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Samarti

PFS' Empire of Irony, Anglo-Araber

im Besitz seit dem 25.04.2016

PFS' Empire of Irony, Anglo-Araber
Samarti, 28 Mai 2017
    • Samarti
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      Die ersten Lebensmonate auf PFS
      Pineforest Stable Zuchtfohlenauktion
      05/2016, von Occulta | 14.306 Zeichen
      Als ich den oberen Teil des Hauptstalls betrat, wieherten und grunzten mir die meisten der Hengste entgegen. Hinter mir folgten die ersten Pfleger; es war wiedermal sechs Uhr morgens, an einem laut Wetterbericht sonnig werdenden 30. April. Im Moment waren die Aussichten jedoch eher grau.
      Wir schnappten uns die Schubkarren mit den Futtereimern, füllten sie bei den Futtertonnen auf und verteilten dann das Frühstück. Die meisten Vollblüter waren anständig und warteten geduldig auf ihre Ration, aber einige, wie zum Beispiel Fly, klopften auch ungeduldig an ihre Boxenwand. Bei den Stuten war das nicht anders, auch hier gab es schwarze Schafe. Aber neuerdings war hier auch das schrille Wiehern der jüngsten Familienmitglieder zu hören. Obwohl sie erst wenige Wochen alt waren, streckten die meisten Fohlen bereits neugierig ihre Schnauzen durch die Gitterstäbe und interessierten sich für das körnige Zeug, das ihre Mütter so gerne mochten. Die Stuten bekamen eine spezielle Mischung, damit sie ihren Energiebedarf decken und den Fohlen genügend Milch geben konnten. Wir warteten, bis die Mütter fertig gefressen hatten und zäunten inzwischen den Weg zur obersten der grossen Weiden ein. Dann schoben wir die Boxentüren auf und liessen sie den Weg hoch traben. Die anderen Stuten, die keine Fohlen bei Fuss hatten, kamen auf die mittlere Weide direkt nebenan. Zuunterst durften die restlichen Stuten aus dem Nebenstall grasen. Islah, Gianna, Noir und deren Fohlen waren ebenfalls bei den anderen Müttern. Insgesamt waren jetzt 9 junge Fohlen auf Pineforest Stable, so viele wie noch nie zuvor! Doch schon in gut fünf Monaten würde wieder Ruhe einkehren, denn dann zogen die kleinen Frechdachse in ihr neues Zuhause aus.

      Ebendieses zukünftige Zuhause galt es heute zu finden. Wir wollten eine kleine Auktion veranstalten, die gleichzeitig eine Art ‚Tag der offenen Tür‘ auf Pineforest Stable war. Dazu begannen Quinn, Ajith, Lisa, Elliot, Lewis, Jonas, Oliver, Rosie, Darren, David, Thomas, Charly und ich jetzt damit, alles aufzuräumen, Stühle und Tische bereit zu stellen und das Gelände ein wenig zu dekorieren. Ausserdem mussten die Pferde selbst hergerichtet werden: Wir flochten die Mähnen der Stuten und Fohlen ein, putzten sie blitzblank und zogen den Stuten ihre Lederhalfter an. Ich kümmerte mich gemeinsam mit Lisa um das Aussehen der Miniature Horses.

      Ein Pfeifen liess mich aufhorchen. Da kam doch tatsächlich Catalina Dixon daher geschlendert, als wäre es die natürlichste Gegebenheit der Welt. Ich blinzelte ungläubig und begrüsste sie dann mit einer Umarmung. „Was machst du denn schon so früh hier? Es ist acht Uhr, das Fest beginnt erst um 11!“ Sie winkte ab. „Ich weiss, ich weiss. Aber mir war langweilig, also komme ich vorbei um euch zu nerven. Ist ja nicht so als hätte ich einen eigenen Hof mit eigenen Pferden zu versorgen.“ „Ehh?“ „Quatsch, Ich dachte ihr könntet Hilfe gebrauchen.“ Ich zuckte mit den Schultern und meinte: „Eigentlich sind wir gut im Zeitplan, aber wenn du unbedingt möchtest, kannst du natürlich mitanpacken.“ Ich drückte ihr eine Bürste in die Hand und öffnete das Weidetor. Während Cata mit Lisa zusammen Rapunzel aufhübschten, kämmte ich Alus Langhaar und sprayte sie ein, damit sie schön geschmeidig und staubfrei war, wie an den Halter Shows. Ausserdem fetteten wir die kleinen Hufe ein. Den beiden Fohlen von Alu und Rapunzel bürsteten wir gründlich den Fohlenflaum und ölten, wie auch bei den Müttern, die Schnauzen ein wenig ein. Allerdings war ich damit wie immer sehr sparsam, weil ich es persönlich überhaupt nicht hübsch fand, wenn die Haut um Augen und Nüstern zu sehr glänzte. Cata werkelte unnötig lange an Cookie herum und ich schmunzelte, weil ich jetzt schon ahnte, für welches Fohlen sie wenn überhaupt nachher bieten würde.
      Nachdem wir fertig waren, nahmen wir uns auch noch Arco und Caress vor, denn wie die anderen Väter der Fohlen sollten auch sie im Verlaufe der Auktion kurz vorgestellt werden. Ich hielt es für selbstverständlich, dass die zukünftigen Besitzer beide Elternteile ihrer Fohlen live sehen wollten. Becks schien gar nicht zu verstehen, warum er nicht auch im Mittelpunkt stand. Er drückte Catalina die Schnauze in den Nacken, als sie neben Arco kniete um dessen hellen Bauch zu bürsten. Sie schubste ihn empört weg, bevor er an ihren Haaren knabbern konnte.

      Um viertel vor 11 Uhr waren alle Vierbeiner vorbereitet, ein paar Snacks bereitgestellt und das Gelände dekoriert. Wir konnten die ersten Besucher empfangen und einschätzen, wie viel gekocht werden musste. Es waren viel mehr gekommen als erwartet, fast schon zu viele für meinen Geschmack. Lisa stürzte hektisch umher und suchte ihre Autoschlüssel, um noch mehr Zutaten für das Mittagessen einkaufen zu gehen. Am Ende warf ich ihr meine Schlüssel zu, bevor sich ihre Nervosität auch auf die anderen Pfleger übertrug.

      Ich hiess die Leute formell auf Pineforest Stable willkommen und führte eine neugierige Gruppe anschliessend als erstes über das Hofgelände. Cata stand mir bei meinen kleinen Reden unterstützend zur Seite, aber das schmälerte mein Unwohlsein angesichts der erwartungsvollen Gesichter nur wenig. Irgendwie schaffte ich es dann doch, jeweils ein paar halbwegs nützliche Worte zu Hauptstall, Nordstall, Nebenstall und sonst noch allem Dazugehörigen aufzubringen. Zu allem Übel tauchten dann auch noch Fragen zur Fütterung und zum Trainingsplan der Pferde auf, bei denen ich tatsächlich denken musste – es handelte sich eben nicht um den üblichen Touristenschwarm, sondern um eine Gruppe potentieller zukünftiger Pferdebesitzer. Zumindest scheinen sie ernsthaft interessiert und vorbereitet, schloss ich.

      Erst als wir vor dem Dressurviereck auf dem Rasen wieder alle zum Mittagessen versammelt waren, atmete ich auf und musterte die Gäste genauer. Überrascht erkannte ich viele bekannte Gesichter darunter, wie zum Beispiel das von Annabell Schmiedemann. Aber auch meine kanadischen Trainer-Kolleginnen Verena O‘Connor, Elisa Cranfield und Gwendolyn Campbell, in Begleitung von Julie Mayers waren hier. Und nicht zu vergessen Stefanie Westside, die ja nun schon einige Male zu Besuch gekommen war. Eine nach der anderen begrüsste ich sie nochmals persönlich und tauschte ein paar Neuigkeiten aus, bis Ajith und Lisa mit den Spaghetti Töpfen kamen und sich jeder seine Portion schöpfen gehen konnte.
      Zufrieden stellte ich fest, dass um die Tische im Schatten der Bäume gute Stimmung herrschte und die Gäste ausgelassen miteinander plauderten. Man kannte sich bereits von Jolympia, Trainingseinsätzen oder Reiterspielen, abgesehen davon gab es rund um das Thema Pferde sowieso immer etwas zu erzählen. Ich stellte mich neben Gwen und meinte zwinkernd „Schick hast du dich gemacht, aber pass bloss auf, dass du nicht kleckerst.“ Juli, die neben ihr sass, warf ihr einen allessagenden Blick zu und ich schmunzelte vergnügt, ehe ich mich auf die Suche nach Cata begab.
      „Nervös?“, fragte ich sie schelmisch. „Warum sollte ich?“ „Ach komm schon, ich weiss genau, dass du für Cookie bieten wirst.“ „Ich weiss nicht, die kann man ja nichtmal reiten.“ „Stell dich nicht so an, du kannst ruhig zugeben, dass sie dir gefällt“, schimpfte ich. Sie liess nicht locker und zuckte gelassen mit den Schultern. Ich stiess ein übertriebenes „tze“ aus und spazierte davon.
      Auch bei Verena blieb ich nochmal hängen. „So viele Leute… Hast du das geahnt?“, fragte sie mich. „Nicht wirklich, ich hatte mit weniger gerechnet, weil nur zwei pure Vollblüter dabei sind. Die anderen Rassen sind normalerweise etwas… zu exotisch für die Leute in der Umgebung.“ Sie erzählte mir, dass sie schon gespannt auf das geplante Fohlen von ihrer Stute Marly's Pluie und Rebel war. Richtig spannend wurde es aber erst, wenn wir wussten, ob Marly die Körung bestand. Wir spekulierten jedenfalls schon mal über die möglichen Farbkombos, die dabei rauskommen könnten.

      Wenig später verdrückte ich mich langsam aber sicher in den Hauptstall, wo schon die meisten Pfleger wie geplant versammelt waren. „Alright guys, Lisa will lead people to the show ring right now, so let’s take out the boys.” Die Pfleger verteilten sich auf die verschiedenen Ställe um die ihnen zugeteilten Tiere zu holen. Die Stallgasse wurde mit Geräuschen vom Aufschieben der Boxentüren und Hufgetrappel erfüllt. Empire State of Mind, A Winter’s Day und Gleam of Light trugen ihre frisch geputzten Lederhalfter und sahen bestechend schick aus. Ich führte Light, der aufmerksam die Ohren spitzte und durch die Boxenfenster die Leute draussen erspähte. Es war gut, wenn die Hengste etwas aufgeregt waren, denn dann präsentierten sie sich schöner.
      Wir führten einen nach dem anderen raus und stellten sie vor. Oliver, unser stolzer Vollbluttrainer, sagte jeweils ein paar Worte zum Charakter und der Renn- bzw bisherigen Turnierleistung. „…very gentle, nice disposition for Cross Country…“ Light zeigte neben mir im Trab seine schwungvollen Gänge und ich achtete darauf, dass ich irgendwie mithalten konnte. Nach zwei Runden reihten wir uns schnaufend in der Mitte der Bahn auf und warteten, bis alle gezeigt worden waren. Danach war der Spuk auch schon vorbei und ich konnte den Hengst zurück in seine Box führen.
      Bei den Minis, Arco und Caress, hatten Lewis und Darren jeweils mit einer kleinen Showeinlage nachgedoppelt, bei der sie Steigen und Kompliment zeigten, um die Leute auf die vielseitigen Minis aufmerksam zu machen. Dod hingegen hatte sich nicht gerade von seiner Schokoladenseite gezeigt und auf stur geschaltet, als David ihn in den Trab bringen wollte. Der clevere Hengst wusste genau, dass David sich nicht genug durchsetzen würde. Wenigstens schaffte der Pfleger es am Ende mit Lewis‘ Hilfe doch noch. Der Imposante Daydreaming Sorrow begeisterte das Publikum gleich danach wieder mit einer stilvollen Vorführung.

      Nun wechselte ich in den Stutentrakt, denn die eigentlichen Stars des Tages waren an der Reihe. Ich führte Mikke aka Caprice raus, ihr Fohlen Gamble Away folgte sofort. Der Kleine wusste gar nicht so recht wie ihm geschah, als ich ihn und seine Mutter auf das Dressurviereck führte. Er sah sich während dem Laufen um und bog ein paarmal fast ab, blieb aber anständig nebendran, sobald ich Caprice in den Trab lockte. Direkt hinter uns folgten Islah mit Empire of Irony, Gianna mit Dreams of Revenge, Piroschka mit der halbstarken Devil in Prada, Argenté Noir mit Daydream of Money und schliesslich die beiden Mini Stuten Alu und Rapunzel mit Arctic Alinghi und Glenn’s Cookie. Wir trabten sie alle miteinander vor und Oliver lieferte wiederum ein paar Infos zu Stute und Fohlen, dann reihten wir uns abermals auf der Mittellinie auf.
      Nun begann endlich die eigentliche Auktion. Ein Fohlen nach dem anderen wurde auf dem Hufschlag vorgeführt und es konnte geboten werden. Gleich beim ersten Kandidaten, meinem kleinen Gamble Away, wurde ein absolutes Rekordgebot verzeichnet. Ich war unglaublich stolz, dass Light’s erster Sohn bei den Leuten so gut ankam, obwohl (oder gerade weil?) er ‚nur‘ in gewöhnlich brauner Jacke auftrat. Andererseits war er auch einer der einzigen beiden puren Englischen Vollblüter, der heute angeboten wurde und ich schätzte, dass viele der Leute in erster Linie wegen ebendiesen gekommen waren. Ursprünglich wäre auch die bunte Savory Blossom, Blütenzaubers diesjähriges Fohlen, mit versteigert worden, doch die war ja nun bereits an Hunter Crowley verkauft worden. Ich freute mich für Gwen und Juli, die zusammen den Zuschlag für Gamby gewonnen hatten. Auch wenn ich etwas stirnrunzelnd feststellte, dass Juli verschwunden war. Den kleinen Hengst und seine immer noch coole Mutter brachte ich schon mal zurück in ihre Box, um sie nicht weiterem Stress auszusetzen.
      Als ich zurückkam, wurde gerade für Irony geboten. Die Anglo-Araber Tochter von Islah war meine eigene verrückte Idee gewesen, die anscheinend durchaus Anklang fand. Das Höchstgebot kam schliesslich von Elisa, also würde auch dieses Fohlen im August nach Kanada auswandern.
      Bei der Nummer drei kam ich nicht umhin belustigt zu grinsen, denn Argos Tochter wurde, wie ich bereits gehofft hatte, von Kira Esenbeck ersteigert, die ein bekanntes Welsh-Gestüt in Deutschland leitete.
      Gespannt sah ich nun zu, wie sich Verena und Lea Stanfort ein kleines Duell um Revenge lieferten. Am Ende musste Verena aufgeben, weil sie wohl ihr beiseitegelegtes Budget nicht überschreiten wollte. Lea schien sehr erleichtert und glücklich zu sein, als sie den Zuschlag bekam.
      Als nächstes war Prada dran, die ich nach anfänglichem Zögern doch wieder verkaufen wollte. Ich brauchte eher Frischblut in meiner Zucht, und hoffte daher, dass die kleine anderswo besser gefördert wurde. Entsprechend zufrieden war ich, als Samantha O’Neill die Kleine gewann. Bei ihr würde sie es bestimmt gut haben, ausserdem war ihr Gestüt auch in England, sodass ich Prada vielleicht in Zukunft am einen oder anderen Turnier wieder antreffen konnte.
      Ich war ziemlich erstaunt, als Annabell für Arctic Alinghi aufstreckte und damit Maren Tucholsky aus Polen überbot. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass sie sich für Minis interessierte, aber offenbar wollte sie sich eine kleine Abwechslung zu ihren wolligen Isländern zulegen.
      Nun wurde es nochmal spannend, denn gleich drei Leute lieferten sich einen erbitterten Kampf um Glenn’s Cookie. Unter ihnen war wie erwartet Cata, die nicht gewillt war aufzugeben. Am Ende übertrumpfte sie Allycia Donell und Maren.
      Als Letzter war nur noch Alysheba übrig, der mittlerweile 3 Jährige Sohn von Winter und der Valentine’s Zuchtstute Belinda. Es war schon nach kurzer Zeit klar, dass er in den Stall von Cináed O'Mordha in Irland wechseln würde. Ich fand, dass das ganz gut zu dem jungen Athleten passen würde.

      Ich gratulierte allen neuen Fohlenbesitzern herzlich und setzte mich mit einem nach dem anderen persönlich zusammen, während die anderen noch ein wenig den Hof erkundeten, ihre Fohlen bewunderten oder sich einen entspannenden Tee gönnten. Ich liess die neuen Besitzer die Kaufverträge unterzeichnen und übergab ihnen schon mal die richtigen Pässe, behielt aber aus organisatorischen Gründen noch Kopien davon. Die Fohlen ahnten von all dem noch nichts. Sie dösten zufrieden im duftenden Stroh neben ihren Müttern und erholten sich von den Strapazen dieses gelungenen Tages.

      Unspektakulär ist auch gut
      05/2016, von Occulta | 14.744 Zeichen
      Am selben Nachmittag an dem ich die Übernahme von Eddi’s Ice Coffee bestätigte, wollte ich zum ersten Mal Halftertraining mit den neuen Fohlen machen. Die meisten waren nun schon etwas über zwei Monate alt und begannen, die Welt neugierig und vorwitzig zu erkunden. Der perfekte Zeitpunkt, um die bisher unangetasteten Fohlen schon mal ein wenig auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. Die Pfleger und ich hatten die Fohlen schon zwei Wochen nach der Geburt spielerisch festgehalten und sie so ans Stillstehen ohne sich zu wehren gewöhnt. Zudem mussten sie lernen, sich überall anfassen zu lassen. Des Weiteren hatten wir schon einige Spaziergänge auf dem Hofgelände hinter uns, bei denen sie neben der Mutter hergelaufen waren. Jedes Mal, wenn wir die Stuten führten oder sonst mit ihnen umgingen, lernten die Fohlen die tägliche Routine und den Kontakt zum Menschen kennen. Die Mütter wurden übrigens bereits wieder trainiert: sie wurden entweder wieder geritten oder an der Doppellonge aufgebaut, je nach Verfassung. Dadurch, dass wir sie bis zwei Monate vor dem Abfohlen geritten hatten, waren sie auch jetzt noch gut in Form und erholten sich rasch. Die Fohlen blieben während dem Training entweder bei Fuss, oder verbrachten die kurze Zeit ohne ihre Mutter mit den anderen auf der Weide. Das klappte eigentlich ohne grössere Probleme, abgesehen von gelegentlichem sehnsüchtigem Wiehern beiderseits. Doch auch das wurde derweilen immer weniger weil die Kleinen lernten, dass ihre Mütter schon nach kurzer Zeit zurückkahmen.

      Zusammen mit Rosie betrat ich nun Caprices Box. Gamby, wie das kleine braune Hengstchen neben ihr von uns gerne genannt wurde, kam zutraulich heran und schnupperte an dem schwarzen Nylon. Ich liess ihn auch daran knabbern, wobei er mit seinen kurzen Zähnchen sowieso keinen Schaden anrichten konnte. Als seine Mutter ihn etwas unsanft wegschubste, weil sie Rosies Hosentasche nach Leckereien absuchen wollte, klackerte er unterwürfig, stakste dann aber nach einer kurzen Pause um sie herum auf die andere Seite, um wieder zu uns zu kommen. Ich kraulte seinen kurzen Hals, während Rosie ihm das Halfter hinhielt. Er spitzte die Lippe und wippte mit dem Kopf im Takt zu meiner Handbewegung. Rosie hielt das Halfter halb über seine Nase, dann zog sie es wieder weg, als er dabei gelassen blieb. Das wiederholte sie einige Male, wobei sie immer ein Stückchen weiter vorrückte, bis sie schliesslich das Band hinter den Ohren durch die Schnalle ziehen und schliessen konnte. Ich kraulte noch ausgiebiger, um es Gamby so angenehm wie möglich zu machen. Dann entfernten wir das Halfter wieder. Für heute reichte das Halftertraining schon. Ich wollte nur noch rasch seine Hufe hochheben und den kleinen dann in Ruhe lassen. Wie jedes Fohlen musste Gamby zuerst verstehen, was ich von ihm wollte. Deshalb belohnte ich schon das kürzeste Hufheben mit Streicheleinheiten. Es fiel ihm sowieso noch zu schwer, das Gleichgewicht auf drei Beinen länger zu halten. Er gab mir sogar nach kurzem Zögern das linke Hinterbein für ein paar Sekunden. Das reichte mir völlig für die erste richtige Trainingseinheit.

      Rosie und ich schlenderten weiter bis wir bei Blütenzauber ankamen. Sie sah uns erwartungsvoll entgegen, offenbar war sie noch nicht longiert worden. Auch bei Blüte war der Effekt des Aufbautrainings schon sichtbar, auch wenn sie im Vergleich zu vorher doch noch ein bisschen pummelig war. Savory Blossom lag ausgestreckt im Stroh und döste, hob jedoch sofort den Kopf, als wir die Boxentür aufschoben. Ich hatte fast schon ein schlechtes Gewissen, weil wir sie geweckt hatten, aber Rosie meinte nur, sie könne ja später weiterschlafen. Ich war erstaunt, dass das bunte Fohlen nicht auf die Beine sprang, als wir uns näherten. Sie blieb entspannt liegen und liess noch etwas verschlafen die Unterlippe hängen. Eigentlich wollte ich gerade beschliessen, ihr Training auf später zu verschieben, doch in diesem Moment drehte sich Blüte und stupste ihr Fohlen an, um es zum Aufstehen zu bewegen. Vielleicht hatte sie das Gefühl, dass etwas Abwechslung ihrem Nachwuchs guttun würde. Doch wer wusste schon, was im Kopf einer Stute vor sich ging? Rosie nutzte die Gelegenheit jedenfalls und versuchte, das Stütchen fürs Halftertraining zu begeistern. Savory blieb skeptisch und wollte sich hinter ihrer Mutter verstecken. Rosie lief ihr hinterher und zeigte ihr so, dass sie sich uns Menschen nicht einfach entziehen konnte. Sie streifte dem Fohlen sanft das Halfter über und liess sie sofort wieder laufen, als sie es ein paar Sekunden stillstehend duldete. Savory stakste durch das Stroh um uns herum und kam von hinten zu mir. Sie nibbelte an meinem T-Shirt und zupfte mit zunehmendem Selbstvertrauen richtig grob daran. „Heyy!“, rief ich aus und schob sie lachend weg. Eigentlich sollte ich in solch einem Moment streng sein, aber es fiel mir in Anbetracht dieser süssen rosa Schnauze unglaublich schwer… Die Hufe hob Savory ziemlich willig, wackelte und stolperte dann aber genauso schnell wie sie sie gehoben hatte auch wieder davon. Wenigstens schien sie sich Mühe zu geben. Das Kraulen schien sie übrigens nicht ganz so sehr zu begeistern wie Gamby, dafür schien bei ihr die pressure-release Methode besonders gut zu funktionieren. Blüte interessierte sich wenig für unser Gehampel – solange sie wusste, dass ihrem Fohlen nichts geschah, sortierte sie entspannt ihre Strohhalme. Ich schätzte sie wirklich sehr als Zuchtstute, weil sie so unkompliziert war. Doch für die kommenden Jahre wollte ich ihr erstmal eine längere Pause geben und sie wieder mehr im Sport fördern. Auf der Rennbahn gab es für sie natürlich kein Comeback mehr, aber ich hoffte, dass sie mit ihren geschmeidigen Gängen vielleicht die eine oder andere Dressurprüfung bestreiten könnte.

      Weiter ging’s zu Pointless und A Winter’s Tale. Mein kleiner Schatz kam neugierig auf Rosie und mich zu. Rosie hielt ihr das Halfter hin, auf dem sie ohne Zögern rumzukauen begann. Die kleine Stute war aufgeweckt und frech, hatte aber keine Mühe, Grenzen einzuhalten. Ihre Mutter war da etwas anders gestrickt, aber offenbar färbte es zumindest jetzt noch nicht ab. Ziemlich spielerisch gewöhnten wir Talia an das Halfter und tasteten uns an ihre Beine heran. Ich wagte es kaum mich zu erinnern, wie Pointless‘ ersten Trainingseinheiten ausgesehen hatten. Das Punktetier war schon immer dickköpfig und selbstbewusst gewesen, und hatte es uns nie leicht gemacht. Irgendwie hatten wir sie einreiten können, aber da war der Spass auch schon vorbei. Auf einem richtigen Rennen war sie bisher noch nie gelaufen, dafür war sie zu unberechenbar. Doch wenn alles gut ging wollten wir im Herbst einen neuen Anlauf starten, sobald Talia entwöhnt war. Vielleicht war Pointless dann endlich etwas erwachsener und ausgeglichener. Aber ob sie den Wiedereinstieg in ihre Rennkarriere fand, hängte ganz von ihren Trainingsfortschritten ab. Es war zwar eher unwahrscheinlich, dass Olivers Plan aufging, aber wir versuchten es zumindest.

      Auch Stop Making Sense aka Mambo interessierte sich zunächst für das Nylonhalfter, wandte sich aber kurz darauf ab. Offenbar hatte er es schon untersucht und fand es bereits wieder langweilig. Rosie versuchte vergeblich, ihn zur Mitarbeit zu begeistern. Der gesprenkelte Hengst wetzte lieber seine Babyzähne an den Gitterstäben der Box. Das hatte er von seiner Mutter abgekupfert, die so bei den Fütterungen jeweils die Aufmerksamkeit der Pfleger auf sich lenken wollte. Wir liessen ihn in Ruhe, nachdem wir das Halfter einmal erfolgreich übergestreift hatten.

      Das jüngste Mitglied der Vollblutgemeinschaft erwartete mich und Rosie in der nächsten Box. Counterfire von Cassiopeia war letzte Woche endlich auch auf die Welt gekommen. Sie schien schon jetzt dratig und robust gebaut, kombiniert in einem eleganten Gesamtbild. Eine hübsche Fuchsschecke, mit vielversprechender Abstammung. Ich war nun beinahe froh, Cassy die Zwangspause von der Bahn gegeben zu haben, die mir aufgrund ihrer Beinverletzung empfohlen worden war. Nun hatte das Bein genug Zeit gehabt und sie konnte langsam wieder aufgebaut werden. Mit etwas Glück und einem gut strukturierten Trainingsplan hofften wir sie sogar wieder auf die Rennbahn zu bekommen. Seit der Verletzung hatten wir Cassy oft als Handpferd mitgenommen oder vom Boden aus trainiert, damit sie ihre Ausdauer und die Muskeln nicht abbaute, das Bein aber trotzdem nicht mehr als nötig belastet wurde. Es hatte nun ein ganzes Jahr lang Zeit gehabt zu heilen und wir waren gespannt auf den nächsten Tierarzt Check, der bereits anstand. Iskierka nebenan giftete Counterfire an, die ein wenig zu nahe an die Boxenwand gekommen war. Manchmal kam es mir vor, als wäre die Stute eifersüchtig. Das kleine Fuchsfohlen mit der ungewöhnlichen Blesse wich erschrocken zurück und stolperte zu seiner Mutter. Mit diesem Stutfohlen trainierten wir heute noch nicht, dafür war sie noch zu jung. Nur das Festhalten übte ich mit ihr, wie ich es auch mit den anderen Fohlen getan hatte.

      Dafür wurde der nächste Kandidat schonungslos angepackt: Syndromatic Depression musste all das lernen, was auch den anderen Fohlen beigebracht wurde, auch wenn sie sich lieber verkrochen hätte. Sie war bereits jetzt sowas wie ein chronischer Angsthase und versteckte sich immer zuerst hinter Sympathy for the Devil, bevor sie Fragen stellte. Ich runzelte die Stirn, als sie auch heute zuerst eine schöne Kurzkehrtwendung hinlegte und dann zügig hinter Mamas Flanke verschwand, sobald wir die Box öffneten. Sie hatte keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht, aber offenbar hatte ihre Mutter sie zur Vorsicht erzogen, weil sie nach den Komplikationen bei der Geburt anfangs schwächlich und kleiner als die anderen gewesen war. Auch Devil hatte etwas gelitten und musste schonender trainiert werden als die anderen Mütter. Doch mittlerweile war sie wieder fit, genauso wie ihre Tochter. Stück für Stück gewannen wir das Vertrauen der Kleinen und bereiteten sie auf das Halftern vor. Mamma Devil war angenehm zurückhaltend und beobachtete uns mit aufgestütztem Hinterhuf. Irgendwann, als wir die Hinterbeine von Dolly heben wollten, entschied Devil offenbar, dass es nun genug sei und schob sich zwischen uns. Sie knabberte sanft an meiner Hand, doch ich verstand, dass für heute reichte.

      Bei Empire of Irony hatten wir überraschend Mühe, die Hinterbeine zu heben. Das gescheckte Stutfohlen trat sogar zweimal nach mir aus, als ich nicht aufgab. Was für eine kleine Zicke sie jetzt schon ist… dachte ich schmunzelnd. Allerdings gab es auch Momente, in denen Islahs heissblütiger Jungspund lammfromm und verschmust war. Es war eben ganz von ihrer Tagesform abhängig. Islah mischte sich hie und da mit platten Ohren ein, um ihr Fohlen zu ‚beschützen‘. Ich nahm die Araberdame sehr ernst, denn ich hatte in der Vergangenheit bereits Bekanntschaft mit ihren Reisszähnen gemacht. Irony schien aber durch das Einschreiten ihrer Mutter eher verwirrt als beruhigt. Sie versuchte ja nicht, uns zu entkommen, im Gegenteil; sie kam immer wieder heran um uns erneut herauszufordern. Dabei hätte sie sich ohne Probleme hinter ihrer mürrisch Schweifschlagenden Mutter verstecken können. Es war wichtig, ihr jetzt den nötigen Respekt beizubringen, denn offenbar war dieses Stutfohlen geistig schon weiter als die anderen und testete bereits aus, wie weit sie mit uns Zweibeinern gehen konnte. Ich besänftigte Islah mit ein paar Karottenstücken, als sie uns gerade etwas in Ruhe liess. Zu allem Überfluss schwenkte ihr Verhalten aber nun in Futterneid um, sodass sie Irony in die Seite kniff, als das Fohlen an den Karottenscheibchen schnuppern wollte. Ich beschloss, dass es besser war, den beiden erstmal eine Pause zu geben, bevor noch jemand verletzt wurde.

      Argenté Noir war da unkomplizierter. Sie frass ungestört weiter und liess uns ohne zu zicken mit ihrem Fohlen spielen, als sei sie froh, dass sich mal jemand anderes um den Wildfang kümmerte. Daydream of Money war heute frech wie Oskar und klaute Rosie sogar einmal das Halfter. Sie konnte schon jetzt geschickt rückwärtsgehen und abdrehen, was von gutem Gleichgewicht zeugte. Ausserdem war sie kräftig und ein ziemlicher Brocken, aber nicht zu dick. Sie bewies auch den anderen Fohlen gerne ihre Stärke, indem sie bei fast jedem Spiel gewann. Sogar den beiden Vollblut Hengstchen konnte sie das Wasser reichen. Ebenso dominant wie sie mit ihren Fohlenkumpels umging, versuchte sie auch mit uns Menschen zu sein. Sie wird bestimmt nicht leicht einzureiten sein, überlegte ich schmunzelnd. Die Hinterbeine gab sie uns aber überraschend gut, was für mich darauf hinwies, dass sie durchaus kooperativ war.

      Skydive war allen anderen Fohlen bereits Meilen voraus, denn Lily konnte es nicht lassen, fast täglich mit ihm zu üben. Ich musste meine neunjährige Nichte richtiggehend bremsen, damit sie ihn nicht überforderte. Dann wiederum sah ich, wie Dive jeweils bereits neugierig die Schnauze über den Rand des unteren Teil der Boxentür hob und Lily begrüsste. Also hatte er die vielen bunten Gegenstände, die sie ihm mitbrachte, wohl bereits als harmlos und eher spannend abgestempelt. Im Moment war Lily noch bis fünf Uhr in der Schule, aber sie hatte mir heute Mittag schon aufgeregt erzählt, dass sie heute mit ihm Ballspielen wollte. Ich hatte daraufhin mal ein ernstes Wörtchen mit ihr reden müssen, weil wir sonst riskierten, dass Skydive durch das viele Training zu frech wurde. Sie hatte sich daraufhin einverstanden erklärt, sich vorläufig wieder auf Streicheleinheiten zu beschränken. White Dream war glücklicherweise sehr ausgeglichen und nachsichtig mit den beiden, sodass ich mir keine Sorgen um irgendwelche Verteidigungsmechanismen ihrerseits machte.

      Und dann waren da noch die kleinsten im Bunde: Arctic Alinghi und Glenn’s Cookie. Sie waren sowieso eher Plüschtiere, als richtige Pferde und man konnte die beiden problemlos wie einen Hund hochheben. Allerdings durfte man dabei nicht vergessen, dass es sich eben doch um richtige Tiere handelte, die genauso sorgfältig wie die anderen an Neues gewöhnt werden mussten. Dressy Miss Allegra, die schon etwas älter und grösser war, spielte sehr ausgiebig mit ihren beiden ‚Geschwistern‘. Sie war vor deren Geburt für ein paar Wochen die Jüngste gewesen und hatte höchstens unsanfte Raufereien mit Tiki und Kiwi bekommen, die nun als bald Dreijährige übrigens schon ziemlich hochgewachsen waren (natürlich im Mini Pferdchen Format gemeint). Nun konnte sie ihre armen beiden Baby-Geschwister rumschubsen, wie es die anderen mit ihr selbst getan hatten. Auch ihnen zogen wir geduldig die Halfter an und aus, bis es problemlos klappte. So sehr ich es auch wollte - ganz ernstnehmen konnte ich die kleinen Fellkugeln dann doch nicht.
    • Samarti
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      Abschied nehmen - mit Freude!
      08/2016, von Occulta | 11.514 Zeichen
      Was für ein herrlicher Morgen das doch war: die Sonne schien und versprach schon jetzt, die Welt wieder in einen überdimensionierten Backofen zu verwandeln. Ausserdem war kein Wölckchen am Himmel zu sehen, bloss ein paar Kondensstreifen von Flugzeugen. Noch waren die Temperaturen erträglich, aber ich hatte vorsorglich schonmal mein Trägertop und möglichst kurze Hosen angezogen. In die Reithosen musste ich heute zum Glück erst gegen Abend schlüpfen. Wir hatten aufgrund der Sommerhitze den ganzen Tagesverlauf etwas umgestellt, sodass so viele Pferde wie möglich frühmorgens oder abends bewegt wurden. Durch den Tag hindurch waren sie entweder auf der Weide, wo sie sich bevorzugt im Schatten der Bäume aufhielten, oder in den kühlen Ställen. Die Pfleger mussten abends nun länger arbeiten, dafür hatten sie am frühen Nachmittag jeweils Siesta. Die meisten gingen während dieser Zeit in Birmingham oder am Fluss baden. Heute brauchte ich jedoch noch mindestens zwei Leute hier, die mir dabei helfen mussten, die Abholung der Fohlen zu koordinieren. Denn heute war der letzte Tag, den sie mit ihren Müttern verbringen würden. Wir hatten sie ausreichend darauf vorbereitet und immer wieder für kurze Zeit als Fohlengruppe auf die Weide gelassen, um mit den Müttern zu arbeiten. Mittlerweile konnten eigentlich alle problemlos über eine Stunde alleine bleiben. Auch hatten wir das Wegführen des Fohlens von der Stute und die Halfterführigkeit geübt. Doch blieben sie auch ruhig, wenn sie merkten, dass ihre Mütter diesmal nicht mehr zurückkehren würden? Ich war gespannt. Im kleinen Hallenrestaurant war eine kleine Versammlung einberufen worden, um zu bestimmen, wer heute hier bleiben musste. "Ich finde, die Offenstallpfleger dürfen das unter sich ausmachen", verkündete Jonas schelmisch grinsend. Lewis verteidigte sich mit verschränkten Armen. "Halt halt, nicht so schnell - schliesslich sind auch Fohlen von 'euren' Vollblütern dabei!" Ich mischte mich ein: "Wir beziehen hier alle mit ein, der Fairness wegen. Ich weiss, es ist heiss und ihr wollt heute Nachmittag ausfliegen, aber denkt daran dass wir einen guten Eindruck hinterlassen müssen und auch, dass ihr die Fohlen heute das letzte mal seht. Ich schlage vor, dass wir Lose ziehen." "Abgelehnt - dann müsste ja zuerst noch jemand die Lose schreiben. Ich finde wir können das auch auf die klassische Art mit Schere-Stein-Papier machen", meinte Jonas. Ich nickte. "Meinetwegen", murrte Lewis und tippte April und Linda auf die Stirn. "Ihr zwei fangt an. Hier drüben beginnen Lisa und Rosie." Er teilte alle in Zweierteams ein und liess sie gegeneinander antreten. Danach wiederholten wir das Ganze mit den Verlierern. Am Ende traten Elliot und Parker, und auf der anderen Seite Lewis und David gegeneinander an. Parker und Lewis verloren. Jonas klopfte Lewis mit gespieltem Mitleid aber triumphierender Miene auf die Schulter. "Ich richte der hübschen Dame vom Eisstand einen Gruss aus." Ich sah die beiden Stirnrunzelnd an und schüttelte schmunzelnd den Kopf.

      Lily war gar nicht so unzufrieden mit ihrem Los - sie erklärte mir beim Verlassen der Halle, dass sie heute ohnehin nicht ins Wasser gegangen wäre. Wir schlenderten zum Hauptstall und holten Putzzeug aus der Sattelkammer, um die Fohlen nochmal schick für ihre Besitzer zu machen. Hierbei halfen die anderen Pfleger auch noch mit - jedenfalls die, die nicht gerade Boxen Misteten. Ich begab mich mit den Putzsachen zum Nebenstall und holte danach Gianna und Dreaming of Revengevon der Weide. Der kleine Criollohengst stolzierte übermütig neben seiner Mutter her und wollte auch mal abbiegen, weshalb ich eine Weile brauchte, bis ich die beiden beim Nebenstall angebunden hatte. Man merkte, dass er so langsam selbstständiger wurde und die Welt entdecken wollte. "Und genau das wirst du heute", murmelte ich liebevoll. Ich begann, Revenge mit einem Gummistriegel am Widerrist zu massieren, was er ausgesprochen toll fand. Er verdrehte seinen ganzen Hals und spitzte die Lippen. Gianna döste währenddessen entspannt. Ich entstaubte das Fohlenfell mit der Bürste und putzte dabei auch den Bauch und die Innenseiten der Beine, welche ja oftmals empfindliche Stellen waren. Der kleine Hengst stampfte, als wollte er eine Fliege verscheuchen, aber er liess mich machen. zufrieden bürstete ich auch den Kopf. Keines der Fohlen war kopfscheu, denn wir hatten ausgiebig geübt, dass sie sich überall anfassen liessen. Ausserdem hatte Lily sie so oft geknuddelt, dass sie wohl nichts mehr beeindrucken konnte. Ich bürstete auch spielerisch die wolligen Ohren, wobei Revenge dann doch den Kopf etwas schüttelte. Ich machte solange weiter, bis er still hielt und lobte ihn dann. Seine hübschen blauen Augen glänzten im Licht der Morgensonne. Ich versuchte mir vorzustellen, wie der Hengst später mal aussehen würde. Bestimmt wird er ein richtiger Hingucker, wie sein Vater, überlegte ich lächelnd. Auch das Hufegeben klappte beinahe auf Anhieb. Revenge verlagerte zwar aus Gleichgewichtsgründen noch das Gewicht gegen mich, aber das meinte er ja nicht böse. Ich stützte ihn daher so gut ich konnte, um ihm Sicherheit zu vermitteln. Hinten hob er seine Füsse bereits viel sicherer. Das weiche Langhaar bürstete ich nur mit einer Wurzelbürste rasch durch, denn viel zum Kämmen war noch nicht da.

      Als ich mit Revenge fertig war, sah ich mich bei den anderen Pflegern um, ob sie noch Hilfe benötigten. Die meisten waren fertig, nur bei Savory Blossom fuhr ich noch rasch mit der Bürste durchs Langhaar. Das farbige Stutfohlen wurde dann auch als erstes geholt. Hunter Crowley hatte aber auch den kürzesten Weg, glaubte ich zumindest. Er schüttelte mit fröhlich die Hand - offenbar hatte er mit grosser Vorfreude auf den heutigen Tag gewartet. Ich liess ihn Savory das Halfter gleich selbst anziehen und sie auch selbst zum Parkplatz führen, wo der Anhänger wartete. Um die kleine Stute etwas zu beruhigen hatte ich Blüte mitgeführt. Nun schoben Parker und Hunter Savory in den Anhänger, wo bereits ein Pony stand, das Hunter wie empfohlen mitgebracht hatte. So musste das Fohlen nicht alleine reisen und auch das Einsteigen wurde einfacher. Trotzdem versuchte Savory natürlich ein zwei mal rückwärts zurück zu Blütenzauber zu gelangen. Mit vereinten Kräften schafften es die beiden, das Fohlen neben dem Pony festzubinden und die Klappe zu schliessen. Die kleine rief etwas verunsichert, als sie bemerkte, dass ihre Mutter weggebracht wurde. Auch Blütenzauber wieherte nach ihrem Fohlen, folgte mir aber brav zurück in ihre Box. Sie hatte das ganze Theater ja schon ein paarmal durchgemacht. Dann wünschten wir den beiden eine gute Reise und verabschiedeten uns, damit Hunter rasch nachhause fahren und Savory nicht zu viel Stress entwickeln konnte. Ich sah dem Transporter schon etwas wehmütig hinterher, aber Loslassen gehörte nunmal auch zum Züchten. Ich freute mich schon darauf, in Zukunft von unserem Nachwuchs zu hören.

      Noch am Vormittag wurden Gamble Away und Empire of Irony von Juli Mayers und Elisa Cranfield abgeholt. Die beiden hatten eine sehr lange Reise vor sich – den ganzen Weg nach Kanada. Ich hoffte sehr, dass die beiden den Flug unbeschadet überstehen würden, denn das war natürlich schon etwas krass für ein frisch abgesetztes Fohlen. Andererseits konnten sie zu zweit reisen, was wohl einiges erleichterte und ihnen Sicherheit gab. Ich half auch hier beim Verladen und kraulte beide Fohlen zum Abschied. „In Kanada gibt es riesige Weiden“, flüsterte ich Gamby ins Ohr und streichelte dem kleinen Hengst liebevoll über die Nüstern. Er wird bestimmt einmal ein grosses Rennpferd, oder sonst erfolgreich. Ich wünschte allen vieren einen guten Heimflug und winkte; halb glücklich, halb traurig.

      Endlich war es Zeit für’s Mittagessen. Die Pfleger assen noch alle hier, doch um halb zwei Uhr verschwanden sie ins Schwimmbad. Ich hatte mir ein Sandwich gebastelt und genoss es nun, während ich durch die Ställe schlenderte und die Pferde eifersüchtig machte. Wir hatten die Mütter wieder in ihre Boxen gebracht und Daydream of Money und Dreaming of Revenge zusammen auf die Weide gestellt, sodass sie bereits von ihnen getrennt waren aber trotzdem noch beieinander bleiben konnten. Ich stand beim Zaun und beobachtete die beide. Nur die beiden Minifohlen waren noch bei den anderen Minis, aus Sicherheitsgründen. Money rief die ganze Zeit nach Noir. Ein bisschen Leid tat mir das schon, aber da musste sie jetzt durch. Sie würde auf dem Gestüt Milky Way sicherlich viele neue Welsh-Freunde finden. Gerade als ich wieder zum Hauptstall hoch schlendern wollte, fuhr Maren Tucholsky, eine meiner Lieblingstierärztinnen, auf den Parkplatz. Ich begrüsste sie formell mit „Guten Tag Miss Tucholsky, ihr Fohlen wartet bereits ungeduldig auf sie“, und führte sie zu den Minis. Ursprünglich hatte Annabell Schmiedemann das Fohlen ersteigert, es danach aber wohl aus Platzgründen an Maren abgetreten. Ich hatte nichts dagegen gehabt, weil ich die Tierärztin mittlerweile sehr gut kannte und sicher sein konnte, dass die Kleine bei ihr ein ausgezeichnetes Zuhause hatte. Arctic Alinghi stand zuhinterst neben Alufolie und sah uns zuerst nur skeptisch an. Als sie merkte, dass wir mit dem Halfter auf sie zu steuerten, wollte sie flüchten, als ahnte sie, was als nächstes kommen würde. Doch weit kam sie nicht: Ich schnitt dem langbeinigen Jungspund den Weg ab und hielt sie fest, während Maren ihr das Halfter überzog. „Habt ihr das nicht geübt?“, fragte sie erstaunt. Ich erklärte beschämt: „Doch, sogar ziemlich oft. Aber hier lief halt schon den ganzen Morgen ziemlich viel und es wurde auch reichlich gewiehert - daher sind alle Pferde im Moment etwas nervös.“ Ich hätte das Fohlen wohl notfalls sogar hochtragen können, denn es war kaum grösser als ein durchschnittlicher Hund. Aber stattdessen zogen wir sie hinterher zum Anhänger. „Hast du an ein Beistellpony gedacht?“, fragte ich vorsorglich. „Jap, ich habe Silverlight dabei.“ Ich spähte in den Transporter und entdeckte eine Falabella Stute. „Na da ist Alinghi ja in bester Gesellschaft!“ Ich verabschiedete mich auch von Alu’s Fohlen, dann musste ich mich um schon um die nächsten kümmern. Zum Glück war noch Parker da, die Kira Esenbeck bereits empfangen hatte. Ich folgte den beiden und sagte hallo, dann fingen wir Money ein. Revenge protestierte lautstark, als ihm seine Freundin auch noch weggenommen wurde. Lewis blieb bei ihm, um ihn etwas zu beschäftigen. Aber viel brachte es wohl nicht, denn wir hörten das Rufen vom Parkplatz aus immer noch. Zum Glück liess Lea Stanfort nicht mehr lange auf sich warten und kam kurz nachdem Kira gegangen war. Sie beruhigte Revenge so gut es ging und ich liess sie ihn selbst zum Transporter führen. Wie ein Musterschüler stieg der aufgeregte Criollo ein. Er war wohl so damit beschäftigt nach seiner Mutter Ausschau zu halten, dass er gar nicht merkte, dass er die Rampe hoch lief. Wir schlossen die Klappen, bevor er recht wusste wie ihm geschah. Ich verabschiedete mich von Lea und wünschte auch ihr eine sichere Heimreise.

      Ich konnte es kaum fassen, dass nun schon fast alle weg waren. Nur Cookie war noch übrig. „Wo bleibt Cata?“, fragte nun auch Parker besorgt. Ich versuchte ihr anzurufen, aber niemand nahm ab. „Wir warten einfach ab. Irgendwann meldet sie sich bestimmt“, beschloss ich. „Ich hoffe nur, es ist ihr nichts passiert“, murmelte ich jedoch gegen Abend, als sie immer noch nichts von sich hören gelassen hatte. So blieb Cookie eben erstmal noch auf Pineforest Stable.
    • Samarti
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      Die schönste Zeit des Jahres
      11/2016 | 5592 Zeichen
      Weihnachten näherte sich – wieder einmal. Man merkte jetzt schon jedem an, der auf dem Gestüt lebte oder beschäftigt war.
      Dieses Jahr hatte es sogar mich schon ziemlich erwischt. Meine Stimmung hob sich schon, wenn ich nur an Weihnachtsmärkte und Glühwein dachte. Glücklicherweise gab es zur heutigen Zeit auch in Kanada schöne Weihnachtsmärkte, auf denen man sich die Zeit totschlagen konnte – mit Glühwein natürlich.
      Aber bevor ich mich heute Abend mit Joline auf einen dieser Weihnachtsmärkte begeben würde, hatten wir noch einiges vor uns. Denn obwohl meine Vierbeiner momentan in ihre wohlverdiente Winterpause entlassen worden waren und heute sowieso Ruhetag hatten, also demnach nicht ganz so viel zu tun war, wollten sie doch zumindest alle ein wenig Beschäftigung haben.
      Beginnen taten wir mit den Stuten. Matthew und Sophia hatten uns ebenfalls begleitet, sodass es alles noch etwas schneller gehen würde. Ich entschied mich dafür, Très Jolie und Ace of Clubs einfach eben in der Halle ein wenig laufen zu lassen, damit sie sich ihre Beine vertreten konnten (die Paddocks waren zur Zeit leider eine Zumutung für jedes Pferd) und es dauerte nicht lange, bis die beiden Stuten fröhlich durch die Halle galoppierten. Sophia, Matthew und Joline machten mit Hall of Fame CU, Liluye und Ocean Water lieber einen gemütlichen, völlig entspannten Schrittausritt durch einen der Wälder, die sich hier nur so tummelten.
      Nach einer Weile verfrachtete ich meine beiden Stuten wieder in ihre Boxen und gab ihnen noch die Abendportion Futter, ehe es mich schon zu den Hengsten verschlug. So ganz wusste ich noch nicht, was ich mit ihnen heute anfangen sollte. Grundsätzlich waren ja alle recht sozial untereinander und es gab keine wirklichen Dominanzkämpfe, dennoch wollte ich die sechs Hengste nicht mal eben so mir nichts, dir nichts frei in der Halle laufen lassen. Intoxicated hatte ich dann kurzerhand an die Longe genommen, um ihn wenigstens ein bisschen zu arbeiten, genau wie es auch bei dem schicken Rappen Levi der Fall war. Allelujah ließ ich allein in der Halle laufen, bei ihm war es dann doch noch zu riskant, ihn mit den anderen so frei laufen zu lassen, nachdem sich seine ganze Energie angestaut hatte. Zuletzt blieben dann noch Avanti, Cardillac und Tenacious. Auch die drei durften noch ein paar Runden in der Halle drehen, bevor es für sie auch wieder zurück in die Boxen ging.
      Für die Jungpferde und Fohlen nahm ich mir dann etwas mehr Zeit. Die Anderen waren inzwischen auch von ihrem Ausritt zurück und so schnappte sich jeder eins der vier Reitponyfohlen: Matthew beanspruchte Aponi für sich, Joline halfterte Pamuya auf und Sophia kümmerte sich um Flightless Bird, während ich Accomplishment unter meine Fittiche nahm. Für die Kleine hatten wir noch immer keinen passenden Spitznamen gefunden, obwohl sie doch schon eine ganze Weile bei uns war. Die kreative Eingebung, auf die wir alle hofften, blieb aber leider momentan noch aus. Die vier Stutfohlen wurden allesamt ausgiebig verwöhnt und praktisch blitzeblank geputzt, ehe es für sie wieder in die Boxen ging. Auch PFS‘ Empire of Irony durfte sich noch einer Putzeinheit unterziehen und schien auch dies sichtlich zu genießen, denn der Anglo-Araber schloss zufrieden die Augen und begann spontan zu dösen. Generell war sie doch schon sehr zutraulich für ihr junges Alter, ließ sich aber dennoch Zeit dabei, bis sie jemandem wirklich vertraute.
      Beverly und Pina liefen inzwischen beide wirklich sehr gut unter dem Sattel – zumindest für ihren Ausbildungsstand. Pina ließ sich zwar nur von mir reiten, weshalb ich mir für sie immer besonders viel Zeit nehmen musste, doch bei ihrer Vergangenheit war das kein Wunder. Dementsprechend störte es mich auch nicht, dass sie so gesehen eine Extrabehandlung benötigte, denn ihre Fortschritte machten sowieso alles wieder wett und Trainingsfortschritte verfolgte man doch immer wieder gern, wenn man wirklich sehen konnte, was man bereits alles erreicht hatte. Liberté’s Nessaja nahm ich ebenfalls noch kurz an die Longe, damit sie sich wenigstens etwas bewegen konnte.
      Zu guter Letzt kam dann noch Chesmu dran. Der Gute hatte sich in der letzten Zeit wahnsinnig gemacht und inzwischen war er doch tatsächlich schon fast ganze vier Jahre alt – wie die Zeit verging! Chessi war von einem kleinen, süßen Fohlen zu einem wahnsinnig schicken Hengst herangewachsen, dessen war er sich aber auch mehr als nur bewusst. Mit dem goldenen Fell und dem seidigen Langhaar könnte man ihn inzwischen fast für ein Barbiepferd halten. Glücklicherweise benahm er sich nicht wie Cardillac, denn sonst wäre der Vergleich wirklich treffend.
      Auch Chesmu durfte sich eine Weile an der Longe austoben und ihn schien das wirklich zu freuen. Ein paar Freudensprünge und Buckler waren schon drin, als er angaloppieren sollte. Auch, wenn dies sich relativ schnell legte, schlich sich doch ein Grinsen in mein Gesicht, als ich ihn so beobachtete.

      „Joliiiine, wir können los!“, rief ich durchs Haus, nachdem ich mir meine Jacke noch übergestreift hatte und in meine Schuhe schlüpfte.
      Besagte Person kam die Treppe heruntergestolpert und grinste mich nur an. „Ja, ich bin so-“, sie hickste kurz, „-weit!“ Dann kicherte sie kurz, weil sie sich versprochen hatte.
      Ein Blick auf die Tasse in ihrer Hand, aus der noch etwas Dampf stieg, verriet sowieso schon alles. „Ist das Glühwein?“, wollte ich wissen und zog fragend eine Augenbraue hoch. Das Nicken ihrerseits hatte zur Folge, dass wir uns einfach zu zweit mit Glühwein auf dem Sofa niederließen, Lost laufen ließen und uns einen gemütlichen Abend machten.
    • Samarti
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      Erwachsen werden
      01/2017 | 6052 Zeichen
      „Na“, ermahnte ich das inzwischen knapp dreijährige deutsche Reitpony, welches gerade zum wiederholten Male den Huf, den ich gerade auskratzen wollte, wegzuziehen versuchte. Ich wusste nicht, was ab und zu in Accomplishments Köpfchen so vor sich ging, aber sie konnte manchmal unglaublich frech sein. Grundsätzlich war sie sehr lernwillig und aufgeschlossen gegenüber Neuem, aber ab und zu stellte sie auch gern mal auf stur und tat, als hätte sie alles vergessen, was sie jemals gelernt hatte. Dass der Fall eintrat, war zum Glück aber auch ziemlich selten und demnach konnte ich es ihr gerade noch so verzeihen, wenn sie mal wieder einen schlechten Tag hatte.
      Der Palominoschecke stupste mich in dem Moment an und drückte mir die kleine, samtige Nase in die Seite. Lächelnd wuschelte ich Accomplishment (die dringend noch einen Spitznamen brauchte!) über den Kopf und durch den Schopf, ehe ich ihren letzten Huf auskratzte und den Hufkratzer dann wieder in ihre Putzbox legte. Die war, wie für uns üblich, in den Farben dunkelgrün und gold gehalten, um alles schön den Stallfarben anzupassen. Es war aber auch eine echt schöne Farbkombination und mit der Wahl war ich jedes Mal wieder aufs Neue komplett zufrieden.
      Nachdem ich Accomplishment fertig geputzt hatte, wurde die junge Stute wieder entlassen und durfte zurück zu ihren Freundinnen auf die Koppel. Viel mehr wollte ich ihr nicht antun, sie sollte ruhig erst einmal ihre Fohlenzeit ausgiebig genießen dürfen, ehe es an die erste „richtige“ Arbeit gehen würde. Da der Tobiano noch nicht einmal ein Jahr alt war, war das völlig selbstverständlich – ich wollte keinesfalls riskieren, dass sie irgendwann sauer werden würde. Genauso ging es auch PFS‘ Empire of Irony. Der Anglo-Araber war in etwa im selben Alter wie Accomplishment und überragte das Ponyfohlen zwar um ein gutes Stück, alles in allem hatten sich die beiden Fohlen aber doch miteinander befreundet und wichen sich nicht von der Seite.

      Ganz anders verhielt es sich momentan mit Chesmu. Er hatte in knapp einer Woche Geburtstag und wäre dann schon vier Jahre alt. Die Zeit mit ihm war wahnsinnig schnell vergangen und es kam mir selbst nicht einmal ansatzweise so vor, aber aus ihm war tatsächlich ein stattlicher, wunderschöner Hengst geworden. Ich konnte es selbst gar nicht erwarten, irgendwann seine ersten Nachkommen begrüßen zu dürfen, aber bis dahin hatte er noch ein wenig Zeit.
      Nichtsdestotrotz ließ es sich nicht verleugnen, dass er sich im Training sehr gut machte. In den letzten Monaten hatten wir uns verstärkt mit dem Einreiten des Fuchses beschäftigt und die Fortschritte ließen sich definitiv blicken. Auch, wenn er nicht ganz so sicher gegenüber Neuem war, ließ er sich dennoch an eben solche Sachen heranführen und wenn er dann einmal gemerkt hatte, dass es ihn nicht beißen würde, war alles kein Problem. So hatte er sich auch bei der Gewöhnung an den Sattel und die Trense verhalten, aber lange hatte es nicht gedauert, bis es ihn nicht mehr wirklich interessierte. Im Großen und Ganzen war Chessi da sehr pflegeleicht.
      Heute würde ich zum ersten Mal alleine mit ihm eine kleine Runde durchs Gelände drehen. Die letzten Monate hatte ich ihn dabei entweder nur geführt oder aber wir hatten jemanden als Begleitung dabei, beispielsweise auf Oma Ocean Water, was auch stets gut geklappt hatte, da die Ponydame doch eine sehr ruhige, gelassene Zeitgenossin war. Ich hatte aber selbst während der letzten Ausflüge gemerkt, dass Chesmu immer ruhiger und sicherer im Gelände geworden war, weshalb ich mich dazu entschieden hatte, heute allein mit ihm einen kleinen Ritt zu unternehmen.
      Bereits als ich am Koppelzaun stand, kam der Hengst auf mich zugelaufen und gab sein Bestes, sich bei mir einzuschleimen, um eventuell ein paar Leckerlis abzustauben. Gezwungenermaßen ließ ich mich erweichen, ihm ein Stück Karotte zu geben, als er sich von mir gehorsam aufhalftern und zum Putzplatz führen ließ. Seine Box holte ich mir rasch aus der Sattelkammer, nachdem ich den Fuchs mit dem hellen Langhaar angebunden hatte, und kümmerte mich dann darum, dass sein Fell wieder von dem Dreck befreit wurde. Anscheinend war es mal wieder nötig gewesen, dass er sich inmitten der Koppel die einzige nicht von Schnee bedeckte Stelle suchen und sich im Schlamm wälzen musste.

      Der Ausritt verlief insgesamt sehr gut und vor allem sehr ruhig. Chesmu ließ sich von nichts beirren und sah auch nicht an jeder Ecke Gespenster, wie man es von manch anderem Pferd kannte, das so etwas gut und gern mal tat. Stattdessen stapfte er seelenruhig durch den tiefen Schnee und zögerte lediglich kurz, als im Gebüsch etwas raschelte; ging aber dann tapfer weiter, als der Hase sich zu erkennen gab und sich schnell vom Acker machte. Viel geschah momentan zum Glück nicht um uns herum, da im Winter in Kanada nicht viel los war und der Großteil der Tiere im Nationalpark beziehungsweise der direkten Umgebung noch im Winterschlaf lagen, weshalb dies die optimale Gelegenheit war, um Chesmu langsam, aber sicher an alleinige Ausflüge ins Gelände zu gewöhnen. Ich war schon gespannt, wie sich das im Frühling und im Sommer entwickeln würde, wenn alles wieder farbenfroh und lebendig sein würde, war mir aber auch sicher, dass das für Chesmu dann kein Problem mehr darstellen sollte.

      Wir drehten heute nur eine kurze Runde. Vielleicht waren wir knapp fünfzehn Minuten im Schritt unterwegs gewesen, als wir schon wieder auf dem heimischen Boden ankamen und ich meinen Ponyhengst stolz zum Putzplatz ritt, wo ich abstieg und ihn anschließend noch verpflegte und etwas verwöhnte. Hier ein Leckerli, hier eine Streicheleinheit – Chessi könnte keinesfalls meckern, dass ihm nicht genügend Aufmerksamkeit zugutekommen würde. Als ich ihn schlussendlich wieder auf die Koppel brachte, sah ich Matthew, der mir gerade entgegenkam und von mir wissen wollte, was ich mit Chessi gemacht hätte. Dass ich wie ein Honigkuchenpferd bis über beide Wangen strahlte, sagte aber dann auch schon alles und Matthew nickte nur grinsend, bevor er wieder von der Bildfläche verschwand.
    • Samarti
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      Ein Neuanfang
      03/2017 | 5280 Zeichen
      „Guck mal, ich hab ein neues Halfter für Acco gefunden!“, freute sich Gwen, als sie über den Hof hüpfend auf mich zugelaufen kam. Ich war gerade am Boxen ausmisten, als sich dies ereignete, stellte aber die Mistgabel auf, stützte mich darauf und zog eine Augenbraue hoch.
      Acco?
      „Accomplishment!“ Schmollend schob meine Nachbarin die Unterlippe nach vorn und sah mich mit ihrem typischen Welpenblick an. „Nicht gut?“
      Ich hatte das Gefühl, dass sie gleich Wasserfälle heulen würde, wenn ich den Spitznamen für meine Scheckstute nicht akzeptierte, so, wie sie da gerade stand. Ein jämmerliches Häufchen Elend, das nur auf der Suche nach Bestätigung war.
      „Nein. Ganz und gar nicht gut.“

      Es stimmte aber. Accomplishment war inzwischen ziemlich erwachsen geworden und der Name war einfach unfassbar lang, als dass man ihn immer wieder aussprechen könnte. Bereits vor einer Weile hatte ich mich darüber beschwert, dass wir einfach noch nicht dazu gekommen waren, uns einen passenden einfallen zu lassen, und anscheinend hatte Gwen sich das als Anreiz genommen, um sich daheim mit Stift und Papier an den Tisch zu setzen und sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Was dabei rauskam, hatte man ja gesehen … jetzt.
      Ich war von so viel Kreativität wirklich, äh, überwältigt.

      Das Halfter war jedenfalls ganz „schlicht“ in den Farben pink und weiß gehalten. Zuerst war ich skeptisch, aber als sowohl Gwen, als auch Elena und Zai bei der Vorführung dabei waren und ich deren Reaktionen beobachten konnte, fand ich es selbst doch ganz süß. Gwen quietschte direkt verliebt auf, während Elena damit begann, dass Acco/Lisha/Accomplishment dann später auch unbedingt ihr weiteres Zubehörzeug in diesen Farben bekommen sollte, dafür würde sie sich persönlich einsetzen und anderes sei auf gar keinen Fall akzeptiert.
      Und Zai? Die verdrehte erst die Augen, gab einen spöttischen Kommentar ab und ließ sich anschließend doch noch von der Begeisterung der Anderen mitziehen.
      Nach der Halfteranprobe für Accomplishment wurde die junge Stute wieder auf ihre Weide geführt (natürlich mit dem schicken, neuen Halfter, das aber selbstverständlich auf der Weide abgenommen wurde, bevor Elena meckern konnte) und ich machte mich mit Matthew auf den Weg zum Nebenstall. Dort standen momentan nur die beiden Vollbluthengste Morengo und Hidden Flyer, wovon letzterer erst vor wenigen Tagen angekommen war. Relativ schnell hatten die Zwei sich wiedererkannt und da sie auch bei Michelle zusammen aufgewachsen waren, durften sie sich auch eine Weide teilen. Inzwischen hatten beide ordentlich zugelegt und sahen auch schon wieder mehr nach Pferd aus. Wir hatten zwar noch immer einen sehr weiten Weg vor uns, doch das wären alles keine riesigen Hürden, wenn alle an einem Strang arbeiteten – und das würden wir wohl irgendwie schaffen.

      Charles war ganz begeistert von unseren Neuzugängen, die natürlich nicht die einzigen beiden Großpferde im Stall bleiben durften. Stattdessen plante ich nun, einige Vollblüter mehr zu uns zu holen; auch PFS‘ Empire of Irony würde sich hier ganz gut machen, sobald sie erst einmal ausgewachsen wäre. Die kleine Porzellanscheckstute hatte sich ebenfalls ordentlich gemacht und sah immer weniger nach einem Fohlen aus, auch das erste Weiß kam schon ein bisschen zum Vorschein.
      Und genau das war der Punkt: Drei von drei Pferden, die kein Deutsches Reitpony waren, waren Schimmel. In ferner Zukunft würde also mein ganzer Nebenstall komplett weiß sein, wenn ich nicht etwas Farbe reinbringen würde.

      Bei Morengo trafen wir auf Charles. Matthew grüßte ihn direkt, während ich nur ein wissendes Grinsen benötigte. Von Morengo bekam er momentan einfach nicht genug, aber wen wunderte das schon – mir ging es da ähnlich. Das englische Vollblut hatte es auch mir angetan, aber Charles aus einem ganz anderen Grund: Er sah in Morengo das Rennpferd, welches den Titel „Pferd des Jahres 2010“ als Hengst für sich hatte erobern können und sogar die Triple Crown gewonnen hatte. Endlich hatten sich die Rennpferde auf diesem Gestüt behaupten können, somit war ein kleiner Traum für den Rennpferdetrainer in Erfüllung gegangen.
      Genau deshalb beschäftigte er sich nur zu gern mit dem Training der Galopper, um beide wieder zu den Pferden zu machen, die sie einst waren; oder ihnen zumindest das zu bieten, was sie beide liebten: den Rennsport. Wahrscheinlich würden beide nun viel mehr im Vielseitigkeitssport unterwegs sein als auf der Rennbahn, aber die Freude daran dürfte man ihnen dennoch nicht nehmen.
      Hidden war sehr viel umgänglicher geworden, auch wenn er sein Misstrauen den Menschen gegenüber noch nicht vollends überwunden hatte. Wir arbeiteten jedoch genug daran und schritten immer weiter fort, und solange er sich mit dem Menschen schon angefreundet hatte, der gerade mit ihm arbeitete, machte er bei der Arbeit auch mit. Man bemerkte deutlich, dass ihm die Arbeit gefehlt hatte. Vor allem die Denkarbeit machte dem Rappschimmel sichtlich Spaß und hatte er sich erst einmal überwunden, konzentrierte er sich auch darauf. Noch immer war er sehr aufmerksam und vorsichtig, ließ sich schnell ablenken und achtete haargenau auf seine Umgebung, doch es waren eindeutige Fortschritte zu erkennen.
      Mal sehen, wie sich die beiden Rennpferde auf einem Reitponygestüt so machen würden.
    • Samarti
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      Die Flucht vor Verantwortung
      05/2017 | 1256 Zeichen
      Hauptstall: Accomplishment, Ace of Clubs, Beverly, Hall of Fame CU, Liluye, Liberté’s Nessaja, Ocean Water, Pina, Très Jolie
      Südstall: Allelujah, Avanti, Cardillac, Chesmu, Intoxicated, Levi, Tenacious
      Weststall: Aponi, Flightless Bird, Pamuya, PFS‘ Empire of Irony
      Nebenstall: Morengo, Hidden Flyer

      „Ich will noch nicht aufstehen“, grummelte Matthew genervt und zog sich die Bettdecke wieder über den Kopf, als ich sie ihm gerade entreißen wollte.
      „Wir haben verschlafen“, klärte ich ihn gütiger Weise auf und strafte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. „Du hast noch viel zu tun heute, denk dran.“
      Plötzlich schlug der Mann die Bettdecke entrüstet ans Fußende. „Ich? ICH?! Das ist DEIN Hof, schon vergessen?“
      „Nö, aber mit dem Titel als Gestütsleiter kommen gewisse Verantwortungen auf dich zu, Matthew. Dem hättest du dir vorher bewusst sein sollen.“
      „Ich bin das eh nur, damit du einen Grund hast, meinen Nachnamen als Gestütsnamen zu nehmen.“
      Ich seufzte. Ja, vielleicht hatte er da Recht. Aus einem anderen Grund hätte ich Matthew niemals mehr Verantwortung überlassen. Als ich das Zimmer wenige Minuten später verließ, um mich fertig zu machen, hörte ich vom Bett aus schon wieder ein tiefes, gleichmäßiges Atmen.
      Wenigstens schnarchte er nicht.
    • Samarti
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      Bunter Zuwachs
      06/2017 | 2405 Zeichen
      „Das ist ein schlechter Scherz, oder?“ Matthew und Domenic standen mit verschränkten Armen nebeneinander. Der Eine runzelte die Stirn, der Andere verdrehte nur die Augen.
      „Boah, Elisa, du mit deiner elenden Kaufsucht. Das ist doch nicht mehr normal!“ Melodramatisch warf Matthew seine Arme in die Luft, was Sophia mit einem zischenden „Reiß dich zusammen!“ quittierte, denn die Anglo-Araber-Stute PFS‘ Empire of Irony, die die Frau am Zügel hielt, sprang vor Schreck mit einem Satz zur Seite und schnaufte entsetzt. Dennoch hatte sie sich nach kurzer Zeit wieder gefasst und lief gesittet neben Sophia her, als diese weiterging.
      „So, das wär’s dann“, verkündete ich stolz und wedelte mit den Papieren der neu erworbenen Reitponystute vor Matthews Nase hin und her. „Das wäre dann unser Ponykauf für den Mai. Der nächste folgt bestimmt im Juni. Bis dahin wünsche ich euch viel Geduld und noch sehr viel mehr Nerven!“ Mit den Worten führte ich Devina, die gescheckte Fuchsstute, die nun zu uns gehörte, in den Hauptstall und brachte sie in die frisch eingestreute Box. Hier dürfte sie sich nun erst einmal einleben.
      Devina war ein äußerst hübsches Tier mit einer wahrlich ausgefallenen Musterung auf der Hinterhand. Wie ihre Mutter Dorina war sie ein Schabrackenschecke, ein Glück hatte sie das vererbt bekommen.
      Ursprünglich stammte Devina tatsächlich aus England vom Hollybrook Stud meiner Freundin Sammy, die momentan auf dem Gestüt war, um Liberté’s Nessaja im Springen aufzustufen. Als ich dann am nächsten Morgen plötzlich mit Devina vor ihrer Nase herumtanzte, starrte sie mich erst an, als wäre ich völlig durchgeknallt (Punkt für Sammy), dann als hätte ich komplett den Verstand verloren (noch ein Punkt für Sammy) und dann schien es ihr irgendwann mal aufzufallen, welches Pony da vor ihr stand (hundert Gummipunkte für Sammy).
      „Das kann doch nicht wahr sein“, schmunzelte sie und strich der inzwischen fünfjährigen Ponystute sanft über die Stirn. „Wo hast du die denn aufgetrieben?“
      „Aus Deutschland“, grinste ich. „Von dem Gestüt, an das du sie als Fohlen irgendwann mal verkauft hast. Zuchtumstellung.“
      „Wow, sie hat sich echt gemacht. Das letzte Mal habe ich sie gesehen, da war sie gerade mal ein Jahr alt.“ Sammy schien nun in Erinnerungen zu schwelgen, weshalb ich nichts mehr erwiderte. Und Devina schien es wirklich zu genießen, die volle Aufmerksamkeit der Frau für sich zu haben.
    • Samarti
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      Reitponysammelstelle

      11/2017 | 711 Zeichen
      Hauptstall: Accomplishment, Ace of Clubs, Beverly, Devina, Kiss me Quick, Liluye, Liberté’s Nessaja, Liscalina, Ocean Water, Pina, Très Jolie
      Südstall: Allelujah, Avanti, Cardillac, Chesmu, Intoxicated, Levi, Tenacious
      Weststall: Aponi, Flightless Bird, Pamuya
      Nebenstall: Hidden Flyer, Morengo, PFS‘ Empire of Irony, Shrinking Violet

      Ein eigenes Gestüt zu führen war anstrengend.
      Noch anstrengender war es, wenn der Pferdebestand gefühlt täglich wuchs und man (mal wieder) zum absoluten Reitponymessi wurde. Immerhin hatte ich inzwischen ganze vier Pferde anderer Rassen bei mir stehen, sodass es wenigstens nicht mehr nur Deutsche Reitponys waren.
      Aber die Zahl stieg weiterhin.
      Es (ich) war schrecklich.
    • Samarti
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      Dumm, dümmer, Matthew
      05/2018 | 840 Zeichen
      Hauptstall: Accomplishment, Ace of Clubs, Beverly, Casey, Devina, Kiss me Quick, Liluye, Liberté’s Nessaja, Liscalina, Ocean Water, Pamuya, Pina, Très Jolie, Yuki
      Südstall: Allelujah, Avanti, Cardillac, Chesmu, Intoxicated, Levi, Sacramento, Sergeant Reckless, Sonic Syndicate, Tenacious, Burnin' Unbridled Dreams
      Weststall: Aponi, Flightless Bird
      Nebenstall: Hidden Flyer, Morengo, PFS‘ Empire of Irony, Shrinking Violet

      Matthew war so nervig! Nie konnte man ihm irgendeine Aufgabe überlassen, für die er dann die Verantwortung übernahm. Heute war es die Weideeinteilung gewesen, die zwar seit Monaten feststand, Matthew aber mal wieder verpeilt hatte. Obwohl unsere Grüppchen bei den Hengsten immer dieselben waren, brachte meine rechte Hand es zustande, fast alles komplett durcheinander zu bringen. Ich konnte es kaum fassen, als ich morgens (um 12...) raus ging, um nach allen zu sehen, und Allelujah und Cardillac zusammen standen und sich rauften. Die beiden waren Paradebeispiele für Hengste, die sich einfach nicht ausstehen konnten, weil sie beide immer die Nummer 1 sein mussten.
      Nachdem ich mit Jolines Hilfe alles wieder richtig organisiert hatte, stampfte ich wütend ins Haus und direkt auf unser Büro zu.
      Der sollte sich auf was gefasst machen.
      Zaii gefällt das.
    • Samarti
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      Wow, wir haben keinen Bock auf diesen Knochenjob
      11/2018 | 1960 Zeichen
      Townsend Acres
      Hauptstall: Accomplishment, Ace of Clubs, Beverly, Casey, Devina, Kiss me Quick, Liluye, Liberté’s Nessaja, Liscalina, Ocean Water, Pamuya, Pina, Très Jolie, Yuki
      Südstall: Allelujah, Avanti, Cardillac, Chesmu, Intoxicated, Levi, Sacramento, Sergeant Reckless, Sonic Syndicate, Tenacious, Burnin' Unbridled Dreams
      Weststall: Aponi, Flightless Bird

      Nebenstall: Hidden Flyer, Morengo, PFS‘ Empire of Irony, Shrinking Violet


      Gut Sanssouci
      Hengste im Sport: Räuberfürst, Rockford, Paint it Black, Real Steel, Romerico, Liberté’s Cresant Moon
      Stuten im Sport: Noell, Räubertochter, Show me Heaven, Lichterloh, Dark Chocolate, Long Island Icetea
      Hengste in der Zucht: Dark Decission, Dark Intention, Cloud Nine, Burnin’ Diome, Flavor of the Weak, Flavor of the Month, Clouded Sky, Kalzifer, Csíny, Császári
      Stuten in der Zucht: Colored Belle, Dark Jewel, Minstrel, Alors on Chante, Ékes, Colour GH’s Baila Conmigo, Rockabella, Golden Lights, Jacarta, Dark Rubin, Tavasz, Poppysmic
      Nachwuchspferde: Crescent Jewel, Golden Cascade, Dajeen, Weltwunder, Couleur du Deuil, Éllovas

      Aufzuchtskoppel: Abendsonne, Flavored Coffee, Darkest Hour, Clouded Mind, Cover the Stars, MIllenium Falcon


      - POV: Matthew -
      Elena und Elisa saßen mal wieder mit Wein vorm Kamin. Getan hatten sie heute (wie immer) nichts. Nate, Collin und ich mussten die Pferde versorgen. Alle 46 plus 34 Pferde. Zitat Elena: „Sind das genau 100?“ – Es war also sehr viel Wein. Zu viel. Natürlich hatten wir unseren Job sehr gut gemacht, auch wenn die Turniersaison vorbei war. Aber wir wurden nicht fürs Rumstehen bezahlt. Das betonten die beiden sehr, sehr, SEHR oft. Während sie frauenverachtende Rap- … äh… -videos schauten, waren wir gerade fertig mit den letzten Pferden und freuten uns auf den Feierabend und ein kühles Bier ausnahmsweise, weil wir ja verantwortliche Erwachsene waren. Im Gegensatz zu den bescheuerten Deppen. Wie dem auch sei, alle waren versorgt. Gemistet, geritten und gepflegt.
      Ciao, euer Matthew!
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  • Album:
    2.4 - Nebenstall
    Hochgeladen von:
    Samarti
    Datum:
    28 Mai 2017
    Klicks:
    1.465
    Kommentare:
    20

    EXIF Data

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    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

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    Rufname: Emy
    geboren: 2015 | Alter: 4 Jahre

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    Herkunft: Pineforest Stable, England
    Züchter/Ersteller (VKR): Occulta

    Aktueller Standort: Townsend Acres, Kanada
    Besitzer: Samarti

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    Rasse: Anglo-Araber
    Geschlecht: Stute
    Farbe: Porzellanschecke
    Stockmaß: 156cm

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    PFS' Empire of Irony (oder kurz: Emy) ist eine recht nervöse, unruhige Jungstute. Schon als Fohlen war sie stets hibbelig und aufgedreht und schien nie ausgelastet genug zu sein - zwar hat sich dies inzwischen schon etwas verbessert, doch der vollblütige Schecke braucht mehr als nur ein wenig Beschäftigung. Ist diese nicht gegeben, sucht Emy sich diese; sei es das laute Poltern als Schrei nach Aufmerksamkeit oder aber das plötzliche Lospreschen auf der Weide. Eins ist sicher: Mit ihr wird es nie langweilig.
    Wenn die Stute der Meinung ist, dass sie für die nächsten paar Stunden genug geleistet hat, wird sie anhänglich und verschmust. Nur zu gern lässt sie sich am Schopfansatz kraulen; dann lässt auch das energiegeladene Kraftpaket sich einmal fallen und wird zum Genießer.



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    eingeritten [] |
    eingefahren []
    Reitstil: Englisch

    Dressur | Geländeritt | Galopprennen | Distanzritt


    Turniererfolge
    noch keine Erfolge vorzuweisen.



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    zur Zucht zugelassen []
    steht als Leihmutter zur Verfügung [
    ]


    Momentane Punktzahl: 2 (8) Punkte
    Abstammung: 2 | Trainingsberichte: 0 | Schleifen: 0 | RS-Schleifen: 0 | TA: 0 (2) | HS: 0 (2)| Zubehör: 0 (2)

    Gencode: Ee aa Ff Gg nTo

    Carenté-Pferd []
    Leihmutterschaftsgebühr: n. v.



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    gechippt []

    Letzte Kontrolle: n. v.
    Letzte Impfung: n. v. | Letzte Wurmkur: n. v.

    beschlagen []
    Letzte Kontrolle: n. v.


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