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Svartur

Tasty Ass I Hannoveraner I Hengst

Tasty Ass I Hannoveraner I Hengst
Svartur, 23 Sep. 2014
Cascar gefällt das.
    • Svartur
      Zwei Neuankömmlinge!
      „Seid ihr alle fertig?“, rief ich gestresst zu Fynn und Freya. „Alles klar hier, wenn du auch soweit fertig bist können wir anhängen gehen!“. Ich bejahte die Frage und rannte nochmal schnell in die Sattelkammer, aus der ich zwei Halfter in Warmblutgröße mitbrachte. Anschließend stieg ich in’s Auto ein und wir fuhren los um unsere beiden Neuzugänge von den Besitzern abzuholen. Als erstes würden wir eine Painthorsestute abholen, die Fynn sich vor ein paar Wochen ausgeguckt hatte. Er hatte schon länger nach einem weiteren Reitpferd gesucht, dass zu seiner Größe passt und ihn auf langen Wanderritten und vielem mehr begleiten würde. Einen Partner hatte er in der Stute Ensnare The Sun gefunden, zwar war sie gegenüber fremden Leuten etwas skeptisch, da sie eine schwierige Vergangenheit hatte, doch Fynn wollte die Herausforderung annehmen und ging sie anschauen. Nachdem das Probereiten super verlaufen war und er den ganzen anschließenden Tag nur noch von ihr geschwärmt hatten fuhren wir gleich am nächsten Tag nochmal zu einem weiteren Probereiten. Fynn wurde bestätigt und unterschrieb den Vertrag, abholen wollten wir sie dann später und nun war es so weit. Der Hof war etwas weiter weg gelegen, doch schon bald kamen wir an. Wie bei den letzten beiden Besuchen wurden wir von der vorigen Besitzerin nett empfangen und klärten noch einige Dinge ab ehe wir Sun vom Paddock holten, ihr die Transportgamaschen anlegten und sie verluden. Brav folgte sie Fynn in den Hänger, der wenig später wie ein Honigkuchenpferd grinsend wieder neben mir im Auto saß als wir weiter fuhren. Denn nicht nur er hatte ein neues Pferd abgeholt, sondern auch ich hatte mehr oder weniger durch Zufall ein weiteres Pferd für den Stall gefunden. Es handelte sich um Tasty Ass, einen reinrassigen Hannoveranerhengst, der besonders dressurbegabt war. Gleich beim ersten Probereiten war es um mich geschehen – der Hengst hatte eine hervorragende Ausbildung, weite, raumgreifende Gänge und war einfach ein absoluter Dressurcrack. Zwar war er noch nie im Turniersport aktiv und deswegen erst in der Leistungsklasse E, doch seine Ausbildung reichte zu weitaus mehr! Zudem war der Hengst absolut schick mit seinem dunkelbraunen Fell ohne Abzeichen und besaß Manieren, sodass ich eigentlich nicht viel anders konnte als sofort den Vertrag zu unterschreiben. Zwar war ein weiteres Pferd diesen Monat nicht wirklich eingeplant gewesen und gerade Tasty kostete nicht gerade wenig, doch mit etwas Überzeugungskraft konnte ich Fynn überreden den großen Hengst doch zu kaufen – ein wenig von den Ersparnissen von vor dem Umzug hatten wir schließlich noch. Bald schon kamen wir an dem großen Dressurgestüt an, wo Tasty bereits komplett geputzt und eingekleidet am Putzplatz auf uns wartete, sodass wir ihn schnell verladen konnten. Er verhielt sich wie beim letzten Probereiten vorbildlich und ging ohne zu zögern in den Hänger. Wir verabschiedeten uns noch von den Vorbesitzern und düsten dann zurück zum Hof. Die Fahrt verlief mit den beiden Pferden problemlos, sodass wir uns bald schon wieder am heimischen Gestüt befanden. Freya lief sofort in den Stall und öffnete die beiden Boxentüren, die für Sun und Tasty gedacht waren. Währenddessen schnappten Fynn und ich uns die beiden Pferde und führten sie ein wenig herum. Tasty blähte die Nüstern auf und schaute sich prustend um – ein wahrer Blickfang, doch das Reisen war er noch nicht gewöhnt, sodass er etwas nervös war. Sun dagegen war sehr entspannt und schaute schon fast gelangweilt drein während Fynn sie etwas am Hals streichelte. „Die Boxen sind fertig – ihr könnt rein!“, rief kurz darauf Freya aus dem Stall, sodass ich Tasty in Richtung Stall lenkte. Diesem konnte es kaum schnell genug gehen, sodass ich einiges zu bremsen hatte als ich den Eingang ansteuerte. „Aaaalles gut mein Großer! Beruhig dich ein wenig!“, sagte ich mit ruhiger Stimmte zu ihm, in der Hoffnung, dass er etwas ruhiger werden würde. Doch da war ich wohl beim falschen Pferd. Ich fand mich damit ab und brachte ihn stattdessen schnell in die Box, wo ich ihm die Transportgamaschen abnahm und dann den Strick vom Halfter löste – Halfter und Decke würden drauf bleiben, bis er sich ein wenig beruhigt hatte. Er düste sofort zum Außenpaddock und machte die ersten Kontakte mit Bailey. Dieser begegnete ihm wie immer freundlich und dennoch bestimmend – würden die beiden gut miteinander klar kommen, so würden wir sie bald gemeinsam auf eine Koppel stellen. Ich schaute nun bei Fynn und Sun nochmal vorbei. Fynn streichelte noch immer absolut glücklich scheinend seine neue Stute und konnte sich nur schwer von ihr lösen als ich ihm sagte, dass die anderen Ponys noch versorgt werden wollten. Gemeinsam verließen wir den großen Hauptstall und verteilten uns über das Gelände um die anderen Pferd in Ruhe zu versorgen.
    • Veija
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      Dressur E auf A
      Summend lief ich die Treppe runter, als mein Handy klingelte. Eine fremde Nummer. Natürlich nahm ich freundlich ab und hatte Fynia am Apperat. Von ihr hatte ich meinen Isländer-Splash Hengst gekauft. So fremd war sie mir dann doch nicht. Es ging um einen neuen Hengst von ihr. Genauer gesagt Tasty Ass, der in Dressur noch ein wenig trainiert werden musste, so dass er die Startberechtigung für die Klasse A bekam. "Klar, ich schieb dich dazwischen. Der Hengst wird ja kaum Arbeit machen, wenn er schon alles so kann wie du sagtst. Ich komm gleich, bis dann.", verabschiedete ich mich. Flink hatte ich meine Sachen gepackt und saß im Auto. Die Fahrt zu Fynia dauerte etwas länger als ich erwartet hatte, doch schon bald war ich da und wurde von einem Jungen namens Fynn begrüßt, der sich als Freund von Fynia herausstellte. Meine Auszubildende hatte ich wieder zu Hause gelassen, weshalb sie etwas sauer auf mich war. Doch einer musste sich um den Hof kümmern, wenn ich weg war. Bald jedoch würde neues Personal einziehen, weshalb sie demnächst beim Ausbilden helfen würde.
      "Hallo Fynn, ich bin Verena und soll Tasty Ass ausbilden.", natürlich wusste er warum ich da war und führte mich sofort zu dem schicken Hengst. Ich begrüßte den Baunen und nickte noch einem Mädchen zu, die den Stall fegte. Nach kurzem Streicheln halfterte ich Tasty auf und band ihn am Putzplatz an. Dort fing ich an ihn zu putzen, jedoch war er nicht sonderlich dreckig. Fynn half mir beim Satteln, da doch ein paar Sättel in der Sattelkammer waren und ich bestimmt am Ende noch etwas vertauscht hätte. Also machte er mir den Hengst komplett fertig während ich meine Schutzweste und den Helm anzog. "Danke.", sagte ich zu Fynn und schnappte mir die Zügel. Zusammen mit dem Hengst ging ich in die Halle, gurtete nach und schwang mich in den Sattel. Tasty war etwas schnell unterwegs, doch das störte mich beim Aufwärmen nicht. Wenn er laufen wollte, sollte er laufen. So kam es, dass er sich von selbst im Trab und Galopp auspowerte, ehe ich mit dem richtigen Training beginnen konnte.​
      Zunächst übte ich Halten aus dem Schritt, halten aus dem Trab und ritt ihn viele Übergänge von Schritt zu Galopp oder von Galopp zu Schritt in ganzen und halben Bahnen, in Zirkeln und bei Schlangenlinien. Durch die Länge der Bahn wechseln war im Schritt und Trab auch kein Problem, die Galoppwechsel waren nach einiger Zeit auch ganz ordentlich für die Klasse A.​
      Ich musste ihm kaum etwas beibringen, da er schon alles wusste, weshalb ich die A-Figuren auch recht schnell abgeharkt hatte. Ich übte Leichttraben, Viereck vergrößern und verkleinern, Rückwärtsrichten, Kehrtwendung auf der Vorhand, Überstreichen im Galopp und Zügel aus der Hand kauen lassen im Schritt und Trab. Erstaunt über sein Können klopfte ich seinen Hals und hielt ihn an, ehe ich ihn wieder ein paar Schritte nach hinten gehen lies. Dann galoppierte ich ihn aus dem Rückwärtsrichten an. Auch das klappte gut, weshalb ich einfach mal auf dem Zirkel blieb und in der Mitte einen schnellen Galoppwechsel machte, ehe ich ihn aus dem Galopp stoppte. Erneut streichelte meine Hand über seinen Hals, ehe ich noch die Trabvolte übte und ihn wieder zum Stand durchparierte. Ich lobte ihn nochmals ausgiebig und gab Fynn den Auftrag, Fynia zu holen, damit sie den Hengst nochmals ritt.​
      Sie kam auch, setzte sich rauf und es klappte alles so gut wie bei mir. "Wie ich gesagt hatte", meinte sie lachend und lobte ihren Hengst. "Gut, dann kann er ab sofort in der Klasse A starten. Ich mach mich dann wieder auf den Weg, bis dann!", ich verabschiedete mich von Fynn, Fynia und der Person, die im Stall gearbeitet hatte, packte mein Zeug in den Kofferraum und fuhr wieder nach Hause, wo mich eine quengelnde Alexis erwartete, die alles genau wissen wollte.​
      3776 Zeichen, by Veija​
    • Svartur
      Ein nicht unbekannter Neuankömmling!
      „Morgen Freya – magst du heute Morgen die erste Fütterung übernehmen? Fynn und ich müssen die Stute abholen…“, fragte ich unsere Stallhelferin. Direkt kam die Antwort: „Was denn für eine Stute? Warum hab ich davon denn gar nichts mitbekommen? Wenn du mir sagst was es mit ihr auf sich hat, übernehme ich die Fütterung gerne, aber erstmal musst du mit der Sprache rausrücken – ich dachte wir nehmen keine Pferde mehr auf?!“. „Weißt du Freya, das ist etwas kompliziert…es geht um Elding, die Stute stand bereits einige Zeit bei mir und lief unter mir ihre erfolgreiche Krönung..ich hab sie echt gemacht, habe sie dann aber bei meiner ehemaligen Zuchtpartnerin gelassen als ich nach Estland gezogen bin, da ich dachte, dass sie dort super versorgt wird und wir unseren Bestand ja eh reduzieren wollten. Leider hat Vina momentan einige Probleme und muss ihren Bestand stark verkleinern und fragte mich so ob ich Elding wieder zurücknehmen würde um ihr einen Endplatz zu geben…und da hab ich natürlich sofort zugesagt – ich vermisse die Kleine eh ziemlich…“. Ich redete noch eine Weile mit Freya und erklärte ihr einiges zu der Stute bis ich mich von ihr verabschiedete und ihr noch einen Auftrag mitgab, dass sie für Elding eine Box fertig machen sollte.
      Fynn kam nun auch endlich aus dem Haus und so hängten wir schnell an und düsten dann los in Richtung Flughafen. Gerade rechtzeitig kamen wir an, Vina hatte schon eine gute halbe Stunde mit der Stute am Flughafen gewartet und musste gleich schon wieder zurückfliegen. Viel Zeit blieb uns leider nicht mehr, sodass wir nur schnell den Papierkram erledigten, ein wenig von unseren Höfen erzählten und dann die Stute verluden. Der Abschied verlief etwas stressig, doch dann saß Vina pünktlich in ihrem Flugzeug nach Hause und wir hatten Elding neben uns, die den Flug gut überstanden hatte und geduldig wartete. „Na Große - dich herzugeben war ein großer Fehler! Ich bin echt froh, dass wir dich nun wiederhaben…“, flüsterte ich ihr leise zu während ich meinen Kopf in ihre füllige Mähne drückte. „Kommst zu jetzt Fynja? Wir müssen losfahren!“, hörte ich plötzlich Fynn aus dem Auto schreien. Ich steckte Elding noch ein Leckerli zu und verschloss dann sorgfältig die Hängerklappe ehe ich ins Auto einstieg. Knapp zwei Stunden später kamen wir wieder Zuhause an, wo uns direkt Freya empfing, die unbedingt wissen wollte wie Elding aussah, schließlich kannte sie Elding noch nicht, da wir die Stute vor dem Umzug nach Estland verkauft hatten und Freya erst in Estland zu uns stieß. Sie machte sofort den Hänger auf und gesellte sich zu der Stute, die es ihr offensichtlich angetan hatte. „Na, gefällt sie dir? Sie war die erste Stute, die ich erfolgreich auf einer Körung vorgestellt hatte…einfach ein tolles Tier..“ sagte ich zu ihr. Freya bejahte meine Frage ohne Zögern und führte Elding dann aus dem Hänger. Entspannt schaute sie sich um – das Reisen war sie inzwischen wirklich gewohnt – und folgte, nachdem Freya mir die Stute gegeben hatte, mir dann zur Stutenkoppel. Da nebenan die Hengste standen erkannte sie als allererstes Glymur, der ihr wiehernd entgegenlief. Glymur war der erste Sohn von Elding gewesen und unter anderem auch der erste, erfolgreiche Hengst, den ich selber gezüchtet hatte. Die beiden hatten fast zwei Jahre zusammengestanden und liebten sich abgöttisch. Ich ließ die beiden sich beschnuppern ehe ich kurz am Strick zupfte und Elding somit zur nächsten Koppel lotste. Auch hier traf sie direkt eine alte Freundin: Fjörgyn. Sie war gemeinsam mit Glymur aufgewachsen und hatte ebenfalls mehrere Jahre mit Elding gemeinsam in einem Stall gestanden, wo es nie Probleme gab. Ich zog Elding schnell das Halfter aus und stellte sie dann auf die Koppel. Auch Kempa und Sun kamen direkt an und beschnupperten den Neuzugang. Kurz gab es etwas Gequietsche, doch das war es dann auch schon. Fjörgyn gesellte sich direkt zu Elding und beschützte sie ein wenig vor den anderen beiden. Aufgrund der friedlichen Zusammenführung ließ ich die Stute nun erstmal alleine und lief zurück zum Stall, wo ich Eldings Halfter in die Sattelkammer hängte und von dort direkt das Halfter von Tasty mitnahm. Der 7-jährige hatte sich enorm entwickelt und ging nun immer höhere Dressurlektionen, sodass bald die ersten Turniere anstehen würden, wo er, so war ich mir sicher, gut abschneiden würde. Erst vor Kurzem hatten wir eine Trainerin am Hof, die uns die Starterlaubnis für die Klasse A erteilte, die er problemlos schaffte. Heute hatte ich vor ihn ein wenig im Gelände zu trainieren, wobei Spaß und Training super verbunden werden konnten. Zuerst holte ich den großen Hengst jedoch in den Stall und band ihn dort vor der Box an um ihm die Decke abzunehmen. Unter der warmen Decke war das Fell so gut wie sauber, sodass ich nur mit der Kardätsche kurz überputzte ehe ich die Hufe auskratzte. Zum Schluss kämmte ich noch Mähne und Schweif, dann sattelte ich ihn in Ruhe um schließlich aufzusteigen. Im gemütlichen Schritttempo verließen wir den Hof und bogen zu den Feldwegen ab. Nach einer Weile trabte ich ihn in einer schönen Dehnungshaltung an und nahm sein eher flottes Tempo an. Er dehnte sich schön an den Zügel heran und trat von hinten nach vorne an. Der Weg schien schier endlos zu sein, was ich sofort nutzte um mit dem Training ein wenig zu beginnen. Ich ritt ihn ein paar größere Schlangenlinien auf dem breiten Weg ehe ich die Zügel langsam aufnahm und meinen Schenkeldruck etwas verstärkte. Der junge Hengst reagierte sehr gut und kam in Anlehnung. Nach einer Weile kamen wir auch zum ersten Galopp, den wir nach und nach versammelten, bevor ich wieder in den Trab wechselte um dort ein paar Tempoverstärkungen zu reiten. Wie schon so oft stellte ich fest, dass die Entscheidung diesen Hengst zu kaufen goldrichtig gewesen war – er reagierte fein, jedoch nicht hysterisch und passte einfach zu mir. Nach zwei guten Trabverstärkungen beendete ich das Training und trabte ihn noch ein bisschen locker am langen Zügel ehe ich im Schritt wieder zurück zum Hof kehrte. Dort stieg ich ab und nahm ihm Sattel, Trense und Gamaschen ab, bevor ich ihm die Abschwitzdecke auflegte und zurück zu den anderen Hengsten auf die Koppel brachte. Damit ich es später nicht vergessen würde, mischte ich schonmal das Müsli fertig und schüttete es ihm in den Trog seiner Box. Das selbe tat ich mit der Kraftfutterportion für Elding bevor ich nochmal zur Koppel lief und Bailey holte. Der Hengst war inzwischen zu meinem besten Pferd geworden. Als Jungpferd kam er damals zu uns und hatte sich super entwickelt, sodass er heute Militaryprüfungen der Klasse S* bestritt und auch im normalen Springen sowie der Distanz an der Klasse S teilnehmen durfte. Immer wieder zeigte er mir, dass sich die ausführliche und auf Vertrauen basierende Ausbildung eines Pferdes lohnt – auch wenn sie manchmal länger dauert als eine Ausbildung, in der mit Druck gearbeitet wird. In der Stallgasse angekommen zog ich Bailey die Decke aus und begann ihn gründlich zu putzen. Mit ihm hatten wir heute noch etwas besonderes geplant: Eine gute Freundin würde kommen um uns endlich mal wieder bei der alltäglichen Arbeit zu fotografieren. Ich freute mich schon sehr drauf und polierte Bailey auf Hochglanz. Am vorigen Tag hatte ich ihn bereits gebadet und anschließend eingedeckt, sodass das Fell noch immer gesund glänzte. Bevor das Sattelzeug auf’s Pferd kam fettete ich noch die Hufe ein und kämmte Mähne und Schweif. Anschließend holte ich den frisch geputzten Sattel aus der Sattelkammer und legte ihn mit einer grünen Schabracke auf’s Pferd. Bailey stand brav still während ich vorsichtig den Gurt anzog. Anschließend trenste ich ihn auf Kandare, bandagierte alle vier Beine ein und legte ihm als letztes Hufglocken an. Kaum war ich fertig kam auch schon meine Freundin. Wir begrüßten uns mit einer ausgelassen Umarmung bevor ich ihr Bailey zum festhalten gab und selber schnell ins Haus lief um mir etwas ordentliches anzuziehen. Kaum war ich wieder zurück beim Pferd gingen wir zum Reitplatz hinüber und ich ritt Bailey ein wenig warm. Wir machten einige Bilder von dem aktuellen Dressurausbildungsstand bevor wir in Zirzensik und vor allem das ausdrucksvolle Stiegen des Hengstes übergingen. Bailey arbeitete wie immer konzentriert mit und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen, sodass einige tolle Bilder entstanden. Gemeinsam versorgten wir den Braunen und brachten ihn dann zurück auf die Koppel. Als Dankeschön für das kleine Shooting holten wir als nächstes Glymur und Alesco von der Koppel. Ausnahmsweise würde ich heute mal jemanden meinen geliebten Isländerhengst reiten dürfen, was ehrlich gesagt sehr selten vorkam, da Glymur einfach, wie der Name schon sagt, mein Schatzi war und ich ihn ungern abgab. Bei meiner Freundin machte ich mir jedoch keine Sorgen und sie freute sich sichtlich als sie erfuhr, dass sie den kleinen Racker heute reiten dürfte. Sie putzte ihn in Ruhe während ich Alesco säuberte. Der Hengst war inzwischen schon sehr ausdrucksstark geworden und wurde langsam ausgebildet, da er aus dem Fohlenalter raus war. Zwar war die Arbeit noch sehr einfach und wir arbeiteten ihn auch nur zwei bis drei Male die Woche, doch so langsam wurde es für ihn ernst. Heute würde ich ihm zum zweiten Mal überhaupt eine Trense anlegen. Ich wählte hierzu wie immer bei meinen Jungpferden ein AppleMouth-Gebiss, welches sehr angenehm im Maul war und durch den Apfelgeschmack die Pferde davon überzeugte, dass Gebiss besser anzunehmen. Beim Trensen selber zappelte Alesco noch ziemlich und es dauerte eine ganze Weile bis das Gebiss in seinem Maul verschwunden war und ich den Nasenriemen zumachen konnte. Auch Glymur war fertig gesattelt, sodass wir gemeinsam in die Reithalle gingen. Draußen dämmerte es schon und es wurde langsam Abend, weshalb ich als erstes das Licht anmachte. Dann führte ich Alesco einige Runden am Gebiss während meine Freundin Glymur warm ritt. Ich gab ihr noch ein paar Tipps mit auf den Weg wie der Hengst in Sonderlackierung zu händeln war bevor ich mich komplett auf meinen Junghengst konzentrierte. Da ich heute vorhatte ihn ein wenig zu longieren hakte ich die Longe ein und schickte ihn, wie er es schon von der Halfterlonge kannte, auf die Zirkellinie. Auf das Gebiss reagierte er noch mit Kopfschlagen und einigen Schlangenlinien, die sich jedoch im Verlauf des longierens reduzierten. Ich arbeitete ihn rund zwanzig Minuten in allen drei Gangarten bevor ich das Training beendete und ihn trocken führte. Glymur würde noch ein wenig länger laufen müssen, doch Alesco brachte ich schon zurück in die Stallgasse. Da er mit den anderen Jungpferden in einem Offenstall stand bekam er direkt nach dem Training schon Kraftfutter, welches er genüsslich fraß. Nachdem ich ihn versorgt hatte legte ich ihm noch eine Abschwitzdecke auf, damit er sich nicht erkälten würde und brachte ihn in den Offenstall. Als nächstes holte ich Ófeig und Cody von der Weide. Die beiden waren noch sehr jung und deshalb noch nicht im Training. Ich kontrollierte sie nur auf Wunden und putzte sie etwas bevor ich sie zu Alesco in den Offenstall brachte. Als nächstes bereitete ich das Kraftfutter für Bailey, Glymur und Kempa vor. Kempa war heute morgen von Freya longiert worden und bekam deshalb eine kleine Portion in den Trog ihrer Box. Die anderen beiden bekamen eine größere Portion, da sie heute stark beansprucht worden waren. Während ich allen Boxen noch Heu brachte kam auch Glymur mit meiner vor Freude strahlenden Freundin zurück. Beide schauten erschöpft aber zufrieden aus. In Ruhe versorgte sie Glymur und stellte ihn dann in seine Box. Sofort machte er sich über das Kraftfutter her und kaute die Möhren und Äpfel, die ich dazu gelegt hatte. Nun schnappte ich mir noch drei Halfter und holte Kempa, Fjörgyn und Elding herein. Die drei Stuten standen noch gemeinsam auf der Koppel und wurden nun von mir in ihre Boxen gebracht. Elding folgte den beiden Stuten entspannt und schaute sich neugierig im als sie ihre Box betrat. Kaum hatte sie jedoch den Trog mit Kraftfutter entdeckte fing sie an zu fressen und ließ die neue Umgebung links liegen. Auch Fjörgyn fraß zufrieden ihr Futter und Kempa, die heute wegen der Zusammenführung mit Elding frei gehabt hatte, mümmelte an ihrem Heu. Sun war die letzte Stute, die ich herein holte und in ihre Box brachte bevor ich Tasty und Bailey in ihre beiden, nebeneinander liegenden Boxen brachte. Schließlich standen alle Pferde zufrieden fressend in ihren großen Boxen. Als letztes für den heutigen Tag nahm ich Alesco noch die Abschwitzdecke ab, verstaute sie und ging dann in das Wohnhaus.
    • Svartur
      Ein kleiner Shoppingtrip!
      „Morgen Freya, hast du Lust heute mit mir zum Reitgeschäft in der Stadt zu fahren? Wir müssen, beziehungsweile ich will, mal wieder neue Sachen für die Pferde kaufen!“, fragte ich unsere Pferdepflegerin während dem gemeinsamen Frühstück. Prompt kam die Antwort: „Klar, bei Shopping bin ich immer dabei!“. „Super, dann können wir ja gleich losdüsen!“, sagte ich daraufhin und wandte mich an Fynn: „Schatz? Kannst du dann eventuell heute morgen die Ställe füttern und später die Pferde auf die Koppeln bringen?“. Wirklich erfreut war er nicht darüber, dass er die Arbeit heute Morgen alleine erledigen musste, doch gemeinsam mit Freya bekam ich ihn überredet. Wir frühstückten noch zu dritt in Ruhe zu Ende bevor Freya und ich uns umziehen gingen und Fynn zu den Pferd ging. Kaum waren wir beiden Mädels umgezogen liefen wir zum Auto und fuhren los. Schon im Auto wurde über die neuesten Kollektionen geredet und welche Farbe wohl welchem Pferd am besten stehen würde – doch eine Sache dürften wir nicht vergessen: Endlos Budget hatten wir ja leider nicht…Trotzdem betraten wir etwa eine halbe Stunde später gut gelaunt den Laden und schauten uns erstmal in Ruhe um. Schnell entschieden wir uns bei Bailey und Tasty für jeweils eine Schabracke, Bandagen und Ohrenhauben in einem Türkiston und schauten dann noch ein wenig weiter. Auch für die Fjörgyn sprang eine neue Schabracke in einem Beerenton heraus, die Freya mir so begeistert zeigte, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Bevor wir uns allerdings komplett bei den Schabracken verloren würden sagte ich zu Freya: „Eigentlich reicht das ja jetzt schon an überflüssigen Kram, lass uns noch nach zwei neuen Winterdecken und einer neuen Trense für Glymur gucken, dann müssten wir alles haben“. Leider, oder wohl glücklicherweise, lief es nicht ganz so wie geplant, zu den Decken und der Trense kamen „spontan“ noch eine Abschwitzdecke und eine weitere Schabracke hinzu bevor wir alles zur Kasse transportierten. Die Rechnung war weniger schön anzusehen, aber da wir die letzten Monate viel gespart hatten, durften wir uns das auch mal erlauben!
      Wenig später kamen wir zurück an den Hof, wo wir Fynn direkt unsere Ausbeute zeigen wollten, ihn jedoch nirgendwo auffinden konnten. Erst ein Blick in den Stall, wo eigentlich Kempa stehen sollte, verriet uns, dass er wohl eine Runde mit der kleinen Stute im Gelände war. Auch für Freya und mich ging es nach dem spaßigen Morgen jetzt an die Arbeit! Während Freya anfing die Boxen zu misten schnappte ich mir Fjörgyn. „Na meine Kleine, alles in Ordnung bei dir?“, fragte ich sie flüstert während ich sie zur Begrüßung ein wenig kraulte. Lange verharrten wir so jedoch nicht, da Fjörgyn schonmal beschloss loszugehen und ich nur aus der Box hinterher stolperte. „Hey, lass das! So hab ich dich aber eigentlich nicht erzogen“, motze ich mit einem versucht ernsten Ton, was mir jedoch spätestens ab dem Zeitpunkt misslang, an dem ich in ihr Gesicht schaute. Gut gelaunt band ich sie vor ihrer Boxentür an und nahm ihr die Decke ab. Darunter befand sich das noch recht frisch geschorene, saubere Fell, welches ich nur kurz überputzte. Anschließend kratzte ich die Hufe aus und kämmte Mähne und Schweif. Um sie für das heutige, recht entspannte Training auszustatten legte ich ihr nur ein Paar Glocken an und tauschte den Strick gegen eine Longe. So ging es dann in die Reithalle, wo ich die quirlige Stute erstmal etwas warm laufen ließ. Da es draußen doch schon recht kalt war gestaltete ich die Aufwärmphase etwas länger und verkürzte stattdessen die Arbeitszeit ein wenig. Fjörgyn schritt entspannt auf der Zirkellinie entlang und ließ es sich nicht zweimal sagen, als ich sie in den Trab schickte. Wie immer war sie absolut motiviert dabei und trat im flotten Trab an. Da ich heute wegen dem Shoppingtrip nicht ganz so viel Zeit hatte, longierte ich sie nur um ihr Bewegung zu verschaffen, wirklich Kopfmäßige Arbeit stand heute nicht an, sodass wir bald auch schon fertig waren. Während ich sie trockenführte lobte ich sie noch einige Male und brachte sie dann in den Stall, wo ich ihr die Glocken abnahm und sie, mit einer Abschwitzdecke ausgestattet, in ihre Box stellte. Auch Fynn war inzwischen zurück gekommen und hatte Kempa auf die Weide gebracht. Laut seinen Erzählungen sei die Stute heute gut gelaufen und hätte immer wieder gute Phasen auch am langen Zügel im Tölt gezeigt. Zufrieden arbeiteten wir, nun alle gemeinsam weiter. Da wir ja nicht so viel Zeit hatten teilten wir die Pferde auf, die noch bewegt werden mussten. Fynn schnappte sich als erstes seine eigene Stute Sun, Freya kümmerte sich um Elding und ich holte mir Tasty von der Koppel. Wir putzten alle zusammen die drei Pferde und teilten uns dann auf das Trainingsgelände auf, um uns nicht gegenseitig im Weg zu sein. Fynn ging mit Sun in den Roundpen und machte etwas Bodenarbeit mit ihr, da die Stute erst letzten Monat in Ausbildung war und anstrengende Wochen hinter sich hatte. Freya ritt Elding etwas im Gelände und ich wollte Tasty auf dem Platz reiten, sodass ich ihn nach dem Putzen sattelte. Unter dem Sattel befestigte ich die neue Schabracke, die Freya und ich gemeinsam an ihm bestaunten bevor ich ihn auch trenste und auf den Platz ging. Dort saß ich auf und ritt Tasty zuerst etwas im Schritt und Trab am langen Zügel warm, wobei ich darauf achtete, dass er sich schön vorwärts, abwärts dehnte. Nach einem flotten Galopp auf jeder Hand nahm ich die Zügel auf und brachte ihn in die Anlehnung. Auch wenn ich ihn heute nur auf normaler Trense ritt, ließ er sich gut stellen und machte die verlangten Lektionen. Mit vielen Biegungen und Tempowechseln lockerte ich ihn, bevor es an die komplizierten Lektionen ging. Im Schritt begann ich mit Seitengängen und führte sie mit Traversalen im Trab und schließlich im Galopp fort. Da dies auf beiden Händen problemlos klappte, schloss ich noch ein paar einfache Galoppwechsel an bevor ich ihm im Trab die Zügel aus der Hand kauen ließ und ihn dann trockenritt. Währenddessen schnappte ich mir eine Abschwitzdecke vom Zaun und legte sie ihm über, damit er in der Kälte nicht auskühlte. Ich war ganz in Gedanken als ich plötzlich Pferdetritte hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah Freya mit Elding, die gerade auf den Platz geritten kamen. Die Stute hatte während der Geländerunde noch nicht genug abgeschwitzt, sodass Freya sie noch etwas trocken reiten musste. Wir unterhielten uns über das Training bevor die beiden Pferde zurück in den Stall brachten und versorgten. Dort stand ebenfalls Fynn, der Sun schon fertig gearbeitet hatte und nun Bailey putzte. „Ich hoffe es ist ok, dass ich ihn mir als nächsten geholt habe?“, fragte er mich. Ich antwortete ihm, dass alles so klasse sein und ich mich nun noch ein wenig um Glymur kümmern würde. Fynn hatte vor den Hannoveranerhengst im Roundpen frei etwas springen zu lassen und ich wollte mit Glymur in die Halle gehen und ihn dort etwas am Halsring reiten. Als ich Glymur von der Koppel holte brachte ich direkt Alesco mit und Freya schnappte sich die anderen beiden Jungpferde Ófeig und Cody. Wir banden alle vier in der Stallgasse an und ich konzentrierte mich auf Glymur. Viel war dank der Decke nicht dreckig, sodass ich schon bald fertig war. Unterdessen hatte Freya auch angefangen die Jungpferde zu putzen, die wir nachher zu dritt etwas in der Halle laufen lassen würden, da es nun schon recht spät war, alle aber noch Bewegung brauchten. Schnell holte ich aus der Sattelkammer ein Paar Glocken und den Halsring. Alles legte ich Glymi an, der dabei brav still stand und ging dann mit ihm in die Halle. Dort nahm ich ihm erstmal die Abschwitzdecke ab, die ich ihm in der Stallgasse noch schnell übergelegt hatte und schwang mich dann auf seinen Rücken. Schnell trat Glymi an – man merkte ihm an, dass er in der letzten Woche nicht so viel gearbeitet hatte. Trotzdem ließ er sich brav mit dem Halsring bremsen und reagierte gut auf die Stimmkommandos, die ich ihm von oben gab. Damit er nicht doch noch auf dumme Ideen kommen würde und durchstarten würde beschäftigte ich ihn mit vielen Wendungen und Travers sowie Renvers, was am Halsring alles gar nicht so einfach war. Glymur musste sich sehr konzentrieren um meine Anweisungen umsetzten zu können, sodass seine überschüssige Energie bald verpuffte. Als ich das Gefühl hatte, dass Glymi nun wieder komplett klar im Kopf war trabte ich an. Ich setzte das Programm mit vielen Biegungen fort bevor ich auf beiden Händen ein wenig galoppierte. Anschließend versuchte ich den Hengst mit Hilfe des Halsrings zu tölten. Ich setzte den Halsring etwa weiter vorne am Hals an, sodass er in die Aufrichtung kam und trieb dann mit Schenkeln und Kreuz. Es brauchte einige Versuche, doch schließlich verstand Glymir was ich von ihm wollte und machte einige Tölttritte. Ich lobte ihn sofort ausgiebig und trabte etwas locker bevor ich erneut töltete. Diesmal klappte es schon deutlich besser, doch allzu lange wollte ich es auch nicht probieren um den Hengst nicht zu überfordern. Ich galoppierte ihn nochmal kurz und ließ ihn dann in der Dehnungshaltung austraben. Im Schritt ritt ich anschließend noch eine Runde um den Hof bevor ich direkt in die Stallgasse ritt. Da der Hengst nicht so groß war konnte ich das Tor von oben öffnen und gelang so auf dem warmen Pferd sitzend in den Stall. Kaum war ich abgestiegen vermisste ich schon das warme Fell an meinem Hintern, konnte mich doch dazu überreden ihn in Ruhe fertig zu machen und zurück in die Box zu stellen. Anschließend half ich Freya noch mit den letzten Feinschliffen an den drei Jungpferden, als auch Fynn zurück kam. Bailey hatte trotz der Schur ziemlich geschwitzt, sodass Fynn ihn etwas unter unser erst neu angeschafftes Solarium stellte und ihn dort mit Stroh weiter trocken rieb. Unterdessen gingen Freya und ich schonmal vor in die Reithalle. Ich nahm Alesco und Cody zusammen und Freya führte Ófeig in die Halle. Dort führten wir die drei im Schritt noch etwas warm bevor wir die Stricke von den Halftern lösten und beide in die Mitte der Halle gingen. Mit etwas schnalzen brachten wir die Jungtiere in Bewegung und schon bald hatten wir unser Ziel erreicht: Die drei tobten gemeinsam durch die Halle und bewegten sich so selbst. Nach einer Weile stoß auch Fynn zu uns und schaute sich gemeinsam mit uns das Spiel an. Es war einfach toll zu sehen wie die Kleinen sich vom Fohlen langsam zum erwachsenen Pferd entwickelten, besonders Alesco und Cody waren enorm gewachsen und auch nicht mehr so „unförmig“ wie noch vor einem halben Jahr. Nach einer guten halben Stunde fingen wir die drei wieder ein und versorgten sie bevor wir die Ställe fütterten, den Stall abschlossen und dann gemeinsam ins Wohnhaus gingen.
    • Svartur
      Ziel erreicht!
      „Ach halt doch die Klappe doofer Wecker!“, waren wohl die ersten Gedanken die mir morgens durch den Kopf gingen als ich müde den Wecker ausschaltete und anschließend geschockt feststellte, dass wir bereits 5 Uhr hatten! Da es heute für mich und Glymur zu einer Körung gehen sollte sprang ich schnell aus dem Bett und zog mich an bevor ich in den Stall ging. Dort traf ich auf Freya, die bereits wach war und angefangen hatte die Pferde zu füttern. Ich half ihr noch kurz bevor ich zu Glymi ging. „Na mein Großer, wenn du wüsstest was heute ansteht…benimm dich bitte einfach!“, flüsterte ich dem großen Isländerhengst zu ehe ich nochmal ins Haus ging um dort zu frühstücken. Inzwischen war ich die Körungen und Turniere gewohnt, sodass ich nicht ganz so aufgeregt war wie noch vor einigen Monaten, aber dennoch merkte ich, dass mein Körper sich gegen die Nahrungsaufnahme wehrte. Ich zwang mir eine Scheibe Brot runter bevor ich raus ging und erneut zu Glymi ging. "Na Glymi, heute fahren wir zur Körung.", erzählte ich meinem kleinen Liebling. Er schnaubte zufrieden, was wohl heißen sollte, dass er sich freute. Wir waren noch auf dem Hof und alle waren ziemlich im Stress, da die Pferde noch gefüttert werden wollten und Glymi noch nicht fertig war. Ich putzte ihn gründlich und kratze seine Hufe aus. "Fynn? Fynn wo bist du? Wir müssen los!", rief ich leicht panisch. "Bin schon da!", sagte er und kam angelaufen. Gemeinsam verluden wir den Hengst und fuhren los. Nach gut einer Stunde waren wir auf dem Tuniergelände. Ich holte Glymur aus dem Hänger und drückte Fynn den Strick in die Hand, dass er ihn festhielt während ich sattelte und trenste. Während die ersten Teilnehmer dran waren ritt ich in Ruhe warm. "So Junge es geht los!", sagte ich zu Glymur als eine Stimme aus den Lautsprechern ertönte: "Fynja und Glymur bitte!". Wir ritten im Schritt in die Mitte des Platzes, wo ich den Richter grüßte. Dann ging es los. Ich ließ ihm Schritt auf den Hufschlag gehen. Wir waren auf der rechten Hand, nach zwei Runden Schritt ließ ich ihn bei A abwenden. Wir ritten noch eine Runde Schritt auf der linken Hand ehe wir bei C einen Zirkel ritten und ich ihn antraben ließ. Dann wechselte ich die Hand, wieder auf der rechten Hand angekommen, trabten wir eine Runde. "Brav Glymur!", lobte ich ihn. Dann ritten wir durch die ganze Bahn und trabten dann noch eine Runde auf der linken Hand. In der Ecke galoppierte ich an. Bis jetzt arbeitet er gut und konzentriert mit. Er hatte wirklich butterweiche Gänge und ich merkte seine hohe Knieaktion. Nach zwei Runden im Galopp ritt ich einen Zirkel bei A und wechselte auch gleich aus dem Zirkel mit einem einfachen Galoppwechsel. Wieder auf der rechten Hand, ließ ich ihn noch eine Runde galoppieren bevor ich bei C durchparierte. Im Schritt ritten wir aus der Ecke kehrt. Glymi stand gut an den Hilfen und bog sich klasse in der Wendung. "Ganz toll!", lobte ich ihn. Nachdem er etwas verschnauft hatte, gab ich ihm eine Aufwärtsparade und ließ ihn tölten. Flott trat er an und zeigte seine ganze Power. Nach einer Runde galoppierte ich an und legte ihn an der langen Seite in den Pass. Willig wechselte er vom Galopp in den Tölt und zeigte eine lange Seiten taktklaren Pass. Vor der Ecke nahm ich ihn zurück und lobte ihn kurz: "Du machst das echt super!". Wir hatten nun unsere Kür beendet und im gemütlichen Tölt am langen Zügel ritt ich auf die Mittellinie, wo ich anhielt und die Richter zum Schluss grüßte. "Das waren Fynja und Glymur!"; ertönte wieder eine Stimme aus den Lautsprechern. "Super gemacht!", empfing uns Fynn draußen. Gemeinsam warteten wir gespannt auf das Ergebnis – Glymur hatte sich jedenfalls super gemacht und egal wie es ausgehen würde, ich war stolz auf meinen Hengst! Das Warten auf die Urteilsverkündung erschien ewig, doch dann war es endlich so weit: Glymur war gekört! Überglücklich schlang ich die Arme um den Hals meines Hengstes und holte stolz die Schleife ab. Leider war nicht allzu viel Zeit zum feiern, da zu Hause noch einige andere Pferde auf uns warteten. Wir hetzten uns aber nicht und ich führte Glymur in Ruhe trocken bevor wir ihn absattelten und zurück nach Hause fuhren. Dort angekommen rannte Freya direkt zu uns: „Erzählt, wie lief’s?“. Erst nach einem ausführlichen Bericht und einer dicken Umarmung ließ sie uns wieder gehen und kümmerte sich weiter um die Ställe. Fynn kümmerte sich nun um Glymur und brachte diesen auf die Koppel zu den anderen Hengsten, die Freizeit draußen hatte er sich nun redlich verdient! Bevor auch ich mich weiter an die Arbeit machte räumte ich das Auto aus und brachte das gesamte Sattelzeug zurück in die Sattelkammer, wo ich auch noch meine Klamotten vom Vormittag fand, die ich direkt anzog – die Turnierklamotten konnten auch hier auf die Waschmaschine warten! Ich legte mir nun eine Trense raus und holte Cody von der Koppel. Der Hengst wuchs immer weiter und würde wohl recht groß werden, was mir jedoch gerade recht war, da ich gerade die größeren Quarter schick fand. Während dem Putzen blieb er vorbildlich stehen, sodass ich ihn zwischendurch immer wieder lobte. So ganz sauber wurde das helle Fell leider nicht, doch immerhin hatte ich ihn vom Matsch der Koppel befreit und konnte nun mit dem Training anfangen. Inzwischen beherrschte er das Longieren, dank einiger Hilfe, gut und die Ausbildung konnte nun weiterschreiten. Für heute hatte ich die erste Trensengewöhnung auf den Plan gesetzt, weshalb ich diese nun holen ging, den Strick von Codys Halfter löste und ihm nun die Zügel über den Hals legte. Schon vor den Zügel wich er im ersten Moment erschrocken zurück, ließ sich aber mit ein paar Streicheleinheiten wieder beruhigen. Anschließend nahm ich das Gebiss mit einem Leckerchen in die Hals und „fütterte“ es dem jungen Hengst. Dieser nahm wie gewohnt das Leckerli und hatte somit die Trense im Maul. Ich lobte ihn sofort und steckte ihm ein weiteres Leckerli zu, welches er jedoch nur mit Mühe fressen konnte, da ihn das Gebiss im Maul störte. Hektisch kaute er darauf herum während ich den Strick wieder am Halfter befestigte, welches ich noch unter der Trense hatte. Unsicher folgte Cody mir nun in den Roundpen, wo ich Strick und Zügel löste und ihn wie gewohnt nach außen schickte zum laufen lassen. Zwar kannte Cody den Prozess, doch der neue Umstand mit dem Gebiss im Maul schien ihm zu schaffen zu machen. Ich versuchte das Kauen so gut es ging zu ignorieren, schließlich musste er es lernen und Schmerzen hatte er nicht, es war lediglich ungewohnt für ihn. Nach gut zwanzig Minuten beendete ich das Training und nahm ihm noch im Roundpen die Trense ab und lobte ihn erneut, morgen würde nochmal das gleiche Programm anstehen! In Ruhe versorgte ich den Junghengst bevor ich ihn zurück zu den anderen auf die Koppel brachte. Unterdessen hatte Fynn mit Alesco gearbeitet und mit diesem die ersten Gewichtstrageübungen gemacht. Noch war der Hengst zwar noch lange nicht so weit einen Reiter zu tragen, da er noch deutlich mehr Muskulatur brauchte, doch mit der Gewöhnung konnte bereits angefangen werden. Fynn erstattete mir ausführlich Bericht, dass er sich wohl recht brav benommen hätte während Fynn sein Gewicht über den Rücken Alescos gelegt hatte, auch wenn Alesco wohl einige Male ausgewichen wäre und versucht hätte der Situation zu entkommen, im Nachhinein war er wohl lieb gewesen und hätte versucht alles richtig zu machen. Ich sprach mich nun mit Fynn und Freya gemeinsam ab, dass wir als nächstes eine kleine Runde ausreiten gehen würden, da es seit langem mal wieder einen Tag nicht am regnen war und wir das relativ gute Wetter nutzen wollten um die Pferde mal wieder draußen zu bewegen. Fynn würde sich seine Sun schnappen, Freya ritt wie meistens Fjörgyn und ich hatte die Qual der Wahl zwischen Tasty, Kempa und Bailey. Letztendlich entschied ich mich für Bailey, da der Hannoveraner in letzter Zeit bei mir etwas zu kurz gekommen war und sich eine Runde im Wald zum entspannen verdient hatte! Da die Pferde inzwischen wieder in ihren Boxen standen beschlossen wir direkt vor den Boxen zu putzen statt nach draußen in die Kälte zum Putzplatz zu gehen. Gemeinsam putzen wir die Pferde, wobei Freya eindeutig am meisten zu tun hatte, da Fjörgyn, neben den Jungpferden, mit Kempa die Einzige war, die nicht geschoren und somit auch nicht eingedeckt war. Das lange Fell war von der matschigen Koppel verklebt und brauchte einige Zeit bis es wieder sauber war. Ich beschloss unterdessen Bailey etwas zu verwöhnen und machte ihm ein Hufbad nach welchem ich die Hufe noch mit dem Kräuterhuföl von Jessica, unserer Hufschmiedin, bestrich. Dann endlich war auch Freya fertig und wir sattelten. Bailey bekam die kürzlich neu gekaufte Schabracke unter den Sattel und farblich dazu passende Gamaschen. Schon beim losreiten musste ich feststellen, dass Bailey sehr gut drauf war und einen enormen Vorwärtsdrang hatte, das würde sicherlich ein Kopf an Kopf Wettrennen mit Sun auf der Galoppstrecke geben! Erstmal ritten wir aber im Schritt in den Wald hinein und entschieden uns für eine kleinere Runde, da die Kondition der Pferde momentan nicht die beste war. Schnell fanden wir eine Strecke zum traben, die wir direkt nutzten um die Pferde etwas aufzuwärmen und lockern. Auch mein Hengst baute nun etwas Anspannung ab und schnaubte ruhig, sodass ich die Zügel zum ersten Mal wieder etwas lockerer fassen konnte ohne, dass ich Angst haben musste, dass er durchgeht. Eine ganze Weile ging es so im flotten Trab daher, wobei wir einige Schrittpausen einlegten, bevor wir zum Highlight der Strecke kamen, der großen Galoppstrecke. Wir redeten gar nicht lange sondern ließen die Pferde einfach losgehen. Wie immer war es ein tolles Gefühl den Wind in den Haaren zu spüren und die donnernden Pferdehufe auf dem Boden zu hören. Wegen ihrer Größe hatten Sun und Bailey Fjörgyn bald schon abgehängt, wobei diese sich wacker schlug. Gegen Ende der Strecke hatte jedoch Sun eindeutig die Nase vorne, sie war doch um einiges schneller aus Bailey, auch wenn dieser sich komplett verausgabt hatte und sein bestes gegeben hatte. Fynn und ich warteten vor der Weggabelung noch auf Freya, die überglücklich mit Fjörgyn angetöltet kam. Sie war stolz auf die Stute, dass sie so gut mitgehalten hatte und anschließend noch einen tollen Tölt gezeigt hatte, die beiden waren einfach ein super Team! Im gemütlichen Schritt ging es dann zurück, damit die Pferde nicht zu stark schwitzten. Am Hof angekommen versorgten wir gemeinsam die Pferde und teilten die letzten vier Kandidaten auf, die noch bewegt werden mussten. Fynn würde Kempa etwas longieren, Freya ritt Elding eine kleine Runde im Gelände, bevor es dunkel wurde um die Stute kennenzulernen und für mich blieben noch Tasty und Ófeig über. Da es leider so schnell dunkel werden würde und ich demnach nicht mehr viel Zeit hatte beschloss ich Tasty ein wenig zu reiten und Ófeig dabei als Handpferd zu nehmen. Für die kleine Stute war das eine gute Abwechslung zu normalen Trainingsalltag und Tasty war dabei auch bewegt. Zuerst musste ich beide jedoch putzen, was einige Zeit in Anspruch nahm bevor ich beiden Pferden Glocken anlegte und Tasty sattelte. Anschließend ging ich mit beiden Pferden in die Halle und stieg auf. Da beide das Handpferdereiten kannten war es von den ersten Schritten an kein großes Problem, zwar musste ich Tasty ziemlich zurückhalten, doch auch hier kam ihm seine gute Dressurausbildung zur Hilfe, da er sich leicht versammeln ließ. Nach einer Weile trabte ich ruhig an und Ófeig töltete fleißig neben uns her. Die Stute war Naturtölterin und würde sicherlich mal toll zu reiten sein, doch bis dahin soll noch einige Zeit vergehen, da sie erst knapp zwei Jahre alt war. Im Trab ritt ich ein paar große Wendungen wie Zirkel und Schlangenlinien bevor ich einen Galoppversuch wagte. Tasty ließ sich gut regulieren und sprang recht versammelt an, die kleine Stute musste sich dagegen schon sehr anstrengen um mit ihren kurzen Beinen hinterher zu kommen. Nach dem Galopp lobte ich beide, trabte noch zwei Runden locker außen herum und führte sie dann gemeinsam trocken. Danach ging es zurück in den Stall, wo Fynn bereits wieder eingekehrt war und Kempa versorgte. Auch ich versorgte die beiden und stellte sie dann zurück in die Box. Fynn und ich fütterten dann noch die Pferde und machten das Kraftfutter fertig, als endlich auch Freya wieder zurück kam. Sie war von dem lieben Gemüt der Scheckstute begeistert und hatte den Ausritt genossen. Auch Elding schien zufrieden als sie neben den anderen schließlich in der Box stand und ihr Abendessen vertilgte. Für heute war soweit alles getan, sodass ich das Licht ausmachte, den Stall abschloss und zurück zum Wohnhaus ging.
    • jojomaus
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      Ausbildung Dressur von Klasse A auf L
      Mein Handy klingelte und am Ende der Leitung war Fynja und bat mich ihren Hengst in der L-Dressur auszubilden. „Die meisten Lektionen hat Tasty Ass schon drauf, er wird dir bestimmt nicht viel Arbeit machen.“ Das hörte sich interessant an und so sagte ich ihr zu. Zum nächst gelegenen Zeitpunkt machten wir uns einen Termin aus und so führte mich mein nächster Auftrag zu Fynja´s Hof.
      `Oh, ein kleiner Traum vom Paradies´, dachte ich als ich aus dem Auto stieg. Sogleich wurde ich auch freundlich von Fynja begrüßt, sie war ganz aufgeregt. „So kenne ich dich ja gar nicht“, lächelt ich sie an. „Ja, ich weiß. Tasty ist unglaublich und er soll endlich die Starterlaubnis für die L-Dresur erreichen. Aber du wirst wissen was ich meine wenn du ihn erst kennen gelernt hast.“ Der Hof war immer noch recht idyllisch und der braune Hannoveraner der auf dem Hof stand passte perfekt hier her. „Das ist er, Tasty Ass. Ich hab ihn schon zurecht gemacht.“ Verlegen fuhr sich Fynja durchs Haar. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und machte mich statt dessen mit dem Braunen bekannt. Klare, wache Augen blickten mich an und aufgeschlossen beschupperte er mich. „Er sieht toll aus“, hauchte ich. „So dann mal rann an die Arbeit.“ Sattel und Trense lagen schon bereit und ich schnappte mir eines nach dem anderen und tätigte die letzten Handgriffe um Tasty für das Training zurecht zu machen. „Ich glaub ich lasse euch beiden erst einmal alleine und stoße später zum Training dazu.“ Während Fynja in Richtung Stall davon ging nahm ich die Zügel und führte den Hannoveraner zur Reithalle.
      Dort angekommen stieg ich auf und begann mit dem aufwärmen. Ich war vorgewarnt das Tasty einen gut ausgeprägten Vorwärtsdrang besaß und nutzte dieses Wissen für die ersten Aufwärmübungen. Dem Hengst störte es überhaupt nicht das ein Fremder Reiter im Sattel saß und reagierte auf feinste Hilfen. Zuerst ritt ich einige Übungen zum aktivieren der Hinterhand und der Hengst wusste sie schon gut einzusetzen. Ich war positiv überrascht und erhöhte die Anforderungen schon ein wenig. Tasty lief in ruhiger und konstanter Anlehnung, ließ sich korrekt stellen und biegen und im Mitteltrab und -galopp war eine deutliche Rahmenerweiterung vorhanden. Lobend ging es an die nächste Lektion. Auch beim einfachem Galoppwechsel sprang er sauber an, ich fand einfach nichts auszusetzen an dem Hengst. Geschmeidig schwebten wir regelrecht durch die Halle und ich begann mit den ersten L-Anforderungen, welche der Hengst auch ohne weiteres meisterte. Selbst die versammelten Gangarten konnte Tasty aus dem FF. „Mann... mit dir hat man wirklich keine Arbeit“, murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Jetzt fehlten nur noch die Lektionen Kurzkehrt, Hinterhandwendung und Außengalopp. Ich begann mit dem Kurzkehrt und entwickelte diesen aus einer Volte heraus. Die Vorwärtsbewegung hielt ich auf und ließ den Hannoveraner seitwärts treten und diese Seitwärtsbewegung versuchte ich zu verstärken und eine Wendung zu entwickeln, bei der die Hinterhand einen Kreis beschrieb. Erstaunlich schnell verstand Tasty was ich von ihm wollte und ich lobte ihn dem entsprechend. Am Ende klappte es so gut das ich den Durchmesser der Wendung durch versammelten Trab und stärkeres Aufnehmen verkleinerte, ohne den Takt zu verlieren. Nach einer Entspannungspause gingen wir frohen Mutes und wieder voller Motivation an die Hinterhandwendung. Ohne Probleme nahm der Hengst meine Übungen an und schnell war auch diese Lektion gemeistert. Ich war mir ziemlich sicher das ich hier einen der nächsten Top Dressurpferde ritt und lobte Tasty fleißig. Ich weiß nicht ab wann Fynja wieder zu uns gestoßen war, aber sie beobachtete unsere Arbeit gespannt vom Rand aus und ich nickte ihr anerkennend zu. Kurz danach war auch schon der Außengalopp dran. Mit einigen vorbereitenden Übungen machte ich Tasty für die neue Lektion fit und steigerte die Anforderungen sobald die Übung vom Hengst verstanden wurde. Am Ende saß der Außengalopp so gut wie Perfekt. Begeistert lobte ich den Hengst und lenkte ihn zu Fynja. „Einmalig, du hast ihn wirklich gut Vorbereitet. Er ist definitiv bereit für die L-Dressur. Ich gebe auf jedenfall mein Ok dazu und wünsche Euch beiden viel Erfolg.“ Ich ritt den Hannoveraner noch entspannt trocken und bereitete ihn mit Fynja zusammen nach und hatten noch einigen Spaß zusammen. „Lasst von Euch hören, ich bin gespannt was Tasty noch alles Leisten wird. Bis bald.“
    • Svartur
      Die Suche beginnt…
      Das Erste was ich erblickte als ich aus dem Haus ging waren die vielen Sonnenstrahlen, die vom Himmel herab schienen. Reflexartig senkte ich meinen Blick zu Boden – so viel Sonne war ich eindeutig nicht mehr gewohnt! Doch es fühlte sich gut an die wärmende Kraft der Sonne zu spüren und zu sehen wie alles in ein goldgelbes Licht getaucht wurde. Viel zu lange hatte es nur Regen, Schnee und Kälte gegeben, sodass mich der seltene Anblick der Sonne nun noch fröhlicher stimmte. Doch nicht nur mir schien es so zu gehen, auch die Vierbeiner, die im Stall auf mich warteten liefen unruhig in den Boxen umher und schienen nur darauf zu warten endlich nach draußen auf die Koppeln zu dürfen. Als erstes erlöste ich Bailey und Tasty. Beiden nahm ich zum ersten Mal in diesem Jahr die dicke Winterdecke ab und ersetzte sie durch eine dünne Abschwitzdecke, anschließend folgten für beide noch ein Paar Hufglocken und dann brachte ich beide nach draußen. Die beiden sonst so artigen und ruhigen Hengste wurden schon einige Meter vor der Weide hibbelig und ließen sich nur mit Mühe halten. Auf der Weide angekommen war es mit der Geduld der Beiden endgültig vorbei, so schnell wie möglich streifte ich die Halfter vom Kopf und sah dann nur noch die Hintern der beiden Hengste, die vergnügt über die Weide bretterten. Lachend schloss ich das Weidetor und hängte die Halfter an den Haken, dann ging ich eilig zurück zum Stall und öffnete die Offenstalltür der drei Fohlen. Cody und Alesco preschten sofort hinaus und rannten den Gang entlang zur Koppel, Ófeig blieb noch eine Weile stehen, stürmte dann jedoch auch den anderen hinterer. Schnell schloss ich noch das Weidetor und machte die nächste Koppel auf, die von einem Gang, der zum Stalltrakt führt. Im Stall öffnete ich dann die Boxen von Fjörgyn, Sun, Kempa und Elding – die vier kannten den Weg nur zu gut und gingen direkt raus. Auch bei ihnen schloss ich das Tor und widmete mich dann zuletzt Glymur. Der Hengst hatte aktuell leider keinen Spielgefährten, da er sich mit Tasty und Bailey absolut nicht verstand. Wir hatten schon einiges probiert, doch meistens endeten die Versuche die drei Hengste zusammenzustellen nur in Keilerein – und die konnten wir wirklich nicht gebrauchen! Auch bei den Jungpferden wirkte er immer etwas verloren, sodass er sich doch alleine noch am wohlsten fühlte, auf Dauer konnte es so jedoch nicht weitergehen. Nun brachte ich ihn erstmal auf eine Koppel neben die beiden Warmblüter, sodass er Sichtkontakt zu den anderen hatte aber dennoch seine Ruhe behielt. Ich beschäftigte mich noch eine Weile mit ihm und kraulte ihn etwas bevor ich nochmal zurück ins Haus ging. Wie jede Woche schaute ich im Internet ob es Anzeigen für Islandpferdehengste gab, die zum Verkauf standen. Lustlos scrollte ich durch die Seiten und fand einfach keinen Hengst, der zu unserem Hof und Glymi passen würde. Ein paar Hengste sahen zwar auf den ersten Blick recht interessant aus, besaßen dann aber entweder kein gutes Gangwerk oder einen guten Charakter, waren schlichtweg zu weit entfernt oder sie waren mir einfach unsympathisch. Mit einem Seufzen klappte ich den Laptop schließlich zu und begab mich wieder nach draußen. Beim Anblick der zufrieden grasenden Pferde wurde ich schon wieder etwas fröhlicher und absolut motiviert bereitete ich am Außenputzplatz alles für das folgende Training vor. Neben einem Putzkasten brachte ich noch Bailey’s Trense, seine Gamaschen und eine Longe zum Putzplatz, damit ich später nicht nochmal zwischen Putzplatz und Sattelkammer hin- und herlaufen musste, dann holte ich den Hannoveraner auch schon von der Koppel. Wie immer kam er brav mit und blieb auch lieb stehen während ich ihn kurz überbürstete. Da er eingedeckt war musste ich nicht viel tun und begann schon kurz darauf ihn zu trensen. Anschließend folgten noch die Gamaschen bevor wir auch schon auf den Reitplatz gingen. Dort hakte ich die Longe ein und schickte Bailey auf die Zirkellinie. Der Hengst schien das Wetter zu genießen und trat im flotten Schritt an, sodass ich einige Male eingreifen musste, damit er nicht antrabte. Nach gut zehn Minuten fing ich mit der Trabarbeit an, zu viel wollte ich heute mit ihm nicht machen, da er die letzten Tage viel gearbeitet hatte und somit eine Pause verdient hatte. Es folgte noch eine kurze Galoppsequenz ehe ich das Training auch schon beendete und ihn noch etwas Schritt führte bevor er wieder zurück auf die Koppel zu Tasty durfte.
      Als nächstes waren die drei Jungpferde dran, die ich zu dritt in die Führmaschine bringen wollte. Cody und Ófeig kannten das Ganze schon, doch für Alesco würde es das erste Mal in der Führanlage sein, doch auch das musste er lernen, denn gerade an so warmen Tagen wie heute war ein wenig leichte Bewegung gut für die Pferde. Nacheinander putze ich alle drei, legte ihnen Hufglocken an und zog Cody noch eine Trense an. Inzwischen nahm der junge Hengst das Gebiss schon recht gut an und gewöhnte sich langsam an das Gefühl. Dann stellte ich zuerst Cody in sein Abteil in der Führanlage, ließ diese dann ein Stück weiter drehen, stelle Ófeig in das nächste Abteil und ging dann gemeinsam mit Alesco in das letzte der drei Abteile. Die erste Runde führte ich Alesco noch, der unruhig tänzelte. Es war ihm anzumerken, dass er noch nie in der Fünlage gewesen war, doch dank seiner beiden Freunde, die ebenfalls bei ihm waren wurde er schnell ruhiger, sodass ich schließlich aus der Führanlage gehen konnte um mich dem nächsten Pferd zu widmen.
      Dieses war Tasty Ass. Der Dressurnachwuchs hatte sich super entwickelt und baute auch immer mehr Kondition auf, wodurch er im ganzen Umgang jedoch auch etwas stärker und frecher wurde, sich jedoch mit leichten Ermahnungen gut händigen ließ. Da wir am Nachmittag noch einen großen Ausritt alle gemeinsam geplant hatten, bewegte ich auch ihn nur kurz. Ich longierte ihn wie Bailey zuvor, baute jedoch ein paar Cavalettis auf dem Zirkel ein um den Hengst etwas aufzuwecken und das Training effektiv zu gestalten. Tasty reagierte gut und aufmerksam, lediglich einmal ging er mir durch. Nachdem diese kleine Auseinandersetzung überwunden war lief er wieder wie ein Lämmchen und konzentrierte sich auf seine Arbeit. Nachdem ich ihn fertig versorgt hatte stellte ich ihn wieder zurück zu Bailey auf der Koppel, der sich sichtlich freute, dass sein Kumpel wieder da war. Bevor ich gleich mit Fynn und Freya ausreiten gehen würde holte ich die drei Jungpferde Alesco, Cody und Ófeig aus der Führmaschine. Wie ich es erwartet hatte war Alesco die restliche Zeit ruhig geblieben und hatte sich damit abgefunden, dass er sich bewegen musste. Ich stoppte die Anlage und brachte die Jungpferde dann nacheinander zurück auf die Weide. Hinter ihnen schloss ich das Tor sorgfältig und ging dann schnell ins Wohnhaus um Fynn und Freya Bescheid zu geben. Die beiden freuten sich, dass ich endlich fertig war und liefen sofort mit mir hinaus in den Stall.
      „Wer nimmt eigentlich wen?“, fragte ich noch schnell bevor wir gleich einfach irgendwelche Pferde geholt hätten. „Dass Fynn Sun nehmen wird ist ja wohl ziemlich klar, oder?“, erwiederte Freya nur grinsend. Auch ich musste lächeln, denn auch wenn Fynn es nicht zugeben wollte, man merkte ihm an, dass er sehr an der Stute hing und wohl nur sehr ungern einen von uns beiden auf sie drauf lassen würde. Fynn sagte nur: „Also wenn sie sonst keiner reiten möchte würde ich mich wohl erbarmen sie zu nehmen…nimmst du dann Fjörgyn Freya?“. Diese nahm das Angebot gerne an und ich teilte beiden noch mit, dass ich dann wohl Elding reiten würde und Kempa als Handpferd mitnehmen würde, da wir nachher wohl nicht mehr so viel Zeit haben würden um die Pferde noch alle zu bewegen. Gemeinsam holten wir die Stuten von ihren Koppeln und machten sie gleichzeitig fertig. Da wir vorhatten ans Meer zu reiten und dort auch etwas im Meer zu planschen lief ich bevor wir losritten nochmal schnell ins Wohnhaus und zog mir meinen Bikini an und warf mir nur schnell ein lockeres T-Shirt darüber. Auch die anderen beiden zogen ihre Badesachen an und gingen dann zurück zu den Pferden. Damit es beim reiten nicht scheuern würde verzichtete ich auf den Sattel und trenste dann nur mit einer Biothanetrense, damit kein Leder im Wasser zu Schaden kommen würde. Für Kempa reichte ein Knotenhalfter als Zäumung, da die Stute eh super lieb war und super als Handpferd lief. Dann ritten wir auch endlich los. Schon von Anfang an gestaltete sich der Ausritt sehr spaßig und wir lachten eine Menge – das gute Wetter wirkte einfach sofort! Schnell kamen wir dann auch am Meer an, welches nicht weit von unserem Hof entfernt lag. Dort angekommen trabten und galoppierten wir erst etwas am Strand bevor wir uns eine Abkühlung gönnten. Alle Pferde kannten das Wasser nur zu gut und stürzten sich sofort mit uns hinein. Ich stieg von Elding kurzerhand ab und warf mein T-Shirt noch schnell ans Ufer, damit das nicht nass werden würde. Elding und Kempa ließ ich alleine etwas am Strand, da ich mir sicher war, dass solange alle Pferde beisammen blieben sie nicht wegrennen würden. Es dauerte jedoch nicht lange bis Kempa und Elding mir in das kühle Nass folgten und selber etwas schwimmen gingen. Kurzerhand fingen Freya und Fynn noch eine Wasserschlacht an, zu der ich mich auch gerne gesellte. Allzu lange konnten wir leider doch nicht bleiben, da der Hof auch noch versorgt werden wollte und die Sonne leider noch immer früh unter ging. Dennoch hatten wir viel Spaß gehabt und auch auf dem Heimweg wurde viel gelacht. Zurück am Hof versorgten wir die Pferde und rieben sie trocken, beziehungsweide nacheinander brachten wir diese auch ins Solarium damit sie komplett trockneten und wir sie anschließend wieder eindecken könnten. Nur Elding war nicht eingedeckt und konnte somit direkt wieder auf die Weide.
      Fynn und Freya kümmerten sich um die übrigen drei, sodass ich mich schon Glymi widmen konnte. Da die Sonne schon langsam unterging machte ich mit ihm nur etwas Freiarbeit, bei der ich einige Zirkuslektionen wiederholte und weiter am Liegen arbeitete. Auch einige Trailhindernisse wie das Stangen-L bauten wir in die Arbeit ein, sodass sich diese vielseitig und abwechslungsreich gestaltete. Nach einer halben Stunde war ich fertig und brachte Glymi zurück auf die Koppel. Mein nächster Weg führte nun in den Stall, wo Freya und Fynn heute den Stalldienst übernommen hatten, sodass alle Boxen schon sauber gemistet waren und ich nur noch füttern musste. Neben dem normalen Rauffutter verteilte ich auch die einzelnen Kraftfutterportionen in die Tröge, damit alle Pferde bestens versorgt waren. Als letztes holte ich alle Pferde von der Koppel wieder zurück in den Stall, schloss diesen ab und ging dann in das Wohnhaus um dort gemeinsam mit den anderen beiden nochmal nach einem Freund für Glymur zu suchen, die Hoffnung stirbt schließlich nie.
    • Svartur
      Ein Ende der Suche?


      „Fyyyyyyyyyynn, kommst du mal bitte?“, rief ich laut während ich vor dem Computer saß. Etwas genervt kam er zu mir und erblickte recht schnell den Grund warum ich ihn gerufen hatte. Ich hatte eine Verkaufsanzeige geöffnet, die von einer jungen Frau stammte, die bei mir bereits einige Pferde erfolgreich trainiert hatte. Sie wollte aus Zeitmangel so gut wie alle ihre Pferde abgeben, darunter auch ein Trakehner Scheckhengst, der mir durch seine auffällige Zeichnung ins Auge gesprungen war. Eigentlich hatte ich weiterhin nach einem Kumpel für Glymur gesucht, und die Anzeige erst weggecklickt, konnte dann jedoch einfach nicht wiederstehen und hatte mir die Anzeige näher angeguckt, was dazu führte, dass ich umso begeisterter von dem Hengst war. Fynn dagegen war es aktuell noch absolut nicht, eher im Gegenteil. „Warum willst du noch einen Trakehner kaufen? Wollten wir nicht eigentlich nach einem Isländer Ausschau halten? Irgendwann sind unsere Ställe voll..:“, sagte Fynn leicht verärgert. Nach einigem guten Zureden hatte er sich zumindest für eine Besichtigung bereitschlagen lassen, sodass ich die Besitzerin anrief und wir kurz darauf losfuhren und ihn anschauten. Nach einer guten halben Stunde Fahrt hatten wir das Ziel erreicht und wurden direkt von der netten Besitzerin begrüßt. Sie hatte Jacson bereits auf Hochglanz geputzt und führte uns zu ihm. Der Hengst schaute uns freundlich entgegen und genoss die folgenden Streicheleinheiten sichtlich. Wir redeten ein wenig über die Qualifikationen und Begabungen des Hengstes bevor ich anfing ihn zu satteln. Das Satteln wollte ich auf jeden Fall selbst übernehmen um eventuelle Verhaltensauffälligkeiten hierbei festzustellen. Das einzige Auffällige jedoch war ein gut sitzender Sattel und ein aufmerksames Pferd, welches jedoch brav stillstand. Fynn’s Interesse hatte der Hengst langsam auch geweckt, sodass er sich unterdessen die Hufqualität und das Gebäude des Hengstes näher anschaute. Anschließend gingen wir in die Reithalle wo ich ihn in Ruhe probe ritt, erst etwas dressurlastiger und zum Abschluss noch ein paar Sprünge. Der Hengst war sehr fein im Maul und sensibel am Schenkel, was es einerseits etwas kompliziert gestaltete ihn zu reiten aber andererseits auch ein absolutes Vergnügen war da eine kleinste Hilfe reichte und sofort reagierte Jacson willig. Zum Schluss setzte sich noch Fynn auf ihn und ritt eine kleine Runde ins Gelände um zu testen wie er sich dort verhalten würde. Nach einer guten viertel Stunde kam er leicht grinsend zurück und erzählte mir, dass alles prima war. Ich war sehr erleichtert, dass auch Fynn ihn scheinbar überzeugend fand und befand mich schon kurz danach in den Verhandlungsgesprächen mit der Besitzerin. Wir einigten uns schnell auf einen Preis und beschlossen dann Jacson sofort mir zum Gestüt zu nehmen, da wir einen Hänger dabei hatten und somit nicht zwei Mal fahren mussten. Gemeinsam verluden wir ihn, verabschiedeten uns von der Besitzerin und fuhren dann zurück nach Hause. Auf der Fahrt war Fynn noch immer etwas still, schien jedoch nicht mehr ganz so verärgert über den Kauf zu sein, schließlich würde er sicherlich auf sein Vergnügen mit dem Hengst haben und ihn auch auf dem ein oder anderen Turnier vorstellen können. Zurück am Hof luden wir Jacson sofort aus und ich brachte ihn auf eine der Koppeln neben Tasty und Bailey, mit denen er später mal zusammenstehen würde. Danach lief ich sofort zu Freya und teilte ihr mit, dass sie bitte eine Box fertig machen sollte für den Neuankömmling. Sie war sehr überrascht schließlich war kein Pferdekauf geplant gewesen doch nach einem kurzen Blick auf die Weide zu dem Hengst freute sie sich sehr auf das neue Pferd und kümmerte sich um die Box.


      Ich wollte nun auch mit der Alltagsarbeit beginnen und machte mich auf den Weg zu Glymur. Weit kam ich jedoch nicht bevor mein Handy klingelte. „Hallo Fynja, ich bin’s Jessica. Sag mal du fandest doch immer Snoppa so toll, oder?“, klang es von meiner Hufschmiedin und Freundin. „Ähm ja, wieso denn?“, entgegnete ich ihr leicht verwirrt, schließlich war die Stute immer einer ihrer absoluten Lieblinge gewesen und ich wusste nicht ganz warum sie mich anrief. „Möchtest du sie eventuell bei dir aufnehmen? Ich finde leider einfach keine Zeit für sie und sie ist viel zu schade um nicht weiter gefördert zu werden.“, sagte sie als nächstes. Das Telefonat dauerte nicht allzu lang, für mich war schnell klar, dass Snoppa zu uns ziehen würde, sie war wirklich eine bildschöne Stute und ich hatte bereits die Möglichkeit gehabt sie zu reiten, auch dort war sie einfach traumhaft. Sofort vereinbarte ich mit Jessica eine Uhrzeit um sie abzuholen und sagte dann Fynn Bescheid. Gegen die Stute hatte er absolut nichts einzuwenden, denn auch er war von ihr und ihrem Können überzeugt. Gemeinsam hängten wir wieder an und bereiteten ein Heunetz vor. Bevor wir losfuhren gab ich noch Freya Bescheid, dass sie direkt beide Boxen vorbereitete und dann fuhren wir los. Schnell waren wir am Hof von Jessica angelangt, wo uns leider nicht viel Zeit zum quatschen blieb da wir Zuhause noch alle Pferde versorgen mussten. Snoppa verhielt sich wie gewohnt brav beim verladen und stand auch während der Fahrt ruhig im Hänger. Bald waren wir wieder zurück am Hof, wo ich die Stute auslud und ihre Box brachte wo sie sich etwas von der stressigen Fahrt erholen sollte.


      Fynn hängte den Hänger wieder ab und kam dann zu mir an die Box, wo wir gemeinsam Snoppa beobachteten. Sie war etwas unruhig fing jedoch schnell an am Heu zu mümmeln, sodass ich beschloss, dass wir sie alleine lassen könnten und ich mit den nächsten Pferden weitermachen konnte. Da der Tag inzwischen leider schon etwas fortgeschritten war würde ich keine Zeit mehr für alle Pferde haben, sodass ich beschloss mir für die Fohlen eine andere Beschäftigung auszudenken. Vor kurzem erst hatte ich einen großen, bunten Gymnastikball gekauft, der sich hervorragend für Pferdefußball eignete, aber mit dem bestimmt auch die Kleinen Spaß haben würden. Ich brachte den Ball auf das große Sandpaddock und holte dann zuerst Cody und Alesco. Beide waren inzwischen schon im Jungpferdealter angelangt doch noch sehr verspielt und jugendlich, sodass sie bestimmt Spaß an dem neuen Gegenstand finden würden. Zuerst jedoch putze ich sie gründlich und säuberte die Hufe, dann ging es für beide auf das Sandpaddock. Cody scheute im ersten Moment etwas vor dem Ball, doch Alesco ging mutig voran und stupste den Ball vorsichtig an. Auch er sprang erschrocken zur Seite als der Ball sich daraufhin bewegte. Ich stand lachend am Rand und schaute den Beiden kurz zu bevor ich noch Ófeig aus dem Stall holte. Schnell putzte ich die kleine, braune Stute und stellte sie dann zu den beiden anderen. Diese hatten inzwischen die Angst vor dem Ball verloren und tobten ausgelassen damit über das Paddock. Für Ófeig war es nun leichter sich an den Ball zu gewöhnen, da die anderen beiden ihr vermittelten, dass vom Ball keine Gefahr ausging. Es dauerte nicht lange und alle drei galoppierten gemeinsam mit dem Ball durch die Gegend. Am liebsten hätte ich ihnen Stunden zugeguckt doch leider wartete noch einiges an Arbeit auf mich.


      Schon am Vormittag hatten Fynn, Freya und ich eigentlich einen Ausritt ans Meer mit den drei Isländerstuten geplant, doch daraus wurde wegen Jacson und Snoppa morgens nicht. Da wir alle drei jedoch noch Lust auf den Ausritt hatten holten wir nun Elding, Kempa und Fjörgyn uns dem Stall und putzen sie in Ruhe. Wie gewohnt saß jeder auf seinem Lieblingspferd, sodass Fynn Fjörgyn reiten würde, Freya würde Kempa nehmen und für mich blieb dann noch Elding übrig, was mich freute, da ich die Stute sehr gerne hatte und sie ja auch erst seit kurzem wieder bei uns war. Durch den Fellwechsel waren wir einige Zeit mit dem Putzen beschäftigt bevor es an das Satteln ging. Ich trenste Elding nur, da wir es noch nicht geschafft hatten einen Sattler herzubestellen seit sie angekommen war und ich ihr keinen halbwegs passenden Sattel zumuten wollte – wenn sollte da ein Fachmann drauf schauen und ihr einen ordentlichen Sattel anfertigen. Die anderen beiden waren jedoch auch schnell fertig, sodass wir bald losritten. Glücklicherweise lag der Hof nicht weit vom Meer entfernt, sodass wir nach gut zehn Minuten am Strand ankamen. Wir genossen das schöne frühsommerliche Wetter mit einigen, längeren Galoppstrecken. Es war einfach schön den Wind in den Haaren zu spüren und auch gerade Elding vermittelte mir ein enormes Gefühl von Kraft und Sicherheit, obwohl wir ohne Sattel unterwegs waren. Vollkommen zufrieden kamen wir nach einer guten Stunde zurück an den Hof, wo wir die drei Stuten noch etwas gemeinsam auf die Koppel brachten.


      Da es langsam schon dunkel wurde mussten wir auch die restlichen Pferde untereinander aufteilen, damit alle die verdiente Bewegung bekommen würden. Freya würde noch etwas Sun longieren, Fynn würde etwas Springen trainieren indem er Bailey in der Halle ritt und ich longierte Tasty. Glymur brachte ich unterdessen auf das Laufband, damit auch er seine tägliche Bewegung bekam. Während Freya und Fynn schon ihre Pferde fertig machte holte ich die Jungpferde vom Sandpaddock rein. Sie waren noch immer fleißig am spielen, doch langsam war es genug, sonst würde der Ball irgendwann langweilig werden. Schnell waren die drei in ihren Offenstall gebracht, sodass ich mich ganz Tasty widmen konnte. In letzter Zeit hatten wir viel mit ihm an der Dressur gearbeitet, sodass lockeres Longieren oder Bodenarbeit öfter auf der Strecke geblieben waren. Umso mehr freute er sich nach dem ausgiebigen putzen und anlegen des Kappzaums, als er sich an der Longe mal nach Herzenslust austoben durfte. Ich ließ ihm die Freiheit und ließ ihn etwa fünf Minuten bockend umher rennen- das hatte er sich nach den strengen Trainingswochen verdient! Anschließend arbeitete ich ihn jedoch noch ernsthaft und nutze meine Einwirkung durch den Kappzaum um eine Stellung und Biegung herzustellen. Nach gut einer halben Stunde waren wir fertig, sodass ich ihn zurück in die Box brachte. Auch Freya war mit Sun fertig und erzählte mir, dass es Sun heute sehr schwer gefallen war die richtige Stellung zu finden und den Hals fallen zu lassen – daran würden wir wohl in der nächsten Zeit noch arbeiten müssen. Fynn brauchte mit Bailey noch etwas, sodass ich Freya und ich alleine anfingen die restlichen Pferde wieder von den Koppeln in den Stall zu bringen und das Kraftfutter für alle Pferde zu mischen. Kaum hatten wir das Futter in den Trögen verteilt kam auch Fynn zu uns. Er war total begeistert vom Training mit Bailey – dem merkte man einfach seine sehr gute Ausbildung und seinen tollen Charakter an, nicht umsonst war er einer meiner absoluten Lieblinge und noch dazu mein erfolgreichstes Pferd! Fynn kümmerte sich nun um die Heufütterung während ich mich nochmal speziell Jacson und Snoppa widmete. Snoppa war noch immer etwas unruhig, wobei sie sich wohl einleben würde. Jacson dagegen schien sich schon recht wohl zu fühlen und ließ sich gerne streicheln – die nächsten Wochen und Jahre mit den beiden würden sicherlich viel Spaß bringen! Als Fynn fertig war gingen wir alle gemeinsam ins Wohnhaus um dort noch etwas zu kochen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
    • Svartur

      Ein schöner Sommertag

      Genussvoll räkelte ich mich im Bett ehe mein laut schrillender Wecker mich daran erinnerte, dass es Zeit war aufzustehen. Ich zog mir schnell etwas an und tapste dann die Treppe hinunter in die Küche, wo bereits eine komplett ausgeschlafene Freya wartete. „Na Fynja, du siehst noch was müde aus…“, sagte sie zu mir. Lachend bejahte ich und machte mir dann gemeinsam mit ihr Frühstück. Nach einer Tasse Kaffe und frischen Brötchen merkte ich wie mein Körper langsam wach wurde und verließ voller Tatendrang das Haus. Fynn war wie jeden Morgen bereits am füttern und begrüßte mich nur kurz. Ich genoss die Ruhe bei den Pferden und beschloss schnell Tasty Ass für einen Ausritt fertig zu machen. Die Sonne war gerade erst am aufgehen, sodass ich wenn ich mich beeilte im Sonnenaufgang eine Runde reiten gehen konnte. Der Hengst freute sich sichtlich schon früh morgens etwas tun zu dürfen und folgte mir willig aus der Box heraus. Glücklicherweise war er nicht sonderlich dreckig, sodass ich ihn nur schnell mit einer Wurzelbürste überputzte, die Hufe auskratzte, Mähne und Schweif kämmte und ihn dann trenste. Zu guter Letzt holte ich noch meinen Helm und legte Tasty Gamaschen und Streichkappen an, damit er sich während des Ausritts nicht verletzten konnte. Auf einen Sattel verzichtete ich ausnahmsweise, da es schon ohne dass die Sonne viel schien, sehr warm war und ich vor hatte eine Runde zum Strand zu reiten. Ich suchte den schnellsten Weg zum Strand und genoss dort angekommen den Sonnenaufgang. Tasty war ebenfalls total zufrieden und flott unterwegs, sodass ich einen flotten Galopp am Strand einlegte. „Was es doch für ein Glück war hier leben zu dürfen..“, schoss es mir durch den Kopf während Tastys Hufe auf den weichen Sandboden donnerten. Langsam ging Tasty die Kraft etwas aus, sodass ich in durchparierte und ihn etwas zum Wasser lenkte. Der Hengst liebte es im Wasser zu planschen und fing prompt an im Wasser zu scharren, was dazu führte, dass wir beide klatschnass wurden. Lachend schickte ich ihn noch etwas weiter ins Wasser und ritt ein Stück durch das Wasser. Die Sonne stieg unterdessen immer höher und tauchte den Strand in ein schönes Zauberlicht. Da ich heute noch viel zu tun hatte drehte ich aber um und ritt im Schritt und Trab zurück zum Hof. Dort angekommen spritze ich Tasty noch mit dem Schlauch ab und brachte ihn dann mit einer Fliegenmaske ausgestattet auf die Koppel.

      Auch die anderen Pferde waren bereits von Freya rausgelassen worden, sodass ich ein Stück zur Koppel laufen musste ehe ich mir das nächste Pferd holen konnte. Da es noch angenehm kühl war beschloss ich die Sportpferde etwas zu trainieren. Hierzu gehörte Bailey, den ich mir als erstes schnappte und zum Putzplatz führte. Dort angekommen putzte ich ihn gründlich und sattelte ihn anschließend. Da er demnächst nochmal ein paar Dressurprüfungen laufen sollte nahm ich sein Dressuroutfit und zog dann mir selbst noch Stiefel und Helm an ehe ich mit ihm die Reithalle ging. Dort war es schön schattig und dementsprechend relativ kühl, was ein Training ermöglichte. Nach dem Aufsteigen ritt ich zunächst einige Runden am langen Zügel im Schritt ehe ich die Zügel langsam aufnahm und anfing Schenkelweichen und Schulterherein zu gehen. Bailey arbeitete gut mit, sodass ich bald schon in den Trab wechselte. Der Hengst ging fleißig vorwärts und dehnte sich im flotten Tempo schön an das Gebiss heran. Ich begann mit großen Zirkeln und Schlangenlinien, die ich nach und nach verkleinerte. Nach dem ersten Galopp verkürzte ich die Zügel und versammelte Bailey etwas im Trab. Prompt kam der Hengst in eine schöne Aufrichtung und ich begann das Seitengängeprogramm aus dem Schritt im Trab weiter zu machen. Der Hengst stand gut an den Hilfen und konzentrierte sich auf mich, sodass ich keine große Galopptour noch einlegte, sondern das Training bald schon beendete, schließlich war er inzwischen schon sehr warm. „Super gemacht Großer, in der Form können wir uns sehen lassen!“, sagte ich abschließend als Lob ehe ich abstieg und Bailey wieder an den Putzplatz brachte. Hier sattelte ich ihn in Ruhe ab, gab ihm zwei Möhren als Belohnung und brachte ihn dann wieder auf die Koppel.

      Von dort nahm ich direkt Snoppa mit und brachte sie zum Putzplatz. „Na meine Kleine, wie geht’s dir so? Geht es noch mit der Hitze?“, fragte ich in die Stille hinein bevor ich schnell anfing sie zu putzten. Die Stute war etwas unruhig, was allerdings verständlich war, da Fynn gerade mit dem Traktor Ballen über den Hof transportierte und dabei einen Heiden Lärm machte. Zudem lebte Snoppa ja noch nicht allzu lange bei uns, wobei sie sich gut in die Herde integriert hatte. Trotzdem beeilte ich mich und ließ auch beim Satteln keine unnötige Zeit verstreichen. Auch mit ihr führte der Weg in die Reithalle, da für sie noch eine halbe Turniersaison anstand. Erst letztes Wochenende waren wir mit ihr und Kempa unterwegs gewesen, für Fynn war es das erste Turnier bei den Isländern und dementsprechend war er aufgeregt gewesen, was sich leider auf Kempa übertrug. Die Stute war zu angespannt gewesen um den Trab zu finden und hatte somit eine Platzierung verpasst – nächstes Mal würde es sicher besser werden! Snoppa dagegen hatte sich bestens angestellt, es war für sie das erste große Turnier und sie meisterte es mit Bravour, sodass wir am Ende in der Töltprüfung den ersten Platz belegen konnten. Glücklich dachte ich an das Wochenende zurück während ich sie im Schritt warm ritt. Nach einigen Runden konzentrierte ich mich wieder voll und ganz auf Snoppa und begann sie etwas locker zu traben und zu galoppieren. Anschließend fing ich mit dem Tölttraining an, welches für die Stute momentan am wichtigsten war. Wir ritten verschiedene Tempiwechsel und übten vor allem das starke Temo Tölt, in dem die Stute noch immer etwas die schöne Haltung verlor. Snoppa arbeitete gut mit, auch wenn sie phasenweise etwas unkonzentriert war. Nach einer guten Sequenz beendete ich das Training, lobte die Stute und stieg dann ab. Nachdem sie fertig versorgt war brachte ich sie wieder zurück auf die Koppel.

      Langsam brannte die Mittagssonne vom Himmel, sodass ich nun beschloss nur die Pferde zu arbeiten, die etwas weniger Arbeit hatten und sich somit in der Hitze nicht überanstrengen würden. Zu den Pferden gehörten Alesco und Cody, die ich nun gemeinsam von der Weide holte. Beide waren zu gesunden und kräftigen Hengsten herangewachsen, die momentan auf das Einreiten vorbereitet wurden. Nachdem ich beide geputzt hatte rief ich schnell Freya auf dem Handy an. „Du..hast du eventuell Lust Cody etwas zu longieren? Dann könnten wir beide gleichzeitig machen!“, sprach ich in das Handy hinein. Freya freute sich auch mal etwas mit den Jungpferde arbeiten zu dürfen und kündigte an direkt rauszukommen. Ich legte Cody trotzdem schonmal den Longiergurt und Trense an und hakte die Ausbinder an den Longiergurt, damit Freya gleich direkt starten konnte. Alesco war schon etwas weiter in der Ausbildung, sodass er bereits mit der Doppellongenarbeit vertraut war. Er bekam ebenfalls Longiergurt und Trense angelegt, zusätzlich jedoch noch ein Paar Gamaschen. Während ich diese anlegte kam auch bereits Freya, die für uns beide Longen holte und dann gingen wir in die Reithalle. Wir verteilten uns auf die beiden Longierzirkel und begannen mit der Arbeit. Freya sollte Cody erstmal etwas locker in allen Gangarten aufwärmen, was sie auch befolgte. Ich versuchte mich auf Alesco zu konzentrieren und übte weiterhin an der Lenkung. Bremsen über die Doppellonge war kein Problem mehr, doch gerade ein engeres Abwenden fiel dem Scheckhengst noch sehr schwer. Im Schritt ging es nach einer Zeit sehr gut, sodass ich mit Volten im Trab anfing. Diese filen noch sehr groß aus, doch langsam verstand Alesco das Grundprinzip und bemühte sich sehr meinen Hilfen zu folgen. Nebenan sah ich wie Freya die Ausbinder locker in das Gebiss einhakte und dann wieder anfing Cody weiter zu arbeiten. Der Junghengst machte sich gut und fing mit den Ausbindern an den Weg nach unten zu suchen, so wie es sein sollte. Auch Alesco kam immer wieder in eine schöne Dehnungshaltung und begann im Rücken locker mitzuschwingen. Im Galopp forderte ich noch keine schwierigen Wendungen, hier sollte er erstmal generell lernen auf der Zirkellinie das Gleichgewicht zu halten und ordentlich durchzuspringen. Abschließend folgten noch ein paar Volten im Trab bevor ich die Doppellonge aushakte und ihn etwas Schritt führte. Auch Freya hatte Cody die Ausbinder längst rausgenommen und longierte ihn noch etwas locker im Schritt. Nachdem die Atmung der beiden wieder komplett ruhig war beendeten wir auch das Schrittführen und versorgten beide gemeinsam. Für die Jungpferde ging es nun zurück in den Offenstall, da die beiden auf ihrer Wiese keinen Unterstand hatten und sich somit nicht in den Schatten stellen konnten, gegen Abend würden sie aber nochmal nach draußen auf die Koppel dürfen.

      Die nächste Stute, mit der ich arbeiten wollte war Elding. Die Stute befand sich momentan in einer Turnierpause, sodass für sie nur leichteres Training anstand bis die Saison vorbei war und alle Pferde wieder in das normale Wintertraining starten würde. Ich holte sie von der Koppel, putzte sie gründlich und fing dann an sie auf das Training vorzubereiten. Zuerst legte ich ihr den Hufschutz an, darauf folgten Gamaschen und ein Kappzaum. Komplett ausgestattet gingen wir nun in die Reithalle, die heute bereits mehrfach besucht hatte. Dort legte ich auf einen Zirkel verteilt mehrere niedrige Bodenstangen und Cavalettis hin ehe ich anfing Elding aufzuwärmen. Die Stute war etwas träge, was aber sicherlich an dem Wetter lag. Nachdem sie einige Runden in Schritt, Trab und Galopp gedreht hatte wechselte ich vom einen Teil der Halle in den, wo ich die Stangen aufgestellt hatte. Im flotten Trab schickte ich Elding über die Stangen und sofort wurde die Stute etwas wacher und aufmerksamer. Im ersten Versuch tapste sie auf eine der Stangen und verlor sofort den Takt, doch beim nächsten Mal achtete sie mehr auf die Anordnung und schwebte nahezu hinüber. Der Kappzaum half ihr den Hals fallen zu lassen und durch die Stangen schwang sie locker mit und fing an mit den Hinterbeinen gut über den Abdruck der Vorderbeine hinüber zu treten. Nun vergrößerte ich den Zirkel etwas, damit Elding um die Stangen herum gehen konnte und ließ sie auf beiden Händen galoppieren bevor ich sie zum Abschluss noch zwei Mal auf jeder Hand über die Stangen laufen ließ. Dann zog ich ihr den Kappzaum aus und fing an die Stangen alle wieder zu verstauen. Elding nutzte die Gelegenheit frei in der Halle laufen zu dürfen und fing sofort an nach einem Wälzplatz zu suchen, den sie schnell fand. Bald schon hatte ich sie wieder an meiner Seite stehen, lediglich nun ziemlich paniert. Lachend sagte ich: „Na Mäuschen, findest du das schön dich so dreckig zu machen? Das muss ich schließlich alles gleich wieder sauber putzen!“. Doch übel nehmen konnte ich ihr das nicht, schließlich hatte ich sie ja selber losgemacht damit sie sich wälzen konnte. In Ruhe versorgte ich die Stute noch und brachte sie dann zur Koppel.

      Um mir bei der Hitze einen Weg zu sparen brachte ich direkt von der gleichen Koppel ein weiteres Pferd mit, die Stute Kempa. Nach dem eher mißlungenen Turnierstart mit Fynn wollte ich mir die Stute heute unterm Sattel nochmal etwas genauer anschauen. Dennoch war ich mir ziemlich sicher, dass es nicht an der Stute gelegen hatte sondern lediglich an der Fynn’s Nervosität. Dieser Vermutung stimmten sowohl Fynn selber als auch Freya zu, aber dennoch wollte ich sie mir vorsichthalber mal anschauen, nicht dass ihre Verspannungen eine andere Ursache hatten. Beim Putzen war Kempa wie gewohnt die Ruhe selbst und störte sich auch nicht daran, dass ich ihr die Wirbelsäule entlang strich und an verschiedenen Stellen des Rückens etwas Druck ausübte um zu schauen ob dort eventuell Blockaden saßen. Nachdem dies ohne Bedenken ablief sattelte und trenste die Stute, saß auf und ritt dann mit ihr zur Ovalbahn. Nach einigen Runden im Schritt töltete ich sie zunächst an um sie etwas lockerer und geschmeidiger zu bekommen, was schon bald glückte. Zunächst waren ihre eher kurzen, aber hohen Bewegungen etwas ungewohnt, da ich sie schon länger nicht mehr geritten war und die Isis für die ich zuständig war über mehr Raumgriff statt akzentuierten Gängen verfügten, doch schnell gewöhnte ich mich auch hier dran. Nach zwei Runden auf der großen Ovalbahn im Galopp parierte ich erneut durch zum Schritt und versuchte Kempa anzutraben. Sie zögerte kurz, sodass ich schon unsicher war, doch dann sprang sie wie gewohnt in den Trab. Ich übte noch einige Male den Übergang und Kempa arbeitete jedes Mal gut mit und sprang richtig an. Anschließend töltete ich sie noch etwas im starken Tempo bevor ich sie zufrieden lobte und zurück zum Putzplatz brachte. Dort wartete bereits Fynn ungeduldig und war froh zu hören, dass es Kempa super ging und es nur an seiner eigenen Aufregung gelegen hatte – da würde sich schließlich Routine entwickeln! Um ein wenig Zeit zu sparen versorgte er die Stute dann und ich ging schon weiter zum nächsten Pferd.

      Dieses war eine weitere Isländerstute, Fjörgyn. Die Stute war noch sehr jung und hatte bereits zwei Turnierstarts hinter sich, einmal in einer einfachen Springprüfung, die in der Nähe stattgefunden hatte und bei der sie direkt den zweiten Platz belegt hatte und einmal bei einer Futuryprüfung für Gangpferde, wo sie siegte. Die Stute hatte jetzt ihre Grundausbildung gemeistert und war alt genug langsam in das Turnierleben einzutauchen, weswegen wir momentan vor allem an ihrer Konzentration und Kondition arbeiteten. Zunächst putzte ich sie jedoch flott und sattelte sie dann bevor ich sie zur Ovalbahn führte und dort aufstieg. Wie immer war sie anfangs etwas hektisch, beruhigte sich jedoch schnell. Ich wärmte sie gründlich in allen drei Grundgangarten auf und fing dann zunächst mit etwas Galopptraining an. Hierzu galoppierte ich sie auf jeder Hand drei Runden auf der großen Ovalbahn, wobei ich versuchte sie zu versammeln und an den Zügel zu reiten. Aufmerksam achtete sie auf meine Hilfen und setzte es größtenteils so um wie ich es mir gewünscht hatte. Anschließend folgte das Tölttraining, welches ihr absoluter Glanzberreich war. Sie ging flott vorwärts und ging mit viel Raumgriff und stets im Takt weiter. Ich baute Tempounterschiede ein und versuchte zum Ende hin noch etwas starkes Tempo herauszureiten, was ihrem Alter entsprechend noch nicht ausgebildet war. Im starken Tempo tauchten immer mal wieder Galopprollen auf, doch Fjörgyn bemühte sich sehr, sodass ich sie schließlich lobte und dann in einer kleinen Runde im Gelände trocken ritt. Dann versorgte ich sie und brachte sie wieder auf die Koppel.

      Als letzte Stute war nun Sun an der Reihe. Die Stute erwartete bereits jemanden, der sich um sie kümmerte, war jedoch leicht irritiert, dass nicht wie sie es gewohnt war, Fynn kam sondern ich. Dennoch kam sie willig mit mir, was allerdings nur ein Zeugnis aus viel Arbeit war, die Fynn, Freya und ich in die Stute gesteckt hatten. Dennoch freuten mich dann gerade solche Momente, die die ganze Arbeit wett machten. Um die Stute jedoch nicht mit einer zu fremden Situation zu konfrontieren beschloss ich sie nur etwas zu baden. Das Wasser kannte sie und nahm es dementsprechend gelassen hin. Ich wusch sie einmal komplett ab und shampoonierte sie dann gründlich ein bevor ich wieder den gesamten Schaum ausspülte. Auch Schweif und Mähne wurden mitgewaschen bis die Scheckstute endlich wieder weiß war – meiner Meinung nach hatte sie eindeutig zu viel weiß um ein solcher Drecksspatz zu sein. Und wie sollte es anders sein, so wälzte sie sich prompt wieder als ich sie zurück zur Koppel brachte. Ich lachte jedoch nur und machte mich auf den Weg zum letzten Pferd.

      Der Abend dämmerte nun langsam und ich beeilte mich als letztes noch Glymur zu holen. Der Hengst war einer meiner absoluten Lieblingspferde – und so sehr ich die Arbeit mit ihm liebte, heute würde ich es einfach nicht schaffen ihn noch zu reiten. Dennoch nahm ich mir beim Putzen Zeit für ihn und legte noch ein paar Kuscheleinheiten ein bevor ich ihn in die Führanlage brachte. So hatte er zumindest etwas Bewegung und ich konnte unterdessen etwas anderes machen. Glymur ging ohne Probleme in eine Parzelle hinein und ging fleißig los als ich die Führanlage startete. Ich kümmerte mich unterdessen gemeinsam mit Freya darum alle Pferde wieder in die Ställe zu bringen während Fynn bereits Futter verteilte. Nach einer guten dreiviertel Stunde waren wir fertig und auch Glymur war bereit um wieder in seine Box zu kommen. Ich holte ihn aus der Anlage, putzte ihn nochmal kurz über und brachte ihn dann in den Stall. Als alle Pferde genüsslich am Heu mümmelten, verteilten wir zuletzt noch das Kraftfutter für die Pferde, bevor wir das Licht ausmachten und den Stall abschlossen.
    • AlfurElfe

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      Tasty Ass Dressur M → S | 3717 Zeichen | © Seimure

      „Was steht in der nächsten Woche auf dem Plan?“, fragte ich, während ich mit Bella im Büro saß. „Estland. Fynja hat vier Pferde angemeldet. Ich mache Amável und Fjörgyn. Nimmst du Tasty Ass und Snoppa?“, antwortete Bella, während sie die E-Mail mit den Aufträgen öffnete. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich mir den Auftrag durchlas. „Immer gerne“, sagte ich.

      Drei Tage später standen wir auf dem Hof von Fynja Klàradottir. Wie ich herausgefunden hatte, gab es auch hier viele Isländer, was mir den Hof gleich etwas bekannter vorkommen ließ. Nachdem wir von Fynja begrüßt worden waren und unsere Sachen im Haus waren, zeigte sie mir die Pferde. Wir holten Tasty Ass, einen Hannoveraner-Hengst, vom Paddock und banden ihn auf dem Hof an. Schon beim Putzen merkte ich, dass der Hengst offenbar sehr neugierig und verschmust war, denn er rieb immer wieder den Kopf an meinen Arm und musste jede Bürste inspizieren, ehe sie ihn putzen durfte. Nach einer Viertelstunde war Tasty Ass von Kopf bis Huf gründlich geputzt. Fynja sattelte ihn noch schnell, bevor sie mir die Zügel in die Hand drückte. Sie beschrieb mir noch einmal den Weg zur Reithalle, den ich seit heute Vormittag schon wieder vergessen hatte. Dann ging sie wieder in den Stall.

      Zusammen mit Tasty Ass machte ich mich auf den Weg zur Halle, die wir ganz für uns alleine hatte. Bei X stellten wir uns auf und ich gurtete nach. Bevor ich aufsaß ließ ich Tasty Ass abkauen, was er auch ohne widerstreben machte. Zum Aufwärmen zog ich mein übliches Programm mit vielen Handwechseln und Bahnfiguren durch. Außerdem testete ich die Dressurkenntnisse des Hengstes. Glücklicherweise konnte er alle Lektionen, die in der M-Dressur verlangt wurden, problemlos ausführen, sodass es keinerlei Nachholbedarf gab. Wie immer fing ich mit der Passage an, da ich mit dieser Lektion wahrlich nicht gut Freund war. Glücklicherweise hatte der Hengst schnell verstanden, was ich von ihm wollte und nach etwa einer halben Stunde konnte er eine ziemlich gute Passage vorweisen. Auch der Halt aus der Passage, der in der S-Dressur auch verlangt wurde, war somit kein Problem mehr. Als nächstes nahm ich mir die Traversale vor. Diese Lektion fand ich persönlich sehr viel einfacher als die Passage, weshalb ich die Pferde für gewöhnlich für diese Lektion mehr begeistern konnte. Auch Tasty Ass schien an der Traversale Spaß zu haben und so konnte er, dank der fleißigen Mitarbeit seinerseits, sie schon nach zwanzig Minuten intensiven Übens perfekt ausführen. Ich gönnte ihm eine kleine Schrittpause, bevor wir mit den Lektionen im Galopp weiter machten. Hier fing ich wie immer mit der halben Pirouette an, auf die direkt die ganze folgte. Tasty Ass war wohl, nachdem er verstanden hatte, was er machen sollte, so motiviert, dass er gleich beim ersten richtigen Versuch eine perfekte ganze Pirouette hinlegte. Danach musste ich ihn sogar etwas zurückhalten, damit er auch die halbe Pirouette ordentlich ausführte. Auch die fliegenden Galoppwechseln stellten sich glücklicherweise als einfacher als angenommen heraus, sodass wir das Training nach noch ein paar Runden im Schritt beenden konnten. Ich stellte mich mit Tasty Ass bei X auf und lobte ihn noch einmal, bevor ich absaß und die Bügel hochzog. Ich führte ihn zurück zum Hof. Da von Fynja weit und breit keine Spur war, band ich den Hengst an und sattelte ihn ab. Dann machte ich mich auf die Suche nach Fynja, die ich bei den Jungpferden fand. Sie zeigte mir, welches Futter Tasty Ass bekam und legte ihm noch einem Apfel mit in die Futterschüssel. Nachdem er aufgefressen hatte band ich ihn los und brachte ihn zurück auf den Paddock. Heute Nachmittag würde noch ein Trainingspferd auf mich warten.
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  • Kategorie:
    Himmel - ungepflegte Pferde
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    Svartur
    Datum:
    23 Sep. 2014
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    Vom: Red Diamond II
    Aus der: unbekannt

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    Rasse: Hannoveraner
    Alter:
    März 2007
    Geschlecht: Hengst
    Stockmaß: 183 cm
    Farbe: Brauner

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    Tasty ist ein sehr talentierter Dressurhengst, dem in der Zukunft noch viele Türen offen stehen. Er ist eine absolute Schmusebacke und braucht seine täglichen Streicheleinheiten - ohne die geht gar nichts! Auch gegenüber anderen Pferden und auch Stuten zeigt er sich bis jetzt sehr zärtlich und liebevoll - ein wahrer Gentleman! Ob unterm Sattel oder an der Longe, an Arbeitswillen fehlt es ihm nicht, der Reiter muss jedoch aufpassen, dass sich der Hengst nicht übernimmt vor lauter Eifer, ansonsten bekommt er das ganze Training nicht mehr verarbeitet.

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    Gekört/Gekrönt: Nein
    Nachkommen: Keine

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    Eignung: Dressur

    Western Klasse E
    Galopprenn Klasse A
    Fahren Klasse E
    Dressur Klasse S
    Springen Klasse L
    Military Klasse L

    3. Platz beim 338. Militaryturnier
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    2.Platz beim 453. Springturnier
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    3. Platz beim 102. Synchronspringen
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    2. Platz beim 330. Dressurturnier
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    1. Platz beim 279. Galopprennen
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    1. Platz beim 219. Militaryturnier
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    Besitzer: Svartur
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    Vkr/Ersteller: kira
    Zu Verkaufen: Unverkäuflich

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