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Mohikanerin

PFS' Disparo de Fiasco [6/20]

a.d. Feline, v. Drømmer Om Død

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PFS' Disparo de Fiasco [6/20]
Mohikanerin, 15 Jan. 2023
Wolfszeit gefällt das.
    • Mohikanerin
      Stets auf der Suche | 29. April 2017


      Ein Bellen weckte mich. „Morgen Occu. Hast du überhaupt ein Auge zugetan?“ Jonas vertraute Stimme drang durch das Tor des Offenstalls. Ich blinzelte verschlafen, richtete mich auf und zupfte etwas Heu aus meinem Schlafsack. Ich hatte die Nacht auf dem Heuboden des Stutenstalls verbracht, weil ich die Geburt von Moon Kiddys Fohlen unbedingt mitverfolgen wollte. „Ein hübscher kleiner Kerl ist das geworden, glaubst du er hat das Splash Gen von Dod?“ Sofort war ich hellwach. „Wie? Was?! Ist er etwa schon da??!“ „Ach du hast es also doch verpasst? Komm schau“, lachte Jonas. Meine Labrador Hündin Sheela stand an seiner Seite und wedelte auch schon fleissig mit dem Schwanz, um mich runterzulocken. „Das gibt es doch nicht! Ich war bis um drei Uhr wach, und sie hat überhaupt keine Anstalten gemacht!“ „Sie hat sicher extra gewartet bis du schläfst“, schmunzelte er. Ich befreite mich aus dem Schlafsack und schielte vorsichtig nach unten, bis zum letzten Moment gespannt, was mich erwartete. Ich war ganz entzückt, als ich das braune Fohlen erblickte. Es hatte auf den ersten Blick grosse Ähnlichkeit mit seiner Mutter, nur das auffällige Kopfabzeichen und zwei weisse Fesseln hinten wich von diesem Eindruck ab. „Täuscht mich meine Sicht oder ist das linke Auge blau?“ „Jup, ist es. Und schau dir die hübsch geschwungenen Ohren an.“ Ich kletterte die Leiter runter und ging zu Moon hin. Ich streichelte sie liebevoll und checkte rasch, ob mit ihr alles in Ordnung war. Dann wandte ich mich dem Hengstfohlen zu und untersuchte es mit prüfendem Blick. Es musterte mich skeptisch, aber da seine Mutter keine Versuche unternahm, sich zwischen uns zu stellen, kam es nach kurzer Zeit neugierig einen Schritt näher gewackelt. Es war noch sehr unsicher auf den langen Stelzen, die sich Beine nannten, aber es machte einen wachen, fitten Eindruck. „Es hat jetzt schon mehr Langhaar als alle bisherigen Fohlen“, bemerkte ich augenrollend, mit einem Seitenblick auf Moons lange Locken. „Was hast du erwartet?“ Spielerisch frustriert steckte ich meine Hände in die Hosentaschen. „Dass ich dabei sein darf, das hab ich erwartet!“ Jonas gluckste amüsiert. Mein Handy fiel mir fast aus der Tasche, also gab ich es Jonas, bevor es noch im Stroh landete. Ich warf einen Blick zu Feline und deren Fohlen, das schon seit zehn Tagen durch die Welt stakste. Es handelte sich ebenfalls um ein Hengstchen, einen wunderschönen, angehenden Schimmel, der das Splash Gen von Papa Drømmer om Død höchstwahrscheinlich bekommen hatte – jedenfalls hatte er viermal hochweiss und eine breite Blesse, was schonmal dafür sprach. Ich hatte bei seiner Geburt beschlossen, dass er einer der Kandidaten sein würde, die ich behalten wollte. Einen passenden Namen hatte der kleine Kerl auch schon: Disparo de Fiasco. Daran hatte ich ganz schön lange herumüberlegt. Feline liess mich wie immer freundlich an ihr Fohlen heran und wartete in respektvollem Abstand, beobachtete uns aber genau. Ich war froh, dass sich die Stute schon bei ihrem ersten Fohlen als zuverlässige, unkomplizierte Mutter herausgestellt hatte. Ich streichelte sie nochmal zum Zeichen, dass ich sie jetzt in Ruhe liess und verliess den Offenstall, Jonas folgend. „Das war wohl vorläufig das letzte, was? Die nächsten Fohlen kommen erst später.“ „Noch mehr von den Dingern?“, scherzte Jonas mit vorgetäuschter Überraschung. „Also auf das von Moonrise Shadows bist du ja wohl auch noch gespannt, oder etwa nicht?“ „Klar. Ich hoffe es wird ein Rappe.“ „Nähh, das wär ja langweilig! Ich hoffe es wird ein Fuchs, schliesslich haben wir noch keinen Paint Horse Fuchs.“ „Bestimmt nicht. Ist das bei den Eltern überhaupt möglich? Ich glaube nicht. Und wenn dann ist die Wahrscheinlichkeit seeehr gering. Ich sage das wird nix mit deinem Fuchs - black for the win.“ „Pfft.“ Er zwinkerte mir zu und ich streckte ihm die Zunge raus, dann bog ich in den Hauptstall ab. Sechs Vollblutfohlen hatte es dieses Jahr für Pineforest gegeben – jedoch war keines davon im Hauptstall zu finden. Die ‚Mütter‘ Campina, Iskierka, Shades of Gray, Sympathy for the Devil, Captured in Time und Cassiopeia mümmelten unbekümmert an ihrer morgendlichen Heuration. Wie das möglich war? Embryotransfer. Ich hatte letztes Jahr passend zur Zuchtsaison ein vergünstigtes Angebot von einem meiner Tierärzte bekommen, und nach Rücksprache mit Oliver hatten wir beschlossen, gleich den kompletten Jahrgang so heranzuziehen. Das hatte den grossen Vorteil, dass wir bereits Fohlen von den Stuten bekommen konnten, die noch aktiv Rennen liefen; ohne deren Karriere zu opfern. Die Fohlen wuchsen auf dem Gestüt auf, auf dem auch die Leihmütter zuhause waren. Im Absetzalter wollten wir die Truppe dann nach Pineforest auf die eigene Fohlenweide holen. In der Vergangenheit hatten wir dasselbe Prozedere auch schon mit Painting Shadows gemacht, und bisher nur positive Erfahrungen gesammelt. Ich prüfte, ob das morgendliche Vollbluttraining voranging, dann setzte ich meinen Rundgang in Richtung Weiden fort. Unterwegs fiel mir auf, dass sich mein Handy nicht mehr in der Hosentasche befand, wo ich es platziert hatte. Also lief ich nochmal zurück zum Offenstall, fest davon überzeugt, es im Heu zu finden. Doch auch nach zehn Minuten Suche blieb es verschollen. „Es muss doch irgendwo sein“, murmelte ich verärgert vor mich hin. Von unten beobachtete mich Lovely Summertime erwartungsvoll mit ihren freundlichen, dunklen Augen. Hinter ihr versteckten sich zwei paar züsätzliche Beine, die jedoch schon ziemlich kräftig aussahen. Immerhin war das dazugehörige Hengstfohlen namens Unclouded Summer Skies auch schon über zwei Wochen alt, doch am ältesten war das Fohlen von Ice Coffee. Die kleine Icy Rebel Soul war am zweiten April zur Welt gekommen, als erstes Fohlen dieses Jahrgangs. Entsprechend mutig und verspielt war sie bereits. Beide Fohlen waren übrigens von Unbroken Soul of a Rebel und hatten von ihm wie erhofft viel Farbe mitbekommen. Ich hoffte, dass er auch ebensoviel von seinem Talent mitgegeben hatte.

      Ich gab die Suche vorläufig auf und überlegte, ob ich das Handy auch irgendwo anders hätte verlieren können. Doch auch auf dem Weg zum Hauptstall war es nirgens zu finden. Ich beschloss, später nochmal mit Jonas zusammen zu suchen, und machte mich nun definitiv auf, um nach den Miniature Horses zu sehen. Auch dort hatte es gleich dreifach Nachwuchs gegegben. Und wie durch ein Wunder waren auch noch alle drei Fohlen am selben Tag geboren worden! Dakotas Fohlen Beck’s Daisy Orchid hatte schon um zwei Uhr morgens auf wackeligen Beinchen gestanden. Wie unschwer zu erraten, war es eine hübsche, erdfarbene Tochter von Beck’s Experience. Auch das zweite Fohlen war vom selben Vater. Es hörte (noch nicht) auf den Namen Beck’s Little Diva und war das erste Fohlen von meiner leuchtend fuchsfarbenen Stute Lady Diva from the Sky. Das Fuchsfell hatte sie von beiden Elternteilen übernommen, wie es anders auch gar nicht möglich gewesen wäre. In einem grauen Kleid präsentierte sich der letzte Fellkäuel, der neben Tigrotto im Stroh lag und erst spät in der Nacht vom 23. zur Welt gekommen war. Offenbar hatte Tigrotto beschlossen, dass sie den kleinen Arctic Tiger nun ebenfalls genug lange mit sich herumgetragen hatte und war deshalb kurzerhand dem Beispiel der anderen beiden Stuten gefolgt. Ich war jedenfalls sehr froh, dass alles so gut vonstatten gegangen war. Auch Chocolate Chip erwartete noch ein Fohlen, allerdings erst später im Jahr. Allegra, die mittlerweile ja zu einem stattlichen Jährling geworden war, freute sich über die neuen Spielkameraden. Auch wenn diese im Moment noch nicht so wild waren wie sie selbst und erstmal vor allem an zwei Dinge dachten: Trinken und Schlafen. Miss Mini Daki hielt Allegra seit Daisys Geburt etwas auf Abstand, aber ich war sicher, dass sich die kleine Familie bald organisiert haben würde. Übrigens war von klein Daisy gerade keine Spur zu entdecken. Ich traute meinen Augen nicht und sah mich gründlich um, doch das Fohlen war weder bei seiner Mutter, noch sonst wo zu entdecken. Alarmiert ging ich zum Stalltor zurück und sah mich draussen um. Das kann doch nicht sein – ist sie unter dem Zaun durch? Fieberhaft suchte ich nach der kleinen. Ich rief Lewis, der bei den Fohlenweiden ausmistete rüber. „Are you sure? She was still there wehen I came to feed them half an hour ago“, meinte er stirnrunzelnd. Wir betraten den Offenstall und ich zeigte ihm, was ich meinte. Doch der Pfleger schüttelte nur amüsiert den Kopf und meinte: „Theres she is. You sure that you’re awake, Occu?“ Tatsächlich, Daisy lag neben Daki im Stroh. Offenbar hatte ich sie zwischen den Halmen glatt übersehen. Beschämt liess ich ihn wieder seiner Arbeit nachgehen und kniete mich neben Daki, um Daisy anzulocken. Stattdessen wurde ich natürlich sofort von Allegra beknabbert, die meine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Ich ignorierte sie und streckte die Hand aus, damit Daisy daran schnuppern konnte. Die Miniatur-Fohlenschnauze berührte unsicher zuckend meine Finger, die anschliessend natürlich erstmal zwischen den weichen Lippen verschwanden. Zähne hatte das Tierchen zum Glück noch keine. Ich konnte mich kaum loslösen von dieser Niedlichkeit, besonders, als Tiger sich doch noch aufraffte und an ein paar Bocksprüngen versuchte, stattdessen aber ungelenk durch das Stroh stolperte. Als ich mich doch zum Gehen überwinden konnte, sah ich noch rasch bei den Hengsten vorbei. Arctic Blue und Glenns Caress dösten, der eine jeweils mit dem Kopf zum Popo des anderen. Das war eine Art natürlicher Instinkt, der es ihnen ermöglichte, potentielle Gefahren von allen Seiten her frühzeitig zu entdecken. So blieb auch ich nicht lange unentdeckt; Arco hob aufmerksam den Kopf und brummelte mir zu. Die Motivation zum Zaun zu kommen hatte er dann aber doch nicht. Nachtfalke hingegen kam rüber und prüfte, ob ich nicht vielleicht etwas hartes Brot oder eine Karotte dabei hatte. ‚Red‘, wie ich Becks gerne nannte, bediente sich weiter entfernt noch immer an dem Heuhaufen, den Lewis gebracht hatte.

      Mir fiel auf, dass ich Jacky und Zira diesen Morgen noch nicht gesehen hatte. Wo sie wohl stecken? Ich hielt die Augen offen und Pfiff, machte mir aber nicht die Mühe, nach den beiden zu suchen. Sheela hatte meinen Pfiff gehört und kam im galopp angerannt. Ich lobte sie und machte mich auf zum Nebenstall. Zwei Fohlen warteten noch auf mich: Cranberry und Cloony. Die beiden waren von Halluzination und Satine, Väter waren mein Liebling Co Pilot und dessen Halbbruder Costa de la Bryére. Ich hatte förmlich Freudensprünge gemacht, als ich die Deckanzeige von Costa gesehen hatte – schliesslich hatte ich den Hengst für kurze Zeit auch bei mir im Stall gehabt und er führte dieselben wertvollen Blutlinien weiter wie Pilot. Deshalb wollte ich beide Fohlen auch auf alle Fälle behalten. Registriert waren sie beide als British Warmblood, das hatte ich schon im Voraus so geplant. Als ich so mit verliebtem Blick über die Tür von Hallus Box lehnte, kam gerade eine Gruppe Vollblüter vom Training zurück. Normalerweise ritt ich ja selbst auch sehr gerne mit, aber in den letzten Tagen war ich durch das ständige Wachbleiben und Aufpassen so gerädert gewesen, dass ich freiwillig verzichtet hatte. Meistens hatte ich das Training sowieso verschlafen. Ich lächelte stolz, als ich Coulee beobachtete, die von April geritten den anderen folgte. Die Stute sah grossartig aus. Sie hatte ihre alte Form zurück und war auch psychisch wieder beinahe normal – das hatte sie letztens beim Handicap mit dem 3. Platz und einer hervorragenden Zeit bewiesen. Jetzt konnte ihr Comeback also so richtig losgehen. Auch wenn es immernoch Problemzonen mit der Stute gab; wenn man ihr genug Sicherheit vermitteln konnte, gab sie sich wirklich Mühe. Ebenfalls zu erwähnen war, dass Miss Moneypenny am selben Tag in einem anderen Rennen überlegen gewonnen hatte.

      Doch nicht alles lief so toll: mein Sorgenkind hiess Areion. Ich traf ihn und Lily wie immer am Nachmittag im Nordstall an. Eigentlich waren die beiden ein Herz und eine Seele, doch in letzter Zeit verhielt sich der Tinker zunehmend rüpelig und hengstig – offenbar spürte er den Frühling. Meine zehnjährige Nichte hatte einfach nicht genug Kraft, um gegen das grosse Plüschtier anzukommen, weshalb ihn im Moment meist Lisa ritt. Bei ihr lief er natürlich toll, aber letztendlich war er Lilys Pony. Ich zerbrach mir deswegen aber schon seit Wochen den Kopf, denn so konnte es einfach nicht weitergehen. Beide, er und Lily, waren frustriert und unglücklich mit der Situation. Als einzige rasche und zugleich nachhaltige Lösung sah ich eine Kastration. Doch wir alle taten uns etwas schwer mit dieser radikalen Massnahme. Leise seufzend machte ich mich daran, Lily beim Putzen zu helfen. Sie war auch heute etwas missmutig und bestrafte Areion schon für kleinste Fehltritte. Ich redete ihr ins Gewissen, dass Areion ja nichts dafür könne und nicht absichtlich so unartig war. „Er weiss es einfach nicht besser, und da du eben noch etwas zu wenig Kraft hast, um ihm den richtigen Weg zu zeigen…“ „Er soll aber auch auf mich hören, wenn ich nicht so viel Kraft einsetze! Du sagst schliesslich auch immer, dass ich ihm feine Kommandos geben soll!“ „Ja, aber manchmal reicht das eben doch nicht ganz – manchmal muss man zuerst etwas deutlich sein und kann erst danach wieder sanft werden, dafür dann umso besser.“ „Und du meinst, es wäre wirklich besser, wenn er kein Hengst mehr wäre?“, fragte sie halb murmelnd. „Ja. Dann könnte er sich nämlich wieder auf dich konzentrieren, und müsste nicht all den hübschen Frauen nachsehen.“ Sie schwieg nachdenklich, denn sie war eigentlich bis anhin absolut dagegen gewesen, ihn kastrieren zu lassen. Ich vermutete, dass sie einfach nicht wollte, dass der Tierarzt an ihrem Pony herumschnipselte, wenn es nicht lebenswichtig war. Doch der richtige Beweggrund für ihr Zögern offenbarte sich in ihrer nächsten Frage: „Glaubst du, dass Teddy nach dem Ka…strieren? irgendwie anders sein wird als vorher? Ich habe Angst, dass er dann ganz faul und verfressen wird…“ Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. „Wer hat dir das erzählt? Janine?“ Sie nickte. „Janine hat gesagt, dass ihr altes Pony nach dem… du weisst schon, ganz anders war als vorher und sie es deshalb nicht mehr haben wollte. Ich behalte Teddy auf jeden Fall! Aber ich will auch nicht, dass er sich verändert…“ „Keine Angst, er wird höchstens etwas ruhiger und braver werden. Ich mein, sieh dir mal Phantom an – ist der etwa faul und verfressen?“ Wir lachten beide bei der Erinnerung an den letzten Ausritt, auf dem er mir beinahe durchgebrannt war. Sein Training ging stets voran, wenn auch nicht mehr in ganz so grossen Schritten wie zu Beginn, aber trotzdem gab es immer wieder Rückschläge und Momente, in denen er wieder auf seine Instinkte zurückgriff und mich ausblendete. Es war eben nicht leicht, vier Jahre Wildnis und Überlebenskampf zu überspielen.

      Lily und ich einigten uns darauf, das ganze beim Abendessen zusammen mit Jonas nochmal durchzudenken und jetzt erstmal auf einen Spaziergang mit Areion zu gehen. Ich begleitete die beiden mit Ljóski, der nach dem gestrigen Tölt-Training auswärts eine wohlverdiente Pause bekam. Der kleine Ausflug verlief relativ entspannt, jedenfalls sobald wir vom Hof weg waren und Areion sich auf Lily konzentrieren konnte. Loki hatte bereits beinahe vollständig sein Fell gewechselt und sah prächtig aus. Mit dem kurzen Fell sah man seine Muskeln viel besser, und auch die Scheckung kam besser zur Geltung. Areion war noch etwas plüschiger, aber auch er hatte schon ganz schön viel Fell verloren. Doof nur, dass es in den letzten paar Tagen wieder ganz schön kalt geworden war. Die meisten Pferde froren trotzdem nicht, und den Geschorenen legten wir eben die Decken vorsichtshalber nochmal an. Als wir fast wieder Zuhause waren, fing es tatsächlich ein wenig zu schneien an, auch wenn es eher Schneeregen war. Wir retteten uns in den Nordstall und rubbelten die Rücken der beiden Jungs rasch mit Tüchern trocken, dann brachten wir sie in ihre Boxen und gaben ihnen je eine Karotte, wobei Herkir natürlich auch eifersüchtig an meinem Ärmel nippte. „Du kommst später dran, ich hab gehört Jonas plant einen anstrengenden Ausritt im Schneeregen“, sagte ich übertrieben laut, damit Jonas, der gerade hinter mir zu Circus Dancers Box schlenderte, hörte. Empört rümpfte er die Nase und antwortete: „Wer hat denn sowas behauptet? Als ob ich bei dem Hundewetter rausgehen würde…“ „Schön-Wetter-Reiter.“ „Und wie!“ Lily lachte beim Verlassen des Nordstalls über unseren Dialog und verschwand dann in Richtung Nebenstall – ich wusste auch genau, was sie dort vorhatte. White Dream war nämlich heute noch nicht bewegt worden, und Lisa hatte mir am Morgen verraten, dass sie wiedermal mit meiner Nichte abgetauscht hatte. Ich schmunzelte bei dem Gedanken und fand es schön, dass Lily die Ponystute so liebhatte.

      Ich selbst musste nun erstmal weiter zu Empire State of Mind. Auf den Schimmel wartete eine Dressurstunde, in der ich an den Seitengängen feilen wollte, um ihn zu lockern. Ich betrat seine Box und er streckte mir bereits freundlich seine graue Schnauze entgegen. Sein Halfter hing leider nicht wie üblich an seiner Boxentür, und ich hatte keinen Schimmer, wer es entfürt haben könnte. Aber ich wollte es eigentlich schon an seinem rechtmässigen Platz sehen, denn ich mochte es überhaupt nicht, wenn durch Unachtsamkeit Zubehör verloren ging. Also machte ich mich auf die Suche danach. Schliesslich wurde ich in der Führmaschine fündig, wo Cantastor es fälschlicherweise trug. Ich tauschte die Halfter aus und ging zurück zu Empire, um ihn aufzuhalftern und zu einer der Anbindestellen zu führen, wo ich mit dem Putzen begann – oder beginnen wollte, denn die Putzbox war auch weg. „Ajith! Where ist hat damn…“ Ich unterbrach mich selbst, als ich Anne entdeckte, die in der Sattelkammer drüben stöberte. „What are you looking for?“, fragte ich sie verwundert. „Darren told me to help him with the retired thoroughbreds today. I was so excited! I sat on Catastor for the first time!”, berichtete sie stolz.” “Now I’m just looking for some leg wraps.” “Why does he need leg wraps? You didn’t sprint a marathon, did you?“ „No…“ „So he doesn’t need any. Thoroughbreds are not that sensible, don’t worry.“ Daraufhin verschwand sie, um den dunkelbraunen Hengst aus der Führmaschine zu holen und in seine Box zu bringen. Als sie vor mir um die Ecke bog, bemerkte sie stirnrunzelnd „Just now I thought he had a yellow halter on… How strange.“ Ich schmunzelte kopfschüttelnd und erkannte, was los war. „I swaped them ‘cause you took Empire’s halter.” „Oh, I’m sorry, I didn’t know…“ „No problem.“ Mir war es zwar ein Rätsel, wie sie sie hatte vertauschen können, wo doch die Halfter aller Pferde an den jeweiligen Boxentüren hingen, doch ich sagte nichts weiter und kümmerte mich um Empires Putzbox. Nach einigem Suchen fand ich sie neben Sunday’s Spind. Leicht verärgert schnappte ich sie mir und putzte mit ihrem Inhalt meinen mittlerweile etwas ungeduldigen Schimmel. Da seine Beine etwas schlammig waren, stellte ich ihn vor dem Aufsteigen noch beim Waschplatz hin, um sie rasch abzuspritzen. Mir fiel auf, dass seine Vorderhufe schon wieder ein wenig ausbrachen, also beschloss ich, sie nach dem Reiten noch rasch zu feilen, denn natürlich fand ich heute auch die Feile nicht an ihrem angestammten Platz vor. Der Hengst war barhuf, denn er lief ja keine Rennen mehr und war momentan auch nicht im sonstigen Spitzensport tätig. Wir hatten uns mit ihm bisher auf Grundlagen beschränkt, damit er diese nach seinem Karriereende in aller Ruhe hatte erlernen können. Ausserdem waren wir mit ihm immer viel im Gelände gewesen, sodass er mittlerweile äusserst verlässlich geworden war. Also eigentlich hatte er bisher einfach sein Leben nach der Rennbahn geniessen dürfen und war langsam und schonend umgeschult worden. Wie gut er die Grundlagen in der Dressur mittlerweile beherrschte, zeigte sich auch heute. Fleissig und bemüht, alles richtig zu machen, kreuzte er die Beine. Nur das Tempo war noch ein wenig zu hoch. Ich versuchte schon seit einem Weilchen ihn immer mehr zu versammeln und die Lektionen ruhiger zu reiten, aber es dauerte bei ihm halt etwas länger, da er doch eine ordentliche Portion Temperament hatte. Ich war aber ganz schön zufrieden mit unseren heutigen Anstrengungen und lobte ihn entsprechend ausgiebig beim Trockenreiten. Als ich zum Fenster raus sah, entdeckte ich zufällig die beiden seit dem Morgen vermissten Hunde, die auf der Ovalbahn mit einem Ball von Lily spielten.

      Um vier Uhr hatte ich Empire versorgt und putzte bereits den nächsten Kandidaten, nämlich Ronja Räubertochter. Auch für sie stand gewöhnliche, langweilige Grundlagen Dressur auf dem Plan, was einzig dazu diente, sie zu beschäftigen und an Feinheiten zu feilen. Sie war heute etwas stur und aufmüpfig, vermutlich wegen des frischen Wetters. Trotzdem schafften wir eine halbwegs produktive Dreiviertelstunde. Beim Versorgen tastete ich noch ihren Rücken ab, um zu sehen, ob sie irgendwo verspannt war. Im Rücken fand ich nichts, aber bei der Schulter zeigte sie mir mit Scharren ein wenig Unwohlsein. Ich massierte die betroffene Stelle und dehnte die Vorderbeine durch ausstrecken. Sie gähnte vor Entspannung und schüttelte sich, als wäre sie gerade im Staub gelegen. Ich lachte über den treudoofen Blick, den sie danach aufsetzte und dessen Bedeutung ich längst kannte: „Darf ich jetzt bitte meine Karotten haben?“ Ich streckte sie ihr selbstverständlich hin, sobald ich ihr in der Box das Halfter ausgezogen hatte. Linda kam auf mich zu und fragte mich, ob ich ihr helfen könne Darren zu finden. Ich antwortete etwas gereizt, dass ich heute am liebsten nichts und niemanden mehr suchen wollte, gab ihr aber den Tipp, im Strohlager nachzusehen.

      Es war nun fast halb sechs und ich nutzte die Zeit vor dem Abendessen noch, um ein wenig Schrecktraining mit Phantom zu machen. Mir gingen langsam die Ideen aus, weil ich schon so viel mit dem ehemaligen Mustang gemacht hatte und er extrem schnell lernte. Das hing wohl damit zusammen, dass in der Wildnis rasches Anpassungsvermögen überlebenswichtig war. Mit ihm und seinen ausgeprägten Instinkten war es ganz anders zu arbeiten als mit einem Jungpferd das in Menschlicher Obhut aufgewachsen war. Weder einfacher noch schwieriger – einfach anders. Einerseits fiel uns die Kommunikation leicht, weil er ausgezeichnet auf meine Körpersprache reagierte; andererseits wurde alles erschwert durch sein Misstrauen gegenüber neuen Dingen. Aber mit Menschen an sich hatte er mittlerweile keine Probleme mehr. Mittlerweile stand Phantom ja im Offenstall mit den Criollo und Paint Horse Stuten (mit denen er sich übrigens bestens verstand). Als ich auf den Zaun zukam, spitzte er die Ohren und kam einige Schritte auf mich zu. Auch machte er keine Anstalten mehr auszuweichen, wenn ich ihn unerwartet anfassen wollte. Im Moment hatten die Fohlen eine Art Beschützerinstinkt in ihm geweckt, sodass er besonders aggressiv den Hunden gegenüber war. Er mochte sie auch sonst nicht, aber jetzt war es besonders schlimm. Sheela traute sich schon gar nicht mehr auf die Weide, und die anderen beiden blieben einfach in gesundem Abstand zu dem Rappen. Er war zwar nun schon seit Monaten Kastriert, aber sein Hengstverhalten hatte er dennoch nicht ganz verloren. Zum Beispiel erwischte ich ihn manchmal dabei, wie er die Stuten mit der typisch tiefen Kopfhaltung umhertrieb oder sich gegen einen Wallach auf der Nachbarsweide aufspielte. Den Damen schien das zu gefallen, jedenfalls wurde er von ‚seiner Herde‘ immer gleich begrüsst, wenn er vom Arbeiten zurückkam. Wenn ich ihn so beobachtete, hatte ich den Eindruck, dass er sich hier ganz wohl fühlte und sich immer mehr mit seinem neuen Leben anfreunden konnte. Trotzdem sah ich mir manchmal nachdenklich die Fotos an, die ich im Internet von ihm gefunden hatte. Ich fragte mich, was mit all den anderen Pferden darauf geschehen war, oder wie Phantoms Leben ausgesehen hätte, wenn er nicht eingefangen worden wäre. Herausfinden würde ich es nie.

      Jonas hatte bereits angefangen, das Gemüse für unser Abendessen zu rüsten, als ich ins Haus zurückkam. Wir assen meist am Mittag ein Sandwich oder sonst etwas Schnelles, dafür gab es am Abend eine anständige, warme Malzeit. Beim Essen erzählten wir uns von den heutigen Erlebnissen. „Ach ja, ich habe am Morgen mein Handy irgendwo verloren und finde es nicht mehr… Ich muss nachher nochmal suchen gehen, bevor es dunkel wird“, fiel mir wieder ein. Jonas setzte plötzlich ein breites Grinsen auf. „Meinst du das hier?“ Er fasste sich in die Hosentasche und zog auf wundersame Weise besagtes Gerät daraus hervor. „Warum…?“ „Du hast es mir heute Morgen in die Finger gedrückt, weisst du nicht mehr?“ Ich schlug mir symbolisch mit der Hand an die Stirn und lachte ungläubig. „Manchmal ist mein Gehirn einfach ein Löcherbecken…“ Wir schmunzelten und plauderten weiter. Irgendwann kamen wir wieder auf das leidige Thema Areion zurück. „Irgendwas müssen wir machen. Lily, wäre es wirklich so schlimm ihn zu Kastrieren?“ „Ja wäre es!“, rief Jonas empört. „Schon mal den Dicken selbst gefragt, was er davon hält?“ „Still, sonst lasse ich den Tierarzt nächstes Mal wegen dir kommen.“ „Das willst du nicht wirklich…“, murmelte er verheissungsvoll. Ich streckte ihm die Zunge raus und meinte: „Unterschätz mich nicht.“ Lily mischte sich mit einem Räuspern ein. „Wenn du versprichst, dass Teddy danach immernoch derselbe ist…“ „Das kann ich leider nicht versprechen, aber meiner Erfahrung gemäss verändert sich nicht wahnsinnig viel. Denk auch an ihn; er darf danach endlich mit seinen geliebten Mädels auf die Weide und wird nicht mehr von den anderen Hengsten gemobbt.“ Sie zögerte, dann nickte sie. „Na gut. Wenn ihn das wirklich glücklicher macht.“ Jonas verschränkte gespielt trotzig die Arme. Lily und ich mussten bei dem Anblick loslachen, und beim Wegräumen stichelten wir ihn immer wieder zum Spass.

      „Was machst du jetzt noch?“, fragte Jonas, während er sich schon wieder die Jacke anzog. „Ich fahr schnell rüber nach Shatterford und sehe nach unseren Vollblutfohlen.“ „Wann bist du zurück? Wir wollten doch Rosie noch einen Besuch abstatten, weil wir die nächsten Tage keine Zeit dazu haben werden.“ „Ich weiss, ich schaue, dass ich spätestens um neun Uhr zurück bin. Die Fahrt dauert ja zum Glück nur 20 Minuten, und ich nehme an, dass Ella mich nicht lange aufhalten wird, weil sie selbst noch genug zu tun hat.“ Ella Yorke war die Besitzerin des Hofs, auf dem unsere diesjährigen Nachwuchsrenner geboren worden waren. Ich wollte meine Autoschlüssel von der Kommode schnappen, doch sie waren weg. Verärgert rief ich aus: „Das gibt’s doch nicht, vorhin hatte ich sie doch noch in den Fingern!“ Jonas meinte im Gehen gerade noch: „Hast du in deiner Jacke nachgesehen?“ „In meiner Jacke? Das hätte ich gespürt.“ Doch tatsächlich, da waren sie, brav in meiner rechten Tasche. Augenrollend lief ich zum Parkplatz. Wie abgemacht beeilte ich mich und trödelte nicht lange herum, als ich auf dem kleinen Gestüt ankam. Ich klingelte an der Haustüre und wurde von Ellas Mann Steve in Empfang genommen. Er erklärte, dass Ella bereits im Stall hinten sei und führte mich zu ihr, damit ich sie nicht auch noch suchen musste. Wir sahen uns zusammen die sechs Vollblutfohlen an. Ich nahm jedes einzelne genau unter die Lupe und stellte zufrieden fest, dass sie alle vom Exterieur her den Erwartungen entsprachen. Allerdings fiel mir auf, dass eines der dominant weissen Fohlen ein wenig schlapp wirkte und selbst als wir den Offenstall betraten mit aufgestütztem Kopf im Stroh liegen blieb. Ella klärte mich sogleich auf: „Die kleine hatte eine schwierige Geburt, das ist die, von der ich dir auch schon am Telefon erzählt hatte. Sie ist auch etwas kleiner als die anderen und trinkt leider nicht ganz so viel, weshalb wir ihr zusätzlich zweimal am Tag etwas mit der Flasche anbieten.“ „Das das genetische Fohlen von Ciela… Denkst du, es liegt vielleicht daran, dass Ciela selbst noch so jung ist?“ „Gut möglich; es wäre jedenfalls schön wenn es nur das ist.“ Ich nickte zustimmend und sah das beinahe ganz weisse Fohlen nachdenklich an. Sie sah hübsch aus, mit den braunen Ohren und ihren dunklen Augen. Aber eben diese wirkten ungewöhnlich müde und lustlos, was mich wirklich besorgte. „Der Tierarzt war schon da?“ „Nein, kommt demnächst. Ich habe aber schon mit ihm telefoniert und er meinte, wir sollen so fortfahren wie bisher und die kleine gut beobachten.“

      Den ganzen Heimweg über zerbrach ich mir den Kopf, was das weisse Fohlen wohl plagte. Schliesslich wurde ich von meinen Sorgen abgelenkt, als wir auf der Wilkinson Farm von Rosie begrüsst wurden. Jonas und Lily liefen bereits voller Erwartung zum Stall, denn sie waren genau wie ich wahnsinnig gespannt auf Islahs und Farashas Fohlen. „Awww! Es ist ja ganz schwarz!“, kam wenig später der Ausruf von Lily. „Nicht ganz“, ergänzte Rosie, „Sieh dir die hell umrandeten Augen an – es wird ein Schimmel wie sein Vater.“ Entzückt betrachtete ich das Tierchen mit dem edlen Hechtkopf. Die krause Fohlenmähne war etwas dürftig im Vergleich zu der meiner Criollo Fohlen, aber das verlieh ihr schon jetzt ein elegantes Gesamtbild. Die grossen, hübsch geschwungenen Ohren waren neugierig nach vorne gerichtet, als es sich näher zu Lily hin traute und an ihrer Hand schnupperte. Kurz darauf erschreckte sich das Fohlen aber, weil Lily sich zu schnell zu uns umdrehte. Es machte einen übermütigen Seitensprung und verschwand im staksenden Trab hinter Farasha. Wir lachten über die kleine Show und gingen weiter zu Islah. Die kleine Isis, wie ich sie genannt hatte, sah aufgeweckt und munter aus. Sie war eine Schecke, wie ihre Mutter – allerdings hatte sie eine seltsame, grau gestichelte Stelle an der Flanke. Daher fragte ich mich, ob sie nicht doch noch ausschimmeln würde. Eine Schimmelbrille wie Farashas Fohlen hat sie zwar nicht, aber vielleicht ist das ja irgendein Sonderfall, überlegte ich. Jonas fragte Rosie: „Wie hast du nun eigentlich das schwarze Fohlen genannt?“ „First Chant, weil sie das erste Fohlen ist, das auf meiner eigenen Farm auf die Welt kam.“ „Ein toller Name“, bemerkte ich schwärmerisch. „Sie wird zum Verkauf stehen Occu, also wenn du Interesse hast…“, lachte die rothaarige, junge Frau. „Ich überleg’s mir, okay? Ich muss sowieso noch planen, welche unserer eigenen Fohlen ich behalten will. Das wird echt nicht leicht…“ „Doch eigentlich schon“, bemerkte Jonas verheissungsvoll. „Es wird damit enden, dass du alle behälst weil du keines loslassen kannst – und falls doch wirst du wieder jeden Tag hoffen, dass sie aus irgendeinem Grund zurückgegeben werden.“ „Du weisst genau, dass das nicht geht, auch wenn es toll wäre. Dafür haben wir einfach zu wenig Platz.“ Lily sah ich förmlich an, dass sie etwas dazu sagen wollte, aber sie hielt sich zurück und beobachtete nur nachdenklich Isis. Ich ahnte, was in ihr vorgehen musste. Sie konnte sich genau wie ich nicht entscheiden, welches der Fohlen sie am liebsten hatte.

      Wir verabschiedeten uns von Rosie, nachdem wir auch bei Anubis, Numair und Bintu Al-Bahri reingesehen hatten. Es war schon spät und wir mussten morgen wieder früh aufstehen, deshalb hatte es auch nicht für einen Tee bei Rosie gereicht. Den gönnten Jonas und ich uns dafür zuhause noch rasch, während Lily bereits ins Bett kriechen musste. Ich sass auf dem Sofa, streichelte Jacky und starrte nachdenklich an die Wand. Plötzlich überlegte ich laut: „Also bei den Criollos wäre es ja naheliegend, wenn wir Fiasco behalten würden. Er wird später sicher interessant für die Farbzucht.“ „Aber ich sehe dir an der Nasenspitze an, dass du trotzdem lieber Moon’s Fohlen hättest. Oder liege ich da falsch?“, meinte Jonas zwinkernd. Ich seufzte und nickte langsam. „Dann behälst du eben den. Wir haben eh schon Dod für die Farbe, also spielt es keine Rolle.“ „Meinst du wirklich? Also gut, dann bleibt Moon’s Fohlen. Wir brauchen aber noch einen guten Namen für ihn.“ „Dod’s Daydream?“ „Nähh, ich finde etwas Spanisches wie bei Fiasco würde einfach besser passen…“ „Uff… Sueño del Muerte oder sowas? Ich kann kein Spanisch…” “Ich auch nicht wirklich, aber zum Glück gibt es das Internet.” Ich gab in diversen Wörterbüchern Vorschläge ein, die etwas mit der Bedeutung von Dods Namen zu tun hatten. Irgendwann stiess ich zufällig auf das Wort ‚solas‘, so viel wie „alleine“ bedeutend. Ich fand den Klang davon toll, und überlegte, womit man es kombinieren konnte, damit es passte. „Etwas mit träumen wär schon nicht schlecht“, meinte Jonas, „denn sonst hätte es ja doch keinen Zusammenhang mit Dod.“ So wurde es „Soñando Solas“ – ‚alleine träumend‘. Ich war zufrieden mit dem Klang, auch wenn die Bedeutung etwas fragwürdig war. Wir verräumten unsere Tassen und gingen die Treppe hoch ins Schlafzimmer, denn mittlerweile veranstalteten wir fast schon ein Wettgähnen. Als ich mich unter die Decke gekuschelt hatte, konnte ich es doch nicht lassen, weiter über die Fohlen nachzudenken. Ich stellte fest: „Ich glaube ich kann nicht schlafen, bis ich mich entschieden habe…“ „Welches von den Minis gefällt dir am besten?“, fragte Jonas leise. „Ich glaube Orchid. Wir haben ja noch kein buckskin Mini, und ich kann doch keine Tochter von Daki weggeben…“ „Siehst du? Und schon bist du wieder etwas weiter. Was ist mit den Warmblutfohlen?“ „Die behalten wir!“, meinte ich sofort, wie ein trotziges Kind. „Dieser Meinung bin ich auch!“, kam eine Mädchenstimme aus dem Zimmer nebenan. „Horchst du etwa? Ab ins Bett jetzt! Du musst morgen in die Schule.“ „Aber du behälst die beiden definitiv, ja?“ „Ja.“ „Gute Nacht.“ Daraufhin blieb es definitiv still aus dieser Richtung. „…Vollblüter?“, murmelte Jonas. „Cupid. Cupid bleibt, der hat Potential. Er hat sogar schon Oliver auf seiner Seite. Und Simply Priceless gefällt mir einfach wahnsinnig gut, ich möchte sehen, was aus ihm wird.“ „Ich finde Call it Karma süss. Die hat was besonderes, mit ihrem gutmütigen Blick und dem hübschen Bauchfleck.“ „Die beiden Schimmelfohlen von Iskierka und Shades of Gray sind auch vielversprechend… Wir können aber einfach nicht alle behalten…“ „Was ist mit dem zweiten dominant weissen?“ „Ich weiss nicht… Es wirkt so schwächlich und lustlos. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass es nicht durchkommt…“ „…Aber wenn doch würdest du es auch behalten wollen?“ „Es hat eine tolle Farbe, aber ich weiss nicht, ob es überhaupt zum Rennen geeignet sein wird, wenn es so schwach ist…“ „Naja, verkaufen kannst du es sowieso nicht, wenn es nicht fit ist. Also bleibt dir fast nichts anderes übrig als es zu behalten.“ „Aber zwei müssen definitiv weg. Vier behalten wäre okay, aber alle sechs sind zu viele.“ „Wenn du meine Meinung hören willst: Ich finde, du solltest die beiden Schimmel Snap Cat und Storm Cat abtreten. Ich weiss, du wolltest besonders das Fohlen von Iskierka aufwachsen sehen und trainieren, aber mein Gefühl sagt mir, dass wir die anderen vier behalten sollten, und nicht diese beiden.“ „Ich hoffe dein Gefühl ist verlässlicher als meines damals beim Kauf von Cool Cat. Er war ja ursprünglich nur meine zweite Wahl gewesen, aber er hat sich zu einem echten Glückstreffer gemausert. Glaub mir, die Pferde aus dieser Blutlinie sind vielleicht am Anfang unscheinbar, aber entwickeln sich später zu unerwarteten Talenten.“ „Tja, du musst dich entscheiden. Du hast dir das vier-Vollblüter-Limit selbst gesetzt, nun musst du damit umgehen.“ „Ich weiss… Na gut. Die Schimmel gehen. Aber wehe das war die falsche Entscheidung!“ „So so, das ist natürlich bequem, im Falle eines Falles mir die Schuld zuzuschieben. Aber okay, ich übernehme die Verantwortung.“ Ich gab ihm glücklich einen Kuss und legte meinen Kopf an seine Schulter. Ich murmelte: „Hunter Crowley hat auch schon Interesse an den beiden gezeigt. Wenn er tatsächlich eines davon nimmt, wären sie wenigstens noch in der Nähe von uns.“ „Ich bin sicher, dass er bei den süssen Ohren nicht wiederstehen kann“, gluckste Jonas. „Bleiben noch die Paint Fohlen. Behalten oder weggeben?“ „Unclouded ist schon ein richtiger Pachtskerl…“, meinte Jonas zögernd. „Wirklich. Aber irgendwie… Hach ich weiss nicht, wenn wir Shadows Fohlen dann auch noch behalten wollen… Ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade noch so von den beiden trennen könnte.“ „Da stimme ich dir zu.“ Ich horchte noch eine Weile seinem ruhigen Atem, dann fielen mit die Augen zu. Endlich fand ich auch den Schlaf, jetzt wo alles beschlossen war.

      © Occulta // 36.573 Zeichen
    • Mohikanerin
      Die Auktion auf Pineforest Stable | 26. Mai 2017

      „Gwen, wach auf, wir sind gleich da!“, tönte es von meiner linken Seite und Elena rüttelte an meiner Schulter. Gähnend öffnete ich die Augen und schaute mich etwas verwirrt um, denn es dauerte einen Moment, bis ich wieder wusste, wo ich eigentlich war. „Oh!“, murmelte ich und wurde sofort wacher.
      Elenas freudige Nachricht eröffnete mir, dass wir die zwölf Stunden Flug endlich hinter uns gebracht hatten. Gestern Abend hatten wir uns zu fünft auf den Weg zum Flughafen gemacht, denn es ging für uns nach England. Genauer gesagt auf das Gestüt von Occulta Smith.
      Wie jedes Jahr wurde auch dieses wieder eine Zuchtfohlenauktion auf Pineforest Stable veranstaltet und da wir alle viel von Occultas Zuchtfohlen hielten, hatten wir die lange Reise auf uns genommen. In einer Viertelstunde würden wir landen und dann stand uns noch der lange Weg auf das Gestüt bevor.
      Wir hatten uns dafür aber einen eigenen Wagen gemietet, so dass wir gut vor Beginn der Auktion auf dem Gestüt eintreffen würden. Auch Zai erwachte gerade aus ihrem Nickerchen und starrte nur vorwurfsvoll Elisa an, welche direkt neben ihr saß und fröhlich mit diversen Chipstüten knisterte.
      Jojo war gerade vertieft in Recherchearbeiten für eine kommende Arbeit und Elena philosophierte gerade über ein gemeinsames Gruppen-T-Shirt. Umso besser, dass wir demnächst wieder festen Boden unter den Füßen haben würden.

      Zwei Stunden Autofahrt brachten wir noch gemeinsam hinter uns und fanden sogar einen kleinen Zwischenstopp, wo es gescheiten Kaffee und etwas Frühstückbares zu normalen Preisen gab. Dementsprechend waren wir direkt besser aufgelegt, als wir die Auffahrt von PFS hinauffuhren.
      Dort herrschte bereits ein reges Treiben und zwar nicht nur von den Gästen. Auch der Gestütsalltag musste an solchen Tagen weitergehen und so nahmen wir uns kurz noch die Zeit und beobachteten einige Vollblüter auf der Rennbahn.
      Jojo besaß bereits zwei PFS-Vollblüter, die sich bisher in ihrer Entwicklung auch mehr als gut machten. „Das ist Gambits Vater“, meinte sie dann beiläufig und deutete auf einen Schwarzbraunen, der gerade im Trab das Oval umkreiste. Sogar Elisa besaß ein waschechtes englisches Vollblut.
      Lange durften wir aber nicht mehr zuschauen, denn Elena zog uns schon bald in Richtung Stallungen. „Ich muss mal was überprüfen!“, meinte sie, während sie uns wie eine Traube hinter sich herzog. Wir landeten im Stall der Jungpferde und auf den Weg dorthin hatte Elena sich eins der Auktionshefte käuflich erworben und blätterte fleißig darin herum.
      Dann blieb sie urplötzlich vor einer Box stehen und wir liefen beinahe alle in die hinein. Zai wollte schon protestieren, doch Elena hob nur mahnend den Zeigefinger in die Luft und wir schwiegen. „Ach, das doch nicht wahr…“, seufzte sie dann plötzlich und warf dem Fohlen in der Box einen enttäuschenden Blick zu.
      „Der wäre was für meinen Stall gewesen! So eine tolle Abstammung und dann noch ein Hengst und ein bisschen mehr Blut wäre auch mal was für die Hannoveraner!“, aber zu ihrer Enttäuschung stand der Dunkelbraune nicht zum Verkauf.

      Inzwischen war es elf Uhr und wir marschierten gemeinsam zum großen Festzelt, wo alle Gäste herzlich begrüßt wurden. Daraufhin folgte die altbekannte Führung über das Hofgelände mit einigen interessanten Fakten zum Gestüt und den Pferden und dann kam der für uns wohl freudigste Teil: das Mittagessen.
      Nach der anstrengenden Nacht hatten wir alle mächtigen Hunger, denn so überzeugend war unser englisches Frühstück an der Autobahn auch nicht gewesen. Gut gesättigt ging es dann zu fünft zum Dressurviereck, wo wir uns gute Plätze sicherten.
      Zunächst wurden die Zuchthengste vorgestellt, von denen die heutigen Auktionsfohlen abstammten. Die Vorführung begann mit zwei American Miniature Horse Hengsten und Elisa bekam schon wieder diesen „Tu‘ ich heute was Dummes?“-Blick, als sie verträumt die kleinen Ponys anstarrte.
      Es folgten noch weitere Hengste, ehe die eigentliche Auktion stattfand. Wir hatten uns allesamt ein Heftchen geholt und waren nach der Überprüfung der Fohlen etwas enttäuscht, denn es gab dieses Jahr kaum Vollblüter.
      Ein einziges Vollblutfohlen stand zur Auktion und so richtig überzeugen konnte es keinen von uns. Dabei war das die Rasse gewesen, für die wir den langen Weg auf uns genommen hatten. Stattdessen wurden zwei AMH Fohlen vorgestellt, ein Araber, zwei Paint Horses und ein Criollo.
      Sowohl Zai als auch Elisa überlegten zwischenzeitlich bei den AMH, aber so richtig überzeugt waren sie nicht. Elisa gab später ein halbherziges Gebot ab, aber wurde überboten und dass für einen Preis, den sie nicht zahlen wollte.
      Ich saß lange Zeit auch schweigend da, hatte mich aber ein bisschen in das Criollofohlen verguckt. Es war ein kleiner Hengst, der garantiert ausschimmeln würde, aber irgendwie hatte er es mir angetan. Er hörte auf den Namen PFS‘ Disparo de Fiasco und sowohl Vater als auch Mutter konnten solide Werte aufweisen.
      Theoretisch hatte ich mich auch auf ein relativ geringes Höchstgebot festgelegt, doch gab es für den Hengst einige Gegenbieter, die sehr motiviert waren, das Fohlen zu bekommen. Und da ich zu leicht beeinflussbar, wuchs in mir der Ehrgeiz, die Auktion zu gewinnen.
      Es endete bei 4,8k für das junge Fohlen, was bisher nichts aufweisen konnte. Nach anfänglichen Jubel meiner Freundinnen, grübelten auch diese erst einmal über den etwas überteuerten Preis. „Ich glaube, das wars wert“, meinte Zai grinsend und freute sich sichtlich über unseren Sieg.
      Obwohl ich Fiasco während meines verrückten Bietens schon ins Herz geschlossen hatte, hoffte ich natürlich auch, dass er sein Geld wert war. Aber das würde sich wohl erst später herausstellen. Das letzte Fohlen wurde noch in den Ring geführt und es wurde fleißig geboten, ehe die Auktion beendet wurde.
      Für mich hieß es danach, die Papiere meines neuen Vierbeiners abzuholen und den offiziellen Kaufvertrag zu unterschreiben. Bis August würde Fiasco noch auf PFS bleiben, ehe dann der Umzug nach Kanada anstand.
      Wir besuchten unser neues Familienmitglied noch einmal, ehe wir uns dann gegen Abend auf den Weg in unser Hotel machten. Wir wollten morgen den Tag noch in Birmingham verbringen, ehe es dann am Abend mit dem Flieger wieder gen Kanada gehen würde.

      © Gwen // 6226 Zeichen
    • Mohikanerin
      Fotos von Fiasco | 22. Juni 2017

      Momentan saß ich an der Abschlussarbeit meines Studiums, denn diesen Sommer hatte das letzte Semester begonnen und das Ende nahte. Zugegebenermaßen war ich recht froh darüber, denn das Fernstudium hatte doch allerhand Zeit gefressen, aber eine zweite berufliche Absicherung schien mir auch jetzt noch klug und nun war es bald geschafft.
      Nur leider saß ich deshalb momentan mehr am PC als dass ich draußen bei den Pferden war und so war ich doch etwas froh, mich damals für Ciaran entschieden zu haben, welcher mir momentan viel Arbeit abnahm. Nichtsdestotrotz ließ ich mir meine tägliche Portion Stall nicht nehmen und arbeitete deshalb dann gerne auch abends etwas länger an meiner Arbeit, wenn es sein musste.
      Momentan hatten wir angenehmes Wetter mit um die 20°C und Sonnenschein. Da es aber auch regelmäßig regnete, war es bei uns grün wie eh und je. Doch vor dem Stall kam die Büroarbeit, denn Mails mussten beantwortet werden und die Turnieranmeldungen sollten auch noch raus. Dinge, die ich nicht gern tat.
      Aber immerhin war bei den Mails auch mal Gutes dabei, denn Occulta Smith hatte mir neue Bilder von PFS‘ Disparo de Fiasco geschickt. Vor einem Monat waren wir in England auf der Auktion von Pineforest gewesen, wo ich mich in den kleinen Criollohengst verliebt hatte.
      Tja und wie es nun einmal sein sollte, gehörte er nun mir. Bis August würde er noch auf PFS bleiben, dort abgesetzt werden und dann die Reise nach Kanada antreten. Da wir erst letzten Monat dort gewesen waren, begnügte ich mich momentan mit Bildern und wollte erst im Juli zu Besuch kommen. Wir hatten also auch noch genügend Zeit für die Planung seines Umzugs.
      Viel komplizierter gestalteten sich hingegen die Turniermeldungen für den kommenden Monat. Momentan lag mein Fokus auf Snow White Cassedy und Ohnezahn, denn die beiden führte ich gerade mehr oder weniger in den Turniersport ein, weshalb es mir ein großes Anliegen war, dass die beiden auf Turnieren starteten, die für sie angemessen waren.
      Bei meinen Turnier-Oldies wie Moon’s Wishing Well oder Altair machte ich mir da weniger Gedanken, sie waren schon unglaublich routiniert und hatten definitiv zur Genüge ihren Spaß am Reisen. Bei Ceredwen überlegte ich auch kurz, ließ aber die restlichen Wochenenden des Junis aus, denn die Stute sollte auf ihre Prämierung vorbereitet werden.
      Ciaran riss mich aus meinen Gedanken und zog mich mit in den Stall, dort warteten bereits zwei gesattelte Pferde auf uns: Shenandoah und Neelix. Und wenn ich mich nicht täuschte, sahen beide mit Springsattel, Gamaschen und Vorderzeug sehr stark nach Geländespringen aus.
      „Komm! Es wird mal wieder Zeit!“, meinte Ciaran grinsend und drückte mir die Zügel von Shanti in die Hände. Ich schaute ihn grinsend an, „Ich weiß das echt zu schätzen, aber ich nehme auch gerne Neelix“, meinte ich lachend und wir tauschten die Pferde.
      Mit seinen über 1,80m sah Ciaran auf unseren Sportponys meist etwas sehr ulkig aus und gerade im Gelände musste es dann ja doch nicht sein und da ich unseren Lewitzerhengst auch sehr gerne ritt, war das kein Problem. Es war natürlich ein Unterschied wie Tag und Nacht, ob man nun auf einem Pony saß oder die große Vollblutstute ritt, aber als Besitzer von beiden Pferden konnte man das doch gut verkraften.
      Wir wärmten die Pferde in aller Ruhe auf und machten uns auf den Weg zur Geländestrecke. Wir entschieden uns heute für die Route B, etwas anspruchsvoll, aber dennoch nicht zu fordernd, denn so hochkonzentriert konnte ich momentan gar nicht sein.
      Ciaran ritt voraus, ich zählte brav bis 30, ehe Neelix und ich uns auch auf den Weg machten. Der Hengst galoppierte klar und ruhig unter mir und nahm sie Hindernisse immer sehr weich und im Galoppsprung, ohne mich auch nur annähernd aus dem Sattel zu werfen.
      Auf der langen Galoppstrecke legten wir auch etwas zu und doch ließ sich Neelix wieder gut zurücknehmen, als es den Berg hinauf und wieder hinabging. Am Ende der Strecke trafen wir auch wieder auf Ciaran, der mich fröhlich angrinste. Es gab doch wirklich nichts Schöneres als Geländespringen!
      Zu Hause bekamen die beiden Pferde zur Belohnung auch eine erfrischende Dusche, ehe sie zurück auf die Weide durften. Ciaran und ich widmeten uns in der Zeit der Stallarbeit. „Und wie läuft es mit Kedves und Ginny My Love?“, fragte ich neugierig, denn die beiden war Ciaran heute schon geritten.
      Kedves mochte er total, die beiden passten einfach unglaublich gut zueinander und dementsprechend gut verlief auch immer das Training. Ginny war hingegen heute wohl etwas anstrengend gewesen, da sie im Moment rosste und sie machte einem dann das Leben wirklich nicht leicht.
      Nach kurzer Absprache holte Ciaran Sinfonie von der Weide, während ich meinen beiden Jungpferden einen kleinen Besuch abstattete. Nuriya und Prismatic wurden von Tag zu Tag schöner. Besonders der braune Junghengst machte sich wirklich toll, ich hatte zwar gehofft, dass seine Eltern mir ein schönes Fohlen bringen würden, aber mit ihm hatte ich doch nicht gerechnet.
      Für Pria stand eventuell demnächst auch noch eine Fohlenschau auf dem Plan, aber ob sich der Stress bei den momentanen Wertungen lohnte, war noch fraglich. Nuriya hingegen genoss ihre freie Zeit, denn mehr als ab und an ein wenig Arbeit an den Grundlagen, stand für sie nichts weiter an.
      Also kehrte ich in den Stall zurück und machte gemeinsam mit Ciaran unsere Stute Sinfonie fertig. Seit kurzem war sie unter dem Sattel und nun langsam begannen wir mit dem richtigen Training. Deshalb waren wir heute auch zu zweit, weil Sinfonie heute das erste Mal Stangen unter dem Reiter kennenlernen würde.
      Ciaran ritt sie heute, während ich fleißig auf- und umbaute und den beiden Tipps gab. Sinfonie war immer noch so zart besaitet wie damals und man musste sie teilweise wirklich mit Samthandschuhen anfassen. Ich wusste auch, dass Ciaran sie nicht gar so gerne ritt und er lieber Pinero bevorzugte. Ich liebte Sinfonie und besonders ihre weichen Gänge waren einfach ein Traum.
      Damit die Stute aber auch ein Gefühl für andere Reiter bekam, musste nun einmal Ciaran herhalten. Für ihr erstes Mal machte sie es heute aber auch wirklich mehr als gut und hatte dann auch schnell ihren Feierabend verdient.
      Ich nahm sie danach nur zu gern Ciaran ab und machte sie selbst fertig. Ein bisschen Schmusen mit dem eigenen Pferd hatte schon was. Ciaran hingegen widmete sich Pinero, welcher heute longiert werden sollte. Er brachte mir auch direkt Dead Memories mit, für welchen das Gleiche auf dem Plan stand.
      Da wir gerne auch mit der ganzen Bahn arbeiteten, nahm Ciaran sich den Reitplatz und ich ging in die Halle, so störten wir uns nicht gegenseitig. Das war im Sommer echt ganz angenehm, wenn man nicht permanent aufeinander hockte, sondern jeder sein eigenes Viereck zur Verfügung hatte.
      Auch mit den beiden Pferden fertig, schaute ich kurz auf unsere Liste im Stall. „Ich würde mir mal Ohnezahn und Minou für einen Ausritt stibitzen. Elena ist heute aus England zurückgekommen und ich dachte mir, ich lade sie zu einem kleinen Ausritt ein“, meinte ich fröhlich und Ciaran nickte nur, ehe er selbst auf die Liste schaute.
      Ameya und Nayala hatten heute frei, so dass er auch nur noch Fagy und Tawny Bawny bewegen musste und dann für heute fertig war. Wir waren dementsprechend wirklich gut im Zeitplan gewesen, aber wenn ich pünktlich auf Sanssouci ankommen wollte, musste ich nun schnell die Ponys holen und fertigmachen.
      Unglaublich, wie sich Ohnezahn gemacht hatte, seitdem er unter dem Sattel war, das Training machte doch nochmal allerhand aus. Das erzählte mir auch Elena erstaunt, die den Schimmel ja nun wirklich selten zu Gesicht bekam. „Ihn erkennt man kaum wieder!“, meinte sie staunend, als sie sich in Minous Sattel schwang.
      Ich grinste sie fröhlich an, immerhin freuten mich solche Komplimente. Danach berichtete ich ihr von den Fortschritten ihrer Nachkommen, die ja bei mir im Stall doch ganz gut vertreten waren, ehe sie selbst alles von ihrem Urlaub erzählen musste.

      © Gwen // 7967 Zeichen
    • Mohikanerin
      Update | 07. Juli 2017

      „Nahanni Rivers Ranch, Gwendolyn Campbell am Apparat?“, nahm ich den Hörer vom Telefon ab. Hätte ich kurz auf die angezeigte Nummer geschaut, hätte ich sofort gewusst, wer anrief, aber so freute ich mich umso mehr, als ich die Stimme von Occulta Smith hörte. „Hey Gwen! Ich dachte ich berichte dir mal ein bisschen von Fiasco!“, tönte ihre fröhliche Stimme durch den Hörer.
      Ich lächelte freudig und dachte an das junge Criollofohlen, welches ich Ende Mai in England kennengelernt hatte. PFS‘ Disparo de Fiasco war ein Zuchtfohlen der Pineforest Stables und sollte nun schon kommenden Monat zu uns ziehen.
      „Wir üben momentan schon, dass er kurze Zeit von Feline getrennt ist und das klappt immer besser! Immerhin muss die Mama ja auch langsam mal wieder eine ansehnliche Form bekommen“, lachte Occulta und ich stimmte ihr zu, die Stuten nahmen gerne zu, während sie ihre Fohlen beherbergten.
      „Momentan üben wir auch viel mit ihm das Fohlen-ABC. Besonders das Aufhalftern, Führen und dass er sich überall ohne Probleme anfassen lässt. Er testet sehr gerne aus und man merkt deutlich, dass das Temperament seiner Eltern durchkommt, aber ich glaube, bei dir ist er da dann in guten Händen“, erzählte Occulta weiter und ich dankte ihr für das Kompliment.
      Zwischenzeitlich erfassten mich ja Zweifel, was ich eigentlich mit einem aufmüpfigen Hengstfohlen wollte, was in keinster Weise meinen Zuchtvorstellungen entsprach, aber irgendwas hatte sich richtig angefühlt, als ich ihn gesehen hatte und nachdem Arriba uns dieses Frühjahr verlassen hatte, fehlte mir ein bisschen ein Robustpferd, was nicht nur Turniere ging.
      So ein selbstbewusster Criollo, mit dem man alle anstehenden Rancharbeiten erledigen konnte, war schon was Angenehmes. Vielleicht würde ich auch wieder regelmäßiger Wanderritte für Reiter anbieten, wenn ich ein gutes Leitpferd dafür hätte.
      Das waren jedoch bisher alles nur Hirngespinste, immerhin musste Fiasco dafür erst einmal seine Grundschule absolvieren und erwachsen werden und das würde dauern. Dennoch dankte ich Occulta herzlich für ihr Update zu meinem kleinen Hengst.
      Außerdem besprachen wir auch bereits erste Eckdaten für seinen Umzug, immerhin musste das schon so früh wie möglich geplant werden. Ein Flug von England nach Kanada war für ein junges Pferd nicht ohne und den ganzen Papierkram durfte man dabei auch nicht vergessen.
      Aber weder Occulta, noch ich, taten das zum ersten Mal, somit würde es für Fiasco so angenehm wie möglich werden. Ich freute mich auf jeden Fall schon und war sehr gespannt auf den grauen Hengst.

      © Gwen // 2553 Zeichen
    • Mohikanerin
      Letzte Planungen | 28. August 2017

      Selten war ich so aufgeregt wie heute. Während ich zu Hause geblieben war, um alles vorzubereiten, hatte sich Ciaran auf eine wichtige Mission gemacht und würde in spätestens zehn Minuten wieder da sein. Heute hatte ich eine neue Box hergerichtet und vorhin schon einmal Prismatic von der Weide geholt.
      Da ich wie immer viel zu pünktlich gewesen war, hatte ich den Junghengst gründlich geputzt und betüddelt und ein paar Führübungen auf dem Hof gemacht. Nun warteten wir beide am Putzplatz, Prismatic döste vor sich hin und ich war zum Zerreißen gespannt.
      Bis endlich der Jeep mit Hänger auf den Hof fuhr und ich kurz aufjauchzte und damit Prismatic aus seinem Mittagsschlaf riss. „Dein neuer Freund kommt!“, grinste ich und das Grinsen wurde immer breiter. Grund hierfür war, dass ich in ein paar Minuten den ersten Nachkommen von Ohnezahn begrüßen würde!
      Ich hätte nie gedacht, dass ich mich über so etwas so freuen könnte, aber das Fohlen seines Lieblingspferdes zu bekommen, war doch noch einmal auf einem ganz anderen Niveau angesiedelt. Nachdem Ohnezahn nun auch offiziell zur Zucht zugelassen worden war, war auch sein Sohn von wirklich guter Abstammung.
      Er hörte auf den Namen Ohnegleichen, welchem er in Nichts nachstand. Ciaran hatte bereits vor dem Stall geparkt und öffnete soeben die Laderampe, um dann den jungen Palomino vom Hänger zu führen. Ohnegleichen war tatsächlich besonders, denn trotz seines jungen Alters besaß er bereits Bend-or-spots, welche sich über seinen gesamten Körper verteilten.
      Auch sah man ihm nur zu deutlich die Mama an: Tawny. Ich hätte mir keine schönere Kreuzung vorstellen können, als unsere liebenswerte Tawny und mein großgeschätzter Ohnezahn. Nun hatte ich Ohnegleichen zuletzt zur Entwöhnung über die Sommermonate in eine Jungpferdeherde gesteckt, da er doch bezüglich seiner Mama sehr unruhig bei uns gewesen war.
      Gelohnt hatte es sich, denn er war nun genauso ruhig und gefasst wie Prismatic. Dieser stand nun mit gespitzten Ohren neben mir und starrte das neue Pferd an, bis sich ein klangvolles Wiehern von ihm über den gesamten Hof erhob und mir beinahe das Gehör zerstörte, weil er direkt neben mir stand.
      Ohnegleichen war da nicht so direkt und brummelte nur vorsichtig zurück.
      Ich band Prismatic los und wir ließen die Junghengste ein wenig näher zusammen und sich beschnuppern. Danach gingen wir eine kleine Runde um den Hof, ehe wir die beiden gemeinsam auf eine der kleineren Weiden hinter dem Stall ließen.
      Prismatic war in unserer jungen Herde der Chef, dementsprechend sollte er den Neuling auch als erstes kennenlernen und so dann in die Herde einbinden. Erstaunlicherweise verstanden sich die beiden nach kurzem Quietschen auch wirklich gut und trabten gemeinsam über die Weide.
      Für die Junghengstherde sah es auch verdammt gut aus, denn neben Prismatic und Ohnegleichen würde Anfang September noch das Zuchtfohlen aus England zu uns ziehen: PFS‘ Disparo de Fiasco. Und aus Norwegen erwartete uns noch Stolen Dance, der Trakehner, welchen ich erst diesen Monat besichtigt hatte.
      Die vier Junghengste waren alle etwa im gleichen Alter und würden sich hoffentlich wunderbar verstehen und voneinander lernen, ehe sie dann zu den richtigen Hengsten kommen würden. Doch vorerst reichte es mir, wenn sich die beiden New Forest Ponys verstehen würden.
      „Ich erahne, dass dahinter ein Plan steckt“, murmelte Ciaran und musterte mich kurz. „Wer ist für wen gedacht?“, fragte er neugierig und ich überlegte kurz, ob ich ihn noch auf die Folter spannen sollte. Ehe er dann aber mit dem nervigen Raten anfangen würde, gab ich klein bei. „Prismatic und Nuriya und Ohnegleichen und Arce“, meinte ich fröhlich und musterte weiterhin stolz meine Nachzuchten.

      © Gwen // 3704 Zeichen
    • Mohikanerin
      Der große Umzug | 29. September 2017

      Kanada schenkte uns einen goldenen Herbst, die Sonne schien beinahe täglich und umso schöner sah der bunte Wald um unseren Hof herum aus. Nichtsdestotrotz war heute ein recht stressiger Tag. Unsere zwei Neuankömmlinge sollten kommen. Während sich die Pineforest Stables um die Reise von PFS‘ Disparo de Fiasco kümmerten, holte ich Stolen Dance persönlich in Norwegen ab.
      Beziehungsweise hatte ich das bereits getan und wir waren auf der Heimreise. Malte hatte mich erneut herzlich auf der Ranch empfangen und sich im vergangenen Monat um alle wichtigen Angelegenheiten rund um Dancers Reise gekümmert. Wir mussten ihn nur noch verladen und zum Flughafen fahren.
      In Kanada, genauer gesagt Winnipeg, würden wir parallel zu dem Criollofohlen aus England ankommen. Wenn alles so lief wie geplant, würde bereits Ciaran auf uns warten, so dass wir problemlos beide Hengstfohlen verladen könnten und uns auf den Heimweg machten.
      Letztendlich lief auch alles wirklich problemlos. Die beiden Fohlen bekamen bei der Vet-Kontrolle grünes Licht und wir konnten sie verladen und uns auf den Heimweg machen. Beide Pferde hatten eine lange Reise hinter sich, als wir endlich auf unserem Hof ankamen.
      Wir hatten bereits die Boxen vorbereitet, so dass wir erst Fiasco und dann Dancer in den Stall brachten. Da sie hier komplett neu waren, würden sie den restlichen Tag in der Box bleiben. Die Reise war auch anstrengend genug gewesen.
      Nachdem wir sie von Transportgamaschen und Decken befreit hatten, ließen wir sie erst einmal ein Stündchen in Ruhe und kümmerten uns um die anstehenden Arbeiten. Danach schaute ich bei den beiden nochmal vorbei. Ciaran gesellte sich dazu und wir entschieden, die beiden doch zusammen auf die kleine Weide hinter den Stall zu lassen, damit sie sich die Beine vertreten durften.
      Im Nachhinein war das auch eine gute Entscheidung gewesen, denn nach einem anfänglichen Bekanntmachen, jagten die beiden motiviert im gestreckten Galopp über die Wiese und tobten sich ordentlich aus. Ich beobachtete beide lächelnd und war wirklich mehr als zufrieden.
      Die beiden würden sich definitiv machen und sicherlich ein fester Bestandteil unseres Stalles werden. Ich war sehr gespannt wie sie sich entwickeln würden. Fiasco sah so aus, als würde er doch noch ausschimmeln und Dancer hatte sich in dem letzten Monat, den er in Norwegen verbracht hatte, noch einmal ordentlich gemacht.
      Da sich beide so gut verstanden, würden sie vorerst zusammenstehen, ehe wir sie dann langsam mit Ohnegleichen und Prismatic zusammenlassen würden. Dann hätten sich die vier Jungs untereinander und könnten genug Quatsch zusammen machen.

      © Gwen // 2621 Zeichen
    • Mohikanerin
      Langer Tag | 31. Oktober 2017

      Der Tag startete grau und diesig, so dass es mir wirklich schwerfiel, mich aus dem warmen Bett zu bewegen und mich auf den Weg ins kalte Bad zu machen. Seufzend machte ich mich dort fertig und schlüpfte danach in meine Stallsachen. Umso glücklicher war ich, als ich unten in der Küche ankam und sah, dass Ciaran bereits das Frühstück machte.
      Ich fütterte in der Zwischenzeit unsere Katze Ivy und die beiden Hunde Shiva und Clyde. Der junge Dalmatinerrüde war mittlerweile gut in die Höhe geschossen und machte Shiva langsam größentechnisch Konkurrenz. Nur im Gegensatz zu der schwarzen Labradorhündin war er immer noch ein halbes Hemd.
      Der Morgen startete schweigend, denn sowohl Ciaran als auch ich waren eher Morgenmuffel und ganz und gar nicht gesprächig. Aber es funktionierte auch ohne Worte ganz gut und gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg in den Stall. Die Hunde und Katze warteten auch schon darauf, dass es rausging, wobei sich Ivy an der Haustür kurzerhand dagegen entschied, als ihr der kalte Herbstwind entgegen geweht kam.
      Während die Hunde ihre täglichen Rituale durchführten, verschwanden wir im Stall und fütterten die Pferde, ehe diese nacheinander auf die Weide durften und wir uns um das Misten der Boxen kümmerten. So wurde man auf jeden Fall munter und warm wurde einem auch.
      So waren wir dann bestens vorbereitet, um erneut zu den Weiden zu laufen und die Pferde zu holen, mit denen wir heute arbeiten wollten. Ciaran war etwas fixer als ich. Er sammelte sich Dead Memories und Back To Business ein und lief wieder hoch zum Stall.
      Ich wollte vorher noch kurz bei den Jungpferden vorbeischauen. Gerade jetzt in der Herbstzeit betüddelten wir diese noch einmal regelmäßiger, ehe der Fokus im Winter dann vermehrt auf den Großen lag.
      Die Gruppe hatte wirklich gut zueinander gefunden und stand zufrieden grasend auf der Weide. Die ersten Spielereien waren vorhin schon von Statten gegangen, als wir sie rausgeschafft hatten. Jetzt probierte es Prismatic gerade noch einmal bei PFS‘ Disparo de Fiasco, der aber gerade nicht so viel Lust zu haben schien.
      Also verzog sich Pria recht schnell wieder und versuchte es bei Ohnegleichen. Der ging sofort darauf ein und ein paar Sekunden später fegten meine Ponyfohlen einmal quer über die Weide, stiegen und kappelten sich. Es war immer herrlich, ihnen dabei zuzuschauen.
      Und auch wenn man hätte meinen können, dass es bei den Mädels anders aussehen würde, machten Hollybrook’s Arce und Nuriya genauso viel Quatsch. Die beiden standen ihres Alters wegen allerdings schon mit in der großen Gruppe der Stuten, aber ich wollte dort jetzt sowieso hin, also konnte ich meine beiden Jungstuten auch noch kurz begrüßen.
      Nuriya würde nun bald drei Jahre alt werden und das sah man ihr langsam auch an. Das Gleiche galt für Arce, wobei ich hoffte, dass die Stute nicht gar so schnell ausschimmeln würde, da durfte sie sich ruhig noch etwas Zeit lassen.
      Die beiden standen gerade nebeneinander, schauten aber neugierig in meine Richtung, als ich in ihre Richtung gestiefelt kam. Eigentlich wollte ich jetzt aber Snow White Cassedy und Ameya einsammeln. Ich halfterte die beiden Stuten auf und machte mich mit ihnen zurück auf den Weg in den Stall.
      Dort war Ciaran schon dabei, seine beiden Hengste zu putzen. Dead Memories stand am Putzplatz, während Back to Business bereits geputzt war und gerade ein wenig unter dem Solarium entspannen durfte.
      Aus dem Grund ging ich vorzugsweise an den anderen Putzplatz, nahm aber Ciaran etwas Arbeit ab, indem ich ihn Memo die Stalldecke überwarf und den Hengst noch einmal in die Box packte, denn zuerst würde Ness an der Reihe sein, welcher nun auch schon gesattelt wurde.
      Aktuell stand der Reitponyhengst sehr viel im Training, denn im kommenden Monat wollten wir ihn auf einer Hengstkörung vorstellen und dementsprechend sollte er sich von seiner besten Seite präsentieren.
      Ich putzte auch fix beide Stuten und packte dann Ameya in die Box, bevor ich Cassis sattelte. Auch die Schimmelstute hatte nächsten Monat ihren großen Tag, aber wir waren sehr optimistisch, dass sie ohne großartige Probleme bestehen würde. Nichtsdestotrotz musste auch sie in Topform sein.
      So ging ich mit ihr erst einmal eine kleine Runde um den Hof, um sie bei den herbstlichen Temperaturen gut aufzuwärmen. Dann gingen wir auf den Platz, wo ich sie noch in allen Gangarten warmritt und dann einige Lektionen auf L-Niveau abfragte. Vor allem arbeiteten wir momentan aber an den Grundlagen, denn die waren es, die auf der Prämierung gesehen wollen würden.
      Das hieß Takt, Losgelassenheit und Anlehnung. Cassis machte ihre Sache heute einwandfrei und nachdem ich sie abgeritten hatte, brachte ich sie zurück in den Stall, wo ich sie unters Solarium packte.
      Ich war eher fertig als Ciaran, der noch eine kleine Runde mit dem Hengst ins Gelände ging. Deshalb konnte ich direkt Ameya fertigmachen und Ciaran würde sich dann um Cassis kümmern. Ameya wollte ich heute nur longieren, baute dafür aber auch Stangen und Gassen auf, denn Kopfarbeit war ja bekanntlich auch sehr wichtig.
      Die Stute machte auch wirklich fleißig mit, auch wenn man sie am Anfang etwas sehr motivieren musste. Wir arbeiteten viel an der Geraderichtung, damit sie auf dem Zirkel nicht mehr auf die innere Schulter fiel. Das wurde auch zunehmend besser, ebenso ihre Selbsthaltung. Der Kopf schliff weder irgendwo auf dem Boden, noch war sie eine Giraffe.
      Umso effektiver waren dann die zwanzig Minuten Arbeit, aus welchen Ameya auch sichtlich verschwitzt herausging und sich erstmal noch ausgiebig in der Halle wälzen durfte, eh ich sie als nächste unters Solarium packte und so in der Halle Platz machte für Ciaran.
      Nachdem die Stute wieder auf der Weide stand, holte ich Kedves und Ceredwen und band beide am Putzplatz an. Nacheinander putzte ich sie und sattelte sie dann auch, so dass ich pünktlich fertig war, als auch Ciaran wiederkam.
      Wir wollten gemeinsam eine Runde ins Gelände gehen. Das Wetter hatte sich zwar nicht unbedingt gebessert, aber zumindest regnete es auch nicht mehr. Von daher konnten wir uns nicht beklagen. Clyde und Shiva begleiteten uns und so würden die Hunde auch schon ihre große Runde für heute wett haben.
      Es war auch ein sehr netter Ausritt, eher auf Entspannung und frische Luft ausgelegt, als auf Arbeit. Das brauchten die Pferde auch mal, besonders die beiden unter uns, die sehr oft auf Turnieren unterwegs waren. Dementsprechend zufrieden waren sie dann auch, als wir wieder am Stall ankamen.
      Wir versorgten beide Pferde und brachten sie zurück auf die Weiden, ehe es direkt weiterging. Zu zweit mit so vielen Pferden war doch ein ganzes Stück Arbeit und manchmal fragte ich mich, ob ein weiterer Bereiter nicht doch ganz schlau wäre.
      Ich kümmerte mich heute noch um unsere beiden jungen Knabstrupper Sinfonie und Pinero. Mit ersterer machte ich nur etwas entspannte Bodenarbeit, um ihr Abwechslung und Kopfarbeit zu geben. Mit der Bodenarbeit konnte man gut die Aufmerksamkeit und Konzentration schulen und gerade bei Sinfonie war das sehr wichtig.
      So fühlte sich die Stute nicht mehr so schnell bei allem überfordert und wurde generell im gesamten Umgang entspannter und ruhiger. Außerdem machte es ihr nebenher auch sichtlich Spaß. Pinero longierte ich heute hingegen und arbeitete wieder viel an Takt und Losgelassenheit.
      Das wurde bei dem jungen Hengst auch immer besser und ich war sehr zufrieden. Noch lief er eher weniger unter dem Sattel, meist nur ein- bis zweimal die Woche. Aber er zeigte sich sehr souverän. Da er kürzlich noch einmal einen starken Wachstumsschub gehabt hatte, ließen wir ihm etwas mehr Zeit, so dass sich sein Körper an die neuen Gegebenheiten gewöhnen konnte.
      Ciaran hatte es sich in der Zwischenzeit leicht gemacht, sich Tawny Bawny und Nayala geschnappt und war eine Runde spazieren gegangen. Aus dem Grund holte ich mir Altair von der Weide, putzte kurz drüber, trenste ihn und schwang mich dann ohne Sattel auf seinen Rücken, um Ciaran entgegen zu reiten.
      Er war tatsächlich eine riesige Runde gegangen und es dauerte gut eine Viertelstunde bis wir die drei einholten. Das war dann gepaart mit riesigem Begrüßungswiehern und die Hunde hatte ich natürlich auch dabei, war ja nicht so, als dass wir uns nicht den gesamten Tag sahen, da musste erst einmal so ein Theater gemacht werden.
      Gemeinsam machten wir uns dann wieder auf den Heimweg, so dass auch Altair für heute etwas lockere Bewegung bekommen hatte. Wir versorgten die drei letzten Pferde noch und danach war es auch schon geschafft. Während Ciaran sich in die Küche begab, um etwas Essbares zu zaubern, machte ich im Stall bereits alles für den Abend fertig, so dass die Pferde dann nur noch in die Boxen müssten und sonst alles schon erledigt war.
      So hatten wir heute den Tag doch schnell rumbekommen und sogar noch etwas freie Zeit behalten.

      © Gwen // 8820 Zeichen
    • Mohikanerin
      Welcome back! | 30. November 2017

      Altair - Ameya - Ceredwen - Dead Memories - Fagy - Hollybrook’s Arce - Kedves - Nayala - Neelix - Nuriya - Ohnegleichen - Ohnezahn - PFS‘ Disparo de Fiasco - Pinero - Prismatic - Shenandoah - Sinfonie - Snow White Cassedy - Stolen Dance - Tawny Bawny

      Es war ein kalter, bewölkter Novembermorgen. Ich saß in meine Decke gekuschelt auf dem Sofa und trank meinen heißen Tee. Etwas belustigt beobachtete ich das Schauspiel, welches sich draußen im Garten abspielte. Ivy versuchte so leise wie möglich durch den Schnee zu stapfen, um sich an einen Spatzen anzuschleichen. Aber wie zu erwarten misslang ihr Versuch und der kleine Vogel entwischte ihr.
      Der Frust stand meiner grauen Katze sichtlich ins Gesicht geschrieben und sie schlich in Richtung Terrassentür zurück. Seit einigen Tagen schneite es bei uns und inzwischen war alles mit einer weißen Puderschicht bedeckt. Ivy wusste noch nicht so recht, ob sie die neue Wetterlage gut oder schlecht finden sollte.
      Ciaran war wie jeden Morgen um diese Uhrzeit seine Runde laufen und hatte heute auch die beiden Hunde mitgenommen. Dementsprechend konnte ich es mir noch ein wenig mit Ivy auf dem Sofa vor dem Kamin gemütlich machen, bevor der Tag endgültig beginnen würde.
      Momentan fühlte ich mich noch recht gerädert, denn die letzten Wochen hatte ich in Winnipeg bei meiner Familie verbracht. Leider nicht aus Spaß, sondern aus Zwecken des reinen Lernens, denn mein Studium hatte sich der finalen Phase zugeneigt und die Abschlussprüfung hatte angestanden.
      Seit gestern war der Spuk offiziell vorbei und ich hielt nun mein endgültiges Zeugnis in Händen. Gefeiert hatten das meine Familie und Freunde mehr als ich, denn nach den Wochen reinen Paukens und dem beinahe Nervenzusammenbruch vor den großen Prüfungen war ich einfach nur noch ein Wrack gewesen.
      Seit gestern war ich wieder hier und kam so langsam in meinen gewohnten Rhythmus zurück. Ich war mehr als froh, endlich wieder zu Hause sein zu dürfen und dementsprechend genoss ich das. Auch wenn ich Ciaran wirklich dankbar gewesen war, dass er sich in der Zeit komplett um den Hof gekümmert hatte.
      Dank ihm war ich nun offiziell eine Tierheilpraktikerin mit Schwerpunkt auf Pferden. In Verbindung mit meiner Arbeit als Trainerin erschien mir damals dieses Studium die beste Wahl und so erging es mir heute noch. Ich hoffte, dadurch insbesondere den sogenannten Problempferden auch auf anderem Wege helfen zu können.

      Dick eingepackt verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg hinüber zu den Stallungen. Es schneite immer noch leise vor sich hin und obwohl es kalt war, freute ich mich über das Knirschen unter meinen Füßen und die Schneeflocken, die sich auf meiner Kleidung sammelten.
      Als ich die Stalltür öffnete, schlug mir der geliebte Geruch von Pferden und Heu entgegen. Ich begrüßte alle mit einem herzlichen und doch ruhigen „Guten Morgen!“ und bekam von hier und da sogar Resonanz. Der eine brummelte mir entgegen, der andere erhob sich vielleicht auch erst aus seinem Strohbett.
      Mein erster Weg führte mich direkt in die Futterkammer, wo ich fünf Futterschüsseln nebeneinander stapelte und begann, das jeweilige Frühstück zusammenzumischen. Dann landeten diese Schüsseln übereinander in der Schubkarre und die nächsten folgten. Für knapp zwanzig Pferde war es so immer ganz gut machbar und irgendwann kannte man den Essensplan seiner Pferde besser als den eigenen.
      Nacheinander bekamen alle Pferde ihr Frühstück und nach ein paar Minuten hörte man es überall sichtlich zufrieden futtern. Ich räumte alles wieder auf und warf schon einmal die ersten Heu- und Strohbündel vom Dachboden in den Stallgang, wo ich sie ordentlich aufstapelte.
      Danach waren auch schon die ersten Pferde fertig, welche ich aufhalfterte und immer zu zweit, manchmal auch zu dritt, zu den Weiden führte. Dort machte ich sowohl Strick als auch Halfter ab und entließ die Vierbeiner nach draußen. Der ein oder andere trug auch eine Winterdecke, denn wir hatten dieses Jahr wieder teilweise die Pferde geschoren.
      Außerdem waren nicht alle Pferde die eisigen Temperaturen Kanadas gewöhnt, so dass man stets mit Bedacht schauen musste, wer eventuell fror und so die Unterstützung einer Decke benötigte. Nachdem alle Pferde draußen auf den Weiden standen, kam auch Ciaran in den Stall. Ich hatte bereits einige Heunetze gefüllt und half ihm, diese auf den Weiden zu verteilen. Auch im Winter standen unsere Pferde den gesamten Tag über auf der Weide, aber sie mussten zugefüttert werden. Und damit uns das Heu nicht nachts gefror und kaputtging, gab es für die Weide Halterungen, an welche man jeweils vier Heunetze befestigen konnte.
      So hatten wir eine gut kontrollierbare und schnell abnehmbare Menge an Heu, die wir je nach Bedarf auffüllen konnten. Ciaran machte noch die letzten Weiden fertig, während ich bereits mit dem Misten der Boxen begann. Da wir jeden Tag misteten und die Pferde nur die Nacht in den Boxen verbrachten, waren wir immer recht schnell fertig.
      Abschließend wurden die Boxen frisch eingestreut und ich füllte die Heunetze für die Nacht auf. Außerdem kontrollierte ich alle Tränken auf ihre Funktion und machte mich dann daran, schon einmal die Futterschüsseln für heute Abend vorzubereiten. Umso schneller ging es dann abends.
      Nachdem die Stallgasse gekehrt war und alles fertig war, brauchte ich doch erst einmal eine Pause und verzog mich zurück ins Wohnhaus. Bei den Temperaturen fror man dann doch schneller ein als sonst, besonders, wenn man dieses Klima drei Wochen lang nicht mehr gehabt hatte. Also wurde es Zeit, das wieder zu ändern.

      © Gwen // 5304 Zeichen
    • Mohikanerin
      Feiertage | 25. Dezember 2017

      Die Weihnachtsfeiertage gemeinsam mit der Familie zu verbringen gehörte mit zu den schönsten Dingen an Weihnachten. Nichtsdestotrotz gab es da noch den Stall und die Pferde. Da Ciaran bis Neujahr zu Hause blieb, war ich so lange alleine mit unseren Pferden. Stören tat mich das aber nicht. In dieser Zeit minimierte ich einfach die Trainingspläne und fokussierte mich auf das Wichtige.
      Hilfe im Stall bekam ich trotzdem, denn als ich mich heute Morgen warm einpackte, stand bereits Kathy an der Tür und wartete auf mich. Ich musste ein wenig schmunzeln, denn damals hatte sie sich nie um die Stallarbeit gerissen und war immer froh gewesen, dass wir das unter uns dreien aufgeteilt hatten und sie nur zwei Tage die Woche hatte machen müssen.
      Heute wirkte sie so, als wäre sie sogar ganz glücklich darüber, endlich mal wieder anpacken zu dürfen. Wir fütterten gemeinsam die Pferde und brachten sie dann nacheinander hinaus. Danach misteten wir die Boxen und richteten schon einmal das Futter und das Heu für heute Abend her. "Irgendwie habe ich das vermisst", meinte Kathy lachend, während sie das letzte Heunetz auffüllte und ich schon die Stallgasse kehrte.
      "Oh und besonders deine Neuen gefallen mir! Stolen Dance und Ohnegleichen. Ich kann nicht fassen, dass Ohnezahn einen Sohn bekommen hat!", meinte sie fröhlich. Wir brachten noch neue Heunetze hinaus auf die Weiden und verweilt ein wenig bei der Weide der Junghengste. Dort standen neben ihren beiden Lieblingen noch PFS' Disparo de Fiasco und Prismatic.
      Die Junghengste erwarteten uns schon und stürzten sich dann direkt auf das neue Heu. Bei den beiden Jungstuten Nuriya und Hollybrook's Arce ging das wesentlich gesitteter zu. Nächstes Jahr wollte ich die beiden dann in die große Stutenherde integrieren. Aber das würde noch etwas Zeit haben. Nun stand erst einmal unser jährlicher Familien-Weihnachtsausritt an!

      © Gwen // 1874 Zeichen
    • Mohikanerin
      Fohlen ABC | 26. Januar 2018

      Es war ein kalter und recht düsterer Wintermorgen. Leichte Nebelschwaden zogen über die verschneiten Wiesen und die Sonne wollte sich noch nicht so recht blicken lassen. Selbst als die Stallarbeit erledigt und alle Pferde versorgt waren, wirkte der Tag noch so dunkel wie in den frühen Stunden. Seufzend lehnte ich an der Stalltür und blickte gen Himmel. Solche Tage motivierten nicht unbedingt.
      Dabei stand heute mal wieder Zeit für die Fohlen auf den Plan. Zwei feste Tage in der Woche planten wir für unsere Jüngsten ein. Den Rest der Woche hatten sie Ruhe und durften Fohlen sein. Wie sich das Training an dem Tag jedoch gestaltete, war immer sehr flexibel. Meistens arbeiteten Ciaran und ich aber zusammen und so waren wir immer recht schnell mit den kleinen Vierbeinern durch.
      Heute begannen wir mit Nuriya und Hollybrook's Arce. Die beiden Stutfohlen waren schon etwas älter und beherrschten bereits relativ gut die Grundlagen des Fohlen ABCs. Hier und da wurden die Benimmregeln gerne mal ignoriert, aber im Großen und Ganzen waren beide sehr vorbildliche Schülerinnen. Wir holten die beiden Hübschen von der Weide und banden sie am Putzplatz an.
      Ciaran putzte Arce, während ich Nuriya machte. Die beiden hatten ganz schön viel Winterplüsch und wirkten so direkt noch viel größer. Nachdem beide geputzt waren, gingen wir eine Runde spazieren. Die Strecke fiel heute nicht so lang aus wie sonst, denn bei diesem diesigen Wetter wollten wir nicht zu lange unterwegs sein. Die beiden Stutfohlen benahmen sich aber einwandfrei und bekamen als Belohnung danach im Stall noch Möhren als Leckerlis, ehe es wieder auf die Weide ging.
      Als nächstes waren PFS' Disparo de Fiasco und Stolen Dance an der Reihe. Die beiden Hengstfohlen stammten aus guten Zuchten und waren noch nicht lange bei uns. Beide stammten erst vom letzten Jahr und dementsprechend steckten wir bei ihnen noch in der grundlegenden Erziehung. Gemeinsam gingen wir mit beiden in die Halle, wo wir in aller Ruhe die einfachen Dinge des Umgangs übten. Die beiden Fohlen sollten lernen, sich überall berühren zu lassen, die Hufe zu geben und sich ohne Probleme das Halfter auf- und abmachen zu lassen.
      Als wir das alles durchgegangen waren, hingen wir noch einfache Führübungen dran. Einfach nur das neben dem Menschen her laufen im Schritt und auch anhalten, wenn wir es taten. Das reichte für unsere Jüngsten dann aber auch schon. Es gab ein Leckerli für jeden und dann durften sie zurück auf die Weide. Ciaran brachte die beiden alleine weg und holte dann auch selber Ohnegleichen und Prismatic.
      Ich baute in der Zwischenzeit ein paar Spielereien in der Halle auf: Slalom, Tonnen, eine Plane und unseren Gymnastikball kramte ich auch hervor. Für unsere älteren Hengstfohlen hieß es heute nämlich Schrecktraining. Die beiden Jungs waren relativ selbstbewusst und neugierig, was sicherlich auch ihrem Alter geschuldet war. Also hieß es Abwechslung.
      Gemeinsam lernten wir zu Beginn alles erst einmal kennen und sie durften in Ruhe schauen und schnuppern. Dann ging es durch den Slalom oder um die Tonnen und so konnte man direkt das richtige Führen noch etwas einbauen und üben. Besonders spannend war immer die Plane, das darüber laufen oder auch, dass man die Plane über die Fohlen legen konnte.
      Nach anfänglicher Skepsis funktionierte das sowohl bei Ohnegleichen als auch bei Prismatic. Danach spielten wir noch mit dem Gymnastikball, worauf beide sichtlich Lust hatten. Nach einer abschließenden und gelungenen Übung lobten wir beide ausgiebig und ließen sie noch ein wenig frei durch die Halle laufen. Pria warf sich direkt hin und wälzte sich erst einmal ausgiebig, während Ohnegleichen noch einmal die Plane begutachtete.
      Danach sammelten wir beide auf Zuruf wieder ein und brachten sie zurück auf die Weide zu den anderen Hengstfohlen. Dafür, dass der Morgen so düster begonnen hatte, hatte das Training mit unseren Jüngsten dann doch echt Spaß gemacht. Es war immer schön den Pferden beim Wachsen zuzuschauen und sie direkt selbst formen zu können. Gerade die Forests waren wichtig für unsere Zucht und ich war schon gespannt auf die nächste Generation, auch wenn das wohl noch etwas warten würde.

      © Gwen // 4170 Zeichen
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  • Album:
    stall.
    Hochgeladen von:
    Mohikanerin
    Datum:
    15 Jan. 2023
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  • Fiasco ist 4 Jahre alt.

    Aktueller Standort: Lindö Dalen Stuteri, Lindö [SWE]
    Unterbringung: Hengstpaddock


    –––––––––––––– s t a m t a v l a

    Aus: Feline [Criollo]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt


    Von: Drømmer Om Død [Criollo]
    VMM: Unbekannt ––––– VM: Ink and Feathers ––––– VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt ––––– VV: Slush ––––– VVV: Unbekannt



    –––––––––––––– h ä s t u p p g i f t e r

    Zuchtname: PFS' Disparo de Fiasco
    Rufname: Fiasco, Pitbull
    Farbe: Rappe (Schimmel)
    [Ee aa Gg nSpl]
    Geschlecht: Hengst
    Geburtsdatum: x 2017
    Rasse: Criollo [x]
    Stockmaß: 153 cm

    Charakter:
    PFS' Disparo de Fiasco ist ein aufgeweckter, selbstbewusster Hengst, welcher sich trotz seines kompakten
    Auftretens durchaus in Szene zu setzen weiß. Er wirkt nervenstark und unerschütterlich, so dass aus ihm
    ein solides Verlasspferd werden könnte. Von seinen Eltern erbte er neben der Trittsicherheit eine gute
    Grundausdauer. Gleichzeitig bringt er gute Bewegungen und Wendigkeit mit sich, so dass er auch auf dem
    ein oder anderen Turnier punkten wird.


    –––––––––––––– t ä v l i n g s r e s u l t a t

    [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG]

    Dressur E (M) [?] – Western E [?] – Distanz E [?]

    Mai 2023 Kurze Ziele, Dressur L zu M
    Juli 2023 50-Kilometer Berg und Tal, Distanz E zu A

    Ebene: National

    x 2022
    x. Platz, x
    Art der Einheit, x x zu x


    –––––––––––––– a v e l

    [​IMG]

    Gekört durch x im x 20x.

    Zugelassen für: Criollo; Barock-Reitpferd
    Bedingung: -
    DMRT3: - [dreigänger]
    Leihgebür: Nicht gekört / Preis [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 0,00
    Gesamt: 0,00

    Gangpferd: 0,00


    –––––––––––––– a v k o m m e r

    x hat 0 Nachkommen.
    • 20xx Name (aus/von: Name)


    –––––––––––––– h ä l s a

    Gesamteindruck: gesund, im Training
    Krankheiten: keine
    Beschlag: Barhufer


    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Eigentümer: Name [100%]
    Pfleger: -
    Trainer: -
    Fahrer: -
    Züchter: Pineforest Stable, Ort [Land], Occulta
    VKR / Ersteller: Occulta (Verfallen)

    Punkte: 6

    Abstammung [4] – Trainingsberichte [2] – Schleifen [0] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [0]

    Spind – HintergrundFohlen

    PFS' Disparo de Fiasco existiert seit dem 29. April 2017.
    Er wurde Großgemalt am 30. Dezember 2021.