1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies. Weitere Informationen
Gwen

Panino

Knabstrupper ♂

Tags:
Panino
Gwen, 30 Juni 2018
Rhapsody, Rinnaja und Zaii gefällt das.
    • Gwen
      Trainingsbericht 14.05.2014 - Springen E auf A
      © Galadriel

      Heute brachte Jackie ihren Knabstrupper Hengst Panino zu mir. ich wollte ihn für sie in Springen weiter Ausbilden und dafür muss er 6 Wochen bei mir bleiben. Ich sagte ihr, dass ich sie anrufen werden wenn sie ihren Hengst wieder abholen kann und dann fuhr sie weg, nachdem sie sich von Panino verabschiedet hatte. Nachdem Panino sich am nächsten Tag etwas beruhigt hatte und sich mit seinen neuen Stallkollegen angefreundet hatte holte ich ihn aus den Stall und machte ihn für die erste Springstunde fertig. Ich kratzte sorgfältig die Hufe aus und putzte den Hengst über und dann noch Mähne kämmen und dann Sattel und Trense drauf und dann ging es los. Auf dem Platz angekommen stieg ich auf den Knabstrupper und ich ritt ihn erst mal locker Schritt , Trab und Galopp. Nach der Lösungsphase ritt ich erst einmal ein kleines Kreuz an und das sprang er erst etwas unsicher. Bei dem zweiten Mal sprang er schon etwas sicherer und ich ließ mir ein kleinen Steilsprung aufbauen. Ich merkte schon das er ziemlich eigenwillig ist und man ihn manchmal überzeugen muss, dass er Springen soll aber ich machte meine Beine einfach noch mehr zu und dann war das kein Problem für uns. Nun einmal ein kleinen Oxer und den sprang er relativ gut aber auch noch etwas unsicher was aber in nächster Zeit besser werden würde. Für den ersten Tag reichten die paar Sprünge und ich nahm mir für den nächsten Tag erst mal einen kleinen Parcours vor. Am nächsten Tag war draußen wieder bestes Wetter und ich war schon ganz gespannt, ob der Hengst heute gut durch den Parcours springen wird. Nun machte ich ihn also wieder für eine kleine Übungsstunde fertig. Jetzt stieg ich wieder auf dem Reitplatz auf und ich machte ihn erst mal mit kleinen Bodenricks locker und dann konnte ich anfangen mir einen kleinen Steilsrung den er schon besser überwand wie am Vortag. Nachdem er Steil und Oxer gut überwunden hatte ritt ich den Parcours. die ersten drei Sprünge waren kein Problem , bei vier musste ich etwas Bein geben, da hier ein Wasser stand und er das Wasser wohl gruselig fand aber er sprang ihn dann doch und ich ritt weiter. Sprung sechs und sieben waren dann wieder kein Problem. Nun ritt ich ihn drei Wochen erst mal Dressurmäßig und sprang ihn immer wieder E Parcoure bis er alle Sprünge gut anzog aber sich dabei noch kontrollieren ließ. Nun in Woche vier fing ich an , die Stangen höher einlegen zu lassen und erhöhte so das Leistungsniveau. Erst etwas unsicher Sprang er über die Sprünge und ich machte ihn Mut in dem ich ihn nach jedem Sprung lobte. Am Anfang fand er öfters die Distanz nicht und er Wurf hier und da eine Stange ab aber ich lobte ihn trotzdem und nachdem er zum Schluss nochmal Fehlerfrei war es für diesen Tag gut und ich konnte ihn in den Stall bringen. In Woche 5 trainierte ich ihn nun für ein Turnier das eine Woche später zum Abschluss der Ausbildung von mir geritten wird. Er wurde immer sicherer am Sprung und er freute sich schon immer wen Springen angesagt war. Wasser war auch kein Problem mehr, dieser Sprung war mittlerweile eine seiner besten Sprünge die er machte und ich freute mich nun schon auf das Turnier. In Woche 6 war es dann so weit und ich konnte ihn auf einem Turnier der Klasse A vorstellen. Etwas nervös ritt ich in den Parcours rein und ich verließ mich auf Panino der sehr zuverlässig ist und ich hatte mir zu vieler Sorgen gemacht. Der Hengst sprang souverän über alle Sprünge und gab sich sehr viel Mühe keinen Fehler zu machen. Am Ende gab es die Note 6,8 und er war nun zwar knapp für die Leistungsklasse A zugelassen und ich konnte Jackie anrufen, dass sie ihren Panino wieder abholen kann.
    • Gwen
      Trainingsbericht 20. Mai 2016 - Dressur E auf A
      © Friese

      „ Hallo Amy“ meinte ich mit schon fast zu hoher Stimme. Wir fielen einander mittlerweile schon um den Hals. Auch während der Zeit in der ich nicht auf dem Hof gewesen war, hatten wir täglich Kontakt gehabt. Sie hatte mir dabei nicht nur von den Fortschritten der Pferden geschrieben sondern auch persönliche Sachen. „ Ich freu mich so dich endlich kennenzulernen! Ich hab ja schon so viel von dir gehört!“ quietschte Amy Simon entgegen. Dieser sah mich kurz böse an und scherzte dann „ Ich hoffe doch, nur gutes!“ Amy nickte eifrig und bat uns dann mit rein zu kommen. Simon brachte unsere Koffer auf das angewiesene Zimmer und kam dann wieder zu uns. Wir gingen zu dritt in das Büro und sprachen dann über das Training mit dem Knabstrupper Panino. „ Ich wollte Simon die Lektionen reiten wollen, da es ja nur um eine kleine Erhöhung geht und der Hengst jetzt nicht die schwersten Aufgaben ausführen muss“ meinte ich und Amy war voll auf begeistert. Wir erstellten die Pläne für die nächsten Tage. Dann gingen wir in den Stall und sahen uns den Hengst erst mal genauer an. Seinen Leistungsstand würde ich morgen prüfen. Wir gingen zusammen wieder nach drinnen und aßen dann noch mit den anderen zu Abend. Danach gingen Simon und ich auf unser Zimmer und machten uns fertig für die Nacht.

      Natürlich war mein Freund wieder mal vor mir wach und war schon wieder hochmotiviert. Im Gegensatz zu ihm wollte ich eigentlich einfach nur liegen bleiben, weil ich heute mal zur Ausnahme ein Jet Lag hatte. Er sagte mir, dass er das Pferd gleich fertig machen und warm reiten würde. Ich sollte dann in einer halben Stunde einfach in die Halle kommen. Ich blieb also noch kurz liegen und stand dann auf. Noch immer müde stapfte ich in die Halle und sah Simon beim Warmreiten zu. Nachdem er damit fertig war, ging ich von der Tribüne nach unten in die Halle. „ Trab ihn jetzt mal bitte eine Runde auf dem Zirkel“ wies ich ihn an. Er sah mich kurz verdutzt an. „ Ich dachte du reitest?“ sagte er und ich schüttelte nur kurz den Kopf. Simon trabte den Hengst an und lobte ihn dann. Wir gingen die ganzen E-Lektionen durch, welche bei dem Hengst schon tief verankert waren. Dann wies ich ihn an, durch die Länge der Bahn zu wechseln. Der Hengst machte dies auch lieb und folgte Simons Anweisungen. „ Das reicht für heute. Reit ihn ab und bring ihn in den Stall. Ich bin bei Amy im Büro“ meinte ich und ging dann aus der Halle.

      Am nächsten Tag stieg ich auf den Rücken und ritt dann den Hengst die ersten Aufgaben der A-Dressur. Als erstes wieder den Wechsel durch die Bahn und dann die Volte. Der Hengst schnaubte dabei brav ab und ich merkte, dass er noch weiter trainieren wollte. Deshalb übte ich noch die Übergänge zwischen Schritt und Galopp, welche er relativ gut machte und versuchte dann das Zügel aus der Hand kauen lassen. Auch dies machte er sofort und wir schlossen das Training ab. Ich klopfte ihm lange den Hals und brachte ihn dann in den Stall.

      Unser Training in den nächsten Tagen bestand aus Viereck verkleiner und vergrößern, Rückwerts richten, Kehrtwendungen und so weiter. Der Hengst machte dies außerordentlich gut mit und so konnten wir das Training nach kurzer Zeit soweit eigentlich abschließen. Für die weitere Einübung blieb Simon noch ein paar Tage auf dem Gestüt. Er würde auch den letzten Ritt mit Amy machen. Ich hingegen verabschiedete mich und flog weiter zu Verena nach Kanada. Bei ihr dürfte ich ab morgen dann auch ein Pferd trainieren und ich war wirklich froh, dass mich immer wieder Leute um meine Hilfe baten und mir ihre Pferde anvertrauten.

      Aus Simons Sicht:

      Elena war vor ein paar Tagen bereits abgereist und ich hatte noch anstrengende, aber auch wirklich schöne Stunden hier gehabt. Nun ging es an den letzten Ritt. Elena hatte mir erklärt, dass sie immer die Besitzer dann noch eine Runde reiten ließ und ihnen alles erklärte. Dies machten wir genauso und Amy war sichtbar dankbar über unsere Arbeit. Ihr Fahrer brachte mich an diesem Tag noch zum Flughafen und ich flog zurück auf unseren Hof. Dort stand für mich ein Training mit Zasa’s Pferden an.
    • Gwen
      Trainingsbericht 20 September 2016 - Dressur A auf L
      © Samantha

      Eine Woche nachdem ich bei Annabell gewesen war, machte ich mich auf den Weg nach Kanada zur Heartlandfarm, um Ashley Stanton und den Knabstrupper Panino besuchen zu gehen. Ich sollte ihn in der Dressur von Klasse E auf Klasse A trainieren. Am Hof angekommen, traf ich als erstes auf Ashley, die mich erstmal meine Sachen auspacken ließ, bevor wir uns im Stall trafen. Dort stellte sie mir den Hengst vor. Er roch kurz an meiner Hand, interessierte sich dann aber mehr für Ashley, die mir erklärte, dass er sehr personenbezogen sei, beim Reiten deshalb auch eher mal bei fremden Reitern testete, was er alles machen konnte. Das war für die Ausbildung zwar nicht unbedingt förderlich, aber da er immer kontrollierbar war, wie sie mir versicherte, würden wir das schon hinbekommen. Falls es doch zu einem Problem werden sollte, würde ich versuchen mit Ashley als Reiterin den Hengst auszubilden. Nachdem wir Panino angebunden hatten, putzten wir ihn erst einmal ausgiebig, was ihm zu gefallen schien. Ich sattelte und trenste ihn und auch das war wohl kein Problem, auch wenn er beim Trensen versuchte den Mund einfach nicht aufzumachen. Ich ließ mir von Ashley noch eine Longe und eine Longierpeitsche geben und dann gingen wir mit dem Knabstrupper in die Halle, wo ich ihn longierte, um mir ein Bild über seine Gänge machen zu können. Er war wirklich fixiert auf Ashley, sodass ich sie bat beim Training vorerst nicht zuzuschauen, bis wir uns einigermaßen aneinander gewöhnt hatten. Schließlich brachten wir Panino zurück in den Stall und besprachen dann noch mein weiteres Vorgehen beim Abendessen, bevor ich auch schon zu Bett ging. Die nächsten Tage verbrachte ich damit mich mit Panino vertraut zu machen und den ein oder anderen Kampf auszufechten. Er war wahnsinnig talentiert, aber auch sehr eigensinnig, sodass wir zwar miteinander auskamen, aber an richtiges Training noch nicht zu denken war. Anderthalb Wochen ritt ich ihn jeden Tag, ging mit ihm zwischendurch auch ins Gelände, um Abwechslung rein zu bringen und merkte schließlich, dass er mich als Reiterin soweit akzeptiert hatte, dass wir wirklich anfangen konnten. Bei ihm wollte ich mich zuerst den neuen Lektionen zuwenden, bevor ich mit den neuen Tempi weitermachen wollte. Als erstes konzentrierte ich mich also auf Viereck verkleinern und vergrößern. Er nahm meine Schenkel gut an, sodass ich mit gutem Gefühl an die Sache heranging. Erst einmal ließ ich ihn immer nur ein paar Schritte vorwärts-seitwärts machen und lobte ihn anschließend ausgiebig. Das machten wir noch zwei weitere Tage und von Tag zu Tag wurden es ein paar Schritte mehr, bis er verstanden hatte, wie er auf meinen Schenkeldruck zu reagieren hatte. Dann erst begann ich damit wirklich Viereck verkleinern und vergrößern zu reiten. Es klappte nicht auf Anhieb, aber das hatte ich auch nicht erwartet, aber für jeden Ansatz wurde er gelobt und nachdem wir noch einige Tage geübt hatten, sah das ganze schon um Längen besser aus. Obwohl er schon verstanden hatte, was er sollte, baute ich diese Übung immer wieder mit ein, damit sie sich festigte und er immer wieder daran erinnert wurde. Währenddessen machte ich mich an das Rückwärtsrichten und die Kehrtwendung auf der Vorderhand. Beides fiel ihm nicht so einfach, sodass ich mir viel Zeit nahm und immer wieder Pausen einlegte, in denen ich ihn einfach entspannen ließ. Zwischen den Trainingseinheiten ging ich mit ihm Spazieren, machte Ausritte oder gönnte ihm auch mal ein oder zwei Tage Pause. Ab und zu versuchte er noch mich zu testen und es gab auch Tage, da wollte er partout nicht wirklich mitarbeiten. An solchen Tagen ließ ich das Training sausen und ging ins Gelände oder nutzte den Springplatz, um ihm etwas Abwechslung zu bieten. Von Tag zu Tag klappte es aber besser mit uns und ich hatte das Gefühl, dass er mich mittlerweile einigermaßen akzeptierte. Niemals so, wie er das mit Ashley machte, die zwischenzeitlich immer wieder zusah, aber wenigstens so, dass wir gut trainieren konnten. Am schwierigsten waren für den Hengst die Übergänge vom Galopp in den Schritt. Andersherum hatte er kaum Probleme, aber daran hatten wir wirklich zu knabbern. Entweder er parierte zum Trab durch oder er hielt an. Es dauerte mehrere Wochen, bis er zum ersten Mal im Schritt weiterging. Überschwänglich lobte ich ihn und beendete das Training sofort, um ihn mit einem positiven Gefühl aus dem Training zu entlassen. In den nächsten Tagen verstand er immer besser, was er tun sollte und schließlich konnten wir uns den Tempounterschieden zuwenden. Bei diesen hatte er kaum Probleme, ließ sich gut aus der Versammlung heraus in den Mitteltrab und den Mittelgalopp bringen und machte wirklich gut mit. Trotzdem blieb ich noch zwei weitere Wochen, um das Gelernte zu festigen und ihm die Möglichkeit zu geben sich noch etwas zu verbessern. Am letzten Tag des Trainings durfte Ashley den Hengst reiten und man merkte sofort den Unterschied. Er wollte ihr gefallen und reagierte auf die feinste Hilfe. Sie strahlte förmlich, nachdem sie abgestiegen war und bedankte sich bei mir. Ich lächelte und sagte dann:"Das habt ihr beiden ganz alleine geschafft. Ich habe ihm nur das Werkzeug gegeben, aber du hast ihm den Tanz gegeben." Die beiden waren ein tolles Paar und ich zweifelte nicht daran, dass er sich gut unter ihr machen würde. Ich gab ihr zum Abschied noch ein paar Tipps, wie sie in den kommenden Wochen mit ihm weiterarbeiten sollte und woran sie noch feilen mussten und machte mich dann wieder auf den Nachhauseweg. Dort angekommen wurde ich erst einmal von Alan begrüßt, bevor ich todmüde ins Bett fiel. Wieder einmal hatte ich einen Auftrag zur Zufriedenheit meiner Kundin abgeschlossen.
    • Gwen
      Trainingsbericht 12. Oktober 2016 - Dressur L auf M
      © Friese

      Heute ging es ein weiteres Mal zu Amy. Ich hatte Simon gleich mitgenommen, da es sich um eine ganze Menge Pferde handelte, welche ich nicht auf einmal alle trainieren konnte. Er hatte auf meine Frage hin natürlich zugestimmt und so saßen wir nun auch schon im Flieger. Joyce und der Rest des Teams würden die nächsten Tage dafür sorgen, dass es unseren eigenen Pferden trotzdem gut ging. Am Terminal des Flughafens suchte ich nach dem mir bereits bekannten, jungen Mann, welcher schon so oft mein Taxi spielen musste. Ich entdeckte ihn dann auch relativ schnell und so konnte die Reise weiter gehen. Bei den Koffern hatten mir die beiden Männer geholfen, da ich wahrscheinlich einfach mal wieder viel zu viel dabei hatte. Doch bei 13 Pferden war mir klar gewesen, dass wahrscheinlich nicht nur ein paar Handschuhe hier ihren Tod finden würden. Simon und ich hatten die Pferde bereits unter uns aufgeteilt. Ich wollte die Erhöhungen übernehmen bei denen es sich nicht nur um ein E auf A handelte. Des Weiteren wollte ich das Fohlen ABC mit zwei von Amys Fohlen üben. Am Hof angekommen begrüßte ich als allererstes meine mittlerweile gute Freundin Amy. Durch meine vielen Besuche und die Tatsache, dass ich eigentlich nur noch zwischen unserem eigenen Hof und ihrem hin und her pendelte, war mehr aus unserem anfänglichen Kunden-Trainerverhältnis geworden. Ich war sehr froh darüber, denn ich wusste, dass sie mir bei Problemen auch unter die Arme greifen würde. „ Ein paar der Trainingspferde kennst du ja bereits“ meinte sie zu mir und ich nickte. Mir war jeder Name auf der Liste grob bekannt vorgekommen durch meine vielen Besuche, aber zu manchen Pferde hatte ich auch einfach noch ein Bild gehabt. Simon verstaute die Koffer im Zimmer und kam dann wieder zu mir und Amy. Sie war gerade dabei mir die beiden Fohlen zu zeigen und alles über sie zu erklären. Gerade bei ihnen war mir wichtig wie viel Amy bereits mit ihnen gearbeitet hatte, da ich darauf aufbauen müsste und mich gegebenenfalls anders verhalten müsste. „ Das erste Probereiten beziehungsweise mit den uns bekannten Pferden trainieren würde ich gerne auf morgen verschieben“ meinte ich und Amy nickte zustimmend. Leider hatten wir erst einen relativ späten Flug bekommen und so war es mittlerweile abends. Ein Flug über Nacht beziehungsweise einer mit Ankunft am Morgen war nicht mehr buchbar gewesen. Doch der halbe Tag würde einfach angehängt und somit war das auch kein sonderliches Problem. Sie nickte und meinte, dass wir wenigstens noch eine Kleinigkeit essen sollten. Dies taten wir auch noch kurz und gingen dann auch endlich schlafen.


      Am nächsten Morgen war ich vor Simon wach. Ich ließ ihn noch ein bisschen schlafen und machte mein erstes Trainingspferd, Réjka, fertig. Nachdem ich kurz auf die Uhr geschaut hatte, entschied ich mich Simon noch Heros fertig zu machen. Als ich die gerade beendet hatte, stand er schon vor mir. „ Danke. Aber warum hast du mich denn nicht geweckt?“ sagte er freundlich zu mir und küsste mich dann kurz. Ich zuckte nur mit den Schultern doch eigentlich wusste ich genau, dass er den Schlaf dringend gebraucht hatte. Gemeinsam gingen wir nach draußen. Auf der einen Seite des Platzes bauten wir dann die Hindernisse auf E-Höhe auf, auf der anderen Seite auf der Höhe zwischen E und A. Danach holten wir unsere Pferde und ich ging auf den normalen Sandplatz. Wir ritten beide warm und begannen dann mit dem abfragen des Standes der letzten Stufen. Immer wieder sah ich prüfend zu Simon. Bei ihm schien es sehr gut mit Heros zu laufen. Der Hengst folgte seinen Hilfen brav und somit war er für ihn ein sehr guter Trainingspartner. Auf sein Feedback würde ich mich freuen. Dann übte ich bereits eine der leichteten und sich nicht zu arg von den Aufgaben der M-Dressur unterscheidenden Sachen, welche aber noch zur L-Dressur zählten. Simon hatte auf die andere Seite mit dem Zwischenparcours gewechselt. Ich konzentrierte mich wieder auf die Arbeit mit der Stute und klopfte am Ende der Arbeit ihren Hals. Simon tat es mir gleich und ritt den Hengst unter sich ab. Wir stiegen zeitgleich ab und gingen dann wieder in den Stall. Während wir die Pferde absattelten und nochmal überputzten unterhielten wir uns über das Training. Als nächstes holte er sich Double Diamonds aus der Box und putzte sie dann. Ich holte mir im Gengenzug As War Fades und putzte den Hengst. Sein Fell glänzte danach sehr schön und Simon und ich holten zusammen das Sattelzeug. Sein Weg führte wieder auf den Reitplatz meine jedoch ins Gelände. Ich kannte mich hier selber schon sehr gut aus und so musste Amy nicht extra nochmal mitgehen. Ich würde mit dem Hengst auch alleine klar kommen und als wir an unserer heutigen Trainingsstrecke ankamen war er auch schon warm. Simon würde Double Diamonds springen und sich hierbei einen kleinen Überblick verschaffen. Sonst hatte bisher immer nur ich mit Amys ganzen Pferden gearbeitet. Ich wollte mir einen Überblick machen wie ausdauernd der Hengst unter mir wirklich war. Laut Amy lief er schon auf einem M-Niveau. Ich markierte unseren Start in meinem Handy und schaute wie weit wir reiten mussten in die eine Richtung und wieder zurück für ein L-Niveau. Ich klopfte seinen Hals hierbei immer wieder und ging dann die genau vorgeschriebene Strecke. An dem Punkt, welchen mir mein Handy sagte drehte ich wieder um und ritt zurück zum Hof. Simon hatte sich bereits ein neues Pferd geholt und wie ich später erfahren sollte, waren er und Diamonds sehr gut klargekommen. Das neue Pferd, welches er bereits fertig zum Platz führte war Bjatur. Hier hieß es auch die Grundlagen der A-Dressur zu trainieren. Der genau richtige Job für Simon. Ich brachte War wieder nach drinnen und sah Simon dann kurz zu. Er machte seine Aufgabe wirklich gut und ich war froh, dass er dabei war und mir unter die Arme griff. Ich selbst hätte zwei Mal kommen müssen oder länger bleiben müssen. So konnte ich danach weiter zu anderen Kunden oder mich mal um das Training meiner eigenen Pferde kümmern. Ich holte mir als nächstes Panino. Mit ihm hatte ich bereits gearbeitet und so musste ich ihn nicht erst noch „probereiten“ sondern konnte gleich wieder loslegen. Ich war darüber sehr froh, denn es standen noch mehr Pferde an, welche ich noch nicht kannte und auf die ich mich erst wieder einstellen musste. Ich holte ihn also aus der Box und putze ihn dann. Sanft klopfte ich seinen Hals und ging dann sowohl Sattel als auch Trense holen. Mit ihm sollte ich eine Runde an der Dressur arbeiten. Dies dürfte kein großes Problem darstellen. Auf dem Platz war Simon bereits dabei mit Bjatur zu arbeiten. Ich klopfte sanft den Hals des Pferdes neben mir und stieg dann auf seinen Rücken. Ich ritt ihn warm und übte dann mit ihm da weiter wo ich letztens stehengeblieben war. Ich klopfte sanft seinen Hals während den Übungen und sah dann kurz zu Simon. Dieser ritt Bjatur bereits ab und stieg dann von seinem Rücken. Während ich Panino bereits abritt, kam Simon wieder. Er hatte sich ein neues Pferd geholt und fragte mich, wie ich es mit Panino gelaufen war. Ich erklärte ihm, dass der Hengst sehr gut mitgemacht hatte und ich morgen das Training ein bisschen steigern würde. Der Hengst hatte sehr gut auf die Hilfen reagiert und ich klopfte deshalb seinen Hals sehr ausgiebig. Simon hatte sich Acacia geholt und ritt diese nun warm. Auch er wollte ein bisschen mit ihr in der Dressur arbeiten. Er nahm den Zügel ein bisschen kürzer und ritt sie dann los. Die Stute schnaubte kurz ab und er trabte sie dann an. Er ritt ein paar Aufgaben der E-Dressur und ich stieg von meinem Pferd. Ich brachte Panino in den Stall und holte mir ein neues Pferd aus dem Stall. Ich holte Prince of the halfmoon und putze ihn dann. Der Hengst schnaubte kurz ab und ich holte seinen Sattel und seine Trense. Ich platzierte beides auf ihm und führte ihn dann zum Platz. Dort stieg ich auf seinen Rücken und ritt ihn neben Simon warm. Dieser ritt seine Stute bereits wieder ab. Ich schaute auf die Uhr, welche ich um mein Handgelenk trug. Er hatte jetzt gut eine halbe Stunde mit ihr trainiert, also genau die richtige Zeitspanne. Nachdem Prince warm war, begann ich mit ihm ordentlich zu arbeiten. Ich ging alle Gangarten, Bahnfiguren und weiteren Aufgaben der A-Dressur durch. Diese saß bei dem Hengst einwandfrei und das Training machte sehr viel Spaß. Simon kam in der Zwischenzeit wieder mit einem weiteren seiner Trainingspferde. Dieses Mal handelte es sich um Lakritz. Der Tag war mittlerweile schon sehr gut vorangeschritten und wir mussten uns nun wirklich beeilen. Ich hatte nur noch meine beiden Fohlen mit denen ich üben musste und Simon nach Lakritz nur noch zwei Pferde zum Springen. Ich lobte Prince und stieg dann von seinem Rücken. Ich führte ihn zurück zum Stall und brachte ihn dann in seine Box. Er bekam noch etwas zu Fressen und durfte dann in Ruhe dieses genießen. Dann holte ich Valentines Cilion aus der Box. Amy hatte ihn mir ja vorhin bereits vorgestellt und schon erzählt, dass ihre Fohlen noch sehr unbeholfen waren. Als erstes schnappte ich mir sein Halfter und zog es ihm über den Kopf. Dieses klappte sehr gut du so verschloss ich es. Kurz beäugte er mich sehr misstrauisch doch im Großen und Ganzen machte er seine Aufgabe sehr gut. Ich öffnete es wieder und zog es von seinem Kopf. Dann lobte ich ihn. Er sollte wissen, dass das Halfter keine Strafe oder etwas Böses war. Ich zog es ihm ein weiteres Mal auf und verschloss es direkt. Dieses Mal ließ ich es ein bisschen länger auf seinem Kopf und er schüttelte diese wiederwillig. Dennoch wurde er nicht sonderlich unruhig sondern ließ alles über sich ergehen. Amy hatte hier scheinbar doch schon gute Arbeit geleistet. Ich lobte ihn und er bekam ein Stück Karotte, dann zog ich ihm sein Halfter ab und beendete das heutige Training. Simon war in der Zwischenzeit bereits wieder mit Lakritz in den Stall gekommen. Er erzählte mir, dass der Hengst beim Training manchmal ganz schön frech gewesen war und er sich sehr anstrengen müsste, aber es trotzdem Spaß gemacht hatte und er der Meinung war, dass der Hengst ein sehr solides Niveau hatte, wenn man wusste wie man ihn reiten musste. Ich nickte nur kurz zustimmend und holte mir dann noch Informationen über die Lektionen ein, welche er gefragt hatte. Er hatte alles genau richtig gemacht. Nicht zu viel gefordert, aber auch nicht zu wenig. Passend für die erste Einschätzung. Bei ihm standen noch zwei Pferde auf dem Plan, von denen ich ihm heute wahrscheinlich noch eines abnehmen würde, da ich nur noch mit einem der Fohlen arbeiten musste und dies heute noch nicht sehr zeitintensiv war. Gemeinsam gingen wir also zu I See You und Wikotikabesa. Beide sollten im Springen trainiert werden und so konnte einer von uns, also ich, die Pferde herrichten und der andere, in dem Fall Simon, den Parcours gleich aufbauen. Ich putzte die beiden also bis sie glänzten und Simon wieder da war. Dann holten wir das Sattelzeug und verschnallten alles. Ich holte noch unsere Helme, man sollte fremde Pferde ja eigentlich eh nie ohne reiten, aber gerade beim Springen war es uns zu gefährlich ohne. Wir führten die Pferde zum Platz und ritten dann gemeinsam warm. Simon hatte das Licht schon angeschaltet, da es langsam dämmerte. Ich klopfte Wikotikabesas Hals. Dann trabte ich ein paar Runden und sah immer wieder zu Simon. Er und I See You schienen gut zu harmonieren und wir konnten bald mit dem abfragen des Standes anfangen. Beide eigentlichen Westernpferde machten brav mit und so dauerte es nicht lange bis wir uns beide unsere Notizen machen konnten. Ich hörte vor Simon auf und ritt die Stute ab. Ich brachte sie in ihre Box und klopfte dann nochmal ihren Hals. Sie bekam ihr Fressen und ich räumte ihre Sachen auf. Als nächstes ging ich zu Burnin‘ Castielund machte mit ihm genau das gleiche Prozedere wie mit Cilion. Ich lobte auch ihn immer wieder während ich ihm das Halfter über den Kopf zog und verschnallte. Ich klopfte seinen Hals während ich das Halfter öffnete und von seinem Kopf nahm. Der junge Hengst hatte genauso wie Cilion vor ihm mitgemacht und ich war sehr stolz auf die Fohlen. Simon hatte in der Zwischenzeit die komplette Sattelkammer gekehrt und alle Sachen aufgeräumt. Gemeinsam gingen wir nach drinnen und aßen mit den anderen vom Hof zu Abend.

      Die nächsten Tage waren mit Training bis obenhin vollgepackt und wir hatten nicht wirklich eine freie Minute gehabt. Doch am Ende hatten alle Pferde das geforderte Niveau erreicht und die Fohlen konnten halbwegs Hufe geben und ließen sich schon sehr gut führen. Das weitere Training würde Amy übernehmen, da diese Aufgabe hier noch länger dauern würde und sie schließlich dann auch bei Amy brav sein sollten. Das Vorreiten der Pferde teilten wir auf mehrere Tage auf und so ritt Simon an den Tagen, an denen ich die Pferde vorritt nochmal alle Lektionen. Ich ritt meine Trainingspferde auch nochmal während er sie vorritt und nach der abgemachten Zeit hatten wir alle Pferde vorgeritten und konnten alle Zertifikate ausstellen. Amy schien sehr zufrieden mit unserer Arbeit und bedankte sich, dass wir diesen großen Auftrag übernommen hatten. Ich sagte ihr, dass es doch klar war und mir die Arbeit auf ihrem Hof immer sehr viel Spaß machte und ich nie überlegen musste, ob ich zusagte oder nicht.

      Am nächsten Tag würden wir von Tyler zurück zum Flughafen gefahren und verabschiedeten uns dort von ihm. Nun ging es wieder zurück auf unseren eigenen Hof und das Training mit unseren eigenen Pferden würde weitergehen. Wir checkten ein und schon saßen wir im Flieger auf dem Weg heim. Zuhause druckte ich den Auftrag nochmal aus und die Zertifikate und fügte sie zu Amy’s bereits schon gut gefüllten Ordner hinzu. Ich schob den Ordner wieder ins Regal und ging dann zu Simon, welcher in unserem Zimmer die Koffer bereits auspackte. Ich schrieb Amy noch, dass wir gut angekommen waren, dass sie sich keine Sorgen machen musste und sie bedankte sich nochmal, dass wir immer so schnell kommen konnten und ihre Pferde trainieren konnten.
    • Gwen
      Pflegebericht 30.06.2018 - Ankunft

      Folgt
    • Gwen
      Pflegebericht 31.07.2018 - Sommerzeit

      Aktuell war es sogar bei uns in Kanada recht warm und der Juli machte seinem Ruf alle Ehre, der heißeste Monat im Jahr zu sein. Dementsprechend schoben wir das Training meist auf die frühen Morgen- und die späten Abendstunden, um so die Pferde und auch uns zu schonen.
      Schon seit Juni waren die Gesuche für Auszubildende und Praktikanten online. Es flogen auch bereits Bewerbungen ein, doch weder Ciaran, noch ich, hatten aktuell die Zeit gefunden, uns die Bewerbungen in Ruhe anzuschauen und Potenzielle einzuladen.
      Wir hatten uns darauf geeinigt, Anfang August die Zusagen zum Vorreiten zu verschicken und noch in diesem Monat jemand passenden zu finden. Und tatsächlich war geplant, dass wir uns heute Abend zusammensetzen würden, um einige Bewerbungen anzuschauen.
      Ciaran war jedoch für heute ausgeflogen, denn für ihn war es mit Sinfonie und Ceredwen aufs Turnier. Meine beiden Schützlinge hatten heute frei bekommen. Dabei war Pinero aktuell ganz gut dabei aufzuholen, was die Turniererfolge betraf. Panino hingegen hatte heute frei, nachdem er sich gestern auf seinem ersten Turnier wirklich mehr als gut geschlagen hatte.
      Es war ein Synchronspringen gewesen und an der Seite von Zais routinierter Stute Lakim hatte er eine wirklich gute Figur abgegeben. Da er aber noch nicht lange bei uns war und erst recht noch nicht lange im Turniersport, wollten wir mit ihm schonend anfangen. So hatte er heute frei und würde morgen nur locker bewegt werden, ehe es dann wieder mit dem Training losgehen würde.
      Darum kamen heute Ensnare the Sun und Smoke Cream nicht herum. Ich hatte beide Stuten von der Weide geholt und bereits geputzt und Sun gesattelt. Smoke Cream würde als Handpferd mitgehen. Seitdem die Vollblutstute bei uns war, hatte sie ganz schön zugelegt und aufgebaut. Das schmale Vollblut war Geschichte.
      Für die beiden stand heute ein wenig Ausdauertraining auf dem Plan. Tatsächlich nahm ich dabei selten Handpferde mit, aber wenn personalbedingt Leute fehlten, musste man nun einmal kreativ werden. Außerdem funktionierte das bei den beiden Stuten einwandfrei, da sie einen ähnlichen Rang innehatten und sich generell vertrugen.
      Auf dem Trainingsplan stand so heute ein eineinhalbstündiger Ritt durch unsere Wälder. Fünfzehn Minuten Schritt zum aufwärmen, danach fünfzehn Minuten Trab und dann eine kurze Pause, ehe noch einmal fünfzehn Minuten Trab und daraufhin fünfzehn Minuten Schritt folgten. Den Abschluss machten fünfzehn Minuten Galopp mit lockerem Austraben und den restlichen Heimweg im Schritt.
      Smoke Cream hatte sich zu einer exzellenten Springerin gemausert, unter anderem auch wegen ihrer Kondition und Kraft. Dementsprechend wollten wir bald vermehrt im Geländespringen starten, doch dafür benötigte sie noch mehr Ausdauer. Ensnare the Sun war durch und durch ein ausdauerndes Pferd und eignete sich so ideal als Begleiterin, somit war die Stute für heute auch versorgt.
      Ich spritzte beide Stuten in Ruhe ab, ehe sie noch ihr Kraftfutter bekamen und danach zurück auf die Weide durften. Von dort schnappte ich mir Fagy und nahm sie mit in den Stall. Sie und ihr Halbbruder unterstanden im Training meist Ciaran, der echt einen Narren an den Furiosos gefressen hatte. So bekam ich Elenas Nachzuchten nur selten zu sehen.
      Nein Spaß, ich hatte sie oft genug an der Backe. So wie heute. Für Fagy stand Longieren mit Stangenarbeit auf den Plan und für Kedves zum Glück nur lockeres Reiten. So war ich mit den beiden Spezialisten schnell durch. Aber es freute mich sehr, Fagys Entwicklung zu sehen.
      Zu Beginn ihrer Zeit hatten wir beide arg lange gebraucht, um warm zu werden, doch mittlerweile war sie ein unglaublich souveränes Reitpferd geworden und ich konnte mich wirklich nicht mehr beschweren. Sie machte sich echt gut.
      Für den restlichen Tag blieb mir nicht mehr viel. Gegen Nachmittag wollte Ciaran wiederkommen und hatte sich für das Geländetraining Shenandoah reserviert. Da die Uhr bereits fast zwölf anzeigte, beschloss ich, mich auch erst einmal ins Büro zurückzuziehen und schon einmal ein wenig Vorarbeit bei den Bewerbungen zu leisten.
      Für heute Abend hob ich mir Aspantau und Khadir auf. Den dreijährigen Vollblüter Aspantau gewöhnten wir momentan ein wenig ans Arbeiten. Zweimal die Woche wurde er longiert, einmal ging er als Handpferd mit ins Gelände und einmal machte ich mit ihm Bodenarbeit oder arbeitete an der Hand, um die Grundlagen an Seitengängen und solche Späße zu erarbeiten.
      Die restlichen drei Tage hatte er frei, denn wir hatten schon bei seinem Kauf entschieden, dem Jungspund noch Zeit zu geben. So durfte er stattdessen aktuell in alles ein wenig hereinschnuppern, ehe es dann für August und September in eine Junghengstherde auf eine große Sommerweide gehen würde, wo er noch einmal richtig entspannt Pferd sein durfte.
      Und Khadir wollte ich heute Abend noch ein wenig reiten. Aufgrund seines Daseins als Deckhengst war das manchmal ein wenig zu kurz gekommen. Er hatte zwar grundlegend eine solide Ausbildung absolviert, aber eben mehr nicht.
      Zu Beginn hatten wir viel an einem gesunden Vorwärts-Abwärts mit aktiver Hinterhand, denn Khadir rollte sich gerne ein und marschierte dann in schönster Arabermanier über den Platz - nur dass wir daran kein Interesse hatten.
      Inzwischen machte er sich aber wirklich gut. Man merkte wie er an Kraft gewann und sich immer mehr auf die Hinterhand setzen konnte. Außerdem war die Anlehnung mittlerweile viel konstanter und weicher, so dass wir schon hier und da ein paar kurze Reprisen in Aufrichtung ritten.
      Und der Hengst hatte wirklich tolle Gänge, man musste sie eben nur aus ihm herauskitzeln. Genau das Vergnügen würde ich wohl heute wieder haben. Aber wir kamen immer schneller zum Ziel, dementsprechend war ich gespannt, was mich heute erwarten würde.
    • Gwen
      Pflegebericht 31.08.2018 - Celeste und Hazel

      Uns war von Anfang an klar gewesen, dass die Bewerbungsgespräche auch für uns nervenaufreibend werden würden, aber zwischenzeitlich hatten Ciaran und ich wirklich keine Lust mehr gehabt. Wir hatten entschieden, sowohl die Gespräche, als auch die Probereiten von passenden Potenziellen gemeinsam zu machen. Ergo nahm das aber auch sehr viel Zeit in Anspruch und das war ja sowieso aktuell kritisch, da wir nur zu zweit waren bei so vielen Pferden.
      Mit Humor ließ sich vieles ja besser ertragen, aber bei manchen Leuten hatten wir nur den Kopf schütteln können. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Menschen in meinem Büro saßen und sich für gar nicht vorhandene Stellen bewerben wollten: Reitlehrer, reiner Turnierreiter oder gar als stellvertretende Führungsposition.
      Und wenn das Bewerbungsgespräch geschafft war und es für den Bewerber und uns gut aussah, stand das Probereiten an und auch das gestaltete sich manches Mal lustig. Viele Abzeichen und Reitjahre schienen nur auf dem Papier zu existieren. Der ein oder andere war vollkommen überfordert, das Pferd alleine von der Weide zu holen, geschweige denn zu satteln.
      „Komm, gebs zu, du hast das auch erst bei mir gelernt!“, meinte ich lachend zu Ciaran, der mich in die Seite knuffte. Auch er kam aus einem Stall, wo einem das Pferd meist schon vollkommen fertig gesattelt gereicht wurde. Reiten konnten die meisten dieser Personen auch, aber das reichte mir nicht, vor allem wenn sie erst gar nicht einsahen, selber Hand anzulegen.
      Von einer Reiterin waren wir beide begeistert. Sie hatte für das Probereiten Kedves bekommen und die beiden harmonierten super. Nur als sie danach eine kurze Runde als Pause um den Hof reiten sollte, während ich den Springparcours aufbaute, kam Panik auf. So eine begabte Dressurreiterin sie auch war: Sie war noch nie im Gelände gewesen und auch noch gesprungen.
      Leider schien sie davor auch panische Angst zu haben, so dass sie letztendlich doch nicht zur Auswahl stand. Ich wusste ja, dass wir eine Auszubildende suchten, hieß, man musste nicht bereits jetzt alles können, aber eine gewisse Grundlage und Potenzial sollte schon da sein. Auch wenn wir von einigen reicheren Bewerbern abschätzig angeschaut worden waren.
      Einen hatte ich direkt nach einem dummen Kommentar bezüglich meiner Waldponys rausgeworfen. Jedes Pferd von mir war mehr wert als sein Auto und selbst unser Hof hatte sich in den letzten Jahren gemacht. Es war ein glänzendes Gestüt, aber wir hatten super Trainingsmöglichkeiten und wirklich schon viel Luxus.
      Und dann kam Celeste Bouchard. Sie war 20 Jahre alt und studierte seit zwei Jahren Pferdewirtschaft an der Universität. Direkt eine Ausbildung suchte sie nicht, wollte aber nebenher bereits vermehrt praktische Erfahrung sammeln und außerdem sah das Studium auch einige Praktika vor, welche sie erfüllen musste.
      Celeste war eine zierliche Blonde, welche eine angenehme Ruhe im Umgang mit Pferden ausstrahlte. Sie war uns von Anfang an sympathisch und zeigte sich beim Bewerbungsgespräch selbstsicher und freundlich. Auch mit Shenandoah kam sie direkt zu Beginn sehr gut klar und das Probereiten war rundum gut.
      Celeste besaß einen sehr guten Grundsitz, war sehr einfühlsam und wusste vor allem, was sie dort oben tat. Die Dressureinheit überzeugte uns sofort und auch im Parcours machten die beiden eine gute Figur, auch wenn Celeste sich dafür entschuldigte, dass sie bisher nicht so viel gesprungen war.
      Die Grundlagen stimmten und mit einem Handschlag besiegelten wir direkt nach dem Ritt die Zusage. „Wir freuen uns!“, meinte ich ehrlich und lächelte sie an. Auch Ciaran war sichtlich erleichtert und zufrieden. Ähnlich ging es vermutlich Celeste, so dass wir allesamt mehr als happy waren.

      Am Abend dieses erfolgreichen Tages saßen wir zusammen auf der Couch und überlegten, was mir mit den restlichen Terminen und Bewerbern machten. Ich war ja kurz davor, allen eiskalt abzusagen, ich hatte genug von diesem Theater und mit Celeste hätten wir es nicht besser treffen können. Doch Ciaran stoppte mich.
      „Es sind nur noch vier Leute, zumindest von denen, die wir in der inneren Auswahl hatten, ich finde, wir sollten ihnen eine Chance geben.“ Und so kam es, dass ich auch noch die nächsten Gespräche ausharrte, auch wenn für mich schon einiges erledigt war.
      Doch bei einer Bewerberin wurde ich hellhörig. Hazel Anderson überzeugte weder durch Selbstbewusstsein noch durch eine großartige Präsenz beim Bewerbungsgespräch und während Ciaran bereits zur Absage ansetzen wollte, lud ich sie zum Probereiten ein. Hazel war 18 Jahre alt und konnte eigentlich sehr wenig vorweisen, außer dass sie seit 12 Jahren regelmäßig Reitunterricht nahm und doch wollte ich sie reiten sehen.
      Ich teilte Hazel Panino zu und spürte deutlich den Widerwillen bei Ciaran, doch er hielt den Mund. Ich konnte seine Kritik verstehen, denn Panino war zum einen noch nicht lange bei uns und zum anderen ausnahmsweise mal kein einfaches Pferd wie es sonst der Rest in unserem Stall war. Doch genau deshalb wählte ich ihn.
      Panino bevorzugte eine klare Bezugsperson, was aber nicht hieß, dass er sich nicht von anderen reiten ließ, die mussten sich nur beweisen und er testete dann gerne mal und genau so ein Pferd brauchte ich heute. Hazel holte ihn problemlos von der Weide und machte ihn auch alleine fertig. Währenddessen sprach sie fast gar nicht und werkelte still vor sich hin.
      Hazel war sehr überrascht gewesen, als sie ihre Reitsachen hatte holen sollen, damit hatte sie keineswegs gerechnet und zu Beginn hatte sie sich wohl auch ein wenig für ihre simplen Chaps und den einfachen Helm geschämt. Vorsichtig hatte sie mich zudem gefragt, ob sie auch ohne Handschuhe reiten dürfe, weil sie keine habe und lieber ohne reite. Schon ab da hatte ich gewusst, dass sie wirklich super zu uns passte.
      Ich ließ sie auch vorerst vermehrt in Ruhe, denn auflockernde Gespräche hatte ich bereits versucht und die waren mehr im nichts verlaufen. Also sollte sie lieber zeigen, was sie im Sattel konnte. „Was soll das?“, fragte Ciaran dann irgendwann an der Bande, als Hazel den Hengst warm ritt und außer Hörweite war.
      „Hast du so wenig Vertrauen in deine Chefin?“, fragte ich grinsend, doch ich bekam nur ein murrendes Kopfschütteln als Antwort und wand mich so schweigend ab, um wieder Hazel zu beobachten. Wie erwartet machte es Panino ihr nicht leicht. Das Warmreiten am langen Zügel war vollkommen in Ordnung gewesen, doch danach wurde das Pferd hellhörig: Das war jemand anderes, der mit ihm arbeiten wollte.
      „Reite ihn erstmal locker, ich schau zu und komm dann später dazu!“, rief ich Hazel entgegen und sie nickte. Ihr Sitz war gut, besaß ein paar kleine Makel, an denen sich aber arbeiten ließ. Wie auch ich es vor langer Zeit zu gerne getan hatte, waren ihre Hände vorzugsweise irgendwo, aber nicht dort, wo sie sein sollten.
      Allerdings besaß sie eine sehr weiche Hand, ein ruhiges und langes Bein und einen aufrechten und doch entspannten Sitz. „Sie kann nämlich reiten“, meinte ich zu Ciaran, der immer noch schweigend neben mir stand. „Und genau diese Menschen möchte ich“, sagte ich fast ein wenig schroff, denn seine Zweifel hatten mich schon enttäuscht, war er doch der gewesen, der gesagt hatte, wir sollten den letzten Bewerbern noch eine Chance geben.
      Jeden Testversuch von Panino wehrte Hazel sanft, aber bestimmt ab. Und sie hatte schneller klargestellt wer der Chef war, als gedacht. Und schon fing Panino an, mitzuarbeiten und locker zu werden. Bereits nach ein paar Übungen schwang er über den Rücken und streckte sich ab. Also gesellte ich mich dazu, ließ sie die Zügel erneut aufnehmen und die beiden einige Bahnfiguren reiten.
      Nach kurzer Zeit arbeiteten wir auch an ein paar Lektionen. Ich bat Hazel um Außengalopp und fliegende Wechsel. Das Schlucken ihrerseits hatte ich selbst von der Mitte der Halle ausmachen können. „Aber das hab ich noch nie gemacht“, hatte sie mir entgegen gemurmelt, doch ich hatte nur gelächelt. „Du packst das schon“ und erklärte ihr die Hilfen einmal kurz, ehe ich sie reiten ließ und siehe da, sie setzte sie sofort um und es klappte sofort.
      Vielleicht hatte ich in Hazel mich wiedererkannt und sie deshalb zum Probereiten aufgefordert, auf jeden Fall war es eine gute Entscheidung gewesen und nach der Stunde sah das auch Ciaran ein. Hazel hatte zwar keine Reitabzeichen oder Turniererfahrung, aber sie konnte reiten und das verdammt gut. Außerdem war sie sehr einfühlsam und konnte schlichtweg mit jedem Pferd umgehen, egal wie problematisch.
      Als sie Panino fertig gemacht hatte, hatte ich mich mit ihrem Vater unterhalten, der sie gebracht hatte und von ihm einiges erfahren, was Hazel uns niemals erzählt hätte, einfach, weil sie es nicht als wichtig erachtete. Doch neben der Reiterfahrung war sie im alten Stall auch zumeist die problematischeren Pferde in den Reitstunden geritten und das einfach, weil sie es konnte.
      Und an allem anderen konnten wir arbeiten, denn lernen würde sie auf jeden Fall schnell und somit hatten wir kurzerhand noch jemand neuen in unserem Team. „Herzlichen Glückwunsch!“, meinte ich lächelnd und somit hatten wir sogar nun offiziell eine richtige Auszubildende!
      Außerdem war ich mir sicher, dass Hazel noch auftauen würde und mit Celeste war sie eine super Kombination, denn die Ältere würde Hazel sicherlich gerne unter die Fittiche nehmen, alleine, weil sie schon eher begann und eh eine sehr soziale und umgängliche Person war. „Umso besser, dann müssen wir nämlich nicht bei allen gesellschaftlichen Events mitmachen“, hatte ich lachend zu Ciaran gemeint.
      Celeste war eben einfach der Typ, der sowas liebte und ich erahnte dieses Jahr auch schon unsere erste Weihnachtsfeier – geplant, natürlich, von Celeste. Und wahrscheinlich Hazel, wenn sie sie dafür gewinnen konnte. Notfalls half ich als strenge Chefin nach. Ich meine, jeder liebt doch Kostümspringen und Weihnachtsquadrillen, oder?
    • Gwen
      Pflegebericht 31.10.2018 - Wintervorbereitungen

      Viel hatte sich bei uns verändert. Gerne dachte ich an meine Anfangszeit hier in Kanada zurück, als meine Mutter entschied, es wäre Zeit, Deutschland zu verlassen. Wie wir diese Ranch übernahmen und lange Zeit nur drei Pferde hatten. Es war eine tolle Zeit gewesen und immer mal vermisste ich sie. Ich musste auch schmunzeln, wenn ich daran dachte, was uns Ohnezahn zu Beginn zum Beispiel für Probleme gemacht hatte.
      Wie oft war mein kleiner Lieblingshengst verschwunden, teilweise in den stürmischsten Winter. Oder wie hatte er meine Mutter in den Wahnsinn getrieben, weil er sich partout nicht von ihr auf die Weide bringen lassen wollte. Dann dachte man natürlich auch an die anderen Pferde zurück. Einmalige Pferde, die uns aber teilweise wieder verlassen hatten. Zu den meisten neuen Besitzern hatte ich Kontakt und oftmals war es kein Problem, die Vierbeiner ausfindig zu machen.
      Und nun hatten wir einen gefüllten Stall, oftmals noch Berittpferde da. Ich war oft unterwegs, entweder mit unseren Vierbeinern oder bei anderen. Erst war Ciaran gekommen und nun waren wir tatsächlich schon zu viert. Hazel und Celeste hatte ich schneller ins Herz geschlossen als es mir lieb war. Normalerweise war ich nicht der sozialste Mensch und mein kleiner, aber feiner Freundeskreis hier in Kanada reichte mir vollkommen.
      Die beiden Mädels waren aber so herzlich und engagiert, man konnte sie nur mögen. Elena hatte mir auch schon Celeste streitig machen wollen und das tatsächlich aufgrund ihres Geschmackes. Celeste liebte Reiteroutfits, bald noch mehr als Pferdeoutfits und damit war sie bei Elena goldrichtig. Und dementsprechend hatte Elena sich auch schon sehr beschwert. „Nathan und Colin interessieren sich nicht für ihre Kleidung, das ist so schrecklich!“, jammerte sie uns nun immer öfter die Ohren voll.
      Hazel hielt noch weniger von passender Kleidung als ich. Kurzerhand hatten wir sie also ein wenig eingekleidet. Weniger als Kritik an ihrem Kleidungsstil, sondern mehr an der Haltbarkeit ihrer Sachen. Sie hatte sich auch tapfer gesträubt, vor allem, weil ich entschieden hatte es zu übernehmen, da sie es für mich beziehungsweise ihren Beruf benötigt.
      Wenn man nun aber täglich mehrere Pferde ritt und bei jedem Wetter einige Stunden draußen war, hielten günstige Chaps und Reitklamotten leider keine zwei Wochen aus. Elena war natürlich sofort zur Tat geschritten und hatte uns bestens versorgt. Außerdem war ich den Kompromiss eingegangen, dass Hazel zunächst nur ein Reitstiefelpaar bekam.
      Geplant war einmal Springen und einmal Dressur gewesen, aber da war Hazel förmlich in Panik ausgebrochen. Also hatte Elena uns ein tolles Mittelding gesucht und alle waren glücklich. Inzwischen war sie mehr als glücklich und dankbar für unsere Entscheidungen. Besonders jetzt, wo doch langsam der Herbst deutlich machte, dass Schluss war mit dem Sommer.
      Dementsprechend wurde auch auf der Ranch allmählich umstrukturiert. Bisher zeigte sich der Herbst mehr als dankbar, er war sonnig und trocken. Doch ich war mir sicher, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde, bis es regnete und eigentlich war das auch wirklich von Nöten.
      Also bezogen wir nun allmählich die Winterweiden und ließen die vorherigen Weiden sich ausruhen. Nur zu gerne halfen mir Shiva und Clyde bei den Kontrollgängen der Zäune und Weiden. Mittlerweile war Clyde von der Schulterhöhe her ein gutes Stück größer als Shiva, auch wenn er die schwarze Labradorhündin nie in der Masse übertreffen würde.
      Er war zumindest wesentlich aktiver und ich war dankbar, dass ich ihn von Anfang an als Reitbegleithund ausgebildet hatte, ohne die Ausritte wüsste ich ihn sonst zeitlich gar nicht auszulasten. Wobei wir tatsächlich auch viel in Richtung Frisbee und Agility machten. Ich liebte ja diese Hundesportarten und Clyde war ideal dafür. Nur manchmal fehlte mir neben der Ranch eben die Zeit dafür.
      Für was aber immer Zeit war, waren die regelmäßigen Besuche bei seiner Schwester Bonnie. Es war ein kurzer Weg bis zu Elisa und außerdem mussten wir dringend unsere Freundschaften wieder mehr pflegen. Clyde und Bonnie hatten schon immer eine innige Beziehung und war eine Freude, den beiden beim Spielen zuzuschauen.
      Heute war für das alles aber keine Zeit, denn das Wochenende war fest eingeplant für die Wintervorbereitungen. Die Wasserleitungen mussten nun doch mal wieder neu gedämmt werden, was immer eine ätzende Arbeit war. Außerdem brauchten wir wieder Feuerholz. Zwar war es nur bedingt notwendig, aber im Haus und im Reiterstübchen machte es einfach ein ganz anderes Feeling.
      Während also Ciaran und Hazel die Leitungen übernahmen, kümmerten Celeste und ich uns ums Feuerholz. Was beide Mädels einwandfrei konnten, war mit anpacken. Inzwischen war ich auch echt glücklich, den Schritt gewagt zu haben und das Team zu vergrößern. Und mit den beiden hatten wir auch einen wirklichen Glückstreffer gehabt.
      Neben diesen Arbeiten stand auch der jährliche Herbstputz an. In meiner Krankenzeit im September hatte das Team den Großteil schon übernommen, dennoch mussten hier und da noch ein paar Neuerungen erledigt werden. Ebenso gab es, wie jedes Jahr, hier und da bei den Zäunen Verbesserungsarbeiten, aber wir waren schneller fertig als gedacht.
      Die Pferdedecken waren alle überprüft, intakt und neu imprägniert. Ciaran hatte direkt nochmal Halle und Reitplatz abgezogen und außerdem hatten wir den Reitplatzzaun und die Stalltüren neu gestrichen. Sechs Jahre sah man ihnen eben doch irgendwann an und wenn man jedes Jahr ein bisschen was machte, ließ sich alles wunderbar intakt halten.
      So war alles für den Winter bereit. Wir erhielten noch eine letzte Heu- und Strohlieferung und dann würden wir auch da gut über den Winter kommen. Um die neue Futterlieferung kümmerte sich Ciaran, der sich die Zeit nahm und nach Dauphin rüberfuhr, um die Säcke zu holen.
      Dieses Jahr war er sowieso sehr motiviert gewesen. Er wohnte ja schon seit zwei Jahren mit auf der Ranch und hatte auch einiges im Haus gemacht. Ich musste zugeben, damit hatte ich mich nie wirklich beschäftigt, ich hatte es einfach von meiner Familie übernommen.
      Er hatte aber hier und da einige Sachen erneuert und uns auch zwei schöne Gästezimmer eingerichtet. Theoretisch schien es, wären das eher Aufgaben für mich gewesen, aber wie es nun einmal war, hatte ich eben nicht für alles Zeit und war umso dankbarer, wenn alle so hilfsbereit anpackten.
      Dementsprechend lud ich auch diesen Sonntagabend mal wieder Hazel und Celeste zum Abendessen ein. Erst gab es gemeinsames Essen und danach verkrochen wir uns ins Wohnzimmer vor den gemütlichen Kamin und schauten noch einen Film. Jeder brachte eine Kleinigkeit zu Knabbern mit, ich besorgte die Getränke und schon hatte man einen geselligen Filmeabend.
      Ab und an konnten mich die anderen auch zu Gesellschaftsspielen überreden und das waren einfach wirklich schöne Abende, wenn wir zu viert dort saßen, Clyde mal wieder versuchte, überall was Essbares zu klauen, Shiva sich gemütlich an die Füße von Ciaran platzierte, sich kraulen ließ und Ivy ihren Lieblingsschlafplatz auf dem Kaminsims einnahm. Schon letztes Jahr hatte ich unserer grauen Katze dort ein Kissen platziert und für sie gab es keinen tolleren Platz.
    • Gwen
      Pflegebericht 31.12.2018 - Altes Jahr

      Es war der letzte Tag des Jahres. Hier in Kanada mussten wir uns wenig Gedanken um die Pferde um diese Zeit des Jahres machen. Wir lagen so abgeschieden, dass sowieso nichts in der Nähe war, was sie hätte aufregen können. Stattdessen waren der 31.12. und der 01.01. für uns vollkommen normale Tage und wir gingen unseren Routine nach. Unsere beiden Mädchen Hazel und Celeste hatte ich auch über den Jahreswechsel noch frei gegeben, sie konnten dann ab dem 02. Januar wieder anfangen zu arbeiten. Die Woche Pause hielten unsere Pferde gut aus und Ciaran und ich schafften es trotzdem, alle zu bewegen.
      Wir waren viel im Gelände unterwegs gewesen, denn der Schnee und das schöne Wetter lud einfach dazu ein. Heute hatten wir auch einen Altjahresritt gemacht. Ich war Altair geritten und hatte Ohnegleichen als Handpferd gehabt und Ciaran hatte sich auf Neelix geschwungen und Stolen Dance als Handpferd genommen. Inzwischen war der halbwüchsige Trakehner ja schon fast so groß wie der Lewitzer und es hatte äußerst amüsant ausgesehen. Wir gingen allein deshalb täglich hinaus, weil man so gut die Jungpferde bewegen konnte. Besonders bei den Jüngsten war es immer ganz dankbar. Mit Prismatic, PFS' Disparo de Fiasco und Stolen Dance konnte man noch nicht so viel machen, aber so waren auch sie ein paar Mal die Woche beschäftigt.
      Nuriya longierten wir hingegen bereits zweimal die Woche, für sie wurde es so langsam ernst, denn kommendes Frühjahr wollte ich sie dann gerne anreiten, also mussten wir jetzt mit der Vorbereitung beginnen. Ähnliches würde Ohnegleichen bevorstehen und wir waren sehr gespannt, wie sich die beiden Nachkommen aus eigener Zucht so machen würden. Seitdem wir zwei neue Reiter hatten, gingen wir auch wieder vermehrt auf Turniere. Momentan starteten Hazel und Celeste mit unseren alten Hasen, damit sie selbst erst einmal Routine bekamen.
      Denen tat diese Abwechslung aber gut, denn Ciaran und ich fokussierten uns eher auf die Youngster und angehenden Anwärter. Dieses Jahr hatten wir auch insgesamt drei neue Pferde in den Stall bekommen. Im Januar 2018 war Ensnare the Sun gekommen, die schicke Paintstute, welche aktuell auf Schleifenjagd war, denn nächstes Jahr wollte ich sie zur Zucht zulassen. Außerdem neu waren Khadir und Aspantau. Ein Schimmel und ein Rappe. Khadir hatte sich inzwischen gut gemacht und wir konnten die reiterlichen Defizite schnell ausgleichen. Aspantau hingegen hatte noch etwas Zeit und würde erst nächstes Jahr dann eingeritten werden.
      Und zu guter Letzt war da noch Panino. Der nun dritte Tigerschecke in unserem Stall und mein kleiner Liebling. Er hatte sich schnell als ein tolles Pferd gemausert und machte bei der Arbeit einfach nur Spaß. Momentan waren wir vermehrt mit Pinero und Sun auf Turnieren unterwegs, aber er wäre ab der nächsten Saison auch aktiver mit dabei. Und sonst gab es eben unsere altbekannten Pferde.
      Hazel und Celeste hatten jeweils momentan zwei Turnierpferde. Zum einen die beiden Hengste Neelix und Back To Business und dann die beiden Stuten Ameya und Snow White Cassedy. Im Alltag ritten sie auch alle anderen mit, die bereits gut ausgebildet waren. Celeste ritt ja zu gerne Tawny Bawny und liebte das Barbiepferd. Dafür mied sie oft Nayala, deren stutige Zickigkeit sie nicht abhaben konnte. Hazel liebte sie dafür umso mehr. Es war wie es immer war, es fand sich für jeden der passende Deckel.
      Ich arbeitete immer noch sehr aktiv mit Smoke Cream, die auch gute Fortschritte machte und inzwischen wieder wie ein richtiges Pferd aussah. Sie hatte Muskeln aufgebaut, einen neuen Haarschnitt bekommen und konnte sich nun echt sehen lassen. Ab der nächsten Saison würde ich sie gemeinsam mit Panino auf Turniere nehmen. Sie hatte viel Ähnlichkeit mit Shenandoah, unserer zweiten Vollblutstute und die beiden Damen teilten sich auch eine Weide und verstanden sich mehr als gut. Ciaran ritt immer noch zu gerne die beiden Furiosos Kedves und Fagy und natürlich seine geliebte Ceredwen. So hatte jeder seine Präferenzen, nur um Sinfonie stritten wir uns gerne, denn jeder mochte die Knabstrupperstute, die sich vom schüchternen Fohlen zu einer wirklich tollen Begleiterin gemausert hatte.
      Soeben brachten wir alle Pferde in den Stall und kontrollierten sie noch einmal. Das Futter war bereits in den Boxen, so dass alle wie von selbst in ihre Box marschierten. Die Heunetze hingen und auch die Tränken waren einwandfrei. Nachdem wir fertig waren, beobachteten wir zufrieden die fressenden Pferde. Ciaran und ich wollten im kommenden Jahr den Hof ein wenig aus- und umbauen und waren dementsprechend immer schon am Planen. Doch heute wollten wir das neue Jahr einfach mal gut sein lassen und den Rest des alten Jahres noch genießen, also gingen wir gemeinsam hinein und machten unser Raclette fertig, denn bald würde meine Familie eintreffen und dann würden wir gemeinsam ins neue Jahr feiern.
    • Gwen
      Pflegebericht 12.01.2019 - Frohes Neues!

      Das neue Jahr hatte begonnen und ich hatte meine Freundinnen so lange genervt, bis sie endlich ausgenüchtert und wach genug zum reiten waren. Wie so oft waren alle im Neujahrestief gelandet. Lediglich die Pferde sorgten dafür, dass wir alle noch einen Schlafrhythmus hatten, welchen man auch einigermaßen so nennen konnte. Ich hatte entschieden, dass wir das Jahr mit einem gemeinsamen Ausritt beginnen sollten, auch wenn wir nun schon zehn Tage zu spät dran waren.
      „Lieber zu spät als nie!“, trällerte Zai fröhlich, die auf ihrem schicken Knabstrupper Jesper angeritten kam. Mal wieder eines dieser Quotenpferde in ihrem Stall, welches aber sogar bei uns allen einen Herzensplatz bekommen hatte. Ich hatte mich für Khadir entschieden und diese Wahl schnell bereut, denn der sonst so weiße Araber hatte die Nacht liegend in der Box verbracht.
      Juli hatte nur mitreiten wollen, wenn ich ihr ein Pferd fertig machte. Daraufhin hatten wir ausgehandelt, dass es dann wenigstens eins meiner Pferde sein würde und so saß sie nun zufrieden auf Panino und hatte bisher keinen Finger gerührt, außer dass sie von selbst aufgestiegen war. Und im Gegensatz zu Khadir war ihr Pferd auch noch sauber gewesen…
      Die Schmach durfte ich mir auch direkt von Elena anhören, die direkt wieder perfekt gestylt auf Dark Decission angeritten kam und uns ihre neuen Winterreitstiefel präsentierte. „Gefüttert mit Schnürung im schicksten Dunkelbraun!“, quiekte sie freudig und streckte ihr linkes Bein in die Höhe. Da konnten Zai und ich nur schwer mithalten. Natürlich war Dark Decission ebenso perfekt gekleidet und trug Gamaschen in der passenden Farbe.
      „Wo bleibt denn Elisa wieder…“, seufzte ich und blickte mich um. Wir hatten uns in der Mitte unserer Höfe treffen wollen, nur eine fehlte mal wieder. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Elisa angeritten und man sah ihr deutlich an, dass sie noch nicht länger als eine halbe Stunde wach war. „Ups“, grinste sie und parierte Morengo neben uns durch.
      Als wir vollständig waren, konnte es losgehen. Zai entschied über den Weg und führte uns durch den verschneiten Wald. Zwischenzeitlich begann es auch tüchtig zu schneien und Elena schwärmte uns die Ohren voll, wie schön warm ihre Stiefel doch hielten. Elisa grummelte nur vor sich hin, denn aus fehlender Zeit hatte sie noch ihre Turnschuhe an.
      „Lass mich raten, Matthew hat dir Morengo fertig gemacht?“, fragte ich neckend und Zai drehte sich vorwurfsvoll um: „Daran zweifelst du auch noch? Wäre es Elisa gewesen, dann wäre der Arme sicherlich falschrum gesattelt“. Elena kicherte und auch ich musste bei dieser Vorstellung grinsen. Ob es Elisa aufgefallen wäre, wenn sie falsch herumgeritten wäre?
      Nach einer Weile schweigen, in der wohl jeder versuchte, nicht einzuschlafen, begann Elena zu quengeln. „Zai! Kannst du mal Wege raussuchen, die nicht so verschneit sind? Die Gamaschen waren neu und ich will die nicht in zwei Meter tiefem Schnee suchen müssen!“. Zai verdrehte nur die Augen und gab das Kommando zum Trab und dann zum Galopp und so warf Jesper, der kurz vor Dark Decission lief, Elena schöne Schneewehen ins Gesicht.
      Elisa, Juli und ich waren weiser gewesen und hatten direkt Abstand zu halten, um uns jetzt lachend den Bauch zu halten, bis Khadir und Morengo (typisch, diese Vollblüter!) entschieden, dass sie doch nicht hinten im Schritt laufen konnten, wenn die anderen galoppierten und nach vorne schossen, um sich ein Kopf an Kopf Rennen zu liefern.
      „Wie immer nicht die Pferde unter der Kontrolle“, tadelte Elena, die im feinsten versammelten Galopp angetrippelt kam, gefolgt von den beiden Knabstruppern, die sich auch mehr unter Kontrolle hatten. Zustimmend schien Dark Decission noch zu schnauben. „Pff“, meinte ich nur und bugsierte Khadir vorsichtig durch die Schneewehen vor uns. Zai hatte durchaus einen ungünstigen Weg gewählt, wobei wahrscheinlich ganz Kanada aktuell so aussah. Schnell entschieden wir also, dass es Zeit für den Heimweg wurde.
      Wir versammelten uns bei mir, warfen die Pferde in die freien Boxen und verschwanden ins Haus, um uns vor dem Kamin aufzuwärmen. Ich hatte für Glühwein und Plätzchen gesorgt. „Bist aber spät dran“, neckte Juli mich, aber natürlich erst, als sie sich bereits mit kostenlosem Trinken und Essen versorgt hatte. Ich streckte ihr nur die Zunge raus und warf mich mit aufs Sofa. So konnte man sich auch vor all diesen Verantwortungen dort draußen drücken.
    Keine Kommentare zum Anzeigen.
  • Album:
    Gnadenweide - Weststallungen
    Hochgeladen von:
    Gwen
    Datum:
    30 Juni 2018
    Klicks:
    2.395
    Kommentare:
    22

    EXIF Data

    File Size:
    328,2 KB
    Mime Type:
    image/jpeg
    Width:
    960px
    Height:
    640px
     

    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • Rufname: Panino
    Geburtsjahr: 2007

    Von: Pount
    Aus der: Embassy

    Von: Tarantas -- Aus der: Estel

    Rasse: Knabstrupper
    Geschlecht: Hengst
    Fellfarbe: Bay Leopard
    Stockmaß: 165cm

    Beschreibung:
    Vielseitig veranlagter Hengst, welcher vor allem im Springen und in der Vielseitigkeit große Ambitionen zeigt. Auch schwieriges Gelände ist für ihn kein Problem. Er ist jederzeit vom Reiter abrufbar und bremsbar, läuft jedoch immer flott auf den Sprung zu. Er ist sehr personenbezogen und verlässt sich völlig auf seine Bezugsperson, lässt sich dadurch meist nur von dieser wirklich gut reiten und testet immer wieder bei anderen.

    Ersteller: Elii
    Besitzer: Gwen
    Vorkaufsrecht: Elii

    Dressur M - Springen S*

    [​IMG]
    [​IMG] [​IMG] [​IMG]