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kira

Croccantino ♛

Hannoveraner | Hengst | gekört

Tags:
Croccantino ♛
kira, 16 Feb. 2015
    • kira
      Da bist du ja wieder
      Pflegebericht (Ankunftsbericht Croccantino)

      Noch nicht ganz wach kugelte ich mich aus meinem Bett. Lars stöhnte: "Müssen wir schon raus?" "Wir holen doch Croc heute", flüsterte ich ihm entgegen, "Du musst aber nicht mitkommen." "Passt schon, gib mir noch zehn Minuten.", murmelte er während er sich streckte und dann nochmal rumdrehte. Decke überm Kopf. "Hm." Schulterzuckend bewegte ich mich ins Bad zur morgentlichen Routine. Nachdem Anziehen lief ich, schon wacher, die Treppe in die Küche runter um zu Frühstücken. Lars saß schon am Tisch. Natürlich mit der Tasse Kaffee, wie jeden Morgen. "Willst du im Schlafanzug mitkommen? Und wie wärs mit Haare bürsten? Die sehen aus..", ich wuschelte ihm über seine sowieso in alle Richtungen verstrubbelten blonden Haare. "Jaja.", bekam ich nur als Antwort, während ich mich setzte. Beim Frühstücken sprach ich ihn auf einen Plan, den ich hatte an:"Wie wäres wenn wir an Rois Box ein Paddock bauen?", er schaute mich mit großen Augen an,"Klar, es ist Arbeit. Der Zaun, Boden, Durchgang von der Box...",schweigen,"Aber das kannst du doch? Und es ist simpler als wenn wir jetzt wieder sämtliche Pferd neusortieren müssen, damit Roi ein Paddock hat!" Immer hin, langsam nickte er. "Brauch er denn eins?" "Ja! Oder warum sollte ich auf so eine Idee kommen?!", manchmal nervte er mich mit seinen Fragen. "Reg dich nicht so auf, war nur eine Frage.", meinte er tonlos. "´tschuldigung..", zerknirscht verzog ich das Gesicht. Er war fertig mit dem Frühstück und auf gestanden. "Schon gut!", meinte er lächelnd und strich mir im vorbeigehen liebevoll über den Rücken. "Du kennst mich doch, ich muss immer genau über alles bescheid wissen. Aber wir können Roi natürlich ein Paddock bauen, wenn er eines braucht.", erleichtert lächelte ich. "Gut, dann mach dich fertig! Ich fahre, wenn ich gegessen hab!", triezte ich Lars lachend. Gespielt schockiert und grinsend erwiederte er: "Ich eile!" Schon war er verschwunden.

      Auf der Hinfahrt überlegte ich wie sich Croc wohl gemacht hatte. Natürlich würde ich ihn noch erkennen, er war kein 0815 Pferd, schon alleine seines Aussehens wegen.Denn mit seiner "verrutschen" Blesse und dem hellem, fast weißem, Langhaar auf Braunem Fell war er ein echter Blickfang. Er war jetzt 3-jährig, fast vier. Gekauft hatte ich ihn als Fohlen, aber zur Aufzucht bei der Züchterin gelassen. Dort hatte ich auch keinerlei Bedenken gehabt, denn sie war eine Top Züchterin, was man auch an Crocs, oder mit vollem Namen Croccantino, Stammbaum sah. Vater ein erfolgreiches Springpferd, ebenso wie dessen Vater und Muttervater. Seine Mutter selbst erfolgreich in der Dressur und deren Eltern auf den unterschiedlichsten Tunieren siegreich. Viele preisgekrönte Verwandte, eine gekrönte Stute aus seiner Muttermutter, ein gekörter Hengst aus eben dieser und seines Vaters Muttervater und eine ebenfalls gekrönte Stute aus seiner Vatersmutter. Also ein wirklich vielversprechendes Pferd. Und ich hatte mich auch nicht geirrt. Denn als ich ihn kurz bevor er drei wurde abholte um ihn in einen Profistall zu Beritt zu bringen, seine vorteilhaften Aussichten mussten ja auch bestmöglich gefördert werden, bekam ich einen klasse erzogenen, gesundheitlich und charakterlich fehlerfreien Junghengst übergeben. Damals stieg er problemlos neben mir, einer ihm ja eigentlich fast völlig unbekannten Person, in den Hänger. Und beim Berittstall wieder aus. Dort hatte nun fast ein Jahr verbracht, war bis zum Spätenherbst trainiert worden und wohl schon ein recht gut zu reitendes Jungpferd. Ab Ende Herbst hatte man ihm dann dort zusammen mit anderen Hengsten und Wallachen eine Koppelpause gegönnt. Diese kam auch gut gelegen, denn er hatte nocheinmal eine Wachstumsphase, nahm ordentlich an Größe und Masse zu. Einige male hatte ich ihn besucht und er hatte sich jedes mal als ein hübsches, freundliches, geleriges und talentiertes Pferd bewiesen. Auch hatte ich immer Fotos und Videos mit kurzen Informationen über seinen Trainingsstand erhalten. Dafür hatte ich aber ein ordentliches Sümmchen ausgegeben. Bisher hatte ich ohnehin schon einen großen Betrag für den Hengst ausgegeben. Aber bei ihm wollte ich alles richtig machen, denn ich wünschte mir schon länger ein erfolgreiches Pferd in meinem Stall. Einen richtigen Champion. Natürlich, ich hatte viele erfolgreiche Ponys, diese liebte ich auch, aber es waren halt Ponys. Mit Top Pferden kamen Hofe eher ins Gespräch als mit Ponys. Jedenfalls war Croc jetzt seit etwa 1-2 Monaten wieder im Training und machte sich hervorragend. So hatte ich beschlossen ihn nun endlich "nach Hause" zu holen, er sollte ja mit mir erfolgreich sein.

      Ordentliche Gebäude empfingen uns und gekieselte Wege. Die riesige Anlage schüchterte mich jedesmal etwads ein. Hier standen teure Zuchthengste und internationale Erfolgspferde. Und eben solche die es werden wollten. Wie eben mein Krokodil. Keine Minute nachdem wir angekommen waren kam mir auch schon eine der Trainerin entgegen. "Hallo! Croccantino ist schon abreisebereit." Sie kannte mich schon von einem meiner Besuche. Lars und ich grüßten zurück ehe wir folgten. Wir hatten Croc mit eigener Ausstattung in Beritt gegeben. Der Sattel war erst vor kurzem, nach Crocs Weidepause, angepasst worden. Das Ganze musste ersteinmal im Auto verstaut werden. Anschließend konnten wir uns dann um den Hengst kümmern. Mit Transportgamaschen, Decke und Halfter stand er brav vor der Box angebunden. "Na du?", langsam naherte ich mich und hielt ihm meine Hand entgegen. Sanft schnupperte er dran und fing dann an mit der Lippe an meinem Ärmel zu spielen. "Dann können wir ja los, wenn ich so vertrauenswürdig bin.", bemerkte ich lachend, derweil ich ihn los band und am Strick zupfte, dass er mir folgte. Das tat er auch brav und so stand er schon bald völlig ohne Probleme im Hänger. Letzte Formalien wurden geklärt, Lars und ich verabschiedeten sich und wir fuhren mit unserm Champ nach Hause.

      An unserem Hof angekommen ließ sich der Große auch brav ausladen, trotz der neuen intressanten, er hatte die Ohren gespitzt und war neugierig alles am beobachten, Umgebung blieb er super händelbar. So konnte ich ihn leicht in den Nebenstall, also die Pferde die nicht in unserer Zucht aktiv waren oder sein würden, bringen. Den anderen Hengsten dort zeigte er erstmal die kalte Schulter, während er einige Stuten werbend anbrummelte. In seiner Box befreite ich ihn vom Transportschutz. Ich krabbelte ihn noch einige Zeit, was er begeistert mit Knabbern an meiner Kleidung erwiederte, bevor ich ihn alleine ließ. Der Hänger musste noch sauber gemacht werden. "Er hat sich echt toll entwickelt und ist wirklich perfekt erzogen.", meinte Lars beinahe ungläubig, aber glücklich, zu mir. "Absolut!", ein Kopfnicken unterstrich meine Zustimmung.
    • Vhioti
      ITS Canterbury Dressurtraining
      Croccantino A-Dressur
      Mein nächster Stopp war der schmucke Hannoveranerhengst Croccantino. Der sah nicht nur fantastisch aus sondern brauchte auch intensiveres Training, da mir kira gesagt hatte, dass er keine Erfahrungen als langjähriges Reitpferd sammeln konnte. Sobald der braune Hengst aus dem Pferdehänger trat und den Kopf hoch erhoben hielt, wieherte er einmal ganz laut, worauf Tigrotto und Meyja antworteten. Da der Hengst vorher schon geputzt worden, die Fahrt aber ziemlich lange war, machte ich mich sofort an die Fellpflege von Croccantino. Abgesehen von einer dünnen Schweißschicht und Heu im Behang sah der Kerl ganz ordentlich aus und ließ sich mit einiger Mühe auch die Hufe auskratzen, da er vor allem die Hinterhufe nur zögerlich gab. Schließlich schleppte ich seinen Sattel zu ihm rüber und bugsierte ihn auf seinen Rücken. Ein Schnauben seinerseits signalisierte, dass er das Gewicht erkannt hatte und stampfte mit den Hufen auf. Vorsichtig gurtete ich den Sattel zu, dabei bedacht, keine Haare einzuklemmen, bevor ich die Steigbügel einstellte und zum Abschluss seinen Hals streichelte. Ob wir Ausbinder brauchen würden, wusste ich nicht, deshalb hielt kira diese in der Hand und wartete darauf, dass alles fertig und wir abmarschbereit wären. Der lange auf Weiden abgestellte Hengst sollte nun richtig trainiert werden, und das würden wir innerhalb von einigen Tagen auch schaffen, sodass er fit für die ersten Turniere und weitere Lektionen werden würde.​
      Der Hengst lief neben mir her zum Reitplatz, der direkt an eine unserer Weiden grenzte – dazwischen lag jedoch eine Apfelbaumwiese, um direkten Kontakt zu vermeiden und auf 'Ferngespräche' zu reduzieren. Da um diese Zeit nur meine beiden Tiere auf der Weide waren, machte Croccantino keine großen Anstalten beim Aufsitzen, schaute jedoch hin und wieder zu meiner Isländerstute. Sanft drückte ich meine Hacken in seinen Bauch und wir blieben auf dem zweiten Hufschlag. Gemächlich stellte ich eine gute Verbindung zum Pferdemaul her und achtete auf das Abnicken des Kopfes. Bei E wechselten wir zum Trab, jedoch schlurfte der Hengst unbekümmert über den sandigen Boden. Daraufhin setzte ich mich aufrechter und bewusster hin und sorgte mit mehr Druck auf seinen Bauch dafür, dass er zumindest den Kopf höher hielt und eine halbe Runde später auch die Beine vernünftig hob. Das Schlurfen sah nicht nur unschön aus und machte die Beine des Pferdes dreckig, sondern gab es auch noch dicke Abzüge in der B-Note, sollte der Braune nicht die Beine heben. Als wir nun bei E wieder ankamen, stellte ich meine Fäuste aufrechter und gab die Zügel etwas mehr vor, achtete auch darauf, dass der Hengst nun etwas schneller trabte, um seine Muskeln aufzuwärmen und ihn etwas aufzuwecken. In der Ferne ratterte ein Traktor über ein Feld und sammelte irgendwelche Feldfrüchte ein – Croc wieherte laut auf und schaute auf den kleinen blauen Fleck, der vielleicht anderthalb Kilometer von uns entfernt gemütlich rumtuckerte. Diese Ablenkung konnten wir nicht gebrauchen, deshalb trieb ich den Hengst mehr an und zufrieden ließ ich ihn die Zügel aus der Hand kauen – in einem guten Tempo, um seine Ausdauer zu trainieren und zu fordern. Erst nach zwei Runden ließ ich es zu, dass er in Schritt weiterlief und ließ ihn dann bei kira stehen bleiben. "Es wird harte Arbeit sein und meine Sitzmuskeln werden ziemlich beansprucht werden. Aber mit den einfacheren Lektionen – Zirkel und was da alles dazugehört sowie Volten und einfache Schlangenlinien – können wir heute schon anfangen. Über die Tage werde ich ihn mehr fordern und hoffentlich hat er in drei, vier Tagen den Bogen raus und kann weitere Qualifikationen erreichen." Croccantinos Besitzerin nickte und sagte, sie würde noch etwa eine Stunde hierbleiben und uns beim Training zusehen, ehe sie sich verabschieden müsste. Dann kraulte sie das Maul ihres Hengstes und setzte sich auf eine Holzbank wenige Meter von uns entfernt, die Ausbinder locker über die Lehne gehängt.​
      Zunächst trabten wir wieder an, aber langsamerer, um für ihn das passende Tempo für das Zirkeln zu finden. Nach etwa einer Runde lief er ruhiger und gelassener, der Kopf hing zwar immer noch unten, aber er hob die Hufe brav und stemmte sich nicht auf. Dann, bei C angekommen, stellte ich mich mehr auf im Leichttrab und gab hinter H die nötigen Hilfestellungen, sodass er einen Zirkel ritt und dabei den Kopf gerader hielt. Mit dem auf den Hufschlag zurückkehren haperte es noch, deshalb wiederholten wir diese Übung etwa vier Mal, in einem flotteren Tempo konnte ich nun auch die Zirkel vergrößern und das Exterieur des Hengstes begutachten. Seine einzigartige Blesse, die wie ein großer Kratzer aussah, war natürlich nicht sehbar, aber dafür, wie die Muskeln im Hals und auch am Rücken mitspielten und sich bewegten. Diesmal trabte ich einhändig, drückte die linke Hand fest auf das Sattelhorn und klopfte mit der Rechten seinen Hals mehrmals hintereinander, ehe ich die Zügel wieder aufnahm und einen letzten Zirkel bei C ritt, da mir etwas mulmig wurde. Insgesamt hatten wir wohl etwas mehr als fünfzehn Minuten hinter uns gebracht, weswegen der Hengst schnaufend in den Schritt fiel und dann mehr oder weniger vor sich hin trottete. Diese Ruhepause nutzte ich, um meine Arme ausgiebig zu strecken und dann weiterhin ihn auf einfache Schlangenlinien vorzubereiten, denn bei F machten wir einen Fitzerl-Bogen, es war eher ein Abweichen auf den zweiten Hufschlag, sodass wir bei M wieder den ersten Hufschlag erreichten. Bei C hustete der kräftige Hannoveraner einmal und streckte den Kopf durch. Dieses Fitzerl-Bogen-Machen weiteten wir auf der anderen Bahn etwas mehr aus, wobei er hinter E recht zügig auf K zuschritt und Meter davon entfernt den Hufschlag betrat. Das wollte ich so nicht durchgehen lassen, bei A trabten wir also an und machten eine weitere Schlangenlinie. Diesmal war der Bogen größer und etwas gleichmäßiger geformt, weswegen wir das Prozedere in den nächsten zwei Runden wiederholten und in der Mitte des Platzes einmal stehen blieben. Der arme Kerl musste sich schrecklich kratzen und das konnte ich nicht ablehnen. Es war eine sehr intensive Kratzrunde die er hier machte, und schließlich war er wieder fertig. Für heute früh wäre das erst einmal alles gewesen, abgesehen von einer Testrunde im Galopp, heute abend würde dann alles weitere für heute erfolgen. Erst folgten zwei Runden im Leichttrab, in der nächsten Ecke saß ich dann aus und gab die Zügel vor, während ich das innere Bein kräftig andrückte. Nach einigen holprigen Anlaufversuchen galoppierte der Hengst auch an, folgte meinen Anweisungen jedoch nicht und galoppierte quer über den Platz, fing sich jedoch und machte weiterhin brav mit. Er streckte die Beine gut durch und gewann so auch an Rhythmus, stolperte kein einziges Mal.​
      Etwa fünf Minuten später hielt der Hengst schnaubend bei B an und ließ den Kopf hängen. Lobend streichelte ich ihn am Hals und auch am Rücken hinten Richtung Kuppe und schwang mich kurz danach von seinem Rücken. Ich lockerte den Sattelgurt, schob die Steigbügel hoch und führte ihn an den Zügeln vom Platz weg. Kira war noch da, legte die Ausbinder auf den Sattel und verabschiedete sich ausgiebig von ihrem Liebling. Danach brachte ich ihn in die Stallgasse, sattelte ihn ab – das Sattelzeug kam ordentlich in seine 'Gastnische' der Sattelkammer und kritzelte seinen Namen und weitere Informationen auf die Karteikarte über den Sattelbock. Mit etwas Obst und einem Putzeimer machte ich mich auf zu den Hengst und bürstete sein seidiges Fell. Langsam säuberte ich die Hufe, da er leicht schwankte. Mit der linken Hand klopfte ich auf seine Flanke und kämmte seine Mähne noch, bevor ich den Putzeimer wegschob und ihn auf den Tagespaddock stellte. Vorher gab es noch Äpfelchen und ein Bussi auf das Maul.​
      Am übernächsten Tag...
      Alles war noch am schlafen nur ich war schon wach und hatte die Futterrationen für Meyja, Tigrotto und Croc vorbereitet. Meine beiden Stuten wurden bereits beschäftigt und grasten friedlich auf ihrer Weide, während Croc noch leicht dösig in seiner Box stand, Heu in der Mähne und der Schweif war nass. Das Training gestern Abend war ziemlich anstrengend; wir hatten die Zirkellektionen, das Bahnwechseln auch die Volten vertieft bearbeitet beziehungsweise war er beschäftigt damit, meinen Anweisungen zu folgen. Der Hengst stand nun vor seiner Box und wurde ausführlich geputzt. Den Schweif flocht ich zu einem kurzen Zopf und tat dies auch bei seiner Mähne, damit es nicht so merkwürdig aussah. Gesattelt und fertig für die heutigen Lektionen liefen wir in die Reithalle. Mir tat immer noch das Hinterteil weh von gestern und das würde sich heute auch nicht ändern. Nach einem leichten Aufwärmtraining, welches aus Tempowechsel, Zirkel und Schlangenlinien bestand, gab ich in der nächsten Ecke sofort Galopphilfen. Der Hannoveraner hatte es verstanden und galoppierte sofort an, wonach er auf den Zirkel abbog.​
      Nach den anderthalb Runden Galopp beließen wir es dabei und arbeiteten im Schritt an der 10m-Volte. Dies war für Croc wohl theoretisch kein Problem, da es ihn anscheinend an einen Mini-Zirkel erinnerte, aber die relativ kleine Größe stellte sich als Herausforderung heraus; es wirkte eirig. Ich musste ihn richtig stellen, bis er dann erneut abbog und eine 12m-Volte schaffte. Das ließ ich mal durchgehen und setzte mich aufrecht hin. Dann stellte ich die geschlossenen Hände auf und gab die Zügel im Takt von Crocs Schritten nach oder nahm sie auf. Nach K trabten wir dann an, da ich jedoch etwas von einem Katzenschrei abgelenkt wurde, gab ich die Zügel ziemlich weit vor, sodass das Wechseln durch die ganze Bahn recht schnell vonstatten ging. Bei C machte ich mich schwerer, worauf er dann zu Schritt wechselte. "Machst du klasse, Croccantino.", sagte ich, während ich mich über seinen Hals beugte und seine Mähne streichelte. Der Hengst wieherte anerkennend und warf den Kopf hoch und runter, als würde er nicken wollen. Lachend gab ich ihm die Sporen – nur im bildlichen Sinne – und wir trotteten gelassen auf dem Hufschlag. Bei F trabten wir wieder an und machten bei K einen Bahnwechsel und saß um. Der Hannoveraner achtete auf meine Zügel- und Gewichtshilfen, die ich ihm gab, um dann bei E eine Volte zu reiten, bei A folgte ein Zirkel und sobald wir auf den Hufschlag trafen, galoppierte der Hengst automatisch an, als ich nur aussaß und gerade die Hände vorgab. Ihm schien es richtig Spaß zu machen, im Galopp Zirkel zu vollführen. Schließlich wechselten wir zum Trab und durchliefen einen Miniparcours, da in dem Moment kiri an der Bande stand und uns zusah.​
      Bei H führten wir eine einfache Schlangenlinie vor, gefolgt von einem Zirkel und einem Bahnwechsel. Bei M wiederholten wir dies noch einmal und galoppierten dann an und ritten ganze Bahn, bis wir bei C abrupt stoppten. Lobend klopfte ich seinen Hals, saß ab und führte ihn dann auf kiri zu, die begeistert ihrem Hengst um den Hals fiel und vertraut mit ihm schmuste.​
      Croccantino hat erfolgreich am A-Dressurtraining der ITS Canterbury Trainerin Catalina teilgenommen.
    • Vhioti
      UHAP Ocean Wave

      Croccantino (A-Fahren) und Roi du Soleil (A-Dressur)
      Die Sonne gab heute noch einmal ihr Bestes. Obwohl es bereits Nachmittag war und Bella und ich langsam begonnen, die Pferde und Fohlen in den Stall zu bringen, kam Kira mit ihrem Welsh D Roi und dem Hanno Croc noch auf den Hof gefahren. Dankbar, dass sie noch heute kommen konnte, brachte ich die beiden zunächst in ihre Boxen. Kira lehnte das Angebot, auf dem Hof zu übernachten, ab und fuhr stattdessen sofort los. Da ich mit Croc morgen erst wirklich trainieren könnte, zog ich los zum Welsh D, um ihn für eine kleine Überprüfung zu reiten. ​
      Wie Kira mir bereits am Telefon erklärt hatte, wies der Hengst gute Gänge und Manieren auf, zeigte aber, sobald er in eine Herde lief, ein sehr 'hochnäsiges' Benehmen. So auch jetzt. Er schäkerte mit meinem Isländerhengst Blacky und stampfte gehörig mit dem Hinterhuf auf, als ich ihn wegbrachte, anband und putzte. Erst beim Satteln wurde er widerspenstig. Der Gurt lang direkt vor den Ellbogen, daher war es verständlich, dass er seine Probleme hatte. Ich war dafür aber nicht empfänglich und festigte den Sattel. Die Steigbügel stellte ich erst einmal grob ein, und ging dann zum Auftrensen über. Störrisch wie ein Pony (oder ein Esel) zog er den Kopf hoch und schüttelte ihn, als ich ihm das Maulstück anbot. Schließlich aber war alles bereit, ich fischte mir eine kurze Bortengerte aus der Sattelkammer, setzte meinen Reithelm auf und führte den hübschen Hengst in die Reithalle. ​
      Da es bereits fünf Uhr abends war, wollte ich ihn nur eine Stunde bewegen und dann für heute Schluss machen. Sehr früh für eine Trainerin, aber morgen war mein Geburtstag und ich wollte dann früh genug wach sein. Ich saß kurzerhand auf, verkürzte die Steigbügel und trieb ihn dann auf den Hufschlag. Wir gingen ganze Bahn im Schritt. Bei C trabten wir an und zogen so unsere Kreise im Span. Nach anderthalb Runden (also bei A) saß ich aus und gab dem Hengst Galopphilfen. Diese setzte Roi auch direkt um und gab dabei die Vorderhand weit vor, als sei er ein Gangpferd. Ich zügelte ihn bei E, damit ich ihn auf den Zirkel vorbereiten konnte und er da nicht so durchrannte. Aber weitgefehlt. Bequemer wie so mancher Isländer nicht sein konnte folgte er der eingetretenen Linie des Zirkels, ging dann ganze Bahn und parierte. Mit leicht hängendem Kopf trabte er weiter, bis er dann stehen blieb und äppelte. Danach schnalzte ich laut, gab ihm mit Schenkelhilfen zu verstehen, dass er weiter machen sollte und ging dann mit ihm noch eine Runde. Dann durfte er stehen bleiben. Ich saß ab, band die Steigbügel hoch und ihn an der Hallenmauer fest, damit ich die Halle abäppeln und Rois Hufe auskratzen konnte. Anschließend führte ich ihn in den Stall, sattelte ihn ab und brachte den Welsh in seine Box.​
      Tag 2
      Früh am Morgen holte ich Croc aus seiner Box und stellte ihn neben den Einzelkarren. Der Hengst wurde erst einmal gründlich geputzt und anschließend aufgetrenst. Auf dem Mundstück kauend führte ich ihn in die Halterung des Karrens und legte zunächst den Gurt an, indem später die Halterung befestigt werden sollte. Diese wurde nun eingehakt und ich testete, wie belastbar der Karren nun war. Da dieser eigentlich keine Kutsche für Fahrten war sondern eher ein Lastkarren war, gab es auch keine Bank zum Sitzen, aber zum Eingewöhnen war sie ganz gut. Der Hengst bemerkte gar nicht, was hinter ihm war, aber als ich ihn dann an der Trense auf dem Hof herumführte, strengte er sich an, um das – wenn auch nicht so schwere – Gewicht hinter sich herzuziehen. Lobend ging ich mit ihm dann auch einige Runden im Trab, und recht zögerlich hob er die Beine an, damit er nicht gegen den Karren trat. Wir behielten das Tempo bei, gingen aber auch auf den Weg, der vom Hof wegführte und liefen so noch gut eine halbe Stunde hin und her, bis ich es für jetzt als genug empfand, im Schritt mit ihm zurück ging und ihn dann wohlbehalten auf die Weide entließ, wo er sich erst an die Tränke stellte und dann graste. Heute abend würde ich ihn vor eine richtige Kutsche stellen.​
      Direkt nachdem Croc auf der Weide graste, holte ich Roi ab. Der wirkte heute total begeistert und so ging das Putzen und Satteln sehr flott. Dafür wurde er ausführlich gelobt und dann auf den Hof geführt. Dort saß ich direkt auf und ging mit ihm auf den Reitplatz, da die Sonne schien und so das Wetter ideal war um draußen eine Kür zu reiten. Es ging natürlich wieder los mit einer zehnminütigen Aufbauphase. Meine Lehrerin hatte mir immer erzählt, dass man jedes Mal, wenn man wieder auf dem Pferd saß, körperlich und geistig zu ihm finden musste. Daher atmete ich tief ein und aus, gab ihm mit sanften Schenkeldruck zu verstehen, dass wir traben sollten und gingen dann regelmäßig auf den Zirkel. Der Hengst bog sich richtig schön in die Bewegung hinein. Plötzlich zog er auf dem Zirkelbogen nach innen, das heißt in die Halle hinein und trabte sehr staksig zur Hallenwand. Dort streckte er den Kopf in die Höhe und stieß ein lautes Wiehern von sich. Grace und Meyja antworteten ebenso laut. "Nein, nicht rumschäkern, Roi!", rief ich genervt und trieb ihn zurück auf den Hufschlag. Dort lenkte ich ihn mit kleineren Figuren ab, wie zum Beispiel Schlangenlinien, einfaches Hufschlagwechseln und Volten. Als er dann meiner Meinung nach genug getrabt war galoppierten wir auch noch etwas auf dem Zirkel und bogen dann auf die Bahn ab. Schließlich war das heute genug Training für den 'König', daher brachte ich ihn auf den Putzplatz und sattelte ihn ab. Mit der Gummibürste und einer Massagebürste kümmerte ich mich nun primär um die verspannten Muskeln des Falben, bis ich dann die Hufe auskratzte und ihn in die Box stellte.​
      Gegen Mittag waren alle Pferde gefüttert. Auch Roi. Der hatte für heute erst einmal Pause. Weiter ging es mit Croccantino. "Du Drecksspatz!", rief ich grinsend. Er war komplett eingesaut und musste nun dringendst geputzt werden. Ich arbeitete stumm, denn ich genoss die Sonnenstrahlen des bald endenden Tages. Schließlich war der Hengst sauber und bekam eine Möhre von mir. Gemeinsam mit Bella dann holte ich die kleine Kutsche aus dem Schuppen und spannte den Hannoveraner davor. Wir saßen auf der Bank, ich nahm die Zügel auf und los ging es. Statt nur auf dem Hof zu bleiben zogen wir los auf die Wege und Straßen der näheren Umgebung. Es ging dabei nur in Schritt mit einigen Trabintervallen, da er noch sehr frisch als Kutschpferd war. Wir zogen an kleineren Feldern und Wäldern vorbei, bis die Sonne langsam unterging und wir zurück fuhren.​
      Am Stall brachte Bella die Kutsche weg. Der Hengst wurde von mir geputzt und dann geliebkost; hatte er doch gute Leistungen erbracht. "Hast du klasse gemacht.", Croc schnaubte ich wackelte mit den Ohren. Lachend stellte ich ihn in seine Box und ging dann nach Hause in mein Bett.​
      Roi du Soleil hat erfolgreich am A-Dressurtraining der UHAP Ocean Wave Trainerin Catalina teilgenommen.
      Croccantino hat erfolgreich am A-Fahren der UHAP Ocean Wave Trainerin Catalina teilgenommen.
    • Vhioti
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      Springtraining (c) Catalina
      Croccantino, A-Springen
      Dracula, M-Dressur


      Weiter ging es nach Deutschland. Bremen, um genau zu sein, war die neue Heimat von Kira und ihren Pferden. Sie war erneut umgezogen, und jetzt brauchten Croc, ein Dauergast von mir, und Dracula Training. Um ehrlich zu sein, war ich froh, wieder in Deutschland rumgurken zu dürfen, daher pfiff ich mit Genuss die Melodie der Deutschen Neuen Welle von Silbermond mit und fuhr von der Autobahn direkt ab Halderstadt auf den anschließenden Weg. Der führte mich zwei Kilometer durch die Pampa bis ich durch ein Schild darauf hingewiesen wurde, dass ich nach etwa 11 Kilometern Kiras Hof erreichen würde. Der Hof war, wie sich nun herausstellte, ein kleines Grundstück mit einem Offenstall, einer Halle und einem Platz sowie zwei hübschen Weiden, die sich bis zu den naheliegenden Wäldern hinzogen. Behelfsmässig parkte ich am Straßenrand und schnappte mir meine Tasche. Das hier würde ein Wochenendjob werden, das war mir bewusst. Deshalb war ich sehr glücklich, als Kira mir ihre Wohnzimmercouch anbot und mir dann sofort Zeit gab, damit ich mit Croc trainieren konnte, und stiefelte auch direkt zur Weide. Auf dem Weg zu dem schmucken Hanno bemerkte ich auch Dracula, den Welsh B, der einfach nur stand und leicht döste. Bei gut 25 Grad war das nicht verwunderlich. "Hallo Croc.", der Hengst schnaubte, schaute mich kurz an und dachte wohl nach. Danach trat er auf mich zu, den Kopf gesenkt, sodass ich ihn aufhalftern und dann auf den kleinen Putzplatz führen konnte. Er war für seine Verhältnisse sehr ruhig – hatte ich ihn doch auch anders in Erinnerung, aber das beunruhigte mich nicht, als ich sein Fell striegelte und dann seine Hufe auskratzte. Schließlich hatten auch Pferde mal einen ruhigen Tag, warum also auch nicht Croccantino? Vor mich her summend kämmte ich dann noch seinen Behang. Nicht, dass der Behang verdreckt war, es war einfach nur eine Routine für mich, ehe ich ihn nun aufsattelte und dann noch auftrenste. Bei den Gamaschen war ich mir nicht sicher; also legte ich sie trotzdem an und hakte dann die Ausbinder in das Gebiss, ehe ich den nun wachen Braunen auf den Platz führte.
      Der Wind war heute recht stark, aber das hinderte uns nicht daran, eine schöne Aufwärmrunde mit mehreren Gangwechseln und Wendungen zu reiten. Ich hatte wohl den Ehrgeiz des Hengstes geweckt, denn er wirkte sehr unruhig und wollte schon die Hindernisse in Angriff nehmen, daher zügelte ich ihn und galoppierte bei A an, um ihn etwas ruhiger zu stimmen. Von dort aus nahmen wir dann die kleine Mauer in Visier, gefolgt von einem Gatter und einer einfachen Stange. Das meisterte der Hannoveraner recht gut; also durfte er etwas schneller über die Doppelkombination bei X springen. Die ersten beiden einfachen Stangen wippten ein wenig nach, die Hecke streifte der Hengst mit den Hinterhufen. Im Mitteltrab gingen wir rechte Hand, um danach bei C wieder im Galopp über die Stange, das Gatter und die Mauer zu gehen.
      Und so trainierten wir eine weitere halbe Stunde, bis mir langsam die Gesäßmuskeln 'Guten Tag' sagten und ich locker mit ihm leichttrabte, um uns dann eine Runde Schritt zu gönnen. Mir wurde es sehr warm nach dem anstrengenden Training, daher veranschlagten wir beide eine Pause – heute Abend würde ich ihn nochmal springen lassen. Vorher jedoch sattelte ich den Hengst ab und schickte ihn wieder zurück auf die Weide. Kurz darauf trank ich meine Wasserflasche aus und packte sie in Kiras Küche in den Müll, ehe ich wieder auf die Weide ging. Dracula wehrte sich am Anfang ganz schön, überhaupt von der Weide zu gehen. Der Rappe war mehr als nur unsauber, ließ sich dann aber doch anbinden. Mit dem Schweißmesser entfernte ich die Schicht Winterfell, die mit Grashalmen und Erdklumpen bestückt war, und fuhr dann zur Vorsicht einfach noch einmal mit dem Metall langsam über seinen Körper. Dabei hatte Dracula seine Ohren aufmerksam aufgestellt, sein linker Hinterhuf war leicht angelehnt. Der Boden war mittlerweile übersäht mit Fell und Dreck, und ich nahm jetzt den Striegel und putzte weiter. Es dauerte eine Viertelstunde, bis wir nun in der Halle waren und uns genügend aufgewärmt hatten. Obwohl der Hengst doch sehr eigenwillig war und mich vor allem bei den Gangwechseln testete, wirkte er sehr konzentriert bei den Bahnfiguren. Daher übte ich mit ihm heute nur die Tempowechsel wie etwa Mitteltrab und Mittelgalopp und ging mit ihm mehrere enge Wendungen und Zirkel, um ihn etwas zu fördern. Für mich war es gutes Training, mit einem solch anspruchsvollen Hengst zu arbeiten, da ich so auch meine Fähigkeiten verbessern konnte, jetzt aber war ich ziemlich müde und freute mich auf das baldige Abendessen. Nach einer Kehrtwende und einer Wendung aus der Ecke saß ich ab, klopfte den Hals des Pferdes und lobte Dracula, bevor ich ihn in den Stall führte und dort boxfertig machte. Kurz darauf rief mich Kira zum Essen in ihr Haus.

      Nach dem leckeren Essen, einer kurzen Dusche und etwas Zeit zum entspannen übte ich mit Croc weiter. Ich hatte dafür die Halle mit ca 20 Zentimeter hohen Stangen präpariert und ihn dann via Longe über die Hindernisse geschickt. Über die Lektionen hatte ich die Stangen näher aneinander gelegt, damit der Hengst etwas flinker lief und sprang.
      Über Samstag und Sonntag hatte ich vor allem mit Dracula viel gearbeitet. Das Potenzial des Welsh B war sehr groß; allerdings verwehrte seine doch abneigende Art Menschen gegenüber die Nutzung ebendieses. Daher übten wir die verschiedenen Lektionen in kleinen Schritten. Bei dem Rappen trat das Phänomen auf, dass er häufig durchstartete und im Starktrab oder Jagdgalopp über den Platz jagen wollte, deswegen ritt ich mit ihm viele Volten und Zirkel, variierte dabei mit den Größen und der Schrittlänge, um ihn davon abzubringen. Trotzdessen wirkte er bei der Ausführung der Bahnfiguren sehr konzentriert, immer noch neckisch und kühl, aber ich musste ihn nicht ständig mahnen, eine vernünftige Schlangenlinie oder Kehrtwende auf der Vorderhand zu gehen.
      Und auch Croc war löblich dabei. Löblich? Existiert das Wort überhaupt noch? Jedenfalls hatte er seinen Spaß daran, über den Parcours zu gehen und mir dann genau in dem Moment nach dem Wiederaufsetzen einen Schrecken einzujagen. Tatsächlich wollte er nicht mehr vom Platz herunter, ebenso sehr wie am Sonntag. Kira stand an der Bande und sah uns zu, wie wir über die Kombinationen und Hindernisse sprangen, bis ich es für gut genug empfand und er dann auf die Weide durfte.

      Croccantino hat erfolgreich im A-Springen teilgenommen.
      Dracula hat erfolgreich am M-Dressurtraining teilgenommen.
    • Sevannie
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      Heute ging es zu Kira auf den Hof. Ich sollte zwei ihrer Pferde einmal Durchchecken und Impfen. Dies alles wäre dann sicherlich schnell gemacht, sofern die beiden Hengsten denn auch brav waren. Ich war schon auf den Weg, da die Fahrt etwas länger dauerte. Als ich jedoch auf dem Hof ankam blickte ich mich um, ein großes Anwesen und vor allem richtig schick. Von dem Hannoveranerhengst den ich heute hatte hatte ich schon etwas gehört. Braunwindfarben, ein richtig schicker also. Ich freute mich schon darauf diesen zu sehen, vor allem weil ich Hannoveraner ja so liebte. Als ich gerade zum vermeintlichen Stalltrakt lief, kam mir Kira schon entgegen. ,,Guten Morgen.'',lächelte ich und reichte ihr meine Hand. ,,Guten Morgen, Joyce. Ich bring dich am besten gleich zu den Beiden.'',lächelte sie und wir liefen dann auch in das Gebäude was sich wirklich als Stalltrakt entpuppte. Als erstes führte sie mich zu Welsh B- Hengst. Laut dem Boxenschild war dieser 2006 geboren, also hatte ich es mit einem 9 jähriger Rapphengst zu tun. Ich schmunzelte und Kira halfterte den Hengst auf. ,,Er ist etwas schwierig aber ich denke wir bekommen das zusammen schon alles hin.'', lächelte sie und ich nickte schmunzelnd. Zuerst ließ ich den Hengst meine Hand etwas abschnuppern, während ich mit der anderen vorsichtig über seine Ganasche streichelte. Ich wollte etwas Vertrauen gewinnen und konnte mir so auch gleich ein Bild von seinen Augen machen, doch dies waren nicht trüb und sie tränten auch nicht. ,,Dracula, hm? So gemein scheinst du mir gar nicht.'',lächelte ich und Kira musste ebenfalls lächeln. Ja schon seltsam wie manch ein Pferd hieß, wenn ich mich in meinem Stall umschaute.. von Götterdämmerung bis hin zu Wolkentraum. Ich schmunzelte wieder bei den Gedanken und begann dann Dracula abzutasten. Hier machte der Hengst keine Anstalten und ich durfte ihn überall abtasten. Bei den Beinen hob er jedes einmal, da er anscheinend dachte ich wolle diese auskratzen. ,,So ist's brav.'',murmelte ich und lobte ihn dann. Soweit war alles in Ordnung. So ging ich kurz an meine Tasche, welche außerhalb der Box stand und ich holte mein Stethoskop heraus. Ich hörte den Hengst ab, als ich jedoch das Stethoskop anlegte und das kalte Eisen seine Haut berührte zuckte er kurz. Kira hingegen flüsterte dem Hengst einige beruhigende Worte zu. Die Atemfrequenz war leicht erhöht, sicherlich durch den kleinen Schock gerade und der Puls ebenfalls. ,,Bei einer Armenfrequenz von 18 Atemzügen pro Minute haben wir nichts zu befürchten, auch nicht bei einem Puls von 48 Schlägen. Sicherlich nur durch den kleinen Schock.'',erklärte ich ihr und sie nickte. Als nächstes holte ich mein Thermometer. ,,Einmal dann bitte am Kopf bleiben, aber so das er dich nicht treten kann oder du auch ausweichen kannst im Notfall.'',belehrte ich sie kurzerhand und stellte mich dann an die Kruppe. Seitlich natürlich, mit meinem Bein andockend an das Hinterbein von Dracula. Ich hob den Schweifansatz vorsichtig an und schon merkte ich wie der Hengst sich verkrampfte. Kira begann weiter auf ihn einzureden und nach und nach entspannte er sich dann wieder etwas und ich begann zu messen. Er zuckte erneut kurz, doch sonst war er relativ brav. Er lief kaum zu Seite und versuchte auch nicht nach Kira zu schnappen. ,,37,9°C, also die Körpertemperatur liegt auch im grünen Bereich, somit können wir dann Impfen.'',erklärte ich ihr und sie nickte. Sanft lobte ich den Hengst und gab ihm eine Möhre als kleine Zwischenbelohnung. Ich desinfizierte rasch das Thermometer und holte dann einer der Einwegspritzen und die Ampulle mit dem Impfstoff heraus. Ich zog die Spritze auf und suchte mir die Vene am Hals. Als ich diese fand nickte ich Kira zu, welche wieder etwas in Deckung ging. Als ich die Spritze injizierte, quiekte der Hengst auf und legte die Ohren an. So schnell es auch angefangen hatte war es dann auch wieder rum und erneut lobte ich ihn. Etwas quieken durfte jedes Pferd. Solange nichts schlimmeres kam war alles gut. Ich pakcte somit das ganze zusammen und Kira halfterte den Rappen wieder ab. Sie verschloss die Box und wir liefen zu Croccantino. Auf dem Weg zu diesem schmiss ich noch den angefallenen Müll weg. ,,So das wäre mein allerliebster Croc. Die kleinen Wunden die hier und da mal hat kommen von der Weide, er macht alles etwas mit Übermut.'',erklärte sie mir schmunzelnd, während sie ihn auf halfterte und dann streichelte. ,,Naja dann weiß ich ja bescheid.'',lächelte ich und fing bei ihm genauso an wie bei dem Welsh B Hengst. Ich streichelte ihn und ließ mich abschnuppern. Als ich dann wieder uninteressant war und er sich eher Kira wieder zuwendete begann ich ihn abzutasten. Auch Croc zeigte keine Auffälligkeiten, nur eben diese Schürfwunden doch das waren wirklich nur Kleinigkeiten wo man nicht einschreiten musste. Ich lobte sanft den Hengst und schaute mir nochmal seine Augen an, auch wie bei dem Rapphengst zuvor stellte ich nichts Außergewöhnliches fest. So hörte ich auch den Hannoveranerhengst ab und seine Werte lagen im Normbereich, er hatte sich zuvor auch nicht erschreckt gehabt. Somit lag die Atemfrequenz bei 12 Atemzügen pro Minute und der Puls bei 38 Schlägen pro Minute. Dies erklärte ich alles Kira und sie schien mit diesem Ergebnis ebenfalls zufrieden zu sein. Bis jetzt war Croccantino sehr ruhig geblieben und versuchte auch hier so ruhig wie möglich zu bleiben, kuschelte dabei aber auch liebend gerne mit Kira. Als ich das Thermometer wieder zur Hand holte stellte sich Kira wieder in Sicherheit und ich mich wieder auf den selbigen Platz wie bei Dracula. Ich hob den Schweifansatz an und Croccantino blieb brav stehen. So begann ich dann zu messen und mehr als die Ohren anlegen tat der braunwindfarbene Hengst nicht. So bekam er auch im Endeffekt ein großes Lob und eine Möhre. Die 38,1° C waren auch im Normbereich und somit war auch dieser Hengst kerngesund, abgesehen von seinen Blessuren. Als ich wieder am Boxenschild vorbei kam, sah ich das der Hengst auch gerade mal 4 Jahre alt war, somit waren die Blessuren von der Weide noch weniger schlimm. In so jungen Jahren verkraftet man alles recht gut. Ich schmunzelte und zog derweil die Spritze wieder auf, ich lief dann zum Halse des Hengstes und Kira streichelte ihn weiterhin. ,,So dann gibt es noch einen kleinen Piecks und du bist fertig, lieber Croccantino.'',murmelte ich und suchte mir dabei die Vene, als ich diese fand und den Impfstoff injizierte kam das gleiche Verhalten zum Vorschein wie bei Dracula. Das Quieken und das Ohrenanlegen mehr aber nicht. So bekam der Hengst wieder ein dickes Lob und eine Möhre, ehe ich den restlichen Müll wieder weg schmiss. ,,So Kira, damit sind deine beiden Hengste nun geimpft und durchgecheckt. Beiden geht es wirklich prächtig und zu bemängeln habe ich nichts.'',meinte ich lächelnd und reichte ihr erneut meine Hand. Diese schüttelte sie wieder und ich verabschiedete mich dann. ,,Ach so. Bevor ich es vergesse. Bitte schone sie die nächsten Tage etwas, wegen dem Impfstoff.'',erklärte ich und sie nickte. ,,Werde ich tun. Bis demnächst!'',versicherte sie mir dann und ich stieg in meinen Wagen ein und fuhr fort.

      [7148 Zeichen by Sevannie / Tierklinik Briar Cliff]
    • Vhioti
      Croccantino, A-Military
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      Es war ein schöner Morgen. Ich drehte mich auf meinen Bauch, stand dann auf und sah auf mein Handy. Es war sieben. Gleich kamen Croc und Yatze an. Die beiden wohlbekannten Hengste waren schon in Schottland gelandet. Um Yatze machte ich mir gerade etwas Sorgen. Der Tekke war nicht gerade für seine Umgänglichkeit bekannt – und auch seine Gesundheit könnte darunter leiden. Ich persönlich freute mich sehr auf den hübschen Hannoveraner. Clark war bereits unterwegs, um die beiden Pferde abzuholen. Ich schälte mich aus meinem Bett. Ich war sehr spät wach geworden, und daher huschte ich nach einer Katzenwäsche schnell in die Küche. Mit einem Apfel und einer Reiswaffel ging es in den Stall. Positiv überrascht von Clarks Initiative, die Pferde auf die Weide zu bringen und sogar Bennys Einstreu zu wechseln, nickte ich anerkennend. Moment, das sieht ja keiner, dachte ich. Ich ging durch den Gang, bis ich bei Dante und Pünktchen ankam. Der Esel blieb heute ausnahmsweise in seiner Box. Der Tierarzt kam heute, und dann sollte er besser schon im Stall sein. Pünktchen war ein anderer Kamerad. Meine alte Liebe beschäftigte sich mit dem Plastikball und pömpelte ihn richtig an die Wand. Ich hörte einen Wagen vor den Stall fahren. Dann ein schrilles Wiehern. Yacedor, dachte ich lächelnd und empfing Clark mit einem Gruß. "Hast du ihn sediert erhalten?" "Ja. Die Beruhigung nimmt aber langsam ab. Wir sollten ihn in eine große Box bringen." "Mach ich schon. Mach Croc bitte fertig, wenn es ihm gut geht." Doch Clark schüttelte den Kopf und erklärte, der Hannoveraner – den er aus irgend einem Grund Harry nannte – sei etwas müde und etwas abgekämpft.

      Am Nachmittag weilten beide Hengste unter den Lebenden. Yacedor machte die kühlen Weiden unsicher und Croc wurde nun von mir eindringlich studiert. Jetzt erst fiel mir wieder ein, dass er eine gezackte Kopfzeichnung hatte. Kopfschüttelnd bürstete ich den heute verschmusten Hengst und ließ mir von Clark mit dem Aufsatteln helfen. Ich hatte Rückenprobleme, hoffentlich beeinschränkte uns das nicht. Ich saß auf, stellte die Steigbügel noch ein und sagte dann zum Azubi, dass er auf die Pferde, besonders Yacedor, aber auch auf Dante achten sollte. Im Trab ritten wir vom Hof. Nicht weit von hier gab es ein Feld, das aufgrund eines Sturmes letzten Herbst durchaus mit größeren Ästen bestückt wurde. Das Feld war ein idealer Übungsplatz für diese Qualifikationsstufe. Da ich den Hannoveraner schon vorher einwandfrei über Hindernisse geschickt hatte, freute ich mich auf den heutigen Tag. Mit einem positiven Ehrgeiz drängte er vor. Die natürlichen Hürden schienen ein gutes Training zu sein, da sie nicht so eben oder gleich hoch waren. Es machte aber immerhin Spaß, mit Croc über das Feld von Baumstamm zu Baumstamm, vom kleinen Bach bis hin zu einer Erhöhung zu jagen.

      Auch in den nächsten Tagen trainierten wir auf dem Übungsfeld. Das Wetter war recht angenehm, ein lauer Wind fuhr gelegentlich durch unsere Haare. Der Wasserlauf wurde langsam etwas dünner, im Herbst oder Winter, wenn es nicht schneien würde, käme dann eine Flut. Doch jetzt stand der Hengst nur am Bach und süppelte das klare Wasser. Ich konzentrierte mich auf meinen ziehenden Rücken und bemerkte gar nicht, wie Croccantino gelangweilt mit dem Wasser spielte und meine Beine nass spritzte. "Hey! Hier wird nicht gespielt!", etwas unsanft nahm ich die Zügel wieder auf. Ich ritt ihn nun durch den Bachlauf, um dann in einer Kurve auf zwei aufeinandergelegte alte Strohballen zu zu reiten. Das Stroh frisselte dann um die Hufe des Pferdes, als er drübersetzte. Angeschwitzt trieb ich ihn dann wieder auf den Hof, damit Clark ihn zum Flughafen bringen konnte. Weiter geht es mit Yacedor.
    • RoBabeRo
      Hufschmiede 'Keep Smiling'
      Kontrollieren, Auschneiden & Raspeln

      1413 Zeichen | RoBabeRo
      Nachdem ich in Deutschland angekommen schon Kiras Welsh B Hengst Dracula bearbeitet hatte, wartete ich darauf bis Kira zurückkehrte um mich dann dem Hannoveraner Croccantino zu widmen. Der außergewöhnliche Hengst mit dem wunderschönem Kopfabzeichen stand friedlich und bereit am Putzplatz. Kira bog zugleich auch um die Ecke und ich konnte mit meiner Arbeit beginnen. Erst prüfte ich Croccantinos Hufe im Stand und lies Kira den Hengst dann auf hartem Boden vorführen. Bis auf eine leicht verkürzte Außenwand vorne links schien alles robust und gesund. So machte ich mich also an Corccantinos Hufe nachdem er wieder angebunden war. Mit dem Hufrinnmesser schnitt ich erst nacheinander die Sohle aus und konnte mit der Hufschneidezange dann die Tragränder kürzen. Dabei achtete ich vorallem vorne links nicht zu stark zu kürzen, um den Huf wieder auszugleichen. Croccantino stand brav und geduldig. Nach dem Ausschneiden wechselte ich das Werkzeug mit der Hufraspel ab und raspeltete die Hufe alle eben und gleichmäßig ab. Ich vermutete fertig zu sein doch mit einem letzten prüfenden Blick erkannte ich eine kleine Unebenheit, erneut vorne links. Fix konnte ich das mit der Raspel korrigieren und jetzt war alles wieder auf perfekter Länge und in perfekter Form. Croccantino durfte wieder auf die Weide. Ich verabschiedete mich noch schnell von Kira bevor diese abdüste. Auch ich machte mich auf den Weg zum Auto.
    • kira
      Ein bisschen schlauer
      Pflegebericht
      Früh am morgen riss mich mein Handy aus dem Schlaf. Was?
      'Pony abholen! <3'
      Etwas verwirrt wischte ich über den Touchscreen. Noch war mir der Sinn dieses Weckers nicht eingefallen, während ich aber brav ins Badezimmer tapste. Langsam legte sich der Schleier der Nacht von meinem Geist und es viel mir wieder ein. Croc würde bald am Flughafen ankommen! Der Hannoveraner Hengst war nun schon zum vierten Mal von Catalina Dixon trainiert worden. Diesmal war er aber dafür nach Schottland geflogen. Eine gute Übung. So talentiert wie sich mein Großer zeigte würde er öfter fliegen müssen, auch hatte ich ihn wieder in die Hände der Trainerin geben wollen, welche ihn schon gut kannte und welche ich auch kannte. Croc sollte keine schlimmen Erfahrungen machen müssen.
      *
      Der Hänger war ebenso wie die Box fertig gemacht. Grade als ich angehängt hatte und es mir auf meinem Sitz bequem machen wollte fiel mir noch was ein. Die Kleinen können schon raus! Es sollte heute, wie auch die letzten Tage, schrecklich heiß werden. Da kamen die Pferde raus auf die Koppel, auch wenn es im Hauptstall schön kühl war. Das gute alte Gemäuer bringts wirklich. Aber da stehen ja nicht alle. Flink huschte ich noch einmal aus dem Wagen und eilte zu einem der großen Laufställe. Nachdem ich den Riegel zur seite geschoben hatte stämmte ich mich mit aller Kraft gegen das Schiebetor - Warum waren die Dinger so groß? Das brauchen noch nichtmal 2 Meter Pferde! - und stämmte es auf. Es dauerte keine Minute bis die drei Junghengste Pancake Killer, Valentine´s Candy Fireflies und ZM´s Zanaro, um sie auch mal beim vollem Namen zu nennen, verstanden hatten was passiert war und an mir vorbei auf die Koppel rauschten. Dicht gefolgt natürlich von den beiden Mini Hengsten Rumpelstielzchen und Umpalumpa. Ich eilte auf die andere Seite der Halle um dort das zweite Tor zu öffnen. Es befanden sich nämlich zwei Laufställe in dem großen gemauerten Gebäude. Nachdem auch die beiden zweijährigen Stuten Graceful Eclipse, Foggy Dew und die Miniatur Horse Fohlen Motte und Porcelain Doll an mir vorbei gedüst waren - natürlich auf eine andere Koppel, ich war ja nicht leichtsinnig - eilte ich zum Auto zurück. Jetzt aber ran halten! Bald ist Croc da!
      *
      Tief einatmen.
      Alles hatte geklappt, das Pony war wohlbehalten im Hänger, ich brauchte mich nicht mehr stressen. Etwas spät war ich gewesen, aber noch passend. Beim Zoll gab es keine Probleme. So glatt wie es eigentlich immer laufen sollte. Ich konnte mich also auf den Heimweg machen. Mein Handy schnappte ich mir bevor ich los fuhr aus der Halterung und wählte eine der wenigen Nummern die ich auswendig konnte. Wenn der die Nummer wechselt.. "Hey Lars!", begrüßte ich meinen Freund,"Croc ist wieder da und sieht auch schon viel schlauer aus!" Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen und auch am anderen Ende der Leitung war ein kurzes Prusten zu hören. "Dann kann der Hufschmied also weiterhin heute abend an ihn ran?", hakte Lars nach. "Ich denke schon, er macht einen fitten Eindruck!" "Sehr gut, dann sehn wir uns nachher!" "Bis dann!"
      *
      Croccantino war flott übergeputz. Jetzt wendete ich mich Dracula zu, der sollte schließlich auch keinen schlechten Eindruck bei der Hufschmiedin hinterlassen. Ich hatte eben erfahren, dass eine Frau kommen würde, aber es war mir prinzipiell egal. Haupsache sie verpfuscht nichts. Croc und Dracula sollten bald einige Prüfungen laufen, unter anderem auch unter den Augen einer Körkommission. Ich hoffte die beiden dieses Jahr noch zu Zuchthengsten machen zu können. Bei Dracula wurde es langsam Zeit. Er hatte sich über die Jahre gut entwickelt. Als er jung war hätte ich ihn auch nicht gekört. Gedanken verloren kratzte ich Dees Hufe aus und striegelte sein Fell, der oft sonst aufmüpfige Hengst stand ruhig und gelassen da. Ob das am Alter liegt oder ist ihm nur zu warm? Croccantino hingegen würde man meiner Meinung nach in jedem Alter kören können, also hatte ich mich entschieden es jetzt zu tun. Vor einem Jahr hatte mir ein Bekannte schon vorgeschlagen ihn an der Hand kören zu lassen. Doch das wollte ich dem damals knapp drei Jährigen nicht zumuten. Er sollte erst seine Ausbildung in Ruhe angehen könne und ein gesundes Selbstbewusst sein entwickeln. Außerdem war so eine Sattelkörung eine bessere Werbung, man sah nicht nur das mögliche Potenzial, sondern direkt die Qualitäten des Pferdes unter dem Sattel. Natürlich alles noch ausbaufähig und auch hier sprach man von Potenzial, aber auf einer ganz anderen Stufe als beim Vorstellen an der Hand, wie ich fand.
      *
      "Ein Jeep kommt!" Ich hatte Croc und Dee schon angebunden, bereit die Hufe gemacht zu bekommen. "Danke! Bestimmt die Hufschmiedin." Einen Moment überlegte ich. "Lars kannst du schonmal die andern Pferde rein bringen? Ich helf dir dann, wenn ich hier fertig bin." "Klar, hatte ich auch schon vor .. mir von dir helfen zu lassen!", er grinste verschmitzt. "Hey!", ich kniff ihn in die Seite. "Ruuuhig! Ruhig Blut Brauner!", neckte er mich. Mit Grimasse schüttelte ich den Kopf und streckte ihm die Zunge raus. Wir beide mussten grinsen. Schnell gab ich ihm noch einen Kuss und er streifte kurz meinen Arm, dann musste ich aber los.
      *
      Müde fiel ich ins Bett. Der heutige Tag war anstrengend gewesen. Wie immer eigentlich. Doch es war mein Traum. Der Hof. Die Pferde. Die Arbeit. Und Lars. Er machte sich grad noch Bettfertig im Badezimmer. Ich war wirklich glücklich. Wie könnte es noch besser werden? Beim Abendessen hatten wir die Pläne für Rois Paddock ausarbeitet. Der Hengst sollte schon seit einiger Zeit eines an seine Box bekommen um 24 Stunden lang seinen Bewegungsdrang ausleben zu können. Materialien hatten wir auch direkt bestellt, wenn alles gut ging konnten wir in einer Woche anfangen. Lars kam ins Bett gekrochen: "Na? Auch so müde wie ich?" Seufzend nickte ich und kuschelte mich an ihn. Glück konnte man wirklich nicht kaufen, man fand es in den Menschen um sich herum. Und den Vierbeinern - pardon - Vierhufern.
    • Sammy
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      Trainingsbericht Dressur A-L
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      "Hollybrook Stud Training Stables, sie sprechen mit Samantha O`Neill. Wie kann ich ihnen helfen?", ratterte ich fröhlich meine Ansage herunter, als mein Trainingshandy klingelte.
      "Hey Sammy, hier ist Kira. Ich wollte fragen, ob du meinen Croccantino ins Training nehmen würdest. Er soll in der Dressur auf Klasse L trainiert werden und später auch im Military auf Klasse L. Außerdem bietest du doch auch an, Pferde auf Körungen vorzustellen? Deshalb wollte ich fragen, ob du sein Training eventuell so timen könntest, dass du ihn anschließend zur HK für Warm- und Vollblüter begleiten kannst?", ratterte Kira ihr Anliegen herunter.
      Ich warf einen kurzen Blick in meinen Terminkalender und meinte dann lächelnd: "Das passt mir sogar sehr gut. Ich komme Anfang nächster Woche ja sowieso vorbei, um ein Pangäa abzuholen, da könnten ich deinen Croccantino gleich mitnehmen. Außerdem bin ich mit einem meiner Hengste auch auf der HK, dann bringe ich Croccantino mit und du kannst ihn nach der Prüfung wieder übernehmen."
      Kira stimmte freudig zu und ich versprach ihr, mich zu melden, sobald ich genau wusste, wann ich bei ihr ankommen würde.

      ~*~

      Eine knappe Woche später saß ich fröhlich vor mich hinsummend in meinem Auto auf dem Weg zu Kira`s Gestüt. Ich konnte es kaum erwarten, Cirilla`s Mama Pangäa abzuholen und natürlich auch, Croccantino kennen zu lernen. Neue Trainingspferde waren immer wieder eine Herausforderung und machten den Trainer-Beruf wahnsinnig interessant. Ganz nebenbei hatte der Hannoveranerhengst eine hervorragende Abstammung und viele Namen in seinem Stammbaum waren mir nur allzu gut bekannt. Ich lenkte mein Auto auf Kira`s Parkplatz, stellte den Motor ab und wurde sofort von einer jungen Frau in Empfang genommen. Wir hatten zwar schon einige Male wegen Cirilla und Pangäa miteinander telefoniert, gesehen hatte ich sie jedoch noch nie.
      Kira begrüßte mich freundlich und führte mich dann zu den Ställen, um mir zuerst Croccantino zu zeigen. Über Pangäa wusste ich schließlich schon alles, was ich wissen musste. Wir blieben vor der Box eines wunderschönenen braunwindfarbenen Hengstes stehen, der uns freundlich seinen feinen Kopf entgegenstreckte.
      "Das ist Croccantino, ich nenne ihn meistens einfach Croc.", sagte Kira mit unverholenem Stolz in der Stimme. Ich konnte sie voll und ganz verstehen, Croc war ein absoluter Eyecatcher.
      "Croc war bereits zur Ausbildung in Schottland, allerdings ist er da geflogen. Aber ich glaube nicht, dass er auf der Fahrt Probleme machen wird, Croc ist eigentlich sehr umgänglich. Er benimmt sich auch Stuten gegenüber sehr gut, deshalb sollte der Transport mit Pangäa zusammen auch gut laufen. Aber du sagtest ja sowieso, dass du eine hohe Trennwand im Hänger hast. Naja, ansonsten würde ich sagen, lern ihn einfach in Ruhe kennen, bevor du mit dem Training startest, es ist nicht so einfach Croc zu beschreiben.", erklärte Kira mir.
      Ich hörte aufmerksam zu und nickte zum Schluss. Ich musste mir so oder so immer selbst ein Bild von meinen Trainingspferden machen. Gemeinsam verstauten wir die Ausrüstung von Croc und Pangäa im Hänger und luden den Hengst gleich darauf ein. Pangäa stand bereits fertig vor ihrer Box und begrüßte Kira mit einem freundlichen Schnauben. Dieser viel der Abschied von der Stute sichtlich schwer, doch sie hatte sich zum Verkauf entschlossen, da sie die Berberdame nicht richtig fördern konnte. Ich verabschiedete mich von ihr und versprach ihr eine regelmäßige Berichterstattung über Croc`s Fortschritte, bevor ich mich hinters Steuer setzte und in Richtung Frankreich aufbrach. Immerhin mussten wir heute noch eine Fähre erwischen.

      ~*~

      Als ich endlich auf mein hell erleuchtetes Gestüt zufuhr, war es schon sehr spät. Trotzdem erwarteten mich meine Mitarbeiter Meg, Donald, Samuel und Brian, um die beiden Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen. Ich übergab Meg Pangäa und holte selbst Croccantino aus dem Hänger, während die beiden Jungs die Ausrüstung in die Sattelkammer schleppten. Der wunderschöne Junghengst bekam die Box neben meinem kürzlich gekörten Pony Classic Moment, der sich sichtlich freute, einen neuen Boxnachbarn zu bekommen. Ich ließ Croc bereits auf der Stallgasse an Classic Moment schnuppern und grinste zufrieden, als die Hengste keine Anstalten machten, sich zu streiten. Kira hatte mir ja bereits gesagt, dass Croc sich mit den meisten anderen Pferden gut verstand und da auch Classic Moment umgänglich war, sollte es keine Probleme geben. Ich sah nach Pangäa und den Jungs und versicherte mich dann nocheinmal, dass mit dem schönen Hannoveranerhengst alles in Ordnung war. Dann zog ich mich zurück und fiel todmüde in mein Bett. Die nächsten Tage würden sicherlich sehr interessant werden.

      ~*~

      "Guten Morgen, du Hübscher!", begrüßte ich Croccantino fröhlich. Es war ein wunderschöner Augustmorgen und heute wollte ich endlich das erste Mal auf Croc reiten. Die letzten Tage über hatte sich der Hengst gut eingelebt und ich hatte bereits ein wenig Bodenarbeit mit ihm gemacht. Mit Classic Moment verstand er sich ausgezeichnet, deshalb teilten sich die beiden eine meiner kleineren Hengstkoppeln.
      Ich führte den Junghengst aus der Box und band ihn am Putzplatz fest. Dort lag auch schon seine Ausrüstung bereit. Nun begann ich, das kurze braune Fell zu bürsten, kratzte Croc`s Hufe aus und verlas anschließend das seidige Langhaar. Der Hengst blieb brav stehen und lehnte sich zuweilen regelrecht gegen die Bürste, woraufhin ich dieser Stelle jeweils mehr Aufmerksamkeit schenkte. Fuhr ich dann mit bürsten fort, schaute mich Croccantino solange beleidigt an, bis ich wieder eine Stelle fand, an der es ihm besonders gefiel. Irgendwann legte ich die Bürste weg und strich dem Hengst tröstend über die samtweiche Nase.
      "Sei nicht traurig mein Süßer, nach dem Training bekommst du eine richtig schöne Massage."
      Ich bandagierte Croc´s Beine und sattelte den Hengst anschließend auf. Dann führte ich ihn über den Hof zu meinem großzügigen Dressurplatz, stellte den Hannoveraner auf der Mittellinie auf, gurtete nach und schwang mich in den Sattel. Croc blieb brav stehen, das war schonmal ein guter Anfang. Viele meiner Trainingspferde liefen während oder direkt nach dem Aufsteigen direkt los und es kostete mich meist einige Mühe ihnen dieses Verhalten abzugewöhnen. Croc jedoch wartete geduldig auf meine Hilfen und so ließ ich ihn mit einem leichten Schenkeldruck im Schritt antreten. Croccantino ging energisch vorwärts und ich merkte ihm seinen Arbeitseifer richtig an. Lächelnd wechselte ich die Hand, um ihn auch auf der anderen Seite ein wenig im Schritt aufzuwärmen, nahm schließlich Zirkel und einfache Schlangenlinien dazu. Croc war sehr bemüht und reagierte prompt auf jedes Kommando, das ich ihm gab. Ich nahm die Zügel ein wenig auf und ließ den großen Hengst antraben. Um Croc richtig aufzuwärmen und zu lockern ritt ich nun viele Tempo-Wechsel und einige Schritt-Trab und Trab-Halten-Übergänge. Erst danach stellte ich den Hengst ein wenig nach innen, legte das äußere Bein eine Handbreit hinter den Gurt und ließ Croccantino im Arbeitstempo angaloppieren. Hier war mir der Hengst ein wenig zu übereifrig und ich nahm ihn vorsichtig zurück, bis mir das Tempo gefiel. Dann ging ich ihm Kopf kurz durch, was für die Klasse L erarbeiten mussten und entschied, mit dem Außengalopp zu beginnen. Diesen und die Kurzkehrt wollte ich heute schon üben und dann die nächsten Tage wiederholen und festigen, bevor es an die nächsten neuen Lektionen ging.
      Ich galoppierte den Hannoveraner im Handgalopp an und ritt dann eine einfache Schlangenlinie, da Croc somit im Bogen bereits im Kontergalopp lief. Diesen Bogen dehnte ich dann nach und nach immer mehr aus und wechselte anschließend durch die ganze Bahn. Dabei achtete ich vor Erreichen des Hufschlags ganz besonders darauf, ruhig zu sitzen, um Croc nicht zum Umspringen zu animieren. Dann ließ ich den jungen Hengst eine Runde im Außengalopp gehen, bevor ich ihn zum Schritt durchparierte und ihm eine Pause am langen Zügel gönnte. Als ich die Pause beendete, versuchte ich, Croc diesmal direkt im Außengalopp anspringen zu lassen. Dazu stellte ich den Hannoveraner nach außen, drückte das äußere Bein an und legte den inneren Schenkel eine Handbreit hinter den Sattelgurt. Ich konnte Croc`s Konzentration beinahe spüren, doch nach kurzem Zögern sprang der Hengst direkt so an, wie ich es von ihm verlangt hatte. Sofort streckte ich meine Hand nach vorn, kraulte seinen muskulösen Hals und meinte: "Feiner Junge, du machst das wirklich ganz prima!"
      Ich wiederholte die Übung noch ein paar Mal auf jeder Hand, dann widmete ich mich der Kurzkehrt, der zweiten Lektion heute. Wieder parierte ich Croccantino zum Schritt durch und ritt den Anfang einer Volte, da ich den Hengst somit bereits in der perfekten Ausgangsposition für die Kurzkehrt hatte. Nun musste ich ihn lediglich noch mehr in die Biegung hineinführen und mit dem äußeren Bein leicht abfangen. Anfangs ließ ich Croc immer nur ein paar Tritte weit wenden, damit er sich nicht einfach auf die andere Seite herumwarf. Ich musste schließlich jeden Schritt herausreiten. Auch jetzt war der junge Hengst noch voll bei der Sache und ich bemerkte mit Freude, dass er die Lektion schnell verstand. Als die Lektion soweit auch auf der anderen Hand klappte, trabte ich erneut an und lockerte Croc zum Abschluss noch einmal ein wenig, indem ich Schlangenlinien durch die ganze Bahn, Volten und Kehrtvolten ritt. Erst danach beendete ich das Training und lobte Croc überschwänglich. Er hatte sich wunderbar geschlagen und ich freute mich jetzt schon auf unsere nächste Trainingseinheit.

      ~*~

      Gähnend lief ich ein paar Tage später zu den Hengstkoppeln, um Croc für das nächste Training zu holen. Am Tag nach der ersten Einheit hatte ich eine Wiederholungsstunde eingelegt, ihn dann nur longiert und gestern hatte der Hengst seinen Ruhetag auf der Weide genießen können. Da es jedoch mit rießigen Schritten auf die anstehende Körung zuging und ich außerdem das Gefühl hatte, dass der intelligente Hengst sich schnell langweilte, hatte ich heute Trainingseinheit Nummer zwei angesetzt. Ich halfterte den wunderschönen Hengst auf und schob lachend seinen Kopf zur Seite, als er energisch weitere Streicheleinheiten einfordern wollte. "So nicht, mein Hübscher. Wenn du so stürmisch bist, wirfst du mich am Ende noch um.", mahnte ich ihn liebevoll. Ich hatte den jungen Hengst richtig liebgewonnen und war mehr als froh, dass er noch eine Weile bei mir im Training sein würde. Während ich ihn zum Stall führte und dort putzte, redete ich die ganze Zeit über mit ihm und grinste, als er mich mit seinen großen braunen Augen mit diesem unverwechselbar verständnisvollen Blick ansah. Ich strich ihm über die verschobene Blesse und ging anschließend mit ihm zum Reitplatz. Nach dem Aufwärmen standen erst einmal doppelte Schlangenlinien, 8-Meter-Volten und Zirkel verkleinern und vergrößern auf unserem Programm. Zuweilen musste ich Croccantino ein wenig bremsen, da der Hengst für solche Figuren einfach noch zu sehr ins Rennen kam, doch mit jedem Durchgang wurden unsere Bahnfiguren sauberer. Was die Lektionen anging, wollte ich heute mit der Kurzkehrt beginnen, damit zwischen ihr und der Hinterhandwendung - die wir heute ebenfalls erarbeiten würden - ein wenig Abstand lag. Ich begann die Lektion wieder mithilfe der Volte, ließ Croc diesesmal jedoch allmählich schon um die 180° wenden. Dies war ja schließlich auch unser Ziel. Nachdem das auf beiden Händen gut klappte, widmete ich mich dem Außengalopp.
      Das Anspringen im Außengalopp klappte mittlerweile auf Anhieb, doch es gab da noch eine Sache, der wir unsere Aufmerksamkeit schenken mussten. Und zwar sollte Croc einen Zirkel im Außengalopp gehen können. Diese Übung war recht anstrengend für das Pferd, deshalb tastete ich mich langsam an sie heran, bis wir den kompletten Zirkel im Außengalopp umrunden konnten. Nun hatte sich Croccantino seine erste Schrittpause verdient und verdrehte genüsslich den Kopf, als ich mich vorbeugte, um ihn hinter den Ohren zu kraulen.
      Unsere nächste Aufgabe war der einfache Wechsel, bevor wir uns nochmals mit der Kurzkehrt beschäftigen würden. Ich galoppierte Croccantino ein weiteres Mal an, allerdings im Handgalopp, und wendete den großen Hengst dann auf den Zirkel ab. Die Schritt-Galopp-Übergänge hatte Croc ja bereits im Training für die Klasse A gelernt und wir hatten sie heute auch schon wiederholt. Kurz vor X parierte ich ihn zum Schritt durch, ließ ihn drei Tritte machen, stellte ihn währenddessen um und galoppierte dann auf der anderen Hand wieder an. Intelligent wie Croc war, bereitete ihm die Zusammenführung der beiden Übergänge keine großen Schwierigkeiten und wir konnten schon nach einer Wiederholung auf jeder Hand weitermachen. Zuerst galoppierte ich Croc jedoch nocheinmal etwas zügiger um die ganze Bahn, um den Hengst ein wenig zu lockern. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht und ich genoss den Wind in meinen Haaren und den schaukelpferdähnlichen Gang des Hengstes unter mir. Bis - ja bis Croc plötzlich die Notbremse zog und schlitternd zum Halten kam. Das beförderte mich sehr unsanft auf seinen Hals und hätte der Hannoveraner nun auch nur einen Muskel bewegt, hätte ich defintiv einen Abgang gemacht. Vorsichtig schob ich mich zurück in den Sattel und sah mich nach dem Grund für Croc`s Halt um. In einiger Entfernung konnte ich Samuel und Donald erkennen, die mit meinen beiden Stuten Angels Fall First und Wild Lady Roxanne in Richtung Wald ritten. Als sie näher kamen, plusterte Croccantino sich auf, tänzelte auf der Stelle und wölbte den kräftigen Hals.
      "Aha? Für ein paar Stuten beförderst du mich fast in den Dreck? Und ich dachte wir wären Freunde!", sagte ich gespielt entrüstet zu Croc, lachte jedoch mit den beiden Jungs mit, die meinen Beinahe- Abflug sehr wohl mitbekommen hatten und den Hengst nun grinsend ansahen. Der konnte überhaupt nicht mehr aufhören, von links nach rechts zu stolzieren, die Beine zu werfen und lautstark zu prusten. Als ich wieder aufhören konnte zu lachen, bat ich die Jungs noch kurz hierzubleiben, da das eine hervorragende Lektion für Croccantino war. Immerhin musste er auch auf seinen Reiter hören, wenn gerade eine hübsche Pferdedame seinen Weg kreuzte. Ich nahm also die Zügel wieder auf und trieb Croc vorwärts. Der Hengst drehte missbilligend den Kopf nach hinten, ging aber immerhin im Schritt los. Ich kraulte ihn zum Lob und trabte an. Das klappte auch alles hervorragend, bis wir wieder in Richtung der beiden Stuten ritten. Sofort begann Croc wieder mit seinem Imponiergehabe und ich hatte alle Hände voll zu tun, um die Aufmerksamkeit des Hengstes wieder auf mich zu lenken. Als das weitere zwei Mal funktioniert hatte, winkte ich den Jungs zu und machte mit meiner Arbeit weiter.
      Ich wiederholte nun die Kurzkehrtwendung noch ein letztes Mal aus der Volte heraus, doch dann war es an der Zeit, sie korrekt zu reiten. Ich ritt auf den zweiten Hufschlag und gab Croc erneut die Hilfen für die Wendung. Der Hengst zögerte einen Augenblick, wendete dann jedoch sauber Tritt für Tritt und ich hätte in diesem Moment nicht stolzer auf ihn sein können. Wir wiederholten das ganze noch ein paar Mal - selbstverständlich auch auf der anderen Hand und dann galoppierte ich den Hannoveraner ein letztes Mal an. Wir vollführten nun an jeder möglichen und unmöglichen Stelle den einfachen Wechsel, damit Croc sich nicht daran gewöhnte, diesen nur auf dem Zirkel auszuführen. So ritten wir zum Beispiel einfache Schlangenlinien und Schlangenlinien durch die ganze Bahn mit drei Bögen, aber auch Kehrtvolten. Der junge Hengst schenkte mir wieder seine vollste Konzentration und schonbald konnte ich ihn wieder in den Schritt durchparieren.
      Nun fehlte als letzte Lektion nur noch die Hinterhandwendung, als Vorbereitung auf die halbe Pirouette im versammelten Schritt, die in Klasse M verlangt wurde. Sie war der Kurzkehrt in ihrer Ausführung sehr ähnlich, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Hinterhandwendung aus dem Halten heraus begann und auch im Halten endete. Ich ritt Croc also wieder einmal auf den zweiten Hufschlag, parierte den Hengst dort zum Halten durch und gab ihm dann die gleichen Hilfen, wie auch bei der Kurzkehrt, nur dass ich die Lektion mit einer ganzen Parade beendete. Die ersten Tritte der Wendung waren noch sehr zögerlich, doch als Croccantino sich sicher war, dass er verstanden hatte, was ich von ihm wollte, wurde er sofort wieder selbstsicherer und vollführte die Wendung wie ein wahrer Profi. Strahlend ließ ich die Zügel lang und ritt den schönen Hengst trocken, wobei ich ihn immer wieder lobte. Er war nun in der Dressur auf Klasse L trainiert und bald schon würden wir mit seinem Militarytraining beginnen!
    • kira
      Von Paddocks, Training und Umzügen
      Pflegebericht
      Mein erster Weg ging an diesem Tag zu meinem kleinen Blümchen. Butterblume hatte ich auf einem Pferdemarkt recht billig erworben. Sie war einfach völlig verängstig gewesen und wer wollte schon ein ängstliches Pferd? Aber ich hatte mich in ihre Farbe verliebt gehabt und so hatte sich bei genauerem Hinsehen ein vorallem braves Stütchen mit Stammbaum mir offenbart.
      Nun stand die kleine schon länger bei mir im Stall und war ein geritten worden und bei Catalina im Spring Training. Naja eigentlich. Die hatte sich nämlich unglücklicherweise beim letzten Besuch ein Bein gebrochen. So würde das Stütchen etwas pausieren müssen.
      Ich wuchtete mir den Springsattel auf die Hüfte und wandte mich wieder Richtung Blümchens Box.
      Draußen nahm Lars grade die Bestellung von Baumaterial an, welches für die neuen Paddocks benötigt wurde. Croccantino bekam direkt eines an seine Box eben so wie Roi du Soleil. Croc würde von all dem nichts mitbekommen, der war momentan Frankreich. Zum Glück kommt er nach dem Training wieder. Einige Pferde waren Verkauft worden, so schwer es mir auch gefallen war, Lars gab mir dort guten zuspruch. Es war das Richtige gewesen. Dennoch vermisste ich es etwas Laheeb und Pangäa über die Weide fetzen zu sehen, aber sie hatte gute neue Zuhause gefunden und sollte irgendwas sein, konnten sie wieder hier her. Einige Pferde standen noch in der Schwebe, nur wenn sich ein guter Käufer fand würden sie gehen. Ansonsten bekommen sie ihre Rente. So viel leerer war es aber auch nicht geworden. Zwei Quarter Ponys waren eingezogen und es sollten noch drei weitere Folgen. Und ein Vollblut aus England.
      Auf dem Weg zur Halle kam ich mit Blume im Schlepptau noch an Lars vorbei. "Brauchst du nachher noch Hilfe?" "Vielleicht", meinte er nachdenklich. "Frg wenn du fertig bist einfach nochmal nach, dann kann ich dir bestimmt was sage!" Lars wuchtet sich einen Packen Balken auf die Schulter und ging Richtung Ställe.
      In der Halle sah ich auf um dann erstmal gemütlich ein paar Runden warm zu reiten. Sprünge vom Vortag standen noch aufgebaut. Einige E und einige L, aber grundsätzlich hatte sie A Höhe. Blume wusste was kommt, dass merkte man ihr an. Motiviert schritt sie vorran.
      Das Training an sich verlief gut, die Stute war ruhig und kam diese Einheit aus sich herraus. Die ruhe der Halle ohne Ablenkung und Gruseliges waren gut.
      Zum Abschluss bekam sie die Abschwitzdecke über und es ging ins Gelände. Eine kleine Runde und ein Besuch am Offenstall auf einer der Weiden. Diese lag etwas erhöht, so dass Blümchen nochmal etwas auf die Hinterhand gesetzt wurde. Bei all dem Springen durfte man nicht die Dressurvernachlässigen. Die junge Stute musste noch Muskulatur aufbauen.
      Am Offenstall begrüßten uns Coco de Mer und Aggressor's little Queen. Die beiden hatte ich schon richtig lieb gewonnen.
      Am Zaun hingen einige Halfter und Stricke und dort band ich mit diesen nach dem Absitzen kurz Blümchen an. Die Schwarze blieb ruhig stehen und beobachtet mich. "Keine Angst kleine, ich renn nicht weg." Blümchen senkte ruhig leicht den Kopf. Als hätte sie mich verstanden. Kopfschüttelnd, aber auch lächelnd schlüpfte ich durch den Zaun. Sofort klebten Queenie und Coco an mir. Die beiden verfolgten mich, während ich Stall und Tränke kontrollierte. Heu hatten sie auch noch. Ein Blick zum Zaun, aber Blume stand immernoch brav da, wo sie abgestellt wurde, zwar sah sie etwas eingeschüchtert aus, aber das war beinnahe normal. "Bluuuume!", munterte ich sieh auf. Ihre Ohren zuckten mir entgegen und ich wendete mich wieder den Ponys zu. Jedes bekam ein Möhrchen nachdem ich die Hufe kontrolliert hatte. Der Hufschmied hatte gute Arbeit geleistet, auch wenn die Hufe der Ponys schwieriger gewesen waren. Bei Coco schien alles ganz okay, ich nahm mir aber vor am nächsten Tag einmal mit der Raspel vorbei zu schauen um den Rand zu überarbneiten, denn ein paar winzige Katscher hatte sie dann doch schon wieder drin. Da sollte dann nicht noch was passieren. Queenie hatte sich schon fast an die neue Stellung gewöhnt, sie lief fiel freier und sauberer. Es freute mich sie so zu sehen.
      Auf den Rückweg machte ich mir dennoch einige Gedanken. Soll ich das nächste mal persönlich alle Tiere begutachten? Aber überall kann ich nicht einfach mal so hin fliegen.. und die AKU war gut gewesen. Hoffentlich sind die anderen Ponys okay. So Kleinigkeiten .. Blume machte einen Satz zur Seite "Ruuhig Maus!", ich klopfte ihr den Hals und sie schnaubte ihren Schreck weg. War Cata hier gestürzt? Ich würde sie das nächste mal fragen.
      Am Stall angekommen sattelte ich Blümchen ab, putze sie und brachte sie mit Decke auf eine Koppel. Es war inzwischen schon recht kalt und langsam verfärbten sich auch einzelne Blätter. Schon schön anzusehen, aber das Wetter ist ekelhaft, schoss es mir durch den Kopf. Den Reisverschluss ganz hoch ziehend las ich eine Nachricht von Samantha O`Neill. Sammy kümmerte sich momentan in Frankreich um Crocs ausblidung, zum Abschluss würde sie ihn auch auf einer Körung vorstellen. Sie schrieb von seinen Vortschritten und das es ihm gut gehe, angefügt war ein Bild vom Training und in der Box. Ein neugieriges großes Hengstchen schaute zufrieden in eine Decke gepackt dem Fotografen entgegen. "Schön das er sich wohlfühlt! Freu mich ihn wieder zu sehen, bin schon ganz gespannt wie die Körung läuft.", antwortete ich schnell, dann machte ich mich auf die Suche nach Lars.
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  • Album:
    Nebenstall
    Hochgeladen von:
    kira
    Datum:
    16 Feb. 2015
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  • offizieller Hintergrund

    [​IMG]
    Croccantino
    Croc, Krokodil
    22.04.2011
    ----------------------------------------:~~~
    Croccantino
    Vater​
    Victim
    Mutter​
    BVs Lovegame
    Jewel​
    Liberty Changes Jewel
    Liberty Jane​
    ----------------------------------------:~~~

    Rasse
    Hannoveraner
    Geschlecht Hengst
    Stockmaß 174cm
    Fellfarbe Braunwindfarben
    Gencode Ee Aa Zz

    Charakter selbstbewusst, ehrgeizig, clever, anhänglich, verschmust
    Beschreibung
    Croccantino ist ein außerordentlich schlauer Junghengst, was ihm auch selber bewusst ist. Selbstbewusst tritt der Hengst auf und erscheint manchmal so auch schon beinahe selbstverliebt. Aber das vergrisst man wieder, wenn man merkt wie viel ihm seine Menschen bedeuten. Er würde fast alles tun um Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen und ist auch oftmals ein richtiges Herzchen. Ebenfalls liebevoll ist er zu Stuten, normalerweise auch zu den meisten anderen Pferden, wobei man sich da dennoch nicht sicher sein kann. Probieren geht über Studieren, aber mit Vorsicht! Er ist und bleibt ein Hengst. Croc ist außerdem sehr ehrgeizig, was sich sowohl unterm Sattel, als auch im täglichen Umgang zeigt. Er möchte alles perfekt machen, beim Wettrennen über die Koppel, beim flirten mit Stuten, ... Manchmal überschätzt er sich dabei auch, weshalb er öfter mal kleine Blessuren aufweist. Zum Glück nichts ernsteres!

    Zusammenfassend ist er ein wirklich toller und sympathischer Hengst mit kleinen, aber liebenswerten, Macken, der bisher alle um den Finger gewickelt hat.

    Springen L
    Dressur L
    Distanz E
    Military L
    Western E
    Galopprennen E
    Fahren A

    Samanta
    Military
    Überwiesen: 0 Joellen
    Teilnahmen: 1

    Besitzer kira
    Ersteller/VKR kira

    Gekört ja nein
    Nachkommen //

    Erfolge
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    [HK 474] Warm- und Vollblüter
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    3. Platz 82. Synchronspringen
    x. Platz xxx. Turnier


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