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Wolfszeit

LMR Ice Rain [14/20]

a.d. Over the Rainbow v. Unbk; GBS registriert; Schwerpunkt: Vielseitigkeit

LMR Ice Rain [14/20]
Wolfszeit, 21 Okt. 2021
Sosox3 und Mohikanerin gefällt das.
    • Wolfszeit
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      Feel it still| 12. Februar 2022
      Fiama di Royal Peragee | WHC’ Venice | Vakany| Mijou | Briair | WHC’ Delicious Donut | Minnie Maus | WHC’ Minya | WHC’ Mimithe | WHC’ Candela | WHC’ Mitena | Nurja | Lady Moon | HMJ Divine | Ready for Life | Vikar | WHC’ Poseidon | Herkules | Colour Spalsh | WHC’ Oceandis | Curly Lure | Songbird | LMR Fashin Girl | Black Lady | WHC’ Unsung Hero | Walking on Sunshine | WHC’ Shakoy | Miss Griselda Braun | British Gold | WHC’ Quatchi | Miss Leika| All Hope Is Gone| Flanell d’Egalité| Chessqueen| Sunny Empire| Baroness of the Gurad | LMR Ice Rain | Elvish Beauty | Saturn | Ursel - die Bärengöttin | Cremella | Amigo | PFS’ Artic Tiger | Acerado | Lifesaver | Elf Dancer | Little Buddy
      Wohlig wurde Jace von der Wärme des Hauses empfangen, als er eintrat. Eilig streifte er die nassen Schuhe von den Füßen und die Jacke warf er achtlos über einen Kleiderhaken. Er hatte etwas Herzerfrischendes auf der Fohlenkoppel entdeckt, was er Lina nun zeigen wollte. Wobei, wenn man ehrlich war, nur ein vorgeschobener Grund, denn es zog Jace ohnehin immer wieder zu der jungen Frau. Diese lag bisher noch dick eingekuschelt zwischen Kissen und Plüschtieren, noch tief im Reich der Träume. Ein gelöster Ausdruck zeichnete ihr zartes Gesicht. Wovon sie wohl träumen mochte? Dies hier könnte ein Märchen sein, wäre ihr schlaf doch tiefer. Statt von einem leidenschaftlichen Kuss wurde Lina durch ein sachtes Klopfen an ihrer Türe erweckt. Müde blinzelte die Brünette in das dämmrige Licht, welches durch die kleinen Schlitze zwischen den Lamellen der Rollläden hindurch fiel.
      “Geh weg! Du störst beim Schlafen”, rief Lina dem Störenfried entgegen und kuschelte sich tiefer in ihre Kissen. Sie versuchte nach den verblassenden Schlieren des Traumes zu greifen, doch es war, als würde eine immer dichter werdende Nebelwand das Unterbewusste verdrängen.
      Gut, dann ist sie immerhin wach, dachte sich Jace auf der anderen Seite der Tür und verschwendet nicht einen Gedanken daran Lina weiterschlafen zu lassen.
      “Nein, ich gehe nicht weg. Ich muss dir nämlich etwas zeigen”, verkündete er energetisch.
      Langsam bewegte sich die Klinke unter seinen kräftigen Fingern. Die Schneeflocken auf seinem Haar, die in der Wärme des Hauses langsam schmolzen und die leichte Röte auf Wangen und Nase, zeugten davon, dass er bereits draußen gewesen war.
      “Was genau kann denn so wichtig sein, dass du es mir sofort zeigen musst?”, murrte die junge Frau und zog sich die Decke über den Kopf. Sie sollte dringend anfangen, die Tür nachts abzuschließen, war es nicht das erste Mal, dass irgendwer ungebeten hereinkam. Tief sog sie die Luft in die Lungen. Es war ihr egal, was Jace wollte, denn sie wollte nur die Wärme ihres Bettes genießen und einen Moment länger an den Erinnerungen diesen zwei Wochen festhalten, die der Traum erneut weckte. Vor diesem Sommer hätte sie niemals geglaubt, dass sie jemandem wie ihm überhaupt auffiel. War er doch etwas wie der Traumprinz der Moderne. Wohlhabend, gut aussehend, beliebt. Und was war sie? Ein Niemand, das unscheinbare Mädchen vom Lande.
      Ihr ganzes Leben lang war sie von solchen Leuten ausgeschlossen, wie ein Objekt behandelt worden. Dem Verhalten nach, was Niklas zu Beginn an den Tag legte, war sie sich sicher gewesen, dass sie ihn niemals ausstehen können wird, doch noch bevor sie es begriff, war es bereits um ihr Herz geschehen. Bereits bevor es richtig begann, schien es aussichtslos, dennoch ließ sie es geschehen. Somit verschwand, mit dem Ende des Sommers, auch er, und mit ihm, ein Teil ihres Herzens. Sie blieb hier allein zurück, mit nicht viel mehr als verblassenden Erinnerungen und einem Pferd. Ein Pferd, welches jeden Morgen treuherzig auf das Mädchen warte. Divine, der Hengst, den sie mehr liebte als sich selbst, der sie jedoch jeden Tag an den Abschied erinnerte. Während die zierliche Gestalt noch mit ihren Gedanken kämpfte, trat der blonde Mann ein, sah nicht, was sie zu verbergen suchte. Viel mehr durchfloss ihn prickelnde Wärme, die sich in seinem Herzen zu einer sprudelnden Quelle konzentrierte.
      “Ich muss dir etwas Niedliches zeigen”, antwortete der blonde Mann und ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. Den Teil, dass es fast so niedlich war wie Lina, sprach er nicht aus, aber ein versonnenes Lächeln lag auf seinen Lippen. Sanft zogen die kräftigen Hände die Decke vom Kopf des Mädchens, worauf hin ein widerwilliges Brummen ertönte.
      “Jace, es ist noch viel zu früh, lass mich schlafen!”, murmelte sie und boxte ihn halbherzig. Der junge Mann musste sich zusammenreißen, nicht loszulachen. Hielt er sie doch für überaus putzig, so ganz verschlafen. Das übergroße Shirt fiel locker um ihren zarten, kleinen Körper und einige der dunklen Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Dutt gelöst und fielen ihr in die Stirn.
      “Linchen, es ist schon halb zehn, da kann man auch mal aufstehen”, konterte Jace und hielt ihr sein Handy als Beweis vor die Nase. Jace kassierte sogleich einen Tritt, von seinem zeternden Gegenüber: „Du weißt, ich hasse das, wenn du mich so nennst und außerdem habe ich heute frei.” Die junge Frau wollte sich das Kissen über den Kopf ziehen, doch Jace schnappte es sich und warf es außerhalb ihrer Reichweite, auf die andere Betthälfte.
      “Langweilerin, wenn du immer so lange schläfst verpasst du alles.” Unbeirrt der geringen Begeisterung, die ihm entgegengebracht wurde, plapperte Jace weiter: “Ich habe Fia heute zum erst mal bei der Fellpflege gesehen. Ist das nicht toll?” Der Blonde zeigte ihr ein Video, wie die kleine Lustitanostute freundlich von Vakany’s Fohlen beknabbern wurde. Fiama, hatte als einziges Fohlen, welches bereits ohne Mutter in der Herde lief, einige Anschlussprobleme gehabt. Doch seit die Fohlen nach und nach entwöhnt wurden, fand auch die kleine Fuchsstute endlich den Anschluss.
      “Okay, das ist wirklich süß, aber wenn du mich nächste Mal für so eine Kleinigkeit weckst, an einem freien Tag, bring wenigstens Frühstück mit”, gähnte Lina und begann sich zu strecken. Jace würde wohl nicht aufgeben, bis sie endlich aufstand. Als sie ihre Arme und Schultern zu strecken begann, verrutschte ihr Shirt ein Stück und gab den Blick auf ihr Schlüsselbein frei, auf dem sich eine verblasste Narbe abzeichnete. Nur schwer konnte Jace seinen Blick von ihr lösen. Er verstand nicht, warum sie so einen geringen Selbstwert an den Tag legte, waren es doch gerade diese kleinen Makel, die sie in seinen Augen noch schöner wirken ließ.
      “So, und wo du jetzt wach bist”, sprach er schließlich und ging zurück zur Tür, ließ sich aber nicht nehmen, ihr die Decke im Gehen vollständig von den Knien zu ziehen, “möchtest du bestimmt mit mir die Fohlen umweiden. In 10 Minuten unten.” Lina protestierte lautstark gegen den Diebstahl ihres Federbettes und damit auch der letzten Wärme, doch ihr Kollege war bereits aus dem Raum verschwunden.
      Schicksalsergeben rollte sie sich aus dem Bett. Eigentlich war ihr bei den Temperaturen draußen, ihre kuschelige Decke lieber, aber es schien nicht so als hätten sie eine Wahl. Spätestens in zehn Minuten würde Jace den nächsten Angriff starten und sie glaubte nicht, dass es dann bei einer geklauten Decke bleiben würde. Zudem hatte Jace die Tür offen gelassen, wodurch ein kühler Luftzug in das Zimmer drang und sie zum Frösteln brachte.
      Zwölf Minuten später stand die junge Frau dick eingepackt in eine Daunenjacke und mit einem halben Müsliriegel in der Hand auf der Terrasse. Da weit und breit kein Jace zu sehen war, rief sie nach ihm: “Wo bist du denn, Jace?” Genervt verdreht sie die Augen, erst weckte er sie und dann ließ er sie ohne nennenswertes Frühstück in der Kälte warten.
      “Ich bin doch schon da”, drang eine Männerstimme hinter ihr aus dem Flur. Der Gesuchte stand in der Terrassentür und zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. Kurz darauf kam er aus dem Haus und schnappte sich den Rest des Müsliriegels aus Linas Hand.
      „Das war mein Frühstück”, empörte sich die Kleine, doch es war schon zu spät, von dem Riegel war bereits nicht mehr übrig als das Papier.
      „Wir tauschen lieber”, antwortete Jace kauend und stülpe ihr fürsorglich seine Handschuhe über die Finger. “Sonst frieren dein hübschen Fingerchen noch ab”, ergänzter er erklärend. Obwohl es erst Oktober war, war es schon klirrend kalt, -10 Grad um genau zu sein.
      „Das ist kein guter Tausch, ein Frühstück wär mir lieber“, beschwerte sich Lina erneut.
      „Ich verspreche dir, Frühstück bekommst du, wenn wir fertig sind. Ich werde es dir höchstpersönlich zubereiten“, beschwichtigte der große Blonde seiner Begleitung.
      Lustig tanzten die Schneeflocken durch die Luft und unter den Sohlen der Stiefel, knirschten die Eiskristalle als die beiden in Richtung Stall liefen.
      “Am besten nehmen wir erst die Zwillinge, Mijou plus Fohlen und Brair mit. Möchtest du lieber die beiden wilden oder die anderen drei?”, fragte er. Statt eine Antwort abzuwarten, drückte er Lina bereits die Halfter von Mina und Bri in die Hand. Irritiert blickte sie ihn an und frage: “Warum fragst du mich eigentlich, wenn du es dann doch selbst entscheidest?”
      „Na ja,” Jace blickte kritisch an ihr herunter und antwortete etwas spöttisch, “weil du aussiehst als würdest du gleich ein hübscher kleiner Eisklotz werden und du weißt, ja, gerade für Mimi benötigt man schon ein wenig Flexibilität.“ Ganz Unrecht hatte er nicht. Trotz der gefütterten Jacke, die sie trug, fror sie ein wenig und zog sich den voluminösen Schal ein etwasmehr ins Gesicht.
      „Du bist doch bescheuert”, zeterte die kleine Frau und stieß ihm gezielt zwischen die Rippen. Jace murmelte unverständlich, von wegen er würde noch wie verprügelt aussehen, wenn sie so weitermache, aber macht keinerlei Anstalten sich gegen ihre Attacken zu wehren.
      Hinter einem Busch zischte plötzlich ein Schneeball hervor, verfehlte nur knapp das Gesicht der kleinen Brünette und zerschellte an einem Baumstamm hinter ihr.
      “Ohh da bekommst du zurück, Jayden”, rief Jace, der den Ursprung des eisigen Geschosses bereits ausgemacht hatte und zielte auf seinen Kollegen, der hinter der Hausecke hervorlugte. Trotz der Kälte waren alle fröhlich und ausgelassen, doch als Lina sich beschwerte, dass sie den Schnee sogar schon unter dem Shirt hatte, fand der Spaß ein Ende. Sie war nun auch noch nass, nicht nur wie das Weiß um sie herum.. Aufopferungsvoll zog Jace seine Jacke aus und legte ihr diese mit den Worten: „Hier, kleine Eisprinzessin“, um die Schultern. Dankbar schlüpfte sie in die riesige Jacke, ignorierte seinen Kommentar allerdings vollkommen. Das, was für Jace eine normale Jacke war, wirkte an Lina wie ein seltsam geschnittener Mantel.
      Bereits von Weitem war zusehen wie Mimi und Donut sich gegenseitig um Mijou herum scheuchten. Dabei blieb die braune Stute ziemlich gelassen und suchte ein paar Grashalme unter dem Schnee. Es war erstaunlich, wie ruhig die traumatisierte Stute geworden war, seit sie das Fohlen hatte. Bevor der kleine Donut auf der Welt war, hatte Mina kaum ein anderes Pferd in die Nähe gelassen, geschweige denn, dass jemand oder etwa unter ihr durchlaufen durfte, wie Mimi es gerade tat. Auch der kleine Hengst, dem man die Verwandtschaft zu Flanell eindeutig nicht abschlagen konnte, versucht unter seiner Mama durchzulaufen, aber da er inzwischen gute fünfzehn Zentimeter größer war, als das Ponyfohlen, passte es nicht.
      “Schau nur, ich glaube, Candy versucht einen Schnee-Engel zu machen”, lenkte Lina amüsiert die Aufmerksamkeit auf die Scheckstute, die sich prustend im Schnee wälzte. Mitena, die nun angetrottet kam, hatte weiße Flocken in ihrem dunklen Fell kleben, der vermutlich von einer ähnlichen Aktion stammen musste.
      “Das kann ich auch“, schwang Jace große Worte und warf sich in den Schnee. Er begann Arme und Beine auf und ab zu bewegen, sodass unter ihm ein Schnee-Engel entstand. Lachend schüttelte Lina den Kopf über ihren Kollegen. Manchmal war sie sich nicht sicher, ob er älter als zwölf war, so wie er sich aufführte.
      “Na, hör schon auf mit dem Quatsch, so kommen die Pferde niemals auf eine neue Koppel.“ Lächelnd reichte die braunhaarige ihm eine Hand, um mir beim Aufstehen zu helfen. Doch statt aufzustehen, nutze er die Gelegenheit und zog sie zu sich runter. Lina landete geradewegs aus seinem muskulösen Oberkörper.
      Für Augenblick hielten beide inne. Jace sah unmittelbar ihre hübschen blauen Augen, umrahmt von lagen dunkeln Wimpern. Darin hatte sich eine Schneeflocke verfangen und funkelte mit ihren Augen um die Wette. Immer mehr von der prickelnden Wärme, pulsierte durch seine Adern, sodass er trotz fehlender Jacke nicht fror. Kurzzeitig erwiderte das Mädchen seinen Blick, bevor sie sich verlegen abwendete. Ganz tief in ihrem Inneren geriet etwas in Bewegung, doch es war noch zu früh, ihr Herz hing stattdessen an Niklas. Ein trübseliger Ausdruck trat in ihre Augen und sie rappelte sich wortlos auf. Jace schien das unausgesprochen zu erahnen, denn er schwieg ebenso. Die einzigen Geräusche um sie herum waren das Heulen des Windes und der knirschende Schnee. Lina gab sich alle Mühe, die Gedanken an Niklas beiseitezuschieben und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.
      “Hei, Mina”, sprach sie zu der braunen Stute, als ich sie diese erreicht hatte, “Bereit für einen Umzug?” Natürlich antwortete die Stute nicht, sondern sah sie freundlich aus ihren braunen Augen an. Die Finnin hielt ihr das grüne Halfter hin. Misstrauisch schnupperte die daran, bevor sie wohlerzogen den Kopf senkte, damit die kleine Dame sie halftern konnte. Dies stellte sich, mit Jace viel zu großem Handschuhen an ihren Fingern, allerdings als ziemlich schwierig heraus. Unglaublich, wie umgänglich die Stute mittlerweile war.
      „Hier, die musst du auch mitnehmen.” Jace drückte seine Kollegin den Strick der Schimmelstute in die Hand. Auch die beiden Fohlen hatte der große Blonde bereits eingefangen, obwohl das bei dem kleinen Wirbelwind Mimithe gar nicht so einfach gewesen war. Die kleine Stute fand es nämlich viel lustiger vor ihm davonzulaufen.
      Lina ging mit den beiden Stuten voraus, immer mit dem kleinen Donut an Mijous Seite. Auf der neue Koppel angekommen machten sich alle fünf Pferde erst einmal daran, jeden Zentimeter zu erkunden. Während die Vierbeiner ihre neue Umgebung inspizierten, holten Jace und Lina auch noch die anderen Pferde.
      Nurja und Lady Moon, die zu Gesellschaft bei den Fohlen standen sowie die beiden Jungstuten, waren die letzten Pferde, die umzogen. Wie ein Schneepflug stiefelte Moony über die Koppel und rollte sogar einen kleinen Schneeball.
      “Ich glaube Jamie hat ein künstlerisch begabtes Pferd”, meinte Lina lachend zu Jace und zückte ihr Handy um ein Video zu machen.
      “Ja, schon …”

      Jace | Ein lautes Scheppern, welches den Tod der Tasse verkündete, riss mich aus meinem Dämmerzustand. Fluchend sprang ich auf und sammelte die Scherben von dem dunklen Parkett. Scheiße, das war meine Lieblingstasse gewesen. Nicht, dass die Tasse besonders hübsch gewesen wäre, nein eher das Gegenteil, sie war potthässlich, aber es passte viel hinein. Genau das, was ich benötigte, um morgens wach zu werden.
      Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt und glomm nur noch schwach. Müde ließ ich mich zurück auf das Sofa sinken, starrte durch das Glas des Wintergartens auf die Terrasse. In letzter Zeit schlief ich des Öfteren auf dem Sofa ein, wenn ich mich in meinen Gedanken verlor, aus denen sich unruhige Träume formten.
      Vor ein paar Stunden hatte ein leichter Schneefall eingesetzt, der zunehmend stärker wurde. Kräftiger Wind verwirbelte die dicken Schneeflocken und für einen kurzen Augenblick, glaubte ich die unverwechselbare Silhouette eines Pferdes darin zu erkennen. Das Tier, welches im Stall stand und jeden Tag sehnsüchtig auf Lina warten, doch lange würde er nicht mehr warten müssen. Denn der Tag seiner Abreise war bereits in zwei. Als Samu mitteilte, wann er und damit auch der Freiberger, den Hof verlassen würde, erlosch auch der letzte Funke Hoffnung, dass Lina zurückkehren würde. Auch, wenn ich ihr nur das Beste wünschte, hatte ich damit gerechnet oder viel mehr darauf gehofft, dass sie früher oder später doch noch herausfand, dass Niklas nur ein guter Schauspieler war. Doch alles, was ich von ihr nur, dass sie glücklich sei.. Es war nicht einfach sie loszulassen, aber allmählich merkte ich, wie es zu einer ernsthaften mentalen Belastung wurde, die immer schwerer zu bewältigen war. Nicht mal nachts schaffte ich es, abzuschalten, mein Hirn erschuf allerlei Szenarien, wie es nach dem Tag der Abreise dem schwedischen Team hätte verlaufen können, wenn sie hier geblieben wäre. Aber alle endeten damit, dass irgendwann der Punkt kam, an dem sie dem Mann nachtrauerte, der ihr mit Divine einen Kindheitstraum erfüllte und dass Lina unglücklich sei und sich quälte, war das Letzte, was ich wollte. Die Zeit war wohl gekommen, die Ereignisse anzunehmen, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die man zwar im Herzen tragen konnte, die aber nicht in meinem Leben sein konnten.
      Unerwartet leuchtet der Bildschirm meines Handys auf dem kleinen Couchtisch auf, tauchte seine Umgebung in einen schwachen, weißlichen Schein. Ich griff nach dem Gerät und erblickte eine Benachrichtigung von Instagram. Ich staunte ein wenig, als ich sah, dass Lina etwas gepostet hatte, denn seit ihrem Umzug war es auf ihrem oder eher Ivys Account relativ still geworden. Es gab nur noch gelegentlich sporadische Updates über den weißen Hengst, logisch, wenn sie sich tausende Kilometer weit von ihm entfernt befand.
      Neugierig, was Lina wohl gepostet haben mochte, öffnete ich die App. Eine Story öffnete sich, darin zu sehen ein Rappe mit einer schmalen Blesse, der erst an einem Heuhaufen knabberte und schließlich neugierig mit der Nase immer näher an die Kamera kam, bis nur noch Nüster zu sehen waren. „Willkommen Zuhause, Ready for Life", stand in der Ecke geschrieben. Es folgte noch eine Boomerang in der die Stute, offenbar auf Kommando flehmte. Was mochte es wohl mit der Stute auf sich haben? Gehörte sie zu Lina? War es ein weiteres Geschenk ihres Freundes? Immerhin hatte sie die Pferde aus Schweden bisher nur sporadisch in Storys gezeigt, wenn sie ausreiten war oder ähnlich, aber nie eines explizit erwähnt. Ich sollte morgen bei Samu nachfragen, ob er mehr wusste über dieses Pferd. Da war sie wieder, die mich ständig beschäftigende Frage, was Lina machte dort drüben auf dem anderen Kontinent. Ich benötigte dringend eine Ablenkung.
      Aus einer Intuition hinaus fischte ich den Zettel aus meiner Handyhülle, der mir vor ein paar Wochen auf der Zuchtschau, wo ich den gescheckt Tinkerhengst Vikar, vorstelle zugesteckt wurde. In einer ordentlichen Handschrift war eine Zahlenfolge und ein Name darauf notiert worden. Die Art des Interesses des Urhebers wurde durch ein schwungvolles Herz neben dem Namen unterstrichen. Bisher hatte es mir widerstrebt, die Nummer zu verwenden. Es war nur ein schöner Abend gewesen, bedeutungslos, einzig dem Zwecke dienend, mich abzulenken. Jetzt wieder in näheren Kontakt mit den Mädchen zu treten, widersprächen den unausgesprochen Gesetzen eines One-Night-Stands, der Flüchtigkeit des Momentes. Doch, was war schon dabei, diese Regel zu missachten?
      Entschlossen tippte ich die Nummer in mein Handy, speichert diese ab und sofort erschien die Verknüpfung zu dem bekannten Messengerdienst mit dem grünen Symbol. Ein paar Sekunden zögerte ich noch, bevor ich darauf tippte und begann eine Nachricht zu tippen:
      “Hey, ich bin es Jace.” Ich kam mir ein wenig blöd vor nicht mehr zu schreiben, doch schon bei unserer ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, dass sie genaustens wusste, wer ich bin, was auch wenig erstaunte. Die Turnierszene in der Region war klein, man kannte die aufstrebenden Sterne. Kaum war die Nachricht gesendet, erschienen die beiden Haken und wurden nach knapp 30 Sekunden bereits blau. Unerwartet. Ich rechnete nicht wirklich damit, dass sie so spät in der Nacht noch wach sei, aber was wusste ich schon. Immerhin ging mein Wissen über sie nicht weit über ihren Vornamen hinaus.
      „Hey“, ploppte die Nachricht auf, „schön von dir zu hören. Warum bist du so spät noch wach?“ Die Frage kam mir ein wenig Paradox vor, schließlich war sie selbst noch wach, aber dies war nicht relevant.
      „Nein, man könnte eher sagen schon wieder", tippe ich in das Nachrichtenfeld und sendete es ab. Kurz darauf fragte Aria nach dem Grund.
      „Es ist kompliziert", antwortete ich ihr, noch darüber nachdenkend, wie klug es sei, mich Aria anzuvertrauen. Immerhin war sie eine Fremde, zugegeben eine, die mir auf körperlicher Ebene bereist ziemlich nah gekommen war.
      „Geht es etwa um ein Mädchen?", unterbrach eine Nachricht von ihr meine Gedankengänge. War es so offensichtlich oder konnte sie etwa Gedanken lesen? Ich beantworte ihre Frage mit einer Bestätigung, bevor ich mich schließlich aufraffte, um mich doch mal in mein Bett zu begeben. Schlaf fand ich dort dennoch lange nicht, sondern schrieb noch einer ganze Weile mit Aria.

      Am nächsten Morgen erwachte ich, weil vermutlich Hazel lautstark durchs Haus trampelte. Unglaublich, wie ein so kleiner Mensch so viel Lärm verursachen konnte. Ächzend rollte ich zur Seite und fischte mein Smartphone vom Nachttisch. Acht Uhr zwanzig leuchte auf dem Sperrbildschirm auf. Fuck, in zehn Minuten war Teambesprechung. In aller Eile sprang ich aus dem Bett, griff wahllos nach einer Hose und einem Shirt und warf noch schnell die Kaffeemaschine an.
      Wenig später polterte ich mit dem Kaffeebecher in der Hand die Treppe hinunter und spurtet mich in den großen Seminarraum zu kommen. Wie nicht anders zu erwarten, waren alle anderen bereits da. Hazel grinste nur fröhlich, während Quinn sich nur schwer von ihrem Handy lösen konnte. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge, schreib sie mit Raphael, einem meiner Teamkollegen, den sie neulich auf einem Turnier traf und der seitdem öfter hier auftauchte. Man musste ihm schon lassen, dass sein Hengst und er ziemlich gut waren, erst letzten Monat hatte er den Sieg bei der ersten Qualifikation für den Jumping Word Cup zu holen. Allerdings war es beinahe vorprogrammiert, mit Poseidon erfolgreich zu sein, schließlich hatte ich den Vater des Rappen selbst unter dem Sattel und wusste um sein Vermögen, mit Hindernissen umzugehen. In Kombination mit Colour Splash, die ebenso geschickt mit den Stangen war, konnte nur ein wahres Känguru dabei herauskommen. Poseidon zeigte schließlich bereits als Junghengst so viel Potenzial, dass Luchy diese Anpaarung wiederholte. Die kleine Oceandis, die dabei herauskam, war nach Schweden gezogen und konnte dort bereits ihre ersten kleinen Erfolge vorweisen.
      “Sehr gut, dann sind wir ja jetzt vollzählig”, begann meine Chefin die Besprechung einzuleiten, nachdem ich mich auf den freien Platz niedergelassen hatte. Sie eröffnete mit dem wöchentlichen Bericht der Reitschule. Hazel hatte die anfänglichen Schwierigkeiten in Linas System hereinzukommen mittlerweile überwunden. So weit lief alles gut, nur die kleine Haflingerstute Curly Lure hatte sich eine Unart angeeignet, weshalb Silvia sie die nächsten Wochen ein wenig in Beritt nehmen sollte. Auch die Shettyschule lief mittlerweile besser als jemals zuvor und mit der zunehmenden Routine war auch Songbird mittlerweile ein fester Teil der Ponytruppe.
      “Als Nächste wollen wir zu den Zuchtstuten kommen. Fashion Girl ist inklusive des kommenden Fohlens verkauft, die beiden werden mit Ladys Fohlen nach Deutschland gehen. Lady soll nach dem Absetzen antrainiert, schließlich antrainiert werden und dann in der Reitschule laufen.” Luchy erläuterte noch die weitere Zuchtplanung und welche Tiere deshalb, an- und abtrainiert werden mussten, darunter auch Chessqueen, Nessi und Empire. Sowie welche weiterhin die Freiheit auf den weitläufigen Weiden genießen durften und welche Jungpferde zu Training weggehen würden, wie Shakoy, der zum Beritt nach Deutschland gehen würde, auf den Hof, wo auch Fashion und die beiden Fohlen hinziehen würde.
      “Als Nächstes kommen wir zu dir Jace”, wand sie sich schließlich an mich, nachdem sie bereits den anderen einen Ausblick auf die kommende Saison gab, “Ich freue mich sehr, dass du mittlerweile erfolgreich unser Land vertrittst, gerade mit Herkules erzielst du gute Ergebnisse. Nun ist es so, dass eines der Jungpferde, Unsung Hero, um genau zu sein, demnächst aus dem Beritt aus Amerika wiederkommen wird. Eigentlich sollte er verkauft werden, hatte aufgrund seines Potenzials auch bereits Interessenten, allerdings würde ich ihn, Anbetracht deiner Ergebnisse gerne dir anvertrauen. Hero zeigt schon jetzt viel Potenzial, welches das von Sunny vermutlich noch übersteigen wird.” Einen Moment dachte ich darüber nach, welches der Jungpferde sie meinte, bis es mir einfiel. Hero, war ein Enkel der Stute, die ich aktuell im Team ritt. Als Fohlen allerdings, schien er weniger vielversprechend, denn er war tollpatschig und wusste seinen langen Beinen nicht so recht zu sortieren. Weil er deshalb öfter mal hinfiel oder auch im Zaun landete, handelte er sich den Spitznamen Unusing Hero ein.
      “Also stellst du mir Hero anstelle von Sunny zur Verfügung?”, versicherte mich, dass ich Luchys Angebot richtig verstanden hatte. Meine Chefin nickte bestätigend.
      “Okay, und wer übernimmt dann Sunny? Ich kann schließlich nicht alle Pferde trainieren”, brachte ich das einzig für mich sichtbare Problem hervor.
      “Sie ist ja nicht mehr sie aller jüngste, deshalb wird sie in Zukunft nicht mehr im großen Sport laufen, sondern als Lehrmeister in der Reitschule dienen”, führte meine Chefin ihre Pläne für die Stute aus.
      “Okay”, lächelte ich, “da bin ich gespannt, wie sich der kleine Tollpatsch im Beritt gemacht hat.” Von den Berittpferden, die außerhalb des Hofes untergebracht waren, bekamen wir immer nur wenig mit, sodass es wahrlich eine Überraschung sein würde, ob der kleine Tollpatsch sich tatsächlich so Positiv entwickelt hatte.
      “Du wirst erstaunst sein”, erwiderte Luchy, “Er kommt Ende November an.” Ich nickte und sie fuhr fort mit der Besprechung.
      Am Ende des Meetings zerstreuten sich alle und gingen wieder an ihre Arbeit. Ich für meinen Teil holte mir noch einen Kaffee, bevor ich in den Stall ging, um das erste Pferd zum Training fertig zu machen. Zahlreiche Fußstapfen führten von der Haustür zu den Ställen und Ausläufen, nur abseits der Wege war die weiße Decke noch unberührt. Ich folgte den Spuren zum Hauptstall, auf dessen gläsernen Dachfirst sich die Sonne spiegelte. Bereits vor dem Betreten der Stallgasse hörte ich Grisi, die mit den Hufen gegen ihre Boxenwand trat. Die freiheitsliebende Stute mochte es nicht sonderlich in der Box zustehen, doch aufgrund einer Verletzung durfte sie nicht auf die gefrorenen Weiden und Paddocks, weshalb sie sich aktuell mit der Box und tagsüber der Longierhalle abgeben musste. Ice Rain reckte ihren Kopf hinüber zu ihrer Boxennachbarin, um sie zu ärgern, worauf hin sie von der Schimmelstute an gequiescht wurde. Bei der Box von British angelangt streckte sich mir sogleich eine helle Nase entgegen, die interessiert an meinem Kaffeebecher herumnabbelte. In mich hinein grinsend schob ich ihren Kopf beiseite, denn die aufgeweckte Stute benötige im Gegensatz zu mir definitiv nicht noch einen Energiebooster. Ich nahm noch einen großen Schluck aus dem Becher, bevor ich ihn abstellte und nach dem petrolfarben Halfter griff.
      Brav folgte mir die Hannoveranerstute zum Putzplatz, auf dem Jayden gerade Miss Leika sattelte. Freundlich beschnupperte die Pearlstute ihre Artgenossin, bevor sie gehorsam einparkte. Unter der Decke kam ein annähernd sauberes Pferd zum Vorschein. Passend zum fertig gesattelten Pferd war dann auch mein Kaffee leer.
      “Na komm Gold, dann wollen wir mal ein wenig Dressurarbeit machen”, sprach ich zu der Stute und zupfte am Zügel, damit sie anlief. Leise knirschte der Schnee unter unseren Füßen. Vereinzelte Flocken tanzten vom Himmel, um sich lautlos auf der Mähne der Stute abzusetzen. In einiger Entfernung tollte der Dalmatiner durch den hohen Schnee und hätte er keine dunklen Flecken im Fell, wäre er vermutlich mit der Umgebung verschmolzen und nur noch als Schneewirbel auszumachen gewesen. Knarzend glitt das große Hallentor zu Seite und ließ uns in das verhältnismäßig warme innere des Gebäudes eintreten. Der helle, lockere Sand lag noch unberührt vor mir, als ich die helle Scheckstute darauf führte. Gerade als ich aufgessen war, vibrierte es in meiner Hosentasche. Während die Stute loslief, sah ich nach, wer etwas von mir forderte. Es war Aria, die mir einen freundlichen guten Morgen wünschte. Ich wünschte ihr ebenfalls einen und fragte sie schließlich, ob es einen Grund für ihr schreiben gäbe.
      “Ja und nein”, kam eine geheimnisvolle Antwort zurück. Einen Augenblick wartete ich, ob sie die Antwort noch erweiterte, bevor ich nachfragte. Das Pferd unter meinem Sattel lief genügsam seine Runden durch den Sand, schien sich nur wenig daran zu stören, dass ich abgelenkt war.
      “Erst wollte ich dir nur einen guten Morgen wünschen”, ploppte eine Nachricht aus, doch noch zeigte das Gerät an, dass sie tippte, “und dann dachte ich mir, ob du nicht Lust hättest etwas mit mir zu unternehmen, aber dann fiel mir ein, dass Papa gleich kommt. Irgendwas wegen eines Polo-Spiels im Club, glaub ich.” Polo, das passte in das Bild, welches ich von Aria hatte. Schon bei erstem Anblick war nicht zu übersehen, dass es ihr oder vermutlich eher ihren Eltern nicht an Geld mangelte.
      “Heute hätte ich ohnehin nicht gekonnt, aber wir können uns vielleicht am Wochenende treffen. Lass uns später noch mal schreiben. Ich muss jetzt erst einmal Gold bewegen”, antworte ich ihr, bevor ich das Gerät in den lautlosen Modus schaltete und es zurück in die Hosentasche verfrachtete. Sobald ich den Zügel sanft aufnahm, lief die Stute sogleich fleißiger und trat aktiv an die Hand heran. Dass sie mittlerweile nahezu mühelos in die korrekte Haltung zu bringen war, war das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Als British hier ankam, war sie kaum zu halten und rannte wie eine Giraffe mit weggedrückten Rücken durch die Gegend und kannte nichts außer dem Springparcours. Natürlich war sie auch noch immer kein Lampenaustreter, dafür fehlte ihr das Potenzial, aber für gesund erhaltende Gymnastizierung war es ausreichend. Mittlerweile war die Hannoveranerstute ausreichend aufgewärmt, sodass ich die nächsthöhere Gangart wählte. Angenehm federten die Schritte der Stute und mit jeder Runde wurde sie gelöster. Aus die Stute fokussiert bemerkte ich Quinn erst, als sie mit dem Fuchs bereit eingetreten war. Leichtfüßig setzte die junge Stute ihre Füße in den Sand und drehte aufmerksam die Ohren. Von dem schlaksigen Jungpferd, welches sie einmal gewesen war, war nicht mehr viel zu sehen, stattdessen kam die Hannovernerabstammung nun deutlich durch.

      Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und brachte die Eiskristalle zum glitzern, als ich mit dem Hengst ins Freie trat. Dampfwolken stiegen von seinem dunklen Fell in den klaren Himmel empor, an den Stellen, wo es nicht mit einer Decke bedeckt war. Hope hatte mal wieder sein Bestes gegeben, den Hengst raushängen zu lassen, weil Jamie mit Ursel ebenfalls in der Halle gewesen war. Als dann auch noch Matt mit Saturn hereinkamen, drehten dem Kaltblut vollends die Sicherungen durch. Schon aus der Ferne sah ich, dass Hazel gerade mit der Ponytruppe auf einen Ausritt aufbrach, also hielt ich den Hengst aus sicherer Entfernung an und ließ sie mit Cremella, Amigo und den anderen Ponys passieren. Den kleinen Tiger hatte sie als Handpferd dabei und dem kleinen silbernen Hengst ging der Schnee, beinahe bis zu den Knien, weshalb er wie ein Storch hindurch starkste.
      Im Stall angekommen, sattelte ich meinen Tinkerhengst ab und ließ ihm unter dem roten Schein des Solarium trocknen. Währenddessen blickte ich auf mein Handy. Zwischen den Einheiten mit den Pferden hatte ich das Gespräch mit Aria fortgesetzt und hatten uns auf Samstag festgelegt, nur über den Ort mussten wir uns noch einigen.
      “Wie wäre es damit, wenn wir uns 87te Ecke 109te in dem kleinen Café treffen?”, schlug sie vor. Ich bestätigte ihr, dass es nach einer guten Idee klang. Hufgegeklapper erfüllte die Stallgasse und Jayden tauchte mit Acerado im Schlepptau auf.
      “Lohnt es sich Ace noch in die FüMa zu stellen oder bist du gleich fertig?”, fragte mein Kollege und deute mit einem Kopfnicken auf den Tinker der sich sogleich wieder aufbaute, in der Hoffnung den braunen Hannoveraner damit zu beeindrucken, besagtes Warmblut störte sich allerdings nur wenig an dem Rappen.
      “Ne, ein paar Minuten und dann ist Hope trocken”, entgegnet ich, “Wie läuft es mit Lifesaver, ist er immer noch so rebellisch?”
      “Rebellisch klingt noch viel zu niedlich”, lachte mein Kollege, “Ich glaub ehe der Kleine möchte sich fürs Rode bewerben. Ich habe selten ein Pferd so viel bocken sehen wie Life.” Acerado schubberte genüsslich den Kopf an dem metallenen Pfosten, nachdem Jayden ihn von der Trense entledigt hatte.
      “So gut wie du dich hältst, kannst du ja dann wie Hazel unter die Cowboys gehen”, feixte ich.
      “Danke, aber ich bleibe bei den Buschreitern”, sagte er noch, bevor er mit dem Sattelzeug in der Kammer verschwand. Just in dem Moment, als er zurückkehrte, erloschen die Glühbirnen der künstlichen Sonne. Kontrollierend fuhr ich mit den Fingern durch das dichte Fell und konnte so wie es zu erwarten war keine Feuchtigkeit mehr auf der Haut feststellen.
      “Du kannst dann Ace jetzt trocken”, wand ich mich an mein Gegenüber und hängte den Tinker ab. Noch während ich die Stallgasse verließ, vernahm ich das Surren der Anlage, das durch das Hochfahren entstand. Kaum hatte ich Hope auf die Koppel entlassen, warf er sich in den Schnee, um sich zu wälzen. Von der Nachbarkoppel hörte man schrillen Quietschen. Die Quelle des Lärms waren Dance und Buddy, die ausgelassen miteinander spielten. Während die Hengste ihre Pause nutzen, um sich auszutoben, warte auf mich nun ein warmes Mittagessen und einen Moment in der Wärme, um wieder aufzutauen.


      © Wolfszeit | Jace Sherwood | 33134 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Anfang Oktober 2020}
    • Mohikanerin
      Military E zu A | 29. März 2022

      Finest Selection (Felix) / LMR Ice Rain (Jace)

      Die Mittagspause fühlte sich nach der dauerhaften kalten Luft in der Reithalle wie eine Erholung an. Langsam taute ich wieder auf, doch dann zeigte mir die Uhr, dass Sally auf mich wartete. Ich erhob mich aus der warmen Stube, schwang mir Reitjacke über und setzte die Beine in Bewegung zum Stall. In der Kammer schien bereits das Halfter der Fuchsstute zu warten, die schon am Zaun stand, als ich am Paddock ankam. Von der anderen Seite blickte mich Jace genervt an, der gerade Rain holte.
      “Wo gehst du mit ihr hin?”, murmelte dieser und hielt mir tatsächlich sogar das Tor auf, damit Sally mir folgen konnte.
      “Ich wollte in die Halle, um das Springen für das Gelände weiterzutrainieren. Sie traut sich noch nicht so ganz”, erklärte ich.
      “Mh, dann bis gleich”, verzog er sich genervt. Verwirrt sah ich ihm nach, aber verschwand selbst im Stall, um die Stute ausgiebig zu putzen. Noch immer war sie mir gegenüber skeptisch, aber akzeptierte mich. Ich näherte mich ihr sanft, gutmütig und gab ihr Raum für eigene Entscheidungen. Einiges ließ ich durch, während anderes nicht in Ordnung war.
      Glücklicherweise traf ich Jace zunächst in der Reithalle und wärmte Sally an der Hand auf. Aufmerksam drehten sich ihre Ohren in meine Richtung, als ich mit Zupfen am Gebissring nach mehr Mitarbeit forderte. Je zarter ich die Hilfen einsetzte, umso genauer kam die Stute dem nach. Dass Jace irgendwann im Schritt einritt, bemerkte ich ziemlich spät. Es war meiner Stute geschuldet, dass ich ihn überhaupt bemerkte. Sie schlug mit dem Schweif und giftete in Rains Richtung. Die Stimmung zwischen uns Reitern legte sich auch auf die Pferde ab, aber nach dem Warmreiten, kamen wir verhältnismäßig gut klar.
      Nacheinander übersprangen wir die Hindernisse in der zuvor abgesprochnen Reinfolge. Keine Stange kam zu fall. Der Mut war durch die pulsierende Muskulatur deutlich spürbar. Nah an den Hilfen setzte Selection durch den Sand, sprang sie genau ab, ohne dabei eine Stange zu reißen. Auch Jace folgte uns akurat. Beide Stuten hatten nach einer Stunde das nötige Training für die kommende Saison ersteinmal geschafft.

      © Mohikanerin // Felix Lundqvist // 2111 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Oktober 2020}
    • Wolfszeit
      Dressur E zu A | 30. Juni 2022

      Aschenflug / Chocolate Churro / Finest Selection / Miss Leika / Miss Griselda Braun / LMR Ice Rain / All Hope Is Gone / Lancasters Peppermint

      In gleichmäßigen Sprüngen setzte Anu mit Aschenflug durch den Sand. Der Vollblüter Hengst hatte heute seine letzte Dressurstunde vor dem Anfänger-Turnier. Wir konzentrierten uns auf seinen Takt, der leider in seiner bisherigen Ausbildung zum Reitpferd des häufigen verschwand. Er stand gut an den Hilfen und bog sich auf den Linien. Die Balance war da. Deswegen lief ich einige Meter durch den Sand zu Eva mit Churro, die in der anderen Hälfte der Halle ihre Einheit absolvierten.
      “Fühlst du dich sicher?”, fragte ich sie bewusst, denn der Hengst bockte gerne vor Freude im Galopp. Aber sie nickte und legte das äußere Bein etwas höher. Mit einem hohen Sprung setzte der Hengst los, hob dabei mit der Hinterhand ab. Dennoch blieb er reguliert.
      Zum Schluss liefen die beiden noch in der Abteilung, bevor es für mich zurück an den großen Hof ging. Auch ich hatte noch einige Pferde auf dem Plan. Die Hannoveraner arbeiteten fleißig mit. Am Abend erzählten meine Kollegen von den anderen Tieren, die ebenfalls Potenzial für die kommende Saison hatten. Somit ergab sich, dass auf die Anfänger Figuren und Lektionen eine gute Vorbereitung waren.

      © Mohikanerin // Felix // 1143 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Februar 2021}
    • Wolfszeit
      [​IMG]
      Farewelll | 15. August 2022

      Saturn | Lifesaver | Elf Dancer | Little Buddy | Vakany | Elvish Beauty | Miss Leika | Lady Moony | British Gold | Miss Griselda Braun | LMR Ice Rain | Vikar | All Hope Is Gone | Mijou | Briair | Flanell d’Egalité | WHC’ Delicious Donut | WHC’ Mimithe | WHC’ Minya | WHC’ Venice | Amigo | PFS’ Artic Tiger | Songbird | Cremella | Minnie Maus | Curly Lure | Sunny Empire | Baroness Of the Guard | WHC’ Shakoy | WHC’ Solist

      “Morgen geht es in dein neues Zuhause”, flüsterte ich der Stute zu und strich über den immer dünner werden Pelz an ihrem Hals. Minnie würde als Kinderpony zu einer bekannten unserer Chefin ziehen. Die kleine Tochter, dieser schwärmte bereits seit Ewigkeiten von der Ponystute. Jetzt zu ihrem 10ten Geburtstag gaben ihre Eltern nach und wollte ihr den Wunsch erfüllen. In der Ferne tauchen die Jungpferdeweiden auf. Derzeit bestand die Herde aus vielen verschiedenfarbigen Tieren, nur die einjährige Lusitanostute stach mit ihrer feuerroten Farbe heraus. Die Koppel war heute allerdings nicht das Ziel. So bog ich an der nächsten Wegbiegung ab und folgte dem Weg auf die Hochebene. Zwischen dem kurzen Gras sprossen die ersten Blumen hervor und die Frühlingsbrise trug diverse Gerüche zu uns hinauf. Fleißig stapfte das Pony voran, bis wir nach einer ausgedehnten Runde durch die Einsamkeit, wieder an den Koppel angelangten. Erst bei Näherkommen, erblickte ich, weswegen die Junghengste sich am Zaun sammelten.
      “Na über was debattiert ihr hier?”, fragte ich die Gruppe bestehend aus Jace, Raphael und natürlich auch Quinn, die ihre Augen kaum von dem attraktiven Springreiter lassen konnte.
      “Über Jace auch so tolles Pferd. Aktuell sieht er, nicht ganz so nach Spitzenpferd aus”, lacht sie. Unrecht hatte sie damit nicht. Der Falbhengst schien gerade mitten in einem Wachstumsschub zu sein, wodurch seine Hinterhand einige Zentimeter höher stand.
      “Nur weil er gerade ein wenig überbaut ist, heißt das nicht, dass das nichts wird”, protestierte der Blonde pikiert, “Schau dir doch mal die schönen langen Beine an.”
      “Was sagte du nochmal, ist in seiner Abstammung, Cor de la Bryére?”, mischte sich nun auch der andere Mann ein. Jace nickte bestätigend.
      “In der Springszene sind die sehr verbreitet, aber für ein Dressurpferd, ich weiß ja nicht”, fachsimpelte er. Die Namen, mit denen die drei in ihrem Diskurs um sich warfen, sagten mir kaum etwas. Ich hatte schon länger das Interesse an englischen Reitsport und mit ebenso an den klassischen Rassen in diesem Bereich verloren. Für den Westernsport waren die meisten nämlich zu schwungvoll und mir ihren langen Rücken und Hälsen nicht wendig genug.
      “Na gut, dann lass ich euch mal weiterdiskutieren”, verabschiedete ich mich von der Truppe und kehrte mit Minnie zurück zu ihrem Auslauf, wo ich sie absattelte. Ein leztes mal mapfte die Stute ihr Müsli aus einer der bunten Schüsseln, die einst liebevoll verziert worden waren.
      “Auf Wiedersehen, Süße Maus”, verabschiedete ich mich von der Rappstute, bevor sie hinüber zu ihrem Heu trottete und sich zwischen Cremella und Curly zwängte. Songbird kam neugierig angetrottet und staubte noch ein Leckerli ab. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich ein wenig beeilen musste, wenn ich mich noch frisch machen wollte, bevor Lewis kam. Er hatte nicht verraten wollen, wohin es ging, umso gespannter war ich darauf, was sich mir eröffnen würde.
      © Wolfszeit | Hazel O'Connor | 2939 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Februar 20201}
    • Wolfszeit
      Springen E zu A | 30. September 2022

      Wo der Wolf Heult/ PFS’ Caruso/ Lancasters Peppermint/ LMR Ice Rain/ Finest Selection/ Lifesaver/ Chocolate Churro
      Lubumbashi


      Wie immer wuselten die Reitschüler geschäftig über die Stallgasse, als ich mit Caruso den Stall betrat. Ich zählte durch: Katy, Ana, Elodie, Ophelia, alle da. Perfekt. Mit einem Pfiff sorgte ich, dass die Aufmerksamkeit auf mir lag.
      “So meine Süßen, ich habe heute eine Überraschung für euch”, lächelte ich breit, woraufhin sich alle Augen neugierig auf mich richteten.
      “Eure Reitstunde ist heute nicht bei mir, sondern bei”, ich legte eine bedeutungsvolle Pause ein, bei der mein Grinsen noch breiter wurde, “Kanadas erfolgreichsten Nachwuchsreiters.”
      “Wir reiten bei Raphael Craig?”, quietschte Ophelia aufgeregt. Sally, die bis eben gelangweilt gedöst hatte, öffnete empört ihre Augen.
      “Du übertreibst meine Süße”, raunte mir eine wohlbekannte Stimme ins Ohr, gefolgt von einem zärtlichen Kuss auf die Wange. Vollkommen aus dem Häuschen starrten die vier Mädchen mich an oder viel mehr uns.
      “Nein, tue ich nicht”, grinste ich ihn an und nahm ihm den Strick meines Ponys aus der Hand, “Weil du einfach der beste bist.” Ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und parkte das Pony auf dem freien Platz. Noch immer starrten meine Reitschüler mich an, als wären sie vom Blitz getroffen.
      “Na, los, Pferde fertig machen”, lachte ich. Dreißig Minuten später marschierten alle im Gänsemarsch hinter Raphael und mir in die Halle.
      “Bin gleich weg”, rief Felix, der noch mit Peppy die letzten Runden drehte. Während mein Kollege seine letzten Runden drehte, sorgten ich dafür, dass die Kinder alle auf ihre Pferde kamen. Savior weigerte sich mal wieder stillzustehen, doch mit viel Geduld landete sein Reiter auf ihrem Rücken. In Windeseile verfolgt die Stunde, nach der ein Haufen glücklicher Reitschüler die Halle verließ.
      “Du solltest öfter kommen, so konzentriert waren die selten”, grinste ich, als ich aus dem Sattel des Ponys rutschte.
      “Das war sicher, weil sie ein solch fabelhaftes Anschauungsobjekt hatten”, schmeichelte Raphael mir und verschränkte seine Finger mit meinem.
      “Jetzt übertreibst du aber”, lachte ich und wollte ihm ein Kuss auf die Wange drücken, doch der eifersüchtige kleine Hengst schob seinen Kopf zwischen uns.
      “Bleibst du eigentlich noch?”, fragte ich interessiert.
      “Ja, ich dachte, ich bleibe das ganze Wochenende”, erklärte er seine Pläne, “Nach dem Online-Coaching hätten wir dann ganz viel Zeit für uns.”



      © Mohikanerin | Quinn Drake | 2.346 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende März 2021}
    • Wolfszeit
      Military A zu L | 30. Oktober 2022

      LMR Ice Rain/ Avicii

      Heute war etwas Ausdauer angesetzt. Zwar besaß Avicii als Vollblut bereits eine Menge davon, doch ebenso neigte sie dazu ihre Energie auf einmal zu verpowern, anstatt diese einzuteilen. Im Parcours konnte dies gefährlich werden, so war es wichtig es der Stute abzugewöhnen. Ebenso mit von der Partie war Hazel mit Rain. Die Hannoveranerin war zwar langsamer, als Avicii, doch sie bracht mehr Ruhe mit. Als ich schließlich das Signal zum Galopp gab, sprang Avicii sofort an und sprintete los. Rain tat sich etwas schwerer, kam aber nach kurzer Zeit ebenfalls in den Galopp. Wir beendeten das Training nach einigen Runden und ich war zufrieden mit dem Fortschritt, den die beiden Stuten gemacht hatten. Nun hieß es, das Training fortzusetzen, um die Ausdauer und Kontrolle noch weiter zu verbessern


      © Mohikanerin | 797 Zeichen
    • Wolfszeit
      Turnierübung / Dressur A zu L | 30. November 2022

      Dix Mille LDS / Steinway HMK
      Verita / Lifesaver / Miss Leika / LMR Ice Rain / Chocolate Churro

      Überall waren Pferde, natürlich. Auf einem Turnier war dies nichts Ungewöhnliches. Interessiert blickte ich mich um. Ein großer und bekannter Dressurreiter befand sich in der Stadt, von überall strömten die Menschen wie Ameisen auf das Festgelände. Der heutige Tag war eine Übungspräsentation. Besagter Dressurreiter gab uns Hilfestellungen für die richtige Prüfung in zwei Tagen. Auch ich konnte mir einen Platz ergattern. Wir waren im letzten Block, sodass ich mir noch die Ritte anderer Leute anschauen durfte. Besonders interessant fand ich eine Fuchsstute, die mit ihren kurzen Beinen aber recht kräftigen Rumpf förmlich durch den Sand schwebte. Die leichte Prüfung wurde auf dem großen Platz geritten, weshalb sie ziemlich an Weg gut machen musste, um von einem zum anderen Buchstaben zu kommen. Andere Pferde waren da wirklich im Vorteil, so auch die Truppe vom WHC, die man beinahe als Profis bezeichnen konnte. Sie neckten einander, aber beim Vorreiten war es ruhig. Sie hatten die Tiere gut im Griff. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sie in der richtigen Prüfung alle Plätze belegen würden.
      Der nährte sich immer weiter dem Ende. Alle Pferde konnten die gewünschten Lektionen und Figuren in der leichten Dressurprüfung im mittleren bis guten Noten-Bereich absolvieren, weshalb das Gefühl aller für die kommende Prüfung positiv gestimmt war.

      © Mohikanerin // 1353 Zeichen
    • Wolfszeit
      Gemeinsam über Hindernisse / Springen A zu L | 28. Januar 2023

      HGT’s Be My Sunshine / Lifesaver / LMR Ice Rain / Lancastres Peppemint / Chocolate Churro / Camille / WHC’ Förster / Friederike

      Der Winter legte einen zarten Schleier über das idyllische Lindö Dalen Stuteri in Kalmar, Schweden, als ich mich voller Vorfreude auf das anspruchsvolle Springreiten auf Stufe L vorbereitete. Die frostige Kälte führte dazu, dass die Pferde ihren warmen Atem in der eisigen Luft verströmten, und doch spürte ich eine pulsierende Energie in der Luft, die von den talentierten Pferden ausging, die mich in diesem Monat begleiten würden.
      Churro, der charmante und stolze Trakehnerhengst, hatte ein herzliches Wesen, das alle um ihn herum verzauberte. Seine lustige und liebevolle Art ließ uns oft lächeln, und dennoch war da auch eine Herausforderung, die uns auf Trab hielt. Sein gelegentliches Bocken im Galopp forderte unser Feingefühl und unsere Konzentration heraus. Doch ich spürte eine unvergleichliche Verbundenheit zu ihm, als wir uns gemeinsam dieser Herausforderung stellten. Mit viel Geduld und Ruhe konzentrierten wir uns darauf, seine überschüssige Energie in kontrollierte, kraftvolle Sprünge umzuleiten. Jeder erfolgreiche Sprung ließ unsere Zuversicht wachsen und füllte uns mit Freude über unsere gemeinsamen Fortschritte.
      Millie, die aufmerksame und elegante Freibergerstute, beeindruckte mich mit ihrer Intelligenz und ihrem Selbstbewusstsein. Sie war ein roher Diamant in unserem Team und brachte ihre natürliche Begabung für das Springen in unsere Trainingsstunden ein. Ihre lebhafte und neugierige Art spornte mich an, mich ebenfalls zu verbessern und präzise Linien zu reiten. Es war eine wahre Freude, ihre Gänge zu koordinieren und perfekt aufeinander abgestimmte Bewegungen zu erzielen. Als Team wurden wir mit jedem Training harmonischer und entwickelten ein tiefes Verständnis füreinander. Millie schien meine Gedanken zu lesen und war immer einen Schritt voraus, was unsere Zusammenarbeit zu etwas ganz Besonderem machte.
      Förster, der anfangs skeptische und zurückhaltende dänische Warmbluthengst, war zweifellos eine Herausforderung für uns. Seine Klugheit und Sensibilität machten ihn zu einem Pferd, das man nicht einfach überzeugen konnte. Als Junghengst hatte er noch viel zu lernen und zu entdecken und ich wusste, dass ich ihm Zeit und Raum geben musste, um Vertrauen zu fassen.
      Wir begannen unser Training mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Ich wollte Förster nicht überfordern und ihn nicht zu schnellen Fortschritten drängen. Stattdessen setzten wir auf kleine Schritte und positive Erfahrungen. Ich spürte, wie wichtig es war, dass er wusste, dass er sich auf mich verlassen konnte und ich immer auf seine Bedürfnisse und Signale achtete.
      Wir arbeiteten viel am Boden, um eine solide Basis für unsere Zusammenarbeit zu schaffen. Ich stellte sicher, dass Förster mir in einfachen Übungen folgen konnte und er lernte, auf meine Körpersprache zu achten. Diese grundlegende Kommunikation war der Schlüssel, um sein Vertrauen in mich und unser gemeinsames Training zu stärken.
      Im Sattel arbeiteten wir an seiner Konzentration und Gelassenheit. Ich achtete darauf, dass ich ihn nicht überforderte und ihn in kleinen Schritten an neue Herausforderungen heranführte. Wir begannen mit einfachen Sprüngen und arbeiteten uns langsam zu anspruchsvolleren Parcours vor. Ich lobte ihn ausgiebig für jede gelungene Aufgabe und ermutigte ihn, seine Klugheit und Intuition zu nutzen.
      Es war schön zu sehen, wie Förster allmählich begann, sich zu öffnen und mir mehr zu vertrauen. Wir entwickelten eine besondere Verbindung, die auf Verständnis und Respekt basierte. Ich merkte, dass er sich allmählich entspannte und mehr in das Training einbrachte. Seine skeptische Natur wich einer neugierigen Bereitschaft, Neues zu lernen.
      Mit jedem Tag wurde unsere Zusammenarbeit intensiver, und ich spürte, wie wir als Team zusammenwuchsen. Förster zeigte mehr und mehr, dass er bereit war, sich den anspruchsvollen Parcours zu stellen. Seine Klugheit half ihm dabei, die Techniken schnell zu erfassen, und ich merkte, wie er an Selbstbewusstsein gewann.
      Rikki, die dominante und nervenstarke Stute, beeindruckte mich mit ihrem imposanten Äußeren und ihren kraftvollen Gängen. Aber unter dieser imposanten Fassade spürte ich auch ihre Unsicherheit und Ängstlichkeit. Sie benötigte jemanden, der geduldig mit ihr arbeitete und ihr half, ihre Ängste zu überwinden.
      Wir begannen mit ruhigen Übungen und gaben Rikki Zeit, sich an mich als Reiter zu gewöhnen. Ich achtete darauf, ihr Sicherheit zu vermitteln und sie nicht zu überfordern. Mit viel Lob und Belohnungen ermutigte ich die junge Stute, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
      Besonders ihre Angst vor bestimmten Gegenständen war eine große Hürde für uns. Ich wusste, dass es wichtig war, behutsam an dieses Thema heranzugehen. Es war berührend zu sehen, wie Rikki allmählich ihre Unsicherheit überwand und mir mehr und mehr vertraute. Wir stärkten unsere Bindung und ich merkte, wie sie allmählich zu einer selbstbewussteren und entspannteren Stute wurde. Ihre kraftvollen Gänge und ihre Eleganz beeindruckten mich jedes Mal aufs Neue, wenn wir gemeinsam über die Hindernisse flogen.
      Mit viel Liebe und Geduld arbeiteten wir an ihrer Selbstsicherheit, und ich war stolz auf jeden kleinen Fortschritt, den wir gemeinsam gemacht hatten. Es war eine besondere Freude, zu sehen, wie Rikki ihre Ängste überwand und sich zu einer mutigen und zuverlässigen Partnerin entwickelte.
      My, der neugierige und aufmüpfige Hannoveranerhengst, war eine wahre Energiequelle. Wir nutzten seine Neugierde, um vielfältige Übungen zu gestalten und seine Technik zu verfeinern. Mit jeder neuen Lektion zeigte er, wie lernfähig und aufmerksam er war, und ich spürte, dass wir eine besondere Verbindung hatten. My schien jede Herausforderung mit Begeisterung anzunehmen, und ich freute mich auf unsere gemeinsame Weiterentwicklung im Springreiten.
      Savior, das eigenwillige und verschmuste Deutsche Sportpferd, war ein wahres Charakterpferd. Mit seiner einzigartigen Persönlichkeit brachte er Farbe in unser Training und sorgte immer für Abwechslung. Wir arbeiteten daran, seine Zählebigkeit zu überwinden und eine starke Verbindung zwischen uns aufzubauen. Ich spürte, dass er mich genauso neugierig beobachtete wie ich ihn, und gemeinsam entdeckten wir eine neue Begeisterung für das Springen. Mit viel Lob und Motivation erreichten wir kleine Fortschritte, die uns jeden Tag stolz machten. Ich bewunderte seine Entschlossenheit, sich den Herausforderungen zu stellen, und freute mich darauf, mit ihm weiterzuwachsen.
      Ice, die freundliche und ruhige Hannoveraner-Stute mit ihrem auffälligen Braunschecken-Mantel, zeigte eine beeindruckende Ruhe und Mut im Parcours. Ihre freundliche und aufgeweckte Art brachte eine angenehme Leichtigkeit in unser Training. Ihre Neugierde trieb uns zu neuen Höhen, und ich spürte, dass sie sich bei jeder Übung immer weiter verbesserte. Wir feilten kontinuierlich an unserer Technik und Präzision, und als Team bewältigten wir jedes Hindernis mit Zuversicht und Freude. Ice war eine zuverlässige Partnerin, auf die ich mich in jeder Situation verlassen konnte, und ich war dankbar, dass sie mich auf meinem Weg im Springreiten begleitete.
      Pepper, der sanfte Hannoveraner-Hengst mit seinem faszinierenden Black Leopard-Muster, eroberte mein Herz im Sturm. Seine Sanftmut und Geduld halfen uns, eine enge Bindung aufzubauen und uns gegenseitig zu vertrauen. Ich spürte, dass er mich genau beobachtete und immer darauf bedacht war, meine Körpersprache zu verstehen. Mit seiner Stärke und Ausdauer meisterten wir selbst die herausforderndsten Parcours. Ich bewunderte seine Selbstsicherheit und Gelassenheit, die mich immer wieder ermutigte, das Beste aus mir herauszuholen. Pepper war ein außergewöhnliches Pferd, das mir zeigte, dass wahre Stärke in Sanftmut und Vertrauen lag.
      Der Januar war ein Monat voller Vielfalt, Zusammenarbeit und Erfolg im Springreiten auf Stufe L. Jedes Pferd brachte seine eigenen Stärken und Herausforderungen mit sich, und ich fühlte mich geehrt, mit dieser facettenreichen Gruppe von Pferden zu arbeiten. Als Team wuchsen wir zusammen, überwanden Hindernisse und blickten zuversichtlich in die Zukunft. Unser gemeinsamer Weg im Springreiten hatte gerade erst begonnen, und ich war voller Vorfreude auf alles, was noch vor uns lag. Mit jeder Trainingseinheit spürte ich, wie unsere Verbindung stärker wurde und wie wir uns gegenseitig inspirierten, jeden Tag unser Bestes zu geben. Ich war dankbar für die Zeit, die ich mit diesen außergewöhnlichen Pferden verbringen durfte, und freute mich auf viele weitere unvergessliche Momente, die uns im Springreiten bevorstanden.

      © Mohikanerin // 8604 Zeichen
    • Wolfszeit
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      Springen L zu M
    • Wolfszeit
      Platzhalter
      Military L zu M
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  • Album:
    Paddock Trails Stuten
    Hochgeladen von:
    Wolfszeit
    Datum:
    21 Okt. 2021
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    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • LMR Ice Rain
    Eisregen

    Rufname: Rain
    geboren 01. Januar 2013


    Aktueller Standort: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN]
    Unterbringung: Hauptstall; Box [9h], Weide [15h]


    __________ p e d i g r e e

    Aus: Over The Rainbow [Hannoveraner]
    MMM: Unbekannt _____ MM: Unbekannt _____ MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt _____ MV: Unbekannt _____ MVV: Unbekannt


    Von: Ice Breaker [Hannoveraner]
    VMM: Scandic ––––– VM: To Where The Skies Are Blue ––––– VMV: Golden Wonder
    VVM: Colour girl ––––– VV: Colour's Blind ––––– VVV: Blindshouter


    __________ i n f o r m a t i o n

    Rasse: Hannoveraner [HANN]
    HANN [100%]

    Geschlecht: Stute
    Stockmaß: 173 cm
    Farbe: Bay Tobiano
    [Ee Aa nTo]

    Charakter
    Freundlich, ruhig, aufgeweckt, mutig, lauffreudig, neugierig

    Gleich zu Anfang sah man, dass das Fohlen sie freundlich wird. Rain ist ein ruhig, aber dennoch aufgeweckt, lässt man sie ganz sie ziemlich viel Tempo bekommen. Die Stute ist neugierig und geht auch mutig in neue Situationen.


    __________ p e r f o r m a n c e

    [​IMG]

    Dressur A [A] – Springen E [L] – Military A [M] – Fahren E [E]

    Niveau: International


    März 2020, Military E zu A
    Juli 2022, Dressur E zu A
    September 2022, Springen E zu A
    Oktober 2022, Military A zu L
    November 2022, Dressur A zu L
    Januar 2023, Springen A zu L


    Februar 2024
    1. Platz, 571. Militaryturnier
    1. Platz, 572. Militaryturnier


    __________ b r e e d i n g

    [​IMG]

    Stand: 01.09.2022

    xXx wurde im Monat 20xx durch HK XXX zur Zucht zugelassen.

    Zugelassen für: HANN, CSH, BRP, OLD, a. A.
    Bedingungen: Keine Inzucht
    Decktaxe: x Joellen, Verleih a. A.

    Fohlenschau: -
    Materialprüfung: 7,83 [1.ZR M3]

    Exterieurnote: -
    Gesamtnote: -

    __________ o f f s p r i n g

    xXx hat 0 Nachkommen.

    NAME a.d. STUTE *20xx


    __________ h e a l t h

    Gesamteindruck: Gesund; gut in Training
    Krankheiten: -
    Beschlag: Barhuf


    __________ a d d i t i o n a l

    Pfleger: Hazel
    Reiter: Reitschule
    Eigentümer: Luchy Blackburn [100%]
    Züchter: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN], Luchy Blackburn
    Ersteller: Sosox3

    Ice Rain steht aktuell nicht zu Verkauf.
    Wert: 876 Joellen

    Punkte: 14

    Abstammung [4] – Trainingsberichte [6] – Schleifen [2] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [2]
    _____

    Spind – Exterieur – PNG
    In meinem Besitz seit dem 06. Oktober 2013