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Rhapsody

Cíola

dt. Reitpony -- im Besitz seit 01/2015 -- von Libertés Cresant Moon -- aa EE nSpl

Cíola
Rhapsody, 30 Okt. 2016
Snoopy, Occulta und Veija gefällt das.
    • Rhapsody
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      meillion aur - © Rhapsody
      | 23. Januar 2015 - 28. Februar 2015
    • Rhapsody
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      Alte Tierarzt- und Hufschmiedberichte - © Ally
      | 25. Januar 2015
    • Rhapsody
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      Umzug
      | 14. März 2015
      Nur zwei Worte sollten endgültig mein Leben verändern. Nur eine kurze SMS und ich würde mein Leben in Wales hinter mir lassen.

      We’re done.
      ~*~
      Es hatte noch eine weitere Woche gedauert – die Firma, die Großtiere per Flugzeug transportierte, hatte sich erst quergestellt – aber dann, endlich, saß ich im Auto neben Tante Molly, im Anhänger die beiden Lewitzerhengste.
      Wir sprachen nicht viel. Tante Molly war natürlich traurig, dass ich sie verließ und die Pferde mitnahm. Ich hätte ihr ohne Probleme eines in Wales gelassen, doch das hatte sie abgelehnt; sollte sie doch noch einmal auf den Geschmack kommen, würde sie sich schon eins besorgen. „Außerdem hab ich ja noch Ciaran,“ hatte sie gesagt. „Wenn der wieder fit ist, dann kommt er wieder zurück.“
      Bis jetzt sah es zwar nicht wirklich aus, als ob Ciaran irgendwann noch einmal belastet werden konnte, aber das wollte ich ihr nicht sagen.
      Die Verabschiedung fiel eher kühl aus; wir brachten die Ponys zusammen zu der Box, in der sie die nächsten Stunden verbringen mussten, diskutierten eine ganze Weile mit Muraco, bis er endlich in die Box stapfte, und dann war ich fast schon zu spät.
      Ich umarmte Tante Molly lang, versprach ihr, sie bald zu besuchen, dann rannte ich zu meinem Gate. Das Abenteuer Kanada konnte beginnen.
      ~*~
      Elisa hatte mich lange bearbeitet, bis ich das Gestüt direkt gegenüber ihrer Crown Hill Stables kaufte. „Wir sollen wir sonst züchten?!“ war ihr wohl ausschlaggebendstes Argument – denn über einen ganzen Ozean hinweg würde eine Zucht wohl wirklich schwer werden.
      Über die letzten Wochen hinweg hatte ich fast täglich zwei Pferde zum Flughafen gebracht, die zwischenzeitlich auf Elisas Gestüt zwischengeparkt wurden. Sie hatte mich jeden Tag auf dem Laufenden gehalten, hatte sogar zwei neue Lewitzerstuten für mich untergebracht. Als ich die SMS des Bauarbeiterunternehmens, welches mein neues Gestüt fertig renoviert hatte, bekommen hatte, war Elisa die erste, der ich schrieb.
      Und jetzt war ich also wirklich unterwegs nach Dauphin, Manitoba. Hoffentlich war es nicht eisig kalt, Kälte konnte ich einfach nicht ab. Eine kleine Stimme in meinem Kopf – die, die einen immer nervt mit ihrer pessimistischen Einstellung – meldete sich. ‚War das wirklich eine gute Idee?‘ fragte sie. Wäre ich allein gewesen, hätte ich laut geseufzt oder sogar Selbstgespräche geführt.
      Doch leider war ich in einem Passagierflugzeug, eingequetscht zwischen einem übergewichtigen Geschäftsmann und einer Omi, und das noch für mindestens 14 weitere Stunden.
      Ein kleiner Seufzer entfuhr mir dann doch noch. Die Omi warf mir einen bösen Blick zu. Das konnte ja heiter werden.
      ~*~

      Am Airport in Winnipeg musste ich dann umsteigen, was mit zwei Pferden im Gepäck wirklich nicht leicht wahr. Eine weitere dreiviertel Stunde, und ich war endlich in Dauphin.
      Komplett übermüdet übersah ich natürlich Elisas Anhänger prompt und so dauerte es weitere fünfzehn Minuten, bis wir endlich auf den Weg in den Riding Mountain National Park waren. Elisa versuchte so viel wie möglich aus mir herauszukitzeln – über den Flug, über das Wetter in Wales, über sonstige Dinge – doch meine Antworten fielen ziemlich einsilbig aus.
      Ich wollte eigentlich einfach nur schlafen, auch, wenn es gerade erst einmal 14:10 Uhr war. Verdammter Jet Lag.
      Zum Glück durfte ich die Nacht – okay, nicht wirklich Nacht – noch auf Elisas Gestüt verbringen, ehe ich am nächsten Morgen den ersten Fuß in mein neues Zuhause setzen würde. Pine Grove Stud – der Name des Gestüts hatte mich schon auf den ersten Blick gefesselt. Das Haupthaus mit einem Studio unterm Dach, die Stallungen mit den dunkelbraunen Ziegeln und die Reithalle taten dann den Rest.
      Und ab morgen würde es mir alles allein gehören. Nur die Pferde und ich – und bei Fragen jeglicher Art hatte ich jetzt Elisa, Elena und Gwen um mich.
      Wales vermisste ich natürlich jetzt schon, aber ich war mir sicher, dass Kanada wirklich nicht der schlimmste Teil der Welt war.
      Bis auf diese eklige Milch in Tüten. Schon beim Gedanken daran musste ich die Nase rümpfen. Hoffentlich gab es hier auch noch good old Milch in Tetrapaks.
      ~*~
      Der Morgen kam früher als erwartet. Elisa klopfte lautstark um acht Uhr an meiner Tür und fing an The Start Of Something New zu singen.
      Sie hörte erst auf, als ich die Tür öffnete und ihr ein Kissen an den Kopf warf.
      Bevor wir die Pferde ins neue Heim führten, checkte ich erstmal meine Wohnung aus. Sie lag direkt im Erdgeschoss, fast durchgehend mit Laminat ausgelegt. Im hinteren Teil reichten die Fenster von der Decke zum Boden und durchfluteten den Raum mit Licht. Die Küche war klein, aber ich war nicht der beste Koch, sie würde wohl reichen.
      Das Beste jedoch war die kleine Praxis im linken Flügel des Hauses. Ich würde also – neben der Zucht – Geld verdienen können und nicht nur meine Pferde und die meiner Freunde verarzten. Den Dachboden mit dem Studio würde ich wohl fürs Erste in Ruhe lassen müssen, immerhin musste ich meine Wohnung erst einmal einrichten.
      Aber wenn man Freunde hat, die man zum helfen zwingen kann, dann geht auspacken mindestens dreimal schneller.
      ~*~
      Erst gegen Nachmittag – und natürlich nach einer ausführlichen Inspizierung der Stalltrakte – konnten wir meine Pferde von Elisas Gestüt auf meines bringen. Spotlight, Star und Favorita stürzten sich sofort auf die frischen Heunetze, während Symbolic Splash und Cíola ein wenig vorsichtig die neuen Boxen beschnupperten. Attonito, Newt, Paramour und Muraco ignorierten die neue Umgebung und stellten sich einfach auf den angrenzenden Paddock.
      Als auch Chepa und Bacia in ihren Boxen standen, drehte ich mich mit einem Grinsen zu Elisa herum. Die verdrehte nur die Augen.
      Outside Girl und Flea waren beide wunderschöne Stuten, die mich beide sofort freundlich beschnupperten und die Karotten, die ich ihnen brachte, dankbar annahmen.
      „Weißt du,“ sagte Elisa neben mir, „rein theoretisch könnten wir uns die beiden schnappen und mit ihnen ausreiten.“ Sie grinste. „Dann könnte ich dir die Landschaft zeigen und alles Mögliche.“
      Als ob ich das Angebot ausschlagen konnte.
      ~*~
      Die erste Nacht in einer neuen Umgebung schlief ich immer besonders schlecht (gestern war eine Ausnahme gewesen; ich war einfach erledigt gewesen), und so lag ich um zwei Uhr morgens immer noch wach in meinem neuen Bett im neuen Schlafzimmer im neuen Haus des neuen Hofes.
      Wenn ich mich auf die Seite drehte, konnte ich durchs Fenster perfekt auf den Stutentrakt sehen. Obwohl es kalt war – 4 Grad Minus, also verdammt kalt – standen Chepa, Star und Flea auf dem Paddock. Star und Flea beknabberten sich sogar, soweit ich sehen konnte.
      Alle sahen sie komplett ruhig aus, als hätte ihnen der Umzug kein bisschen zugesetzt. Seufzend schlug ich die Bettdecke zurück und schlich mich in die Küche. Dann müsste wohl eine warme Milch mit Honig herhalten.
      Als ich den Kühlschrank öffnete, war das erste, was ich sah, eine Plastiktüte voll mit Milch.
      Was zur Hölle?!
      Bei näherer Betrachtung dann sah ich den Zettel, der daran klebte. Welcome to Canada stand in Elisas Handschrift darauf.
      Wer brauchte schon Feinde, wenn man solche Freunde hatte?
    • Rhapsody
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      Nächtlicher Besuch
      | 12. April 2015
      Elisa runzelte die Stirn. „Ein Klopfen? Sicher, dass es kein Waschbär war?“
      Chepa neben mir schnupperte meine Hand nach Leckerlis ab, ehe sie mir vom Paddock folgte. „Ziemlich. Waschbären klopfen nicht an Haustüren, bevor sie die Mülltonnen verwüsten.“
      Jetzt war es an Elisa, die mit Vendetta schon auf dem Hof stand, mit den Augen zu rollen. „Ich mein ja nur. Muss ja nicht immer ein Einbrecher sein,“ Vendetta scharrte ungeduldig mit den Hufen und ich schloss die Paddocktür hinter mir, „Ich finde nur, du solltest dich da nicht verrückt machen.“
      Grummelnd führte ich Chepa an Elisa und Vendetta vorbei an den Holzbalken, der als Putzplatz diente. Ich hatte jetzt keine Lust mehr, über meine nächtlichen Abenteuer zu reden.
      Obwohl es doch wirklich gruselig war, wenn es nachts um viertel nach 2 auf einmal an der Haustür klopfte. Vor allem, wenn man alleine im Haus war und eigentlich keinen Besuch erwartete.

      ***
      Wir waren unterwegs zur Geländestrecke, um mit Chepa für das nächste Turnier zu trainieren. Elisa wollte ursprünglich eines ihrer Ponys reiten, doch sie hatte sich angeblich in Vendetta verliebt („Wahre Liebe! Das ist wahre Liebe und der stellt mich sich nicht in den Weg!“) und klaute sie mir nun regelmäßig für Ausritte. Die beiden passten aber auch gut zusammen; sollte Vendetta nämlich mal ihre fünf Minuten haben, in denen sie den Reiter ordentlich auf die Probe stellte, setzte Elisa sich einfach tief in den Sattel und brachte die junge Stute wieder zum mitarbeiten.
      Das Geländespringen war noch nichts für die Ponystute – in der Halle oder auf dem Platz war sie hundertprozentig bei der Sache, doch in einem freien Gelände waren die Gedanken ganz woanders – also durfte Elisa das Stillstehen mit ihr üben, während ich Chepa in einem großen Kreis angaloppierte, sie ein paar Runden locker galoppieren ließ, ehe ich dann meine Position am Start einnahm. Chepa spielte unruhig mit den Ohren, doch sobald ich sie antrieb, galoppierte sie locker an und man spürte, dass sie voll bei der Sache war.
      Die ersten Hindernisse überwanden wir ohne Probleme, die Lewitzerstute unter mir schien fast zu fliegen. Hindernis 3 lag dann schon am Waldrand und ich machte mich bereit, dass urplötzlich ein Vogel (oder ein Wendigo) aus dem Gebüsch fliegen würde und uns vollkommen aus dem Konzept bringen würde. Nichts dergleichen geschah, und Chepa nahm auch dieses Hindernis flüssig und ohne Probleme.
      Jetzt ging es die meiste Zeit durch den Wald. Die Hufschläge klangen dumpfer, die Welt schien stillzustehen, als die Stute den Weg entlang bretterte. Ohne mit der Wimper zu zucken, so schien es, watete sie durch den kleinen Fluss, übersprang den Oxer aus Zweigen und einem Busch, so schien es, direkt dahinter und schon tauchten wir wieder in den Wald ab.
      Als wir nach gefühlten fünf Sekunden das Ziel passierten, atmeten Chepa und ich schwer und waren nassgeschwitzt. Elisa zeigte mir den Daumen nach oben während ich Chepa in einem lockeren Trab ein paar große Kreise drehen ließ, bevor ich sie in den Schritt durchparierte.
      „Und jetzt?“ fragte Elisa mit einem breiten Grinsen und ließ Vendetta aufholen.
      Ich erwiderte ihr Grinsen und ließ die Zügel lang. „Ausritt?“

      ***
      Wieder auf meinem Hof angelangt – Elisa hatte mir Vendetta als Handpferd mitgegeben, weil sie eine faule Sau war – stieg ich ab und brachte die beiden wieder auf den Paddock. Dort wurde ich sofort von Favorita attackiert, die sich eine weitere Bindehautentzündung zugezogen hatte. Sie war langsam aber wieder auf dem Weg der Besserung, zumindest nicht in Quarantäne.
      Kurz darauf schnupperte Star an meiner Hand und ich sah auch schon, wie Symbolic Splash und Cíola auf mich zukamen. Bevor ich von Pferden gefressen werden konnte, huschte ich schnell unter dem Zaun durch auf den nächsten Paddock. Mit großen Augen sah Chepa mich an. Neben ihr war Bacia ein paar Schritte zurückgeweicht und starrte mich an, als wäre ich ein Alien.
      Ich zuckte mit den Schultern. Es war eh an der Zeit, mich intensiver mit ihr zu beschäftigen. Sie hatte sich mittlerweile eingelebt und ließ sich nun auch zeitweise für ein paar Sekunden streicheln. Mit einem Leckerli bestach ich sie um ihr den Führstrick einzuhaken, dann führte ich sie vom Paddock.
      Okay, so schlimm wie eben beschrieben war sie gar nicht. Bacia fehlte lediglich das Vertrauen zu fremden Menschen. Sie war auch immer die, die auf der Weide im letzten Winkel stand – teils allein, teils in Begleitung von Chepa. Sie ließ sich aufhalftern, sie ließ sich putzen aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass sie mir nicht vertraute. Also musste Bodenarbeit her.
      Nach dem Putzen führte ich sie auf meinen Reitplatz und ließ sie dort erst ein wenig freilaufen. Ich scheuchte sie nicht – Monty Roberts konnte mir mal den Poppers küssen – und provozierte sie nicht, sie sollte einfach ein wenig laufen um locker zu werden. Danach ging ich in langsamen Schritten auf sie zu, um sie wieder einzufangen. Bacia sah mir mit gespitzten Ohren entgegen, doch sie blieb stehen und folgte mir aus der Ecke, in der sie stehengeblieben war. Die nächsten zehn Minuten machten wir ein paar Führübungen, danach übten wir das Rückwärtsrichten. Und als ich sie zurück auf den Paddock brachte, kam es mir fast vor, als würde sie ein bisschen entspannter wirken.
      Nach einer kleinen Runde mit Newt auf dem Platz – auch er wurde langsam aber sicher sicherer (hahaha.) – packte ich mir schließlich Paramour und Muraco und unternahm mit beiden einen kleinen Spaziergang. Ich hatte mir eine Decke mitgenommen und ließ die beiden um mich grasen, während ich mich sonnte. Und dann, aus dem Nichts, kam mir der Gedanke: Ich war glücklich. Ohne große Fanfaren, einfach so.
      Anschließend ließ ich Attonito noch zusammen mit Flea und Outside Girl auf dem Platz tollen. Die beiden „Großen“ jagten Reggie herum, doch er wusste sich zu wehren.

      ***
      Nach dem letzten Rundgang im Stall machte ich es mir im Bett mit einem Buch bequem. In der Stereo spielte leise ein MGMT-Album. Eigentlich perfekt zum Einschlafen.
      Wäre da nicht dieses Klopfen. Doch jetzt hörte es sich weniger wie ein Klopfen als ein Kratzen an. Und es hörte sich an, als wäre dieses Etwas direkt vor meiner Haustür.
      Entschlossen schlug ich die Bettdecke zurück und nahm mir ein Messer aus der Küche –man sollte nie unvorbereitet sein. Als ich näher an die Haustür kam, wurde das Kratzen immer lauter und es schien fast, als ob das Etwas … jaulen würde?!
      Das Messer hielt ich trotzdem fest in der Hand und versteckte es hinter meinem Rücken. Man hörte ja immer wieder Horrorstorys in denen ein Mörder sich als unschuldiges Tier ausgegeben, seine Opfer aus dem Haus gelockt und schließlich brutal ermordet hatte.
      Als ich nach der Klinke griff, fing das Kratzen wieder an. Ein letzter tiefer Atemzug, dann drückte ich sie langsam hinunter und zog die Tür auf.
      Mir sprang kein Serienmörder an die Gurgel, also wagte ich es, einen Schritt nach außen zu machen.
      Dann sprang etwas aus dem Gebüsch direkt neben mir, direkt auf mich zu.
      Um ein Haar hatte ich das Messer fallen lassen und wäre wieder nach drinnen gerannt. Doch vor mir stand kein Bär oder Hannibal Lecter oder sonst etwas, was wirklich gruselig und gefährlich war.
      Vor mir stand ein Hund. Klein, wuschelig, dreckig, aber irgendetwas in seinem Blick ließ mich auf die Knie fallen und ihm meine Hand zum beschnuppern anbieten.
      Ohne zu Zögern lief der Hund auf mich zu, und als er meine Hand abschnüffelte, sah ich, dass er ein Halsband mit Marke trug. Auf dem Metallplättchen war ein Name eingraviert – Ella.
      „Na du?“ flüsterte ich und strich der Hündin über den Kopf. „Was machen wir denn jetzt mit dir?“
      Ein paar Minuten blieb ich noch sitzen, nicht ganz sicher, was ich denn jetzt wirklich mit ihr anstellen sollte – anscheinend gehörte sie ja jemanden – ehe ich aufstand und Ella kurzerhand mit ins Haus ließ. Gleich morgen würde ich Flyer machen und die dann in Dolphin aufhängen.
    • Rhapsody
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      Die Neuen
      | 18. Mai 2015
      Der einzige Grund, warum der Mai nervte, war, dass ich nun offiziell viel zu früh von der Sonne geweckt wurde. Es war gerade einmal 10 vor 6, da kitzelten mich die ersten Sonnenstrahlen und ließen mich einfach partout nicht mehr einschlafen. Mit einem lauten Seufzer schlug ich die Bettdecke zurück und warf der Sonne, die durch mein Fenster lachte, einen bösen Blick zu. Ich war vor ein paar Tagen erst heimgekommen, was bedeutete, dass das Jetlag immer noch ein bisschen nervte. Deswegen war ich gestern Nacht erst um halb vier eingeschlafen.

      Und gerade einmal zweieinhalb Stunden wieder wach. Wie ein Zombie tappte ich in die Küche und machte mir erst einmal eine Tasse Tee – schwarz, mit ein bisschen Milch und reichlich Zucker, damit ich wenigstens ein bisschen wach wurde. Nebenbei nahm ich mir den Block aus dem Regal, der als Kalender diente. Und für heute standen allerlei Sachen darin.

      Zum einen war heute endlich der Tag, an dem Zoe und Adèle kommen würden. Die Zimmer waren gestern fertig geworden (irgendetwas muss man ja machen, wenn man um 2 Uhr nachts wach ist) und da das Flugzeug ziemlich früh kommen würde, hatten wir genug Zeit, einen Rundgang zu machen. Natürlich mit Besuchen auf Crown Hills, Sanssouci und der Nahanni Rivers Ranch. Das würde super werden. Dann mussten natürlich die Zäune geprüft werden, ehe die Pferde auf die Weide durften – das würde ich wohl gleich morgens machen, während sie ihr Frühstück futterten (man, ich sollte öfters weniger schlafen, da war ich ja glatt ein produktives Genie!).
      Weiter auf der Liste standen ein Spaziergang mit Symbolic Splash und Cìola, Training mit Newt (mal wieder) und ein entspannter Ausritt mit Medeia.

      Doch bevor ich das alles anging, fütterte ich die Pferde und brachte sie zusammen auf die Weiden. Zusammen mit Outside Girl, Bacia und Chepa kam Flea auf ihr Grasquadrat, während Medeia, Lashy, Cíola, Favorita und Star auf die andere Stutenweide durften.

      Bei den Hengsten gestaltete sich das dann schon schwieriger; Val war immer noch der Neue und sollte so auf eine Einzelkoppel. Muraco und Paramour waren beste Freunde, aber Newt sah Paramour als seinen großen Bruder an.
      Am Ende standen Muraco und Paramour, Newt und Attonito und schließlich Vaffanculo auf ihren Koppeln.

      Und dann bemerkte ich, dass ich fast schon zu spät war. Es war keine Zeit mehr, ein Schild mit Zoe & Adèle drauf zu basteln, aber ich hoffte einfach, sie würden mich erkennen. Auf der Fahrt zum Flughafen bemerkte ich dann, dass das Bett in einem Zimmer noch nicht überzogen war – super.
      Trotzdem sollten die beiden Mädels mich erkennen können, wir hatten in den letzten Wochen oft geskypet (teilweise um 3 Uhr nachts – verdammtes Australien).

      Natürlich hatte an einem Tag wie diesem der Flug Verspätung. Das bedeutete, dass es dann nochmal eine extra Stunde dauerte, bis der erste Flug angekündigt wurde. Ich stand keine fünf Minuten in der Halle bis mir auf einmal ein feuerroter Lockenkopf entgegensprang und mich sofort umarmte, als würden wir uns schon ewig kennen.
      Trotz des langen Flugs war Zoe immer noch voller Energie und plapperte ununterbrochen. Dabei strahlten ihre grünen Augen –wieso hatten Rothaarige immer grüne Augen? Das war so fies! – fast so sehr, wie ein ganzer Sternenhimmel. Ja, wir würden wohl gut auskommen.

      Als Adèle dann ankam – Zoe hatte sich gerade einen Kaffee in der kleinen Starbucksfiliale geholt und vibrierte nun scheinbar – wirkte sie abgeschlafft und müde. Sie war hochgewachsen, bestimmt 10+ Zentimeter größer als ich, hatte dunkelblondes, langes Haar, große Augen mit vollen Lippen.

      „Man, du erfüllst das ganze wunderschöne-Französin-Klischee,“ bemerkte Zoe mit einem Grinsen, was Adèles Wangen nur so aufflammen ließ. Trotzdem sah sie aus, als würde sie gleich im Stehen einschlafen, also schlug ich vor, langsam aufzubrechen. Trotzdem dauerte es noch eine geraume Zeit, bis das ganze Gepäck verstaut war und wir endlich auf dem Highway waren. Selbst Zoe wurde langsam ruhiger, kommentierte nur alle paar Minuten die Landschaft. Ein Blick in den Spiegel sagte mir, dass Adèle eingeschlafen war.

      Zurück auf dem Hof wollten die beiden Mädels am liebsten einen Einführungsausritt (okay, Zoe wollte einen Einführungsausritt), aber mit den Worten „Die Pferde sind auch noch da, wenn ihr euren Jetlag ausgeschlafen habt“ zeigte ich den beiden ihre Zimmer und half Zoe noch, ihr Bett zu überziehen.

      Dann waren die beiden verstaut und ich brauchte selbst erstmal eine Pause.
      ***

      Als ich mit Lashy und Cíola zurück kam, sah ich, dass die beiden Mädels immer noch tief schliefen – die Rolläden waren nach wie vor fest verschlossen. Auch nach einem Besuch bei Elisa und einer Spielstunde mit Pax, einer Bodenarbeitsübung mit Bacia (langsam klappte es immer mehr – hoffentlich waren wir bald soweit, dass wir uns an das erste Training unterm Sattel wagen konnten) und einer dreiviertel Stunde Training mit Newt regte sich noch nichts hinter den Fenstern der Gästezimmer.

      Erst, als ich nach einem weiteren Ausritt mit Medeia zurück kam, waren die Rolläden des linken Zimmers oben und ich traf Adèle dann bei den Weiden. Sie wirkte nicht wirklich wacher, sondern eher noch müder – wenn das überhaupt möglich war. Mit einem Leckerli auf der Handfläche versuchte sie, eine der Stuten anzulocken, doch keine der Pferde interessierte sich für viel mehr als das Gras direkt vor ihren Nasen.

      Als sie mich bemerkte, lächelte sie. „Ich hoffe das ist okay, dass ich mich ein bisschen umgeguckt hatte,“ sagte sie. Ihre Stimme war leise, weich, akzentfrei. Ich war ein wenig überrascht, dass sie keine Karriere als Synchronsprecherin verfolgte, sondern mir helfen wollte, Pferdehufe instand zu halten.

      Lächelnd zuckte ich mit den Schultern. „Natürlich, immerhin lebst du hier ja jetzt.“

      Sie sah auf den Boden, fast ein wenig beschämt. Als sie mich wieder ansah, sah sie fast ein wenig … geschockt? aus. „Sollten wir irgendwie nerven, darfst du uns das ruhig sagen, ja? Das ist wohl das letzte, was ich erreichen will.“

      Jetzt musste ich mit den Augen rollen. „Bist du immer so neurotisch?“ Und das brachte ein Lächeln auf Adèles Lippen. Dann bemerkte sie die Connemarastute neben mir und bot Medi das vergessene Leckerli an. Während die Stute es genüsslich zerkaute, wurde ich ins Kreuzverhör genommen; wie lang ich schon hier lebte, wie viele der Pferde vom alten Hof kamen, wo meine ganzen Freunde hier wohnten, etc. Viele Fragen drehten sich aber vor allem über Medeia und, als Adèle langsam wieder ruhiger wurde, drückte ich ihr kurzerhand den Strick in Hand. Erst wusste sie nicht, was sie damit anstellen sollte, doch als ich ihr das Tor öffnete, führte sie die Stute mit einem Grinsen hinein. Danach entschuldigte sie sich da sie sich wieder hinlegen wollte – das war wohl das Beste. Unausgeschlafen konnte man nicht gut misten, und je öfter sie schlief, desto schneller war sie ihren Jetlag los.

      Also machte ich mich mit Schubkarre und Mistgabel bepackt auf den Weg in den Stall.
      ***

      Das nächste Mal sah ich die zwei Mädels, als ich vom Stall hereinkam, weil ich einen Bärenhunger hatte. Draußen war es immer noch wunderschön und warm – danke, Mai! – also wollte ich mir nur noch schnell eine Pizza in den Ofen schieben, duschen und essen.

      Als ich jedoch die Tür aufschloss, saßen Adèle und Zoe in der Küche, schnatterten über Gott und die Welt während auf dem Herd ein Topf vor sich hin köchelte.

      Ein wenig verdutzt blieb ich in der Tür stehen, blieb jedoch nicht lang unentdeckt. Ella, die neben Zoes Stuhl auf dem Boden gelegen war, sprang nämlich lauthals bellend auf und rannte mir entgegen.

      Zoe grinste mich ein wenig beschämt an. „Wir hatten ein schlechtes Gewissen weil wir dir nicht geholfen haben. Und Adèle kennt so ein tolles Rezept für Spargelcremesuppe –“

      „Sorry für’s Verwüsten?“ sagte Adèle und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich mich in der Küche um; das Waffelessen zur Feier meines neuen Hengstes hatte meine Küche verwüstet, aber von den „Kocheskapaden“ meiner neuen Mitbewohner war rein gar nichts zu sehen.

      „Also,“ sagte ich und löste mich vom Türrahmen, um an den Herd zu gehen. Die Suppe roch genial – ganz anders, als ich sie von daheim gewohnt war, irgendwie … nach anderen, fremderen Gewürzen (was jetzt aber nicht gerade schlecht war, im Gegenteil). „Wenn eure Definition von Verwüstung so aussieht, dürft ihr gern öfters meine Küche verwüsten.“ Mit einem breiten Grinsen drehte ich mich zu den beiden Mädels um und holte dann drei Suppenteller aus dem Schrank.

      „Und zur Feier des Tages essen wir draußen. Hopp hopp!“
      ***

      Nach dem Abendessen hätten Zoe und Adèle mir zwar gern beim Reinholen und Füttern geholfen, doch ich scheuchte sie nur wieder in ihr Zimmer. Diesen Elan durften sie sich für morgen aufheben, da wurden sie dann ordentlich herumgeführt.

      Fürs erste führte ich aber alle Pferde erstmal selbst in ihre Boxen zurück und füllte die Futtertraufen auf.
    • Rhapsody
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      Sharknado und seine Auswirkungen
      | 24. Juni 2015
      Es gab einen Grund, warum ich mich nicht jedes Wochenende volllaufen ließ, und dieser Grund war, dass ich einfach nicht mit Kopfschmerzen und Übelkeit umgehen konnte. Mit Kopfschmerzen noch eher, dafür gab es ja Ibuprofen und Paracetamol. Aber ab einem gewissen Grad Übelkeit hilft einfach nichts mehr, da konnte man nur noch in seinem Elend liegen und beten, dass es schnell vorbei geht. Und mit einer solchen Übelkeit wachte ich meistens auf, nachdem Elisa uns allen ein neues Trinkspiel gezeigt hatte.

      Verdammt nochmal, das nächste Mal sollte ich wohl einfach bei der Cola bleiben.

      Als ich also diesen „Morgen“ (mein Handy sagte mir, dass es 10:56 Uhr war) nur mit einem brummenden Kopf aufwachte, wusste ich sofort, dass etwas falsch war. Mein Magen war eh schon empfindlich wie sonst was, da hatte er den ganzen Alkohol (Elena hatte zwar sicher gestellt, dass wir nur den besten Vodka bekamen, aber das machte Vodka nicht wirklich verträglicher) nicht auch noch nötig.
      Das hieß aber auch nicht, dass ich ihm ganz abschwor. Und deswegen musste ich eigentlich mit einem Morgen-danach-Pitstop im Badezimmer rechnen. Doch – eben bis auf die Mörderkopfschmerzen – fühlte ich mich ganz gut, als ich mich aus Elisas Gästebett rollte und froh war, dass ich Zoe und Adèle gestern Abend schon vorgewarnt hatte und die Pferde bestimmt schon auf den Weiden waren.

      Mein allgemeines Gefühl verschlechterte sich auch nicht wirklich, als ich vertikal war – mein Kopf pochte, mir war etwas schwindelig und meine Beine fühlten sich wie mit Blei gefüllt an, aber das war’s. Keine unerwartete Rebellion meines Magens, nichts. Irgendwas war hier definitiv fishy. (Und fishy war das richtige Wort, denn das Trinkspiel von gestern Abend basierte auf Sharknado und Sharknado 2 – wenn ich so drüber nachdenke, frage ich mich, wie wir alle ohne Alkoholvergiftung überlebt hatten.)

      Als ich aus dem Zimmer getreten war und mich auf den Weg zur Küche machen wollte, schien es mir, als würde der Marsch Stunden, wenn nicht Tage dauern. Dort würde ich zwar die errettenden Kopfschmerztabletten finden, aber ob es der Gang in gleißendem Sonnenlicht, das natürlich nicht wirklich super gegen Kopfschmerzen half, wert war. Wie ein Zombie schlurfte ich den Gang entlang, vorbei an was weiß ich wie vielen Zimmern, quer durchs Wohnzimmer und da konnte ich sie schon sehen, eine Schachtel Ibuprofen, meine Rettung –

      „FÜSSE HEBEN, MEINE FRESSE!“

      Ob die Stimme wirklich so laut gewesen war wie ich sie gehört hatte weiß ich bis jetzt nicht. Doch zu dem Zeitpunkt war es, als wäre jemand mit einem Megafon neben mir gestanden und hätte mir direkt ins Ohr gebrüllt.
      Und bei so einem Effekt darf man schon mal über die eigenen Füße stolpern, okay?

      Mein Kopf fand das natürlich weniger toll und pochte wie verrückt während mein Gehirn versuchte, die Stimme zu identifizieren. Sie klang ziemlich tief, Elisa und der Rest fielen also schon einmal raus. Und Matthew hörte sich auch anders an, da war ich mir sicher. In der Zeit, in der ich grübelnd mitten in Elisas Wohnzimmer auf dem Boden lag, hatte ich nicht bemerkt, dass mein Attacker wohl durchs halbe Wohnzimmer gestapft war und jetzt über die Rückenlehne des Sofas hing, hinter dem ich tragisch kollabiert war.

      Und wow, was für ein Attacker. Dunkelblonde (oder war das schon hellbraun? Haselnuss? Macadamia? Muskat?) Haare, irgendwie ein bisschen zu lang aber nicht störend lang, sondern gerade so lang, dass sie sein Gesicht irgendwie umrahmten. Ein Gesicht mit braunen Augen, die mich aus irgendeinem Grund an Vollmilchschokolade erinnerten – okay, ich war wohl noch ein wenig betrunken.

      Während ich weiter starrte, stammelte der Angreifer irgendetwas vor sich hin – als ob ich zuhören würde – und kam dann ums Sofa rum, um mir aufzuhelfen. Ich könnte jetzt Lobreden über seine Stärke und Muskeln und Männlichkeit schreiben aber so betrunken war ich dann doch nicht (und außerdem wäre das total gelogen – Mr. Angreifer musste sich nämlich auf die Lehne stützen UND ich musste selbst irgendwie noch hochkommen). Als ich dann wieder aufrecht war, war es nicht so wie in den ganzen Filmen. Nein, wir standen nicht Nase an Nase und guckten uns tief in die Augen und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Mir war nur herzlichst schwindlig und mein Kopf pochte noch stärker und mein Angreifer war ungefähr 2,5m von mir entfernt und wir waren nicht kurz davor, uns unendliche Liebe zu beschwören.

      Was kompletter Bockmist war, ich wusste nicht mal seinen Namen.

      Ein paar Minuten lang sagte keiner von uns etwas, ich massierte nur meine Schläfen und er tat … irgendwas, ich hatte meine Augen geschlossen. Dann, als es sich anfühlte, als wäre das kleine wütende Männchen, das gegen meine Schädeldecke hämmerte, gegangen, räusperte ich mich und öffnete den Mund.

      Was auch immer ich sagen wollte, es kam nicht wirklich raus. Und weil mein Angreifer nach wie vor (verdient!) aussah, als hätte er aus Versehen einen Hund getreten, konnte ich auch gar nichts sagen weil er mir sofort ins Wort fiel. Männer.

      „Also … sorry, ja? Das wollte ich echt nicht.“

      „Nein, nein, kein Problem,“ murmelte ich und ging einen Schritt in die Küche. „Aber ich hab Mörderkopfschmerzen, also.“ Mit ein paar wilden Handbewegungen gestikulierte ich hinter mich und versuchte mich dann an einem Lächeln.

      Was hieß dass er es erwiderte und wow. Ich war jetzt kein Typ Mensch der bei jedem noch so langweiligen Lächeln dahinschmolz aber … wow. Breit, aufrichtig und er bekam plötzlich ein komischen Glänzen in den Augen und wow, wieso fiel mir das auf?

      Vielleicht weil ich starrte. Meine Güte, da traf ich einmal jemand Neuen und verhielt mich wie ein pubertierendes, zwölfjähriges Mädchen. Glücklicherweise schien das der Typ nicht zu merken. Er sah nämlich immer noch ziemlich besorgt aus, als hätte ich mir bei meinem grazil geplanten Fall ein Aneurysma geholt.

      Aneurysma brachte mich auf Nirvana und Nirvana auf meine immer noch dringlich benötigten Kopfschmerztabletten. Also entschuldigte ich mich mit ein paar wilden Handbewegungen und irgendwelchen Worten – Kopfschmerzen, da funktionierte das Gedächtnis nicht so gut! – und huschte schließlich endlich, endlich, endlich in die Küche.

      Die Tabletten waren schnell gefunden und so konnte ich dann gleich weiterhuschen und mich auf der Suche nach Elisa machen und sie zur Rede stellen. So im Sinne von „Das nächste Mal wenn fremde Leute in deinem Wohnzimmer sitzen, die eventuell ganz okay aussehen und gerne Leute erschrecken, sag mir bitte Bescheid sodass ich nicht halbbetrunken in irgendwelche Konversationen mit besagten okay-aussehenden Menschen gezwungen werde“.

      Aber Elisa fand ich nicht so schnell und ich würde diese Unterhaltung gerne fühlen, wenn die Pillen wirkten, also machte ich mich auf den Weg zu Pax. Er stand immer noch zusammen mit Elisas Reitponyfohlen auf einer großen Weide und kam erst abends in seine Box (an der immer noch groß Pacco stand. Elisas Mitarbeiter waren miese Verräter!). Langsam erkannte er mich auch bei jedem Besuch wieder; heute trabte er vergnügt auf mich zu und schnupperte mich sofort nach Leckerlis ab. Da ich ja immer noch meine Klamotten von gestern Abend anhatte, war seine Ausbeute mies und er widmete sich wieder dem Gras vor seinen Hufen. Aponi forderte ihn kurz darauf zu einem Duell/Spiel heraus und ich war ganz vergessen.

      Fast zeitgleich hörte man ein Scheppern aus dem Stutentrakt. Seufzend stand ich auf und machte mich auf den Weg.

      Elisa war viel zu gut gelaunt für jemanden, der gestern ein Sharknado-Trinkspiel überlebt hatte – sie pfiff sogar vor sich hin! Außerdem saß sie mitten in der Stallgasse, spielte mit ihren zwei neuen Katzen und sah somit kaum aus wie die verrückte Katzenladys bei den Simpsons. Als sie aufsah und mich sah, grinste sie mich mit einem solch fiesen Grinsen an dass ich am liebsten gleich wieder gegangen wäre. Bevor ich sie also zur Rede stellen konnte, brachte ich nur ein kleines, mickriges „Was?“ heraus.

      Ich hatte keine Ahnung ob sowas überhaupt möglich war, aber Elisas Grinsen wurde noch fieser. „Nichts. Hab mich nur gewundert, wie’s deinem Magen geht.“

      Gut, Elisa war definitiv übergeschnappt. „Dem geht’s sehr gut, danke der Nachfrage.“ Daraufhin versuchte Elisa sich an einer hochgezogenen Augenbraue, die aber kläglich scheiterte. Damit verschwand auch ihr Grinsen und ich war endlich soweit, dass ich sie fragen konnte.

      „Sag mal – wieso sitzen fremde Männer in deinem Wohnzimmer?!“

      Und Elisas Grinsen war zurück. „Fremd?“

      Jetzt war es an mir, die Augenbraue hochzuziehen. Langsam hatte ich die Lust verloren, von Elisa verarscht zu werden. „Ja, fremd. Definition: unbekannt, nicht vertraut.“

      War es überhaupt möglich, so verdammt selbstgefällig auszusehen? „‘Nicht vertraut‘ würde ich jetzt nicht sagen.“ Ein paar Momente konzentrierte sie sich wieder auf die Katzen und ich konzentrierte mich darauf, dass ich ihr nicht den Kopf abriss. „Warte mal – hast du einen Filmriss?“

      „Ich? Natürlich nicht! Wieso sollte ich einen Filmriss haben?!“

      „Naja,“ Elisa begann sich langsam von den Katzen zu lösen, was bedeutete, dass ich ihre ganze Aufmerksamkeit hatte. „Wenn nicht wüsstest du nämlich, dass dieser ‚Fremde‘ gestern auch dabei war. Oh, und, dass du ihm in seine Lederjacke gekotzt hast.“ Und dann zuckte sie nur mit den Schultern und grinste mich wieder an.

      „Ich habe was?!“ Wenn Elena jetzt dagewesen wäre, hätte sie mich angemault, dass man im Stall nicht kreischt – aber das war ein Notfall (und es waren auch gar keine Pferde drinnen. Keine Ahnung also, wieso Elisa in der Stallgasse saß, wenn sie bestimmt überall anders Arbeit hatte!). Das letzte Mal, dass ich irgendwem in irgendein Kleidungsstück gekotzt hatte, war, als ich 7 Jahre alt war und wirklich krank war und nicht nur zu viel Scheibenwischervodka getrunken hatte.

      „Ich glaub es war zwischen Sharknado 2 und Two-Headed Shark Attack,“ sagte Elisa träumerisch, als würde sie sich gerade an ihre Hochzeit erinnern. „Du wolltest unbedingt raus, da ist dir anscheinend schlecht geworden … und eins führte zum anderen.“

      Ich vergrub mein Gesicht in den Händen. Das erklärte wenigstens, wieso mir nicht schlecht gewesen war. Verdammt nochmal, dass sowas aber natürlich mir passieren musste! „Und die Jacke …?“ fragte ich zaghaft und spitzte zwischen zwei Fingern hindurch auf Elisa.

      Diese winkte mich ab. „Lederjacke, schon vergessen? Ich glaub, Declan hat’s dir auch nicht übel genommen, er fand’s eigentlich ziemlich lustig.“ Dann lachte sie kurz auf, als wäre ihr gerade ein super lustiger Gedanke gekommen. „Ihm haben wahrscheinlich noch nicht so viele Menschen in die Jacke gekotzt. Du bist einzigartig!“

      Mir gefiel die Richtung, in die dieses Gespräch wanderte nicht, also versuchte ich das Thema zu wechseln. Und zwar genauso locker flockig wie alles, was ich tat.

      „Wie heißt der Kerl?“

      „Declan,“ Elisa sah mich skeptisch an. „Nicht gerade ein Name, dem ich meinem Sohn geben würde aber was soll’s – es gibt Menschen, die finden sogar Elisa schrecklich.“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf, als könne sie es nicht fassen. Dann sah sie mich wieder neugierig an. „Wieso?“

      „Ach, ich bin ihm nur im Haus begegnet,“ murmelte ich. Den ganzen Zwischenfall mit der total hinterhältigen Attacke behielt ich lieber für mich; wer wusste schon, was Elisa damit anfangen würde. Stattdessen sah ich ‚zufällig‘ auf meine Armbanduhr, zog eine oscarreife Oh-Gott-schon-so-spät?-Show ab, die von meiner Freundin nur mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert wurde, und jogg-rannte dann zurück über die Straße auf meinem Hof.

      Während ich die Tür aufsperrte und mich nach Zoe und Adèle umsah, musste ich doch nochmal an Elisas gruseligen, fremden Wohnzimmergremlin (wirklich? Gremlin? Da hattest du schon bessere Vergleiche, Jojo!) denken.

      Declan. Was für ein dämlicher Name.

      ***

      Zoe fand ich schließlich zusammen mit Ella im Stall. Zoe hatte anscheinend angefangen, die Boxen zu misten, war von irgendetwas abgelenkt worden und hatte alles stehen und liegen gelassen.

      Was bedeutete dass ich in meinem immer noch etwas angetrunkenem Zustand erst einmal voll in den Rechen lief, der auf der Stallgasse lag.

      Mein Leben war also eine einzige Simpsons-Episode. Meine Nachbarin war die verrückte Katzenlady während ich wohl wieder aus dem Gefängnis ausgebrochen war, um einen zehnjährigen Jungen mit einer schrecklichen Frisur zu ermorden. Zoe schien mir zuzustimmen, denn als sie mir entgegen lief, murmelte sie etwas von Sideshow Bob und swear to god this never happened in Australia.

      Als ich wieder aufrecht stand und der böse Rechen zur Seite geräumt war, grinste Zoe mich breit an. „Na, wie war der Shark-Marathon?“

      Ich verdrehte die Augen. „Frag nicht. Anscheinend hab ich einem völlig Fremden die Jacke ruiniert.“

      Zoes Augen blitzten und auch wenn sie noch nicht so lang hier war, das konnte ich schon als schlechtes Zeichen deuten. Sie öffnete den Mund, wahrscheinlich um irgendwelche Details nachzufragen, aber ich schüttelte sofort den Kopf. „Keine Details. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“

      ***

      Nachdem sie also eingeweiht war, verabschiedete Zoe sich mit einem Grinsen (das noch selbstgefälliger als Elisas war, war das überhaupt möglich? Die Realität verwirrte mich heute sehr.) und sagte, sie würde sich Outside Girl schnappen und mit ihr eine Runde um den Hof machen. Was mich natürlich nur daran erinnerte, dass ich immer noch keinen richtigen Ausritt um die ganzen Höfe mit ihnen gemacht hatte.

      „Am Wochenende!“ rief ich Zoe hinterher und widmete mich dann wieder dem Besen, der die Stallgasse rein theoretisch von Stroh befreien sollte. Es schien mir aber eher, als würde ich das Stroh und Heu vor mir hin schieben und so noch mehr verteilen. Ein neuer Besen musste auf meine Einkaufsliste.

      Adèle fand ich mit Cìola in der Reithalle. Zwar war das nicht gerade mein Lieblingsort an einem warmen Frühsommertag wie heute, doch Adèle schien die Luft nichts auszumachen, als sie versuchte, Cìola das Rückwärtsrichten vom Boden aus beizubringen.

      „Du kannst gern mit Symbolic Splash weitermachen,“ rief ich ihr vom Tor aus zu, worauf sie nur die Augen verdrehte. Zwar kannte ich Adèle noch nicht lange, doch ich wusste, dass sie die Aufgabe nur zu gerne übernehmen würde; sie mochte es, mit Jungpferden zu trainieren, und da sie in Bodenarbeitszeugs viel weiter war als ich hatte ich sie in den letzten Tagen auch mit Bacia trainieren lassen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Lewitzerstute heute zum ersten Mal zu reiten – aber ob das mit einem Kater so gut war?

      Egal. Jetzt war erst mal eine Weidenkontrolle angesagt – die konnte ich wenigstens noch allein durchführen. Bei der Kontrolle der Hengstkoppeln, die alle nah beieinander waren aber abgetrennt, lief mir Paramour hinterher wie ein Hund. Ab einem gewissen Punkt wurde es nervig und ich schnappte mir Vaffanculo, um den Braunschecken von mir abzuhalten. Dafür war Val zu haben – er war der Poser auf dem Hof und imponierte gerne Konkurrenten weg. Und da er schonmal draußen war, brachte ich ihn an den Putzplatz und begann, ihn ausgiebig zu putzen. Aus dem Putzen wurde ein Satteln und daraus eine kleine Runde die mich auf Elenas Hof brachte. Elena hatte wohl gerade Mary Poppins angeguckt, denn als ich abstieg, hörte man aus dem Haus ein Lied plärren und jemanden ein bisschen schief mitsingen. Eigentlich hätte ich gedacht, sie wäre ein wenig überraschter gewesen; immerhin war sie diejenige, die auf andern Hofen rumhing. Doch anstatt mit einem verwunderten Blick wurde ich mit einem Grinsen begrüßt (jeez, da hatte jemand doch was ins Wasser gekippt!)

      Bevor sie irgendwas sagen konnte ließ ich mich aus dem Sattel gleiten und verdrehte die Augen. „Spar dir deine Energie, ich habs schon gehört.“

      „Du weißt, dass ich das nicht tun kann,“ erwiderte Elena in einer für sie viel zu tiefen Stimme. Dazu hatte sie natürlich ihr Pokerface aufgesetzt. Meine Güte, meine Freunde waren definitiv zu komisch (Aber gleich und gleich gesellt sich eben gern).

      Elena konnte es dann doch nicht lassen und nannte mich von da an nur noch Spucky oder Captain Kotzerica („Das macht nicht mal Sinn!“ – „Nur weil du es nicht verstehst!“ – „Dann erklär’s mir doch bitte!“ – „Kunst kann man nicht erklären.“). Dafür plättete ich ihren Hintern in der nächsten Stunde mehrere Male bei einer (oder mehreren) Partien Tony Hawk Underground 2. Nachdem Gwen sich geweigert hatte, ihr New Forest Pony Tawny Hawk zu nennen, hatte Elena sich aus Protest eine Playstation 2 aus dem Internet gekauft, komplett mit etwa 6 Spielen der Tony Hawks Reihe. Was nicht bedeutete, dass sie sonderlich gut darin war.

      Nach einer Stunde fiel mir dann aber wieder ein, dass ich ja Aufgaben und ähnliches hatte (und Elenas Sticheleien wollten partout nicht aufhören) und machte mich gemütlich mit Val/Waffel auf den Rückweg. Als ich auf dem Hof angekommen war, mutierte ich dann zur Arbeitsmaschine – zuerst äppelte ich Weiden ab, wobei ich von Paramour und Muraco neugierig gemustert, von Quixoticelixer verfolgt und von Newt und Attonito von der Arbeit abgelenkt wurde, trainierte dann wirklich noch mit Bacia (was besser als erwartet klappte – am Putzplatz übten wir das Sattelauflegen und Trensen, dann ging es in einer einfach gebrochenen Wassertrense und einem Bareback Pad, das mir Elena einmal aus irgendeinem Grund gegeben hatte, ein paar Runden im Schritt auf dem Platz. Man merkte richtig, wie Bacia nach all den Monaten, die sie jetzt schon hier lebte, Vertrauen fasste. Bevor sie mir so hinterherrennen würde wie Chepa würde es zwar nochmal länger dauern, aber das musste ja auch nicht immer sein – solange mir die Braunscheckstute vertraute und nicht mehr vor mir wegrannte, sollten wir gut miteinander auskommen), longierte Capulet (auch er wurde langsam ein wenig ruhiger – seinen Spitznamen Katapult würde er aber so schnell nicht verlieren, Joline landete doch noch ziemlich oft im Sand) und sattelte anschließend Medeia, um mit ihr und Tautou als Handpferd einen gemütlichen Ausritt zu machen, weit weg von Elisas oder Elenas Hof – Gwen war bei solchen peinlichen Angelegenheiten nicht ganz so schadenfroh wie der Rest unserer Gruppe, deswegen wird sie an dieser Stelle nicht erwähnt.

      Beim Zurückkommen – ich war ein bisschen überfordert, Handpferdausritte waren nicht wirklich etwas, was ich oft tat und deswegen ging es auch nur im Schritt, vor allem mit Tautou – sah ich, wie Adèle und Zoe zusammen Outside Girl, Flea, Favorita und Star am Putzplatz angebunden hatten. Flea und Star hatten schon nasses Fell, während Favorita und Siddy gerade abgespritzt wurden. Normalerweise war Favorita ein ganz schöner Feigling was Wasser anging – Tränke okay, Wasserschlauch? Niemals! – doch sie stand wie angewurzelt während Adèle ihr die Fesseln abkühlte. Ein paar Minuten später waren dann auch Medeia und Tautou mit einer kurzen Dusche dran, ehe sie zurück auf die Weide kamen und sich dort natürlich sofort wieder im Staub wälzten. In Tautous Fall fiel das wenig auf, aber Medeia verwandelte sich vor meinen Augen in einen Braunfalben. Ein wenig mitfühlend klopfte mir Zoe auf die Schulter, verkniff sich aber ihr Grinsen nicht. Wirklich, wieso grinsten um mich herum alle so verdammt fies?!

      ***

      Die Sonne stand schon recht tief als ich mich nochmal auf Elisas Hof aufmachte, fest damit rechnend, dass die Spötteleien wohl nicht aufhören würden. Trotzdem – ich musste mich noch um Pacco kümmern. (Und verdammt nochmal, jetzt hatte sich der Name wirklich in meinem Gehirn festgewurzelt. Pax. Pax, Pax, Pax!!)

      Er stand mit den anderen Fohlen noch auf der Weide, kam jedoch sofort angetrabt, als ich nach ihm pfiff. In erster Linie, weil er wusste, dass ich ihm irgendetwas mitgebracht habe. Den Führstrick, dem ich ihn ans Halfter anbrachte, störte ihn schon gar nicht mehr, und er zögerte auch nur für einen Augenblick, ehe er mir frohen Mutes von der Koppel folgte.

      Am Putzplax angelangt übten wir dann das ganze Stillstehen-Trara. Pax fand nämlich, dass das extrem blöd war und versuchte des Öfteren, ein paar Schritte in eine Richtung zu laufen, ehe er bemerkte, dass er angebunden war. Wir arbeiteten jedoch in kleinen Schritten, deswegen brachte ich ihn nach etwa 15 Minuten zurück zu seinen Freunden.

      Dabei fiel mir dann auf einer angrenzenden Weide ein leuchtend roter Fuchs mit einer Laterne auf. Elisa war nirgendwo zu sehen, und Vendetta sah aus, als könne sie eine Dusche (oder zumindest ein paar Streicheleinheiten) gebrauchen, also nahm ich mir kurzerhand ihren Führstrick.

      Vendetta genoss es sichtlich, die Schicht aus Dreck und Matsch abzubekommen, die sie sich im Laufe des Tages angeeignet hatte. Sie genoss auch die Leckerlis, die Zoe letztens gebacken hatte. Und sie genoss es noch mehr, sich sofort wieder in eine Matschpfütze zu schmeißen, sobald sie die Chance dazu hatte.

      Aber gut, das sollte nicht mein Problem sein.


      Was dann aber zu meinem Problem wurde kam mehr oder weniger direkt auf mich zu als ich gerade wieder in Richtung Pine Grove aufbrach. Erst sah es aus, als würde mich Declan gar nicht bemerken als er aus dem Ausbildungsstall kam – was vielleicht das Beste gewesen war. Doch nein, natürlich musste er mich bemerken und natürlich musste er anfangen auf mich zu zu joggen.

      Was ihn nicht wirklich weniger verzweifelt aussehen ließ.

      Ein wenig widerwillig blieb ich stehen. Immerhin hatte ich mich ja noch nicht entschuldigt und meine Mama hatte mich so erzogen; macht man ein Ding von jemand anderem kaputt, dann hat man sich gefälligst zu entschuldigen.

      Als ich mich jedoch zu ihm umdrehte, lächelte er mich breit an. „So früh schon wieder zurück?“

      Ich mochte Smalltalk noch nie, vor allem nicht in solchen Situationen. Mein „Ja.“ kam also ziemlich schnippisch, aber das war mir egal. „Hör mal – wegen gestern …“

      Die Worte zu finden war auch nicht wirklich meine Stärke und ich brauchte erst einmal eine kurze Pause, um alles zu sortieren. Declan machte es nicht unbedingt leichter – er sah mich neugierig an, fuhr sich durch die Haare. „Jaa?“

      „Äh – sorry? Also wegen deiner Jacke.“ Und er sah mich weiterhin so blöd neugierig an, dass ich mich am liebsten verstecken würde. „Ich … bin mir sicher, dass das keine Absicht war.“

      Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen (und langsam machte mich das echt verrückt – war heute internationaler Grins-Tag?!) und okay, er war doch ein wenig süß. (Ein wenig. Nur ein bisschen. So süß, wie ein Mann eben sein konnte.)

      „Nichts, was ein paar Stunden in der Waschmaschine nicht zurechtrücken können,“ sagte er und dann verschwand sein Lächeln nach und nach.

      Verdammt, ich hätte eigentlich sofort gehen sollen.

      „Aber – was ich eigentlich fragen wollte … nun ja, ich bin hier noch ein paar Wochen—“

      Ach du heilige Scheiße. Wollte der Kerl mich jetzt wirklich nach einem Date fragen?

      Meine Fresse. „Ähm – sorry aber … ich hab immer ziemlich … viel zu tun? Und äh. Da. Ist das vielleicht –“ Gut, das war jetzt auch nicht mal im mindesten peinlich. Super, Jojo!

      Declan verstand mich aber irgendwie doch – vielleicht war er zu oft gekorbt worden (und bei dem Gedanken tat er mir fast schon leid). Auf jeden Fall hob er ein wenig abwehrend die Hände und ging einen Schritt zurück. „Okay, kein Problem.“

      Weil ich mich doch ein wenig schlecht fühlte versuchte ich es mit einem entschuldigenden Lächeln. Obwohl Declan es erwiderte war ich mir nicht ganz so sicher, obs wirklich so rüberkam.

      Also: schnell raus hier. Mit ein paar wilden Handbewegungen und ein paar Wörtern die ich nie im Leben wieder identifizieren könnte machte ich ein paar Schritte in Richtung von meinem Hof. Ein letztes Lächeln von Declan, ein fast schon scheues Winken, dann drehte er sich um und ich konnte zurück auf meinen Hof rennen.

      Meine Güte. Da war dann wohl sogar Elisa talentierter im Umgang mit okay-aussehenden Menschen. Und die hatte es nach – Monaten? Waren es schon Jahre? – immer noch nicht wirklich mit Matthew geschafft und wurde wieder zwölf, wenn man sie darauf ansprach.

      ***

      Adèle und Zoe lachten mich natürlich sofort aus, als sie von dem Vorfall erfuhren. Und Gwen, Elisa und Elena (und Lena natürlich) würden das gleiche tun, wenn es ihnen irgendjemand steckte. Doch den dreien konnte ich nicht die Abenddienst im Stall aufschieben; Zoe und Adèle schon.

      Das bedeutete für mich: ein entspannter Abend mit Ella auf dem Sofa, ganz ohne Vodka und ohne irgendwelche Kotzzwischenfälle.

      So, wie es immer sein sollte.
    • Rhapsody
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      Nicht-Date
      | 09. Juli 2015
      „Es ist kein Date.“

      Elisas Augenbrauen sprachen Bände (und hey, sie hatte es endlich halbwegs drauf!). Skeptische Bände. Du-verarscht-mich-Bände.

      „Es ist kein Date,“ murmelte ich in meinen Becher Tee. Wir waren ausnahmsweise einmal nicht bei ihr, sondern bei mir. Weil Elisa mich zur Rede stellen musste und mich total überrumpelt hatte.

      („Wann wolltest du mir sagen, dass du ein Date hast? Mit meinem Kunden?“ – „Date?!“ – „Date!“ – „Wir haben uns für morgen zum Spazieren gehen verabredet…“ – „Aha! Verabredet also! Ein romantischer Spaziergang, soso!“ – „Wir nehmen die Pferde mit …“ – „DAS ÄNDERT NICHTS!“ – „HAST DU NICHT NE BLÖDE PARTY ZU ORGANISIEREN?!“)

      Okay, ich verstand ja, dass Spaziergang ein wenig nach Date klang. Aber nur, weil ich vor wenigen Tagen von Declan überrumpelt (das war ziemlich leicht bei mir, um ehrlich zu sein) und in ein Gespräch verwickelt worden war, dass sogar ganz nett gewesen war, hieß das nicht, dass ein Spaziergang mit zwei jungen, aufgekratzten Stuten sofort ein Date war. Dates waren schrecklich, vor allem erste. Erste Dates hatte man in Cafés oder Kinos oder Restaurants, nicht in Wäldern.

      Aber wenn man so nachdachte, dann klang das gerade eher nach einer ziemlich gefährlichen Situation für mich als nach einem Date. Naja, ich hatte Cíola und Symbolic Splash als Bewacher. Das würde schon schief gehen.

      Auf jeden Fall hatte ich nach ein paar Minuten Konversation rumgejammert, dass mit zwei Pferden auf einmal Spazieren gehen so anstrengend war und dass das allgemein blöd war. Ein Teil meines Gehirns hatte gar nicht registriert, was ich damit wohl bewirken könnte, während der andere Teil ganz laut YESYESYES schrie (das war eigentlich bei den meisten Entscheidungen so). Denn dann bot Declan sich natürlich an, eines der Pferde zu übernehmen und weil meine Mama mich richtig erzogen hatte, sagte ich natürlich nicht nein. Also verabredeten wir uns für in jetzt genau 40 Minuten.

      Was bedeutete, dass ich vielleicht Cíola und Lashy – vor allem Lashy – von jeglichem Dreck und Mist befreien sollte. Bald. Wenn Elisa weg war. Die pumpte immer noch vor gebrochenem Vertrauen, also schob ich ihr meinen (selbstgemachten!! SELBSTGEMACHTEN!! Das war praktisch ein Liebesbeweis!) Eistee hin und tätschelte ihr die Wangen. „Keine Sorge, Kind,“ ahmte ich meinen Papa nach, „bis du heiratest ist das all-“

      „Wenn du diesen Spruch bringst dann bringe ich dich im Schlaf um.“

      Da ich mein Leben doch ein wenig mochte und nicht wegwerfen wollte, setzte ich das Sprichwort meines Papas nicht um und machte nur eine mentale Notiz, die in Fettbuchstaben PAPA ANRUFEN draufstehen hatte. Vielleicht heute Abend. Vielleicht.

      Der Elisa-Teil meines Gehirns murmelte etwas in Richtung Wenn du nicht anderweitig beschäftigt bist, aber den Elisa-Teil im Gehirn sollte man manchmal einfach reden lassen und ihn ignorieren.

      Ich tat so, als würde ich auf die Uhr schauen und schob Elisa dann unauffällig aber bestimmt in Richtung Straße. Ich sollte mich wohl eventuell noch umziehen.

      Obwohl es gar kein Date war.

      ***

      Ich hatte total 0 Herzklopfen. Herzklopfen war übertrieben. Ich war … nicht aufgeregt. Chill wie eine Tomate.

      Waren Tomaten überhaupt chill? Irgendwie sahen sie nicht so aus, mit dem ganzen rot und Saft der nie wieder aus Klamotten rausgeht.

      Okay, so chill war ich dann wohl doch nicht. Aber als Declan dann irgendwann doch ankam und ich gerade mit Lashy fertig geworden war, blieb ich doch ziemlich cool. Ich stotterte nicht, ich wurde nicht rot – das war ein Pluspunkt!

      Am Ende überließ ich ihm Cíola, da Lashy einen schlechten Tag hatte und ich das ungern fremden Menschen antraute. Ein wenig … ruhig verließen wir schließlich den Hof und gingen in Richtung Wald. Das einzige, was man hörte, war das erst laute, dann gedämpfte Hufgeklapper. Auf dem Waldboden hörte das sich immer an, als dürfte man gar nicht lauter sein, sonst würde man irgendetwas erschrecken.

      Im Gebüsch neben uns raschelte es ein wenig, aber darum machte ich mir keine Sorgen. Sollte ein Hase herausspringen, würden Lashy und Cíola sich zwar erschrecken, aber solange es keine Wildsau war …

      Mist.

      „Weißt du zufällig, ob es hier Wildschweine gibt?“ fragte ich in die drückende Stille des Waldes hinein. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Declan zu mir umdrehte.

      „Was?“

      „Wildschweine. Die borstigen, manchmal nicht so gut gela—“

      Declan winkte ab. „Danke, ich weiß was Wildschweine sind,“ sagte er und man konnte das verhaltene Grinsen in seiner Stimme hören, „ich frag mich eher, wie du darauf kommst.“

      „Ich … bin sehr verantwortungsbewusst. Da macht man sich über so etwas Gedanken.“

      Anstatt mir zu antworten, sah er mich nur mit einem nicht-ganz-Grinsen an, so mit zusammengepressten Lippen. „Da erzählt mir Elisa aber was anderes.“

      „Elisa darfst du nicht zuhören,“ protestierte ich und wich (sehr geschickt. Absolut geschickt und absolut nicht durch eine Matschpfütze) einer aus dem Boden heraustretenden Wurzel aus. Lashy machte einen extra großen Schritt über die Pfütze und sprang mir fast in die Kniekehlen. Wasserscheues Ding.

      Declan seufzte. „Wenn es dich beruhigt, ich glaube, es gibt keine Wildschweine. Und wenn würden wir das bestimmt hören.“

      Na wenigstens hatte ich die Bestätigung. Trotzdem raschelte es nach wie vor im Wald neben uns; ein Reh oder ähnliches konnte ich aber nicht erkennen.

      Stattdessen fielen Declan und ich wieder in eine diesmal ziemlich unangenehme Stille. Die Stimmung im Wald war allgemein ein wenig gedrückt und dann war da immer noch das nicht-Date. Speaking of …

      Gerade wollte ich meinen Mund öffnen, da kam mir Declan zuvor. „Das … das ist kein Date, richtig?“

      „Richtig,“ bestätigte ich. Und kam mir dumm vor, weil mir sonst nichts mehr einfiel. Dafür fing Declan an zu reden, genau in dem Moment, als ich etwas im Wald vorbeihuschen sah. Groß, braun, laut –

      „Ich glaub hier gibt’s Wildschweine,“ flüsterte ich und blieb wie angewurzelt stehen. Verdammt nochmal, wieso war der Wald auch so verdammt dicht?! Auch Declan hielt schließlich an und starrte angestrengt ins Dickicht. Dann entspannten sich seine Gesichtszüge auf einmal – mir fiel auf, wie ich ihn anstarrte, verdammt nochmal – und verhärteten sich.

      Als er dann sprach, war es lauter, als es sein hätte müssen. „Das ist kein Wildschwein. Das ist Elisa.“

      Mir lang ein Kommentar à la Naja ob die sich so sehr unterscheiden auf der Zunge, doch ich wurde wieder davon abgebracht, als eine Stimme aus dem Wald heraus „Ihr werdet mich niemals kriegen!“ rief, gefolgt von einem dumpfen Dreitakt. Ein paar Momente später sahen wir, wie Elisa auf Adona den Weg entlang galoppierte, bis sie schließlich hinter einer Biegung verschwand.

      Declans Gesicht hatte sich zu einer vorsichtig-blanken Maske verformt, die fast gruselig war. „Ähm … sollen wir zurück gehen?“ schlug ich vor und sein Blick fixierte sich sofort auf mich, doch er blieb still. „Wegen … naja, da vorne ist eine Sackgasse und … es sieht nach Regen aus?“

      Naja, das mit dem Regen war nicht einmal gelogen. Den ganzen Nachmittag über waren große, graue Wolken über den Himmel geschwirrt und es waren Gewitter für die heutige Nacht angemeldet. Also fragte Declan nicht größer nach, sondern drehte Cíola nur um.

      ***

      Auf dem Rückweg konnte ich ihm dann doch noch entlocken, was er eigentlich in Kanada machte. Anscheinend spielte er Aufpasser für die Stute seiner Mutter, die bei Elisa in Beritt war. Mit der Stute selbst hatte er zwar nie wirklich etwas anfangen können, aber sie war eine Ausnahme. Turniere waren nie seine Welt gewesen, er war eher derjenige, der abends spontan über die Stoppelfelder fetzt.

      Damit konnte man arbeiten.

      Die Verabschiedung war ein wenig … komisch, aber nach einer kurzen (wirklich sehr kurzen) Umarmung ging Declan schließlich über die Straße und ich hatte eigentlich noch anderes zu tun – aber ich musste jetzt erst einmal Elisa zur Rede stellen.
    • Rhapsody
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      Bodenarbeit a la Gwen - © Gwen
      | 29. August 2015
      „Neee oder? Boah Leute, so war das nicht gemeint!“
      Frustriert schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen. Ich hatte Elisa angeboten, dass ich ihr gerne das ein oder andere Jungpferd abnahm und mit ihm ein wenig vom Boden aus arbeitete. Im Gegensatz zu ihr machte ich das nämlich wirklich gerne. Das Angebot hatte Elisa auch sofort angenommen und mir heute Morgen angekündigt, dass sie jemanden vorbeibringen würde. Dementsprechend hatte ich mich schon ein wenig vorbereitet, damit ich nicht vollkommen überrascht sein würde.
      Überrascht war ich dann trotzdem, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass Elisa nun mit Pina, Eistee, Nessi und Dajun bei mir aufkreuzen würde und sie mir eiskalt auf eine Weide stellte, um dann wieder klang heimlich im Wald Richtung Townsend Acres zu verschwinden. Sie glaube doch nicht im Ernst, dass ich nicht wusste, wo ich sie im Notfall finden würde? Ich war kurz davor, ihr hinterher zulaufen und sie zurück zu schleifen, aber da kam auch schon Jojo angetappelt. Links Cíola und rechts Symbolic Splash und stellte die beiden ganz unschuldig mit auf die Weide, ehe sie auch wieder verschwand.
      „Ich habe euch gesehen!“, rief ich ihnen wütend hinterher und ich war mir ziemlich sicher, dass sie das auch noch gehört hatten. Unfassbar diese Menschen und mit diesen wohnte ich zusammen in einem Nationalpark! Warum hatte ich mir das nur noch einmal angetan? Nun war aus dem einen oder anderen Jungpferd eine gesamte Herde aus sechs Jungpferden geworden. Mehr Arbeit für mich. Juche.
      Da mir gar nichts anderes übrig blieb, warf ich Kathy aus den Federn und bat sie auf die übliche äußerst liebe und schwesterliche Art und Weise darum, dass sie mir bei den Jungpferden half. Sie konnte das Training genauso gebrauchen wie die Jungpferde und sie schuldete mir sowieso noch was für die ganzen Boxen, die ich in letzter Zeit für sie übernommen hatte. Nur weil ich die Studentin in der Familie war, hieß das ja nicht, dass ich meine freie Zeit gerne mit ihren Aufgaben vergeudete.

      „Such dir jemanden aus“, meinte ich eine Viertelstunde später zu Kathy und warf ihr eines unserer Knotenhalfter zu. Auch ich machte mich auf den Weg und stand vor den Stuten, um dann mit „Ene meine muh“ mein Pferdchen auszusuchen. Raus bist du war dann Eistee, also sammelte ich mir die braune Stute ein und halfterte sie. Dabei folgte sie mir auch treuherzig zum Weidegatter.
      Dort trafen wir auf Kathy, welche sich Cíola ausgesucht hatte, na das würde lustig werden. Cíola war alles: frech, aufgeweckt, intelligent, aber definitiv nicht einfach. Aber es war Kathys Wahl und dementsprechend überließ ich das auch ihr. Sollte sie ihre eigenen Erfahrungen machen.
      Elisa und Jojo hatten uns zumindest den Gefallen getan, alle Pferde zu putzen, so dass wir uns nämlich direkt auf den Weg zum Reitplatz machen konnten. Dort begannen wir mit den einfachen Übungen. Diese beinhalteten das Stillstehen, egal in welcher Position sich der Mensch befand, dass Hufe geben und allerhand Dehnübungen.
      Zum einen förderte das die Aufmerksamkeit, aber natürlich auch die Gelenkigkeit der Pferde und diese würden sie brauchen, wenn es dann bald in Richtung Reiten ging. Deshalb ging es dann auch direkt weiter mit den Führpositionen und den Stimmkommandos. Eistee machte dabei keine Probleme, anscheinend kannte sie schon so gut wie alles. Cíola hingegen… Na ja, sie testete Kathy fleißig aus und meine kleine Schwester hatte mit der jungen Stute sehr zu kämpfen.
      Mit ein paar Tipps meinerseits bekamen aber auch sie ein ansehnliches Ergebnis zu Stande und die Ergebnisse unserer ersten Einheit konnten sich doch sehen lassen. Dementsprechend wurden Cíola und Eistee auch oft gelobt und am Ende durften sie sogar zur Belohnung jeweils einen Apfel verspeisen, ehe sie wieder zurück auf die Weide kamen. Die Weide, auf welcher noch vier weitere Pferde auf mich warteten.
      Ich konnte gar nicht anders, als Jojo und Elisa eine Hass-Nachricht in den Gruppchat zu schicken, antworten tat aber nur Elena und die schrieb ein: „Und warum hat mir niemand Bescheid gesagt?!“ in die Gruppe und schon war ich noch bedienter von meinen Freunden.
      Seufzend nahm ich also Eistee das Halfter ab und fing direkt Pina ein. Und das war wirklich ein Einfangen, denn Pinas Bezugsperson war eigentlich Elisa. Von allen anderen Menschen hielt die junge Stute nicht sonderlich viel, eigentlich gar nichts, aber heute würde sie wohl oder übel mit mir Vorlieb nehmen.
      Kathy wies ich Nessi zu, damit sie auch mal noch etwas Liebes bekam und dann ging das ganze Spektakel von vorne los. Wir waren wieder auf dem Reitplatz und übten das Stillstehen, überall Anfassen lassen und Hufe heben. Nessi konnte alles und Kathy war mit der hübschen Stute schon schnell bei den nächsten Übungen angelangt. Pina hingegen machte mir das Leben nicht sonderlich leicht. Hufe geben? Niemals. Anfassen? Erst recht nicht. Stillstehen? So einen naiven Menschen wie dich kannte ich vorher noch nicht.
      Irgendwann klappte alles einigermaßen, so dass ich zu den nächsten Übungen weitergehen konnte. Da Pina aber noch nicht so weit war, fand ich es wichtig mit ihr auch noch einmal das Schrecktraining durchzugehen. Nessi kannte es bereits, also bat ich Kathy, ihre Stute wegzubringen und mir stattdessen bei Pina zu helfen. Immerhin brauchte ich nun jemanden, der die Regenschirme hielt, bunte Fahnen hin und her schwenkte und was weiß ich nicht alles.
      Ich glaube Pina drehte schon komplett durch, als sie das alles nur von weitem sah. Es dauerte auch lange, bis sie annähernd in die Nähe von etwas ging und selbst dann zitterte sie am ganzen Leib. Deshalb wurde Dajun auf den Reitplatz zitiert und als Kathy mit dem selbstbewussten Hengst voran ging, bekam auch Pina es allmählich auf die Reihe, ihre paar Nerven zusammenzunehmen und an Hütchen, Schirmen und Tonnen vorbei zu gehen.
      Anfangs huschte sie noch schreckhaft vorbei, aber am Ende sah es beinahe so entspannt und locker aus wie bei Dajun. Dementsprechend lobte ich sie auch ausgiebig und daran fand Pina besonders schnell gefallen. Ein Tipp, den ich an Elisa weitergeben sollte, denn ein Pferd, was so gut auf Stimmenlob reagierte, war Gold wert.
      Pina durfte mich nun verlassen, musste aber von Kathy noch ein wenig trocken geführt werden, denn sie hatte teilweise so einen Stress gemacht, dass sie nun relativ nass gewesen war. In der Zeit beschäftigte ich mich lieber noch ein bisschen mit Dajun. Der wohl mit Abstand am weitesten und das trotz seines jungen Alters.
      Deshalb war er heute der erste, der Hallo zum Longiergurt und zum Sattel sagen durfte. Beides legte ich nur testweise auf und führte ihn maximal eine Runde damit. Danach widmeten wir uns lieber noch ein wenig der Bodenarbeit und verfeinerten seine Reaktionen auf Körpersignale meinerseits. Das schien Dajun sichtlich Spaß zu machen und er verstand wirklich schnell den Sinn dahinter. Wenn ich dann mal wieder gut auf Elisa zu sprechen sein würde, würde ich sie sicherlich auch darüber informieren. Vorerst würde ich das aber wohl maximal Matthew oder sogar eher noch Joline anvertrauen.
      Nachdem dann auch der hübsche Roan wieder auf der Weide stand, war nur noch Symbolic Splash an der Reihe. Kathy hatte sich derweil schon feierlich verkrümelt, also würde ich alleine mit der Stute arbeiten müssen. Und was soll ich sagen? Ich konnte Lashy von Anfang an nicht leiden. Sie war todschick, keine Frage, aber sie war auch aufmüpfig, stur, zickig und für ihr Alter schon verdammt selbstsicher. Alle grauenvollen Charakterzüge in einem Pferd gepaart. Warum um Himmels Willen hatte sich Jojo denn dieses Pferd andrehen lassen? Und woher hatte die überhaupt ihren Charakter? So viel ich wusste, waren ihre Eltern und selbst die Großeltern eigentlich ganz annehmbare Pferde. Immerhin handelte es sich bei diesen um die einzigartigen DRPs von Elisa. Aber Lashy schlug in eine vollkommen andere Richtung...
      Dementsprechend wenig hielt sie dann auch von unserer Boden- und vor allem der Zusammenarbeit und ich musste sie ziemlich fordern, bis Lashy einsah, dass sie weniger arbeiten musste, wenn sie einfach mal mitmachte. Erst ab den Punkt konnten wir wirklich mit dem Training beginnen. Ich ging einmal das Fohlen-ABC durch a la Stehen bleiben, Hufe heben und Berühren lassen und wechselte dann auch schon zum Schrecktraining. Eine Sache, die Lashy ausnahmsweise mal ein wenig ihres Egos raubte.
      Nachdem sie aber bemerkt hatte, dass Regenschirme sie nicht auffraßen, war sie wieder ganz die Alte: nervtötend und egozentrisch. Dennoch gab ich nicht auf, sondern widmete mich weiterhin stur den Aufgaben. Ja, stur konnte auch ich sein und das schien Lashy zumindest so zu beeindrucken, dass sie noch bei den Führaufgaben mitmachte und wir sogar leichte Ansätze zum Longieren hinbekamen. Was für ein Fortschritt! Das würde mir Jojo doch garantiert nicht glauben.
      „Du kannst froh sein, ein Pferd zu sein. Wenn du ein Mensch wärst, würde ich mich keine zwei Sekunden mit dir rumschlagen“, murmelte ich ihr am Ende leicht genervt zu und ich war echt dankbar, dass ich auch das Training mit Lashy hinter mich gebracht hatte. Dementsprechend durfte dann auch Lashy zurück auf die Weide. Dort machte sie direkt wieder klar, wer hier die Oberzicke war und ging den anderen ebenso auf den Keks wie mir vor ein paar Minuten. Die anderen tangierte das aber relativ wenig und so stand Lashy auch irgendwann grasend, und eventuell auch ein wenig bockend, auf der Weide.
      Ich konnte nun stattdessen Elisa und Jojo die beruhigende Nachricht schicken, dass ihre Vierbeiner versorgt und fertig waren. Und siehe da! Kurz nachdem sie Nachricht abgeschickt war, kamen sie aus ihren Löchern gekrochen und standen wieder auf meinem Hof herum. Elena hatten sie dooferweise auch noch mitgebracht und diese echauffierte sich nun darüber, dass ich ihr nicht Bescheid gegeben hatte. "Wenn man schon so einen Freundschaftsdienst anbietet, dann bitte für alle!", durfte ich mir anhören und als ich mit "Aber..." ansetzte, kam nur noch ein: "Ach, papperlapapp. Du brauchst dich gar nicht erst versuchen, rauszureden."
    • Rhapsody
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      Füreinander bestimmt - © Elii
      | 09. September 2015
      Gerade kam Colin von der Siegerehrung zurück, Cresant Moon unter ihm und eine goldene Schleife in der Hand, als Elisa sich an mir vorbeidrückte und wie wild auf der Stelle hüpfte. Während alle Colin zu seinem Ritt gratulierten, stopfte die Verrückte meinen Hengst mit selbstgemachten Leckerlies voll ('Nur das beste für Cressi!' hatte sie mir ins Gesicht geschrieen, als ich sie beim Backen erwischt hatte).
      „Hör auf ihm die zu füttern, den kann man bald rollen!“, zischte ich und griff nach ihrer Dose. „Mehr zum Liebhaben“, entgegnete sie und hob drohend den Zeigefinger. Ich starrte sie eine Zeit an wortlos an, bis ich den Kopf schüttelte und mich umdrehte. Während ich mit den anderen etwas zu essen holte, kümmerte sich Elisa um ihren Liebling und gewährleistete optimale Verpflegung nach seinem ersten Platz im Springen. Ihrer Meinung hatte Colin überhaupt gar nichts damit zu tun, auch von der Tatsache, das Cressi die Distanzen alleine noch nicht perfekt einschätzen konnte, ließ sie sich nicht beirren.
      Als wir mit dem Essen fertig waren, stieß auch endlich Nate zu uns. Anscheinend wollte ihn eine Gruppe von jungen Frauen kaum gehen lassen und er hatte es nur mit Mühe geschafft zu entkommen. Natürlich. Trotzdem würde er jetzt nichts mehr zu Essen bekommen. Wenigstens mein Pferd, Flavor of the Month, hatte er noch davor verpflegen können, sodass auch dieser abfahrbereit im Anhänger stand.
      Auch Gwen, Jojo und Elisa machten sich auf den Rückweg mit ihren Pferden, wobei letztere wohl am liebsten mit Cressi hinten im Anhänger gesessen wäre, um ihm weiter ihre Leckerlies zu füttern.

      Endlich daheim, verfrachtete ich beide Pferde auf die Koppel und ging dann zurück ins Haus, wo meine Beiden angestellten schon Elisa in Empfang genommen hatten. Diese stand mit tragbarem Whiteboard, Stift und dickem Ordner vor mir, bevor sie mich verdächtlich höflich begrüßte und mir einen Stuhl anbot. Vorsichtig setzte ich mich und sah mich hektisch um, damit ich auch ja nicht auf die versteckte Kamera herein fiel. Hinter mir saß Jojo, die noch weniger begeistert aussah als ich. Wenigstens Gwen hatte es geschafft zu fliehen, ein Lichtblick. Hoffentlich würde sie die Polizei informieren und uns alle retten.
      „Ä-hem“, Elisa räusperte sich und rückte ihre Brille zurecht. Komischerweise hatte sie auch einen strengen Dutt und die weiße Bluse, gepaart mit einem schwarzen Bleistiftrock wirkten ungewohnt seriös. „Es freut mich, dass Sie so zahlreich zu meiner Präsentation erschienen sind.“ Ihre verzerrte Wahrnehmung nahm langsam ungesunde Ausmaße an, schließlich war außer Jojo und mir niemand mehr im Wohnzimmer. Als sie merkte wie i ch mit meinen Gedanken abschweifte, warf sie mir einen bösen Blick zu, bevor sie weiter redete. „Heute möchte ich ihnen erklären, wieso Cresant Moon, der momentan im Besitz von Elena ist, auf mein Gestüt Townsend Acres gehört. Dieses ist schließlich der einzig wahre Ort für Deutsche Reitponys, da sie hier unter ihres gleichen sein können und unendlich viel Liebe von mir, Elisa, bekommen.“
      Langsam glaubte ich nicht mehr daran, dass es bloß ein schlechter Scherz war, sie war viel ernster als sonst und ihr Outfit machte mir Angst. Ein Glück hatte ich Cressis Papiere und die Eigentumsurkunde schon vor langer Zeit in einem zweifach gesicherten, geheimen Tresor versteckt.
      „Außerdem“, sie holte noch einmal tief Luft, „kenne ich CRESSI VON GEBURT AN ALSO GIB IHN MIR. WIR SIND FÜR EINANDER BESTIMMT!“ Mitten im Satz schrie sie los und stampfte wie ein bockendes Kleinkind auf den Boden. Ich war mir nicht sicher ob sie sich aus Trotz demnächst auf dem Boden hin und her rollen würde, oder ob sie einsah, dass sie dafür zu alt war. Als ich langsam den Kopf schüttelte packte sie mich am Kragen meiner Turnierbluse und schüttelte mich. „Wiesooooohoooohooo?“, quietschte sie genervt und hielt mir den geöffneten Ordner vor die Nase. Zu sehen war ein Bild von Elisa, die sich kurz nach der Geburt zwischen Cressi und seine Mutter gequetscht hatte und seinen dünnen Hals fester umarmte als man sollte. Mir schien als würde er nach Luft ringen und es wirkte als würden seine Augen im nächsten Moment heraus ploppen. Ganz sicher würde Cressi nie in ihrer Obhut landen,
      „Ich besitze ja auch Chesmu, der braucht seinen Vater!“, rief sie aufgeregt, sie hatte wohl gerade erst diesen Gedankenblitz. „Ich hab Cíola UND bin die Züchterin“, warf Jojo ein und grinste breit. Dass sie damit Elisas Wut auf sich zog, hatte sie allerdings nicht berechnet und rannte kurze Zeit später mit jener im Schlepptau aus der Haustür. Klug wie ich war, nutzte ich die Chance und verschloss sie, bevor die Beiden zurück kommen konnten. Wenigstens konnte ich jetzt in Ruhe aus den Turnierklamotten raus schlüpfen, duschen und den restlichen Sonntag hoffentlich in Ruhe verbringen.
    • Rhapsody
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      Aftermath
      | 22. Oktober 2015
      Mehr oder weniger gesund und munter (Elisa: gesund und munter; der Rest: nicht so), unendlich froh, dass Jolympia vorbei war, lümmelten wir alle bei Elisa (wem sonst) auf dem Sofa herum. Gwen und ich hatten gerade einen Spaziergang mit Pacco und Andvari unternommen und waren zusammen mit den zweien und Chesmu zu Elena rübergelaufen. Die hatte gar nicht viel zu sagen sondern wurde einfach mitgeschleppt.

      Es war arschkalt gewesen, und weil die Ponys eh wieder auf Elisas Weide („Kindergarten“) mussten, quartierten wir uns einfach bei ihr ein. Dass Elisa gar nicht da war, störte uns wenig – immerhin hatten wir Matthew zur Belustigung (und als denjenigen, der für uns Elisas megateure Kaffeemaschine bediente).

      Als Elisa dann endlich heim- beziehungsweise reinkam, diskutierte ich gerade mit Gwen und Elena über Integrale und ihre absolute und relative Unnötigkeit.

      „Ich hab zwei Fragen,“ fing Elisa an. „Erstens, warum seid ihr in meinem Wohnzimmer. Zweitens, warum zur Hölle regt sich ein Hufschmied über Integrale auf?“

      „Weil sie unnötig sind,“ brummelte ich in meine heiße Schokolade hinein. Wenn man schon unbedingt aussehen wollte wie ein S aber kein S war, war man unnötig.

      Eine Antwort auf die erste Frage bekam sie nicht; ich war mir auch ziemlich sicher, dass sie keine erwartete. Stattdessen holte sie sich auch eine heiße Schokolade (weil Kaffee einfach eklig war) und setzte sich vor uns auf den Boden.

      „Nächste Frage –“

      „Wird das jetzt ein Q&A?“ unterbrach Elena sie. „Wenn ja, dann möchte ich bitte erst mit meinem Agenten telefonieren, ich mach so was Öffentliches nicht ohne Rücksprache.“

      Und Elisa ignorierte sie einfach, während Gwen ihr ein Kissen ins Gesicht schlug. Leider war die Tasse im Weg und somit saute Elena das schöne Sofa mit Kaffee voll.

      Ignorance is bliss oder so, zumindest sagte Elisa sich das wohl gerade, denn sie starrte Elena kurz an und wandte sich dann wieder an alle. „Habt ihr nichts Besseres zu tun als auf der Couch zu sitzen – meiner Couch – und zu trinken? Vor allem du, mit deinen Integralen?“

      „Мы не можем пить. Водка пуст,“ schaltete sich das mittlerweile nasse Sprachgenie ein. Aber wieder wurde sie ignoriert – die Arme.

      „Alles schon erledigt,“ sagte ich grinsend. „Deswegen hab ich Angestellte.“ Daraufhin zog Elisa nur eine Augenbrauen (das würde sie zwar nur schaffen, wenn sie eine Monobraue hätte, aber ich gönnte ihr den „Erfolg“).

      „Schieß los.“

      Ich verdrehte die Augen, aber mein Gehirn setzte sich in Gang und ich erinnerte mich an die Teambesprechung (Frühstück) heute Morgen.

      „Wir waren mit Pax, Andvari und Chesmu spazieren. Danke übrigens, haben wir gern gemacht. Dann war ich noch mit Chepa auf den Platz, ein bisschen Springen, und später muss ich noch mit Vaffanculo und Quixoticelixer was machen. Zoe hat Newt und Outside Girl übernommen weil Zoe klasse ist und auf Dressur steht, was man ihr vielleicht gar nicht ansieht. Oh, und Adèle hat sich um Cíola, Symbolic Splash und Sikari gewundert weil Adèle ein Schatz ist.“

      Ein paar Augenblicke sah Elisa mich nur an, dann grinste sie. „Du hast dein liebes Katapult vergessen.“

      „Dann eben Sternchen nach ‚vielleicht gar nicht ansieht‘: Joline ist supertoll und die einzige, die freiwillig mit Capulet ins Gelände geht, also hat sie das heute übernommen.“ Jetzt durfte ich sie angrinsen. „Ich hab das alles im Griff, vertrau mir.“

      ***

      Das Training mit Quixo und Val war zwar mehr als anstrengend gewesen – sogar Quixo hatte sich heute gegen alles gesträubt – aber dafür hatte ich mir die Lasagne, die Adèle bereits im Ofen hatte, als ich hereinkam, mehr als verdient.

      Das Abendessen, das offiziell auch Abendbesprechung hieß, verlief ziemlich ruhig. Abgesehen von Quixo war wohl jedes andere Pferd normal gewesen, mit Cíola und Lashy gab es sogar große Fortschritte – beide trabten jetzt auf Sprachkommando an, was bedeutete, dass wir einen Schritt näher am Anlongieren waren.

      „Ich will ihnen natürlich genug Zeit geben,“ meinte ich. „Aber andererseits kann ich’s kaum erwarten, die beiden zu richtigen Turnierpferden zu erziehen.“

      „Später natürlich,“ sagte Adèle grinsend. In dem Moment klingelte prompt mein Handy und ein kurzer Blick aufs Display verriet mir, dass es meine Mutter war.

      Es war zwei Uhr nachts in Deutschland.

      „Sorry, Leute, ich glaub, ich muss da rangehen.“

      ***

      Etwa eine Stunde später beendete ich das Gespräch und saß für ein paar Augenblicke einfach nur still auf meinem Bett. Es gab wohl keinen anderen Ausweg; ich musste zurück nach Deutschland. Zumindest für ein paar Monate.

      Nur wie verklickerte ich jetzt Zoe und Adèle, dass sie die nächsten Monate auf sich allein gestellt waren? Bestimmt würde Declan ihnen auch helfen, wenn Not am Mann war, und Gwen, Elena und Elisa waren ja auch noch da. Und sie würden es natürlich verstehen. Trotzdem begann ich mich sofort schlecht zu fühlen. Noch schlechter.

      Auf leisen Sohlen ging ich zurück ins Esszimmer/Wohnzimmer/Küche, wo meine beiden Kolleginnen immer noch freundlich miteinander quasselten. Adèle sah mich als erstes und bemerkte wohl sofort meinen Gesichtsausdruck. „Ist was passiert?“

      Ich hatte eigentlich gedacht, dass es schwer sein würde, so etwas zu sagen. Aber meine Stimme wackelte nicht einmal, als ich von meiner Schwester erzählte, die auf dem Heimweg von einem Freund einen Autounfall hatte und jetzt im künstlichen Koma lag.

      Machte mich das jetzt zu einem schlechten Menschen?

      Es dauerte dann doch noch mal ein bisschen, bis ich den beiden – die mich übrigens sofort umarmt hatten und versucht hatten, mich zu trösten – gestehen musste, dass ich in den nächsten Tagen wohl nach Deutschland abreisen würde, eben so schnell wie möglich. Doch anstatt zu meckern oder zu verzweifeln, versicherte Zoe mir, dass sie das schon irgendwie hinkriegen würden. „Immerhin haben wir ja noch Declan. Und Elisa. Und Elena und Gwen. Das kriegen wir schon hin.“

      Keine zwei Tage dauerte es, bis ich schließlich mit Koffern bewaffnet auf dem Weg zum Flughafen war. Ich hasste Abschiede wie die Pest, deswegen durfte keiner mit und mir vom Gate aus zuwinken oder so einen sentimentalen Bullshit veranstalten. Elisa, Elena und Gwen hatte ich es am gleichen Abend noch gebeichtet und auch sie hatten natürlich gleich ihre Hilfe angeboten. Wie gute Freunde das eben machten.

      Um ehrlich zu sein vermisste ich den Hof schon, als der Flieger in die Luft abhob.
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  • Album:
    2 | Tullamore Creek
    Hochgeladen von:
    Rhapsody
    Datum:
    30 Okt. 2016
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  • [​IMG]

    Name: Cíola
    Zuchtname: -
    Rufname: -


    PEDIGREE
    __________________________________

    von: Liberté's Cresant Moon

    von: Capriciasso
    von: Dancer in the Moonlight
    aus der: Donella

    aus der: Hot n Cold
    von: Flame Up Hot
    aus der: Coldest Ice



    aus der: Star

    von: unbk.
    von: unbk.
    aus der: unbk.

    aus der: unbk.
    von: unbk.
    aus der: unbk.


    EXTERIEUR & INTERIEUR
    __________________________________

    Geschlecht: Stute
    Rasse: Dt. Reitpony
    Geburtsdatum | Alter: 08. Mai | 6 Jahre
    Stockmaß: 145 cm
    Farbe: Rappschecke
    Abzeichen: Laterne | scheckungsbedingte Abzeichen


    Charakter:

    Aufgeweckt, frech und intelligent – so kann man die junge Stute wohl am besten beschreiben. Mit ihrer ausgefallenen Fellfarbe zieht sie alle Blicke auf sich und nutzt diese Aufmerksamkeit schamlos aus. Bis jetzt wurde erst wenig mit ihr gearbeitet, doch sie kennt das Fohlen ABC und ist sowohl halfterführig als auch verladefromm. In diesem noch so kurzen Training bewies sie, dass sie ihre Intelligenz nicht nur für das Knacken von Boxentüren nutzen kann. Cíola – keltisch für anmutig – ist schon teilweise sehr reif im Kopf, trotzdem sollte man der Stute mindestens noch ein Jahr Fohlensein lassen, bevor man sie an den Reiter gewöhnt. Trotzdem sollte sie jederzeit gefordert werden, denn ein gelangweiltes Pferd kann schnell zu kleinen Unfällen führen.


    STALLINTERN
    __________________________________

    Untergebracht in: Außenboxen
    Weidepartner: Bucky, Medeia, Dark Innuendo, PFS' Scion d'Or
    Fütterungsplan: Heu



    Besitzer: Rhapsody
    Reiter: Evelyn Reid
    Ersteller/VKR: Elii


    QUALIFIKATIONEN & ERFOLGE
    __________________________________

    Eignung: -
    Einsatz als: Privatpferd


    Ausbildung
    Fohlen ABC | Eingeritten
    Englisch geritten


    Dressur E A L M* M** S* S** S***

    Springen E A L M* M** S* S** S** S***

    Military E A L M* M** S* S** S***


    Erfolge

    Springen: 2x A-Platziert, Dressur: 2x A-platziert, Military: 1x E-platziert

    Offizielle Turniere

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    228. Synchronspringen - 472. Springturnier - 480. Springturnier

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    471. Dressurturnier - 472. Dressurturnier - 474. Dressurturnier

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    353. Militaryturnier

    Andere

    -

    ZUCHTINFORMATIONEN
    __________________________________



    Leihmutterschaft: -
    Genotyp: aa EE nSpl
    Aus der Zucht: Gestüt Sanssouci, Manitoba, CA
    Eingetragene Zucht: Sandringham Manor, Norfolk, UK
    Nachkommen:


    -

    GESUNDHEITSZUSTAND
    __________________________________

    Chipnummer: 124 4 12 784541968
    Chronische Krankheiten: -
    Letzter Tierarztbesuch: -

    von: -

    Fehlstellungen: -
    Beschlagen: -
    Letzter Hufschmiedbesuch: 14. Dezember 2016

    von: Hufschmiede Pine Grove Stud
    __________________________________

    Spind | Offizieller Hintergrund