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Mohikanerin

Crazy Love [23/20]

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Crazy Love [23/20]
Mohikanerin, 21 März 2023
Stelli und Sosox3 gefällt das.
    • Mohikanerin
      Einführung / Rennen E zu A | 31. März 2023

      Dix Mille LDS / Crazy Love / Leave Me Alone / Friedenszahlung LDS / Anthrax Survivor LDS

      Von einem zum Nächsten – Mittlerweile war Dixie sehr sicher am Wagen, sodass ich es mir nicht nehmen lassen wollte, sie typisch Traber zu fahren. Ich bekam Schnellfahrstunden auf Pferden des Gestüts, auch einem Jungpferd, das ziemlich gehorsam war. Bereits schlimmstes hatte ich erwartet, als mir von Anti erzählt wurde, aber nichts. Der Hengst war ruhig und sehr fein an der Leine. Zu Gast waren heute auch zwei Füchse aus Kalmar, die den Luxus der Trainingsbahn nutzten. Zwischendurch trafen wir sie, aber viel mehr hatte ich nicht mit ihnen zu tun. Dixie musste sich noch an die Situation gewönnen, aber kam ziemlich gut auf Tempo. Manchmal sprang sie in den Galopp um, aber mit etwas Feingefühl meinerseits gelang es ihr auf mehreren hundert Metern auch den schnellen Trab zu halten. Zufrieden lobte ich sie und am Hof führte ich sie ab.

      © Mohikanerin // Alicia Jacques // 841 Zeichen
    • Mohikanerin
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      kapitel fyrtiotvå | 4. April 2023

      Maxou / Anthrax Survivor LDS / Sign of the Zodiac LDS / Fire to the Rain LDS / Astronaut in the Ocean LDS / Millennial LDS / Mockup / Schleudergang LDS / Mondlandung LDS / St. Pauli’s Amnesia / HMJ Divine / Ready for Life / Northumbria / Blávör / May Bee Happy / WHC' Humanoid Crashtest / Eichkatze / Sisko / Meltdown / Pay My Netflix / Trotaholic / Crazy Love

      Seit dem Renntag, und meinem ziemlich irrelevanten Geburtstag, verflogen die Tage wie im Flug. Mein Pferd – immer noch kaum zu glauben, dass ich vollkommen allein eins besaß – beanspruchte viel Zeit, schließlich hatten wir ein ziemlich kurzfristiges Ziel. Glücklicherweise war Mocki bereits angeweidet, konnte somit in der Nacht, wie alle anderen Pferde, auf die Weide. Für ihn war es noch alles neu auf dem Hof, also zeigte ich ihm erst einmal alles. Der Osteopath hatte kurzfristig einen Termin frei und kam am Tag nach der Ankunft. Gleichzeitig zeigte er mir weitere Handgriffe, die ich täglich durchführen sollte. Es waren reine Wellenessmaßnahmen, um die Vielzahl von Verspannungen zu lösen. Besonders in der Schulter, im Genick zeigte Mockup seine schmerzlichen Stellen. Zur Unterstützung kam er trocken unter das Rotlicht für eine halbe Stunde und am Nachmittag longierte ich ihn an der Doppellonge. Bereits nach zwei Tagen konnte ich eine Verbesserung feststellen, obwohl ich die Einheiten Schrittarbeit begrenzte. Wenn er von selbst ein paar Meter traben wollte, ließ ich es zu.
      Heute war der vierte Tag unserer Arbeit. Neugierig stand er bereits an der Boxentür, als ich die Stallgasse betrat und ein neues Halfter in der Hand hielt. Bevor mein Arbeitstag begann, war ich zum Reitgeschäft nach Kalmar gefahren. Neben einem Lammfellhalfter in Grau und Blau kamen mir noch passende Gamaschen, Glocken und Bandagen zwischen die Finger, die ich natürlich auch mitnahm.
      „Na schau mal“, begrüßte ich den Fuchs in hohen Tönen. Mit aufgeblähten Nüstern nahm er den Gegenstand unter die Lupe und ließ sich brav auf halftern. Der Weg an den Boxen vorbei, war das einzige, woran wir noch, vom Boden aus, arbeiten mussten. Auf dem Untergrund rutschte er mit den Hufeisen, aber ich wollte diese ohnehin entfernen. Zufälligerweise war Lars gerade Schlendrine beschäftigt.
      „Laaaars?“, fragte ich mit großen Augen, als wir an ihm vorbeikamen. Die Pferde schnupperten interessiert aneinander, aber fanden einander nur wenig relevant für weitere Interaktionen.
      „Jaaaa?“, wiederholte er in derselben Tonart und stellte das Bein ab.
      „Würdest Mocki die Eisen vorn abnehmen?“, formulierte ich freundlich.
      „Solltest du das nicht selbst schaffen?“, wunderte er sich. Ganz Unrecht hatte er mit dieser Annahme nicht, schließlich war es ein Teil meiner Ausbildung. Jedoch stellte sich ziemlich schnell heraus, dass ich nur wenig begabt darin war.
      „Schon ja, aber ich bin doch zu doof dafür“, gab ich kleinlaut zu.
      „Na gut, in zwanzig Minuten“, ließ er sich überzeugen und setzte die Arbeit fort. Hintergründig hörte man die Schläge auf das Eisen, aber Mocki beirrte dies keines Wegs. Er folgte mit dem Blick jeden meiner Schritte, als ich die Weidedecke vom Rücken nahm und an dem Haken an der Putzbucht anhing. Kaum hatte ich die Bürste weggebracht, kam Lars dazu. Freundlich hielt er dem Pferd die Hand entgegen. Dieser blähte einmal die Nüstern auf, dann stieß Mocki die Luft hörbar aus.
      “Warum sollen die Eisen ab?”, musterte Lars den Beschlag.
      “Er rutscht und das ängstigt ihm”, erklärte ich kurz gebunden.
      „Hast du dir Gedanken gemacht, wie es dann weitergeht? Ich meine, der Gute läuft seit zwei Jahren nur auf Beschlag und wenn er mit nach Finnland soll, könnte es ungewohnt werden“, klärte er auf. Ehrlich gesagt, war die Idee auch nur von mäßigem Erfolg geprägt. Wir diskutierten Alternativen, die ebenso wenig von Erfolg gepriesen waren. Ich wollte ihn Barhuf, aber Lars riet mir davon ab. Zwischenzeitlich kam Lina dazu, mit Mola. Die Pferde waren sich zuvor schon begegnet, dennoch war der Junghengst der Artgenossin skeptisch gegenüber. Dabei machte die Stute nichts, sie stand nur da und kratzte den Kopf am Holzbalken.
      „Aber wenn du keinen Kunststoff willst, bleibt nur noch Gummi“, seufzte Lars, dem mittlerweile die Ideen ausgingen.
      „Was wäre denn so schlimm daran, wenn er nichts an den Hufen hat?“, rollte ich mit den Augen.
      “Der wird dir in spätestens zwei Tagen lahm gehen bei dem harten Boden hier am Hof. Etwas muss er gegen die Stöße bekommen, sonst kannst du dein Ziel vergessen.”
      Zunehmend war Lars genervt und machte seinen Unmut meiner Sturheit gegenüber klaren Ausdruck. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, tänzelte wie auf heißen Kohlen über den Beton.
      “Ich schätze Lars könnte recht damit haben”, wand Lina zurückhaltend ein, “vielleicht solltest du das probieren mit dem Gummi, zumindest für den Übergang.”
      “Meinst du? Seine Hufe sehen doch super aus“, sprach ich nach unten gebeugt und fuhr mit meinem Daumen über das Horn. Die Struktur war fest, kein Riss in der Wand. Wer auch immer ihm vorher beschlug, sollte eine Auszeichnung bekommen.
      „Vivi, am Ende ist es deine Entscheidung, aber sprich mit Basti, der kennt das Pferd schon länger und du fährst doch nachher ohnehin zu ihm“, seufzte Lars. Er hatte sich auf die Zwischenwand gesetzt, wissend, dass es noch eine Weile dauern würde, bevor eine Entscheidung fiel.
      “Nein, Vriska, ich bin kein Hufschmied”, entgegnet meine Kollegin ehrlich, “aber ich denke ich jetzt komplett vom Beschlag zu nehmen, könnte ihn erheblich beeinflussen. Stell dir vor, du läufst jahrelang dauerhaft mit Eisenschuhen an den Füßen herum, das ist ein ganz anderer Bewegungsablauf.”
      “Na so ein wenig kenne ich mich auch aus”, erklärte ich wahrheitsgemäß, auch wenn ich mich häufig blöd stellte, “wäre Gummi eine ernstzunehmende Alternative oder ist eine blöde Idee, die jemand auf dem Markt hatte, um Geld zu verdienen?”
      Unterhalten stieß Lars Luft aus und schüttelte leicht den Kopf.
      “Es wirkt beinah so, als hättest du nichts mit den Pferden am Hof zu tun. Ini kam mit Gummischuhe zurück und wir haben angesichts der Erfolge nichts am Beschlag geändert. Seitdem haben wir es auch bei Mill und Enigma am Huf. Besonders für junge Pferde wird es empfohlen, denn sie dämpfen die Last maximal und sollen die Durchblutung fördern”, legte er die Vorteile nah. Nebenbei hatte mein Handy hervorgezogen und überlegte, auch bei Basti mir Informationen zu holen, denn das Internet selbst, sagte genau das, was Lars mir mitteilte.
      “Sorry, wenn ich störe, aber ich brauche deine Meinung”, tippte ich. Natürlich antwortete er direkt, hatte er sonst keine Hobbys?
      “Hau raus.”
      “Was denkst du von Gummi? Sinnvoll, oder nicht?”, flogen meine Finger die Tastatur. Es dauerte. Die drei Punkte bebten in der Ecke und eine Sprachnachricht kam an. Wie immer grinste ich breit, wenn wir miteinander schrieben. Um den Unmut seiner Belegschaft nicht zu befeuern, hielt ich es bei den nötigsten Nachrichten, obwohl ich ihm jede Sekunde schreiben wollte.
      “Klingt nach ganz schön coolem Zeug, Beschlag, der die Durchblutung fördert”, überlegte Lina.
      “Ähm, was?”, horchte ich auf, bemerkte, dass ich nur halb dem Gespräch folgte. Dann tippte ich auf die Sprachnachricht, zu blöd, es allein zu hören.
      „Ach Harley“, seitdem er auf dem Kaufvertrag ermitteln konnte, dass ich einen Zweitnamen hatte und diesen im Leben mied, zog er mich damit auf, „das Gespräch über Bienchen und Blümchen sollten doch deine Eltern mit dir führen. Grundsätzlich befürworte ich die Nutzung von Gummis, außer du hast andere Vorstellungen.“ Mit hochroten stand ich in der Putzbox und wollte am liebsten im Abfluss versinken, aber eine nächste Nachricht folgte sofort: „Ich schätze jedoch, dass du Gebiss, Gurt oder Eisen meintest, aber ja, alles hat sein für und wider. Mocki kommt mit Gummi jeder Art gut zurecht.“
      “Upsi, da sollte sich jemand differenzierter ausdrücken”, lachte die kleine Brünette reichlich amüsiert über die Angeleinheit.
      “Maaaaaan”, beschwerte ich mich zutiefst in Pein gehüllt.
      “Du musst dich nicht dafür schämen, scharf auf ihn zu sein”, munterte mich Lars ungewöhnlicherweise auf.
      „Damit machst du es nicht besser“, echauffierte ich mich und lief nervös Kreise.
      „Aber er scheint dem auch ganz offen gegenüber, was man ihm nicht verübeln kann“, rief er mir noch nach, aber ich versuchte mir die Ohren zuzuhalten.
      „Vriska, ist doch nichts dabei. Beruhige dich“, versuchte Lina, zu mir durchzudringen, „du machst alle noch ganz verrückt.“
      “Okay, okay, okay”, stammelte ich losgelöst.
      Ich atmete tief durch.
      “Danke für deine Hilfe, aber so genau wollte ich deine Präferenzen nicht wissen”, tippte ich grinsend und steckte schließlich das Handy zurück in die Jackentasche.
      “Dann bekommt Mockup nun Gummi an die Hufe”, beschloss Lars. Er richtete sich auf und verschwand für einen Moment, um den gewünschten Beschlag aus dem Lager zu holen. Hintergründig hörte man ihn fluchen und krachen, als würde er die Ware nicht finden. Schließlich kehrte er zurück, als ich selbstständig begonnen hatte, die Nieten zu öffnen und hielt bereits das erste Hufeisen in der Hand in der Hand.
      “Ach, jetzt schaffst du es selbst?”, schmunzelte Lars.
      Den Rest übernahm er. Meinem Pferd ging es nicht schnell genug. Er versuchte den Huf abzustellen und erst, als ich wieder an den Kopf kam und langsam die Finger hinter den Ohren kreisen ließ, entspannte er. Lina brachte Mola weg, aber setzte sich interessiert dazu. Von der Arbeit mit meinem Fuchs bekam sie nur peripher etwas mit. Ich bemühte mich früh im Stall zu sein, wenn die anderen noch mit dem Abäppeln beschäftigt waren und am Abend sehr spät, wenn jeder in der Hütte saß.
      „Soll heute wieder nur für mich kochen?“, fragte ich Lars, als er fertig war mit dem Beschlag. Nur im Stand sah ich bereits Besserungen am Fuchs. Seine Schulter war entspannt und der Rücken weicher – Faszinierend, dieser Gummibeschlag.
      „Ich weiß es noch nicht, kommt darauf, an, ob sich noch jemand meldet“, sagte er grinsend.
      „Ach, stehen die Damen wieder Schlange?“, lächelte ich.
      „Wer weiß das schon, ein Gentleman genießt und schweigt.“ Selbst sicher stolzierte er an mir vorbei, um das Werkzeug an seinen Platz zu bringen. Ich ging meiner Routine mit dem Pferd nach. Einen Schmerzpunkt nach dem anderen behandelte ich mit unterschiedlichen Druckstärken. Die Stricke hatte ich gelöst, denn er stand ruhig und sollte sich strecken können. Das tat Mocki auch. Genüsslich kaute er, gähnte und kam der Entspannung nah.
      „Immer wieder faszinierend“, staunte Lars, der wohl schon ein paar Minuten an der Seite stand.
      „Hattest du es nicht in der Ausbildung?“, hakte ich nach und drückte etwas stärker an den Muskel am Hinterbein.
      „Doch schon, aber was du nicht gut warst beim Schmieden, war ich in Physio.“
      „Verstehe, soll ich dir was zeigen?“, bot ich an. Interessiert nickte er und ich erklärte zunächst die unterschiedlichen Druckstärken, dabei auch der Einsatz von Arm und Handfläche ein wichtiges Thema. Wie ein Kleinkind verschlang mein Kollege das Wissen und versuchte sich selbst an Mockup. Der Hengst war anfangs irritiert, aber nach einigen Wiederholungen gelang es auch ihn, das Pferd in Trance zu versetzen.
      „Ziemlich cool, danke dir“, lächelte Lars und blickte mit seinen grünen Augen zu mir hinunter, als würde er etwas erwarten.
      „Ist etwas?“, beäugte ich ihn, ohne den Augenkontakt zu lösen.
      „Kannst du das auch beim Menschen?“
      „Ein wenig, aber Pferde sind einfacher“, sprach ich.
      „Okay, dann essen wir heute zusammen“, beschloss Lars, bevor er ein Halfter holte und sich einen der aktiven Trabern fürs Training schnappte. Die Pferde vom gestrigen Renntag hatten Pause und standen noch immer auf der Weide. Sie hatten es sich verdient.
      „Mich beschleicht das Gefühl, Lars möchte mehr als nur mit dir Essen“, schmunzelte Lina, die alles interessiert, von ihrem Sitzplatz aus mitverfolgt hatte.
      „Da stößt er auf taube Ohren“, sprach ich und befestigte den Pulsmesser am Pferdebauch. Mocki wachte nur langsam aus der Entspannung auf, mit dem Gefühl des Gurtes riss er die Augen auf. Hektisch setzte er einen Schritt zurück. Ich hielt ihm noch ab Halfter.
      „Ganz ruhig“, flüsterte ich ihm gut zu und tätschelte den angespannten Hals.
      „Wie hältst du das eigentlich aus, ist das nicht anstrengend, ihm ständig Widerstand leisten zu müssen?“, erkundigte sie sich.
      “Du meinst Lars gegenüber?” Sie nickte.
      “Sagen wir es mal so”, ich atmete einmal durch, denn bisher hielt ich kommenden Informationen verschlossen, “wir haben Bedürfnisse und an manchen Tagen gibt es keinen Grund, ihm Widerstand zu leisten. Er hört sofort auf, wenn ich es ihm sage.“
      „So habe ich das nie betrachtet, aber durchaus nachvollziehbar“, entgegnete sie verständnisvoll.
      “Ich mag ihn, aber Nour hat mir von Anfang an glaubhaft gemacht, dass Lars nur auf kurzfristige Dinge aus ist. Außerdem, Basti”, die letzten Worte verschluckte ich, nicht wissend, wie ich die vorherrschende Situation formulieren sollte. Er bedeutete mir unglaublich viel, aber, wie er selbst sagte, war ich nur eine Freundin.
      „Ist aber auch immer komplex bei dir, als würdest du es geradezu anziehen“, sprach die Kleine mitleidig.
      „Es ist okay, gibt Schlimmeres“, winkte ich ab, „immerhin den Pferden geht’s gut.“
      Ich führte Mockup zur Führanlage. Er durfte sie bereits von außen kennenlernen und begutachtete das klapprige Ding. Sie war in keinem guten Zustand mehr, musste andauernd repariert werden, aber im Zuge des Umbaues hatte Tyrell bereits angekündigt, dass wir eine neue bekamen. Wann das genau sein würde, stand noch in den Sternen, aber bisher kamen die Bauarbeiten voran. Teile neuen Gebäude waren schon ausgehoben und ein Fundament gegossen. Im Wald – wo eine weitere Stallanlage entstand – konnte man schon Wände erkennen, aber ich war nicht oft dort.
      “Aber dir sollte es doch genauso gut gehen“, seufzte sie, doch gab es gleichzeitig auf, dies weiter infrage zu stellen, “aber jetzt mal wirklich, ich bin erstaunt, wie schnell du Pferde wieder hinbekommst. Erst Happy und jetzt bei Mocki auch wieder.”
      “Ich kenne die Vergangenheit der beiden nicht und fasse sie nicht mit Samthandschuhen an, insbesondere Mocki scheint mir, bis auf die Verspannungen, kerngesund. Er soll nur unglaublich langsam sein”, erklärte ich meinen Eindruck.
      “So langsam sieht er gar nicht aus”, sagte sie und betrachtete die langen Beine des Fuchses.
      “Sehr oberflächlich von dir”, schmunzelte ich. Parallel änderte ich die Richtung der Anlage. In Zeitlupe wendete er auf der Hinterhand und stieß mit dem Kopf gegen das Metall. Perplex sah er sich aber, aber begriff nur so halb, dass er selbst dagegen gekommen war. Im Schritt lief Mocki voran. Das klügste Pferd war er nicht.
      “An etwas muss man das doch festmachen”, zuckte sie mit den Schultern.
      “Die haben alle lange Beine”, stellte eine bekannte Stimme von der Seite fest. Bevor ich begriff, wer plötzlich bei uns war, bekam ich einen schwarzen Pferdekopf ins Gesicht. Mit der Oberlippe fummelte Amy das Brillengestell von meiner Nase, erst dann zog Ju sein Pferd zur Seite.
      “Ja, da hast du nicht unrecht”, nickte Lina nachdenklich, “Woran erkennt man es dann?” Neugierig inspizierte die Stute nun auch sie und begann verspielt an ihren Zöpfen zu knabbern.
      “Training und Charakter. Das Pferd muss im Aufbau Sauerstoff im Blut speichern können, oder so. Ich weiß es nicht mehr so genau, wie die physischen Belange sind, aber dafür ist Lars da. Ansonsten, es braucht diesen Funken an Lust, schwer zu erklären”, sagte ich nachdenklich. Für einen Moment wurde mir klar, dass meine Ausbildung im Islandpferdebereich die dümmste Idee von allen war, denn bis auf die zwei Berittpferde, hatte ich nichts mehr mit den Tieren zu tun. Dabei begann die Ausbildung im Trabrennsport, bevor ich Hals über Kopf wechselte.
      “Klingt kompliziert. Gut, dass das für meine Ponys irrelevant ist”, lacht sie.
      “Was machst du eigentlich mit deinen?”, mischte auch Ju sich in das Gespräch ein.
      “Sie rollen auf Vierbeinen durch den Wald”, übernahm ich kurzerhand die Antwort. Böse Blicke trafen mich.
      “Wir rollen nicht!”, entgegnete sie trotzig, bevor sie mit einem freundlicheren Ton fortsetzte, “Mit Ivy versuche ich aktuell die Basics zu verfeinern, bevor es in der Dressur weitergeht. Redo steht theoretisch ebenso im Dressurtraining, aber ich habe aktuell nicht das Gefühl, dass sie Spaß daran hat, deshalb sind wir viel im Wald.”
      “Vielleicht braucht sie nach der Dienstzeit eine richtige Pause, mit einem Baby oder so”, schlug Ju vor. Während die beiden sich über ihre Pferde unterhielt, erhöhte ich die Geschwindigkeit der Anlage. Einmal knatterte es laute, aber dann bewegte sich doch noch der Motor schneller.
      „Haustechniker wäre eine Investition wert“, dachte ich insgeheim, aber war froh, dass der Hengst nur zusammen schreckte und trabte. Auf dem Handy warf ich einen Blick auf seine Herzfrequenz, trotz der geringen Geschwindigkeit zeigte er einen hohen Wert, für ein trainiertes Rennpferd nicht zufriedenstellend. Skeptisch sah ich ihn an, aber würde es weiterhin beobachten. Hoffentlich fällt Finnland nicht ins Wasser, schließlich stand viel auf dem Spiel.
      „So, Mädels, ich muss weiter“, verabschiedete sich Ju grinsend und führte Amy in den Stall.
      Ich seufzte.
      „Er ist schon ziemlich hot“, gab ich Lina in leisen Tönen zu verstehen. Ein breites schmunzelt, trat auf ihr Gesicht: “Du stehst also noch auf ihn.”
      “Jetzt übertreiben wir mal nicht, aber ich wäre nicht abgeneigt”, holte ich sie auf den Boden der Tatsachen zurück.
      “Ja ja, nicht abgeneigt”, grinste sie, “aber kann man dir auch nicht verübeln.”
      “Du willst mich offenbar fest in den Armen eines Typen sehen”, schüttelte ich unterhalten den Kopf.
      “Ich möchte nur, dass du glücklich bist und wenn ein paar starke Arme dabei helfen, unterstütze ich das”, setzte sie ein Statement.
      “Aber nur ein paar starke Arme wären mir eine Hilfe”, grinste ich, in Gedanken wieder bei Basti.
      “Eines Tages wird er erkennen, was er gutes verpasst”, antwortete sie und es klang beinahe wie eine Versprechung.
      “Für eine Affäre wäre er offen, aber ich schaffe das emotional nicht”, seufzte ich. Allein, dass ich immer wieder auf das Thema mit ihm zurückkam, verdeutlichte mir, wie schwer die Situation war. Mit gesenktem Kopf blickte ich zum Fuchs, der schnaubend im Kreis lief.
      “Das kann ich verstehen, das könnte ich auch nicht”, stimmte sie zu, “Aber verliere die Hoffnung nicht, wenn du mich fragst, ist an Nelly etwas seltsam.”
      “Aus dem Buschfunk hörte ich, dass sie wohl nicht so treu ist, wie sie sich gibt”, zuckte ich mit den Schultern.
      In der Führanlage schepperte es, dann stand die Anlage.
      “Seriously?”, keifte ich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Weit und breit war keiner der Männer zu sehen, also musste ich das panische Pferd selbst aus dem Käfig bekommen. Mockup stieg und trat heftig gegen die Gitter. Beruhigend sprach ich auf das Tier ein, bis er sich schüttelte und die Hufe auf dem Boden behielt. Langsam schob ich die Abteilung. Angekommen am Aus- und Eingang, befestigte ich den Strick. Wir liefen hinaus. Der Fuchs zitterte am ganzen Körper, schnaufte, als wäre er vor dem Teufel davongelaufen. Sanft tätschelte ich den Hals und führte ihn im Schritt auf dem Vorplatz.
      “Armer Mocki, wir benötigen dringend ein neue Führanlage, das ist ja eine Zumutung”, schüttelte sie den Kopf, “aber ja, was Nelly angeht, habe ich so etwas auch gehört.”
      “Aha, du bist im Buschfunk der Traber unterwegs?”, staunte ich nicht schlecht. Das Chaos um die Anlage ignorierte ich, schließlich lag das außerhalb unserer Entscheidung. Gehorsam folgte Fuchs, schaute sich in der Gegend um. Erneut lobte ich.
      “Indirekt”, lachte sie, “ viel mehr dem des weniger rasanten Fahrsports.”
      “Sie fährt Kutsche?”, fiel ich immer weiter aus allen Wolken, wieso wusste sie so viel?
      “Ja, sogar gar nicht so schlecht, habe ich gehört”, führte Lina weiter aus.
      Hörbar atmete ich aus.
      “Also eine bessere Freundin für dich”, sprach ich eher zu mir, als zu ihr gerichtet. Ihr Blick sagte mir jedoch, dass sie jedes einzelne Wort genau vernommen hatte.
      “Rede keinen Quatsch”, schüttelte sie entschieden den Kopf.
      Ein paar undeutliche Worte verließen meine Lippen, dann bogen wir in den Stall ein. Am Anbinder befestigte ich nur einen der Stricke und entfernte den Frequenzmesser. Ungeduldig wartete der Fuchs auf sein Futter. Bevor ich dieses aus der Futterkammer holte, schaltete ich das Solarium an. Mocki scharrte mit den Hufen, hörte erst auf, als Lina ihn maßregelte.
      “So, guten Appetit”, stellte ich ihm die Schüssel hin. Vorbeugend mischte ich Tonerde an, um seine Beine und Kruppe zu teilen, einzuschmieren. Lars hatte mir empfohlen – als wir mit Mockup am Stall ankamen – ihn damit zu behandeln. Lina stand an die Wand gelehnt daneben und scrollte auf ihrem Handy umher. Den Bewegungen zu Urteil hing sie auf Instagram herum. Dabei veränderte sich ihren Gesichtsausdruck von freudig, über amüsiert, bis zu genervt.
      “Menschen sind doch blöd”, rollte sie mit den Augen und steckte das Gerät wieder weg.
      „Was tun sie denn Böses?“, hakte ich nach, wissend, dass es vermutlich ähnliches war, was ich seit Wochen bekam. Statt einer Antwort zog sie das Gerät wieder hervor und zeigte mir die Kommentare ihres letzten Posts, indem sie, neben den Fortschritten ihres Hengstes, auch offen über die Motivationsprobleme von Redo berichtete. Im ersten Anblick schienen die Kommentare übersäht mit positivem, doch bei genauerem Hinsehen, tauchten immer negative Dinge auf. Einige Kommentare kamen von naseweisen Kindern, die sich aus ihrer Weltanschauung heraus bereits an Gebiss und Sattel störten. Doch was Lina vermutlich viel mehr der Dorn im Augen war, waren jene Personen, die ihre Kritik nicht nur äußerst unfreundlich ausdrückten, sondern über das eigentliche Thema hinaus, ziemlich persönlich wurden. Kritik fanden sie an eigentlich allem und zwei recht schreib freudige Damen, gingen sogar so weit über sie herzuziehen und ihr gesamtes Umfeld herzuziehen. Teilweise konnte ich die Negativität nachvollziehen, denn einige Dinge missfielen mir ebenfalls, aber kein Grund, dies zu äußern oder gar zu veröffentlichen. Vielmehr war es „wir haben unterschiedliche Ansichten“, weshalb ich mich zurückhielt.
      „Blockieren und löschen“, sagte ich distanziert und begutachtete mein Werk an den Pferdebeinen, „die werden immer so weiter machen, weil sie persönliche Differenzen haben und dich als geeignetes Opfer betrachten, schließlich bist du für sie nur Pixel und nicht aus Fleisch und Blut.“
      „Mhm, blöd nur, dass Pixel Gefühle haben“, murmelte sie unbestimmt und ließ das Handy in der Jackentasche verschwinden. Ihre sonst übertrieben gute Stimmung war von ihr gewichen.
      „Je mehr Menschen du erreicht, umso mehr mit wertlosen Charakterzügen finden dich. Du kannst es nicht jedem recht machen. Solang du hinter deiner Arbeit stehst, ist doch alles gut“, versuchte ich ihr einen anderen Standpunkt zu vermitteln. Es war unglaublich, wie Menschen es als ihr Recht erachteten, jedem die eigene Meinung im Internet zu unterbreiten. Am Ende betitelten sie es als Meinungsfreiheit, die sich allerdings auf die Straffreiheit und politischen Verfolgung bezieht.
      „Soll ich mir mal deine unmotivierte Tonne anschauen?“, schlug ich aus der Stille heraus vor, die sich im Putzbereich gelegt hatte. Mockup schlief abermals und Lina schaute undefiniert ins Nichts. Es dauerte einen Moment, bis eine Reaktion kam, doch dann nickte sie langsam: “Ja, bitte.“
      Dass sie dem zustimmte, machte mir die Dummheit dahinter bewusst. Auch wenn Lina ebenso klein wie ich war, konnte ich mir nur schwer vorstellen, dem Pferd eine klare Hilfe geben zu können.
      Ich brachte den Fuchs mit Decke zurück in seinen Laufstall, dort stürzte er sich auf seine Heulage. Zur gleichen Zeit holte Lina den Rappen. Sie befreite den Rappen vom Schmutz und ich wechselte meine Kleidung, zumindest zog ich Stiefel über die Arbeitshose und vorsichtshalber befestigte ich meine Sporen. Aus dem Schrank funkelte mich die Schutzweste an, die ich ebenfalls überwarf.
      “Du siehst aus, als hättest du großes vor”, betrachte meine Kollegin mich interessiert. Die dunkle Stute hatte bereits Gamaschen an den Beinen und ließ entspannt die Unterlippe hängen.
      „Ich möchte es nicht riskieren, schließlich steht Großes auf dem Plan“, erläuterte ich meine Intention.
      “Ich denke nicht, dass da notwendig sein wird, aber deine Sache”, sprach sie und verschwand mit einem winzigen Schmunzeln auf den Lippen in die Sattelkammer. Wenig später kehrte sie zurück, mit Sattel und Trense. Mit dem Schließen des Gurtes erwachte die Stute langsam aus ihrer Ruhephase, stellte alle vier Hufe wieder auf den Boden und streckte sich vom Hals zum Rücken.
      „Wirklich gut sieht der Sattel nicht aus“, stellte ich auf ersten Blick fest und löste den Gurt wieder. Eher teilnahmslos stand Lina daneben und beobachtete, wie ich mit der Hand am Polster entlangfuhr. Bereits in der Mitte bildete sich eine Brücke. Zudem kippte der Sattel leicht nach hinten, was ihr ebenfalls Schmerzen bei Belastung bereitete. Einzig mit einem Kopfschütteln kommentierte ich das vor mir liegende und nahm ihn herunter. Aufgrund der kurzen Sattellage sowie vergleichbar breiten Kammer würde so schnell keinen Ersatz in der Sammlung finden, stattdessen holte ich eins der dicken Korrekturpads. Hinsichtlich der Situation würde es der Stute Erleichterung bringen, aber war ganz klar, keine Lösung auf Dauer. Ich legte das Pad zwischen Sattel und Schabracke. Gebiss und Trense passten aus meiner Sicht, also schloss ich den Helm und führte das Pferd zum Reitplatz hinaus.
      Der Sand war frisch abgezogen. Ein leichter Wind wehte den Duft von Frühling an uns heran. Zum Beginn wärmte ich Redo vom Boden aus auf. Sie arbeitete konzentriert, wenn auch holprig. Vermutlich kamen ihr die Hilfen spanisch vor, aber sie versuchte es nach ihren möglichen Kräften. Dann zog ich den Gurt ein Loch fester und schwang mich in den Sattel. Wie vermutet, saß ich wie Prinzesschen auf der Erbse und um Längen breiter als auf anderen Pferden. Obwohl ich mich nicht wohlfühlte auf dem Kaltblüter, nahm ich mich dem Problem an. Von Anfang an trieb ich aktiv, hörte jedoch auf, wenn sie das geforderte Tempo erreichte. Dann lobte ich ausgiebig. Zumindest ergab sich mir, warum Lina so geschafft war, wenn sie von Redo abstieg.
      „Jetzt siehst du, was ich meine und du hast noch Glück, dass sie heute nicht auch noch die Stute raushängen lässt“, seufzte Lina, „so extrem treibig ist sie fast nur in der Bahn.“ Die Kleine wirkte ziemlich unglücklich darüber, dass sich die Rappstute bei mir nicht wirklich anders verhielt. Allerdings wärmte ich das Pferd noch auf, welche große Veränderung sollte dabei auftreten?
      „Mit Stuten kann ich umgehen, allerdings kennen wir uns nicht“, versuchte ich sie mit den Fakten etwas zufriedener zu stimmen, was keinerlei Veränderung bewirkte. Nach einem Handwechsel begann ich die Zügel kürzer zufassen und auf gebogenen Linien, die Rittigkeit zu fördern. Zwischendrin stoppte ich, richtete rückwärts und versuchte jede folgende Lektion unvorhersehbar zu gestalten. Damit kam ich voran. Redo hielt ihre Ohren bei mir und war leicht in der Hand. Je schneller die Wendungen und Figuren wechselten, umso genauer reagierte sie auf meine Schenkelhilfe. Durch das vermehrte Untertreten kam sogar ein annehmbares Tempo zustande. Schließlich trabte ich an. Energisch trieb ich sie voran und schob im Sattel das Pferd voran. Der erste Tritt ohne Hilfe folgte und ich parierte wieder durch in den Schritt, um die Hand aus der Ecke heraus zu wechseln und den Schenkel anzulegen. Es wurde deutlich besser. An meine Vorstellung von der korrekten Umsetzung der Hilfen kam das schwarze Pferd jedoch nicht heran, aber es war mein Problem. Lobend holte ich sie zurück und ließ sie abkauen. Gerade einmal zwanzig Minuten arbeiteten wir intensiv. Redo blähte aufgebracht ihre Nüstern, kam allerdings der Losgelassenheit nahe. Lina beobachte das Ganze von der Bande aus, betrachte jeden Tritt mit Argusaugen, wobei sich ihr Gesichtsausdruck nur geringfügig veränderte. Nach wie vor wirkte sie mit der Gesamtsituation nicht glücklich.
      “Ach Lina, was stört dich denn so?”, seufzte ich, den Hals der Stute tätschelnd.
      “Wozu mache ich das eigentlich …”, murmelte sie, ”das hat doch alles keinen Sinn.” Wie sie das so sagte, bekam ich das Gefühl, dass das Problem nicht allein bei der Stute lag.
      „Muss alles einen Sinn ergeben? Grundsätzlich verdienst du Geld auf dem Hof und die hier, sind deine Freizeitbeschäftigung, etwas eintönig, aber ist doch schön, wenn dich etwas begeistert“, versuche ich gewählt mich auszudrücken. Die Sorgen und Ängste anderer zogen sich durch mehrere Generationen und aus irgendwelchen Gründen suchte jeder nach einem Sinn. Vielleicht war der Sinn, Spaß zu haben und das sollte doch reichen.
      Sie seufzte: “Vielleicht hast du recht.”
      „Dann reitest du mal deine Tonne ab, ich habe noch zu tun“, sagte ich schließlich und sprang aus dem Sattel. Lina drückte ich die Zügel in die Hand, um schließlich im Stall wieder meine Ausrüstung abzulegen und in die bequemeren Stallschuhe zu steigen. Alles andere fand seinen Platz zurück in den Schrank.

      Vor Stunden überlegte ich noch, ob ich wirklich die Lust und Energie hatte, erneut nach Kalmar zu fahren. Allerdings fiel die Entscheidung recht schnell, als Lina begann an mir zu hängen wie eine Klette. Ihr fehlte die Beschäftigung, also schob ich ihr Blávör zu, die ich seit Monaten mit ritt. Max war ohnehin egal, wer seine Stute bewegte, solang sie mal vom Paddock konnte. Für Humbria stand schnelles Fahren auf dem Trainingsplan und erstaunlich gut, konnte Lina im Galopp mithalten. Zwischendurch verlor sie den Anschluss und kürzte dann ab. Auch bei den nächsten Trainingspferden wurde ich sie nicht los. Es war ein Tag, an dem auch Nour wenig Zeit für sie übrighatte und die kleine Brünette nur schwer selbstständig eine Beschäftigung fand. Im Wald trafen wir auf Alexa, die, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, auf Happy einen Ausritt veranstaltete.
      Mit den Worten „ich fahre gleich zu Basti“ wurde ich schließlich meinen Anhang los. Sie interessierte sich blendet dafür, was ich auf dem Hof wollte, aber konnte sich nicht dazu durchringen, danach zu fragen, ob sie mitdürfte. An der Fernstraßenauffahrt rauschte Niklas in seinem Porsche an mir vorbei, was mir zumindest beantwortete, wieso sie nicht gefragt hatte. Vor den Ställen parkte ich das Auto ab und begab mich auf die Suche nach Basti.
      „Vriska, oder?“, fragte ein junger Herr, wenige Jahre jünger als ich.
      Zustimmend nickte ich. Er stellte sich als Timo vor. Binnen kürzester Zeit ergab sich eine nette Unterhaltung. Seit ungefähr einem Jahr war er auf dem Hof, pflegte die Pferde und übernahm den Großteil der anfallenden Stallarbeit. Dabei hatte er überhaupt keine Erfahrung im Umgang, benötigte einzig etwas Geld zum Leben.
      “Basti müsste gleich so weit sein, wollen wir noch eine rauchen?”, fragte Timo und hielt mir seine Schachtel Zigaretten entgegen. Dankend nahm ich das Angebot an.
      „Über dich wird viel gesprochen“, sagte er plötzlich, als kurzzeitiges Schweigen eintrat.
      „Das passiert mir häufiger“, schmunzelte ich, um die Verlegenheit zu überspielen. Je häufiger ich es hörte, umso schlechter kam ich mir dabei vor.
      „Also kaufst du viele Pferde?“, wunderte sich Timo.
      „Nein, das nicht“, ich wollte gerade zum ‘aber’ ansetzen, als Basti hinter einem Stallgebäude hervorkam und mich angrinste. Obwohl ich versuchte, meinen Gesichtsausdruck möglichst neutral zu halten, spürte ich den Widerstand im Kiefer. Bis zum Hals schlug mein Herz, so sehr, dass die Finger aufgrund der fehlenden Durchblutung begannen zu kribbeln.
      „Schön, dass du es einrichten konntest“, begrüßte er mich. Seine Augen wanderten unentschlossen über meinen Körper, als wüsste er ebenso wenig, ob eine Umarmung angebracht wäre. Ich zog einen Mundwinkel nach oben.
      „Danke für deine Hilfe, Timo, wenn du möchtest, darfst du Feierabend machen. Den Rest schaffen wir allein“, verabschiedete er seinen Angestellten und zusammen liefen wir in den Stall. Kaum hatte Basti einen schweren Schritt auf den Beton gesetzt, hörte man das Brummen mehrere Pferde. Einige drehten sich, um den Kopf über weiß gestrichene Fronte zu strecken. In jeder Box stand eins, hauptsächlich Braune, zwischendurch ein Rapp oder Fuchs. Meltdown konnte ich nirgendwo entdecken, allerdings gab es noch zwei weitere Gebäude.
      „Dann erzähl doch mal“, wir setzten uns in einen kleinen Aufenthaltsraum. Die Wände waren mit rötlichem Holz vertäfelt, darüber hingen Bilder. Sie zeigten allerlei Erfolge der Familie und auch welche von ihm entdeckte ich dazwischen. Aktuell waren diese nicht, das aktuellste war von 2013, also lagen acht Jahre zu heute dazwischen. Basti zündete sich darin eine Zigarette an. „Wie läuft es mit Mockup?“
      “Ich dachte, dass ich hier sei, um deine Pferde zu begutachten?”, fragte ich eingeschüchtert, noch immer überwältigt von dem, was mich umgab. Auf einem Schrank standen unordentlich Pokale und Decken übereinandergestapelt, die vermutlich zu den Auszeichnungen gehörten.
      “Hast du es eilig? Abhalten von deinen Plänen, möchte ich dich natürlich nicht”, grinste er im Begriff, sich aus dem Plastikstuhl zu erheben.
      „Nein, ich habe Zeit mitgebracht“, stoppte ich sein Vorhaben. Er legte den Arm wieder locker auf die Lehne und drückte sich in das bedrohlich knackende Plastik. Leicht bogen sich die Beine nach hinten.
      Ich begann zu erzählen vom Stress in der Führanlage, aber dass er sonst, gute Fortschritte machte. Dass ich ihn bisher noch nicht gefahren war, verschwieg ich Anfangs. Durch seine immer spezifischer werdenden Fragen kam diese Tatsache zügig ans Tageslicht.
      „Also startet ihr nicht in Visby?“, hakte er skeptisch nach.
      „So genau habe ich darüber noch nicht nachgedacht. Bruno fährt bestimmt samt Familie hinüber, aber wir haben bisher keine Nennung gemacht“, erklärte ich. Vorsorglich schaute ich im System nach, das meine These bestätigte.
      „Hoffentlich entscheidest du dich noch dazu. Ich würde gern Mocki mit dir sehen.“
      Basti drückte die Zigarette aus und stand auf. Interessiert folgte mein Blick, um zu erfahren, was er vorhatte. Er öffnete den kleinen weißen Schrank und holte einen dunkelblauen Fleecepullover heraus. Wie eingefroren starrte ich ihn an, als Basti den dicken Pullover über den Kopf zog und oberkörperfrei im Raum stand. Unbewusste schnappte ich nach Luft, denn obwohl er nicht dem Katalogmann in meinem Kopf entsprach, regte sich deutlich etwas in mir. Seine eher schmale Silhouette schmeichelte mir sehr und dem kurzen Blick zu mir entnahm ich, dass sich bewusster war, was er tat, als er zugeben wollte.
      Ich schluckte.
      „Wollte mich noch entschuldigen“, stammelte ich überfordert.
      „Wofür?“ Basti runzelte die Stirn, dabei zog er die Arme in die Ärmel.
      „Für die komische Nachricht vorhin“, kam es wie Balsam für die Seele von den Lippen. Meine Augen richtete ich Richtung Boden, um seinem Gesichtsausdruck zu entkommen. Ich spürte den strengen Blick förmlich auf der Haut brennen. Noch deutlicher formte sich ein Kribbeln in der Körpermitte. Langsam hob ich mein Kinn nach oben. Bedrohlich nah stand er bei mir, zumindest so nah, dass ich hätte meine Arme ausstrecken können, um ihn zu berühren.
      „Es muss dir nicht leidtun. Ich habe deine Nachricht bereits verstanden“, schmunzelte Basti und ich meine, in der Tonlage etwas Verführerisches zu entdecken. Mittlerweile hatte er den Stoff über den Körper geführt, obwohl ich mir wünschte, einen längeren Anblick auf seine freiliegende Haut gehabt zu haben. Dennoch war jeder Moment mit ihm ein inneres Blumenpflücken.
      „Gut, ich wollte das nur klarstellen, denn“, kaum hörbar, kam ein Seufzen hervor und verschluckte die letzten Worte.
      „Mh? Denn was?“, hakte er sogleich nach.
      „Nicht wichtig. Also, bei wem soll ich Hand anlegen?“, wechselte ich das Thema. Ich wusste bisher nur von Netflix, allerdings konnte ich mir vorstellen, dass mir direkt weitere Pferde zugeschoben werden, wenn ich schon mal da bin. Ebenso war es bei dem letzten Mal.
      „Du provozierst es aber auch, dass man dich falsch versteht, oder?“, scherzte Basti. Peinlich berührt schlug das Herzklopfen um und flutete mein Gesicht mit Blut. Für einen Moment vergrub ich es in meinen Händen.
      “Man, du machst mich irre”, jammerte ich und folgte ihm in den Stall.
      „Ich dachte an Netflix und Ole. Nelly wollte, dass du dir Crazy anschaust, aber ich brauche dich lebend“, sprach er ohne auf meine Aussage einzugehen. Die Worte ließen mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits war die bloße Erwähnung ihres Namens ein Messerstoß ins Herz, andererseits fühlte ich mich geschmeichelt, dass er mich brauchte.
      Aus der Box führte Basti den ersten Rappen heraus, putze ihn und ich fühlte ihm auf den Zahn. Gedanklich versuchte ich mich von dem mich umgebenden zu distanzieren, obwohl ziemlich schwer war, wenn er neben mir saß und jeden Handgriff beobachtete. Zwischendurch zog er das Handy hervor und tippte darauf herum. Was darauf genau geschah, sah ich nicht. Aber Basti grinste. Neugier brannte bis zu Nägeln, jedoch hatte ich die Baustellen des Pferdes zu begutachten. Die Praktik brachte Netflix bereits nach zehn Minuten Entspannung. Langsam schlossen sich seine Augen und er kaute genüsslich.
      “Meine Güte. Auf den Luxus deiner Zauber-Fingerchen kann man nur neidisch sein”, sprach Basti aus der Stille heraus, mit einem Grinsen auf den Lippen.
      “Wieso sollte man darauf neidisch sein? Jeder kann das lernen”, stellte ich mit leichter Irritation fest.
      Amüsiert schnappte er nach Luft.
      “Diese Unschuld in deinem Verständnis finde ich bemerkenswert”, gab Basti offen zu verstehen. Vermutlich war Linas Naivität ansteckend, dabei versuchte ich ein Blatt vor den Mund zu nehmen, um mich ins rechte Licht zu rücken.
      „Sag‘ doch, was du möchtest, dann kann ich dir besser behilflich sein“, schlug ich vor, ohne den Blick vom Pferd abzuwenden.
      „Woran denkst du denn?“
      „Das steht hier nicht zur Debatte“, knackend löste sich eine Verspannung im Rücken und Netflix schüttelte sich schnaubend, „ich möchte wissen, worauf du anspielst.“
      “Wir verschieben das Gespräch”, seufzte Basti überraschend distanziert und stand auf.
      “Ich warte ungern und nicht lange”, stellte ich zum Schluss noch fest.
      Es trat Schweigen ein. Mit gekonnten Bewegungen löste er den Strick und brachte Netflix zurück in die Box, um schließlich Ole zu holen. Für den Großteil meiner Beschäftigung war Basti verschwunden und kehrte erst zurück, als die letzten Griffe an der Kruppe machte. An dem Schecken war weniger verspannt, sodass wir schnell in den Zustand der Losgelassenheit kamen. Die angesprochene Stute wurde mir nicht bereitgestellt. Wir rauchten gemeinsam eine Zigarette bei mir am Auto, tauschten Floskeln und Vermutungen zum Renntag in Visby auf, bevor ich gekränkt in den Stall fuhr. Niklas’ Fahrzeug stand tatsächlich auf dem Parkplatz, also hatte ich Ruhe vor Lina.

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      zeitliche Einordnung {Ende April 2021}
    • Mohikanerin
      Einfahren / Fahren E zu A | 30. April 2023

      Financial Secret / Nobelium / Three Miler / Khonshu Tröt / Calendar Girl / Leave Me Alone / Crazy Love / Trotaholic / Selva / Ardehel

      Als ich den weitläufigen Stall betrat, fiel mir sofort die lebhafte Atmosphäre auf. Die Boxen waren voll mit Pferden, die auf dem mit Span bedeckten Boden umhertrotten und dabei ein dumpfes Klopfen erzeugten. Der Rhythmus ihrer Hufe erfüllte die Luft und wurde begleitet von leisem Schnauben und dem gedämpften Rascheln ihrer Mäuler beim Kauen.
      Ich konnte die Hufschmiede hören, die ihr Geschick an den Hufen der Pferde demonstrierten. Es war erstaunlich, wie ruhig und geduldig die Pferde dabei blieben, obwohl sie offensichtlich unruhig waren. Einige von ihnen waren noch nicht mit dem Sulky vertraut, so dass wir uns in den letzten Wochen darauf konzentrierten, ihr Verständnis der Hilfen zu verfeinern.
      Immerhin gab es einige Herausforderungen zu überwinden, besonders bei den Hengsten Findus und Leave, die noch lernen mussten, in getrennten Gruppen gefahren zu werden. Auch Crazy, die Stute, die sich gerne ablenken ließ, versuchte immer wieder, ihren vierbeinigen Kollegen Noby von der Arbeit abzubringen. Zum Glück gab es in jeder Gruppe ein oder zwei »alte Hasen«, die durch ihre Ruhe für Entspannung sorgten.
      Neben den Rennpferden gab es auch Selva und Ardehel, die zum regulären Fahrtraining auf das Gestüt gebracht wurden. Die beiden hatten eine andere Aufgabe, denn sie sollten ihr Können auf dem Reitplatz im Sand unter Beweis stellen. Das Training war intensiv und anspruchsvoll, doch die beiden Pferde zeigten sich von ihrer besten Seite und machten große Fortschritte.
      Während der Vorbereitung auf den nächsten Renntag lag der Schwerpunkt zunächst auf Gleichgewicht und Koordination. Wir arbeiteten hart daran, die Geschwindigkeit und Ausdauer der Pferde zu verbessern und die Schwierigkeiten in den Kurven zu überwinden. Wir gestalteten die Einheiten abwechslungsreich, indem wir mal in den Wald gingen, mal auf die Trainingsbahn oder vom Boden aus an der Doppellonge arbeiteten. Ebenso versuchten wir, soweit es möglich war, Stangen und unebene Geländestrecken zu integrieren.
      Insgesamt machten die Pferde innerhalb von vier Wochen einen großen Sprung in ihrem Trainingsstand. Die Fortschritte waren deutlich zu sehen und wir waren zuversichtlich, dass sie auf dem nächsten Renntag in Top-Form sein würden.
      Die Vorbereitungen auf den Renntag waren erfolgreich und die Pferde waren in Top-Form. Doch der Renntag selbst war noch eine Herausforderung, da die Aufregung und das Adrenalin der Pferde auf ihrem Höhepunkt waren. Wir sorgten dafür, dass die Pferde genug Zeit hatten, sich aufzuwärmen und sich an die Umgebung zu gewöhnen, bevor sie an den Start gingen. Und es zahlte sich aus, denn am Ende des Tages konnten wir einige Siege feiern und waren stolz auf die Leistungen unserer Pferde.

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    • Mohikanerin
      Grundlagen / Dressur E zu A | 31. Mai 2023

      Leave Me Alone / Black Edition / Three Miler / Khonshu Tröt / Calendar Girl / Crazy Love / Alfa Psycho

      Die Sonne ging an diesem Morgen über dem Gestüt auf und tauchte die Reitbahn in goldenes Licht. Ich stand am Rand der Bahn und beobachtete gespannt, wie sich unsere Traber auf dem Weg von der Dressurklasse E zu A entwickelten. Diese Pferde waren Teil des Zuchtprogramms des Gestüts und besaßen ein besonderes Temperament. Sie waren nervenstark, aber einige von ihnen waren unsicher, was das Reiten anging.
      Als ich mit der Ausbildung begann, war es wichtig, jedem Pferd individuelle Aufmerksamkeit zu schenken. Einige hatten bereits eine gewisse Grundausbildung, während andere noch nie einen Reiter auf ihrem Rücken gehabt hatten. Ich wusste, dass Geduld und Einfühlungsvermögen der Schlüssel zum Erfolg sein würden.
      Ein besonders herausfordernder Kandidat war ein Traber namens Leave. Er war nervenstark, aber tief in ihm schlummerte eine Unsicherheit, die sein Verhalten beeinflusste. In den ersten Wochen unseres Trainings lag der Schwerpunkt darauf, sein Vertrauen zu gewinnen. Ich begann mit einfachen Bodenarbeitstechniken, um eine Bindung aufzubauen. Es war wichtig, dass er sich sicher fühlte, bevor wir überhaupt in den Sattel stiegen.
      Für die Pferde, die bereits Erfahrung unter dem Sattel hatten, lag der Schwerpunkt auf der Festigung ihrer Grundlagen. Wir arbeiteten intensiv an der Anlehnung und der Losgelassenheit. Die Traber hatten von Natur aus eine starke Muskulatur, die es zu entwickeln galt, um die erforderliche Versammlung und Geschmeidigkeit für die Dressur zu erreichen.
      Während des Trainings stellte sich heraus, dass einige Pferde schneller lernten als andere. Edition, eine der nervenstärksten Stuten, beherrschte bereits einige Seitengänge. Ihr Talent für die Dressur war offensichtlich, und wir begannen, sie auf die fortgeschritteneren Lektionen vorzubereiten.
      Jeden Tag brachte neue Herausforderungen und kleine Fortschritte. Ich achtete darauf, die Pferde nicht zu überfordern und ihr Wohlbefinden stets an erste Stelle zu setzen. Ein wichtiger Teil des Trainings bestand darin, ihre körperliche Fitness zu entwickeln, um die Anforderungen der Dressur zu erfüllen.
      Im Laufe der Monate entwickelten sich die Traber erheblich. Selbst Crazy, die anfangs so unsicher war, zeigte nun mehr Selbstvertrauen und arbeitete willig mit. Unsere Trainingseinheiten wurden komplexer, und die Pferde begannen, die Grundlagen der Rittigkeit und der Losgelassenheit zu beherrschen.
      Das Training der Traber vom E-Niveau zur A-Niveau-Dressur war eine erfüllende Reise, die nicht nur ihre Fähigkeiten, sondern auch unsere Bindung als Team gestärkt hat. Jedes Pferd hatte seine eigene Persönlichkeit und seinen eigenen Lernrhythmus, und es war meine Aufgabe, ihre Potenziale zu erkennen und zu fördern.

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    • Mohikanerin
      Ausdauer und Landgstrecke / Distanz E zu A | 30. Juni 2023

      Crazy Love / Eifelgold / Windspiel / Glanni frá glæsileika eyjarinnar / Friederike

      Der erste Schnee legte sich wie ein schwerer, weißer Mantel über die Weiden. Die Welt war in eine tiefe, fast gespenstische Stille gehüllt. Der Winter hatte uns fest im Griff, und ich wusste, dass dies die entscheidende Phase für uns alle war – die Zeit, in der wir nicht nur körperliche Ausdauer, sondern auch mentale Stärke aufbauen würden. Es war mehr als nur ein Training für die kommende Saison. Dieser Winter war der Prüfstein für jedes Pferd, für jedes Hindernis, das uns bevorstand.
      Die dritte Woche begann mit einer Überraschung: Rikki, eine imposante Freiberger-Stute, trat unserem Team bei. Sie war kein gewöhnliches Pferd. Ihre kräftige Statur und die Eleganz ihrer Bewegungen strahlten Selbstbewusstsein aus, fast wie eine Herausforderung. Als sie aus dem Transporter stieg, fixierte sie die Umgebung mit einer Mischung aus Neugier und Misstrauen. „Willkommen, Rikki“, sagte ich ruhig und ließ sie an meiner Hand schnuppern. Für einen Moment zögerte sie, dann senkte sie den Kopf. Ein kleines, aber wichtiges Zeichen, dass sie bereit war, sich auf diese neue Welt einzulassen.
      Die ersten Tage verliefen ruhig. Ich führte sie durch den Stall, zeigte ihr die Paddocks. Doch schon bei der ersten Berührung des Geschirrs merkte ich: Rikki war sensibel. Ihr Körper reagierte auf den Druck der Stränge, als ob sie testen wollte, wie weit sie gehen konnte. Es war klar, dass sie eine Herausforderung sein würde, aber ich wusste, dass ich ihre Reaktionen respektieren musste, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
      Unser erstes Training war ein ruhiger Spaziergang ins Gelände. Ich beobachtete sie genau. Zunächst lief sie aufmerksam, ihre Ohren zuckten bei jedem Geräusch. Doch dann, wie aus dem Nichts, stand sie plötzlich stocksteif. Ein Kinderwagen stand in der Ferne. Ihr Hals war angespannt, ihre Augen weit geöffnet, als ob sie in einem Moment der Unsicherheit gefangen wäre. „Ganz ruhig, Mädchen“, murmelte ich, versuchte, meine Stimme ruhig zu halten. Ich ließ ihr Zeit, die Situation zu verarbeiten. Es war ein schwieriger Moment, aber ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie diese Angst überwinden würde.
      Unterdessen ging das Training der anderen Pferde weiter. Crazy, die wilde Stute, wollte sich jedes Mal aus ihrer Box stürmen, als ob sie die Welt in einem Ritt erobern wollte. Ihre überschäumende Energie stellte uns vor eine Herausforderung. Sie wollte rennen, schneller und schneller, doch ich wusste, dass wir ihr beibringen mussten, ihre Kraft zu kontrollieren. Unsere ersten Trainingseinheiten waren eine Achterbahnfahrt. Doch Woche um Woche lernte sie, die langen, gleichmäßigen Trabstrecken zu akzeptieren, auch wenn es sie anfangs frustrierte. Der wahre Sieg kam, als sie begann, ihren Überschuss an Energie kontrolliert umzusetzen. Es war ein kleiner Erfolg, aber es zeigte mir, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
      Windi war das genaue Gegenteil. Ihre Verlässlichkeit war beeindruckend, doch genau hier lag das Problem. Sie arbeitete oft im „Autopilot“-Modus, ohne sich wirklich anzustrengen. Ihre Bewegungen waren ruhig, aber sie vermied es, ihre Grenzen zu testen. Um sie zu fordern, führte ich Intervalltraining ein. Zunächst war sie verwirrt, als ob sie nicht verstand, warum sie plötzlich mehr leisten sollte. Doch nach und nach wuchs ihre Bereitschaft. Ihre Bewegungen wurden kräftiger, agiler, und schließlich war sie nicht mehr nur zuverlässig – sie war schnell, fokussiert und stärker als je zuvor.
      Eifelgold, der junge Hengst, war eine andere Herausforderung. Ungeduldig, voller Energie, aber ohne viel Geduld. Mit ihm war jeder Schritt ein Kampf – ein ständiges Kräftemessen zwischen seiner Ungeduld und meiner Forderung nach Kontrolle. Die langen Trabstrecken, die ich mit ihm absolvierte, waren ein Lehrstück in Ausdauer und Beharrlichkeit. Doch als er schließlich in der vierten Woche bei einer simulierten Wettkampfsituation seine Energie zügelte und das Tempo konstant hielt, wusste ich, dass ich ihm das nötige Vertrauen beigebracht hatte. Er war auf dem besten Weg, ein Champion zu werden.
      Und dann war da noch Glanni, der Isländer. Klein, kompakt, und mit einer unglaublichen Gangart – dem Tölt. Zu Beginn war er oft abgelenkt, ließ sich von jeder Kleinigkeit aus dem Gleichgewicht bringen. Doch wir arbeiteten geduldig an seiner Konzentration. Ich wusste, dass er viel mehr in sich hatte, als er zeigte. Woche für Woche verbesserten wir uns. Der Tölt, der zu Beginn holprig war, wurde fließend, fast elegant. Ich sah, wie sein Vertrauen in mich wuchs, wie wir immer mehr im Einklang arbeiteten.
      Die Wochen des Wintertrainings zogen sich wie ein hartes, aber notwendiges Ritual dahin. Die Kälte zog durch die Knochen, doch sie schweißte uns zusammen. Wir hatten ein gemeinsames Ziel, und mit jedem Tag wuchs das Band zwischen mir und den Pferden. Der kalte, klare Morgen, an dem wir uns das erste Mal eine Langdauereinheit über 50 Kilometer vornahmen, war der Moment, in dem ich spürte, dass wir wirklich als Team zusammengewachsen waren. Der Schnee knirschte unter den Hufen, der Atem der Pferde bildete kleine Wölkchen in der Luft.
      Crazy lief ruhig an meiner Seite, Windi bewältigte die Strecke mit stoischer Konstanz, Eifelgold hatte seine Ungeduld abgelegt und hielt das Tempo, und Glanni – er war fast schon ein anderes Pferd. Er bewegte sich mit einer Anmut, die mich staunen ließ. Am Ende des Trainings waren alle erschöpft, aber zufrieden. Der Winter hatte uns geformt, hatte uns zusammengebracht, stärker gemacht, als wir je gedacht hätten.
      Als die letzten Schneeflocken fielen und der Frühling sich ankündigte, wusste ich: Wir waren bereit. Bereit, alles zu geben. Bereit, uns den Herausforderungen zu stellen, die noch vor uns lagen. Und in diesem Moment, als ich die Pferde in ihren Boxen betrachtete – müde, aber voller Stolz – war mir klar, dass wir gemeinsam alles erreichen konnten.

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    • Mohikanerin
      Weiterbildung / Fahren A zu L | 31. Juli 2023

      Tjelvar fra Lyngby (E zu A) / Don Carlo (E zu A) / Aares (A zu L) / Friederike (E zu A) / Crazy Love (A zu L) / Calendar Girl (A zu L) / Win The Fight LDS (A zu L)

      "In einem malerischen Reitzentrum versammelten sich sieben talentierte Pferde, um von einem Team erfahrener Trainer im Fahren geschult zu werden. Jedes Pferd hatte seine eigene Geschichte und individuelle Fähigkeiten, und die Trainer waren bereit, sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu fördern.
      Die Ausbildung begann mit einer gründlichen Beurteilung jedes Pferdes. Die Trainer wollten die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen verstehen, um einen maßgeschneiderten Trainingsplan zu erstellen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die körperliche Kondition, die Ausbildung in der Dressur und das bisherige Training im Fahren gelegt.
      Einige der Pferde hatten bereits Erfahrung im Fahren und zeigten eine solide Basis in den Grundlagen. Andere waren noch relativ unerfahren und benötigten mehr Zeit und Geduld, um sich an die Arbeit mit der Kutsche zu gewöhnen.
      Die ersten Wochen konzentrierten sich auf die Grundlagenarbeit. Die Pferde wurden an das Geschirr gewöhnt und lernten, auf die leichten Zügel- und Gewichtshilfen des Fahrers zu reagieren. Schritt für Schritt wurden die Bahnfiguren und Lektionen der Dressur im Fahren eingeführt. Die Trainer legten großen Wert darauf, dass die Pferde entspannt und aufmerksam blieben, um eine harmonische Kommunikation zwischen Pferd und Fahrer zu fördern.
      Während des Trainings wurde viel Wert auf die feine Abstimmung der Hilfen gelegt. Die Trainer arbeiteten daran, die Pferde sensibel und präzise auf die Hilfen zu schulen, sodass sie auf subtile Anweisungen reagieren konnten. Das erforderte Geduld und Einfühlungsvermögen, aber die Trainer waren bereit, die Zeit zu investieren, um eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Mensch und Pferd aufzubauen.
      Das Training erfolgte sowohl einzeln als auch in Gruppen. Im Einzeltraining konnten die Trainer sich gezielt auf die Bedürfnisse jedes Pferdes konzentrieren und individuelle Herausforderungen angehen. Das Gruppentraining ermöglichte den Pferden, soziale Interaktionen zu üben und voneinander zu lernen.
      Mit der Zeit zeigte sich bei den meisten Pferden ein beeindruckender Fortschritt. Sie begannen, die Lektionen der Dressur im Fahren mit Leichtigkeit zu meistern und zeigten eine beeindruckende Ausführung der Bahnfiguren. Die Trainer waren stolz auf die Entwicklung jedes Pferdes und freuten sich darüber, wie gut sich die Pferde unter ihnen entwickelten.
      Die Vorbereitung auf Wettbewerbe war ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. Die Pferde wurden in simulierten Wettkampfsituationen geübt, um sie auf den Stress und die Anforderungen eines Turniers vorzubereiten. Die Trainer betonten die Bedeutung von Ruhe und Konzentration und ermunterten die Reiter, in den Prüfungsaufgaben ihr Bestes zu geben.
      Die Ausbildung der sieben Pferde im Fahren war eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten. Die Trainer waren beeindruckt von der Vielfalt der Persönlichkeiten und Fähigkeiten der Pferde. Jedes Pferd lernte auf seine eigene Weise und entwickelte sich in seinem eigenen Tempo. Die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd wurde zur Grundlage für den Erfolg in der Dressur im Fahren.
      Am Ende des Trainingszeitraums waren die Pferde bereit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Obwohl nicht jeder von ihnen an Turnieren teilnahm, waren alle in ihrer Entwicklung einen bedeutenden Schritt weitergekommen. Die Trainer waren erfüllt von Dankbarkeit und Stolz, da sie die Möglichkeit hatten, diese außergewöhnlichen Pferde zu begleiten und ihre Talente zu fördern. Die Ausbildung im Fahren war nicht nur eine Leistung für die Pferde, sondern auch für die Trainer selbst, die wertvolle Erfahrungen sammelten und ihre Fähigkeiten als Ausbilder vertieften."

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    • Mohikanerin
      herbstliches Intervall / Rennen A zu L | 30. September 2023

      Calendar Girl / Khonshu Tröt / Crazy Love

      Die Sonne brach zaghaft durch die kühlen Septembertage über dem Hof in Schweden. Ein leichter Nebelschleier hing über der Trainingsbahn aus Sand und Kies, als ich mich auf den Weg machte, um die heutige Trainingseinheit mit meinen Rennpferden zu beginnen. Unter den Athleten, die an diesem Morgen auf mich warteten, waren die vielfältigen Persönlichkeiten von Calendar Girl, Khonshu Tröt und Crazy Love.
      Der erste, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war die siebenjährige Stute, Calendar Girl, liebevoll Cally genannt. Ihre braune Mähne flatterte im Wind, während sie ungeduldig auf und ab tänzelte. Ein Blick in ihre neugierigen Augen verriet ihre unbändige Energie. Cally war seit 5,5 Jahren im Geschäft, und jede Trainingseinheit war ein Abenteuer. Ihre Nervenstärke war bewundernswert, aber sie war schwer zu bremsen, wenn sie erstmal in Fahrt kam. Khonshu Tröt, der schimmelige Drei-Jährige, stand etwas abseits. Er war ein Rätsel, unnahbar und wechselhaft. Seine Augen spiegelten eine gewisse Schreckhaftigkeit wider. Ich näherte mich mit ruhigen Schritten, um ihn nicht zu verschrecken. Seine Ausdauer und Geschwindigkeit waren beeindruckend, aber sein Charakter machte das Training zu einer taktischen Herausforderung. Die verrückte Fuchsstute Crazy Love, gerade mal drei Jahre alt, war das Energiebündel der Truppe. Ihre hektischen Bewegungen verrieten ihre Ungeduld. Ich konnte ihre verrückte Energie förmlich spüren, als ich sie aus dem Stall führte. Crazy war neu im Training, aber ihre Geschwindigkeit versprach viel Potenzial.
      Die Temperaturen waren morgens um die 0 Grad, doch die Pferde waren aufgeweckt und bereit für die Arbeit. Die Trainingseinheit begann mit sanften Aufwärmrunden im Schritt. Die Pferde atmeten Dampfwolken aus, während ihre Hufe den Sandboden der Trainingsbahn berührten. Mit steigender Intensität wechselten wir zum Trab. Calendar Girl schien wie ein Federball, ihre Hufe setzten einen präzisen Rhythmus auf die Bahn. Khonshu Tröt folgte mit majestätischer Eleganz, und Crazy Love gab Gas, als hätte sie keine Bremse. Die Mischung aus kühler Morgenluft und aufgeweckten Pferden ließ die Trainingseinheit zu einem erfrischenden Erlebnis werden. In schnellen Intervallen steigerten wir das Tempo. Calendar Girl bewies ihre Ausdauer, Khonshu Tröt seine Geschwindigkeit, und Crazy Love – nun, sie bewies vor allem ihre Verrücktheit.
      Als die Sonne höher stieg, intensivierten wir das Training. Die Pferde trabten im hohen Tempo für kurze Strecken, ihre Muskeln spannten sich, und ich spürte die Kraft unter mir. Die Bahn wurde zur Arena, in der diese Athleten, jedes mit seiner eigenen Persönlichkeit, ihr Können zeigten. Die Einheit endete mit beruhigenden Schrittrunden, bei denen sich die Pferde entspannen konnten. Ihre Atemzüge wurden ruhiger, und ich konnte die Zufriedenheit in ihren Augen sehen.
      Zurück im Stall genossen die Pferde ihre wohlverdiente Ruhepause. Calendar Girl, Khonshu Tröt und Crazy Love hatten heute nicht nur physisch, sondern auch emotional trainiert. Ein Blick auf ihre entspannten Gesichter verriet mir, dass wir einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Saison gemacht hatten. Der Hof atmete den Rhythmus von Pferdehufen und den Hauch von ambitionierten Träumen. Der Herbst war eingezogen, und mit ihm die Verheißung kommender Siege auf der Rennbahn.

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    • Mohikanerin
      Ausdauer im Herbst / Rennen L zu M | 30. Oktober 2023

      Calendar Girl / Khonshu Tröt / Crazy Love

      Der späte Herbst hüllte den Hof in ein Farbenspiel aus rötlichen Blättern und dem klaren Blau des Himmels. Die Temperatur lag bei etwa 8 Grad Celsius, während ich mich auf die heutige Ausdauereinheit mit Calendar Girl, Khonshu Tröt und Crazy Love vorbereitete. Die Pferde schnaubten neugierig, als sie die frische Morgenluft einsogen, und ich konnte ihre Vorfreude spüren.
      Die drei wurden für eine gemeinsame Ausdauereinheit vorbereitet, eine Gelegenheit, ihre Teamarbeit und Ausdauer zu stärken. In einer Gruppe zu fahren, würde nicht nur ihre körperliche Kondition testen, sondern auch ihre sozialen Fähigkeiten untereinander fördern. Cally stand in der Mitte, ihre schwarze Mähne von einem leichten Herbstwind gestreichelt. Konrad, der weße Hengst, und Crazy, die ungestüme Fuchsstute, flankierten sie. Ein kurzer Blickaustausch unter den Pferden schien eine stumme Übereinkunft zu sein – heute würden sie gemeinsam durchstarten. Die ersten Kilometer begannen im gemütlichen Schritt. Die Pferde marschierten im Gleichschritt über die 2 km lange Sand- und Kiesbahn. Die Morgensonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht, und die Blätter knisterten unter den Hufen der Pferde.
      Mit jedem Schritt verstärkten wir das Tempo in einen kraftvollen Trab. Calendar Girl, die erfahrene Stute, führte die Gruppe mit einer ruhigen Eleganz an. Khonshu Tröt folgte mit einem majestätischen Trab, und Crazy Love, die ungestüme Fuchsstute, gab sich Mühe, das Tempo zu halten. Wir durchquerten Wälder und offene Felder, die Natur spiegelte die Anstrengungen und die Harmonie der Gruppe wider. Die Pferde bewiesen ihre Ausdauer. Der Trab wurde intensiver, die Muskeln spannten sich an, und ich spürte die Energie, die von Pferd zu Pferd überging. Calendar Girl, Khonshu Tröt und Crazy Love bewegten sich wie eine gut geölte Maschine. In den letzten Kilometern wechselten wir zwischen Schritt und Trab, um die Pferde nicht zu überfordern. Ihre Atemzüge bildeten dampfende Wolken in der kühlen Herbstluft, und ich konnte die Zufriedenheit in ihrem Blick sehen.
      Zurück auf dem Hof wurden die Pferde liebevoll abgesattelt und abgetrenst. Ihre glänzenden Felldecken waren mit Schweißperlen bedeckt, ein Zeichen für die harte Arbeit, die sie geleistet hatten. Die Stallgasse füllte sich mit zufriedenem Schnauben, als die Pferde ihre Köpfe senkten und das wohlverdiente Wasser tranken. Zum Trocknen bekamen die Pferde eine Rotlichteinheit, dazu einen Trog voll Futter.
      Der späte Herbsttag war eine Hommage an die Stärke und den Zusammenhalt dieser besonderen Pferdegruppe. Während sie sich nun in ihren Ställen ausruhten, konnte ich die Gewissheit spüren, dass sie nicht nur individuell, sondern auch als Team wuchsen. Der Hof atmete den Rhythmus von Pferdehufen und den Hauch von Gemeinschaftssinn. Der Winter mochte nahe sein, aber die Herzschläge der Pferde und die Erinnerung an ihre gemeinsamen Kilometer würden noch lange nachklingen.

      © Mohikanerin // 2923 Zeichen
    • Mohikanerin
      Hufe und Stille / Rennen M zu S | 29. Dezember 2023

      Crazy Love / Khonshu Tröt / Eifelgold

      Die Sonne war kaum aufgegangen, als ich die ersten Schritte in die Ställe setzte. Der kalte Morgennebel hing noch schwer in der Luft, und das Rascheln der Blätter in den Bäumen war das einzige Geräusch, das die Stille durchbrach. Es war der Beginn einer weiteren Woche intensiven Trainings, und die Pferde warteten schon. Crazy Love scharrte ungeduldig in ihrer Box, während Khonshu, der immer noch ein wenig schüchtern war, ruhig in der Ecke stand und die Geräusche des Stalls in sich aufnahm.
      „Guten Morgen, ihr zwei“, murmelte ich und betrat die Box von Crazy, um sie für das erste Training des Tages vorzubereiten.
      Crazy war inzwischen eine echte Herausforderung für mich. Ihre Energie war immer noch überschäumend, aber wir hatten in den letzten Wochen Fortschritte gemacht. Es ging nicht nur darum, ihre Geschwindigkeit zu steigern, sondern ihre Energie in etwas Produktives umzuwandeln. Die zweite Saison war härter, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war nicht nur die physische Stärke, die sie auf der Bahn benötigte, sondern auch die mentale Disziplin. Crazy musste lernen, ihren Fokus zu finden und ihn durch das ganze Rennen zu halten, ohne sich von ihrer eigenen Energie überwältigen zu lassen.
      „Heute arbeiten wir an den Übergängen“, sagte ich und band das Halfter fest. „Wenn du die Geschwindigkeit steigerst, musst du lernen, in den richtigen Momenten zurückzunehmen.“
      In den letzten Monaten hatten wir die Startmaschine trainiert, ihre Techniken verfeinert, aber nun war es an der Zeit, sie wirklich auf den Wettkampf vorzubereiten. Es war eine Mischung aus Tempoarbeit und Ausdauertraining. Ich führte sie in die Bahn, wo die ersten Sonnenstrahlen das weiche Gras in ein goldenes Licht tauchten.
      „Los, Crazy. Wir ziehen das heute durch“, sagte ich und sprang in den Sulky. Nelly hatte uns gut vorbereitet, aber es war meine Aufgabe, Crazy in den entscheidenden Momenten zu kontrollieren. Die nächste Phase des Trainings beinhaltete Sprints, kurze, schnelle Läufe, gefolgt von ruhigeren Abschnitten. Das Ziel war es, ihr zu zeigen, wie sie ihre Energie im richtigen Moment einteilen konnte, ohne zu früh zu ermüden. Wir wiederholten die Intervalle immer wieder, achteten auf ihre Reaktionen, auf die Feinheiten in ihrer Körpersprache. Ihre Bewegungen waren immer noch etwas unkoordiniert, aber sie war schnell. So schnell, dass ich in ihr ein echtes Potenzial sah.
      „Gut gemacht, Crazy“, sagte ich, als sie das Ende der Bahn erreichte und sich wieder entspannte. Ihre Atmung war schnell, aber gleichmäßig. Sie hatte Fortschritte gemacht. Doch ich wusste, dass dies erst der Anfang war.
      Ich binde Crazy ab und gehe zurück zum Stall, um die zweite Trainingseinheit des Tages vorzubereiten – Khonshu. Der kleine Palomino-Schimmel war immer noch ein Rätsel für mich. Nachdem er sich an den Startwagen gewöhnt hatte, arbeitete ich an seiner mentalen Ruhe. Er war unglaublich schnell, aber auch extrem schreckhaft. Bei einem kleinen Geräusch konnte er in Panik geraten.
      „Komm schon, Khonshu“, flüsterte ich und strich ihm über den Hals. „Du kannst das. Du musst lernen, ruhig zu bleiben. Du bist schneller als du denkst.“
      Er schnüffelte an meiner Hand, und ich führte ihn langsam auf die Bahn. Heute stand etwas anderes auf dem Plan – das Einüben von Sprintintervallen mit anderen Pferden. Wir brauchten das, um seine Reaktionsfähigkeit zu verbessern und ihm beizubringen, dass andere Pferde kein Hindernis, sondern eine Herausforderung darstellten. Es war hart, aber es war notwendig.
      Die Arbeit mit Khonshu war immer eine Geduldsprobe. Er hatte seine eigene Art, Dinge zu sehen – eine, die oft nicht in meine Vorstellungen passte. Doch in diesen Momenten, wenn wir gemeinsam auf der Bahn waren, wusste ich, dass er alles erreichen konnte, was er sich vornahm. Es war nur eine Frage der Zeit.
      Ich ließ ihn laufen, aber nur langsam. Die Geschwindigkeit kam mit der Zeit, doch heute wollte ich etwas anderes erreichen: Vertrauen. Vertrauen zwischen uns, Vertrauen in seine Fähigkeiten. Und als wir die Bahn ein weiteres Mal entlangrasten, wusste ich, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
      Der Tag verging schnell, und es war schließlich Zeit für eine Pause. Nelly und ich tauschten uns aus, während ich die Pferde in ihre Boxen zurückführte. Es war eine ruhigere Zeit, doch ich wusste, dass der eigentliche Wettkampf noch bevorstand. Der Frühling war nur der Auftakt. Der Sommer würde kommen, und mit ihm die Rennen, die alles entscheiden würden.
      Es war eine Woche später, als ich wieder auf der Rennbahn stand, diesmal mit einer neuen Herausforderung. Vriska.
      Vriska hatte Mocki gekauft – ein Pferd, das zu meiner Überraschung unglaublich gut zu ihr passte. Mocki war ein schwieriger Fall. Ich hatte ihn damals nicht einfach auf der Bahn arbeiten können, er war launisch, schreckhaft und oft zu schnell für seinen eigenen guten. Doch Vriska hatte etwas an sich. Sie hatte ihn auf der Rennbahn mit einer Art von ruhiger Bestimmtheit übernommen, die ihn beruhigte und seine besten Eigenschaften herausbrachte. Es war bewundernswert zu sehen, wie sie mit ihm arbeitete.
      Es war nicht das erste Mal, dass ich mit Vriska über das Training sprach. Sie hatte Mocki direkt auf der Bahn übernommen, und es war faszinierend, ihre Entwicklung zu beobachten. Ihre ruhige und geduldige Art hatte den Unterschied gemacht. Doch wir hatten noch viel Arbeit vor uns. Der Wettkampf, auf den sie hinarbeitete, war nicht nur ein gewöhnliches Rennen. Es war entscheidend für ihre Karriere und Mockis Zukunft.
      Ich konnte nicht anders, als zu bewundern, wie sie mit jedem Schritt voranging. Sie war fokussiert, aber auch in sich selbst ruhig, während ich mich oft in den kleinen Details der Technik verlor. Sie hatte ihre eigene Art der Selbstfindung gefunden, und es war etwas, das mich irgendwie faszinierte.
      Die Wochen vergingen, und der Sommer rückt näher. Das Training intensivierte sich, und sowohl Crazy als auch Khonshu waren bereit für die Wettkämpfe. Der Druck wuchs, und ich konnte die Anspannung in der Luft förmlich spüren. Doch inmitten des intensiven Trainings war es Vriska, die immer wieder in meinem Kopf auftauchte.
      Es war nicht die Art, wie sie mit Mocki umging – es war die Art, wie sie sich selbst gefunden hatte. Ihre Ruhe, ihre Geduld, die Fähigkeit, sowohl mit den Tieren als auch mit sich selbst in Einklang zu stehen. Vielleicht war es das, was ich im Moment am meisten brauchte: nicht nur ein besserer Trainer zu sein, sondern auch ein besserer Mensch.
      Und so, zwischen den Rennen und den intensiven Trainingssitzungen, wusste ich, dass ich genauso viel von Vriska lernen konnte, wie sie von mir. Denn das Training mit den Pferden war nicht nur ein Prozess der Verbesserung – es war auch ein Weg, sich selbst zu finden.
      Die Saison hatte gerade erst begonnen, aber ich wusste, dass wir alle, in einem Wettkampf um Zeit und Fortschritt, nach etwas viel Größerem suchten.
      Eifelgold. Schon der Name hatte etwas Edles, und als ich ihn zum ersten Mal auf der Trainingsbahn sah, wusste ich sofort, dass er das Potenzial hatte, mehr zu sein als nur ein weiteres Pferd auf der Liste. Er war ein 4-jähriger Deutscher Traber-Hengst, braun, mit einem markanten Blick, der mich direkt anzog. 162 cm groß, mit einer Ruhe, die fast schon beeindruckend war. Das war bis zu dem Moment, als er an Renntagen in die Startposition ging. Dann bemerkte man die Ungeduld, die ihn ergriff – er wollte schneller, weiter, mehr. Diese Energie war wie ein ungezähmter Sturm, der darauf wartete, loszubrechen.
      In den letzten Monaten hatte er sich stetig verbessert. Seine Fortschritte in der Dressur von E- bis A-Niveau waren nicht zu übersehen, und auch in den Rennen hatte er sich bereits in den Klassen L bis M behauptet. Aber der Lebensrekord von 1:08,4, den er aufgestellt hatte, war das, was mich wirklich fasziniert hatte. Dieser Hengst hatte Geschwindigkeit, Eleganz und – vor allem – eine gewisse Hartnäckigkeit, die ich bei einem Rennpferd schätzte.
      Ich konnte nicht anders, als Eifelgold auf der Bahn zu beobachten, während er seine Runden drehte. Der Anblick seiner kräftigen Beine, wie sie sich rhythmisch im Takt der Rennbahn bewegten, ließ mich an die Möglichkeiten denken, die dieses Pferd für meine Trainingsplanung bieten könnte. Vielleicht, nur vielleicht, war er das fehlende Puzzleteil, das ich brauchte. Aber ich wusste auch, dass es noch viel Arbeit war, die ihn zu einem Pferd machen würde, das auf meiner Liste stehen könnte. Und so stand ich da, mit einem leisen Grummeln im Bauch – die Frage, ob ich ihn ins Training nehmen sollte, blieb in meinem Kopf hängen, während Eifelgold an mir vorbeizog.

      © Mohikanerin // Sebastian Göransson // 8608 Zeichen
    • Mohikanerin
      Wintertraining / Dressur A zu L | 30. Januar 2023

      Alfa Psycho / Black Edition / Crazy Love / Khonshu Tröt

      Der Winter auf Lindö Dalen Stuteri legt sich wie eine Decke über die Landschaft. Die Welt wird still, und die Tage sind von einer fast mystischen Ruhe erfüllt. Es ist eine Zeit der Besinnung, für die Pferde wie für mich. Während der Schnee die Geräusche dämpft, fühle ich, wie die Spannung der Trabrennsaison allmählich von uns abfällt. Der Winter ist ein Neubeginn, ein Moment des Durchatmens, der Vorbereitung. Und doch ist er nicht ohne Herausforderungen. In dieser Stille lerne ich die Pferde neu kennen – und manchmal auch mich selbst.
      Die erste Woche nach Saisonende ist für alle eine Umstellung. Noch steht die Energie der Rennen in den Pferden, wie ein Echo der vergangenen Monate. Besonders Psycho, meine imposante Rappstute, ist in diesen Tagen schwer zu fassen. Mit ihren 167 Zentimetern und ihrer treudoofen, schreckhaften Art ist sie ein faszinierendes Paradoxon: Sie wirkt gleichzeitig kraftvoll und zerbrechlich. Als ich sie in die Halle führe, tänzelt sie unruhig, reagiert auf jedes Geräusch mit einem nervösen Zucken. Ich lasse sie frei laufen, sehe zu, wie sie anfangs wie ein angespannter Bogen durch die Halle prescht. Doch dann – nach Minuten, die sich wie Stunden anfühlen – wird ihr Trab weicher. Ihre Bewegungen fließen ineinander, die Anspannung schmilzt. Als sie schließlich den Kopf senkt und tief schnaubt, habe ich das Gefühl, wir haben einen kleinen Sieg errungen.
      Edition hingegen bleibt wie immer souverän. Die Smoky-Black-Stute, mit ihrer ruhigen Präsenz, ist mein Fels in der Brandung. Doch wer sie nur oberflächlich betrachtet, unterschätzt sie. Hinter ihrer Gelassenheit steckt eine kluge, wachsame Seele. Ihre Arbeit ist stets präzise, fast elegant. Wir konzentrieren uns auf die Übergänge – Mitteltrab, Arbeitstrab, Galopp. In ihrer Bewegung liegt eine mühelose Kraft, ein Fluss, der mich jedes Mal aufs Neue beeindruckt. Sie scheint die Arbeit zu genießen, als ob sie spürt, dass sie darin glänzen kann.
      Crazy, die Jüngste in meiner Obhut, ist ein Wirbelwind. Mit ihrem feurigen Temperament und ihrer hektischen Art fordert sie mich in einer Weise, die keine Routine zulässt. Jeder Tag mit ihr ist unvorhersehbar. Manchmal scheint sie wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, dann wieder überrascht sie mich mit Momenten der Hingabe. Wir arbeiten an den Grundlagen – Schritt, Halt, Trab –, doch selbst diese simplen Lektionen fühlen sich bei ihr wie ein Drahtseilakt an. Ihre Energie ist ungebremst, ungezähmt, und doch sehe ich in ihren Augen eine Tiefe, die mich glauben lässt, dass sie eines Tages zu einem außergewöhnlichen Pferd wird.
      Khonshu, mein sensibler Palomino-Schimmel, ist das Gegenteil von Crazy. Während sie impulsiv und laut ist, ist er still, fast scheu. Seine Schreckhaftigkeit zeigt sich in kleinen, kaum wahrnehmbaren Bewegungen – ein Zucken des Ohrs, ein Zittern der Muskeln. Er fordert von mir absolute Konzentration, denn bei ihm zählt jede Geste, jeder Tonfall. Doch wenn ich sein Vertrauen gewinne, zeigt er eine Sanftheit und Anmut, die mich tief berührt. In den ersten Trainingseinheiten arbeite ich mit ihm an seiner Balance, lasse ihn kleine Volten gehen, damit er seine Unsicherheit überwindet. Es ist ein langsamer Prozess, aber jeder Fortschritt fühlt sich an wie ein Geschenk.
      Die Wochen vergehen, und die Veränderungen werden spürbar. Psycho beginnt, ihre Schreckhaftigkeit abzulegen. Es ist kein plötzlicher Wandel, sondern ein schrittweiser Prozess. Sie beobachtet mich mehr, sucht meinen Blick, bevor sie auf einen Reiz reagiert. Das erste Mal, als sie das Travers annimmt, ist es, als ob sie fragt: „So? Ist das richtig?“ Ihre Bewegungen sind noch ungelenk, aber ihre Bemühung, es mir recht zu machen, ist rührend. Ich lobe sie überschwänglich, streiche ihr sanft über den Hals, und sie schnaubt zufrieden.
      Edition wird immer sicherer in ihrer Arbeit. Ihre Übergänge zwischen Versammlung und Mittelgalopp sind eine Freude zu reiten. Manchmal, wenn wir allein in der Halle arbeiten, scheint sie fast zu lächeln. Es ist, als ob sie die Lektionen nicht nur ausführt, sondern auch genießt. Ich frage mich oft, ob sie spürt, wie sehr ich ihre Beständigkeit schätze – wie sehr ich mich auf sie verlasse.
      Crazy bleibt eine Herausforderung, aber auch eine Quelle der Inspiration. Sie ist unberechenbar, ja, aber in ihrer Wildheit liegt eine unbestreitbare Schönheit. Auf einem Ausritt in die verschneite Landschaft galoppiert sie mit einer solchen Freiheit, dass ich den Atem anhalte. Ihre Bewegungen sind roh, ungefiltert, und doch sehe ich in diesen Momenten, wozu sie eines Tages fähig sein könnte.
      Khonshu entwickelt sich langsamer, aber beständig. In der dritten Woche sehe ich zum ersten Mal, wie er beim Stangenarbeit die Beine mit einer Präzision hebt, die mich staunen lässt. Es ist, als ob er sich seiner Fähigkeiten bewusst wird. In solchen Momenten zeigt er eine Eleganz, die ihn wie ein König wirken lässt – ein König, der noch lernt, seine Krone zu tragen.
      Der erste Schnee des Winters ist ein magischer Moment. Ich führe die Pferde in die Hügel, lasse sie durch die weiße Weite galoppieren. Psycho wirkt befreit, ihre Bewegungen kraftvoll und rhythmisch. Edition gleitet durch den Schnee, als ob sie für diesen Moment geschaffen wurde. Crazy tanzt förmlich über die Hänge, und Khonshu, der anfangs zögerlich war, zeigt einen Mut, der mich stolz macht.
      Am Ende des Winters sehe ich in jedem von ihnen eine Veränderung. Psycho ist selbstbewusster geworden, ihre Travers-Arbeit hat an Geschmeidigkeit gewonnen. Edition strahlt weiterhin diese souveräne Ruhe aus, doch ich spüre, dass sie in ihrer Arbeit einen neuen Sinn gefunden hat. Crazy hat noch immer ihre wilden Momente, aber sie beginnt, ihre Energie in Bahnen zu lenken. Und Khonshu? Er hat nicht nur an Balance gewonnen, sondern auch an Ausstrahlung.
      Dieser Winter war mehr als nur Training. Er war eine Reise – für die Pferde und für mich. In der Stille der verschneiten Landschaft haben wir uns neu gefunden. Und während der Frühling naht und der Schnee zu schmelzen beginnt, weiß ich, dass wir bereit sind. Nicht nur für die kommende Saison, sondern für alles, was das Leben uns bringen wird.

      © Mohikanerin // 6134 Zeichen
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    kalmar.
    Hochgeladen von:
    Mohikanerin
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    21 März 2023
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  • Crazy ist 3 Jahre alt.

    Aktueller Standort: Kalmartravet Stuteri, Kalmar [SWE]
    Unterbringung: Box [9 h], Paddock [15 h]


    –––––––––––––– s t a m t a v l a

    Aus: Cramaj (SE) [Standardbred]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt


    Von: Love You (FR)[Standardbred]
    VMM: Unbekannt ––––– VM: Unbekannt ––––– VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt ––––– VV: Unbekannt ––––– VVV: Unbekannt



    –––––––––––––– h ä s t u p p g i f t e r

    Zuchtname: Crazy Love
    Rufname: Crazy
    Farbe: Fuchs
    [ee Aa]
    Geschlecht: Stute
    Geburtsdatum: März 2010
    Rasse: Standardbred [STB]
    Stockmaß: 163 cm

    Charakter:
    verrückt; aufbrausend; hektisch

    * Crazy läuft Trabrennen


    –––––––––––––– t ä v l i n g s r e s u l t a t

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    Dressur L [L] – Springen E [L] – Fahren M [M] – Rennen S [S'] – Western E [E] – Distanz A [L]

    März 2023 Einführung, Rennen E zu A
    April 2023 Einfahren, Fahren E zu A
    Mai 2023 Grundlagen, Dressur E zu A
    Juni 2023 Ausdauer und Landgstrecke, Distanz E zu A
    _ Verbesserte Kontrolle über ihre Energie | Zeigte Ruhe und Ausdauer bei der Langdauereinheit
    Juli 2023 Weiterbildung, Fahren A zu L
    September 2023 herbstliches Intervall, Rennen A zu L
    Oktober 2023 Ausdauer im Herbst, Rennen L zu M
    Dezember 2023 Hufe und Stille, Rennen M zu S
    _ Fortschritte in der Kontrolle ihrer Energie | Besseres Verständnis für die Steuerung von Geschwindigkeit
    und Ausdauer, um ihre Energie effizienter einzusetzen.
    Januar 2024 Wintertraining, Dressur A zu L
    März 2024 Lernen in der Winterruhe, Fahren L zu M

    Ebene: International

    Juni 2023
    1. Platz, 577. Distanzturnier

    Oktober 2023
    1. Platz, 700. Dressurturnier

    Dezember 2023
    1. Platz, 605. Fahrturnier
    2. Platz, 586. Distanzturnier
    2. Platz, 587. Distanzturnier

    Januar 2024
    2. Platz, 588. Distanzturnier
    2. Platz, 610. Fahrturnier
    1. Platz, 590. Distanzturnier
    1. Platz, 591. Distanzturnier

    Februar 2024
    2. Platz, 613. Fahrturnier

    März 2024
    1. Platz, 593. Distanzturnier


    –––––––––––––– a v e l

    [​IMG]

    Gekört durch x im x 20x.

    Zugelassen für: Traber aller Art
    Bedingung: Rennen mind. S
    DMRT3: CC [Dreigänger]
    Lebensrekord: 1:14,5
    Leihgebür: Nicht gekört / Preis [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 0,00
    Gesamt: 0,00


    –––––––––––––– a v k o m m e r

    Crazy Love hat 0 Nachkommen.
    • 20xx Name (von: Name)


    –––––––––––––– h ä l s a

    Gesamteindruck: dünn, im Training
    Krankheiten: keine
    Beschlag: Falzeisen [Stahl], Voll


    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Eigentümer: Knut Trotting AB [100%]
    Pfleger: Nelly Knutsson
    Trainer: Sebastian Göransson
    Fahrer: Nelly Knutsson
    Züchter: Stall, Ort [SE], Person
    VKR / Ersteller: Mohikanerin

    Punkte: 23

    Abstammung [0] – Trainingsberichte [10] – Schleifen [11] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [2]

    SpindHintergrundVirtuelle Abstammung

    Crazy Love existiert seit dem 21. März 2023.