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Gwen

Sinfonie

Knabstrupper ♀

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Sinfonie
Gwen, 9 Mai 2017
Dir, Cascar, Zion und 8 anderen gefällt das.
    • Gwen
      Pflegebericht 28.01.2015 - Unerwartete Nachricht

      Schon seit einiger Zeit übten Tigerschecken auf mich eine regelrechte Faszination aus. Leider hatte Elena in ihrem Stall allerhand gekörte Knabstrupper stehen und züchtete auch und da ich so doof war, ab und an in ihr Verkaufsthema zu schauen, verliebte ich mich urplötzlich in ein wunderschönes Stutfohlen. Fohlen war vielleicht falsch, denn Sinfonie war fast zwei Jahe alt, aber sie wirkte noch sehr kindisch und verspielt. Für mich war sie perfekt! Und so bot ich auf sie. Das Ganze verlief sich mehr oder weniger im Sand, denn Elena ließ sich bei der Wahl der Besitzer immer ziemlich viel Zeit und da auch noch andere Nachkommen zum Verkauf standen, verzögerte es sich noch mehr. Dementsprechend hatte ich das Ganze eigentlich schon erfolgreich verdrängt, bis mein Telefon klingelte und Elenas Name auf dem Display erschien. "Was verschafft mir denn die Ehre?", nahm ich grinsend ab und wartete auf eine gute Erklärung ihrerseits. Elena schwieg kurz und man könnte beinahe meinen können, man würde spüren, wie sie ihre Stirn runzelte. "Also die anderen Neubesitzer meiner Jungpferde quietschen meist, wenn ich sie anrufe und ihnen die frohe Nachricht verkünde", erklärte sie lachend und da ging mir ein Lichtlein auf. "Oh Gott, echt?", quietschte nun auch ich fröhlich und nach einem kurzen Gespräch legte ich grinsend auf. Ab sofort gehörte Sinfonie zur Nahanni Rivers Ranch. Überglücklich erzählte ich dem Rest der Familie davon und dann machte ich mich auch direkt daran, die Vorkehrungen für ihren Umzug zu treffen. Denn Sinfonie kam aus Deutschland und da war es doch ein ganzes Stück bis nach Kanada. Also planten wir ihre Ankunft erst für Februar ein.
    • Gwen
      Pflegebericht 23.02.2015 - Herzlich Willkommen wunderschönes Scheckentier!

      Es war erst fünf Uhr und doch klingelte schon mein Wecker. Da ich momentan in den Semesterferien war, gab es bei mir eigentlich kein Aufstehen vor um acht, aber heute war ein besonderer Tag und deshalb mussten auch besondere Umstände her. Das machte das Aufstehen aber trotzdem nicht sonderlich einfacher und so hievte ich mich mühsam aus dem warmen Bett ins kühle Bad, wo ich fix duschte und dann in meine Stallsachen schlüpfte. Unten in der Küche wuselte bereits Mum herum und machte uns Frühstück. Außer einem Glas Orangensaft bekam ich um die Uhrzeit ehrlich gesagt aber gar nichts herunter, so dass ich noch halb schlafend im neusten Pferdekatalog herumblätterte und wieder in meinen Träumen verschwand.
      Um sechs machten wir uns dann daran, das Haus zu verlassen. Während ich schnell die Pferde fütterte und den Hänger auskehrte und das Heunetz hineinhängte. Dann setzte ich mich auf den Beifahrersitz und wir fuhren los in Richtung Winnipeg. Lange hatte es gedauert, aber heute sollte unsere kleine Stute Sinfonie hier in Kanada ankommen! Um acht sollte das Flugzeug in Kanada landen und dann würde die Kleine noch circa eine Stunde in der Quarantänebox festsitzen und untersucht werden, ehe wir sie abholen dürften.
      Wir waren dann auch genau auf den Punkt da und als wir uns gerade anmeldeten, wurde Sinfonie so eben entlassen. Sonderlich begeistert war die Kleine ja nicht und schüttelte nur unwillig den Kopf, in der Hoffnung ihren strengen Begleiter (ein großer, dicker Mann) loszuwerden. Dementsprechend glücklicher war sie dann, als ich sie übernahm und vorsichtig begrüßte und erst einmal ein Weilchen kraulte, während Mum die ganzen Papiere noch unterschrieb. Dann hatten wir es geschafft, luden Sinfonie ein und fuhren nach Hause.
      Dort wartete auf Sinfonie erst einmal eine frische, gemütliche Box, wo sie sich ein wenig ausruhen durfte. Vorher ließ ich sie ein wenig in der Halle laufen, damit sie sich die Beine vertreten konnte. Auf die Weide wollte ich sie nicht stellen, da bei uns momentan ein Unwetter aufzog und Sinfonie sich sowieso erst einmal an das miserable Wetter würde gewöhnen müssen. Als die kleine Stute dann zufrieden in ihrer Box stand, konnte ich mich guten Gewissens den restlichen Vierbeinern zuwenden.
    • Gwen
      Pflegebericht 28.02.2015 - Unsere Heldin des Tages: Gwen!
      © Samarti

      „Wie macht sich Filly im Training?“ war das Erste, was ich an diesem Tag von Elisa hörte, als ich sie im Stalltrakt der Stuten antraf, während ich vor der Box von Audio Delite at Low Fidelity verweilte und mir dort ein wenig die Zeit vertrieb. Mir war die bunte Mix-Stute viel zu sehr ans Herz gewachsen, und auch, wenn es mir irgendwie einen Stich ins Herz versetzte, dass sie mir nicht gehörte, war ich froh darüber, dass Elisa sie mir überließ und ich mit ihr so gut wie alles machen könnte. Manchmal vermisste ich es schon, ein eigenes Pferd zu haben, hatte ich es doch auf der alten Ranch meiner Familie nicht anders gekannt. Dennoch hatte ich nach dem Tod meines Wallachs Catatomic, als ich 17 Jahre alt gewesen war, kein eigenes Pferd mehr gehabt. Zu groß war die Angst, ich würde ihn in irgendeiner Art und Weise ersetzen wollen oder gar vergessen.
      „Ganz gut“, erwiderte ich dann endlich, als ich bemerkte, dass Elisa noch immer neben mir stand. „Wir fangen langsam an, aber theoretisch könnte ich in absehbarer Zeit damit beginnen, sie auf LK4 zu trainieren, wenn das gewünscht ist?“, fügte ich fragend hinzu und als Fillys Besitzerin nickte, spiegelte ich ihre Bewegungen und nickte ebenfalls.
      „Alles klar, dann wäre das ja geklärt. Was willst du jetzt machen?“
      „Ich wollte mit Filly zu Gwen reiten und sie auf einen Ausritt mitnehmen, wenn du nichts vorhast, was uns da in die Quere kommen könnte?“, grinste ich dann und Elisa schüttelte lachend den Kopf, wünschte uns noch viel Spaß und verschwand dann in der Box von Romantica, um nach ihr und ihrem Fohlen zu sehen, das neulich erst ausgebüxt war.
      Nachdem ich aufgestanden war und das bunte Pferd vor mir eine Weile dabei beobachtet hatte, wie sie gelangweilt auf einigen Heuhalmen herumkaute, wischte ich mir den Dreck von der Hose, schnappte mir Fillys Halfter, das ich mir zuvor über die Schulter gehangen hatte und öffnete die Boxentür, um den Sabino aufzuhalftern.
      Mit dem Putzen und Aufsatteln konnte ich mir heute besonders viel Zeit lassen, da ich bereits früh im Stall gewesen war und es momentan erst halb elf sein sollte. Gegen zwölf Uhr wollte ich bei Gwen sein, dank des Trampelpfads, der die beiden Höfe verband, brauchten wir nicht sonderlich lange und kamen sogar noch vor der vereinbarten Zeit an.
      Gwen kämpfte dennoch bereits mit dem Sattelgurt von Magical Touch, der anscheinend einfach nicht so wollte wie sie und ich lachte sie schon aus der Entfernung aus, als ich das Spektakel beobachten konnte. Im Lope bewegten wir uns auf das Paar zu und kamen beinahe direkt neben ihnen zum Stehen. Noch immer schmunzelnd begrüßte ich Gwen und deutete auf den Sattel. „Brauchst du Hilfe?“, fragte ich, doch unsere Nachbarin winkte nur ab: „Das muss ich alleine schaffen!“
      Irgendwann war die Heldentat vollbracht und Magical Touchs Sattelgurt war zugezogen, wenn auch auf beiden Seiten im ersten Loch. Dennoch stolzierte Gwen nun selbstsicher und heldenhaft zum Kopf des Pferdes, um die Trense aufzuziehen.
      „Die Gute könnte mehr Bewegung gebrauchen, meinst du nicht?“, grinste ich und musste schon fast leise kichern, weil die Tinkerdame in diesem Moment mit dem Kopf schüttelte, als wolle sie dagegen protestieren. Filly, die Magic etwas skeptisch beobachtete, näherte sie ihr dennoch nach einer Weile an und beschnupperte das helle Pferd. Schon kurz darauf ertönte ein lautes Quieken seitens Filly, was dazu führte, das beide Stuten ihren Kopf in die Luft warfen und die langen Mähnen nur so flogen.
      „Wollen wir dann?“, fragte Gwen irgendwann, als sie im Westernsattel saß und sich geordnet hatte. Man merkte, dass sie eher Wert auf den englischen Reitstil legte, da sie erst einige Zeit lang hin und her rutschte und sich wohl an die Umstellung gewöhnen musste, doch solange sie überhaupt erst damit klarkam, würde ich ihr da auch nicht auf die Füße treten.
      Während wir also im Schritt von der Ranch ritten und die Weiden betrachteten, fiel mir eine witzig gepunktete Gestalt auf, die ich noch gar nicht kannte. „Wer ist das denn da?“, hakte ich neugierig nach und deutete auf das scheinbar noch sehr junge Pferd, das wohl noch als Jährling durchgehen könnte. Das Gesicht, welches zur Hälfte weiß und zur anderen Hälfte hellbraun war, betrachtete uns aufmerksam und folgte uns mit wachsamem Blick.
      „Der Knabstrupper? Das ist Sinfonie, die haben wir erst seit Ende Januar. Total niedlich, findest du nicht? Ist erst anderthalb Jahre alt und dementsprechend sind größtenteils kurze Spaziergänge drin, aber sie ist jetzt schon ein totaler Liebling auf dem Gestüt.“
      „Oh, da kenne ich ja das perfekte Gegenstück!“, grinste ich über beide Ohren und schenkte Gwen einen vielsagenden Blick, während wir weiter durch die verschneite Landschaft ritten.
      „Pinero?“, erwiderte Gwen und verdrehte die Augen nur, als sie den Junghengst, den Elisa ihr „geschenkt“ hatte, erwähnte und ich musste kurz auflachen. „Nein, Sambuca! Ist bestimmt ein cooler Anblick, wenn man mit den beiden gemeinsam durch eine Stadt reitet oder so.“
      Kopfschüttelnd nickte Magics Reiterin nur und stimmte mir zögernd zu. „Bis dahin dauert es aber noch eine Weile, Sinfonie ist schließlich noch nicht einmal zwei Jahre alt!“
      „Jaja“, antwortete ich und schmunzelte, „wir haben ja Zeit.“
      Nach dem doch ziemlich langen Ausritt waren wir vier völlig kaputt und erleichtert, als wir endlich wieder die heimische Gegend erblickten und Gwen auf ihrer Ranch absetzten. Wir verabschiedeten uns noch voneinander, ehe ich mich im Trab mit Filly auf den Weg nach Hause machte. Es war inzwischen schon fünfzehn Uhr und ich hoffte nur, es würde noch Zeit für einen weiteren Ritt mit Unbroken oder einen Proberitt mit Capulet, unserem neuen Hengst, bleiben. Als ich allerdings auf dem Gestüt angekommen war und Filly versorgt hatte, fiel ich todmüde auf das Sofa im Wohnzimmer und schlief ein, noch bevor ich einen weiteren Gedanken an die anderen Pferde verschwenden konnte.
    • Gwen
      Pflegebericht 29.03.2015 - Kleiner Spaziergang

      Das Orkantief hatte bei uns allerhand angerichtet und so hatte ich diesmal wirklich alle Hände voll zu tun. Zum Glück war Ostern, so dass Mama und Kathy auch frei hatten und so wollten wir uns nach dem Frühstück direkt an die Arbeit machen. Kurz nach sechs klingelte bereits mein Wecker. Dank der Zeitumstellung war es draußen dennoch schon hell und ich stieg mühsam aus dem Bett. Im Bad machte ich mich in aller Ruhe fertig, ehe es hinunter in die Küche ging.
      Dort war Mama schon dabei, das Frühstück zu machen und auch schon Sandwichs für den Lunch vorzubereiten. Wir frühstückten zu dritt und dann ging es hinaus in den Stall, Pferde füttern und misten. Leider mussten die Vierbeiner erst einmal im Stall bleiben, denn die Zäune musste ich erst abreiten. Dafür holte ich mir Arriba aus der Box und sattelte die Criollostute, denn so war ich wesentlich schneller als alleine. Und damit wir auch möglichst schnell alle abhandeln konnten, halfen Elisa und Matthew mir. Dementsprechend erwarteten mich vor dem Stall auch zwei weitere Reiter.
      Matthew saß auf der hübschen Filly und Elisa war mal wieder mit ihrem Farbtopfeimer Rebel anzutreffen. Ich begrüßte die beiden knapp und dann ging es los. Am Anfang der Weiden teilten wir uns auf, Elisa und ich ritten links entlang und Matthew rechts. Die drei Weiden nahe des Stalls hatten zum Glück nichts abbekommen, nur die Weide direkt neben dem Stall zierte ein großer Ast, der vom Baum gestürzt war.
      Die beiden Weiden neben dem Stall sahen nicht so gut aus. Dort war zum einen der umgekippte Baum, der auch Ohnezahn eingeschlossen hatte, sowie zwei weitere Zerstörungen im Zaun. Matthew ließen wir direkt dort und er kümmerte sich darum, die umgefallenen Bäume in kleine Stücke zu sägen und schon einmal zu stapeln. Elisa und ich ritten die letzten beiden Weiden ab. Danach hieß es Zäune reparieren und per Pferd und Wagen das Holz von den Weiden zu transportieren, dafür waren unsere drei Westernpferde zuständig.
      Mama und Kathy packten auch tatkräftig an und so waren bis zum frühen Nachmittag alle Weiden wieder in nutzbaren Zustand und die Pferde konnten endlich raus. Dementsprechend wollte ich die Zeit gleich noch nutzen, um einige Pferde zu bewegen. Gemeinsam mit Elisa kümmerten wir uns um die beiden Ladys Ginny My Love und Sinfonie. Beide wurden geputzt und dann gingen wir eine kleine Runde spazieren, ehe die Schecken auf ihre Weide durften.
      Danach statteten wir Pinero einen Besuch ab und Elisa freute sich doch sehr, ihren kleinen Tigerschecken mal wieder zu sehen. Und der Kleine erkannte sie sogar noch! Neugierig kam er zum Eingang der Weide und begrüßte uns, dann verzog er sich auch wieder. "Oh, wenn du gerade da bist, können wir noch mit Minou arbeiten!", rief ich erfreut und machte Elisa mit der Connemarastute bekannt. Diese war inzwischen vier Jahre alt und sollte nun allmählich eingeritten werden. Den Sattel kannte sie inzwischen und nun sollte das Reitergewicht kommen, kurz: Elisa.
      Also putzten wir die Stute und sattelten sie, dann gingen wir gemeinsam in die Halle. Dort waren wir zu dritt und so konnte eigentlich kaum etwas passieren. Matthew nahm Minou an die Longe, Elisa lief neben ihr und ich schwang mich todesmutig in den Sattel. Erst legte ich mich nur vorsichtig quer über den Sattel und dann wagte ich mich drauf.
      Und siehe da! Minou war ein wahrer Sonnenschein, sie war lieb, rücksichtsvoll und schien gar keine Angst zu haben. Brav lief sie im Schritt auf beiden Händen an der Longe und dann führte Elisa uns noch einmal durch die Halle, ehe wir sogar ein kleines Stück alleine im Schritt schafften, auch wenn Elisa immer noch neben uns her lief. "Ich glaube mit der Kleinen wirst du keine Probleme haben", meinte Matthew und tätschelte der braunen Stute sanft den Hals. Auch Elisa nickte zufrieden. Glücklich versorgte ich Minou und brachte sie dann auf die Weide. Elisa und Matthew mussten wieder nach Hause, denn auch sie hatten noch allerhand zu tun. Ich half derweil noch bei uns weiter mit.
    • Gwen
      Pflegebericht 28.04.2015 - Anlongieren

      „Danke für deine Hilfe! Sonst würde ich die beiden Damen nie fertig bekommen“, meinte ich lächelnd zu Elisa, die sich bei dem elenden Wetter bis zu mir hinüber gekämpft hatte. „Kein Problem“, grummelte sie und befreite sich aus ihrer klitschnassen Regenjacke. Ich bot ihr als Entschuldigung direkt eine Tasse Tee an. Die nahm sie dankend an und wärmte sich in Nähe der Heizungsrohre erst einmal auf, während ich Fagy von der Weide holte und sie im Stall putzte. „Das ist also die tolle Furiosostute von Elena, hm?“, fragte sie neugierig und musterte die junge Stute.
      Misstrauisch starrte Fagy zurück und schien nicht sonderlich begeistert von dieser fremden Person im Stall zu sein. Selbst zu mir hatte sie noch nicht arg viel Vertrauen aufgebaut. Ich putzte sie gründlich und stattete sie dann mit Gamaschen und Hufglocken aus. Diese Sicherheitsmaßnahmen hatte ich mir nach unserem ersten alleinigen Training bei Fagy direkt angewöhnt. Elisa starrte mich ungläubig an. „Das ist ein Pferd, kein Porzellan?!“, meinte sie vorwurfsvoll. „Vielleicht ist es ein Pferd, aber es ist Fagy“, meinte ich knapp und tätschelte der Stute sanft den Hals. Die war schon wieder vollkommen aufgeregt weil sie sah, dass es anscheinend in die Halle gehen sollte.
      Ich wechselte das Halfter gegen den Kappzaum, klinkte die Longe ein und reichte Elisa die Longierpeitsche. Die Aufwärmrunde über den Hof ersparte ich mir bei dem Wetter und bei Fagy sowieso, so aufgeregt wie die Stute nun schon wieder war und neben mir her zum Eingang der Halle tänzelte.
      Dort war direkt wieder alles neu und fremd. In jeder Ecke lauerten Gespenster und besonders der auf das Dach prasselnde Regen machte die Warmblutstute richtig verrückt. „Um Gottes Willen, warum hast du die denn übernommen? Die ist ja ne tickende Zeitbombe“, stellte Elisa entsetzt fest und anscheinend wurde ihr in dem Moment klar, was sie hier aufs Spiel setzte, wenn sie mir bei der verrückten Stute half. „Keine Sorge, an sich ist sie wirklich lieb!“, meinte ich verteidigend, doch Elisa schüttelte nur den Kopf.
      Ich führte Fagy in aller Ruhe warm, indem ich einige Runde mit ihr in der Halle drehte. Wir trabten auch ein Stückchen, was Fagy aber so aufregte, dass sie danach direkt erstmal pumpte statt zu atmen. „An sich kennt sie das Longieren. Scheint aber mit dem Umzug die Hälfte vergessen zu haben“, erklärte ich seufzend, während ich Fagy nun schon fast zehn Minuten auf dem Zirkel führte und die Stute nun allmählich entspannte. „Ich nehm die Longe!“, entschied Elisa spontan, nahm mir die Longe ab und lief in Richtung Zirkelmitte.
      Ich blieb an Fagys innerer Seite und gab ihr die Richtung vor. Das lief sogar besser als gedacht, aber Fagy blieb auch nichts anderes übrig. Ein paar Mal erschrak sie und sprang mir beinahe auf den Fuß, ehe sie wieder ruhiger wurde. Dann wechselte ich von innen auf ihre äußere Seite, damit Fagy lernte, von selbst den Abstand zu Elisa zu halten. Die starrte so gefasst in Richtung Pferd, dass Fagy gar nicht erst auf die Idee kam, bei ihr auch nur annähernd Schutz zu suchen, da blieb sie lieber bei mir.
      Und so schafften wir es tatsächlich, dass Fagy am Ende der Trainingseinheit im Schritt und Trab an der Longe lief, wenn auch noch in Begleitung von mir. Danach deckte ich sie ein und stellte sie zum Trocknen an den Putzplatz, denn natürlich war die Aufregung so groß gewesen, dass Fagy nassgeschwitzt war.
      Während Elisa darauf aufpasste, dass Fagy sich nicht durch ihre eigene Patzigkeit das Leben nahm, holte ich in der Zwischenzeit Sinfonie von der Weide. Sinfonie war nicht annähernd so schlimm wie Fagy, aber mit der Knabstrupperstute musste man wiederum sehr ruhig arbeiten und dementsprechend waren wir auch noch nicht sonderlich weit.
      Während ich den Tigerschecken putzte, bot Elisa an, Fagy zurück auf die Weide zu bringen, nichts ahnend, was für ein Kampf das war. Eine Viertelstunde später kam sie klatschnass und entnervt zurück in den Stall. „Psycho-Pferd, typisch Elena“, murrte sie nur und nahm mir Sinfonie ab, mit der ich gerade fertig war. „Hey warte!“, meinte ich entsetzt, als sie mir einfach mein Pferd klaute.
      „So und was machen wir mit ihr?“, fragte sie, während sie Sinfonie warmführte und testweise das Anhalten und Rückwärtsrichten testete. Ich erklärte, dass auch Sinfonie allmählich die Grundlagen lernen sollte, es aber heute reichte, wenn sie verstand, dass der Mensch auch weiter weg von ihr stehen konnte und sie trotzdem auf ihn zu hören hatte.
      Genau das taten wir und es klappte besser als gedacht. Schnell waren die 20 Minuten rum und mit Sinfonies Konzentration war es auch vorbei. Dementsprechend beendeten wir das Training mit einem positiven Erlebnis und dann durfte auch Sinfonie zurück auf die Weide.
    • Gwen
      Pflegebericht 23.05.2015 - Langsam wird's

      Es war bereits abends und trotzdem kochte die Luft noch förmlich. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es in Kanada so schnell so warm werden konnte und dabei wohnte ich hier nun schon fast drei Jahre und doch war es immer und immer wieder unglaublich.
      Dementsprechend hatten Elisa und ich uns ein Vorbild an Elena genommen und hatten den Nachmittag in der Sonne auf unseren Liegen verbracht. Nichts tuend mit kalter Limonade. Nun wurde es langsam kühler und wir rangen uns doch noch zu ein wenig Arbeit durch.
      Da ich kürzlich Elisa bei ihren beiden Jungstuten geholfen hatte, half sie mir heute bei den Knabstrupperjährlingen. Außerdem war sie ja daran schuld, dass ich zwei davon hatte, denn Pinero war definitiv nicht eingeplant gewesen! Und obwohl ich den hübschen Kerl wirklich mochte, band ich es Elisa immer und immer wieder auf die Nase.
      Wir begannen mit Sinfonie und holten die hübsche Stute von der Weide. Sie war wunderschön mit ihren langen schlanken Beinen und den Punkten. „Ein Meisterwerk!“, meinte Elisa begeistert und ich verkniff mir nur das ‚stammt ja auch von Elena‘, man sollte es mit Lob ja nicht übertreiben.
      Sinfonie ließ sich problemlos putzen und genoss die Aufmerksamkeit sichtlich. Als wir fertig waren, machten wir uns an das Longieren. Momentan übten wir einfach nur das im Kreis laufen und allmählich auf Signale hören. Dabei war Elisa immer noch diejenige, die Sinfonie immer wieder hinaus auf den Zirkel führte, wenn die Stute der Meinung war, schon wieder in die Mitte kommen zu müssen.
      Am Ende schafften wir dann aber auf jeder Hand zwei Runden im Schritt, ohne dass Sinfonie nach außen oder nach innen driftete. Also eindeutig ein Erfolg! Sinfonie duschten wir kurz die Beine ab, eigentlich nur, damit sie es kennenlernte und dann durfte sie auch zurück auf die Weide.
      Nun war Pinero an der Reihe und wie immer freute sich Elisa wie ein Keks, wenn sie ihren ehemaligen kleinen Tigerschecken zu Gesicht bekam. Er benahm sich leider nicht sonderlich während des Putzens und wie die gefühlten letzten hundert Male, übten wir auch heute wieder das Benehmen und den Respekt. Pinero gehörte definitiv zu denen, die gerne testeten und sobald man nicht aufpasste, sich auch sofort etwas falsch angewöhnten.
      Wir machten einen schönen abendlichen Spaziergang mit dem Kerl und wenn er mir zu sehr auf die Nerven ging, schob ich ihn an Elisa ab und so ging es immer hin und her mit dem Strick. Mich hätte es nicht gewundert, wenn wir ihn irgendwann irgendwo vergessen hätten, weil keiner von uns beiden mehr wusste, wer jetzt eigentlich den Strick haben sollte.
      Das passierte uns aber zum Glück nur fast und so kamen wir zu dritt wieder heile am Stall an. Während für mich nun die Stallarbeit anstand, machte sich Elisa auf den Heimweg, um ihren Angestellten dabei zuzusehen wie diese ihre Stallarbeit verrichteten. Also irgendwas machte ich auch falsch.
    • Gwen
      Pflegebericht 20.06.2015 - Entspannung für die Mädels

      In Kanada herrschte Schönwetter und ich musste immer grinsen, wenn unsere Bekannten aus Deutschland anriefen und sich über Regen beschwerten. Solche Probleme hatten wir hier nicht und im Wald war es auch immer schön schattig und frisch.
      Dennoch waren weder Pferde noch ich sonderlich motiviert, irgendwie großartig etwas in Richtung Arbeit zu machen. Deshalb wollten wir heute lieber ein wenig Entspannungsprogramm machen. Ausnahmsweise hatte Kathy nämlich auch mal Lust und Zeit.
      Mama hatte uns letztens aus der Stadt seltsame Massagestriegel mitgebracht. Sie sahen interessant aus und nach einigen Tests am eigenen Leib waren sie auch für gut befunden worden. Nun sollten also Ginny und Sinfonie in den Genuss der Massage kommen.

      Ich holte mir die hübsche Sinfonie von der Weide, während Kathy Ginny einsammelte und dann schlenderten wir gemeinsam zurück zum Stall, wo die Stuten sich brav anbinden ließen und still standen.
      Erst einmal putzten wir sie gründlich, die neuen Striegel sollten bei unseren Ferkeln ja nicht gleich wieder dreckig werden. Und danach konnten wir loslegen:
      Sinfonie war von dem seltsamen Striegel ja gar nicht begeistert. Ginny hingegen störte es gar nicht, die stand schon dösend da und nahm die Rückenmassage zur Genüge hin.
      Bei Sinfonie dauerte es wirklich ein Weilchen, bis sie sich endlich entspannte und auch meine Massage genießen konnte. Eine gute halbe Stunde umsorgten wir die Stuten und danach wirkten sie tatsächlich entspannter oder sie waren einfach nur eingeschlafen.
      Aus dem Grund machten wir noch einen kleinen Spaziergang hinunter zum See, wo die beiden noch ein bisschen plantschen durften. Nachdem wir alle vier dann pitschnass waren, durften die Stuten zurück auf ihre Weide, während Kathy und ich uns erst einmal umziehen mussten.
    • Gwen
      Pflegebericht 23.07.2015 - Wir gehen baden!

      Letzte Nacht war ein Gewitter angekündigt worden und das war auch da gewesen – eine Viertelstunde lang. Großartig abgekühlt war dann aber genau deshalb trotzdem nicht und aus dem Grund wurde ich diesen Morgen auch schon wieder kurz nach sechs wach, weil es einfach zu warm im Zimmer war (und ich vergessen hatte das Rollo runterzumachen…). Dementsprechend hievte ich mich seufzend aus dem Bett und stellte mich erst einmal unter die Dusche.
      Meine morgendliche Routine wurde natürlich heute auch wieder gestört und natürlich auch wieder von Elisa. „Hey! Gehen wir heute baden? BITTE“, tönte es aus meinen (altmodischen) Handy und ich nickte nur gähnend, bis mir einfiel, dass Elisa das nicht sah. Auch egal, sie plapperte eh schon weiter. Und dann legte sie auf. Von den letzten zehn Minuten ihres Geplappers hatte ich nicht sonderlich viel mitbekommen, immerhin hatte ich meine Zähne putzen müssen. Ob die eigentlich weißer wurden, je länger man sie putzte?
      Heute hatte ich zumindest keine Lust das auszuprobieren. Unten in der Küche schnappte ich mir die Schüssel Brombeeren und den Smoothie meiner kleinen Schwester und verließ frühstückend das Haus. Die Pferde mussten wie jeden Morgen gefüttert und dann auf die Weide gebracht werden.
      Ich war mir nicht ganz sicher, glaubte aber, Elisa hätte was von einem größeren See erzählt, also hieß das wohl reiten. Mist. Eigentlich hatte ich Sinfonie mitnehmen wollen. Aber vielleicht konnte ich sie ja als Handpferd nehmen?
      Jetzt wurde erst einmal für Proviant gesorgt und so packte ich meine Satteltaschen ordentlich voll. Badezeug und Handtuch durfte natürlich auch nicht fehlen und so war das schon einmal fertig. Nun noch die Wahl des Pferdes. Eine Stute würde es wohl sein müssen, nur wer? Spontan entschied ich mich für Magical Touch. Mit der Tinkerstute würde nichts schiefgehen. Also Pferd gesattelt und Sinfonie geputzt und aufgehalftert und dann standen wir auch schon fertig auf dem Hof und warteten auf unsere Abholerin.
      Einige Minuten später kam Elisa auch hochmotiviert auf Goldherz angetrabt. „Was macht die denn hier?“, fragte ich entsetzt, als hinter ihr auch Elena auf Tavasz aus dem Wald galoppiert kam. „Aber das habe ich dir doch erzählt!“, meinte Elisa traurig und ich kommentierte das gedanklich nur mit einem Upsi.
      Also machten wir uns zu dritt auf den Weg. Sinfonies Führstrick wurde mir mit den Worten „Du machst das total falsch! Komm her mein Baby!“, aus den Händen gerissen und seitdem lief MEINE Knabstrupperstute als Handpferd bei Elena mit. Toll.
      Ansonsten blieb der Ausritt aber relativ ruhig. Also fast. Ich weiß nicht, was Elena in ihre Satteltaschen gepackt hatte, aber sie wurde von einem Schwarm Hornissen attackiert. Dabei ließ sie Sinfonies Strick los und die junge Stute war schnell über alle Berge. Elena war beinahe vom Pferd gefallen und packte dann schweren Herzens das große Marmeladenglas aus ihre Satteltasche, um es den Hornissen zum Fraß vorzuwerfen.
      „Bist du Winnie Puh oder was?“, fragte ich und verdrehte die Augen. Elisa schaute mich mahnend an und hob den Zeigefinger: „Winnie Puh isst Honig und wie kannst du so einen süßen Bären nur mit der Kratzbürste Elena vergleichen?“ – „Wie hast du mich genannt?!“ – Handgemenge.
      Irgendwie kamen wir dann doch am See an und auch Sinfonie hatte erfolgreich wieder zu uns gefunden. Blieb ab sofort aber MEIN Handpferd. Ein Wunder, dass wir überhaupt an einen See gekommen waren, denn die letzte Diskussion war wieder Oskar verdächtig gewesen.

      „WAS?! Der heißt Edward Lake? Zu dem reite ich nicht“
      „Hä, wieso das denn nun schon wieder?“
      „Da gibt’s laut Elena bestimmt Vampire“
      „Ich reite zu keinem See der Edward Lake heißt, Punkt“
      „In der wörtlichen Rede kommt am Ende des Satzes kein Punkt. Das ist inkorrekt Elena“
      Handgemenge.
      Anmerkung: Elena zeigt einen eindeutigen Hang zur Gewalt. Eigentlich wollten wir ihr eine Therapie vorschlagen, allerdings kam es daraufhin zum nächsten Handgemenge und so beließen wir das Thema.

      Wir sind dann letztendlich übrigens zu dem See direkt daneben geritten, der hieß Moon Lake, war also nicht ganz so schlimm wie der mutmaßliche Vampirsee, wenn auch für Elena anscheinend genauso gruselig.
      Während Elisa und ich dann schon fröhlich im Wasser plantschten, saß Elena bockend am Ufer und rupfte wie blöd Grashalme aus dem Boden. „Lass doch mal das arme Gras in Ruhe und komm mit rein!“, rief ich grinsend, erhielt aber nur als Antwort einen Todesblick.
      Wie wir später erfuhren, wartete Elena eigentlich nur die ganze Zeit aufs Picknick. Währenddessen jammerte sie auch permanent ihrem Marmeladenglas hinterher. „1000g waren das! TAUSEND!“
      Irgendwie bekamen wir sie dann doch noch ins Wasser und die vier Stuten hatten auch tierisch Spaß. Also wurde geplantscht, gebadet und nach Elenas Devise natürlich möglichst viel gegessen.
    • Gwen
      Pflegebericht 26.08.2015 - Der normale Alltag

      Selbst an freien Tagen wie heute klingelte mein Wecker gerne schon um acht, denn draußen warteten immerhin zwanzig Vierbeiner auf ihr Frühstück. Doch erst einmal hieß es für mich kurz duschen, Zähne putzen und anziehen. Dann huschte ich die beiden Treppen hinunter in die Küche, wo ich mir im Vorbeigehen einen Apfel schnappte, ehe ich auch schon im Flur angelangt war und meine Sneakers anzog. Ein kurzer Blick nach draußen sagte mir, dass es besser war die Jacke erst einmal drüberzuziehen. Und so lief ich fertig angezogen und kauend über den Hof zum Stall.
      Mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ öffnete ich die Stalltür und betrat den Stall. Da wir den Sommer über die Fensterläden an den Fenstern offen ließen (im Winter waren diese wiederum ein guter Kälte- und Windschutz), war es auch im Stall bereits hell und der Großteil der Pferde war bereits munter und stand aufmerksam in der Box.
      Kedves streckte mir als erstes neugierig seinen großen Kopf entgegen. So wirklich hatte ich mich ja an die Größe von ihm und seiner Halbschwester noch nicht gewöhnt, aber es war sehr angenehm, neben den Ponys auch zwei Großpferde zu haben, wobei die beiden sowohl reiterlich als auch charakterlich ein wenig anders waren, aber ich hatte ja Elena als die Hilfe zur Seite, so dass eigentlich kaum etwas schiefgehen konnte und wenn, dann war es ja sowieso meine Schuld.
      Ich kraulte Kedves noch ein Weilchen gedankenverloren die Stirn, ehe ich samt Schubkarre in die Futterkammer verschwand und die ersten zehn Schalen vorzubereiten und auf die Schubkarre zu stapeln. Die Pferde warteten auch schon begierig auf ihre Mahlzeit und ich musste mich mit den zweiten zehn Schalen ebenso beeilen, damit sich niemand benachteiligt fühlte. Nachdem das geschafft war, konnte ich eine kleine Pause einlegen, aber die weilte nicht lange, denn die ersten waren bald fertig und konnten auf die Weide.
      Knapp nach neun standen dann alle auf der Weide und nun hieß es Boxen misten. Deshalb tauchte auch eine halbverschlafene Kathy im Stall auf, denn wir teilten uns die Arbeit heute: Jeder zehn Boxen. Umso schneller waren wir fertig und während Kathy ihre Schubkarre noch zum Misthaufen fuhr, warf ich bereits die Stroh- und Heubündel vom Boden herunter. Denn nun wurde noch frisch eingestreut und die Heunetze für die Nacht füllten wir auch bereits jetzt.
      Um zehn waren wir dann fertig und kamen dementsprechend geschafft in der Küche an, wo Mama uns bereits mit einen schmackhaften Frühstück begrüßte, nun konnten wir uns erst einmal stärken. Kathy würde nachher jedoch los müssen, denn sie hatte heute eine Exkursion mit der Schule, die jedoch erst am Nachmittag stattfand, deshalb hatte sie mir auch im Stall helfen können.
      Für mich ging es nach dem Frühstück und Aufwaschen wieder raus in den Stall, immerhin wollten meine Vierbeiner auch bewegt und umsorgt werden. Ich schaute kurz auf unseren Plan und schnappte mir kurz darauf Sinfonies Halfter, denn die Knabstrupperstute stand heute unter meiner Obhut.
      Ich holte mir die hübsche Tigerscheckin, ich liebte ihre Farbe immer noch so sehr!, von der Weide und band sie am Putzplatz vor dem Stall an. Dort schien nämlich herrlich die Sonne hin und jetzt war sie noch nicht so stechend wie wahrscheinlich später. In aller Ruhe putzte ich Sinfonie gründlich und kontrollierte sie nach Wehwehchen, gerade bei den Jungspunden kam es schnell mal zu Streitereien, aber Sinfonie hatte keine Kratzer oder Abschürfungen. Zufrieden kratzte ich ihre Hufe aus und kämmte noch Mähne und Schweif. Bald wurde es Zeit für einen Hufschmiedbesuch, in der Hinsicht würde ich wohl einmal einen ausmachen müssen.
      Doch nun band ich Sinfonie erst einmal los und marschierte mit ihr Richtung Reitplatz. Dort ließ ich sie frei laufen und baute einen kleinen Parcours aus Gassen, Slaloms und anderen Hindernissen auf. Ich wollte Sinfonie ein paar Denkaufgaben geben, damit sie auch anderswertig beschäftigt wurde. Momentan hatte sie sowieso einen Wachstumsschub, so dass sie genug mit ihrem Körper zu tun hatte, als das ich sie auch noch in diese Richtung nerven musste.
      Der Parcours tat ihr sichtlich gut. Wir durchquerten und überquerten die Gassen, nahmen den Slalom und übten ein wenig Apportieren. Mit verspielten Jungpferden ging das immer besonders gut und das Beste: Einmal gelernt, vergaßen sie das nicht mehr so schnell. Am Ende unserer Arbeit konnte ich sogar den Strick um Sinfonies Hals legen und die junge Stute folgte mir dennoch treu durch Stangen und Kegel. Ich lobte sie ausgiebig und gönnte uns beiden eine kleine Denkpause, ehe es für sie zurück auf die Weide ging und ich mir von dort direkt Ginny mitnahm.
      Ginny war inzwischen drei beziehungsweise würde nächstes Jahr sogar vier werden. Deshalb wollte ich sie gerne langsam auf ihr Leben als Reitpferd vorbereiten. Wir longierten momentan schon fleißig und arbeiteten sogar schon am Kappzaum, aber was ich noch viel wichtiger fand, war das Kennenlernen der ganzen neuen Dinge und das auch schon eine Weile bevor sie zum Gegenstand der Ausbildung werden würden und genau das erwartete Ginny heute.
      Doch zuerst putzte ich sie erst einmal gründlich und vollzog auch sie einer Kontrolle von Schrammen, ehe wir fertig waren und ich das normale Stallhalfter gegen ein Knotenhalfter austauschte. Wir marschierten gemeinsam zum Reitplatz. Dort hatte ich bereits zuvor schon die Gegenstände auf den Zaun gehangen. Im Vorbeigehen streckte Ginny bereits neugierig den Hals und wollte sie beschnuppern.
      Trotzdem machten wir erst einmal ein wenig Bodenarbeit, übten erneut das Führen, Rückwärtsrichten, Halten und die Seitengänge. Ginny sollte sehen, dass diese Sachen ganz alltäglich waren und nachdem sie nicht mehr ihre volle Aufmerksamkeit auf den Zaun richtete, konnte ich auch mit ihr arbeiten. Und dann durfte sie sich nacheinander Longiergurt, Schabracke, Sattel und Trense anschauen.
      Den Vorreiter zum Sattel machte bei uns immer der Longiergurt, für mehr war er eigentlich nicht gut und es war auch kein großartig besonderer, er sollte dem Pferd nur schon das Gefühl des Gurtes verleihen und auf den Sattel vorbereiten, so dass beim Sattel dann nur noch die große Auflagefläche neu dazu kommen würde. Heute wollte ich Ginny vor allem den Longiergurt und die Schabracke anlegen. Der Rest war zum anschauen und beschnuppern und gut.
      Brav ließ sie sich die Schabracke auflegen und runternehmen, so dass ich sie irgendwann oben liegen ließ und den Longiergurt locker festmachte. Damit führte ich sie einige Ründchen und sie durfte sich auch alles anschauen, ehe ich dann nachgurtete und noch einmal einige Runde ging. Zufrieden mit Ginnys Reaktion befreite ich sie wieder von den ganzen Schnickschnack und lobte sie ausgiebig. Sie durfte sich noch einmal alles anschauen und dann war auch gut.
      Für Ginny ging es auch zurück auf die Weide, dort wurde sie von den anderen herzlich begrüßt und ich brachte die ganze Ausrüstung zurück in die Sattelkammer und räumte den Reitplatz auf. Nachdem wieder alles dort war, wo es hingehörte, schnappte ich mir Kedves‘ Halfter und holte den Furioso von der Weide. Ich putzte ihn ordentlich und sattelte ihn dann. Es war schon komisch wie das damalige Jungpferd inzwischen wie selbstverständlich geritten wurde und ich war wie immer total fasziniert.
      Heute wollte ich mit ihm einen Ausritt machen. So oft war ich mit Kedves noch gar nicht unterwegs gewesen, deshalb war es für uns beide noch sehr aufregend, aber Kedves war eigentlich ziemlich entspannt und ließ oftmals am langen Zügel durchs Gelände.
      Auch heute machte er seiner Züchterin wieder alle Ehre, als er mich ruhig und verlässlich durchs Gelände trug. Lächelnd zog ich die Luft ein und genoss diesen Sommertag, der wahrscheinlich einer der letzten sein würde. Noch schien die Sonne und es war warm, aber bereits abends merkte man schon, dass es kühler wurde. Der Herbst war langsam in Anmarsch, auch wenn ich das noch nicht so wirklich wahrhaben wollte.
      Dann würde sich wieder jeder mit Regen und Unwettern herumschlagen, wobei auch der Herbst oftmals sehr schön sein konnte, nur mit ihm würden auch die Wintervorbereitungen einhergehen, also hatten wir in den kommenden Wochen auf jeden Fall genug zu tun. Außerdem würden die gesamten Wildtiere wieder ins Tal rücken, schon jetzt sah man öfter Bisonherden durch die unteren Weiden wandern. Kedves war ja anfangs kein großer Fan von den haarigen Riesen gewesen, inzwischen akzeptierte er sie aber, wenn auch nicht sonderlich begeistert.
      Heute trafen wir nicht wirklich auf Wildtiere, ein paar Kaninchen brachten sich vor uns in Sicherheit und wir scheuchten die Enten vom Teich auf, aber sonst war nichts los. Aber das war auch mal schön und so genoss ich lieber den gemütlichen Ausritt mit meinem jungen Hengst. Wir waren dann auch wirklich lange unterwegs und durchwateten sogar noch einmal den Fluss, schon bald würde das nicht mehr überall möglich sein, denn momentan konnte man eigentlich an jeder beliebigen Stelle hindurchreiten, aber wenn es wieder regelmäßig regnen würde, würden wir bis zu der flachsten Stelle reiten müssen.
      Auf der anderen Seite warteten ein herrlicher Wald und einige Naturhindernisse auf uns. Kedves liebte das Springen genauso wie ich und so war es nicht verwunderlich, dass wir jede Möglichkeit zum Springen nutzten. Kedves war für sein Alter auch schon sehr weit, denn seine Balance war unschlagbar. Laut Elena war er aber sowieso schon immer ein sehr geschicktes Fohlen gewesen und den anderen immer schon eine Nasenlänge voraus. Das hatte sich bisher nicht wirklich geändert, wenn man mal bedachte, dass Kedves erst vier war.
      Es war auch nicht leicht, den Grad zwischen Fordern und Überfordern zu finden und zu halten, denn gerade solche Pferde wie Kedves war gerne so motiviert bei der Sache, dass man sie dann zu ihrem eigenen Wohl bremsen musste, was durchaus nicht immer mit Wohlgemut zur Kenntnis genommen wurde. Auch Kedves und ich hatten schon solche Diskussionen hinter uns, gerade was sein geliebtes Springen betraf, aber immerhin sollte er auch später noch mit fünfzehn Jahren fit sein und dann nicht schon als unreitbar enden. Aber bis dahin war sowieso noch so viel Zeit! Wer weiß was uns die Zukunft alles bringen würde. Veränderungen standen jedenfalls gerne mal an der Tagesordnung.
    • Gwen
      Pflegebericht 16.09.2015 - Dating Queen
      © Elii

      „Elisa ist …Was?!“ - „Sie hat ein Date mit Matthew.“, erklärte ich Gwen jetzt zum zweiten Mal, doch sie hatte immer noch große Fragezeichen über ihrem Kopf schweben. „Sie hat es ihm wohl bei der Grillparty zugesagt. Mehr konnte sie auch nicht sagen, war ja völlig besoffen.“
      Ich zuckte mit den Schultern und nahm dann die Zügel wieder auf. Auch Gwen tat es mir gleich und trabte Ameya an, schließlich würden wir bald die Galoppstrecke erreichen. Poppysmic tippelte brav hinterher und wir konnten zeitgleich angaloppieren, als Gwen und ich uns zunickten. Die zwei Stuten hatten ihren Spaß, so dass auch der ein oder andere Freudenbuckler dabei war. Das Durchparieren war nach einigen Metern auch endlich vollbracht und die heimischen Höfe nicht mehr weit entfernt.

      Während Poppysmic sich mit einem Paddock begnügen musste, durfte Ameya zurück auf die Koppel, wo Sinfonie schon am Zaun stand und wartete. Die junge Stute hatte wieder um einiges an Größe zugelegt, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte, trotzdem kam sie sofort zu mir und holte sich ihre Streicheleinheiten ab.
      Mein Plan mich selbst zum Essen einzuladen hatte (mal wieder) einwandfrei geklappt und ich konnte mich mit ein, zwei, drei Portionen Spaghetti endlich wieder voll essen, ohne den Abwasch zu machen. Leider wurde ich relativ schnell wieder rausgeworfen. ‚Ich hab noch genug anderes zu tun.‘ ‚Nein, du kannst nicht dabei sein.‘ und ‚Daheim wartet dein Bett, mach da ein Nickerchen‘ waren nur ein paar der Sätze die Gwen an einem Stück herunter ratterte.
      Geknickt sattelte ich erneut Poppy und ritt zurück nach Hause, aber den Umweg über Elisas Hof konnte ich mir nicht verkneifen. Ich war zu gespannt, ob sie bereits zurück von ihrem heißen Date mit ihrem Fast-aber-doch-nicht-Freund zurück war. Schließlich konnten sie nicht den ganzen Tag in der Stadt verbringen. Ein Date am Morgen war schon komisch genug, wie sollte man sich volllaufen lassen, wenn es eine Katastrophe war?
      Zuhause kam ich einem mürrischen Nate entgegen, der auch noch von Kopf bis Fuß mit Sand beschmutzt war. Hoffentlich ist er so nicht geritten. Als ich abgesattelt hatte, und Poppysmic auf der Koppel verstaut war, kam er auf mich zu und begann sich über mein Wölkchen auszulassen: „Es ist ja toll, dass Cloud Nine so gerne springt, aber wie zur Hölle soll man den in den Kurven bremsen?! Du kannst froh sein, dass er nicht unter dem Zaun durchgerutscht ist, genug Schwung hatte er dafür.“ Entsetzt starrte ich Nate an und rannte zu meinem Hengst auf die Koppel. „Du hast dir doch nichts getan Kleiner, oder?“, bedröppelt sah er mich an und setzte, absichtlich oder nicht, den traurigsten Blick der Welt auf. Nate konnte man in der Ferne fluchen hören und ich auch ein ‚Dem blöden Pferd gehts gut!‘ war zu vernehmen. Nichtsdestotrotz kuschelte ich mich in das Fell des Hengstes und stopfte ihn weiter mit Leckerlies voll.
      Kurze Zeit später klingelte mein Handy und es war, wie erwartet, Elisa.
      „ICH WILL NICHT WISSEN WENN WAS GELAUFEN IST“
      „HALT DIE FRESSE, DAS WÜRDE ICH DIR NCIHT ERZÄHLEN“
      „DANN SCHREIB MICH DOCH NICHT AN“
      „DU HAST ANGEFANGEN“
      „NEIN“
      „DOCH“
      „NEIN“

      „Ich wollte nur fragen ob du heute Abend vorbei kommst, ok.“
      „Muss ich was zu trinken mitbringen?“
      „Schadet bestimmt nicht.“
      Wir lieben uns.
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  • Album:
    Gnadenweide - Weststallungen
    Hochgeladen von:
    Gwen
    Datum:
    9 Mai 2017
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  • Rufname: Vroni
    Geburtsjahr: Mai 2013

    Von: Pount
    Aus der: Saphir

    Rasse: Knabstrupper
    Geschlecht: Stute
    Farbe: Tigerschecke
    Stockmaß: wird ca. 1.61m


    Beschreibung:
    Sinfonie ist eine äußerst sensible und vorsichtige Stute. Fordert man zu viel von ihr, arbeitet sie sofort dagegen und macht dicht. Dementsprechend sollte das Trainingspensum stets dem Pferd angepasst sein und lieber kleinere Schritte gehen, um Sinfonie die nötige Zeit zu geben. Angst hat sie hingegen vor kaum etwas, denn sie geht stets neugierig auf unbekannte Dinge zu.

    Ersteller: Elii
    Besitzer: Gwen
    Vorkaufsrecht: Elii


    Military A -- Dressur S -- Springen S***

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    Offizieller Hintergrund, Jährlingsbild