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Wolfszeit

Lancasters Peppermint * [0]

a.d. Code of Mystic Girl v. Louis_GBS registriert_Schwerpunkt: Eventing_104 ZW

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Lancasters Peppermint * [0]
Wolfszeit, 19 Dez. 2024
Nox und Snoopy gefällt das.
    • Wolfszeit
      Pflegebericht | 21. März 2018

      Heute stand mal wieder ein Rundgang an, es war wieder an der Zeit die Pferde zu bewegen, also nahm ich mir Code of Mystic Girl, Loona schnappte sich Frejka, Jake Miss Roxana und Robin Mikado. Wir holten die Stuten aus ihren Boxen und banden sie am Putzplatz fest, dort holten wir uns ihre Putzkästen und ich begann als erstes Code zu striegeln, was mir die anderen auch nach taten. Mikado und Frejka wurde heute auf der Rennbahn trainiert, während wir anderen auf den Platz gingen. Wir säuberten dann ihre Hufe, kämmten das Langhaar und legten ihre Ausrüstung an. Robin führte mit Loona zusammen dann beide Pferde zur Bahn und Robin trainierte mit Mikado für die nächsten Galopprennen. Loona trainierte mit Frejka ein wenig den Pass. Ich musste heute für ein Springturnier mit Code trainieren während Jake ein paar einfache Westernlektionen üben musste. Wir machten alle circa eine Stunde Training ehe wir die Pferde mit Weidendecken auf die Koppel stellten und zum Männerstall gingen.
      Dort holte ich den ausgewachsenen Lancasters Peppermint, Macareno und Pleasure Harlekin aus den Boxen. Loona übernahm Pepper, Jake Macareno und ich den bunten Harlekin. Wir striegelten dann den farbenfrohen Haufen und säuberten ihre Hufe. Am Ende kämmten wir ihr Langhaar durch und dann stieß auch schon Robin zu uns, der sich den Isländer Ártali van Ghosts vornahm. Jake und er trainierten heute auf der Rennbahn, während Loona und ich mit den Hengsten auf dem Platz ritten. Die Pferde waren schnell ausgerüstet und die Männer gingen zur Rennbahn, wo Robin Tölt und Pass übte und Jake ein wenig für Galopprennen übte. Wir Mädels übten ein paar niedrige Hindernisse und lernten Pepper an, welcher fürs erste nur geführt wurde und von Boden aus gearbeitet wurde. Wir verbrachten knapp zwei Stunden am Platz während die Männer schon nach einer Stunde Rast machten und die Hengste auf die Weide stellten. Dafür kümmerten sie sich um das Stall misten und ließen uns heute unsere Ruhe damit. Wir brachten dann die Pferde auf die Weide und halfen den Jungs beim Misten, dann tranken wir am Abend noch gemütlich einen Tee bei mir im Haus, wo ich mich dann an Jake kuschelte und Loona an Robin, so kann ein Tag gerne enden.
      Snoopy | 2.204 Zeichen
    • Wolfszeit
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      Alte Bekannte, temperamentvolle Götter & Pfefferminze | 24. Mai 2018

      Ich schrecke auf, weil es sehr laut klingelte neben meinem Ohr. Ich tastete nach meinem Handy und schaute darauf. „Götter mit Pfeffer abholen <3“. Etwas verwirrt wischte ich über das Display und der Wecker verstummte. „Was ist den Schatz?“ ertönte eine verschlafene Stimme neben mir. Ich drehte mich zu ihm und küsste ihn. „Ich muss gleich los die vier neuen Pferde abholen“. Colin zog mich an sich heran. „Und was ist, wenn ich dich nicht gehen lasse?“ raunte er mir mit seiner herrlich rauen Stimme ins Ohr. „Dann wird Jamie wohl sehr enttäuscht sein, das sein Pferd nicht auf den Hof kommt“ Ich küsste ihn noch einmal „Nutz die Zeit solang Aleen noch schläft“. Ich schälte mich aus dem Bett und nahm die Kleider vom Stuhl die ich gestern dort schon bereitgelegt hatte und ging ins Bad um mich zu duschen. Als ich angezogen und fertig gestylt war ging ich rüber zum Unterhaus um Jamie zu holen. Der Schotte war schon seit ca. einer Woche auf der Ranch und hatte sich mit dem Araber Hengst What’s Happen In The Dark angefreundet. Heute wollten wir allerdings seine Highlandponystute Ursel- Dei Bäringötting und noch 3 Hengste abholen.Es dauerte nicht lange bis wir im Auto saßen den Hänger hatten wir gestern schon fertig gemacht und angehängt.
      „Was sind das eigentlich für Pferde die wir noch abholen?“ fragte Jamie. „Einmal wäre da ein super schicker Hannoveraner Hengst. Er heißt Lancasters Peppermint, ein Balck Apaloosa, 3 Jahre jung und noch Roh. Großmutter ist meine Cassini’s Girl und Mutter ist Code of Mystic Girl. Er kommt aus hier aus Kanada.“. „Das kling ja interessant. Wer hat die ehre ihn einzureiten?“, fragte Jamie amüsiert. „Na ich natürlich“. Dann haben wir noch einen naja man könnte sagen alten Bekannten. Royal Champion stammt ursprünglich aus unserer Zucht. Der kleine Mann ist inzwischen 4 Jahre alt und noch hübscher als er als Fohlen war. Und der dritte im Bunde ist Zanaro. Ein wunderschöner Vollblut Hengst. 7 Jahre alt super Stammbaum einfach ein Traum.“ Ich begann über die Hengste zu schwärmen und nach 5 Stunden waren wir dann auch am Flughafen angekommen. Wir mussten noch circa eine Stunde warten in der wir erst einmal frühstückten. Als dann endlich die Pferde kamen verluden wir die vier und machten uns auf den Rückweg.
      Um 3 Uhr nachmittags waren wir wieder auf der Ranch. Dort luden wir erst Champion und Zarano aus und ließen sie zusammen auf die kleine Hauskoppel. Peppermint bekam ein abgetrennten teil der Hauskoppel da er die anderen beiden Hengste noch nicht kannte. Da Cassi, Voilá und Cremella und die Esel gerade auf der Koppel standen durfte Ursel gleich erst einmal in Ruhe ihren Auslauf erkunden. Die Stute wälzte sich erst einmal im Sand und erkundete dann den Auslauf. Als ich sah das die Hengste friedlich nebeneinander grasten holte ich Little Buddy von der Koppel.
      Ich packte ihm das Sidepull drauf und schwang mich auf seine Rücken, was bei einem 170 m großem Hengst nicht gerade einfach ist. Ich ritt mit ihm eine gemütliche Runde im Schritt zum Campingplatz wo Vicky uns begeistert begrüßte. Am Campground machten wir eine kurze Pause wo Vicky sich begeistert um Buddy kümmerte. Nach unserer Rückkehr entließ ich den Hengst wieder auf die Koppel und begab mich ins Haus.
      Dort wurde ich schon von Colin mit Aleen erwartet. „Na meine süßen? „sagte ich und küsste Colin bevor ich Aleen nah die mir freudig ihre Ärmchen entgegen reckte. Während Colin in den Stall verschwand setzte ich mich mit Aleen auf die Terrasse von der aus man die Hengste auf der Koppel sah. Als Aleen eingeschlafen war, war es auch Zeit die Pferde wieder reinzuholen. Ich brachte Aleen in ihr Bettchen und begann mit den anderen die Pferde von der Koppel zu holen. Als alle Pferde in ihren Boxen und Ausläufen standen schaute ich noch kurz beim Hallenauslauf vorbei. Ursel, oder von Jamie auch liebevoll Bärin genannt, stand mit den anderen Pferden, Ponys und Eseln am Heu und fraß zufrieden. Zurück im Haus aßen Colin, Sheena und ich zusammen zu Abend. Vor dem zu Bett gehen sahen Colin und ich noch einmal gemeinsam nach Aleen, die friedlich schlief. Im Bett redeten wir noch kurz über unseren Tag. „Ich liebe dich Luchy“ raunte mir Colin zu. „Ich liebe dich auch „flüsterte ich und küsste ihn. „Träume süß meine Liebste“. Danach kuschelte ich mich in Colins arme und begleitet von seinem leisen regelmäßigem atmen schlief ich ein.

      Wolfszeit | Luchy Blackburn | 4.369 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende Mai 2018}
    • Wolfszeit
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      Lina's Horseworld | 25. August 2018

      Willkommen auf dem Whitehorse Creek Stud!
      Hallo meine lieben Pferdefreunde! Ich bin Lina, 20 Jahre alt, und arbeite hier auf dem Whitehorse Creek Stud in Alberta! Die Ranch ist schon über 100 Jahre alt und wird aktuell von Luchy & Colin Blackburn geführt. In den letzten Jahren wurde sie renoviert, und ich kann es kaum erwarten, euch in einem späteren Video zu zeigen, wie sie früher aussah! ✨

      Ich arbeite hier als Bereiterin und möchte euch einige unserer wunderbaren Pferde vorstellen!

      1️⃣ Cremella – Die kleine Shettystute (6 Jahre, 90 cm). Ein echtes Kinderpony, aber nur für respektvolle Kinder! Aktuell lernt sie Langzügel und das Kompliment. Sie folgt einem sogar wie ein Hund!

      2️⃣ Voilá – Die mutige Shetty-Dame (8 Jahre, 1,01 m). Sie liebt es zu kuscheln, aber beim Reiten muss man immer aufmerksam bleiben! Sie beherrscht viele Kunststücke, wie knien und steigen.

      3️⃣ Caruso – Ein New Forest Pony (4 Jahre, 1,45 m). Voller Energie und Potenzial! Der kleine Hengst wird gerade eingeritten und zeigt schon jetzt seine Vielseitigkeit!

      4️⃣ Lady Swan – Eine temperamentvolle Andalusier-Stute (6 Jahre). Sie ist wunderschön, aber braucht einen erfahrenen Reiter. Wir arbeiten gerade am Galoppwechsel. ✨

      5️⃣ Zanaro – Der Vollbluthengst (7 Jahre, 1,66 m). Er ist super umgänglich und zeigt vielversprechendes Potenzial, besonders im Springen!

      6️⃣ Lancasters Peppermint – Der Hannoveraner Hengst (3 Jahre, 1,65 m). Er hat das perfekte Temperament für den Turniersport! Wir arbeiten aktuell viel mit ihm am Boden.

      7️⃣ Promise Of Sundance – Die 11-jährige Hannoveranerstute (1,70 m). Sie ist einfach ein Traum: freundlich, zuverlässig und perfekt für Anfänger. Momentan arbeiten wir viel an der Dressur.

      Was denkt ihr? Soll ich euch noch mehr von unseren Pferden vorstellen? Kommentiert und lasst mir ein Like da, wenn euch das Video gefallen hat! Und vergesst nicht, zu abonnieren! ✨

      #Pferdeliebe #Gestüt #Pferde #LinaUndIhrePferde #Reitsport #PonyLiebe #WildhorseWildland #WhitehorseCreekStud"

      Wolfszeit | Lina Valo | 2.048 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende August 2018}
    • Wolfszeit
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      Ein glitzernder Champion | 24. April 2019



      Ich hatte gerade schon Little Buddy versorgt und nun ging ich zu LMR Royal Champion, der schon auf der Koppel stand. Ich stand am Tor und rief den Hengst. What’s Happen In The Dark, Lancasters Peppermint und Champ kamen angelaufen. na ihr drei“, sagte ich zu den drei Hengsten. Natürlich hatte ich immer Leckerlis in der Tasche, sodass jeder eins bekam. Darky flehmte, da es seine Lieblingsleckerlis mit Bananengeschmack waren. Ich ging auf die Koppel und hängte Champ an. Pepper, der sehr häufig an Champ klebte, versuchte mit raus zu kommen. „Du musst hierbleiben Pepper“, sagte ich schmunzelnd zu dem jungen Hengst und schob ihn zurück und schloss das Tor vor ihm. Er wieherte Champ hinterher. Dieser blieb allerdings sehr gelassen und ließ sich nicht davon stören, das Peppermint uns bis zu Zaun ende hinterher trabte. „So wie der Hengst sich aufregt muss ich Lina dringend sagen, dass sie ihm das abgewöhnen muss.“ Sagte ich so vor mich hin. „Champ gut, dass du das nicht machst“, sagte ich zu ihm und steckte dem gescheckten Hengst ein Leckerli zu. Heute war das Freispringen dran. Colin und Jayden hatten heute Morgen schon die Hindernisse aufgebaut und hatten schon die ersten Pferde springen lassen. Am Stall angekommen parkte ich den Hengst auf dem Putzplatz zwischen, damit ich ihm seine Gamaschen anlegen konnte. Danach ging es in die Longierhalle, damit ich ihn ab longieren konnte. Nach 20 min ging es dann in die kleine Reithalle wo Alec in der Halle und sein Freund Magnus an der Bande wartete. „Wow, was ein hübsches Pferd“, rief Magnus als ich die Halle Betrag... Wie als hätte Champ das verstanden wieherte er. Alec schloss die Tür und ich ließe den Hengst laufen. „Ich muss schon sagen Geschmack hat dein Freund“, sagte ich Alec. „Das ist unser ganzer Stolz unser zweites selbstbezogenes Fohlen, Royal Champion. Er ist der letzte Nachkomme von unserer bekannten Zuchtstute Cassini’s Girl“, sagte ich zu Magnus. Champion hatte inzwischen die Hindernisse inspiziert. Der Schecke kannte das Bereits. Ich führte ihn an den Anfang der Gasse. Er begann direkt seine schönen schwungvollen Gänge zu präsentieren galoppierte an und sprang gekonnt über das Hindernis. Ich bewunderte immer wieder, was für ein hübsches Fohlen ich da gezüchtet hatte. Allerdings zeigt sich das Temperament, was er von seinem Vater geerbt hatte auch direkt. Satt sich am Ende der Gassen von Alec einfangen zu lassen galoppierte er fröhlich an ihm vorbei und lief vor uns Weg. Nach zwei Runden, die wir versucht hatten ihn einzufangen, beschloss er, dann doch jetzt könne man ihn einfangen. „Der Kerl gefällt mir Alec, vielleicht solltest du eifersüchtige werden“ spottete Magnus. „Jaja gerade auf diesen jungen Mann sollte ich eifersüchtig werden“, erwiderte Alec reichlich ironisch und lächelte breit. Es war schön zu sehen, wie er aufblühte, seit Magnus zu Besuch war. Ich kann gar nicht verstehen, warum er ihn nicht früher schonmal mitgebracht hatte. Er brachte so viel Leben auf die Ranch. In der Hoffnung das es dieses Mal besser Klappen wird, führte Alec den Hengst an den Anfang. Auch dieses Mal meisterte er gekonnt die Hindernisse, er lief zwar auch dieses mal an mir vorbei aber, statt ein paar Runden zu drehen, blieb er dort stehen wo Magnus an der Bande stand und beschnupperte ihn. „Er scheint dich zu mögen, vielleicht sollte ich wirklich Eifersüchtig werden“ scherzte Alec. Magnus ließ den Hengst schnuppern und streichelte ihn über die Stirn. „Ich bin mir sicher, ein wenig Glitzer würde ihn bestimmt gutstehen und bestimmt würde er sich nicht beschweren, dass er albern aussieht“, sagte Magnus. „Da muss ich dir Recht geben. Er hat tatsächlich ein Glitzer Halfter und beschwert hat er sich noch nicht“ sagte ich und musste grinsen. Wir setzten unser Freispringen noch etwa 10 min fort was definitiv mehr Sport für uns bedeutet als für den jung Hengst. Danach beschloss er sich noch einmal gründlich zu wälzen, ließ sich dafür aber brav einfangen. Da der Hengst nur wieder auf die Koppel kam, beschloss ich ihn nicht noch einmal zu putzen. Ich machte mich auf den Weg das Koppel während Alec sich das nächste Pferd zum Freispringen holte. Peppermint wieherte uns schon von weitem entgegen und wartete schon am Tor. Als ich Champ entlassen hatte und beide noch ein Leckerli abgestaubt hatten, fetzten sie im Galopp zu den anderen Hengsten auf der Koppel.

      Wolfszeit | Luchy Montrose | 4362 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Ende April 2019}
    • Wolfszeit
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      Snow is falling | 16. März 2020


      Quinn | Ich stand am Fenster, welches mit wunderschön glitzernden Eiskristallen überzogen war. Es war noch dunkel draußen. Hier oben in den Bergen lag immer noch ein wenig Schnee und über Nacht wurde es frostig kalt. Ich konnte es immernoch nicht glauben, dass ich gestern auf meiner ersten Körung war und dann mein Herkules auch noch Erfolg hatte. Eigentlich wollte ich nicht hinaus in die Kälte, doch die Pferde warteten auf ihr Frühstück. Also packte ich mich warm ein und ging hinaus. An den Fußspuren im Schnee erkannte ich, dass Jesse schon unterwegs war. Ich ging zum Scheune hinüber und holte dort meine Schubkarre und belud sie mit einer Ladung Heu um sie zum Hallenauslauf hinüber zu fahren. Die meisten Pferde schliefen noch gemütlich im Stroh und nur Fraena von Hulshóf und Darragh standen am Tor und klauten sich das erste Heu noch bevor es in der Futterkrippe war. “Ihr zwei seid doch eigentlich schon rund genug”, sagte ich zu den beiden und streichelte dem Mini Muli über den Hals. Fraena steckte ihren Kopf so tief in das Heu das nur noch ihre Ohren herausschauen. Als das Heu in der Krippe war gesellte sich auch die kleine New Forest Stute Minnie Maus dazu und durchsuchte meine Taschen nach einem Leckerlie. “Heute hab ich nichts für dich Mäuschen”, sagte ich schmunzelnd zu der Stute und kraulte sie hinter den Ohren. “So, jetzt muss ich aber weiter die anderen haben auch noch hunger”, sagte ich zu den Ponys und ging zurück zur Scheune um eine neue Ladung Heu zu holen. Diesmal ginge es mit der beladenen Schubkarre zum Unterhausauslauf. Dort standen alle drei Stuten neugierig. Antigone, die noch nicht lange bei und war, stand mittendrin. Die Fellponystute hatte sich scheinbar sehr gut integriert. “Curly, du stehst im Weg”, sagte ich zu der Haflingerstute die gerade einen langen Hals machte um sich Heu aus der Schubkarre zu klauen. Curly Lure machte allerdings keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Erst als ich das Tor öffnete ließ sich die Stute samt Tor zur Seite schieben. Verfolgt von Doo Wop, Curly und Antigone fuhr ich meine Schubkarre zu Futterraufe um mein Heu dort abzuladen. Geduldig warteten die drei Ponydamen bis ich das Heu abgeladen hatte. Während die bunter Criollo Stute und die Palominostute ihr Heu fraßen, folgte mir Curly zurück zum Tor um nachzukontrollieren ob ich nicht vielleicht noch etwas besseres dabei hatte. “Ne Goldi, dein Müsli gibts nach der Arbeit”, sagte ich und strubbelte ihr durch den Schopf bevor ich zurück zu Scheune ging. Dort traf ich auf Matt. “Morgen Matt”, begrüßte ich den großen dunkelhaarigen Mann. “Morgen Quinni. Wollen wir die Offenställe gerade zusammen ausmisten? dann geht es schneller”.”Na klar”, erwiderte ich und sprang mit auf den Weidemann, wo Matt schon den Mistcontainer aufgeladen hatte. So ging die Fahrt als erstes zum Hallenauslauf. Bis auf Ursel - die Bäringöttin und Nurja standen alle schon am Heu. “Schau nur der Heuhaufen hat drei paar Ohren”, sagte Matt schmunzelnd. Hinter dem Heu schauten ein paar graue, ein paar blonde und ein paar rote Ohren hervor. “Scheint als wollten Voilá, Fraena und Cremella verstecken spielen”. Der letzte kleine Kandidat stand zufrieden Zwischen Baroness Of The Guard und Miss Monty und wedelte zufrieden mit seinem Eselschweif.”Warte ich mach das Tor auf”, sagte ich und hüpfte aus dem Traktor. Matt fuhr hinein und ich verschloss das Tor wieder hinter ihm. Am Unterstand angekommen erwartete mich ein sehr niedliches Bild. Nurja lag noch im Stroh und blickte mir entgegen. Ursel - die Bärengöttin stand ein wenig weiter vorne und bewachte sie. “Na Bärin, passt du brav auf?”, sagte ich und streichelte sie am Hals. Mit ihrem großen weichen Nüster beschnupperte sie mein Gesicht. “Ja, eine brave bist du” flüsterte ich und kraulte sie an ihrer Lieblingsstelle. “Du sollst nicht die Pferde kuscheln, du sollst misten”, neckte Matt mich der aufeinmal hinter mir stand. “Aber schau doch wie süß die beiden sind”, erwiderte ich während ich zu Nurja rüberging. “Gut geschlafen meine süße?”, sagte ich und zupfte der Stute einen Strohhalm aus dem Schopf. “Na gut meine hübsche ich fürchte du musst jetzt aufstehen, damit wir hier misten können”. Ich stand auf und scheuchte die Stute hoch. Die beiden braunen Stuten verkrümelten sich zum Heu und so konnten Matt und ich in Ruhe misten. Nachdem der Unterstand und der Paddock gemistet war ging es weiter zu den restlichen Ausläufen. Um halb sieben waren alle Pferde gefüttert und die Ausläufe sauber. Als nächstes galt es nun die Pferde auf die Koppel zu bringen. ich machte mich also auf den weg zum Hallenauslauf. Auf dem Weg kam mir Lina entgegen. “Morgen Lina”, begrüßte ich sie. “Morgen, bringst du gerade die Pferde raus?”. “Ja ich wollte gerade damit anfangen”, erwiderte ich. “Voilá brauchst du nicht rausbringen, die hol ich mir gleich. Ich muss noch noch schnell nach Peppermint schauen. Lancasters Peppermint hatte sein Futter gestern nicht komplett fressen wollen,weshalb Lina zuerst nach ihm sehen wollte. “Na klar ich lass die Maus stehen”, antwortete ich und ging weiter richtung Auslauf. Als erstes waren Ursel und Cremella dran. Die beiden Ponys waren ein Herz und eine Seele. Als die beiden auf der Koppel waren folgten auch die restlichen Ponys, Pferde und Esel aus den Ausläufen und Ställen. Als alle Pferde auf der Weide waren verweilte ich ein wenig am Koppelzaun und beobachte die Fohlen auf der Weide. WHC’ Candela und WHC’ Solist liefen ein wenig um die Wette, wobei man der kleinen Scheckstute ihre Vollblutabstammung anmerkte, da sie gut eine Länge vor dem hellbraunen Hengst lief. Trotz ihrer Geschwindigkeit war auch die Verwandtschaft zu Colour Splash nicht zu leugnen. Die großflächige Scheckung und das Fuchsfarbene Fell waren eindeutig. Bei Solist war das schon nicht mehr ganz so einfach. Er hatte zwar die hellbraune Farbe seiner Mutter Vakany geerbt, doch die Scheckung, war bei ihm nur sehr schwach ausgeprägt. Die langen Beine gaben auch einen Hinweis auf seine Springabstammung. Dennoch hatte er auch definitiv die Raumgreifenden, schwungvollen Gangarten seines Vaters geerbt. Wir alle waren gespannt wie der kleine Hengst sich entwickeln würde, da es ihm doch ein wenig an Geschick fehlt. Das dritte Fohlen im Bund war WHC’ Mitena. Währen ihre Mutte Maskotka mit den anderen beiden Stuten graste, probierte sie eine Portion Gras. Die kleine Stute war auch das älteste der drei Fohlen, sie war nun schon fast ein Jahr 11 Monate alt. Jetzt wo bald die nächsten Fohlen kommen würden wollen wir die drei auch bald Absetzen. Candy und Mitena würde zusammen ein kleine Herde mit Antigone, Doo Wop und Curly Lure bilden. Curly ist trotz ihrer 6 Jahre doch noch recht verspielt, weshalb sie eine gute Partnerin für die beiden Fohlen bietet. Doo Wop ist der Ruhepol der Gruppe, mit ihrer ausgeglichenen ruhigen Art. Antigone hatte ziemlich schnell die führung in der kleinen Gruppe übernommen. Sie ist zwar freundlich, lässt sich allerdings nicht gerne herumschubsen. Alles in allem denken wir das die drei Stuten genau richtig sind um zwei junge Pferde zu erziehen. Bei Solist wird das ganz ein wenig schwerer werden. Da er ein Hengst ist kann er nicht bei den Stuten stehen und leider haben wir keinen Spielkameraden für ihn. Entweder wir geben ihn zur Aufzucht auf einen anderen Hof oder wir bringen ihn zu Alec auf den Hof. Alec hatte einen anderthalbjährigen Tinkerhengst dort stehen. Balisto wäre ein gute Spielgefährte für unseren Solist und bei Alec wüssten wir auch das er gut aufgehoben ist. Ich schaute den Fohlen noch ein paar Minuten zu bevor ich mich wieder an die Arbeit machte. Antigone, die jetzt knapp eine Woche bei uns war, wartete schon auf dem Auflauf auf mich. Ich wollte sie heute das erste mal reiten. Die Palominostute wieherte mir leise entgegen. Ich ging in die Sattekammer um dort ihre Putzbox und ihr neues Halfter. Vor zwei Tagen waren nämlich die neuen Kollektionen in Luchys Shop eingetroffen und da Antigone noch kein Halfter etc. hatte durfte ich etwas für sie aussuchen. Dabei rausgekommen war ein hübsches Set mit Lila-Weiß-Goldenen Marbel Muster. Ich holte das Halfter der Stute und streife es ihr über. “Hübsch siehst du aus” sagte ich zu der Stute und führte sie zum Putzplatz. Nachdem ich die Stute angebunden gatte holte ihre ihre Abschwitzdecke um diese mit der Winterdecke zu tauschen. Bei einem Fellpony würde man zwar Plüschfell erwarten, doch einerseit kam Antigone aus Deutschland, wo der Winter deutlich milder war als bei uns und andererseits hatte der Händler sie geschoren. Da wir immer noch minusgrade hier oben haben muss sie dieses Jahr eine Decke tragen. Eigentlich versuchen wir die Pferde wenn möglich nicht einzudecken um ihre Körpereigene Thermoregulation nicht einzuschränken. Als die Decken getauscht waren putzte ich die Stute gründlich, bevor ich sie Sattelte und wir uns gemeinsam auf den Weg zur Reithalle machten. In der Reithalle war Jace gerade dabei, Sheena eine Reitstunde auf Ursel zu geben. Dafür dass Sheena erst seit 8 Monaten ritt, machte sie das schon super. Normalerweise würde Sheena Walking On Sunshine oder Black Lady reiten. Die beiden Stuten waren allerdings tragen, weshalb die beiden nicht einsatzfähig waren. Elvish Beauty sollte in der Reitstunde laufen, genauso wie El Pancho. Damit Sheena trotzdem ein Pferd zum reiten hatte, hatte Jamie ihr Ursel geliehen. Die Highlandstute war sehr brav nur ein wenig weniger schwungvoll als sonst. Ich begab mich mit Antigone zusammen in die Mitte der Halle, wo ich nachgurte und dann Aufstieg. Nachdem ich 15 min Schritt geritten war gurtete ich erneut nach und legte sie Abschwitzdecke auf die Bande. Jace hatte die Reitstunde inzwischen beendet und Sheena wollte die Bäringöttin drauße noch ein wenig trockenreiten. Bis jetzt war Antigone sehr brav gewesen. Nun wollte ich antraben und musste zugleich festellen, dass die Stute ein wenig treibig war. Schnell musste ich auch feststellen, dass ihr wohl schon länger kein anständiges training mehr zugekommen ist, denn ihre Ausdauer war doch recht kurz. Nach einer viertelstunde mit Trab und einem kurzen Galopp beendete ich das Training. Ich musste leider feststellen da neben ihrer Ausdauer auch ein paar andere Dinge zu wünschen übrig ließen. Auf der linken Hand ließ sie sich nur schwer abwenden und im Rücken war sie recht fest. Ich würde mit Luchy zusammen einen Trainingsplan ausarbeiten. Der schwerpunkt wird jetzt erst einmal auf dem Muskelaufbau liegen. Außerdem sollte sich ein Ostheopart sich einmal den Rückn anschauen um festzusellen ob sie Blockaden hatte. Ich ritt Antigone trocken bevor ich sie noch unters Solarium stellte. Nach dem Wärmebad durfte sie dann auch eingedeckt auf die Koppel.

      Luchy | Ich wollte heute zu erst nach den Tragenden Stuten sehen. Vakany und Minnie Maus ware hochtragen und es würde vermutlich nicht mehr lange dauern bis sie abfohlten. Sunny Empire und Black Lady waren vermutlich mitte des Monats dran. Chessqueen, Baroness Of The Guard, Antigone und Walking On Sunshine ließen sich noch nichts anmerken wann sie soweit waren, aber allzu lang konnte es bei ihnen nicht mehr dauern. Ich ging zu der Koppel wo die Stuten standen ,so wie die Fohlen vom letzten Jahr und Mas’uda. Den Stuten schien es gut zu gehen. Vakany hatte schon ein wenig Milch im Euter, was darauf hindeutet das das Fohlen innerhalb der nächsten zwei Wochen zur Welt kommen würde. Nachdem ich die Stuten und natürlich auch die Fohlen begutachtet, beschmust und mit einem Leckerlie versorgt hatte machte ich mich auf den Weg zu meiner Stute Keks. Keks kam mir schon entgegen galoppiert als sie mich kommen sah. “Na meine hübsche”, begrüßte ich die braune Stute. Sie grummelte mich freundlich an und ich stecke ihr ein Leckerlie zu bevor ich den Strick einklingte. Die braune Stute hatte immer noch ein dickes Fell, der Frühling ließ wohl noch auf sich warten. Nachts gingen die Temperaturen immernoch bis zu -18 Grad runter und auch Tagüber war es nur knapp über Nullgrad. Ich führte die Stute in den Stall, wo sie während ich sie putzte, schonmal unter dem Solarium ein wenig aufwärmen durfte. Sauber und mit Reitpad und Halsring ausgestattet machen wir uns auf den Weg in die Reithalle. Ich ritt sie erst warm und arbeitete sie dann ein wenig in Trab und Galopp bevor ich noch ein bisschen an den Seitengängen arbeitete. Als ich die Halle verließ betrat Jayden mit Crystal Sky die Halle. Auf dem Putzplatz traf ich Samu Promise Of Sundance. Ich brachte Keks zurück zur Koppel. Auf der Koppel nebenan spielten ein paar der Hengste miteinander. Amigo versuchte an PFS’ Caruso Kopf ranzukommen. Der Shetty Hengst hatte allerding recht wenig erfolg. Nabuko, Rumkugel und Abe’s Aelfric rannten ein wenig um die Wette. PFS’ Artic Tiger, der Miniature Horse Hengst grase friedlich unter El Pancho. Der Kleine Hengst hatte sich so einen mobilen Regenschutz gesucht. El Pancho schien das Pony unter seinem Bauch nicht zu stören, denn er döse ein wenig. Nun holte ich mir LMR Royal Champion. Der junge Hengst war nun seit ca. zwei Monaten angeritten und bei jetzt machte er sich super toll. Ich putzte den Schecken gründlich bevor es gesattelt Richtung Platz ging. Ich den jungen Hengst heute das erste mal draußen reiten. Gleich beim Warmreiten fiel mir auf das der junge Hengst sehr unkonzentriert war. Er schaute sich ständig um, blieb stehen und stolperte deshalb ein paar mal über seine Füße. Da ich den Hengst nicht überfordern wollte beließ ich es heute dabei, die Grundgangarten ab zu fragen. Für das erste Mal hatte der junge Hengst das sehr gut gemacht. Als Belohnung und da er momentan ein wenig dünn war gabs ein Portion Mash für Champ. Zufrieden verputzte er es, bevor er wieder auf die Koppel durfte.

      Quinn | Inzwischen war es Nachmittag geworden und somit an der Zeit die Schulpferde reinzuholen und auf die Paddocks zu stellen, damit die Reitschüler es einfacher hatten dies einzufangen. Als ich zu den Koppel kam stand Little Buddy am Tor wie bestellt und nicht Abgeholt. “Willst du schon wieder nach hause?”, sagte ich schmunzelnd zu dem Vollblut Hengst und kraulte ihn kurz, bevor ich weiter ging. Als erstes wollte ich die beiden Stuten Nathalie und Finest Selection holen. An der Koppel rief ich Nathi und die Scheckstute kam brav angetrabt. Die Fuchsstute stand glücklicherweise eh schon am Zaun, da sie genau wusste wann es zu Reitstunde rein ging. Mit beiden Stuten an der Hand ging es zum Stall, wo die beiden Stuten noch ein wenig die Sonne auf dem Paddock genießen durften bevor die Kinder kamen. Als nächstes wollte ich British Gold und Miss Leika holen. Gold spielte ein wenig fangen aber Leika ließ sich gleich brav halftern. Auch Elf Dancer, LMR Fashion Girl, LMR Ice Rain, Legolas und Capatin Morgen kamen nacheinander rein. Matt hatte heut viel zu tun, so dass er mich gebeten hatte ihm PFS’ Arctic Tiger abzunehmen. Ich holte mir den kleinen Hengst und wollte mit ihm auf dem Platz gehen. Auf dem Dressurplatz war allerdings gerade Jamie mit Lady Moon. Da ich Freiarbeit mit dem kleinen Silbernen Hengst machen wollte, musste ich wohl woanders hingehen. In die kleine Halle konnte ich auch nicht weil Colin dort ein Pferdespielplatz für Carry On My Wayward Son, Blue Heart und die Jungpferde aufgebaut hatte. In der kleinen Halle war Jesse mit Miss Griselda Braun. Zum Glück war die Longierhalle frei. Erst ließ ich den Hengst ein wenig laufen, damit er sich auspowern konnte, bevor ich ein paar Lektionen mit ihm übte. So hatten wir immerhin 20 min bis Samu mit Saturn in die Halle wollte. Der Braune Hengst war heute leider ein wenig eingeschränkt durch seine Ataxie, sodass er nicht immer Reitbar war. Da Tiger allerdings sehr brav mitgemacht hatte räumten wir also das Feld. Ich beschloss mit dem kleinen Mann noch eine runde um den Hof zu spazieren. So begegneten wir Jayden und Lina die gerade mit Lady Swan und Acerado von einem Ausritt wiederkamen. Auf der Koppel wurde er schon von seinen Freunden erwartet. Ich hatte ein wenig Zeit bevor ich wieder los musste. So beschloss ich Hazel noch ein wenig zu zu sehen. So langsam hatte sie es raus wie man mit dem kleinen wilden pony umgehen musste. Dennoch ließ es sich Miss Monty nicht nehmen ein zwei bocksprüngen ein zu bauen. Am Abend ging es dann daran alle Pferde wieder reinzuholen. Ich begann bei Jora. Danach folgten All Hope Is Gone, Vikar, Injaki, Look at my hair und Don Carlo. Als aller letztes kam heut What’s Happend In The Dark rein. Der Araberhengst bekam dafür als erstes sein Abendessen. Nachdem schließlich alle Pferde versorgt waren, lümmelte ich mich nach einer warmen Dusche mit einem Buch auf mein Bett.

      Wolfszeit | 16.610 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Mitte März 2020}
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      Besuch von Dr. Becks und wie das Schicksalspielt | 09. Mai 2020

      Eineinhalb Wochen waren vergangen, seitdem ich auch Schweden zurückkehrte. Divine machte sich ziemlich gut und bekam langsam etwas auf die Rippen. Mit jedem Tag wurde er kraftvoller und strahlte mehr und mehr Lebensfreude aus. So neugierig wie ich auch war, das erste Mal reiten würde dennoch etwas warten müssen, noch nicht einmal draufsetzen würde ich mich momentan, so zerbrechlich wirkte der Hengst noch. Heute stand jedoch erst einmal ein Kontrollbesuch von Dr. Benni Becks an. Dr. Becks war der Arzt des Tierschutzvereins und hatte sich für heute angekündigt, um zu sehen, ob wir Fortschritte machten. Zunächst jedoch stand Frühstück auf dem Plan.
      Ivys Mash erfreute sich großer Beliebtheit, denn schon als ich die Stallgasse herunterlief, regten sich zahlreiche Schnauzen nach der Schüssel. Selbst Vikar kam von seinem Paddock und strecke interessiert den Kopf in den Stall. Freundlich blubberte der helle Hengst und wartete artig, bis ich die Schüssel in seiner Box angehängt hatte.
      Da ich heute für die Fohlenrunde verantwortlich war, wollte ich die Zeit nutzen in der Ivy fraß und die Fohlen kontrollieren. Ich stecke ein paar Möhren ein und machte mich auf den Weg zur Koppel. Die beiden Jungstuten Candela und Mitena, kamen mir bereits entgegen. Groß waren sie mittlerweile geworden. So langsam ließ sich erahnen, wie ihr Exterieur letztlich ausfallen würde und sie wurden von Tag zu Tag mehr Pferd. Candy hätte sich in einigen Tagen eigentlich auf den Weg in ihr neues Zuhause machen, doch aufgrund eines persönlichen Schicksals war der Verkauf geplatzt. Gering stahl sich die Schecking sogleich eine Möhre aus meiner Tasche. Mitena hingegen wartete höflich, bis ich ihr etwas von dem Gemüse reichte. Von den beiden jungen Stuten verfolgt, lief ich zum Waldrand, wo der Bach entlang floss, denn dort standen die beiden Fellponystuten Antigone und Baroness Of The Guard und genossen das kühle Nass. In aller Ruhe kontrollierte ich die Trächtigkeit der Stuten, während die Fohlen mich neugierig erkundeten und ihren Schabernack trieben.
      “Sorry Veni, ich habe noch einen Termin”, schob ich das Trakehnerfohlen nach einer Weile aus dem Weg, damit ich das Tor öffnen konnte.
      Zurück am Stall holte ich Divine aus der Box und band ihn draußen an. Dr. Becks würde erst in ungefähr zwanzig Minuten da sein. Da ihm sein Frühstück noch anzusehen war, wischte ich sein Maul sauber und cremte ihn ein. Die restliche Zeit nutze ich, um ihm noch ein wenig zu massieren. Wie immer begann ich damit sein Genick zu lösen und arbeitete mich weiter seine Oberlinie entlang. Immer entspannter wurde der Hengst und schloss die Augen.
      “Ich nehme an, sie sind Lina”, kam ein älter Herr lächelnd auf mich zu. Langsam erwachte Ivy aus seiner Entspannung.
      “Ja, genau, Dr. Becks. Ich bin Divines Trainerin”, stellte ich mich vor und erwiderte den Händedruck. “Neben den kaputten Füßen und der Unterernährung, hat er laut dem Tierarzt in Schweden, schlechte Zähen, die werden allerdings nächste Woche gemacht, atrophierte Muskeln und Mangelerscheinungen, aufgrund von überwiegend Selen- und Zinkmangels. Er bekommt zum Heu einmal täglich Mash mit Rübenschnitzel, dazu noch ein Zink- und Selenpräparat, wie auch noch etwas für die Leber. Für seine trocken Haut haben wir eine Lotion bekommen. Ansonsten ist er entwurmt. Die Verspannungen werden mit Massage und Training behandelt. Wegen der Tragrandspalten haben wir seit ungefähr einer Woche Eisen drauf”, erklärte ich, während wir zu Divine herübergingen. Benni Becks begutachtete Divine von Weiten aufmerksam.
      „Ich sehe jetzt schon eine deutliche Verbesserung, im Vergleich zu dem Tag, als ich ihn das erste Mal untersucht habe“, sagte er und ich seufzte erleichtert auf. Die Einschätzung des Tierarztes war ein wichtiger Punkt in diesem HMJ. „Ich war dabei, als wir Divine abgeholt haben und obwohl er noch immer zu mager ist, sehe ich jetzt schon einen neuen Glanz in seinen Augen.“ Möglicherweise war es nur Einbildung, aber ich glaubte, dass der Hengst bei Dr. Beck aufmerksamer wurde.
      „Vielleicht erkennt er mich noch“, sagte er und streichelte über den Kopf des Pferdes. Er lachte kurz auf. „Aber das wünsche ich mir als Tierarzt natürlich von jedem Kunden und nur in den wenigsten Fällen tritt es wirklich auf.“ Dr. Becks hatte zwar seine Tasche dabei, untersuchte den Hengst aber vorerst nur mit seinen Händen. Es schien, als würde er nur durch das Berühren der Pferde nach Auffälligkeiten und Unstimmigkeiten suchen. Er untersuchte vorsichtig den Kopf samt Auge, Ohr und den Nüstern, warf einen kurzen Blick ins Maul, bis Divine den Kopf ruckartig zur Seite zog.
      „Wann war der Tierarzt das erste Mal da?“, fragte er, während er aus seiner Tasche ein Stethoskop zog.
      „Vor zwei Wochen“, sagte ich. „Eine sehr ausführlich arbeitende Tierärztin, vielleicht kennst du sie ja. Dr. Lindh heißt sie.“
      „Mhm“, murrte Benni, während er Divine abhorchte. „Die sagt mir was. Bis jetzt kann ich ihrer Diagnose auch in allen Punkten zustimmen. Ich würde das mit der schuppigen Haut auch nicht auf die leichte Schultern nehmen. Daraus können sich im schlimmsten Fall noch weitere Symptome entwickeln.“ Benni beendete das Abhorchen und wendete sich wieder mir zu, das Stethoskop locker in der Hand. „Aber bei Dominant Weißen Pferden kann es schnell zu Hautentzündungen kommen, ich wünsche euch da Glück, dass das in Zukunft keine weiteren Probleme geben wird. Divine war damals-“, wollte anfangen zu erzählen, als der Hengst seinen Kopf etwas zur Seite streckte und nach dem Stethoskop schnappte. Benni war zu langsam. Das Maul schloss sich und Divine riss dem erstaunten Tierarzt das Gerät aus der Hand, um es dann mit viel Schwung hin und her zu schleudern.
      “Ivy!“, quietschte ich erschrocken auf und wollte dem Pferd das Stethoskop aus dem Maul ziehen. Benni war jedoch schneller, hatte sein Stethoskop gepackt und Divine im Gegenzug ein Stück Möhre aus seiner Jackentasche angeboten.
      „Du hast Recht“, sagte der Doktor zu dem Pferd. „Die Möhre hätte ich dir schon längst geben sollen.“
      „Das tut mir so Leid!“, sagte ich und nuschelte noch ein paar Entschuldigungen. „Ich hoffe, es ist nicht weiter kaputtgegangen.“
      „Ach Quatsch“, Benni lachte erfreut auf. „Es ist schön zu sehen, dass es ihm gut geht.“ Divine schnaubte zustimmend.
      Sie waren gerade dabei, etwas von Divines Vergangenheit zu erzählen. Ich wäre sehr interessiert, mehr darüber zu erfahren.“
      „Wir können uns gerne duzen, ich bin Benni.“ Er reichte mir abermals die Hand und wir lächelten uns freundlich an. „Aber ja, ich kann deinen Wunsch nachvollziehen. Viele Teilnehmer des HMJs haben mich schon nach mehr Informationen gefragt. Leider fallen die meisten Infos unter den Datenschutz, alles über den Vorbesitzer und so weiter. Aber vielleicht fallen mir noch ein paar Dinge ein.“ Er packte sein Stethoskop wieder zurück in seine Tasche. „Aber zuerst würde ich dich noch einmal bitten, dass du Divine einmal im Schritt und einmal im Trab auf und ab führst. Dann habe ich bei meinem nächsten Besuch einen guten Vergleich, ob sich seine Verspannungen gebessert haben.“ Ich band Divine los und zeigte erst seinen Schritt, dann den Trab. Benni stand mit zusammengekniffenen Augen daneben und begutachtete den Hengst. „Sehr gut“, sagte er, als ich wieder neben ihm stand. „Also natürlich nicht einwandfrei, aber im Vergleich schon besser und ich denke, ihr werdet das schaffen. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, einen Physio- oder Chiropraktiker hinzuzuziehen? Natürlich nur, wenn ihr euch das geldlich leisten könnt. Ansonsten sind seine Beschwerden auch mit gutem Training und guter Pflege in naher Zukunft zu verbessern. Gute Arbeit Lina, wirklich gute Arbeit bis jetzt.“ Ich lächelte zufrieden. Es war gut zu hören, dass Benni voll und ganz hinter meiner Arbeit mit Divine stand.
      „Ich glaube“, sagte Benni, „du kannst den Guten jetzt erst einmal befreien. Ich habe nichts weiter an ihm zu untersuchen. Dass die Hufe viel besser aussehen, dass sehe ich von weiten. Da kommt natürlich auch noch Arbeit auf euch zu, aber trotzdem hat der Hufschmied da schon viel geleistet.“
      „Darf ich dich dann noch auf einen Kaffee oder einen Tee einladen?“, fragte ich.
      „Zu einem Tee sage ich nicht nein“, sagte Benni. „Ich würde meine Tasche vorher zurück zum Wagen bringen. Was hältst du davon, wenn wir uns in ein paar Minuten vor dem Stall treffen?“ Ich nickte begeistert und brachte dann Divine in seine Paddockbox, wo er sich sogleich auf sein Heu stürzte.
      Einige Minuten später kam ich zurück zum Stall. Benni saß bereits auf der Bank vor dem Stall und schaute auf sein Handy.
      „Termine koordinieren“, sagte er. „Bei dem ganzen Trubel ist das gar nicht so einfach.“ Ich hielt Benni die noch dampfende Tasse Kräutertee hin, die er dankend annahm, nachdem er sein Handy in die Jackentasche gesteckt hatte.
      „Du warst also wirklich dabei, als ihr Divine beschlagnahmt habt?“, hakte ich nach.
      „Ja, Divine und noch ein paar andere. Insgesamt fünf, denke ich. Eine tragende Stute konnten wir zum Glück schnell unterbringen. Meinen Informationen nach hat sie vor ein paar Tagen ein gesundes Fohlen zur Welt gebracht. Die anderen drei sind gerade noch auf Pflegehöfen. Aber Divine war wirklich der Außergewöhnlichste der Pferde.“
      „Fünf Pferde auf einmal. Ich hoffe, die anderen finden auch schnell ein gutes Zuhause.“
      „Da mach dir mal keine Sorgen, Lina“, sagte Benni und nahm einen Schluck von dem Tee. „Das ist unser Job. Es müsste nur mehr Menschen wie dich geben, dann wäre das deutlich einfacher.“ Er lachte kurz auf. „Auch wenn Divines Vorbesitzer die Pferde erst nicht rausrücken wollte, schien er dann doch ziemlich erleichtert. Alle fünf Pferde hatten gesundheitliche Probleme, auf dessen Kosten er nun nicht mehr sitzt. Aber was soll man machen, so konnten wir sichergehen, dass jedes der Tiere die Behandlung bekommt, die es benötigt.“
      „Habt ihr denn etwas erfahren können, woher Divine ursprünglich stammt?“, fragte ich. „Ich habe ein Bild gefunden von seinem Feldtest als dreijähriger, aber danach verliert sich seine Spur.“
      „Tiefergehend haben auch wir leider nicht recherchiert. Der Züchter, eine Schande, dass man ihn so nennen kann, hat gerne billige und oft illegale Pferdegeschäfte im Ausland betrieben. So etwas wie Kaufverträge oder Impfpässe waren da Fehlanzeige. Aber wenn du möchtest, kann ich vielleicht einen Kontakt mit der Nachbarin des Züchters herstellen. Sie hat uns damals kontaktiert und hält uns seitdem über die Verhältnisse dort auf dem neuesten Stand. Vielleicht weiß sie noch mehr über Divine, immerhin ist er wohl mit einer der auffälligsten.“
      „Sehr gerne“, sagte ich. „Ich möchte wirklich so viel wie möglich erfahren, um Divine und seine Eigenarten besser verstehen zu können.“
      „Natürlich“, sagte Benni. „Alles verständlich.“ Er stand auf und reichte mir die Tasse. „Es hat mich gefreut und ich hoffe, dass ich beim nächsten Besuch wieder so guten Mutes ankommen und abreisen darf. Deine Nummer habe ich ja, ich melde mich in den nächsten Tagen bei dir, wenn ich vielleicht Neuigkeiten über Divine habe.“
      „Vielen Dank“, sagte ich. Dann verabschiedeten wir uns voneinander und Benni machte sich auf den Weg zum nächsten Pferd.
      “So Ivy, Zeit ein paar neue Freunde kennenzulernen”, sagte ich zu dem Hengst. Er hatte bisher mit El Pancho Bekanntschaft machen dürfen, doch eigentlich bestand die kleine Herde aus ein paar weiteren Mitgliedern. Da der Freiberger sich mit der Kommunikation mit Pferden schwertat, wollte ich ihn lieber langsam angewöhnen. El Pancho und die anderen standen bereits draußen. Mit meinen Kollegen war abgesprochen, die Koppel so zuteilen, dass Ivy und Pancho Zaun an Zaun mit den anderen stehen konnten. Während die anderen neugierig an den Zaun kamen, interessierte Ivy sich nicht für sie. Stattdessen blieb er dicht bei mir und suchte in meinen Taschen nach etwas Essbarem. Ich war mir nicht sicher, aber meine Vermutung lag darin, dass diese Zugewandtheit eine Folge von seinem Leben als Handaufzucht waren. Die beiden eigenbrötlerischen Ponyhengste Aelfric und Cleavant verloren ziemlich schnell das Interesse und zogen sich zurück. Die beiden kamen von einem kleinen Hof nicht weit von hier. Der Besitzer hatte keine Aufgabe mehr für sie, weswegen sie wegsollten – eigentlich zum Schlachter, doch über eine Freundin von Luchy landeten sie schließlich hier. Rici für seinen Teil machte sich auch nicht schlecht, aber der kleine Schecke war etwas problematisch. Die Kinder hatten Angst vor dem Pony mit dem starren blauen Blick, mit dem er sich auch seinen Spitznamen erarbeitete – Mad Eye. Ein schrilles Wiehern konnte schließlich doch Divines Aufmerksamkeit gewinnen. Der Ursprung dieses Lautes war Tiger. Der silberne Hengst war nicht viel größer als ein Hund und sah viel mehr aus wie ein Spielzeugpferd. Neugierig senkte Ivy den Kopf zu seinem kleinen Kollegen, um ihn zu beschnuppern. Der kleine Hengst stapfte mit dem Huf auf und warf den Kopf in die Höhe. Ich musste lachen, immer waren es die Kleinen, die sich für die Größten hielten. Von Tiger Gehabe angestachelt, begann Amigo so elegant wie ein Shetty es konnte am Zaun entlang zu traben. Einzig Caruso inspizierte Ivy freundlich und begann schließlich sogar Kopf an Kopf mit ihm zu grasen. Das Gras kitzelte angenehm meine Beine, als ich mich inmitten der Weide niederließ. Die Sonne strahlte warm auf mein Gesicht, während ich die Herde Pferde in der Ferne beobachtete. Das waren die Momente, weswegen ich diesen Job so liebte, wenn ich sehen konnte, dass die Pferde glücklich waren. Selbst nach einem langen Arbeitstag konnte ich mich nie davon abhalten, noch ein paar Minuten länger bei den Pferden zu verweilen. Es war wie eine Therapie für meine Seele, ihr friedliches Zusammensein zu beobachten und zu sehen, wie sie sich in ihrer natürlichen Umgebung wohlfühlten. Ich seufzte. Sie hatten es so viel einfacher, auf einem Hof wie diesem war ihr einzige Sorge vermutlich, wann es die nächste Möhre geben würde. Meine Gedanken schweiften ab und ich musste wieder an Jace denken. Ich spürte eine tiefe Zuneigung, die über eine einfache Freundschaft hinausging. Aber war es Liebe? Die Unsicherheit nagte an mir. Ich wollte die Wahrheit erkennen, aber ich hatte Angst, dass es mich verletzen könnte. Was, wenn es nur Sehnsucht war, die durch die Distanz und die Einsamkeit verstärkt wurde? Mir fehlte die Erfahrung, um mit derartigen Gefühlen umzugehen, hatte ich noch nie derartiges empfunden. Nicht dass ich noch nie verliebt gewesen wäre, aber es war immer anders. Heftig, als würde ein Geysir in mir explodieren und sein heißes Wasser in meinen Anders verteilen. Was ich für meinen Kollegen empfand, war eher sanft, als würde ein Fluss mich durchfließen. War es also wirklich Jace nach dem ich mich sehnte oder ging es viel mehr um das Gefühl, welches er mir gab?

      Später am Nachmittag

      Ich saß gerade im Büro und sah die Anmeldungen für das neue Projekt in der Reitschule an, als die Benachrichtigung zu eine neuen E-Mail aufploppte. Neugierig öffnete ich das Mail Programm.
      Auflösung des Deer Forest Deer Forest Equestrian Centers
      Von: Caleb.ODell@Bow-River-Ranch.ca
      Tue, 05-05-2020 05:36 p.m.
      An: Reitbüro@Whitehorse-Creek-Stud.ca

      Hallo Kollegen und Kollegien,

      leider muss ich mittelteilen, dass Juna Preschke, Leiterin des Deer Forest EC, die Zucht bedingt durch einen Schicksalssachlack aufgeben muss. In ihrem Auftrag werde ich ihre Pferde in neue Zuhause vermitteln. Grundsätzlich stehen alle Pferde zum Verkauf. Frigg und Totbringer gehen zurück an das Atomic Valley, Cielo und Nevia auf das Royal Peerage, Sayidah unn Soilder geht zurück zu Stefeanie Westside und Pudgy zu Chattahochee Hills.
      Bei Interesse meldet euch gerne per Mail oder auch telefonisch bei mir, dann können die Details weiter besprochen werden.
      Freundliche Grüße
      Caleb O’ Dell

      Verkaufspferde:

      BRIAIR $35,000 CAD
      Austrian Warmblood For Sale
      V: RAMIRO’S BLUE | MV: N/A
      Bay (Grey), Mare, 16.7 hh, 2015


      SOLDIER $16,800 CAD
      German Riding Pony Sold
      V: WAR HORSE | MV: SOLIDIER
      Bay Dun, Mare, 14.5 hh, 2011

      RHIKAOU’S PRIDE $7,500 CAD
      Standardbred For Sale
      V: BETTORS DELIGHT | MV: MACH THREE
      Black, Stallion, 16.9 hh, 2014

      GREASED LIGHTNING $9,500 CAD
      Thoroughbred For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Bay, Stallion, 16.9 hh, 2015

      GLANNY HOPE $15,000 CAD
      Thoroughbred For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Bay, Mare, 16.9 hh, 2017

      DARKNESS LORD $15,000 CAD
      Warmblood For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Black, Stallion, 16.9 hh, 2017

      GOLD VERONICA $4,500 CAD
      Warmblood For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Buckskin Tobiano, Mare, 16.7 hh, 2057

      ELSA $7,500 CAD
      Warmblood For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Bay, Mare, 16.7 hh, 2017

      CLC’S PAPERMOOON $12,000 CAD
      German Riding Pony For Sale
      V: CL’s Private Practice | MV: CL’S Montana
      Seal Brown, Stallion, 14.5 hh, 2012

      DELORYAN $25,000 CAD
      Oldenburger For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Bay, Stallion, 16.7 hh, 2011

      GREY STARBUCKS $30,000 CAD
      Oldenburger For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Bay Tobiano, Stallion, 16.5 hh, 2016

      FLANELL D’EGALITÈ $39,000 CAD
      Warmblood For Sale
      V: N/A | MV: N/A
      Black Leoprad, Stallion, 17.2 hh, 2016

      DOMINA $15,000 CAD
      Warmblood For Sale
      V: Stakkato Gold | MV: Don’t Touch Donna
      Bay, Stallion, 16.7 hh, 2016

      Interessiert ging ich durch die Pferdeliste, wobei drei der Warmblüter meine Aufmerksam erregte. Neugierig klickte ich auf den Link von Briar. Ein hübscher Schimmel mit einem großen Bloodmark im Gesicht erschien. Ihre Abstammung sagte mir nichts, doch ihr Exterieur wirkte vielversprechend.
      Der Hengst, den ich mir schließlich ansah, beeindruckte mich wirklich. Große schwarze Punkte zeichneten sich auf dem fast weißen Fell ab, wo mit Flanell beinahe aussah, als könne er in Pippi Langstrumpf mitspielen. Ähnlich beeindrucken wie sein äußeres, war allerdings auch die Liste seiner Erfolge. Mit seinen sechs Jahren war er bereits S platziert. Nicht dass ich es guthieß, die jungen Pferd bereits so früh in den Sport zu schicken, doch beeindruckt war es schon.
      “Und wie viele Anmeldungen haben wir?”, kam meine Chefin ins Büro.
      “Vier für die Ponygruppe und drei für die normale Gruppe, aber ich bin noch nicht ganz durch”, berichtete ich, “Aber sieh mal, Mr. O’Dell hat eine Mail geschickt.” Ich drehte ich den Bildschirm hin, den sie sogleich betrachtete. “Ein Teil der Warmblüter sieht ziemlich interessant aus.” Eilig übeflog sie den Inhalt der Mail.
      “Ja, das klingt gut, ich werde es mir später genauer ansehen”, entgegnete sie, “Wie läuft es mit Divine?”
      “Dr. Becks meinte, wir sind auf einem guten Weg”, antwortete ich und berichtete, von dem, was der Tierarzt sagte, “Ich werde dann in Absprache mit ihm und der Osteopathin einen Trainingsplan erstellen, damit er langsam zu etwas mehr Muskulatur kommt.”
      “Prima, klingt, als hättest du alles im Griff”, sagte Luchy und verschwand wieder, womit ich mich wieder den Anmeldungen widmete.


      Wolfszeit | Lina Valo | 19.079 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Anfang Mai 2020}
    • Wolfszeit
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      Pferd oder Statur? | 18. Mai 2020

      Die Sonne hatte sich endlich hinter den Wolken hervorgewagt, und ich fühlte mich erfrischt und bereit, mich meiner Arbeit zu widmen. Nachdem ich mich geduscht und gestärkt hatte, war es an der Zeit, die Pferde auf die Koppel zu bringen. Mit einem zufriedenen Lächeln machte ich mich auf den Weg zum Stall. Die Stuten und Hengste standen ruhig in ihren Boxen und begrüßten mich mit neugierigen Blicken. Mit ruhigen Gesten führte ich sie nacheinander auf die Koppel, wo sie sich voller Freude auf das saftige Gras stürzten. Es war noch feucht vom Regen und aus mir unerklärlichen Gründen mochte die Pferde dies besonders gerne.
      Anschließend überprüfte ich den Dienstplan. Maskotka und Nabuko, liefen in der Reitschule und die Ponys hatte heute Fahrtraining mit Jace, was bedeutete, dass ich mich neben den Stallarbeiten nur um Pepper und natürlich Ivy kümmern musste. Als ich mich auf den Weg machte, kam mir Jamie entgegen, der einen strahlenden Ausdruck im Gesicht hatte. „Guten Morgen Lina. Hast du gerade etwas zu tun?“
      “Nein, wieso?”, fragte ich nach.
      “Weil ich fragen wollte, ob du Moony ausprobierten möchtest. Ich könnte mal ein Expertenurteil bezüglich ihrer Baustellen gebrauchen”, erklärte der junge Mann, der erst seit Kurzem bei uns einstellte. Lady Moon war sein erstes Reitpferd, denn zuvor besaß er immer nur Ponys. Die Vorfreude stieg in mir auf, als Jamie mir diese Möglichkeit anbot. „Gerne probiere ich Moon aus und gebe dir mein Feedback, antwortete ich mit einem begeisterten Lächeln. Ich wusste, wie wichtig es war, eine ehrliche Einschätzung für sein neues Reitpferd zu bekommen, besonders wenn es sich um sein erstes Pferd handelte.
      „Großartig, danke, Lina, erwiderte Jamie erleichtert. „Ich bin gespannt, wie sie sich unter dir macht. Hole sie dir einfach“
      Allein lief ich zur Koppel, auf der die Stute mit ihrer Herde stand. Das Sonnenlicht strahlte sanft durch die Bäume, als ich Lady Moon zur Begrüßung kraulte und ihre Grimassen zum Besten gab. Moon schien regelrecht zu lächeln. Mit dem Halfter um ihren edlen Kopf führte ich die Stute zurück zum Hof. Sie folgte mir brav und achte genau auf meine Signale. Als ich ihre schlichte schwarze Putzbox holte, schien sie entspannt. Ein wirklich wohlerzogenes Pferd hatte sich Jamie zugelegt. Der Inhalt der Box war genauso schlicht wie das äußere, nicht wie in meiner Putzbox, wo alles hübsch war und auch deutlich mehr Utensilien zu finden waren. Mit bedachten Bewegungen bürstete ich das staubige Fell und arbeitete mich dann zu ihren Beinen und Hufen vor. Der getrocknete Schlamm vom gestrigen Ausritt war deutlich zu sehen, aber Moony stand ruhig und gelassen, als ich sie sauber machte. Ihr seidiges Langhaar glänzte in der schwachen Sonne, als ich es sorgfältig durchkämmte und mit Mähnenspray einsprühte. Lady Moon schien die Aufmerksamkeit zu genießen und ließ ihre Unterlippe entspannt hängen. Auch ihre Hufe wurden ausgekratzt und gefettet. Dank Quinn war der Sattel, den ich nun holte, mit einer hübsche türkisfarbene Marbelschabracke ausgestattet. Es war ein fröhlicher Farbtupfer auf Moon’s dunkelbraunem Fell. Behutsam sattelte ich die Stute auf, überprüfte nochmals den Gurt und machte mich dann auf den Weg in die Reithalle. Die Halle empfing mich mit einer ruhigen Atmosphäre. Lady Moon stand geduldig, als ich mich daran machte, aufzusteigen. Es war nicht gerade einfach, meinen Fuß in den Steigbügel zu bekommen, denn die Stute war um einiges größer als die Pferde, die ich normalerweise ritt – Na ja, abgesehen von Nathy. Doch mit ein wenig Mühe und Geschick schaffte ich es schließlich mich in den Sattel zu ziehen. Mit einem leichten Druck meiner Schenkel nahm ich die Zügel auf und wir setzten uns in Bewegung.
      Schon der Schritt der Stute war flotter und schwungvoller als bei meinen anderen Schützlingen und ich musste mich an den Rhythmus der raumgreifenden Gangart gewöhnen. Doch trotz der anfänglichen Unsicherheit fühlte ich mich erstaunlich wohl auf Lady Moon. Im Trab wurde es schwieriger. Die Stute war zügig unterwegs und ich hatte Mühe, sie zusammenzuhalten. Moon gab ihr Bestes und reagierte sensibel auf meine Gewichtsverlagerungen, doch hin und wieder nutzte sie meine geringe Körpergröße aus und versuchte, sich ein wenig mehr Freiheit zu nehmen. Trotz dieser kleinen Provokationen war ich erstaunt, wie fein die Stute auf meine Hilfen reagierte. Es schien, als könne sie meine Gedanken lesen und wusste genau, was ich von ihr wollte. Der Galopp war schlichtweg ein Traum. Wir flogen förmlich über den Boden. Nach einigen einfachen Dressurlektionen entschied ich mich, Lady Moon gemütlich im Schritt abzureiten. Ich löste die Zügel und ließ sie den Kopf senken, während wir entspannt die Reithalle durchquerten. Dunkle Schweißflecken hatten sich auf dem gepflegten Fell gebildet. Ich hatte spüren können, dass die Stute weit ausgebildet worden war, jedoch fehlte es ihr an Kraft, sich zu tragen und ebenso könnte sie mehr unter den Schwerpunkt kommen.
      Zufrieden kehrte ich schließlich an den Putzplatz zurück, wo Jace eines der Ponys gerade für die Kutsche vorbereitete. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich das dunkle Geschirr am Körper der Falbstute sah. Es erweckte unheilvolle Erinnerungen, die ich in die hintersten Winkel meines Gedächtnisses verbannte. Meine Hände begannen zu zittern, und ich konnte spüren, wie mein Herz schneller schlug. Ich versuchte, tief durchzuatmen und mich zu beruhigen, aber die Erinnerungen an jenen verhängnisvollen Tag ließen mich nicht los. Jace bemerkte meine Unruhe und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter. „Alles in Ordnung, Lina?“, fragte er mitfühlend. Ich zwang mich zu einem Lächeln und nickte.
      „Ja, alles gut, sagte ich und versuchte, meine Angst zu verbergen. Jace nickte einfühlsam und ließ mir den Raum, um mich zu sammeln. Er kannte meine Vergangenheit zwar nur in Teilen, doch er wusste genug, um zu wissen, wie belastet dieses Ereignis und seine Folgen für mich waren. Ich lächelte ihm dankbar zu, froh darüber, dass er nicht weiter nachfragte. Es war nicht so, dass ich ihm nicht vertraute, aber manchmal war es einfach schwer, über die schmerzhaften Erinnerungen zu sprechen. Die routinierten Abläufe beim Absatteln, halfen mir, mich zu sammeln und verankerten mich in der Gegenwart. Das, was geschehen war, änderte sich nicht mehr.
      Bis zum Mittag erledigte ich meine Stallarbeit und bewegte Peppermint. Dem jungen Hengst fiel es noch schwer, sich zu konzentrieren. So hielt ich die Einheit kurz und endete mit einem äußerst zufriedenstellenden Ergebnis.
      “Luchy meinte, wir können mit Divine zum Lager kommen, dann rüstet sie ihn aus”, sagte ich zu Jace, als er in die Küche kam, um sich etwas zu trinken, zu holen. Ich selbst hatte meine Mahlzeit gerade beendet. Wenn wir es schafften, aßen wir als Team eigentlich alle zusammen, doch heute war einer der Tage, an dem ständig unerwartetes eintraf. Jace nickte und lächelte mir aufmunternd zu. Klingt gut. Ich habe gesehen, Jamie hat dich seine Stute reiten lassen?, sagte er, während er sich ein Glas Wasser einschenkte.
      “Ja genau. Er wollte hören, wie ich ihren Ausbildungsstand bewerte”, erklärte ich und räumte mein Geschirr in die Spülmaschine.
      “Und, ist sie so astronomisch wie ihr Name”, hakte er interessiert nach. Sein Wortspiel brachte mich zum Lachen.
      “Ja, an sich ist sie sehr fein ausgebildet, aber sie hat ihre Baustellen. Meiner Meinung nach ist dort noch etwas Luft nach oben.” Als ich von Lady Moon erzählte, konnte ich spüren, wie Jace mich genau beobachtete. Seine Augen hatten einen gewissen Glanz, und ich hatte das Gefühl, dass er mehr sagen wollte, als er zugab. Unsere Blicke trafen sich, und ich konnte nicht umhin, ein leichtes Kribbeln zu spüren.
      „Na dann, lass uns mal nach deinem Rettungspferdchen schauen, sagte er schließlich, um das Schweigen zu durchbrechen. Ich nickte und folgte ihm aus der Küche.
      Ivy wartete bereits, nass wie ein begossener Pudel, am Zaun. Feucht klebten ihm die Strähnen am Fell, doch das schien ihn nicht zu stören. Ich konnte nicht umhin, über den treuen Blick des Pferdes zu schmunzeln, als es uns sah.
      “Meinst du, er ist fehlgeprägt? Immerhin ist er eine Handaufzucht”, fragte ich Jace nachdenklich, als Ivy seinen Kopf gegen mich drückte und sich kraulen ließ.
      “Möglich, er ist schon besonders anhänglich”, entgegnete er und öffnete das Koppeltor für mich. Ich strich dem Hengst vorsichtig über die Nüstern. Langsam begann der Sonnenbrand auf seiner Nase abzuheilen, weswegen die Haut dort schälte. Fast schon von selbst steckte er dein Kopf in das Halfter und folgte mir durch das Tor. Kaum stand er neben Jace, stupste er diesen an und schnupperte durch sein Gesicht.
      “Was möchte er?”, lachte der Kanadier, in Anbetracht von Ivy ungewöhnlichen Verhalten.
      “Schauen, wer du bist und etwas zu essen oder ein Krauli”, erklärte ich. Obwohl der Hengst mich noch nicht lange begleitete, hatte ich die meisten seiner Zeichen schon recht genau zu deuten gelernt. Etwas zu fressen konnte Jace nicht, aber eine kurze Streicheleinheit gab es. Der Hengst lehnte seinen Kopf zufrieden auf Jaces Schulter und schien die Zuneigung sichtlich zu genießen. Wenige Minuten später machten wir uns in langsamen Tempo zurück zum Hof.

      “Ah, das seid ihr ja schon”, nahm uns Luchy freundlich in Empfang, “Dann sehen wir uns das mal an.” Kurz begrüßte meine Chefin das Tier, dann begann sie sein Schulterblatt zu ertasten und mit bunter Kreide anzuzeichnen. In Deutschland, wo sie herkam, hatte sie einst einen Sattelerlehre abgeschlossen, doch jetzt, wo der Hof so viel Zeit einnahmen, machte sie es nur noch für die hofeigenen Pferde.
      “Könntest du mal sein Bein nach vorn ziehen”, wies sie mich an. Ich reichte Jace den Strick, des Hengstes und tat wie mir befohlen. Ivy störte sich nur wenig an den Verrenkungen und streckte mir viel lieber die Nase in Gesicht. Weitere Linien wurden auf das weiße Fell gezeichnet.
      “Okay, du kannst sein Bein wieder absetzen.” Sanft ließ ich den Huf zurück auf den Boden. Interessiert beobachtete ich, wie sie immer wieder nach etwas tastete und weitere Striche hinzufügte. Die markanten Stellen von Divines Anatomie waren nun deutlich zu erkennen. Sein Widerrist stand nur geringfügig über die anderen Wirbel hinaus. Das war gut, denn ich wusste, dass es bei den Warmblütern immer zu Problem führte einen Sattel mit, ausreichend Schwung zu finden, wenn dieser zu hoch war. Dafür hatte Ivy eine ziemlich breite Wirbelsäule und einen ziemlich kurzen Rücken. Sofern es ein Dressursattel werden sollte, könnte das problematisch werden.
      “Jace kommst du bitte mal mit”, wandte sie sich an meinen Kollegen, worauf hin ich das Führseil meines Pferdes zurückbekam. Nach wenigen Minuten kehrten sie mit drei Sätteln zurück. Als Ivy die Gestände erblickte, legte er leicht die Ohren an. Offenbar hatte er keine guten Erfahrungen mit diesen gemacht. Vorsichtig legte meine Chefin den ersten Sattel auf Divines blanken Rücken. Es war ein Vielseitigkeitssattel mit Springschwerpunkt und entsprechend wenig Pauschen. Schon gleich kippte der Sattel nach hinten und selbst ich sah, dass er für die recht große Schulter des Freibergers zu eng war.
      “Ne, das wird nichts”, murmelte sie und nahm diesen wieder herunter. Das nächste Exemplar war ein Dressursattel. Es war ein hübsches Exemplar in Schwarz mit roségolden Beschlägen. Dieser Sattel lag deutlich besser auf Divines Rücken, doch ganz zufrieden schien Luchy dennoch nicht. Das dritte Modell sah ziemlich außergewöhnlich aus. Auf den ersten Blick wirkte es wie ein Dressursattel, doch anstatt der standardmäßigen Kissen, sah der Unterbau eher aus wie bei einem Wanderreitsattel.
      “Was ist das für ein Sattel?”, fragte ich neugierig nach.
      “Ein Dressursattel, aber das besondere an ihm, ist die Trachtenbauweise. Das ist ideal für Pferde wie Divine, weil der Wirbelkanal breiter wird und das Gewicht wird gleichzeitig besser verteilt. Sie stellte fest: „Dieses Sattelsystem ermöglicht es, das Pferd über einen längeren Zeitraum hinweg zu reiten, ohne dabei die Muskulatur übermäßig zu beanspruchen.“ Tatsächlich lag der Sattel mit einer ziemlich großen Fläche auf Ivys Rücken.
      “Das sieht ziemlich gut aus, ich glaube, wir haben seinen Sattel gefunden”, nickte sie zufrieden und ließ sich von Jace einen Gurt reichen. Divine legte die Ohren noch enger an den Kopf und begann mit den Zähen zu knirschen.
      “Ganz ruhig”, versuchte ich den Hengst zu beruhigen, doch es half nicht. Kaum hatte Luchy den Gurt unter seinem Bauch durchgezogen, knirschte er vermehrt und versuchte nach seiner Brust zu beißen.
      “Ich denke bei dem Gurtzwang wäre ein anderer Gurt sinnvoller”, beschloss sie kurzerhand und verschwand noch einmal in der Scheune. Zurück kam sie mit einem Schnurengurt. Ivy zeigte noch immer dieselbe Reaktion, doch etwas milder. “Es wird eine Weile dauern, bis die Abwehrreaktion verschwindet. Das wirst du mit ihm trainieren müssen. Ansonsten sieht das im Stand einwandfrei aus”, erklärte sie schließlich ergänzend.
      “Gut, dann fehlt noch eine Trense”, nickte ich und drückte Jace erneut das Pferd in die Hand. Ich wusste bereits genau, was ich wollte, denn ich bevorzugte es Divine zunächst gebisslos zu reiten. An einer Kleiderstange an der linken Wand hingen die Zäume. Die meisten von ihnen waren Standardtrensen, doch zwischen ihnen fand ich auch, was ich suchte – einen LG-Zaum.
      “Gut geschätzt, Lina”, lobte mich meine Chefin, als ich das Leder über Divines Kopf zog. Der Zaum passte annähernd perfekt, nur der Nasenriemen saß etwas zu weit oben. Mit wenigen Handgriffen war dieses Problem behoben, sodass wir nun wirklich in die Halle konnten.
      In der Halle angekommen, fühlte ich die Aufregung in mir aufsteigen. Es war das erste Mal, dass ich Divine reiten würde, und ich war gespannt darauf, wie er darauf reagieren würde. Langsam führte ich ihn einige Runden im Schritt, um ihm die Gelegenheit zu geben, sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Divine schien entspannt zu sein und ließ sich gut führen. Ich konnte spüren, wie er auf mich achtet und meine feinen Hilfen reagierte. Es war ein gutes Zeichen, dass er so ruhig und aufmerksam war. Vorsichtig gurtete ich schließlich nach.
      “Jace, könntest du mir rauf helfen?”, bat ich meinen Kollegen.
      “Klar”, lächelte er. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mir nur gegen hielt, doch anstatt dessen trat er hinter mich, fasste mich an der Hüfte. Ein Schauer durchfuhr mich, als Jace mich so sanft auf den Pferderücken hob. Seine Hände auf meiner Hüfte fühlten sich vertraut an, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.
      „Danke“, sagte ich leise und rückte den Sattel zurecht. Jace lächelte mir zu, und für einen Moment blieb unsere Blicke ineinander verfangen. Dann schüttelte ich leicht den Kopf, um meine aufkommenden Gefühle zu unterdrücken. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, mich mit solchen Dingen zu beschäftigen.
      „Bereit?“, fragte Jace als ich den Zügel aufnahm und nickte. Langsam trieb ich Divine an, und er reagierte sofort auf meine Hilfen. Sein Schritt war federnd und schwungvoll, und ich konnte spüren, wie er sich unter mir wohlfühlte. Dieses Gefühl hielt allerdings nur kurz. Exakt nach der Hälfte der langen Bahn bog Ivy ohne mein Zutun ab und blieb auf der Mittellinie stehen. Mit sanftem Druck gegen seinen Bauch versuchte ich ihn erneut anzutreiben, doch ich bekam keine Reaktion. Erneut baute ich Druck auf – Nichts.
      “Möchtest du einen Gerte haben?”, fragte Jace der das ganze von der Mitte aus beobachtete. Ich schüttelte den Kopf und fühlte mich ein wenig unsicher.
      „Nein, ich möchte ihn nicht unnötig erschrecken, antwortete ich. Jace kam zu uns herüber und nahm die Zügel von mir.
      „Lass mich mal versuchen“, schlug er vor und führte Ivy einige Schritte vorwärts, gleichzeitig begann ich, ihn zu treiben. Wieder spielte sich dasselbe ab. Divine lief eine halbe Bahn und parkte erneut auf der Mittellinie ein. Jace runzelte die Stirn, während er versuchte, Ivy weiter vorwärtszubringen. Doch auch er hatte keinen Erfolg. „Das ist wirklich merkwürdig, murmelte er und strich dem Hengst über den Hals. Ich nickte zustimmend. „Normalerweise reagiert er viel sensibler auf Hilfen.“ Ich konnte nicht ignorieren, dass mich diese Veränderung in Ivy beunruhigte. Normalerweise war er immer aufmerksam und reagierte prompt auf meine Hilfen.
      „Komm, steig ab und lass uns sehen, ob etwas mit ihm nicht stimmt, schlug Jace vor und half mir, vom Pferderücken herunterzukommen. Gemeinsam führten wir Ivy zurück zum Stall und begannen, ihn sorgfältig zu untersuchen. Vielleicht gab es etwas, das ihm Schmerzen bereitete oder ihn unruhig machte.
      Im Stall angekommen, begannen wir, Ivy sorgfältig zu inspizieren. Wir fühlten seine Beine und seinen Rücken ab, überprüften seine Hufe und untersuchten sein Gebiss. Doch äußerlich schien alles in Ordnung zu sein.
      „Wir behalten ihn im Auge und geben ihm etwas Zeit zum Ausruhen, schlug Jace vor und ich nickte zustimmend und machte mich daran, die Kreide mit einem Schwamm aus seinem Fell zu entfernen. Während ich Ivy behutsam von der Kreide befreite, bemerkte ich, wie er sich sichtlich entspannte. Die sanfte Berührung schien ihm gutzutun, und ich genoss es, ihn so ruhig und zufrieden zu sehen. Als ich damit fertig war, nahm ich mir noch etwas Zeit, um sein Fell gründlich zu bürsten und ihn zu kraulen.
      „Du bist ein besonderer Kerl, Ivy, flüsterte ich ihm leise zu, als ob er mich verstehen könnte. Jace beobachtete uns aus der Ferne, und ich konnte spüren, wie seine Blicke mich ab und zutrafen. Ich wusste, dass ich meine aufkeimenden Gefühle für meinen Kollegen vorsichtig sein musste. Ich wollte unsere Freundschaft und Arbeitsbeziehung nicht gefährden. Als der Hengst sauber war, brachte ich Ivy in seine Box, wo er sich sogleich grunzend ins Stroh warf.
      Es war bereits dunkel draußen und ich vertiefte mich in mein Buch, als es an meiner Tür klopfte. Ich schreckte leicht auf und legte mein Buch beiseite.
      „Ja?, rief ich zur Tür und wartete auf eine Antwort. Dieser öffnete sich, und Jace trat in mein Zimmer.
      “Darf ich kurz stören?” Fragend blickte er mich an und ich nickte. “Was liest du da?”, fragte er interessiert, während er sich neben mich aufs Bett setzte.
      “Einen Liebesroman, ich denke eher nichts für dich”, lächelte ich sanft.
      „Klingt interessant, aber ich bin kein großer Leser“, sagte er schmunzelnd.
      „Ja, du solltest es einmal probieren. Es ist eine nette Abwechslung und entspannt mich“, erklärte ich und spürte, wie mein Herz schneller schlug, als Jace so nah bei mir saß. Er schien einen Moment zu zögern, dann sagte er leise: „Übrigens, bezüglich heute Morgen … Es tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Worten in Verlegenheit gebracht habe. Sein Blick wirkte aufrichtig, und ich spürte, dass er sich Gedanken darüber machte, wie er mich nicht verunsichern wollte. “Ich wollte dich nur wissen lassen, dass es mir genauso geht und du dir natürlich so viel Zeit nehmen kannst, wie du möchtest. Natürlich bin ich auch jederzeit da, wenn du mich brauchst”, lächelte er sanft und ergriff meine Hand. Ich lächelte dankbar und drückte seine Hand leicht.
      „Danke, Jace. Es bedeutet mir viel, dass du so verständnisvoll bist“, sagte ich leise. Die Stille zwischen uns war angenehm und nicht unbehaglich.
      „Vielleicht sollte ich langsam schlafen gehen, sagte er und stand auf. Er war schon an der Tür angekommen, als ich aufsprang, um ihn aufzuhalten.
      “Warte Jace. Ich möchte dir noch etwas zeigen”. Ich nahm mein Tablett zur Hand und rief die Website mit den Bildern von Divine auf. “Meinst du, er erinnert sich noch daran?” Obwohl das Thema mir großes Unbehagen bereite, wollte ich zumindest wissen, ob die Möglichkeit bestand, dass Ivy sich daran erinnern konnte.
      „Es könnte gut sein, dass er sich erinnert. Pferde haben oft ein gutes Erinnerungsvermögen”, entgegnete er nach ausgiebiger Betrachtung der Bilder. Zu sehen war Divine angespannt an einem leichten Wagen.
      “Okay, danke für deine Einschätzung”, bedankte ich mich und verräumte das Gerät wieder auf meinem Schreibtisch. Ich spürte Jace musternden Blick auf mir.
      “Warum hast du denn so viel an, du hast doch so einen süßen Hintern.” Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und ich leicht errötete. Jace hatte ein Talent dafür, mich hin und wieder aus der Reserve zu locken. Er grinste schelmisch und rückte näher zu mir.
      “Gute Nacht, Lina”, flüsterte er mir zu und umarmte mich.
      „Gute Nacht, Jace, erwiderte ich leise, meine Stimme etwas zittrig vor Aufregung. Als er sich langsam aus der Umarmung löste, blickte er mir tief in die Augen. Einen Moment ruhten sei aufeinander, bevor er schließlich wortlos das Zimmer verließ.
      Als die Tür hinter Jace ins Schloss fiel, blieb ich allein zurück und spürte, wie mein Herz noch immer heftig pochte. Ich legte meine Hand auf mein Herz, um den rasenden Schlag zu spüren, und schloss meine Augen, um die Bilder zu verdrängen. Doch sie waren schon da – die Erinnerungen an den schicksalhaften Tag, an dem alles geschah. Ich konnte den dumpfen Klang der Hufe, das Quietschen der Räder und das Knistern der Funken förmlich hören. Es fühlte sich an, als würde ich wieder in dieser Kutsche sitzen, den Schrecken und die Hilflosigkeit erneut durchleben. Blut, Kälte, Schock – all das lebte gleichzeitig auf, bis das bunte Chaos zu einem dunkeln Nichts zerfiel.
      Wolfszeit | Lina Valo | 21.327 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Anfang Mai 2020}
    • Wolfszeit
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      36 Grad und es wir noch heißer | 09. Oktober 2020

      Maskota, Don Carlo, Legolas, Flanell d’Egalité, Lancasters Peppermint, Cleavant ‘Mad Eyes’, El Pancho, PFS’ Artic Tiger,HMJ Divine, PFS’ Caruso, Vikar, Voilá, Abe’s Aelfric, Farena von Hulshóf, Black Lady, Chessqueen, Finest Selection, Colour Splash, British Gold, Nathalie, Promise Of Sundance, Jora, Keks, Elvish Beauty, Mas’uda, Sunny Empire, LMR Ice Rain, Miss Leika, Walking On Sunshine, Saturn, Lifesaver, Elf Dancer, Herkules, Acerado, Craystal Sky, Miss Griselda Braun, LMR Fashion Girl, Carry On My Wayward Son, Injaki, Look at my hair, All Hope is Gone, Beastly Domina, Briair, Lady Moon, Blue Heart, Lady Swan, Vakany, Little Buddy, What’s Happend In the Dark, LMR Royal Champion, Cremella, Miss Monty, Minnie, Nurja, Ursel, Antigone, Doo Wop, Curly, Baroness, Rum, Amigo, Nabuko, Fiama di Royal Peerage, WHC’ Delicious Donut, WHC’ Secrect Fashion, WHC’ Mimithe, WHC’ Minya, WHC’ Oshawa, WHC’ Venice, WHC’ Candela, WHC’ Mitena

      Mit einen schrillen klingeln weckte mich mein Handy. Noch ganz verschlafen tastete ich nach dem Gerät um es auszuschalten. Es war 4:30 Uhr. Da es heute extrem heiß werden sollte, wollte ich heute besonders früh anfangen.Gähnend, rollte ich mich aus dem Bett und tapste ins Bad. Ich duschte mich, putzte die Zähne und zog mich an.Nach der Dusche fühlte ich mich auch gleich lebendiger.
      Am Himmel war schon ein heller Streifen zu sehen und die Sonne kletterte langsam über den Bergrücken. Ein kleiner Vogel flog durch die Morgenluft und zwitscherte fröhlich ein Lied. Noch etwas verschlafen machte mich auf den Weg zum Hauptstall, weil ich heute mit Maskotka anfangen wollte. Als ich den Stall betrat,waren die meisten Pferde noch am schlafe und auch die Dunkelfuchsstute lag noch im Stroh. Masko hob verschlafen den Kopf als ich die Boxentür öffnete. “Guten Morgen hübsche”, sagte ich sanft zu der Stute und zupfte ihr einen Strohhalm aus dem Schopf. Ein wenig verwirrt über die frühe Störung blickte mir die Stute aus ihren braunen Augen entgegen. Langsam wanderten die Ohren, die anfangs noch entspannt herab hingen, nach vorne. Ich hielt der Stute eine Möhre vor die Nase, die sie auch sogleich fraß. “Na, komm süße, wollen wir noch etwas schaffen bevor es so richtig warm wird”, sagte ich zu ihr und stand auf. Noch waren angenehme 23 Grad. Masko war inzwischen aufgestanden und schüttelte sich. Ich holte die Fuchsstute aus ihrer Box und band sie am Putzplatz an. Ich begann damit das rötliche Fell der Stute zu striegeln. Ich liebe das neue Putzzeug was ich für sie hatte, denn es sammelte den Staub perfekt aus dem Fell raus. Jedes Pferd glänzt wunderschön wenn ich es mit diesen Bürsten geputzt wird. Nachdem ihr Fell sauber war, begann ich das Stroh aus ihren Langhaar zu sammeln, was bei ihrem voluminösen Schweif ein wenig dauerte. Fertig eingekleidet in dunkelblau ging es dann in die Reithalle. Dort angekommen ging es erst einmal ans aufwärmen, bevor es an die Dressurarbeit ging. Nach 20 Minuten beendete ich die Trainingseinheit und entließ die Stute, nach dem Abreiten zurück in ihre Box. Daniel und Elijah, begannen nun die Pferd zu füttern und wie jeden Morgen machte Don Carlo einen riesen Rabatz und trat gegen seine Boxentür, bis er sein Futter bekam. Der lackschwarze Hengst ein paar Boxen weiter schaute lieber noch gemütlich aus seinem Fenster und beobachtete die Ponys auf dem Unterhausauslauf. Legolas war allgemein ein eher unauffälliger Hengst, dennoch im Umgang ein wahrer Schatz. Masko futterte inzwischen ihr Frühstück. Ich gab ihr noch eine Möhre in den Trog und machte mich dann auf den Weg zu den Außenboxen, wo Lancasters Peppermint schon auf mich wartete. Pepper versuchte seinen Boxennachbarn Flanell d’Egalité zu ärgern, indem er versucht in seine Mähne rein zu beißen. Flanell seinerseits war auch nicht ganz untätig und versuchte ebenfalls in Pepper rein zu beißen. “Na ihr zwei Clowns”, sagte ich zu den beiden Hengsten und brachte sie auseinander. Doch als ich kurz nicht hinsah versuchte Pepper wieder den Hals lang zu machen um Flanell weiter zu ärgern.

      Für Pepper stand heute nur lockere Halfterlonge an, da er gestern ein anstrengendes Training hinter sich hatte. Also ging ich zuerst in die Sattelkammer um eine Möhre und eine Longe zu holen. Ich hielt dem schwarz-weißen Hengst die Möhre entgegen, die er genüsslich kaute, während ich ihm das Halfter anzog. Zusammen mit dem großen Hengst machte ich mich auf den Weg in die Logierhalle. Ich ließ ihn erst einmal im Schritt ein paar Runden laufen, bevor ich ihn in den Trab und anschließend im Galopp einige Runden flitzen ließ. Frisch bewegt durfte Pepper noch einmal in seine Box, da es erst in einer halben Stunde auf die Koppel ging.
      Am Oberhausauslauf angekommen kam mir als erstes Mad Eye und Panchy entgegen. Während Panch mir freundlich entgegen schaute und wartete bis ich ihm ein Leckerlie gab, machte sich Mad Eye lieber selbst auf dIe Suche nach etwas essbaren. “Ey du kleine Frechdachs”, schimpfte ich den Wallach und schubste seine Nase weg. Der Knabstrupperhengst, der brav wartete bekam ein Leckerlie, welches er auch zufrieden verspeiste. Cleavant begann nun mit den Huf zu scharren um so ein Leckerlie zu bekommen. “Maaadi so bekommst du nix”, sagte ich zu dem Schecken und stupste ihn an. Der Hengst schüttelte empört den Kopf, hörte aber tatsächlich auf zu betteln. “So bist du brav”, lobte ich den Hengst und gab ihm sein Leckerlie. Als nächstes sprang mir der kleinste Bewohner des Paddocks in den Weg, sodass ich fast über ihn fiel. Der Silberne Hengst sah mich frech an. “Na Tigerchen. Lach für mich”, raunte ich dem Miniature Horse zu und gab ihm ein Handzeichen. Daraufhin streckte er den Kopf und hob seine Oberlippe. “Braaaav”, lobte ich den kleinen Mann und gab ihm eine Belohnung. Verfolgt von dem kleinen Hengst, kam ich nun endlich zu dem Pferd, weswegen ich eigentlich hier war. Der weiße Hengst stand noch gemütlich mit Caruso im Schatten des Unterstandes. Die beiden Pferd beknabbern sich freundlich und ich sah den beiden eine Weile zu, bevor Caruso mich bemerkte und von Divine abließ. Beide Hengste kamen nun an getrottet. Ich steckte beiden ein Leckerlie zu, bevor ich den weißen Freiberger aufhalftete. Ich ging mit dem Hengst zum Putzplatz. “Morgen Jace”, rief ich dem jungen Mann entgegen der gerade mit Vikar vorbei lief. schaute ihn aber nur kurz an. Unsere Beziehung war immer noch seltsam. “Morgen”, murmelt er und ging ohne ein weiteres Wort an mir vorbei. Nachdem ich Divine ein wenig verwöhnt hatte ging es noch einmal das Aufstellen üben. Durch seine Rücksichtsvolle Art war das führen kein Problem. Bei Aufstellen neigte er dazu geschlossen zu stehen und ein wenig rum zu hampeln. Also ging ich mit ihm auf dem Platz. Zum Glück weht dort ein sanfter Wind, welcher die ansteigenden Temperaturen etwas erträglicher machte. Nach 20 min beendete ich die Übung. “So mein hübscher, jetzt gibt es noch eine Dusche für dich und dann darfst du zu den anderen auf die Koppel”, sagte ich zu meinem Hengst und klopfte ihm den Hals. Ich duschte den Freiberger ab und sprühte ihn dann mit Insektenspray ein. Mit Fliegenmaske ging es dann auf die Koppel. Divine war der erste, weshalb ich beschloss auch noch die anderen Hengste rauszustellen. El Pancho stand nicht im Auslauf, weil er gerade versorgt wurde. So schnappte ich mir als erstes Aelfric, Mad Eye und Tiger. Die drei ließen sich wie immer brav auf die Koppel bringen. Als ich zurück an den Auslauf kam wurde Nabuko gerade von seiner Reitbeteiligung geholt. Das Mädchen hatte aktuell Ferien, weshalb sie immer schon besonders früh auf dem Hof war. So blieben nur noch Amigo, Rumkugel und Caruso übrig, die ich auch auf die Koppel brachte. Meine beiden Shettys Voilá und und Farena hatten heute frei, sodass ich die beiden Stuten nur raustellen musste. Also holte ich die Stuten vom Auslauf und brachte auch sie auf die Koppel. Fehlte heute also nur noch ein Pferd. Meine schwarze Schönheit Black Lady. Ich betrat den Stall und die Stute grummelt mir schon freundlich entgegen. Für die Stute stand heute nur ein kleiner Spaziergang an. “Guten Morgen meine hübsche”, begrüßte ich sie und strich ihr liebevoll über die Strin. Für die Stute gab es dann noch ihr Lieblingsleckerli, eine halbe Banane, bevor ich ihr das Lilaflauschhalfter anzog und den Strick ein hakte. Ihre Boxennachbarin Chess streckte neugierig ihren Kopf aus der Box, als ich Lady hinaus brachte. Vor dem Stall kam mit Jace entgegen, der gerade Sally und Splash auf die Koppel gebracht hatte. British wieherte uns zu, als wir an den Koppel vorbei kamen. Promise, Nathy und Gold folgten und am Zaun entlang, bis die Koppel endete. Nach einer großen Runde um den Hof spritzte ich die Stute ab und brachte ich Lady auf die Koppel. Im Anschluss half ich die Pferde abzuspritzen und auf die Koppel zu bringen, denn die Temperaturen lagen inzwischen bei 38 Grad und sollten noch weiter Steigen. Als alle Pferde versorgt waren packte ich noch die letzten Sachen für den Flug zusammen, denn morgen ging es für Alec und mich mit Divine und Churro nach Italien.
      Wolfszeit | Lina Valo | 8.115 Zeichen
      zeitliche Einordnung {43983}
    • Wolfszeit


      Nationalteam I.I | 05. Februar 2021

      Herkules, HMJ Divine, WHC' Ahvani, Curly Lure, Doo Wop, WHC' Candela, WHC' Mitena, WHC' Mimithe, WHC' Minya, Minnie Maus, British Gold, Miss Leika, (Beastly Domina) Mijou, Sunny Empire, Briair, Lancasters Peppermint, Nathalie

      Glymur, Kempa, Snúra, Snotra, Satz des Pythagoras, HMJ Holy, St. Pauli's Amnesia"

      Was bisher geschah … Vriska und Max hatten es in das Schwedische Nationalteam geschafft. Die erste Woche am Standort in Stockholm haben sie erfolgreich gemeistert in ihren Expertenteams. Nun steht die erste Studienreise an nach Kanada, was sie erst am Vortag erfahren haben. Ziel ist es zu lernen und das ganze schwedische Team kennenzulernen und auch die Gegner?

      Vriska
      Nach Kanada? Wie aufregend! Mit meinen Eltern war ich damals schon ein paar mal in Toronto, aber reiten in Kanada ist etwas neues für mich. Völlig übermüdet kommen wir am Flughafen an, die Pferde sind bereits abgegeben und wir besprechen mit unserem Trainer wie der weitere Verlauf ist.
      “Bitte versucht alle zusammen zu bleiben hier, wir müssen alle das Flugzeug bekommen. Genau das gleiche bei der Ankunft. Also bitte, ihr seid fast alle Volljährig. Ihr schafft das.”, sagt Frau Wallin, meine Gangtrainerin. Wir sind 5 Leute im Gangpferdeteam und ich bin froh das es nicht so viele sind.
      “Sind das die Anderen”, tuschelt mich Milena von der Seite an.
      “Ich denke ja”, flüstere ich zurück. Sie zeigt vorsichtig mit dem Finger auf einen Typen, den sie offenbar ganz gut findet. “Denkst du, dass ich den kennenlernen kann.”, fragt sie mich neugierig. Ich zucke nur mit den Schultern. “Versuch es doch einfach, aber ich weiß nicht so recht was Englischreiter mit uns Isländer Reiter anfangen sollen. Unsere Pferde laufen deren Meinung nach ja eh nur gequält und überhaupt nicht durch den Rücken.”, antworte ich. “Mhm, du hast recht. Vielleicht ist es in der Freizeit dann einfacher, als hier gestresst am Flughafen”, versucht Milena einsichtig zu sein doch guckt immer zu ihm rüber.
      “Weißt du was? Wir gehen da jetzt einfach rüber. Erst in 20 Minuten müssen mir zum Flieger zumal sie ja auch mit kommen”, antworte ich. Dann ziehe ich meiner neuen Freundin am Arm rüber zu den Jungs. Verlegen steht sie neben mir. “Hey ihr. Ich wollte uns einfach mal ganz Spontan vorstellen. Das ist Milena und ich bin Vriska. Wir gehen mit zu den Gangsalatreitern. Wer seid ihr?”, frage ich neugierig. Alle wirken sehr erstaunt über unseren Mut. “Wir sind Matts, Niklas, Björn, Chris, Filey, Erik und Hannes. Einer ist gerade noch unterwegs. Ursprünglich hatten wir uns alle für Dressur oder Springen beworben, doch unser Team wurde immer Kleiner, deswegen machen wir jetzt Eventing.”, erzählt der Große, den Milena gut findet. “Und was ist das?”, fragt Milena vorsichtig. “Hahaha, mit unseren Pferden reiten wir drei Disziplinen in einem Wettbewerb - Geländespringen, Dressur und Springreiten. Je nachdem was auch auf Turnieren ist, reiten wir die Arten auch einzeln.”, erklärt er. “Wer bist du von den Aufgezählten?”, frage ich dann neugierig nach. In Milenas Augen sehe ich, dass sie am liebsten aus ihrer Haut heraus möchte, doch ich halte sie weiterhin am Arm. “Ich bin der Niklas”, antwortet er und zwinkert mit einem Auge mir zu. Ich hoffe er versteht es nicht falsch, mein Typ ist er aber überhaupt nicht. “Na gut, wir gehen dann wieder. Man sieht sich dann in Edmonton”, verabschiede ich mich von den Jungs. Als wir wieder bei unserer Truppe sitzen, Max der mich noch immer vollkommen ignoriert, stößt der Abtrünnige zu der Jungsgruppe. Unsere Blicke treffen uns kurz und schaue schnell weg wieder zu Milena. Sie sieht meinen Blick und zieht mich Beiseite.
      “Ach also doch?”, fragt sie kichern.
      “Ey lass das. Der sieht einfach nur gut aus!”, antworte ich leicht genervt.
      “Aber die anderen sind doch viel heißer?”, fragt sie dann extrem schockiert.
      “Komm wir müssen zum Check-in”, sage ich zu ihr und versuche vom Thema abzulenken. Zum Glück ist sie manchmal etwas dümmlich und springt drauf an. Auf dem Weg zum Terminal gucke ich immer mal wieder kurz zu ihm, auch er scheint ab und an drüber zu gucken. Jedes mal versuche ich mir nichts anmerken zu lassen und schaue dann schnell weg. Hoffentlich denkt er nichts oberflächliches von mir. Mal sehen.
      Nach schon 2h ist der erste Zwischenstopp - In Frankfurt. Der Anschlussflug ist erst in eineinhalb Stunden, in der Zeit sollen wir wieder so gut wie es geht zusammen bleiben und am besten auch was essen, da wir danach erstmal 7,5h fliegen.
      “Man ich hasse fliegen”, beschwere ich mich bei Milena, die schon wieder nur Augen für die Jungs hat.
      “Hallo, hörst du mir überhaupt zu?”, frage ich sie und fuchtle mit meiner Hand vor ihrem Gesicht herum.
      “Ähm … es hast du gesagt?”, gibt sie zu nicht zugehört zu haben.
      “Ich sagt, dass ich fliegen hasse. Das ist so lästig. Warum fliegen wir so extrem weit nur zum üben und kennenlernen?”, jammere ich.
      “Ach reiß dich zusammen. Wir sind doch da fast zwei Wochen, ist doch voll cool. Wir sind alle volljährig und keine Eltern. Dann noch mit den Pferden - Besser kann es nicht sein. Nicht mal irgendwas bezahlen müssen wir.”, freut sie sich. Wenn Milena könnte, würde sie den ganzen Flughafen zusammen schreien, aber dafür fehlen ihr auch einfach die Eier.
      “Die haben hier überhaupt nichts veganes”, beschwere ich mich wieder bei meiner Freundin, die fröhlich ein Salami Brötchen nach dem anderen neben mir verschlingt.
      “Ja dann musst du dir halt was anderes aussuchen”, sagt sie mit vollen Mund. Ich rolle nur mit den Augen und entscheide mich dann für einen blöden Salat mit Falafel. Besser als gar nichts. Dann geht es auch schon weiter ins Flugzeug. Die längste Strecke liegt nun vor uns.
      Im Flugzeug versuche ich die Strecke zu verschlafen, immer wieder wenn ich wach werde ist Milena nicht da. Wo ist die Bloß? Dann schlafe ich wieder ein.
      Völlig übermüdet steige ich aus. Wo wir sind, weiß ich nicht. Auch Milena ist nicht da, also folge ich einfach Max, der nicht ganz so begeistert ist. “Was willst du?”, fragt er genervt.
      “Schlafen”, antworte ich halbtot. Er nickt nur und zeigt mir kurz wo wir warten sollen, auch Frau Wallin ist da.
      “Und wie war’s bisher?”, fragt sie mich total fröhlich und wach.
      “Anstrengend, ich will einfach nur weiter schlafen”, antworte ich ihr ganz trocken und lege meinen Kopf auf meine Hände, die über die Lehne des Stuhles hängen.
      “Vriiiiiska”, kreischt es in mein Ohr.
      “Alteeer, was los?”, erhebe ich mich langsam und höchst genervt. Dann bemerke ich Milena mit den Abtrünnigen. Direkt ändert sich mein Gesichtsausdruck. Hoffentlich sehe ich nicht so furchtbar aus wie ich mich fühle.
      “Müde oder?”, fragt er und lacht kurz. Ich nicke. “Komm ich helf dir”, sagt er und reicht mir seine Hand um mir hoch zu helfen.
      “Danke”, bedanke ich mich.
      “Wir müssen rein, Frau Wallin will auch noch mal kurz zählen und irgendwas sagen”, berichtet mir Milena. Der Abtrünnige winkt mir zur Verabschiedung und geht zurück in seine Gruppe. Aufmerksam versuche ich Frau Wallin zu folgen aber meine Gedanken sind ganz woanders. Im Flugzeug werde ich nochmal Milena fragen was wir bei Ankunft machen sollen. Man könnte sagen, dass ich einen Jetlag habe.

      Während das Schwedische Nationalteam ziemlich fertig sich noch 300km auf dem Weg zum Gestüt macht, laufen dort die Vorbereitungen auf Höchsttouren.

      Jace
      “Samu, sind die Boxen alle fertig”, rief ich durch den Stall während ich die letzte Schubkarre mit Stroh heran fuhr. Bis auf die Tunierpferde waren die meisten unserer Pferde auf den Sommerkoppeln, sodass genug Boxen frei waren für unsere Gäste. Denn auf dem Whitehorse Creek Stud wurden zwei Nationale Teams erwartet, weshalb schon die ganz Woche der Hof auf Hochglanz gebracht wurde.
      “Ja, wenn du mit dieser hier fertig bist schon”, antwortete der blonde Mann aus der Nachbarbox. “Uff, da müsste es gewesen sein”, sagte ich wenig später. Der Stall war nun blitz blank und alle Boxen waren frisch eingestreut. “Es kann nicht mehr allzulange dauern bis das schwedische Team ankommt, meinte Luchy”, sagte der blonde Finne der gerade aus der Sattelkammer kam. “Das kanadische Team kommt erst heute Abend”, sprach Samu weiter.
      Es war gerade erst einmal 11 Uhr und wegen den ganzen Vorbereitungen waren meine Trainingspferde diese Woche ganz schön kurz gekommen.
      “Ich schnapp mir gleich noch Herkules und kontrolliert die Koppelzäune, ich glaube auf der Sommerkoppel war irgendwo etwas kaputt”, sagte ich zu Samu und verschwand in Richtung Koppel wo der Buckskinhengst friedlich graste. Eigentlich war es nur eine Ausrede gewesen um noch schnell eine Runde Ausreiten zu gehen bevor der ganze Trubel beginnen würde. Ich schnappte mir den großen Hengst, packte eine Trense drauf und schon ging es in Richtung der Sommerkoppeln. Ich ritt tatsächlich die Zäune ab fand aber natürlich nichts, weil wir die Zäune ungefähr 20mal diese Woche kontrolliert hatten. An der Fohlenkoppel hielt ich Herkules einen Moment an und genoss einen Moment die Ruhe.
      “Riiiing, Riiiing”, unterbrach mein Handy die Ruhe. “WAS?”, meldete ich mich leicht genervt. “Das Schwedische Team kommt an und du sollst herkommen”, meldete sich Samu. “Ok. Bin in 5 Minuten da”, nuschelte ich genervt und legte auf.
      “Na dann Großer zurück zum Hof”, sagte ich zu dem Buckskin und drückte sanft meine Schenkel gegen seinen Bauch. Im Trab ging es zurück zum Hof, wo ich gerade noch Rechtzeitig ankam. Allerdings hatte ich keine Zeit mehr mein Pferd weg zu stellen. “Sieht so aus als wärst du jetzt das vierbeinige Begrüßungkomitee”, sagte ich zu dem Hengst. Ich bemerkte wie Lina mich ein wenig böse anfunkelte. Sie war wohl immer noch sauer, dass ich sie gestern mit Divine allein gelassen hatte, aber ich konnte schließlich nichts dafür das Luchy beschlossen hatte, dass Samu und ich die neuen Deppen vom Dienst waren. “Jace, dass du auch immer so trödeln musst”, zischelte Samu mir zu und setzte danach gleich ein lächeln auf, da das Shuttel vorfuhr. Brav stand wir nun dort aufgereiht Luchy, als Hofbesitzern und dann Lina, Samu und ich als Gästebetreuung. Das schwarze Shuttel hielt an und die Türen öffneten sich. Der Hengst neben mir begann mein T-Shirt anzuknabbern. “Lass das Herkules”, flüsterte ich dem Hengst zu und schob seinen Kopf zu Seite. Gespannt beobachte ich nun wie die Leute austiegen.

      Vriska
      „Das soll ein Hof sein auf dem ein Nationalteam trainiert“, beschwert sich ein männliches Geschöpf aus der hinteren Reihe.
      „Jetzt reiß dich mal zusammen Chris. Du weißt ganz genau, dass wir noch jeder Zeit rausfliegen können.“, antwortet ein Anderer und da muss ich kurz schlucken. Für mich war das etwas festes, was mir niemand mehr nehmen kann, doch jetzt können wir immer noch jeder Zeit aus dem Team gehen. Der Flugstress hat mich schon ans Ende getrieben, was soll das jetzt erst werden? Auch Milena ist zum Glück langsam zur Ruhe keimen und vorsichtig wecke ich sie im Bus: „Schlafpudel, wir sind da.“
      Ein kleiner Sabberfaden tropft auf ihr Shirt herunter und sie wischt ihn weg. „Was wir sind da?“, schreit sie aus alter Gewohnheit heraus. Ich nicke. Komm wir müssen heraus.
      „Hey hier Lieben. Die Islandreiter kennen mich bereits, ich bin Frau Wallin und die Trainerin für die Islandtruppe. In den 14 Tagen gehöre ich zu den Haupttrainern und werde auch Unterricht geben für alle anderen.“, stellt sich unsere Trainerin vor. Wir jubeln. Auch die Jungs machen sich einen Spaß heraus.
      “Männer, wenn ihr ein Problem habt, dann könnt ihr auch direkt wieder umdrehen!”, tadelt sie die Truppe. Stille.
      “Geht doch, also wo waren wir … ach ja. Als erstes macht ihr eure Pferde, dann habt ihr erstmal Freizeit. Um 18 Uhr beginnt dann ein gemeinsamer Grillabend mit Tanz und Musik. Und ja Vriska. Ich habe veganes Zeug für dich besorgt”, lacht sie. Was für Veganes Zeug frage ich mich, weil mir reicht doch auch Gemüse. Na gut. Nett von ihr.
      Milena und ich sind nun abgelenkt von den Jungs. Jetzt stehen die Pferde wieder im Mittelpunkt. Aus dem Transporter holt Milena und Max ihre Pferde raus. Ganz hinten steht dann mein Glymur, der mich mit einem grummeln begrüßt. “Na du”, sage ich zu ihm und streiche ihm über die Nase, dann führe ich ihn langsam aus dem Transporter. Leider können Milena und ich nun nicht zusammen zum Stall da ihre Stute Kempa rossig ist, darauf reagiert Glymur sehr gern. “Komm jetzt”, ziehe ich am Strick. Nervös reißt er seinen Kopf nach oben, kurz danach ist er wieder ruhig. Was ein Stress denke ich mir.
      “Die Pferde kommen auf die Weide”, sagt ein junger Mann im Stall zu mir.
      “Oh danke, das hatte man uns noch nicht mitgeteilt.”, bedanke ich mich und er zeigt mir wo ich lang muss. Schnell finde ich die Weide, löse den Strick und beobachte noch eine Weile, als mich plötzlich jemand auf der Schulter antippt. Hektisch drehe ich mich um - der Abtrünnige steht neben mir. Innerlich kocht es in mir hoch und gefühlt steigt meine Körpertemperatur auf 55° hoch. “Oh hey”, begrüße ich ihn.
      “Ist das dein Pferd?”, fragt er mich neugierig.
      “Ja, das ist Glymur. Meiner ist es nicht, den habe ich von meinem Chef gestellt bekommen um am Team teilnehmen zu können”, erzähle ich ihm. Ganz ruhig, sagt eine Stimme in meinem Kopf. Dann atme ich kurz durch. Verwundert guckt er mich an mit einem leicht skeptischen Blick.
      “Ach aber ist doch cool. Ich hab mein Pferd endlich abkaufen können, im Team bin ich ja schon fast zwei Jahre.”, berichtet er. Ich nicke und dann verabschiedet sich wieder.
      Als er aus der Reichweite ist, kommt Milena angerannt.
      “Und was hat er gesagt? Hat er dir gesagt wie er heißt? Will es sich mit dir heute treffen?”, bewirft sie mich mit Fragen.
      “Ganz ruhig! Wir haben uns nur kurz über die Pferde unterhalten. Nein, keine Ahnung wie er heißt”, antworte ich ihr.
      “Sonst hast du doch auch immer eine große Schnauze. Warum nicht jetzt?”, stichelt Milena mich. Ich winke ab und wir gehen zusammen unsere Sachen holen um das Zimmer zu beziehen.
      “Halbpension ist das hier oder?”, stellt Milena mir eine Frage. Mit meinen Gedanken bin ich aber noch an der Weide und überlege, wie ich hätte das kurze Gespräch besser führen können. Offenbar scheint ja doch Interesse an mir zu haben. Mhm. “Vriiiiska”, nervt Milena weiter. Ich gucke zu ihr. “Mh?”, erkundige ich mich.
      “Ich habe dich gefragt, ob das hier Halbpension ist oder nicht”, wiederholt sie.
      Ich zucke mit den Schultern: “Ja, ich denke schon.”
      “Ach gut, dann hast du Kochdienst für immer”, sagt sie und lacht. Ich nicke und lachte mit ihr. Ihren Frass möchte niemand zu sich nehmen.
      “Ist Linh gar nicht bei uns mit ihm Zimmer?”, erkundige ich mich bei Milena, die immer mehr Plan von allem hat.
      “Ne, die hat ein Zimmer mit Anna, die sind doch beide schon im Jugendkader gewesen. Best Buddys und so”, erklärt sie. Wieder nicke ich nur.
      “Na gut, schade.”, erwidere ich.
      Für die nächsten zwei Wochen ist das unsere neue Heimat und ich bin gespannt was noch auf uns zukommt. Am liebsten würde ich mich jetzt in meinen Laden setzen und mehr Zeug für die Pferde machen, aber ich habe hier weder Material noch sonst irgendwas. Also Freizeit ist schon was blödes, wenn man sonst sowas nicht hat. Milena sitzt vorm Fernseher und lackiert sich ihre Nägel neu. Im Gegensatz zu einer Tussi ist Milena sehr grobmotorisch und versucht sich der Gesellschaft anzupassen. Ich hingegen bin nichts davon, weil ich mache was ich möchte und für gut befinde. Das wird wohl einer der Gründe sein, wieso ich bis vor dem Team außerhalb des Hofes keine Freunde hatte. Also klar, als ich noch in London bei meinen Eltern gewohnt habe, war ich schon eher eine Tussi und mir war sehr wichtig was andere von mir denken. Nach dem ersten Dreck auf meiner Kleidung auf dem Pferdehof hat es Klick gemacht in meinem Hirn, wen juckt es. Auf dem Pferdehof sehen wir alle aus wie Sau, wenn man gearbeitet hat. Am Abend wird dann geduscht und noch eine Waschmaschine angemacht - fertig. Sauber.
      “Vriiiiiiska. Wo bist du schon wieder?”, nervt Milena wieder.
      “Ey, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du meine kleine Schwester bist und nicht meine beste Freundin. War wieder in den Gedanken fest gehangen. Was wollen wir denn jetzt machen?”, frage ich sie.
      “Ich würde gern Shoppen gehen.”, sagt sie und lacht. Um ihr hoffentlich den Wunsch erfüllen zu können, nehme ich mein Handy aus der Tasche um nach zu gucken.
      “Also ich muss dich leider enttäuschen. Das Internet ist super langsam und auch ist hier nichts als Wald”, berichte ich ihr. Enttäuschung macht sich breit in ihrem Gesicht.
      “Na gut, dann gucken wir uns halt mal den Hof an.”, schlägt sie vor.
      Noch immer habe ich meine graue Jogginghose an und dazu meine Badelatschen und wunderschöne Reitsocken drüber gezogen. Hübsch ist anders. Milena hingegen hat sich aus der Tasche meine Hotpant gezogen und dazu Reitstiefeletten.
      “Sattelst du jetzt auf Western um?”, frage ich sie scherzend.
      “Vielleicht finde ich dann einen Sexy Cowboy”, lacht sie und macht komische Cowboyartige Bewegungen.
      “Du bist doch völlig durch”, sage ich nur und wir verlassen das Zimmer. Die Sonne ist die Welt mittlerweile sehr erwärmt und die Wahl einer langen Hose war nicht so gut.

      Jace
      Während Samu dafür sorgte, dass die Pferde unserer Gäste auf den richtigen Weiden landeten, waren Lina und ich damit beschäftigt alle ihre Zimmer zu zeigen. Zum Glück waren die meisten von ihnen schnell und Aufmerksam, sodass die Zimmer schnell verteilt waren. So hatte ich vielleicht endlich ein wenig Zeit um mich meinen Pferden zu widmen. Als ich über den Hof lief sah ich, dass Samu und Lina an einer der Koppeln standen und ein kleines Pferdchen bewunderten. “Wen bewundert ihr denn da?”, fragte ich und blieb stehen. Das Pferd war dunkelbraun und hatte eine auffällige Zeichnung, allerdings war es für meinen Geschmack definitiv zu klein. Ich fand meine Tinker ja schon nicht so groß, aber dieses hier war eigentlich schon ein Pony. Zudem lief es auch sehr seltsam. Es lief etwa in der Geschwindigkeit vom Trab auf und zu, aber es sah ganz seltsam aus. Der Hengst schmiss seine Vorderbeine ganz seltsam hoch als wäre der Boden heiß oder so. “Warum läuft der so seltsam, ist der Kaputt?”, fragte ich die beiden neben dir. “Maaaan Jace hast du noch nie einen Isländer gesehen?”, erwiderte Samu lachend. “Der ist nicht kaputt der soll so laufen. Das nennt man Tölt”, erklärte Lina so gleich. “Der Tölt ist wie der Schritt auch ein Viertakt, weshalb Tölt echt bequem sein soll”.“Und ihr starrt das Pony da an, weil ….?”, fragte ich immer noch ein wenig irritiert davon warum man wollen sollte das sein Pferd so seltsam lief. Der Hengst war inzwischen ein paar Meter von uns entfernt stehen geblieben und beäugte uns neugierig. “Das Kopfabzeichen sieht fast aus wie, das von Alecs neuem Fohlen”, murmelte ich. “Das liegt ja auch daran ,dass er hier Ahvanis Papa ist.”, sagte Lina so gleich. “Das ist dieser Glym…. Glym…. Glymur? … Ich dachte irgendwie er sei kein Pony und würde laufen wie ein normales Pferd”, sagte ich. “Heißt das Ahvani läuft dann auch so komisch? Ich sollte Alec definitiv besuchen und das Überprüfen”,sagte ich heroisch und wollte in Richtung Hof verschwinden. “Du geht nirgendwo hin! Du kannst mir gefälligst helfen Mina und Empires Koppeln abzuäppeln. Du hast dich vorhin ja schon davor gedrückt”, protestierte der Finne. “Außerdem hast du mir eigentlich schon gestern versprochen,dass du mir mit Divine hilfst”,murmelte Lina. Verdammt sie war wohl wirklich noch beleidigt, weil ich sie gestern vergessen hatte. “Ok, ok ich helf dir mit der dämlichen Koppel”, gab ich klein bei. Mit Samu zusammen machte ich mich also auf den Weg zur Scheune um den Weidemann und Mistgabeln zu holen. Doch wir kamen nicht bis zur Scheune denn auf dem Hof standen zwei junge Frauen und sahen ein wenig ratlos aus in welche Richtung sie zuerst gehen sollten. “Hallo Ladies, kann man euch irgendwie helfen?”, bot ich sogleich meine Hilfe an. “Jace, benimm dich”, flüsterte mir Samu zu und boxte mir gegen den Arm. “Oh, richtig vielleicht sollte ich mich ersteinmal vorstellen. Ich bin Jace und der nette junge Mann hier neben mir ist Samu”, sagte ich und setze ein charmantes Lächeln auf. “mhmhm”,räusperte sich Samu neben mir. “Das ist nicht was ich meinte”, raute er mir zu.

      Vriska
      “Ähm, ich weiß gar nicht. Meine Freundin hier wollte Shoppen gehen, was sich auf Grund der Lage jetzt erledigt hat, deswegen wollten wir einfach mal alles angucken”, antworte ich und ziehe am Arm von Milena die mit einem breiten Grinsen winkt.
      “Ich bin Milena und die garstige Ziege hier ist Vriska”, fügt sie noch hinzu. Einen bösen Blick werfe ich ihr zu.
      “Sag ich ja”, kommt dann direkt. Am liebsten würde ihr jetzt in den Arm boxen, aber ich sollte mein Temperament mal in den Griff bekommen.

      Jace
      “Soll ich euch den Hof zeigen”, bot ich mich sogleich an. “Das Highlight hier sind Momentan definitiv die Fohlenkoppeln”, erwähnte ich nebenbei. “Jace”, tadelte Samu mich. “Sorry Bro, wir sind für die Zufriedenheit der Gäste verantwortlich, also sorg ich dafür. Ich fürchte du musst allein deine Koppel abäppeln”, raunte ich ihm mit einem Verschmitzten Grinsen zu. “Schon euch kennenzulernen ihr zwei. Ich geh dann mal weiter arbeite, ihr seid bei meinem Charmarten Kollegen sicher gut aufgehoben”, verabschiedete Samu sich und der ironische Unterton in seiner antwort blieb mir nicht verborgen.

      Milena
      „Ach Mensch komm doch mit? Wir müssen uns doch alle hier besser kennenlernen wenn wir so lange euch auf dem Nacken liegen. Vriska ist sicher auch dabei dir dann nach der Tour rasch zu helfen. Sie ist eh Hobbylos.“, lache und halte ihm am Arm fest. Von Vriska ernte ich wieder böse Blicke.
      „Fohlen würde ich gern sehen! Auf dem Hof von dem ich komme gibt es keine. Wir haben nur Sportpferde, die wir zu reiten und dann wieder verkaufen. Nur meine beiden Stuten kommen aus einer Zucht, das eine Fohlen steht sogar bei Vriska. So haben wir uns kennengelernt, auch schon vor dem Nationalteam. Zusammen waren wir auch in der Ausbildung in der Akademie bei Kalmar.”, erzähle ich wie aus einem Wasserfall.
      “Ach die Kría meinst du? Die ist schon ziemlich cool. Aber die Kleine ist ja mittlerweile schon verkauft aber muss noch abgeholt werden. Ansonsten ja klar, ich helfe gern beim Abäppeln, muss ich sonst ja auch im Alltag machen”, erzählt Vriska.
      “Jetzt versuch doch mal etwas freundlicher zu sein”, tadel ich sie. Langsam nervt ihre Laune nur noch. Auch ich bin ziemlich müde, aber ich hatte langsam kein Urlaub mehr.
      “Ignoriert sie einfach, Vriska ist ziemlich untervö….”, dann unterbricht sie mich.
      “Milena, langsam reicht es”, kommt es genervt aus ihr.
      “Ist ja okay, aber dann versuch doch mal etwas netter zu sein. Deine Augenringe schreiben zwar gerade eine dritte Staffel, aber meine sind auch schon bei der zweiten. Wir machen uns jetzt coole zwei Wochen und dann gucken wir weiter”, versuche ich sie zu erziehen. Sie winkt ab und wir gehen los zur Hoftour.

      Jace
      “Also das Gebäude hier wo wir gerade vorstehen ist der Stall für unsere Privatpferde, allerdings werdet ihr aktuell nur wenige Pferde auf dem Hof selbst finden”, erklärte ich und deute auf den Torstall. “In dem Stall hinter euch, wo jetzt eure Stuten und Wallache wohnen, sind normalerweise die Zucht- und die Reitschulpferde untergebracht.” ergänzte Samu und zeigt auf das Gebäude hinter uns, bevor wir um das Unterhaus herum gingen. Im Auslauf standen die Haflingerstute und Doo Wop. “Das hier sind Curly Lure und Doo Wop. Die beiden stehen nicht auf der Sommerkoppel, weil sie auf Diät sind”, sagte ich und zeigte auf den runden Kugelbauch der Criollo Stute. “Deshalb kommen sie nur halbtags auf die Koppel” Die beiden Stuten waren an den Zaun gekommen um sich ein Leckerlie zu erbetteln. “Eigentlich wohnen hier noch mehr Stuten, aber die sind Babybedingt auf der Fohlenkoppel”, erläuterte ich weiter. “Was habt ihr eigentlich für Pferde mitgebracht?”, fragte Samu die Beiden.

      Vriska

      “Wir sind mit Isländern unterwegs. Ich hab einen Hengst, den Glymur. Milena hat zwei Stuten.”, antworte ich darauf hin.
      “Ich kann für mich selbst reden. Meine beiden Pferdchen sind wie schon gesagt auch Isländer und Stuten. Kempa ist 10 Jahre alt und die habe ich vor ungefähr 3 Jahren von meiner Mutter bekommen. Vergangenes Jahr habe ich in im Urlaub mich in Snúra verliebt und sie direkt mitgenommen. Sie ist 8 jahre alt und deutlich mehr Potenzial als Kempa, aber ich hab beide total gern.”, fügt Milena noch hinzu.
      “Seid ihr im Kanadischen Team?”, frage ich gespannt.

      Samu
      “Ah, cool Glymur haben wir schon entdeckt. Er ist ja auch der Papa von Alecs Fohlen, echt hübsch geworde die kleine Maus”, sagte ich freundlich. “Nein, wir sind nicht im kanadischen Team, wobei sie glaub ich Nachwuchs suchen.”, antwortete ich Vriska freundlich. “hier hinter dem Auslauf folgen noch die Hengstboxen, die kleine Reithalle, die Longierhalle und die Führmaschine, aber ihr werdet den Hof schon noch früh genug genauer kennenlernen. Wer will Fohlen sehen”, grätsche Jace voll im Flirtmodus dazwischen.

      Milena
      „Iiiiiich will Fohlen sehen“, springe ich aufgeregt auf der Stelle.
      „Ach ja Glymur, der war schon lange ein Traum von mir seit dem ich reite und den auf einem Turnier gesehen habe. Mein Chef und sein Bruder haben den Gottseidank im Verkauf entdeckt, dazu kam dann noch das Angebot von Schweden. Zwei Fliegen auf einem Schlag. Bis jetzt kann ich es immer noch nicht fassen“, schwärmt Vriska.
      „Niemand interessiert deine One Love Glymur Geschichte. Den kannst du ja nicht mal richtig reiten“, faucht Max sie an, als er mit Snotra an uns vorbereitet.
      „Überfordere dein armes Pony nur weiter. Du bist doch nur eingeschnappt, weil ihr Beide die Quali bekommen habt und Tyrell sie eher als Hofvertretung sieht als dich“, verteidige ich meine Freundin.
      „Das denkst wohl auch nur du“, schnaubt er zurück und treibt Snotra vorwärts. Ich schüttle mit dem Kopf. Vriska sagt nichts dazu und ignoriert ihn vollkommen.
      „Ohne mich könnte er sie nicht mal mehr reiten“, flüstert sie leise vor sich her.
      „Mach dir nichts daraus. Du und Glymur werden die T4 rocken.“, versuche ich sie ein wenig auf zu muntern. In ihrem Blick sehe ich die Enttäuschung, da sie ihn eine Zeitlang echt gut fand und jetzt ist er so extrem Anti. Manche Menschen verstehe ich echt nicht.
      „Können wir dann weiter?“, frage Heiter noch mal nach.

      Jace
      “Meine Güte ist der immer so schlecht drauf?”, fragte ich die Mädels, während wir in Richtung Fohlenweide schlenderten.
      Wie immer kamen Candela und Mitena sofort geschlendert. In den letzten Wochen hatte Mitena sich echt entwickelt und wurde von Tag zu Tag mutiger. “Ihr müsst mal vom Tor weg ihr zwei”, sagte Samu zu den Stuten und schob sie zu Seite. “Das hier sind die beiden ältesten Fohlen Candela und Mitena. Gerade Mitena ist Luchys ganzer Stolz”, begann ich ein wenig von meinem Schützlling zu schwärmen. Die Dappels glänzen goldig auf der kleinen Palominostute.
      Candela war gerade dabei sich den beiden Frauen anzunähern, als ein kleines Fuchsfohlen angeflitzt kam und es nur knapp schaffe vor uns zu bremsen.
      “Wer bist du den?”, fragte Milena das kleine Fohlen ganz entzückt. “Das ist Mimithe, eine der Zwillinge”, sagte Samu grinsend. “Da hinten kommt auch ihre Mama mit ihrer Schwester”, ergänzte er noch und deutete auf die braune New Forest Stute die wiehernd auf uns zu trabte.

      Milena
      “Also eigentlich ist der ziemlich cool. Aber als damals dann alle Azubis gemustert wurden, wurden Vriska und Max für die Quali gewählt. Sie sind beide vom gleichen Hof und er scheint das nicht so gut zu verkraften.”, erzähle ich offen. Wieder wirft Vriska mir böse Blicke zu.
      “Ich hab doch nichts schlimmes erzählt, ist doch so”, füge ich hinzu.
      “Aber es gibt noch mehr Gründe, denke ich”, sagt Vriska noch.
      “Ich find es voll lustig, dieses Jahr gibt es total viele Zwillinge. Bei Vriska am Hof sind auch Zwillinge, Stute gesund und auch die beiden Fohlen. Ein Kumpel von mir in Deutschland hat auch gesunde Zwillinge”, erzähle ich weiter, dann hocke ich langsam hin und Mimi kommt neugierig wieder zu mir. Vorsichtig streiche ich ihr über den Kopf.

      Jace
      “Ja, wir waren auch ein wenig Überrascht, als es zwei Fohlen wurden und dann auch noch so hübsche”, erzählte Samu um das Thema zu wechseln.
      Mimi hatte schnell beschlossen, dass von Milena keine Gefahr ausging und begann auch so gleich sie anzuknabbern. “Bei der kleine musst du Aufpassen, sie ist ganz schön frech” warnte ich sie noch. Minnie Maus war inzwische bei uns angekommen. Die verschmuste Stute forderte auch sofort ein Streicheleinheit bei Vriska ein, während die kleine Minya sich hinter ihr versteckte.
      “Es ist echt erstaunlich, wie unterschiedlich die Fohlen doch sind”, sagte ich während ich Mitena ein wenig streichelte. Candela fand uns langweilig und war schon wieder dabei Gras zu fressen.

      Währenddessen bei den Jungs …

      Niklas
      Gemeinsam sitzen wir mit kalten Bier vor unseren Bungalows und halten unsere Gespräche über die neuen Mädchen ab. Anna und Linh sind gerade gegangen um ihre Pferde zu besuchen.
      “Leute, ihr wisst was heute Abend wieder ansteht”, beginne ich zu sagen.
      “Jauu, wir müssen den Mädls zeigen wer der Chef ist”, antwortet Chris.
      “Richtig. Deswegen: Wer zuerst sich eine klärt, darf dieses Jahr Kapitän der Mannschaft sein.”, schlage ich vor. Die letzten Jahre habe ich immer Gewonnen, allerdings habe ich dieses Jahr echt ein Problem. Zur Zeit habe ich mit Anna was am laufen, deswegen zählt es nicht und ich muss eine von den neuen bekommen.
      “Warum müssen wir das jedes Jahr aufs neue machen?”, fragt mein bester Kumpel.
      “Brudi, wir müssen den Weibern klar machen, dass nur wir die Punkte für die Mannschaft holen können und sie zu machen haben, was wir sagen.”, erkläre ich ihm noch mal und Boxe ihm in den Arm. Er nickt und ist wieder Still. Alle feiern wie jedes Jahr die Aktion, nur ist offenbar dieses Jahr nicht ganz so bei der Sache. Nachher werde ich mal etwas ergründen wieso.

      Jayden
      Ich war gerade mit British fertig geworden und hatte die Stute weggebarcht, als ich die Jungs Entdeckte. Ich könnte eine Pause ganz gut gebrauchen. “Hey darf man sich zu euch setzen?”, fragte ich nach. Ich war schon ein wenig neugierig, wie die Jungs in einem Nationalteam so drauf sind. Scheinbar hatten sie sehr fragwürdige Traditionen, soweit ich aus dem Gespräch entnehmen konnte.

      Niklas
      “Selbstverständlich, willst du auch mitmachen? Den Kapitän können wir dir zwar nicht anbieten, aber wenn du gewinnst, kannst du dir aussuchen was du willst oder wir machen sollen.”, schlage ich dem neuen vor.
      “Wer bist du denn?”, frage ich ihn darauf hin. “Stell dich doch mal kurz vor”, füge ich hinzu.

      Jayden
      “Ne, lass mal”, antworte ich dem jungen Mann, der sich nicht vorgestellt hatte. “Also ich bin Jayden und arbeite hie als Bereiter in der Sparte der Vielseitigkeit. Wer seid ihr alle?”, stellte ich mich vor.

      Niklas
      “Schade, ist jedes Jahr ziemlich lustig”, antworte ich ihm. Offenbar scheint er nicht so offen für unsere Scherze zu sein, aber nicht schlimm. “Also ich bin Niklas und seit 4 Jahren im Team. Die anderen sind Chris, Björn, Erik, Finley, Hannes, Matts und ..”, da stoppe ich mit der Vorstellung der Jungs, weil mein Kumpel schon wieder weg ist. “Gut und mein besten Kumpel kann ich dir nicht vorstellen, weil er sich schon wieder aus dem Staub gemacht hat. Seit dem wir die Reise am Flughafen in Stockholm begonnen haben, ist er andauernd weg. Es nervt langsam”, beschwere ich mich.
      “Ganz ruhig, ich glaub er hat sich schon wen ausgeguckt”, antwortet Björn.
      “Du wirst recht haben”, antworte ich wieder gelassener.
      “Sollten wir dann nicht langsam mal Alk für den Abend besorgen? Der Kasten ist fast leer. Aber sag mal, wie ist es hier bei euch in Kanada? Wie kauft man hier am besten Alkohol, weil bei uns in Schweden ist es extrem teuer und es gibt auch nur in ausgewählten Läden welchen. Meistens holen wir den mit der Fähre in Deutschland und dann direkt richtig viel”, erkundige ich mich bei Jayden.

      Jayden
      “Also bei uns kauft man den Alkohol ganz normal im Getränkeladen. Hier muss man eher darauf achten wo man trinkt, da das trinken in der öffentlichkeit strengsten untersagt, genauso wie in Fahrzeugen”, erklärte ich den Jungs.

      Niklas
      “Ah wie Krass, hast du Bock mit uns in die Stadt zu fahren was kaufen?”, frage ich ihn.
      “Ihr vom Hof seit natürlich alle herzlich eingeladen zum Grillabend”, lade ich ihn ein.

      Jayden
      “Klar, warum nicht ich bin gerade eh fertig mit meinen Pferden”, antworte ich den Jungs. “Ich denke wir werden alle gerne kommen”, meinte ich noch. “Nur eine frage, wie gedenkt ihr in die Stadt zu kommen, hier fährt kein Bus”, wies ich die jungs darauf hin.

      Niklas
      “Ihr habt doch sicher ein Auto oder so?”, frage ich ihn etwas entblüft. “Ansonsten nehmen wir halt die Pferde.”, schlage ich vor.

      Jayden
      “Natürlich haben wir ein Auto”, sagte ich lachend. “Allerding ist mit dem einen Jamie gerade unterweg und mit dem anderen Luchy und eure Trainerin, die wollte noch irgendetwas einkaufen gehen”, erläuterte ich den Jungs die Lage.. “Na, dann sattelt eure Pferde”,sagte ich noch und stand auf.

      Niklas
      “Jungs, ihr habt den Chef gehört - Auf Auf!”, sage ich lachend, “Denkt an festes Schuhwerk - Sicherheit geht vor!”, füge ich noch hinzu. In der Hütte ziehe ich Reitstiefel an und halte noch das T-Shirt in der Hand, dennoch entscheide ich mich dagegen. Noch kurz vorm rausgehen greife ich meine Handschuhe und den Helm, dann geht es zu Smoothie, die mit den anderen Stuten auf der Weide steht.
      “Smooth, kommst du bitte”, rufe ich meine Schimmelstute und pfeife einmal. Im Trab und gespitzten Ohren kommt sie auf mich zu. Kurz führen wir ein sehr intimes Gespräch und laufen zum Stall, damit ich sie dort noch putzen kann.
      “Ey Jungs mit oder ohne Sattel?”, frage ich in die Truppe.

      Jayden
      “Also ich werde ohne reiten”, antworte ich Niklas und putzte meiner Perlinostute den Kopf, bevor ich begann die Hufe auskratzen. Miss Leika kratze mit den Hufen ungeduldig über den Boden. “Lass, das Leika du machst dir doch nur deine Eisen kaputt”, schimpfte ich mit der Stute und klopfte ihr auf die Schulter damit sie aufhörte.

      Niklas
      “Ihr habt gehört, Eier Quetschen!”, rufe ich in die Runde. Völlig gelassen steht Smoothie da bis es los geht. Sollte ich meinem Kumpel Bescheid sagen, dass wir jetzt Alk besorgen? Pech, er wird sehen was er davon hat.
      “Also Cheffe, du weißt uns ein, wir folgen dir”, sage ich zu Jayden und klopfe ihm auf die Schulter. Dann gehe ich zu meiner Stute, die ich aus der Stallgasse führe und steige auf. Lange habe ich nicht mehr solche Schmerzen verspürt. Nach einigen Minuten wird es besser.

      Jayden
      Vor dem Stall hatte ich mich auf meine Stute geschwungen. Ich war ein wenig amüsiert über Niklas der scheinbar nicht sonderlich oft ohne Sattel ritt. Ich hatte das Glück das Leike kein sonderlich ausgeprägten Widerrist hatte. “Mir nach”, rief ich der Truppe zu und ritt zur Hofeinfahrt. “Passt auf euren Kopf auf”, warnte ich sie noch kurz bevor wir die niedrige Durchfahrt des Torstalls passierten.

      Niklas
      “Zu Spät”, rief ich Jayden zu nachdem Chris sich schön den Kopf gestoßen hat. “Du Trottel”, kommentierte ich seine erste Erschütterung. Er winkte nur ab.
      “Ihr Dorfmenschen, reitet ihr oft ohne Sattel?”, frage ich neugierig.

      Jayden
      “Ja, klar besonder die Ausritte im Sommer, wenn es zum Bach runter geht machen wir ohne Sattel, der würde sonst Nass werden”, antwortete ich ein wenig belustigt. “Im Winter hat das auch manchmal Vorteile, der Po bleibt schön warm”. Es dauerte nicht lange da kamen wir in den Wald. “Wie trittsicher sind eure Pferde? Entweder wir nehmen den kurzen Weg, der ist allerding sehr steil und steinig, da hat sich so manche unerfahrenes Pferd auch schon mal hingepackt oder wir nehmen den etwas längeren Weg der flacher ist.”, fragte ich die Jungs als wir an die Stelle kamen, wo der schmale Trampelpfad abzweige.

      Niklas
      „Das sollten die hinbekommen. Die Pferde sind alle im Training zum Geländespringen, da ist so ein bisschen Hügellandschaft kein Problem“, sage ich selbstsicher und folge Jayden auf seiner hellen Stute.
      „Was reitest du mit ihr für Turniere?“, frage ich.

      Jayden
      “Ich reite hauptsächlich Spring- und Geländetuniere mit ihr”,antworte ich dem Reiter hinter mir. “Achtung, dieses Stück ist besonder Steil, am besten lasst ihr eure Pferde einfach laufen”. Am Ende des Weges würde das Flusstal sein. Von dort aus müssen wir nur noch dem Fluss folgen und dann würden wir in der Stadt sein.

      Als die Mädchen sich die Fohlen angeguckt haben, das Kanadische Team nun auch ihren Weg zu Whitehorse Creek gefunden hat und die Jungs so viel Alkohol gekauft haben, das man damit Bayern für 8 Jahre versorgen kann, beginnt nun allmählich der Grillabend. Selbst die Trainer haben schon die ersten Schlückchen zu sich genommen. Die Stimmung ist locker und spaßig. Als DJ agieren verschiedene Musikboxen die miteinander verbunden sind und alle können jeder Zeit Musik zur Playlist hinzufügen. Mittlerweile liegt auch schon Essen auf den Grill und das Beilagen Buffet ist angerichtet.

      Vriska
      „Los sprich ihn doch mal an. Stell dich nicht so an. Ich komme auch mit“, sagt Milena zu mir, die in weniger als 10 Minuten schon zwei Bier sich hinter gekippt hat. Mein Radler ist noch immer verschlossen, weil ich den Deckel nicht aufbekomme. Fröhlich schubst sie mich vor sich her und tippt den mir noch unbekannt an. „Heyo, das ist Vriska. Sie findet sich mega heiß. Ach ja, kannst du ihr Radler auf machen? Sonst hat sie noch weiter schlechte Laune und ich denke, dass können wir hier alle nicht gebrauchten“, Quatscht sie wie aus einem Wasserfall den Abtrünnigen voll. „Öhm, klar“, antwortet er und ich reiche ihm meine Flasche. Mit einem gezielten Schlag seiner Hand auf dem Tisch mit der Flasche ist der Deckel offen. In der Zeit ist Milena verschwunden ich stehe sehr unbeholfen da. Wenn es nicht so warm wäre, würde ich sagen, dass ich aussehe wie ein im regenstehender Pudel.
      „Danke“, antworte ich kurz gebunden.
      „Und was jetzt?“, fragt er mich freundlich.
      „Gute Frage“, erwidere ich.

      Lina
      “Wow, was du da mit der Flasche gerade gemacht hast ist verdammt cool”, sagte ich zu dem jungen Mann. “Hallo, ich glaube ich hab mich bei euch noch garnicht vorgestellt. Ich bin Lina”, sprach ich weiter.

      Vriska
      „Hey du, ich muss jetzt leider wieder rüber“, sagt er und haut ab. Lina und ich schauen uns.
      „Hashtag Unangenehm?“ sage ich mit leichten Fragezeichen in den Augen. Wir lachen.
      „Wir können uns gern später unterhalten aber ich muss Milena suchen. Die trinkt immer so viel auf Partys und wird dann super unangenehm. Das versuche ich zu verhindern.“, erkläre ich ihr und winke ich zur als ich die kleinen Grüppchen abklappere. Man wo steckt die bloß. Wie kann man so schnell sein. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Sie hängt bei den Jungs ab und wer sitzt da auch bei? Natürlich Max. Mir bleiben nun nur zwei Sachen - Abhauen und Zimmer oder Milena retten. Bei beiden Möglichkeiten stehe ich wie der Idiot da, obwohl das tue ich auch so. Im Gegensatz zu allen anderen sehe ich aus wie frisch von der Couch aufgestanden. Zwar habe ich noch immer eine Jogginghose an, aber natürlich eine andere, wer hat schon nur eine Jogginghose. Zum Glück ist das eher eine Sportjogginghose und nicht eine Baumwolle wie vorhin. Dann hätte Milena mich vermutlich geköpft. Auf dem ersten Blick tragen alle anderen Kurze Hosen oder ein Kleid, alle sehr elegant - und dann ich. Kein Wunder das er nicht mit mir reden wollte. Auch ihn bemerke ich in der Truppe bei den Jungs, immer wieder gucke zu ihm rüber bis ich bemerke das er mich erwischt hat. Er winkt mich zu sich. Gewappnet mit einem großen Schluck aus meinem Radler gehe ich rüber.
      „Warum guckst du immer nur, du kannst doch auch mit mir sprechen?“, sagt er und legt ziemlich cool seinen Arm um meine Schulter, dann zieht er mich an sich heran in die Truppe hinein.
      „Siehst du Vriska, war das jetzt so schlimm?“, scherzt Milena und kippt von der Bank.
      „Mein Gott, wie viel habt ihr noch in die hineingefüllt? Der Abend ist nicht einmal eine Stunde jung“, sage ich empört ich möchte zu Milena, doch der heiße Kerl hält mich fest. Einen bösen Blick werfe ich ihm zu, doch er geht nicht drauf ein und hält mich weiter fest. Ich gebe auf. Niklas beugt sich zu ihr und hilft ihr hoch, dann bin ich wieder entspannt.
      „Guck Vriska, es läuft auch ohne dich alles glatt“, scherzt sie wieder.
      „Na dann, kann ich ja zurück ins Zimmer“, sage ich und freue mich innerlich wirklich schon auf mein Bett, doch ich werde wieder festgehalten.
      „Nein, Fräulein, du bleibst“, sagt er zu mir und hält mich an der Hüfte. Ich verstehe die Welt nicht mehr, was gteht hier ab?
      „Ach hast du schon wen?“, scherzt Niklas der nun zu uns stößt.
      „Neee, aber Milena meinte, dass sie mal etwas Spaß vertragen könnte, deswegen versuche ich sie am Gehen zu hindern.“ erklärt mein heißer Typ seinem Kumpel.
      „Viel Erfolg. Ich gehe mit Milena erstmal Tanzen“, sagt Niklas und haut mit meiner Freundin im Arm ab.
      „Jetzt lass mich los“, langsam werde ich sauer.
      „Ja ja alles gut. War doch nur ein Scherz“, entschuldigt er sich.
      Wir setzen uns auf die Bank und beobachten das Geschehen.
      „Warum trinkt sie immer gleich so viel? Es hat doch nicht mal richtig angefangen“, jammere ich mich bei ihm aus.
      „Du hast echt keine Ahnung. Ich kenne sie auch nicht länger als dich und du beschwerst dich nur. Da ist mir deine Freundin lieber“, sagt er ehrlich zu mir.
      Wieder springe ich sauer auf, dann realisiere ich erst, was er gesagt hat. Natürlich hat er recht und setze mich wieder.
      „Sag ich ja“, fügt er dann hinzu.
      „Sorry, mich nervt das einfach nur mit Milena. Wir wollten uns zusammen einen lustigen Abend machen und dann ist sie jetzt schon Sturzbetrunken und Angelt sich den ersten Typen den sie findet. Bei meinem Glück darf ich dann auch heute draußen Schlafen“, sage ich zu ihm und bemerke, dass ich schon wieder jammere.
      „Lehn dich zurück und entspann dich“, sagt er zu mir und Streicht mir über den Oberschenkel. Irgendwie fühlt es sich gut an, aber wenn ich es nicht besser wüsste, scheint er auch genauso oberflächlich zu sein wie seine Kumpels.
      „Können wir es beim Reden belassen?“, bitte ich ihn. Er nickt.
      „Das Pony vorhin ist dein Partner im Team oder?“, fragt er interessiert.
      „Für Euch mag das ein Pony sein, aber Glymur ist ein Islandpferd. Sie mögen körperlich nicht die größten sein, doch im Herzen sind die Größten.“, sage ich zu ihm. Irgendwie sollte es aber klüger klingen als es dann war. Blöd. Aber er muss lachen.
      „Dann war das halt dein Pferd fürs Team“, korrigiert er sich.
      „Ach du bist doch doof“, sage ich zu ihm und setze mich auf seinen Schoß. Er legt seine Arme um mich.
      „Was geht denn hier ab?“, fragt Milena, die mit Niklas wieder kennt.
      „Ju, können wir kurz mal“, sagt Niklas mit ernster Miene zu ihm. Er nickt und beide gehen. Milena zieht mich auf die Tanzfläche und allmählich fange ich doch an Spaß zu haben.

      Niklas
      „Was soll denn der Mist?“, frage ich meinen Kumpel sehr ernst.
      „Wir haben uns doch nur unterhalten und du hast sogar mit ihrer Freundin getanzt, obwohl du was mit Anna zu laufen hast. Also eigentlich müsste ich dich voll schnauzen.“, beschwert er sich bei mir.
      „Du weißt ganz genau, dass dich das nichts angeht. Zumal du eh nicht in der Lage bist das Team zu leiten, also behalte deine Finger schön bei dir!“, erkläre ich ihm nochmal und dann gehen wir zurück.

      Vriska
      Ich sehe die Beiden zurückkommen und er scheint nicht glücklich zu sein, wird wohl ein scheiss Gespräch gewesen zu sein.
      „Geh lieber zu ihm“, sagt Milena ernst und ich laufe rüber.
      „Was denn“, mault er mich an.
      „Sorry das ich mich bei dir erkundigen wollte was los ist. Du wirkst so wütend“, sage ich vorsichtig zu ihm, schließlich möchte ich mir die Chance nicht verspielen.
      „Ja, Niklas ist nicht so begeistert, dass du auf meinem Schoß saßt. Wir haben da so eine blöde Wette im Team, wer zuerst sich ein Mädchen krallt von den neuen, darf Kapitän sein für die nächste Saison. Sonst hat Niklas immer gewonnen aber jetzt wollte ich meine Chance mal nutzen …“, sagt er eh ich ihn unterbreche.
      „Bitte was. Du hast dich nur mit mir unterhalten wegen eurem blöden Spiel? Es reicht, ich gehe“, völlig aufgelöst will ich los gehen, doch er hält mich Arm fest und zieht mich fest an ihm.
      „Ne bitte bleib, ich möchte wirklich nur ein Gespräch mit dir führen. Ich finde dich nett und Milena meinte ja auch, dass du mich gut findest. Also lass uns doch einfach gucken, wo uns das hinführt“, schlägt er vor und guckt extrem niedlich.
      „Na gut, unter einer Bedienung“, sage ich verschmitzt zu ihm.
      „Die wäre?“, fragt er gespannt.
      „Wir essen jetzt erstmal was“, lache ich und wir gehen zum Buffet.

      Lina
      Jace hatte ich den ganzen Abend noch nicht gesehen, aber eigentlich will ich ihn auch gar nicht sehen. So hatte ich mich mit einigen Leuten unterhalten, doch so langsam verschwanden die ersten ins Bett. Also saß ich allein am Feuer und starrte in die Flammen. Auf einmal setzte sich jemand neben mich. “Ach Samu du bist es”, sage ich ein wenig enttäuscht. “Wow, wenn das nicht eine freundliche Begrüßung ist”, antworte er mit ironie in der Stimme. “Du bist doch blöd”, sagte ich zu meinem besten Freund und boxte ihn gegen den Arm. “Wen hast du denn eigentlich erwartet?”, fragte er nun etwas gefühlvoller nach. “Du weißt genau wen ich erwartet hab”, antworte ich und rollte mit den Augen. “Jaja, deinen Jace hast du erwartet. Tja da muss ich dich leider enttäuschen, den habe ich vorhin irgendwo mit einer Gruppe Mädels gesehen, voll im Flirtmodus”, antwortete mir der Finne. “Ach man ich versteh diesen Mann einfach nicht”, sagte ich und lehnte mich an seiner Schulter an “Einmal ist er total süß und nett und dann ist aufeinmal wieder so… so Jace halt”, jammerte ich ein wenig vor mich in. Samu nahm mich in den Arm und sagte” Du vergisst jetzt mal deinen Herzensbrecher und wir genießen den restlichen Abend. Ich geh und Marshmallow und Kekse holen, dann gibt es erst einmal leckere S'mores”. “Vergiss die Schokolade nicht”, rief ich ihm noch hinterher als er verschwand um die Zutaten zu holen.

      Vriska
      “Warte mal bevor wir essen.”, unterbreche ihn bevor er sich setzen kann. “Guck Lina sitzt dort alleine herum, wollen wir uns nicht dazu setzen?”, frage ich rhetorisch und laufe mit meinem Teller. In meinem Kopf rollt er mit den Augen aber folgt mir.
      “Na du, sorry das ich so schnell weg musste. Wie ist dein Abend bisher?”, frage ich sie gespannt.

      Mohikanerin & Wolfszeit | | 46.247 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Mitte August 2020}
    • Wolfszeit


      Nationalteam I.II | 05. Februar 2021

      Herkules, HMJ Divine, WHC' Ahvani, Curly Lure, Doo Wop, WHC' Candela, WHC' Mitena, WHC' Mimithe, WHC' Minya, Minnie Maus, British Gold, Miss Leika, (Beastly Domina) Mijou, Sunny Empire, Briair, Lancasters Peppermint, Nathalie

      Glymur, Kempa, Snúra, Snotra, Satz des Pythagoras, HMJ Holy, St. Pauli's Amnesia

      Lina
      Zusammen mit Samu, Luchy und Jayden war ich gerade dabei das Frühstücksbuffet aufzubauen. Weil die Sonne so schön schien hatten wir beschlossen das ganze draußen auf zu bauen. Eigentlich hätte Jace auch helfen sollen, doch der war einfach nicht aufgetaucht. “Wo ist eigentlich Jace?”, fragte Jayden nachdem wir fertig waren mit Aufbauen. “Ohh, den gehe ich holen”, sagte Samu freudig und verschwand ins Haus. “Warum ist Samu denn so gut drauf?”, fragte Luch ein wenig erstaunt. Normalerweise gehörte Samu zu der Sorte Mensch die vor dem ersten Kaffee zu nichts zu gebrauchen waren. “Ich glaub der hat heute besonders gut geschlafen”, antworte ich schmunzelnd. Jayden und ich wussten natürlich warum Samu so gut gelaunt heute war, aber Luchy hatte von der Aktion gestern natürlich nichts mitbekommen.

      Jace
      Ich wurde davon wach, dass irgendwer gegen meine Tür hämmerte und kaum eine Sekunde später stand Samu im Zimmer. “Du dämlicher Vollidiot”, schnauze er mich an und in meinem Kopf meldete sich ein pochen zusammen mit Kopfschmerzen. “Kannst du ein wenig leiser sein?”, wenig verwirrt zu Samu und blinzelte in das helle Sonnenlicht. “Nein kann ich nicht. “, schimpfte er weiter und zog die Vorhänge auf. “Ahhh, mach das wieder zu”, sagte ich empört und kniff die Augen zusammen. “Nein, den Kater hast du dir verdient. Was ist in deinem dämlichen Gehirn falsch gelaufen, dass du erst jemanden abfüllst und wenns ihm schlecht geht lässt du ihn einfach allein, du dämlicher Esel”, schimpfte er weiter. “Und eigentlich hättest du uns heute morgen helfen sollen. Herzlichen Glückwunsch du darfst die Koppel heute komplett allein abäppeln”, sagte er noch bevor er endlich verschwand. Diese Kopfschmerzen würde mich noch Umbringen. Ich warf erst einmal ne Aspirin um irgendeinen Art von Gedanken fassen zu können. Langsam rollte ich aus dem Bett und begab mich ins Bad. Auf dem Weg dahin fiel ich erst einmal fast über den Kleiderhaufen auf dem Boden. In meinem Schränkchen wurde ich zum Glück auch fündig. Ich warf mir eine Aspirin ein und spritze mir erst einmal Wasser ins Gesicht. Was war gestern Abend nur passiert ich konnte mich nur noch daran Erinner ,dass ich mit Abigail geflirtet hatte und dann waren wir Schwimmen gewesen. Nach dem Schwimmen waren mein Klamotten auf einmal weg gewesen und Niklas hatte mir seine Hose geliehen. An mehr Erinnerte ich mich nicht mehr. Ich fuhr mir durch die Haare und stellte fest das ich roch wie ein Brauerei. “Jetzt brauch ich erst einmal eine Dusche”, sagte ich zu meinem Spiegelbild. Gesagt getan. 10 Minuten später stieg ich halbwegs wach aus der Dusche. Das es heute noch wärmer war als gestern, entschied ich mich nur ein Tanktop zu meiner Reithose an zu ziehen, bevor ich mich runter begab.

      Milena
      “Guuuuten Morgen”, begrüßt mich Niklas, neben dem ich offenbar liege. An viel erinnere ich mich, war wohl doch etwas viel. Müde gucke ich unter die Decke - Fuck.
      “War es wenigstens gut?”, frage ich ihn noch völlig verschlafen. Er nickt und streicht mir die Haare aus dem Gesicht. Langsam raffe ich mich auf und möchte nach meiner Unterwäsche greifen, als die Tür auffliegt.
      “Was geht denn hier ab?”, ruft Anna wütend. In Niklas Gesicht sieht man schon eine Art Bestätigung, aber auch scheint es ihm sehr unangenehm sein. Auch Hannes kommt.
      “Ach Diggah”, sagt sein Bruder nur und geht mit seiner nun wahrscheinlich Ex-Freundin wieder.
      “Bevor ich's vergesse, Herr Holm kommt gleich und er hat ziemlich schlechte Laune”, kommt er nochmal zurück und sagt uns bescheid.
      “Los schnell”; sagt Niklas hektisch zu mir. So schnell wie ich kann ziehe ich mich an und verlasse das Zimmer, doch dann steht schon Herr Holm vor mir.
      “Ich hoffe, dass ich nicht das wonach es aussieht.”, sagt er verärgert. Ich entschuldige mich und laufe rüber zu meinem Zimmer. Doch Vriska liegt noch im Bett mit … warte mal, ist das Ju.
      “Als ob du dir auch gegönnt hast”, lache ich als ich rein gehe. Offenbar haben sie noch geschlafen.
      “Was willst du?”, fährt sie mich verärgert an.
      “Eigentlich ist das auch mein Zimmer, aber ich kann auch rüber zu Linh ziehen, die ist wenigstens nicht so eklig wie du”, reagiere ich gekonnt, obwohl es nicht so gut ist, mit meiner eigentlich besten Freundin zu sprechen. Ohne noch etwas zu sagen, gehe ich kurz Duschen und haue ab zu meinen Pferden, da wir schließlich selbst die Boxen sauber machen müssen.

      Vriska
      Als Milena dann wieder weg ist, versuche ich Ju zu wecken, der noch schläft wie ein Stein. Langsam kommt er zu sich.
      “Hatten wir … ?”, fragt er vorsichtig.
      “Nein nein, alles gut. Wir haben nur zusammen in einem Bett geschlafen, aber du musst jetzt so schnell wie möglich gehen. Vor einer Stunde hätten wir alle schon im Stall sein müssen um sauber zu machen. Offenbar sind nun auch unsere Trainer schon auf Tour”, erkläre ich ihm und muss etwas lachen. Direkt ist er entspannt, zieht sich an und geht Richtung seines Zimmer. Kurz schaue ich ihm nach und höre schon Herrn Holm ziemlich laut werden. Hoffentlich nimmt er mir das nicht übel, aber eigentlich ist sein Kumpel schuld. Dank mir hatte er wenigstens einen Platz im Bett.
      “Vriska?”, kommt dann Frau Wallin in mein Zimmer, als ich mich gerade anziehe. Erschrocken drehe ich mich um und nicke.
      “Denk dran, du bist noch in der Probezeit. Nur mit einiger Überzeugung konnte ich dafür Sorgen, dass du im Team konntest. Eigentlich sollte ich dir das nicht sagen, aber ich muss dir den Ernst der Lage vermitteln. Direkt die erste Nacht mit einem der höheren Klassen zu verbringen mag reizvoll sein, aber es geht um deine Zukunft”, versucht sie mir freundlich zu sagen, aber ich höre nur das negative heraus.
      “Er hat nur …”, möchte ich mich zur Situation äußern, aber sie unterbricht mich.
      “Mir ist egal was passiert ist und was nicht. Denk nur an meine Worte und jetzt flott. In 30 Minuten gibt es frühstück”, sagt Frau Wallin und verlässt mein Zimmer. Irgendwie ist in meinem Zimmer mehr Verkehr als auf der Autobahn. Schnell hüpfe ich noch in meine Hose und mache mich auf die Suche nach Lina. Vielleicht kann sie mir helfen was das Saubermachen angeht. Es ist noch immer erst der erste richtige Tag, also keine Ahnung wo was ist. Ich bin froh zu wissen, wo mein Pferd ist. In dem Moment wird mir auch klar, dass er nicht eingedeckt ist. Also nochmal zurück ins Zimmer um die Decke zuholen und wieder raus nach Lina suchen.

      Lina
      “Lina” kam Vriska rufend auf mich zugelaufen, als ich gerade über den Hof lief um Mina und Briair noch schnell ihr Frühstück zu bringen, bevor es für die beiden wieder auf die Koppel ging. “Guten Morgen Vriska, du siehst ja aus wie aus dem Bett gefallen”, begrüßte ich die junge Frau die auch noch eine Decke unterm Arm trug.

      Vriska
      “Lange Geschichte, aber dazu später. Jetzt ist erstmal was anderes wichtig. Wir müssen alle in einer halben Stunde beim Frühstück sein und ich muss Gylmis Box noch sauber machen. Wo finde ich das ganze Equipment. Oder kannst du mir helfen? Weil wie du siehst, muss ich ihn noch eindecken, wegen des Exzem”, sage ich so schnell wie ich sprechen kann, hoffentlich hat sie mich verstanden.

      Lina
      “Natürlich helf ich dir. Komm mit”, sagte ich und zog Vriska hinter mir her. “Und wegen des Ekzems stellst du ihn am besten auf eine der Hof nahen Koppel, da sind weniger Mücken”, erklärte ich ihr und holte Schubkarre und Mistgabel aus der Lagerkammer.

      Vriska
      “Boah danke, kannst du schon mal anfangen mit Misten? Dann decke ich ihn ein und stelle ihn schnell raus.”, sage ich und warte nicht auf die Antwort. Stattdessen ziehe ich ihn am Halfter aus der Aussenbox, schmeiße ihm die Decke über den Kopf und springe schnell raus. Nur mit meinem Gewicht lenke ich ihn zu Weide. Gekonnt öffne ich vom Rücken meines Pferdes das Tor, reite ein und springe wieder runter.
      “Gut gemacht Dicker. Wir sehen uns später nochmal, aber ich muss jetzt echt weiter.”, lobe ich Glymur und schiebe ihm ein Leckerchen in den Mund.
      “Elegant”, sagt Hannes zu mir.
      “Ich kann jetzt nicht”, antworte ich nur und renne wieder zurück zur Box.

      Lina
      Ich hatte bereits angefangen die Box zu misten, während Vriska ihren Hengst auf die Koppel brachte. Als sie um die Ecke kam war ich schon fast fertig mit der Box. “Muss nur noch wieder ein bisschen Stroh rein”, sagte ich zu Vriska. “Das findest du da um die Ecke, ich bring die Schubkarre schonmal weg”, sagte ich zu ihr und schob die Schubkarre Richtung Misthaufen.


      Vriska
      “Boah, ich bin dir was schuldig. Danke!”, sage ich und hole mit der Forke etwas Heu für die Ecken. Dann warte ich auf Lina, die gerade wieder kommt.
      “Frühstückt ihr eigentlich mit uns?”, frage ich sie erleichtert.

      Lina
      “Jep, wir haben extra schon geschuftet damit ihr ein schönes Frühstück bekommt”, sagte ich fröhlich zu Vriska. “Komm lass uns zum Frühstück gehen ich hab echt hunger”, sagte ich und deutete mit dem Kopf in die Richtung wo das Buffet aufgebaut war.

      Vriska
      “Danke dir. Wie viel hast du denn gestern noch mit bekommen? Na auf jeden Fall hat Niklas Milena mit zu sich genommen, dementsprechend musste Ju mit zu mir. War bei den beiden gelaufen ist, will ich lieber nicht wissen aber ich kann es mir halt echt schon denken. Ich bin so unglaublich enttäuscht von ihr. Aber bevor du jetzt fregst, nein, bei uns ist nichts gelaufen. Man könnte sagen, wir haben gekuschelt, aber das war’s.“, berichte ich ihr aufgeregt, weil Milena kann ich es ja nicht erzählen. Irgendwie macht es mich auch traurig, weil ich sonst niemanden wirklich im Team habe und die Zeit hier am Hof ist leider endlich.

      Lina
      “Das klingt ja als hätte der Abend für dich das gewünschte Ende genommen”, meinet ich fröhlich zu Vriska. Inzwischen war wir bei den anderen angekommen. Jace saß mit Sonnenbrille im Gesicht am Tisch. “Hat der Herr auch mal den Weg hierher gefunden”, stichelte ich. Von Jace kam nur ein brummen, scheinbar hatte er einen fetten Kater. “Das hat er definitiv verdient”, raunte ich Vriska zu während wir uns ein Platz am Tisch suchten. Auch Samu sah sehr schadenfroh aus und saß mit einem breiten lächeln im Gesicht am Tisch. Vom kanadischen Team waren schon fast alle da. Nur Ella gab gerade um die Ecke und ich hörte wie sie zu Mr. Cunningham etwas sagte:” Abigail geht es nicht gut, sie lässt das Frühstück ausfallen”.

      Vriska
      “Eigentlich hätte ich lieber gehabt, dass er nicht bei mir gewesen wäre. Ich hab da so ein schlechtes Gefühl”, antworte ich noch als wir uns setzen.
      “So leider müssen wir nochmal über die vergangene Nacht sprechen. Es war zu lang, zu laut und zu aktiv. Habt ihr eure Triebe nicht im Griff? Offenbar ist die Hälfte von euch nicht in der Lage das eigene Verhalten zu reflektieren und was weiß ich noch. Heute Abend bitten ich Namen von allen Trainern um etwas mehr Diskretion. Wir machen hier keine Klassenfahrt, sondern wir sind hier zum Training um eure Leistung zu verbessern. Nun aber zum Tagesprogramm. Bis zum frühen Nachmittag habt ihr erstmal noch Ruhe und Zeit zum Aufräumen, dann habt ihr in kleinen Gruppe alle Dressurtraining. Die Gruppen werden noch rechtzeitig bekannt gegeben. Frau Wallin erstellt gerade einen Zeitplan, wer also wenn ihr irgendeine Zeit oder Konsultation bevorzugt, wendet euch an sie. Und heute Abend kommt noch mal eine Aktion zur Festigung eure Beziehung, aber nicht so wie ihr es gestern definiert habt. Nun guten Appetit.”, macht Herr Holm eine Ansage und mir ist das richtig unangenehm dazu zu gehören. Während er spricht schiele ich immer wieder zu Ju rüber und auch er guckt immer wieder zu mir. Milena sitzt auch mit an dem Tisch der Jungs und scheint ziemlich viel Spaß zu haben. Niklas versucht allerdings ihn daran zu hindern hier her zu blicken. Der ist so ein Idiot.
      “Ich hab irgendwie gar keinen Hunger”, sage ich Lina und blicke auf meinen leeren Teller, während sie nicht genug in sich hinein stopfen kann.

      Lina
      “Willst du nicht mal einen Kaffee trinken?”, fragte ich Vriska die bis jetzte noch garnichts gegessen hatte. Ich hingegen verschlang mit Vergnügen meinen Obstsalat. “Lina, Samu, Jace, Jayden nach dem Frühstück kommt ihr mal bitte zu mir in Büro”, sagte Luchy noch und sie schien nicht gerade begeistert. Vermutlich bekamen wir nochmal unsere ganz persönliche Standpauke. Nun sah Samu nicht mehr ganz so fröhlich aus, aber auch meine gute Laune war ein klein wenig getrübt. Nichtsdestotrotz freute ich mich auf den Tag, da ich echt gespannt war wie denn das Training von einem National Team aussehen würde.

      Vriska
      Als ich noch mal rüber gucke, treffen sich aber nun mein Blick und der von Niklas. Irgendwie bin ich total schockiert als er aufsteht mit Milena und zu uns an dem Tisch kommt. Das kann doch nichts werden …
      “Was ist eigentlich dein Problem?”, fragt Niklas provokant.
      “Grundsätzlich nicht, aber ich kann Typen, die nicht mit ihren Gehirn denken nicht leiden und dann auch noch der Meinung sind, Ihnen gehört die Welt.”, antworte ich genervt. Der einzige Weg das hier zu unterbinden ist zu verschwinden, doch das wird mir verwehrt. Aggressiv zieht er mich am Arm zurück in den Stuhl
      “Was auf Mädchen, du lässt Ju in Ruhe, sowie alles was sich in meinem Umfeld befindet. Dann hast du kein Problem.”, sagt er und geht wieder. Wie ein Schosshund folgt Milena im.
      “Ach ja, ich hole nachher noch meine Sachen. Ich hab kein Bock auf dich”, fügt sie noch hinzu.
      Schockiert gucke ich Lina und drehe verwirrt meinen Kopf.
      “Hast du ne Ahnung was ich getan habe?”, fasse ich den Mut Lina zu fragen.

      Lina
      “Was für ein Arsch” sagte ich Kopfschüttelnd zu Vriska. “Ich glaube sie ist machofiziert. Die beruhigt sich schon irgendwann wieder”, sagte ich nur. Während die eine hälfte der Leute sehr gut gelaunt waren und ausgelassen vor sich hin plapperten, während die andre hälfte deutlich mitgenommen von gestrigen Abend waren. “Wenn deine tolle Freundin da nichts mehr von dir wissen willst, darfst du mich gerne heute begleiten”, meinet ich nur zu Vriska. “Die kleinen Fellknäuel sind viel netter als deine Freundin” sagte ich lächelnd. Damit meinte ich vor allem die kleinsten Bewohner hier auf dem Hof.

      Vriska
      “Danke für das Angebot, vielleicht komme ich da später darauf zurück, aber ich brauche jetzt erstmal etwas Zeit für mich.”, sage ich zu ihr, stehe auf und gehe. Mir ist das gerade alles zu viel. Im Zimmer setze ich mich auf das Bett, das Bett in dem in der Nacht noch alles gut war und ich mich extrem gut gefühlt habe. Allerdings wird das Thema nun durch sein, weil ich kein Interesse daran habe mich mit dem Typen anzulegen. Niklas hat einfach eine zu hohe Stelle im Nationalteam, das möchte ich keinesfalls riskieren.

      Lina
      Nach dem Frühstück war es nun an der Zeit unsere Standpauke ab zu holen. Zähneknirschend stand ich auf und ging zusammen mit Samu zu Luchy. Jayden und Jace warteten dort bereits. “Na dann los”, sagte Jace und klopfte an der Tür. “Kommt rein”, kam die Antwort von drinnen. Wir vier traten ein und standen aufgereiht und fast alle mit einem Unschuldigen Blick vor unserer Chefin. “Leider muss ich mich den Worten Herrn Holm anschließen. Gerade von euch hätte ich das nicht erwarten”, sagte sie und sah uns alle mit ernstem Blick an.” In Zukunft erwarte ich von euch, dass ihr vernünftiger seid. Aber ich hab auch noch ein kleine Überraschung für die meisten von euch . Lina, Samu und du Jayden ihr dürft heute Nachmittag an dem Dressurtraining teilnehmer unter der Bedinung ,dass ihr vorher alle eure Stallarbeiten erledigt habt. “, sagte sie zu uns. “Wow, danke für diese Chance”, bedankte ich mich bei meiner Chefin. “Jace, was dich angeht habe ich gehört du hast gestern wohl nicht deine Stallarbeiten erledigt, deshalb musst du die nächsten zwei Tage allein die Koppeln und Paddock abäppeln und zwar auch die der Gäste. Wenn ich sehe das du dich anstrengst darfst du heute auch mit reiten”, beendete sie ihre Rede. Mit gemischten Gefühlen verließ ich das Büro. Einerseits freute ich mich auf das Training, andererseit fand ich echt echt unfair, dass Jace diese Chance auch bekommen sollte. Schließlich war er nicht ganz unschuldig an diesem Desaster. Aber ich wusste genau ,dass man bei Luchy garnicht erst anfangen brauchte zu Diskutieren. Also begann ich wohl oder übel damit die Pferde auf die Koppel zu bringen.

      Ju
      “Milena, kannst du mal bitte gehen. Ich würde gern mit Niklas alleine sprechen”, sage ich zu seiner neuen kleinen Freundin, die eingeschnappt dann geht.
      “Danke”, rufe ich ihr noch nach aber sie hat bereits die Tür hinter sich zugeknallt. Die scheint ja ganz schöne Komplexe zu haben.
      “Was ist denn dein Problem mit Vriska? Ich mein, du hast doch jetzt aktiv deinen Posten als Kapitän verteidigt.”, frage ich ihn mit ernster Miene.
      “Bruder, die ist nichts für dich. Sich auf so jemanden einzulassen, wäre ein Fehler. Du hast schon so viele komische Weiber gehabt und jedes mal habe ich dich dabei unterstützt darüber hinweg zu kommen. Diesen Schritt möchte ich überspringen. Wir haben hier so viele neue coole Mädchen im Team, da musst du dir echt nicht den größten Außenseiter wählen. Du bist cool und beliebt, nutze das doch als Chance.”, sagt er zu mir. Direkt springen mir Schlagworte wie jemand und Außenseiter ins Ohr, was ich überhaupt nicht verstehe. Niklas war schon immer etwas abgehoben aber erst in den letzten Jahren hat er sich so seltsam entwickelt. Bisher dachte ich immer, dass es nur eine Phase ist und es wieder besser wird. Scheinbar aber nicht.
      “Ich bin alt genug die Entscheidung selbst treffen zu können”, ranze ich ihn an.
      “Selbstverständlich, aber dann musst du am Ende nicht wieder ankommen, weil sie Schluss gemacht hat oder plötzlich einen anderen Typen hat. Ich bin dann nicht mehr für dich da. Also Entscheide selbst was dir wichtiger ist. Wir kennen uns seit dem Kindergarten und ich glaube langsam echt, dass ich dich besser kenne als du dich selbst.”, sagt er genervt und geht ins Badezimmer.
      “Jetzt bleib doch mal hier. Immer wenn es für dich unangenehm wird, gehst du. Das ist jetzt aber keine Lösung. Ich möchte wegen ihr nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen, doch im gleichen Gedanken möchte ich nicht, dass du einen Keil zwischen uns treibst, nur weil du ein persönliches Problem hast.”, sage ich zu ihm und folge ihm.
      “Weißte was, mach was du willst, aber belaste mich nicht weiter mit der. Ich kann die einfach nicht ab. Jeden bevormundet sie und macht ein auf Obermutter, aber das ist sie nicht. Die scheint irgendwelche Komplexe zu haben, die wahrscheinlich auf familiäre Probleme beruhen. Das soll sie aber nicht an uns auslassen, sondern selbst mit klar kommen”, beleidigt er sie dann noch. Dann schiebt Niklas mich aus dem Badezimmer. Nun muss ich mich erstmal setzen und mir Gedanken machen. Vriska finde ich schon sehr nett und ich mag die Art, dass sie sehr offensiv interessiert an mir ist. Bisher habe ich immer alles getan um einem Mädchen zu gefallen, diesmal ist das gar nicht notwendig, auch wenn es sehr Oberfläch zu sein scheint.

      Jace
      Irgendwie hatte ich es ja schon verdient, dass ich jetzt allein die Koppel abäppeln durfte. Beim Frühstück hatte mich Jayden über den Verlauf des gestrigen Abends aufgeklärt und ich verstand warum Samu so sauer gewesen war. Ich sollte mich bei Abigail entschuldigen meine Verhalten war echt nicht ok gewesen. Also ging ich noch bevor ich mit der Arbeit anfing zu Abigail Bungalow und klopfte. Es dauerte ein paar Minuten bis jemand öffnete. Was willst du?, ranzte mich ein zierliche braunhaarige Frau an. Ich möchte mich bei Abigail entschuldigen, antwortete ich dem unfreundlichen Mädchen. Ahh dann bist du also der Typ der sie abgefüllt hat. Ich sag dir nur eins verpiss dich, sagte sie böse und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Wow war dies Mädel unfreundlich gewesen. Im Moment würde das mit dem Entschuldigen also nichts werden. Also machte ich mich Kopfschmerzen geplagt auf den Weg Schubkarre und Mistgabel zu holen um damit zu beginnen die Koppeln ab zu äppeln. Die wenigen Pferde, die die Nacht in der Box verbracht hatten standen inzwischen auf der Koppel die andern drei scheinen sich echt Mühe zu geben mit ihren Aufgaben bis heute Nachmittag fertig zu sein. Wobei auch ich zugeben musste, dass ich alles geben würde um an dem Training teilzunehmen zu nehmen. Es war schon immer ein Traum von mir gewesen ein Teil des internationalen Team zu sein. Jetzt wo ich so kurz davor stand zumindest für ein paar Tage dazu zu gehören verbockt ich es natürlich mal wieder. Warum bist du eigentlich immer so dämlich Jace, sagte ich zu mir selbst. Ja, das wüsste ich auch gern, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich brauchte mich nicht um zu drehen um zu wissen wer da stand. Alec, was machst du hier?. Ich war erstaunt meinen besten Freund hier an zu treffen, da er eigentlich seit einem. Jahr die Außenstelle des WHC leitet. Ich dreht mich um und da stand er. Im Gegenlicht wirkte er noch ein wenig größer als sonst. Ich bin hier um dein Gehirn zu waschen du Idiot. Lina hat mich angerufen und mir von deiner unehrenhaften Schantat erzählt. Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht? fragte Alec in einem strengen Tonfall. Alec war für mich immer wie ein großer Bruder gewesen und er kannte mich besser als ich mich selbst. Ich hab gar nicht gedacht, murmelte ich resigniert. Naja, so wie Lina es erzählt hat klang es als hätte du auf jeden fall nicht mit deinem Hirn gedacht, erwiderte Alec. Er hatte ja Recht und ich wusste es auch. Wir haben ein ähnliches Gespräch schon einmal geführt und ich möchte ungern schon wieder den Scherbenhaufen hinter dir wegräumen. Ich will doch nur vermeiden, daß das gleiche passiert wie damals, ermahnte er mich. Damals war ein Kapitel, was ich so nie wieder erleben wollte.



      Ein komisches Gefühl lag in der Luft, die Energie vom gestrigen Abend habe hatte sich angestaut und schien nicht verschwinden zu wollen. Während sich Vriska mit Folke und Tyrell telefonierte und versuchte sich Tipps zum Umgang mit der Situation zu holen. War Milena dabei sich ihr neues Zimmer, alleine, einzurichte. Sie wirkte glücklich, doch etwas reue schien sie schon zu haben. Doch wie auch Ju wird sie von Niklas unter Druck gesetzt und in ihrem Alter fehlt es noch an der Erfahrung das zu erkennen. Wir können nur hoffen, dass es besser wird.
      Frau Wallin hatte nun auch den Zeitplan aufgehangen und Erika schrie dies auch quer über den Hof. Aufgeregt kamen alle zum Schwarzen Brett uns Musterten ihre Gruppen.

      Vriska
      “So jetzt mal ganz ruhig. Gruppe jetzt geht dann jetzt los, Pferd holen und dann auf zum Reitplatz oder in die Halle. Bitte achtet darauf, dass besonders die Springreiter die Steigbügel lang machen, heute ist Dressurunterricht. Zugucken dürft ihr gern, viel Erfolg!”, sagt Frau Wallin die sich aus der Traube von Menschen gekämpft hat.
      Mit Niklas und Ethan in der Halle bei Herrn Holm, na toll. Ich denke ich echt, dass sie mir was rein drücken will. Doch das ist zum Glück nun nicht mehr so wichtig. Endlich reiten. Mit Herr Holm hatte ich bisher noch nie Training gehabt aber schon oft beobachtet, er scheint sehr Ernst zu sein aber man lernt viel.
      Aufgeregt laufe ich raus um Glymur zu holen, der Schlafend auf dem Boden liegt. Langsam gehe ich auf ihm zu, weil ich ihn nicht erschrecken möchte.
      “Gaaaanz ruhig! Wir gehen jetzt in die Halle”, drohe ich ihn an. Neugierig spitzt der Isländer die Ohre und steht auf. Zufrieden lobe ich ihn und gehe zum Anbinder, an dem ich ihn fertig mache.

      Lina
      Ich hatte es locker geschafft alle Stallarbeiten zu erledigen und da Jace für die nächsten Tage die Koppeln machen musste, hatte ich auch schon die ersten Pferde geschafft. Ich hatte gerade den Junghengst Lancasters Peppermint zurück auf die Weide gebracht und sah auf einmal eine riesigen Menschnetraube vor dem schwarzen Brett. Samu stand ein wenig abseits und ich Gesellte mich zu ihm. “Wow, wie schnell man alle mit einem Zeitplan aus dem Häuschen bringen kann”, sagte ich erheitert zu Samu. Es dauert ein paar Minuten bis die Menschenmenge sich zerstreute. “Samuuuuu ich darf mit Chloe reiten”, quietsche ich aufgeregt als ich auf den Plan gesehen hatte. Chole und ihr Fuchswallach waren super bekannt in Kanada, weil sie als jüngste Reiterin im Team gleich zweimal Gold bei Olympia geholt hatte. Wie ein Flummi hüfte ich vor Samu auf und ab.”Jetzt beruhig dich doch mal”, sagte der Finne und hielt mich fest damit ich aufhörte zu hüpfen.

      Vriska
      Aufgeregt mache ich mich auf dem Weg zur Halle bei der ich auch auf Niklas treffen, ein junger anderer Mann ist auch da, ebenso Herr Holm.
      „Ich freue mich, dass jetzt wenigstens Pünktlich seid. Dann setzt euch mal auf eure Pferde, dann geht es erstmal mit dem Warmreiten los“, sagt Herr Holm.
      Ich gurte noch einmal nach und Steige auf. Das Niklas diese schöne Stute gehört, hätte ich nicht gedacht. Auf dem Gelände von unserer Akademie hatte ich sie bereits mehrfach bewundert, so dass ich jetzt noch viel schockierter bin. Aber auch die Stute von dem anderen Typen hat es mir sehr angetan, eine wunderschöne Scheckin.
      “Vriska, achte mehr auf eine Beine, du klammerst dich zu sehr an Glymur, deswegen läuft er auch viel zu schnell im Schritt. Atme tief durch und dann geht es weiter”, ruft Herr Holm mir zu. Ich pariere meinen Hengst durch in den Stand, schließe die Augen und denke an die vergangene Nacht. Direkt merke ich, dass ich ein lächeln aufsetze und meine Muskelatur sich löst. In dem Moment schnaubt auch Glymur ab.
      “Siehst du, direkt ist auch dein Pony mehr bei dir und entspannt.”, sagt Herr Holm und muss tatsächlich auch lächeln. Das bestätigt sich nur in meiner Gedankenwelt und ich werde daran festhalten. Als ich im Schritt wieder anreite, ist Glymur entspannt und läuft deutlich langsamer als vorher. Immer wieder schaue ich zu Niklas rüber, der wirklich gut reiten kann. Seine Stute aktiv vorwärts ohne so rennig zu sein wie mein Hengst. Auch ignoriert sie vollkommen, dass ein Hengst mit in der Halle ist. Nur mit wenigen Einwirkungen scheint er sie zu reiten, was mich auch wieder sehr schockiert. Nach dem wie er zu mir ist, dachte ich wirklich, dass er einer von diesen vermeintlich guten Reitern ist, die aber einfach nur ein gutes teures ausgebildetes Pferd haben und nur darauf herum sitzen.
      “So Vriska, wie ist das mit Glymur. Kannst du mit ihm auch im Trab arbeiten, oder wäre Tölt für ihn einfacher”, erkundigt sich unser Trainer.
      “Ähm, ich würde ihn erstmal etwas auf dem Zirkel etwas tölten, dann sollte er für den Trab lockerer sein.”, antworte ich. Er nickt und ich lege los. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass wir nun Publikum haben und einen erkenne ich direkt. Ju sitzt dort. Direkt fällt meine Entspannung in eine Unsicherheit um. Auf dem Zirkel fällt mir Glymur in den Trab und lässt sich nicht mehr bremsen. Hektisch versuche ich ihn wieder umzustellen was mir nicht gelingt. Überzeugt stellt sich Herr Holm vor meinen Hengst, der direkt bremst. Unerwartet kippe ich nach vorn und falle ihm unsanft auf den Rücken.
      “Was war denn das?”, fragt Herr Holm mich nun etwas sauer.
      “Sorry, ich war unaufmerksam”, entschuldige ich mich. Von weitem sehe ich Niklas schelmisch Grinsen.
      “Konzentriere dich auf dein Pferd und nicht wer noch hier ist. Das hilft dir nicht”, rät unser Trainer mir und nicke zustimmend. Als ich wieder im Schritt anreite, schließe ich immer wieder die Augen um mich an die schöne Nacht zu erinnern. Glymur schnaubt wieder ab. Meine Konzentration liegt nun wieder bei meinem Pferd, diesmal klappt der Tölt auch deutlich besser. Herr Holm ist in der Zeit mit Ethan beschäftigt, der offenbar auch einige Probleme mit seinem Pferd hat. Im Vergleich zu der Stute von Niklas scheint sie sehr wohl zu merken, dass ein Hengst mit in der Halle ist und versucht immer wieder ihm zu imponieren. Niklas hingegen steht an der Bande und unterhält sich mit Ju. Eigentlich sollte ich jetzt ganze Bahn reiten aber da möchte ich nicht lang, also gehe ich auf den mittleren Zirkel und muss mir erst mal etwas von Herrn Holm anhören, der davon nicht sonderlich begeistert ist.
      “Vriska, Sie können auch gehen wenn sie ein Problem mit Anweisungen haben”, sagt er zornig zu mir. Niklas lacht.
      “Und Sie hören auf mit Ju zu flirten. Es wird jetzt geritten. Traben sie Smoothie erst mal auf dem Zirkel und ... “, ermahnt Herr Holm dann auch ihn. Etwas Schadenfreude macht sich in mir Breit. Dann reite ich auch ganze Bahn entlang und Ju lächelt mir zu. Wieder fällt die Anspannung von mir. Glymur bietet sich heute im Tölt extrem gut an. Er setzt sich auf die Hinterhand, ist locker im Rücken und zeigt eine hohe Aufrichtung.

      Lina
      Da wir noch eine ganz Menge Zeit hatten bis wir unsere Pferde holen mussten, schlug ich Samu vor in die Halle zu gehen und den drei dort zu zusehen. “Wow, sind das schöne Pferde”, sagte ich zu Samu als wir die Halle betraten. “Ja, die sind ganz nett”, erwiderte er nur. Ju stand bereits an der Bande und wir gesellten uns zu ihm.

      Vriska
      Es wurden immer mehr Zuschauer und wieder wurde ich unsicher. Aber Glymur blieb gelassen. Dieses Pferd ist einfach unglaublich.
      “So, Ihre Pferde müssten nun Warm sein. Dann können wir anfangen. Erstmal bilden Sie eine Abteilung mit Vriska an der Spitze, gefolgt von Niklas und Ethan. In der zweiten Ecke wird angetrabt, aussitzen”, weist Herr Holm uns ein. Böse Blicke ernte ich von Niklas, der wohl lieber vorn geritten wäre.
      Gefolgt von vielen Bahnfiguren, reiten wir auch verschiedene Seitenweisende Lektionen, die Glymur und mir besonders schwer fallen, doch Herr Holm gibt uns gute Tipps, die mir sehr geholfen haben. Am Ende reiten wir noch einige Runden ab bevor wir wieder zurückgehen, da die nächste Gruppe am Tor steht. Ich sehe das auch Milena da ist, als ich zu ihr gehe, dreht sie sich weg von mir zu Finley. Na gut, offenbar schein ich doch ein super furchtbarer Mensch zu sein. Als ich dann weiter laufe mit Glymi kommt Niklas mit seiner Stute an mir vorbei.
      “Ich hätte nicht gedacht, dass dein kleines Pony so viel Power hat”, scheint Niklas mich zu loben. Verwirrt gucke ich zu ihm.
      “Danke?”, frage ich vorsichtig, aber dann beachtet er mich schon wieder nicht mehr. Zusammen mit Ju gehen sie die Stute wegbringen. Einmal dreht er sich zu mir um aber Niklas unterbindet das direkt. Versteh das mal einer.
      Glymur dusche ich nach dem absatteln einmal ab um ihm sein Ekzem zu behandeln. Dann bekommt er wieder seine Decke um.

      Lina
      Ein wenig aufgeregt stand ich neben meiner Stute Nathalie vor der Halle und wartet auf die anderen beiden. Da sah ich auch schon Chloe mit ihrem Fuchswallach Diamond um die Ecke kommen. Die Tür der Halle öffnete sich und Max und Jace ritten mit ihren Pferden hinaus. Der Buckskin Hengst begann sich auch gleich ein wenig aufregung, als er an Nathy und mir vorbei ging. Chloe führte ihren Wallach auch schon in die Halle, sobald auch Max hinausgegangen war.”Wo bleibt denn nur Ju” murmelte ich leise vor mich hin, als ich Nathalies Sattelgurt nach zog. Kaum hatte ich den Gedanken fertig gedacht stand er auch schon in der Hallentür. “Warum bist du zu spät?”, fragte Herr Holm.


      Mohikanerin & Wolfszeit | | 31017 Zeichen
      zeitliche Einordnung {Mitte August 2020}
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  • Album:
    Hauptstall
    Hochgeladen von:
    Wolfszeit
    Datum:
    19 Dez. 2024
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  • [​IMG]
    Lancasters Peppermint

    Rufname: Pepper
    geboren 09. Oktober 2015

    Aktueller Standort: Whitehorse Creek Stud, Cadomin [CAN]
    Unterbringung: Hauptstall; Paddockbox [8h], Weide [16h]


    __________ p e d i g r e e

    Aus: Code of Mystic Girl [Hannoveraner]
    MMM: Gulietta_____ MM: Cassini's Girl_____ MMV: Cassini II
    MVM: Crucifére _____ MV: Code Of Honor _____ MVV: Connor


    Von: Louis [Hannoveraner]
    VMM: Unbekannt _____ VM: Unbekannt _____ VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt _____ VV: Unbekannt _____ VVV: Unbekannt


    __________ i n f o r m a t i o n

    Rasse: Hannoveraner [HANN]
    HANN [56%]; SchWB [25%]; EVB [10%]; HOL [6%]


    Geschlecht: Hengst
    Stockmaß: 168 cm
    Farbe: Black Blanket Appaloosa
    [Ee aa nLp nPANT1]

    Charakter
    sanft, geduldig, selbstbewusst, anfangs zurückhaltend, freundlich


    __________ p e r f o r m a n c e

    [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG]

    Dressur M [L] – Springen M ['S] – Eventing E ['S] – Fahren E [L] – Western E [A] – Distanz E [A]

    Disziplin: Eventing
    Wettbewerbsniveau: International
    Platzierungen: 0 | 5 | 2

    Juni 2022, Dressur E zu A
    September 2022, Springen E zu A
    Oktober 2022, Dressur A zu L
    November 2022, Dressur L zu M
    Januar 2023, Springen A zu L
    Februar 2023, Springen L zu M

    Oktober 2023
    2. Platz, 729. Springturnier
    2. Platz, 433. Synchronspringen

    November 2023
    2. Platz, 434. Synchronspringen
    3. Platz, 730. Springturnier

    Dezember 2023
    2. Platz, 435. Synchronspringen
    2. Platz, 436. Synchronspringen

    Januar 2024
    3. Platz, 437. Synchronspringen


    __________ b r e e d i n g

    [​IMG]
    Stand: 01.01.2024


    Lancasters Peppermint wurde durch HK 520 zur Zucht zugelassen.

    IK: 0,00 % | AVK: 100 % | VB: 10 %
    Zuchtwert: 104 (Dezember 2024)

    Hengstline: Louis | Stutenstamm: Cassini's Girl
    WFFS: negativ | PSSM1: negativ | OC: negativ

    Leihgbühr: 342 Joellen, [TG, NsaH]
    Zugelassen für: HANN, CSH, a. A.
    Prädikat: Gekört
    Bedingungen:
    * keine Inzucht
    *mind. 6,0 Körnote

    Materialprüfung: 7,66 [1ZR.M3]

    Körung
    Exterieur: 7,49
    Gesamt: 7,98

    Richtspruch
    Lancasters Peppermint ist ein harmonisch gebauter und bewegungsstarker Hengst, der sowohl durch sein Exterieur als auch durch seine überdurchschnittliche Bewegungsqualität überzeugt. Seine ruhige, selbstbewusste Ausstrahlung und sein Charakter machen ihn zu einem vielseitig einsetzbaren und züchterisch interessanten Pferd.

    Die Protokolle könne hier eingesehen werden



    __________ o f f s p r i n g

    Pepper hat 0 Nachkommen.

    NAME a.d. STUTE [HANN] *20xx | Gekört/Prämiert [0,00]


    __________ h e a l t h


    Gesamteindruck: Gesund; gut im Training
    Krankheiten: -
    Beschlag: Barhuf


    __________ a d d i t i o n a l


    Pfleger: -
    Reiter: -
    Trainer: -
    Eigentümer: Whitehorse Creek Stud [100%]
    Züchter: Snoopy, Koppenbacher Hof, Lam, [DEU]
    Ersteller, VKR: Snoopy [Verfallen]

    Pepper steht aktuell nicht zu Verkauf.


    _____

    Spind – Exterieur – PNG – Hintergrund

    Pepper ist in meinem Besitz seit dem 13. April 2018