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Bracelet

HGT's Nightmare ♥

Pacey x Ysun <3

HGT's Nightmare ♥
Bracelet, 21 Okt. 2015
Stelli gefällt das.
    • Bracelet
      Alte Berichte

      Zitat von Stelli:
      Pflegebericht Südstallung

      Es wurde schon früh dunkel, ich musste mich also beeilen mit den heutigen Pferden. Immerhin schien die Sonne, was den Stallalltag etwas schöner machte. Ich ging in den Stall und holte die hübsche Pintostute Glammy aus ihrer Box, welche ich putzte und anschließend sattelte. Das Wetter wollte ich ausnutzen. Als Glammy fertig gesattelt war machten wir uns schon auf den Weg. Nach einer halben Stunde erreichte ich eine meiner Lieblingsgaloppstrecken, wo ich Glammy ordentlich galoppieren ließ. Als wir zurück auf dem Gestüt waren versorgte ich Glammy. Grade als ich das Pferd in die Box brachte piepte mein iPhone. Es war die Reitbeteiligung von Lovestory oder so. "Sorry Stelli, ich lieg flach. Ich melde mich sobald es mir besser geht!" wehleidig seufzte ich und ging direkt zu der besagten Stute. Ich holte sie raus, putzte sie und holte Longe, Longiergurt, Peitsche und Kappzaum. Ich brachte die Sachen ans Pferd und trug mich in die Longierzirkelliste ein. Ich kritzelte ein "Lovestory" rein und machte mich rüber. Ich longierte meine Stute 40 Minuten in allen Gangarten und auf beiden Seiten, bevor ich sie mit Decke raus aufs Paddock stellte. Batida de Coco guckte mich auf dem Rückweg der Paddocks so goldig an, dass ich sie grade mit zurück zum Stall nahm. Ich putzte das weiße.. naja schlammbraune Fell der eigentlichen Schimmelstute bis es nurnoch beige war. Aus dem Winterfell der Shettys bekommt man wirklich nichts raus! Ich schnappte mir einen Eimer und ging in die Futterkammer um ein bisschen Kräutermüsli in den Eimer zu füllen. Coco freute sich kugelrund als sie den viertelvollgefüllten Eimer sah. Knuspernd fraß sie das Müsli und kam danach in ihre Box. Zu guter Letzt holte ich Nightmare aus ihrer Box. Die nachtschwarze Stute ohne jegliches Abzeichen war heute etwas aufgewühlt. Ich beschloss sie daher nach dem Putzen in der Halle laufen zu lassen. Ausgelassen tobte die freche Stute in der Halle umher, sodass ich teilweise wirklich nicht hinsehen konnte. Nach unglaublichen zwanzig Minuten schien sie dann genug zu haben und wartete darauf abgeholt zu werden. Sie brachte ich nochmal aufs Paddock bevor ich ins Haus ging.
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      Zitat von Stelli:
      Pflegebericht Südstallung

      Nach etlichen Tagen über 10 Grad Plus war es heute klirrend kalt, aber wenigstens schien die Sonne. Dementsprechend würden die Pferde bestimmt knackig sein.
      Ich zog mir meine Winterschuhe an und ging rüber zu den Ställen. Im Stall war es schon etwas wärmer. Zuerst kümmerte ich mich um meine Appaloosastute Sinita. Ich holte meine Stute aus der Box, putzte sie rasch und trug mich auf der Liste für den Longierzirkel ein. Ich holte Gurt, Ausbinder und Longe, brachte Beinschutz an und ging dann mit Sinita ins Roundpen. Sie war heute ziemlich geladen, aber dennoch brav. Nach einer halben Stunde waren wir fertig und Sinita kam zurück in die Box. Anschließend versorgte ich Glammy. Ich zog ihr die Decke aus, putzte schnell drüber und sattelte die Pintostute. Ich ging mit ihr in die Halle, führte sie allerdings erst 3 Runden bevor ich aufsaß und mit dem Training begann. Nach einer guten Stunde beendete ich den Ritt, denn Glammy war gut gewesen. Ich sattelte die verschwitzte Stute ab und legte ihr eine Abschwitzdecke über. Als nächstes war Lovestory oder so dran, meine Trakehnerstute. Sie stand draußen auf dem Paddock, bevor ich sie in den Stall holte, sie abdeckte und kurz putzte. Dann gingen wir in die kleine Halle, wo ich die Stute 10 Minuten Schritt führte, bevor ich den Strick abmachte und sie frei laufen durfte. Ausgelassen tollte und galoppierte sie durch die Halle und ließ ihre Übermut heraus. Irgendwann reichte es ihr und kam zu mir, wo ich sie wieder mit in den Stall nahm. Ich versorgte die junge Stute und brachte sie in die Box. Nun war meine kleine Shetlandponydame Batida de Coco dran. Die Schimmelstute stand momentan in einer Box, da es draußen gefroren war. Ich putzte die gelblich schimmernde Ponydame, die sich wieder fröhlich im Mist gewälzt hatte. Batida de Coco hatte heute frei, also brachte ich sie nur nach draußen in den Offenstall für unsere Kleinen. Im Stall zurück holte ich meinen Reitponyhengst Down with the Sickness aus seiner Box. Nachdem der auffällige Hengst geputzt war, sattelte ich ihn und ging rüber zu der großen Reithalle. Nachdem ich gute 20 Minuten Schritt geritten bin fing ich mit der Arbeit an. Sickness war erstaunlich gelassen heute, obwohl es so kalt war. Er absolvierte das Dressurtraining bestens, sodass ich nach einer Stunde aufhörte und den Schecken in seine Box brachte. Als nächstes kümmerte ich mich um meine beiden Fohlen Love is Confidence und Be Mine. Sie standen gemeinsam in einer großen Box am Ende der Stallgasse. Ich holte beide Ponystuten heraus, putzte kurz über ihr flauschiges Fell und führte sie dann gemeinsam zur kleinen Halle. Dort konnten sie gemeinsam herumtollen und sich die Beine vertreten. Spielerisch jagten sie sich gegenseitig durch die Halle und qietschten vergnügt. Als 10 Minuten später ein Einsteller in die Halle wollte, fing ich die Zwei ein und brachte sie wieder in ihre Box. Nun hatte ich noch Checkpoint und Nightmare vor mir. Checkpoint hatte ich am vorherigen Tag an eine Interessentin verkauft, was mich traurig und fröhlich zugleich machte. Heute würde er abgeholt werden, deswegen musste er nicht mehr bewegt werden. Nightmare war auch so gut wie verkauft. Sie kam ebenfalls in fördernde Hände von einem Trakehnerliebhaber, wo ich ein gutes Gefühl hatte. Nightmare longierte ich auch nur 30 Minuten v/a, bevor ich mich zum nächsten Stalltrakt machte.
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      Nightmare kommt auf dem Gestüt an
      27. Januar 2014

      Es war ein kalter Tag an dem ich allerdings schon sehr früh auf war. Heute käme meine neue Stute. Ich hatte sie bereits auf Fotos und videos gesehen ehe ich sie Stelli abgekauft hatte. Ich hatte höchstes Vertrauen in sie und ihre Zukunft. Auch wenn sie eigentlich Eigung in Dressur und Springen hatte, beschloss ich sie im Springen zu fördern. Sie schien mir dafür Talent zu haben. Dressurmäßig könnte ich mir allerdings auch vorstellen, dass sie bis A durchaus erfolgreich sein könnte, wenn nicht darüber hinaus. Aber da wir hier auf dem Gestüt sehr gute Springausbilder hatten, wollte ich es erst einmal im Springen mit ihr probieren. Die gerade fünfjährige Stute war noch nicht spezialisiert worden und ich hatte noch keine Ahnung wie erfahren sie war. Dies würde ich in nächster Zeit auf jeden Fall begutachten und sie dann langsam an das Springen heranführen.
      In Gedanken versunken streute ich Nightmares zukünftige Box ein. Da riss mich plötzlich Deo Volentes wiehern aus den Gedanken. Der schwarze Hengst schnaubte aufgeregt und warf den Kopf mehrmals hoch und ging in seiner box hin und her. ,,Ruuuhig.'',versuchte ich ihn zu beruhigen, sah dann aber auch schon bald den Grund für sein sonderbares Verhalten. Ein Hänger hatte vor dem Gestüt gehalten.
      ,,Yes'',sagte ich und ging aus dem Stall. Stelli begrüßte mich herzlich und öffnete dann den Hänger. Dabei gab sie mir noch nützliche Tipps. Da stand sie also: Eine wunderschöne, langbeinige, schwarze Stute. Sie schien etwas ängstlich, aber dies würde sich noch legen. ,,Sie ist perfeckt.'',sagte ich und ich und Stelli holten sie aus dem Hänger. Wir redeten noch kurz ehe diese leider schon wieder weg musste. Wärend sie fuhr spitzte Nightmare aufmerksam ihre Ohren.
      ,,Alles ist gut.'',sagte ich zu ihr und brachte sie in den Stall. Dort angekommen stieg Deo Volente in seiner Box worauf Nightmare etwas erschrak. Er ließ den Hengst raushängen und brüstete sich. Nightmare spitzte die Ohren in seine Richtung und ich konnte Synpartie bei ihr erkennen. Sie passten schon irgendwie zueinander. Deo Volente war in etwar genau so groß wie sie und ebenso schwarz. Der Dreijährige wieherte hengstisch und ich führte die Stute weiter in ihre Box. Sie versuchte sich zu beruhigen aber durch Deo Volente war dies etwas schwer.
      Ich schloss deshalb ihre Boxtüre und versuchte ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie wirkte ängstlich aber gutmütig und ließ sich bald streicheln. Ich genoss die Zeit mit ihr und nutzte sie um sie näher kennen zu lernen. Nach einiger Zeit ging ich und kam später wieder.​
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      Dressurtraining E-A
      2. März 2014 - Wolfszeit

      Tag 1:
      Fröhlich machte ich mich auf den Weg zu Bracelet Pferd Nightmare. Sie hatte mir die Rappsute gebart , da sie auf das nächst höhere Dressurniveau A, trainieren lassen wollte. Mich freute dieser Auftrag natürlich sehr. Nun kam ich zum Stall und sah die süße schon aus ihrer Box schauen.Ich ging zu Marry. Bracelet hatte mir erzählte was sie schon alles konnte, und was ich noch alles trainieren müsste, damit sie demnächst auf A-Niveau starten dürfte.Ich holte ihr Hafter und streifte es ihr ohne probleme über.Nun ging ich zum Putzplatz wo ich sie anband und mein Putzzeug holte.Ich Putze sie gründlich,bevor ich Sattel und Zaumzeug holte um es ihr überzustreifen.Ich führte sie in die Halle da der Platz matschig war. In der Halle gurtete ich noch einmal nach,bevor ich aufstieg. Sie hatte enorm gute Grundgangarten, sodass die Dressur kein Problem für sie darstellen wird. Ich ritt sie nun ordentlich warm. Anschließend fing ich auch schon mit den „neuen“ Lektionen an, begann dabei jedoch mit den neuen Hufschlagfiguren an. Ich wechselte mit ihr durch die Länge der Bahn, was kein Problem für die Rappstute darstellte, und auch eine circa zehn Meter große Volte im Trab schaffte sie ohne Probleme. Währenddessen ging sie konstant am Zügel. Ich hakte die neuen Hufschlagfiguren direkt ab und arbeitete an dem Galopp. Danach gönnte ich ihr eine Schrittpause. Als nächstes probierte ich mit ihr die Piaffe.Das bewegen der Füße war nicht ihr Problem nur er lief nicht auf der Stelle sonder vorwärts.Nach ein paar versuchen begann sie zu versehen was sie tun sollte.Ich lobte sie und Galoppierte nun wieder an. Aus dem Galopp versuchte ich sie nun sofort in den Schritt durch zu parieren, was zuerst nicht klappte, stattdessen ging sie erst einige Schritte im Trab, nach etwas üben jedoch gelang uns auch dies. Ich ließ mir nun die Zügel aus der Hand kauen und ritt sie noch in Ruhe im Schritt ab.Dann saß ich ab und versorgte sie noch fertig.

      Tag 2:
      Wie gestern machte ich sie fertig und brachte sie in die Halle. Ich ritt ich sie im Schritt, Trab und Galopp warm und begann dann mit den neuen Lektionen. Zuerst jedoch beschloss ich das gestern gelernte noch etwas zu vertiefen und wiederholte es. Marry arbeitete gut mit und zeigte sich stets kooperativ, sodass es keine Probleme gab. Auch die heutigen Lektionen waren meiner Meinung nach fast alles Dinge, die zu einer guten Grundausbildung gehörten und nur nochmal vertieft werden mussten, beziehungsweise die Pferde mussten in den neuen Bewegungen sicherer werden. Ich galoppierte sie ruhig an und gab ihr,wie gestern die Zügel frei. Ruhig sprang sie weiter gut im Galopp. Ich lobte sie ausgiebig. Hier beschleunigte ich an den langen Seiten bis sie in den Mitteltrab, hierbei schien alles als könne sie es schon ewig. Als letztes stand nun noch der einfache Galoppwechsel auf dem Trainingsplan. Ich galoppierte sie versammelt an und lenkte sie auf den Zirkel. Hier galoppierte ich eine Runde, bis sie wieder schön am Zügel lief und parierte sie dann etwa eine Pferdelänge vor X zum Schritt durch. Kaum hatten wir X erreicht, stellte ich sie schnell um und galoppierte erneut an. Beim ersten Versuch landeten wir prompt im Außengalopp, beim zweiten Mal klappte es schon deutlich besser und nach einigem Üben funktionierten die Übergänge flüssig. Ich lobte sie und trabte sie noch etwas leicht und ließ die Zügel aus der Hand kauen. Ich ritt sie noch komplett trocken ehe ich sie absattelte und ihr ihr Fressen gab.

      Tag 3:
      Heute würde Bracelet die Stute wieder abholen.Als sie forfuhr gingen wir zu Nightmare.Wir machten sie zusammen fertig und brachten sie in die Halle.Ich zeigte Bracelet was ich mit ihr erarbeitet hatte.Bracelet war begeistert wir sattelten sie wieder ab und ich half Bracelet sie zu verladen.​
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      Frühlingsputzaktion
      29. März 2015

      Da nun der Frühling auf dem Gestüt einkehrt und alles rund um das Gestüt begann zu blühen, beschlossen ich und meine Mitarbeiter auf dem Gestüt eine Frühlingsputzaktion zu starten. So sollte auch das Gestüt wieder seinen alten Glanz finden und die Pferde für die kommende Tuniersaison besonders herausgeputzt werden. Alle Mitarbeiter versicherten mir mitzuhelfen und so kam dann auch der 29. März.
      Ich kam schon um 6 Uhr auf das Gestüt und begrüßte meine Mitarbeiter. Zusammen saßen wir in der großen Gemeinschaftshalle des Gestütshauses und tranken Kaffee. Ich redete mit dem Trainer einer meiner Pferde und schlürfte gelegentlich an meiner Tasse. So verging die Zeit bis um halb 7 alle da waren.
      Dann ging es daran die Pferde auf die Koppeln zu bringen, die mitlerweile wunderschön grün waren. Sie hätten heute einen Ruhetag damit das Gestüt geputzt werden konnte und wurden anschließend auch herausgeputzt. In einem großen Schwall ging es in den Stall. Jeder schnappte sich ein oder zwei Pferde und führt sie auf die Weiden. Ich nahm Touchable, meine hübsche Apfelschimmelstute, und Donella, ebenfalls Apfelschimmel. Brav folgten sie mir und liefen dann munter auf der Koppel umher.
      Für uns ging es dann daran aus allen Boxen Heu, Stroh und co heraus zu nehmen und die Boxen mit Wasser abzuspritzen und die Gitterstäbe zu putzen. Auch die Halterungen für die Halfter und Decken wurden geputzt und ebenso die Stallgasse. In der Sattelkammer wurden alle Halterungen geputzt und die Sättel und Trensen poliert. Die Decken wurden alle gewaschen und die Halfter und Führstricke ebenfalls abgespült. Auch die Bandagen und alles andere an Ausrüstung wurde perfekt geputzt. Auch die Futtertröge, Wassertröge, Heukippen und Salzsteinhalterungen wurden wieder auf Hochglanz gebracht. Ich packte fleißig mit an und half auch die Halle neu einzustreuen und die Boxen mit Stroh wieder zu erneuern.
      Als dies alles geschafft war war es 5 Uhr nachmittags. Somit mussten wir die Pferde nun im letzten Licht putzen, aber da alle mithalfen klappte es super. Jedes Pferd, Pony und Fohlen wurde mit Glanzschampoo gewaschen, die Hufe wurden gesäubert und eingewachst und der Nüstern und die Maul und Augenpartie wurde mit Schwämmchen gesäubert. Als dies gemacht war wurden die Pferde wieder in ihre Boxen gebracht und wir genossen noch einen netten Abend zusammen.
      An diesem Tag war ich wohl fertiger als je zuvor.​
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      Ausbildung Springen von Klasse E auf A
      12. Juli 2014 - Jojomaus

      Ich war mittlerweile eine Vielbeschäftigte Frau und hastete nun zu meinem nächsten Ausbildungsauftrag. Mein Weg führte mich zu Bracelet und ihrer Trakehnerstute Nightmare. Heute war Springtraining angesagt, unser Ziel war die Anforderungen vom A-Springen zu meistern. Einen groben Plan für das Training hatte ich mir auch schon zurecht gelegt. Aber erst wollte ich die Stute kennenlernen. Auf dem Hof angekommen musste ich erst einmal tief einatmen um wieder meine Innere Ruhe zu finden. Dann rief ich nach Bracelet, welche ich nicht finden konnte. Aus dem Stall erscholl ein „Hier. Ich bin im Stall.“, und ich begab mich in diese Richtung. Dort kämpfte die junge Frau gerade mit einem Bund Heu und ich packte kurz entschlossen mit an. „Danke. Du musst Jojo sein. Willkommen in meinem bescheidenem Paradies.“, lachend begrüßte mich Bracelet und sie zeigte mir sogleich die Trakehnerstute. Diese trat auffordernd gegen die Boxentür als sie ihre Besitzerin bemerkte. „Ich schätze sie ist heute ein wenig unausgelastet. Sei brav mein Mädchen, heute will ich dir Jojo vorstellen, sie wird dich an das Springen heran führen.“, wurde ich Nightmare vorgestellt. Ich war indes fasziniert von der schwarzen Schönheit. Sie erinnerte mich vom Aussehen her an meine eigene Stute, wenn sie auch viel lebhafter rüber kam als meinige. „Na das kann ja lustig werden.“, murmelte ich vor mich hin. Vorsichtig machte ich mit der Stute bekannt und sie schien zumindest keine Abneigung gegen mich zu hegen. Ich durfte sie aus der Box zum Putzplatz führen und ihr Fell vom Stallstaub befreien, sowie die Hufe vom Boxenmist. Aber viel hatte ich nicht zu tun, da sie nicht so dreckig war. Ich redete leise mit der Rappstute, damit sie sich an mich gewöhnte und fing dann an sie zu satteln und für das Training zurecht zu machen. Einen Moment musste die junge Stute sich aber noch gedulden, denn ich musste die Reithalle noch vorbereiten. Ich legte Trabstangen zurecht und baute kleine Kreuz- und Steilsprünge auf, diese dürften für den Anfang erst einmal genügen. Dann holte ich Nightmare und führte sie in die Halle. Vorsichtig ließ ich mich in den Sattel gleiten und mit viel Schwung legten wir auch gleich los. Nightmare machte einen Satz nach vorn worauf ich nicht vorbereitet war und mich erst einmal sammeln musste ehe ich sie pariert bekam. „Hoohoo Süße, wir wollen es doch ein wenig langsamer angehen zum Anfang.“ Nichts desto trotz musste ich lachen, so ein Start hatte was. Sobald die Stute ein wenig ruhiger wurde lobte ich sie und meinte zu ihr: „Zuerst müssen wir uns doch aufwärmen, dann kannst du mir zeigen was du so kannst.“ Während des Aufwärmens machten wir uns schon mit den Gerätschaften vertraut. Sie wurden begutachtet und beschnuppert und wir machten auch einander bekannt. Nightmare war eine feurige, temperamentvolle Stute und das zeigte sie auch unter dem Sattel. Mit Trabstangen fingen wir an und mit Galopparbeit konnte ich ihr Temperament ein wenig zügeln. Danach ging es ziemlich zackig aus dem Trab über ein Kreuz, das wiederholten wir einige Male. Damit hatte ich sie am Haken, selbst Bracelet, die zum Training hinzu kam, sah die Freude die ihre Stute am Springen hatte. Weiter ging es dann mit Kreuzsprünge aus dem Galopp und dann einem kleinen Steilsprung, alle jeweils mit Vorlegestange. Die Mitarbeit der Rappstute war herrlich und sie ließ sich auch leicht von mir korrigieren, sobald es nötig wurde. Dann wurde es etwas schwieriger, wir erhöhten die Hindernisse und stellten zusätzlich Oxer, Mauer und einen Wassergraben auf. Auch eine Zweierkombination durfte natürlich nicht fehlen. In der `Pause` machte ich Nightmare mit den neuen Hindernissen bekannt und ließ mir vor allem bei dem Wassergraben damit viel Zeit, ehe ich wieder in den Sattel stieg. Die Höhe der Hindernisse war auf einem Meter gestellt und ich testete diese Höhe am Kreuzsprung. Langsam machten wir uns mit den neuen Anforderungen bekannt und ich brauchte viel Geduld mit der jungen Stute, da sie einige Male ihren eigenen Kopf durch setzten wollte. Nach und nach kamen wir mit dem Sprung immer besser zurecht, auch der Steilsprung und die Mauer waren kein Problem. Die Kombination war da schon schwieriger, wir mussten die Distanzen erst einmal Üben und lernen den Galoppsprung anzupassen. Aber Nightmare war wissbegierig und lernte schnell, zudem lernt man leichter wenn die Tätigkeit einem Spaß machte. Und das hatte sie, teilweise zeigte sie es durch übermütiges buckeln nach einem Sprung. Ein weiteres Problem war der Wassergraben, sie zögerte vor dem Sprung und beim drüber hopsen schielte sie nach unten und die Landung war so gar nicht angenehm. Wir gingen also einen Schritt zurück und setzten das Hindernis tiefer. Dann hieß es üben, üben, üben. Und es klappte immer besser bis ich der Meinung war an der Höhe arbeiten zu können. Nightmare schien begriffen zu haben was ich von ihr wollte und sie schaffte nun den Wassergraben ohne Probleme. Ich lobte sie daraufhin ausgiebig und ritt sie trocken. „Sie ist jetzt bereit für das A-Springen, aber nichts desto trotz ist Üben immer noch wichtig. Nighmare benötigt noch mehr Sicherheit und Routine.“ Nach dem Absatteln und überputzen durfte die Trakehnerstute den Feierabend auf dem Paddock genießen und sie nutze die Gelegenheit zum ausgiebigen wälzen. Ich unterhielt mich währenddessen mit Bracelet und verabschiedete mich erst nach einer ganzen Weile, vergessen war der Stress den ich eigentlich hatte. ​
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      Der Herbst kommt
      26. September 2014

      Allmählich wurde es von Tag zu Tag kühler, was man auf dem gesamten Gestüt im eher nördlich, in Slowenien, gelegenen Gestüt immer mehr zu spüren bekam. Langsam begannen auch die Blätter sich rotbraun zu färben und Burning Spring wurde der ersten Silbe seines Namens immer gerechter.
      Der Herbst brachte allerdings mehr als bloß eine Jahreszeitenveränderung mit sich. Unter anderem verabschiedeten sich einige Trainer und Bereiter. An ihrer Stelle sollten bald einige andere nachrücken und auch das Gestüt sollte sich auf seine neuen Ziele vorbereiten. Abgesehen davon, das wir unsere hohen Standards beibehalten möchten, wollen wir uns immer mehr auf die Selektierung und Krönung von Pferden beschäftigen. Mir war bewusst, dass es mir nicht leicht fallen würde mich von Einigen zu trennen, dennoch sah ich ein, das dies die richtige Entscheidung wäre.
      Nun wollte ich mich aber einmal wieder vergewissern, dass es allen meinen Schützlingen gut ging. Also stand ich an jenem Tag ziemlich früh auf und ging nun, in einen warmen Mantel gehüllt, Richtung Stallungen.
      Als erstes ging ich in den Stall in dem meine dressurorientierten Pferdchen zu finden waren. Als ich hinein kam wurde gerade Sir Donnerhall in seiner Box geputzt. Der 1,73m große Hannoveraner stand wie immer ganz gelassen da und beäugte mich neugierig als ich den Stall betrat. Waldjunge stand in der Nebenbox und streckte seinen Kopf aus seiner Box. Ich schnalzte mit der Zunge und sagte liebevoll seinen Namen. Anschließend gab ich ihm ein Leckerli und streichelte ihn ein wenig. Es war gerade halb 7 Uhr morgens und sein Bereiter kam erst gegen 8, weshalb er noch Zeit zum Entspannen hatte. Zuletzt geritten hatte ich den Hübschen vor etwar zwei Wochen, was allerdings bei den meisten Pferden der Fall war. Der Grund dafür war, dass er gerade mitten in seiner Ausbildung steckte, die jedes Pferd auf dem Gestüt genoss. Außerdem hatte ich leider nicht allzuviel Zeit all meine Pferde zu reiten. Insgesamt waren dies nämlich 24, zusammen mit 3 Fohlen. Dies war mitunter ein Grund weshalb ich leider einige der Süßen in liebevolle neue Hände vermitteln wollte. In Gedanken versunken hatte ich nun begonnen Waldjunge zu striegeln. Ich ließ mir Zeit und kratzte ihm auch die Hufe aus und kämmte seine Mähne und seinen Schweif. Er schnaubte genießend. Als ich dann fertig war ging ich auch zu Costas Box. Der hübsche Trakehner stand mit dem Po zu mir in seiner Box und fraß etwas Heu aus seinem Heunetz. ,,Costa.'',rief ich ihn, aber er drehte bloß ein Ohr in meine Richtung und reagierte sonst nicht. Ich öffnete die Boxtüre und setzte mich ins Stroh. Nun blickte er auf und drehte sich langsam zu mir um. Er betrachtete mich neugierig und ließ sich nun auch streicheln. ,,Braver Bub.'',sagte ich und gab ihm einen Kuss. Costa war eines der Pferde, welche ich mindestens einmal in zwei Tagen ritt. Mit ihm ging ich auch auf Turniere und wünschte mir, mit allen meinen Pferden so eine gute Beziehung zu haben wie zu ihm. Auch wenn er, wenn er fraß, nicht unbedingt gerne gestört wurde. ,,Na dann bringen wir dich mal auf die Weide.'',meinte ich und holte sein Halfter. Anschließend brachte ich ihn auf seine eigene Koppel, so wie sie jeder Hengst auf meinem Gestüt hatte. Mit den Worten ,,Heute hast du einmal einen Tag für dich.'' verabschiedete ich mich bei ihm und er galoppierte auf die Weide.
      Nun ging ich zu meinen vielseitigorientierten Pferden und/oder Freizeitpferden. Da sie alle erst gegen 11 gingen um ihr ''tägliches Fitnessprogramm'' zu absolvieren putzte ich jedes einzelne von ihnen und nahm mir viel Zeit für Streicheleinheiten. Zuerst putzte ich Love me tender; Anschließend Donella, Angels Kiss, Herbstblüte, BS Je'taime, Black Pearl, Double Diamond, Deila, Golden Eye, Final Destination IV, Wastl, Touchable, Pearl, Scarlet Sun und Ungezähmt Snow. Als ich gerade meine hübsche Snow putzte, kam auch schon einer der Bereiter, der für Black Pearl und Double Diamonds zuständig war. Er grüßte freundlich und verschwand anschließend in der Sattelkammer um Sattel und Trense zu holen. Ich aber verabschiedete mich auch schon wieder bei meinen Pferden und verließ auch den 2. Stall.
      Im 3. standen nun meine springorientierten Pferden, welchen derzeit meine größte Aufmerksamkeit genossen. Deo Volente, HGT's Nightmare, Takada, Party Shaker und N'oubliez jamais ritt ich nämlich jeden Tag, wie auch meist Costa. Diese Pferde hatten heute einmal einen Ruhetag und durften den gesamten Tag auf der Koppel verbringen, wo ich sie auch gleich darauf hinbrachte. Diarado putzte ich daraufhin ganz in Ruhe und genoss die Zeit mit ihm. Anschließend holte ich Sattel und Zaumzeug sowie Gamaschen und Hufglocken. Danach ging ich ganz in Ruhe ausreiten.
      Nach einem schönen Tag auf meinem Gestüt ging ich nun am Abend ins Bett und freute mich schon auf die kommenden Tage.​
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      Stallrundgang: Ich sehe mir an, was unsere Pferdetrainer machen
      26. Februar 2015

      Es war ein regnerischer Tag auf meinem Gestüt, als ich den monatlichen Stallrundgang machte. Leider hatte ich diesen schon im Vorhinein bekannt gegeben und konnte so den Tag nicht ändern, egal wie mies das Wetter heute zu scheinen schien.
      Ein Stallrundgang war immer viel Arbeit auf meinem Gestüt. Ich musste jeden einzelnen Trainer begutachten, wie er seine Arbeit machte und wie weit die Pferde beim jeweiligen Trainer bereits waren.
      Pünktlich um 7 Uhr morgens verließ ich mit einer vollen Thermoskanne, beziehungsweise diesen Coffee-to-Go Dingern, das Hauptgebäude. Es war relativ warm für Februar aber dennoch durchdrang die Nässe mich bis auf die Knochen und ich fror ein wenig. Dabei kramte ich, solange ich noch unter dem Dachvorsprung stand, nach meinem Plan.
      Der lautete für die Wintermonate wie folgend:
      6:30 Die Pferde bekommen ihre erste Futterration für den Tag
      7:00 Die ersten Trainer und Bereiter trafen am Gestüt ein, kontrollieren ihre Notizen und planen vorläufig das Training für den nächsten Tag, was sie später allerdings noch ändern können
      7:30 Die Stallburschen putzen die ersten Pferde
      8:15 Die ersten Pferde werden aufgesattelt
      8:30 Ab nun kommen die Pferde mit den späteren Trainingseinheiten nacheinander in die Schrittmaschine
      8:30 Die Bereiter bzw. Trainer übernehmen ihre Pferde und beginnen mit den vorgesehenen Trainigseinheiten.
      Okay, weiter las ich zugegeben erstmal nicht. ,,Hallo.'', grüße mich auch schon die bekannte Stimme einer meiner Trainer. Ich grüßte zurück und schlenderte dann gemütlich zum Fohlenstall.
      Dort kamen meine drei hübschen Hengstchen auch schon munter auf mich zugelaufen. Chestnut wieherte aufgeweckt, woraufhin Exciting Force und Hidden Flyer ebenfalls einstimmten. Ich streichelte sie liebevoll und verhätschelte sie. Als ich das nächste mal auf meine Armbanduhr sah, war es auch schon kurz vor halb 8, weshalb ich den Süßen eine letzte Streicheleinheit gab und dann auch schon wieder ging.
      Um exakt 7:29 kam ich bei den Springpferden an, beziehungsweise beim Springpferdestall. Ich ging hinein und sah meine süßen entspannt am Heu knabbern. Nur N'oubliez jamais stand mit gespitzten Öhrchen in seiner Box und beäugte mich. Seit er am 10. Juli zu mir gekommen war ritt ich den Hübschen jeden zweiten Tag selbst und beschäftigte mich intensiv mit ihm. Obwohl er ein Hengst mit großem Temperament war verhielt er sich mir gegenüber immer respektvoll und liebevoll. Erst neulich erzählte mir ein Stallbursche, dass er sich vom Strick gerissen hatte und weggelaufen war. Erst nach einer Stunde konnte man ihn wieder einfangen. Natürlich war dies nicht unbedingt was ich gerne hörte, aber er war, auch wenn man es ihm Äußerlich nicht anmerkte, gerade mal 4 Jahre alt und hatte einen riesigen Überschuss an Energie, was allerdings den Sport mit ihm, sollte es nicht gerade um Dressur gehen, sehr angenehm machte.
      Sein Wiehern riss mich aus den Gedanken, als der Stallbursche mit dem Putzzeug angerannt kam. Er grüßte mich freundlich und öffnete dann N'oubliez jamais Boxentüre. ,,Schnuller'', wie ich ihn liebevoll nannte, fand dies allerdings nicht so toll und hatte sich in die hinterste Ecke seiner Box gestellt. Er war nicht unbedingt ein Fand davon, dass er jeden 2. Tag zu den Pferden gehörte, die als erstes raus mussten.
      Er musste sich aber damit abfinden, da die Springpferde immer erst in die Halle mussten, um ihr tägliches Dressurtraining abzuschließen, ehe sie dann am Nachmittag Springtraining hatten und die Dressurpferde die Halle für sich hatten.
      Ehe ich mich versah hatte der Stallbursche Schnuller geschickt dessen Halfter angelegt und führte ihn nun zum Putzplatz. Er folgte nun brav und ich ging den beiden nach. Es hatte eben aufgehört zu regnen, also nutzten die Stallburschen den Putzplatz draußen, da der drinnen bloß 4-5 Plätze hatte. Draußen allerdings konnten Deo Volente, Diarado, Nightmare, Takada, Party Shaker und Schnuller nebeneinander stehen. Fleißig begannen meine 6 zuständigen Helfer die Pferde zu putzen. Gähnend sah ich dabei zu und plauderte ein wenig mit meinem Springtrainer, der früher als gedacht mit seinen Notizen fertig war. Wir verstanden uns sehr gut und auch er nützte jede freie Sekunde um bei den Pferden zu sein, welche auch eine sehr gute Bindung zu ihm hatten.
      Insgesamt hatte ich 2 Springtrainer. Einen, Georg Müller, für Deo, Takada und Diarado und einen, Ricardo Sanchez, mit dem ich gerade sprach, für Nighti, Schnuller und Party.
      So, nun ging es ans aufsatteln. Dabei sah ich wieder etwas genauer hin, da mir auffiel, dass Deo seine Trense in letzter Zeit so ungern annahm, wenn ich dies von ihm verlangte. Und da sah ich das Problem auch schon: Der Stallbursche zog erst ein Ohr hindurch, dann das andere und dabei riss er ihm kurzzeitig aber doch im Maul herum. Ich ging hinüber und erklärte ihm, dass es so viel besser funktionieren würde und nahm den Zaum wieder herunter. Einmal vorgezeigt, wieder herunter und von ihm nachgemacht und siehe da: Ging doch.
      Nachdem dies auch geschafft war kamen auch schon die 6 Bereiter, die ich für die 6 Pferde ausgesucht hatte.
      Chloé Perrez für Takada, Daniel Murphy für HGT's Nightmare, Lucia Sanchez, Ricardos Tochter, für Deo Volente, Tyler Woods für Party Shaker, Riley McCalley für Diarado und Franc Novak für N'oubliez jamais.
      Sie übernahmen die Pferde, grüßten freundlich und folgten mir und Ricardo in die größte Halle, auf dem Gestüt, die hauptsächlich für Dressur und Stangenarbeit genutzt wurde. Bei uns, ganz vorne ging Lucia. Sie redete etwas mit ihrem Vater, der allerdings nicht mehr ihr Trainer war, da sie beschlossen einmal andersherum zu trainieren. ,,Und wie läuft's so mit Deo?'', fragte ich schließlich. ,,Ganz gut.'', antwortete sie ,,Dressurtechnisch will er ja bekanntlich manchmal einfach nicht so ganz aber es wird besser. Im Springen ist er dann aber mit ganzem Herzen dabei und reagiert super auf meine Hilfen.'' Ich grinste: ,,Das freut mich'' und öffnete dann das Hallentor für meine Bereiter.
      Die beiden Trainer gingen hinein, ich blieb auf der Tribüne sitzen und verfolgte alles aus der ferne mit. Schnell waren sie alle zu Pferde und die Trainer legten brav zum Warmreiten die Decken auf. Es folgte eine Viertelstunde Schritt, was ich als sehr lange empfand, im Winter allerdings nicht schlecht. Die Pferde verhielten sich am langen Zügel sehr unauffällig. Dann nahmen sie langsam die Zügel auf und bald trabten die ersten drei Reiter, die bei Georg im Training waren an. Sie achteten dabei darauf, dass sie möglichst nicht in der Abteilung ritten sondern frei. Immer wieder ging ein Reiter auf den Zirkel und umrundete Georg, der Tipps gab. 5 Minuten später trabten auch die drei übrigen Reiter an. Ich sah amüsiert zu und beobachtete sie. Sie machten das toll und hatten die Pferde gut im Griff. Nur im Galopp gab es dann einmal eine etwas brenzliche Lage, als N'oubliez jamais und Deo Volente gleichzeitig an die lange Seite kamen und sich auf der anderen Hand begegneten. Irgendwie kam es dazu das das innere Pferd, Deo Volente, plötzlich nach innen ausweichen wollte und der trabenden Nightmare beinahe den Weg geschnitten hätte. Dies war allerdings nicht weiter schlimm und alle beruhigten sich wieder.
      Nach diesem Training besuchte ich auch die Dressurpferde Sir Donnerhall, Costa und Waldjunge.
      Sie freuten sich sehr mich zu sehen und ich half den Stallburschen etwas beim Putzen und sah mir anschließend auch ihr Training an, worüber ich sehr zufrieden war.
      Zu guter Letzt besuchte ich Love me Tender, Donella, Angels Kiss, Herbstblüte, BS' Je'taime, Black Pearl, Double Diamonds, Deila, Golden Eye, Final Destination, Wastl, Touchable, Pearl, Scarlet Sun und Ungezähmt Snow. Ich half, sie auf die Weide zu führen und sah bei einigen Trainingsdurchgängen im Geländeparcour und auf der Galoppstrecke an. Es war toll, zu sehen wie sie aufblühten, seit sie wieder mehr gefordert wurden, da sie eine Zeit lang ja ''nur'' meine Freizeitpferde waren, die fast den ganzen tag auf der Koppel standen und dann nur eine Stunde geritten wurden und dies meist nicht sehr kontrolliert, sondern auf ,,Ja, heute will ich das ernster nehmen, morgen nicht', wenn ich ehrlich war. Aber nun hatten sie wieder eine schöne Muskulatur aufgebaut und waren auch sonst top fit.
      Vor allem bei Donella merkte man, da sie nun viel mehr Spaß hatte, sie war immerhin ein Pferd das eine Herausforderung benötigte.
      Mit gutem Gewissen konnte ich Abends meinen monatlichen Stallrundgang beenden und war sehr zufrieden.​
    • Bracelet
      Nighti wird eingefahren
      8. März 2015 - Catalina

      Die Trakehnerstute, auf der ich gerade saß, gebärdete sich ein wenig toll. Eigentlich sollte sie eingefahren werden, aber ohne einen entsprechenden Reittest könnte sich das als schwierig erweisen. Nightmare war eine etwas feurige, temperamentvolle Stute, die unter der richtigen Hand als gutes Reitpferd geeignet war. Im Galopp versuchte sie, auszubrechen und aus dem Mittelgalopp Jagdgalopp zu machen. Energisch zügelte ich die Stute, die nun schnaubend den Kopf schüttelte. Schließlich gingen wir auf den Zirkel, parierten durch zum Trab und gingen noch drei Runden ereignislos weiter.
      Dann saß ich ab, band die Stute vor dem Platz fest und sattelte sie ab. Mit schnellen Schritten brachte ich den Sattel und die Ausbinder weg und kam dafür mit einer Einserkutsche zurück. Der Weg wurde erst nach zehn weiteren Minuten überwältigt, weil ich alleine war. Das Geschirr bestand aus breiten Gurten, die um den Brustkörper befestigt wurden. Nightmare legte die Ohren an, als ich versuchte, eine bequeme Einstellung zu finden. Ohne die Kutsche, nur mit dem Geschirr, lief ich mit ihr auf den Reitplatz und rannte neben ihr her. Das Problem beim Einfahren war immer, dass alles sofort 'angehängt' und sofort trainiert wurde, aber bei der schwarzen Stute würde das wohl in einem Disaster enden. Mit ihrem Temperament – das wollte ich nicht schlecht reden, keineswegs – würde sie dann noch im vollen Galopp das Gespann kaputt machen. Das war mir zwar noch nicht passiert, aber ich wollte es nicht beschreien. Nach zehn Minuten Einlaufen war sie wohl recht gut mit dem Geschirr vertraut und ließ sich dann das Gespann einhaken. Die Trakehnerstute warf den Kopf zur Seite und schielte auf das dunkelbraune Ding, das hinter ihr angeschnallt war und wollte gerade ein Bein anheben, als ich dazwischen ging und ihren Rücken streichelte. "Hey, shhhh, Nightmare. Gaanz ruhig." Ein Möhrchen gabs und dann zurrte ich den Kreuzgurt vom Brustgeschirr Richtung Gespannhalterung etwas fester, sodass dieses nicht klapperte.
      Zuerst ging es im Schritt los. Ich lief wieder neben ihr her und ermutigte sie, den Kopf nicht hängen zu lassen. Das ungewohnte Gewicht wurde langsam gezogen, nach einer halben Runde stakte sie nicht mehr so stark und lief fast normal neben mir her. Eine weitere Möhre später wollte sie bereits in die Gänge gehen. Vorher jedoch blieben wir stehen und ich setzte mich oben drauf. Zügel und Peitsche in der Hand, schnalzte ich einmal laut und lenkte sie über den Platz. Gut, dass das Gespann nicht so groß war, ansonsten würden wir auf dem Parkplatz üben. Nightmare schien sich mit ihrem Schicksal abzufinden und zog das Gespann ohne Zetereien ihrerseits weiter. Erneut schnalzte ich und lenkte sie auf das offene Tor hin. Nur auf dem Platz würden wir traben können.
      Das Traben stellte sich als kompliziert heraus. Die vier Pferde, die ich eingefahren habe, waren alle Prachttiere und verstanden sich gut auf die Anweisungen, und wie sie sich verhalten sollten. Nightmare jedoch war eine andere Geschichte. Mit der Maulfreiheit, die sie nun hatte, zerrte sie am Mundstück und somit auch an den Zügel. Leicht angestrengt fasste ich die Zügel nach und gab ihr einen kleinen Tick auf die Flanke. Sofort trabte sie an, hielt sich aber im richtigen Tempo und schloß einen großen Zirkel quer über den Teer ab. Mit der Zeit lief sie geschmeidiger und stellte die Beine besser hin, sodass diese nicht ständig gegen das Gestell bollerten. Der Wagen schlitterte kurz über den Asphalt. Ein Tropfen fiel auf meine Nase. Dann ein weiterer. Mit dem Blick gen Himmel gerichtet stöhnte ich auf. Es würde bald regnen. In Eile brachte ich Nightmare zum Stehen und befreite sie von dem Geschirr. Ich stellte sie dann in ihre Box und brachte dann das Gespann in Sicherheit, ehe ich durch den Regen in den Stall lief, um die Stute zu bürsten und dann in ihrer Box zu lassen.
      Der nächste Tag:
      Der Regen war erst nach dreizehn Stunden vorbei. In der Zeit konnte ich mit Nightmare nur Gewöhnungstraining machen und sie etwas reiten, aber jetzt, gegen zwei Uhr, war die Sonne seit einer Stunde draußen. Und ich war schon über den ganzen Hof gelaufen, um Schäden zu begutachten. Es gab keine, die Weiden waren überschwemmt und somit nicht für die Pferde geeignet, und der Asphaltboden des Parkplatz war zwar noch rutschig, aber ideal für das Kutschtraining.
      Nightmare war heute ziemlich ruhig, ließ das Putzen und Einschirren über sich ergehen und trottete dann lustlos neben mir her zum Platz, wo ich dann wieder auf die Kutsche stieg und sie antrieb. Doch nach fünf Minuten verließen wir den Hof. Entlang des Hofes war eine relativ festgebundene Straße, die etwa nach drei Kilometern in ein Dorf mündete. Die beschlagenen Hufe von Nightmare erschufen ein unangenehmes Kratzen über den Teer, aber daran wollten wir uns nicht stören. Im Mitteltrab zogen wir an einem überschwemmten Feld vorbei; dreckiges, braunes Wasser waberte über den Boden. Unglücklicherweise hatte ich nicht an Scheuklappen gedacht. Aber es gab auch nichts, was so interessant sein könnte, außer ein paar Feldhasen und Krähen. Doch diese schienen interessant genug zu sein, sodass die Stute versucht war, die Wildtiere zu beobachten. Nach einem halben Kilometer parierten wir, und gelassen trotteten wir wieder. Ich wollte die Trakehnerstute nicht überfordern; aber einen Kilometer am Stück müsste sie schon traben können, ohne schlapp zu machen.
      Eine Viertelstunde später kamen wir wieder auf dem Hof an. Die Sonne schien immer noch, und Nightmare war verschwitzt. Also brachte ich die Kutsche weg und begann mit einem Pflegeprogramm für die Hübsche.
      Ihre Beine und ihr Bauch waren mit Dreckspritzern übersäht, und so wurden diese Partien sanft gewaschen, bevor der restliche Körper nass gemacht und dann das Fell mit einer Bürste aufgerieben wurde. Mit Pferdeshampoo, Conditioner und einem weichen Schwamm brachte ich das Fell auf Vordermann, später stellte ich sie unter das Solarium, wo sie dann getrocknet wurde, während ich selber unter die Dusche hüpfte und dann von Bracelet in Empfang genommen wurde, die ihre Stute nun abholen wollte.
      HGT's Nightmare wurde damit von der ITS Canterbury Trainerin Catalina erfolgreich eingefahren und kann somit weitere Lektionen erhalten.
    • Bracelet
      Das diesjährige, private Gestütsreitertreffen
      17. Juli 2015

      Um die gute Arbeit unserer Trainer und Bereiter zu würdigen, beziehungsweise für etwas Spaß zu sorgen, finden nun jedes Jahr einige kleine Turnierchen statt, an denen nur die Pferde unseres Gestütes teilnehmen dürfen. Zusammen mit unseren Bereitern natürlich. Zu aller erst fanden die Wettbewerbe in der Sparte Dressur statt, anschließend ein Springparcours und zu guter Letzt eine kleine aber feine Geländestrecke. Bewertet wurde das ganze von mir und 2 weiteren Richtern, die sich die Zeit für mich genommen hatten.
      Entspannt machte ich mir noch einen Tee, ehe ich damit zu meinem Richtertisch ging. Nachdem ich vor Ort noch mit meinen beiden Kollegen gesprochen hatte, begann auch schon der Bewerb. Eine kleine Dressurpferde A, bei denen ausnahmsweise auch Pferde teilnehmen durften, welche ursprünglich nicht in dieser Klasse startberechtigt waren. Insgesamt nahmen 7 Pferde teil. Donella, Black Pearl, Scarlet Sun, Ungezähmt Snow, Sir Donnerhall, Waldjunge und Costa de la Bryere. Sie waren alle wirklich Spitze. Dennoch wurden einige Punkte mehr vergeben, da hier und da ein kleiner Fehler passierte, was vollkommen okay war. Ich war wirklich sehr stolz auf sie alle.
      Schon bald ging es an die Siegerehrung, an welcher alle Reiter teilnehmen durften und eine Ehrenrunde galoppieren durften. Die ersten 3 bekamen allerdings eine Medaillie als Ehrung und der Gewinner einen Gutschein für ein Reitgeschäft in der Nähe. Ich durfte aufrufen. Somit rief ich sie von hinten nach vorne auf. Die ersten 3 waren, um sie kurz noch einmal zu erwähnen, Sir Donnerhall und ex equo Costa de la Bryre. Platz 3 ging an Donella, meine zuckersüße, gekörte Reitponystute.
      Als nächstes auf dem Programm stand Springen. Teilnehmer waren N'oubliez Jamais, HGT's Nightmare, Party Shaker, Diarado, Takada und Deo Volente. N'oubliez Jamais' Reiter musste leider aufgeben, da ,,Schnuller'' mal wieder seinen Sturschädel durchsetzen musste und, nachdem er bereits am ersten Hinderniss verweigert hatte, seinen Reiter hochkant abwarf. Die übrigen Pferde blieben relaxt und die höchste Fehlerrate lag bei 1 Abwurf pro Pferd. Gewonnen hatte Nighti, welche fehlerfrei geblieben war und sich im Stechen gegen Diarado durchsetzen konnte. Takada belegte Platz 3.
      Dann war auch schon die Geländestrecke dran. Sie beinhaltete neben einigen Auf und Abgaloppaden über die hügelige Landschaft eine Wasserpassage und ein Abschließendes Springen in einem kleinen Springparcours. Teil nahmen N'oubliez Jamis, Deo Volente, Pearl, Final Destinatin IV, Wastl, Touchable, Golden Eye, Deila, Double Diamonds, Black Pearl, Herbstblüte, Angels Kiss, Love me Tender und BS' Je'taime. Diesmal gab eskeine Ausfälle und alle Pferde absolvierten gekonnt den Parcours. Wenn man Zeit und Fehlerpunkte zusammenzähltem kam man auf ein Ergebniss, das mich wirklich stolz machte. Die beste Zeit hatte Black Pearl, mein schwarzes Muskelparket. Er hatte sich seit er bei uns war enorm entwickelt und gewann nun somit diesen Bewerb. 2. wurde N'oubliez Jamais, welcher diesmal brav geblieben war, und 3. wurde Final Destination IV.
      Nachdem alle Sieger geehrt wurden und alles wieder abgebaut war, besuchte ich nun meine kleinen Fohlen, welche auf der Weide standen. Die 3 werdenden Hengste liefen sofort im Galopp auf mich zu. m schnellsten war Chestnut, der sich beinahe nicht vor dem Koppelzaun bremsen konnte. So tollpaytschig er war, man sah ihm sein Talent einfach an. Ich streichelte sanft seine Nase, bis auch Hidden Flyer und Exciting Force da waren und mich neugierig beäugte. Ich streichelte sie und genoss noch einen schönen Tag mit ihnen.​
    • Bracelet
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      Militarytraining E-A
      23. Juli 2015 - Samarti

      Manchmal hatte es tatsächlich etwas Gutes, wenn man seinen Schlafrhythmus nicht mehr unter Kontrolle hatte, denn es war viertel vor zwei – nachts! –, als ein neuer Auftrag einging. Glücklicherweise war dieser allerdings in schriftlicher Form eingereicht worden, denn für ein Gespräch hätte selbst meine Energie um diese Uhrzeit nicht mehr gereicht.
      Nur kurz überflog ich die Anfrage, die Bracelet an uns gestellt hatte, ehe ich sie bestätigte. Es würde kein Problem darstellen, den Auftrag zu erledigen, denn momentan spielte auch das Wetter in Kanada ausnahmsweise mal wieder mit und so könnte ich ihre Trakehnerstute problemlos bei mir unterbringen.
      „He, Fay“, murmelte ich leise, „tut mir leid, dich aufwecken zu müssen, aber ich muss ins Bett.“ Sanft kraulte ich die rote Katze, die sich auf meinem Schoß niedergelassen hatte, und hob sie dann hoch, um sie wieder auf den Boden zu setzen. Ganz begeistert war meine vierbeinige Wärmeflasche davon nicht, dennoch ließ sie sich einfach auf die Seite fallen und schlief auf dem Holzboden weiter. Warum auch nicht, wenn es schließlich warm genug für sie war.

      Tatsächlich hatte Bracelet es geschafft, HGT's Nightmare, die übrigens von dem Gestüt meiner Freundin Janina stammte, noch einen Last-Minute-Flug nach Kanada zu buchen. Ich staunte nicht schlecht, als sie mir die Informationen zukommen ließ, selbst ich hatte bisher nur ein, zweimal das Glück gehabt, eben solche Flüge noch ergattern zu können.
      Dennoch war es keine humane Zeit, zu der die Rappstute dann in Kanada wieder festen Boden unter den Hufen haben sollte. Für mich und meinen Tagesablauf (oder sollte ich eher „Nacht“ sagen?) war es absolut unvorstellbar, morgens um neun Uhr am Flughafen zu stehen und mir die Beine in den Bauch zu stehen, um das Pferd einer Kundin abzuholen.
      Aber was tat man nicht alles für den guten Ruf (und natürlich die Zufriedenheit der Auftraggeber)?
      Trotzdem ließ es sich nicht vermeiden, dass ich ständig ein Gähnen unterdrücken musste, als ich mit dem Flughafenpersonal alles Wichtige abklärte und den ganzen formellen Kram regelte. Wahrscheinlich hätten sie mich sogar auf meine zehn Meter-Augenringe angesprochen, wenn sie sich nicht freundlich verhalten müssten.

      „Hier, du übernimmst“, schob ich die Arbeit an Matthew ab und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, um ihn davon zu überzeugen, Nightmares Box auszumisten und neu einzustreuen. Die Stute stand nun seit knapp zwei Wochen bei uns auf dem Hof und hatte schon einige Fortschritte vorzeigen können; auch hielt ich fast täglich mit Bracelet Rücksprache und berichtete ihr jederzeit vom Verlauf und Ablauf des Trainings, ob irgendetwas Gravierendes oder irgendwelche einschneidenden Ereignisse dazwischengekommen waren – oder einfach, um ihr zu erzählen, wie weit „Marry“, wie sie wohl daheim immer genannt wurde, inzwischen denn war.
      Zu ihrem Spitznamen konnte Sophia sich selbstverständlich ein Kommentar nicht verkneifen. Die schwarzhaarige Frau verfolgte jede unserer Bewegungen während der vierten Trainingseinheit mit ihren kristallblauen Argusaugen genauestens und grinste dann nur wissend, als die sechsjährige Stute mal wieder etwas an Schub gewann.
      „Ich verstehe jetzt auch, woher sie ihren Namen hat“, warf sie dann schließlich ein, nachdem ich nach der Trainingseinheit neben ihr zum Stehen gekommen war. Sie begleitete uns heute und gab sogar hie und da mal ein paar Tipps; denn obwohl sie nicht für den Geländeritt eingetragen war, so hatte sie doch Ahnung von Pferden – da konnte mir keiner, der sie kannte, widersprechen.
      Verwirrt betrachtete ich das blasse Gesicht der Ausbilderin einen Moment sprachlos, schüttelte dann nur den Kopf und wollte wissen, was sie damit sagen wollte.
      „Bloody Mary“, erwiderte Sophia dann nur trocken, machte auf dem Absatz kehrt und verließ ohne ein weiteres Wort die Geländestrecke.
      Ein weiteres Mal konnte ich nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln, und schnaubte dann empört. „Ha, ha.“
      „So schlimm bist du gar nicht.“ Lobend lehnte ich mich vor und kraulte das Pferd hinter seinen schwarzen Ohren. „Eigentlich hätte ich mir dich sogar schlimmer vorgestellt.“ Wie zur Bestätigung schnaubte Nightmare und nickte dann so stark mit dem Kopf, dass ich doch fast nach vorn auf ihren Hals rutschte, mich aber im letzten Moment noch halten konnte und wegen meiner unbeholfenen Armbewegungen (es sah wahrscheinlich aus, als säße ich in einem Boot und wollte rudern) konnte selbst ich mein Lachen nicht unterdrücken.

      Da Nightmare noch nicht sonderlich viel Erfahrung im Bereich des Geländeritts hatte machen dürfen, hatten wir uns erst einmal darauf geeinigt, auf einen Stilgeländeritt der Klasse A hinzuarbeiten. Dieser würde dann später durch regelmäßiges, intensives Training bis zum A-Geländeritt ausgebaut werden können, dennoch wollten wir uns erst einmal darauf konzentrieren, Nightmare sicher in dieses Gebiet hineinzuleiten und ihr die Hilfestellung anzubieten, die sie brauchen würde.
      Ein Stilgeländeritt war da die beste Möglichkeit. Hier lag der Fokus nämlich auf dem Reiter, ob er sich auf dem richtigen reiterlichen Weg befindet und besonders auf dem korrekten und vor allem ausbalancierten leichten Sitz. So würde noch keine allzu harte Wertnote zustande kommen, zudem konnte ich Marry sicher durch einen, verhältnismäßig, einfachen Parcours geleiten, ohne dass wir uns zu sehr hetzen müssten.
      Bracelet hatte mir die Stute anfangs als generell brave, aber temperamentvolle Stute beschrieben, dennoch zeigte Nightmare ebenfalls, dass sie konzentriert bei der Arbeit und stets offen für Neues war, was das Training sehr viel angenehmer gestaltete. Dadurch, dass die Stute im Springen sowieso bereits auf dem A-Niveau lief, musste ich ihr auch die Höhen nicht mehr sonderlich näherbringen – stattdessen konnten wir uns viel mehr auf die Tiefsprünge konzentrieren, denn vor denen schreckte selbst Marry anfangs dann doch ziemlich zurück. Um ehrlich zu sein, fänd ich es auch nicht so pralle, einfach nach unten zu springen; aber aufgrund meiner Tollpatschigkeit würde ich dann nicht einmal mehr auf zwei Füßen aufkommen.
      Selbst bei so manch sicherem L-Springreiter war hier oft der Wurm drin, weil das Pferd mit dieser Art eines Sprungs nicht bekannt gemacht worden war und demnach verweigerte. Dies wollten wir zuallererst aus der Welt schaffen, um dann ins sichere Training übergehen zu können.
      Zunächst einmal ritten wir langsam an die Sprünge heran, ich gab Nightmare die Zeit, die sie brauchte, um sich den Sprüngen zu nähern und sie genauer unter die Lupe zu nehmen. War dieser Schritt erst einmal bewältigt, ging der Rest nun ganz leicht – und schon bald überwand Nightmare die ersten Tiefsprünge problemlos und fehlerfrei.
      Die Länge eines Parcours in einem Stilgeländeritt der Klasse A betrug zwischen 1500 und 2500 Metern, weshalb wir uns beim Training langsam herantasteten und auch mit vielen, ausdauernden Ausritten durch die kanadische Landschaft Nightmares Kondition verbessern wollten. Denn nicht nur die Sprungkraft, Technik und das fehlerfreie Überwinden waren wichtige Faktoren, die Gesamtverfassung des Pferdes war viel bedeutender. Deshalb ließen wir eben auch den Konditionsaufbau nicht außen vor.
      Zudem wurde auch auf die Geschwindigkeit geachtet – mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit von 400 bis 450 Metern, die Nightmare pro Minute zurücklegen musste, war für ein unerfahrenes nicht zu spaßen. Anfangs schafften wir gerade einmal 325 bis 360 Meter die Minute, doch besonders durch intensives Intervalltraining schafften wir es, ihre Geschwindigkeit insgesamt ebenfalls auf ein höheres Niveau zu heben.
      Die Sprünge waren maximal einen Meter hoch und durften im oberen Teil 120 Zentimeter weit sein, an der Basis hingegen sogar 180 Zentimeter. Besonders auffällig waren allerdings die Gräben, die bis zu zwei Meter messen konnten – auch Weitsprünge erforderten also viel Training und noch viel mehr Geduld, was wir alles in das gewünschte Ergebnis investieren mussten.
      Durch Nightmares Temperament musste ich aber auch immer wieder darauf achten, dass sie sich nicht überlastete. Gepaart mit ihrem Arbeitswillen konnte das ganz schön ausarten, wenn die Stute mal wieder meinte, sich verausgaben zu müssen, nur, um dann am nächsten Tag scheinbar an Muskelkater zu leiden. Sie zurückzuhalten und zu zügeln war manchmal gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellte. Denn obwohl die Rappstute eigentlich ganz ruhig war, merkte man dann doch, dass sie ihren Vorwärtsdrang auch mal an die Oberfläche kommen lassen wollte. Hatte ich sie einmal unter Kontrolle, blieb es aber auch meist für den Rest der Trainingseinheit ruhig und ohne weitere Vorfälle.

      Dass wir den A-Stilgeländeritt am Ende des Trainings mit einer mehr als zufriedenstellenden Wertnote und einem dritten Platz beendeten, ging auch an Bracelet nicht spurlos vorbei. Leider hatte sie nicht kommen können, um ihre Stute anzufeuern, aber als ich ihr am Abend berichtete, dass Marry A-fertig war, konnte ich das stolze Lächeln schon in ihrer Stimme mitschwingen zu hören.
      Jedoch war die Freude noch viel größer, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre Trakehnerstute sogar A-platziert war. Und sofort durfte ich jedes Detail des Ritts schildern, wie sie sich dort und dort verhalten hatte – bis wir schlussendlich also dazu kamen, darüber zu reden, wie es mit dem Training fortan weitergehen sollte und was Bracelet zu beachten hatte, verging eine ganze Weile. Noch mehr Zeit verging dann aber, bis auch abgeklärt war, dann Nightmare ihre Heimreise antreten würde, doch selbst wir schafften es irgendwann, den Flug zu organisieren und so stand ich schon bald wieder am Flughafen von Winnipeg und sorgte dafür, dass der schöne Rappe bald wieder heimischen Boden betreten würde.​
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  • Album:
    DVTS' Hauptstallungen ♥
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    Bracelet
    Datum:
    21 Okt. 2015
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    EXIF Data

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    600px
    Height:
    400px
     

    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • HGT's Nightmare
    Rufname: Nighti

    *Oktober 2008
    Stockmaß: 1,70m
    Fellfarbe: Rappe
    Abzeichen: keine
    Rasse: Trakehner
    Geschlecht: Stute

    Abstammung:
    Aus der: Ysun
    Aus d.: Mon Cherie
    Von: Royal Champion

    Von: Pacey
    Aus d.: Daughter of Glory
    Von: Possibility


    Charakter: feurig, unberechenbar, gelehrig

    Gesundheit: sehr gut
    Hufzustand: 2x vorne beschlagen

    Zur Zucht zugelassen ja [x] nein [ ]

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    Gewinnerin der 432. SK
    Zweitplatzierte der 69. SdM Wahl
    Vererbung-Farbcode: Eeaa
    Zucht: Den Vackra Trakehner Stud

    Nachkommen:
    - Brouk
    (Vater: Seattle's GT'aime │ Jahrgang 2011(?))
    - DVTS' Colour the Nightsky
    (Vater: Cadiz │ Jahrgang 2016)

    Qualifikationen:
    Galopprennen: E
    Western: E
    Springen: S
    Military: A
    Dressur: S*
    Distanzreitsport: E
    Fahren: L

    Erfolge:

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    Gewinnerin des 278. Dressurturniers
    Zweitplatzierte des 321. Dressurturniers
    Zweitplatzierte des 316. Springturniers
    Gewinnerin des 317. Springturniers
    Zweitplatzierte des 324. Dressurturniers
    Zweitplatzierte des 325. Dressurturniers
    Zweitplatzierte des 244. Fahrturniers

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    Zweitplatzierte des Joelle World-Cup 2015 - Dressur
    Drittplatzierte des Joelle World-Cup - Springen
    Zweitplatzierte des 1. Vereinsturnier - Dressur

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    Beste Stute der Leistungsschau August 2016 - WN 9,05

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    Besitzer: Bracelet
    Ersteller / Züchter: Stelli
    VKR: Stelli
    Verkäuflich: Nein

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