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sadasha

PV Noodle in Love ♂️ | Englisches Vollblut [EVB] |9p.

PV Noodle in Love ♂️ | Englisches Vollblut [EVB] |9p.
sadasha, 23 Mai 2023
Gwen, joe, Zion und 2 anderen gefällt das.
    • sadasha
      moving on
      03.09.2020 | von Canyon

      Petyr hatte wieder ein neues Pferd angeschleppt. Damals hat er das schon immer getan und jetzt wieder. Er war noch keine zwei Wochen auf dem Gestüt, da hat er sich schon eine Box besorgt und den Hengst auf das Gestüt geschafft. Aus Kanada kam er, das Pferd, nicht Petyr. Petyr war vonüberall hergekommen. „Weltreise“ hatte er seine Tour durchOsteuropa genannt.
      Nico hatte nur die Achseln gezuckt, als ich ihm von Petyrs Besuch erzählt hatte, Eyvind hatte sich natürlich gefreut und nachdem Petyr angekommen war, hatte er schnell unter der Gestütsmannschaft Anschluss finden können. Sein Gesicht war faltiger geworden, aber seine Haarpracht noch eben so voll wie eh und je.
      Petyr hatte sich in Sunka verliebt und Sunka in Petyr. Mein Freund hatte den Hengst über
      mehrere Ecken aus privater Hand übernommen, natürlich mit dem Versprechen, den Hengst seiner Begabung nach zu fördern und welches Gestüt war dafür nicht besser geeignet als Phoenix Valley.
      Abends saßen wir dann gemeinsam auf der Veranda. Hin und wieder gesellte sich Nico zu uns, doch meist waren ihm die langen Erzähltiraden Petyrs zu unaushaltbar und er verschwand samt Rollstuhl im Haus, oder im angrenzenden Stall.
      Petyr hatte vor einigen Wochen auf Kreta Saga Glasberg geheiratet. Selbst Jora sei dabei gewesen, erzählte er mir. Sie sei immer noch hübsch, sagte er immer wieder. Natürlich aber war seine Saga hübscher. Ein Wundermensch und eine Wolkentänzerin. Dann erzählte er mir vom Norden. Von den Seen in Norwegen und den Bergen seiner Heimat Schweden. Er zeigte mir Fotos vergangener Zeiten, längst verdrängt und immer gehofft, sie vergessen zu haben. Nie wieder wollte ich abends im Bett leiden müssen. Ich war weitergegangen. Meine Heimat war zurückgeblieben. Niemand konnte seine Heimat mitnehmen.
      Petyr hatte einen Freund mitgebracht. Angeblich hatten Saga und er ihn in Istanbul kennengelernt, aber Momo selbst schwor, dass er dort nie gewesen war. Petyr hatte ihm auch ein Pferd gekauft. Er solle nun reiten lernen, hieß es, und der abenteuerlustige Momo hatte seit dem nichts besseres zu tun, als Graf Heinrich Tag für Tag zur Arbeit zu motivieren, während Petyr daneben stand und besserwisserisch Tipps verteilte.
      Es tat gut, dass Petyr wieder da war. Er verteilte gute Laune, nahm das Leben auf die leichte Schulter und gab mir keine Schuld, wenn meine Stimmung mal wieder gedrückt war. Petyr ließ sich von nichts und niemandem demotivieren.
      Aufgrund der Dürre hatte Nico jede Menge Helfer angeschleppt. Vorrangig Freunde des Gestüts, die hier sowieso ein- und auskehrten, so wie Mary Ann, Eli und Ike. Ich hatte gleich gesehen, wie Petyr ein Auge auf Mary Ann geworfen hatte und vor ihr mit der Hochzeit und dem Goldring an
      seinem Finger prahlte. Aber Mary Ann war für einen Typ wie Petyr die Falsche. Zu selbstbewusst, ganz eindeutig. Ich war froh, sie mal wieder zu sehen. Ich wusste sehr zu schätzen, dass sie und Eli Nico in der Anfangszeit in Kalifornien so unterstützt hatten. Aber Mary Ann war irgendwann immer seltener gekommen und dann war sie für einige Jahre ganz verschwunden. Nur Nico schien zu wissen, was der Auslöser dafür gewesen war.
      Ike war die letzten Monate mit Pítu auf Roadtrip gewesen, bis die anhaltende Hitze und der fehlende Regen seine weiteren Pläne frühzeitig beendet hatte. Pítu zeigte nun deutliche Schwierigkeiten, sich in der Herde einzufinden und das, obwohl er eigentlich selbst mit den
      selbstbewussteren Herrschaften gut zurechtkam. Dafür freute sich Óslogi sehr, seinen alten Weggefährten wiederzutreffen. Logi hasste die Hitze. Er war kahlrasiert und verbrachte wie alle anderen die Tage im Stall, zusätzlich bestand er allerdings fast nur noch aus Sonnencreme, soviel wie wir ihm in den letzten Tagen auf die helle Haut geschmiert hatten.
      Am besten ging es in der Hitze wohl noch unseren Fohlen. Sie waren in der Frühlingswärme zur Welt gekommen und kannten nichts anderes, als die Sonnenstrahlen auf der Haut. Drei unserer Lieblinge waren bereits verkauft und würden in Kürze in ihr neues Zuhause ziehen. Wir hatten uns zwischen vielen Bewerbern entscheiden müssen und auch als die Entscheidung festgestanden hatte, waren einige Trauertränen geflossen. PV Noodle in Love, PV Phantom from Alaska und PV Traumfee würden uns verlassen und in die ferne Welr ziehen. Ich hatte allerdings gelernt, dass manches für immer gar nicht so lange ist.
      Und dann waren da noch die ganzen neuen Pferde, die vielen jungen Reiter und all die Erfolge, die Phoenix Valley in letzter Zeit zu verzeichnen hatte. Ja, ich war oft gestresst. Es waren nicht mehr die Zeiten wie damals auf der Tyrifjord Ranch. Heute trug ich eine Verantwortung, die manchmal die Tage etwas grauer erschienen ließ, als sie eigentlich waren. Und ja, manchmal fühlte ich mich alt. Dann schaute ich eines Morgens in den Spiegel, sah, dass meine ehemals hellroten Haare grau und ausgemergelt nun, meinen Kopf verließen und nicht mehr zurückkommen würden. Dann dachte ich wieder an Jora und die Kinder, die wir nie haben würden, dachte an ihr Lächeln und an den Abend, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Ich hätte vieles anders machen können, aber damals schien es, als wäre sie ein verzeihlicher Verlust, heute weiß ich, dass es anders war.
      Jeden Abend brachte ich eigenhändig Óslogi und Félagi auf die kargen Weiden, wo sie sich genüsslich auf die Grasreste stürzten und mit den anderen Wallachen und Ponys ihrer Energie freien Lauf zu lassen.
    • sadasha
      Willkommen in Kanada!
      18.11.2020 | von Gwen

      Es war kalt und doch war mir unglaublich warm. Unruhig hüpfte ich neben Ciaran von einem Bein auf das andere und konnte sein Augenverdrehen förmlich spüren ohne es zu sehen. Es tat mir auch leid, ein wenig zumindest, aber bei einem neuen Pferd war ich einfach immer aufgeregt und besonders bei diesem tollen Kerl. Der Kleine stammte aus Phoenix Valley und war ein Vollblut. Lange hatte ich auf die Nachzuchten dort gehofft und mich direkt beworben und dann gehofft, den schicken Palominoschecken zu bekommen, und da war: PV Noodle in Love.
      Ich liebte den Namen, Ciaran verdrehte die Augen. Und mir war das egal. Er kam heute in Winnipeg auf dem Flughafen an, deshalb standen wir hier nun schon seit einer halben Stunde mit Hänger bereit, um den Kleinen in Empfang zu nehmen. Er war erst dieses Jahr geboren, vor kurzem abgesetzt und sollte nun ins neue Heim ziehen und ich freute mich!
      Noodle hatte eine tolle Abstammung und einen ruhigen, eher zurückhaltenden Charakter. Das waren die Vollblüter, die ich sehr schätzte. Und dann kam er auch endlich an. Ich unterschrieb alle Papiere, Ciaran lud ihn ein und dann machten wir uns auf den gut zweistündigen Heimweg durch das kalte Kanada. Noodle hatten wir kurz kontrolliert, dann eingedeckt und uns dann auf den Weg gemacht.
      Auf der Ranch angekommen, luden wir ihn aus. Ich ließ ihn kurz etwas schauen, ehe er direkt in seine Box mit Paddock durfte. Heute würde er drin bleiben, damit er sich Stück für Stück an die neue Umgebung und vor allem die anderen Temperaturen gewöhnen konnte. Außerdem war es bereits 17 Uhr, so dass Ciaran und ich den ersten Schwung an Pferden in den Stall brachten. Aufgrund des neuen Pferdes hatten wir das heute gestaffelt, damit nicht auf einmal so viel Betrieb sein würde und sich Noodle in Ruhe an alles gewöhnen konnte.
      Der Kleine knabberte entspannt an seinem Heunetz, ab und an brummelte er mal motiviert oder schaute sich neugierig um, schien aber generell zufrieden mit der aktuellen Situation zu sein. Ich war sehr erleichtert und hoffte, das würde so bleiben. Dann könnten wir morgen einen kleinen Spaziergang machen, ehe er in seine Fohlenherde kommen würde.
    • sadasha
      Frohe Weihnachten!
      22.12.2020 | von Gwen
      Es war so weit: Meine allerliebste Zeit im Jahr rückte immer näher - Weihnachten. Den gesamten Dezember über hatten wir dies mehr oder weniger zelebriert. Die Stallungen und das Wohnhaus waren liebevoll geschmückt, wir hatten zu jedem Advent einen Familienausritt gemacht, bereits Plätzchen gebacken und abends saß ich nur zu gerne mit einer heißen Schokolade vor unserem Kamin. Noch zwei Tage, dann war Weihnachten. Ich hatte bereits alle Geschenke zusammen, alles war verpackt und gut versteckt in meinem Schlafzimmer.
      Hazel und Celeste hatten heute ihren letzten Tag für dieses Jahr, dann würden sie nach Hause zu ihren Familien fahren. Wir beendeten das Jahr dementsprechend mit einem kleinen gemeinsamen Ausritt. Hazel ritt PFS' Sarabi, ich nahm PFS' Scion D'Or, Celeste ritt Smoke Cream und Ciaran begleitete uns auf Shenandoah. Es war nur eine kleine entspannte Runde durch den tiefen Schnee und die morgendliche Sonne. Dann versorgten wir die Pferde und Hazel und Celeste halfen uns noch bei den letzten Stallarbeiten.
      Zum Abschluss des Tages machten wir einen kleinen Spaziergang mit unseren Zwergen. So wurden auch die Jüngsten noch etwas betüddelt. PFS' Disparo de Fiasco und Stolen Dance machten sich prächtig und würden bald in die Ausbildung genommen werden. Carino di Royal Peerage hatte vor kurzem tatsächlich seine zweite Fohlenschau gewonnen und war somit schon zur Zucht zugelassen. Flavor's Feverdream und PV Noodle in Love hingegen genossen voll und ganz ihr Fohlendasein und den Unterschied merkte man auch bei dem Spaziergang. Immerhin hatten alle Jungs tüchtig Flausen im Kopf und wir waren mehr als dankbar, als wir wieder am Stall ankamen.
      "Bitteschön ihr zwei!", meinte ich danach lächelnd und drückte jedem ein liebevoll verziertes Paket in die Arme. "Eure Weihnachtsgeschenke", meinte ich grinsend, während die beiden Mädels mich ungläubig anstarrten. "Aber erst zu Heiligabend öffnen!", mahnte ich grinsend und freute mich innerlich jetzt schon über ihre Gesichter. Hazel hatte ich einen neuen Reithelm besorgt, denn zuletzt war sie böse gestürzt und hatte sich notgedrungen einen neuen holen müssen, der ihr aber nicht gefiel.
      Celeste hatte von mir wiederum neue Stiefeletten erhalten. Da sie meist nur in Stiefeln herumlief und oft über Blasen jammerte. So würde sie dahingehend nicht mehr so viel Sorge haben müssen. Die beiden fuhren heute gemeinsam nach Hause. Zum Abschied winkte ich ihnen, ehe ich mich zu grinsend zu Ciaran umdrehte. "Na? Und wann fährst du?", fragte ich lächelnd, dabei war die Frage tatsächlich ernst gemeint. Ciaran schaute mich jedoch nur irritiert an. "Wie fahren? Ich bleibe natürlich hier", meinte er brüsk und ich starrte ihn ungläubig an.
      "Als ob ich dich zum Weihnachtsfest alleine lasse!", murrte er, ehe er grinste. Meine Familie konnte aufgrund der aktuellen Situation nicht kommen, da sich ein positiver Fall aufgetan hatte. Also hatte ich entschieden, Weihnachten einfach entspannt mit Ivy und Clyde zu feiern. Eigentlich hatte ich mir das auch sehr nett vorgestellt, aber es war natürlich lieb von Ciaran, wenn er blieb. "Hey Moment!", quietschte ich entsetzt und überrascht drehte sich Ciaran um und schaute mich fragend an. "Dann muss ich ja kochen", seufzte ich nur und bemitleidete mich selbst, während Ciaran in schallendes Gelächter ausbrach.​
    • sadasha
      Einleben
      21.03.2021 | von Gwen

      Inzwischen lebte PV Noodle in Love seit fast fünf Monaten bei uns. Der schöne Schecke hatte sich ohne Probleme eingelebt und schien sich inzwischen auch pudelwohl zu fühlen. Er wuchs, saute sich sehr gerne auf der Weide ein und genoss die Fohlenzeit mit seinen gleichaltrigen Spielgefährten.
      Hier und da schickte ich seine Züchterin Fotos oder Videos, um sie auf dem Laufenden zu halten und sie war nach wie vor begeistert, wie gut sich der Kleine entwickelte. Wir planten schon bald mal ein Treffen. Jedoch erst, wenn das Wetter wieder schöner werden würde. Bis dahin würde Noodle sicherlich wie ein totaler Jährling aussehen: Unförmig, schlaksig, mit zotteligem Langhaar, aber dennoch aufgewecktem und neugierigen Blick.
    • sadasha
      Durchwachsenes Jahr
      15.05.2021 | von Gwen

      Caspian, Ohnegleichen, Prismatic, Bartholomäus, Ohnezahn, Altair, Neelix, Dead Memories, Blue Moon's Caradoc, Hollybrook's Arce, Nuriya, Chatana, Snow White Cassedy, Tawny Bawny, Ameya, Nayala, Moon's Gealach, Golden Flair, Raffinessca, Andvari, Valentine's Candy Fireflies, Ceredwen, PFS' Scion D'Or, PF' Sarabi, Aspantau, Smoke Cream, Shenandoah, Panino, Pinero, Sinfonie, Kedves, Fagy, OV Noodle in Love, Flavor's Feverdream, Carino di Royal Peerage, Stolen Dance, PFS' Disparo de Fiasco

      Bestimmte Rahmenbedingungen machten dieses Jahr extrem anstrengend. Insbesondere das Wetter spielte aktuell einfach verrückt. Normalerweise hatte man in Kanada immer ganz klar abgegrenzte Jahreszeiten und konnte sich sehr gut auf das Wetter verlassen. Dieses Jahr nicht. Wir hatten Mitte Mai und es zog teilweise ein Sturm nach dem anderen über den Nationalpark. Doch in den nächsten Wochen sollte es besser werden. Die Pferde wurden aktuell schon ausgiebig angeweidet, bekamen langsam wieder ihr Sommerkleid und ich hatte schon die ersten Nennungen getätigt. Bald würde die Saison auch wieder für uns starten und dann würde es hoffentlich so erfolgreich weitergehen wie die letzten Jahre.
    • sadasha
      Großpferde
      12.09.2021 | von Gwen
      Die Zeit verflog wie im Flug und noch manches Mal erwartete ich auf der Wiese hinter dem Stall einen dunklen Criollojährling und einen schlaksigen Trakehner anzutreffen. Doch PFS' Disparo de Fiasco und Stolen Dance waren nichts dergleichen mehr. Die beiden Vierjährigen wuchsen immer mehr in ihre Körper hinein und konnten sich inzwischen sehen lassen. Seit diesem Jahr waren beide unter dem Sattel und wurden regelmäßig trainiert. Lange hatte ich darauf gewartet und doch konnte ich nun gar nicht glauben, dass es soweit war.
      Fiasco hatte heute frei und durfte den Tag auf der Weide verbringen. Stattdessen nahm ich Dancer mit in den Stall, wo ich ihn gründlich putzte und dann sattelte. Heute stand lockeres Gymnastiktraining für den jungen Hengst auf dem Plan. Wir begannen mit Trabstangen und Cavaletti und endeten mit einigen simplen und niedrig gehaltenen Kombinationen. Dancer war ein traumhaftes Dressurpferd, er war großrahmig mit schwebenden Gängen und doch zeigte er auch im Springen großes Potenzial und ich wollte gerne beides fördern.
      Aufgrund seines Alters hielt ich jedoch die Trainingseinheiten noch kurz und so waren wir schnell fertig und gingen lieber noch eine kleine Schrittrunde ins Gelände, damit sich seine Muskeln entspannen konnten und er noch etwas Abwechslung hatte. Wir kamen an den Junghengsten vorbei. Aufgeregt kamen Flavor's Feverdream und Carino di Royal Peerage an den Zaun gespurtet. Dancer interessierte dies nicht, genauso wenig wie den Vollblüter PV Noodle in Love, welcher entspannt in der hinteren Ecke der Wiese graste.
      Ich musterte die drei lächelnd, denn irgendwann wären sie genauso weit wie Dancer und ich freute mich schon sehr auf die gemeinsame Zeit.​
    • sadasha
      Das neue Jahr und schreckliche Weltgeschehen
      01.03.2022 | von Gwen
      Normalerweise beschäftigte ich mich morgens gerne mit den neusten Nachricht aus der Welt. Doch aktuell konnte ich dem wirklich gar keine Begeisterung abgewinnen. Es war einfach schrecklich. Man hatte das Gefühl, man fiel vom Regen in die Traufe... Seufzend saß ich mit meiner Tasse Kaffee an der Theke und starrte aus der Terrassentür. Shila und Clyde waren draußen unterwegs und machten ihre Morgenrunde. Kurz nach mir kam auch Ciaran in die Küche und fuhr sich mit der Hand durch die chaotischen Haare. "Du weißt, dass Corona langsam keine Ausrede mehr ist für "Ich kann nicht zum Friseur", oder?", meinte ich nur neckend und bekam dafür direkt einen vorwurfsvollen Blick. Leicht verdrehte ich die Augen, grinste dann in mich hinein und reichte ihm eine Tasse Kaffee. Heute war Dienstag. Dementsprechend waren Hazel und Celeste mit Fütterung und Rausbringen dran, so dass wir beide noch ein wenig entspannen konnten. Nichtsdestotrotz raffte ich mich irgendwann auf und verzog mich mit einer Tasse frisch gebrühten Tee ins Büro.
      Ich liebte diesen Raum mit den dunklen Holzmöbeln, den vielen Pflanzen und dem hellen Licht, was durch das Ostfenster hineinfiel. Ich setzte mich an den Schreibtisch, fuhr den PC hoch und ein frühlingeshaftes Bild von unseren beiden Jüngsten begrüßte mich. PV Noodle in Love und Flavor's Feverdream, wie sie nebeneinander auf den Fotografierenden zugeprescht kamen. Ich schaute die Post durch. Dann ein kurzer Check der Mails, die wichtigsten beantworten und 10 Minuten nach Arbeitsbeginn hatte ich auch schon Ivy auf meinem Schoß liegen, schnurrend und in einer für mich absolut unbequemen Position, doch natürlich blieb ich genau so, damit die graue Katze zufrieden schlafen konnte.
      Direkt zu Monatsbeginn erledigte ich die offenen Bestellungen und Rechnungen, damit alles weg war. Außerdem war März und die Turniersaison startete wieder. Momentan hielten wir uns noch etwas zurück und schickten vor allem die Youngster auf kleinere und vor allem nahegelegene Turniere. Das betraf insbesondere Ohnegleichen, Prismatic, Bartholomäus, Hollybrook's Arce und Nuriya. Aspantau trug ich auch für das ein oder andere Turnier ein.
      Die erfahreneren würden bei den ersten Turnieren von unseren neusten Reitpferden begleitet werden. Dabei sprach ich von Carino di Royal Peerage, Stolen Dance und PFS' Disparo de Fiasco. Die drei waren gut mit ihrem Training vorangekommen und konnte sich inzwischen echt sehen lassen. Trotzdem brauchten sie noch einiges an Routine. Auch PFS' Scion D'Or und PFS' Sarabi würde ich ab und an mal noch mehr einplanen müssen. Doch wir waren nur zu viert und ich weigerte mich, weitere Reiter einzustellen.
      Außerdem überprüfte ich die Trainingspläne der aktuellen Woche und bereitete bereits die für kommende Woche vor. Alles was erledigt war, lag mir nicht mehr auf den Schultern. Smoke Cream und Shenandoah baute ich wieder vermehrt ins Distanztraining ein. Mir schien es klug, die beiden sportlichen Stuten für dieses Jahr etwas vorzubereiten. Panino und Pinero hatten nächste Woche einen ruhigen. Ebenso Sinfonie und Fagy. Kedves und Ceredwen würden hingegen als Profis mit auf das ein oder andere Turnier fahren, um sowohl mal unseren jungen Reiterinnen Sicherheit zu geben, als auch den jungen Pferden.
      Valentine's Candy Fireflies war in meinem Kopf immer noch ein Neuling, doch langsam gab ich sein Training immer mehr in die Hände der anderen und es lief echt gut. Für Moon's Gealach überlegte ich aktuell, ein neues Heim zu suchen, war mir aber noch nicht sicher. Nayala, Ameya und Tawny Bawny würden wie immer ihren standardmäßigen Trainingsplan verfolgen. Dieses Jahr hatte ich für meine Zuchtstuten keine großen Pläne, also stand Gesundheit und Fitness an erster Stelle. Auch Snow White Cassedy und Chatana hatten nichts zu befürchten.
      Anders sah es bei den Hengsten aus. Wie immer hatte ich nichtsdestotrotz die Decksaison auf dem Schirm und auf den ein oder anderen Turnier sollten sie uns doch gut präsentieren. Neelix und Dead Memories schob ich nach der Winterpause gerade wieder an. Caspian und Feuerdrachen standen top im Training. Einzig Ohnezahn und Altair hatten wie immer einen Freifahrtsschein.
      So auch heute, denn nach meinen 2 Stunden Büro, ging es raus in den Stall. Dort machte ich gemeinsam mit Ciaran die beiden Hengste fertig und wir ritten in schöner Viersamkeit aus. Das Wetter war herrlich: Blauer Himmel, Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Es wurde langsam Frühling. Und bei dem ganzen Alltag und Trubel konnte man doch glatt mal vergessen, was draußen in der Welt geschah.​
    • sadasha
      Hört auf zu wachsen!
      16.07.2022 | von Gwen

      "Wenn du Goldie noch einmal Baby nennst...", seufzte Ciaran verzweifelt und führte den großen Palomino vom Putzplatz weg zum Waschplatz. Ich schmunzelt und folgte ihm unauffällig mit Noodle dorthin. Die beiden Junghengste hatten heute Wellnesstag. Flavor's Feverdream und PV Noodle in Love gehörten nun schon wieder so lange zu uns und das sah man ihnen auch an. Fever war schon lange kein Fohlen mehr, sondern ein vierjähriger Hengst, der seiner Abstammung alle Ehre machte. Ciaran liebte ihn und wollte ihn dieses Jahr noch anreiten. Noodle hatte an sich noch Zeit, denn er war erst zwei Jahre, stand bei Fever ins nichts nach. Ein Vorteil, wenn man ein Vollblut war und etwas schneller zusammenwuchs als ein Hannoveraner. Wir wuchsen die beiden gründlich, betüddelten sie ein wenig und gingen dann noch mit ihnen eine Runde spazieren, ehe die beiden zurück auf die Weide durften.
    • sadasha
      Aufbruch ins Ungewisse
      05. Juni 2023

      Lysande | Mitternacht LDS | PV Noodle in Love

      Der Morgen brach an, als ich mit einem warmen Gefühl der Vorfreude auf den Hof kam. Ich machte mich auf den Weg zur Weide, um Lysande zu holen. Schon von Weitem konnte ich ihr hübsch gefärbtes Fell erkennen. Als ich sie erreichte, begrüßte sie mich mit einem neugierigen Schnauben, und wir begannen unseren Weg zum Stall. Im Stall angekommen, nahm ich mir Zeit, Lysande zu versorgen. Ich entfernte behutsam den Dreck aus ihrem Fell, reinigte ihre Hufe und kämmte ihre seidige Mähne. Während ich sie verwöhnte, bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie Loke hinter mir auftauchte. Sein warmer Atem streifte meine Nackenhaut, und seine rauen Finger berührten sanft meine Hüfte. Ein Schauder lief mir über den Rücken, als er mir mit seiner rauchigen Stimme ins Ohr flüsterte: "Du siehst gut aus, Emilie." Seine Nähe ließ meine Gedanken verrücktspielen. Loke merkte das und lachte. "Ich gehe dann mal weiter. Die Trensen reinigen sich nicht von selbst." sagte er und küsste meinen Nacken. Der Kuss hinterließ ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut. Als ich Lysande im Stall versorgt hatte, wurde ich wieder von Loke abgelenkt, der sich mit einem Eimer und den Trensen unserer Pferde die gerade nicht in Gebrauch waren auf die Stallgasse gesetzt hatte. Wieso sieht er so gut aus, wenn er sich konzentriert? Ich schmunzelte und versuchte, meine Gedanken zu ordnen und mich auf die bevorstehende Arbeit mit Lysande zu konzentrieren. Doch während ich meiner Stute einige Streicheleinheiten gab, wanderten meine Gedanken zurück in die Vergangenheit. Ich erinnerte mich daran, wie ich als kleines Mädchen davon träumte, eine Hofbesitzerin zu sein, einen tollen Mann an meiner Seite zu haben und erfolgreiche Sportpferde zu züchten. Es schien so unrealistisch und unerreichbar. Aber heute war ich tatsächlich die stolze Mitbesitzerin des Mårtensson Stuteris, war mit Loke verlobt und hatte Lysande, ein wunderschönes schwedisches Warmblut, als meine treue Gefährtin. Der Gedanke erfüllte mich mit Stolz und Dankbarkeit.

      Wir machten uns auf den Weg zum gut besuchten Reitplatz und begannen mit unseren Dressurübungen. Die Sonne brach durch die Wolken und tauchte den Platz in goldenes Licht. Um uns herum hörte man das leise Schnauben der anderen Pferde und das sanfte Klappern der Hufe auf dem Sand. Der Duft von frischem Heu lag in der Luft, während wir uns aufwärmten. Heute hatten wir uns vorgenommen, einige Dressurlektionen der Stufe M zu üben. Wir begannen mit einem energischen Schritt, Lysandes Hufe setzten sich synchron in den Boden. Ihre Muskeln waren warm und geschmeidig, bereit für die bevorstehenden Herausforderungen. Ich spürte, wie sie sich unter mir streckte und spannte, bereit, unsere Aufgaben mit Bravour zu meistern. Wir arbeiteten an den Details, verfeinerten unsere Seitengänge und arbeiteten an der Balance in den Übergängen. Lysande reagierte auf meine leichten Hilfen, ihre Bewegungen wurden fließender und ausdrucksstärker. Ich spürte, wie sie sich unter mir wölbte und ihre Kraft in jedem Schritt entfaltete. Das Training war intensiv. Es fühlte sich an, als ob die Zeit stillstand. Es gab nur uns beide auf dem Platz, während wir uns gemeinsam durch die Figuren bewegten. Das Knirschen des Sandes unter Lysandes Hufen und das rhythmische Atmen der anderen Pferde auf dem Platz erfüllten die Luft. Wir waren in einer Welt der Eleganz und Perfektion gefangen.


      Nach einer Mittagspause, in der Lysande Futter bekam und ich mich mit den anderen auf dem Hof austauschen konnte, machte ich mich auf den Weg, um meine Stute ein letztes Mal für heute aus der Box zu holen.
      "Du machst das großartig mit Lysande, Emilie. Ihr seid ein fantastisches Team", sagte Loke mit einem leichten Lächeln, der mich abermals beim Satteln erwischt hatte.
      Ich lächelte zurück, ein Hauch von Stolz schwang in meiner Stimme, als ich antwortete: "Danke...." - "Du... hast uns eben beobachtet?" fügte ich leise hinzu. Lokes Lächeln wurde breiter. Sein Blick intensiver. Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von seinem jungen Hengst Noodle geweckt, den er kürzlich erst eingeritten hatte. Der hübsche Hengst war ein energiegeladenes Bündel und sprühte vor Neugier. Er drehte schon seit ein paar Minuten seine Runden in der Box und musste dringend bewegt werden.
      "Ich kann es kaum erwarten, Noodle weiter auszubilden", sagte Loke mehr zu sich selbst. "Emilie, was hältst du davon, wenn ich heute mit Noodle mitkomme? Ich denke, er könnte von der Erfahrung profitieren, auch wenn er noch viel zu lernen hat."
      Ein Schatten der Besorgnis huschte über mein Gesicht, als ich mir die Situation vorstellte. Noodle war noch jung und unerfahren, und der Ausritt in den Wald konnte eine Herausforderung für ihn sein. Zumal er sowieso schon überquoll vor Energie. Ich wollte Loke nicht davon abhalten, seine Träume zu verfolgen, aber ich hatte Bedenken. Ich biss mir auf die Lippe und sagte schließlich: "Loke, ich verstehe deine Begeisterung, aber sei vorsichtig. Der Wald ist nicht das sicherste Umfeld für Jungpferdetraining. Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, ihn gleich mitzunehmen?"
      Loke lächelte und legte seine Hand auf meine Schulter. "Emilie... Ich werde auf Noodle die nötige Unterstützung geben. Wir werden vorsichtig sein. Vertrau mir."
      Eine Mischung aus Sorge und Vertrauen breitete in mir aus. Ich wollte Loke nicht einschränken oder gar belehren und wusste, dass er ein erfahrener Reiter war. Dennoch blieben meine Bedenken bestehen, als ich mir die möglichen Risiken ausmalte. Schließlich nickte ich zögernd und sagte: "In Ordnung. Aber versprich mir, dass du das im Griff hast."
      Ein Funkeln der Entschlossenheit lag in Lokes Augen, als er antwortete: "Natürlich, Emilie..."
      Mit gemischten Gefühlen bereiteten wir die Pferde vor und machten uns schließlich auf den Weg in den Wald. Lysande spürte meine Nervosität und spannte sich an.

      Während wir den schwedischen Wald entlangritten, füllten uns die Geräusche der Natur und das Rascheln der Blätter mit einer beruhigenden Atmosphäre. Doch plötzlich geschah das Unvorhergesehene. Ein lauter Knall durchbrach die Stille, und meine Blicke wanderten sofort zu Loke. Zu meinem Entsetzen sah ich, wie er einen Steigbügel verlor und um sein Gleichgewicht kämpfte, weil Noodle vor Schreck buckelte. Der junge Hengst, rutschte den Hang neben dem Reiterpfad hinunter und fand erst nach ein paar Sekunden wieder Halt. Doch statt sich zu fassen, begann er plötzlich loszurasen, und Loke klammerte sich mit aller Kraft an Noodles Hals. Er hatte es nicht geschafft den verlorenen Steigbügel wiederzufinden. Die Situation eskalierte in Sekundenschnelle. Ich war in einem Moment der Ungewissheit gefangen. Zwischen der Sorge um Loke und dem Schrecken, den ich empfand, als ich sah, wie Noodle außer Kontrolle geriet. Ich konnte nur hilflos zusehen, wie mein Partner in die Tiefe des Waldes mitgerissen wurde, während ich Lysande festhielt und versuchte, ruhig zu bleiben.

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      Nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt hatte, beruhigte ich Lysande mit sanften Worten und streichelte ihren Hals. Gemeinsam ritten wir in einem ruhigen Tempo zurück zum Hof, um Hilfe zu holen. Der Gedanke, dass Loke und Noodle in Gefahr waren, ließ mein Herz rasen. Als ich näher zum Hof kam, sah ich Rika und ihren Vater Henning, die gerade dabei waren, ihre Arbeit niederzulegen. Sie hatten ihre Fahrräder bereitgestellt und unterhielten sich angeregt, bis sie mich bemerkten.
      "Oh nein, Emilie, was ist passiert?" rief Rika besorgt.
      "Ich weiß es nicht genau, aber Loke hat einen Steigbügel verloren, und Noodle ist davongerannt", antwortete ich mit zitternder Stimme.
      Henning, der normalerweise einen eher grimmigen Eindruck machte, trat ruhig an uns heran und ergriff die Führung. "Keine Sorge, Emilie. Wir werden sie finden."

      Wir durchsuchten den Wald mit ängstlicher Hektik, die Sorge um Loke wuchs mit jedem Schritt, den wir uns durch das Dickicht bahnten. Plötzlich hörten wir ein schwaches Stöhnen, das uns innehalten ließ. Wir folgten dem Klang und fanden Loke, der auf dem Waldboden lag, bleich und schweißgebadet. Seine Augen waren von Schmerzen durchzogen und er versuchte, sich aufzurichten, doch sein verletztes Bein gab nach und er fiel wieder auf den Boden. "Verdammt", keuchte er, während er sich mühsam abstützte. Mein Herz schmerzte bei dem Anblick. Loke, der normalerweise so stark und unerschütterlich wirkte, war jetzt gezeichnet von Schmerz und Hilflosigkeit. Ich eilte zu ihm und kniete mich neben ihn, meine Hände zitterten, als ich versuchte, seine Wunden zu begutachten. "Es wird alles gut, Loke", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. "Wir werden dich hier herausholen und dir helfen." Loke biss die Zähne zusammen und versuchte, seine Schmerzen zu unterdrücken. Er konnte sich kaum aufrecht halten, und es war offensichtlich, dass er dringend ärztliche Hilfe brauchte. Als ich mich wieder aufrichtete um nach dem Rest unserer Truppe zu sehen, fiel mein Blick auf Noodle, der nur wenige Schritte von uns entfernt stand. Er war unversehrt, aber man konnte die Unruhe in seinen Augen erkennen. Einer aus der Gruppe, ich glaube es war Rika, ging behutsam auf den Hengst zu und griff vorsichtig nach den Zügeln um den Hengst nicht wieder aufzuschrecken. "Ich hab ihn. Alles gut." Mir fiel ein Stein vom Herzen. "I-ist e-er okay?" fragte ich und erschrak vor meiner bebenden Stimme. Rika ließ ihren Blick über Noodle wandern und wandte sich schließlich wieder zu mir. Sie lächelte. "Er scheint auf den ersten Blick unverletzt zu sein." Erleichterung durchströmte mich. Dann sah ich wieder zu Loke, der immer noch mit seinen Schmerzen kämpfte. Jörgen und Henning legten ihre Arme um ihn, zogen ihn auf die Beine und unterstützten ihn auf dem mühsamen Weg zurück zum Stall. Loke lehnte sich schwer auf sie und konnte nur mit Mühe die Balance halten. Sein linkes Bein schien er nicht mal im Ansatz belasten zu können. Der Weg zurück fühlte sich endlos an, und meine Gedanken kreisten immer noch um den Schrecken, den wir erlebt hatten. Doch ich konnte nicht anders, als immer wieder zu Loke zu blicken und mich zu vergewissern, dass er noch bei uns war. Die Geräusche des Waldes und der sanfte Wind strichen an uns vorbei, während wir uns langsam dem Stall näherten. Die Sonne war bereits am Horizont untergegangen, und die Abenddämmerung tauchte die Landschaft in ein sanftes Licht. Als wir endlich den Stall erreichten, ließen sich Jörgen und Henning vorsichtig mit Loke auf eine Bank sinken. Loke atmete schwer und sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber er war hier, bei uns. Die Erleichterung und die Sorge um ihn durchdrangen die Luft. Rika eilte sofort zu uns, nachdem sie Noodle in den Stall gebracht hatte, und ihr Blick war voller Besorgnis. "Was ist passiert? Geht es Loke gut?", fragte sie mit zitternder Stimme. Ich nickte, meine Stimme war belegt vor Sorge. "Er hat Verletzungen am Bein, aber er ist hier. Wir brauchen dringend ärztliche Hilfe." Rika nickte verstehend und sah zu ihrem Vater. Die beiden tauschten vielsagende Blick aus. Dann wandte ich Henning an Loke, der sich erschöpft an die Rückenlehne der Bank legte. "Wir bringen dich jetzt in die Notaufnahme." sagte Henning behutsam und es war besorgniserregend ihn in diesem Ton sprechen zu hören, war er doch sonst ein eher schroffer Mann. Er griff Loke unter die Arme und zog ihn in den Stand. Loke stöhnte vor Schmerzen. So behutsam und schnell er konnte, bugsierte Henning meinen Partner zu seinem Auto und fuhr los. "Ich... ich möchte mitkommen", stammelte ich, doch meine Stimme brach ab, und ich konnte meine Sätze nicht beenden. Die Bilder des Waldes und der Schrecken darin hielten mich gefangen, und ich fühlte mich wie gelähmt. Währenddessen spürte ich, wie meine Beine nachgaben, und ich setzte mich erschöpft auf den Boden. Mein Puls raste, und ich kämpfte gegen die Tränen an, die sich in meinen Augen sammelten. Der Schock und die Angst der letzten Stunden hatten ihre Spuren hinterlassen. Jörgen kam zu mir und legte tröstend einen Arm um mich. "Es wird alles gut, Emilie", flüsterte er mir zu. "Sie werden Loke helfen, und er wird wieder gesund werden. Du hast großartig reagiert." Ich lehnte mich schwer an ihn und ließ die Tränen schließlich fließen. Es war eine Mischung aus Erleichterung und Überforderung, die mich überwältigte.

      Mit einem entschlossenen Blick raffte ich mich auf und beschloss, nach Noodle zu sehen. Das war das Mindeste, was ich jetzt tun konnte, während sich Henning um Loke kümmerte. Meine Schritte führten mich zur Stallgasse, und als ich die Tür zur Box von Noodle öffnete, erwartete mich eine angenehme Überraschung. Der Hengst stand ruhig und gelassen da. Rika hatte ihn bereits abgesattelt und mit einer warmen Abschwitzdecke bedeckt. Neben ihm stand eine Schüssel mit Futter, das er in aller Ruhe zu sich nehmen konnte. Er schien vollkommen unverletzt zu sein. Ich legte meine Hand auf seinen muskulösen Hals und fühlte, wie die Anspannung in mir langsam nachließ. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich mich neben Noodle in die Box setzte. Die Anwesenheit des Hengstes war tröstlich für mich. Sein sanftes Schnauben und das Geräusch, wenn er das Futter kaute, beruhigte meine aufgewühlten Gedanken. Plötzlich hörte ich Schritte näherkommen, und Jörgen trat in die Box. Sein Blick war besorgt, aber auch liebevoll. Als mein Bruder wusste er genau, was ich brauchte. Er brachte mir einen beruhigenden Tee und führte mich dann ins Haus. Meine müden Beine trugen mich nur widerwillig, aber ich ließ mich von Jörgen unterstützen. Im Haus angekommen, führte er mich in mein Zimmer. Die Erschöpfung des Tages übermannte mich schlagartig, und ich ließ mich erschöpft auf mein Bett sinken. Jörgen deckte mich liebevoll zu und strich sanft über mein Haar.
      "Schlaf jetzt, Schwesterherz", flüsterte er leise. "Morgen ist ein neuer Tag."
      "Hast du etwas von Loke gehört?" Meine Stimme zitterte vor Sorge und Unsicherheit.
      Jörgen setzte sich auf den Rand meines Bettes und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. Seine Augen waren voller Mitgefühl. "Ja, Henning rief eben an", antwortete er sanft. "Loke ist jetzt im Krankenhaus, und sie werden morgen weitere Untersuchungen durchführen können. Sie haben ihm Schmerzmittel gegeben, damit er diese Nacht ruhen kann."
      Ein Hauch der Erleichterung durchströmte meinen Körper, als ich hörte, dass Loke zumindest vorerst Schmerzlinderung erhalten hatte. Es war ein kleiner Trost inmitten der Sorgen, die mich plagten. Ich nickte, dankbar für Jörgens beruhigende Worte.
      "Danke, Jörgen", flüsterte ich, meine Stimme von Müdigkeit gezeichnet. Jörgen lächelte mitfühlend und strich sanft über meine Wange. "Es ist ein harter Schlag für uns alle. Jetzt ruh dich aus, morgen werden wir mehr wissen." Ich schloss die Augen und ließ mich von der Dunkelheit umfangen. Die Gewissheit, dass ich nicht allein war, dass meine Familie für mich da war, gab mir Trost und Hoffnung. Im warmen Schein der Dunkelheit fand ich langsam meinen Frieden und driftete in einen tiefen Schlaf.
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  • Album:
    Mårtensson Stuteri
    Hochgeladen von:
    sadasha
    Datum:
    23 Mai 2023
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  • PV Noodle in Love
    Noodle


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    Rasse Englisches Vollblut
    Herkunft Phoenix Valley | USA [CA]
    Geschlecht Hengst
    Alter 2020, 3 Jahre
    Stockmaß 166cm
    Fellfarbe Palomino Frame Overo


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    xx | xx | xx

    Nudel ist ein sehr einfach zufriedenstellendes Pferd. Er genießt den menschlichen Kontakt, ist jedoch am Anfang sehr zurückhaltend. Lange Streicheleinheiten zählen neben langen Spaziergängen definitiv zu seinen Vorlieben.
    Nudel genießt die Aufmerksamkeit und gibt diese auch zurück. Im Umgang ist er sehr unauffällig und hat keinerlei negative Gewohnheiten.
    Wir sehen in ihm durchaus einen möglichen Kandidaten für die Rennbahn, mit ausreichend Potenzial auch im Military und im Springen.

    Sozialverhalten

    1 (schwierig) - 5 (unproblematisch)
    Herde [x] | Gegenüber Artgenossen [x] | Gegenüber Menschen [x]


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    Zugelassen für: xx
    Bedienung: Keine Inzucht

    Decksprung: Nicht gekört / Preis [auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 0,00
    Gesamt: 0,00

    Gangpferd: 0,00


    nicht gekört
    Gencode ee Aa nCr nO


    Besitzer sadasha (xxx)
    Vorbesitzer Gwen (Fohlenversion)

    VKR sadasha
    Ersteller sadasha
    Fohlen Ersteller Canyon


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    aus der Alphabet Soup

    von Last in Love


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    Eignung Rennen, Fahren
    Gesamtpotential xxx

    Rennen E A L M S (xx)
    Fahren E A L M S (xx)
    Dressur E A L M S(xx)

    Springen E A L M S (xx)
    Military E A L M S (xx)
    Distanz E A L M S (xx)
    Western E A L M S (xx)

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    424. Synchronspringen | 717. Springen | 562. Military
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    696. Dressurturnier | 577. Distanzturnier | 425. Synchronspringen
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    492. Synchronspringen


    inoffiziell
    xxx


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    Fohlen ABC [x] | Eingefahren [x] | Eingeritten [x] | Gelassenheit []
    Problemverhalten x

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    Letzter Tierarztbesuch
    Letzter Hufschmiedbesuch


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