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Friese

Classic Cinnamon

Friesenmix I Hengst I 3 Punkte + Bewegung

Classic Cinnamon
Friese, 15 Juni 2018
Cooper gefällt das.
    • Friese
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      Loulou - unbekannt
      Das neue Leben.
      Pohjoispää, Finnland – 4:49 Uhr

      "Daavid!", nörgelte ich, während ich dabei war einen beigen Strickpullover in meine Reisetasche zu stopfen. Der junge Mann stand im Türrahmen angelehnt und grinste mich nur an. "Schön, dass es dich amüsiert, aber ich möchte nur ungern die Nacht im Jeep verbringen!", sagte ich mit Nachdruck und der blonde Finne wandte sich augenrollend, jedoch immer noch mit einem Grinsen von mir ab und ging, hoffentlich, in den Stall um die Pferde für die Fahrt vorzubereiten. "Ich weiß gar nicht, was es gegen eine Nacht mit mir im Auto einzuwenden gibt.", hörte ich seine Sticheleien durch den Flur klingen und ich murrte leise, doch entlockte es mir ein kleines Grinsen. Rasch packte ich zu Ende und blickte kurz aus dem Fenster, wo Daavid grade Minaki aus dem Stall führte, ehe mein Blick durch den ausladenden Raum wanderte. Alles war voller Kartons und die meisten Möbel fehlten bereits. Ich schnappte mir mit einem leisen Seufzen meine beiden Taschen, schlüpfte in meine Schuhe und trat vor die Tür des Wohnhauses. Ein kalter Wind schlug mir entgegen und ich fröstelte kurz. Mein Blick wanderte zu den Stallungen herüber, welche Daavid und ich bald zurücklassen würden. Momentan waren die Stuten nur provisorisch von den Hengsten getrennt, was im Stall oft zu Unruhe führte. Doch auch wenn ich diesen Ort hier liebte, so freute ich mich unheimlich auf den neuen Hof. Der Stallkomplex bot viel mehr Platz als der jetzige und war in der Form eines L's gebaut, im Knick befanden sich Futter- und Sattelkammer. So waren die Stuten endlich auch räumlich von den Hengsten getrennt und es würde hoffentlich etwas Ruhe einkehren. Zudem war vor jeder Box ein kleiner Paddock umzäunt und alles wirkte moderner und nobler. Auch das neue Haus, in dem wir leben würden war größer, doch hatte der Hof nichts von seiner Gemütlichkeit verloren. Der Mix aus der modernen Einrichtung und Gestaltung war der perfekte Kontrast zu dem alten Baustil. Von Anfang an, hatte ich es geliebt. Doch würde dies auch bedeuten, dass wir Finnland wieder verließen. Es zog mich wieder in einen deutschsprachigen Raum, doch wollte ich die herrliche Landschaft nicht missen. So kam es, dass wir uns nun auf den langen Weg von Finnland in die italienischen Alpen machen würden. In unser neues zu Hause in den Dolomiten. Als Kind war ich oft dort gewesen, gemeinsam mit meinen Eltern. Doch hätte ich es mir kaum träumen lassen, einmal dort zu leben. Umso größer war die Freude.
      Mit einem Ruck beförderte ich die beiden Reisetaschen auf den Rücksitz des Jeeps. Die Möbel, welche wir auch in Italien nicht missen wollten, waren bereits mit einer Spedition dorthin verbracht wurden, ebenso das meiste der kleineren Gegenstände. Nun galt es nur noch die restliche Kleidung, die Ausrüstung aus dem Stall und natürlich Daavid und die Pferde in den Jeep mit dem großen Anhänger zu verfrachten. "Ruhig mein Mädchen.", hörte ich meinen Mitbewohner auf die kleine Stute einreden. Ruckartig kehrte ich aus meinen Gedanken zurück und kam ihm zur Hilfe. Der Hänger war dem jungen Fohlen alles andere als geheuer, doch folgte sie schließlich zögernd, als ihre große Gefährtin Bree gelangweilt die Rampe herauf trottete. "So ist's gut.", lächelte ich und strich den beiden kurz über die Stirn. Auch Daavid warf ich ein Lächeln zu, welcher mich grinsend gegen den Arm boxte. Ich war wirklich froh, einen so guten Freund in dem jungen Mann gefunden zu haben, welcher ursprünglich nur als Aushilfe in meiner Arztpraxis gearbeitet hatte. Schließlich hatte er immer mehr Aufgaben auch in meinem Privatleben übernommen, bis er als feste Arbeitskraft und als guter Freund schließlich auch auf meinem Hof lebte. Er hatte das Reiten gelernt, oder genauer gesagt, er war immer noch dabei, es zu lernen. Und in Italien wäre nun endlich genug Platz, damit auch Daavid sich einen vierbeinigen Freund zulegen konnte. Und ich würde endlich wieder meiner Arbeit als Tierarzt nachgehen.
      Schließlich verluden wir auch noch Daavids Hab und Gut, dessen Rest erheute früh noch aus seiner alten Wohnung bei seinen Eltern geholt hatte und als die Ausrüstung aus dem Stall, die noch verblieben war und auch Morke und Cinna ihren Weg auf den Hänger gefunden hatten, schlossen wir die Rampe und rollten vom Hof. Nun lagen 2.983 Kilometer Strecke mit etlichen Pausen vor uns. Stress für Daavid und mich, die sich mit dem Fahren und Schlafen abwechseln mussten und auch Stress für die Pferde. 40 Stunden.
      "Aufwachen." Ich versuchte mich zu orientieren und blinzelte vorsichtig. "Hey, Lilith!" Ich blickte zur Seite, in Daavids grinsendes Gesicht. "Bin ich wieder dran?", murrte ich leise und richtete mich im Sitz wieder auf. "Nein du Pfeife, wir sind da!", widersprach mir der Finne und meine Miene hellte sich schlagartig auf, als ich die weißen Spitzen der Latemargruppe ausmachen konnte. Ich liebte den Ausblick. Die begrünten Hänge und die weiße Felsspitze, die aus dem Gras und Geröll herausragte, der Blick auf den Zanggenberg und dahinter bei guter Sicht das Weiß- und das Schwarzhorn. Freudig quiekte ich auf und umarmte Daavid von der Seite. "Was ist denn mit dir los? So kennt man dich ja gar nicht!", lachte er auf und ich schob gespielt beleidigt die Unterlippe vor. "Was genau möchtest du mir damit sagen, Daavid Forsman?", fragte ich in scharfem Tonfall, doch musste dann selbst lachen. Ich war nunmal 'nicht immer einfach', wie Verena es nett verpackt. Mit Schrecken übermannte mich das schlechte Gewissen. Mein Kontakt zu meiner guten Freundin war einfach viel zu gering. Ich hatte ihr nicht einmal von dem Umzug erzählt. Eilig kramte ich mein Handy hervor, doch steckte es wieder weg. Ein Anruf müsste wohl warten, bis das gröbste Chaos vorüber wäre. Also sprang ich aus dem Jeep und lies meinen Blick über das ehemalige Skigebiet gleiten. Seit meinem letzten Besuch hatte sich viel verändert. Der Tourismus war stark zurückgegangen und die Lifte existieren nicht mehr, ebenso das Hotel. Nun ragte das Wohnhaus mit dem Stallkomplex aus den Wiesen hervor und einige Koppelzäune umgrenzten unsere neue Heimat. Das Lächeln auf meinen Lippen war nicht mehr zu schmälern, doch riss ich mich von dem Anblick los und begann mit der nun anstehenden Arbeit. Die Pferde mussten in den Stall gebracht werden, die Sattel- und Futterkammer sollten ihre alte Fülle erhalten und das Haus musste bis zum Abend bewohnbar sein. Es lagen nun einige lange Tage vor uns.
      6384 Zeichen © Loulou
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      Loulou - unbekannt
      Verborgene Talente
      Predazzo, Italien - 14.32 Uhr

      "Komm Großer." Ich schnalzte mit der Zunge und Classic Cinnamon setzte sich in Bewegung. "Willst du ausreiten?", hörte ich eine Männerstimme fragen und ich drehte mich herum, sodass Cinna wieder stehen bleiben musste. Genervt schnaubte der große Hengst. "Nein, ich will ein wenig mit ihm trainieren.", entgegnete ich Daavid. "Seine Vorbesitzerin sagte, er hat großes Talent in der Dressur. Außerdem ist Verena ja der Meinung, ich bewege meine Pferde zu wenig.", fügte ich grinsend hinzu. Belustigt dachte ich daran, dass selbst unser größter Pferdenarr mit Cinna zu kämpfen hatte. Dennoch musste ich ihr Recht geben, denn man merkte ihm schon beim Rausführen auf die Koppel an, wenn er sich zu lange gelangweilt hat. "Willst du mit auf den Platz kommen?", fragte ich. Daavid schüttelte nur den Kopf. "Es ist eisig draußen und im Gegensatz zu Finnland haben wir endlich eine Halle. Aber Lilith verschlägt es immer noch auf den Platz." - "Die Sonne scheint!", protestierte ich grinsend und boxte ihm gegen den Oberarm, als er näher gekommen war. Cinna reckte den Hals und durchstöberte mit seinem weichen Maul Daavids blondes Haar. Doch schnell stellte er fest, dass ihn dies nicht weiter brachte und er wandte sich ab. "Na komm schon, die Boxen können wir auch später misten.", forderte ich ihn auf und wandte mich, ohne die Antwort abzuwarten, ab. Cinna folgte mir mit lautem Geklapper seiner Eisen auf den Hof und sogleich fuhr ihm der kalte Wind durch die lange Mähne. Misstrauisch begutachtete er das Wetter, während ich nachgurtete und mich auf das Große Tier schwang. "Wir brauchen eine Leiter. Oder besser noch einen Aufzug.", sagte ich ironisch und nahm die Zügel auf. Ich lenkte den Friesenmix in Richtung des großen Dressurplatzes, zu dem Daavid bereits das Tor geöffnet hatte. Hinter mir schloss er es wieder und setzte sich auf die weiße Bande. Von vorne sah unser Hof so klein und beschaulich aus. Ein altes Mauerwerk, welches friedlich in den Wiesen der Latemargruppe schlummerte. Doch hinter dem Herrenhaus und dem geräumigen Stall lag eine Reithalle, das Dressurviereck, auf dem wir uns befanden, ein Roundpen, der Springplatz und unzählige Wiesen. Eigentlich viel zu viel um zwei Personen und vier Pferde, von denen sich gerade einmal zwei Reiten ließen. "Weißt du, was ich mir wünsche, Daavid?", fragte ich den Finnen, während ich Cinna warm ritt. "Sommer?", scherzte er. Kurz rollte ich mit den Augen. "Nein. Ich dachte eher, wie könnten unseren Bestand noch um zwei Tiere erweitern. Platz genug ist auf jeden Fall. Außerdem wolltest du doch ohnehin dein eigenes Tier.", begann ich. "Und was stellst du dir als zweites vor?", hakte er misstrauisch nach. "Ein Sportpferd.", entgegnete ich und blickte ihn kurz an, ehe ich begann mit Cinna zu arbeiten. Zunächst probierte ich einfache Dinge mit ihm, wie normale Übergänge in den Gangarten. Schnell merkte ich, dass er mehr gefordert werden wollte und ließ ihn einige Bahnfiguren laufen. Rasch wurde er locker und arbeitete fleißig mit. Langsam begann auch ich Spaß an der Sache zu finden und als wir wieder auf die lange Seite kamen, versammelte ich ihn. Mit einem leichten, konzentrierten Lächeln auf den Lippen nahm ich das Tempo immer mehr zurück, bis er beinahe zum Stehen kam. Mit den Hacken trieb ich ihn weiter bestimmt vorwärts, hielt ihn jedoch kontinuierlich mit halben Paraden zurück. Cinna spielte mit den Ohren und begann schließlich auf der Stelle zu traben. Das Lächeln auf meinem Gesicht wurde breiter. "Wieso ist sie mit dir nur A Dressuren gegangen?", murmelte ich leise. "Wozu? Dein Norweger springt wie ein Wahnsinniger und der kann scheinbar auch einiges.", hörte ich Daavid sagen, doch war zu sehr auf den Hengst konzentriert, um zu antworten. "Siehst du, wie schön er läuft?", fragte ich begeistert und blickte zu Daavid, als ich Cinna schließlich wieder im lockeren Schritt laufen ließ, um ihn trocken zu reiten. Es kam mir kaum so lange vor, doch nach dieser dreiviertel Stunde hat er ordentlich zu schwitzen begonnen. Entspannt senkte das große Tier den Kopf und kaute mir die Zügel aus der Hand. Rasch ritt ich ihn trocken und kehrte mit Daavid zum Stall zurück. Nachdem Cinna versorgt war, machten wir uns an die tägliche Arbeit.
      4224 Zeichen © Loulou
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      Loulou - unbekannt
      Kehrtwende.
      Predazzo, Italien - 07.45 Uhr

      "Du wirst was?!" Entgeistert starrte ich Daavid an. "Ich muss, Lilith.", seufzte der junge Mann. Natürlich konnte ich ihn verstehen, trotzdem versetzte es mir einen Schlag. "Und was mach ich jetzt? Ich verliere meinen Arzthelfer, Pfleger und meinen besten Freund!", sagte ich traurig. "Versteh mich doch!", entgegnete er. "Meine Mutter ist krank in Köln und ich sitze hier in Italien. In einem Leben, als gäbe es keine Probleme." Zwiegespalten seufzte ich auf. "Natürlich verstehe ich das.", sagte ich leise und blickte zu Boden. Ich merkte, wie Daavid mir tröstend über den Arm strich. Außerdem habe ich dort die Möglichkeit auf mein Studium. Und wenn alles wieder in den richtigen Bahnen ist, hat die Klinik zwei Ärzte. Wir könnten uns richtig vergrößern.", sagte er. Doch in seiner Stimme hörte man, dass sich unsere Wege nun wohl endgültig trennen würden. Ich schwieg. "Lilith, bitte. Meine Mutter war mein Leben lang für sie da, ich kann sie jetzt nicht damit alleine lassen.", sagte er sichtlich verzweifelt. "Ist ja in Ordnung." Mit diesen Worten kehrte ich mich um und verschwand im Stall. Ich schnappte mir eine Mistgabel und begann mit hastigen Bewegungen die leere Box meines Hengstes zu misten, welcher sich auf der Weide mit den anderen Pferden vergnügte. Ich hörte Schritte hinter mir. "Wann reist du ab?", fragte ich abgehackt. "Morgen.", kam es lese zurück und ich seufzte auf. "Na schön." Ohne ihn anzusehen fuhr ich mit meiner Arbeit fort. Ich hörte ihn laut Luft holen, doch es folgte kein weiteres Wort. So schwiegen wir uns an, ehe ich in der Bewegung inne hielt und ihn ansah. "Ich werde dich vermissen.", sagte ich traurig. "Ich dich doch auch.", seufzte Daavid und umarmte mich kurz. "Ich habe übrigens nach einem Nachfolger gesucht. Damit du nicht ganz alleine hier stehst. Er kommt heute Nachmittag vorbei um sich vorzustellen.", erklärte er und ich blickte ihn wütend an. "Danke Daavid, aber die Menschen, die mit mir und den Pferden arbeiten, suche ich mir lieber selbst aus!", entgegnete ich barsch. "Red wenigstens mal mit ihm.", entgegnete er, doch ich schüttelte genervt den Kopf. Daavid seufzte auf und verließ die Gasse des Traktes, in dem die Hengste standen und verschwand, um sich wieder an die Arbeit zu machen.
      Erst als ich am Nachmittag Motorengeräusche auf dem Hof vernahm, wagte ich mich aus dem Stall heraus. Die Boxen waren auf Hochglanz gebracht, ebenso lag weder in der Stallgasse, noch in der Futter- oder Sattelkammer auch nur ein Körnchen Staub. Misstrauisch blickte ich zu dem Motorradfahrer, welcher sein Gefährt in der Auffahrt abstellte und den Helm abnahm. "Da hast du ja großartige Arbeit geleistet.", murrte ich leise, als Daavid sich neben mich gesellte. Unerwartet stieß er mich mit dem Ellbogen an. "Gib ihm wenigstens die Chance, sich vorzustellen.", knurrte er zurück. Misstrauisch blickte ich zu dem jungen Mann, welcher seinen Helm abnahm und sich umblickte. Schließlich blieben seine dunklen Augen an uns hängen und er kam herüber. "Hi.", begrüßte er uns knapp und Daavid reichte ihm höflich die Hand, während ich die Arme vor der Brust verschränkte. Daavid seufzte. "Das ist Lilith, ihr gehören der Hof und die Praxis. Ich bin Daavid, wir hatten telefoniert.", sagte er dann freundlich. "Alexander.", stellte sich der Fremde vor. Ein Wort. Mehr nicht. "Sie scheinen ja großes Interesse zu haben.", stellte ich trocken fest und warf ihm einen bissigen Blick zu. Schnell begann Daavid wieder zu reden. "Also, deine Aufgaben bestünden darin, den Hof in dem Zustand zu halten, in dem er sich jetzt befindet. Dazu gehört alles, vom Reparieren der Zäune, über das Misten der Boxen bis zum fegen der Anlage." Der blonde Mann nickte und blickte sich um. "Du hast eine Lehre zum Schreiner gemacht, richtig?" Wieder nickte er. Bevor Daavid weiter reden konnte, fiel ich ihm ins Wort. "Und was verstehen sie von Pferden? Das sind schließlich Lebewesen und kein Holz.", bemerkte ich knapp. "Nichts." Mich überraschte die ehrliche Antwort und vor allem sein Tonfall. Ich runzelte die Stirn und zuckte die Schultern, fasste innerlich jedoch einen Entschluss. "Schön, dann sind sie hoffentlich bereit, viel zu lernen." Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum ich dies sagte, doch irgendetwas in mir wollte dem Fremden eine Chance geben. Zwar konnte ich ihn schon vom ersten Moment an nicht ausstehen, doch weckte etwas an ihm mein Interesse. Beide blickten mich überrascht an, doch ich sagte nichts weiter.
      Der Papierkram war schnell erledigt und da Daavid noch einiges zu packen hatte, blieb es an mir hängen, Alexander herumzuführen. "Bisher besteht der Hof aus einem großen Stall, das L förmige Gebäude dort.", begann ich und wies auf die Stallungen. "Rechts die Stuten und links die Hengste, dazwischen Sattel- und Futterkammer. Über den Behältern mit den verschiedenen 'Zutaten' hängt eine Tabelle, da steht genau, wie viel welches Pferd von was und wann bekommt." Er nickte. "Dort ist das Wohnhaus, im Erdgeschoss befinden sich die Praxis, mein Büro und eine kleine Küche, sowie ein Bad. Darüber wohne ich und im Dach ist - war - Daavids Wohnung. Mein Stallbursche hat immer im Haus gelebt, das steht auch dir frei. Hast du eine eigene Wohnung?" Ich sah ihn an, nachdem ich meine knappen Ausführungen beendet hatte. Er schüttelte den Kopf. "Nein.", kam als Antwort. "Und wo wohnst du dann?" Er zuckte nur mit den Schultern. Worauf hatte ich mich da eingelassen?! Ein Wildfremder, ohne Kenntnisse von Pferden und ohne eigenen Wohnsitz. Ich seufzte. "Gut, du kannst morgen deinen Kram her bringen." Ich machte eine Pause. "Es weder im Stall, noch in dem Haus geraucht, auch nicht, wenn das Fenster offen ist. Schon gar nicht im Stall. Jedes Pferd wird mit Respekt behandelt und es wird alles erledigt, was ansteht. Wenn du Mist baust, kannst du gleich wieder mit deinem ganzen Gerödel abhauen! Verstanden?", fasste ich abschließend zusammen und sah ihn eindringlich an. Er verzog kaum merklich das Gesicht, nickte dann aber, jedoch ohne ein Wort. "Gut." Ich seufzte und entspannte mich ein wenig. "Also dann. Morgen kannst du erst einmal deine Sachen her schaffen und ich zeig dir genauer, was du tun musst. Ab übermorgen fängt der Tag dann um sechs an.", erklärte ich, ein bisschen weniger unfreundlich. "Gut." Seit langem gab er wieder ein Wort von sich. "Dann bis morgen." Er machte Kehrt und schon bald hörte ich das Motorrad vom Hof rollen.
      Ich ging in den Stall, um meine Nachtrunde zu machen und die Pferde zu füttern. Zunächst ging ich in den Hengststall und gab Morke und Cinna das frisch gemischte Futter, füllte ihre Heunetze und kontrollierte die Tränken. Die selbe Prozedur auch noch bei Minaki und Bree und nachdem alle Türen verschlossen waren, ging ich zurück ins Haus, um zu Abend zu essen.
      6765 Zeichen © Loulou
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      Ranjit - 01. November 2015
      Gähnend betrat ich den Stall. Ich schaltete das Licht an und ging in die Sattelkammer. Dort nahm ich Halfter, Führstrick und Putzbox von Luzifer´s Erbeund ging zu seiner Box. Nachdem ich die Putzbox abgestellt hatte, öffnete ich die Boxentür und betrat die Box. Ich begrüßte den Jährlingshengst und legte ihm dann sein Halfter an. Als ich auch den Führstrick am Halfter befestigt hatte, führte ich ihn aus der Box heraus und band ihn an. Nun öffnete ich die Putzbox, nahm Striegel und Kardätsche heraus und fing an, ihn zu putzen. Als sein Fell sauber war und glänzte, legte ich die Bürsten zurück und nahm die Mähnenbürste heraus. Als ich seine Mähne, Schopf und Schweif entwirrt und gekämmte hatte, waren nur noch die Hufe dran. Nachdem diese sauber waren, band ich den Hengst los und verließ mit ihm den Hengst und Wallachstall und machte mich auf den Weg, Richtung Wald. Ich ging mit ihm ca eine stunde spazieren, da das Wetter heute ausnahmsweise mal mitspielte und die Sonne schien. Nach einer Stunde kehrten wir wieder auf den Hof zurück, wo ich ihn auf die Weide brachte. Anschließend räumte ich seine Sachen auf und mistete seine Box.Nachdem ich mit Luzifer fertig war, ging ich in die Sattelkammer und holte dort die Sachen von Daemonesqueund ging zu seiner Box. Ich stellte die Putzbox ab, öffnete die Boxentür und betrat die Box. Nachdem ich den Hengst begrüßt hatte, legte ich ihm sein Halfter an, befestigte den Führstrick am Halfter und führte ihn aus der Box heraus. Als ich den Hengst angebunden hatte, öffnete ich die Putzbox und fing an, ihn mit Striegel und Kardätsche auf Vordermann zu bringen. Danach entwirrte und kämmte ich sein Langhaar und kratzte ihm die Hufe aus. Nun glänzte er vor sich hin. Nun holte ich aus der Sattelkammer sein Longierzeug und ging wieder zu ihm. Wieder bei ihm, legte ich den Longiergurt auf den Rücken, bis dieser richtig lag und befestigte ihn. Anschließend nahm ich ihm sein Halfter ab und legte ihm den Kappzaum an. Nun befestigte ich noch die Longe am Kappzaum und führte den Hengst auf den Außenreitplatz und longierte ihn dort. Anschließend versorgte ich ihn, brachte ihn auf die Weide und mistete seine Box aus, nachdem ich seine Sachen aufgeräumt hatte. Nun machte ich mich auf den Weg, die Sachen von Silent Hill aus der Sattelkammer zu holen. Bei seiner Box angekommen, stellte ich die Putzbox ab und öffnete die Boxentür. Nachdem ich den Hengst aus der Box geholt hatte, band ich ihn an und putzte ihn. Anschließend ging ich mit ihm eine Runde spazieren und brachte ihn zu den anderen Hengsten auf die Weide. Ich räumte noch seine Sachen auf und mistete seine Box aus. Nun ging ich die Sachen von Nanook holen und machte mich auf den Weg zu seiner Box. Nachdem ich die Box geöffnet, den Hengst begrüßt und ihm das Halfter angelegt hatte, führte ich ihn aus der Box heraus und band ihn davor an. Nun öffnete ich die Putzbox, nahm Striegel und Kardätsche heraus und putzte sein Fell. Als dieses sauber war, legte ich die Bürsten zurück und entwirrte sein Langhaar. Zum Schluss kratzte ich seine Hufe aus. Nun band ich ihn los und brachte ihn auf die Weide. Nun räumte ich noch seine Sachen auf und mistete die Box. Nun kam Pinochio an die Reihe. Nachdem ich seine Sachen geholt hatte, ging ich zu seiner Box und stellte dort erst die Putzbox ab, ehe ich die Boxentür öffnete und die Box betrat. Ich begrüßte den Hengst und legte ihm sein Halfter an, befestigte den Führstrick daran und führte ihn aus der Box raus. Nachdem ich ihn angebunden hatte, putzte ich ihn und brachte ihn auf die Weide. Ich räumte noch seine Sachen auf und mistete die Box. Aus der Sattelkammer holte ich nun die Sachen von Risiko und begab mich auf den Weg zu seiner Box. Dort angekommen, stellte ich die Putzbox ab und öffnete nun die Boxentür. Als ich den Hengst begrüßt hatte, legte ich ihm sein Halfter an, befestigte den Führstrick daran und führte ihn aus der Box heraus, wo ich ihn anband. Nun öffnete ich die Boxentür und betrat die Box. Ich holte den Hengst aus seiner Box raus, band ihn davor an und putzte ihn. Zum Schluss brachte ich ihn auf die Weide, räumte seine Sachen auf und mistete seine Box. Als ich die Sachen von Arcado geholt hatte, ging ich zu seiner Box, holte ihn raus und band ihn davor an. Nun nahm ich Striegel und Kardätsche heraus und fing an, ihn damit zu putzen. Als sein Fell sauber war, legte ich die beiden Bürsten zurück und entwirrte sein Langhaar, was ich anschließend mit der Mähnenbürste noch durchkämmte. Zum Schluss kratzte ich seine Hufe aus und nahm die Putzbox, um diese in der Sattelkammer zu verstauen. Nun ging ich wieder zu ihm, band ihn los und brachte ihn auf die Weide. Ich mistete noch seine Box aus und holte dann die Sachen von Estragon Sky und Classic Cinnamon mit. Nachdem ich beide Hengste aus ihrer Box geholt und davor angebunden hatte, fing ich an, Estragon zu putzen. Nachdem sein Fell nur so glänzte, kämmte ich sein Langhaar und kratzte ihm die Hufe aus. Nun kam Classic an die Reihe. Als auch er geputzt war, band ich beide Hengste los und brachte sie auf die Weide. Nun mistete ich noch beide Boxen aus, räumte deren Sachen auf und fegte noch die Stallgasse.
    • Friese
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      Ranjit - 22. Februar 2016
      Noch halb schlafend, betrat ich den Stall und machte das Licht an. Ich betrat die Sattelkammer und holte dort die Sachen von Numidia aus dem Spind. Nun machte ich mich auf den Weg zu ihrer Box. Nachdem ich die Stute aus der Box geholt hatte, band ich sie an und öffnete die Putzbox. Nun nahm ich Striegel und Kardätsche heraus und fing an, sie zu putzen. Als ihr Fell nur so glänzte, legte ich die beiden Bürsten zurück und nahm die Mähnenbürste heraus. Damit bürstete ich ihr Langhaar. Zum Schluss kratzte ich ihr noch die Hufe aus. Anschließend band ich sie los, brachte sie auf die Weide, räumte ihre Sachen auf und mistete ihre Box. Nun holte ich die Sachen von Maximilian aus seinem Spind und machte mich auf den Weg, zu seiner Box. Dort stellte ich die Putzbox ab, öffnete die Boxentür und betrat die Box. Ich begrüßte den Hengst und legte ihm anschließend das Halfter an. Nachdem ich den Führstrick am Halfter befestigt hatte, führte ich ihn aus seiner Box und band ihn davor an. Nachdem ich ihn geputzt hatte, band ich ihn los und brachte ihn auf die Hengstweide. Nachdem ich seine Sachen aufgeräumt hatte, mistete ich seine Box und holte anschließend die Sachen von Drachenkuss. Ich machte mich auf den Weg zu seiner Box, stellte dort die Putzbox ab und öffnete die Boxentür. Die Jährlingsstute kam mir schon neugierig entgegen und beschnupperte neugierig meine Hand. Ich gab ihr das erhoffte Leckerlie und legte ihr das Halfter an, befestigte den Führstrick daran und führte sie aus der Box. Als ich sie angebunden hatte, öffnete ich die Putzbox und nahm Striegel und Kardätsche heraus. Als ich die Stute geputzt hatte, brachte ich sie auf die Weide, räumte ihre Sachen auf und mistete ihre Box. Nun holte ich die Sachen von Touchable. Ich holte sie aus ihrer Box heraus und band sie davor an. Als ich sie geputzt hatte, sattelte ich die Stute und führte sie aus dem Stall raus. Dort stieg ich auf und ritt im Schritt los. Als ich ein paar meter geritten war, gurtete ich eben nach und ritt dann weiter. Nach einer stunde machte ich mich langsam wieder auf den Rückweg. Als ich wieder am Stall ankam, stieg ich ab und führte die Stute in den Stall. Dort sattelte ich sie ab und brachte sie auf die Weide. Ich räumte noch ihre Sachen auf und mistete ihre Box. Anschließend holte ich die Sachen von Classic Cinnamon und Lil Princess Gun. Als ich beide aus ihren Boxen geholt und davor angebunden hatte, fing ich mit Cinnamon an. Ich öffnete seine Putzbox, nahm Striegel und Kardätsche heraus und fing an zu putzen. Nachdem sein Fell sauber war, legte ich die Bürsten zurück und nahm die Mähnenbürste heraus. Mit dieser kämmte ich sein Langhaar. Anschließend kratzte ich seine Hufe aus. Nun band ich ihn los und führte ihn auf die Weide. Anschließend räumte ich seine Sachen auf und mistete seine Box. Dann ging ich zu Princess und fing an, sie zu putzen. Die Stute genoss es richtig und es wurde bei ihr auch mal Zeit. Ihr klebte der Staub nur so im Fell fest. Die letzten Tage hatte ich kaum Zeit, die Pferde richtig zu putzen. Nachdem ich den ganzen Staub und Dreck aus ihrem Fell bekommen hatte, legte ich die Bürsten zurück. Mit der Hand verlaß ich ihren Schweif. Anschließen fuhr ich mit der Mähnenbürste noch mals durch und kämmte auch die Mähne und den Schopf. Zum Schluß kratzte ich ihre Hufe aus. Nachdem ich ihre Sachen aufgeräumt hatte, brachte ich sie auf die Weide und mistete ihre Box. Aus der Sattelkammer holte ich nun die Sachen von Silent Hill und Daemonesque mit. Ich holte beide Hengste nach einander aus deren Box und band sie an. Da Silent etwas nervös war, machte ich ihn als erstes. Ich redete in Ruhe mit ihm, während ich Striegel und Kardätsche herausholte. Als ich ihn geputzt hatte, entwirrte ich sein Langhaar, fuhr mit der Mähnenbürste durch und kratzte dann seine Hufe aus. Nun band ich ihn los und brachte ihn auf die Weide. Ich räumte noch seine Sachen auf und mistete seine Box. Nun kam Daemonesque an die Reihe. Ich öffnete seine Putzbox, nahm Striegel und Kardätsche heraus und fing an, ihn zu putzen. Als ich damit fertig war, entwirrte ich sein Langhaar und kratzte seine Hufe aus. Nun räumte ich seine Sachen auf, brachte ihn auf die Weide und mistete seine Box aus.
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      Ranjit - 09. August 2016
      Gähnend machte ich mich auf den Weg aus dem Haus zum Stall. Im Stall angekommen, machte ich das Licht an und ging geradewegs in die Sattelkammer, wo ich die Sachen von Numidia nahm und zu ihrer Box ging. Ich stellte die Putzbox ab und öffnete die Boxentür. Als erstes begrüßte ich die Stute mit einem Leckerlie und legte ihr dann das Halfter ab. Nachdem ich auch den führstrick befestigt hatte, führte ich die Stute aus der Box heraus und band sie an. Ich öffnete die Putzbox, nahm Striegel & Kardätsche heraus und fing an, ihr Fell zu striegeln. Als ich damit fertig war, legte ich die Bürsten zurück und nahm eine weichere Bürste heraus, mit der ich ihren Kopf vorsichtig reinigte. Anschließend kämmte ich mit der Mähnenbürste ihren Schopf und ihre Mähne. Danach verlaß ich den Schweif erst mit der Hand, ehe ich nochmals mit der Mähnenbürste durchbürstete. Zum Schluss kamen noch die Hufe dran. Anschließend band ich die Stute los und brachte sie auf die Weide. Ich mistete noch ihre Box aus und räumte ihre Sachen auf. In der Sattelkammer nahm ich dann gleich die Sachen von Classic Cinnamon mit. An seiner Box angekommen, stellte ich die Putzbox ab, öffnete die Boxentür und betrat die Box. Nachdem ich den Wallach aus seiner Box geholt und davor angebunden hatte, fing ich an ihn zu putzen. Als er vor sauberkeit nur so glänzte, brachte ich ihn ebenfalls auf die Weide. Ich mistete noch seine Box aus und räumte seine Sachen auf.
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      Bracelet - 21. August 2016
      Sammelpflegebericht
      (c) Bracelet

      Gähnend blätterte ich am Morgen des heutigen Tages die Zeitung durch und schlürfte an meiner Kaffeetasse. Dann, bei den Anzeigen, fand ich etwas. Davon gebannt überschwemmte ich kurzerhand mal den halben Esstisch. Als ich alles mit Küchenrolle sauber getupft hatte las ich mir nun durch was nun schwarz auf hellbraun in der schäbigen Billigzeitung stand, die ich heute morgen für zehn Cent gekauft hatte.
      Ranjit suchte dringend eine Aushilfe. Ich rief schnell bei ihr an und setzte dann alle Hebel in Bewegung um zu ihr zu kommen. Sie empfing mich liebevoll und zeigte mir alles. Dann verabschiedete sie sich auch schon wieder und fuhr los.
      Ich begann nun ihre Pferde zu füttern und anschließend aus dem Stall auf die Koppeln zu bringen. Numidia, Classic Cinamon, Shey, Sir Sancis, Ungezähmt Snow und Maximilian waren die ersten. Danach folgten Daemonesque, Lil Princess Gun und ein Vertrautes Gesucht; Touchable. Meine ehemalige Stute die ich im November letzten Jahres an Ranjit verkauft hatte. ,,Na Süße?'',sagte ich liebevoll zu ihr und streichelte sie. Es war immer wieder schön in ihre hübschen, vertrauten Äugchen zu blicken. Ich bedauerte schon etwas sie verkauft zu haben. Hach ja was für ein tolles Pferd.
      Nachdem diese Pferde nun auf der Koppel tobten und grasten mistete ich ihre Boxen und streute neu ein. Dann putzte ich noch schnell die Tränken ehe einige von ihnen wieder rein kamen.
      Für andere war es erst Zeit raus zu kommen: Katlina, Mona, Kaya, Fame Junkies, Rambo, Blue Moon Flower, Nielaras, Luzifer's Erbe, Nanook und Pinochio nämlich. Sie waren alle zum Großteil brav, weshalb es eigentlich nicht sonderlich anstrengte sie raus und rein zu holen.
      Mecki wurde anschließend von mir longiert und mit Arcado war ich an der Hand spatzieren. Am Ende des Tages holte ich alle Pferde wieder rein und bewegte Eternity noch ein wenig. Dann verließ ich Ranjits Gestüt auch schon wieder.
    • Friese
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      Sevannie und Friese - 24.Oktober 2016
      Umzug Teil II
      „ Beeilt euch. Der Flieger für die ersten Pferde geht bald!“ rief ich total gestresst in den Stall. Dann flog mein Blick wieder nach draußen. Ich ging zum Hänger und kontrollierte dort alles. Gestresst holte ich mein Handy aus der Hosentasche und sah auf die Uhr. Verdammt wir waren zu spät! Ich schaute in einen der zwei großen Trailer. Meine Pferde waren so gut wie verladen und auch bei Joyce sah es sehr gut aus. Heute begann unser Umzug nach Jasmund und wir hatten bereits früh angefangen alles in die Wagen zu packen. Insgesamt würden heute 14 Pferde mit uns die Reise antreten. Nur ein kleiner Teil, aber immerhin ein Anfang. Simon und Tyler würden noch auf Zasas Hof bleiben und die restlichen Kleinigkeiten regeln. Sie hatten den Hof auch noch nicht mal in echt gesehen. Joyce und ich waren über eine Internetanzeige auf ihn gestoßen und sofort überzeugt gewesen. Ein Besuch hatte uns gezeigt, dass er genau das bat was wir für unser Vorhaben brauchen würden. Der große Stallkomplex war auf dem neusten Stand und konnte uns sowohl mit den Paddockboxen als auch mit dem Aktivstall gleich überzeugen. Zudem hatte unser Team weitere Mitarbeiter bekommen. Einer von ihnen war Linus, welcher bereits auf dem Gestüt auf unsere Ankunft wartete. Ihm hatte ich die Anweisung gegeben, dass er bitte bereits den Stuten und Hengstoffenstall herrichten solle und die Boxen für acht Pferde. Des Weiteren hatte er die Aufgabe den Offenstall für die Hengste und Stuten auf Vordermann zu bringen. Hier würden meine Pferde einziehen, welche heute mit uns hergeflogen waren. Joyce und ich setzten uns nun endlich in Richtung Flughafen in Bewegung. Sowohl die Fahrt als auch alles am und um den Flughafen herum verliefen problemlos. Genauso wie der Flug und die Fahrt danach. Meine Augen strahlten als wir auf das Gestüt fuhren. Ich freute mich bereits sehr auf den Umzug und unseren neuen Plan zu verwirklichen. Wir parkten und stiegen dann aus. Linus begrüßte uns gleich freundlich und erzählte uns, dass die Boxen bereits für die Pferde fertig waren und wir nur noch ausladen mussten. Als erstes luden wir Mistery, Veronica und Linara aus dem Hänger. Wir hatten in Deutschland nur einen Hänger mieten müssen, da dieser größer war. Wir brachten die drei Stuten in den Stall. Die Türen zum Paddock waren offen, dass sie sich ein bisschen mehr bewegen und auch umschauen konnten. Ich holte Muemmi aus dem Hänger und übergab sie an Linus. Dieser brachte sie zu den anderen Stuten und kam dann wieder zu uns. Nun fehlten nur noch ihre Hengste und meine Pferde. Ich holte Scottland Yard aus dem Hänger und ging bereits zum Stall vor. Mir folgte Linus mit Cafe Latte und hinter ihm Joy mit Invincible und Belstaff. Wir brachten die vier in den Hengststall und ließen auch sie auf den Paddock. Die Pferde waren im Vergleich zu anderen Umzügen bereits relativ ruhig. Sie hatten es jedoch nun auch in kurzer Zeit sehr oft mitmachen müssen. Wir gingen wieder zum Hänger und holten aus diesem Fallen Godness und Almost Illegal. Fallen übergab ich an Linus und Almost an Joyce. Ich selbst nahm Overo und ging dann mit den beiden anderen zum Offenstall der Hengste. Wir ließen die drei laufen und sie nahmen dies dankend an. Die anderen Pferde dürften später auch noch kurz auf die Weide, aber erst sollten sie sich in ihren neuen Boxen einleben. Der Zugang zum Offenstallpaddock mit Gras beziehungsweise Erde waren noch gesperrt. Sie durften das überdachte Gelände und das geteerte Stück erst mal erkunden. Wir gingen nochmal zu Hänger und ich holte die letzten Pferde aus diesem. Ich übergab Elanor an Linus und Spotted Face an Joyce. Ich selbst nahm Hollywood Undead. Auch sie durften in den abgetrennten Offenstall. Wir luden das Zubehör der mit uns gereisten Pferde aus dem Hänger und dem Auto. Dieses räumten wir in die jeweiligen Spinde der Ställe, in welchem die Pferde eingestellt waren. Ich schaute noch kurz im jeweiligen Stall nach den Ponies und Pferden. „ Bringen wir die anderen jetzt nach draußen?“ fragte mich Joyce mit müder Stimme. Ich nickte kurz und ging dann in den Hauptstall der Stuten. Gemeinsam mit diesen liefen wir zur Weide und ließen sie dann auf dieser laufen. Nachdem wir auch die Hengste auf der Weide hatten, rief uns Linus zum Essen. Er hatte eine kleine Brotzeit hergerichtet und ich war ihm dafür sehr dankbar. Wie wir alle wohnte er auf dem Gestüt und hatte für sich ein bisschen eingekauft und extra für unseren Besuch natürlich auch.
      Der nächste Tag war bereits wieder unser Abreisetag. Schließlich wartete noch einige Arbeit auf dem Hof von Zasa auf uns. Wir wollten ja bald komplett umziehen. Dennoch konnten wir den ganzen Tag mit unseren Pferden verbringen, da der Flug erst abends ging.
      Mit einem lauten Knallen landete ich einen knappen halben Tag später direkt vor Joyce Füßen. Wir waren im Morgengrauen am Hof angekommen und ich wollte in das Haus, welche Zasa uns vieren zur Verfügung gestellt hatte. Unsere werten Freunde waren jedoch so schlau gewesen und hatten die Umzugskartons direkt in den Eingangsbereich gestellt, damit jeder drüberflog der nichts davon wusste. Naja dieser jemand war natürlich ich gewesen. Wer auch große Töne spucken muss von wegen was soll schon passieren wenn wir das Licht nicht an machen oder ich brech mir schon nichts, hatte es eigentlich nicht anders verdient. Wäre Joyce nicht so geschockt und müde gewesen, dann hätte sie wahrscheinlich laut losgelacht. Jetzt war ihre Reaktion jedoch nur ein entsetztes und unterdrücktes Schreien. Wir wollten ja schließlich nicht, dass Tyler und Simon aufwachten. Die beiden mussten heute nochmal richtig mithelfen, da bereits morgen ein weiterer Flug gebucht war. Zwei Mal hieß es nun noch nach Deutschland fliegen. Das letzte Mal jedoch ohne Rückflug. Ich freute mich schon, dennoch würde ich Zasas Gestüt auch vermissen. Die Pferde hatten gerade sich eingelebt und nun mussten wir sie wieder aus dem gewohnten Feld reißen. Doch es würde ihnen auch in Deutschland gefallen. Ich rappelte mich auf und ging dann mit Joyce ins Wohnzimmer. Wir wollten eigentlich nur kurz noch ein bisschen Fernsehen, aber dies ging nach hinten los. Wir schliefen nämlich beide ein und wachten erst wieder auf als die Männer uns weckten. Wir gingen uns schnell duschen und dann ging es auch schon wieder in den Stall. Wir packten die letzten Koffer und richteten den Hänger her. Eigentlich war geplant gewesen, dass wieder ein Teil von meinen Pferden mitkommen sollte und ein Teil von Joyce. Simon und ich hatten jedoch einen Auftrag erhalten und so musste er auf die Bahamas fliegen. Da Tyler sich mit Joyce Pferden besser auskannte, blieben diese nun bei ihm. Für den jetzigen Flug brauchten wir hier drei Hänger und in Deutschland zwei größere. Es handelte sich immerhin um 26 Pferde. Ich holte als erstes die niederländischen Warmblüter aus ihren Boxen und brachte sie mit Hilfe der anderen dreien in den ersten Hänger. Der erste Hänger war damit schon voll und wir konnten die Klappe schließen. Als nächstes würden die Pferde folgen, welche in Deutschland ihren neuen Offenstall beziehen durften. Eins nach dem anderen wurde im Hänger verladen und angebunden. Sie bekamen alle noch Heu und Wasser, genauso wie die Warmblüter vor ihnen. Als letztes folgten die Fohlen und Jungpferde. Wir hatten bei ihnen zum Glück auch nicht weiter Probleme, da sie es gewohnt waren. Das Hängertraining stand bei uns immer wieder auf dem Programm und da auch ein paar von ihnen mit uns schon umgezogen waren. Als alle im Hänger waren fuhren wir los. Simon fuhr den einen Hänger, Joyce den direkt hinter ihm und das Schlusslicht bildete ich. Am Flughafen angekommen verluden wir alle Pferde in die Reiseboxen und checkten dann ein. Simon hatte sich am Gate noch von mir verabschiedet und war nun auf dem Weg zu seinen Flug auf die Bahamas. Der Flug nach Deutschland kam mir dieses Mal viel länger vor und auch die Kontrolle durch den Flughafentierarzt dauerte unfassbar lange. Nachdem alle Pferde als gesund befunden worden waren und ihnen nichts fehlte durften wir sie in die großen Hänger verladen. Wir fuhren schließlich hintereinander zum Hof und nach geraumer Zeit kamen wir auf diesem auch an. Ich begrüßte Linus und fragte, ob alles gut geklappt hatte. Er bejahte dies und meinte dann, dass er sich freute die neuen Pferde kennenzulernen. Wir erklärten ihm kurz die Neuerung und luden dann als erstes die Fohlen aus. Als erstes durften die Stuten in ihren neuen Aktivstall. Als erstes Baghira, Batida de Coco und Easy Going. Die drei waren in ihrem neuen Stall scheinbar sehr zufrieden, denn sie sahen sich bereits fröhlich um. Als nächstes durften Northern Dancer, Cup Cake und Gabriella zu ihnen. Die drei sahen sich auch um und wir ließen sie in Ruhe laufen. Ich holte General’s Coming Home aus dem Hänger und fragte Joyce, ob sie Stromer’s Victory mitnehmen konnte. Sie brachte ihn gemeinsam mit mir in den Aktivstall der Hengste und ließen die zwei laufen. Als nächstes holten wir die Hengste aus dem Hänger, welche zu den Ponies in den Offenstall durften. Ich führte The Circle of Unbroken, Linus Zokni und Joyce hatte ich Hall of Fame übergeben. Die drei kannten die Ponies ja schon ein bisschen trotzdem wollte ich erst mal ein bisschen zuschauen wie sie sich miteinander verstanden. Nachdem ich mir sicher war, dass alles in Ordnung war ging ich wieder zum Hänger. Aus diesem durften als nächstes Gigolo, General Jack und San Diago heraus. Ich übergab wieder zwei meiner Pferde an die anderen beiden und ging mit ihnen zum Offenstall. Die Gruppe würde ganz schön groß werden, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie trotzdem gut harmonieren würden. Als nächstes holte ich Galawayn aus dem Hänger. Ich übergab ihn Linus, welcher ihn zur Weide brachte. Ich selbst brachte Face Down in den Offenstall der Stuten. Dieser war noch leerer und würde es auch vorerst bleiben. Als nächstes durften meine Haupttrainingspferde aus dem Hänger raus. Ich holte als erstes Louis, Chester und Spat Split and White nach draußen. Ich übergab sie an Joyce und Linus und holte dann Nightstorm und Underground nach draußen. Ich führte sie selber in den Stall und ließ sie dann in Ruhe ihre neuen Boxen begutachten. Ich hatte Nightstorm und Underground in den vordersten Boxen des KWPN-Hengstabteils untergeberacht und die anderen hinter ihnen. Louis durfte auch mit im KWPN-Abteil stehen, da ich keine weiteren Hannoveraner hatte und er eher von mir als von Joyce geritten wurde. Nun fehlten nur noch die Stuten für den Hauptstall. Hier übergab ich als erstes Bellami an Joyce, dann Kahlua an Linus und ich führte Kentucky Bourbon in ihre Box. Ich klopfte allen drei die Hälse und ließ sie dann nach draußen auf ihre Paddocks. Ich holte die beiden letzten Pferde aus dem Hänger. Hierbei handelte es sich um Royal Kiss und Anouk. Die beiden folgten brav und durften dann auch ihre Boxen beziehen. Sie sahen sich auch sofort wie die anderen drei auf den Paddocks um. Später würden alle noch auf die Weide dürfen. Ich räumte zusammen mit Joyce und Linus den Hänger aus. Das Zubehör wurde in den dazugehörigen Sattelkammern verstaut und ich kontrollierte alles. Bei dem Flug und der Fahrt war zum Glück nichts beschädigt worden. Ich holte meine Kwpn-Hengste zusammen mit Linus wieder aus den Boxen. Joyce bereite in der Zwischenzeit das Abendessen für uns vor. Nun holte ich auch noch die Stuten nach draußen und ließ sie ihre neuen Weiden erkunden. Sie genossen es merkbar, dass sie sich die Beine vertreten durften. Sowohl ich als auch Linus gingen nach drinnen und aßen dann zusammen mit Joyce ihr bereits gekochtes Essen. Ich ging schließlich noch duschen und ging danach mit Linus und Joyce wieder nach draußen. Die beiden waren auch schon duschen gewesen und außer die Pferde noch reinzuholen, waren wir fertig mit unserem heutigen Tag. Ich gab allen meinen Pferden noch etwas zum Fressen und ging dann wieder in mein Zimmer. Es dauerte nicht lange dann schlief ich auch schon tief und fest in meinem Bett. Ich wachte erst wieder am nächsten Morgen auf, als es eigentlich schon wieder abreisen hieß. Ich verabschiedete mich noch von allen meinen Pferden und flog dann gemeinsam mit Joyce wieder auf unseren alten Hof.

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      Auf dem alten Hof angekommen, überkamen mich einige Erinnerungen. Vor einigen Wochen erst hatte ich den Sturz mit Get a Movie gehabt. Uns beiden ging es gut, doch seither war da etwas die Bindung angeknackst, nur konnte ich nicht sagen an wem es wirklich gelegen hatte, dass wir gestürtzt waren. Der Scheckhengst war beim Springen immer aufmerksam, auch im Gelände brachte ihn nichts aus der Ruhe. Anscheinend waren wir beide etwas Unaufmerksam gewesen, daher hatte ich mich derzeit an der Bodenarbeit mit ihm versucht, doch halfen tat es nicht wirklich. Vielleicht brachte ja der neue Umzug dann wieder ein neues Umfeld und neue Begebenheiten mit sich, so das dies auch wieder was wird. Ich holte den Hengst in den frühen Morgenstunden aus seiner Box, ich hatte mal wieder nicht wirklich schlafen können und daher machte ich mich daran, ihn zu putzen und seine Transportausrüstung ihm anzulegen. Nachdem ich mit Get a Movie fertig war, torkelte auch Elena schlaftrunken in den Stalltrakt des alten Hofes. ,,Guten Morgen.'',murmelte sie und musterte mich mit meinem Hengst. ,,Morgen.'',murmelte ich leise und streichelte über die Scheckung am Halse von dem Hannoveraner. ,,Get ist feritg.'',murmelte ich und sie nickte nur. Kurz musterte ich erneut seine Beine, welche keine Blessuren aufwiesen, nein es war eindeutig nur ein seelischer Knacks - bei uns beiden. Er hatte zwar einige Tage gelahmt und ich hatte einige böse Hämatome, doch nichts gebrochen oder geprellt. Nur ich hatte wie ein Schlosshund geweint, weil mir es für meinen Hengst so leid tat. Ich führte ihn zum LKW, welcher wiedereinmal der Transporter darstellte. In diesem hatte ich Heu und Wasser für die Fahrt bereitgestellt, wie es eben üblich war. Zuerst kam Get rein, danach folgte Clouds Angel, welcher von Elena fertig gemacht worden war. Tyler brachte währenddessen die ganze Ausrüstung der Pferde in den Hänger, sowie das Auto. Er fuhr extra, da wir mit einem Schwung gleich alle Hengste rüber schaffen wollten. Wir verluden nach Cloud noch Cinnemont's Accento, Schwachkopf, Admiral's Wings, For Pleasure und Antaris. Damit waren die meisten schon einmal drin. Wir legten eine kurze Kaffeepause ein, ehe es weiter ging. Zum Glück waren meine Hengste diesen 'Stress' gewohnt und fühlten sich in dem geräumigen LKW sehr wohl, wie es mir schien. Irgendwelche Probleme untereinander gab es ja auch nicht, da alle zusammen auf der Koppel standen und sich kannten. Nach der kleinen Pause ging es dann weiter mit Starmen, Burnin' Awake and Lifeless, Kaltenbach's Ostwind, Karthago, Hero of Heaven und Ramires. Damit waren alle meine Hengst verladen und ich half Tyler noch mit dem restlichen Equipment. Als alles, aber auch wirklich alles, der Hengste verstaut war, ging es dann endlich los auf dem Weg zum Flughafen.
      ...
      Der Flug kam mir immer länger vor, umso öfters wir diesen tätigten. Das Schlimme war ja wir hatten noch zwei bis drei Flüge vor uns. Ich hatte etwas Bange vor den nächsten Flügen, vor allem vor dem mit den Kleinen.. Immer wieder biss ich mir nervös auf die Unterlippe, wenn ich über solche Sachen nach dachte, ehe dann auch schon die Landung angesagt wurde. Kurz sprang mein Herz etwas höher und ich schnallte mich wieder an, Elena schlief tief und fest, so tat ich dies für sie und weckte sie sanft. ,,Wir landen gleich.'',murmelte ich und schmunzelte bedenklich, ehe sie dieses Schmunzeln erwiderte.
      Nach gut vier Stunden kamen wir mit zwei LKW's auf dem Hof an. Wie immer brauchten wir hier mehr Hänger, als ind er alten Heimat, aber das war ja alles kein Problem. Wir ließen nicht viel Zeit vergehen und luden die Pferde aus, sie durften sofort auf die Weide und sich dort etwas die Beine vertreten, nach und nach wurden die Hänger leerer und die Weiden füllten sich wieder mit Leben, da die Hengste auch hier und dort mal buckelten vor Freude. Schmunzelnd betrachtete ich das ganze, doch war bei Gedanken immer noch bei Get und dem Unfall, sowie bei dem Umzug der Fohlen. ,,Alles in Ordnung?'',murmelte Elena, welche neben mir stande und ich nickte nur kurz. ,,Ja klar.'',murmelte ich und drehte mich um zum Stalltrakt und lief auf diesen zu. Linus hatte auch hier alles vorbereitet und die Boxen waren startklar für die Hengste. Hoffentlich war der Umzug schnell gemeistert und ich fand dann eventuell mehr Schlaf. Es dauerte nicht lange und der Abend brach an, so holten wir die Pferde, welche bis jetzt schon auf dem Hof waren, in ihre Boxen rein und gaben ihnen ihr Futter. ,,Ich hab noch Essen von heute Mittag, für euch beide.'',meinte Linus mit einem Lächeln und ich winkte dankend ab. ,,Ich dusche und lege mich ins Bett. Ich hab keinen Hunger.'',murmelte ich und schmunzelte kurz, ehe ich dann auch schon meinen Plan in die Tat umsetzte. Als ich im Bett lag hörte ich Elena und Linus noch reden, ehe ich dann die Augen schloss und versuchte zu schlafen.
      ...
      Der nächste Morgen war wieder einmal mit Hektik geplant, denn seitdem ich diese Schlafstörungen hatte, verschlief ich kontinuirlich.. Elena hatte mich kurz vor knapp geweckt, so war ich noch schnell ins Badezimmer gehüpft und stand nun mehr als verschlafen neben ihr am Flughafen, darauf wartend, dass wir endlich in das Flugzeug konnten. Auch diesen Flug fand ich erneut keinen Schlaf, Elena hingegen schon. Heute Abend noch würde der nächste Flieger gehen, so hofften wir das Zuhause alles bereits geklappt hat und Tyler und Simon klar kamen, denn viel Zeit blieb nicht. Wir kamen nur kurz auf den Hof, halfen noch die restlichen Pferde in den Hänger zu laden, ehe es dann wieder los ging. Mit Tyler hatte ich heute kein Wort gewechselt, auch wenn er es versucht hatte. Mein Fokus lag zur Zeit einzig und alleine auf meinen Pferden, das sie alle ohne Probleme in Deutschland ankamen und und und.. Mein Kopf war voll und der Stress für mich viel zu Groß. Ebenso die Zukunftsängste die mich zur Zeit etwas plagten.. - Wie lief das Geschäft in Deutschland als Tierarzt? Wie würde die Zucht laufen und der Verkauf der Fohlen? Würde es diesmal der letzte Hof sein den wir beziehen würden? Fragen um Fragen und keiner konnte mir Antwort geben. Da blieb eben die Zeit mit Tyler auf der Strecke, aber wir waren ja auch nicht zusammen oder so was, auch wenn Elena desöfteren nachgehakt hatte. Kurz lächelte ich, als ich daran dachte wie sie immer und immer wieder nachstocherte. Ich blickte auf die Hänger, insgesamt waren es 16 Pferde die nun die Reise antraten. In dem einem Hänger befanden sich die Stuten; Irritable, Gameover, Shiny Sunlight, Royal Rubina, Millenium GC, Epona, Golden Wonder, Lotte Buff und Alice Cullen. Im anderen Hänger meine kleinen Schützlinge, welche ich aus verschiedenen Gründen bei mir aufgenommen hatte; Velvedere, Staccato, Klein aber Oho, Calero, Neskur, Wild Reflex und Massacre Boy. Damit war der heutige Umzug dieser Pferde vorbei, morgen gäbe es erneut einen solchen Stress mit den Fohlen und in drei Tagen kämen dann noch die Kaltblüter und die zwei Welsh-Ponies. Tief atemte ich ein und aus und blickte kurz zu Tyler, Simon und Elena, welche etwas abseits standen und redeten. Vielleicht über mich? Ich blickte auf die Uhr und seufze auf. ,,Elena wir müssen.'',rief ich zu der kleinen Gruppe und Tyler nickte Elena zu, ehe er auf mich zu kam. Kurz schenkte er mir ein Lächeln, ehe er in den einen LKW einstieg. ,,Ty, was machst du da?'',fragte ich nach und lief zum Führerhaus. ,,Ich komme mit dir. Elena wollte sich mit Simon hier um die Pferde kümmern, um deine Fohlen etc.'',murmelte er und ich blickte zu Elena welche mich herzlichst anlächelte und winkte. Kurz verengten sich meine Augen, ehe ich diese Entscheidung akzeptierte, immerhin kannte sich mich zu gut und sie kannte vor allem meine Fohlen auch am Besten. Ich nickte kurz und lief zum anderen LKW, Ty fuhr vor und ich hinter her.
      ...
      Mitten in der Nacht kamen wir auf dem neuen Hof an, wir ließen die Pferde natürlich nicht auf die Weide, sondern führten sie in ihre neuen Boxen. Während des Flugs hatte Tyler das Gespräch gesucht, doch ich blieb ruhig und hatte dann so getan als würde ich schlafen. Ich wollte erst einmal den Umzug hinter mich bringen, ehe er mich vollprabbeln konnte. Als die Stuten und auch die 'Privatpferde' in ihren Boxen waren, bekamen sie noch etwas Kraftfutter und durften dann auch ihre Ruhe genießen. ,,Ein anstrengender Tag.'',murmelte ich leise und blickte kurz zu Tyler, bevor ich dann zum Haupthaus lief. Er ergriff sanft meine Hand und zog mich mit. ,,Was hast du denn vor? Wir müssen schlafen, morgen früh geht es früh los und..'' - ,,- pscht!'',murrte er kurz, dennoch sanft und zog mich in eine Box. ,,Wir werden schlafen, aber nicht in einem normalen Bett.'',grinste er keck und ich schüttelte den Kopf. ,,Für sowas haben wir keine Zeit, Ty. Wir sind mitten im Umzug, was ist wenn wir verschlafen oder sonst was?'',murmelte ich fraglich und blickte mich in der Box um. Es waren Decken bereitgelegt und auch einige Strohballen. Süß war es schon, aber für so etwas hatten wir definitv keine Zeit, eigentlich. ,,Ich will doch nur das es dir gut geht.'',murmelte er und setzte sich auf die Strohballen, ehe er mich zu sich zog. Unwillkürlich landete ich auf seinem Schoß, atmete tief ein und aus und schüttelte etwas den Kopf.. ,,Tyler, ich hab zuviel im Kopf ich will doch einfach nur..'' - ,,-Entspannen.'',beendet er meinen Satz und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. ,,Aber nicht so! Ich will den...'' - ,,Umzug hinter dich bringen und das alles wieder normal läuft, in deiner gewohnten Rutine.'',beendet er erneut meinen Satz und ich blickte ihn leicht verärgert an. Er legte sich gegen die Wand zurück und zog mich weiter an seine Brust. Kurz schloss ich die Augen und vergaß alles um mich herum. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen und ich vergaß den leichten Ärger über Tyler, genoss einfach die Ruhe, das Kauen der Pferde im Hintergrund, bevor ich dann tatsächlich einschlief.
      ...
      Mein Handy weckte mich mit einem lauten, schrillen Ton, welchen ich seit neustem als Wecker hatte. Ich schrak auf und blickte mich in der Box um. Die Decke über mich gewunden und es roch seltsamer weiße nach Kaffee im Stall. Ebenso hörte ich die Pferde immer noch kauen. Oder wieder? Ich rieb mir verschlafen die Augen und stand auf. Was ein Tag, oder eher eine Nacht.. Ich stand auf und blickte mich um, Tyler kam gerade mit einer Tasse Kaffee in die Box gelaufen und einem Teller mit zwei belegten Brötchen darauf. ,,Guten Morgen.'',lächelte er und übergab mir das Frühstück, ehe ich mich wieder setzte und einen Schluck vom Kaffee nahm. ,,Morgen und Danke.'',schmunzelte ich herzhaft und blickte ihn an. ,,Gut geschlafen?'',fragte er nach und ich nickte, als ich gerade in das Brötchen hinein biss. ,,Ja! Und wie.'',murmelte ich mit halbvollen Mund und er lächelte, ehe er sich wieder weg machte. Ich frühstückte zu Ende und folgte ihm dann. Kurz blickte ich mich im neuen Stalltrakt um, ehe ich auf die Uhr schaute. Es war noch einiges an Zeit übrig. So machte ich mich auf den Weg in das Haupthaus und machte mich in das Badezimmer. Nach gut einer halben Stunde war ich dann auch wieder fertig für den Tag und machte mich runter zu den LKW's. Tyler stand startklar am Hof und ich musterte ihn kurz. ,,Danke.'',murmelte ich leise, als ich vor ihm stand und er nickte. ,,Nicht dafür.'',murmelte er ebenso leise und ich umarmte ihn. So machten wir uns wieder auf den Weg zum alten Hof..
      ...
      ,,Das ständige Pendel geht mir langsam auf die Nerven, zum Glück ist es das letzte mal!'',murrte ich mittlerweile etwas sauer und blickte auf den kleinen Bildschirm im Flugzeug. Die Fohlen hatten wir gestern rüber gebracht und sie hatten es alles gut überstanden. Ich hatte mir nämlich bei ihnen gestern die Zeit genommen und hab sie abends beim reinholen noch durchgecheckt. Ich hatte bei ihnen am meisten Sorge, dass es irgendwie nicht gut laufen würde. Elena war seitdem auf dem neuen Hof geblieben und ich war gerade auf der letzten Reise zum neuen Hof mit Tyler an meiner Seite. Im Gepäck waren die letzten dreiundzwanzig Pferde. Die Kaltblüter und die beiden Welsh-Ponies. Damit wäre der Umzug erledigt, da wir jeden Tag auch immer wieder Umzugskartons geschleppt hatten, waren unser Hab und Gut, abgesehen von den Pferden, auch alles auf dem neuen Hof. ,,Danach haben wir es endlich geschafft.'',murmelte Tyler leise und streichelte mir mit seinem Daumen über meine Hand, ehe er seine wieder entfernte und sich durch die kurzen Haare griff. Kurz blickte ich auf dem Fenster, ehe ein letztes Mal das signal ertönte man solle sich anschnallen. Tyler und ich taten dies auch sofort, ehe die Ansage ertönte das wir gleich landeten. Nach mehreren Stunden war dann auch alles geregelt und wir konnten endlich los fahren. Auf dem Hof angekommen luden wir erneut die Pferde nach und nach aus. Tyler übernahm Amaretto und Winter's End. Ich nahm mir Hermann, Elena nahm Götterdämmerung, Simon nahm Battle Scars und Linus übernahm King of Night. Somit war der erste Hänger fast leer. Die Kaltblüterhengste kamen auf eine extra Weide und buckelte sich dort for Freude erst einmal aus. Die zwei Welsh- Ponies kamen zu den anderen 'Privatpferden' - zu der Hengstkoppel derer. Die nächsten sechs Pferde wurden aus dem ersten Hänger entladen; A Brave Hearts Freedom, Time to go, Darling, Sharon IV, Geoffrey's Brother, Hope in Despair und Arikado. Auch die sechs Hengste wurden auf ihre Weide gebracht, ehe ich zu der Fohlenweide hinüber blickte, auf welcher sich meine Fohlen und die von Elena freudig austobten. Sie dürften die ersten Tage noch die Ruhe genießen, da wir sonst auch erst einmal alles einrichten mussten und einiges an Papierkram zu erledigen hatten. Mit Amaretto und Winter's End brachten wir auch die letzten beiden Pferde aus dem ersten Hänger, welche nun entgültig leer war. Es stand der letzte Hänger an, der mit meinen Kaltblüterstuten. Die ersten die auf die Weide gebracht wurden, waren: Wolkentraum, Golden Gate, Augenblick, Ch's De la Luna, Winter Cloud und Hermelin Jaela. Auch die Stuten preschten erst eine Runde im Galopp über die Weide, machten jedoch auch Halt an den verteilten Heustationen. Noch hatten wir keine Raufen, daher war das Heu lose auf dem Boden verteilt. Es war wie gesagt noch alles eher Roh hier, doch auch bald wären solche Kleinigkeiten Geschichte. Die letzten fünf Stuten, welche da waren Roxy, Grey Love, Walking to the Moonlight, Calacirya und unser Neuzugang und das passende Gegenstück zu Hermann -> Hannelore. Auch diese fünf Stuten preschten erneut im Galopp los, ehe sie auch Halt machten an den Heustationen. Schmunzelnd betrachtete ich das Schauspiel und legte dann das Halfter von Hannelore weg. Tief atmete ich ein und wieder aus, schloss die Augen und lächelte kurz. Es war endlich geschafft, alle Pferde waren nun hier in Deutschland auf dem neuen Gestüt! Innerlich kam ein kleiner Siegesschrei und natürlich ganz viel Freude, doch ich bewahrte die Ruhe und machte mich zur Fohlenweide. Über diese tobten in kleinen Grüppchen verteilt unter anderem meine fünfzehn Sprösslinge, welche auch teilweise bald auf die Weide der Großen kamen. Karl, Gino und Tomenko hielten sich etwas Abseits von dem Getümmel und herum Gebuckel der anderen. Sie fraßen lieber gemütlich ihr Heu. Saevita, Soulmate's Death, Bajau und Torte bildeten die erste Gruppe und fegten im Galopp über die ellenlange Weide. Mir fiel immernoch ein Stein vom Herzen, wenn ich dran dachte, dass es meinen Kleinen so gut ging und sie so unbeschwert ihre Fohlenzeit genossen. Rando, Be my Sunshine, Pancake Killer, Ramazotti Amaro und Dark sweet Temptation waren die zweite Gruppe und rangelten sich unter einander etwas, während Krisu, Quintessa und Millenium's Pride eher wie zwei verliebte Stutfohlen auf die jungen Hengste vom anderen Zaunende rüber blickten. Auch im Fohlenalter waren die Geschlechter getrennt. Elena kam neben mich getreten und blickte auf ebenfalls auf die Fohlen. ,,Wir haben es wieder einmal geschafft.'',lächelte sie und blickte mich dann an. Schmunzelnd nickte ich und sah dann auch zu ihr. ,,Wieder einmal und hoffentlich auch das letzte Mal, hoffentlich ist das nun der Hof, von dem wir sagen können, dass er für immer unser ist.'',murmelte ich nachdenklich und sie zwickte mich kurz in die Seite. ,,Jetzt hör auf so zu denken!'',grinste sie keck und lief dann zu Simon, Linus und Tyler, welche vor dem Stalltrakt standen.
      Hör auf.. hallten ihre Worte mit sanfter Stimme in meinem Kopf nach und ich blickte auf die Viere. Kurz biss ich mir auf die Unterlippe, ehe ich wieder auf die Fohlen blickte, von den ganzen Gedanken und Ängsten der letzten Tage gefesselt. Gefesselt von dem Moment, wo ich auch entfliehen konnte, als mir Tyler in dieser nicht ganz so einfachen Zeit geholfen hat.. Lächelnd machte ich auf dem Absatz kehrt und lief zu den Vieren. ,,Wo ist der Sekt? Ich glaube wir haben was zum Anstoßen!'',grinste ich freudig und biss mir erneut auf die Unterlippe. Elena wackelte mit beiden Flaschen in den Händen vor meine Nase herum. ,,Hier!'',grinste sie ebenfalls so froh und munter wie ich, ehe die Korken knallten und wir uns einige Gartenstühle schnappten und uns vor den Stalltrakt setzten. Ein gelungener Umzug musste natürlich auch etwas gefeiert werden.

      [29417 Zeichen by Sevannie & Friese]
    • Friese
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      Friese - 04. Januar 2017
      Ankunft neuer Pferde:

      Heute sollte eine ganze Ladung an Pferden auf Jasmund ankommen. Ich war deswegen schon sehr früh wach. Elena war gerade im Ausland bei Kit um ihre Pferde zu trainieren und so würde es eine ganzschöne Überraschung für sie werden, wenn sie sehen würde, dass die Pferde bereits früher gekommen waren, als eigentlich ausgemacht. Wir wollten nicht, dass sie nach der Ankunft von Kit sich auch noch darum kümmern musste. Schließlich waren die Reisen ja auch immer ganz schön anstrengend. Simon und ich hatten bereits die Weiden für die neuen Pferde und Fohlen abgesteckt und auch ihren Teil im Aktivstall, Offenstall und Hauptstall bereit gemacht. Ich hatte die Sattelkammer hergerichtet und die Namensschilder an den Spinde der neuen Pferde. Ich bohrte die goldenen Namensschilder an die Boxen der Pferde. Die Futterpläne und alles Weitere hingen bereits in den jeweiligen Spinden. Als erstes sollte Schwalbenfeder von Canyon angekommen. Simon würde diese ausladen und auf die kleine Weide kommen. Danach hing er ihr ein Heunetz rein und verstaute Transportdecke und Transportgamaschen. Als nächstes kam Classic Cinnamon an. Diesen holte ich gemeinsam mit seiner ehemaligen Besitzerin aus dem Transporter. Die finanziellen Sachen und der Kaufvertrag waren schon lange abgeklärt. Die unterschriebenen Verträge lagen bereits in unseren Unterlagen und das Geld war überwiesen worden. Ich brachte Classic auf die kleine Weide und klopfte ihm den Hals. Ich räumte alle seine Sachen, welche wir von der Vorbesitzerin bekommen hatten und verstaute sie im Spind. Nun würde nochmal ein Hengst ankommen. Dieser war Vision. Elena hatte sich bereits als er noch ein kleines Fohlen war in ihn verliebt und seit dem immer verfolgt. Sie hatte die Chance natürlich sofort genutzt als er zum Verkauf stand. Der Schimmel wurde von seiner Züchterin ausgeladen und mir übergeben. Ich brachte ihn auf die Weide neben Classic und räumte auch sein Zubehör auf. Nun würden gleich zwei Pferde auf einmal ankommen. Bei ihnen handelte es sich um zwei Halbgeschwister, aus der zu von CatyCat und RoBabeRo. Beide waren mit den Pferden angereist und halfen mir nun dabei sie in den Aktivstall zu bringen. In der Zwischenzeit schien auch das nächste Pferd anzukommen. Beim diesem Ankömmling handelte es sich um La Luna. Sie würde in weiter Zukunft in unsere Reitschule gehen. Ich hatte immer noch mit Erdbeerflavour und Averything Black zu tuen. Sie suchten immer wieder nach Wegen um aus ihren abgetrennten Bereich zu kommen. Die beiden waren nun auch schon voneinander getrennt. Somit fehlte nur noch La Luna. Sie würde in zirka einer halben Stunde ankommen und so hatten wir noch Zeit uns um die bereits angekommenen Pferde zu kümmern. Ich fütterte die restlichen Pferde von Elena noch und schon rollte der Hänger mit der Ponystute auf den Hof. Gemeinsam mit der ehemaligen Besitzerin brachte ich sie auf die Weide des Offenstalls der Stuten. Hier war bereits ein Teil extra für sie abgegrenzt. Somit waren nun auch schon alle Pferde angekommen. Später würden sie in ihre Boxen kommen, nur die Pferde des Hauptstalles. Die anderen würden noch abgetrennt bleiben und erst die nächsten Tage zu den weiteren Pferden kommen. Ich richtete das Futter für alle von Elenas Pferden her und kümmerte mich dann um weitere Kleinigkeiten im Stall.
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      FrauHolle - 22. Januar 2017
      Etwas aufgeregt fuhr ich an einem Mittwoch zu meinem nächsten Trainingspferd. Ich hatte viel vor mit ihm und ich freute mich sehr auf die nächsten Tage und Wochen mit ihm . "Er" war ein Friesenmixhengst und ich war sehr gespannt auf ihn. Mein Weg führte mich zum Sportpferdegestüt Jasmund. Ich parkte mein Auto und guckte mich erst einmal um, bevor ich mich auf den Weg zu Classic Cinnamon machte. Elegant stand der Hengst am Zaun und guckte mir neugierig entgegen. Ich verliebte mich total in seine Farbe und stellte fest, dass er ein wunderschöner Hengst war. Ich begrüßte Cinna erst einmal und ließ mich von ihm beschnüffeln, bevor ich ihn durchs Tor zum Putzplatz führte. Mein erstes Ziel war der Spanische Gruß und ich war gespannt wie Cinna sich anstellen würde. Nachdem ich ihn geputzt hatte, merkte ich schnell, dass er ein sehr stürmischer Hengst war. Ich ging die ganze Sache trotzdem locker an und schlenderte mit ihm auf den Platz. Aufgeregt tänzelte Cinna neben mir her, als ich ihn ein paar Runden über den Platz führte. "Na du hast wohl etwas viel Energie, was?", lachend schaute ich den aufgeregten Hengst an. Mit diesem Temperament würde es sehr schwierig werden, mit ihm konzentriert zu arbeiten. Ich beschloss, ihn kurz laufen zu lassen, damit er sich etwas austoben konnte. Ich löste den Strick und Cinna schoss wie ein Blitz los. Buckelnd rannte er über den Platz und ich konnte mich gerade noch in der Mitte in Sicherheit bringen. Runde für Runde galoppierte Cinna um mich herum. Nach einiger Zeit wurde er langsamer und ich schaffte es, dass er zum Trab durchparierte. Zufrieden schnaubte er und ich holte ihn in die Mitte. Cinna war völlig außer Atem und ich führte ihn zur Beruhigung im Schritt über den Platz.
      Als er endlich etwas ruhiger wurde, konnte ich mit dem eigentlichen Training starten. Vorsichtig tippte ich Cinna mit der Gerte an sein Bein. Er zuckte und wich ein Stück zur Seite. Auch wenn er sich jetzt total ausgepowert hatte, war er immer noch sehr stürmisch. Ich versuchte trotzdem ruhig zu bleiben und tippte ihn immer wieder an sein Bein. Als er es endlich ein winziges Stück vom Boden hob, lobte ich ihn kräftig und versuchte es gleich nochmal.
      Nach knappen 10 Minuten waren wir so weit, dass er seinen Huf auf Antippen mit der Gerte ganz leicht hob und ich glaubte, dass wir heute nicht mehr produktiver sein würden. Etwas geknickt von der ersten Trainingseinheit brachte ich ihn zurück und machte mich auf den Heimweg. Ich hoffte sehr, dass das Training morgen besser verlaufen würde. Cinna war wirklich ein sehr harter Fall...

      Gleich am nächsten Tag fuhr ich früh am Morgen ins Sportgestüt. Mit neuer Energie und Kraft startete ich das Training mit Cinna. Heute nahm ich mir eine Longe mit auf den Platz und longierte ihn vor der Trainingseinheit. Er hatte nicht so viel Energie wie gestern und das gab mir etwas Hoffnung für das eigentliche Training. Ich startete und wiederholte die Übung von gestern. Der Hengst fand allerdings alles andere viel interessanter und konzentrierte sich nicht auf die Übung. Mal knabberte er an meiner Jacke, mal beobachtete er die Stuten auf der Weide. Ich schaffte es ihn aber doch irgendwie von meiner Übung zu überzeugen und als ich den Knackpunkt gefunden hatte, ging plötzlich alles ganz schnell. Cinna schaffte es, sein Bein immer weiter nach oben zu strecken und er fing langsam an, Spaß daran zu finden. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, er würde mir zuhören und mir etwas Aufmerksamkeit schenken. Begeistert klopfte ich ihn am Hals. Jedes Mal nahm er sein Bein etwas höher und als er fast im perfekten Winkel nach oben streckte, sah er dabei wunderschön aus. Nach diesem kleinen, bzw. für uns eher großen Erfolg, beendete ich das heutige Training.

      Die nächsten beiden Tage verliefen ähnlich wie der zweite Tag. Der Trick mit dem ablongieren klappte wunderbar und ich hatte das Gefühl, Cinna wurde von Tag zu Tag ruhiger. Wahrscheinlich hatte ich mich aber einfach nur im Laufe der Tage an sein Temperament gewöhnt.
      Der Spanische Schritt klappte nach dem dritten Tag super. Stolz zeigte der Hengst, was er schon gelernt hatte. Nachdem der Spanische Gruß nach der dritten Trainingseinheit auf beiden Seiten klappte, machte ich mich am vierten Tag an den Spanischen Gruß. Während ich ihn im ruhigen Schritt neben mir her führte, tippte ich sein Bein an. Ruhig... Genau das war das Problem bei Cinna. Entweder er blieb stehen oder lief in einem viel zu fleißigen Tempo neben mir her und es dauerte einige Zeit, bis wir uns auf ein Tempo geeinigt hatten. Ich versuchte es erneut und tippte sein linkes Bein an, doch Cinna bleib stehen und streckte sein Bein nach oben. Ich schickte ihn wieder vorwärts und versuchte es in aller Ruhe noch einmal.
      Als Cinna es schaffte, während er ging, erst das rechte, und dann das linke Bein zu heben, lobte ich ihn kräftig und machte Feierabend.

      Das Wochenende war vorbei. Am Samstag war ich zuletzt bei Cinna gewesen, denn gestern gab ich uns beiden einen freien Sonntag. Ich hoffte, dass er nicht alles vergessen hatte, was wir nun schon erreicht haben. An der Longe gab der Friesenmix ordentlich Gas. Am freien Tag hatte sich wahrscheinlich viel überschüssige Energie angesammelt. Nachdem er sich ordentlich ausgepowert hatte, gefiel er mir gleich viel besser und ich begann positiv eingestellt das Training. Der Spanische Gruß klappte inzwischen ohne Probleme. Wir übten fleißig den Spanischen Schritt und Cinna stellte sich immer und immer besser an. Ich freute mich über jeden noch so kleinen Fortschritt und auch Cinna war immer motivierter bei der Sache. Nach ungefähr 20 Minuten ließ seine Konzentration nach. Dennoch hatten wir in dieser Zeit sehr viel geschafft. Er hatte nun endlich das Prinzip des Spanischen Schritts verstanden und schmiss stolz seine Beine in die Luft. Auch wenn er manchmal vergaß, seine Hinterbeine mitzunehmen, war es jetzt nur noch eine Sache der Übung, bis er den Spanischen Schritt beherrschen würde. Morgen wollte ich mich an eine neue Übung machen, und zwar das Plié. Zwischendurch würde ich immer mal wieder den Spanischen Schritt üben.
      Mit einem guten Gewissen machte ich Feierabend und freute mich auf die nächsten Tage, auch wenn Cinna wirklich kein einfaches Pferd war.
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  • Album:
    Hilltop Stable
    Hochgeladen von:
    Friese
    Datum:
    15 Juni 2018
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    Von unbekannt
    Von unbekannt Aus der unbekannt

    Aus der unbekannt
    Von unbekannt Aus der unbekannt

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    Rasse: Friesenmix
    Geburtsdatum: 15.10.2010
    Geschlecht: Hengst
    Stockmaß: 174 cm
    Fellfarbe: Buckskin
    Kopfabzeichen: Laterne
    Beinabzeichen: vorne, links: weißer Fuß
    hinten, rechts: weißer Fuß
    hinten, links: weißer Fuß

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    Classic Cinnamon, kurz Cinna genannt, ist ein sehr eigener Hengst. Er ist ziemlich stürmisch und besitzt das typische spanische Temperament, denn in seinen Adern fließt nicht nur das Blut von Friesen, sondern auch das von vielen anderen Barockrassen. Er besitzt extrem hohes Potential in der Dressur und seine Bewegungen sind nicht nur schwungvoll, sondern auch grazil und elegant. So ist er mit seinem friesenartigem Körperbau, seinen spanischen Gängen und seiner untypischen Farbe auf jeden Fall ein Hingucker und wird sich bald sicherlich einen großen Namen im Turniersport machen!
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    Zuchtpapiere: Nein
    Gekört/Gekrönt: Nein

    Vererbung:
    Farbe: unb.
    Charakter: unb.
    Gangarten: unb.

    Nachkommen:
    //

    Besitzer: Friese
    VKR/Ersteller: Sweetvelvetrose
    Pferdewert: //

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    Springen: A
    Western: E
    Dressur: A
    Military: E
    Distanz: E
    Rennen: E

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    1. Platz 294. Springturnier | 418. Schönheitswettbewerb

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    Fohlen ABC ✔
    Eingeritten ✔
    Eingefahren x
    Verladefromm ✔
    Schmiedefromm ✔

    Bodenarbeit
    Treiben & Bremsen x | Durchparieren, Antraben/Galoppieren, Anhalten (Kommando) x
    Abstand zum Pferd x | Wenden & Handwechsel x | Auf Komando kommen x

    Freiheitsdressur / Zirzensik
    Rückwärts-weichen x | Liegen x | Sitzen x | Stehen x
    Spanischer Schritt x | Steigen x | Kompliment x
    Nein sagen x | Slalom x | Podest x | Plié x
    Spanischer Gruß x | Flehmen x

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    Letzter Tierarztbesuch: //
    Letzter Hufschmiedbesuch: //

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