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sadasha

Thornheart | DRP - adoptedfox

Thornheart | DRP - adoptedfox
sadasha, 24 Feb. 2019
    • sadasha
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      16. Februar 2018 | 6274 Zeichen von sadasha

      Sie musste sich ja unbedingt Reitponys holen. Jetzt hat sie den Salat. Wenig begeistert sah Leon seiner Frau dabei zu wie sie versuchte die Reitponyhengste Thornheart und PFS’ Heart of Ocean davon abzuhalten sich gegenseitig zu Tode zu beißen. Er wartete darauf gerufen zu werden und just in diesem Moment: “Leon! Komm mal bitte!” Schmunzelnd lief er rüber und legte sich gespielt nachdenklich eine Hand ans Kinn. “Jetzt lass das, das ist nicht witzig!” Franziska war verzweifelt darum bemüht wenigstens einen der Hengste vom Boxenfenster weg zu halten. Leon lachte gehässig. “Du hast recht. Aber... “ Er kam nicht dazu seinen Satz zu Ende zu sprechen, da Franziska ihn beherzt weg schubste. “Hallooo? Jemand zu Hause?” rief sie nun ebenfalls lachend. “Wir müssen die Hengste umordnen. So geht’s nicht.” Leon zog entgeistert die Brauen hoch. “Ach WIRKLICH?” meinte er sarkastisch und nahm sich nun den anderen der beiden Hengste vor. “Welchen möchtest du woanders haben?” Franziska überlegte kurz und beschloss dann Thornheart wegzubringen, da immerhin er der Neuzugang war. Ocean hatte das Hausrecht. Gemeinsam sortierten sie das Geplänkel und brachten den jüngeren der beiden Hengste erstmal in Einzelhaft auf eine Weide. Mittlerweile hatte sich Sabine auf dem Hof eingefunden und war sichtlich verwirrt von der leeren Box neben Ocean. “Lass dir das von Franzi erklären. Ich nehm mir jetzt St Pauli raus, der ist weniger auf Drama aus, wenn du verstehst was ich meine.” scherzte Leon und tat wie geheißen.
      Währenddessen hatte Franziska Phoebe und Leveneza von der Weide geholt. Die beiden Jungstuten benötigten nur noch etwas Feinschliff um vom Fohlen-und Jungpferde-ABC zu den Vorbereitungen des Beritts überzugehen. Die junge Deutsche übte deshalb fleißig die Geländesicherheit. Die beiden Stuten machten sich wunderbar und zeigten sich unbeeindruckt von den meisten Gegebenheiten solange sie gemeinsam ausgeführt wurden. Sabine mistete unterdessen die Boxen, während Dome und Anna Ases Maskwamozi und Aphedril im Training hatten. Die beiden Tigerschecken waren noch nicht beritten und machten noch ein paar Probleme in der Vorbereitung. Doch die Trainer übten sich in Geduld mit den beiden Knalltüten.
      Als Leon von seinem Ausritt mit Pauli heimkehrte beobachtete er die beiden auf dem Reitplatz. “Sieht chaotisch aus. Wo ist denn das Problem?” wollte er wissen, bekam jedoch nur ein. “Geh wieder arbeiten, Klugscheißer!” von der genervten Anna zugeschrien. Dafür würde sie sich später reuemütig entschuldigen. Immerhin war Leon ihr Chef, aber in Stresssituation reagierte die junge Frau gerne mal etwas voreilig. Leon hob entschuldigend die Hände und ging in den Stall um nun Scared Assault, St Paulis Sohn fertig zu machen. “Ey, das ist meiner.” beschwerte sich Franziska, als sie ihn dabei erwischte. Prüfend blickte er sich um. “Dann nimm du eben Vakany. Die ist meine, aber ich weiß wie gern du sie reitest.” Er warf ihr einen Kuss zu und widmete sich dann wieder dem Rappen neben ihm. Franziska murmelte irgendwas vor sich her, während sie zu Vakany schlenderte und sie schließlich aus der Box holte. “Wieso weißt du das?” fragte Franziska schließlich, kurz bevor Leon mit Sacred Assault die Gasse verließ. “Weil du meine Frau bist und ich Alles über dich weiß.” Wie er das so sagte klang es gruselig. Franziska erschauderte und lachte dann. “Ja ja klar…” meinte sie und wank ab. Leon lachte gespielt irre und machte sich auf den Weg zur Reithalle.

      “Franzi?” Sabine war mit dem Misten fertig und stand nun an der Bande der Reithalle um Franziska und Vakany beim Training zu beobachten. Leon und Sacred Assault beschlagnahmten den hinteren Teil der Halle. “Sagmal, was ist denn bei den Ponyhengsten los?” Im Trab kam Franziska zur Bande. “Gut, dass du das erwähnst. Du bist ja jetzt fertig oder?” Sabine nickte. “Wir müssen Thornheart von den anderen Hengsten trennen, der ist streitlustig. Hast du vielleicht Lust dir da etwas zu überlegen? Du hast da so viel Erfahrung mit.” Dem bittenden Blick ihrer Chefin konnte Sabine nicht widerstehen. Sanft lächelte sie. “Mache ich. Soll ich mich danach um die restlichen Fohlen kümmern?” fragte sie. Franziska überlegte kurz. “Stracciatella und Skittles mache ich nachher noch. aber du könntest Focus noch übernehmen.” - “So machen wirs.” Gleich machte sie kehrt und ging an die Arbeit. “Ich freue mich schon auf General und Devotion.” fügte Leon hinzu, dessen Gedanken zu den Fohlen abgeschweift waren, die noch gar nicht auf dieser Welt weilten. “Lebst du jemals im Hier und Jetzt, mein Schatz?” fragte Franziska liebevoll lächelnd. “Tue ich! Pensive Cuddlepot und Louvré zum Beispiel mache ich nachdem ich mit ihm hier fertig bin. Die hast du in deiner Planung nämlich vergessen. Siebhirn.” Er zwinkerte um ihr zu zeigen, dass er das nicht bissig meinte und Franziska lachte. “Die beiden sind Neu, was erwartest du von mir! Nenn mich nicht so! Das bekommst du später zurück!” drohte sie immer noch lachend und galoppierte Vakany an. Leon brummte schmunzelnd und verkniff sich seinen Kommentar zu dieser Drohung.
      Gegen Nachmittag stand der Weidewechsel an. Senda Oscura, Estrada Dourada, Paminta, May Bee, Yuno, Morgane, Corde de la cerise, S’Cada, Fix the Flame, Princess Sansa, Arcany, Eismärchen und Busted Cherry Cake wurden reingeholt und die Hengste Ghost Merchant, Cadeau, Ostid OC, Deo Volente, Pauli und sein Sohn, Red Diamond, Emrys und die Streithähne wurden auf die kleinen Weiden aufgeteilt. Der Tage neigte sich schon bald dem Ende zu. Sabine war schon am Nachmittag in den Feierabend gegangen und Anna und Dominik blieben bis zum Abendessen. Erst als alle Mitarbeiter den Hof verlassen hatten schlossen Leon und Franziska sämtliche Türen und Tore ab. Schließlich sah Franziska ihren Mann tadelnd an. “So, jetzt bist du fällig!” Verwirrt stand Leon da, bis ihm die Geschichte von heute Mittag wieder einfiel. “Du hast es also nicht vergessen?” Sie schüttelte mit dem Kopf. “Ich habe die Zeit genutzt um meine Rache zu planen.” Hämisch grinsend kam sie näher. Leon hatte keine Chance ihr zu entfliehen. Im Endeffekt hatte auch er Spaß an diesem Spiel. Sie ließen den Tag nun ausklingen und die Arbeit und die damit verbundenen Sorgen fielen wie eine schwere Last von ihnen ab, ehe sie sich schlafen legten.


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      28. April 2018 | 8564 Zeichen von sadasha

      "Ich liebe ihn, Leon!" schwärmte Franziska, während sie den bunten Hengst unter ihr kraulte, der wohlig schnaubte. Eine halbe Stunde waren die beiden auf dem Reitplatz bei schwülwarmen Wetter. Leon kam gerade von einem Ausritt mit Ghost Merchant zurück. Der alte Hengst genoß seinen Ruhestand und musste nicht mehr so hart arbeiten wie seine jüngeren Kollegen. Red Diamond, auf dem Franziska gerade saß war sogar noch ein bisschen älter. Die beiden Rentner würden ihre guten Gene vielleicht noch ein paar mal vererben, ehe sie auch aus der Zucht herausgezogen würden. Dass Franziska ihren Schecken liebte wusste Leon schon. Dennoch freute er sich darüber seine Frau glücklich zu sehen und lächelte seelig, während er sie dabei beobachtete wie weiter mit dem Pferd arbeitete. "Eh Faulpelz!" beschwerte sich Dominik, als er aus der Reithalle kam. "Nicht rumstehen, weiter arbeiten." Leon nickte. "Wen hast du schon fertig?" erkundigte er sich und sein Springreiter dachte nach, bevor er die Pferde aufzähle: "Busted Cherry Cake, Morgane, Corde de la Cerise und Yuno." Abermals nickte Leon. Die beiden tragenden Stuten hätte er sowieso nicht großartig bewegen können. "Keine Lust auf die Hengste?" Dominik lachte rau und schüttelte den Kopf. "Anna hat sich die Hengste vorgenommen und wie du siehst kommen die Stuten auch bei euch beiden etwas zu kurz heute." Er deutete auf Franziska und Leon. "Ich bring die Gute hier jetzt rein. Wenn du nicht noch weiter nutzlos herumstehen willst, kannst du mir ja folgen, damit wir als nächstes zusammen ins Gelände gehen können. May Bee freut sich sicher das Wissen aus eurem Training weiter zu festigen. Und ich komme mit Paminta mit." Ohne zu antworten nahm Leon die Zügel seines Hengstes auf und wandte sich zum Gehen. Ein Blick in den Himmel verhieß jedoch nichts Gutes. Er ahnte, dass sich etwas zusammenbraute und zweifelte an Dominiks Idee jetzt auf die Geländestrecke zu gehen. Vermutlich war es auch nur die Angst davor sein Wissen zu prüfen. Schließlich hatte Leon sich immer ganz gut vor den Cross Country Pferden gedrückt, seit er vom Lehrgang wieder heim gekommen war. Wenigstens würde er gleich nicht alleine sein. Falls etwas passierte, war gleich Hilfe zur Stelle.
      Franziska beendete alsbald die Session mit ihrem Liebling und nahm sich als nächstes Deo Volente aus der Box. Der Rappe stand mit seinen sieben Jahren in der Blüte seines Lebens. Besonders im Springen war er begabt, doch Franziska forderte auch ihn heute in der Dressur. Er befand sich auf E Niveau, würde aber mit etwas Hilfe auch eine A Dressur schaffen, da war sich die Blondine sicher. Sorgfältig putzte sie das seidige Fell und holte dann Sattel und trense aus der Kammer. Im Verbeilaufen sah sie Anna, die gerade Cadeau zurück in seine Box brachte. Franziska beobachtete sie aus dem Augenwinkel dabei, wie sie als nächstes St Pauli fertig machte. Heute morgen hatte sich Anna mit den Jungpferden Sacred Assault und Thavila beschäftigt. Deo schlug unruhig mit dem Schweif, als Franziska den Sattelgurt anzog. "Zieh den Bauch ein!" scherzte sie und streichelte den Rappen kurz, ehe sie in die Zügel griff und ihn auf den Reitplatz führte. Schwungvoll stieg sie auf und ritt den Rappen im Schritt an. Sie ließ ihm viel Zügel, sodass er sich noch strecken konnte. Beim Warmreiten legte die Reiterin nicht allzu viel Wert auf Formvollendung. Deo nutzte seine Freiheit und schnaubte über den sandigen Boden. Erst als Anna mit Paulchen ebenfalls auf den Reitplatz kam hob er neugierig den Kopf und wurde wieder unruhiger. Franziska war nun gezwungen die Zügel richtig aufzunehmen. Die beiden Hengste hatten sich für diesen Tag entschieden nicht gut Freund zu sein. Beide spielten sich etwas auf und machten es den Reiterinnen schwer sich voll und ganz auf die Reiterei zu konzentrieren. Doch auch mit solchen Situationen mussten sie umgehen. Auf Turnieren ließ sich so etwas auch nicht unbedingt vermeiden.
      Nachdem der Tag gut verlaufen war begannen Leon und Franziska den nächsten Tag mit dem Training von Fix the Flame und S'Cada.Es war regnerisch und hatte sich das Paar in ihrer Reithalle einen kleinen Parcours aus Cavaletti und Stangen aufgebaut. Die beiden Stuten wurde jedoch vorher zuerst gründlich warm geritten, ehe mit der Stangenarbeit angefangen wurde. Irgendwann gesellten sich Dominik und Anna mit Ostid OC und Vakany dazu.Der Fuchshengst war jedoch deutlich abgelenkt von so viel weiblicher Präsenz. Dominik verabschiedete sich deshalb ins Gelände, nachdem Ostid gut aufgewärmt war. Zwar konnte er bei dem Wetter nicht viel anstellen im Gelände, doch er würde wissen was er tut. Nach der Mittagspause sah Franziska bei Sabine nach dem Rechten. Die ältere Frau übernahm das Fohlentraining. Gerade hatte sie Phoebe zwischen und heute früh hatte sie mit Pensive Cuddlepot geübt. Die hübsche Scheckstute machte große Fortschritte beim Führtraining. "Kann ich dir helfen? Die meisten Pferde haben heute Pause und das schaffen die drei schon ohne mich." fragte Franziska. Sabine lächelte. "Sehr gerne! Ich bringe die Kleine eben weg. Dann können wir mit Stracciatella und Skittles eine Runde gehen." Gesagt getan. Franziska holte aus der Sattelkammer die beiden Fohlenhalfter und zwei Stricke und kam Sabine dann auf dem Weg zur Fohlenbox entgegen. Die beiden Stutfohlen freuten sich endlich Auslauf zu bekommen. "Das Wetter ist leider so unbeständig und wir wollen die jungen Pferde nicht bei Gewitter und Sturm draußen stehen haben." entschuldigte sich Franziska und kassierte eine tadelnden Blick ihrer Mitarbeiterin. "Hör auf dich zu rechtfertigen. Ich weiß, dass ihr nur das Beste für eure Pferde wollt." Draußen sahen sie zwei wie Leon mit Aphedril in die Halle ging. "Viel Spaß mein Schatz." rief er seiner Frau zu und verschwand im Dunkeln.
      Nach dem Spaziergang standen die Boxen von Leveneza, Ases Maskwamozi und Emrys leer. Die drei Jungpferde standen in den Kinderschuhen was ihren Beritt betraf und Franziska hielt es für keine gute Idee die drei gleichzeitig in einer Halle zu haben. Doch wenn Leon da anderer Meinung war, musste sie darauf vertrauen, dass er die Situation unter Kontrolle hatte. Doch auch Sabine wirkte nicht begeistert von dieser Konstellation. Sie brummte leise vor sich hin, ehe sie mit einer Idee aufkam. "Am besten machen wir weiter wie bisher und nehmen und einfach die nächsten zwei Fohlen raus." Sie zuckte mit den Schultern. "Gute Idee." meinte Franziska und stülpte das Halfter, das eben noch an Skittles Kopf saß über Nase und Ohren von Louvré. Sabine nahm sich stattdessen Focus vor. Bei diesem Spaziergang redeten die zwei viel über die Reitponys. Thornheart hatte sich auf dem Gestüt prächtig entwickelt und würde bald für die wichtigen Prüfungen vorbereitet werden. Auch das ein oder andere turnier sollte der kleine Hengst laufen. Anna hatte sichtlich Spaß an ihm und allein durch seinen schönen Körperbau und die Farbe war der Hengst interessant für die Sportponyzucht. "Stell dir vor, wenn Pleasing groß ist. Ein Fohlen von den beiden!" schwärmte Franziska und brachte Sabine damit zum Lachen. "Das kann ich mir noch nicht vorstellen, Liebes." Pleasing war einfach noch zu klein. Doch jeder Genetikliebhaber würde erkennen welch Farbpotential in dieser Anpaarung steckte. "Apropros Ponys… Golden Samurai wurde seit zwei Tagen nicht bewegt und ich glaube heute wird es mal wieder Zeit. Das Wetter ist zwar blöd, aber für einen Ausritt reichts. Solange die anderen die Halle blockieren?" Franziska nickte. "Gute Idee. Dann komme ich mit PFS' Heart of Ocean mit. Die vertragen sich zwar nicht gut, aber wir müssen ja nicht aneinander kleben." Die beiden Frauen machten sich mit diesem Vorsatz auf den Heimweg und putzten im Anschluss die beiden ausgesuchten Hengste. In der Halle bewegten Anna, Leon und Dominik aktuell die übrigen Ponys: Eismärchen, Arcany und Princess Sansa.
      Spät am Abend als die Mitarbeiter das Gestüt schon verlassen hatten sattelten Franziska und Leon abermals Pferde. Die beiden Morgan Stuten Senda Oscura und Estrada Dourada durften die frische Gewitterluft schnuppern. Es hatte sich mächtig abgekühlt und die Thermik hatte jetzt ausgesetzt. Das Gewitter war kurz und heftig. "Wie lange glaubst du halten uns Morgane und Corde de la Cerise noch vor, was sie tragen? Ich möchte meine Devotion haben!" fragte Leon seine Frau auf halber Strecke. Sie zog eine Grimasse. "Wen fragst du da? Ich möchte auch endlich meinen General!" Dass die beiden Stuten zu ihrer Überraschung noch am nächsten Tag mit nur wenigen Stunden Abstand fohlen würden, konnten sie nicht ahnen.


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      10. September 2018 | 4.412 Zeichen von FrauHolle
      Training | Dressur E - A

      Am Samstagmorgen um 5 Uhr machte ich mich auf den Weg zu einem neuen Auftrag. Ich freute mich total auf den heutigen Tag, den ich auf dem Hof von Leon und Franziska Ziegler verbringen durfte. Nach einer 6 stündigen Fahrt und einer kurzen Frühstückspause in Bremen kam ich schließlich auf dem Gestüt Caenheide an, wo ich herzlich von Franziska begrüßt wurde. „Na wie war die Fahrt?“, fragte Franziska mich und erkundigte sich daraufhin über mich und meinen Hof. Während ich ihr einiges über mich erzählte, schlenderten wir gemeinsam über den Hof und Franziska zeigte mir ihren Hof und die Pferde. In der Stallgasse trafen wir auf Leon, der gerade eine Rappstute zum Ausritt bereit machte. „Hey, ich bin Denise“, ich streckte Leon freundlich die Hand entgegen. Leon war mir direkt sympathisch, als er von sich und dem Gestüt erzählte, während er seine Stute sattelte. „Ich glaube ich muss mich jetzt wirklich mal an die Arbeit machen“, lachte ich, „sonst komme ich heute gar nicht mehr zu meiner eigentlichen Aufgabe“. „Stimmt, du hast Recht. Komm, ich zeig dir Thornheart“, Franziska lief in Richtung Weide. Thornheart stand grasend zwischen den anderen Pferden und schaute sich interessiert um, als Franziska und ich mit einem Halfter in der Hand auf den Hengst zugingen. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach dem Reitpony aus und legte ihm behutsam das Halfter an. Thornheart folgte mir artig bis zum Putzplatz. Franziska erzählte mir noch etwas über Thornhearts Geschichte, zeigte mir sein Sattelzeug und ließ uns beide schließlich alleine. Nachdem ich fertig geputzt und gesattelt hatte, führte ich Thornheart zum Reitplatz, wo ich ihn erst einmal einige Runden im Schritt über den Platz führte. Der Plan für heute war, ihn auf eine A-Dressur vorzubereiten und ich ging nach Franziskas Erzählungen sehr optimistisch an die Sache heran. Ich parkte Thornheart in der Mitte des Reitplatzes, stellte die Bügel ein und stieg auf. Geduldig wartete er, bis ich meine Bügel und die Zügel sortiert hatte. Dann ritt ich im Schritt los und drehte die ersten Runden am langen Zügel. Thornheart war flott unterwegs und reagierte sehr genau auf meine Hilfen. Ich nahm die Zügel etwas mehr auf und ging im Schritt einige Bahnfiguren und Handwechsel. Nach guten 15 Minuten hielt ich in der Mitte, kontrollierte noch einmal den Sattelgurt und begann schließlich mit der Trabarbeit. Der Hengst hatte einen schwungvollen, aber dennoch sehr bequemen Trab und lief fleißig seine Bahnfiguren. Ich begann, seine Aufmerksamkeit mit einigen Übergängen zum Schritt und zum Halten zu bekommen. Zufrieden parierte ich durch zum Schritt, lobte Thornheart und legte eine kurze Verschnaufpause ein. Nachdem wir uns beide etwas ausgeruht hatten, führte ich das Training mit der Vorhandwendung fort und begann schließlich mit der Galopparbeit. Nicht nur das Überstreichen im Galopp, sondern auch das Angaloppieren aus dem Schritt stand auf dem Trainingsplan. Thornheart gab sich wirklich viel Mühe und achtete konzentriert auf meine Hilfen. Bevor wir zum Abschluss noch einmal alle Lektionen durchgingen, die für eine A-Dressur notwendig waren, übte ich noch kurz das Rückwärtsrichten mit ihm. Begeistert kraulte ich Thornheart den Hals, als ich ihn schließlich zum Trockenreiten durchparierte. Über eine Stunde hatten wir nun trainiert und wir waren beide ziemlich ins Schwitzen gekommen. „Na, wie war‘s?“, vom Zaun aus ertönte eine Männerstimme. Leon war gerade vom Ausritt zurückgekommen und ich berichtete ihm kurz, wie das Training gelaufen war. „Na das hört sich doch erfolgreich an“, lobte er Thornheart und mich. Gemeinsam mit Leon schlenderte ich zur Stallgasse, wo wir die Pferde fertig machten. Nachdem Leon den beiden Pferden jeweils eine große Schale Müsli als Belohnung gebracht hatte, brachten wir die beiden wieder zurück auf die Weide. Inzwischen war es schon nach 15 Uhr, sodass ich mich bald schon wieder auf den Rückweg machen musste, denn ich hatte noch eine lange Heimfahrt vor mir. „Schade, du hättest gerne noch länger bleiben können“, sagte Franziska enttäuscht, als ich mich am Auto von ihr verabschiedete. „Ich komme auf jeden Fall wieder“, versprach ich ihr, „und dann bringe ich mehr Zeit mit“. „Auf jeden Fall! Ich freue mich auf ein Wiedersehen“, grinste Leon. Ich stieg ins Auto, machte den Motor an und winkte den beiden aus dem Fenster heraus. Dann machte ich mich auf den Weg, gute 570 km Richtung Norden.


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      09. Oktober 2018 | von sadasha
      Hibiskus und Thaurissan

      Auf dem Caenheide Gestüt erhielten vor Kurzem gleich zwei neue Pferde Einzug. Die Ponystute Hibiskus kam von einer alten Bekannten und hatte sich schon gut eingelebt. Sie war recht unkompliziert im Umgang, wenngleich sie durchaus verrückte Züge an sich hatte. Sie stand mittlerweile mit Eismärchen, Princess Sansa, Arcany und Pleasing auf einer Weide. Die Ponystuten hatten aktuell Pause und genossen die langen Tage auf der Weide, ehe die Temperaturen wieder so kühl wurden, dass man sie mindestens über Nacht in den warmen, schützenden Stall holen musste. Ebenfalls neu eingezogen war der stattliche Braune Thaurissan. Der Hengst verstand sich nicht ganz so gut mit anderen Pferden, weshalb er noch alleine stand, ehe man ihn mit einem Partner vergesellschaftete. Die Zeit dazu war im Moment einfach nicht da. Das Augenmerk des Ehepaars liegt zur Zeit auf den Pferden Thavila, Paminta, Skittles, Stracciatella, Thornheart und Emrys. Die beiden Ponyhengste PFS' Heart of Ocean und Golden Samurai standen aktuell leider auch viel herum. Um diese leichte Vernachlässigung alsbald zu beenden denken die Zieglers über weiteres Personal nach. Besonders freut es das Team, dass Focus, der erst frisch eingeritten wurde schon auf einem Wettbewerb punkten konnte. Phoebe ist ebenfalls als Newcomer heiß im Rennen und soll demnächst eingeritten werden, damit ihre Karriere starten kann. Leveneza wird im Moment ebenfalls schonend angeritten, ihre Ausbildung wird jedoch mit noch mehr Geduld angegangen, da sie bereits durch ihre Erfolge aus Fohlentagen genug Leistung erbracht hat. Devotionund General haben endlich das Licht der Welt erblickt und ihre Mütter Corde de la cerise und Morgane erholen sich gemeinsam mit ihren Anhängseln auf den Weiden. Damit ist die Fohlensaison 2018 auf dem Gestüt beendet. Pensive Cuddlepot, Louvré und Extra Sugarstehen als Youngstergruppe noch separat von den jungen Mutterstuten. Die beiden Morganhorse Stuten Estrada Dourada und Senda Oscura wurden regelmäßig für ausgiebige Erholungsausritte genutzt und bekam dadurch ausreichend Beschäftigung. Übrig bleiben nur noch die prämierten und gekörten Warmblüter. Vakany, May Bee, Yuno, S'Cada, Fix the Flame, Busted Cherry Cake und Chessqueen wurden in kleinen Gruppen in der Führanlage bewegt und durften dann ihren Alltag auf den Weiden genießen. Die Hengste Ghost Merchant, Deo Volente, Red Diamond, Cadeau, St Pauli, Ostid OC und Sacred Assault wurden einzeln in der Halle trainiert. Im Großen und Ganzen läuft es also ganz rund. Lediglich die Zeit ist knapp und es bedarf einer künftig besseren Organisation um diese Masse an Pferden angemessen zu beschäftigen. Vor allem den Fohlen muss sich wieder mehr gewidmet werden, damit sich ihre Erziehung und Entwicklung nicht zu stark verschlechtert.


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      31. Oktober 2018 | 23.297 Zeichen von Sammy
      Hollybrook Training Stables | Military E-A

      Ich stand an diesem Abend in Thornhearts Box und striegelte das seidige Fell des Hengstes. Seit seiner Ankunft heute morgen schien er sich schon ganz gut eingelebt zu haben. Auf jeden Fall knabberte er genüsslich ein paar Heuhalme und ließ sich die Aufmerksamkeit sichtlich gefallen. Schon hier wurde der Unterschied zu Emrys deutlich. Die Arbeit mit dem Schecken hatte viel Spaß gemacht, doch nun war ich sehr gespannt auf das Training mit Thornheart. Der Reitponyhengst war wesentlich umgänglicher und wohl auch ruhiger unterm Sattel. Thornheart lief in der Dressur bereits ein solides A-Niveau und im Springen war er ein ziemlicher Crack. Somit blieb in diesen beiden Bereichen nicht allzu viel für mich zu tun, um den Hengst im Military auf A-Niveau zu trainieren. Laut Franziska konnte er jedoch Wasser nicht ausstehen. Das konnte in der Vielseitigkeit schnell zum Problem werden. Daher würden wir uns vorrangig ums Gelände kümmern. Das bedeutete für den Anfang viele Spaziergänge bei Wind und Wetter. Vorzugsweise auch bei Regen, damit sich der Hengst daran gewöhnte. Das sollte zur Zeit wohl auch kein Problem werden. Der Hengst hatte England voll im Griff. Jeden zweiten Tag regnete oder stürmte es, der Boden war übersäht mit bunten Blättern und es wurde gerade nachts schon empfindlich kalt. Noch war die Geländestrecke nutzbar, das würde sich jedoch in ein paar Wochen ändern. Ich legte die Bürste zur Seite und kraulte Thornheart's Widerrist. Der Hengst drehte den Kopf und rubbelte mit der Oberlippe meinen Arm. Ich lachte und streichelte seine samtigen Nüstern. "Schlaf schön mein Süßer, gleich morgen fangen wir mit deinem Training an!", sagte ich lächelnd, bevor ich die Box des Hengstes verließ. Nachdem ich kurz nach meinen eigenen Vierbeinern gesehen hatte, verzog ich mich ins Haus, um zu Bett zu gehen. Schließlich bedeuteten ewig lange Spaziergänge auch ein Training für mich. Mit einem Blick in den Spiegel und in Anbetracht der Weihnachtsplätzchen die es bald geben würde, beschloss ich, dass mir das nur gut tun konnte.
      ~*~
      Am nächsten Morgen begann ich sogleich mit Thornheart's Training. Der hübsche Hengst schien schon auf mich zu warten. "Na Hübscher? Du kannst es wohl kaum erwarten, hm?", fragte ich, während ich ihm das Halfter überstreifte und ihn in eine Putzbox führte. Wir würden heute sogleich mit einem schönen ausgiebigen Spaziergang beginnen. So konnte ich auch gleich sehen, wie es um Thornheart's Kondition bestellt war. Je nachdem wie diese aussah, würde ich die Länge des Ausflugs anpassen. Mein Rucksack mit ein paar Leckerchen, einer Thermoskanne Tee und zwei Sandwiches war schon gepackt. Doch zuerst putzte ich den Hengst. Auch wenn ich nicht allzu viel zu tun hatte, ließ ich mir Zeit. Ich kämmte die kurz geschnittene Turniermähne und verlas den seidigen Schweif. Zum Schluss kratzte ich die Hufe aus und legte Thornheart ein Knotenhalfter an, an dem ich ein vier Meter langes Seil befestigt hatte. Außerdem schützte ich Thornheart's Beine mit Gamaschen. Ich wusste ja nicht, wie er sich in fremdem Gelände benehmen würde und ging lieber auf Nummer sicher. Aus der benachbarten Box erschallte Samuel's Stimme: "Ich wäre dann soweit Sammy!" Ich grinste, strich Thornheart nochmals über die Blesse und packte mich in meine Wintersachen. Dann machte ich den Hengst los und führte ihn auf die Stallgasse. Dort wartete Samuel bereits mit meinem Isländerhengst Ljósfari. Der süße Schecke war noch nicht lang im Training, aber eine absolute Lebensversicherung im Gelände. Daher würden die beiden uns zumindest heute begleiten. Ich öffnete die Stalltür und biss die Zähne zusammen, als mir eine Windböhe unter die Jacke fuhr. "Brr, ist das eklig heute. Aber schön, dann haben wir gleich ein integriertes Schrecktraining. Denk nur an die ganzen tanzenden, pferdefressenden Blättermonster!", lachte ich. Thornheart war stehen geblieben und sah mit gespitzten Ohren in den Hof. Nach einem auffordernden Zungenschnalzen folgte er mir jedoch brav. Als wir das Gestüt verließen, blies uns der Wind erst so richtig um die Ohren. Ich verwarf meinen Plan, zuerst durch die Heide zu spazieren und steuerte sofort auf den Wald zu. Dort waren wir wenigstens ein wenig geschützt. Die Ponyhengste liefen brav hinter uns her. Sie schienen den Wind nicht weiter störend zu finden. Ganz im Gegenteil übrigens zu dem guten Samuel. Der begann schon nach einer halben Stunde zu jammern, warum wir solche Ausflüge prinzipiell immer bei schlechtem Wetter machen mussten und warum alle anderen heute in der warmen Halle trainieren durften. Ich grinste in mich hinein und verkniff mir jeden Kommentar. Samuel konnte eine ganz schöne Zicke sein, das wollte ich nicht unbedingt herausprovozieren. "Lass uns ein bisschen Tempo machen, dann frierst du nicht mehr!", schlug ich vor und joggte sofort los. Thornheart lief mit gespitzten Ohren neben mir her und schritt eifrig aus. Von Müdigkeit war noch nichts zu merken. Franziska hatte mir von Thornheart's schlechter körperlicher Verfassung erzählt, aber anscheinend hatte sie schon sehr viel mit dem jungen Hengst gearbeitet. Wir joggten einen Hügel hoch und ich parierte Thornheart zum Schritt durch. Samuel hinter mir keuchte und schnaufte, aber so hatte er wenigstens keine Luft mehr zum Meckern. Ich lenkte Thornheart auf einen schmalen Pfad, der von Büschen und Sträuchern gesäumt war. Einige meiner Pferde hassten diesen Weg, doch Thornheart machte sich nicht viel aus dem Rascheln der Blätter. Allerdings war unser eigentliches Ziel ein kleiner Tümpel, der auch zur Militarystrecke gehörte. Thornheart's Ohren flogen nach hinten und er hob den Kopf. Sein Schritt wurde stockender und man sah ihm deutlich an, dass er nicht näher an das Gewässer heran wollte. Ich winkte Samuel und er führte Ljósfari an uns vorbei. "Das kann ja heiter werden", meinte er feixend. "Ach was. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Pferde ich schon ans Wasser gewöhnt habe! Das schafft unser Süßer hier auch.", antwortete ich zuversichtlich. Ljósfari stand mittlerweile am Wasser und trank genüsslich. "Wir machen hier Rast.", beschloss ich kurzerhand, setzte den Rucksack ab und setzte mich so nah wie möglich ans Wasser. Thornheart ließ ich knapp vier Meter entfernt stehen - dafür hatte ich ja mein herrlich langes Bodenarbeitsseil. Samuel setzte sich zu mir und wir packten unseren Proviant aus. Mein Isländer suchte sich ein Fleckchen Gras, Thornheart stand immer noch steif wie eine Statue da uns beäugte den Tümpel. Ich lockte ihn erst, als er seine Hab-Acht-Stellung schließlich aufgab und ebenfalls den Kopf senkte, um ein paar Büschel Gras zu fressen. Zögernd bewegte er sich auf mich zu, behielt das Wasser dabei aber immer im Blick. Ich ließ ihm Zeit und belohnte ihn mit einer Karotte, als er schließlich neben mir stand. Nun lockte ich Thornheart Schritt für Schritt weiter vor, bis wir unmittelbar vor dem Wasser standen. Vorsichtig und wie in Zeitlupe senkte er den Kopf und trank in tiefen Zügen, bevor er sich rückwärts vom Tümpel entfernte. Wir waren zwar noch verdammt weit davon entfernt, dass er das Wasser durchquerte, aber es war ein Anfang. Ich kraulte den seidigen Hals des Hengstes und wir machen uns allmählich auf den Heimweg. Am Himmel zogen dunkle Wolken um die Wette und ich wollte Thornheart an seinem ersten Trainingstag nicht gleich auch noch Regen zumuten. So ganz unter uns - Samuel wollte ich das ebenfalls nicht zumuten. Er war zwar nach dem Sandwich etwas besser aufgelegt gewesen, von seinen üblichen Späßen fehlte aber jede Spur. Ich nahm mir vor, ihn später am Tag darauf anzusprechen. Immerhin waren wir auf dem Gestüt eine große Familie.
      ~*~
      "Steh mein Hübscher.", sagte ich am nächsten Nachmittag zu dem Reitponyhengst. Draußen schüttete es wie aus Eimern, daher stand heute Dressurtraining in der Halle auf dem Plan. So konnten sich Thornheart und ich auch schon einmal aufeinander einstimmen, bevor es ans Springen ging. Ich gurtete nach und zog die Steigbügel herunter, dann schwang ich mich in den Sattel. Thornheart blieb brav stehen und wartet auf das Kommando zum Antreten. Ich wärmte ihn in aller Ruhe auf beiden Händen im Schritt und Trab auf. Der Hengst hatte schön weiche Gänge und ließ sich wunderbar sitzen. Außerdem reagierte er sehr sensibel auf jegliche Hilfen. Ich ritt ein paar Schritt-Trab-Übergänge, um das Pony zu lockern und war begeistert davon, wie schön er reagierte. Ich legte das äußere Bein eine Handbreit hinter den Sattelgurt, stellte Thornheart leicht nach innen und galoppierte ihn so an. Eifrig sprang der Hengst vorwärts. Ich wendete auf den Zirkel ab, um zu sehen, wie es um Thornheart's Balance bestellt war. Wie aufgrund seiner zahlreichen Siege im Springen abzusehen gewesen war, hatte er damit keinerlei Probleme. Mitte der langen Seite parierte ich ihn aus dem Galopp heraus zum Schritt durch und ritt im Schritt aus der Ecke kehrt. Dann ließ ich Thornheart auf der anderen Hand aus dem Schritt heraus angaloppieren. Auch das klappte wunderbar. Der Hengst hatte die Ohren aufmerksam nach hinten gedreht und lauschte auf jedes noch so kleine Signal meinerseits. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Ich mochte Herausforderungen und saß gerne auf schwierigen Pferden, aber es war einfach auch mal herrlich nicht jede Sekunde mit einem Abwurf rechnen zu müssen. Ich parierte den Ponyhengst zum Trab durch, stellte ihn schon in der zweiten Ecke der kurzen Seite leicht nach außen, trieb mit dem äußeren Schenkel vorwärts- seitwärts und fing die Bewegung zur Seite mit dem inneren Bein ab. Kurz vor B richtete ich den Hengst gerade, ließ ihn drei Pferdelängen geradeaus gehen und stellte ihn dann nach innen, um im Seitwärtsgang zurück zur Bande zu gelangen. Viereck verkleinern und vergrößern saß somit auch. Fehlten nur noch die Vorhandwendung und das Rückwärtsrichten. Auch wenn ich keinen Zweifel hatte, dass der Hengst die Lektionen beherrschte, konnte eine Wiederholung nicht schaden. Also parierte ich Thornheart bei A aus dem Trab heraus zum Halten durch und ließ den Hengst kurz ruhig stehen. Damit hatten einige Pferde Probleme, doch Thornheart blieb ganz auf mich konzentriert und wartete auf mein nächstes Signal. Ich hob mich leicht aus dem Sattel und ließ die Zügel anstehen. Sobald der Hengst einen Schritt rückwärts machte, lobte ich ihn. Nach etwa einer Pferdelänge ließ ich ihn wieder halten und trabte an. Wir trabten locker durch die Halle, ritten Zirkel, Volten und Schlangenlinien, bis ich schließlich auf den zweiten Hufschlag ritt und erneut zum Halten durchparierte. Nun stellte ich Thornheart wiederum leicht nach außen, trieb mit dem äußeren Bein seitwärts und fing den Hengst mit dem inneren Bein ein. So ritt ich Tritt für Tritt heraus und wir legten eine beinahe perfekte Vorhandwendung hin. Das Ganze wiederholten wir nun auch auf der anderen Hand, dann lobte ich Thornheart liebevoll und ritt ihn am langen Zügel trocken. Das war eine sehr schöne und erfolgreiche Trainingseinheit gewesen. Morgen stand dann wieder ein Ausflug ins Gelände an und am Tag darauf würden wir uns das erste Mal gemeinsam auf den Springparcours wagen.
      ~*~
      Eine Woche später ritt ich bei strahlendem Sonnenschein mit Thornheart vom Hof. Wieder begleiteten uns Samuel und Ljósfari. Diesmal allerdings unter dem Sattel. Der Isländer würde die Geländestrecke natürlich nicht mitgehen, aber wir hatten diverse Checkpoints auf der Strecke, an denen Samuel auf uns warten würde. Nur für den Fall, dass mal etwas passierte. Wir waren die Woche über sehr fleißig gewesen und hatten jeden Tag an Thornheart's Abneigung gegen Wasser gearbeitet. Mal auf dem Springplatz am Wassergraben, mal durch Spaziergänge im Regen und dann natürlich am Tümpel im Gelände. Thornheart konnte Wasser immer noch nicht leiden und einmal hatte ich auch einen recht unsanften Abflug von seinem Rücken gemacht, als er - mit den Vorderhufen schon im Wasser - eine Vollbremsung hingelegt hatte. Samuel wäre vor Lachen fast vom Pferd gefallen, als ich nass und mit schwarzem, schleimigem Schlick benetzt, aus dem Tümpel stieg. "Hilfe, das Moormonster!", japste er. Auch Thornheart war schnaubend vor mir zurückgewichen, als ich nach seinen Zügeln griff und hatte sich erst wieder beruhigt, als ich auf ihn eingeredet hatte. Das Sattelzeug zu säubern hatte an diesem Tag eine Ewigkeit gedauert. "Bitte mach das heute nicht wieder, ja? Ein Schlammbad pro Woche ist mir wirklich genug!", bat ich den Hengst leise. Der Fortschritt war allerdings dennoch enorm. Mit etwas zusätzlicher Ermunterung übersprang Thornheart nun beinahe jedes Wasser und wenn es unbedingt sein musste, rannte er auch mit angelegten Ohren hindurch. Nicht ideal, aber darauf konnte man ohne Probleme aufbauen. Samuel verabschiedete sich von uns und dirigierte Ljósfari den Weg zum ersten Checkpoint entlang, während ich Thornheart antrabte und zum Start der Militarystrecke ritt. Dort angekommen, sortierte ich mich nochmals kurz und galoppierte Thornheart dann locker an. Der erste Sprung folgte bereits kurz nach dem Start - eine bunt bemalte Schranke. Thornheart überwand sie spielend. Unser stundenlanges Schrecktraining im Gelände und auf dem Platz zeigte auch Wirkung bei seiner Skepsis gegenüber diversen Sprüngen, was mich sehr freute. Wir überwanden hintereinander zwei Bürsten und galoppierten dann den schmalen Pfad entlang, der zum Tümpel führte. Thornheart kannte den Weg mittlerweile und sein vorher so schön flüssiger Galopp geriet ein wenig ins Stocken. Ich rahmte ihn mit den Schenkel ein und ritt ihn vermehrt vorwärts. Dabei redete ich aufmunternd auf ihn ein und kraulte seinen Hals. Thornheart wurde etwas schneller und setzte mit einem rießigen Satz über den Baumstamm hinweg ins Wasser. Nach zwei weiteren langen Galoppsprüngen entkam er dem verhassten Nass und ich lobte ihn ausgiebig. Die erste schwierige Stelle hatte der Ponyhengst mit Bravour gemeistert. Weiter ging es über eine - jetzt im Herbst so gut wie kahle - Hecke und über ein Konstrukt, dass einem Anhänger nachempfunden war. Nun ging es aus dem Wald hinaus und wir jagten einen Feldweg entlang. Kurz bevor es wieder in den Wald ging, zügelte ich Thornheart, da gleich der nächste Sprung auf uns wartete. Wir setzten über ein blau-gold gestrichenes Gatter und näherten uns dem zweiten Wasser. Diesmal gab es nicht nur einen Einsprung ins kühle Nass, sondern auch einen Aussprung. Das bedeutete, dass Thornheart nicht tun und lassen konnte, was er wollte. Ich versammelte den Hengst, damit er mehr Gewicht auf der Hinterhand aufnahm, schob ihn aber gleichzeitig mit jeden Galoppsprung vorwärts. Wieder kraulte ich aufmunternd seinen Hals und wieder setzte der Hengst mit einem großen Satz über den ersten Sprung hinweg. Dieser Hinderniskomplex bestand aus blau-weiß gestrichenen Holzboten, an deren Seitenständern weiße Fahnen wehten. Ich hatte recht lange gebraucht, um Thornheart das Hindernis an sich schmackhaft zu machen, vom Wasser mal ganz zu schweigen. Während wir das Wasser durchquerten hatte ich alle Hände voll zu tun, den Hengst bei mir zu halten, da er am liebsten kopflos hindurchgestürmt wäre. Dann hätten wir aber den zweiten Sprung aus dem Wasser heraus nicht geschafft. Ich rahmte das Pony mit den Beinen ein, damit es nicht ausbrechen konnte und schon flogen wir über den Sprung und erreichten sicheren Boden. Erleichtert klopfte ich den kräftigen Ponyhals. Der Rest des Parcours sollte nun ein Kinderspiel werden. Wir setzten über einen überbauten Graben und galoppierten kurz vor dem Ziel über eine Holzbrücke. Wir überwanden einen letzten Baumstamm und galoppierten ins Ziel, wo Samuel uns bereits erwartete. "Hey, du bist ja noch sauber! Dabei habe ich diesmal sogar ne Kamera dabei!", beschwerte er sich. Aber er grinste dabei und ich wusste genau, dass er es gesehen hätte, wenn ich gestürzt wäre. Dafür war er ja schließlich dabei gewesen. Überschwänglich klopfte ich den Hals des Ponyhengstes und ritt ihn am langen Zügel zurück zum Hof. Übermorgen sollte er bereits wieder abgeholt werden und für uns stand nur noch ein Springparcours auf A-Niveau auf dem Programm.
      ~*~
      Am nächsten Tag holte ich mein Trainingspferdchen erst gegen Abend aus seiner Box. Der Tag war etwas stressig gewesen und ich wollte mir ausreichend Zeit für unsere letzte Trainingseinheit nehmen. Eigentlich war das reine Formsache, da Thornheart im Springen schon so weit war. Dennoch hatten wir einige Fortschritte machen können, gerade was seine Skepsis vor neuen Sprüngen anging. Ganz verschwinden würde sie vielleicht nie, aber zumindest sprang Thornheart dennoch darüber, wenn man ihn ein wenig unterstützte. Da es ziemlich stürmte und auch schon allmählich dunkel wurde, fand das Training in der Halle statt. Auch wenn ich damit recht allein zu sein schien - ich konnte die Winterzeit nicht ausstehen. Leise summend bereitete ich Thornheart fürs Training vor: Ich putzte ihn, kratzte die Hufe aus, legte ihm Gamaschen und Streichkappen an und sattelte ihn zum Schluss auf. Dann warf ich dem Pony eine Fleecedecke über und raus ging es in die beisende Kälte und den pfeifenden Wind. Ich brauchte definitiv eine Halle direkt am Stall. Da ich mich von knapp 60 meiner Pferde trennen würde, sollte dieser Plan auch realisierbar sein. Somit war dieses Jahr der wohl hoffentlich letzte Winter, indem ich die Pferde und mich einem solch höllischen Weg zur Trainingsstätte aussetzen musste. Erleichtert schloss ich ein paar Minuten später die Türen hinter dem Ponyhengst und führte ihn in die Mitte der Bahn. Dort gurtete ich nach, zog die Steigbügel herunter und schwang mich auf Thornheart's Rücken. Bibbernd zog ich die Fleecedecke über meine Beine und klemmte die Enden unter den Knien fest. Nun ritt ich den Ponyhengst im Schritt zwischen den Hindernissen hindurch. Thornheart war wie üblich ein wenig hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, mir zu gefallen und dem, die Hindernisse zu betrachten. Mit einem Seufzen legte ich die Decke auf der Bande ab und trabe Thornheart an. Nach ein paar Runden leichttraben wurde mir endlich wärmer. Dabei war doch erst Ende Oktober! Das konnte heiter werden. Wahrscheinlich konnte man mich Ende des Jahres im Skianzug auf dem Pferderücken bestaunen. Da morgen Halloween war, war die ganze Halle mit leuchtenden Kürbissen und orange-schwarzen Bändern geschmückt. Wir machten das jedes Jahr. Zum einen fand morgen eine Party auf dem Gestüt statt, zum anderen war das eine hervorragende Übung für die Pferde. Ich riss mich aus meinen Gedanken und galoppierte Thornheart an, um sofort auf den ersten Sprung zuzusteuern. Insgesamt bestand der Parcours aus sechs Hindernissen, darunter zwei zweifache Kombinationen. Thornheart flog förmlich über den ersten Steilsprung und verlängerte gehorsam seine Galoppsprünge, als es auf die nachfolgende Tripplebarre zuging. Kraftvoll stieß sich der Ponyhengst vom Boden ab und setzte in schöner Springpferdemanier mit eng an den Körper gezogenen Vorderbeinen darüber hinweg. Gleich darauf musste ich den Hengst versammeln, da es nun in die zweifache Kombination hineinging. Ich hatte uns einen ziemlich anspruchsvollen A-Parcours aufgebaut, doch bisher lief es hervorragend. Auch die Kombination bereitete dem eifrigen Hengst keine Probleme. Da Thornheart so feinfühlig auf meine Hilfen reagierte, machte es wirklich Spaß ihn durch den Parcours zu lenken. Ich ritt eine recht enge Kurve und ließ den Hengst das Tempo auf der diagonalen erhöhen, denn nun folgte der künstliche Wassergraben. Thornheart wusste mittlerweile, dass er vor dem Graben in der Halle nichts zu befürchten hatte und galoppierte gleichmäßig ohne zu zögern auf den Sprung zu. Ich lobte ihn, als seine Hufe kurz hinter dem weißen Band am Boden aufsetzten. Nun folgte noch ein einzelner Oxer und zum Abschluss die zweite Kombination. Nach dem letzten Sprung gab ich die Zügel nach und rieb Thornheart den Hals. Unsere letzte Trainingseinheit endete mit einem fehlerfreien Parcours - ich war unglaublich stolz auf den Hengst. Nachdem ich Thornheart noch eine halbe Runde ausgaloppiert hatte, parierte ich ihn zum Schritt durch, holte die Decke von der Bande und ritt den Hengst am langen Zügel trocken. Er war ein wundervolles Trainingspferd gewesen und ich wusste, dass er mir fehlen würde. Deshalb nahm ich mir an diesem Abend auch ganz besonders viel Zeit, um Thornheart nach dem Training zu versorgen und für die Nacht fertig zu machen. Anschließend säuberte ich seine Ausrüstung und packte sie in seine Sattelkiste, damit Franziska morgen alles in makellosem Zustand zurückbekam.
      ~*~
      Am nächsten Tag traf Thornheart's Eigentümerin knapp drei Stunden später ein, als verabredet. Der Hengst stand gestriegelt und geschniegelt in seiner Box und wir hatten alle bereits unsere Kostüme an, da wir die ersten Gäste in Kürze erwarteten. Die arme Frau sah ziemlich mitgenommen aus, als sie mit ihrem Hänger auf dem Gestüt eintraf. "Die Überfahrt war furchtbar. Erst hab ich wegen dem ganzen Regen und einem Stau auf der Autobahn die erste Fähre verpasst und dann wussten sie nicht, ob die zweite wegen dem Sturm auslaufen kann. Hoffentlich macht Thornheart das mit. Wie geht es ihm denn? Ist alles gut gelaufen?", fragte sie mich, als ich sie begrüßt hatte. Ich nickte und erzählte Franziska von den Erfolgen ihres Hengstes, während ich sie zu ihm führte. Sie begrüßte Thornheart liebevoll und er rieb seine weiche Nase an ihrem Arm. "Weißt du was? Bleib doch einfach heute Nacht hier. Wir feiern eine Halloween-Party und morgen soll das Wetter schöner werden. Thornheart hat bestimmt nichts dagegen dem großen Wasser noch einen Tag länger zu entkommen.", schlug ich nach kurzem Überlegen vor. Draußen regnete es schon wieder wie aus Eimern und ich war mir nicht sicher, ob die Fähre heute überhaupt noch einmal auslief. Im schlimmsten Fall saß Franziska die Nacht über mit Thornheart im Hänger am Hafen fest. Sie dachte kurz nach und meinte dann: "Danke für dein Angebot, das nehme ich gerne an." Mit einem kurzen Blick auf meine aufwendige Verkleidung setzte sie hinzu: "Aber ich hab doch gar kein Kostüm!" Ich lachte und schloss Thornheart's Boxentür. "Kein Problem, du kannst dir was von mir leihen. Ich liebe es, mich zu verkleiden und hab ne entsprechend große Auswahl hier."
      Es wurde ein wunderbarer Abend und alle amüsierten sich hervorragend. Meine Mitarbeiter und ich hatten verschiedene Grusel-Gerichte gezaubert, wie zum Beispiel die obligatorischen Würstchen-Finger, aber auch Kürbispasteten, Blätterteig-Mumien und Fledermaus-Cupcakes. Das ganze Haus war dekoriert mit Spinnweben, schwarzen Tüchern, Geistern und riesen-Spinnen und nach dem Essen wurde ausgiebig getanzt. Nachdem wir die letzten Gäste verabschiedet hatten, brachte ich Franziska zu ihrem Zimmer und wünschte ihr eine gute Nacht.
      ~*~
      Trotz der Party standen wir am nächsten Morgen in aller Frühe auf und machten gemeinsam Thornheart reisefertig. "Ich muss zurück, immerhin hab ich einen eigenen Hof zu versorgen und einen Mann, der bestimmt schon sehnsüchtig auf mich wartet!", sagte Franziska grinsend. Ich knuddelte Thornheart ein letztes Mal und winkte den beiden dann hinterher, als sie vom Hof fuhren. Franziska war sehr zufrieden mit dem Training ihrer beiden Hengste gewesen und ich verstand mich wirklich gut mit ihr, also war das bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns sahen.
    • sadasha
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      06. März 2019 | von sadasha


      Eine entspannte Zeit war es aktuell auf dem Caenheide Gestüt. Die Turniersaison war vorbei und würde erst in ein paar Monaten wieder beginnen, keine Stute war für das kommende Jahr gedeckt und so bestand die tägliche Arbeit darin den Betrieb in Stand zu halten. Ein wenig auf den Kopf stellte uns das ganze nur die Ankunft gleich zwei neuer Schützlinge. Darlington, war eine besondere Trakehner Stute aus Irland, die wir durch Zufall beim Stöbern durch Verkaufsanzeigen gefunden hatten. Jeune Mariée hingegen war Franziskas wahr gewordener Traum eines bunten Trakehnerfohlens. Die beiden Stuten kamen in der gleichen Woche, nur wenige Tage versetzt auf dem Hof an und lebten sich derzeit ein. Die Quarantäne Zeit war bald vorüber und dann würde kein Zaun mehr bei der Kontaktaufnahme mit den Koppelfreunden stören. Franziska verbrachte viel Zeit damit ihr Stutfohlen einfach nur zu beobachten, das Fohlen ABC abzufragen. Immer wieder erinnerte ich sie daran, dass es auch noch andere Pferde auf dem Gestüt gab, die sich über ihre Zuneigung freuen würden. So widmete sie sich auch den anderen Jungpferden. Devotion, General und Pensive Cuddlepot waren bald bereit für die ersten Schritte in Richtung Beritt. Es war erschreckend wie groß die drei nun schon waren. Phoebe gesattelt und beritten zu sehen, brachte uns jedes Mal ins Staunen. Extra Sugar war da noch eine ganze Ecke kleiner, verspielter und unberechenbarer. Die Jüngste auf dem Gestüt, neben Marie. Gedankenversunken stand ich neben May Bee und verlas ihren dichten Schweif. Meine Frau konnte ich durch das offene Stallfenster bespitzeln. Sie lief draußen hin und her um die Koppeln ohne automatische tränken mit Wasser zu versorgen. Als ich meine Stute fertig geputzt und schon aufgesattelt hatte kam Franziska auf die Stallgasse und sah mich mit weitem Blick an. „Was ist los?“, fragte ich, unsicher darüber was sie wohl schockierte. Sie hob eine Hand um mir Einhalt zu gebieten. „Warte einen Moment, ich komme mit S'Cada mit!“ Hektisch wandte sie sich um und entspannte sich just in dem Moment, als sie sah, dass S'Cada mit Abschwitzdecke in ihrer Box stand. Das Putzen würde so ein wenig schneller gehen. Lächelnd beobachtete ich das Prozedere und kraulte May Bee an Hals und Schulter. Irgendwann fand ich genau den Punkt, der die Fuchsstute dazu brauchte sich lang zu strecken, den Kopf zu senken und das Gesicht zu einer lustigen Grimasse zu verziehen. Als sie dann auch noch anfing zu stöhnen lachte ich und hörte kurz auf. Enttäuscht wandte May Bee den Kopf zu mir um. Auch Franziska hielt kurz inne, ging dann jedoch in die Sattelkammer. Keine zehn Minuten später ritten wir uns in der Halle warm. Wir blieben nicht lange hier. Kaum waren die beiden Stuten warm ging es raus ins Gelände. Wir ritten bis hoch zum Wald und suchten die Wege aus, die noch trocken genug waren, damit wir das Tempo ab und an erhöhen konnten. Für S'Cada und May Bee war das am Ende des Ritts eine gelungene Trainingseinheit. Wir bewegten den Rest des Tages noch Vakany und Corde de la cerise. Die übrigen Pferde hatten heute frei und würden morgen bewegt werden. Wir ließen den Abend mit einem gemeinsamen Essen ausklingen und gingen dann ins Bett.
      Der nächste Morgen begann mit viel Sonne und entsprechend guter Laune. „Hengsttag.“, beschloss Franzi beim Frühstück. „Erst der Senior?“, schlug sie vor und funkelte mich begeistert an. Ich nickte und bereitete mich in Gedanken auf eine Springstunde mit
      Red Diamond vor. Er war der älteste Hengst auf dem Hof und lief keine Wettbewerbe mehr. Ab und an gab es noch Interessenten für einen Natursprung, doch er hatten hier ein weitestgehend ruhiges Leben und durfte bei uns bleiben, bis es irgendwann zu Ende geht. Nach dem Senior schnappten wir uns Cadeau und Ostid OC. Die zwei ritten wir in der Reithalle, wo wir abermals auf unsere Trainer trafen. Deo Volente und Sacred Assault wurden von ihnen gerade gearbeitet. Die Hengste verstanden sich nur minder gut und wir gingen uns so gut es ging aus dem Weg. Alltag im Umgang mit Hengsten, sie mussten trotzdem lernen auch bei Anwesenheit anderer Pferde, egal welchen Geschlechts, bei der Sache zu bleiben und ihren Job zu machen. Auch Focus war davon nicht ausgenommen, wenngleich er noch so jung war, dass wir nicht allzu viel erwarteten. Überraschender Weise arbeiteten heute vor allem diese beiden besonders fleißig mit und ließen sich nicht irritieren. Wir machten nach den eher eintönigen Trainingseinheiten auf Halle und Platz einen gemeinsamen Ausritt mit Thaurissan und Golden Samurai. Zwei Hengste, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir genossen die warme Sonne auf unseren Gesichtern und setzten nicht viel daran die Pferde zum arbeiten zu bekommen. Der leichte Wind machte den fast schon frühlingshaften Tag perfekt. Zumindest solange, bis sich unter die rauschenden Geräusche der Umgebung auch ein klägliches Jammern mischte. „Hörst du das?“, flüsterte Franziska und sah mich mit besorgter Miene an. Wir hielten die Hengste an und versuchten das Klagen zu orten. „Da!“, rief Franziska und deutete auf den Feldgraben. Ein sich bewegendes Bündel lag dort im Dreck. Wir stiegen ab und nahmen die Pferde mit, die uns nur unsicher folgten. Das Bündel war eine Leinentasche. Darin wuselten drei kleine Katzen. „Wer tut so etwas?“, fragte Franziska enttäuscht und nahm die Kätzchen eins nach dem anderen hoch. Sie waren dreckig und verschnupft. „Leg sie zurück in die Tasche, dann können wir sie einfacher transportieren.“, bestimmte ich und Franziska folgte meinem Rat. Wir machten uns sofort auf den Heimweg. Samurai war zum Glück ein wenig entspannter als Thaurissan, was das merkwürdige Bündel betraf. Ruhig ließ er sich führen und schnupperte ab und an an den Kätzchen, wenn sie besonders laut Maunzten. Mein brauner Hengst hingegen spielte sich ab und an so sehr auf, dass ich lieber ein paar Meter hinter meiner Frau ging. Ich konnte es dem Hengst nicht verübeln. Es sah merkwürdig aus, wenn sich die Katzen in dem Beutel hin und her bewegten, das könnte auch ein besonders agiles Alien sein! Zu Hause angekommen legten wir die Katzen in einem Wäschekorb ab und sattelten unsere Pferde ab und brachten sie in ihre Boxen. Erst dann schickte ich Franziska los mit den Katzen zum Tierarzt zu gehen und danach ins Tierheim. Ich kümmerte mich in der Zwischenzeit um Punchdrunk, Emrys und Thornheart. Die drei Reitponyhengste ritt ich nicht, ich steckte sie in die Führanlage und blieb dann mit meiner Frau über das Smartphone in Kontakt. Sie war so aufgeregt, schaltete sofort Anzeigen im Internet ob jemand die Katzen vermisste. Doch es war unter diesen Umständen recht eindeutig, dass die Katzen ungewollt waren. Man hatte sie ausgesetzt. Immer wieder fragte Franziska was für Menschen so eine Tat vollbrachten, wohlwissend, dass die Kätzchen auch hätten sterben könnten. Sie vergoss in der Nacht einige Tränen darüber und dachte sich viel zu sehr in die Materie hinein. Tröstend streichelte ich ihr über den Rücken und sagte gar nichts dazu. Egal was ich gesagt hätte, es wäre nicht richtig gewesen oder hätte die bösen Gedanken nur vertieft. „Ich möchte sie alle behalten, wenn sie überleben.“, beschloss Franzi. Auch das ließ ich unkommentiert. Wir würden noch genug Zeit haben diese Überlegung zu diskutieren, doch jetzt war dafür der falsche Zeitpunkt. Ich kümmerte mich am Tag darum meine Frau mit Arbeit abzulenken. Ich suchte für sie die Ponys aus, mit denen sie arbeiten sollte und ritt selbst ein paar der Großpferde. Am Ende waren Hibiskus, Pleasing und Eismärchen von ihr beschäftigt worden. Ich hingegen hatte mich um Stracciatella, Aphedril und Thavila gekümmert. Die Trainer hatten Arcany am Morgen gearbeitet. Nachmittags hatten sie dann Estrada Dourada und Senda Oscura rausgenommen. Die beiden Morganstuten waren auch für sie eine Herausforderung und Spaß zugleich. Wir hatten ihnen beigebracht wie sie mit ihrer zusätzlichen Gangart zu reiten waren und sie nutzten jede freie Minute um mit ihnen zu üben. Franzi und ich verbrachten den Nachmittag damit uns um die Kätzchen zu kümmern. „Das ist eine prima Vorbereitung auf eigene Kinder.“ Franziska schmunzelte und lächelte mich vielsagend an. „Ich dachte die Pferde sind unsere Kinder, reicht das nicht?“, fragte ich feixend. Ich sah ihr an, dass sie überlegte eine Diskussion zu starten, doch sie ließ es bleiben. Es hätte die Stimmung zu sehr gedrückt und deshalb bin ich ihr dankbar. Sie ließ mir die Zeit, die ich brauchte. Eigene Kinder waren ein großer Schritt, vor Allem wenn man nebenbei einen Betrieb führen musste. Konnten wir das überhaupt stemmen? Zeitlich? Vielleicht irgendwann, doch nicht jetzt, nicht in nächster Zukunft. Wenn mehr Personal da ist, die Einnahmen stabil sind. Kurz: Wenn der Betrieb auf einer stabilen Basis steht.
    • sadasha
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      01. Mai 2019 | 1385 Zeichen von Calypso


      Ich war mal wieder in Deutschland unterwegs und stattete Franziska Ziegler einen Besuch ab. Ihr Deutscher Reitpony Hengst Thornheart brauchte eine Vorsorgeuntersuchung. Als ich auf ihren Hof fuhr, kam sie mir sogleich entgegen und begrüßte mich freundlich. Sie machte mit mir einen kurzen Rundgang über ihren Hof und führte mich anschließend zu dem Hengst Thornheart. Franziska holte ihn heraus und wir machten uns miteinander bekannt. Er schien ein ganz Netter zu sein. Also konnte die Untersuchung beginnen. Ich tastete ihn gründlich ab und machte verschiedene Beugeproben. Dann sollte Franziska mit Thornheart ein paar Runden draußen drehen, damit ich seine Bewegungsabläufe einschätzen konnte. Dies machten wir im Schritt und im Trab und ich konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Zufrieden nickte ich und rief die beiden wieder zu mir her. Als nächstes zog ich die Spritze mit dem Impfstoff auf, die er benötigte. Seine Besitzerin redete beruhigend auf ihn ein und ich schritt schnell zur Tat, sodass er es kaum merkte. Aber der Hengst war sowieso keiner von der sehr ängstlichen Sorte. „Prima, gut gemacht Großer.“ lobte ich ihn und holte mein Lesegerät aus der Tasche um seinen Chip zu kontrollieren. Die Chipnummer verglich ich mit der in seinem Pass. Schließlich übergab ich Franziska noch eine Wurmkur und verabschiedete mich, nach vielen Kuscheleinheiten, von Thornheart.
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  • Album:
    Gnadenweide | Pferdehimmel
    Hochgeladen von:
    sadasha
    Datum:
    24 Feb. 2019
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    Hengst
    19.02. | 7 Jahre
    Rasse Deutsches Reitpony
    Stockmaß/Endmaß 142cm
    Fellfarbe Silver Smoky Black
    Geno EE aa nCr nZ W20W20

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    Charaktereigenschaften
    Ausgeglichen, Unkompliziert, Überfleißig, Sensibel

    Vorgeschichte
    Thornheart wurde in Deutschland gezogen und fand über Umwege seinen Weg in eine Auktion. Hier wurde er günstig von Käthe von Landsberg ersteigert um anschließend wieder verkauft zu werden. Wie es der Zufall wollte landete er schließlich bei Franziska Ziegler und dem Gestüt Caenheide um hier wieder fit gemacht zu werden.

    Beschreibung
    Durch die vielen Besitzerwechsel hat der eigentlich schicke Reitponyhengst abgebaut. Zu Franziska kam er ohne viele Muskeln und schmal wie ein Hemd. Doch mit ein wenig Arbeit würde sich ihr Blick für gutes Potential beweisen. Der schlechten körperlichen Verfassung zum Trotz ist das Wesen des Hengstes angenehm freundlich und er ist wohl erzogen. Er hat kein Problem sich an unterschiedlichste Situationen, Menschen und Tiere zu gewöhnen. Unterm Sattel gibt er stets sein Bestes. Sprünge sind ihm manchmal suspekt und Wasser findet er total doof. Bei Regen wird er sogar etwas hibbelig.


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    Trainingsplan
    Eingeritten ✔ | Eingefahren ✔

    Schleifenaufstieg | Trainingsaufstieg | Potential
    Oben = Joelle Qualifikation | Unten = Variationen

    Dressur E A L M S

    Lektionen der Dressur: E A L LM LP M S


    Springen E A L M S
    Show Jumping: E A* A** L M* M** S* S** S*** S****

    Military E A L M S

    Geländestrecke: CIC/CCI* CIC/CCI** CIC/CCI*** CIC/CCI****


    Western E A L M S
    Western Pleasure: LK5 LK4 LK3 LK2 LK1
    Trail: LK5
    LK4 LK3 LK2 LK1

    Distanz E A L M S
    Distanzritte: EL EVG1 EVG2 EVG3 EVG4 CEN* CEN** CEN***

    Fahren E A L M S

    Dressurprüfung: CAI-A1 CAI-A2 CAI-A4
    Ausdauerprüfung: CAI-M-A1 CAI-M-A2 CAI-M-A4
    Hindernisfahren: CAI-C-A1 CAI-C-A2 CAI-CA4


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    Offiziell
    252. Synchronspringen | 257. Synchronspringen | 258. Synchronspringen | 259. Synchronspringen | 260. Synchronspringen
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    261. Synchronspringen | 264. Synchronspringen | 266. Synchronspringen | 268. Synchronspringen | 545. Dressurturnier
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    285. Synchronspringen | 397. Militaryturnier ¦ 286. Synchronspringen
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    Inoffiziell

    1. von Landsberg Springturnier - Niveau L - 2. Platz
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    Körpunkte
    Abstammung 0
    Schleifen 13
    HS 0 2
    TA 2
    Trainer 2
    Zubehör 2
    Gesamt 19 21


    Schleife
    HK

    Eingetragene Zucht Caenheide

    Besitzer sadasha (Franziska Ziegler)
    VKR/Ersteller adoptedfox


    Nachkommen
    keine


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    Letzter Tierarztbesuch 01. Mai 2019
    Gesamteindruck sehr gut


    Letzte Zahnpflege überfällig
    Letzte Wurmkur 01. Mai 2019
    Letzte Impfung 01. Mai 2019


    Letzter Hufschmiedbesuch unbekannt
    Ausgeschnitten/Korrigiert nein


    Beschlag vorne keiner
    Beschlag hinten keiner


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