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BellaS

Fenja

gekört | mit 5 Jahren bekommen + 9 Berichte = 9 1/2 Jahre

Fenja
BellaS, 7 Juni 2016
Canyon und Zion gefällt das.
    • BellaS
      Unbenannt von Zander in Fenja & umgemalt von BellaS am 7.6.2016
    • BellaS
      Ankunft von Zander:


      Vorhin waren ja Flocke und Amirah angekommen und jetzt kam noch Zander. Eileen war nochmal schnell gekommen um sie zu bringen.
      Ich regelte alles und brachte Zander in den Stall in ihre Box.
      Rasch gab ich ihr Futter, putzte sie und tränkte sie.
      Danach schauten ich noch nach den Rechten von den anderen Pferden. Alle ging es gut und sie hatten sich gut von der Reise erholt.
      Ich verabschiedete mich und ging zu Angie in unser gemütliches Ranch Haus.

      Der letzte Umzug:
      Wir hatten alle Pferde im LKW verstaut und fuhren dann los.
      Nach einer elendig langen Reise kamen wir an.
      Die Camargue war wunderschön sowie unsere Ranch. Angie und ich brachten die Pferde in die Boxen und gaben ihn Futter.
      Die Pferde waren ziemlich erschöpft und deshalb ließen wir sie erstmal in Ruhe.
      Alle Pferde waren heil angekommen und jetzt auch wieder bei Kräften.
      Angie und ich packten erstmal alles aus.

      Strandausflug:
      Heute hatten Angie und ich vor mit den mittelgroßen Ponys einen Ausflug ans ein paar Meter entfernte Meer. Wir holten erstmal Flocke und Zander und putzten sie. Die beiden genossen es sichtlich.
      Dann holten wir noch Candy und Santa (Santana). Die beiden putzten wir auch noch. Dann ging es zum Meer (Strand). Ich sahs auf Flocke und Angie auf Zander die anderen beiden liefen neben uns.
      Es war herlich warm, in Norwegen liegt Meter hoch Schnee und bei uns sind es noch min.15 C°. Wir gingen mit den Pferden ins Wasser und plantschten dort. Welch Spaß! Doch plötzlich brach Santana zusammen und ich rannte zu ihr. Sie war wahrscheinlich ausgerutscht. Ich versuchte sie hochzustemmen doch vergebens.
      Angie kam jetzt auch hingerannt und half mir. Nachdem Santana wieder auf den Beinen war merkte ich das sie blutete am rechten Vorbein. Etwas muss sie angegriffen haben.
      Die anderen Ponys waren wie angewurzelt stehen geblieben.
      Wir brachten alle wieder auf die Ranch und gaben ihn Futter.
      Santanas wunde hatte ich schon desinfiziert und ene Verband rumgemacht. Alle Ponys waren nun friedlich in ihren Boxen und aßen ihr Futter. Ich kümmerte mich mit Angie besonders um Santa.
      Ich entschied Julia anzurufen,damit sie sich die Wunde anschaut.

      kurze Pflege:
      Trotz meines Schockes vorhin ging ich noch zu Zander. Sie stand ruhig in ihrer Box und kaute gemütlich ihr Heu. Als sie mich sah, kam sie zu mir und ließ sich streicheln.
      Gemeinsam gingen wir eine kleine Runde über den Hof. Leider hatte ich nicht genug Zeit, um sie ordentlich zu bewegen. Trotzdem fand Zander den kleinen Spaziergang gut.
      Ich übergab Angie schließlich Zander, die sie dann auf die Koppel brachte.

      Gelände mit Gänge:
      Nach Dreamer kümmerte ich mich um Zander. Ich putzte sie ausgiebig und holte dann eine Sidepulltrense. Heute wollte ich mir ihr ins Gelände und das im Tölt und Pass. Ich schwang mich auf ihren Rücken und und wir ritten aus dem Stall. Auch mit ihr ritt ich durch den Fluss. Ihr machte es Spaß im Wasser zu planschen. Im Gelände, töltete ich auf einer geraden Strecke an. Es war keines Falls rutschig ohne Sattel es machte einfach nur Spaß und dann wurden wir immer schneller und schneller. Sie war eine Gangwerkwunder ich staunte als wir durchparierten. In Tunieren würde sie gute Plätze machen. Dann ritten zurück zur Ranch weil wir nicht mehr so viel Zeit hatten.
      Im Stall spülte ich Zanders Beine ab und dann durftete sie mit auf die Koppel.

      Sammelbericht für die Stuten...
      Butterfly,Bateau,Sternfee,Mary-Lou,Real Surprise,Fire Splash,Aida,Snowwhite,Lady Moon,Raffinesse,Mirabelle,Cremella,Sunrise,Candy,Zander,Flocke,Midnight Dreamer,Smoke Cream,Fathina,Belle:
      Gestern hatten wir uns ja besonders Zeit genommen für die Hengste/Wallache und heute waren die Stuten dran. Zu allererst holten wir Butterfly und Lady Moon aus ihren Boxen, heute war es nicht so heiß, deswegen war eine Dusche nicht nötig. Trotzdem machten wir mit ihnen einen kleinen Spaziergang durch den Wald. Im anschluss durften sie sich noch sühlen bevor wir sie sauber schrubbten. Zum Frühstück gab es für die Beiden, Obst,Müsli und Pellets. Die männlichen Bewohner der Ranch waren schon auf der einen Koppel, als wir Fly und Lady auf die Stuten Koppel brachten. Als wir zurück kamen, waren Angelo,Carlo und Fleur bereits da um bei den Stuten zu helfen. Ich und Angie holten Bateau und Sternfee, Fleur und Angelo holten Mary und Aida raus. Carlo nahm Snowwhite und versorgte und putzte sie.
      Danach brachte er sie auf die Koppel, während wir alle fleißig putzten und longierten. Nun waren die Stuten auf der Koppel und wir holten die anderen. Fleur und Carlo holten Surprise und Raffinesse aus ihren Boxen und verwöhnten sie mit putzen und füttern und brachten sie auf die Koppel. Balou und Centi tobten über die Ranch und Fussel starte ihnen nach. Angie und ich holten unsere beiden Welsh Ponys Candy und Flocke. Die Beiden wurden ebenfalls geputzt,gefüttert und auf die Koppel gebracht. Wir machten kurz eine Pause, während Angelo Fire Splash holte und sie verwöhnte und longierte. Als Angelo Splash auf die Koppel brachte, holten Angie und ich die Shettys Cremella und Belle. Wir machten mit den beiden genau das Gleiche wie mit den anderen und brachten sie im Anschluss zu den anderen auf die Koppel. Diesmal holten Carlo und Angelo Mirabelle und Sunrise. Die zwei Warmblüter durften sich sühlen und wurde liebevoll versorgt und wurden ebenfalls auf die Koppel gebracht. Fleur fütterte schnell noch unsere andern Vierbeiner und holte dann Zander und pflegte sie und setzte sich auf sie und brachte sie auf die Koppel. Ich und Angie holten in der Zwischenzeit Dreamer und Smoke aus dem Stall.
      Nach dem Versorgen brachten wir die zwei Stute auf die Koppel. Angelo hatte sich in der Zwischenzeit um Fathina gekümmert und sie ebenfalls auf die Koppel gebracht.

      Der große Umzug nach Vermont!!! Sammelbericht für alle Pferde!
      Unsere Sachen waren schnell gepackt und Angie und ich starrten in die leere Wohnung, es war traurig die Camargue zu verlassen, genauso wie Fleur. Da Angelo und Carlo auf uns angewiesen sind, kamen sie mit, worüber wir uns sehr freuten und tausend mal danke sagten.
      Da verladen der Pferde war schnell vondannen gegangen. Alle waren brav und ließen sich ohne Heck Meck in den Hänger führen und verschiffen, sogar Havanna! Wir waren nun soweit, alles war gepackt, die Pferde auf dem Weg zum Hafen und wir verabschiedeten uns von der Ranch mit Tränen. Es wra eine sehr spontane Idee nach Vermont zu ziehen und trotzdem war sie sehr durchdacht. Ich war nun Tierärztin, mein Traumberuf!
      Unser neues Anwesen war nicht gerade billig gewesen, aber auch nicht massig überteuert. Der Hof hatte mehrere Ställe mit großen weinroten Boxen und Goldenen Messingstangen, alles war sauber und ordentlich, dazu gab es einen Paddocktrail, eine Pferdeklinik, einen großen Offenstall, viele Wiesen und Koppel und ein schönes Wäldchen und mehrere Bäche. Unser Anwesen lag nicht weit von dem Rockefeller Anwesen.
      Nun stiegen wir in das Auto und auf zu Flughafen!!!
      In Vermont...
      Unsere Pferde würden erst in ein paar Tagen ankommen, sodass wir Zeit hatten uns einzurichten. Wir lebten in einem großen Cottage und alle war wunderschön und in einen orang-gelb-braun-rot Ton getaucht, da es Herbst war und wir freuten uns darüber.
      Wir verstauten alles und richteten uns ein.
      Ankunft der Pferde...
      Die Pferde wurden alle samt gesund und wohlbehalten angebracht und wir teilten die Ställe in Trainingsstall, Ponysstall und Stuten/Hengst/Wallach Stall. Die Pferde durften sich nun erstmal einleben!

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      29. November 15
      Nachdem ich die letzten Stunden im Flugzeug verbracht hatte und dieses scheußliche Essen nicht mehr riechen und sehen konnte, schaffte ich es nicht, Winnipeg zu bewundern.
      Erschöpft stieg ich in ein Taxi, welches vor dem Flughafen wartete. Obwohl es das erste Mal war, dass ich in Kanada war, hatte ich gerade eigentlich nur noch Platz in meinem Kopf für mein Bett.
      Ich hatte mich, selbstverständlich, dafür bereit erklärt, die Pferde von Disney zu versorgen, da sie zur Zeit andere Dinge im Kopf hatte.
      Wir kannten uns schon etwas länger und nun war der passende Moment gekommen, ihr Gestüt, Maplewood Stables, endlich kennen zu lernen. Ich hatte also auf die Schnelle meine Sachen gepackt, hatte einen Last Minute Flug ergattert und war ins Flugzeug gestiegen. Ich hatte vor, ein paar Tage zu bleiben, bis Disney selbst wieder Zeit gefunden hatte.
      Es war noch früh am Morgen und das Taxi schiffte mich quer durch die Innenstadt der riesigen City. Grelle Lichter, laute Töne und viele Autos und Menschen. Für all das hatte ich jedoch keine Augen, besser gesagt, meine Augen fielen mir schon nach wenigen Minuten zu und ich wachte erst wieder auf, als wir den Stadttrubel schon längst hinter uns gelassen hatten und uns auf dem Weg in Richtung Vermont befanden.
      Es war eine wunderschöne Landschaft. Etwas ganz anderes, als ich aus Frankreich gewöhnt war. Es hatte einfach seinen ganz eigenen Charm.
      Das Taxi fuhr auf dem Hof des großen Gestüts ein und ich musste meine Beine dazu zwingen, aus dem Auto zu steigen. Dann bezahlte ich den stummen und ausdruckslosen Taxifahrer, schnappte mir meine Tasche und machte mich auf dem Weg zum Stall.
      Die Tasche schmiss ich irgendwo in eine Ecke, in der Hoffnung, sie später wiederzufinden und schlug dann den Weg zum Trainingsstall ein. Dort standen sie alle. Ich war in einige sofort verliebt und konnte es gar nicht abwarten, sie näher kennen zu lernen. Da es schon recht spät war, beeilte ich mich, alle auf ihre Koppeln zu bringen.
      Meine ersten Auserwählten waren Jim Beam Bastian und Sir Benny Miles. Ich brachte sie auf die Hengstkoppel, wo gleich noch die anderen beiden Hengste hin sollten. Am Anfang waren sie etwas vorsichtig – Äh – Wer ist denn das? Aber nach nur ein paar kurzen Streicheleinheiten und zwei leckeren Möhren, war es fast so, als würden wir uns schon ewig kennen. Beide freuten sich riesig, sich endlich mal wieder austoben zu können.
      Nach den beiden holte ich mir Slaughterhorse und Hendersin. Beide freuten sich sofort über die Streicheleinheiten und auch bei ihnen hatte ich mir innerhalb weniger Minuten ihr Vertrauen erschlichen.
      Sie galoppierten auf der Koppel den anderen beiden Hengsten freudig hinterher und schlugen einige kuriose Hacken.
      Nun waren die Stuten dran, welche schon alle mehr als unruhig in ihren Boxen standen. Zu erst suchte ich mir eine wunderschöne Rappstute namens April Rain aus. Sie stürzte sich wie wild auf die ihr mitgebrachten Möhren und nach nur wenigen Sekunden waren sie weg. Außerdem schnappte ich mir noch Ruby Light And Dark und brachte die beiden hübschen Stuten auf ihre Koppeln. Ihnen folgten dann Fire and Flame mit California's small Caramel Candy und zum Schluss die wilde Mustangstute Havanna Girl.
      Als alle glücklich grasten und die Freiheit genossen, machte ich mich wieder auf den Weg zum Stall.
      Die Boxen waren noch nicht gemacht und so überredete ich mich, bei der ödesten Arbeit von allen anzufangen – Ich schnappte mir einen Mistboy und eine Mistgabel, sowie eine Schubkarre und fing an, die Boxen zu misten. Mit Kopfhörern im Ohr war alles schon nur noch halb so schlimm und wenn man die Lieder noch mitsingen (Def.: jedes dritte Wort des Refrains) konnte, erleichterte das die Arbeit extrem.
      Nachdem ich alle Boxen gründlich von den Hinterlassenschaften der Pferde gereinigt hatte, legte ich zufrieden das Werkzeug weg und schaute mich um. Eigentlich war nichts mehr zu tun und so entschloss ich mich dazu, mich in meinem Gästezimmer noch etwas aufs Ohr zu legen, um den verlorenen Schlaf der letzten Nacht wieder auszubügeln.
      Nach einigen gelungenen Stunde Schlaf, machte ich mich wieder auf den Weg zum Trainingsstall. Von den Koppeln holen wollte ich sie noch nicht und so entschloss ich mich dafür, einen kleinen Ausritt zu wagen.
      Am Morgen hatte es mir besonders die kleine Candy angetan und so schnappte ich mir ihr Halfter und holte sie von der Koppel.
      Schon beim Putzen merkte ich, dass sie recht unruhig war und sich dringend mal wieder auspowern musste.
      Besonders viel Mühe gab ich mir bei ihrer schönen Mähne, welche ich mit viel Geduld von jeglichen Gräsern und Kletten befreite.
      In der Sattelkammer fand ich dann auch ihren Sattel und ihre Trense. Beides sorgsam beschriftet.
      Nach dem Satteln schnappte ich mir meinen Helm und schwang mich in den Sattel. Nun würden wir die Gegend um die Maplewood Stables unsicher machen!
      Zusammen mit Candys Hilfe erkundete ich die Reitwege durch die atemberaubende Landschaft von Kanada und konnte schon nach einer halben Stunde nicht mehr an mich halten, weswegen ich einfach an einem passenden Weg angaloppierte. Candy ließ ihrer Übermut freien Lauf und auch ich hielt sie nicht davon ab, die nächsten zehn Minuten durch zu galoppieren. Wie von alleine schlug die junge Stute den Weg in Richtung Heimat ein, sodass wir nach einer reichlichen Stunde die Maplewood Stables wiedersahen.
      Erschöpft von der Power der Stute und gleichzeitig glücklich wegen des gelungenen Ausritts, sattelte ich die Stute ab, putzte sie über und brachte sie zurück in ihren Stall. Gierig stürzte sie sich auf das Futter, was ich nun in alle Boxen legte, bevor ich die restlichen Pferde von der Koppel holen würde.
      Zu erst wieder Jim Beam und Miles, dann Slaughter und Hendersin, dann die Stuten Ruby, Havanna und zum Schluss Fire und April. Auch sie freuten sich, selbstverständlich, über die Mahlzeit und hatten alle keine Augen mehr für mich.
      Nach dem gelungenen ersten Tag bei den Maplewood Stables, fiel ich müde und zufrieden in das kleine Bett des Gästezimmers und war nach einigen Minuten auch schon eingeschlafen.
      Am nächsten Morgen machte ich mich zu erst auf den Weg in Richtung Ponystall. Schon gestern waren mir dort einige Ponys besonders aufgefallen und ich wollte heute nochmal alle etwas besser kennenlernen.
      Zu erst ging ich den Stall entlang, schaute mir alle Ponys an und entschied dann, wen ich mit wem auf die Koppel bringen würde.
      Zu erst brachte ich den kleinen Shetty Hengst Amigo auf seine Koppel. Dann folgten die Ponystuten Belle und Cremella, die kleine Snowwhite, Sternfee und Bateau und zum Schluss noch die Lewitzerstute Autumn Blossom. Alle ließen sich wohlerzogen und ohne Probleme auf die Koppel führen. Dort nahm ich allen die Halfter ab und entließ sie auf die weitläufigen Weiden des Gestüts.
      Zurück im Stall schnappte ich mir wie immer eine Mistgabel und machte mich an die Arbeit. Nachdem alle Ställe sauber waren, bereitete ich schonmal das Futter für heute Abend vor, damit ich dann nicht mehr so viel zu tun hatte.
      Am Nachmittag widmete ich mich noch den sechs Isländern, welche auf einer anderen Koppel standen. Ich stromerte etwas durch die Stallanlage, mistete alle Ställe aus und las mir die Boxenschilder durch. Als es dann am späten Nachmittag Zeit war alle Pferde wieder in den Stall zu bringen, fing ich diesmal bei den Isländern an, damit ich noch etwas Zeit hatte, sie zu putzen.
      Zu erst holte ich Zander und Hrydja, die beiden Stuten, von der Koppel, putzte sie und entließ sie dann in ihre Ställe.
      Nach den Stuten holte ich die Hengste: Vignir, Bleikskjóni, Alvari und Bjatur, welche ich auch überputzte.
      Nach den Isländern holte ich noch die Trainingspferde und die Ponys von den Koppeln, damit auch sie ihr Abendbrot genießen konnten.
      Es war zwar schon dunkel, aber da die Reithalle beleuchtet werden konnte, entschied ich mich dafür, nochmal etwas zu reiten.
      Unentschlossen spazierte ich die Stallgasse entlang, blieb bei jeder Box kurz stehen und überlegte dann, wen ich nehmen sollte.
      Irgendwann entschied ich mich dafür, Flame noch etwas zu bewegen. Ich holte die junge Stute aus ihrer Box, band sie in der Stallgasse an und putzte sie gründlich.
      Ich hatte schon gestern gemerkt, dass sie eine starke Hand brauchte, welche die Grenzen klar definiert und trotzdem mit viel Zuneigung an die Sache ging. Das Putzen und Kraulen ließ sie sich gefallen, blieb ganz entspannt stehen, aber als es ans Satteln ging, wurde sie zickiger.
      Beim Schließen des Sattelgurtes schwang sie ihren Kopf in meine Richtung und drohte zu beißen. Ich hob warnend die Hand und versuchte mein Glück nochmal, während ich sie nebenbei kraulte. Sie legte die Ohren an, traute sich aber nicht nochmal zu schnappen. Da sie den Bauch sehr anspannte, gurtete ich erstmal nur im ersten Loch zu. Ich würde nachher nochmal nachgurten.
      In der Halle führte ich Flame erstmal zwei ganze Runden, ging dann noch ein paar Bahnfiguren und versuchte dann noch einmal, den Gurt enger zu stellen. Ich schaffte es auch und konnte so wenig später aufsteigen.
      Die erste viertel Stunde lief ich nur Schritt, ging Bahnfiguren und wendete die Stute in alle möglichen Richtungen.
      Da sie immer versucht war abzukürzen, lief ich die meiste Zeit möglichst genau Schlangenlinien mit drei und vier Bögen und nach einiger Zeit war ihr es zu doof, schon immer vorher die Ecke nehmen zu wollen.
      Nachdem ich sie ordentlich warm geritten hatte, trabte ich an und nutzte auch die am Boden liegenden Trabstangen. Da merkte ich, dass Flames Schritte immer noch sehr unkontrolliert und ungleichmäßig waren, so dass ich viel im langsamen Trab, dafür möglichst genau ritt.
      Zum Schluss ließ ich Flame nochmal freien Lauf und wir galoppierten ein paar Bahnen. Als ich am Ende abritt, war sie Schweiß gebadet und ließ erschöpft den Kopf nach unten gleiten.
      Die Arbeit mit der Stute hatte mir viel Spaß gemacht und so war ich zufrieden, als ich abstieg und sie wieder in den Stall führte.
      Dort sattelte ich sie ab, steckte ihr noch zwei extra Möhren zu und putzte sie nochmal.
      Da mein Flugzeug am nächsten Morgen recht früh startete, verließ ich den Stall dann auch, aß noch etwas zum Abendbrot und fiel dann unglaublich müde in mein Gästebett.

      Pflegebericht für den gesammten Verkaufsstall
      by Disneyhorse
      Geweckt von der strahlenden Sonne, startete ich munter in den Tag. Nach dem Frühstück machten Angie und ich uns auf nach draußen, heute hatte der Verkaufsstall wieder Aufmerksamkeit verdient.
      Zu aller erst misteten wir die Boxen aus und gaben dann allen Pferden ihr Frühstück. Danach wurden alle Pferde auf die Koppel gelassen. Außer Autumn Blossom, Vignir, Jule, Jim Beam Bastian und Fire and Flame. Diese 5 wurden erstmal gründlich geputzt und dann trieben wir sie über den Reitplatz dort durften sie sich auch wälzen. Dann kamen sie zu den anderen auf die Koppel. Da es sehr viele Pferde sind, hatten wir heute Verstärkung von den Nachbarn. Wir holten die nächsten 5 pferde und zwar: Ruby Light and Dark, Acacia, Butterfly Effect, Bateau und Sternfee. Mit den drei Großen machten wir nach dem putzen ein Freispringen. Alle tobten sich gut aus. Unsere Nachbarn putzten die 2 ponys und spannten sie vor die Kutsche. Nun nachdem wir fetig waren. Brachten wir sie wieder auf die Koppel und holte wieder fünf Pferde. Lady Moon, Mirabelle, Hurricane, Zander und Smoke Cream wurde wie die anderen geputzt und versorgt. Wir schäuchten sie ebenfalls über den Platz und schauten ihnen beim wälzen zu.
      Am Abend brachten wir alle Pferde in ihre Boxen.
    • BellaS
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      30. Juni 2016

      Dressurtraining für Fenja E → A | 2556 Zeichen | (c) BellaS
      Ich legte die CD in die nagelneue Anlage, skippte bis zu Track 3 vor und genoss die ersten Klänge meines Lieblingssongs aus dem neuen Album einer meiner Lieblingsbands. Nightwish war zwar offiziell eine Metall-Band, doch machten sie Musik mit Herz, nicht nur Krach auf ihren Instrumenten. Außerdem eigneten sich ihre Songs meiner Meinung nach super dafür, eine Kür dazu zu reiten.
      Fenja stand schon fertig am Putzplatz. Ich hatte mich nur schon um die Musik kümmern wollen. Eine CD einlegen war nämlich ohne Pferd auf das man aufpassen musste, wesentlich einfacher. Ich drückte noch auf die Wiederholungstaste, die dafür sorgte, dass der Song, Élan, in Dauerschleife gespielt wurde, dann ging ich meine Stute holen.
      Als wir die Halle betraten, klang gerade der Refrain aus den Laufsprechern. Ich hätte erwartet, dass Fenja zunächst irritiert reagieren würde, doch sie spitze nur die Ohren und begann begeistert mit dem Kopf im Takt zu wippen. So ein lustiges Bild. Ich bereue gerade, dass ich mein Handy wie immer in der Sattelkammer hatte liegen lassen. "Die Stereoanlage für die Reithalle war eindeutig eine gute Investition.", stellte ich grinsend fest und schwang mich in den Sattel der, noch immer völlig begeisterten, Stute. Schon beim Warmreiten schien die Musik Fenja zu beflügeln. Sie ging fleißig vorwärts und bewegte sich mit der Musik. Und da sagte noch einer Pferde könnten mit Musik nichts anfangen.
      "They will guide you from the light. Writing noughts 'til the Ende of tiiiime" Da sich außer mir und Fenja niemand in der Halle befand, könnte ich mitsingen, ohne das sich jemand beschwerte. Nebenbei glitten wir völlig entspannt vom Warmreiten in die Arbeit und die Musik wirkte Wunder. Normalerweise war Fenja zwar fleißig, aber nicht unbedingt elegant. Die, für Dressur nicht wirklich typische, Musik beflügelte sie. Ihre Tritte wurden eleganter und sicherer, wenn sie sich zur Musik bewegen durfte. Ich fand sowieso, dass Isländer nicht unbedingt zu Klassik gehen mussten. E-Gitarre, Bass und Schlagzeug der modernen Musik drückten die eher rustikale Eleganz der Pferde von der Insel oft besser aus als es Bach, Beethoven oder Mozart vermochten. So hatte ich Nightwish gewählt und meine Stute spiegelte mir mehr als deutlich zurück, dass die Wahl gut gewesen war. Ich brauchte offensichtlich nur Musik einzulegen und schon klappten Mittenschritt und -Trab ohne Probleme. Auch der Galopp, der für die Halle normalerweise wenig geeignet war, klappte heute super. Ich war zufrieden. Dressur auf A Niveau erledigt. Auf denkbar einfache Weise.
    • BellaS
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      18. Juli 2016

      Fohlenzeit | 11700 Zeichen | © AlfurElfe & BellaS
      Bellas Sicht
      Ich stand am Zaun der Wattweide und hing meinen Gedanken nach. Verträumt betrachtete ich die kleine Vaena, die inzwischen fast vier Wochen alt war. Ganze vier Wochen waren vergangen, seit Robin mich geküsst hatte. Wie immer, wenn ich an ihn dachte, überließ mich ein angenehmer Schauder. Es war eindeutig nicht bei diesem einen Kuss geblieben… Schön, meine Fantasien mussten warten, jetzt waren meine Schützlinge dran. Vidja war seit Wochen wirklich überfällig. Das Fohlen, dessen Vater ein junger Hengst eine befreundeten Züchterin namens Ljóski war, meinte offensichtlich sich Zeit lassen zu müssen. Diese Tatsache kostete Linn jeden Tag mehr Nerven. Sie konnte die Geburt kaum mehr erwartet und mit jeder weiteren Woche, die der gedachte Termin überschritten wurde, wurde die Sorge um ihre Stute in ihren Augen deutlicher. Auch Frejka und Laufey bewohnten noch die Geburtsboxen, aber beide waren noch nicht überfällig. Im Gegenteil, gerade Laufey hatte eher noch etwas Zeit, aber bei ihrer unvorsichtigen Art hatte ich lieber zu früh als zu spät angefangen, sie nachts in die Box zu stellen. Wobei ich das bisher noch nicht konsequent durchgehalten hatte. Die letzten, sehr sommerlichen, Tage hatte Laufey noch auf der Wattweide verbracht, da ich zu faul war mir jeden Abend das „ich will aber nicht rein“-Spiel anzutun. Ich sammelte das Halfter auf, das mir aus der Hand gefallen war und holte Stássa. Seit Silfurtoppa abgesetzt worden war, war sie etwas lethargisch und ich wollte meine Stute endlich wieder auf Trab bringen. Seit der Geburt ihres zweiten Fohlen war sie noch nicht wieder geritten worden. Ich hatte einfach zu viel zu tun gehabt und sie quasi vergessen. Thowra hatte ich vor kurzem verkauft und auch Fjara hatte bereits einen neuen Besitzer und würde uns in naher Zukunft verlassen. Stássa war dabei ein wenig ins Hintertreffen geraten. Wahrscheinlich war auch ihre Kondition im Eimer, sodass heute nur ein kurzer Schrittausritt zum Strand drin war. Ohne Sattel, da sie noch immer etwas dicker war, als gewöhnlich. Das rührte zwar eher von der Überweidung, als von der Trächtigkeit her, doch ich wollte dem Sattel nicht schaden. Mit dem Training würde sich auch ihre Figur verbessern.


      Linns Sicht
      "BELLAAA!", rief ich quer über den Hof. Na toll. Immer, wenn man sie brauchte, konnte man sie nicht finden. Das verschlechterte meine Laune noch mehr, obwohl das schon fast garnicht mehr ging. Ich suchte den ganzen Hof ab und fand sie schließlich am Zaun der großen Weide. Verträumt beobachtete sie die spielenden Fohlen. "Hörst du schlecht oder WAS? Viðjas Fohlen kommt!", schnauzte ich sie an. Skeptisch sah sie mich an. "Bist du dir ganz sicher?", fragte sie. Ich nickte. "Du weißt schon, dass die meisten Fohlen nicht nachmittags auf die Welt kommen, oder?", fragte sie mich. "Jaaa, Bella, ich bin auch nicht ganz unerfahren, aber Nachmittag ist doch besser als wenn man nachts deswegen aus dem Bett geworfen wird. Und jetzt komm, sonst verpassen wir es noch!" Gemeinsam trabten wir hinüber zum Stall, den wir leise betraten. Bella schrieb noch schnell Finley und Robin, die gerade mit Snót und Kjarkur am Strand waren, dass die Geburt anfing, dann gesellte sie sich zu mir an die Boxenwand. Pferdegeburten waren zugleich eine schönsten und eine der ekligsten Sachen, die ich je gesehen hatte. Doch da es das Fohlen meiner Lieblingsstute war, war die Geburt doch ein Erlebnis. Viðja hatte sich inzwischen hingelegt und man konnte bereits die beiden kleinen Vorderhufe sehen. Ich hoffte inständig, dass es nicht so kompliziert wie bei Vænas Geburt werden würde. Als schließlich ein kleines Scheckfohlen im Stroh lag, war Bella kaum zu halten, denn ich hatte ihr das Fohlen versprochen. Viðja leckte das kleine ab, bevor es das erste mal versuchte, auf seinen stelzigen Beinen zu stehen. "Es ist ein Hengst!", flüsterte Bella. Ich grinste. "Wie wäre es mit 'Ljósfari', der, der mit dem Licht reist?", schlug ich vor. "Ja, das ist ein toller Name! Ich rufe gleich Occu an und erzähle es ihr!", sagte sie, vielleicht doch etwas zu laut, warf dem kleinen Hengst, der nun schon mit dem Trinken begonnen hatte, noch einen verliebten Blick zu und verschwand dann aus dem Stall.


      Bellas Sicht
      Als ich die alte Scheune verließ, war es erst später Nachmittag. Dass Vidja heute drinnen gestanden hatte, war wohl Vorsehung gewesen. Laufey und Frejka wanderten jedenfalls noch auf der Wattweide umher. Ich war glücklich. Ein gesundes Fohlen auf die Welt kommen zu sehen löste immer wieder ein wunderbares Gefühl in mir aus. Ich schlenderte am Zaun der großen Wattweide entlang und traf schließlich auf Robin. Er war offensichtlich gerade von seinem Ausritt mit Finley zurück gekehrt und kam mir nun mit neugierigem Blick entgegen. „Ein Hengst. Ljósfari haben wir ihn getauft.“, erzählte ich schnell, bevor mein Freund fragen konnte. „Und das beste daran: Meiner!“ Er grinste und küsste mich einfach auf den Mund. Gut, dass uns hier keiner sah. Vor den anderen herumzuknutschen schien mir noch immer unpassend. Zwar waren auch Linn und Finley zusammen, doch ich mochte es trotzdem nicht. „Ach Bella. Entspann dich doch mal.“ Und wie immer hatte Robin recht. Ich wollte gerade meine ganze Aufmerksamkeit auf ihn lenken, als Laufey in mein Blickfeld getrottet kam. Normalerweise hätte mich das nicht davon abgehalten, Robin zu fokussieren, doch irgendetwas mit meiner Stute stimmte nicht. Ich liebte Laufey. Drohten mich meine Gefühle zu überwältigen, half es mir immer mit ihr auszureiten. Sie kannte mich, in alle Situationen und das hatte zur Folge gehabt, dass auch ich sie kannte. „Mit ihr stimmt etwas nicht.“ Robin war nun vollkommen nebensächlich und ich trat an den Zaun der Wattweide. „Hey, Feechen, komm mal her.“ Sie reagierte. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Ich kletterte über den Zaun und nahm sie einmal komplett in Augenschein, um gleich darauf einen riesigen Schrecken zu bekommen. Ihr Schweif war blutverkrustet. Nach Luft schnappend suchte ich schnell nach der Ursache. Sie blutete nicht mehr. Die Geburt hatte also noch nicht begonnen. Hätte sie ihr Fohlen allerdings schon alleine auf der Weide bekommen, wäre es jetzt bei ihr. „Robin... Oh scheiße.“ Viel mehr fiel mir im Moment nicht ein. „Bitte lass es nicht das sein, was ich denke, dass es ist….“, betete ich still und fieberhaft. Erst jetzt ließ ich den Blick angstvoll über die Wattweide schweifen und er blieb an etwas hängen, das meine Angst in pure Freude verwandelte. Ein goldenes Etwas kam auf Laufey zugesprungen und forderte konsequent etwas zu Essen ein. Das Fohlen musste schon gestern, oder vorgestern auf die Welt gekommen sein, denn es war bereits sehr sicher auf den Beinen. Außerdem hatte die kleine, goldene Stute wohl ziemlich fiel von ihrer Mama abbekommen. Das erkläre, warum sie schon jetzt alleine herum hüpfte und sich von Laufey entfernte. Kaum war die kleine wieder in Sicht, blühte auch meine Fee wieder auf. Stolz stupste sie ihre Tochter an. Glück im Doppelpack!

      Halastjarna, Sternschnuppe, hatte ich Laufeys Fohlen genannt. Das Abzeichen auf der Stirn und die schicke, goldene Färbung hatten den Ausschlag gegeben. Zwar hasste Linn Namen für Pferde, die mehr als drei Silben hatten, doch das war mir mal wieder reichlich egal gewesen. Bei Linns Stuten durfte sie schließlich die Namen auch selbst aussuchen. Auch wenn ich gerne noch länger am Zaun der Weide gelehnt hätte, wartete doch wieder die Arbeit auf mich. Wir hatten zwei Neuzugänge und zwei Pferde vom Körservice, die umsorgt werden wollten. Die Isländerstuten Fenja und Luna hatte ich beide in mäßigem Zustand für wenig Geld in Verkaufsställen entdeckt. Luna wollte ich allerdings nur kören und dann wieder verkaufen, Fenja hingegen hatte ich lieb gewonnen. Sie war es auch, die ich nun bewegen würde. Ich sattelte sie schnell und putze auch Tilviljun über. Beide Stuten waren im Galopp sehr schnell und so konnte ich Juni gut als Handpferd mitnehmen, denn sie kam wenigstens hinterher. Währenddessen plagte sich Linn in der Halle mit der halben Fohlenherde ab. Sie hatte den großen Gymnastikballl am Start und Hlín, Litfari, Silfurtoppa und Glanni tobten munter mit ihr im Sand herum. Ich sagte ihr kurz Bescheid, dass ich ausreiten würde und scheuchte Finley von der Bande, auf der er es sich bequem gemacht hatte. „Könntest du bitte dafür sorgen, dass die Hengste rauskommen? Alvari, Uprising, Blossi und Sólfari müsstest du zusammen stellen können. Außerdem wäre es cool, wenn du noch Topar ein bisschen Bewegung angedeihen lassen könntest. Der zerlegt noch seine Box.“ Ich ließ meine Worte so im Raum stehen und marschierte nach draußen um endlich meinen Ausritt anzutreten. Eigentlich hatten wir viel zu viele Pferde für uns vier Leute. Wir schafften es nie, jeden Tag alle zu bewegen. Keine Chance.


      Robins Sicht
      Ich konnte Bella nur Recht geben. Wir hatten einfach zu viele Pferde für vier Personen. Auch wenn ich einige Pferde durchaus vermissen würde, war es doch gut, dass meine Freundin vor hatte etwas zu verkleinern. Er würde uns sonst irgendwann einfach über den Kopf wachsen – sofern das nicht schon längst passiert war. Im Gegensatz zu Bella hatte ich ja „nur“ vier Pferde zu versorgen, von denen Frejka auch noch trächtig war und deshalb nicht geritten werden musste. Zuwendung brauchte sie natürlich trotzdem, weshalb ich auch im Moment auf dem Weg zu den Geburtsboxen war, um noch einmal nach ihr zu sehen. Kjarkur hatte ich heute schon bewegt, mit Black Lemontree war ich auch auf der Ovalbahn gewesen und mit Faera war ich dabei die Kondition wieder aufzubauen, die sie nach zwei aufeinanderfolgenden Trächtigkeiten verloren hatte. Außerdem hatte ich mit Kylja, Vina und Blaer weiter daran gearbeitet Sattel und Zaumzeug zu akzeptieren, was gerade bei der letzten der drei Stuten eine echte Herausforderung darstellte. Viel mehr schaffte kein Normalsterblicher an einem Tag, wenn man auch hin und wieder eine Pause machen wollte. Bella hatte also eigentlich überhaupt keine Chance ihre 15 Pferde zu bewegen, auch wenn manche noch nicht geritten werden mussten oder mit Trächtigkeit oder jungen Fohlen ausfielen. Ich bewunderte sie schon jetzt für ihre Ausdauer, sich jeden Tag wieder an die Arbeit zu machen und zusätzlich auch noch alles zu erledigen, was man so tun musste, wenn man einen Hof führte. Mittlerweile war es dämmrig. Kein Wunder, auch im Sommer ging die Sonne irgendwann unter und ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir, dass es bereits halb zehn war. Ich öffnete die knarrende Tür und wurde direkt von Laufey und Vidja begrüßt, die mitsamt Nachwuchs drinnen nächtigten. Frejka jedoch war von der Tür aus nicht zu sehen. Ich spähte in ihre Box und stöhnte sogleich halb begeistert, halb entnervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Schnell schnappte ich mir mein Handy und tippte eine Nachricht an die Hof-Gruppe. „Frejka ist scheinbar auch noch dran.“ Fünf Minuten später standen Linn und Finley neben mir, Bella kam kurz darauf und brachte direkt Kaffee und Brötchen mit. „Könnte eine lange Nacht werde.“, meine sie nur schulterzuckend. Kurz nach Mitternacht brachte auch Faera ihr Fohlen zur Welt. Fáfnir tauften wir den kleinen Hengst, ehe wir allesamt in unsere Betten fielen. Drei Fohlen an einem einzigen Tag, auch wenn sie offiziell jeder an einem anderen Tag geboren worden waren. Halastjarna am 11.07, Ljósfari am 12.07 und Fáfnir am 13.07. Damit war der Fohlenwahnsinn nun hoffentlich beendet. Bald würden wir sogar schon für die kommende Saison decken. Wieder Sommerfohlen, allerdings von anderen Stuten. Die Verpaarungen NáttdisHnakki und Slaufa Alvari standen bereits fest und auch Meyja sollte ein Fohlen bekommen. Doch jetzt dürfte erstmal ein Jahr Ruhe sein.
    • BellaS
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      30. Juli 2016

      Einfahren von Fenja und Fahrtraining E - A und Distanztraining für Brött E -A | 9184 Zeichen | (c) Zion

      „Na warst du wieder mit dem Superhelden ausreiten?“, fragte Nico mit einem neckischen Unterton. Genervt nickte ich kurz und wendete mich wieder zu Batman, denn ich würde ihn für eine Weile nicht sehen, da morgen meine Fähre nach Rømø ablegen würde. „Ach mein treuer Freund, sei mir nicht böse, aber ich muss gehen, um mir deine Möhrchen zu verdienen.“, Batman schmiegte sich an mein Hemd und ich kraulte ihm die Stirn. Durch meine Cousine Fiona kannte ich bereits Annabell Schmiedemann, die mich nun nach Dänemark holte, um zwei ihrer Pferde zu trainieren. Charly hatte zum Kaffee extra für mich Pfannkuchen mit Pflaumen gemacht, ach es war so schön hier zu sein! Am angebrochenen Abend packte ich meine Tasche und verlud sie in ein Auto. Ich ging früh zu Bett, weil die Fähre schon bei Tagesanbruch ablegen würde. Mit viel Mühe raffte ich mich dazu aufzustehen und mich ins Bad zu verkrümeln. Vorsichtig drehte ich den Wasserhahn auf und spritzte mir die kühle Flüssigkeit in mein Gesicht. Erfrischung pur! Nachdem ich mich nun von all meinen Tieren (Edda, meine Wolfshundhündin; Napoleon, mein Papagei; Don Nero Corleone, mein Kater und Cuba Libre, mein Zackelschaf), begab ich mich ins Erdgeschoss und nahm mir ein Brötchen und setzte mich anschließend ins Auto. Ich hatte aber eine bedeutende Sache vergessen und zwar meine Reitsachen, die ich im Kelle verstaute! Schnell rannte ich in den Keller und schmiss die Sachen in den Kofferraum. Endlich konnte ich den Motor meines alten Volvos starten und fuhr zum Hafen. Während der Fahrt lief ein Elvis Song den ich voller Begeisterung mitsang „Let's Rock, everybody, let's Rock...Everybody in the whole cell block...Was dancin' to the Jailhouse Rock!“ Es war seltsam, dass ich mit meinen siebenundzwanzig Jahren Fan von Elvis war, schließlich gehörte Elvis Presley nicht gerade zu meiner Musikgeneration. Meine Finger trommelten den Rhythmus auf das Lenkrad, während ich auf die Fähre fuhr. Es war mittlerweile sechs Uhr in der Früh und die Fahrt würde vier bis fünf Stunde dauern, also war es noch am Vormittag, wenn ich ankommen werde.


      Wie prophezeit verließ ich die Fähre zehn Uhr dreißig. Mein Aufenthalt hier auf Rømø würde ca vier Wochen andauern, bis ich wieder zurückkehrte. Ich bog mit dem Auto auf eine Straße die den Namen 'Vestermarksvej' trug bis hin zur Nummer acht, betrachtete ich die Häuser und bog auf einen Schotterweg und kam zum Halten. Auf der Weide tollte viele Fohlen und Linn Ilva Petri schwirrte zwischen ihnen rum. Ich winkte ihr kurz zu und sie zeigte auf das Wohnhaus. Ehe ich es erreichte, kam Annabell mir entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung erklärte sie mir was ich zu tun hatte. Ich war schon aufgeregt, denn ich hatte schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr auf einem Isländer gesessen, auch wenn mein Braddock den Tölt beherrschte, war er noch lang kein Isländer. Zuerst zeigte sie mir die beiden Trainingskandidaten. Wir besprachen das Futter was sie zukünftig bekommen würden und wie ihr jetziger Trainingsstand aussah. Fenja kannte ich bereits, denn sie gehörte einmal Fiona die sie aus Erfahrung nur an Annabell verkaufte. Kandidat Nummero zwei war Brötchen bzw Brött.

      Was für eine schöne Insel es hier war und so verschlafen wie Dornröschen, ich liebte diese Ruhe! Nach der kleinen Kennlerntour, ging ich auf das Gästezimmer und packte die Sachen aus und schmiss mich in die Reitklamotten. Die junge Brötchen war noch nicht allzu lang unterm Sattel und sollte in der Distanz gefördert werden und Fenja war nun schon neuneinhalb Jahre und sollte jetzt eingefahren werden und gleichzeitig auf A Niveau. Vorsichtig öffnete ich die Boxentür und schlüpfte hinein. Behutsam tätschelte ich Fenja und führte sie samt Halfter und Strick an den Putzplatz. Da die braune Stute dichtes Fell hatte, reichte es mit der Wurzelbürste den Dreck herraus zu bürsten, ohne ihr wehzutun. „Na Süße du sollst also eingefahren werden?“, flüsterte ich in ihre Puschelohren und tätschelte ihr den Hals. Bevor es an die Arbeit ging, holte ich für den Anfang ihre Trense, den Longiergurt, die Peitsche und eine Doppellonge. Zu Erst zog ich den Gurt nur vorsichtig an, um später auf dem Platz nachzugurten. Mit der Longe über der Schulter und den Zügeln in der Hand ging es auf den Reitplatz, welcher von der Ovalbahn umrundet wurde. Auf dem Platz gurtete ich nach und nahm die Zügel ab, um die Doppellonge in das Gebiss einzuhaken und durch die Ringe am Longiergurt und stellte mich anschließend schräg hinter Fenja. „Dann wollen wir mal anfangen!“, verkündete ich und gab ihr mit einem Schnalzen und der peitsche ein Signal zum losgehen. Fenja war sehr ruhig und gelassen, was sich später im Verkehr als vorteilhaft erweisen würde. Vorsichtig lenkte ich die Stute mit den gewohnten Zügelhilfen. An und für sich empfiehlt es sich fürs Fahren eine Kandare zu benutzen, doch für den Anfang reichte auch das gewöhnliche Gebiss. „Prima weiter so Fenja!“, sprach ich lobend zu ihr. Sie machte sich super und ich beschloss schon morgen sie an das Fahrgeschirr zu gewöhnen und sie anschließend zu gymnastizieren. Um sie auch auf die Begriffe zu schulen, erwähnte ich sie immer passend zu den Hilfen. Zum Beispiel „brrrr“ zum Anhalten. Nach ca einer halben Stunde arbeiten nur im Schritt verließen wir den Platz und gingen zurück zum Putzplatz. Schnell kontrollierte ich die Hufe und brachte Fenja auf die Weide. Als ich den Strick aushakte, preschte sie los und mischte die bunte Herde wieder auf. Als nächstes war die junge Brött an der Reihe, sie sollte in der Distanz gefördert werden und zum Schluss eine Enddistanz von 33km problemlos zu überwinden. Auch mit ihr würde ich Gymnastizierung machen, doch heute begannen wir mit einem Ausritt. Auch bei ihr reichte es aus, grob den Dreck mit der Wurzelbürste rauszuschrubben. Sattel und Trense waren verschnallt und ich schwang mich auf ihren Rücken. „Ruhig Mädchen!“, versuchte ich die ziemlich energiegeladene Stute zu beruhigen, als wir Richtung Gelände ritten. Es wäre fatal die besagten 33km im gestreckten Galopp zu reiten, egal wie viel Energie das Pferd hatte, denn es gab Etappen an denen der Puls gemessen wurde und wenn er über dem Höchstwerk lag wurde man disqualifiziert. Also ritten wir gediegen im Schritt unser heutiger Ausritt würde 15km lang sein. Um das Tempo einzuteilen trabte ich sie immer für ca. 5 Minuten an und parierte wieder durch. „Prima Brötchen! Nicht schlecht für den Anfang!“, wisperte ich mit einem Grinsen und tätschelte ihr den Hals. Und dann war es auch passiert, die freche Stute war für eine Sekunde nicht beschäftigt worden und zack rannte sie los. Mit allen Hilfen und Kurven versuchte ich sie durchzuparieren, was mir im Endeffekt auch gelang, aber mit viel Mühe. Innerlich musste ich lachen, denn den Galopppart hatten wir für diesen Ausritt auch schon erfüllt. Abwechselnd im Schritt und Trab machten wir uns auf den Rückweg. Wieder auf dem Hof angekommen nahm ich ihr den Sattel ab und brachte ihn in die Sattelkammer. Als nun auch die Trense wieder in der Sattelkammer hing, schickte ich sie wie Fenja auf die Weide.

      Die ersten 4 Wochen vergangen im Fluge und sowohl Brött, als auch Fenja hatten mich akzeptiert die Arbeit mit ihnen bereitete mir großen Spaß. Fenja war mittlerweile mit dem Geschirr vertraut und ließ sich problemlos anspannen und reagierte exzellent auf die Stimmkomandos „Schritt“, „Trab“ und „Brrr“. Brött konnte die Kilometer ohne zu zicken überwinden und beherrschte ihr Tempo einigermaßen. Da die beiden in letzter Zeit sehr viel gearbeitet hatten, stand diese Woche Ruhe und Gymnastizierung an. Was das bedeutet? Es bedeutet sie über auf dem Boden liegende Stangen traben zu lassen, aber ein paar Dehnübungen und alles andere außer reiten oder fahren.

      „Prima Brötchen!“, lobte ich die Scheckstute als wir erfolgreich das Etappenziel des Proberittes erklommen hatten. „Der Puls liegt bei 65 Schläge die Minute, das ist super!“, verkündete Bella voller Freude als ich von Brött sprang und sie für die Weide fertigmachte. „Na Bella und Linn, Lust auf eine Kutschfahrt?“, sagte ich und grinste die beiden an. Sie nickten eifrig und holten Fenja und spannten die eifrige Stute vor die kleine Kutsche, die einem Sulky ähnelte. Auch jetzt in der sechsten und letzten Woche hatten wir Fenja auf das A Niveau beim Fahren gebracht, also Hindernisse und im Verkehr fahren. Als ich nun aufm dem Kutschbock meinen Platz einnahm und Bella und Linn sich hin platziert hatten trieb ich Fenja an. „Scheeritt!“, augenblicklich setzte die braune Stute sich in Bewegung.

      Die gesamte Fahrt bereite uns alles Spaß. Zwischen durch bemerkten wir ein kleines winselndes Geräusch und als Linn nachschaute, hatte sich der kleine Floki mit auf die Kutsche geschlichen. Im Gelächter überquerten wir die Straßen und fuhren wir auf den Hof.

      Die ganze Zeit hier in Dänemark hatte mir große Freude bereitet und ich komme gerne wieder, teilte ich Bella mit als ich in meinen Volvo stieg und zum Hafen fuhr. Zu Hause angekommen begrüßte ich meine Tiere und umarmte meinen alten Kumpel Malte. Charly hatte zu meinem Glück wieder Pfannkuchen gemacht und servierte dazu Pflaumen. Es war wahrscheinlich auch das einzige was sie kochen konnten.
    • BellaS
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      3. August 2016
      Ein Wirbelwind | 9388 Zeichen | © BellaS
      Wie eigentlich jeden Morgen nach dem Frühstück wanderte ich mit mindestens einem Halfter in Richtung Wattweide um mindestens ein Pferd zum Training zu holen. Heute sollte als erstes Nátti dran glauben und dementsprechend hielt ich das obligatorisch lila-pinke Halfter in der Hand. Dass jedes meiner Pferde eine eigene Farbe für Halfter Schabracke und Dekoteile der Trense hatte, hatte sich irgendwie einfach so ergeben. So trug Sólfari zum Beispiel dunkelblau, Hnakki giftgrün und Laufey orange. Die Jungpferde bekamen mit dem ersten eigenen Sattel und der ersten eigenen Trense ihre Farbe zugewiesen, doch ich war so lange nicht mehr auf dem Festland einkaufen gewesen, dass einigen Pferden noch immer eigene Trensen fehlten. Brött zum Beispiel wurde schon länger geritten und war nur mit unserer grau-weißen Standartschabtracke ausgestattet. Auch Blaer sollte bald ihre eigenen Sachen bekommen und Fenja und Luna fehlte auch noch alles. Es war höchste Zeit für einen Trip nach Deutschland, da ich dort viel lieber Pferdesachen kaufte, als hier in Dänemark. Warum wusste ich auch nicht so genau, aber wenn man nah an der Grenze wohnte, konnte man sich das leisten. So in Gedanken versunken wanderte ich am Weidezaun entlang zum Tor und schrk plötzlich zusammen, als neben mir eine fremde Stimme ertönte. „Entschuldigen sie. Kennen sie sich auf diesem Hof aus?“ Überrascht drehte ich mich zu der unbekannten Frau um und musterte sie. Sie hatte mich auf englisch angesprochen. Urlauberin also. „Muss ich wohl. Ich bin die Eigentümerin.“, erwiderte ich automatisch in der selben Sprache. Wenn man mehrere Jahre in Schottland gelebt hatte, in Deutschland aufgewachsen war und nun in Dänemark wohnte, fiel einem das Wechseln zwischen den Sprachen leicht. „Oh gut.“, freute sie sich. „Ich würde gerne wissen ob es möglich ist, hier Reitunterricht zu nehmen.“ Ich war nun wirklich verwundert. Wir boten keinen Unterricht an und normalerweise nutzen die Touristen so oder so zum reiten den Hof Kommandørgården, da er zur gleichnamigen und einzigen Hotelkette dieser Insel gehörte. Wieso kam diese Frau also zu uns, die wir uns sowohl im Internet als auch am Tor als reinen Zuchtbetrieb ausgewiesen hatten. „Eigentlich sind wir hier nur ein reiner Zucht und Trainingsbetrieb. Wenn sie Unterricht oder Ausritte für...“ Aber weiter kam ich nicht, denn eine begeisterte Kinderstimme unterbrach mich. „Mama, guck mal. Frag mal ob ich die reiten darf. Die ist sooo süß!“ Erst jetzt bemerkte ich das ungefähr 10 Jahre alte Mädchen, das am Zaun stand und Koni an der Nase kraulte. „Unser Kinderpony.“, dachte ich amüsiert und realisierte erst jetzt, dass das Mädchen deutsch gesprochen hatte. „Sie sind aus Deutschland?“, fragte ich, jetzt ebenfalls in meiner Muttersprache sprechend. Erfreut hob die Frau, die offenbar die Mutter der Kleinen war den Kopf. „Ja, sind wir. Sie scheinbar auch. Sie sprechen sehr gutes Deutsch. Akzentfrei.“ „Muttersprachlerin. Hannoveranerraum.“, erklärte ich mich, nicht ganz ohne Stolz in der Stimme. Immerhin war Hannover für das beinahe reinste Hochdeutsch bekannt. Das hatten mir auch zwei andere Sprachen, die ich alltäglich sprach, nicht nehmen können. Ich dachte auch noch auf Deutsch, während Linn im Kopf wahrscheinlich inzwischen bei dänisch war. Die Frau grinste. „Wir kommen aus Kiel. Ach ja. Mein Name ist Marion Hofer und das“, sie deutete auf das Mädchen, „ist Amelie, meine Tochter.“ „Und dann Urlaub an der Nordsee.“ Ich war etwas überrascht. Wenn man sowieso schon am Meer wohnte, musste man doch nicht an einem Meer Urlaub machen, das genauso wenig zum schwimmen geeignet war. „Ähm, also... ja. Warum auch nicht? Und Sie haben mir die Frage zum Thema Reitunterricht noch nicht beantwortet.“ Frau Hofer wich mir aus, das war klar, aber meine Neugierde war hier auch fehl am Platz. Erstmal vorstellen wäre vielleicht angebracht. Und dann die Frage beantworten. Oder anders herum? „Ich heiße Annabell Schmidemann. Und ich wollte meinen Satz gerade beenden. Wir geben eigentlich keinen Reitunterricht. Wenden sie sich an Kommandørgården. „Von dort kommen wir bereits.“ Frau Hofers Stirn legte sich in Falten. „Die Bedingungen der Touristenpferde sind an vielen Stellen unmöglich. Unpassendes Sattelzeug, verletzte Pferde.“ „Oh. Sie kennen sich aus?“ „Natürlich. Ich reite seit ich so alt bin wie meine Tochter jetzt.“ Das Lächeln stahl sich zurück auf ihre Lippen. „Und ich bin Tierärztin.“
      „Wie? Was? Tierätztin?“, erklang plötzlich eine andere, vertraute Stimme hinter mir. Robin. Natürlich. „Wir könnten eine gebrauchen. Topar der Irre hat sich...“ „Langsam Robin. Das sind Urlauber.“, hielt ich ihn zurück, doch Frau Hofer sah in bereits in Bereitschafthaltung an. „Ähm. Frau Hofer. Sie sind im Urlaub und überhaupt...“ Mir war gar nicht wohl dabei, eine Fremde an meine Pferde zu lassen, nur weil sie sich als Tierärztin vorgestellt hatte. „Marion und Unsinn. Natürlich schaue ich mir das Pferd an. Topar.“ „Danke.“ Robin war wieder schneller als mein dämliches Misstrauen und nahm Marion mit. Ich blieb mit Amelie an der Wattweide zurück. „Na dann. Wenn deine Mutter uns schon einen Gefallen tut… Sie heißt Vinkona. Du hast ja eben schon verkündet, dass du sie reiten möchtest.“ Das Gesicht des Mädchens hellte sich auf. „Wie als bist du? Zehn?“ „Elf.“, kam es empört von Amelie und ich musste grinsen. „Und du kannst schon reiten?“ „Na klar!“
      ~
      Ich folgte dem großen, dunkelhaarigen Mann, den Annabell als Robin bezeichnet hatte. Es ging offensichtlich um einen Hengst, denn er hatte ‚der‘ Irre gesagt. Und scheinbar ging es um ein Tier, das häufiger Probleme machte oder hatte. Ich wurde zu einem Anbindeplatz geführt und erkannte das Problem sofort. Der Hengst hatte sich eine lange Wunde am rechten Vorderbein zugezogen. Sofort trat ich heran und besah sie mir genauer. Recht frisch.Maximal zwei Stunden alt, noch offen und relativ tief. Warum hatte ich meine Sachen jetzt verdammt nochmal nicht zur Hand? Als improvisieren. „Haben sie Wasserstoffperoxid 3%?“ Er verneinte. Robin sprach und verstand Deutsch, allerdings die Standartausführung, die man in der Schule oder einem Sprachkurs lernte, verfeinert durch regelmäßige Benutzung. „Teebeutel? Salbei oder Kamille?“ „Ja. Sogar in der Stallapoteke.“ Ah super. Und es wäre super, wenn Sie schon Wasser heiß machen könnten.“ „Kommen Sie mit.“ Während er in eine Richtung davon eilte und ich ihm folgte, begann ich mich umzusehen. Ein ordentlicher Hof, keine Gefahrenquellen für Pferde, gepflegte Pferdenasen die die Aussicht aus ihren großzügigen Boxen genossen. Ein guter Eindruck.
      Die besagte Stallapoteke befand sich, genau wie der Wasserkocher, in der Futterkammer. In dem ausrangierten Medizinschrank entdeckte ich neben dem Tee auch noch einige Salben, nicht brennendes Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und Drachenblutpflaster. Perfekt. Während Robin sich um die Teebeutel, zwei, Kamille, kümmerte, desinfizierte ich die Wunde schon einmal. Es fehlte zum Glück ein Stück Haut. Ein Hautlappen wäre unter diesen, nicht ganz idealen Bedingungen eher zur Brutstätte für unvorteilhafte Bakterien geworden. Schließlich drückte ich die Teebeutel, die gezogen hatten, auf die Wunde und sprühte etwas von der Drachenblutpflaster-Tinktur darauf. Diese hatten den Vorteil die Wunde desinfiziert zu halten und die Wundheilung zu beschleunigen, dabei aber kein Vakuum für lustiges Bakterienwachstum zu erzeugen. „So. das hätten wir. Und es wäre wahrscheinlich ganz sinnvoll rauszukriegen woran er sich verletzt hat.“ Erst jetzt viel mir auf, dass ich Amelie ganz vergessen hatte, doch bevor ich in Panik ausbrechen konnte, sah ich meine Tochter mit der Apfelschimmelstute am Strick auf den Anbinder zumarschieren. Annabell hatte sich offenbar doch zu einer Reitstunde bereit erklärt.
      ~


      Wie geanu es dazu kam, kann ich nicht mehr ganz genau sagen. In jedem Fall tauchten Marion und Amelie in den nächsten zwei Wochen beinahe täglich bei uns auf und wurden zur echten Hilfe, sowie zu guten Freunden. Auch Linn und Finley mochten die zwei auf Anhieb, sodass es bald völlig normal war, sie bei uns auf dem Hof anzutreffen. Schließlich fiel mir jedoch auf, dass die Sommerferien in Deutschland bereits seit einer Woche vorbei waren. Was machten die Zwei also noch hier? Amelie musste auf jeden Fall zur Schule! Mein Misstrauen, das sich in den letzten Wochen verflüchtigt hatte, kehrte mit einem Schlag zurück. Doch bevor ich in misstrauische Grübelei versinken konnte, beschloss ich einfach zu fragen. Ich passte Marion alleine ab, die entsetzt reagierte. Etwas schien sie einzuholen, sodass ich sie oben in meiner Wohnung aufs Sofa platziert und schließlich die ganze Geschichte verlangte, wie sie auch lauten würde.
      Dass ich schließlich eine Geschichte von einer Scheidung, häuslicher Gewallt und einer überstürzten Flucht hören würde, war mir bis zu diesem Moment nicht klar gewesen. Tja, und ungefähr so kam es, dass Amelie in die sechste Klasse einer Schule auf dem Festland angemeldet wurde und sie mit Marion die freie Dachwohnung bezog. So konnte es kommen und dass das Team erweitert wurde, störte bei den Unmengen an anfallender Arbeit auch wirklich keinen. Marion konnte sogar ihre Arbeit als Tierärztin wieder aufnehmen, da wir auf Amelie aufpassten, wenn sie weg war. Sie war ein kleiner Wirbelwind, der uns allen ordentlich Schwung verpasste. Und wir alle liebten sie, Amelie wie ihre Mutter.
    • Canyon
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      28. August 2016
      Distanz für Fenja E → A | 4697 Zeichen | © Canyon
      Rømø, die hübsche Insel vor Dänemark war nun schon lange das Zuhause von Bella Schmiedemann, meiner heutigen Auftraggeberin. Nur hatte es vor kurzem eine kleine Umdisponierung gegeben, als Linn mit einigen Isländern nach Island gezogen war, um dort ihren eigenen Stall aufzubauen.
      Dementsprechend geschafft und müde wurde ich von Bella begrüßt, als ich sie mal wieder besuchte, um ihre Pferde zu trainieren. Zum Glück hatte ich dieses Mal meinen Partner und Freund Petyr mit dabei und auch wenn das mit ihm wie immer nicht einfach werden würde, so war ich doch froh etwas Gesellschaft zu haben.
      Um jedoch das Training dieses Mal etwas abwechslungsreicher zu gestalten, lud ich zusammen mit Petyr bereits in aller Frühe die beiden Stuten auf einen Anhänger und fuhr mit ihnen über die lange Brücke aufs Festland, wo wir uns bereits eine Strecke ausgesucht hatten, die wir heute reiten würden.
      Schnell war klar, dass Petyr die braune Isländerstute namens Fenja reiten würde und ich mich auf die Paint Horse Stute Ice Coffee setzen würde, die auch nur zu Besuch auf Rømø war.
      Als wir an unserem Startpatz angelangt waren, luden wir die beiden aus dem Hänger aus, banden sie auch an diesem an und bereiteten sie auf den Ritt vor.
      Als beide gesattelt waren, stiegen wir auf und begannen unser Training. Petyr und ich waren mittlerweile schon ein eingeschweißtes Team und auch wenn wir uns des Öfteren wegen unwichtigen Dingen in die Haare kamen, so waren wir doch Freunde, wie man es selten fand. Dachte ich jedenfalls.
      Da Coffee bereits mehr Erfahrung im Distanzen hatte als Fenja, würde ich Petyr irgendwann alleine lassen müssen und meinen eigenen Weg reiten.
      Die ersten hundert Meter blieben wir mit den Pferden noch im Schritt, um sie warmzureiten und hatten gleichzeitig die Chance, beide besser kennenzulernen. Coffee war ein typisches Westernpferd. Völlig entspannt und ruhig trug sie mich und zuckte nur bei zu lauten und ungewohnten Geräuschen kurz zusammen. Trotzdem achtete sie darauf, dass ich auf ihrem Rücken blieb und das war ja erstmal das Wichtigste.
      Auch Petyr schien mit Fenja gut zurecht zu kommen, auch wenn diese am Anfang der Strecke noch etwas überdreht und übermütig war. Ich war mir jedoch sicher, dass sich das schnell legen würde.
      Irgendwann trabten wir an und folgten nun einem längeren Pflasterweg zwischen zwei Feldern entlang, die es hier oben ja zu Genüge zu geben schien. Coffee schien viel Freude am Laufen zu haben und wir hatten riesen Glück, dass auch das Wetter gut mitspielte.
      Nach acht Kilometern legten wir unsere erste Pause ein. Wir nahmen die Pulswerte der beiden Stuten, gönnten uns allen eine kurze Pause und stiegen dann so schnell wie möglich wieder auf. Da die Pferde nun zu Genüge warm gelaufen waren, galoppierten wir nun auch längere Strecken, ließen die Pferde dafür aber in längeren Schrittphasen zu Ruhe kommen.
      Nach 15 Kilometern war es allerdings für Petyr und Fenja soweit, dass sie sich von uns trennten und den Weg zurück zum Auto einschlugen.
      Für mich und Coffee hieß es nun, nochmal doppelt so viel zurückzulegen. Bis jetzt hatte ich Coffees Tempo immer dem von Fenja angepasst und auch schnell hatte ich gemerkt, dass die Ausdauer der hübschen Stute schon um einiges besser war, als die von Fenja.
      So erhöhte ich das Tempo nun noch etwas, sodass wir kaum noch Schritt ritten, sondern uns eher im Schritt und Trab bewegten. Eine Pause legte ich noch ein, welche diesmal auch etwas länger dauerte. Mit einem kritischen Blick ließ ich sie auch kurz an der Hand traben, um alles zu überprüfen.
      Im Straßenverkehr musste ich das Tempo leider immer etwas senken, da Coffee recht ängstlich war, was größere Autos anging. Die dadurch verlorene Zeit holten wir jedoch schnell wieder durch die Strecken auf den Feldwegen ein, da Coffees Trab außerordentlich stark und schnell war.
      Nach etwa 30 Kilometern lotste mich mein GPS-Gerät wieder zurück zu unserem Startort, wo Petyr seiner Fenja ein kleines Paddock gebaut hatte und bereits mit frischem Heu auf mich und Coffee wartete.
      Sobald wir angekommen waren, ließ ich mich von ihrem Rücken gleiten, zog ihr den Sattel vom Rücken und legte ihr eine Abschwitzdecke über, damit sie sich nicht bei diesem Wind erkältete. Dann ließ ich sie kurz in Ruhe fressen, bevor ich ein letztes Mal ihre Pulswerte nahm und sie dann zusammen mit ihrer Freundin Fenja in den Anhänger verfrachtete und zurück zum Gestüt fuhr.
      Bella freute sich, als sie von dem gelungenen Training erfuhr, bedauerte es aber, dass wir bereits wieder zurück nach Norwegen mussten. Ich überreichte ihr noch unsere Notizen, bevor ich wieder ins Auto stieg und zusammen mit Petyr in Richtung Heimat fuhr.
    • BellaS
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      5. September 2016

      Hufkontrolle | 3994 Zeichen | © Sosox3
      Nach zwei Tagen in Norwegen machte ich mich weiter zu meinem nächsten Kunden, naja eher Kundin. Ich wurde herzlich von ihr empfangen und wir sprachen ein wenig über unsere Arbeit. Auch über Rachels letzten Besuch in Dänemark. Scheinbar hatte sie sehr viel preisgegeben und konnte sich dennoch nicht richtig entscheiden, was sie denn jetzt züchten wollte. Doch unser Gespräch lenkte sich immer mehr in Richtung Arbeit. Ich seufzte. „Wer ist denn der erste?“, fragte ich neugierig, da es hieß, ich würde heute nicht nur Isländer bearbeiten. „Romulus, ein Paso Fino. Ich bringe dich gerade zu ihm“, sagte Anabell zu mir und begleitete mich zu ihrem Putzplatz. Dort breitete ich schon mal meine Utensilien aus, während die junge Frau ihren Braunen zu mir führte. „Was braucht der Hübsche denn?“ „Nur eine Kontrolle und die Hufe sollten gekürzt werden. Ich bin in der Zeit gerade die Fohlen am bespaßen.“ Ich nickte und kratzte ihm zuerst die Hufe aus um sie dann einer ordentlichen Kontrolle zu unterziehen. Er wies ziemlich harte Hufe vor und hatte eine leichte Fehlstellung hinten links, die ich im Laufe der Bearbeitung noch bearbeiten würde. Hier und da tänzelte er mal und erwies sich als etwas temperamentvoller als ich zu Anfang dachte. Es dauerte also ein wenig länger bis ich ihm die Hufe ordentlich gekürzt hatte. Kurz darauf rief ich seine Besitzerin an, welche mir sagte, dass ich gleich das nächste Pferd empfangen würde. Einer ihrer Stallburschen würde Romulus nehmen und mir dann Fenja bringen. Sie würde genau dasselbe bekommen.
      Fenja war noch beschlagen, also musste ich ihr erst die Eisen abnehmen und ihre Hufe dann säubern. Beim ersten Blick fielen mir dann auch schon ihre viel zu langen Hufe auf, die auch noch in einem optimalen Zustand waren. Bei der Kontrolle fiel mir dann vorne links eine Fehlstellung auf, die ich gleich bearbeitete beim Kürzen. Auch sie war eher eine von der unruhigen Sorte, genau wie Romulus. Doch hielt mich das nicht von meiner Arbeit auf. Nach dem Feilen brachte mir der gleiche Stallbursche eine Isländerstute namens Brött.
      Genau wie die zwei vorherigen war sie etwas übermütig und was alles noch schwieriger machte, war ihre Unwissenheit gegenüber mir, dem Schmied. Es machte alles zwar ein wenig schwieriger und komplexer, denn sie hatte ziemlich lange Hufe, die dringend gemacht werden mussten. Die Kontrolle verlief sehr gut und sie konnte keine Fehlstellungen aufweisen, so machte ich mich dann ans kürzen. Dem Horrortrip wäre ich lieber entkommen, aber da musste sowohl ich als auch die Junge Stute durch.
      Das nächste Pferd war eine Paint Horse Stute, immerhin ein Engel im Umgang und auch beim Kürzen der Hufe war sie ruhig und pflegeleicht. Im Gegensatz zu Brött und ihrer Unwissenden Ader, wobei sie dafür ja nichts konnte. Ich war ihr erster Hufpfleger. Ice Coffee hatte gute Hufe und auch nicht allzu lange, sodass nicht viel wegmusste. Während ich meine Arbeit machte, döste sie und gab mir ihre Hufe fast schon von alleine.
      Luna und Blaer waren die nächste. Rachel hatte Luna schon einige Male auf Turnieren vorgestellt und Blaer sollte eigentlich mal zu uns auf den Hof, aber wir hatten damals andere Probleme mit unseren Pferden. Luna hatte hinten rechts eine etwas größere Fehlstellung, da würde ich wohl öfter mal dran, aber es war machbar. Beim Kürzen war sie artig, ich hatte auch nichts Anderes erwartet, bei Blaer verlief das ganze fast genauso wie bei Brött. Sturheit war fast schon der Schlüsselbegriff der Situation und so dauerte es ein Weilchen bis ich fertig mit dem Kürzen ihrer Hufe war.
      Die letzte war dann Vin, der ich erst die Hufeisen samt Stollen abnahm und dann die Hufe kontrollierte und kürzte. Bis die Eisen erhitzt waren schmusten wir ein wenig und dann legte ich ihr die Eisen an. Da es Sommer war, dieses Mal ohne Stollen, wie sie es im Winter trug. Ich war für heute mehr als geschafft und war heilfroh, dass ich jetzt erst einmal einen Tag Pause hatte bis der nächste Flug nach Island auf mich wartete.
    • AlfurElfe
      13. September 2016
      Viergang V0 -> V1 | 5880 Zeichen | © AlfurElfe
      Kaum wohnte ich nicht mehr auf Rømø, musste ich schon wieder dorthin zurück, allerdings nur für ein Training. Am Telefon hatte Bella gesagt, Fenja müsse trainiert werden, irgendeine Disziplin, das könne ich mir aussuchen. Ich entschied mich für ein Viergang-Training, denn auch Halla, die ich gerade in Ausbildung genommen hatte, sollte mitkommen und etwas lernen. Dafür war ein Viergang-Training gerade genau richtig interessant.

      Wir stehen am Flughafen und warten auf unsere Koffer. Hallas hellblauer kommt schon bald, meiner lässt auf sich warten. Nach zehn Minuten kommt er endlich angefahren und ich zerre ihn vom Band. Zu zweit laufen wir durch den hamburger Flughafen und treffen in der Halle Bella, die uns abholt. Wir fallen uns in die Arme und lachen, Halla hält sich etwas zurück, schließlich kennt sie Bella noch nicht. Mit dem Auto brauchen wir drei Stunden nach Rømø. Als wir da sind, werden wir von Robin und Amelie begrüßt, die gerade ihre Pferde satteln. Wir bringen unsere Koffer schnell in unsere Zimmer, dann stehen wir auch schon wieder auf dem Hof. Da ich den Hof kenne, braucht Bella uns nichts zu zeigen, auch Fenja kenne ich, wenn ich sie auch noch nicht oft geritten bin. Ich zeige Halla die Anlage und die Pferde. Als wir auf der Weide an Mayalie vorbeikommen, zuckt sie zusammen und beäugt die Stute argwöhnisch. Sie war in ihrer Kindheit nie im Ausland und kennt nur Islandpferde, hat von Kaltblütern vielleicht mal ein Foto gesehen, aber das ist ja nichts gegen die Realität. Wir halftern die dunkelbraune Fenja und Meyja, die bis vor kurzem noch mir gehört hat. Charakterlich wie körperlich sind sich die beiden sehr ähnlich und bevor Fenja und Halla auf der Ovalbahn trainieren, sollen sie sich kennenlernen. Was eignet sich da besser als ein Strandausritt? Wir führen die Stuten zum Hof, wo wir sie putzen. Als wir fertig sind zeige ich Halla die Sattelkammer. Wir satteln die Pferde und reiten dann an der Weide vorbei in Richtung Strand.

      Am Meer ist der Sand vom Wasser geebnet und gehärtet worden. Ich lasse Halla die Führung, damit sie sich nicht gezwungen fühlt, mir alles nachzutun. Nach ein paar Metern sitzt sie tief ein und lässt Fenja antölten. Viele haben bei der Stute Schwierigkeiten, im Tölt sitzen zu bleiben, aber Halla ist an genau solche Probleme gewöhnt und kennt viele Tricks, das Pferd zum Tölten zu bringen.
      Nach einer halben Stunde kehren wir zum Hof zurück. Ich sattle schnell Meyja ab und schicke sie zurück auf die Weide. Zusammen mit Halla gehe ich zur Ovalbahn. Da Fenja schon warm ist, können wir gleich beginnen. Ich stelle mich in die Mitte der Bahn und beobachte die beiden, wie Halla Fenja im Schritt mehr an den Zügel treibt. Die junge Stute ist immer etwas fest im Hals und im Rücken und biegt sich nicht gerne, was aber gerade für den Tölt wichtig ist. „Spiel noch ein bisschen mehr mit dem Ringfinger am Zügel, immer kleine Paraden geben!“, rufe ich Halla zu „Jaa, genau so!“, rufe ich, als Fenja den Kopf mehr in die Senkrechte nimmt und mit der Hinterhand automatisch etwas mehr untertritt. „Vergiss nicht, dass sie durch den Zügel nicht gebremst werden darf, sondern immer noch fleißig vorwärts gehen soll!“ Sofort gibt Halla eine kleine Schenkelhilfe und Fenjas Schritte werden länger. „Super, dann mach einmal einen Handwechsel, aber ohne diese Haltung zu verlieren!“, rufe ich „Dann kannst du jetzt antölten.“ Wie alle Isländer nimmt Halla die Hände zum Tölt nach unten und die Zügel etwas kürzer. Außerdem treibt sie mit der Gerte nicht an der Flanke, sondern direkt an der Hinterhand, die dadurch besser untergreift. Dass Fenjas Tölt schlecht zu sitzen ist, merkt man allerdings auch bei meiner Auszubildenden. „Setz dich etwas weiter nach hinten und lehn dich nicht zu weit vor!“ Gesagt, getan. Schon verliert Fenja den Takt nicht mehr ständig. Ich lasse Halla durchparieren und die Übung auf der anderen Hand wiederholen. Dann winke ich sie zu mir. „Du merkst, dass ihr Tölt nicht gut zu sitzen ist, oder? In solchen Fällen muss man stark auf die Hinterhand achten, denn die ist für die meisten Taktfehler verantwortlich, die den Reiter dann auch aus dem Sattel schleudern. Mit hinten tief einsitzen und der Gerte an der Hinterhand kommt man da schon weiter“, erkläre ich ihr. Sie reitet noch eine Runde schnelleren – aber trotzdem völlig taktklaren – Tölt, dann wenden wir uns dem Trab zu. An Fenjas Trab gibt es im Allgemeinen nichts zu meckern. Sie trabt schwungvoll und relativ schnell, auch ohne Verstärkung. Allerdings ist ihr Trab nicht ausdauernd, weshalb ich mir aufschreibe, dass Bella mit ihr unbedingt Konditionstraining machen muss. Fenja darf kurz eine Schrittpause einlegen, dann lässt Halla sie wieder antraben und gibt in der Ecke vor der langen Seite die Galopphilfen. Fenja springt im Innengalopp an und wirft ihrer Reiterin mit jedem Sprung etwas aus dem Sattel, so schwungvoll galoppiert sie. Als sie etwas zurück genommen wird, ist sie nicht begeistert, weli sie lieber schnell vorwärts will. Nachdem sie dann aber feststellt, dass sie mit solchem Verhalten nicht viel erreicht, gibt sid es auf und kommt sogar sehr schön an den Zügel ran. Auch auf der anderen Hand lasse ich die beiden galoppieren. Alles klappt wunderbar. Da Fenja schon sehr verschwitzt aussieht, gebe ich Halla ein Zeichen, sich die Zügel aus der Hand kauen zu lassen.

      Auf dem Hof satteln wir Fenja ab und geben ihr Gerste und Pellets. Sie freut sich über ihr Futter und währen sie frisst, besprechen wir das Training und erstellen für Bella einen Plan, mit dem sie die nächsten Wochen arbeiten sollte. Als Fenja fertig gefressen hat, bringen wir sie zurück auf die Weide. Sie hält sich nicht lange bei uns auf, sondern galoppiert zur Herde am anderen Ende der Weide. Wir ruhen uns aus, helfen am Abend noch mit im Stall und fallen spät in unsere Betten. Am nächsten Morgen brechen wir früh zum Flughafen auf.
    • BellaS
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      4. Oktober 2016

      Teilnahme an der SK 443 | 2198 Zeichen | © BellaS
      Und wieder durfte ich eine zukünftige Zuchtstute auf einer Körung vorstellen. Keine Seltenheit für eine Züchterin wie mich und doch schlich sich ganz gerne Mal etwas Aufregunng ein. Was, wenn die ganze Arbeit, die man in ein Tier gesteckt hatte um sonst gewesen war? Inzwischen war ich mit den geführten Körungen jedoch auch vertraut, sodass sich diese Aufgabe ohne größere Nervosität erledigen ließ. Fenja hatte gute Chancen. Sie war brav, ordentlich gebaut und besaß vier, ganz ordentliche, Gänge. Genau das, was sie Richter im Normalfall sehen wollten. Wir wurden aufgerufen und schon ging es los. Ich ließ Fenja neben mir antraben. Auf dem Asphalt klang das Geräusch der Hufe laut und monoton. Ich hielt punktgenau vor den Richtern und der weißen Stange, an welcher ich meine Stute aufstellte. Ich kurzer Gruß und ich musste die kritischen Blicke der Jury über mich ergehen lassen, die meine Stute musterten. Einmal umdrehen und nach einer gefühlt wesentlich weniger langen Zeitspanne als beim letzten Mal, konnten wir die Bahn im Trab verlassen, wie wir gekommen waren. Bisher war alles glatt gelaufen. Weiter ging es zum Freilaufen, bei dem die Richter alle drei Grundgangarten auf beiden Händen sehen wollten. Bei Isländern wie Fenja war auch Tölt erwünscht, aber ich machte mir keine Hoffnungen, dass sie welchen zeigen würde. Außerdem konnte sie mit ihrem Tölt auch keinen Blumenpott gewinnen, was aber von ihrem herrlichen Galopp mehr als aufgewogen wurde. Wie immer sorgten einige Helfer mit Seilen dafür, dass sich das Pferd in der Bahn nicht am Blumenschmuck gütlich tat und brav seine Runden drehte. Fenja machte ihre Sache gut. Bisher war ich ziemlich zufrieden mit ihr und rechnete mir gute Chancen aus, heute durch die Körung zu kommen. Die letzte Station war die sogenannte Dreiecksbahn, wo wieder sämtliche Grundgangarten auf beiden Händen gezeigt werden sollten. Da die Körung auf Stuten mit einer bestimmen Farbe zugeschnitten war, musste ich heute keine speziellen Aufgaben vorführen. Ich lief selbst neben meiner Stute her, die aufmerksam auf mich reagierte und einen guten Eindruck machte. Jetzt hieß es nur noch abwarten, bis die heutigen Ergebnisse bekannt gegeben würden.
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  • Kategorie:
    Himmel - ungepflegte Pferde
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    BellaS
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    7 Juni 2016
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    Fenja
    Fanny

    Unbekannt x Unbekannt
    Unbekannt x Unbekannt | Unbekannt x Unbekannt


    2. Januar
    1,31 m

    Brauner
    EeAa CC dd gg toto zz splspl

    verspielt | übermütig | lernwillig

    Fenja ist eine liebe Stute, der man ihr junges Altern noch anmerkt. Sie ist eine treue Freundin. Auch wenn sie gerne hin und wieder frech oder übermütig wird, ist sie entspannt zu reiten und arbeitet meist mit. Auffällig ist allerdings ihre Geschwindigkeit im Galopp. Sie hat sehr viel Spaß am rennen.


    Stahleisen
    Führen | Fohlen ABC | Sattel & Zaumzeug | eingeritten | eingefahren | eingetöltet


    Schritt | ordentlich, fleißig
    Trab | schöner Trab, nicht besonders ausdauernd
    Galopp | sehr schnell und ausdauernd, sehr gesprungen
    Tölt | kein Naturtölter, mäßiger Tölt, doof zu sitzen
    Pass | kein Rennpass

    Tölt T8 (T7)
    Viergang V1 (V3)
    Fahren E (M)
    Dressur A (M)

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    75. Gangturnier | 83. Gangturnier | 87. Gangturnier

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    339. Galopprennen | 340. Galopprennen | 343. Galopprennen

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    371. Dressurturnier | 377. Dressurturnier

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    256. Distanzturnier

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    279. Fahrturnier| 283. Fahrturnier

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    139. Synchronspringen | 140. Synchronspringen
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    [SK 443] Schimmel, Rappen, Füchse und Braune
    als Leihmutter verfügbar | nicht tragend

    BellaS

    Zion
    BellaS + VKR

    PNG | Puzzle