach hinten gab. Dann ritt ich sie trocken und brachte sie wieder weg.
      Für Twister, der wirklich immer besser wurde und immer weniger anstrengendes Verhalten zeigte, ging es heute zur Sache. Er reagierte so toll auf die Kandare und ließ sich damit viel besser reiten, dass ich mich entschieden hatte, ihn heute einhändig zu reiten. Ich konnte ja noch immer mit der zweiten Hand eingreifen, falls es in die Hose gehen würde.
      Unsere Pattern startete an X. Wir schauten zur linken Wand und ich galoppierte ihn auf der rechten Hand an. Vorher stellte ich ihn genau, damit er sauber angaloppieren konnte. Die ersten beiden Zirkel waren groß und schnell. Dabei ließ ich ihn weitestgehend in Ruhe. Er sollte mittlerweile gelernt haben, den Zirkel selbst zu finden. Kurz vox X und dem Übergang zum kleinen, langsamen Zirkel spannte ich meinen Körper an, setzte mich ruhiger in den Sattel. Twister reagierte sofort und wurde langsamer. Ich hielt meine Beine an seinem Körper, damit er nicht zum Trab durchparierte, sondern im Galopp blieb. Beim nächsten Mal an X stoppte ich den Hengst. Er setzte sich schön auf die Hinterhand zum Stoppen. Es folgten vier Spins nach links, ehe ich ihn wieder angaloppierte und wir die gleiche Zirkel auch auf der anderen Hand ritten. Es folgten vier Spins nach rechts, ehe ich ihn wieder auf der linken Hand angaloppierte, wir an X einen fliegenden Wechsel machten und auf die andere Hand übergingen. Die Wechsel hatte er schnell verstanden. Unseren Zirkel jetzt schlossen wir nicht, sondern galoppierten an der langen Bande vorbei bis zum letzten Marker, wo ich ihm die Hilfen zum Stop gab. Roll Back nach rechts und wieder zurück, das Gleiche noch einmal.
      Letztendlich stoppten wir ein letztes Mal. Ich richtete den Hengst ein paar Schritte rückwärts und lobte ihn ausgiebig. Dass dieser Hengst einmal so lernwillig und motiviert bei der Sache sein würde, hätte ich nie gedacht!
      Als ich wieder auf dem Weg zum Stall war kam mir Laurence mit Easy Going entgegen.
      “Wieso reitest du die denn schon wieder? Cayce hat doch Zeit?”, fragte ich ihn etwas verdutzt.
      “Ja das schon. Aber ich mag die Stute.”
    • Sevannie
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      Pflegebericht für:
      Morpheus, Silver gotta Gun, BR Gunner in Diamonds, First Spark, Maleficent Mistress, Native Dancer xx, Glee, Aria, Missing Misty,
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      Twister (HMJ 3315), Albus, Ramazotti Amaro, Xanthos, Dreamdancer, Rainy Afternoon, Deadly Overdose xx,
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      Sevannie (Reyna Huntington) & Obi-Wan (Ian Monroe) I Zeichen
      Viel um die Ohren

      Heute mussten wir rasch die Pferde rein holen. Noch heute morgen hatte die Sonne geschienen und es war ein traumhaftes Wetter für den Frühling, da zogen aber während unserer kleinen Shoppingtour - für neue Beschaffungen für das Haus - auch schon die dicken Wolken auf.
      Ian und ich holten also nach und nach die Pferde von den Weiden. Hier und da klappte alles perfekt und wir hatten gerade noch vier der Hengste vor uns da fing es auch schon an zu regnen. Der Regen prasselte nur so auf uns ein und der Wind fegte uns um die Ohren. Gut nur das wir zuletzt dann auch zwei ruhigere Kandidaten hatten, denen dieses Wetter absolut nichts ausmachte.
      Als alle Pferde dann auch schon in ihren trockenen Boxen standen verteilten wir das Heu und danach das Kraftfutter, welches natürlich auf jedes Pferd genaustens abgestimmt war. Ich ging noch einmal durch die Boxengasse und schaute bei jedem auch ob die Verriegelung der Türen richtig zu war, ehe ich mit Ian zum Haus ging. Die Sachen die wir gekauft hatten würden wir dann wohl morgen erst rein holen. Hoffentlich würde das besser bald auch mal besser werden..
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  • Album:
    ~ Hengste im Sport ~
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    Sevannie
    Datum:
    7 Okt. 2020
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    Von Unbekannt
    Von Unbekannt Aus der Unbekannt

    Aus der Unbekannt
    Von Unbekannt Aus der Unbekannt

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    Rasse
    : Quarter Horse
    Geburtsdatum: 29.03.2013
    Geschlecht: Hengst
    Stockmaß: ca. 169 cm
    Fellfarbe: Brauner (Splashes White Carrier)
    Kopfabzeichen: Blesse
    Beinabzeichen: -//-

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    Twister, oder auch gerne nur Twist, ist ein sehr zurückhaltender Hengst. Er fasst schlecht vertrauen und findet auch eher selten eine Bindung zu einem Menschen. Seine Angst zeigt sich im Sinne von einer Abwehrhaltung, von Ohren anlegen bis hin zu beißen oder auch treten. Er steigt und ist ziemlich unberechenbar. Braucht die verletzte Seele doch einfach nur jemanden, der sie ihm heilt. Doch dafür braucht man Zeit, Nerven und auch Geduld. Twister wurde abgeschrieben, er als unreitbar gilt, weil er so 'wild' ist, nur ist es eben so, dass keiner das Pferd richtig lesen konnte und er missverstanden war.
    Twister zeigt innerhalb einer Gruppe oder Herde ein soziales Verhalten. So ist er friedlich mit anderen Pferden und steht im mittleren Rang, lässt sich also auch nicht alles gefallen.

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    Gekört/Gekrönt: Nein

    Vererbung:
    Farbe: Ee Aa Splspl
    Charakter: unb.
    Gangarten: unb.

    Nachkommen:
    //
    Besitzer: Sevannie
    VKR/Ersteller: Canyon
    Pferdewert: 200,-

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    Springen: E
    Western: S**
    Dressur: E
    Military: E
    Distanz: E
    Rennen: E
    Fahren: E
    Gangreiten: E

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    2. Platz 531. Westernturnier I 3. Platz 554. Westernturnier I 1. Platz 568. Westernturnier
    3. Platz 569. Westernturnier I 1. Platz 580. Westernturnier I 2. Platz 611. Westernturnier
    1. Platz 617. Westernturnier I 2. Platz 618. Westernturnier I 2. Platz 625. Westernturnier
    3. Platz 637. Westernturnier


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    Fohlen ABC ✔
    Eingeritten ✔
    Eingefahren X
    Verladefromm ✔
    Schmiedefromm ✔

    Bodenarbeit
    Treiben & Bremsen ✔ | Durchparieren, Antraben/Galoppieren, Anhalten (Kommando) ✔
    Abstand zum Pferd ✔ | Wenden & Handwechsel ✔ | Auf Kommando kommen ✔

    Freiheitsdressur / Zirzensik

    Rückwärts-weichen x | Liegen x | Sitzen x | Stehen x
    Spanischer Schritt x | Steigen x | Kompliment x

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    Letzter Tierarztbesuch: 02.11.2019
    Letzter Hufschmiedbesuch: 31.10.2019

    - Zum Spind -