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Elii

Fekete* -- Furioso-North Star

*1998, im Besitz seit: 28. Januar 2013

Fekete* -- Furioso-North Star
Elii, 23 Juli 2015
Zaii und Samarti gefällt das.
    • Elii
      Pflegebericht 04. Februar 2013 - Alle Pferde
      7772 Zeichen

      Es war erst kurz nach sieben, als ich mit meinem Thermosbecher in den Stall trottete. Jack und Mel hatten die Pferde bereits gefüttert und waren schon dabei auszumisten. Da meine Furiosodamen Ékes, Furmint und Ostara, sowie Unwritten, Spotted und Jumina, erst am Nachmittag geritten wurden, brachte ich die Sechs gemeinsam auf die Koppel. Schnell holte ich mir dann noch die Hengste Kalzifer und Whole, und brachte diese ebenfalls nacheinander auf getrennte Koppeln. Whole hatte heute seinen Ruhetag und konnte den ganzen Tag im Grünen verbringen. Als das geschafft war, half ich noch kurz Mel und Jack und holte dann Puriosa aus dem Offenstall, da ich spazieren gehen wollte, bevor die anderen mit Decission und Dark Firestorm sprangen. Das Stütchen war schnell geputzt und genoss es, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch das Hufegeben klappte wie gewünscht und so dauerte es nicht lange bis wir aufbrachen. Munter lief Puriosa neben mir und schaute sich neugierig um. Als jedoch ein paar Vögel aus dem Busch flogen, schreckte sie kurz zur Seite und suchte bei mir Schutz. Ich lief zügig weiter und schon war die kleine Scheckstute wieder voller Mut und Abenteuerlust. Unsere Runde dauerte nicht lange, ich wollte die Kleine schließlich nur weiter ans Führen gewöhnen. In dem Moment als wir ankamen, fingen Mel und Jack gerade das Abgaloppieren mit den beiden Hengsten an. Eilig kratzte ich dem Tinkermädchen die Hufe aus, brachte sie zurück in ihren Stall und lief dann zum Springplatz. Während ich die Sprünge aufbaute, positionierte ich mich in der Mitte und gab hin und wieder Anweisungen, da vor allem Mel noch nicht ganz mit Deicission klar kam. "Lass ihn einfach ein bisschen mehr laufen, sonst rennt der dir nachher nur über die Sprünge und hebt seine Beine nicht. Er braucht einfach ein bisschen mehr Tempo, sonst schafft er es nicht, Dark ist da schon routinierter. Schon besser, ruhig weitertreiben!" Jack musste ich kaum verbessern, er wusste einfach wie er mit dem Hengst umgehen musste und verstand sich mit ihm auch ohne Worte. "Sieht gut aus, Jack; Bei dir auch Mel, läuft immer besser mit dem Kleinen.". Decission und Dark Firestorm sprangen beide sehr souverän über die Hindernisse, nahmen sie aber nicht für voll, wie man deutlich sehen konnte. Ich konnte die Sprünge relativ schnell hochziehen, da auch Mel ihr Pferd immer besser unter Kontrolle hatte. Nach kurzer Zeit hatten wir die normale Höhe der Beiden erreicht und die Hengste sprangen voller Elan. Für Dark wurden die Sprünge noch einmal erhöht, während Deci bereits trocken geritten wurde. Schnell warf ich ihm die Abschwitzdecke über, da es immer noch recht kalt war. Als auch Dark fertig war, verschwand ich wieder in den Stall, um dort Dark Heart und Diome fertig zu machen. Beide sollten heute Freispringen, um ihre Technik etwas zu verbessern. Die Hengste waren schnell geputzt und auch die Gamaschen und Streichkappen waren schnell angelegt. Als Heart und Diome aufgezäumt waren, schnallte ich die Führleinen ein und übergab Diome an Mel, die mit mir die beiden Freispringen lassen wollte. Jack machte unterdessen die anderen Hengste für die Box fertig. Diome und Heart liefen ruhig nebeneinander, zum Glück verstanden sich beide so blendend. In der Halle übernahm Mel beide und ich baute kurz die Sprunggasse auf. Danach durfte auch schon der erste Springen. Diome lief ordentlich zum Cavaletti hin, sprang aber eher zögerlich, da er noch nicht so ganz wusste, wohin mit seinen Beinen. Auch beim zweiten Mal klappte es noch nicht so richtig, aber danach schaffte er es sich besser zu sortieren. Wir zogen die Höhe etwas an und langsam klappte es bei Diome immer besser. Wie sein Vater konnte wohl auch er, nur ab einer bestimmten Höhe die Sprünge überhaupt für voll nehmen. Bei Heart war es umgekehrt. Die kleinen Sprünge nahm er ohne Probleme, sobald diese aber hochgezogen wurden, strampelte er unbeholfen mit seinen Beinen und wusste nicht wohin damit. Doch langsam klappte es auch bei ihm immer besser und er konnte schon ein wenig höher springen, ohne aus der Konzentration zu geraten. "Lassen wir Diome noch einmal hüpfen, nicht das uns Heart noch im Sprung landet." Gesagt – Getan. Schon war der Palominoschecke wieder in der Bahn und galoppierte frohen Mutes auf die Hindernisse zu. Wir konnten noch ein wenig anziehen und beendeten dann das Training damit, beide Hengste nacheinander Freilaufen zu lassen. Nachdem Diome sich austoben konnte, wurde er von Mel zurück in die Box gebraucht und der Fuchs durfte loslaufen. Unterdessen brachte Jack bereits Fekete in die Halle, da auch er heute laufen wollte. In der ersten Zeit sollte er noch nicht zu stark belastet werden, schließlich war er nur ein paar Tage hier. Er trabte munter durch die Halle und galoppierte kurz darauf einmal quer durch die Halle. Der pechschwarze Dressurhengst war einfach umwerfend, wenn man ihm zusah, ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Nach einer Viertel Stunde fing ich ihn ein und brachte ihn in die Führanlage, wo er noch eine Weile laufen sollte. In dieser Zeit ging ich ins Haus und machte das Essen fertig. Nach der Mittagspause ging es direkt weiter mit Unwritten, Ékes und Kalzifer, welche heute alle ins Dressurtraining gehen sollten. Als ich auf die Koppel ging, um Kalzifer zu holen, schaute ich noch schnell bei Cressi vorbei, der heute ebenfalls seinen freien Tag hatte. Kalzifer trottete brav hinter mir her und wartete brav am Putzplatz, bis ich den Putzkoffer geholt hatte. Um ihn kümmerte sich von nun an Jack, während Mel und ich Ékes und Unwritten bereits warmritten. Kurz darauf kam auch Jack in die Halle und begann der Hengst warm zu machen. Es brauchte eine Weile bis sich dieser beruhigen konnte und nicht mehr von den Stuten völlig abgelenkt war. Das weitere Training war relativ ruhig, Unwritten machte wie immer eine gute Figur und auch die dunkefuchsige Ékes versuchte Mel alles recht zu machen. Nach einer knappen Stunde ritt ich Unwritten trocken und stieg dann schnell ab, da noch andere Pferde an der Reihe waren. Mel und Jack folgten kurz darauf. Als nächstes ging Mel mit Furmint ausreiten, Spotted mimte das Handpferd und ging brav die Runde mit.
      Jack und ich sattelte währenddessen Ostara und Jumina, um im Wald die Militarystrecke zu reiten. Beide Stuten waren schrecklich aufgeregt, kurz bevor wir die Strecke erreichten. Jumina wusste zwar nicht was folgte, wurde von Ostara dafür umso mehr gepusht. Als wir ankamen versuchte ich möglich ruhig zu bleiben, ein paar Mal tief durchzuatmen und dann Jack vorzuschicken, da Jumina einfach schneller war als Ostara. Ostara musste ich sehr zurück halten, ich hatte schon bedenken das im nächsten Augenblick die Zügel rissen, so schwer legte sich die Stute auf das Gebiss. Als Jack dann endlich mir das Zeichen zum Start gab, ging alles schneller als gedacht. Ostara preschte los und lief fast unkontrolliert zum ersten Hindernis. Glücklicherweise kam sie passend an und konnte ohne zu Stolpern springen. Beim zweiten Sprung war ich gefasster und hielt die Stute um einiges stärker zurück, wodurch wir schon viel besser zum Hindernis kamen. Der Stamm war schnell geschafft und auch die nächsten Beiden machten keine Probleme. Beim Wassergraben scheute mir Ostara fast, allerdings konnte ich noch das schlimmste vermeiden, indem ich weiter trieb. Jack hatte dabei nicht zu viel Glück gehabt, wie ich später erfuhr. Hinter der Strecke trafen wir uns wieder und klapperten die Feldwege noch etwas im Trab ab. Am Ende trafen wir sogar Mel wieder, die mit ihren zwei Stuten gut ausgekommen war. Zusammen sattelten wir ab und brachten die Pferde wieder in ihre Boxen, wo sie ihr Abendessen bekamen. Zu Dritt gingen wir dann zurück ins Haus und machte uns einen schönen Feierabend mit Cocktails und Pizzabrot.
    • Elii
      Pflegebericht 22. Juni 2013 – Ausritt im Schritt und Trab
      2378 Zeichen

      Fekete sah schon neugierig aus seiner Box heraus, als ich durch die Stallgasse ging. Er streckte seine Nase weit zu mir, um sich seinen Apfelschnitz zur Begrüßung abzuholen. Ich nahm sein aquablaues Halfter vom Haken und streifte es ihm über. Der Hengst trottete brav hinter mir her und genoss die anschließende Putzeinheit. Danach holte ich den Sattel, das Zaumzeug und die Gamaschen mitsamt Hufglocken aus der Sattelkammer und ging danach wieder zu ihm. Obwohl er beim Putzen noch so schön still hielt, zappelte er jetzt wie blöde. Ohne mich daran zu stören, sattelte ich auf und ignorierte das Gezappel von dem Hengst.
      Als die Ausrüstung an Fekete war, holte ich meine Chaps und meinen Helm, um dann vom Hof zu reiten. Durch das Wetter von den letzten Tagen konnten wir kaum trainieren, weshalb ich heute nur im Schritt und im Trab ausreiten wollte. Das leichte Training stand momentan für alle Pferde auf dem Plan, da sie die letzten Tage fast ausschließlich auf der Koppel standen.
      Gemütlich folgte ich im Schritt dem Feldweg, während der Rapphengst neugierig in die Gegend schaute. Auf einem mit Gras bewachsenen Weg trabte ich locker an. Fekete genoss es am langen Zügel zu laufen, auch wenn sich sein Tempo dadurch erhöhte. Als der Weg um die Kurve geht parierte ich zum Schritt durch und ritt den Hügel hoch.
      Als wir auf eine Wiese kamen forderte ich kurz ein wenig Dressurarbeit mit dem Schulterherein auf beiden Händen. Danach ging es weiter den Waldrand entlang.
      Als wir dort einem, vom gestrigen Gewitter abgebrochenen, Ast begegneten, schnaubte Fekete unheimlich stark und sah den Ast mit großen Augen an. Schon fast waren wir daran vorbei, als der Hengst alle vier Beine in de Boden rammte und den Kopf nach oben riss. Zum Glück beruhigte er sich schnell und wir konnten gemütlich antrabten. Jetzt kaute der Hengst ab und dehnte sich schön vorwärts-abwärts.
      Ich lobte ihn und parierte dann zum Schritt durch, da wir fast wieder beim Hof waren. Auf dem letzten Grasweg galoppierte ich kurz an und parierte an der nächsten Kreuzung direkt wieder durch. Wieder folgte das Loben und dann ging es im Schritt zurück auf den Hof. Dort stieg ich aus dem Sattel und führte meinen schwarzen Hengst zum Putzplatz. Nachdem die Ausrüstung von ihm runter war, spritzte ich ihm die Beine ab und brachte ihn schließlich auf seine Koppel, wo er sich erst einmal im Gras wälzte.
    • Elii
      Trainingsbericht 08. August 2013 - Dressur von A auf L
      14109 Zeichen, von Sammy

      Tag 1
      Gespannt setzte ich den Blinker und bog zur Auffahrt von Elii’s Hof ein. Ich sollte ihren Furioso North-Star Hengst Fekete bis zur Klasse L in Dressur ausbilden und heute war der erste Trainingstag. Ich stellte mein Auto ab, stieg aus und ging auf den Stall zu. Da kam Elii mir auch schon entgegen und wir begrüßten uns.
      „Also ich würde sagen, ich zeig dir kurz wo alles ist, dann kannst du Fekete in aller Ruhe fertig machen und dann in der Halle reiten, wäre das okay?“, fragte Elii mich.
      „Klar! Heute wird es wohl etwas länger gehen, weil ich mir viel Zeit lassen möchte, um ihn schon einmal ein bisschen kennen zu lernen. Und er natürlich auch mich.“
      Also gingen wir gemeinsam in den Hengststall und Elii führte mich in die Sattelkammer. Dort zeigte sie mir Fekete’s Ausrüstung und alles was ich sonst noch brauchen konnte. Anschließend kehrten wir auf die Stallgasse zurück und ich lief ihr nach bis sie vor der Box eines hübschen Rapphengstes stehen blieb.
      „Das hier ist Fekete“, stellte Elii ihn vor und ich hörte ihr an, wie stolz sie darauf war, dieses Pferd zu besitzen. Als der Hengst seinen Namen hörte, reckte er neugierig den feinen Kopf über die Boxentür und sah uns an.
      Elii strich ihm liebevoll den Schopf zur Seite und meinte dann an mich gewandt: „Also, denkst du, du kommst zurecht? Ich hab noch einiges an Bürokram zu erledigen, deshalb bin ich die ganze Zeit auf dem Hof. Melde dich einfach, wenn du noch was brauchst.“ Ich nickte und lief dann zurück zur Sattelkammer um Fekete’s Ausrüstung zum Putzplatz zu bringen. Auch meinen Helm, meine Schutzweste, Handschuhe und Gerte deponierte ich schon mal dort. Danach ging ich wieder zur Box des Hengstes, nahm sein Halfter vom Haken und öffnete dann die Tür.
      „Hallo mein Schöner! Lust auf ein bisschen Arbeit?“, fragte ich leise, bevor ich ihm das Halfter überstreifte. Der hübsche Hengst sah mich neugierig an, folgte mir aber brav zum Putzplatz. Dort band ich ihn fest und begann mit gleichmäßigen Strichen sein nachtschwarzes Fell zu bürsten. Als ich auch Mähne und Schweif verlesen und seine Hufe ausgekratzt hatte, sattelte ich Fekete flott auf.
      Anschließend zog ich mir Schutzweste, Reitkappe und Handschuhe an und führte den Hengst zur Reithalle. Fekete nahm den Kopf hoch und tänzelte neben mir her. Ich zupfte ein paar Mal an den Zügeln, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. Elii hatte mich bereits vorgewarnt, dass der schöne Hengst gerne mal austestete, ob die Person, die sich gerade mit ihm beschäftigte überhaupt mit ihm zurechtkam. Bisher hatte er sich jedoch vorbildlich benommen, da her machte ich mich schon mal darauf gefasst, dass das Reiten durchaus anstrengender werden konnte.
      In der Halle stellte ich Fekete auf der Mittellinie auf, gurtete nach, stellte die Steigbügel auf die richtige Länge ein und schwang mich dann in den Sattel. Der Hengst machte sofort einen Schritt nach vorne, worauf hin ich ihn in einem Kreis wendete und zurück an seinen Ausgangsplatz stellte. Dies wiederholte ich noch zwei bis dreimal, bis Fekete verstanden hatte, dass es erst losging, wenn er auf mein Zeichen wartete. „Brav, mein Hübscher. Dann können wir ja jetzt anfangen!“
      Ich beschloss zunächst ein paar A Figuren und Lektionen zu reiten, um zu sehen was Fekete schon konnte und um ihn aufzuwärmen, bevor ich mit den neuen Sachen begann.
      Also ritt ich im Schritt an, umrundete einmal die ganze Bahn, ritt auf jeder Hand Zirkel und einfache Schlangenlinien und ließ Fekete schließlich locker antraben. Nun ritt ich viele Schritt-Trab Übergänge und auch das Halten aus dem Trab. Dann nahm ich die Zügel etwas an, hob mich leicht aus dem Sattel und richtete Fekete rückwärts. Ich ritt wieder im Trab an und ließ Fekete dann in die zweite Ecke der langen Seite angaloppieren. Der schwarze Hengst sprang brav an, riss dann plötzlich den Kopf nach oben und preschte los. „Nein mein Lieber, so aber nicht!“, sagte ich streng, setzte mich tiefer in den Sattel und gab dem Hengst eine Reihe halber Paraden, bis schließlich eins seiner Ohren nach hinten kippte und er wieder gesittet galoppierte.
      Ich begann wieder ihn zu biegen und zu wenden und beschloss schließlich, dass es nun Zeit wurde, sich den L – Aufgaben zu widmen. Ich ging kurz die Lektionen durch, die ich mit Fekete erarbeiten musste und entschied mich dann mit dem Außengalopp anzufangen. Gut ausgebildete Pferde sprangen aus Gewohnheit im Innengalopp an, doch sobald man ihnen den Unterschied klarmachte, stellte die Übung normalerweise kein Problem mehr dar. Ich parierte Fekete zum Trab durch, legte mein inneres Bein eine Handbreit hinter den Gurt und drückte das äußere Bein an. Wie erwartet, wusste Fekete nicht so wirklich was ich von ihm wollte und wurde lediglich ein wenig schneller. Also schnalzte ich auffordernd mit der Zunge. Diesmal sprang der schwarze Hengst auch in den Galopp, allerdings nicht in den Außengalopp. Ich parierte wieder zum Trab durch und versuchte es noch einmal. Fekete lernte extrem schnell und galoppierte sofort an, nur eben immer noch nicht so wie ich es gerne hätte. Ich trabte bis zum Anfang der nächsten langen Seite und stellte Fekete diesmal zusätzlich auch noch nach außen. Und er verstand – kurz darauf umrundeten wir im Außengalopp die Bahn. Ich wiederholte das Ganze noch einige Male, bis ich den Hengst auch ohne die Außenstellung angaloppieren konnte. Dann lobte ich ihn und widmete mich erst einmal etwas anderem. Wir ritten im Trab Kehrtvolten und doppelte Schlangenlinien, sowie Schlangenlinien durch die ganze Bahn. Danach war es Zeit für die nächste und letzte Übung für diesen Tag. Ich wollte mit dem Hengst die Kurzkehrtwendung vorbereiten, damit ich sie morgen weiter vertiefen konnte.
      Ich parierte Fekete zum Schritt durch und wendete ihn ab, um eine halbe Volte zu reiten. Dann führte ich ihn noch mehr in die Biegung hinein, und fing ihn mit meinem äußeren Bein leicht ab. Meinen inneren Schenkel drückte ich dabei an. Die Gerte legte ich verwahrend an Fekete’s Schulter. Der Hengst kannte ja bereits Seitwärtsgänge und auch Vorhandwendungen und begriff daher recht schnell, was von ihm verlangt wurde. Für den Anfang ließ ich ihn immer nur zwei bis drei Schritte wenden, um ihn nicht dazu zu verleiten, sich einfach nur herumzudrehen. Dies wiederholte ich ein paar Mal, wobei ich auch sehr darauf achtete, dass er immer in Bewegung war. Anschließend ließ ich die Zügel lang und ritt Fekete noch einige Male um die Bahn, bevor ich ihn ausgiebig lobte und abstieg. Während ich ihn absattelte und wieder in seine Box brachte, redete ich die ganze Zeit mit ihm. Dies war wirklich schon ein gelungener Einstieg gewesen und ich freute mich bereits darauf, die Lektionen morgen noch weiter auszubauen und zu vertiefen.

      Tag 2
      Herzhaft gähnend stieg ich am nächsten Tag aus meinem Auto. Es war noch ziemlich früh, doch da es heute sehr heiß werden sollte, hatten Elii und ich beschlossen, das Training mit Fekete vorzuverlegen. Ich ging gleich in den Stall, da Elii beschäftigt war und machte den Rapphengst fertig. Ich putzte ihn zwar wieder gründlich, ließ mir jedoch nicht ganz so viel Zeit wie gestern, da wir uns ja nun bereits kannten.
      „Na Schöner? Bereit für deine zweite Trainingsstunde? Wenn du heute wieder so gut mit machst, wie gestern, wird das ein Klacks!“, sagte ich zu Fekete. Der Hengst sah mich mit gespitzten Ohren an und ruckte auffordernd an den Zügeln.
      „Jaja, wir gehen ja schon“, lachte ich und führte ihn in die Halle.
      Dort gurtete ich nach und stieg dann auf. Die Steigbügel waren ja noch auf meine Länge eingestellt.
      Genau wie gestern begann ich auch jetzt damit, Fekete im Schritt und im Trab zu biegen und zu wenden, um ihn aufzuwärmen. Der Hengst lief heute beinahe noch schöner als gestern, anscheinend hatte er sich mit mir abgefunden. Ich ritt viele doppelte Schlangenlinien, Zirkel verkleinern und vergrößern und 8m Volten, um ihn geschmeidiger zu machen. Fekete arbeitete sehr gut mit und reagierte toll auf meine Hilfen. Schließlich galoppierte ich ihn ab und entschied dann, dass es nun Zeit war, mit den richtigen Lektionen zu beginnen. Zuerst wollte ich nochmals die Dinge, die Fekete gestern gelernt hatte wiederholen und vertiefen. Also parierte ich Fekete zum Trab durch, ritt bis zur langen Seite und gab ihm dann die Hilfen für den Außengalopp. Fekete sprang sofort richtig an und ich lobte ihn ausgiebig. Der Hengst war wirklich intelligent. Nun wollte ich das Ganze noch ein wenig schwerer machen, deshalb wendete ich ihn auf den Zirkel ab. Fekete reagierte genauso, wie ich es erwartete hatte – er sprang um. Ich parierte sofort zum Trab durch, beendete den Zirkel und galoppierte dann erneut im Außengalopp an. Dann achtete ich besonders darauf meine Beine ruhig zu halten, um ihn nicht zu verunsichern und wendete erneut auf den Zirkel ab. Diesmal blieb Fekete die erste Hälfte im Außengalopp, wofür er von mir sofort gelobt wurde. Bereits beim nächsten Mal schafften wir es, den Zirkel komplett zu umrunden. Ich parierte Fekete zum Schritt durch. Nun war die Kurzkehrtwendung an der Reihe. Ich ritt wieder den Anfang einer Volte und ließ Fekete dann immer ein paar Tritte auf der Hinterhand wenden. Dies wiederholte ich ein paar Mal, wobei ich ihn immer mehr wenden ließ – am Ende der ersten Übung waren wir schon bei einer Vierteldrehung! Ich lobte Fekete, wiederholte das Ganze noch auf der anderen Hand und galoppierte dann wieder an, diesmal jedoch im Innengalopp. Fekete lief schon sehr schön versammelt und trug sich gut auf der Hinterhand, deshalb sollte die nun folgende Übung eigentlich kein Problem darstellen. Trotzdem ritt ich zuerst einen Mittelzirkel, den ich dann mit jedem Mal verkleinerte, bis wir bei einer ca. 8m Volte angelangt waren. Wie erwartet, war Fekete so gut ausbalanciert, dass ihm dies keine Schwierigkeiten bereitete. Nun waren die einfachen Wechsel an der Reihe. Die größte Schwierigkeit daran war eigentlich das durchparieren in den Schritt – und nicht zum Halten. Das erneute Angaloppieren klappte normalerweise immer. Also wendete ich auf den Zirkel ab und gab Fekete kurz vor X die Hilfen zum durchparieren. Bevor er jedoch zum Halten kam, verstärkte ich meinen Schenkeldruck wieder, ließ ihn zwei Schritte im Schritt vorwärts gehen. legte dann mein äußeres Bein hinter den Gurt und ließ ihn wieder angaloppieren. Beim nächsten Mal versuchte Fekete nicht einmal mehr anzuhalten, sondern fiel gleich in den Schritt. Ich lobte den Hengst und ließ ihn einmal im Schritt die Bahn umrunden, bevor ich mich nochmals der Kurzkehrt widmete. Nun wollte ich sie nämlich um 180 Grad reiten, also so wie es richtig war. Und morgen wäre dann die Hinterhandwendung an der Reihe, so gut wie Fekete mitmachte, sollte das eigentlich zu schaffen sein.
      Wiederum begann ich mit einer Volte und ließ Fekete Tritt für Tritt weiter um die Hinterhand wenden. Der Hengst schenkte mir seine volle Konzentration und ich war vollkommen zufrieden mit ihm. Ich achtete vor allem darauf, dass er seine Hinterbeine vom Boden abhob und nicht nur im Sand drehte. Nachdem wir es auf jeder Hand einmal flüssig geschafft hatten, beschloss ich für heute Schluss zu machen, zumal es schon drückend heiß wurde. Ich ritt den Hengst am langen Zügel trocken, lobte ihn ausgiebig und brachte ihn dann zurück in seinen Stall.

      Tag 3
      Heute war der dritte und letzte Tag meines Trainings mit Fekete. Ich freute mich zwar einerseits schon auf die Trainingsstunde, andererseits war es auch immer ein wenig traurig, da man nie wusste, ob man das Pferd irgendwann wiedersehen bzw. reiten würde.
      Fekete ließ sich wie immer brav fertig machen und folgte mir auch anständig in die Halle. Heute war es ziemlich schwül und ich hoffte, dass es nicht anfangen würde zu gewittern.
      Wie immer wärmte ich Fekete zunächst im Schritt und Trab auf und ritt auf beiden Händen viele Wendungen mit dem Hengst. Danach galoppierte ich ihn ab und wiederholte nochmals den Außengalopp, sowie die einfachen Wechsel. Letztere wollte ich nun noch in eine andere Hufschlagfigur als den Zirkel einbauen. Also ritt ich Schlangenlinien mit drei Bögen und machte an jedem Bogen einen einfachen Wechsel. Fekete sprang immer sofort wieder ordentlich an.
      Also parierte ich den Hengst wieder zum Schritt durch und ritt eine Kurzkehrtwendung, wieder aus der Volte heraus. Da dies aber super klappte, erschwerte ich Fekete das ganze etwas und machte sie diesmal vom zweiten Hufschlag aus. Zunächst war der Rapphengst versucht, einfach nur schnell herumzuziehen, doch nachdem ich meinen Schenkeldruck verstärkte, führte er die Wendung wieder so aus, wie wir es geübt hatten. Soweit so gut. Fehlte nur noch die Hinterhandwendung, als Vorbereitung auf die Schrittpirouette, die in der Klasse M gefragt war. Der Unterschied zur Kurzkehrt lag eigentlich nur darin, dass die Hinterhandwendung aus dem halten und nicht aus der Bewegung heraus geritten wurde. Ich ritt also auf den zweiten Hufschlag und parierte Fekete zum Halten durch. Dann gab ich ihm die gleichen Hilfen wie auch bei der Kurzkehrtwendung. Die Drehung an sich klappte gut, nur wollte Fekete anschließend auch gleich im Schritt weitergehen. Und genau das durfte er bei der Hinterhandwendung nicht. Ich gab ihm also eine ganze Parade und lobte ihn dann. Anschließend wiederholte ich die Wendung auf beiden Händen einige Male, wobei ich zwischendurch immer ein paar Bahnfiguren in Trab und Galopp einbaute, damit dem Hengst nicht langweilig wurde. Am Schluss der Trainingsstunde ritt ich nochmals alle gelernten Lektionen durch und überschüttete den Hengst dann mit Lob. Nachdem ich ihn übergeputzt und in seine Box gebracht hatte, machte ich mich auf die Suche nach Elii und schrieb ihr, als ich sie nicht finden konnte, einfach einen Zettel, den Ich ihr an die Bürotür klebte:
      „Liebe Elii, herzlichen Glückwunsch, dein Fekete ist nun in der Dressur auf Klasse L trainiert! Das Training lief sehr gut, du hast mit ihm wirklich einen tollen Hengst, der mit Sicherheit auch noch in höheren Klassen Erfolg hätte. Wichtig ist nun, dass du das Gelernte immer mal wieder wiederholst und auch kleinere Fehler sofort korrigierst.
      Viele Grüße
      Sammy“
    • Elii
      Pflegebericht 09. August 2013 - Gesamtbericht
      14608 Zeichen

      Auch wenn heute die Temperaturen unter die 30° fallen sollten, stand ich bereits um kurz nach 5 Uhr im Stall und ließ die Pferde auf die Koppel. Findings Neverland und Shakoor kamen zusammen mit Cresant Moon auf die kleine Koppel direkt am Stall. Direkt daneben durfte es sich Diome bequem machen. Csíny und sein Vater The Whole Story brachte ich in die gegenüberliegenden beiden Koppeln. Die Stuten kamen alle zusammen auf die Koppel am Stall, auch wenn sich beim Weg dorthin Ostara und Pipcas wieder einmal zankten und ich schon Angst hatte, dazwischen zu geraten. Furmint und Ékes begannen gleich zu grasen, als sie ihre Halfter los hatten, weshalb Unwritten genervt die Ohren anlegte, da sie wegen den beiden kaum vorwärts laufen konnte. Jumping to Conclusions und Dark Jewel trotteten hinter Unwritten her und begannen weiter hinten zu graßen.
      Schnell schloss ich das Koppeltor und lief zurück zum Stall, da noch einige Hengste auf die Koppeln gehen sollten. Zwei der größten Koppeln waren mittlerweile unterteilt, damit jeder Hengst seinen eigenen Bereich haben konnte. Dark Decission und Dark Intention kamen nebeneinander in die erste Koppel. Direkt dahinter kamen Flavio und Kalzifer. Rechts daneben konnte Fekete seine Freiheit genießen und ganz am Ende war Dark Firestorm’s Koppel.
      Als ich wieder zurück war, ging ich noch einmal ins Haus, um mehrere Kisten an Sprudel in den Stall zu bringen, damit niemand verdursten musste.
      Da der Stallbursche momentan im Urlaub war, und Melanie und Jack erst um 7.30 Uhr anfingen, begann ich alleine die Boxen zu misten. Nach einer Stunde hatte ich bereits einen Großteil geschafft, da durch die langen Aufenthalte auf der Koppel, die Boxen kaum genutzt wurden. In der letzen halben Stunde mistete ich noch die große Gemeinschaftsbox von Shakoor und Nevi, sowie die Boxen von Diome, Csíny und Cressi.
      Als ich die letzte Box neu einstreute, kamen erst Melanie und dann Jack durch die Stalltür und begrüßten mich. Nachdem wir den Ablauf des Tages bei einem Kaffee besprochen hatten, ging es auch schon los mit der Arbeit.
      Da die beiden Azubis, die seit heute auf dem Hof mitwirken sollten, erst um halb 9 kommen würden, hatte ich noch Zeit Kalzifer zu reiten. Der Fuchshengst sollte heute wieder etwas auf dem Platz gearbeitet werden, in letzter Zeit hatten wir das Training wegen der hohen Temperaturen schleifen lassen. Melanie nahm sich in der Zwischenzeit Ékes vor, die heute ebenfalls dressurmäßig geritten werden sollte. Jack hatte somit genügend Platz auf dem Springplatz, um niemand durch Flavios Eskapaden zu gefährden.
      Nachdem alle Pferde geputzt und gesattelt waren, gingen wir zusammen zu den Plätzen. Jack verabschiedete sich als wir am Springplatz ankamen, so dass Melanie und ich alleine zu Dressurplatz gingen. Während Melanie bereits im Schritt losritt, legte ich vier Stangen beim Mittelzirkel hin und stieg danach auf Kalzifers Rücken. Gemeinsam mit Mel drehte ich meine Runden auf dem Platz, bevor es mit der Arbeit losging.
      Nach zehn Minuten begann ich dann erst über die Stangen und dann in Volten um sie herum zu reiten. Danach wechselte ich die Hand und ritt die gleiche Übung noch einmal. Kalzifer arbeitete heute besonders gut mit, auch das Schenkelweichen, wo er sonst immer versuchte zu schummeln, klappte auf Anhieb. Mel hatte mit Ékes auch keine Probleme, aber die Stute machte sonst ja immer brav mit.
      Im Trab musste ich Kalzifer vermehrt mit dem äußeren Bein treiben, damit er auch wirklich über die Stangen lief. Auch wenn ich ein wenig kämpfen musste, trabte der Hengst dann doch über die Stangen und nicht daran vorbei. Melanie tat es mir gleich, da Furmint etwas maulig war und immer wieder den Kopf in die Höhe warf.
      An der langen Seite ließ ich meinen Hengst im Trab zulegen und fing das Tempo kurz vor der kurzen Seite wieder ab. Danach folgte eine kurze Schrittpause am langen Zügel, um dem Hengst etwas Erholung zu bieten.
      Als ich die Zügel wieder aufnahm, trabte ich noch eine Runde auf dem Zirkel und galoppierte dann an. Die Stange, die auf dem Zirkel lag, nahm ich gleich im Galopp mit. Nach zwei Runden parierte ich durch, wechselte die Hand und galoppierte erneut an. Auch hier ritt ich Kalzifer wieder über die Stange. Wieder parierte ich durch und galoppierte dann auf dem Mittelzirkel über alle vier Stangen. Kalzifer galoppierte fleißig, und ich hatte Mühe mich bei seinem Schwung im Sattel zu halten. Auch das Verstärken des Galopps an der langen Seite, klappte einwandfrei, auch wenn Kalzifer kurz ins Stolpern geriet.
      Ich parierte durch und trabte leicht, gleichzeitig gab ich dem Hengst die Zügel hin und lobte ihn ausgiebig. Auch Melanie hatte gerade das Training beendet und ritt bereits im Schritt ihre Runden. Damit die beiden Pferde noch etwas raus kamen, ritten wir eine Runde um den Hof zum Abschluss. Jack war bereits fertig und hatte den Schimmelhengst schon zum Putzplatz gebracht. Als Melanie und ich ankamen, war Flavio bereits abgeduscht und mit Jack auf den Weg zurück zur Koppel. Ich übernahm Ékes als sie abgesattelt wurde und duschte sie und Kalzifer zusammen ab.
      Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass unsere Azubis jede Minute kommen würden, also beeilte ich mich die beiden Pferde auf die Koppel zu führen. Als ich zurück kam, kamen mir auch schon zwei junge Mädels entgegen. Celine, dunkelbraune Haare und 21 Jahre, und Marleen, rote Haare und 18 Jahre, hatten bereits beide ein Praktikum auf unserem Hof hinter sich, dies fand allerdings noch vor dem Umzug, weshalb die Beiden etwas verloren im Eingang standen.
      „Habt ihr gut hergefunden? Wir liegen jetzt ja etwas weiter außerhalb.“, sagte ich lachend und führte Celine und Marleen gleich weiter zu den Koppeln. „Wenn ihr wollt könnt ihr euch gleich aufs Pferd schwingen, das ihr Reiten könnt, weiß ich ja. Furmint und Ostara müsstet ihr ja noch kennen, oder?“, fragte ich während wir zur Koppel gingen, was mir durch ein Nicken bejaht wurde. Ich grinste und freute mich, da mir so auch einiges an Arbeit abgenommen wurde. Schnell halfterte ich Ostara und Furmint auf, und übergab sie dann Celine und Marleen. Während die Beiden die Stuten putzten, bequatschte ich mit ihnen den künftigen Tagesablauf und sagte, welche Pferde sie in Zukunft reiten würden. Neben den beiden Stuten sollten auch Diome und Tiny zu ihren Aufgaben gehören, sowie hin und wieder eins der anderen Pferde, wenn Jack, Mel und ich nicht genügend Zeit hatten. Während ich mich um die Azubis kümmerte, gingen Mel und Jack auf Pipcas und Jewel zusammen ausreiten.
      Um kurz vor 9 Uhr ging es dann in die Halle, da der Himmel begann sich zu verdunkeln und in Kürze der Regen folgen würde. „Fangt schon einmal an im Schritt, ich bau solange noch ein paar Sachen auf:“, rief ich Celine und Marleen zu, bevor ich in der kleinen Kammer verschwand und mit Stangen zurück kehrte. An der langen Seite legte ich drei Stangen schräg auf den dritten Hufschlag, so dass man sie mit einer einfachen Schlangenlinie oder beim Handwechseln über reiten konnte. An der anderen langen Seite baute ich noch ein Cavaletti auf, das später als Gymnastiksprung dienen sollte. „Die Sachen könnt ihr nutzen, ich muss mir jetzt kurz selbst ein Pferd fertig machen und dann komm ich wieder hier her.“
      Schnell holte ich Fekete von der Koppel und putzte kurz über sein ohnehin sauberes Fell, bevor ich ihm den Kappzaum anlegte und die Longe in den mittleren Ring einklinkte. Ich führte ihn so zurück zur Halle und begann dort ihm im Schritt den Hufschlag entlang führte. Marleen und Celine arbeiteten bereits fleißig im Trab mit ihren Stuten und nutzten auch die Stangen mit. Fekete konnte seine Augen kaum von den hübschen Stuten lassen, diese ließen sich von seinem sehnsüchtigen Wiehern aber nicht aus der Fassung bringen. „Treib Furmint weiter voran, die schläft dir fast ein. Und Ostara braucht ein bisschen mehr Abwechslung als Zirkel. Reite ein paar Schlangenlinien, Volten oder Tempowechsel, sonst macht die dir bald dicht.“, rief ich Celine und Marleen zu, während ich Fekete um mich kreiseln ließ. Auch er musste über die Stangen laufen und auch das Cevaletti kam zum Einsatz. Im Galopp rannte er etwas zu schnell drauf zu, konnte sich aber kurz davor noch abfangen und gesetzter Springen. Er war einfach ein Dressurpferd durch und durch. Immer wieder Handwechsel führten dazu, dass der Rapphengst sich fallen ließ und fleißig vorwärts-abwärts lief. Locker ließ ich ihn noch einige Runden traben und parierte ihn dann zum Schritt durch. Marleen und Celine ritten bereits einige Runden im Schritt, weshalb ich vorschlug noch eine Runde um den Hof zu reiten; die dunklen Wolken waren bereits vom Himmel verschwunden.
      Während des kleinen Rundgangs erklärte ich meinen Azubis das Gelände und wo sie die besten Galoppstrecken finden konnten. Wieder am Hof angekommen, zeigte ich den Waschplatz und übernahm dann die beiden Stuten, um sie auf die Koppel zu bringen.
      Währenddessen machte sich Mel mit den beiden Mädchen bekannt und nahm sie als Helfer bei Cressi mit, der heute seinen Reiter das erste Mal im Trab an der Longe tragen sollte.
      Bei mir stand als nächstes Unwritten auf der Liste, mit der ich ins Gelände gehen wollte. Nachdem ich sie geputzt hatte, sattelte ich meine Lieblingsstute schnell und stieg dann auf. Ich ritt den Wiesenweg am Reitplatz entlang und verfolgte dann die Landstraße weiter geradeaus, bis ich in den Wald kam. Dort trabte ich locker an und sorgte mit dem Schulterherein für die tägliche Portion Dressur. Für meine Scheckenstute war das kein Problem, schließlich kannte sie die Übung schon ewig. Fleißig lief die Stute voran, zuckte aber kurz zusammen, als es im Gebüsch raschelte. Jedoch hatte ich sie schnell wieder beruhigt und konnte gemütlich weiter reiten. Als es den Berg hinaufging galoppierte ich die Stute an, welche sofort lospreschte. Weiter im Wald gelangte ich zur Vielseitigkeitsstrecke, wo momentan Jack mit Deci und einem Trainer arbeitete, dieser hatte nämlich am kommenden Wochenende ein Turnier und sollte dafür Top in Form sein. Da ich nicht stören wollte, ritt ich eilig weiter und trabte die Stute ein weiteres Mal an. Ruhig setzte sie sich in Bewegung und trabte den Waldweg entlang. Kurz darauf verließen wir den Wald wieder. Als wir die Straße überquert hatten, und ich wieder in den Feldern war, galoppierte ich Unwritten erneut an. Als wir in die Nähe des alten Bauernhofs kamen, parierte ich zum Schritt durch. Kurz darauf trabte ich wieder an und parierte erst kurz vor der Brücke, die über den Fluss führte, durch. Den übrigen Weg ritt ich im Schritt, denn schon nach zehn Minuten kamen wir wieder am Stall an. Dort nahm ich Unwritten die Ausrüstung ab und duschte sie, wie die anderen Pferde, ab. Melanie und die beiden anderen hatten bereits begonnen, die anderen Pferde zu putzen, mit Cressi hatte nach Melanie alles bestens geklappt.
      Schnell brachte ich die Stute zurück zu den anderen auf die Koppel, bevor ich mir Jumina schnappte und zum Putzplatz führte. Melanie würde mit Story und Celine auf Diome, sowie Marleen auf Tiny noch eine Runde ins Gelände gehen. Ich hingegen holte für Jack noch Fire von der Koppel, da wir zusammen mit dem Trainer noch auf den Springplatz gehen wollten.
      Jack rief gerade an, als ich die Pferde satteln wollte, um mir zu sagen, dass er länger brauchen würde und ich davor noch Csíny longieren könnte.
      Daraufhin packte ich Jumina und Fire mit einem Arm voll Heu in ihre Boxen und holte mir dann den Furioso Hengst von der Koppel. Er sollte ebenfalls an die Longe, allerdings wollte ich mit ihm hauptsächlich Stangenarbeit machen. Geputzt war er in Windeseile und auch der Kappzaum saß schnell an seinem Kopf. Wieder hängte ich die Longe in den mittleren Ring und führte ihn dann in die Halle. Nach dem Aufwärmen begann ich den Hengst über die Stangen zu schicken und auch das Schenkelweichen seitwärts über die Stangen klappte einwandfrei mit ihm. Über die Stangen schnalzte ich immer wieder, damit mein Kleiner auch seine Beine hieb. Im Galopp sprang er erheblich besser über das aufgestellte Cavaletti und gab sich deutlich mehr Mühe bei der Stangenreihe. Wieder durchpariert übte ich noch einmal das Schulterherein im Schritt an der langen Seite und auch das Schenkelweichen ohne Stange klappte. Mit einer Runde um den Hof beendete ich das Training und konnte auf dem Weg sogar Jack einsammeln. Während er Csíny und Deci abduschte und in die Boxen brachte, da die Pferde über Mittag rein kamen, sattelte ich Jumina und Fire, die letzten beiden Pferde für heute. Jack hatte noch genug Zeit, um auch die Stuten in die Boxen zu bringen, dann mussten wir auch schon auf den Springplatz. Während wir im Schritt die Pferde warmritten, rief ich noch bei Melanie an, damit sie wusste, dass die Pferde noch in die Boxen sollten.
      Jumina und Fire wurden schnell warm, aufgeheizt durch die vom Trainer aufgebauten Hindernisse. Nach dem Abgaloppieren, fingen wir an zu springen, erst niedrig, wobei beide Pferde eher mäßig sprangen und man sie kaum passend reiten konnte. Hauptsache Laufen und locker Springen, war die Devise, damit Jumina und Fire warm werden konnten, auch wenn sie lieber sofort auf höchstem Niveau springen wollten.
      Als es endlich in die Höhe ging, wurden die beiden Pferde munterer und man hatte es schwer, sie überhaupt noch in Zaum zu halten. Jumina war flott unterwegs, vor den Hindernissen gab sie noch ein bisschen mehr Gas, um den nötigen Schwung für den Sprung aufzubringen. Nach dem Sprung musste sie leicht abgebremst werden, um das nächste Hindernis nicht zu verpassen. Fire hingegen war kaum zu halten, schließlich konnte er die letzten Wochen auch nicht wie sonst über den Springplatz heizen, da es schlichtweg zu heiß war. Jack hatte keine andere Möglichkeit den Hengst laufen zu lassen, aber dieser war mittlerweile auch so selbstständig, dass es kein Problem darstellte.
      Nach einer guten dreiviertel Stunde beendeten wir das Training und ritten, wie gewohnt, noch eine Runde um den Block. Daran hatten wir, und auch die Pferde, mehr Freude, als auf dem Platz zu kreiseln.
      Als unsere Pferde Frisch geduscht in ihren Koppeln standen und ihr Heu mümmelten, kamen auch Mel, Celine und Marleen auf ihren Pferden eingetrudelt. Ich half beim Verstauen der Ausrüstung, damit die Pferde schnell geduscht werden konnten und dann in ihre Box zum Heu fressen durften.
      Mittlerweile war es auch so heiß, dass Arbeit nicht mehr möglich war. Der Hunger kündigte sich zudem auch noch an, weshalb ich die gesamte Mannschaft zum Essen in mein Haus holte. Gegen Abend würden die Pferde wieder auf ihre Koppeln kommen, da es dann nicht mehr so heiß war.
    • Elii
      Trainingsbericht 14. August 2013 – Dressur von L auf M
      12733 Zeichen, von Sammy

      Tag 1
      Voller Tatendrang fuhr ich zu Elii. Sie hatte mich gebeten ihren Furioso North-Star Hengst Fekete weiter in der Dressur auszubilden und heute würde ich mit dem Training für die Klasse M beginnen. Ich freute mich schon darauf, Fekete wieder zu sehen, da mir die Arbeit mit dem Hengst großen Spaß gemacht hatte.
      Elii hatte mir bereits am Telefon gesagt, dass sie diese Woche nicht da war, aber ich wusste ja sowieso schon wo ich alles finden konnte. Also ging ich in den Stall und legte mir erst einmal Fekete’s Ausrüstung am Putzplatz zurecht. Dann lief ich zur Box des Hengstes. „Hallo mein Schöner!“, begrüßte ich den Rappen leise und kraulte ihm den feinen Kopf, bevor ich ihm das Halfter überstreifte. Dann führte ich Fekete zum Putzplatz, säuberte sein Fell und seine Hufe, verlaß Mähne und Schweif und sattelte ihn dann auf. Da es heute ziemlich kalt war und sich am Himmel bereits dunkle Wolken bildeten, beschloss ich in die Halle zu gehen.
      Dort angekommen, stellte ich Fekete auf der Mittellinie auf, gurtete nach und schwang mich dann in den Sattel. Ich lobte den Hengst kurz, da er so brav stehen geblieben war und begann dann ihn locker aufzuwärmen. Dazu ritt ich Zirkel, Volten und Schlangenlinien auf beiden Händen – zuerst im Schritt und dann im Trab. Fekete war heute ziemlich gut drauf und ging schön vorwärts abwärts. Ich galoppierte ihn noch auf jeder Hand ab und wiederholte dann ein paar L – Lektionen.
      Zunächst parierte ich Fekete zum Schritt durch und machte an beiden langen Seiten eine Kurzkehrtwendung und anschließend an den beiden kurzen Seiten eine Hinterhandwendung. Anschließend galoppierte ich erneut an, wechselte mit einem einfachen Wechsel aus dem Zirkel, parierte ihn zum Trab durch und galoppierte schließlich im Außengalopp an. Der Hengst beherrschte alles tadellos und ich war ziemlich stolz auf ihn. Somit waren auch alle Grundsteine für die Lektionen der Klasse M gelegt. Heute würden wir das Halten aus dem Galopp, den fliegenden Galoppwechsel und das Schulterherein üben, bevor es dann in den nächsten zwei Tagen fast ausschließlich um die Seitengänge ging. Ich parierte Fekete zum Schritt durch und ließ ihn von A und C aus Schenkelweichen. Das klappte schon sehr gut. Ich lobte ihn und lenkte ihn dann zum Hufschlag. Dort stellte ich den schönen Hengst leicht nach innen, drückte meinen inneren Schenkel an und fing ihn mit dem äußeren ab. Fekete lief einfach weiter geradeaus, wobei er etwas irritiert über seine neue Kopfhaltung schien. Ich verstärkte meinen Druck mit dem inneren Schenkel und tatsächlich schien Fekete zu begreifen und begann vorne die Beine zu überkreuzen. Ich lobte ihn ausgiebig und wiederholte das Ganze gleich nochmal, natürlich auch auf der anderen Hand. Nachdem Fekete einigermaßen sicher ca. die Hälfte der langen Seite in ordentlichem Schulterherein lief, galoppierte ich ihn an und gab ihm nach einer Runde die Hilfen zum Halten. Fekete reagierte zwar sofort, allerdings war der Halt noch sehr unsauber und Fekete stand ziemlich schief da. Also tippte ich sein rechtes Hinterbein leicht mit der Gerte an, bis er gerade stand und galoppierte dann erneut an. Dies klappte auch aus dem Halten schon sehr gut. Diesmal bereitete ich ihn noch früher mit halben Paraden auf die kommende Aufgabe vor und Fekete kam – zwar etwas holperig – aber geschlossen zum Stehen. Ich lobte Fekete und wiederholte noch einmal das Schulterherein. Anschließend galoppierte ich wieder an. Nun wollte ich mich den fliegenden Galoppwechseln widmen. Ich wendete Fekete auf den Zirkel ab und stellte ihn dabei betont nach innen. Bei X stellte ich ihn um und verlagerte mein Gewicht betont auf die andere Seite. Dabei achtete ich darauf, diese Umstellung genau dann vorzunehmen, als Fekete sich mit dem inneren Vorderbein abdrückte. Da der Hengst so aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, sprang er automatisch um, wofür ich ihn ausgiebig lobte. Ich wiederholte die Übung noch zweimal auf jeder Hand, dann widmete ich mich erst wieder den Übergängen vom Galopp zum Halten und umgekehrt, sowie dem Schulterherein. Erst ganz am Schluss übte ich nochmals die fliegenden Wechsel und auch wenn ich meine Hilfen noch sehr deutlich geben musste, reagierte Fekete nun jedes Mal indem er umsprang. Ich ließ die Zügel lang und ritt ihn trocken, wobei ich ihm lobend den Hals rieb. Dann umsorgte ich den Hengst und verabschiedete mich von ihm: „Bis Morgen, Süßer, heute hast du dich wirklich wieder toll geschlagen!“

      Tag 2
      Heute war es sogar noch kälter als gestern und es regnete wie aus Eimern. Dementsprechend war ich froh, als ich endlich bei Elii ankam und mich in den Stall flüchten konnte.
      „Hallo mein Schöner“, begrüßte ich Fekete „so ein Sauwetter heute, was? Hoffentlich ist es in der Halle nicht zu laut“. Da es draußen so heftig regnete, dass sogar der überdachte Putzplatz schon halb unter Wasser stand, beschloss ich Fekete heute im Stall fertig zu machen. Wie wir dann zur Halle kamen ohne weg gespült zu werden, musste ich mir allerdings noch überlegen.
      Ich schnappte mir also das Putzzeug des Hengstes und bürstete sein seidiges Fell. Dann sattelte ich ihn auf und sah ihn zweifelnd an. „Wenn wir jetzt so zur Halle gehen, sind wir beide geduscht. Da hab ich ehrlich gesagt keine Lust drauf“, sagte ich zu dem Hengst und lief dann nochmals zur Sattelkammer wo ich zwei wasserdichte Decken ausfindig machte. Die eine legte ich über Fekete’s Rücken und verschnallte sie vorne am Hals. War zwar etwas eng, aber für die kurze Zeit würde das dem Hengst nicht schaden. Mir selbst legte ich die zweite Decke über den Kopf und hielt sie mit einer Hand zusammen, während ich mit der anderen Fekete losband und aus dem Stall führte. Der Hengst zog förmlich den Kopf ein als ihn der kalte Regen traf und auch ich fröstelte. Ich schnalzte mit der Zunge und wir überquerten im Stechschritt den Platz vor dem Stall und flüchteten uns in die Halle. Dort schloss ich die Tür und zog mir die Tropfnasse Decke vom Kopf. Anschließend befreite ich Fekete von seiner. Der hübsche Hengst schüttelte seinen Kopf, dass die Tropfen nur so flogen.
      „Hey lass das!“, schalt ich ihn sanft, bevor ich nachgurtete und auf seinen Rücken stieg.
      Die nächste Viertelstunde wärmte ich Fekete wie immer ordentlich auf, bevor ich die Dinge von gestern wiederholte. Das Halten aus dem Galopp klappte mittlerweile tadellos – Fekete kam ruhig und geschlossen zum Stehen. Auch mit dem Schulterherein gab es keine Probleme mehr. Nun galoppierte ich wieder an, wendete auf den Zirkel ab und stellte Fekete bei X wieder um, sodass der Hengst umsprang. Dies wiederholte ich ein paar Mal, wobei ich meine Hilfen immer dezenter einsetzte. Ziel war es ja schließlich, dass der Hengst auf Grund einer kleinen Gewichtsverlagerung und einer halben Parade an jeder Stelle umsprang. In der Klasse M reichte es allerdings, wenn er den Wechsel an Punkten beherrschte, an denen man einen Handwechsel machte.
      Genau damit wollte ich heute auch anfangen. Also ließ ich Fekete ganze Bahn gehen und ritt dann Schlangenlinien durch die Bahn, zunächst mit drei Bögen. Vor dem Erreichen der Bande gab ich Fekete jeweils die Hilfen zum Umspringen und da er sonst im Außengalopp gelaufen wäre, verstand der Hengst auch recht schnell, was ich von ihm erwartete. Anschließend wiederholte ich das Ganze mit vier Bögen, wobei ich etwas aufpassen musste, damit er mir nicht zu schnell wurde, da die Wendungen nun doch recht eng waren. Wie erwartet beherrschte Fekete die Übung ziemlich schnell und ich konnte mich den beiden heutigen Knackpunkten – dem Travers und dem Renvers – widmen. Sie bildeten die Vorbereitung für die Schrittpirouette mit der wir am nächsten Tag beginnen würden.
      Anfangen würde ich mit dem Travers, den man auch Kruppeherein nannte. Ich stellte Fekete wie beim Schulterherein nach innen und drückte das äußere Bein gegen ihn, sodass er mit der Hinterhand in die Bahn auswich. Mit der inneren Hand und dem inneren Schenkel erhielt ich nun die Biegung aufrecht, während mein äußeres Bein vorwärts-seitwärts trieb. Wenn Fekete zu sehr seitwärts rannte, gab ich mit dem inneren Schenkel kurzzeitig stärkere Hilfen, bis er wieder so lief, wie ich es wollte. Nach einer Weile klappte der Travers auf beiden Händen so gut, dass ich beschloss nun mit dem Renvers, also dem Kruppeheraus zu beginnen. Dabei stellte ich Fekete nach außen, trieb mit dem äußeren Schenkel vorwärts-seitwärts und fing ihn mit dem inneren Schenkel auf. Der Renvers war anspruchsvoller als der Travers, da Fekete nun nicht mehr die Bande als Begrenzung hatte und ich ihn trotzdem auf einer geraden Linie halten musste. Daher musste ich mit meinem inneren Bein teilweise stärkere Hilfen geben als mit dem äußeren, damit Fekete nicht zu sehr ins Innere der Bahn hinein lief. Zum Schluss machte ich nochmal zwei fliegende Wechsel, da Fekete sie so gut beherrschte. Dann ritt ich den Hengst trocken, versorgte ihn ordentlich und sagte dann: „So Hübscher, morgen ist auch schon wieder der letzte Tag… Und dann bist du ein ganz großes Stück weiter gekommen!“

      Tag 3
      Als ich am nächsten Tag auf Elii’s Hof fuhr, meinte es das Wetter zum Glück besser mit uns. Es waren zwar überall riesige Pfützen, aber immerhin schien die Sonne. Ich betrat den Stall und begrüßte Fekete, indem ich ihm eine Karotte zuschob. „Hey, du Schöner. Wie geht’s uns denn heute?“, fragte ich ihn liebevoll, während ich ihn am Hals kraulte.
      Dann verschwand ich in der Sattelkammer und brachte die Ausrüstung zum Putzplatz. Anschließend holte ich Fekete aus seiner Box und machte ihn reitfertig. Der Hengst schien heute ein wenig lustlos zu sein und ich beschloss langsam anzufangen. Heute wollte ich die Traversale, die Traversalverschiebung und die halbe Pirouette im Schritt mit Fekete üben. Dazu brauchte er definitiv seine ganze Konzentration. Nachdem ich die Halle betreten hatte, gurtete ich nach und schwang mich dann in den Sattel. Wie gewohnt wärmte ich Fekete gut auf und ritt dann erst ein paar A und L –Lektionen mit dem Hengst. Anschließend begann ich mit der Wiederholung der fliegenden Galoppwechsel, Schulterherein, Travers und Renvers. Dann ließ ich die Zügel lang und ritt Fekete ein paar Runden im Schritt um die Bahn. Nun kamen die schwierigsten Lektionen der Klasse M an die Reihe. Ich begann mit der Traversale, indem ich an der langen Seite Schulterherein ritt und dann aus der Ecke kehrt machte. So war Fekete schon richtig - also in Bewegungsrichtung nach außen – gestellt. Mein innerer Schenkel trieb nun vorwärts- seitwärts, der äußere fing die Bewegung ein. Fekete bewegte sich anfangs noch recht zögerlich, doch da er durch Travers und Renvers gut vorbereitet war, begriff er die Traversale ziemlich schnell. Ich hielt sie anfangs noch so einfach wie möglich, indem ich nur von der Mittellinie bis zur Bande ritt. Später dann würde ich Fekete die Lektion etwas erschweren. Also ritt ich von der ersten Ecke der langen Seite bis zur Mittellinie, stellte Fekete um und ritt wieder zurück zur zweiten Ecke der langen Seite. Auch die halbe einfache Traversale und die halbe doppelte Traversale übte ich mit dem Hengst. Nach einer Weile hatte Fekete begriffen und schien sogar Spaß an den Seitengängen zu haben, deshalb und weil es so gut klappte, wiederholte ich sie noch einmal. „So du Prachtkerl, jetzt bist du bereit für deine erste Pirouette!“, sagte ich stolz zu dem Hengst.
      Ich wendete auf den Zirkel ab und ritt dann in Traverstellung ein Zirkel verkleinern, solange bis sich Fekete mit der Hinterhand nahe der Zirkelmitte befand. Dabei achtete ich vor allem darauf, dass Fekete nicht auf die innere Schulter fiel, wodurch ihm die Wendung schwerer fallen würde. Mit dem inneren Bein erhielt ich nun weiter hin die Biegung, trieb aber gleichzeitig vorwärts, sodass Fekete mit den Hinterbeinen einen kleinen Kreis beschrieb. Nach einer halben Umdrehung ließ ich Fekete wieder vorwärts laufen und lobte ihn ausgiebig. Die Pirouetten im Trab und Galopp folgten erst in der Klasse S. Nun wiederholte ich die Traversalverschiebung noch ein letztes Mal, machte dann noch eine halbe Schrittpirouette und ritt Fekete anschließend trocken. Dann nahm ich mir heute besonders viel Zeit um den Hengst fertig zu machen, wobei mir der Abschied heute nicht so schwer fiel wie beim letzten Mal, da ich den Hengst ja noch bis Klasse S und im Fahren bis Klasse L ausbilden sollte. „Bis bald mein Hübscher!“, sagte ich leise zu dem Hengst, als ich seine Box verließ. Dann verfasste ich eine Nachricht für Elii:
      „Liebe Elii,
      Du kannst Fekete nun offiziell in Dressur für die Klasse M melden! Die fliegenden Wechsel und die Traversale solltest du noch ein paar Mal wiederholen, damit sich die Abläufe festigen und er optimal auf die Klasse L vorbereitet ist!
      Liebe Grüße"
    • Elii
      Trainingsbericht 21. September 2013 - Dressur von M auf S
      14568 Zeichen, von Sammy

      Tag 1
      Gut gelaunt kam ich auf Elii’s Hof an. Ab heute würde ich ihren Furioso North-Star Hengst Fekete auf die Klasse S in der Dressur trainieren. Da ich ja jetzt schon länger mit dem schönen Hengst arbeitete, war ich schon sehr gespannt darauf zu erfahren, wie er die schwierigen Lektionen der Klasse S meistern würde. „Hey du Prachtkerl! Na wie geht’s?“, begrüßte ich den nachtschwarzen Hengst liebevoll, bevor ich in die Sattelkammer ging und mit Putzzeug, Bandagen, einer langen Gerte und einem langen Führstrick wieder herauskam. Dies alles legte ich auf dem Putzplatz zurecht, dann holte ich Fekete aus seiner Box. Während ich das seidige Fell des Hengstes säuberte, seine Hufe auskratzte und den Schweif verlas, redete ich wie immer leise mit Fekete. Dieser stand entspannt da und hatte ein Ohr in Richtung meiner Stimme gedreht. Nachdem ich seine Beine bandagiert und die Stricke ausgetauscht hatte, machte ich mich auf in Richtung Halle. Da die Lektionen der Klasse S eine Menge Vorarbeit brauchten, hatte ich beschlossen heute nur vom Boden aus mit Fekete zu arbeiten. Was den Versammlungsgrad und die Aufrichtung des Hengstes anging hatte ich absolut keine Bedenken, doch Fekete musste zunächst einige andere grundlegende Dinge lernen. Heute standen die Piaffe vom Boden, die Schaukel und der spanische Schritt auf dem Programm. Eigentlich war ich kein Verfechter zirzensischer Lektionen, doch der spanische Schritt war meiner Meinung nach die einfachste Übung, um die Passage korrekt zu erlernen.
      Nachdem wir die Halle betreten hatten, wärmte ich Fekete auf indem ich ihn Freilaufen ließ. Dabei hatte er einfach mehr Bewegungsfreiheit, als wenn ich ihn longiert hätte. Außerdem war der Hengst auch so gut ausgebildet, dass er problemlos auf meine Signale am Boden reagierte. Nachdem ich ihn auf beiden Händen ab galoppiert hatte, rief ich Fekete wieder zu mir und hakte den Strick in sein Halfter ein. „So los geht’s mein Junge!“, sagte ich fröhlich zu ihm. Nach einigem Überlegen hatte ich entschieden mit dem spanischen Schritt zu beginnen, dann die Schaukel zu üben und zum Schluss die Piaffe.
      Ich stellte mich etwas seitlich neben Fekete und touchierte mit der Gerte sachte sein Vorderbein. Dabei lobte ich bereits ein kurzes Zucken der Muskeln, bis er schließlich aufstampfte. Wieder kraulte ich den Hengst zur Belohnung am Hals und wiederholte das Ganze, indem ich nun nur noch lobte, wenn Fekete das Vorderbein auch in die von mir gewünschte Richtung hob. Als Fekete schließlich verstanden hatte, was ich von ihm erwartete, machte ich auf der anderen Seite weiter. Dann ließ ich den Hengst erst einmal zwei Runden locker um mich herumtraben, damit es ihm auch ja nicht langweilig wurde. Nun war der nächste Schritt an der Reihe: Ich würden ihn erst das rechte Vorderbein heben lassen, dann sollte er zwei Schritte vorwärts gehen und dann musste er das linke Vorderbein heben. Das ganze nannte sich in Fachkreisen ‚Polka‘, doch für mich war es lediglich eine Station auf dem Weg zur Passage. Ich tippte Fekete’s Bein an, führte ihn dann zwei Schritte vorwärts und ließ ihn anschließend das andere Bein heben. Dies wiederholte ich solange, bis wir einmal die Bahn umrundet hatten. Danach durfte der schöne Hengst wieder ein wenig entspannen, bevor es an den für heute letzten Schritt dieser Lektion ging. Ich stellte mich schräg vor Fekete, ließ ihn das rechte und gleich danach das linke Vorderbein anheben und ihn dann ein paar Schritte gehen. Nach und nach verringerte ich diese Zwischenschritte, bis er flüssig im spanischen Schritt laufen konnte. Dabei achtete ich vor allem darauf, dass Fekete sein Gewicht auf der Hinterhand hatte und sich im Hals nicht zu eng machte. Anfangs machte ich ihm die Bewegung noch vor, da er mich dann praktisch nach ahmen konnte, doch zum Schluss konnte ich normal neben ihm hergehen, während er die Lektion perfekt ausführte. Ich lobte Fekete überschwänglich.
      Nun war die sogenannte Schaukel an der Reihe. Dabei machte das Pferd vier Tritte zurück, vier nach vorne und dann wieder vier zurück. Ziel dabei war es, die Übergänge so fließend wie möglich zu gestalten. Ich stellte mich vor Fekete und übte mit ihm nochmals das Rückwärtsrichten. Dabei gab ich ihm das bereits bekannte Kommando „Zurück!“ und wackelte zusätzlich am Führstrick. Ich brachte Fekete nach und nach dazu, auf meine Han zu achten – so lange sie sich bewegte, ging er rückwärts, sobald ich sie still hielt, hielt er an. Ich lobte ihn und baute nun auch das vorwärtsgehen mit ein. Die Übergänge waren noch etwas holprig, als ich die ersten Male von Fekete verlangte ohne Halten sofort im Schritt weiterzugehen, doch nach einer Weile legte der Hengst mehr Gewicht auf seine Hinterhand und wir schafften die Übung auf beiden Händen ohne zu Stocken.
      Ich seufzte und lobte Fekete wie immer stolz. „Fehlt nur noch die Piaffe mein Schöner. Dann wars das für heute!“, sagte ich fröhlich.
      Für die Piaffe musste ich nun an der Hand Fekete’s Schritt diagonalisieren, später aus dem Sattel heraus würden wir dann zur richtigen Piaffe gelangen. Wieder ging ich schräg neben Fekete her und touchierte in dem Moment sein Hinterbein, indem das diagonal liegende Vorderbein ab fußte. Durch diese Übung lernte Fekete mehr Last mit der Hinterhand aufzunehmen, so dass seine Vorhand freier wurde. Als Fekete begriffen hatte, was ich erwartete, schaffte ich es recht schnell die Vorarbeit zur Piaffe abzuschließen. Ich ließ Fekete noch eine Weile locker im Schritt gehen, dann machte ich Schluss für heute, wobei ich den Hengst stolz lobte.

      Tag 2
      Fröstelnd stellte ich mein Auto auf Elii’s Hof ab, stieg aus und ging im Laufschritt zum Stall. Für Mitte September war es definitiv schon viel zu kalt! Aber beim heutigen Training mit Fekete würde es mir mit Sicherheit warm werden. Ich lächelte, als der schöne Rapphengst mir bereits seinen Kopf entgegen reckte, als ich auf seine Box zukam. „Na du? Bereit für die schwersten Dressurlektionen? Aber du hast dich gestern schon so gut geschlagen, das schaffst du sicherlich mit links!“, redete ich leise auf den Hengst ein. In dieser ganzen Trainingszeit hatte ich Fekete richtig lieb gewonnen und ich war ein bisschen wehmütig, dass morgen bereits erst einmal der letzte Tag sein würde, an dem ich mit dem Hengst arbeitete. Denn dann war seine Dressurausbildung vollständig abgeschlossen und ich würde mich um das Training anderer Pferde kümmern. Ich verscheuchte den traurigen Gedanken und holte Fekete’s Ausrüstung aus der Sattelkammer. Heute würde ich die Schaukel, den spanischen Schritt und auch die Piaffe das erste Mal vom Sattel aus reiten. Außerdem mussten wir die fliegenden Galoppwechsel im einer Rhythmus trainieren. Das war auf jeden Fall genug für einen Tag und ich war gespannt darauf zu sehen, wie Fekete sich heute anstellen würde.
      Ich holte den Hübschen aus seiner Box und begann wie immer in aller Ruhe sein seidiges Fell zu bürsten. Nachdem ich fertig war führte ich Fekete zur Halle, gurtete nach und schwang mich dann in den Sattel. Es war ein tolles Gefühl wieder auf dem Hengst zu sitzen. Ich wärmte Fekete gut auf, vor allem im Schritt, da es heute doch ziemlich kalt war. Als ich ihn schließlich angaloppierte, fühlte ich, wie mir langsam wieder wärmer wurde. Gott sei Dank hielt die Reithalle die meiste Kälte draußen.
      Ich entschied, wieder mit dem spanischen Schritt anzufangen. Dazu gab ich Fekete die passenden Hilfen – die er noch nicht kannte und tippte zusätzlich wie gestern seine Vorderbeine an. Der Hengst verlagerte sofort sein Gewicht mehr nach hinten und wir umrundeten die Bahn relativ flüssig und mit nur zwei kurzen Schritt Pausen. Ich lobte Fekete glücklich und begann nun erstens die Distanz zu erhöhen und zweitens das Signal mit der Gerte durch Schenkel- und Gewichtshilfen zu ersetzen. Nachdem das ganz gut klappte, galoppierte ich Fekete an. Ich würde den spanischen Schritt ganz am Ende noch einmal wiederholen, nun wollte ich die fliegenden Wechsel üben. Zuerst übte ich den einfachen fliegenden Wechsel an beliebigen Punkten in der Halle, sodass Fekete teilweise auch im Außengalopp laufen musste. Als das klappte, wendete ich bei A auf die Mittellinie ab. Nun machten wir einen fliegenden Wechsel, dann ließ ich Fekete drei Sprünge galoppieren, um ihn anschließend erneut einen Wechsel ausführen zu lassen. Dies übte ich solange, bis ich ihn schließlich direkt wieder umspringen ließ, ohne noch weitere Galoppsprünge einzulegen. Fekete arbeitete wie gewohnt super mit und ich war jetzt schon sehr zufrieden mit ihm. Zur Hälfte waren wir ja nun bereits durch unser Trainingspensum für diesen Tag hindurch. Ich lobte Fekete und parierte ihn wieder zum Schritt durch, um die Schaukel vom Sattel aus zu üben. Das sollte eigentlich keine große Schwierigkeit sein, da Fekete die Hilfen bereits kannte. Ich parierte den Hengst zum Halten durch und ließ ihn dann rückwärts treten. Während er noch seinen letzten Schritt machte, gab ich ihm die Hilfen zum vorwärts gehen. Wie auch gestern war der Übergang erst einmal etwas holprig, wurde nach und nach aber immer fließender. Ich wiederholte die Lektion auch auf der anderen Hand und schließlich in der Mitte der Halle, sodass Fekete nun keine Begrenzung mehr hatte. Doch da der Hengst nicht vergessen hatte, was er in den niedrigeren Klassen gelernt hatte, trat er brav und vor allem gerade zurück. Ich klopfte ihm den muskulösen Hals und widmete mich der letzten Übung: Der Piaffe.
      Nun vom Sattel aus würde ich über Rückwärtsrichten und direktes Antraben daraus zur Piaffe kommen. Fekete war vollkommen konzentriert und ich konnte förmlich spüren, wie er versuchte alles richtig zu machen. In der Phase zwischen Trab und Rückwärtsrichten schaffte er bereits ein paar Piaff-Schritte und wurde von mir natürlich sofort dafür gelobt. Nach und nach konnte ich die Übung weiter ausbauen, bis Fekete schließlich soweit war, aus dem Trab heraus langsamer zu werden und fließend in die Piaffe überzugehen. Seine Hinterhand war dabei deutlich gesenkt und seine Tritte hinten auch nicht zu eng – was beides deutliche Zeichen dafür gewesen wären, dass Fekete sich überfordert fühlte. Aber im Gegenteil, der Hengst warf die Vorderbeine völlig frei, da sein gesamtes Gewicht nun auf der Hinterhand lastete. Ich ließ die Zügel lang und klopfte Fekete begeistert den Hals, bevor ich mich aus dem Sattel gleiten ließ und ihn liebevoll versorgte.

      Tag 3
      „Hallo mein Schöner!“, begrüßte ich Fekete am nächsten Tag überschwänglich. Es war noch genauso kalt wie gestern, doch zu allem Überfluss regnete es nun auch noch. Ich zog mir meine Fleece-Jacke enger um die Schultern und beschloss kurzerhand Fekete im relativ warmen Stall fertig zu machen. Zuvor brachte ich allerdings seinen Sattel, seine Abschwitzdecke und seine Satteldecke in Elii’s große Reithalle, da ich zuerst vom Boden aus an der Passage arbeiten wollte. Daneben standen die Passage vom Sattel aus, eine in der Passage gerittene Volte und die Traversale im Galopp auf unserem Trainingsprogramm. „Heute ist unser letzter Tag! Wenn du deine Sache so gut machst, wie bisher, wird Elii sicher unglaublich stolz auf dich sein, mein Hübscher! Und du hast so viel Potenzial, ich bin wirklich schon gespannt auf deine Fohlen!“, redete ich wie immer mit dem Hengst, während ich ihn auf Hochglanz brachte und ihm dann Trense und Bandagen anlegte.
      Nachdem ich Fekete in die Halle geführt hatte, wärmte ich ihn erneut vom Boden aus auf. Dort wiederholte ich den spanischen Schritt, bis Fekete zwei Runden ohne Schrittpausen in der Bahn gehen konnte. Nachdem das auch auf der anderen Hand gut klappte, schnappte ich mir Sattel und Satteldecke und legte beides Fekete flott auf. Anschließend gurtete ich nach, zog die Steigbügel herunter und schwang mich in den Sattel. Ich nahm die Zügel auf und ließ Fekete erst einmal ein paar Runden traben. Anschließend parierte ich ihn zum Schritt durch und wiederholte wie gestern den spanischen Schritt vom Sattel aus. Fekete machte toll mit, so dass ich ihn schon nach kurzer Zeit wieder antraben ließ. Nun galt es, den spanischen Schritt in den Trab zu übertragen. Ich gab Fekete also die gleichen Hilfen wie auch im Schritt. Zunächst schien der Hengst ein wenig verwirrt, also verstärkte ich die Signale, tippte ihn zusätzlich mit der Gerte an und versammelte ihn noch mehr. Als Fekete daraufhin die Beine wie beim spanischen Schritt hob, lobte ich ihn überschwänglich. Wenn er jetzt noch die Hinterhand mitnahm, war das die perfekte Passage! Also arbeitete ich die nächste Zeit daran, seine Hinterhand zu aktivieren und ihn dort wieder mehr Gewicht aufnehmen zu lassen. Nach und nach wurden Fekete’s Bewegungen immer geschmeidiger und erhabener. Ich lobte den Hengst und machte auf der anderen Hand weiter. Als ich schließlich zufrieden war, begann ich die Passage aus einem normalen Trab heraus zu reiten, indem ich Fekete nach und nach immer mehr zurück nahm, versammelte und dazu die korrekten Hilfen gab.
      „Fein, mein Junge!“, sagte ich nach einer Weile begeistert und parierte Fekete zu einer wohlverdienten Schrittpause durch. Das schlimmste war geschafft. Ich machte mich nun erst einmal an die Traversale im Galopp, um mich später nochmals der Passage zu widmen.
      Ich ließ Fekete in einem lockeren Arbeitsgalopp losgehen und wendete dann auf die Mittellinie ab. Nach einer Pferdelänge stellte ich ihn in Bewegungsrichtung, drückte das rechte Bein an und legte das linke verwahrend eine Handbreit hinter den Gurt. Fekete ging die Sache noch etwas übereilt an, deshalb nahm ich ihn beim nächsten Versuch mehr zurück und dann klappte es auch. Ich wiederholte die Traversale im Galopp auch auf der anderen Hand und schließlich auch im Zick Zack. Nachdem das gut klappte, machte ich mich wieder an die Passage. Zunächst wiederholte ich sie auf der geraden Linie, dann begann ich eine Volte zu reiten. Dabei ging ich wie immer stückchenweise vor, da die Passage eine recht anstrengende Übung für Fekete war. Nachdem wir auf beiden Händen eine Volte schafften, ließ ich ihn noch einmal piaffieren und ritt den Rapphengst dann gut trocken, wobei ich ihm die Abschwitzdecke über die Kruppe legte. Dann lobte ich ihn ein letztes Mal und brachte ihn in den Stall zu seinem mehr als verdienten Futter. Anschließend hinterließ ich wie üblich eine Nachricht an Elii’s Büro:
      „Liebe Elii,
      Fekete’s Dressurausbildung ist hiermit abgeschlossen und er darf jetzt offiziell auf Turnieren der Klasse S starten! Ich wünsche euch auch weiterhin noch viel Spaß und Erfolg.
      Liebe Grüße
      Sammy“
    • Elii
      Pflegebericht 22. Oktober 2013 - Scheren
      2879 Zeichen

      „Verdammt noch mal, stell dich doch nicht so an!“, sagte ich genervt zu Kalzifer, als ich ihm den Hals scheren wollte. Schon eine gute Stunde stand ich mit der Schermaschiene neben dem Hengst und hatte bis jetzt nur Bauch und die Hälfte des Halses geschafft. Der Fuchs tänzelte ungeduldig hin und her, während ich immer wieder am Strick zuckeln musste, um nicht umgerannt zu werden. „Und dir soll ich auch noch eine Flamme in den Hintern scheren.“, seufzte ich. Mel war währenddessen mit Fekete beschäftigt, der schon die Augen zu hatte und momentan das komplette Gegenteil von Kalzifer war. „Letztes Jahr hat doch alles so super geklappt.“, sagte ich und legte die Schermaschine resignierend zur Seite. Mel hingegen lachte und pfeifte fröhlich, während sie weiter scherte. Innerhalb der nächsten Viertel Stunde war Fekete dann auch fertig und Mel konnte mir mit dem Fuchshengst helfen. Als sie in festhielt, klappte es auch endlich besser und ich schaffte es sogar die Flamme in seinen Hintern zu scheren, ohne Patzer. Gerade als ich fertig war, kam Jack mit zwei Paket im Arm in den Stall. Ich hüpfte ihm entgegen, riss die Pakete an mich und öffnete sie. Drinnen befanden sich die neue Schabracke mit passenden Bandagen und Abschwitzdecke für Kalzifer und im anderen Paket eine dunkelblaue Barockschabracke für Fekete mit passendem Jackett für mich. „Wenn jetzt noch der Lammfellsitzbezug kommt bin ich gerüstet für den Winter.“ „… die nächsten 2 Wochen…“, nuschelten Jack und Mel synchron. „Soviel kauf ich doch gar nicht.“, murmelte ich und packte die Kartons weg. Beide lachten und ich stimmte sogleich mit ein. Das Zubehör packte ich direkt in die entsprechenden Sattelschränke, während das Jackett erstmal in meinen Spind kam. Als ich zurück kam, hatten beide geschorene Hengste ihre Decken auf und konnten zurück in die Boxen. Heute sollten noch Csíny und Pajtás geschoren werden, während Deci, Story, Fire und Tiny morgen an der Reihe waren. Flavio hatte sowieso schon sehr dünnes Fell, weswegen er nicht geschoren wurde, sondern nur eingedeckt.
      Die Schwierigkeit an der Schur der nächsten Kandidaten war, da ich Csíny eine Narrenkappe in den Hintern scheren wollte und Pajtás bekam die Space Invaders. Die beiden Hengste waren zum Glück sehr ruhig dabei und ließen das Tamtam über sich ergehen. Nachdem die Narenkappe leicht schief an Csínys Hinterhand zu sehen war, übernahm ich Pajtás und versuchte die Pixelfiguren in sein Fell zu schneiden. Da die Prozedur etwas länger dauerte, lief der Hengst nach rechts und links und wurde ungeduldiger, als Csíny bereits in die Box zurück durfte. „Gleich geschafft, Großer.“, flüsterte ich und tätschelte ihm die Seite. Noch zehn Minuten, dann war ich auch endlich fertig und er konnte in die Decke gepackt werden. „Siehst, hast es doch noch geschafft.“, lachte ich und schob ihm eine Karotte zu, bevor ich seine Box verlies.
    • Elii
      Pflegebericht 31. Oktober 2013 - Halloween
      10676 Zeichen, von Gwen

      „Gwen? Wann kommen deine Freundinnen nochmal?“ fragte mich meine Mutti nun schon zum dritten Mal. Ich stöhnte leise auf, legte das Messer zur Seite und schaute zu ihr auf. „Immer noch kurz nach Mittag!“ knurrte ich unsanft und machte mich wieder daran das Obst für den Obstsalat zu schnippeln. Heute war Halloween und da ich gerne feierte und dieses Fest in Kanada sowieso recht weit verbreitet war, hatte ich Elii und Tikka eingeladen. Beide hatten sich einen weiten Weg vorgenommen, um uns extra auf der Nahanni Rivers Ranch zu besuchen und ich war ihnen dankbar dafür. Da sie auch ihre Pferde mitbrachten, sollten sie schon kurz nach Mittag kommen, damit sich die Vierbeiner erst einmal ausruhen würden können, das Gleiche galt natürlich für die Reiter. Ich war gerade dabei, Muffins zu backen, welche, sobald sie fertig wären durch Schokostäbchen und Smarties in Spinnen verwandelt werden würden. Sonst standen noch einige andere leckere Süßigkeiten zur Auswahl, dazu gab es natürlich auch etwas Gesundes, nämlich Obstsalat. Nachdem ich den fertig hatte, schob ich ihn in den Kühlschrank und machte mich an die Muffins.
      Die letzte Spinne verließ das Backblech, als plötzlich mein Handy summte. Es war eine SMS, welche mir sagte, dass Elii in einer Viertelstunde hier ankommen würde. „Kathy? Machst du das hier fertig? Ich mach derweil die Box für unsere Gäste fertig.“ lächelte ich und huschte raus in den Stall. Theoretisch standen auch zwei Weiden für die Hengste von Elii und Tikka bereit, aber ich war mir nicht sicher, wie aufgeregt die Kerle sein würden, also machte ich lieber auch eine Box fertig. In den Wäldern Kanadas fand man ein Pferd schließlich nicht so schnell wieder, erst recht nicht, wenn es sich hier nicht auskannte. Zu unserem Glück war heute noch einmal herrliches Wetter, die Sonne schien und die Sturmböen der letzten Tage hatten sich endlich gelegt. Als ich dann gerade aus dem Stall heraustrat, sah ich ein Auto langsam unsere Auffahrt entlang fahren. Ich winkte Elii und sie schien beruhigt zu sein, die richtige Ranch erwischt zu haben. „Hey!“ begrüßte ich sie herzlich und bot ihr direkt an, dass wir erst einmal ihren Hengst befreiten. „Box oder direkt Weide?“ fragte ich schnell, ehe wir den Hengst irgendwo hin lotsen müssten. „Box wäre besser, ich glaube Fekete ist nicht ganz so entspannt.“ Ich nickte und half ihr, die Rampe zu öffnen, dann ging ich aus dem Weg, damit Elii ihr Pferd hinausführen konnte. Ich war schon immer von ihren Furioso Northstar begeistert gewesen, aber Fekete war noch einmal ein Hengst der Extraklasse mit seinem rabenschwarzen Fell. Aufgeregt blähte er die Nüstern und sah sich um, ich lief voraus, um Elii den Weg zu zeigen und wir waren beide beruhigter, als der Hengst dann sicher in seiner geräumigen Box stand. Da er alleine im Stall war, blickte er sich nochmals aufgeregt um, ehe er sich seinem Heu zuwand. „So, jetzt fehlt nur noch Tikka.“ grinste ich, doch direkt hörte ich schon wieder ein Auto draußen. „Na holla...“ murmelte ich und schaute verwundert auf mein Handy, aber Tikka hatte mir gerade geschrieben gehabt, als ich Elii in Empfang genommen hatte. „Ich fahr flott das Auto auf euren Parkplatz.“ lächelte diese mich an und ich nickte nur zurück, um dann direkt Tikka zu begrüßen. Sie war extra für die zwei Tage aus Finnland hierher gekommen. „Hui, im Gegensatz zu Zuhause ist es bei euch ja noch richtig warm!“ lachte sie mich freudig an und wir luden ihren Norwegerhengst Mørke aus. Auch sie fragte ich bezüglich Weide oder Stall, doch sie nahm direkt die Koppel, allerdings war Mørke auch wesentlich ruhiger als Fekete. Ich nickte und zeigte ihr den Weg. Mørke schien seine neue Weide toll zu finden und begann sofort friedlich zu grasen. Wir ließen ihn in Ruhe und sammelten stattdessen Elii wieder ein. Gemeinsam gingen wir ins Haus, wo auch Kathy die beiden begrüßte. Ich präsentierte Muffins und Obstsalat und mit diesem Proviant setzten wir uns auf die Couch und schauten erst einmal einen Film zur Entspannung, denn sowohl Elii als auch Tikka hatten eine lange Fahrt hinter sich.
      Es war inzwischen 16 Uhr und ich erhob mich allmählich. „Wollen wir langsam los?“ lächelte ich, denn dank der Zeitumstellung würde es schon bald dunkel sein. Die anderen drei nickten freudig und wir machten uns daran, unsere Kostüme anzuziehen, immerhin war heute Halloween! Tikka war als erste fertig und brachte uns alle zum lachen, denn sie ging als Kürbis! Elii ihr Kostüm hatte aber auch Stil, denn sie war verkleidet als Skelett. Kathy hatte sich wochenlang damit beschäftigt, ihr Kostüm für einen Reiter anzupassen, denn sie hatte unbedingt als bleiche Marie Antoinette gehen wollen. Ich war nicht ganz so kreativ gewesen, denn meine Accessoires waren lediglich ein Hut und ein Besen, denn ich ging als Hexe. Natürlich hatte es dazu noch bunte Socken gegeben und ein kleidähnliches Oberteil, der Hut war aber eh das genialste. „Nun sind die Pferde dran.“ lachte ich fröhlich. Kathy und ich holten uns Magic und Ravi, während Elii und Tikka ihre beiden Hengste im Stall jeweils in einer Box anbanden. Wir putzten die vier ordentlich und machten sie dann fertig. Erst satteln und dann wurden auch sie verkleidet. Das beanspruchte viel Zeit, aber nach einer Stunden hatten wir auch das geschafft. Als wir die Pferde anbanden, kam meine Mutti in den Stall geflitzt und überreichte jeden einen Beutel und eine Kürbislaterne, welche natürlich am besten zu Tikkas Kostüm passte. Wir dankten ihr und führten dann die Pferde aus dem Stall, um dort aufzusteigen. Inzwischen dämmerte es auch schon, aber das war auch gewollt. Anfangs waren alle Pferde ein wenig aufgeregt, aber irgendwann entspannten sie sich, als wir im Schritt die Auffahrt hinausritten. Wir wollten nach Dauphin, der nächstgelegenen Kleinstadt, in welcher sicherlich die ein oder anderen Gruselgestalten unterwegs sein würden. Aber wir würden am meisten auffallen, immerhin waren wir berittene Gespenster. Die Straßen waren herrlich geschmückt, so dass wir schön im Hellen reiten konnten, was auch den Pferden die Angst nahm. Die waren inzwischen mehr neugierig als ängstlich und nachdem unser erstes Klingelopfer jedem Pferd einen Apfel spendiert hatte, schien ihnen unser Ausritt immer mehr zu gefallen. Tatsächlich sammelten wir viele Komplimente und natürlich Süßigkeiten, denn unsere Beutel füllten sich unablässig. Während unseres Ritten tauschten wir Neuigkeiten aus, so erfuhr ich, dass sowohl Fekete als auch Mørke bei der letzten Monatswahl für Hengste sehr erfolgreich gewesen waren! Ich gratulierte ihnen für ihren Sieg und berichtete, dass wir demnächst mit unserem Haflingerfohlen das erste Mal an einer Fohlenschau teilnehmen würden. Elii und Tikka konnte meine Aufregung nachvollziehen, denn auch bei ihnen hatte es einmal ein erstes Mal gegeben. Wir zogen noch ein Weilchen durch die Stadt, ehe es dann plötzlich schon 21 Uhr war. Also verabschiedeten wir uns von der kleinen Gruppe Gespenster, Hexen und Monster, welche uns vier begleitet hatten und ritten nach Hause. Dabei waren uns unsere Laternen eine große Hilfe, denn sie spendeten uns eine Menge Licht.
      Wieder auf der Ranch versorgten wir gründlich die Pferde und natürlich gab es für Fekete und Mørke direkt etwas zu schauen, denn plötzlich standen wesentlich mehr Pferde im Stall. Die beiden standen aber nebeneinander und neben Mørke stand unser Hengst Altair, so dass es keinen Stress gab, sondern alle in Ruhe ihr Abendheu futtern konnten. Gemeinsam mit Elii und Tikka bereiteten ich und meine Schwester das Abendbrot für die Pferde vor, fütterten einmal komplett durch und wünschten unseren Lieblingen dann eine gute Nacht. Als wir im Haus ankamen, zogen wir uns flott um und dann erwarteten uns auch schon unsere eingesammelten Süßigkeiten und ein angenehmer Abend im Wohnzimmer vor dem Fernseher und dem Kamin.

      Am nächsten Morgen standen wir alle etwas später auf, da der nächtliche Ritt gestern schon anstrengend gewesen war. Aber Mutti hatte sich zum Glück schon um die Pferde gekümmert und auch unsere beiden Gäste genossen ihre private Weide. Als wir dann hinunter in die Küche kamen, erwarteten uns köstliche Pancakes mit Vanillesoße und Blueberrys. Das war ein tolles Frühstück! Dabei besprachen wir, wann Elii und Tikka fahren wollten, doch ich ließ sie nicht gehen, bevor wir noch einen Ritt in den Riding Mountain Nationalpark gemacht hätten. Also ging es für uns nach dem Frühstück direkt in den Stall. Erst kümmerten wir uns um die Stallarbeit und misteten flott alle Boxen aus, dann holten Elii und Tikka ihre Hengste und ich schnappte mir meinen treuen Gefährten Altair. Er verstand sich am ehesten mit drei fremden Hengsten und mit ihm traute ich mich auch mit Fremden in den Nationalpark. Wir machten die drei flott fertig und schwangen uns dann auch schon die Sättel. Wir waren alle noch ein wenig müde, so dass wir es eher ruhiger angingen. Fekete und Mørke schienen die erneute Bewegung allerdings toll zu finden und ihre Besitzerinnen meinten auch, dass der Ritt vor dem langen Heimweg nicht schaden würde. Trotz des Schritttempos kamen wir auch schnell im Nationalpark an. Natürlich wusste ich schon, wen man wo zur Mittagszeit fand. Ich wählte dem Weg, welcher dem Bachverlauf folgte, der schon kurz später in einen Fluss mündete. Wir ich gehofft hatte, konnte ich Elii und Tikka meinen kleinen Elchbullen vorstellen, welchen ich schon kannte, seitdem er auf seinen wackeligen Beinchen das erste Mal gestanden hatte. Die beiden waren sofort fasziniert, nur die Pferde trauten dem fremden Getier nicht ganz. Also machten wir uns weiter und galoppierten den Hügel hinaus, von welchem aus man einen gigantischen Panoramablick auf den Park hatte. „Wow...“ murmelten Elii und Tikka nur, als sie unter uns die riesige Bisonherde entdeckten, welche dort friedlich graste. „Die sind ja riesig!“ stöhnte Tikka, welcher die haarigen Tiere nicht ganz geheuer waren. Auch Fekete schnaubte unruhig und blickte die Bisons misstrauisch an. Ich führte die beiden noch ein Stückchen weiter durch den Park und wir entdeckten sogar noch eine Coyotin mit ihren zwei Jungen, welche unseren Weg kreuzten. Auch wurden wir von zu neugierigen Eichhörnchen befallen, dabei war Feketes Blick einfach nur zu genial gewesen, als ein Eichhörnchen auf seinem Kopf gelandet war. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, weshalb wir uns auf den Heimweg machten. Dort durften sich Fekete und Mørke nochmals ausruhen, während ich ihre Besitzer zum Mittagessen entführte. Danach hieß es dann leider wirklich Abschied nehmen. Fast gleichzeitig verließen die beiden uns wieder und ich vermisste sie jetzt schon. Doch wir hatten schon beschlossen, dass öfter zu machen.
    • Elii
      Pflegebericht 02. Januar 2014 - Neujahrstag
      11192 Zeichen

      „Ein Glück ist das vorbei.“, murmelte ich genervt, als ich mich aus dem Bett hievte. Mein Kopf schmerzte, weshalb ich ins Bad schlich und mir eine Aspirintablette aus dem Medizinschrank holte. Ich wunderte mich es nach dem gestrigen Abend tatsächlich noch in mein Bett geschafft zu haben, vielleicht war es doch ein wenig zu viel Alkohol gewesen.
      Als es klingelte schlüpfte ich schnell in meine Jogginghose und lief die Treppe hinunter. „Du bist schon hier?“, fragte ich verwundert, als plötzlich Mel vor der Tür stand. Sie war auf der selben Feier gewesen, hatte meines Wissens mindestens genau so viel getrunken, stand aber fit wie ein Turnschuh vor mir. „Ach, ich konnte nicht schlafen und mir war langweilig. Dachte es wäre ganz geschickt, gleich zu dir zu kommen und mitzuhelfen.“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
      Mit einer Geste lud ich sie ein, erst einmal reinzukommen. Ohne einen Kaffee würde ich sowieso nicht wirklich wach werden. „Auch was?“, murmelte ich und zeigte zuerst auf meine Tasse und dann auf die neue Kaffeemaschine, die ich zu Weihnachten bekommen hatte. „Wenn möglich einen Chai Latte, der war richtig klasse letztens.“, sagte ich und ließ sich auf die Couch fallen. Meine zwei Kater zuckten daraufhin kurz zusammen, einer von beiden stand dadurch sogar auf und ging zur Tür. Mel eilte zu ihm und öffnete sie, damit er nicht anfing uns die Ohren voll zu miauen.
      Bevor sie zur Couch zurück kam, hatte ich ihr schon ihr Getränk serviert und setzte mich mit einem Cappuccino in den Händen hin. „Glaubst du Jack kommt heute überhaupt noch?“, fragte ich lachend. Er hatte sich am Silvesterabend kein Trinkspiel durch die Lappen gehen lassen und bekam dementsprechend ordentlich Alkohol mit. Mel schüttelte lachend den Kopf, griff aber gleich zum Handy. „Ich versuch ihn mal anzurufen, die Pferde haben heute sowieso Pause, nicht wahr?“
      Ich nickte und trank schnell die letzten Schlucke aus meiner Tasse. „Ich zieh mich noch schnell um, genieß die Pause solange es geht.“, sagte ich zu ihr und lief die Treppe nach oben. Ich holte die frisch gewaschene Reithose aus der Waschküche, holte einen Pulli aus dem Schrank und zog zuletzt noch ein paar Socken über die Füße. Eilig ging ich wieder hinunter, was meinen Kater, der sich an Mel schmiegte, aufschreckte. „Ach Kleiner, langsam müsstest du mich doch kennen.“, lachte ich und hob ihn auf meinen Arm. „Wo ist eigentlich unser Kätzchen?“, fragte ich, da sie mir plötzlich in den Sinn kam und setzte den nun quengelnden Kater ab. Kaum hatte ich ihren Namen ausgesprochen, kam die rot-weiß-getigerte Jungkatze aus ihrem Versteck und rannte auf mich zu. Kurz vor mir stoppte sie und stellte sich auf die Hinterbeine. Liebevoll streichelte ich ihr über den Kopf und nahm sie kurz hoch. Sie drückte ihren Kopf gegen meinen und schnurrte glücklich. „Kommst du mit ihn den Stall?“, fragte ich sie dann und hielt sie etwas weiter weg. Sie miaute leise, was mich und Mel zum Lachen brachte. „Dann gehen wir jetzt!“, entgegnete Mel und öffnete die Tür. Mein Kater hatte sich in der Zwischenzeit hinter dem Sofa vor dem, zugegebenermaßen fast ausgewachsenen, Kätzchen versteckt und kam langsam hervor, als sie mit uns nach draußen trabte.
      Da das Wetter schön war, sollten die Pferde auf die Koppeln, nachdem wir sie gefüttert hatten. Das Ausmisten würden wir heute auch selbst übernehmen, da die Stallburschen frei hatten.
      Mit dem Futterwagen ging es zuerst in den Stutenstall. Unwritten und Jewel waren die ersten in der Stallgasse und bekamen somit auch zuerst ihr Futter. Beide standen ruhig in der Box, machten aber große Augen, als sie sahen, wie wir die Tröge füllten. Jumina hingegen, die als nächste an der Reihe war, tänzelte nervös von rechts nach links, scharrte mit den Hufen und prustete laut, bis sie an ihr Futter konnte.Pipcas und Ostara waren auch aufgeregt, Ékes und Furmint dafür umso ruhiger. Es war einer der vielen Gründe wieso ich mich in Furiosos so verliebt hatte.
      Weiter ging es mit dem Wagen weiter zu den Hengsten. Wieder waren es die Hannoveraner die kaum noch warten konnten, wer konnte es ihnen auch verübeln? Fire und Deci waren schnell versorgt und mit Tiny und Diome war die ganze Familie versorgt. Flavio bekam als nächstes seine Portion und schmatze genüsslich, als er die ersten Bissen im Mund hatte. Danach waren Story und seine beiden Söhne Csíny und Pajtás an der Reihe. Alle drei waren furchtbar ruhige Pferde und warteten brav ab, bis die Tröge gefüllt waren. Fekete und Kalzifer machten den Abschluss.
      Auch der Nachwuchs sollte nicht leer ausgehen, auch wenn bis auf Cressi alle mit Heupellets und etwas Aufzuchtsfutter Vorliebe nehmen mussten. Kedves und Shakoor fraßen das zum Glück ohne Probleme, auch wenn sie es anfangs gerne haben liegen lassen. Fagy war schon eine ganze Weile in einem kleinen Stall mit mehreren Jungstuten untergebracht, in dem sie täglich auf die Koppel kam und dort auch eine Rundumversorgung genoss.
      Als wir zurück bei den Stuten waren, konnten wir diese schon auf die Koppeln bringen, da alle vor den geleerten Trögen standen. Während ich Jewel und Pipcas übernahm, führte Mel zunächst Furmint und Ékes auf die Koppel. Unwritten lief frei neben mir her, sie wusste schließlich ihren Weg und war so auf mich koordiniert, dass sie sich kaum zwei Meter entferntes. Ein leises „Komm!“ reichte schon aus, um sie vom Gras am Wegesrand wieder zu mir zu locken. Als wir die Koppel erreichten, öffnete ich das Gatter und nahm den Stuten die Halfter ab, Unwritten spurtete sie zum Galopp an und so ging es flott zu fünft ans andere Ende der Koppel. Wir gingen wieder zurück in den Stall, wo Mel sich um die beiden übrigen Stuten, Ostara und Pipcas, kümmerte. Ich machte mich daraufhin zum Hengststall auf und schnappte mir Fire. Mit ihm an der Hand konnte ich keinen zweiten Hengst nehmen, außer ich hatte einen Todeswunsch. Mit der Führkette über der Nase brachte ich ihn ins Freie, wo er schon den Stuten auf der anderen Koppel schöne Augen machte. Er tänzelte und ich war heilfroh, als ich an der Koppel war. Als nächstes waren Deci und Diome an der Reihe, die an der Hand furchtbar gut miteinander auskamen. Mel übernahm Kalzifer. Dieser wieherte unersättlich den Stuten entgegen, auch wenn von ihnen nur Furmint antwortete. Auch diese Drei waren schnell in ihrem eingezäunten Bereich. Nun nahmen wir uns die beiden Brüder Csíny und Pajtás vor, die gelassen nebeneinander herliefen und deren Koppeln sich auch nebeneinander befanden. Weiter ging es mit Story und Fekete, ich nahm zusätzlich zu dem Rapphengst auch noch Tiny. Ein letztes Mal liefen wir zum Stall, Mel übernahm Flavio, der nun ganz allein mit Cressi im Stall stand. Den Reitponyhengst halfterte ich kurzerhand auf und so machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg.
      Kedves und Shakoor würden sich heute auf eine Reise machen, sie sollten heute zu Zaii fahren, da diese auf ihrem Hof eine Junghengstherde gründen wollte und ich es für eine klasse Idee empfand, den Beiden neue Eindrücke zu ermöglichen. Auch wenn ich sie etwas wehleidig für den Transport vorbereitete, vor allem bei Shakoor machte ich mir große Sorgen, da er immer noch sehr skeptisch neuem gegenüber ist und recht lange gebraucht hatte, um sich mit Kedves zu verstehen. „Hey.. Das wird schon gut gehen, keine Sorge.“, munterte mich Mel auf und legte ihre Hand auf meine Schulter. „Wenn es nicht klappt, kommen die Beiden eben wieder zurück. Es ist doch nur bis April und besuchen können wir sie sowieso jederzeit.“ Ein Glück hatte ich sie an meiner Seite, sie hatte einfach immer die richtigen Worte für mich parat. Ich nickte und erkämpfte mir ein Lächeln. Mel half mir, den beiden Transportgamaschen anzulegen und stopfte ein Heunetz, während ich ihnen eine Abschwitzdecke auflegte. Wehmütig führten wir sie zusammen in den Hänger und schlossen hinter ihnen vorsichtig die Klappe. „Du fährst jetzt und ich werde solange die Boxen ausmisten.“, deklarierte Mel und schob mich zum Wagen. Verdutzt stieg ich ein, willigte dann aber ohne Widerworte ein.
      Nach einer Stunde kam ich an Zaii’s Hof an und stieg aus dem Wagen. Ich begrüßte sie und Edfriend, die auch gerade angekommen war und half dann zuerst beim Ausladen ihrer Pferde. Ich durfte Painted Blur, einen wunderschönen Rapphengst zur Koppel führen, welcher sofort losgaloppierte, als das Halfter ausgezogen war.
      Als nächstes kamen meine eigenen Pferde an die Reihe, welche sich seelenruhig ausladen ließen. Kedves übergab ich so gleich an Zaii, er hatte keine Probleme auch mit ihm fremden Personen zu gehen. Shakoor hingegen übernahm ich selbst, da er schon zitternd aus dem Anhänger kam. Schnell nahm Edfriend die Abschwitzdecken und die Gamaschen von meinen Hengsten ab, bevor wir sie dann zur Koppel führten. Shakoor brummelte leise, als ich mit ihm sprach, tänzelte dann aber sofort wieder mit hocherhobenem Kopf um mich herum. Ich ließ Zaii mit Kedves voraus gehen. Dieser trabte schnell auf die Koppel, als er die anderen Pferde erblickte und machte sich kurzerhand bekannt mit den anderen. Mit Shakoor stand ich bisher noch außerhalb des Zaunes. „Er hat ein paar Probleme mit neuen Dingen, vor allem Ortswechsel machen ihm zuschaffen, da er schon so oft verkauft wurde.“, erklärte ich Zaii und Edfriend, die verständnisvoll zuhörten. Langsam reagierte Shakoor auf die Rufe der anderen und als Kedves schließlich im Schritt entgegen kam, wurde er munterer und ich führte ihn auf die Koppel. Dort löste ich das Halfter und streichelte ein paar Mal über seine Stirn. Eilig steckte ich meinen Beiden noch ein paar Leckerlies zu, sie würden die nächste Zeit zwar ihre Ruhe von mir haben, aber so würden sie mich bis dahin immer in guter Erinnerung haben. Zu dritt sahen wir der kleinen Herde noch eine Weile zu, bevor wir ins Haus gingen, wo sich auch die Besitzer der übrigen Hengste schon befanden. Ich begrüßte alle freundlich und aß auch einen Bissen, aber so ganz konnte ich mich nicht damit anfreunden, meine beiden Hengste allein zu lassen. Auch die anderen kämpften mit Wehmut, doch Zaii beruhigte uns alle. Da ich noch einiges zu tun hatte, machte ich mich recht schnell auf den Heimweg, auch wenn ich es nicht lassen konnte, mit eine von den leckeren Schneckennudeln für den Weg mit zunehmen.
      Obwohl es mir nicht so lang vor kam, war ich wohl ewig unterwegs gewesen, denn als ich wieder zu Hause an kam, waren bereits alle Boxen gemistet. Ich wunderte mich, dass es Mel so schnell geschafft hatte, allerdings lag es an Jack der kurz nach meiner Abfahrt doch noch auf den Hof gekommen war. „Und dir geht’s gut?“, fragte ich ihn lachend und stupste ihn in die Seite. „Klar, das bisschen Alkohol halte ich doch locker aus.“, prahlte er lachend. „Wie wäre es wenn wir uns mit der Neujahrsbrezel die ich mitgebracht hab ins Haus setzen und du uns etwas über das neue Heim der beiden Hengste erzählst?“, schlug er im gleichen Atemzug vor, woraufhin ich eifrig nickte.
      Zusammen schlenderten wir zum Haus und während ich eine große Kanne Tee machte, schnitt Jack die Neujahrsbrezel an und Mel bespaßte Kätzchen, die ihr schon die ganze Zeit am Rockzipfel hing.
      „Auf das 2014 erfolgreich wird.“, sagte ich munter und stieß mit den Beiden an.
    • Elii
      Pflegebericht 16. Juli 2014 - Kutsche und Ausritt
      1950 Zeichen

      Endlich hatte ich wieder genug Zeit um Fekete vor die Kutsche zu spannen. Der schwarze Hengst stand bereits im Geschirr am Putzplatz und wartete nur darauf, dass ich ihn anspannte. Schnell zog ich die Plane vom Einspänner und legte die Peitsche zum Kutschbock.
      Zu gleich machten Mel und Jack Kalzifer und The Whole Story fertig, da sie mit den beiden ins Gelände wollten und mich ein wenig begleiten würden.
      „Wo hab ich nur die blöden Fahrleinen hingelegt?“, fragte ich mich selbst, während ein „Die liegen schon draußen“ mir vom Putzplatz entgegen geschrieen wurde. Ich sah um die Ecke und sah dort Jack mit den aufgewickelten Leinen winken. Ich nahm sie ihm ab und führte Fekete dann zum Einspänner. Ich führte ihn rückwärts in die Gabeln der Kutsche und verschnallte am Ende die Fahrleinen. Der Hengst schnaubte und scharrte schon nervös mit den Hufen, da er endlich los wollte.
      Ich saß auf den Kutschbock, setzte meine Sonnenbrille auf und fuhr dann vor bis zum Putzplatz, wo schon Mel und Jack warteten. Ich ließ sie vor gehen und folgte ihnen dann mit Fekete an der Kutsche. Der Hengst zog ordentlich an und lief, als könnte es ihm gar nicht schnell genug gehen. Mit dem Einspänner musste ich auf den breiten Asphaltstraßen bleiben, sodass mich Mel und Jack auf Kalzifer und Story schon bald für Feldwege verließen. Ich störte mich daran nicht besonders, hatte ich doch schon bald Gesellschaft von zwei Kindern aus dem Nachbarort, die mitfahren wollten. Begeistert saßen sie hinten und freuten sich noch mehr, als ich antrabte.
      Nach einer halben Stunde setzte ich die Beiden wieder bei ihren Häusern ab und fuhr wieder zurück zum Hof.
      Dort angekommen, war noch nichts von den anderen Zwei zu sehen, so dass ich in aller Ruhe Fekete abspannen konnte und ihn danach auch gleich abduschte. Danach durfte er gleich auf die Koppel, wo er sich auch gleich wieder im Sand einsaute. „Natürlich.“, seufzte ich und schlenderte dann gemütlich zurück.
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  • Album:
    2.0 Pferde im Ruhestand
    Hochgeladen von:
    Elii
    Datum:
    23 Juli 2015
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  • Rufname: --
    geboren: April 1998

    von:Fengur -- Furioso North-Star
    aus: Kívánsci -- Furioso North-Star

    Rasse: Furioso North-Star
    Geschlecht: Hengst
    Farbe: Rappe
    Stockmaß:166 cm

    Beschreibung:
    Fekte (dt. schwarz) ist kein einfaches Pferd. Im ersten Moment ist er völlig ruhig und gelassen, im nächsten Moment reißt er sich los, nur um wieder unabhängig vom Menschen zu sein. Obwohl er nicht zu den halbwilden Puszta Pferden Ungarns gehört, benimmt er sich wie eines. Der Hengst versucht immer die Rolle des Herdenchefs zu übernehmen, was den Umgang mit ihm nicht einfacher macht. Fekete ist immer vorne mit dabei, wenn es etwas Neues zu erkunden gibt. Auch wenn seine Neugier ihm in jüngeren Jahren fast das Genick gebrochen hätte.
    Mitarbeit war für Fekete bei den ersten Malen noch ein Fremdwort, jedoch mausert er sich langsam zu einem tollen Pferd, der es kaum aushält, nur im Schritt durch die Bahn zu laufen. Er lernt schnell und kann die Anweisungen flott umsetzen, ohne lange darüber nachzudenken. Hat er erst einmal seinen Menschen gefunden, stellt er diesen nicht mehr in Frage.

    Ersteller: Elii
    Besitzer: Elii
    Vorkaufsrecht: Elii

    Dressur S – Fahren E


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    Gewinner der [HK 448] Rappen
    3. Platz 55. Hengst des Monats Wahl


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    [BZSW 9] Halloween

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    1. Platz 235. Dressurturnier
    2. Platz 245. Fahrturnier


    offizieller Hintergrund


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    Decktaxe: 80 Joellen
    Zuchtverleih: //
    Nachkommen:
    Parányi -- aus Pipcas