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Wolfszeit

Sakura Blomst* [0]

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Sakura Blomst* [0]
Wolfszeit, 1 Sep. 2021
    • Wolfszeit
      18.03.2020| Zion
      2019 - Ein Jahresüberblick
      Wynja von Atomic | Vösk von Atomic | Kría von Atomic | Bjama von Atomic | Teigur von Atomic | Halldór von Atomic | Ávaldi von Atomic
      Hawking von Atomic | Feuergeist di Royal Peerage | Nautilus | St.Pauli‘s Amnesia | Milska | Lu’lu’a
      Glanni frá glæsileika eyjarinnar | Litfari | Tesla | Almost Illegal | Overo | Ruvik | Voodoozirkus
      Mademoiselle | Songbird | Ryuk | Flic Flac’s Milano | Friede sei mit dir
      Wild Reflex | Willa | Krít | Kempa | Blávör | Snotra | Otra | Fönn | Saints Row | Snúra | Þögn | Ylfa

      Bruce
      Das Jahr begann tragisch, sehr tragisch. Vater verstarb in Folge eines Herzinfarktes im Krankenhaus, zu dem Zeitpunkt fing der Hof bereits an rote Zahlen zu schreiben. Also mussten wir anfangen Lösungen zu finden und konnten nicht sehr lange trauern. Deswegen sind viele Pferde gegangen und wir haben das erste Land verkauft, um wieder etwas Guthaben zu haben. Doch auch das half nur für einige Zeit, da auch mein Dasein als Trainer schrumpfte. Immer mehr Aufgaben mussten auf dem Hof übernommen werden und das Geld fehlte für die Angestellten, weswegen wir nur noch zwei bei uns behalten konnten. Fünf Leute zu beschäftigen war nicht mehr möglich. Doch auch einiges Gutes ist passiert. Die Fohlen haben gute Noten bei der Beurteilung bekommen und für einige von ihnen, gibt es bereits Interessenten. Snót und Blávör haben sich verbessert. Sie sind entspannter geworden und auch unter anderen Reitern besser unter Kontrolle. Besonders im Distanzreiten sind die beiden begabt, was einen guten Ausgleich bildet zur Ovalbahn. Auch Willa, Krít und Kempa befinden sich im Training und sollen demnächst wieder auf dem Turnier mitlaufen. Die drei Stuten genießen es wieder mehr Kontakt zum Menschen zu haben. Ihre Fohlen sind tolle Pferde und ich bin gespannt, was aus ihnen wird.
      Nachdem unsere Lage sich ein wenig verbesserte hatte, kam der nächste Schlag. Im Wald, der direkt an das Atomics Valley grenzt, brach ein verheerender Waldbrand aus. Das Feuer loderte wochenlang. Auch wenn wir rechtzeitig uns und die Pferde evakuieren, konnte der Hof nicht gerettet werden. 95% sind abgebrannt, kein Gebäude steht mehr. Die Versicherungssumme war zwar ziemlich hoch, doch es kamen noch mehr Kosten auf uns zu, mit denen wir nicht rechnen konnten. Einige Paddocks hatten wir errichtet, um die Pferde wieder zu uns stelle zu können, doch die Angst der Tiere durch die den abgebrannten Geruch war deutlich zu spüren. Wieder mussten wir überlegen, welches Pferd bleiben kann und welches nicht. Diesmal war es sogar noch schwieriger. Vriska hat Ylfa gekauft und sie möchte bei uns bleiben, um uns zu helfen. Nach langer Überlegung haben wir auch ihr Ruvik angeboten und sie hat zugesagt. Unsere beiden Problempferde hätten wir sonst an sonst niemanden verkaufen können. Sie hat schon oft mit den beiden Pferden gearbeitet und die Drei passen gut zueinander.
      Dann kam die Idee des Umzugs auf und wir bekamen ein gutes Angebot in Schweden. Dort gab es ein Ausschreiben für ein 120 ha großes Land, das bewirtschaftet werden soll und einen kulturellen Nutzen bekommen. Also bewarben wir uns mit dem Konzept, dass wir mit unseren langjährigen Freunden und Nachbarn erarbeitet hatten: Ein akademisches Reitzentrum. Wir möchten Reitunterricht anbieten, Beritt machen und verschiedene Events veranstalten. Es war schon immer mein Traum auszuwandern und diesmal ist die Möglichkeit zum Greifen Nah. Wir mussten nun nur noch auf die Entscheidung des Landes warten. Diese würden uns auch dabei unterstützen, den Umzug zu organisieren.

      Collin
      Im Gegensatz zu unseren Nachbarn hatten wir das Jahr 2019 als äußerst positiv wahrgenommen. Pferde kamen und Pferde gingen, doch der Kern blieb erhalten und die zukünftige Zucht von Barockpferden sollte nun endlich ins Rollen gebracht werden. Mit wechselnden Rassen zur Auswahl kam der Plan von der Zucht wieder auf die Wartebank und stattdessen kam das Horsemakeover ins Spiel. Morian HMJ 6345 war eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht, obwohl sein Training äußerst zeitaufwendig war. Nichts desto trotz ging es voran, denn Valeria und ich kamen endlich zusammen und unser Azubi Joris hatte seine Abschlussprüfung bestanden. Leider hatte wir auch gewisse Verluste zu bedauern, denn unsere liebe Flo war gezwungen zurück nach Lateinamerika zu gehen, da ihr Arbeitsvisum abgelaufen war, weshalb wir gezwungen waren I’m a Playboy zu verkaufen. Außerdem war Sky aufgrund einer Verletzung unreitbar und so gut wie nicht bewegbar geworden, weshalb er trotz des extrem jungen Alters nun seine Frührente verbringen musste.
      Mittlerweile waren wir auch mit der Planung vorangeschritten und entschieden uns für die Zucht von Knabstruppern und Barockpintos, die beide alles vereinten, was wir uns wünschten. Doch wie nach jedem Höhenflug folgte auch bei uns der Fall, denn das ganze Land um Forest Creek und Atomics Valley war abgebrannt. Einige Pferde waren mit leichten Wunden davon gekommen, doch Peter, der die Pferde heroisch retten wollte, erlitt stärkere Verbrennungen und verbrachte einige Zeit im Krankenhaus. Alles was wir uns mühsam aufgebaut hatten war nun in Schutt und Asche gerichtet. Doch wie sagt man so schön, der Phönix steigt aus der Asche empor, denn wie es das Schicksal anscheinend wollte wurde uns gewissermaßen ein Wink gegeben, der uns letztendlich nach Schweden führte. Letztendlich machten wir auch so die Bekanntschaft mit Robin Wolff, ein junger akademischer Reiter anfang der dreißiger, der uns bedingungslos seine Hilfe anbot und nun ein Zuchtpartner in Schweden sein wird. Robin, ein attraktiver Rotschopf, der sich den Knabstruppern primär widmen wird.

      Bruce
      Der Umzug stand natürlich schneller vor der Tür als gedacht. Somit mussten die Pferde so schnell wie möglich transportfähig gemacht werden. Im Haus waren schon so gut wie alle Sachen eingepackt, nur noch die Dokumente unserer Tiere lagen verteilt im großen Schlafzimmer sortiert auf dem Boden. Mein Bruder, Tyrell, befindet sich bereits auf unserem neuen Grundstück und kann somit in den nächsten Tagen schon einige Pferde in Empfang nehmen. Somit werden als Erstes die Jungpferde auf die Reise in die neue Heimat gehen. Dafür haben Vriska und ich uns schon bereit gemacht. Gemeinsam holen wir die ersten beiden Stuten von der Weide. Es sind Wynja und Vösk, doch es war auch nicht wirklich einfach die beiden aufzuhalftern, deswegen waren sie die ersten. Am Stall putzen wir sie noch mal über und machen ihnen kleine Glocken an die Hufe, nur zur Sicherheit, da die Reise mehr als 10h dauert und in Dänemark eh Pause gemacht werden muss. Weiter ging es dann mit Bjama, Kría, Teigur, Halli und Ávi. Als alle Jährlinge endlich am Hof und verladefertig waren, fängt die Arbeit erst richtig an. Mithilfe von Max sortierten wir noch einmal die Papiere und übergaben sie den Fahrer. Jedes Pferd hatte seine eigene Folie in einem Ordner. Dort sind alle Unterlagen der Tiere drin, unter anderem die Bestätigung des Tierarztes, dass das Pferd gesund ist sowie dem Impfpass. Auch hatten wir extra sonder Papiere für die Überführung besorgt. Damit stand die Reise für die ersten Pferde fest.
      Vorsichtig fuhr der Transporter an und macht sich auf dem Weg richtig Schweden. In Zwei Wochen werden wir die Jährlinge wieder sehen. Sie kommen dort erst mal auf die Weide. Tyrell hat und auch noch einmal bestätigt, dass die Zäune stehen und sicher sind.
      Natürlich ist es nicht immer ganz leicht in ein anderes Land zu ziehen. Also hatten auch noch wir Rennerein, bis der nächste Transporter vor der Tür steht.
      Nun werden die nächsten Jungpferde verladen. Feuergeist, Amnesia, Milska, Hawking, Lu und Nautilus gehören zur Truppe. Diesmal gehen allerdings einige Pferde mehr mit. Der Transporter hatte noch einen Anhänger dabei, in den die beiden Jungstuten kommen. Lu, Hawking und Nautilus dürfen mit bei den großen Jungs fahren. Dort stehen Voodoo, Glanni, Litfari, Tesla, Ruvik, Illegal und Overo. Die Hengste haben alle Glocken um die Hufe, zum Schutz vor Verletzungen.
      Die letzten Tage rücken immer näher und der größte Teil unserer Kartons sind schon auf dem Weg nach Lindö. Auch sind schon so gut wie alle Pferde auf der Reise. Mademoiselle, Songbird, Milano, Fried, Ryuk und Wild sind gemeinsam auf den Weg. Der letzte Transporter hatte die Isländer bei sich. Thögn, Fönn, Snúra, Saint, Otra, Krít und Kempa waren das. Nun sind nur noch Willa, Ylfa, Snotra und Blávör noch hier am Hof. Die Vier werden wir mit nehmen, wenn wir fahren.

      Vriska
      Während die Jungs die Kartons und den ganzen Rest in die Autos bringen, stehe ich auf dem Paddock und versuche Ylfa aufzuhalftern und in den Hänger zu bringen. Da ich weiß, dass dies etwas länger werden könnte, werde ich direkt Willa mitnehmen, um der Stute mehr Sicherheit zu geben. Schon seit mehreren Wochen üben wir diese Situation, doch Ylfa hat gemerkt, dass es nun ernst ist. Nur noch drei andere Stuten sind da und das verunsichert sie sehr. Als ich die Stute nach langer Überzeugung am Halfter zum Hof führen kann, ist sie völlig schockiert, als sie den Hänger sieht. Sie versucht aus der Situation zu flüchten und steigt. Deswegen lasse ich Willa einfach los, die entspannt neben uns stehen bleibt. Daran merkt Ylfa, dass alles okay ist und schnaubt ab. Ich streichle sie beruhigend über den Hals und warte noch einen Moment, bevor wir näher an den Hänger gehen. Willa ist mittlerweile soweit, dass sie benah alleine in den Hänger geht. Ich ziehe den Strick vom Halfter ab und schicke sie hinein. Mit Ylfa in der Hand versuche ich hinter Willa die Stange zu befestigen, was sich als sehr schwierig herausstellt als gedacht. Die Stute hat offenbar panische Angst vor der Stange, also muss Willa erst mal ohne im Hänger stehen. Ich führe Ylfa noch mal vom Hänger weg und lasse sie einige Minuten grasen auf dem kargen Grasstreifen am Wegesrand.
      Nach fast einer Stunde ist es endlich geschafft. Ylfa steht entspannt im Pferdehänger und fummelt am baumelden Heunetz herum.

      Collin
      Erneut warf ich einen Blick auf die Checkliste für die Reise. Hatten wir tatsächlich an alles gedacht? Waren wir überhaupt gut genug vorbereitet für Schweden? Mir schossen unzählige Gedanken durch den Kopf, die mich mehr und mehr zum Zweifeln brachten, doch nun gab es kein zurück mehr. Die Pferde wurde allesamt in Transport LKWs verladen und erreichten unsere kleine Insel schließlich mit der Fähre. In Gedanken vertieft zählte ich die Pferde auf: “Aurelia, Morian, Fortun, Frans, FC Encantador, Sakura Blomst, Tacito il Vero, Wild Cherry, Valquiria, Xinu…” “Babe hattest du schon mit Familie Lindström Kontakt aufgenommen?”, fragte Val und riss mich aus meinem Gedankenkarussell. Erschrocken schüttelte ich den Kopf und zückte mein Handy. Familie Lindström besaß einen kleinen Hof in Mittelschweden und hatte einige Schicksalsschläge erlitten und nun mangelte es ihnen an Geld und eigentlich allem. Ich habe sie durch ihren Hengst Haldor kennengelernt, den ich für meine Zucht ins Auge gefasst hatte, doch stattdessen lernte ich ihre Familie ein und entschied sie auf unserem Hof einzuladen, da wir mehr als genug Platz hatten. Zuerst zögerten sie und versuchten das Angebot aus Scham und Höflichkeit abzulehnen, doch ich konnte sie überzeugen und schließlich verhandelten wir die letzten Angelegenheiten.

      Robin
      Um ehrlich zu sein, war ich sehr aufgeregt auf das neue Leben in Schweden und den neuen Menschen, die nun meine neue Familie werden würden. Es wird auch eine Umstellung sein, eigene Pferde zu besitzen, da ich bisher immer nur welche in Beritt hatte und somit die Verantwortung nicht auf mir lastete, dennoch freute ich mich darauf. Collin Jones, mein zukünftiger Arbeitgeber und Zuchtpartner hatte mich bereits in Deutschland mit meinen baldigen Vierbeinern vertraut gemacht. Wir beide teilten die Leidenschaft für Barockpferde, doch ich interessierte mich mehr für die “farbigen” unter ihnen, um nicht so zu sagen die Knabstrupper. So teilte er mir Tacito il Vero, Sakura Blomst und Frans zu, die nun in Schweden unter meiner Obhut stehen werden. Trotz der ganzen Aufregung freute ich mich riesig auf die neuen Möglichkeiten, die sich auf unserem Gelände und der Umgebung ergaben - ich meine hallo eine eigene kleine Insel?!

      Collin
      Erneut warf ich einen Blick auf die Checkliste für die Reise. Hatten wir tatsächlich an alles gedacht? Waren wir überhaupt gut genug vorbereitet für Schweden? Mir schossen unzählige Gedanken durch den Kopf, die mich mehr und mehr zum Zweifeln brachten, doch nun gab es kein zurück mehr. Die Pferde wurde allesamt in Transport LKWs verladen und erreichten unsere kleine Insel schließlich mit der Fähre. In Gedanken vertieft zählte ich die Pferde auf: “Aurelia, Morian, Fortun, Frans, FC Encantador, Sakura Blomst, Tacito il Vero, Wild Cherry, Valquiria, Xinu…” “Babe hattest du schon mit Familie Lindström Kontakt aufgenommen?”, fragte Val und riss mich aus meinem Gedankenkarussell. Erschrocken schüttelte ich den Kopf und zückte mein Handy. Familie Lindström besaß einen kleinen Hof in Mittelschweden und hatte einige Schicksalsschläge erlitten und nun mangelte es ihnen an Geld und eigentlich allem. Ich habe sie durch ihren Hengst Haldor kennengelernt, den ich für meine Zucht ins Auge gefasst hatte, doch stattdessen lernte ich ihre Familie ein und entschied sie auf unserem Hof einzuladen, da wir mehr als genug Platz hatten. Zuerst zögerten sie und versuchten das Angebot aus Scham und Höflichkeit abzulehnen, doch ich konnte sie überzeugen und schließlich verhandelten wir die letzten Angelegenheiten.

      Robin
      Um ehrlich zu sein, war ich sehr aufgeregt auf das neue Leben in Schweden und den neuen Menschen, die nun meine neue Familie werden würden. Es wird auch eine Umstellung sein, eigene Pferde zu besitzen, da ich bisher immer nur welche in Beritt hatte und somit die Verantwortung nicht auf mir lastete, dennoch freute ich mich darauf. Collin Jones, mein zukünftiger Arbeitgeber und Zuchtpartner hatte mich bereits in Deutschland mit meinen baldigen Vierbeinern vertraut gemacht. Wir beide teilten die Leidenschaft für Barockpferde, doch ich interessierte mich mehr für die “farbigen” unter ihnen, um nicht so zu sagen die Knabstrupper. So teilte er mir Tacito il Vero, Sakura Blomst und Frans zu, die nun in Schweden unter meiner Obhut stehen werden. Trotz der ganzen Aufregung freute ich mich riesig auf die neuen Möglichkeiten, die sich auf unserem Gelände und der Umgebung ergaben - ich meine hallo eine eigene kleine Insel?!
    • Wolfszeit
      29.01.2022|Wolfszeit
      Sakura Blomst

      Freundlich drehten sich die Ohren der schneeweißen Stute in meine Richtung, sobald ich sie mit einem Zungenschnalzen anlockte. Freundlich, aber wenig aufdringlich drehte sie sich in der Box und stecke ihren Kopf hinaus. Sanft strich ich über die rosa Nüstern, die von einem weichen Flaum bedeckt waren. Wie so häufig erschien die Stute froh über die Aufmerksamkeit. Ihrer Besitzerin mangelte es schon seit einem geraumen Zeitraum, an Zeit für die hübsche barocke Stute, sodass ich neben den regulären zwei Tagen, so oft wie möglich versuchte Zeit freizuschaufeln. Sanft kitzelten die langen Barthaare auf meiner Haut, als sie das Stück Möhre von meiner Hand nabbelte. Ich griff nach dem Halfter vor der Box, welches passend zum Namen der Stute in einem Kirschblütenrosa gewählt worden war. Leise kratzte das Metall aneinander, als ich die Boxentür aufschob und eintrat. Der Plüsch, welcher Genick und Nasenbein polsterte, verschmolz nahezu mit dem flauschigen weißen Fell, welches die Hälfte ihres eleganten Halses bedeckte und sich unter der Stalldecke den Rücken entlang weiterzog. Zum Halfter passen, war selbstverständlich auch die Decke in dem selbigen Farbton und schimmerte samtig im Licht. Auf dem Putzplatz stellte ich die Stute ab und lief in die Sattelkammer, um die holograpisch schimmernde Putzbox zu holen. Sakis Erscheinungsbild, inklusive ihres Zubehöres, ließ keinen Zweifel daran, dass ihre Besitzerin sich einen klein Mädchen Traum mit dem Pferd erfüllte.
      Beim Putzen ließ ich mir Zeit, auch wenn es aufgrund der Decke nicht wirklich notwendig war. Verspielt schnappte die Stute immer mal wieder nach dem losen Strickende und streckte mir beim Auskratzen der vorderen Hufe die Schnauze ins Gesicht.
      Wenig später betraten wir fertig gesattelt die menschenleere Reithalle. Die hellen Lampen, die die Sandfläche erleuchteten, brachten das Lackleder zum Glänzen und die Glassteinchen zum Funkeln. Mit diesem Outfit war ein glänzender Auftritt garantiert.
      Entspannt schritt die weiße Knabstrupperstute durch den Sand und drehte ihre Ohren immer wieder aufmerksam in meine Richtung. Saki zeigte sich heute von ihrer besten Seite und trat direkt artig an den Zügel heran. Weich und im gleichmäßigen Rhythmus fußten ihre Hufe durch den Sand und in dem großen Hallenspiegel konnte ich den schön aufgewölbten Hals bewundern. Auch im Trab präsentierte sich das Pferd ansehnlich unter dem Sattel, schwang locker im Rücken mit, trat gut mit der Hinterhand unter, folgte dabei achtsam meinen Hilfen. Die Stute hatte so viel Potenzial, eigentlich schade, dass sie momentan so wenig Aufmerksamkeit bekam. Sie würde auf einem Turnier sicher auch ohne das ganze Bling Bling ein wahrer Hingucker sein. Mit minimalen Hilfen lenkte ich die Stute auf einen großen Mittelzirkel. Geschmeidig, ließ sie sich stellen, kaute zufrieden auf dem Gebiss. Bei X gab ich die Galopphilfe, woraufhin Saki sanft ansprang. Auch wenn diese Gangart ihre größte Baustelle war, gab sie sich Mühe. Man merkte einfach, dass die sechsjährige Stute erst spät angeritten wurde und anschließend, eine ganze Weile auf der Koppel verbrachte. Manchmal fehlte es ihr noch an Kraft und Balance, doch mit jeder Einheit schien ihr Körpergefühl besser zu werden.
      Nachdem ich die Stute ausreichend gefordert hatte, beendete ich das Training. Der Sabber tropfte ihr aus dem Maul und von ihrem Körper stiegen Dampfwölkchen in die kühle Luft, als ich mich aus dem Sattel gleiten ließ. Ich parkte die Stute unter dem Solarium, welches mit seinem rötlichen Schein, das lange Fell auf der oberen Körperhälfte des Pferdes trocken sollte. Währenddessen putzte ich über ihr Sattelzeug und räumte es ordentlich weg. Ja, ihr habt richtig gehört - putzte. Sakuras Besitzerin war sehr penibel, wenn es um das Leder ging, so durfte nach dem Reiten nicht ein Staubkörnchen darauf zurückbleiben und selbstverständlich wurde alles in Sattelschoner und Trensenschutz verpackt. Auf dem Weg zurück zu der Stute, ergriff ich noch die schwarze Futterschüssel auf der in rosé goldenen Buchstaben, der Name der Stute glänzte. Aufmerksam, blickte die Stute mir entgegen, warte aber höflich, bis die Schüssel auf dem Boden stand, bevor sie den Kopf hineinsenkte. Ich beobachte, wie sich der Kiefer der Stute bewegte und sich die Kaumuskulatur bewegte. Es hatte etwas Meditatives an sich, was auch an der Kaugeschwindigkeit der Stute liegen mochte. Gerade als das Licht des Solariums erlosch, schleckte Saki die letzten Krümel aus der Schüssel. Ich verpackte die Stute wieder in die samtige Stalldecke mit dem hübschen Fellkragen, räumte die Schüssel weg und brachte sie zurück in ihre geräumige Box.
      “Gute Nacht, Süße”, sprach ich mit gesenkter Stimme zu der Stute und steckte ihr noch ein Himbeerleckerli zu, bevor ich mich auf den Nachhauseweg machte.

      4786 Zeichen
      zeitliche Einordnung Ende Oktober 2020
      Mohikanerin gefällt das.
    • Mohikanerin
      Dressur E zu A | 28. Februar 2022

      Otra // Binomialsats // Erlkönig // Glanni frá glæsileika eyjarinnar // Sakura Blomst

      “Kili, heute ist dein Tag und du entscheidest, was wir machen”, sprach Travaris und reichte mir die Karaffe mit frischem Orangensaft. Sogleich schenkte ich mir ein Glas ein.
      “Ich habe dir schon letztes Jahr gesagt, dass es mir nicht wichtig ist”, erklärte ich ohne dabei den Blick von meinem Handy zu lösen, auf dem ich wieder einmal die romanartigen Nachrichten meiner Schwester versuchte zu verstehen. Sie erzählte von Schwierigkeiten mit Glanni, der inmitten der Dressurprüfung verweigerte und sie in den Sand setzte. Dabei blieb der Spott der Zuschauer und ihrer Freunde nicht aus.
      “Auf der Stelle möchte ich in Feuer aufgehen”, schrieb sie mehrfach, eine Wortverbindung, die sie zu gern nutzte, um ihren Scham zu verbildlichen. Bevor ich den Absatz beendete, verschwand der Text unter einer Hand, die von niemand anderes als meinem Freund gehörte.
      “Jonina braucht mich”, versuchte ich ihm zu vermitteln. Trav kümmerte diese Aussage nicht im Geringsten. Sanft zog er mir das Gerät aus der Hand, sperrte es und legte es auf seiner Seite des Tisches ab, sodass ich nur durchs Aufstehen es zurückbekam. Seufzend sah ich tief in die Meer-blauen Augen und verspürte die plötzliche Sehnsucht nach dem Schnee. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, wie sich das weiße Zeug zwischen den Fingern anfühlt, obwohl ich vor kaum als sechs Monaten meine Schwester besucht hatte in der Heimat. Alles daran vermisste ich, aber sobald ich in Schweden ankam, zog es mich wieder nach Portugal. Es war eine Zerreißprobe, jeden Tag aufs Neue.
      “Ich hole uns noch einen Kaffee und in der Zeit überlegst du dir, was wir unternehmen”, sprach Travaris, mit einem Lächelns auf den Lippen, “aber das hier nehme ich mit”, fügte er mit meinem Handy in der Hand hinzu. Zugegeben, er mochte meine Schwester nicht, obwohl sie erst zweimal mich besuchen kam. Anstelle mir mögliche Szenarien ihrer Nachrichten zu überlegen, versuchte ich eine geeignete Aktivität für uns beide zu finden und wie wir bei den vorherrschenden fünfunddreißig Grad verbrannten.

      “Und du bist dir ganz sicher?” Travaris erschien überrascht, als ich uns beiden jeweils ein Pferd gesattelt hatte und mein Shirt über den Anbinder warf. Dass sein Blick deutlich von meinen Augen weg wanderten, wunderte mich keines Wegs.
      “Ach Trav, jetzt sei kein Spielverderber”, jammerte ich und drückte ihm die Zügel von Sakura in die Hand, die zum Beritt bei uns auf dem Hof war. Die junge Stute begann aktuell, sich in der Dressur zu festigen. Dabei zeigte sie eine hohe Arbeitsbereitschaft, mit dem Willen, dem Reiter zu gefallen. Mein Hengst Erlkönig hingegen setzte häufig auf Durchzug und wollte nur an einigen Tagen auf mich reagieren. Ein Großteil der Arbeit fand vom Boden aus statt. Er liebte die Doppellonge und fand Vergnügen an der Freiheitsdressur, was ich mit großem Interesse weiterverfolgte. Kaum vorstellbar, dass dieses Pferd für Großes bestimmt war.
      “Weil du es bist”, gab Trav schlussendlich doch noch nach. Schritt für Schritt lief ich auf ihm zu und legte die Hände an seine Hüfte. Während meine Lippen nur Zentimeter von seinen entfernt waren, knurrte er: “Du kennst die Regeln”, und schob mich etwas von ihm weg. Ich gab nicht nach, sondern glitt mit einem Finger nach dem anderen unter sein Shirt, um es schließlich über das perfekte Haar zu streifen und zu meinem zu legen.
      “Ja, ich kenne sie, umso verlockender ist es, sie zu brechen”, flüsterte ich und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Misstrauisch sah er mich an, nickte langsam und zog der jungen Stute die Zügel über den Hals.
      Als eine gesunde Abwechselung hatte ich in der Reithalle die Sprinkleranlage eingeschalten, um uns allen eine Abkühlung zu verpassen. Ungebremste schien die Sonne auf dem Hof. Kein Lüftchen wehte und die wenigen Bäume schenkten nur minimalen Schatten. So schön der Sommer auch war: Es könnte um einiges kühler sein, wenn ich schon nicht am Strand liegen durfte. Wie erhofft lag eine angenehme Frische in der Luft beim Einreiten in die Reithalle, die auch die Pferde mit Begeisterung feststellten. Zielgerichtet lief mein Fuchs zur einzigen kleinen Pfütze im Sand und trank draus, bevor ich mit einigen Paraden dazu motivierte wieder loszulaufen.
      Wir beschränkten die Dressureinheit auf simple Bahnfiguren im Schritt und Trab. In den Wendungen und Schlangenlinien kam Sakura unter Travaris gut an den Zügel, während mein Paso Ibero mehr daran dachte, im Tölt durchzustarten. Ihm langweilte Schritt, umso wichtiger war es, den Hengst in die nötige Balance zu bringen. Die Übergänge und Rückwärtsrichten förderten die Lastaufnahme in der Hinterhand, sodass wir nach einer halben Stunde einen guten Viertakt im Schritt fanden. Schließlich durfte er noch am lockeren Zügel auf dem Zirkel traben, bevor wir aus den Sätteln stiegen.
      “Was findest du nur an dem”, schüttelte mein Freund mit dem Kopf, als er abermals den Fuchs musterte, der mit wippendem Kopf neben mir lief. Dabei stieß mich das Pferd immer wieder aus dem Weg. Ich ignorierte das Verhalten und klopfte Erlkönig auf die Schulter.
      “Dasselbe könnte ich über dich auch sagen”, scherzte ich. Trav stieß mir leicht zur Seite, um mich in der Bewegung eng an sich heranzuziehen und bedrohlich nah an meinen Mund zu kommen. Auf meiner Haut spürte ich den warmen Atem und schluckte vergnügt.
      “Wenn wir nicht schon Tag und Nacht miteinander verbringen würde, wäre mein Leben nicht so erfüllt”, flüsterte er. Seine Hände lösten sich, als Schritte hinter uns ertönten. Ehrlich gesagt war es kein Geheimnis, dass wir seit mehr als einem Jahr ein Paar waren und das Geflüster über uns nahm seinen Lauf. Wir führten die Beziehung mehr hinter geschlossenen Türen, auch, wenn es mir schwerfiel, die Finger zu ihm zu lassen. Heute, an meinem Namenstag, war es eine Ausnahme. Aus der Tradition meiner Heimat, und seiner Vorliebe Dinge zu Feiern, heraus durfte ich mehr tun als sonst.

      Erst am Abend bekam ich mein Handy zurück und überprüfte sofort die Nachrichten meiner Schwester, die nicht nur immer mehr wurden, sondern auch länger. So schrieb sie über eine gescheckte Stute, Otra, die wohl auf dem Platz deutlich schlechtere Leistungen zeigte, als die Besitzer sich vorstellten. Dafür bekam Jonina, als Reiterin, natürlich die Schuld. Langsam aber sicher kristallisierte sich heraus, dass meine Schwester den Willen für Turniere verlor. Seufzend legte ich mein Handy zur Seite und starrte auf den Bildschirm meines Laptops. Bevor ich auch endlich ins Bett kehren konnte, stand noch eine Unterrichtsstunde auf dem Plan, mit einem Mädchen aus Schweden. Sie besaß einen braunen Hengst, Bino, der aus unbekannten Gründen Aussetzer hatte. Dabei buckelte er unkontrolliert los, wollte nichts weiter, als die Reiterin von seinem Rücken zu bekommen. Erst durch meine Hilfe konnte sie ihr Pferd in solchen Situationen stoppen. Mein König war schließlich auch so.
      „So ist gut“, lobte ich die beiden, als sie auf dem Zirkel trabte und im Anschluss aussaß auf einer doppelten Schlangenlinie. Das Paar stand noch am Anfang der Dressurarbeit, doch das Pferd zeigte großes Potenzial und ich war fest davon überzeugt, dass der Hengst nur seine Chance nutze. Die Kleine saß unsicher im Sattel und traute sich nicht, den Schenkel ordentlich anzulegen. Konsequent zog das Pferd ihr die Zügel aus der Hand. Meine Ideen zur Arbeit mit dem Tier waren vielfältig, allerdings interessierte sich die Pubertierende nicht für Bodenarbeit und der Festigung von Vertrauen. Der Hengst sollte ordentlich laufen und das war's. Seufzend sah ich zur Seite. Trav stand seit Minuten nur mit einem dünnen Stoff bekleidet am Türrahmen gestützt und beobachtete das Spektakel auf dem Bildschirm.
      “Vielleicht sollte sie mal herkommen, schließlich sieht das da wirklich grausam aus”, merkte dieser an und öffnete einen weiteren Knopf des Hemds. Mit einem Tastendruck stellte ich das Mikrofon aus, drehte mich mit dem Stuhl in seine Richtung und zog die Unterlippe zwischen meinen Zähnen hindurch. Unpassender hätte er die Anspielungen nicht wählen können.
      “Möchte sie nicht”, stammelte ich etwas unbeholfen. Mir drückte es auf dem Brustkorb, so wollte ich nichts lieber, als endlich ins Bett kommen, schließlich hatte auch Travaris festgestellt, dass dieser Unterricht nur Zeitverschwendung war. Mein Gewissen sprach weiterhin, dass ich lieber zum Bildschirm blicken sollte, schließlich stand sie noch immer in meiner Verantwortung.
      Die letzten Minuten sah ich mir das Schauspiel noch an, bevor ich sie aus dem Sattel holte. Schockiert blickte sie in die Kamera, verstand nicht so ganz, wo mein Stimmungswechsel herkam – ich auch nicht. Ich informierte sie über ihre Möglichkeiten, bevor sie wortlos den Anruf beendete und auch Anrufe nicht mehr reagierte. Dass sie im selben Alter wie meine jüngere Schwester war, unterstrich nur die Tatsache, dass es die Hormone waren.

      © Mohikanerin // Eskil // 8831 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Juni 2019}
      Wolfszeit gefällt das.
    • Mohikanerin
      Dressur A zu L | 07. März 2022

      Sakura Blomst // Erlkönig // Ermgravin // WHC' Afterglow

      Es ist keine große Sache, redete ich mir ein, immer und immer wieder sprach ich die Worte wie ein Gebet. Auch Erlkönig schnaubte als seelische Unterstützung ab und stupste mich damit an der Seite ab. Sosehr ich es versuchte, mein Blick blieb bei Travaris hängen, doch er stand nicht allein am Zaun. Neben ihm lachte Narcis über einen blöden Witz, den mein Freund erzählte. Für meinen Geschmack lagen ihre Hände zu dicht aneinander, allerdings wollte ich keinen Streit beginnen. Wir stritten zu viel in letzter Zeit.
      “Gut, dass ich dich gefunden habe”, stöhnte Maria erschöpft. Kleine Schweißperlen wanderten ihre Stirn entlang, als hätte sie einen Marathon hinter sich. Bei den Temperaturen war jeder unnötiger Meter eine Herausforderung.
      “Trink erst einmal ein Schluck”, reichte ihr meine Wasserflasche, die sie großzügig entgegennahm und halb leerte. Nach einem kräftigen Atemzug rappelte sich Travs Schwester auf und steckte meinem Pferd ein Leckerli zu. Erlkönig verschlug es in einen Bissen.
      “Danke, du bist ein Schatz”, grinste sie, bevor auch in ihre Augen das Duo erschien, “was soll denn das? Der kann sich was anhören.” Sofort wollte sie losziehen, wie ein Kämpfer in die Arena, aber ich stoppte sie.
      “Ist doch alles gut, sie reden nur”, versuchte ich Maria, oder deutlich mehr mich, zu beruhigen. Misstrauisch runzelte sie die Stirn: „Du denkst das nicht wirklich? Der flirtet mit ihm und das geht nicht, schließlich seid ihr das Traumpaar des Jahrzehnts.“ Mit einem leisen Lachen ließ ich von Marias Arm ab, um endlich den Schutz im Schatten des Stalles zu suchen. Sie folgte mir.
      „Wenn du mich gesucht hast, was wolltest du?“, fragte ich nach, als wir zusammen meinen Hengst absattelten. Er hatte großartige Leistungen gezeigt. Anfangs diskutierte er noch, aber lief im Laufe der Dressurarbeit immer besser an den Zügel heran, bis wir sogar eine Lektionen-Abfolge von Traversale und Versammlung abrufen konnten. Erlkönig kam endlich zur Reihe, nach mehr als einem Jahr. Ich war stolz auf mein Pferd.
      „Hast du Lust, mit der Gräfin zu arbeiten?“, bot sie mir ihre niederländische Stute an. Eigentlich durfte niemand an ihr Pferd ran, nicht einmal um es auf die Weide zu bringen. Zu wichtig war es Maria, dass sie die Gräfin selbst betreute. Kein Wunder, schließlich verschlang das Tier schon Unsummen beim Kauf.
      “Sehr gern, holst du sie?”, versuchte ich mein Vorfreude zu verstecken, aber hüpfte beinah so sehr durch die Gegend wie sie. Von einem der Halterungen an der Wand griff sie ein Halfter und lief hinüber in den Stalltrakt, in dem die Stuten ihr Zuhause hatten. Zur selben Zeit löste ich den seitlichen Strick vom Halfter und zog ihn zur Dusche. Von den Hinterbeinen über die Kruppe kühlte ich den Fuchs ab, der das Wasser auf dem Fell genoss. Seine Augen schlossen sich langsam, je weiter ich zu seinem Hals kam. Dann überlegte er sich anders. Hektisch biss er in den Schlauch, der von der Decke herunter hin und riss mir das Ende aus der Hand. Wie ein kleines Kind wippte er mit dem Kopf und spritzte nicht nur den halben Stall voll. Vollkommen durchnässt stand ich vor Erlkönig, der mich auslachte, zumindest erweckte das Pferd den Anschein. Mit dem Schweißmesser entfernte ich das überschüssige Wasser und brachte ihn letztlich zurück in die Box.
      “Ich habe Gräfin auch – ”, Maria stoppte, als ich mich von Kopf bis Fuß durchnässt sah und begann schlagartig zu lachen, “vielleicht willst du dich erst einmal umziehen?”
      “Nein, alles gut”, sagte ich und entschied einfach mein Shirt in die Sonne zu legen. Die nasse Reithose würde mir eine nötige Erfrischung geben. Zusammen überquerten wir den Hof. Noch immer stand Travaris mit Narcis am Zaun, beobachteten aktuell Glowy, eine der barocke Stute, die zum Beritt bei uns stand. Ihre Versammlungen waren ein Highlight, jedes Mal, wenn ich das Pferd durch den Sand laufen sah, schwärmte ich von ihr. Mein Freund hielt mich allerdings fern von der Stute, nichts, was ich näher hinterfragte, schließlich durfte ich in wenigen Minuten auf der Gräfin sitzen.
      In der Reithalle tummelte sich eine Gruppe von jungen Mädchens, genauer gesagt “Marias Truppe”. Sie strotzten nur von unkontrollierten Hormonen und steckten mit beiden Beinen in der Pubertät fest. Ein unverständliches Flüstern ging durch die Halle, bevor sie wie wild klatschten und sich über die Bande lehnten.
      “Warum hast du nichts gesagt, dass ich Zuschauer habe?”, raunte ich Maria zu, sie legte ein Grinsen auf und zuckte mit den Schultern. Alles klar, also war es geplant. Ich schüttelte mir leicht den Kopf, bevor ich mir die Steigbügel einstellte und in den Sattel schwang.
      „Und zeig meinem Bruder, dass du besser bist als die Bohnenstange“, fügte Maria noch hinzu.
      Ich begann im Schritt auf der Stute in immer enger werdenden Biegungen auf der ganzen Bahn und dem Zirkel. Gräfin reagierte anstandslos auf meinen Schenkel, eine wirkliche Erleichterung gegenüber der anderen Pferde hier am Hof. So konnte ich mich mehr darauf konzentrieren, korrekt die Lektionen abzufragen und meinen Sitz zu verbessern. Ihr Trab war federleicht, als würde man auf Wolken schweben. In meinen Ohren hing dennoch das Geflüster der jungen Damen.
      “Und du denkst wirklich, dass das mit deinem Bruder so ernst ist?”, sagte eine zu Maria.
      “Das steht nicht in meinem Wirkungskreis”, zuckte sie mit den Schultern.
      “Also denkst du, könnte ich Chancen haben?”, sprach ihre Freundin außergewöhnlich überzeugt, aber tauchte in einen intensiven Rotton, als ich Ermgravin vor ihr anhielt. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und wollte vermutlich im Boden versinken. Die Mädchen um sie herum begann zu lachen und eine zückte sogar ihr Handy, um die Szene aufzunehmen.
      “Kleine, es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber du wirst auch aus einem anderen Grund keine Chance haben – du bist neun Jahre jünger”, versuchte ich sie aus der Traumwelt herauszuholen. Dass sie sich noch für längere Zeit Hoffnungen machen würde, könnte schmerzhafter sein, als es direkt von mir zu hören. Deswegen nahm ich es als Kompliment, schließlich wusste sie es nicht besser. Noch immer versteckte sie ihr Gesicht in den Händen und erst als ich diese berührte, kam der hochrote Kopf zum Vorschein.
      “Aber in drei Jahren bin ich volljährig, bist du dir sicher?”, schluchzte sie. Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte ich, wodurch das Schniefen noch lauter wurde. Nach einer weiteren Runde im Schritt hielt ich erneut bei ihr an, hoffte sie, auf welche Art auch immer, aufmuntern zu können. Ihre Augen waren noch immer gefüllt mit Tränen.
      “Wie kann ich dir helfen?”, versuchte ich wirklich eine Lösung zu finden und all meine Möglichkeiten zu bieten, ohne dabei einen Schritt in die verkehrte Richtung zu setzen. Schließlich war ich kein Monster.
      “Ich”, schluchzte das Mädchen und sah endlich zur mir, “ist blöd zu sagen, dass ich einen Kuss mir auf die Wange wünsche?” In den feuchten Augen begann es zu funkeln, als ich kurz nachdachte und mich schließlich kurz zu ihr hinüberbeugte, um ihr diese Kleinigkeit zu erfüllen. Sie lachte und legte eng ihre Arme um mich.
      “Danke”, sprach sie für die anderen nicht hörbar in mein Ohr. Damit hörte das schluchzend auf und ich konnte entspannt auf der Gräfin weiterarbeiten. Jeden Tag eine gute Tat, oder so ähnlich.
      Nachdem Ermgravin zuverlässig die Aufgaben einer leichten Dressur gezeigt hatte, ritt sie ab. Die Mädchengruppe wurde immer weniger, bis nur noch drei von ihnen am Rand saßen und die letzten Runden beobachten. Schließlich stieg ich ab. Lobend klopfte ich den Hals der Stute und führte sie aus der kühlen Halle heraus. Davor traf uns eine Hitzewelle, die mir sofort Schweißperlen auf die Stirn zauberte und auch einen Schauer über den Rücken jagte. Mit meinem Arm versuchte ich die Feuchtigkeit aus dem Gesicht zu wischen, wodurch es nur noch mehr wurden. Kurz vor den Stallungen nahm mir Maria die Stute ab, verschwand mit den Mädels darin. Ich blieb für einen Moment wie bestellt und nicht abgeholt stehen. Aber meine Abholung nahte bereits.
      “Du weißt, wie sehr ich diesen Anblick schätze, aber nicht in der Öffentlichkeit”, murmelte Travaris, der gerade mit der verschwitzten Sakura wieder kam. Offenbar ritt er mit ihr auf dem Platz, denn das Fell war überseht mit dem hellen Staub. Die Arbeit mit Sakura zahlte sich aus. Woche für Woche machte das Pferde fortschritte und zeigte sich als ein freundliches Kinderpony, dass sogar die bunten Schleifen an der Trense akzeptierte. Seinem Gesichtsausdruck zu folge, hatte sich die Arbeit gelohnt in der Dressur.
      “Ich könnte mir ein Shirt anziehen”, trat ich näher an meinen Freund heran und legte meine Hände an den Bund seiner Hose.
      “Oder?”, schmunzelte er und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.
      “Ich bleibe, wie ich bin, helfe dir Sakura zu duschen und dann machen wir eine Pause”, rutschte ich höher, mit meinen Fingern und zog dabei das Shirt heraus. Trav schluckte. Sanft legte ich die Lippen an seinen Hals und wusste genau, dass ihm nun die Argumente ausbleiben würden.

      © Mohikanerin // Eskil // 9005 Zeichen
      zeitliche Einordnung {September 2019}
    • Mohikanerin
      Ankunft im Chaos | 20. Juli 2022

      Erlkönig / Raleigh / Glanni frá glæsileika eyjarinnar / Monet
      Otra / Narcissa / Blávör / Hallveig från Atomic / Saints Row / Kölski von Atomic / Voodoozirkus / Vrindr von Atomic / Willa / Þögn / Snotra

      Tasmania / Sign of the Zodiac LDS / Nachtschwärmer / Forbidden Fruit LDS / Ruvik / Lotti Boulevard / HMJ Holy

      Nachtzug nach Stokkholm LDS / L‘Épirigenys LDS / Ours de Peluche LDS / WHC' Email / Mitternacht LDS / Yumyulakk LDS / CHH' Death Sentence / Halldór von Atomic / Liv efter Detta LDS / Sighvatur från Atomic / Kría von Atomic / Mondlandung LDS / Kempa

      Polka Dot / WHC' Griechischer Wein / Sakura Blomst / Sisko / WHC' Oceandis / Snúra

      WHC' Ritter Der Rose / WHC' Guardien / Gneisti från Atomic / Connerys Brownie


      Natürlich kommt es immer anderes, als man denkt, aber, dass ich von einem Chaos im nächsten lande, lag außerhalb meiner Denkleistung. Der erste Tag vom Praktikum war ziemlich cool. Man zeigte mir den riesigen Hof. In einem Teil standen die Sport- und Rennpferde, in dem kleinen die Islandpferde und Ponys, bei denen ich sein würde. Allerdings war die Stimmung gedruckt und später erfuhr ich auch warum. Eine Kollegin floh von einem zum anderen Tag in den Urlaub, zumindest wurde das gesagt. Sie sei wie ein Teil der Familie, weshalb man es ihr nicht übel nehmen konnte. Die genaue Geschichte musste ich mir zusammenlegen, immer mal wieder schnappte ich einzelne Stücke davon auf. Nicht, dass es nicht wirklich interessierte aber mittlerweile war sie wieder da. Gesprochen haben wir bisher nicht, nur provisorisch. Vriska war ein seltsamer Mensch: Übertrieben freundlich, wankelmütig und unberechenbar. Die andere Kleine, Lina, kam verschlossen daher, sehr in sich gekehrt, doch als ich eines Tages entdeckte, wen sie an ihrer Seite, nahm ich Abstand, obwohl wir uns das eine oder andere Mal nett in der Reithalle unterhielten. Dass ich jemals auf Knasti treffen würde, außerhalb eines Turniers, hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können.
      „Neele, kommst du mit?“ Jonina kam aus dem Stall, in der Hand hielt sie zwei Stricke.
      „Gern, wenn nimmst du?“, hakte ich nach. Einige der Pferde müssten noch bewegt werden aber vor allem mit Monet wollte ich gern in den Wald. Oft war bisher nicht ausreiten. Es lag eher an meiner begrenzten Zeit, als an meinem Pferd.
      „Ich dachte, wir nehmen unsere“, schlug sie lächelnd vor. Zum Glück!
      Wir liefen zu den Hengsten, die etwas weiter weg standen, genauer gesagt, neben dem Reitplatz. Dort standen auch Erlkönig, der Fuchs ihres Bruders und Raleigh, ein anderer Einsteller Hengst, der aktuell am Huf verletzt war.
      Freundlich brummte mich Monet an, als wir an der Ecke in sein Blickfeld liegen. Die Ohren standen kerzengerade nach oben, der Kopf ebenso aufgestellt und seine Hufe tänzelten aufgeregt auf der Stelle. Glanni, Ninas Hengst, interessierte sich nur wenig für uns. Er zupfte an seinem Heunetz im Unterstand, selbst das diese Kaltblut wirkte neugieriger als der Fuchs. Mit einem Blick zu meiner Kollegin wurde mir allerdings klar, dass die beiden wunderbar zusammenpassten. Auch ihre augenscheinliche Begeisterung breitete sich nur mäßig im Gesicht aus, vermutlich einer der Tage, an dem man sein Pferd dem Tier zur Liebe bewegt.
      Im Stall unterhielten wir uns über dieses und jenes, nichts sonderlich relevantes. Zwei neue Reitschüler waren für den nächste Tag angemeldet, weshalb Jonina meine Einschätzung über die Wahl der Pferde wissen wollte. Otra und Narcissa waren auf jeden Fall eine Idee, aber auch Kempa, die Einstellerin war und zwischendurch im Betrieb mitlief, könnte für Ältere etwas sein. Blávör, ebenfalls ein wenig beschäftigtes Einstellerpferd, hingegen wäre zu anspruchsvoll.
      „Du kannst morgen mit ihr auf die Bahn“, schlug die Kollegin vor.
      „Ja, warum nicht“, grinste ich und klopfte die Bürste am Holz ab. Einige der kleinen weißen Haare schwebten wie kleine Feen in der Luft, glitzernd durch den Staub im Strahl der Sonne, die durch das Fenster und ihr Licht schenkte. Der zauberhafte Moment hielt nur kurz an, denn Monet schlug mit Schweif und wirbelte die Partikel auf. Mit einem dumpfen Klacken flog die Bürste in meine Putzkiste. Ich lief hinüber in die Sattelkammer, schnappte mir all das nötige Sattelzeug und legte dem Pferd alles an, als auch die Huf sauber waren. Jonina war zu dem Zeitpunkt schon lange fertig, aber wartete geduldig, dass auch ich so weit war. Es faszinierte mich, wie sonderbar wenig Zeit die Leute hier am Hof in die Fellpflege investierten. Allerdings sah Glanni auch aus wie ein Plüschtier, das gerade aus der Waschmaschine kam.
      Wir ritten den schmalen Weg an der Baustelle entlang, um von dort den Wald zu erobern. Dabei begegneten wir Bruce, der mit einer kleinen Gruppe von zwei Reitschülern ausreiten war. Anhand der Pferde erkannt ich, dass es Fortgeschrittene waren. Hallveig und Saints Row konnten Stimmungsschwankungen haben, während die eine Stute ziemlich guckig an uns vorbeiritt, interessierte sich die andere nur wenig für die Hengste. Monet brummte ein paar Mal. Beruhigend tätschelte ich seinen Hals. Es faszinierte mich immer wieder, wie entspannt die Ponys aus dem Norden waren. In meiner Heimat wäre das Treffen deutlich hektischer verlaufen. Meine Augen hingen noch einen Moment an der Gruppe, bevor Jonina sich an mich wandte: „Lass uns hier abbiegen, dann können wir noch nach Pferden auf der Weide schauen.“
      Ich nickte, damit sparte ich tatsächlich den Kontrollgang, der am heutigen Tag auf meiner Liste stand. Zunächst ritten wir an den Hengsten vorbei, die verteilten auf dem kargen Grün ein paar Halme zupften. Die bunte Gruppe bestand aus allen erdenklichen Pferden, einige alte Renter-Wallache standen in der einen Ecke, in der anderen Jährlinge und dazwischen der Rest. Bei den Stuten sah es ähnlich aus. Allerdings waren die tragenden Stuten getrennt von den Jungpferden, um in den kommenden Wochen Leben auf die Welt zu bringen.
      „Wer ist das?“, zeigte ich ein kleines Pony in der letzten Ecke.
      „Du, das weiß ich gar nicht. Manchmal tauchen hier Pferd auf und manchmal fehlt eins. Es ist nicht so, dass ich die kenne. Wir schauen nur, ob sie leben und atmen“, lachte meine Kollegin und trieb ihren Fuchs etwas schneller am Zaun entlang. Tatsächlich wunderte mich auf diesem Hof nichts mehr. In meiner Vorstellungen waren Gestüte wie diese besser organisiert und hoffte auch darauf, dass dieser eine Ausnahme war. Geschichten, die an mich herangetragen wurden, klangen wie erfunden, besonders in Anbetracht, wie der Betrieb am Laufen blieb. Ein paar Mal überlegte ich, das zu fragen, aber behielt es für mich.
      Endlich im Wald angekommen, trabten wir die Pferde an und ritten eine gemütliche, wenn auch kalte, Runde auf der Bahn.

      © Mohikanerin // Neele Aucoin // 5980 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Februar 2021}
      Wolfszeit gefällt das.
    • Wolfszeit
      Harmonie in der Working Equitation / Western E zu A | 30. September 2022

      WHC’ Humanoid Crashtest / WHC’ Griechischer Wein / El Montino / Héliosa /Sakura Blomst / Aldaire


      Der September brachte eine bunte Mischung aus Farben und Charakteren auf das Lindo Dalen Stuteri. Unter einem strahlend blauen Himmel versammelten sich Reiter und ihre treuen Gefährten, um sich der Herausforderung der Working Equitation in Stufe A zu stellen. Die Vielfalt der Pferderassen und Persönlichkeiten spiegelte sich in jedem Training wider – ein wahrhaftiges Abenteuer in Harmonie und Teamwork.

      Gemeinsam mit der aufgeweckten Stute, Humanoid Crashtest, die von allen nur liebevoll ""Crash"" genannt wurde, startete ich in den Tag. Ihr graues Fell mit der auffälligen Zeichnung strahlte im Sonnenlicht, und ihre neugierigen Augen funkelten voller Energie. Crash hatte eine Vorliebe dafür, Kleidungsteile zu klauen, und ich war stets darauf vorbereitet, meine Handschuhe oder Jackel zurückzuerobern.
      Heute aber stand eine andere Herausforderung bevor: Die Working Equitation forderte von uns Präzision und Geschicklichkeit im Umgang mit verschiedenen Hindernissen.
      Neben uns sammelten sich weitere Reiter und ihre Pferde, von eleganten Barock-Reitpferden bis zu einem anmutigen Lusitano. Hannes führte seinen gelehrigen Hengst, genannt Winni, mit stolzem Blick auf den Parcours. Alec und der charmanter Andalusier El Montino, liebevoll Tino genannt, zeigten eine enge Bindung, die von Respekt und Vertrauen geprägt war. Vriska hatte Héliosa unter dem Sattel. Alec bat sie aufgrund ihrer Gangerfahrung die sensible Stute im heutigen Training zu reiten. Eskli und Saki verkörperten eine gelassene Präsenz. Finn führte den vertrauenswürdigen Berberhengst Aldaire mit einer Mischung aus Stolz und Anerkennung.

      Unsere ersten Übungen führten uns durch den Parcours, der mit unterschiedlichen Aufgaben gespickt war. Crash war neugierig auf die verschiedenen Hindernisse und zeigte sich anhänglich, während sie immer wieder versuchte in meine Stiefel hineinbeißen. Als wir die Toraufgabe erreichten, bei der wir das Pferd rückwärts durch ein Tor navigieren mussten, war Crash jedoch in ihrem Element. Sie war geschickt und aufmerksam, als ich sie durch den engen Durchgang manövrierte.
      Winni und Hannes bewiesen ihre Zusammenarbeit, als sie geschmeidig zwischen den Stangen hindurchritten und dabei jede Wendung kontrollierten. Tino und Alec meisterten die Gehorsamsaufgabe mit Bravour, bei der sie bestimmte Figuren und Linien auf dem Boden nachritten. Ihre Einheit als Team war spürbar.
      Héliosa und Vriska zeigten eine beeindruckende Demonstration des Tölts, einer besonderen Gangart ihres Lusitanos. Sie bewegten sich in einer fließenden Bewegung vorwärts, als würden sie im Rhythmus der Musik tanzen. Saki und Eskli meisterten die Geschicklichkeitsaufgabe mit Leichtigkeit, bei der sie Bälle auf Pfähle beförderten, während Aire und Finn ihre Verbindung auf die Probe stellten, indem sie souverän über eine Brücke ritten, die laut knarrte und schwankte.
      Der Tag verging wie im Flug, während wir uns durch den Parcours arbeiteten und Hindernisse überwanden. Die Vielfalt der Charaktere und Rassen machte das Training zu einem einzigartigen Erlebnis. Jedes Pferd zeigte seine eigene Persönlichkeit, und jedes Team zeigte seine individuelle Stärke.

      © Mohikanerin // 3164 Zeichen
    • Wolfszeit
      Durchlässigkeit / Dressur L zu M | 30. Oktober 2022

      Minelli / Maxou / Satz des Pythagoras / Aares / Crly Lure / HMJ Divine / Sakura Bloomst

      Die Sonne brach über dem Gestüt "Solberg" in einem malerischen schwedischen Tal an einem frischen Frühlingsmorgen durch die Nebelschwaden. Björn, ein erfahrener Dressurtrainer, stand vor einer neuen Herausforderung. Er hatte eine Gruppe von talentierten Berittpferden übernommen, die er von der Dressurklasse L zur Dressurklasse M führen sollte. Solberg war ein renommiertes Gestüt, das für seine traditionelle Dressurausbildung bekannt war.
      Seine erste Aufgabe bestand darin, die Pferde kennenzulernen und ihre individuellen Stärken und Schwächen zu ermitteln. Unter ihnen befand sich eine pummelige Braune Stute namens Minelli, ein eleganter Freiberger namens Ivy und die ungeschickte Haflinger Stute Curly Lure.
      Minelli, die Braune Stute, war von Natur aus robust und kräftig. Sie hatte einen sanften Charakter, aber sie neigte dazu, etwas gemütlich zu sein. Ivy, der imposante Freiberger, war bekannt für seine Anmut und seine Fähigkeit, sich in den anspruchsvollsten Lektionen zu bewegen. Curly Lure, die Haflinger Stute, war voller Energie und Neugierde, aber ihr fehlte noch die Erfahrung und Präzision, die für die Dressurklasse M erforderlich waren.
      Die ersten Wochen des Trainings konzentrierten sich auf die Losgelassenheit und das Festigen des richtigen Takts und Rhythmus in allen Gangarten. Björn führte die Pferde durch sanfte Übungen, um ihre Muskulatur aufzubauen und die Anlehnung an den Zügel zu verbessern.
      Curly Lure, die Haflinger Stute, zeigte anfangs Widerstand. Ihr Temperament und ihre Ungeschicklichkeit waren bemerkenswert, aber sie mussten in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Björn war geduldig und konsequent, und nach und nach begann Curly Lure nachzugeben.
      Minelli, die Braune Stute, überraschte alle mit ihrer Bereitschaft, zu lernen. Sie zeigte rasch Fortschritte in der Losgelassenheit und im richtigen Takt, was Björn als vielversprechendes Zeichen sah.
      Die Anlehnung und der Kontakt waren der nächste Schritt. Björn arbeitete daran, dass die Pferde den Kopf und Hals in einer natürlichen Position trugen, ohne zu stark auf den Zügel zu drücken. Ivy, der Freiberger, reagierte besonders gut auf diese Übungen und zeigte eine beeindruckende Anlehnung.
      In der Reithalle des Gestüts hörte man das Klappern der Hufe und das gleichmäßige Atmen der Pferde, während sie sich langsam an den neuen Kontakt gewöhnten. Minelli, die Braune Stute, lernte, sich auf den Zügel zu verlassen, während Ivy, der Freiberger, seine Eleganz in der Anlehnung perfektionierte.
      Mit der Grundlagenarbeit abgeschlossen, war es an der Zeit, Schwung und Elastizität zu entwickeln. Die Pferde wurden aufgefordert, in einer aufwärts gerichteten Bewegung zu laufen und elastische Gelenke zu entwickeln. Dies bedeutete, dass sie flexibel und geschmeidig werden mussten.
      Minelli, die Braune Stute, war ein Naturtalent im Entwickeln von Schwung. Ihre Bewegungen wurden fließender, und sie begann, sich fast schwerelos zu bewegen. Ivy, der Freiberger, demonstrierte seine Grazie in jeder Bewegung und wurde zunehmend geschmeidiger.
      Die Arbeit an der Geraderichtung und Versammlung intensivierte sich. Björn stellte sicher, dass die Pferde gerade und ausbalanciert liefen, ohne sich zu verziehen oder zu schief zu gehen. Diese Fähigkeiten waren entscheidend für die Ausführung von Dressurlektionen auf M-Niveau.
      Die Gestütsreithalle war jetzt gefüllt mit der Anmut und Präzision der Pferde, die diese fortgeschrittenen Lektionen übten. Minelli, Ivy und Curly Lure zeigten erstaunliche Fortschritte in ihrer Geraderichtung und Versammlung.
      Der Tag des ersten Turniers der Saison war gekommen. Die Pferde waren vorbereitet, ihre Fähigkeiten auf dem M-Niveau der Dressur unter Beweis zu stellen. Die Sonne glänzte auf dem Turnierplatz, als Björn die Pferde sorgfältig vorbereitete.
      Minelli, Ivy und Curly Lure betraten die Arena mit einer beeindruckenden Anmut. Ihre Bewegungen waren eine harmonische Sinfonie aus Schwung, Versammlung und Präzision. Björn beobachtete mit Stolz, wie sie die anspruchsvollen Lektionen mit Leichtigkeit ausführten.

      © Mohikanerin // 4045 Zeichen
    • Wolfszeit
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    • Wolfszeit
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    • Mohikanerin
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      Hufschmied / Großaufträge | 14. April 2023

      Drive me Home Tonight / Eichkatze / Just A Bear
      Hallveig från Atomic / Úlrik / Helix / Elf Dancer / Wo Der Wolf Heult
      Lubumbashi / Dix Mille LDS / Connerys Brownie / Sakura Blomst


      Laut fiel die Tür des Transporters zu. Früh am Morgen standen wir in Kalmar, den ersten größeren Auftrag an Pferden. Einige Tiere bekamen neuen Beschlag, während andere Tiere lediglich geschnitten werden mussten. Um den ganzen Tag effizient arbeiten zu können, begleitete mich meine Auszubildende und ein weiterer Kollege half mit. Somit konnte ich ein die Dressurstute mit neuen Schuhen versorgen, während parallel eine Rappstute und eine sehr helle Stute bearbeitet wurden. Als Lubi fertig war, lief ich hinüber in den Hengst-Stall, denn auch dort wartete ein Patient, der neue Hufeisen benötigte. Interessiert schaute er meiner Arbeit zu, bis ich fertig war. Zur Kontrolle führte mir der Pfleger das Pferd vor.
      Zeit zum Verschnaufen hatten wir alle nicht, denn auf dem riesigen Gestüt in Lindö wartete man bereits auf uns. Das war unser Tagesplan, der Grund, weshalb wir zu dritt anfuhren. Neben den Rennpferden, die sie zum Teil selbst beschlugen, waren auch Einsteller und einige der Isländer auf dem Plan. Unser Azubi sollte sich mit dem Temperament der Traber auseinandersetzen. Bruno hatte angeboten, dass sie drei Pferde heute übernehmen könne. Ich kannte den Trainer schon lange. Da konnte sie einiges lernen. Zwischendurch schaute prüfend vorbei, aber mit solch ruhigen Exemplaren kam sie zurecht. Die Einsteller-Pferde waren ebenso gelassen und ich arbeitete sie ab. Mein Kollege befand sich bei den Isländern, die aufgrund der kleinen Hufe und Gewichtsregelungen etwas spezieller waren. Ihm machten diese Aufgaben Spaß, also überließ ich ihnen die Plüschkugeln. Spät am Abend fuhren wir nach Hause, nach dem es ein vernünftiges Abendessen gab zum Dank des Tageseinsatzes.

      © Mohikanerin // 1685 Zeichen
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  • Album:
    LDS - Schweden
    Hochgeladen von:
    Wolfszeit
    Datum:
    1 Sep. 2021
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  • Sakura Blomst
    Kirschblütenzeit

    Rufname: Saki
    geboren 23. April 2014

    Aktueller Standort: Nordiska Berghästen, Lindö [SWE]
    Unterbringung: Offenstall


    __________ s t a m t a v l a

    Aus: Sally Norholm [Knabstrupper]
    MMM: Svarta Ellegard _____ MM: Lotte Mellegard _____ MMV: Poco Mejor af Silver
    MVM: Pia Grynderup _____ MV: Plet af Norholm _____ MVV: Wulff



    Von: Bjornhojgaards Sleipner [Knabstrupper]
    VMM: Jane Hedevanggard _____ VM: Jette Hedevanggard _____ VMV: Don Ibrahim
    VVM: Sovang Cika _____ VV: Bjornhojgaards Gibson _____ VVV: Conetti Lynghoj


    __________ h ä s t u p p g i f t e r

    Rasse: Kanbbstrupper [KNN]
    KNN [100%]

    Geschlecht: Stute
    Stockmaß: 160 cm
    Farbe: Dominante White
    [ee Aa LpLp]

    Charakter
    Aufmerksam, Gutmütig, Zurückhaltend, Treu

    Saki ist eine Künstlerin: Sie ist etwas zurückhaltend, aber sehr freundlich, zudem ein wahres Talent in der hohen Schule. Die Stute ist aufmerksam und konzentriert bei der Arbeit, sie möchte Gefallen. Sakura ist denen gegenüber loyal, die sich die Zeit genommen haben, sie kennenzulernen.


    __________ t ä v l i n g s r e s u l t a t

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    Dressur L ['S] – Springen E [M] – Military E [L] – Fahren E [A]

    Niveau: International
    Platzierungen: 4/ 6/ 3

    Februar 2022
    Training, Dressur E zu A

    März 2022
    Training, Dressur A zu L

    Juni 2022
    2. Platz, 633. Westernturnier

    Juli 2022
    3. Platz, 640. Westernturnier

    August 2022
    1. Platz, 643. Westernturnier
    2. Platz, 644. Westernturnier
    1. Platz, 646. Westernturnier

    September 2022
    Training, Western E zu A
    3. Platz, 650. Westernturnier
    3. Platz, 652. Westernturnier
    2. Platz, 655. Westernturnier

    Oktober 2022
    Training, Platzhalter
    2. Platz, 659. Westernturnier
    2. Platz, 660. Westernturnier

    Dezember 2023
    1. Platz, 667. Westernturnier
    1. Platz, 669. Westernturnier
    2. Platz, 670. Westernturnier

    Februar 2023
    Training, Platzhalter

    März 2023
    Training, Platzhalter


    __________ a v e l

    [​IMG]
    Stand: 01.02.2023


    Sakura Blomst wurde durch SK 485 zur Zucht zugelassen.

    Zugelassen für: KNN, BRP, a.A.
    Bedingungen: Keine Inzucht
    Decktaxe: 224 Joellen, [kein Verleih]

    Körung
    Exterieur: 8,11
    Gesamt: 6,75

    __________ a v k o m m e r

    Saki hat 0 Nachkommen.

    NAME a.d. STUTE [FM] *20xx


    __________ h ä l s a

    Gesamteindruck: Gesund; gut in Training [18.04.23]
    Krankheiten: *leichte Sehnenverletzung [Ausgeheilt]
    Beschlag: Falzeisen, Vorne [14.04.23]


    __________ ö v r i g

    Pfleger: -
    Reiter: Eskil Mattson
    Trainer: Eskil Mattson
    Eigentümer:Ensam Varg Stuteri [100%]
    Züchter: k. A.
    Ersteller, VKR: Zion & Wolfszeit

    Saki steht aktuell nicht zu Verkauf.
    _____

    Spind – Exterieur – PNGHintergrund

    Saki existiert seit dem 18. März 2020 und ist seit dem 01. September 2021 in meinem Besitz.