1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies. Weitere Informationen
Sosox3

Demba Diadem | 10 Punkte

Demba Diadem | 10 Punkte
Sosox3, 4 Feb. 2024
Wolfszeit gefällt das.
    • Sosox3
      Pflegeberichte
      2014 - 2015
      06.11.2014 © Samanta
      Ich hatte mir entgegen meiner Vorsätze noch ein Pferd gekauft. Demba Diadem. Sie war eine wunderschöne Stute und ich hatte mich einfach direkt in sie verliebt. Nachdem alles geklärt war, hatte ich mich auf den Weg zu ihrer Besitzerin Eowin gemacht.Als ich dort ankam, wurde ich von ihr direkt begrüßt und wir sahen uns die Stute gemeinsam an.Ich durfte sie sogar Probereiten und da ich mich sofort mit der Stute verstand,unterschrieb ich den Kaufvertrag wenig später.Ich lud die Stute in den Hänger und brachte sie auf meinen Hof.Da sich die Stuten erst einmal aneinander gewöhnen sollten,holte ich die anderen drei erst einmal wieder in den Stall,damit sie sich mit der neuen Stute bekannt machen konnten.Ich gab allen vieren etwas zu fressen und etwas zu trinken und ließ die Stuten dann erst einmal alleine,damit sich Demba Diadem eingewöhnen konnte und die anderen Stuten kennen lernte.

      Tierarztbericht
      24.11.2014 © Eddi
      Samanta Thomsen hatte sich kürzlich eine neue Stute zugelegt und genau diese war mein nächster Patient. Da die Untersuchung von Veijas Isländerfohlen etwas länger gedauert hatte, kam ich auch circa eine Viertelstunde zu spät. Ich entschuldigte mich vielmals bei Samanta und eilte hinter ihr her in den Stall. „Ah!“, meinte ich lächelnd, denn die neue Stute war mir sehr wohl bekannt. Demba Diadem kam aus dem Stall von Eowin und war eine Enkelin des berühmten Cadoc. „Ein sehr guter Kauf!“, meinte ich lächelnd zu Samanta und betrachtete die Stute ausgiebig. Dann begann ich direkt mit der Untersuchung. Erst der Kontrollblick in Augen und Maul, ehe ich mir Herz und Lunge anhörte. Zufrieden nickte ich Samanta zu, denn bisher war die Stute kerngesund. Auch beim Abtasten von Rücken und Beinen konnte ich keine Auffälligkeiten entdecken und die Körpertemperatur lag im Idealbereich. Neugierig beobachtete mich die Scheckstute, während ich sie eingehend untersuchte. Ganz geheuer war ihr das mit dem Stethoskop ja nicht, aber sie hielt mutig still. Also konnte ich guten Gewissens impfen. Demba Diadem fand das zwar auch nicht sehr angenehm, aber mehr als kurz zusammenzucken tat sie nicht. Danach gab es die Wurmkur, ehe ich mich noch einmal ihrem Gesicht widmen wollte. „Also die Augen sind vollkommen in Ordnung!“, erklärte ich Samanta und schaute noch einmal gründlich ins Maul der Stute. Ich fand keine Kanten oder wunden Stellen und die Stute schien auch schon ihren Zahnwechsel hinter sich zu haben. „Alles einwandfrei.“, grinste ich zufrieden und ließ mir Demba Diadem stattdessen sicherheitshalber noch einmal im Schritt und Trab auf hartem Untergrund vorführen. Zufrieden streckte ich den Daumen nach oben, bis Demba Diadem kurz hustete. Samanta runzelte sofort besorgt die Stirn, weshalb ich noch einmal einen Blick in die Nüstern warf. „Also beim Abhören konnte ich nichts Auffälliges entdecken und Ausfluss hat sie auch nicht. Ich denke, es ist nur ein kleiner Reizhusten und kommt von dem Umzug. Ich lass dir eine kleine Kräutermischung da, welche du täglich unter das Futter mischen kannst und gut ist.“, flott packte ich die kleine Packung aus und reichte sie Samanta, dann war ich hier auch schon fertig und verabschiedete mich von den beiden. „Viel Spaß mit deiner neuen Stute!“

      Das erste Training
      14.05.2015 © Samanta
      Heute wollte ich mich um meine Stute Demba Diadem kümmern. Ich kam zur Koppel, wo sie friedlich mit den anderen Stuten zusammen graste. Es hatte gut geklappt, die Stuten schließlich zusammenzulassen und ich war froh darüber. Nachdem ich die Stute eingefangen hatte, putzte ich sie erst einmal gründlich, bevor ich sie aufsattelte und auftrenste. Da sie ein sehr ausgeglichenes Pferd war, wollte ich mich gleich daran wagen, sie auf dem Platz zu reiten. Die Stute sah sich neugierig, aber nicht nervös um und nachdem ich nachgegurtet hatte, stieg ich auf und wärmte sie erst einmal im Schritt 10 Minuten auf beiden Händen auf. Sie wirkte entspannt und so wagte ich es schließlich sie anzutraben. Auch das klappte gut und nach einiger Zeit wagte ich es sogar zu galoppieren. Sie arbeitete gut mit und ich entschloss mich dazu, sie auf jeden Fall weiter zu fördern und vielleicht sogar an einer Körung teilzunehmen, aber für heute wollte ich erst einmal das Training beenden. Ich versorgte die Stute und brachte sie zurück auf die Koppel, wo sie ein Leckerli von mir bekam. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause.
    • Sosox3
      Trainingsberichte
      2014 - 2017
      Ausbildung Dressur von Klasse E auf A
      30.11.2014 © jojomaus
      Eine weitere Mixstute von Samanta Thomsen durfte ich in der Dressur ausbilden. Demba Diadem hieß die Schöne und in ihr vereinigten sich so einige Rassen. Ich war gespannt wie sich das im Training auswirken würde. Samanta teilte mir zumindest mit das die Stute sehr Temperamentvoll sei was wohl von ihrem Vollblutanteil her zu führen war. Gespannt betrat ich die Stallungen, nach einer freundschaftlichen Begrüßung hatte mir Samanta den Weg zu Demba gewiesen und ich wollte gleich mit meiner Arbeit beginnen. An ihrer Box lernte ich auch sogleich einen weiteren Charakterzug der Stute kennen. Sie war äußerst neugierig und schien keine Scheu mir gegenüber zu haben. Vorsichtig machte ich mich mit ihr bekannt und führte sie anschließend zum Putzplatz. Dort machte ich Demba für das Training zurecht und sie trieb bei der Gelegenheit so einigen Schabernack mit mir, der Putzkasten war für sie sehr interessant. Als ich es dann doch geschafft hatte und die gescheckte Schönheit fertig gesattelt war machten wir uns auf den Weg zur Reithalle. Nebenbei absolvierten wir ein Führtraining um meine Position der Stute gegenüber zu festigen. Ich freute mich das Demba dabei sehr Umgänglich war. In der Reithalle begann dann erst einmal das Aufwärmen. Demba hatte einen fleißigen Schritt auf Lager und ich musste zusehen das ich sie ein wenig bremste. Jeder Muskel war gespannt, und sie freut sich tierisch aufs Arbeiten. Daher versuchte ich sie erst einmal am langen Zügel im Schritt und Trab zu lösen und galoppierte sie danach noch ab. Demba wurde ruhiger und umgänglicher und nun konnte sie sich auch ganz auf mich ein lassen. Abwechselnd ritten wir im Schritt, Trab und Galopp Ganze Bahn, durch die Ganze Bahn wechseln, Zirkel und aus dem Zirkel wechseln. So waren wir dann vorbereitet genug für Volten und Schlangenlienen, welche wir intensiv übten. Demba war höchst motiviert und lernte schnell was ich von ihr verlangte, sie ließ sich leicht stellen und biegen, sodass ich getrost weiter zur nächsten Lektionen über gehen konnte. Das Rückwärtsrichten kennen die meisten Pferde schon vom Gehorsamstraining am Boden und so war es auch für Demba kein großes Thema und dank meines gezielten Lobes lernte sie auch das recht schnell. „So meine Gute, erst mal ein Päuschen.“ Am langem Zügel ließ ich die gescheckte Schönheit vorwärts abwärts dehnen und entspannen. Danach begann ich einige Gangartwechsel um Demba mehr auf die Hinterhand zu bekommen und gab dann die Hilfen zum Mitteltrab. Nach und nach streckte sie sich, trat deutlich an und setzte größere Schritte. Schon nach wenigen Tritten lobte ich sie und kehrte zum Arbeitstempo zurück. So wollte ich Taktfehler vermeiden und die Stute nicht überfordern. Den Mitteltrab beherrschten wir soweit, wenn auch nur auf kurzen Strecken, mit Zeit und vielen Übungen würde Demba den Mitteltrab auch länger schaffen. Auf diese Weise lernten wir auch den Mittelgalopp, welcher Demba besser zu liegen schien, oder aber die Stute wusste nun was von ihr verlangt wurde und konnte es deshalb so schnell umsetzten. Beherzt Lobend gönnte ich uns eine weitere Pause zur Entspannung.
      Unsere nächste Übung war auf gebogener Linie das Angaloppieren zu üben, zwischenzeitlich war zur Pause Schritt und Trabstrecken mit drin. Mit viel Einfühlungsvermögen lehrte ich Demba so den einfachen Galoppwechsel. „Feines Mädchen.“ Mit diesen Worten beendete ich das Training und fing mit dem Trockenreiten an. Entspannt kaute mir die Stute die Zügel aus der Hand und zeigte mir damit das wir im Training wohl alles richtig gemacht hatten. „Na wie schaut es aus bei euch.“ Samanta kam zu uns in die Halle und ich berichtete ihr stolz vom Können ihrer Stute. Nach dem Abreiten bereiteten wir gemeinsamen Demba nach und brachten sie mit einer kleinen extra Ration in ihre Box zurück.

      Ausbildung Dressur Klasse A auf L
      28.10.15 © BellaS

      „Wieder ein Dressurtraining. Ich mach das mal, du hattest schon so viele Dressuraufträge in der letzten Zeit.“ Linn parkte einen Zettel auf dem Schreibtisch und drehte sich zu mir um. „Okay?“ „Klar. Ich hatte ehrlich gesagt erstmal genug Dressur für die nächsten zehn Jahre.“ Ich stöhnte. „Mach mal.“ „Aber erst muss ich noch...“, zählte Linn auf und verschwand. Zwei Tage später saßen wir wieder gemeinsam im Büro. „Sag mal, hattest du nicht noch einen Auftrag? Dressur?“ „Ach ja. Och nee.“ „Heißt das, ich muss fahren? War irgendwie klar.“ Kleinlaut verzog Linn sich in ihre Ecke und ich machte mich auf den Weg zu Samanta Thomsen und ihrer Stute Demba. Ich war noch nie auf Samantas Hof gewesen, was bei der Fülle meiner Aufträge von allen möglichen Seiten schon eine echte Leistung war. Genauso wenig wie ihren Hof kannte ich Samanta und so fiel die Begrüßung erst einmal recht förmlich aber nicht unfreundlich aus. Zusammen holten wir Demba aus ihrer Box und putzen und sattelten sie. „Demba ist eigentlich Western geritten.“, wurde mir erzählt „Aber sie kennt auch den Dressursattel.“ „Interessante Kombination.“ Ich war ehrlich erstaunt und fragte gleich nach „Warum habt ihr sie dann nicht in Western Pleasure, der wie die Westendressur sonst heißt, ausgebildet?“ Bevor Samanta mich berichtigen konnte, fügte ich noch hinzu: „Ich muss zugegeben, vom Westernreiten habe ich nicht viel Ahnung.“ Sie grinste. „Merkt man, aber um zu deiner eigentlichen Frage zurück zu kommen, keine Ahnung.“ „Auch gut. Solange sie die englischen Sachen kennt, ist das eigentlich auch egal.“ Ich stellte die Bügel auf meine Länge ein und kontrollierte den Sattelgurt schon einmal. „Dann können wir loslegen. Du müsstest mir nur das Dressurviereck oder die Halle zeigen, ich kenne mich hier nicht aus.“ „Klar. Komm mit.“ Sie führte mich zu einem Dressurviereck und ich saß auf. Demba hatte bisher alles ohne eine Regung über sich ergehen lassen, doch jetzt schien sie aufzuwachen. Kaum saß ich auf dem Rücken der Stute, spitzte sie die Ohren und erwartete meine Anweisungen. Wie immer begann ich mit ein paar Runden Schritt zum aufwärmen, dann begannen wir mit dem eigentlichen Training. In der L-Dressur kamen, neben ein paar neuen Bahnfiguren, vor allem die verstärkten Grundgangarten hinzu, doch darum würde ich mich später kümmern. Gerade ritt ich einen Zirkel im so genannten Mittelschritt. Im großen und ganzen bedeutete das, wie meine alte Reitlehrerin es bezeichnet hatte, 'fleißigen Schritt' zu reiten. Auch im Mitteltrab und Mittelgalopp ließ Demba sich wunderbar und fein lenken, allerdings stellte ich fest, dass die Stute die Angewohnheit hatte dem Reiter alles recht machen zu wollen. Mittlerweile hatte ich mir ein gutes Bild von Dembas Kenntnisstand machen können und begann nun mit den neuen Lektionen der L -Dressur. Ich fasste die Zügel kürzer, gab eichte Paraden und trieb Demba vorwärts. Erst reagierte sie etwas verwirrt, dann verstand sie, was ich von ihr wollte und hob die Beine höher. Ich spürte, dass ihr Rücken elastisch blieb und sie sich nicht verkrampfte, also wagte ich anzutraben. Zwar brauchte Demba Diadem einen Moment um ihre Beine zu sortieren, dann aber ging sie eine Trabverstärkung wie aus dem Lehrbuch. Der Rücken schwang bei jedem Schritt elastisch mit, die Hinterbeine traten vor und alles in allem ging sie rund und souverän. „Madame lernt aber schnell.“, ich parierte wieder durch und Klopfte Demba den Hals. „Dann fehlt jetzt nur noch der Galopp.“ Sobald ich allerdings angaloppierte, schaltete die Stute von 'schön' auf 'Rennmodus'. Es brauchte einige Runden auf dem Zirkel, bis sie wieder weich wurde und ich auch eine Galoppverstärkung probieren konnte. Hier ging sie noch etwas verkrampft, aber ich beschloss, es für heute gut sein zu lassen. Samanta hatte zugesehen und äußerte sich freudig über die schöne Trabverstärkung, fand aber auch, dass sie den Mittelgalopp vor dem nächsten Turnier noch einmal üben müsse. „Alles in allem ein erfolgreiches Training.“, schloss ich. Zusammen kümmerten wir uns noch um die Stute und besprachen die ganze Einheit. Schließlich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg nach Hause.

      Ausbildung Dressur Klasse L auf M
      03.11.2015|Catalina
      Mit gleichmäßigen Bewegungen fegte ich den begehbaren Bereich der Reithalle aus. Von rechts nach links, von rechts nach links wirbelte der Dreck in auf den Untergrund der Reithalle. August musste die Reithalle eh neu auslegen am Freitag, also war es ja egal, dachte ich mir und stützte mich nach gut fünf Minuten auf dem Besen ab. "Umdrehen! Sonst machst du die Borsten kaputt!", schimpfte Maxine plötzlich hinter mir. Ich zucke zusammen und ließ gleichzeitig den Besen hinfallen. Mick lachte. Der kleine Mann hob den Besen auf und reichte ihn mir mit seiner kleinen dicken Kinderhand. "Samanta Thomsen kommt gleich mit ihrer Mixstute. Soll ich übernehmen und du nimmst Mick mit zum Parkplatz?", Maxine krempelte die Ärmel ihres Pullis hoch und fing den Besenstiel geschickt auf, als ich Mick die Hand hinhielt. Der Junge stampfte direkt neben mir her vom Gebäude am Stall vorbei und trippelte auf den Parkplatz zu, auf dem bereits die junge Frau mit ihrer Pintostute stand und ihren Rücken streichelte. Fasziniert starrte Mick das Pony an und riss sich los um die Stute zu streicheln. "Guten Morgen Sam. Ich hoffe ihr hattet eine gute Fahrt?" Wir schüttelten die Hände. Samantha nickte nur. "Wir standen eine Weile im Stau, aber glücklicherweise findet Demba das ja nicht schlimm.", sie kraulte der Stute das Maul und lachte auf, als Mick die Stute patschend streicheln wollte. "In Ordnung, ich denke am Samstag kannst du sie abholen.", sagte ich und nahm Pony samt Ausrüstung mit zum Gaststall.
      Ob des guten Wetters übten wir nach einer Stunde Schonzeit für Demba in der Reithalle. August und Mick saßen auf der Tribüne, eingemümmelt in Decken und schauten mir zu, wie ich mit der Stute im Leicht- und Mitteltrab meine Bahnen zog. Mir wurde jetzt bewusst, wie einfach die Stute zu händeln war. Als sie aufgewärmt genug war, begann ich mit dem, was die meisten Einsteigerpferde bereits kannten: große geschwungene Linien (gerne auch auf dem Mittelzirkel), die dann immer kleiner und durch feinere Hilfen gegeben wurden. Die Mixstute schöpfte ihr Potenzial so weit es ihr möglich war aus. Neben Kehrtwendungen aus der Ecke und kleineren Volten sowie Durchparieren an gewissen Punkten schien die Stute bereit für ihre weitere Ausbildung zu sein. "Deine Jacke rutscht!", rief Mick auf einmal und ich griff mit der linken Hand nach hinten. Während ich ihr die Zügel großzügig vorgab spürte ich mit meiner schwachen Hand wie tatsächlich meine Fleecejacke mmeinen Rücken nicht mehr wärmte. Ich zuppelte ein wenig daran herum und war dann endlich zufrieden, als mein Lendenbereich angenehm warm wurde. Ich strich mir noch eine Strähne aus dem Gesicht und wollte mit ihr angaloppieren. Wollte. Ich hatte nicht damit gerechnet dass sie abrupt stoppte und das Weitergehen verweigerte. Da half auch alles schwer sitzen, Zügel locker anbieten und antreiben nichts; August musste mit anpacken, und sie ein wenig herumführen, damit sie weiter lief. Doch das brachte uns auch nicht weiter – wir mussten unfreiwillig eine Pause machen.

      Auch am späten Nachmittag ging das Training nicht weiter. Dafür konnten wir aber etwas Bodenarbeit machen. Was ja auch nicht schlimm war, denn vom Boden aus bemerkte ich, wie holprig ihr Trab wurde, wenn sie durchparieren sollte. Das Halten aus dem Trab war in jeder Prüfung gern gesehen, und bei ihr wirkte es so, als würde sie aus ihrem Trott herausgerissen und dann über ihre Vorderhand stolpern. Da ich etwas ratlos war, fragte ich sofort Maxine und Hansi aus Schottland. Der brummige Mann gab mir eine glasklare Antwort, die ich sofort am nächsten Morgen umsetzen wollte.
      *
      Meine Nase machte mir einen Strich durch die Rechnung, als ich am Frühstückstisch mein Riechorgan praktisch in die Teetasse eintunkte. Konnte doch nicht sein, dass ich wieder krank wurde, oder? Den Gedanken nahm mir Maxine aber ab; sie machte Demba reitfertig , suchte noch rasch ihre Kappe und verbrachte den Vor- und Nachmittag damit, besonders mit den Gängen der Stute zu spielen. Irgendwie schaffte sie es binnen zwei Stunden ihre Bewegungen im Trab reifer und gelassener aussehen zu lassen, und auch das Halten funktionierte besser. "Das kommt mit der Zeit, Catalina. Nicht jeder Trainer kann sofort alles perfekt.", meinte sie lächelnd, als sie nach einem Galoppwechsel an der Bande vorbeiritt. Gemächlich saß sie im Sattel, legte die Zügel schön an den Widerrist und ritt eine fantastische kleine Volte. Mir gingen die Augen über, als sie all die Anforderungen der L-Dressur locker flockig mit ihr trainierte. Und ich saß hier mit einer Triefnase!
      *
      Sam staunte nicht schlecht, als Maxine ihr die hübsche Stute überreichte und strahlte wie ein kleines Kind. "Was ist denn los?", fragte sie besorgt und packte das Putzzeug in den Wagen ein. "Ach, Max hat die Stute die letzten Tage trainiert. Ich bin ja ein wenig unpässlich.", ich rümpfte die Nase und schnäuzte sie direkt. Lachend verabschiedeten wir uns und gingen dann direkt in das Wohnhaus zurück. Jetzt stand erstmal eine kleine Ruhepause an.

      Dezember 2015, by Veija
      Western Pleasure LK 5 auf LK 4

      Heute war ich auf dem Weg zu Samanta Thomsen, der ihr Name wohl ziemlich auf die Nerven ging und einfach nur Sam genannt werden wollte. Sie war eine der letzten Kunden, zu denen ich auf den Hof fuhr. In Zukunft würden die Pferde, die ich trainieren sollte, zu mir auf die Gips Reminder Ranch kommen. Trainieren sollte ich die Stute in der Western Pleasure.
      Recht schnell kam ich nun an Sams Hof an und suchte mir sofort Demba Diadem, die ich aus der Box führte und gründlich putzte. Schon sofort merkte ich, dass ich es hier mit einem sehr zwiegespaltenen Pferd zu tun hatte. Zwar war sie wahnsinnig brav und verschmust, konnte mir aber genauso gut drohen oder einfach die Ohren anlegen, wenn ihr etwas nicht passte. So wollte sie mir ihren hinteren Huf nicht geben. Ich bestand jedoch drauf und schon hatte sie nach mir getreten. Ich quittierte ihr Verhalten, indem ich ihr mit dem Hufkratzer gegen den Schenkel schlug. "Lass den Quatsch", sagte ich scharf und fuhr dann wieder langsam an ihrem Bein herunter. Sofort hob sie den Huf als wäre nichts gewesen. Flink kratzte ich ihn aus, ehe ich ihr Bein wieder runterließ und ihr lobend auf die Kruppe klopfte. "Bist doch eine brave Maus", sagte ich, ehe ich ihr noch schnell durch Schweif und Mähne ging und sie dann sattelte. Zu ihrem Schutz legte ich ihr noch Gamaschen an die Vorderbeine, ehe ich mir eine Longe sowie Longierpeitsche schnappte und dann mit ihr auf den Dressurplatz ging. Es war zwar sehr kalt, aber Schnee lag noch kaum auf der Erde und der Boden des Platzes war mit Allwetterboden ausgestattet, so dass ich ohne Probleme hier arbeiten konnte. Auch gab es hier eine ganze Menge an Stangen, die ich gleich in Anspruch nehmen würde. Zunächst harkte ich jedoch die Longe in ihre Trense, knotete die Zügel am Sattelhorn des Westernsattels fest und schickte sie von mir weg. Sie schien heute voller Lauffreude, denn sie galoppierte sofort an. Trotz mehrmaligem Versuch sie durchzuparieren, galoppierte sie weiter. "Dann lauf, Mädchen", sagte ich und gab ihr mehr Longe, damit sie in einem großen Kreis um mich herum galoppieren konnte. Erst dann, als sie von selbst in den Trab fiel, konnte ich mit dem Arbeiten anfangen. Kurz gab ich Küsschen und schwang die Peitsche, damit sie wieder galoppierte. Man merkte schon jetzt, dass sie sehr fertig war, doch sie hatte sich ihr Schicksal selbst ausgesucht. "Na komm, lauf", sagte ich laut und gab ihr erneut Küsschen, damit sie auch im Galopp blieb. Erst dann, wenn ich es wollte, ließ ich sie in den Trab und schließlich in den Schritt fallen, ehe ich die Hand wechselte und hier ein wenig langsamer machte. Nachdem sie ordentlich warm war, baute ich flink Galoppstangen auf. Jedoch nicht einfach mit normaler Breite, ich baute sie so auf, dass die Stute nur in einem langsame, schwungvollen Galopp über die Stangen kam. Am Anfang kam sie die ganze Zeit dagegen, so dass ich die Stangen wieder richten musste. Doch mit der Zeit hatte sie den Dreh raus und galoppierte wunderschön über die Stangen. Ich räumte alles auf und gurtete nach, ehe ich mich in den Sattel schwang. Pleasure war wirklich leicht zu trainieren, denn es ging immer nur ganze Bahn. Es dauerte eine Weile, bis ich die Stute so weit hatte, dass ich sie gerade zwischen meinen Beinen halten konnte. Dann nahm ich minimal die Zügel an, trieb sie mit den Waden und schon trabte sie an. Wurde sie zu schnell, nahm ich die Zügel kurz an, trieb aber mit den Beinen. So wurde sie langsamer, fiel aber nicht in den Schritt. Das Selbe machten wir auch im Galopp, ehe uns Sam zuschauen kam und ich ihr genau erklärte, warum ich sie wann annahm und wieso ich wann trieb. "Schnapp sie dir morgen mal selbst und versuch das, es ist ganz leicht sie auf der ganzen Bahn zu halten. Sie muss halt einfach nur langsam laufen", erklärte ich und überreichte ihr die verschwitzte Stute, damit sie sie abreiten konnte, denn leider musste ich schon wieder weiter.

      Demba Diadem Pleasure LK 3 - LK 2
      28.12.2017, by Veija

      Laurence
      Es war nun schon eine ganze Weile her, seit ich den Blakes Geschwistern nicht nur meine Hilfe auf der Ranch, sondern auch meine Hilfe bei der Ausbildung eigener und fremder Pferde angeboten hatte. Heute sollte nun endlich mein erster Auftrag reinkommen. Demba Diadem war meine Kandidatin. Eine zehnjährige Araber- Holsteiner- Deutsches Reitponymixstute. Was ein Mix, um Western geritten zu werden. Ich freute mich schon, denn ich sollte sie in der Pleasure von der LK 3 auf die LK 2 bringen. Das hieß, sie konnte schon einiges. Witzigerweise war sie vor ein paar Jahren von Verena O'Connor trainiert worden. Mal abwarten, ob man der Stute Verenas Training noch absah.
      Besitzerin der schicken Stute war niemand anderes als Samanta Thomsen, die ich schon durch hören-sagen kannte. Ich erledigte noch ein paar kleinere Arbeiten auf der Ranch, ehe ich den Transporter schon auf den Hof rollen sah, in dem sich die Stute befand. Bellamy war so lieb gewesen und hatte sie vom Flughafen abgeholt gehabt, da ich mit den hofeigenen Pferden beschäftigt gewesen war.
      Ich ging zum Hänger und lud die Stute aus. Aufgeweckt schaute sie sich auf der Ranch um, blieb aber immer mit einem Ohr bei mir, was mir sehr gefiel. Langsam gingen wir zu ihrer kleinen Koppel, auf der sie die nächsten Tage verbringen sollte. Ich zog ihr das Halfter aus und lies sie laufen. So ganz geheuer war es ihr hier noch nicht, denn sie blieb zunächst in meiner Nähe und trabte in kleinen Kreisen umher. Doch irgendwann schien sie sich daran gewöhnt zu haben und erkundete ihr neues, temporäres Heim.

      Am nächsten Morgen ging ich als erstes zu Demba, um nach ihr zu sehen. Sie hatte die Nacht bei -1°C gut verbracht und schien recht munter. Ich rief sie ein paar Mal und halfterte sie auf, ehe ich sie dann zum Putzplatz brachte und ausgiebig putzte. Für heute hatten sie in New Mexico um die 16°C plus gemeldet. Es würde also ein recht angenehmer Tag werden.
      Nach dem Putzen sattelte ich sie auch sofort mit dem mitgebrachten Zubehör, so dass wir uns schnell am Reitplatz einfanden. Die Winter in Albuquerque waren nicht sonderlich hart, so dass wir den Reitplatz hier eigentlich das ganze Jahr über nutzen konnten. Ich trainierte sowieso lieber im Freien und auch für die Pferde war die frische Luft hier draußen besser, als die Luft in der Halle. Ich gurtete also noch einmal nach und setzte mich dann in den Sattel. Sofort merkte ich, dass Demba zwar ein paar Hummeln im Hintern hatte, sich jedoch ziemlich anstrengte, auf mein Signal zu warten und nicht sofort loszulaufen. "Ruuuuhig. Nicht so schnell.", sagte ich und klopfte ihren Hals, hielt die Zügel jedoch angezogen, damit sie stehen blieb. "Hör zu, Mädchen.", sagte ich ein paar Mal und merkte schnell, dass die Stute sich langsam auf mich einstellte und mir zuhören wollte. Nun durfte sie endlich losgehen. Sichtlich erfreut, alles richtig gemacht zu haben, schnaubte die Stute kurz ab, ehe sie ihre Ohren wieder auf mich richtete und einen Schritt vor den Anderen tat. Ich wärmte sie zunächst in ganzen und halben Bahnen im Schritt und Trab auf, schließlich galoppierte ich sie auch kurz auf dem Zirkel. Dann fing ich mit dem eigentlichen Training an. Ich hielt sie auf der ganzen Bahn, denn bei Turnieren wurde nur die ganze Bahn abgefragt. Zunächst ritten wir im Schritt auf beiden Händen. Wenden taten wir nicht wie normal durch die Bahn oder durch andere Hufschlagfiguren, sondern durch eine Kehrtvolte, genau da, wo wir in dem Moment waren. Demba verstand schnell und wusste auch sofort, was sie zu tun hatte, so dass wir nun mit dem Trabtraining weitermachten. Ich trieb sie in den Trab und ließ sie zunächst einmal in ihrem Tempo laufen. Lief sie taktunrein, half ich ihr ihren Takt wieder zu finden. Ansonsten überließ ich ihr das Ruder. Ich wechselte die Hand, ließ sie erneut laufen und wechselte wieder auf die Ursprungshand. Nun fing ich an sie im Trab zurück zu nehmen, so dass sie langsamer lief, jedoch ihren Schwung nicht verlor, denn ich war absolut kein Fan der Pleasurepferde, die vor sich hin schlurften. Demba trabte und strengte sich an, kam jedoch immer wieder aus dem Takt. Ich wechselte die Hand und versuchte es hier nochmal. Es schien ihr sichtlich einfacher zu fallen, so dass ich sie mit einem positiven Ergebnis aus dem Training entließ- für heute. Ich sattelte sie ab, putzte kurz über, brachte sie auf ihre Koppel und verbrachte den restlichen Tag damit, die anderen Pferde der Ranch zu bewegen.
      Die nächsten beiden Tage machte ich nichts anderes, als mit Demba Diadem den Schritt und Trab zu üben. Erst als sie im Trab ihren Takt gefunden hatte, kam der Galopp dazu. Hierbei war es nicht der Sinn, die so langsam wie möglich laufen zu lassen, nein. Ich wollte, dass sie langsam lief, ja, aber ihren Schwung nicht verlor. So galoppierte sie zwar schneller als einige der Quarter, hatte aber einen wunderschönen, weichen Galopp, der immer noch Schwung hatte. Das Galoppieren fiel ihr um einiges leichter, so dass wir daran nicht viel Arbeit hatten, denn der Trab forderte noch immer unsere ganze Aufmerksamkeit.
      Nach einer Woche konnte ich sie in allen drei Gangarten sauber reiten. Die Kehrtvolten funktionierten super und auch das Rückwärtsrichten machte ihr keine Probleme. Rundum zufrieden hatte ich Samanta eine Mail geschrieben und wir hatten einen Termin fest gemacht, an dem ich die Stute wieder in den Flieger nach Hause schicken sollte. Vielleicht bis zum nächsten Mal!
    • Sosox3
      Pflegeberichte
      2016-2022
      Ein flotter Ritt
      17.04.2016
      Heute hatte ich wirklich einiges zu tun, denn ich hatte mir vorgenommen mich gleich um vier Pferde zu kümmern. Weil ich - seit ich in England wohnte - einfach gerne die Zeit mit meinen Freunden und Angestellten verbrachte, überredete ich Alan, Juan und Allison, mich auf einem Ausritt zu begleiten. Die Sonne schien und außerdem merkte man, dass die Ponys allesamt mal wieder richtig Gas geben wollten. Ich würde Pount's Püppchen reiten. Allison hatte sich HMB Mountain's Girl unter den Nagel gerissen, Alan wollte Sun Sulverdor reiten und für Juan blieb dann nur noch Demba Diadem übrig. "Schon wieder kein Andalusier", maulte er und ich musste lachen. "Du wirst es überleben. Wenn ich mit Mini anfange zu arbeiten, dann darfst du sie auch mal reiten und Carinoso freut sich auch schon auf dich." Juan strahlte. Wir holten die Ponys von der Koppel und jeder machte sich daran, den Schlamm von seinem Pferd zu kratzen. Püppchen war etwas zappelig und sobald ich Sattel und Trense angelegt hatte, begann sie zu tänzeln. Offenbar konnte sie es kaum erwarten, endlich loszukommen. Auch die anderen machten einen aufgeheizten Eindruck, waren allerdings lange nicht so zappelig, wie Püppchen. Nachdem wir den Hof verlassen hatten, merkte ich schnell, dass die Stute am liebsten sofort losgesaust wäre, ich schaffte es aber, sie einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Als wir zu einem Wiesenweg angelangt waren, war Püppchen kaum noch zu halten und auch die anderen Pferde wollten einfach los, also beschlossen wir, dass wir ihrem Wunsch nachkommen würden. Ich ließ Püppchen antraben und anschließend galoppieren. Die Stute gab Vollgas und auch die anderen setzten ein und wir preschten den Weg entlang. Befreit stieß ich einen Freudenschrei aus. Es war schon Wahnsinn wie schnell Püppchen werden konnte. Wir ließen die anderen trotz aller Anstrengung alt aussehen. Schließlich parierte ich wieder durch und umarmte die Stute ausgelassen. "Super gemacht, meine Hübsche", sagte ich sanft. Alan kam als nächstes mit Sun ins Ziel, gefolgt von Allison mit Girly und Juan mit Demba. Alle strahlten sie und man merkte, dass die Pferde wieder viel gelöster waren. "Sun hat erstmal richtig gebockt", teilte Alan uns mit und auch Girly hatte ihre Power in einem Buckler entladen. Langsam begann es sich zuzuziehen, aber weil wir so viel Spaß hatten, ritten wir weiter und wurden mit einer kräftigen Dusche belohnt. Nass, aber glücklich und entspannt kamen wir zurück zum Hof und versorgten die Pferde. Anschließend setzten wir uns alle mit einem heißen Tee und einem warmen Mittagessen von Isabella zusammen und redeten. Wie immer fühlte ich mich voll und ganz wohl mit meiner neuen Familie. Nur Alan war heute sehr schweigsam, aber ich beschloss ihn später danach zu fragen, wenn hier wieder Ruhe einkehrte.

      Ein ereignisreicher Tag
      17.10.2016

      "Ich werd noch irre." Heute hatte ich wirklich viele Pferde zu versorgen und das ganze wuchs mir doch etwas über den Kopf. HMB Mountain's Girl, Demba Diadem, Batteries Not Included, Levante und Carinoso wollten heute bespaßt werden und das würde sicher nicht so einfach werden, wie es sich für andere anhörte. "Brauchst du Hilfe?" Grinsend kam Juan um die Ecke und ich wäre ihm vor Erleichterung fast auf den Arm gesprungen. "Du bist meine Rettung. Könntest du dich um Levante und Carinoso kümmern?" Juan nickte und antwortete:"Klar, Sonnenschein. Kein Problem." Zwei Pferde weniger. Ich atmete erleichtert auf. Zu allererst ging ich zu Girly, die ich heute nur putzen wollte, da sie sich bei den Mounted Games gut geschlagen hatte und sich einen Tag Pause verdient hatte. "Das gefällt dir, was?" Lachend verstärkte ich den Druck, als Girly entspannt den Kopf sinken ließ und die Augen schloss. Es gefiel mir gut, dass sie sich so gerne putzen ließ, denn auch mich entspannte das wirklich sehr. Nachdem ich sie mit Striegel und Kardätsche bearbeitet hatte, machte ich mich daran ihre Mähne und den Schweif zu entwirren sowie anschließend ihre Beine noch mit der Wurzelbürste zu säubern und ihre Hufe auszukratzen. "Der Hufschmied müsste auch mal wieder vorbei schauen", überlegte ich und beschloss, dass ich das demnächst veranlassen würde. Erstmal musste ich mich aber um die anderen kümmern. Als nächstes kümmerte ich mich um Batteries Not Included, die letztens von Verena wieder im Western Pleasure trainiert wurde und mit der ich heute die gelernten Fähigkeiten vertiefen wollte. Wichtig waren die Übergänge, aber auch der gleichmäßige Takt innerhalb der Gangarten. Nachdem ich sie ordentlich geputzt hatte, ging ich mit der jungen Stute in die Halle. Die nächsten Trainingsschritte würden noch einige Jahre Zeit haben, denn ich wollte die Stute nicht überfordern und ihr Zeit geben. Immer wieder merkte ich, dass sie noch Probleme mit dem Gleichgewicht hatte. Das Rückwärtsrichten hatte sie hingegen schon gut drauf. Ich nahm sie also zum Schluss nochmal an die Longe, um sie dabei zu unterstützen ihr Gleichgewicht zu finden, Ich würde das in nächster Zeit öfter machen, damit sie Sicherheit gewann. Schließlich beendete ich auch das Training mit ihr und führte sie noch etwas trocken, bevor ich sie erstmal mit einer Decke in den Stall stellte und erst später, nachdem sie abgeschwitzt hatte, wieder auf die Koppel brachte. Als letztes nahm ich mir Demba Diadem vor. Die Stute war so vielseitig, dass ich wirklich einige Zeit überlegte, was ich heute mit ihr machen wollte. Schließlich entschied ich mich dafür mit der Stute ein wenig zu springen. Ich machte sie fertig und führte sie dann auf den Springplatz, wo einige leichte A-Sprünge aufgebaut waren. Ich wärmte sie erst einmal im Schritt auf und holte mir Allison dazu, die mir brav einige Stangen für Schritt, Trab und Galopp hinlegte, sodass wir uns beide aufwärmen konnten. Schließlich übersprang ich erst noch ein Kreuz, bevor ich mich den höheren Sprüngen zuwendete. Wir trainierten ungefähr eine Stunde und ich musste wirklich feststellen, dass die Stute wirklich Talent hatte. Größeres Talent hatte sie zwar in der Dressur, aber ich wollte sie auch im Springen noch weiter fördern. Nachdem ich Demba versorgt hatte, traf ich mich mit Juan, der mir kurz mitteilte, was er mit den beiden Pferden gemacht hatte. Mit Levante hatte er einen Spaziergang gemacht und wieder einmal Hufe geben geübt. Zwar hatte das quirlige Hengstfohlen schon das Fohlen-ABC gelernt, aber es bedurfte immer wieder einer Auffrischung und er erzählte, dass Levante immer wieder versucht hatte Leckerlis aus seiner Tasche zu ziehen und sie fast zerrissen hatte. Ich lachte und sagte dann:"Selbst schuld. Was hast du mit Carinoso gemach?"
      "Ich bin ein bisschen Dressur geritten. Dieses Pferd ist der Hammer. Du musst ihn auf jeden Fall weiter fördern. Er hat total Talent." Ich lachte über die Begeisterung, mit der Juan von diesem Pferd redete. "Wenn du Lust hast, kannst du ihn gerne regelmäßig trainieren." Er umarmte mich grinsend und dankte mir überschwänglich. Ich lächelte nachgiebig und kümmerte mich den Rest des Tages um all die anderen Aufgaben, die der Hof noch so mit sich brachte und um Alan, der sich beschwerte, dass ich nicht so viel Zeit für ihn hatte. Lachend umarmte ich ihn und sagte:"Och, du armer, vernachlässigter Mann." Lächelnd küsste ich ihn und machte es mir auf seinem Schoss bequem.

      Ein stressiger Tag
      © Samanta | 15.04.2017

      Heute wollte ich mich um drei meiner Pferde intensiver kümmern. Das waren meine beiden Neuzugänge El Montino und Imerpioso, sowie der 'alte Hase' Demba Diadem. Zuerst würde ich etwas mit den Hengsten machen. Ich wollte die beiden heute erst einmal in der Halle laufen lassen, um mir ein Bild von beiden machen zu können und gegebenenfalls darüber nachzudenken, wie ich weiter im Training mit ihnen verfahren wollte. Während Monti bereits eingeritten war, und seine Qualifikationen in unterschiedlichen Disziplinen bereits unter Beweis gestellt war, wusste ich von Imperioso noch gar nichts, weil er noch nicht geritten war, sodass die beiden nicht unterschiedlicher hätten sein können. Bevor ich die beiden in die Halle 'schmiss', putzte ich sie erst einmal gründlich. Imperioso hatte sich heute besonders Mühe gegeben und so verwendete ich einige Zeit darauf, den Hengst vom Schlamm zu befreien. Nachdem die beiden geputzt waren, steckte ich sie in die Halle und ließ sie sich dort erst einmal umsehen, bevor ich begann sie mit der Peitsche ein wenig zu dirigieren. Die beiden galoppierten ein paar Runden durch die Halle, bevor sie sich beruhigten und in einen entspannten Trab verfielen. Bei Imperioso sah ich, dass er enorme Gänge hatte und er sich eventuell für die Dressur besser eignen würde. Auch Monti war eher für die Dressur geschaffen, konnte aber auch in anderen Disziplinen glänzen. Nachdem ich die beiden sich austoben lassen hatte, fing ich sie wieder ein und brachte sie zurück in den Stall, wo sie sich erstmal ausruhen konnten. Danach ging ich noch zu Demba und machte sie fertig. Mit ihr wollte ich heute ein wenig gymnastizierend springen, weshalb ich Alan bat, mir ein paar kleine Sprünge aufzubauen. Auch sie wurde vorher noch gründlich geputzt und nachdem ich sie fertig gemacht hatte, ging ich mit ihr in die Halle, wo Alan bereits alles aufgebaut hatte. Das Training klappte gut. Demba war aufmerksam und schien Freude daran zu haben, sodass ich ein wenig länger als geplant dabei war, sie dann aber zufrieden versorgen konnte und ebenfalls wieder in den Stall stellte.

      Eine Stute geht ihren Weg
      21.12.2017
      Demba Diadem hob erstaunt den Kopf, als sie meiner Gewahr wurde. Offenbar hatte sie schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass ich sie noch zum Training holen würde. Für einen kurzen Moment leuchtete in ihren Augen der Wunsch auf, sich einfach zu verkrümeln. "Denk nicht mal dran, Fräulein", sagte ich und halfterte sie schnell auf, bevor sie sich davon machen konnte. Nachdem ich sie ordentlich geputzt hatte, sattelte und trenste ich die Stute und beschloss mit ihr heute ein lockeres Dressurtraining anzugehen. Ich ging mit ihr also in die Halle. Für den Platz war es heute eindeutig zu nass und auch zu kalt. Ich gurtete nach und stieg dann auf. Wir hatten schon lange nicht mehr trainiert, sodass ich mich heute lediglich auf die Grundlektionen konzentrierte und viel an den Übergängen arbeitete. Obwohl sie etwas aus der Übung war, machte Demba ihre Sache wirklich gut. Sie war gelehrig wie immer und stellte sich auf die Trainingssituation ein. "Es kommt nicht mehr vor, dass ich dich so vernachlässige, meine Hübsche. Tut mir leid. Ich war mit den Gedanken irgendwie woanders." Offenbar nahm sie mir die Sache nicht übel. Sie trabte fleißig vorwärts. Als ich angaloppierte merkte ich, dass sie ziemlich viel Power hatte und so ließ ich sie erst einmal ein wenig Galoppieren, damit wir mit dem Training anständig weitermachen konnten. Die Übergänge hatte sie schnell wieder drauf. Ich merkte, wie sie auf jede feine Hilfe sofort reagierte. Das Westerntraining gepaart mit dem Dressurtraining zeigte offenbar Wirkung. Ich hielt nicht viel von einseitigem Training. Es war am besten, wenn ein Pferd von allem etwas mitbekam. Es musste nicht in jeder Disziplin gut sein, aber auf jeden Fall war es besser für das Pferd, wenn es auch mal Abwechslung bekam. Schließlich beendete ich -nach einer 10 minütigen Abreitsession - das Training und stellte Demba erstmal in den Stall, damit sie unter ihrer Abschwitzdecke ordentlich abschwitzen konnte. Ein paar Stunden später durfte sie dann wieder nach draußen zu ihren Freundinnen.

      Der Sonne entgegen
      23.06.2018
      "Juan, hast du Lust mich und Alan auf einen Ausritt zu begleiten? Wir wollen heute ein bisschen länger unterwegs sein und dachten, da du momentan ja sowieso nichts zu tun hast, du würdest gerne mitkommen." Auf dem Gesicht des Spaniers zeigte sich ein erfreutes Lächeln und er sagte:"Ich nehme Carinoso." Ich musste lachen. "El Montino würde auch noch zur Verfügung stehen." Juan schüttelte den Kopf und sagte:"Den überlasse ich gerne dir." Alan würde Demba Diadem reiten. Die Stute war genügsam und Alan mochte ihre Art. Die beiden verstanden sich einfach gut. So gut, dass ich manchmal sogar neidisch war. Wir holten die Pferde von der Koppel und banden sie an. Carinoso warf immer mal wieder einen Blick auf Demba, die sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. Nachdem wir geputzt, gesattelt und getrenst hatten, gingen wir hinaus auf den Hof, gurteten nach und schwangen uns dann in den Sattel. Fröhlich schwatzend verließen wir den Hof. Es war angenehm mit den beiden Männern zu reiten, auch wenn Monti zwischendurch den Hengst heraushängen ließ und versuchte sich so gut es ging in Szene zu setzen. Ich hatte den Hengst unter Kontrolle und auch Juan und Carinoso kamen gut miteinander aus. Demba war sowieso die Ruhe in Person und so konnten wir unseren Ausritt genießen. "Wollen wir ein bisschen schneller", fragte Alan, als sich vor uns eine weite Wiese erstreckte und Juan und ich stimmten begeistert zu. Es dauerte nicht lange, da lieferten wir uns ein erbittertes Wettrennen, welches ich schließlich für mich entscheiden konnte, weil Monti der Ehrgeiz gepackt hatte. "Wahnsinn. Vielleicht solltest du auf Rennpferd umschulen." Juan grinste und ich musste lachen. "Gute Idee, Alan." Ich lobte den Hengst, der mittlerweile viel ruhiger geworden war und ausgeglichen zu sein schien. Offenbar hatte ihm einfach die Bewegung gefehlt. Wir ritten noch zwei Stunden weiter, galoppierten und trabten immer mal wieder, ritten aber auch viel Schritt nebeneinander her - soweit es möglich war - und quatschten. Es war angenehm und ich war froh, dass Alan mich gefragt hatte, ob ich nicht ausreiten wolle. Der Ritt hatte mir gut getan und mir den Kopf ein wenig freigeblasen. In letzter Zeit war er sehr voll und ich hatte wenig bis gar keine Zeit mit den Pferden verbracht. Das wollte ich nun ändern. Wir kamen schließlich wieder am Hof an und versorgten unsere Pferde, bevor sich unsere Wege zunächst trennten und wir uns beim Abendessen mit allen anderen vom Hof wieder trafen. Es war eine gemütliche Runde und jeder hatte etwas zu erzählen. Alan - wie immer recht schweigsam - lauschte amüsiert unseren Geschichten und brachte sich nur hier und da ein. Ich lächelte ihm zu und er erwiderte es. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so gut gefühlt.

      Mein Tierarztbesuch bei Demba Diadem auf der Roten Rose



      „Demba Diadem, 10 Jahre, DRP x Araber x Holsteiner, Samantha Thomsen“ entnahm ich der Karteikarte welche ganz oben auf meinem Auftragsstapel lag. Ich tippte die zugehörige Rufnummer in mein Festnetztelefon ein und wartete auf die Annahme des Anrufes. „Rote Rose, Samantha Thomsen am Apparat“ melde sich gleich eine nette Stimme am Ende der Leitung. „Guten Tag mein Name ist Sophia Galway vom Crownfield Medical Center, sie hatten mit meinem Partner Finn Virtanen gesprochen“ begrüßte ich meine Kundin. Im weiteren Gespräch klärten wir den Behandlungsinhalt und vereinbarten den Termin. Da mein Terminkalender im Moment recht freizügig war, beschlossen wir den Termin auf heute Nachmittag zu legen.

      Ich versorgte also in aller Ruhe meine Tiere und machte mich dann auf den Weg zur Roten Rose von Samantha Jones. Nach einer recht kurzweiligen Fahrt kam schon das erste Hinweisschild für die Stallungen in mein Blickfeld. Zufrieden steuerte ich den Parkplatz an und drehe den Schlüssel in der Zündung, sodass der Motor seinen Dienst beendet. Ich schnappe mir mein Notizbuch vom Beifahrersitz und steige aus. Anschließend laufe ich zum Kofferraum und hole meine Arzttasche.

      Im Stallgebäude traf ich gleich auf Miss Jones und diese führte mich zur Box von Demba Diadem. Vorsichtig näherte ich mich mit der Hand der Box, damit die Stute meine Witterung aufnehmen konnte. Als die Stute sich unbeirrt umdrehte und ans andere Ende der Box lief, nickte ich der jungen Frau neben mir zu. Daraufhin nahm diese das Halfter von Demba Diadem und öffnete die Box. Eine Minute später waren wir bereits außerhalb des Stallgebäudes und hielten auf einem breiteren Weg unweit der Stallungen an. Ich berührte die zierliche Stute sanft am Hals und am Kopf um ihr Vertrauen zu bekommen.

      Nachdem ich die Stute freiumrunden konnte und mir so einen ersten Eindruck über den Gesamtzustand des Tieres machen konnte, schaute ich mir noch die Schleimhäute im Maul an und begutachtete Nüstern, Augen und Ohren. Die Augen waren klar und nicht gerötet und wiesen auch keine Aussonderungen oder dergleichen aus. Die Ohren waren leicht bedreckt aber frei von Infektionen und Pilzen etc. Das notierte ich in meinen Unterlagen und nahm danach mein Stethoskop aus der Tasche um die Verdauungstöne und den Kreislauf zu erkunden. Auch diese beiden Untersuchungen waren ohne Befund. Langsam glitt ich in die Hocke und tastete nach und nach alle 4 Beine ab. An einer Stelle fühlte sich das Bein etwas dicker an, jedoch erstastete ich dort eine ältere Wunde, welche gerade noch am abheilen war. Ich teilte dies Miss Jones mit und bat dann, die Stute noch kurz an der Longe laufen zu lassen. Anschließend hörte ich nochmal die Lungenfunktion und das Herz ab und tastete nach dem Puls. Nach der Anstrengung war alles im Normbereich. Ich lies der Stute noch eine kurze Verschnaufpause und zog währenddessen nach einem Blick auf den Equidenpass die notwendigen Impfungen bereits auf. Dann trat ich langsam auf die Seite der Stute zu, nahm auf Höhe der Vene ein Stück Fell und Haut zwischen meine Finger und injizierte die Impfstoffe nacheinander. Als kein Blut mehr aus der Einstichstelle kam, lief ich zu meinem Wagen und holte die Geräte für die Zahnreinigung. Da die Stute so artig war, baute ich die Geräte auf und testete, ob die Stute sich lieb verhielt. Als ich mit meiner Hand die Zähne abtastete, merkte ich 2 kleine Stellen, welche abgeschliffen werden mussten. „ Miss Jones die Zähne werden durch das Füttern korrekt abgenutzt, ich habe 2 kleine Stellen, welche ich jedoch auch von Hand raspeln kann dann müsste Demba Diadem nicht sediert werden“ teilte ich mit. Die junge Frau stimmte meinem Vorschlag zu. Ich schnappte mir also die Feile und bat Miss Jones, den Kopf ihrer Stute gut festzuhalten. Nach ca. 10 Minuten war alles erledigt. Wir brachten gemeinsam die Stute zurück in ihre Box. Nachdem meine Geräte wieder sicher im Auto verstaut waren, trug ich noch die Impfungen in den Equidenpass ein und verabschiedete mich dann.

      Nur mit dir
      26.12.2018
      Da ich die letzten Male mit Demba Diadem nur ausgeritten war, beschloss ich heute mal wieder ordentlich zu trainieren. Sie war erst vor wenigen Monaten von Laurence von Blakes Cow Meadow im Western trainiert worden war und ich wollte das Gelernte ein wenig mit der Stute vertiefen und sie ein wenig wieder an die Arbeit bekommen. Auch weil heute kein besonders freundlicher Tag war. Alles war wolkenverhangen und immer wieder regnete es, weshalb ich die Pferde momentan im Stall stehen hatte und nur tagsüber auf die Paddocks brachte, damit sie Auslauf hatten. Ich machte Demba also fertig und begab mich mit ihr dann in die Halle, wo ich sie erstmal ausgiebig warm ritt und dabei Zirkel, ganze und halbe Bahn einbaute, um sie erst einmal geschmeidig und locker zu bekommen. Erst dann begann ich mit dem eigentlichen Training. Laurence hatte mir per Mail mitgeteilt, dass ich an den Gangarten und vor allem am Trab arbeiten sollte. Die Kehrtvolten und das Rückwärtsrichten sollte ich immer wieder einbauen, aber musste ich nicht so ausgiebig üben, da sie das gut beherrschte. So beschäftigte ich mich erst einmal mit dem Schritt, welcher ihr kaum Probleme zu bereiten schien. Sie schritt so vorwärts, wie es von ihr gewünscht war und auch die Kehrtvolten sowie das Rückwärtsrichten machten ihr keinerlei Probleme. Als ich mit dem Trab begann, merkte ich direkt, dass ihr dieser nicht unbedingt lag und wir hier noch einiges an Übung brauchten. Ich feilte viel daran und merkte, dass sie immer besser auf meine Hilfen reagierte und verstand, was sie zu tun hatte. Der Galopp wiederum war kaum ein Problem. Sie galoppierte versammelt und schwungvoll, sodass ich hier auf beiden Händen nur wenig machte, um anschließend noch einmal 10 Minuten am Trab zu arbeiten, der gegen Ende der Stunde schon viel besser klappte. Ich ließ Demba durchparieren und ritt sie trocken. Nachdem ich mich um sie gekümmert hatte, machte ich mich auf den Weg zu den anderen beiden Pferden, die ich heute noch trainieren wollte.

      Ich und du
      29.06.2019

      Ich musste gestehen, dass ich in den letzten Tagen nicht viel mit meinen Pferden hatte machen können, weil ich mit einer Sommergrippe im Bett gelegen hatte und so konnte ich auch erst heute das Training mit meinen Pferden wieder aufnehmen. Heute sollten Demba Diadem, Imperioso und El Montino bewegt werden. Weil ich mich immer noch nicht wirklich völlig fit fühlte, bat ich Alan und auch Juan mich zu unterstützen. Ich selbst wollte heute mit Imperioso weiterarbeiten, weil die Arbeit am Boden doch die am wenigsten anstrengende war. Juan würde sich um Monti kümmern und Alan würde etwas mit Demba machen. "Vielleicht solltet ihr ausreiten gehen", schlug ich vor, denn beim letzten Mal hatten sich sowohl Monti als auch Demba im Training wirklich gut gemacht und ich verfolgte die Philosophie, dass es nie verkehrt war den Pferden immer wieder auch Abwechslung zu geben und vom Training auch mal Pausen zu machen. Die beiden stimmten zu und holten sich die beiden Pferde von der Koppel, während ich mich Imperioso zuwendete. In den letzten Wochen und Monaten hatten wir viel an der Longe und vom Boden gearbeitet und er war immer besser geworden. Mittlerweile konnte er Schritt und Trab perfekt, war gut ausbalanciert und ging gelassen. Der Galopp sollte jetzt der nächste Schritt sein. Immer wieder hatte ich ihn an der langen Longe auch mal ein paar Sprünge galoppieren lassen, dabei aber darauf geachtet, dass er sich nicht zu sehr übernahm und eventuell aus dem Gleichgewicht kam. Für mich war es nicht wichtig, dass die Ausbildung schnell verlief, sie sollte gut gemacht sein, dann war es einfach nicht wichtig, wie lange sie gedauert hatte. Vor allem wenn ich selbst das Training übernahm. Immerhin bezahlte ich hierfür nichts. Ich machte den Hengst fertig und merkte gleich, dass er heute irgendwie ein wenig verspannt war. Auch an der Longe wurde ich das Gefühl nicht los und so beschloss ich den Galopp heute nur einzubauen, wenn es mir gelang ihn durch gezielte Übungen darauf vorzubereiten und die Verspannungen zu lösen. Ich ließ ihn erst einmal wie gewöhnlich im Schritt um mich herumgehen, ohne Druck und ohne Zwang. Nach und nach wurde er schon etwas lockerer, aber irgendetwas schien ihm nicht zu passen. Der Osteopath und mein Tierarzt waren erst vor kurzem dagewesen und hatten ihn durchgecheckt. Es war alles in Ordnung, sodass ich eher davon ausging, dass es eine inner Spannung gab, die ich irgendwie loswerden musste. Ich beschloss ihn erst einmal laufen zu lassen und löste die Longe. Er sprang sofort los und buckelte sich erst einmal richtig aus. Offenbar hatte er das auf der Weide nicht unbedingt getan, kein Wunder bei der Hitze. Hier in der Halle hingegen war es recht kühl, sodass er sich richtig auspowern konnte. Nachdem ich ihn schließlich wieder eingefangen hatte, war er zwar immer noch nicht völlig locker und aufmerksam, ließ sich aber immerhin auf das Training ein und so nahm ich ganz zum Schluss noch einmal kurz den Galopp hinzu. Es klappte besser als gedacht. Meine Vorbereitung mit der Stangenarbeit und den diversen Übungen vom Boden, die seine Muskulatur und sein Gleichgewicht stärken sollten, hatten wohl Früchte getragen. Ich beendete das Training, lobte ihn ausgiebig und führte ihn noch 10 Minuten trocken, bevor ich ihn auf die Koppel zurückbrachte. Alan und Juan kamen wenig später ebenfalls zurück und erzählten, dass die beiden Pferde wirklich Spaß gehabt hatten. "Monti hätte Demba zwar gerne gedeckt, aber er hat sich ansonsten wirklich großartig benommen. Du solltest öfter Dressurarbeit mit ihm machen. Er war viel aufmerksamer an den Hilfen und ganz fein zu reiten." Ich lächelte zufrieden und sagte:"Das freut mich wirklich zu hören." Die beiden waren eine Runde zum nahegelegenen See geritten und hatten die Pferde dort auch ein wenig planschen lassen. "Vielleicht können wir beim nächsten Mal ja alle zusammen mal schwimmen gehen", schlug Alan vor. "Das würde mir gefallen, vor allem weil wir die Pferde mitnehmen können. Ich lächelte und nachdem die beiden Männer die Pferde versorgt hatten, gingen wir alle nach drinnen, wo wir schon mit Kaffee und Kuchen erwartet wurden und uns allen schön die Bäuche vollschlugen.

      Tage der Glückseligkeit
      20.03.2020

      Die nächsten Tage würden sehr intensiv und voller Freude sein, denn ich hatte mir vorgenommen meine Pferden ordentlich zu bewegen. Jeder sollte auf seine Kosten kommen und so hatte ich meine Mitarbeiter mit ins Boot geholt, damit wir jeden Tag mindestens 2 Pferde trainieren konnten. Am ersten Tag waren die Glücklichen Prince Amber Dream, Simba, Demba Diadem und Batteries Not Included. Juan, Alan, Allison und ich würden heute gemeinsam ausreiten und mit den vieren eine Geländestrecke absolvieren. Während Prince und Simba dazu prädestiniert waren, sollten Demba und Betty das Gelände kennenlernen und ein wenig ihren Horizont erweitern. Juan würde Simba reiten, ich hatte mich Prince angenommen, Alan würde Betty übernehmen und Allison schließlich Demba. Gemeinsam und voller guter Laune machten wir uns auf den Weg und holten die Pferde von der Koppel. Prince und Simba waren heute etwas nervöser, weil die Stuten mit dabei sein würden, aber sowohl Juan als auch ich waren gute Reiter und hatten unsere Pferde stets im Griff. Wir begannen erst einmal die vier zu putzen und quatschten unterdessen ausgelassen miteinander. Die Aufmerksamkeit, die die vier Pferde bekamen, gefiel ihnen augenscheinlich gut und so war es nicht weiter verwunderlich, dass wir uns für sie viel Zeit nahmen, bevor wir sie sattelten und trensten und uns schließlich auf den Weg machten. Zunächst wollten wir die Pferde ein wenig im Gelände aufwärmen, sodass wir einen kleinen Umweg machten, bevor wir uns in Richtung Geländestrecke aufmachten. Simba und Prince schritten fleißig vorwärts und man merkte ihnen an, dass sie gearbeitet werden wollten. Demba und Betty ließen sich etwas mehr Zeit, aber sie hielten gut mit. Als wir an der Geländestrecke angekommen waren, waren sie alle gut aufgewärmt. Prince und Simba waren beide sehr aufmerksam geworden und Juan begann sogleich mit dem Hengst eines der Hindernisse in Angriff zu nehmen. Allison und Alan waren beide noch etwas unsicher, was die Sache anging, aber ich gesellte mich zu ihnen und zeigte ihnen welche Hindernisse sie zu Üben verwenden konnten. Mit Anleitung von mir und Juan gelang es den beiden die Pferde ordentlich über die Sprünge zu bekommen und man merkte, dass es den beiden Stuten und ihren Reitern nach und nach wirklich Spaß machte. Wir trainierten ungefähr 30 Minuten, bevor wir beschlossen, dass es für heute gut sein sollte und noch eine entspannte Runde durchs Gelände hinten dran hängten, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten. Zu Hause versorgten wir gemeinsam die Pferde und trafen uns dann mit den anderen Mitarbeitern zum gemütlichen Beisammensein.

      Der nächste Tag brach an und ich beschloss, dass ich heute gemeinsam mit Juan Carinoso und El Montino bewegen wollte. Für die beiden stand heute Dressur auf dem Trainingsplan. Juan würde mir von unten Tipps geben, während ich die beiden bewegen würde, sodass heute nur zwei Pferde drankommen würden. Ich holte zuerst den hübschen Palamino von der Koppel. Carinoso war aufmerksam und etwas hibbelig, sodass ich beschloss ihn heute gut zu arbeiten. Ich begann erstmal damit ihn gründlich zu putzen, bevor ich ihn aufsattelte und trenste. Wir beschlossen, dass wir heute auf den Außenplatz gehen würden, da das Wetter traumhaft war. Nachdem ich aufgestiegen war, merkte ich sehr schnell, dass er heute gefordert werden wollte. Ich ritt ihn im Schritt etwa 15 Minuten warm, bevor ich dazu überging langsam anzutraben. Juans kritischer Blick folgte mir und immer mal wieder warf er hier und da etwas ein, was ich sofort versuchte umzusetzen. Carinoso arbeitete wunderbar mit und nachdem er seine überschüssige Energie herauslassen konnte, war er aufmerksam und willig etwas zu lernen. Wir übten heute ein wenig an den Seitengängen und an flüssigen Übergängen sowie an der Versammlung, die er nach und nach erwerben sollte. Nicht, dass er sich nicht stellen und biegen ließ, aber zwischendurch haperte es noch etwas an der gesunden Versammlung. Mit Juans Tipps allerdings gelang es mir ihn nach und nach besser an die Hand herantreten zu lassen. Schließlich beendete ich das Training für heute und versorgte Carinoso bevor ich mich El Montino zuwendete und auch ihn für das Training vorbereitete. Der Hengst war ja eher das geborene Distanzpferd, trotzdem wollte ich nicht, dass er nur einseitig trainiert wurde und auch in der Dressur eine gute Figur machte. Nachdem ich aufgestiegen war, merkte ich schnell, dass er heute sehr gut drauf war. Er bot sich mir gut an und ließ sich brav stellen und biegen. Der Trab war geschmeidig, wenn auch noch etwas schnell und der Galopp war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Juan sagte mir immer wieder, wie ich zu ihm durchkommen konnte und erinnerte mich daran wie wichtig es auch für die Distanz war, dass das Pferd ordentlich über den Rücken geritten war. Es war ein erfolgreicher und sehr lehrreicher Tag für mich und auch für die Pferde und so konnte ich am Abend entspannt mit meinem Freund zusammensitzen und die Zeit genießen, die wir zusammen hatten.

      Am dritten Tag schließlich wollte ich gemeinsam mit Alan ausreiten gehen. Dazu hatten wir uns Kaltenbach's Ostwind und HMB Mountain's Girl ausgesucht. Für Ostwind würde es sein erster Ausritt sein, aber ich hatte vertrauen, denn in den letzten Monaten waren wir wirklich zusammengewachsen und er hatte begonnen mir zu vertrauen, was mich natürlich sehr freute. Gemeinsam machten wir die Pferde fertig und ritten schließlich entspannt los. Ostwind war etwas nervös, aber Girly hatte eine so ruhige Art, dass sie sich nach und nach auch auf den Hengst übertrug und der Ausritt als erfolgreich verbucht werden konnte. Alan hatte ebenfalls eine sehr ruhige und geduldige Art, sodass auch ich mich nach und nach entspannt hatte. Der Ausritt war gelungen und wirklich schön gewesen und auch die Pferde waren auf ihre Kosten gekommen. Ostwind hatte die Galoppstrecken kennengelernt und man hatte gemerkt, dass ihm der schnelle und lange Ritt wirklich gut getan hatte. Er war ausgeglichener und beim nächsten Mal würde ich wieder viel bessere mit ihm arbeiten können. Auch Girly wirkte zufrieden und da ich heute noch etwas Kapazität hatte, beschloss ich auch noch Imperioso heute zu arbeiten. Der Hengst war momentan der einzige meiner Pferde, der noch nicht eingeritten worden war, wurde aber nach und nach darauf vorbereitet. Die Arbeit an der Longe klappte schon wirklich gut und so war es auch heute. Er hatte mittlerweile den Sinn der Longenarbeit einigermaßen verstanden. Das vorwärts-abwärts konnte natürlich noch ausgebaut werden, aber dafür dass er noch am Anfang seiner Karriere war, machte der Hengst gut mit und ließ sich von mir locker arbeiten. Er würde einmal ein tolles Reitpferd abgeben, aber erst einmal wollte ich es langsam angehen und ihm die nötige Zeit und das nötige Training geben, bevor ich daran denken wollte, ihn einzureiten. Ich würde es zum gegebenen Zeitpunkt gemeinsam mit Juan in Angriff nehmen. Heute jedoch arbeitete ich ihn an der Longe und sensibilisierte ihn auch auf meine Stimme, denn ich hatte die Erfahrung gemacht, dass die Stimme ein wichtiges Element beim Einreiten war. Man konnte durch sie viele Hilfen bereits vom Boden etablieren, sodass die Pferde einfacher verstanden, wenn man sie schließlich beim Reiten mit der Stimme kombinierte. Nach einer dreiviertelstunde beendete ich das Training mit Imperioso, kümmerte mich um ihn und entließ ihn schließlich wieder auf die Koppel zu seinen Freunden. Ich war sehr zufrieden mit den letzten Tagen und freute mich schon auf die nächsten Trainings mit meinen Pferden.

      Sammelpflegebericht
      02.09.2021

      Es war eine ganze Menge in den letzten Monaten passiert und die Pferde gediehen prächtig in ihrem zu Hause. Wieder einmal war es an der Zeit meine Pferde zu bewegen und mich um sie zu kümmern. Jeden Tag genoss ich mit ihnen und war froh, dass ich so viel Zeit für die wunderbaren Tiere hatte. Zunächst einmal kümmerte ich mich um Ostwind. Der junge Hengst war weiterhin misstrauisch, aber ich konnte mich ihm mittlerweile nähern, ihn vorsichtig halftern und putzen. Und genau das Tata ich heute auch. Der Hengst genoss die Aufmerksamkeit und ließ sich anstandslos putzen. Ich sorgte dafür, dass wir ungestört blieben und er in entspannter Atmosphäre das Putzen genießen konnte. Schließlich durfte er wieder auf die Koppel und ich wendete mich Demba Diadem zu. Sie wollte ich heute reiten, am liebsten einen kleinen Ausritt machen, also putze ich sie ausgiebig und entschied mich für einen entspannteren Waldritt. Die Stute genoss die lange Strecke merklich und ich spürte, dass sie vor allem den Galopp besonders toll fand. Als ich zurück kam, hatte Alan bereits Simba und Prince Amber Dream fertig gemacht und sagte:"Lust auf eine gemeinsame Dressur Stunde bei Alejandro?" Ich nickte begeistert und schon zogen wir los auf den Platz wo unser strenger Lehrer bereits wartet. Es war toll wieder einmal auf Simba zu sitzen und Unterricht zu bekommen. Alejandro forderte mich sehr und Simba schien sich über die Aufmerksamkeit und die Anstrengungen zu freuen.Alan hatte Spaß mit. Prince und ich war ihm sehr dankbar, dass er mir helfen wollte und sich sogar freiwillig auf eine Stunde bei Alajandro eingelassen hatte. Für heute beendete ich die Arbeit mit den Pferden, stellte sicher, dass auf allen Weiden genug Futter, Minerallecksteine und Wasser vorhanden war. Als ich am nächsten Morgen erwachte, sah ich wie Jonathan zusammen mit Alejandro mit Imperioso arbeitete. Der Hengst gab sich sichtlich Mühe und machte enorme Fortschritte. Bald würden wir ihn einreisen können, wenn er so weiter machte. Ich kümmerte mich derweil um Carinoso. Mit ihm wollte ich heute auf die Militarystrecke. Wir hielten uns dort eine Stunde auf, denn wir wollten ja weiter kommen. Anschließend machte ich noch einen entspannten Ritt zurück. Alejandro hatte sich unterdessen Batteries Not Included geschnappt und ich erwischte ihn dabei, wie er versuchte die Western Lektionen mit ihr zu üben. "Sieht ganz ordentlich aus", rief ich ihm zu und gab ihm dann zur Abwechslung mal ein paar Tipps. Als letztes legte ich mit El Montino und HMB Mountain's Girl noch eine Springeinheit mit Alejandro ein. Springen war zwar weder des Hengste noch der Stute Steckenpferd, aber die beiden strengten sich an und die Abwechslung tat beiden sehr gut. Ich beschloss soetwas öfter mal zu machen. Am Abend versorgte ich die Pferde und legte mich recht früh zu Bett.

      Sammelpflegebericht
      24.03.2022

      Heute kümmerte ich mich um meine wundervollen Pferde. Girly hatte uns zwischenzeitlich verlassen, um einen wundervollen neuen Stall zu bekommen und auch Demba würde uns bald verlassen, sobald die Konditionen mit der Verkäuferin geklärt waren. Zunächst begann ich heute mit Kaltenbach's Ostwind. Der Hengst vertraute mir mittlerweile soweit, dass wir einen Ritt wagen konnten. Ich hatte viel mit ihm gearbeitet und vom Boden aus klappte es tatsächlich schon sehr gut. Auch das Reiten wurde immer besser, sodass ich heute beschloss ein wenig Stangenarbeit mit ihm zu machen, da mir die Vorbesitzerin erzählt hatte, dass er gerne sprang. Ich bat Alan mir beim Aufbauen zu helfen und dabei zu bleiben, falls etwas geändert werden musste. Zunächst machte ich den Hengst warm. Er war ein wenig aufgeregt, aber nichts was beunruhigend wäre und als wir mit der Stangenarbeit begannen, wurde er immer entspannter, sodass ich Alan schließlich bat, einen kleinen Sprung aufzubauen. Zunächst ein Kreuz. Der Hengst zog mächtig an und ich merkte, dass er wirklich Talent hatte. Ich würde ihn weiter in dieser Hinsicht fördern und eventuell auch zum Training geben, wenn ich den passenden Trainer finden würde. Vorher jedoch musste ich erstmal weiter mit ihm arbeiten und die Unsicherheiten mit ihm aus dem Weg räumen. Das Training machte wirklich Spaß und nach 45 Minuten beendete ich es. Der Hengst war ausgelastet und schnaubte entspannt ab, sodass ich ihn noch ca. 15 Minuten trocken ritt und anschließend fertig machte. Er durfte erstmal in den Stall und bekam sein Futter. Anschließend bat ich Alan mit mir zusammen auszureiten. Wir entschieden uns für Simba und Prince Amber Dream. Mit den beiden hatten Alan und ich schon viel Spaß gehabt und als wir die beiden gerade fertig machten, kam Juan dazu und fragte, ob er mitkommen könne. Ich erwiderte, dass wir ihn gerne dabei haben würden und er entschied sich El Montiono mitzunehmen. Nachdem wir also alle unsere Pferde fertig gemacht hatten, machten wir uns auf den Weg, um einen schönen entspannten Ausritt zu genießen. Es war traumhaftes Wetter. Kurz bevor wir den Hof verlassen konnten, lief uns Jonathan über den Weg. "Hey Jonathan, würde es dir etwas ausmachen, wenn du Carinoso heute longieren würdest?" Er lachte und erwiderte: "Klar, kein Problem." Während wir also unseren zweistündigen Ausritt genossen, hatte sich Jonathan Carinoso vorgenommen und longierte ihn. Der Hengst arbeitete gerne mit dem Pferdepfleger und unsere drei Hengste hatten wahnsinnig Spaß beim Ausritt. Als wir zurückkehrten, wandte ich mich direkt Imperioso zu, nachdem ich Simba abgesattelt und abgetrenst hatte. Die drei Pferde brachten dann Alan und Juan auf die Koppel und nahmen auch Ostwind mit. Imperioso genoss das Putzen definitiv nicht, gerade wenn ich an den Bauch kam, wurde er sehr unruhig und ich beschloss das Putzen nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Anschließend beschloss ich mit ihm ein wenig Longenarbeit zu machen. Wir gingen auf den Platz, da es so ein schöner Tag war und ich machte den Hengst erstmal ca. 15 Minuten warm, bevor ich ihn dann antrabte und erstmal locker machte. Bald würde der Hengst für Galopparbeit bereit sein. Der Hengst war heute sehr aufmerksam und arbeitete gut mit, sodass ich nach 35 Minuten das Training beendete und ihn 10 Minuten trocken laufen ließ, bevor er ebenfalls auf die Koppel zurückdurfte. Nun waren nur noch meine beiden Stuten dran und ich machte gerade Demba Diadem fertig machte, kam Isabella vorbei und fragte, ob sie mit Batteries Not Included mit mir reiten konnte. Eigentlich hatte ich vorgehabt mit Demba auf den Geländepacours zu gehen, jedoch freute ich mich, dass Isabella einen Ausritt mit mir machen wollte und so stimmte ich zu. Sie machte also Batteries Not Included fertig und wir machten uns auf den Weg. Isabella war keine besonders gute Reiterin, aber Batty war eine super brave Stute und ich konnte ihr dabei einfach vertrauen. Wir genossen das schöne Wetter und Isabella wagte sogar einen kleinen Trab und später ein wenig Galopp. Es machte Spaß, nachdem ich mit den Männern vorhin eher schneller unterwegs war. Isabella und ich konnten uns unterhalten und quatschen und die beiden Pferde genossen den Ausritt. Nach ca. 2 Stunden kamen wir zurück und versorgten die Stuten, bevor sie auf die Koppel kamen. Der Tag war anstrengend gewesen, sodass ich mich auf den entspannten Abend mit meinen Freunden freute und auf ein frühes zu Bett gehen.

      Briar Cliff Stables

      Kapitel 1

      Dafina | “Dafina? A kije ni minute?”, riss mich mein Ziehvater aus meinen Gedanken. “Ihr, du und Valerie, ihr braucht einen Trainer. Seitdem deine Mutter…” Seine Stimme wurde zittrig als er versuchte weiter zu sprechen. “Seit dem Tod deiner Mutter kommen wir mit dem Training der Pferde nicht wirklich weiter.” Besfort sprach in einem ernsten Ton zu mir und hatte auch jedes Recht dazu, denn er hatte Recht mit dem was er sagte. Wir hatten keinen Trainer und auch so war es für mich nicht einfach eingeschlichene Fehler im Training zu korrigieren. Ich nickte. “Ich schreib eine Stellenanzeige. Ich hoffe, es meldet sich schnell jemand auf unser Gesuch”, ein wenig abwimmelnd klang es schon, als ich es selbst aus meinem Mund hörte, doch er wusste wie ich das meinte. “Mir”, sagte er nur und zwinkerte mir dann zu, ehe er sich umdrehte und aus dem Haus ging. Ich nahm noch einen Schluck meines Nescafes und räumte mein Geschirr in die Spülmaschine.

      Meine Cousine Val hatte heute die Frühschicht übernommen und kümmerte sich darum, dass die Pferde ausreichend Heu bekamen und die Auslaufe ausgemistet wurden. Ich strich mir eine lange braune Strähne aus meinem Gesicht hinters Ohr und lief dann aus dem Haus in Richtung der Ställe. Kaum hatte ich die helle Stallgasse betreten wieherte mir Bonbone zu und warf gleich den Kopf durch das Fenster in der Box. “Jaaa, ist ja gut. Ich bin ja schon da.” Neugierig ging ich auf sie zu und schaute in die Box. Bohne war hochtragend und ich hoffte jeden Tag, dass ihr Fohlen das Licht der Welt erblickte. Etwas niedergeschlagen öffnete ich die Box und legte ihr das Halfter an. Ein bisschen putzen und tüddeln stand auf dem Plan für sie. Wellness. Auch wenn sie es anfangs nicht so toll fand, während sie tragend war, genoss sie die gemeinsame Zeit und jegliche Massage ihres Bauches. Beim Hufe auskratzen schaute ich mir die Hufe genauer an und bemerkte, dass ihr Strahl wieder geschnitten werden musste. Ich sollte später noch den Schmied anrufen und einen neuen Termin für unsere Pferde ausmachen. Sonst war aber alles in Ordnung und ich half ihr durch den Fellwechsel.

      “Komm, ich bring dich auf die Weide”, Bohne spitzte die Ohren und ging schnellen Schrittes mit ihr zu der ersten Wiese am Tal. Es war so ruhig und idyllisch hier, ich wollte es niemals eintauschen.

      Seitdem Mom weg war, war es zwar nicht mehr dasselbe, doch die Pferde halfen mir dabei, eine Routine beizubehalten und immerhin war ich nicht alleine. Ich hatte noch Bess und Val und die beiden halfen mir mit allem, was ging. Ich setzte mich kurz ins Gras und öffnete mein Handy um die Anzeige mit dem Trainergesuch zu schreiben und ins Netz zu stellen. Ab jetzt hieß es nur noch warten… Ich packte mein Handy weg und genoss noch einen Moment der Ruhe.


      Valerie | “Hast du mit Dafina wegen einem Trainer gesprochen? Ich war so froh als meine Tante mich damals hier aufgenommen hat und das ich reiterlich weiterkommen konnte. Mir fehlt es mit Nanook in der Dressur weiter zu arbeiten, so geh ich nur Ausreiten und arbeite ihn nur kurz auf dem Platz, weil mir einfach auch der geschulte Blick von einem Trainer fehlt. Das hat Rachel immer gemacht…” Besfort nickte. “Ja, ja ich hab schon mit ihr gesprochen. Sie wollte sich drum kümmern”, antwortete er mir während er Mars wieder vor den Karren spannte. Er wollte wohl wieder los um Holz für den Winter zu fällen und zum Trocknen zu stapeln. Der letzte Winter war schon sehr kalt und hätte Besfort im Sommer nicht schon angefangen Holz zu hacken, wären wir wohl erfroren. Oder zumindest hätten wir gezittert. “Gut, dann hoffe ich, dass sie das auch macht. Ich finde es nämlich schade, wenn wir nicht mehr das gute Ansehen hätten, was Rachel sich aufgebaut hat.” Er nickte und sagte mir dann, dass er jetzt los müsse. Ihm fiel es auch schwer, normal weiter zu machen, er hatte abgebaut, sein Gesicht hatte mehr Falten bekommen und seine Augen etwas glasiger, so als wäre er kurz vorm Weinen. Er verbarg es vor Dafina, aber wir waren mittlerweile gute Freunde geworden, trotz des großen Altersunterschied, war er weniger mein Onkel als ein Freund für mich geworden.

      Ich schnappte mir einen Besen und fegte den gepflasterten Weg zum Tor der Stallgasse frei. Wir hatten zur Zeit viele Flugameisen auf dem Hof und egal was wir versuchten, wir bekamen sie einfach nicht komplett los. Ich band mir schnell die Haare zusammen und sah wie Dafina weiter unten bei Bonbone auf der Weide saß. Sie wartete wirklich sehnsüchtig auf ihr Fohlen. Aus Mytil war ja auch was gutes geworden. Er wurde bei einer Fohlenschau als Siegerfohlen prämiert, also konnte Mars trotz seiner Trägheit ein gar kein so schlechter Vererber sein. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es nicht viele gute durchdachte Paarungen der Rasse gab. Ich kümmerte mich jetzt allerding erstmal um die Shetlandponies, die auf die umliegenden Wiesen kommen sollten. In zwei Gruppen kamen die sieben Ponies auf die Wiese: Gruppe 1 bestand aus den Stuten Mademoiselle, Wednesday, Friede sei mit dir und dem Hengst Little Pirate, da sie gedeckt werden sollten, Gruppe 2 aus Ryuk, Spicy Tuna und Milano. Viel mehr stand heute nicht mehr auf dem Plan für mich, außer in Lisec etwas zu essen. Das Restaurant bei uns in der Nähe hatte mit Abstand den besten Kajmak und die Aussicht über die Stadt war einfach traumhaft.


      Dafina | Ich drehte mich kurz um und sah, wie Val die Ponies auf die Weiden brachte und ich entschied mich dafür, dass ich das Heu für heute Abend und den Pferden das Futter in den Trögen vorbereitete. Ich checkte noch einmal mein Handy. 3 Anrufe in Abwesenheit. Ich grübelte. Wollte ich wirklich einen Fremden bei uns auf dem Hof haben? Zögerlich tippte ich auf meinem Handy rum, wählte die Nummer an während ich nervös auf meine Lippe biss. Tut. Tut. Tut. “Halo?” “Mirdita. Une jom Dafina Hoxha. Mkini thajr.” “Ahhh popo, t thajra per at Punen per ti trainiri kalzit. A ini hala ne voj per Trajner?” Wieder zögerte ich. “Po. Si e kije Emrin ene kur mund vijsh?” “Emrin e kom Isa Prifti. Jom pi Vlore edhe mund vij neser. Ama un e kom ni chen edhe ni kal. Nese mund ti mari me vijti…” “Meri me vijtin, kina vend, kina vend.” Isa Prifti würde also morgen zu uns auf den Hof kommen … mitsamt Hund und Pferd. “Epo, haj, dshifena neser”, sagte er und legte auf. Seine Stimme klang tiefer als die von meinem Ziehvater Besfort, jedoch brachte sie mir eine angenehme Ruhe. Gespannt wie er aussehen würde, musste ich nun auch noch die Box für sein Pferd herrichten. Ich konnte mich aber immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden von jemand anderem trainiert zu werden als meiner Mutter, die nunmal leider nicht mehr da war. Ich schlug den Gedanken der Trauer mit einer Handbewegung fort und machte mich dann wieder an die Arbeit.


      Es wurde langsam spät und ich entschied mich die Pferde jetzt schon wieder rein zu holen. Während die Pferde in anderen Gegenden Tag und Nacht draußen standen, holten wir unsere abends rein. Die Wahrscheinlichkeit für einen Wolfsriss war mir schlichtweg zu hoch, da sie bei uns in den Bergen zwar noch Beute fanden, es jedoch einfacher für sie wäre eingesperrte Ponies zu reißen als Dammwild zu jagen. Als ich ins Haus ging empfing mich der warme und wohlige Duft von Pasul. Bes war ein begnadeter Koch. Er war aber auch der einzige Mann, den ich kannte, der kochte. Der Tisch war gedeckt und Bes und Val unterhielten sich angeregt über ihren Tag. “Hey.” “Na, gibts was neues wegen der Trainersuche?” Val hob eine Augenbraue während sie die Frage stellte. “Ja. Morgen kommt ein Trainer aus Albanien zu uns samt Pferd und Hund.” Sie nickte ungläubig, während Bes freundlich lächelte. “Das ist ja super!” “Na hoffentlich hat er auch Qualifikationen vorzuweisen”, murmelte die blonde und rollte ihre großen hellblauen Augen. “Was hast du gesagt?”, grummelte ich sie an und man sah deutlich meinen Unmut im Gesicht. Bes zu Liebe hielt ich mich im Zaum. “Nichts, nichts.” Ich beließ es dabei, aß meinen Teller Bohnensuppe auf und ging dann ins Bett. Ich konnte zwar nicht direkt einschlafen vor Aufregung, doch ich musste morgen früh noch das Bett für Isa neu beziehen und die Pferde füttern und Rausstellen.


      Nachdem ich doch noch eingeschlafen war, verging die Nacht wie im Fluge und ich machte mich schnell an die Arbeit, nachdem ich mich angezogen und gepflegt hatte. Ich stellte die Pferde raus bis auf Era und Shkurti, denn der neue Trainer sollte gleich zeigen was er drauf hatte. Der knirschende Schotter unter den Reifen eines Geländewagens ließ mich auf schauen als ich bei Era im Round Pen stand. Auch die Stute blieb stehen und reckte den Kopf achtsam in die Höhe um zu sehen woher das Geräusch kam. Ein alter Geländewagen bog auf den Parkplatz ein und hatte einen Pferdehänger im Schlepptau. Der Fremde öffnete die Fahrertür und ließ einen großen, gut gebauten Mann in Erscheinung treten, der die Seiten kurz rasiert und auf dem Kopf einen kurzen braunen Männerzopf trug. Er ließ gleich seinen Hund raus und öffnete dann den Pferdehänger aus dem eine etwas dickliche Braun Gescheckte Stute aussteigen ließ. Ein schrilles Wiehern durchbrach die idyllische Stille und das Zwitschern der Vögel. Als er mich sah hob er grüßend die Hand und ging auf mich zu. Voran lief der große, breite Hund, der mehr Sabber verlierte als jeder Streuner, den ich bisher gesehen hatte. “Tut mir leid für den Krach, das ist Demba Diadem. Meine Stute”, stellte er das Pferd vor und sah dann zu seinem Hund. “Und das ist Alpha.” Er tätschelte den Massiven Kopf des Mollosers. Dann hielt er mir seine große Hand hin. “Isa” “Dafina”, stellte ich mich kurz vor und zeigte ihm den Weg in die Box für sein Pferd. Oder wohl eher dickes Pony.

    • Sosox3
      Pflegebericht
      September 2023
      Briar Cliff Stables
      Mytil, Nanook, Bonbone, Mars, Era, Wednesday, Little Pirate, Ryuk, Friede Sei Mit Dir, Mademoiselle, Spic Tuna, Flic Flac's Milano, Demba Diadem
      Kapitel 1
      Dafina | “Dafina? A kije ni minut?”, riss mich mein Ziehvater aus meinen Gedanken. “Ihr, du und Valerie, ihr braucht einen Trainer. Seitdem deine Mutter…” Seine Stimme wurde zittrig, als er versuchte weiter zu sprechen. “Seit dem Tod deiner Mutter kommen wir mit dem Training der Pferde nicht wirklich weiter.” Besfort sprach in einem ernsten Ton zu mir und hatte auch jedes Recht dazu, denn er hatte Recht mit dem, was er sagte. Wir hatten keinen Trainer und auch so war es für mich nicht einfach, einige Fehler im Training zu korrigieren. Ich nickte. “Ich schreib eine Stellenanzeige. Ich hoffe, es meldet sich schnell jemand auf unser Gesuch”, ein wenig abwimmelnd klang es schon, als ich es selbst aus meinem Mund hörte, doch er wusste, wie ich das meinte. “Mir”, sagte er nur und zwinkerte mir dann zu, ehe er sich umdrehte und aus dem Haus ging. Ich nahm noch einen Schluck meines Nescafes und räumte mein Geschirr in die Spülmaschine.
      Meine Cousine Val hatte heute die Frühschicht übernommen und kümmerte sich darum, dass die Pferde ausreichend Heu bekamen und die Auslaufe ausgemistet wurden. Ich strich mir eine lange braune Strähne aus meinem Gesicht hinters Ohr und lief dann aus dem Haus in Richtung der Ställe. Kaum hatte ich die helle Stallgasse betreten wieherte mir Bonbone zu und warf gleich den Kopf durch das Fenster in der Box. “Jaaa, ist ja gut. Ich bin ja schon da.” Neugierig ging ich auf sie zu und schaute in die Box. Bohne war hochtragend und ich hoffte jeden Tag, dass ihr Fohlen das Licht der Welt erblickte. Etwas niedergeschlagen, öffnete ich die Box und legte ihr das Halfter an. Ein bisschen putzen und tüddeln stand auf dem Plan für sie. Wellness. Auch wenn sie es anfangs nicht so toll fand, während sie tragend war, genoss sie die gemeinsame Zeit und jegliche Massage ihres Bauches. Beim Hufe auskratzen schaute ich mir die Hufe genauer an und bemerkte, dass ihr Strahl wieder geschnitten werden musste. Ich sollte später noch den Schmied anrufen und einen neuen Termin für unsere Pferde ausmachen. Sonst war aber alles in Ordnung und ich half ihr durch den Fellwechsel.
      “Komm, ich bring dich auf die Weide”, Bohne spitzte die Ohren und ging schnellen Schrittes mit mir zur ersten Wiese am Tal. Es war so ruhig und idyllisch hier, ich wollte es niemals eintauschen.
      Seitdem Mom weg war, war es zwar nicht mehr dasselbe, doch die Pferde halfen mir dabei, eine Routine beizubehalten und immerhin war ich nicht alleine. Ich hatte noch Bess und Val und die beiden halfen mir mit allem, was ging. Ich setzte mich kurz ins Gras und öffnete mein Handy um die Anzeige mit dem Trainergesuch zu schreiben und ins Netz zu stellen. Ab jetzt hieß es nur noch warten… Ich packte mein Handy weg und genoss noch einen Moment der Ruhe.
      Valerie | “Hast du mit Dafina wegen eines Trainers gesprochen? Ich war so froh als meine Tante mich damals hier aufgenommen hat und das ich reiterlich weiterkommen konnte. Mir fehlt es mit Nanook in der Dressur weiter zu arbeiten, so geh ich nur Ausreiten und arbeite ihn nur kurz auf dem Platz, weil mir einfach auch der geschulte Blick von einem Trainer fehlt. Das hat Rachel immer gemacht…” Besfort nickte. “Ja, ja, ich habe schon mit ihr gesprochen. Sie wollte sich drum kümmern”, antwortete er mir während er Mars wieder vor den Karren spannte. Er wollte wohl wieder los, um Holz für den Winter zu fällen und zum Trocknen zu stapeln. Der letzte Winter war schon sehr kalt und hätte Besfort im Sommer nicht schon angefangen, Holz zu hacken, wären wir wohl erfroren. Oder zumindest hätten wir gezittert. “Gut, dann hoffe ich, dass sie das auch macht. Ich finde es nämlich schade, wenn wir nicht mehr das gute Ansehen hätten, was Rachel sich aufgebaut hat.” Er nickte und sagte mir dann, dass er jetzt los müsse. Ihm fiel es auch schwer, normal weiter zu machen, er hatte abgebaut, sein Gesicht hatte mehr Falten bekommen und seine Augen etwas glasiger, so als wäre er kurz vorm Weinen. Er verbarg es vor Dafina, aber wir waren mittlerweile gute Freunde geworden, trotz des großen Altersunterschiedes war er weniger mein Onkel als ein Freund für mich geworden.
      Ich schnappte mir einen Besen und fegte den gepflasterten Weg zum Tor der Stallgasse frei. Wir hatten zur Zeit viele Flugameisen auf dem Hof und egal was wir versuchten, wir bekamen sie einfach nicht komplett los. Ich band mir schnell die Haare zusammen und sah, wie Dafina weiter unten bei Bonbone auf der Weide saß. Sie wartete wirklich sehnsüchtig auf ihr Fohlen. Aus Mytil war ja auch was gutes geworden. Er wurde bei einer Fohlenschau als Siegerfohlen prämiert, also konnte Mars trotz seiner Trägheit ein gar kein so schlechter Vererber sein. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es nicht viele gute durchdachte Paarungen der Rasse gab. Ich kümmerte mich jetzt allerding erstmal um die Shetlandponies, die auf die umliegenden Wiesen kommen sollten. In zwei Gruppen kamen die sieben Ponies auf die Wiese: Gruppe 1 bestand aus den Stuten Mademoiselle, Wednesday, Friede sei mit dir und dem Hengst Little Pirate, da sie gedeckt werden sollten, Gruppe 2 aus Ryuk, Spicy Tuna und Milano. Viel mehr stand heute nicht mehr auf dem Plan für mich, außer in Lisec etwas zu essen. Das Restaurant bei uns in der Nähe hatte mit Abstand den besten Kajmak und die Aussicht über die Stadt war einfach traumhaft.
      Dafina | Ich drehte mich kurz um und sah, wie Val die Ponies auf die Weiden brachte und ich entschied mich dafür, dass ich das Heu für heute Abend und den Pferden das Futter in den Trögen vorbereitete. Ich checkte noch einmal mein Handy. 3 Anrufe in Abwesenheit. Ich grübelte. Wollte ich wirklich einen Fremden bei uns auf dem Hof haben? Zögerlich tippte ich auf meinem Handy rum, wählte die Nummer an während ich nervös auf meine Lippe biss. Tut. Tut. Tut. “Halo?” “Mirdita. Une jom Dafina Hoxha. Mkini thajr.” “Ahhh popo, t thajra per at Punen per ti trainiri kalzit. A ini hala ne voj per Trajner?” Wieder zögerte ich. “Po. Si e kije Emrin ene kur mund vijsh?” “Emrin e kom Isa Prifti. Jom pi Vlore edhe mund vij neser. Ama un e kom ni chen edhe ni kal. Nese mund ti mari me vijti…” “Meri me vijtin, kina vend, kina vend.” Isa Prifti würde also morgen zu uns auf den Hof kommen … mitsamt Hund und Pferd. “Epo, haj, dshifena neser”, sagte er und legte auf. Seine Stimme klang tiefer als die von meinem Ziehvater Besfort, jedoch brachte sie mir eine angenehme Ruhe. Gespannt wie er aussehen würde, musste ich nun auch noch die Box für sein Pferd herrichten. Ich konnte mich aber immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, von jemand anderem trainiert zu werden als meiner Mutter, die nunmal leider nicht mehr da war. Ich schlug den Gedanken der Trauer mit einer Handbewegung fort und machte mich dann wieder an die Arbeit.
      Es wurde langsam spät und ich entschied mich die Pferde jetzt schon wieder rein zu holen. Während die Pferde in anderen Gegenden Tag und Nacht draußen standen, holten wir unsere abends rein. Die Wahrscheinlichkeit für einen Wolfsriss war mir schlichtweg zu hoch, da sie bei uns in den Bergen zwar noch Beute fanden, es jedoch einfacher für sie wäre eingesperrte Ponies zu reißen als Dammwild zu jagen. Als ich ins Haus ging empfing mich der warme und wohlige Duft von Pasul. Bes war ein begnadeter Koch. Er war aber auch der einzige Mann, den ich kannte, der kochte. Der Tisch war gedeckt und Bes und Val unterhielten sich angeregt über ihren Tag. “Hey.” “Na, gibts was neues wegen der Trainersuche?” Val hob eine Augenbraue während sie die Frage stellte. “Ja. Morgen kommt ein Trainer aus Albanien zu uns samt Pferd und Hund.” Sie nickte ungläubig, während Bes freundlich lächelte. “Das ist ja super!” “Na hoffentlich hat er auch Qualifikationen vorzuweisen”, murmelte die blonde und rollte ihre großen hellblauen Augen. “Was hast du gesagt?”, grummelte ich sie an und man sah deutlich meinen Unmut im Gesicht. Bes zu Liebe hielt ich mich im Zaum. “Nichts, nichts.” Ich beließ es dabei, aß meinen Teller Bohnensuppe auf und ging dann ins Bett. Ich konnte zwar nicht direkt einschlafen vor Aufregung, doch ich musste morgen früh noch das Bett für Isa neu beziehen und die Pferde füttern und Rausstellen.
      Nachdem ich doch noch eingeschlafen war, verging die Nacht wie im Fluge und ich machte mich schnell an die Arbeit, nachdem ich mich angezogen und gepflegt hatte. Ich stellte die Pferde raus bis auf Era und Shkurti, denn der neue Trainer sollte gleich zeigen, was er drauf hatte. Der knirschende Schotter unter den Reifen eines Geländewagens ließ mich auf schauen, als ich bei Era im Round Pen stand. Auch die Stute blieb stehen und reckte den Kopf achtsam in die Höhe, um zu sehen, woher das Geräusch kam. Ein alter Geländewagen bog auf den Parkplatz ein und hatte einen Pferdehänger im Schlepptau. Der Fremde öffnete die Fahrertür und ließ einen großen, gut gebauten Mann in Erscheinung treten, der die Seiten kurz rasiert und auf dem Kopf einen kurzen braunen Männerzopf trug. Er ließ gleich seinen Hund raus und öffnete dann den Pferdehänger, aus dem eine etwas dickliche Braun gescheckte Stute aussteigen ließ. Ein schrilles Wiehern durchbrach die idyllische Stille und das Zwitschern der Vögel. Als er mich sah, hob er grüßend die Hand und ging auf mich zu. Voran lief der große, breite Hund, der mehr Sabber verlor als jeder Streuner, den ich bisher gesehen hatte. “Tut mir leid für den Krach, das ist Demba Diadem. Meine Stute”, stellte er das Pferd vor und sah dann zu seinem Hund. “Und das ist Alpha.” Er tätschelte den massiven Kopf des Molossers. Dann hielt er mir seine große Hand hin. “Isa.” “Dafina”, stellte ich mich kurz vor und zeigte ihm den Weg in die Box für sein Pferd. Oder wohl eher dickes Pony. Er hingegen war das komplette Gegenteil. Ein Riese, sportliche Statur und durch sein Trägershirt konnte man seine muskulösen Arme sehen. Die Haare trug er zu einem kleinen Männerdutt hoch, die Seiten waren kurz. Er sah alles andere als schlecht aus. Und ich wusste, wenn Val ihn sehen würde, hätte sie sicher einen Crush auf ihn. “Ich, ähm, wollte dir direkt mal ein Pferd zeigen, das womöglich am meisten dein Training braucht." Er nickte nur. “Gut.” Gut? Das wars? Wollte er nicht nachfragen, was es mit Era auf sich hatte? Ich sah ihn stirnrunzelnd an. “Gut, bring mich zu der Stute.” “Wir sind gleich da. Ich würde nur den Hund nicht zu nah an sie ran lassen.” Er nickte stumm und ich fürchtete, er wäre wohl doch nicht die beste Wahl als Trainer gewesen und ich hätte mit meiner Entscheidung warten sollen.
      Als wir am Round Pen bei Era ankamen, zeigte sie gleich ihr Misstrauen und wurde gleich nervös. Vor allem, weil ein fremder Mann neben uns stand und sein Hund neugierig an den Zaun lief. Er pfiff Alpha direkt zu sich und gab ihr ein Kommando zum ablegen und von da an verweilte sie, ohne einen Mucks von sich zu geben oder großartig zu bewegen, dort stehen. Isa ging ohne große Ankündigung zu Era rein, was sie gleich hochfahren ließ. Ich erwartete nicht, dass sie ihn näher an sich ran ließ. Das hatte Bess die ganze Zeit schon versucht und verschiedenes ausprobiert. Doch nichts hat zu seinem Erfolg geführt und er blieb mit ihr auf der Stelle stehen. Die meiste Zeit lief sie vor ihm weg, suchte sich einen Ausweg und blähte angespannt die Nüstern. Doch dann blieb sie stehen und sah ihn aufmerksam an, als er ein paar Schritte auf sie zuging. Isa hatte die ganze Zeit nichts zu ihr gesagt und doch machte sie einen Schritt auf ihn zu. Immer noch skeptisch, reckte sie ihren Kopf zu ihm und machte ihren Hals lang. Ich hätte jetzt versucht meine Hand auszustrecken, doch Isa machte keine Anstalten und bewegte sich nicht. Er beobachtete sie nur weiterhin. Nach ein paar Sekunden, die sich wie Minuten anfühlen, wich die Nervosität ihrer Neugier und sie stupste ihn an. Erst dann berührte er sie und sie ließ es zu. Ich sah ihn verblüfft an. Ein kleines, zaghaftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel und ich musste meinen Gedanken revidieren. Für Era war er ein super Trainer. Er beendete das Kennenlernen und verließ die eingezäunte Fläche und trat zu mir. “Woaah, das lief super”, sprudelte es nur aus mir heraus. “Ich möchte, dass du mir noch eine Reitstunde auf Shkurti gibst. Wir müssen schließlich auch klarkommen." Wieder nickte er nur und ich führte ihn zum Reitplatz. Er setzte sich in den Stuhl und sah sich kurz um. Alpha setzte sich neben ihn und hechelte. Ich hingegen lief zum Stall und machte Shkurti schnell fertig. Schnellen Schrittes lief er mit mir auf dem Rücken zum Reitplatz und schien richtig motiviert zu sein. Er war so seltsam still, als würde er sich dazu zwingen, hier den Job überhaupt anzunehmen. Da musste was im Busch sein.
    • Sosox3
      Pflegebericht
      November 2024
      Kapitel 2

      „Weißt du, was mich wundert?“, sagte ich zu Valerie, die gerade mit der Heugabel das Heu in die Boxen der Stuten schob. „Was denn?“ Oh, da ist aber einer genervt. Genervter hätte sie nicht antworten können. „Wieso konnte Isa so schnell bei uns anfangen?“ „Och Dafina! Ist doch egal! Hauptsache wir haben endlich einen Trainer. Schau, selbst Besfort hat bei der Hengstschau mitgemacht und mit Mytil bist du auf eine Fohlenschau gegangen. Egal, was die Gründe sind, er hilft uns.“ Ja damit hatte sie Recht, aber ich kam nicht drumherum mir weiter Gedanken darüber zu machen. Wie konnte man so schnell mit seinem Zuhause abschließen? So schnell fort gehen und neu anfangen? Ich hatte noch so viele Fragen in meinem Kopf herumschwirren, die alle noch beantwortet werden wollten.

      In der Zwischenzeit bereitete ich das Kraftfutter für alle Pferde zu und begann dann, die ersten Ponys von der Weide rein in den Stall zu führen. Auf dem Weg zu den Weiden sah ich Isa mit Alpha bei seiner Scheckstute stehen. Wie hieß sie gleich? Demba? Irgendwas mit Demba. Da war ich mir sicher. Das Pony war ein Hingucker mit seiner Farbe. Sie hatte rotbraunes Fell das zum Körper hin heller wurde, welches gerade in der untergehenden Sonne schön kupfrig glänzte. Ich gab ihnen einen kurzen neugierigen Blick, den ich mir nicht verkneifen konnte beim Vorbeigehen. Mein Ziel waren immerhin nicht die drei, sondern Bonbone und Arlinda. Sobald mich Bohne sah, wieherte sie aufgeregt und setzte sich gleich in Bewegung um mir entgegen zu traben.

      Ich spürte einen Blick in meinem Rücken und wusste instinktiv, dass Isa mich beobachtete. Beirren ließ ich mich davon nicht. Erst als ich mit den beiden Stuten an ihm vorbei ging, begann er zu sprechen. „Bonbone bekommt wohl bald ihr Fohlen?“ Abrupt blieb ich stehen und drehte mich um. Die beiden Stuten blieben gleich geduldig stehen und ich wandte mich an Isa. „Ja, sie ist eigentlich schon überfällig seit 3 Tagen“, informierte ich den großen Mann und wollte gerade weiter gehen, als ich ein Lächeln um seine Mundwinkel sah. „Lass sie die nächsten Tage in der Box schlafen, da hat sie ihre Ruhe, die sie auf der Wiese als Leitstute nicht hat.“ Ich schluckte. Er hatte Recht. Ich überlegte einen Moment ob ich ihm noch was sagen sollte, ging dann aber einfach schnellen Schrittes weiter in den Stall. Was für ein Klugscheißer! Während Bonbone gleich in den Genuss ihres Futters kam, musste Arlinda nun noch etwas Trainieren für die Prämierung. Ich putzte ihr den Dreck von der Sattellage und befreite sie noch etwas von ihrem Winterfell bevor ich sie sattelte und dann aufstieg. Der gesamte Hof wurde in einem schönen Goldton geflutet, den die untergehende Sonne über den Bergen Mazedoniens mit sich brachte. Ich hatte mehr oder weniger eine halbe Stunde bevor es dunkel wurde, also musste ich mich etwas beeilen auf dem Reitplatz, bevor die Raubtiere aus ihren Verstecken kamen. Als Nachbarn hatten wir nicht nur Wölfe zu verzeichnen, sondern auch Braun- und Schwarzbären, die wir nur zu genüge zu meiden versuchten. Ich trieb Arlinda in einen geschmeidigen Trab in Richtung Reitplatz. Ich sah im Augenwinkel, dass Isa mit Alpha daher schlenderte. Alpha schien ein gut erzogener Hund zu sein. Sie wich ihm nicht von der Seite, auch dann nicht, wenn sich ein Hase ein paar Meter weiter zur Beute machen wollte. Ich hatte mir bereits eine Kür ausgedacht und summte beim Wiederholen der Lektionen und Bahnfigur ständig die Melodie des ausgewählten Songs. Isa stand nun an der Bande und sah aufmerksam zu. Wahrscheinlich hatte er wieder was besser zu wissen. Wieso war er nur die ganze Zeit still? In der Schrittpause wollte ich danach fragen, doch kurz vorher wendete er sich von uns ab und verschwand im Haus. Alpha ließ er draußen. Hatte er denn keine Angst, dass sie von den Tieren hier verletzt werden konnte? Ich ritt Linda noch bis in die Dämmerung hinein trocken und brachte schlussendlich auch sie in den Stall. Nachdem die Trense aus war, rieb sie ihren Kopf an mir und genoss die kurze Zweisamkeit ehe ich in der Dunkelheit nach Hause lief.

      Ich lag die halbe Nacht wach, wälzte mich in meinem Bett hin und her und kam einfach nicht zur Ruhe. Draußen in der Ferne hörte ich einen Wolf heulen. Gut, dass ich die Pferde reingeholt hatte. So konnte ich immerhin etwas aufatmen und musste mich nicht in Sorge fürchten, dass eines meiner Tiere Schaden nahm. Wie hatte er Era in so einer kurzen Zeit viel weiter im Training gebracht als Bess und ich in den letzten drei Monaten vollbringen konnten? Was machte er anders als wir? Die Gedanken ließen mich nicht in Ruhe. Selbstzweifel schmiegten sich ihren Weg durch meine Mauern hindurch und ich blieb die restliche Nacht rastlos.

      Völlig übermüdet tapste ich am nächsten Morgen aus meinem Bett, zog mir meine Kleidung für den Tag an und setzte mich nur für eine Schüssel Müsli an den Küchentisch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich bereits viel zu früh war um die Pferde überhaupt zu füttern. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und auch sonst zog noch eine kühle Brise über den kleinen Hof. „Na dann fangen wir mal an“, murmelte ich zu mir selber und stand wieder mühselig auf den Beinen. Der erste weg ging zu Bonbone um zu sehen, ob sie heute Nacht vielleicht schon gefohlt hatte, doch zu meinem Bedauern war es nicht der Fall. Weiter zog es mich dann zu Arlinda. Dösend stand sie mit dem Kopf in einer der Ecken und hatte den Hintern in Richtung Eingang gestellt. „Psst, Guten Morgen Maus“, begrüßte ich sie leise um sie nicht gleich zu erschrecken und es dauerte tatsächlich einen kleinen Moment, bis sie ihren Kopf zu mir drehte und nur hauchzart brummelte. Die kleine Träumerin drehte sich zu mir und schnupperte gleich an meiner Jacke. „Nein, nein. Ich habe noch nichts für dich.“ Eine Weile stand ich bei ihr, strich ihr über den trockenen Kopf und sammelte noch etwas meine Kräfte. Erst dann führte ich sie raus und begann sie zu putzen. Ausgiebig entfernte ich ihr das letzte Winterfell und machte damit Platz für das schöne kurze, glänzende Sommerfell. Dieses Jahr erschien es mir sogar etwas dunkler als letztes Jahr. Konnte allerdings auch an den Lichtverhältnissen liegen, die gerade mehr als dürftig den Stall ausleuchteten. Ich legte ihr behutsam ihren Zaum an und setzte mich dann langsam auf ihren blanken Rücken. Für eine kleine Runde am Morgen sollte es ausreichen, schließlich hatte sie gestern Abend noch ein Workout zu verzeichnen. Als ich mit Linda den Weg weiter hoch in den Wald ritt glänzte die Sonne langsam über die Stadt. Es versprach jetzt schon ein guter Tag zu werden. Immer wieder flogen mir die Frage durch den Kopf, die ich Isa gestern noch stellen wollte. Als hätte er gewusst, dass ich ihn ansprechen wollte verschwand er in der Sekunde. Das hat noch keiner gemacht. Ein knacken im Unterholz holte mich wieder in die Realität und als ich in der Ferne einen Hasen sah, atmete ich tief aus. Für einen kurzen Moment dachte ich, es könnte ein Bär sein. Arlinda hatte es gar nicht bemerkt und trottete weiter im Schritt auf dem Waldweg her. Nur spärlich konnte man den Frühlingsanfang erahnen. Hier und da kamen die ersten Knospen aus den Ästen. Ein schmales Grinsen umspielte meine Lippen als ich wieder den Hof betrat und Alpha mir entgegensah. Und wo sie war. War ihr Besitzer nicht weit. Das hatte ich in den letzten zwei Tagen schon beobachten können. „Prit pak!“ rief ich Isa zu als er sich gerade wieder in Bewegung setzen wollte. Er gab mir nur einen Blick über die Schulter was mich gleich Animierte anzutraben. Nochmal würde er nicht abhauen.

      „Für gewöhnlich sagt man morgens erstmal ‚Guten Morgen‘.“ Sein Ernst? Kurz sprachlos sammelte ich mich aber schnell wieder und atmete ich tief ein und durch die Nase aus. Nicht aufregen, dachte ich mir und setzte erneut an. „Wieso bist du so still? Hast du was zu verbergen?“ Er runzelte die Stirn und fuhr seine Augenbrauen zusammen. „Ich bin halt so. Ich muss nicht zu allem was sagen.“ Er zuckte mit den Schultern und setzte erneut an mir den Rücken zu zu drehen, doch das ließ ich nicht auf mir sitzen. „Sobald du klugscheißen kannst, öffnest du deinen Mund, aber wenn es darum geht sich mit Leuten zu unterhalten, bist du still. Entweder du redest auch mit uns oder aber du lässt das Klugscheißen. Das nervt!“ Stille. Er sah mich nur an und ich konnte nichts aus seinem Blick entnehmen. Kommt da noch was?! „Hajde Alpha“, sagte er zu seiner Hündin und gleich stand sie auf und ging im nach. Er hatte mich stehen gelassen. Einfach so.


      „Was denkt der eigentlich wer er ist?!“ Valerie seufzte am Küchentisch auf. „Jetzt beruhig dich mal. Vielleicht braucht er einfach noch ein bisschen Zeit. Isa ist doch erst ein paar Tage hier und du benimmst dich auch komisch seitdem. Seit wann vertraust du Menschen nur so schwer? Das ist doch sonst nicht deine Art.“ Sie nahm einen Schluck Tee und sah mich darüber mit ihren großen blauen Augen an. Abwartend. „Ich weiß doch auch nicht!“ Doch ich wusste wieso. Ich wollte seine Aufmerksamkeit. So war es immer, wenn ich neue Leute kennen lernte. Nur bei ihm schien es anders zu sein. „Seit wann stehst du eigentlich auf der Seite des Feindes?“, wollte ich nun von ihr wissen, während ich mir das nächste Stück Brot mit Rührei in mich rein schaufelte. Ein wohliges Gefühl machte sich in mir breit und ich dachte an meine Mutter, wie sie jeden Morgen mit Dad in der Küche stand und genau so das Frühstück zubereitete. Sie schnitt das Weißbrot in breite Scheiben. Dad schnitt in der Zwischenzeit die grüne Spitzpaprika in Rechtecke und bratete sie in einer Pfanne an, ehe er die Eier aufschlug und dazu gab um Rührei zu machen. „Erde an Dafi“, riss mich Vals Stimme aus den Erinnerungen und ich sah sie fragend an. „Er ist einfach nur neu. Und vielleicht auch ein bisschen heiß“, sie hielt sich die Hand vor den Mund als hätte sie was Verbotenes gesagt. „Achso… Daher weht der Wind“, sagte ich trotzig und stehe auf, räume mein Geschirr weg und stürmte aus dem Haus. Die sind doch alle benebelt. So geblendet. Allesamt. Ich brauchte jetzt frische Luft und zwar ganz dringend. Trotzig stapfte ich über den Hof, der nun hell erleuchtet von der Sonne in den Bergen lag. So schön das Wetter nun auch war, so schlecht fühlte ich mich selbst. Ich hatte oft die Befürchtung, dass mir der Hof und die Verantwortung über den Kopf zu steigen drohte. Ab und an waren da auch noch Selbstzweifel, weil meine Freundinnen nun schon alle geheiratet hatten und ich noch nicht mal jemanden im Auge hatte. Nichts außer meinen Problemen im Auge hatte. Es ist nicht so, dass ich niemanden wollte. Es waren bisher aber immer die falschen gewesen. Da war Micha in Amsterdam, der mich einfach nur besitzen wollte. Dafi mach dies nicht, Dafi mach das nicht. Dafi wieso warst du länger auf der Arbeit? Naja, Dafi war länger auf der Arbeit, weil sie lieber Überstunden gemacht hat, statt in deiner Nähe zu sein. Ich wischte die Gedanken bei Seite und rannte geradewegs in eine große Person rein. „Kannst du nicht aufpassen?!“, fuhr ich die breiten Schultern an gegen die ich gerade gestoßen war. „Gut, du hättest auch einfach nicht nur auf den staubigen Boden achten können. Aber gut. Entschuldigung.“ Verwirrt blickte ich hoch nachdem ich die raue Stimme von Isa vernahm. Na der hatte mir gerade gefehlt. Was war das mit ihm eigentlich immer für ein Timing? „Tut mir leid“, murmelte ich und stapfte weiter. Ein harter Griff hinderte mich am weiter gehen und ließ mich stutzig umdrehen. „Was?!“ „Ist alles in Ordnung?“ Isas durchdringender Blick schien mir gerade so in die Seele zu sehen. Stumm nickte ich. Irgendwas lag in seinen dunkelbraunen Augen, irgendwas Verborgenes. „Gut, wenn du Hilfe bei den Ponies brauchst, sag Bescheid. Dafür bin ich da.“ Wieder kam von mir nur ein Nicken. Ich war noch viel zu überwältigt von unserer Konversation. Nach einigen Momenten der Stille und seinen gegangenen Schritten rief ich ihm hinterher, er könne sich ja Wednesday schnappen und sie im Fahren weiter trainieren. Sie war zwar tragend, aber noch nicht so weit wie Bonbone und war noch lernwillig. Es würde dem Shetland Pony keinen Abbruch tun. Ich hingegen wusste gar nicht genau wo ich hin wollte. Genauso planlos sah mich auch das kleine schwarze Fellknäuel mit seinen großen blauen Augen an. Damit hatte ich nicht gerechnet und irgendwie doch. Also nicht ganz mit der Farbe, obwohl sie auch mit den hellen Augen ein Hingucker war. Schlagartig hob sich meine Laune und ich hatte Mühe mich in den Griff zu bekommen nicht gleich loszulaufen und jubelnd über den Hof zu laufen. Nein, das würde das kleine vermutlich noch traumatisieren. Ich kramte aus meiner dunkelblauen Reitleggings mein Handy heraus und tippte gleich eine Nachricht in unsere Stallgruppe. Und wieder hatte Isa Recht behalten.
    Keine Kommentare zum Anzeigen.
  • Album:
    Briar Cliff Stables
    Hochgeladen von:
    Sosox3
    Datum:
    4 Feb. 2024
    Klicks:
    918
    Kommentare:
    5

    EXIF Data

    File Size:
    43,8 KB
    Mime Type:
    image/jpeg
    Width:
    960px
    Height:
    640px
     

    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • Abstammung

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Von Cadoc's Rohdiamant

    Von Cadoc Aus der Cavana
    Von Callboy Aus der Liania | Von Prince Tach Aus der Sonar

    Aus der Domina
    Von unbekannt Aus der unbekannt
    Von unbekannt Aus der unbekannt | Von unbekannt Aus der unbekannt

    Exterieur

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Stute

    25.08.2008
    Rasse: DRP x Araber x Holsteiner
    Stockmaß: 148cm
    Farbe: Brauner Roan Tobiano | Bay Roan Tobiano


    Interieur / Beschreibung

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Verhalten in der Box: Ruhig

    Verhalten auf der Weide: Stur

    Charaktereigenschaften:
    Ausgeglichen ●●Unausgeglichen
    Aufmerksam ●●● Unaufmerksam
    Intelligent ●● Unintelligent
    Sozial ●● Unsozial
    Begabt●● Unbegabt
    Ruhig ●●● Nervös
    Loyal ●●●● Untreu
    Gutmütig ●●●● Boshaft
    Nervenstark ●●● Scheu
    Temperamentvoll ●●● Faul

    Gezogen auf dem Gestüt von Eowin fand sie ihren Weg zu Samanta Thomson. Von da aus kam sie zu Isa in jungen Jahren. Selbst als er zu groß für sie wurde behielt er sie und kümmerte sich weiter um ihr Training und Wohlergehen.


    Demba ist eine aufgeweckte und sehr lernwillige Stute. Sie versucht es dem Reiter so gut sie kann rechtzumachen und will gefordert werden. Dank ihrer unterschiedlichen Einflüsse ist sie in allen Disziplinen einsetzbar, eignet sich aber vor allem für Western und Dressur. Sie ist eine verschmuste Stute, die aber auch zickig sein kann, wenn sie etwas nicht will.

    Besitzer: Isa Prifti
    Reiter: x
    VKR/Ersteller: Sosox3 | Ofagwa

    Qualifizierungen & Erfolge
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    ● Schleifenaufstieg Trainingsaufstieg Potential

    Oben = Joelle Qualifikation | Unten = Qualifikation durch TB's

    Dressur E A L M

    Lektionen der Dressur: E A L LM

    Western E A L M

    Western Pleasure: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Reining: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Trail: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Cutting: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Barrel Racing: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Pole Bending: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Roping: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1
    Hunter under Saddle: LK5 LK4 LK3 LK 2 LK1

    Springen E A L

    Stilspringen & Zeitspringen: E A A* A** L

    Military E
    Geländestrecke: CIC/CCI* CIC/CCI** CIC/CCI*** CIC/CCI****

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    [​IMG][​IMG]

    Offiziell
    328. Westernturnier, 2. Platz
    329. Westernturnier, 1. Platz
    457. Springturnier, 1. Platz


    Inoffiziell
    -

    Zuchtverband
    -

    GHP - Prüfungen
    -

    Gewinnsumme: x

    Ausbildung und Zuchtdaten
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Trainingsplan

    Fohlen ABC ✔ | Eingeritten x | Eingefahren x

    Dressurpferdeausbildung (ab 3 Jahre)
    Einreiten x | Stangenarbeit x | Gelassenheitstraining x

    1 = Sehr gelassen, 6 = schlechtes / unsicheres Verhalten
    ● Angeboren Antrainiert Prüfung Abgeschlossen

    Fremde Umgebungen: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Platz/Halle: 6 5 4 3 2 1
    Hufschmied: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Tierarzt: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Wasser: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Gelände: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Straßen: 6 5 4 3 2 1 ✪

    Stangenarbeit: 3 2 1
    Longenarbeit: 3 2 1 ✪
    Verladefromm: 3 2 1 ✪
    Schrecktraining: 3 2 1

    Bodenarbeit
    Treiben & Bremsen x | Durchparieren, Antraben/Galoppieren, Anhalten (Kommando) x
    Abstand zum Pferd x | Wenden & Handwechsel x | Auf Komando kommen x

    Freiheitsdressur / Zirzensik
    Rückwärts-weichen x | Liegen x | Sitzen x | Stehen x
    Spanischer Schritt x | Steigen x | Kompliment x

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Pferdepass


    Schleife
    HK/SK

    Gencode: unbekannt
    Zur Zucht zugelassen: nein
    Eingetragene Zucht: x
    Züchter/Herkunft: x
    Trächtig [] Nächste Rosse (alle 30 Tage): x

    Nachkommen
    0/5
    -

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Bilder

    Offizieller HG | PNG | Puzzle PNG