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kira

Butterblume

Hannoveraner | Stute | gekört

Butterblume
kira, 2 Aug. 2016
Veija, Sevannie und Zion gefällt das.
    • kira
      26.08.2015 - Trainingsbericht - Vhioti/Catalina
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      Ein verhängnisvoller Ausritt...

      Die Sommerferien in Bremen waren seit einer Woche zu Ende. Eine leere Autobahn grüßte mich mit offenen – oder eher freien? - Spuren, und so brauste ich mit 170 Sachen etwa zwei Stunden lang auf der A29 bis kurz vor Orpen – und dann mitten ins Nichts. "She said: 'You don't know me, you don't even care!" Ich summte weiterhin vor mich hin, bis ich dann vor Kiras Stall abbog und auf dem kleinen Parkplatz anhielt. Vorsichtshalber nahm ich alles mit, was irgendwie durch die Hitze beschädigt werden könnte – jetzt, zu unschicklichen Zeiten von 6 Uhr morgens herrschten schon 20 Grad, und die nächsten Tage sollten es noch einmal 11 Grad mehr werden – und schleppte es in das Haupthaus. Das Reiterstübchen wirkte verlassen. Also stellte ich meine Sachen ab und ging in den Offenstall der Stuten. Und dort fand ich auch Kira, die derzeit eine dunkelbraune Welsh Stute bürstete. "Früher Vogel, was?", gutmütig umarmte sie mich. "Ich will Butterblume trainieren. Wo ist sie?" "Auf der Weide. Sie ist recht scheu um Fremde, aber du wirst sie ja häufiger trainieren, das wird sich dahingehend ja wohl legen.", sagte sie. Mit einem Finger zeigte sie auf die Box und das Halfter der Schabrackenscheckstute und mit der Bürstenhand auf die Sattelkammer. Butterblume war eine blutjunge Warmblutstute, die ein sehr gutes Exterieur besaß und nebenbei von mir zu einem exklusiven Springpferd erzogen werden sollte.
      Mit Halfter und Strick ausgerüstet stromerte ich auf die recht kleine der zwei Stutenweiden. Die schwarze Blume stand am Holzzaun und schaute auf den Wald, der an der Straße wuchs. "Butterblume!", ich schnalzte einmal leise, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Gemächlich kaute sie auf dem Büschel Gras herum, das aus ihrem Maul herauslugte und schüttelte galant den Kopf. Ich ging langsamer auf sie zu und hob das Halfter. Gleichzeitig zeigte ich ihr die offene Hand, um zu signalisieren: Freund! Zögerlich ging sie auf mich zu, blieb aber nach zwei Schritten stehen und wartete auf eine Reaktion meinerseits. Selten hatte ich so ruhig geatmet, wenn es um das Holen eines Pferdes ging. Dieser Moment erinnerte mich an mein erstes Treffen mit Funky Powerbabe, der ebenso wachsam um mich herum war. Klopfenden Herzes ging ich auf sie zu und klopfte ihren leicht muskulösen Hals. Dabei dachte ich an das heutige und morgige Training, dass nur aus Kreuzen und einigen einfachen Stangen bestehen würde. Vielleicht zum Abschluss einen Ausritt. Die Stute atmete mir ins Gesicht, als ich ihr das grüne Halfter aufstreifte und erneut schnalzte. Butterblume wirkte recht angespannt, auch, als ich während unseres Gangs zu den Stallungen eine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte und gelegentlich drüber strich.

      Während des Putzens und Aufsattelns hatte die Stute ständig ein Auge auf mich geworfen, um nur festzustellen, dass ich meine Arbeit ordentlich machte. Kira schien davon nicht überrascht zu sein. "Ich werde erst einmal im Round Pen einige Runden mit ihr zum Warmwerden reiten. Dann geht es auf den Springplatz." Die Besitzerin nickte nur.
      Wenig später trabten wir im Round Pen vor uns hin. Ich wollte die Kennlernzeit nicht überstrapazieren. Als wir dann auf den kleinen Springplatz ritten, hatte Kira bereits volle Arbeit geleistet und – wie von mir gewünscht – einen kleinen Parcours aufgebaut. Vorerst ging es ans langsame Herantasten. Auch wenn ihr Springpotenzial und gute GGA in die Wiege gelegt worden sind, sind die Pferde leider nicht als Springcracks geboren worden. Wobei, langsam herantasten war bei der Blume nicht nötig, wie Kira mir gesagt hatte, hatte sie ein Talent für's Freispringen. So ritten wir direkt auf ein Kreuz zu. Sie setzte im richtigen Moment ab, hatte aber ein Problem damit, mit meinem Gewicht im Sattel richtig aufzufußen. Daher dauerte es einige Minuten und runtergeworfene Stangen, bis sie sich daran gewöhnt hatte, und setzte auch wieder gut auf. So trainierten wir eine Viertelstunde weiter bei recht angenehmen Wetter, bis ich merkte, wie bei ihr die Konzentration nach ließ. Daher saß ich ab, lockerte den Gurt und lobte sie ausführlich. Die Stute wirkte verwirrt, als ich liebevoll mit ihr sprach und ihren Hals klopfte. Nebenbei kraulte ich ihr das Maul und lockerte den Sperrriemen etwas.
      Am späten Abend gab es noch eine Longiereinheit. Das war zum Ablaufen und noch einmal warm werden.

      Raschen Schrittes huschte ich durch den Regen in den Stall. Es war sehr kühl und feucht – bei Regen kein Wunder – und ich musste meine Haare noch zusammen binden. Butterblume stand in ihrer Box und wartete auf irgendetwas. Als ich sie dann herausführte und putzte merkte ich, wie sich erstens bei mir eine Erkältung einschlich und zweitens die Stute sehr ungeduldig war. "Willst du auch springen, Kleine?", beim Aufgurten grinste ich einmal, als Blume sich dazu entschied, ihr Maul in meinen Bauch zu rammen – wie auch immer sie das geschafft hat. "Catalina?" Kira wirkte etwas verschlafen, als ich ihr mit der gesattelten Butterblume entgegen ging. "Ist es zu früh?", prüfend blickte ich auf die Armbanduhr. Kurz nach acht. Kira schüttelte den Kopf und ließ uns dann rasch in die Halle laufen. Dort standen schon einige Hindernisse.
      *
      Die Lektion ging viel flüssiger ab als gestern. Der Regen trommelte stetig auf das Dach. Für mich schien es, als hätten Butterblume und ich nie was anderes gemacht als über die Hindernisse zu gehen. Zusätzlich zu dem normalen Training hatte ich ein Radio angestellt, ganz leise natürlich, da sie beim Vorbeilaufen immer noch argwöhnisch das Kastending anschaute und die Muskeln anspannte. Zum Glück war es eher klassisch-orientierte Musik, sodass ich mir keine Sorgen um unser Gehör machen musste. Das sollte eine kleine Simulation darstellen – auf Turnieren gab es eine gewisse Geräuschkulisse, mit der die Stute umgehen musste. Deshalb lobte ich die Warmblutstute regelmässig, wenn mal ein lauterer Ton erklang und sie ruhig blieb.
      Die Nachmittagssession konnten wir auf dem Platz verbringen. Der Boden war nicht staubig, aber auch nicht klumpig, und so ließen wir es langsam angehen. Aber sowohl Kira als auch ich waren der Meinung, dass die Schwarze ein geborenes Turnierpferd war, auch wenn sich das noch ein wenig hinter Nervösität und Unsicherheit versteckte.

      Leider war der abendliche Abschlussritt auf dem Feldern weniger von Glück bereichert als die vorherige Zeit. Ohne großes Prozedere folgten wir einer kleinen Landstraße, die schließlich in Richtung Stadt gehen sollte. Das einzige Problem lag dabei nur darin, dass in dem Moment, als wir an einer Weggabelung von einem Sportwagen geschnitten wurden. Was er hier machte, warum er so schnell fuhr – das erfuhr ich im Krankenhaus nicht. Krankenhaus? Ach ja, die arme Maus war so erschrocken, dass sie mich halb aus den Sattel warf und ich dann einige Meter hinterher geschleift wurde. Gut, dass ein Spaziergänger mich fand und sofort Krankenwagen und Kira anrief. Jetzt liege ich mit einem gebrochenen Bein in einem deutschen Krankenhaus. Butterblume lässt sich aber noch reiten und springt auch gut, wie Kira mir erzählte. Die Schabrackenscheckstute war einfach nur erschrocken, mit dem Training werde ich aber erst in einigen Monaten mit ihr weitermachen können.
    • kira
      02.09.2015 - Hufschmiedbericht - Arktiswolf
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      Hufschmiedebericht für Butterblume
      zuvor bei Vally


      Die Rappstute, die Malte Osswald nun vorgeführt bekam, stellte wie zuvor schon ihr Vorgänger neugierig die Ohren nach vorne und schnaubte nervös als der fremde Mann heran kam um sie zu begutachten. Die Stute wurde ihm als `Butterblume´ vorgestellt und Kira wünschte sich gerne Eisen für die Hannoveranerin.

      Malte nickte während er dem Tier über die Schulter strich und das erste Bein entlangfuhr. Sofort schnellte ihm der Huf fast schon entgegen, so hastig wollte die Stute ihm das Bein geben. Malte musste leise lachen und redete beruhigend auf Butterblume ein. „Sie scheint ja sehr engagiert zu sein,“ bemerkte er während er sich den Huf besah und Kira nickte hinter im. „Ja, sie sie ist immer sehr eifrig dabei.“

      Der Schmied konzentrierte sich wieder auf den Huf, zog sein Werkzeug aus der ledernen Schürze hervor und begann einen kleinen Teil auszuschneiden. An den Kanten knipste er ebenfalls ein wenig vom Horn ab. Anschließend wurden diese noch einmal sauber abgeraspelt um Form rein zu bringen. Nachdem er mit dem erstem Huf fertig war, lobte er die Stute dafür das sie so brav mitgemacht hatte und widmete sich den hinteren Hufen. Hier war er schon darauf gefasst das ihm ein Huf entgegen kam, doch Butterblume hob bereits vorsichtig den nächsten an, als der Mann sich bücken wollte. Anerkennend lächelte Malte und setzte seine Arbeit fort. Die Hufe der Stute waren alle weitgehend in Ordnung, so das er beim korrigieren nicht viel machen brauchte. Auch hier lies er sie ein wenig herum führen um sich seine Arbeit zu begutachten.

      „Gut, dann kommen wir jetzt zu dem Teil mit den Eisen,“ verkündete er gut gelaunt und öffnete die hinteren Türen seines Kleinbusses. Während er seine Utensilien zum bearbeiten der Eisen hervor holte, zuckten die Ohren der Stute nervös hin und her. Das vorab Anpassen der Eisen lies Butterblume noch brav über sich ergehen, doch als Malte begann das Hufeisen geräuschvoll mit dem Hammer in die gewünschte Form zu bringen, ruckte der Kopf erschrocken hoch und das Pferd wich ein paar Schritte zur Seite aus. Kira redete beruhigend auf ihr Pferd ein und strich ihr leise flüstern über die Nüstern, bis Butterblume leicht den Kopf senkte, ohne aber den Blick von dem eigenartigen Mann zu nehmen.
      Beim Anpassen des nun heißen Eisens stand die Rappstute mehr als angespannt da und zuckte mit den Muskeln als der Geruch von verbranntem Horn in der Luft hing. Doch in der Obhut ihrer Besitzerin, ihrem vertrautem Menschen, blieb sie tapfer stehen und lies die Prozedur über sich ergehen. Die Steifheit verging auch beim letzten Huf nicht, als Malte die Nägel in das Horn schlug und sich am Ende den Schweiß von der Stirn wischte. Er zog sich den Handschuh aus, griff in eine seiner Taschen und hielt dem Pferd eine kleine Leckerei hin. Zögernd strichen die feinen Haare des Mauls über die große Hand, doch die Stute presste die Lippen aufeinander und zog den Kopf leicht weg.

      „Na komm schon Mädchen,“ sagte Malte ruhig und hielt die Hand weiter hin. „Ein wenig Lob über für dein tapferes Aushalten darfst auch du dir eingestehen und annehmen.“ Butterblume spitzte die Ohren als die dunkle, fremde Stimme zu ihr sprach und sah ihn wieder an. Ein tiefes Seufzen entrang ihr, als würde sie tatsächlich über seine Worte nachgedacht haben. Wieder hielt Malte dem Tier das Leckerchen unter das Maul und nachdem es einige Sekunden noch regungslos darüber verharrte, nahm Butterblume dann doch die ihr angebotene Belohnung.

      „Na geht doch. Tapferes Mädchen.“ sagte der Hufschmied zufrieden. „Na dann, man bringe mir den nächsten Kunden.“ sagte er zu Kira und diese nickte ihm freudig zu.
    • kira
      08.09.2015 - Pflegebericht - kira
      Von Paddocks, Training und Umzügen

      Mein erster Weg ging an diesem Tag zu meinem kleinen Blümchen. Butterblume hatte ich auf einem Pferdemarkt recht billig erworben. Sie war einfach völlig verängstig gewesen und wer wollte schon ein ängstliches Pferd? Aber ich hatte mich in ihre Farbe verliebt gehabt und so hatte sich bei genauerem Hinsehen ein vorallem braves Stütchen mit Stammbaum mir offenbart.
      Nun stand die kleine schon länger bei mir im Stall und war ein geritten worden und bei Catalina im Spring Training. Naja eigentlich. Die hatte sich nämlich unglücklicherweise beim letzten Besuch ein Bein gebrochen. So würde das Stütchen etwas pausieren müssen.
      Ich wuchtete mir den Springsattel auf die Hüfte und wandte mich wieder Richtung Blümchens Box.
      Draußen nahm Lars grade die Bestellung von Baumaterial an, welches für die neuen Paddocks benötigt wurde. Croccantino bekam direkt eines an seine Box eben so wie Roi du Soleil. Croc würde von all dem nichts mitbekommen, der war momentan Frankreich. Zum Glück kommt er nach dem Training wieder. Einige Pferde waren Verkauft worden, so schwer es mir auch gefallen war, Lars gab mir dort guten zuspruch. Es war das Richtige gewesen. Dennoch vermisste ich es etwas Laheeb und Pangäa über die Weide fetzen zu sehen, aber sie hatte gute neue Zuhause gefunden und sollte irgendwas sein, konnten sie wieder hier her. Einige Pferde standen noch in der Schwebe, nur wenn sich ein guter Käufer fand würden sie gehen. Ansonsten bekommen sie ihre Rente. So viel leerer war es aber auch nicht geworden. Zwei Quarter Ponys waren eingezogen und es sollten noch drei weitere Folgen. Und ein Vollblut aus England.
      Auf dem Weg zur Halle kam ich mit Blume im Schlepptau noch an Lars vorbei. "Brauchst du nachher noch Hilfe?" "Vielleicht", meinte er nachdenklich. "Frg wenn du fertig bist einfach nochmal nach, dann kann ich dir bestimmt was sage!" Lars wuchtet sich einen Packen Balken auf die Schulter und ging Richtung Ställe.
      In der Halle sah ich auf um dann erstmal gemütlich ein paar Runden warm zu reiten. Sprünge vom Vortag standen noch aufgebaut. Einige E und einige L, aber grundsätzlich hatte sie A Höhe. Blume wusste was kommt, dass merkte man ihr an. Motiviert schritt sie vorran.
      Das Training an sich verlief gut, die Stute war ruhig und kam diese Einheit aus sich herraus. Die ruhe der Halle ohne Ablenkung und Gruseliges waren gut.
      Zum Abschluss bekam sie die Abschwitzdecke über und es ging ins Gelände. Eine kleine Runde und ein Besuch am Offenstall auf einer der Weiden. Diese lag etwas erhöht, so dass Blümchen nochmal etwas auf die Hinterhand gesetzt wurde. Bei all dem Springen durfte man nicht die Dressurvernachlässigen. Die junge Stute musste noch Muskulatur aufbauen.
      Am Offenstall begrüßten uns Coco de Mer und Aggressor's little Queen. Die beiden hatte ich schon richtig lieb gewonnen.
      Am Zaun hingen einige Halfter und Stricke und dort band ich mit diesen nach dem Absitzen kurz Blümchen an. Die Schwarze blieb ruhig stehen und beobachtet mich. "Keine Angst kleine, ich renn nicht weg." Blümchen senkte ruhig leicht den Kopf. Als hätte sie mich verstanden. Kopfschüttelnd, aber auch lächelnd schlüpfte ich durch den Zaun. Sofort klebten Queenie und Coco an mir. Die beiden verfolgten mich, während ich Stall und Tränke kontrollierte. Heu hatten sie auch noch. Ein Blick zum Zaun, aber Blume stand immernoch brav da, wo sie abgestellt wurde, zwar sah sie etwas eingeschüchtert aus, aber das war beinnahe normal. "Bluuuume!", munterte ich sieh auf. Ihre Ohren zuckten mir entgegen und ich wendete mich wieder den Ponys zu. Jedes bekam ein Möhrchen nachdem ich die Hufe kontrolliert hatte. Der Hufschmied hatte gute Arbeit geleistet, auch wenn die Hufe der Ponys schwieriger gewesen waren. Bei Coco schien alles ganz okay, ich nahm mir aber vor am nächsten Tag einmal mit der Raspel vorbei zu schauen um den Rand zu überarbneiten, denn ein paar winzige Katscher hatte sie dann doch schon wieder drin. Da sollte dann nicht noch was passieren. Queenie hatte sich schon fast an die neue Stellung gewöhnt, sie lief fiel freier und sauberer. Es freute mich sie so zu sehen.
      Auf den Rückweg machte ich mir dennoch einige Gedanken. Soll ich das nächste mal persönlich alle Tiere begutachten? Aber überall kann ich nicht einfach mal so hin fliegen.. und die AKU war gut gewesen. Hoffentlich sind die anderen Ponys okay. So Kleinigkeiten .. Blume machte einen Satz zur Seite "Ruuhig Maus!", ich klopfte ihr den Hals und sie schnaubte ihren Schreck weg. War Cata hier gestürzt? Ich würde sie das nächste mal fragen.
      Am Stall angekommen sattelte ich Blümchen ab, putze sie und brachte sie mit Decke auf eine Koppel. Es war inzwischen schon recht kalt und langsam verfärbten sich auch einzelne Blätter. Schon schön anzusehen, aber das Wetter ist ekelhaft, schoss es mir durch den Kopf. Den Reisverschluss ganz hoch ziehend las ich eine Nachricht von Samantha O`Neill. Sammy kümmerte sich momentan in Frankreich um Crocs ausblidung, zum Abschluss würde sie ihn auch auf einer Körung vorstellen. Sie schrieb von seinen Vortschritten und das es ihm gut gehe, angefügt war ein Bild vom Training und in der Box. Ein neugieriges großes Hengstchen schaute zufrieden in eine Decke gepackt dem Fotografen entgegen. "Schön das er sich wohlfühlt! Freu mich ihn wieder zu sehen, bin schon ganz gespannt wie die Körung läuft.", antwortete ich schnell, dann machte ich mich auf die Suche nach Lars.
    • kira
      12.09.2015 - Tierarztbericht - Friese
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      Kira hatte mich per Sms kontaktiert, ob ich in ihren Stall fahren konnte und drei ihrer Pferde behandeln konnte. Ich hatte ihr sofort einen Termin zurückgeschrieben und nun saß ich vier Tage später in meinem Auto. Ich fuhr zu ihrem Hof und stieg dann aus. Sie hatte ihre drei Pferde bereits draußen angebunden und so konnten wir gleich anfangen. „ Mit wem soll ich denn anfangen?“ fragte ich sie und sie erklärte ihr, dass es ihr am liebsten wäre wenn ich mit Butterblume beginnen würde. Die Stute war sehr scheu, doch dies sollte eigentlich kein Problem mehr für mich sein. Vorsichtig begrüßte ich die Stute und sah mir dann ganz in Ruhe den Kopf der Stute an. Ab und an versuchte sie ihm ängstlich weg zuziehen, doch ich schaute mir ihren Kopf weiter an. „ Sie hat einen guten Kopf und keine Schrammen noch andere Verletzungen. Ich schau mir jetzt ihre Beine an und dann hör ich sie ab“ meinte ich und schaute ihre Beine dann an. Diese waren weder dick noch geschwollen. „ Ihre Hufen sind in Ordnung oder?“ fragte ich und sie nickte.“ Würdest du sie dann bitte vortraben?“ Kira band die Stute los und trabte sie dann an. Die Stute hatte einen weichen Gang. Beide kamen wieder zu mir und ich hörte die Stute ab. Auch hier hörte sich nach mehrmaligem Versuchen alles gut an. Butterblume war von der ganzen Prozedur immer noch nicht überzeugt und das schlimmste kam jetzt erst. Denn nun standen die Zähne an. Vorsichtig öffnete ich ihr Maul und sah mir schnell ihr Gebiss an. Ich nahm die Zange und fühlte dann über ihre Zähne. Sie hatte weder Kanten noch eine Fehlstellung und so konnte ich die Zange schnell wieder entfernen. Ich nahm mir aus meinem Koffer die Spritzen und zog eine nach der anderen auf. „ Du weißt über die Tage nach den Impfungen bescheid oder? Also wie du die Pferde bewegen sollst und so.“ erkundigte ich mich und sie bejahte die Frage. Ich verabreichte Butterblume vorsichtig eine Spritze nach der anderen und lobte sie dann ausgiebig. Ich gab ihr nochmal ein Leckerlie und holte dann die Wurmkur. Die Stute sah mich fragen an und bevor sie kapieren konnte was ich jetzt vor hatte verabreichte ich sie ihr schon. Sie riss ihren Kopf kurz hoch und entschuldigend gab ich ihr ein Leckerlie. Kira brachte sie bereits in den Stall zurück und ich sah mir Coco de Mer an. Die Stute kam mir bereits mit ihrem Kopf ein Stück entgegen und suchte mich nach einem Leckerlie ab. Dies machte es mir leicht ihre Ohren anzuschauen und auch ihre Augen. Ich lobte die Stute und sah mir dann noch ihre Nüstern an. Bis Kira wieder bei mir war hatte ich sie auch schon abgehört. „ Ihre Beine schauen soweit gut aus. Sie sind nicht geschwollen oder warm. Vortraben müssen wir sie ja nicht wegen ihren Hufproblemen. Das würde ich vielleicht machen, wenn sich wieder alles eingespielt hat“ meinte ich und ging dann zu meinem Koffer. Ich holt die Maulzange aus dem Koffer und platzierte sie im Maul der Stute. Dann sah ich mir ihre Zähne an. Ihre Zähne waren ein bisschen zu lang und so schlief ich sie schnell ab. Ich legte beides wieder in den Koffer, diesen zog ich dann zu mir. Ich zog die Spritzen auf. Dann ging ich wieder zu der freundlichen Quarter Pony Stute. Ich lobte sie nochmal und drückte ihr dann bereits die erste Spritze unters Fell. Sie drehte ihren Kopf zu mir und versuchte mich leicht zu beißen, doch ich machte einfach einen Schritt zur Seite. Ich suchte mir am Hals wieder die Stelle an der ich gerade geimpft hatte und verabreichte ihr dann die anderen Spritzen. Danach holte ich die Wurmkur und verabreichte diese der Stute noch. Ich lobte sie ein letztes Mal und Kira brachte sie in den Offenstall. Aggressor's little Queen stupste mich vorsichtig an und schnaubte dann ab. Ich lobte sie sanft und sah mir dann den Kopf der nervösen Stute an. Ich konnte auch bei ihr keine Wunden feststellen. Ich hörte sie ab und lobte sie dann ein weiteres Mal. Als Kira wieder kam war ich gerade damit beschäftigt die Zähne ihrer Stuten abzuschleifen, da sie ein paar Kanten an den Zähnen hatte. Ich entfernte alles wieder aus ihrem Maul und tastete dann die Beine ab. „Das Vortraben bei ihr würde ich genauso regeln wie bei Coco de Mer“ sagte ich zu ihr und sie stimmte mir ein weiteres Mal zu. Ich erklärte mir was ich in der Zwischenzeit mit Queenie alles gemacht hatte und was dabei rausgekommen war. Sie nickte nur kurz und lobte die Stute nochmal. Dann zog ich die Spritzen auf und verabreichte eine nach der anderen der kleinen Rappscheckendame. Ich lobte sie nochmal und gab ihr zum Abschluss die Wurmkur. „ Ich wäre dann fertig“ erklärte ich kurz. Kira brachte die Stute in den Stall und ich packte in der Zwischenzeit meinen Koffer wieder zusammen. Als Kira wieder da war liefen wir gemeinsam zu meinem Auto. Sie bedankte sich bei mir und ich verabschiedete mich von ihr. Dann fuhr ich wieder in meinen Stall und kümmerte mich um meine eigenen Pferde. Spät am Abend fiel ich komplett erschöpft in mein Bett.
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    • kira
      30.09.2015 - Trainingsbericht - Ravenna
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      Dressur E auf A
      Langsam öffnete und schloss ich meine rechte Hand prüfend – Schorf hatte sich über der Wunde gebildet. Ich Trottel hatte mich am Abend zuvor am verbrochenem Glas meines Bierkrugs geschnitten. Heute hatte ich mir noch in der Apotheke einen Verband geholt um die Wunde nicht immer wieder aufzureißen.

      Nun eine Stunde später rollte mein Auto auf den Parkplatz. Dieses Training würde einfacher werden als das von Umpa, schließlich war das Pferd endlich mal „in meiner Größe“. Butterblume war eine hübsche Rappstute mit einer Tigerscheckung auf dem Arsch.Einer der Mitarbeiter gesellte sich beim Putzen zu mir, danach schwang ich mich in den Sattel – endlich wieder ein Dressursattel!Ihr Schritt kennzeichnete sich durch lange Schritte, doch noch schienen sie etwas zögerlich trotz der ausgiebigen Putzphase um sie an mich zu gewöhnen. Butterblume war fremden wie mir etwas zögerlich gegenüber, ließ sich trotzdem fein an die Hilfen stellen. Es war angenehm ein Pferd zu haben das mich nicht austesten wollte, ich musste mir nur ihr Vertrauen erschleichen. Für den Stufenwechsel benötigten wir einige wenige Sachen, die Blume bereits ansatzweise konnte wie Beispielsweise die verschiedenen Hufschlagfiguren, sowie die Tempowechsel in den einzelnen Gangarten. Hier bei meinem ersten Ritt kam es mir eher darauf an, die Stute unter dem Sattel ein wenig zu sichten. Es lief genauso wie ich es mir gedacht hatte, verschiedene Tempowechsel, Ansätze zum Rückwärts richten.Ihr Trab war weitaus schwungvoller aus es vom Boden aussah, aber auch daran gewöhnte ich mich nach der Zeit. Sie besaß einen schönen Bergaufgalopp, der sich angenehm zu sitzen war. Die feinen Hilfen behielt sie weiterhin bei, sie pflegte auch nicht über die Schulter auszubrechen. Im Grunde war sie genauso unkompliziert wie auch das Training mit Umpa gelaufen war.


      Dann im Verlauf der nächsten Tage wechselten die Übungen immer wieder,sodass wir uns nach und nach den versammelten Galopp und flüssiges Rückwärtsrichten erarbeiten konnten.
      Da Blume bereits den Außengalopp kannte, war das Training für den Galoppwechsel nicht sonderlich schwierig. Auf der diagonalen wechseln in den Galopp – abbremsen für den Schritt um sie zu stellen und gleich darauf wieder anzugaloppieren. Neben dem Training im Sattel machten wir uns auch an der Hand an die Arbeit, langsam schien sie nicht mehr auf Abstand zu bleiben, wobei mir natürlich auch die Bananen halfen für die sie so ziemlich alles tun würde.
    • kira
      31.10.2015 - Trainingsbericht - Vhioti/Catalina
      I like the flowers...

      „Warum kann ich nicht mitkommen? Bitte!“, Danielle hing an mir wie eine Klette. Noch ein letztes Mal kontrollierte ich mein Handgepäck und seufzte. „Um Gottes Willen Dani! Nur weil ich dir versprochen habe mit mir in den Ferien nach Alberta zu Amy zu fliegen heißt das nicht dass ich dich überall mit hinnehme! Du hast noch Schule, solltest du das vergessen haben.“, meine Stimme wurde am Ende des Satzes gefährlich ruhig, und die braunhaarige Schönheit wurde sofort still. Papiere, Geld, was zum Lesen und Schreiben...was fehlte noch? Aah ja, die Krankenversicherung. Naja, die war ja auch im Ausland funktionskräftig, aber ich glaubte fest daran, dass ich mir dieses Mal in Bremen kein Bein brechen würde. Vielleicht nur im Traum...

      *

      Großzügigen Schrittes umrundete ich eine Schlammpfütze auf der Weide, und ging langsam auf Butterblume zu. „Blümchen!“, rief ich leise, hielt Halfer und Strick fest umklammert und machte mit den Lippen kussartige Geräusche. Kira hatte mich sofort auf die am Wald gelegene Weide geschickt, mit dem Auftrag, weiter mit ihrem neuen Schützling zu arbeiten. „Heute Abend gibt es gefülltes Fladenbrot, also kannst du richtig ackern!“, rief sie mir noch lachend aus dem Wohnzimmer hinterher, als ich auf der Türschwelle eine 180°-Wende einlegte und wegging. Die große Rappscheckenstute schaute mich kauend an, einige Grashalme lugten aus ihrem Maul hervor und verschwanden mit den rhythmischen Bewegungen ihrer Kiefergelenke. Sie blieb komplett ruhig stehen und sah so sehr andächtig aus, bis sich eine Fliege in ihrer Ohrmuschel verirrte, sofort herausflog und sie den Kopf schüttelte. Dann trabte sie auf mich zu, schnupperte an ihrem Halfter und stubste es an, bis ich sie langsam aufhalfterte und ihre Ohren kraulte.



      Direkt vor dem Weidenzaun stand alles bereit, und ich putzte die eh schon saubere Butterblume gewohnheitsmäßig. „So Kleine. Halle oder Platz?“, fragte ich, als ich vor ihrem Kopf stand und die Trense dann zurecht zuppelte. Der bestrasste Stirnriemen kam sehr gut zur Geltung bei ihrer sehr dunklen Fellfarbe, und wir machten uns auf in die kleine Halle.

      Für das lockere Antrainieren ihrer Muskeln stand heute ein A*-Parcours für uns bereit. Schon ein erster schweifender Blick erkannte das System dahinter. Nach meinem unglücklichen Sturz war Kira sehr vorsichtig gewesen und hatte sie war mit Hindernissen arbeiten lassen, es aber nicht übertrieben. Leider mussten wir die Uhr auf 0 stellen, denn anscheinend hatte sie wohl vergessen, wie sie mit richtig Schwung über die Hürden springen sollte. Also schraubte ich das Tempo herunter, und führte sie äußerst langsam an die Hindernisse heran. Butterblume sprang zögerlich an, legte den Kopf in die Biegung hinein und wieherte. Nach einer guten halben Stunde wirkte sie recht unkonzentriert. Seufzend saß ich ab und sattelte sie direkt ab. Vor der Halle band ich sie an, brachte ihre Sachen weg und nahm dafür eine Handvoll Cavalettistangen sowie eine leichte Decke für sie mit. Blümchen wurde etwas trockengerieben und dann mit Decke bestückt über den Parcours im Leichttrab geschickt. Das förderte das Training umgemein; auch wenn ein Trainer niemals einige Schritte zurück gehen würde, war das doch sehr gut für die Jungstute.



      Ein Erfolg zeigte sich nach tagelangem Training. Neben Ausritten in den nahen Wäldern und verschiedenen Parcours in der Halle gab es auch abends noch eine kleine Abschlussrunde an der Longe. Es empfahl sich, so eine Runde durchaus jeden Tag zu machen, da so die Muskeln sich wieder entspannten und es zu keiner Überfordung des Bewegungsapparates kommen konnte. Das gutbürgerliche deutsche Essen, gepaart mit gelegentlichem Junkfood und einem Glas Wein machte mein Herz schwermütig. Ich vermisste meine alte Heimat, die Pünktlichkeit und das Kauderwelsch, dass sich als 'Bürokratendeutsch' in der Republik durchsetzte.

      Schlussendlich waren Kira und ich doch zufrieden. Am letzten Abend in Bremen besprachen wir beide die kommenden Trainingseinheiten. Beim nächsten Mal ging es für sie nach England. Bei Tee und Brot redeten wir über Weiteres. Dabei sprach ich auch darüber, wie ein Pferd rein psychologisch gesehen einen Trainingsfortschritt verdrängen könnte, wie es ja bei der Hannostute der Fall war. Klar, der Sturz war nicht gerade ein sanfter Fall in Heu gewesen, und so etwas konnte erschrecken, aber dass wir tatsächlich den gesamten Plan auf den Haufen werfen mussten? Das hatte ich noch nicht erlebt. Kira kannte sich da noch weniger aus und trank nachdenklich ihren Süßholztee aus.
    • kira
      05.12.2015 - Trainingsbericht - Vhioti/Catalina
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      Glückstag(e)

      Inmitten des Trubels, dass die vier neuen Pferde mit sich brachten, kam auch Blümchen an. Die arme Stute wusste gar nicht, was sie tun sollte und blieb daher verklemmt am Stall stehen. "Oh, Spätzchen, ich kümmer mich sofort um dich, muss nur dein Hafer wegstellen, ja?", kurz fuhr ich über ihre Stirn und stellte den Eimer mit dem Futter weg, und stellte sie dann direkt in ihre Box. Das schien ihr aber nicht zu gefallen; unruhig lief sie in der Box umher, scharrte mit den Hufen und hob ständig den Kopf, wenn man an ihr vorbei lief. Ich konnte das nicht mehr ansehen, seufzte und führte sie daher entschlossen nach draußen an den Putzplatz. "Dann springst du halt ein wenig.", erklärte ich ihr darauf hin und ließ sie so angebunden stehen, um nachzusehen ob in der Halle noch die Hindernisse aufgebaut waren. Da dem so war, konnte ich die Stute geputzt und mit Gamaschen in die Halle schicken. Butterblume wusste nicht, was sie mit der ungewohnten Freiheit machen sollte und ging fix in kleineren Wendungen auf dem Mittelzirkel herum. Mit der Peitsche in dern hand wippte ich auf den Fußballen herum, und schnalzte mit der Zunge. Aufgeregt ging sie weitere Wendungen, bis ich sie auf den Hufschlag treiben konnte.
      Ihre erste Freispringstunde war erfolgreich gewesen. Die aufgeregte Schönheit wirkte richtiggehend stolz, als die den Parcours gemeistert hatte, und wollte gar nicht aufhören. Sogar in den folgenden Tagen war das reiterlose Training positiv und sehr angenehm. Obwohl, und vielleicht auch gerade deswegen, war die Atmosphäre entspannt und die Warmblutstute machte keine Fehler, obwohl das Lenken vom Boden aus schon deutlich schwieriger war. Es war beinahe wie ein Traum oder in einem Bilderbuch, schon fast so perfekt dass es langweilig war, mit ihr über eine Woche lang vom Boden aus zu trainieren, aber da ich selber Rückenprobleme hatte, wollte ich mich nicht in den Sattel schwingen. Aber Kira wirkte trotzdem glücklich, als ich ihr schrieb wie Butterblume gerade in den Flugzeugbauch stapfte.
    • kira
      30.12.2015 - Pflegebericht - kira
      So viele Helfer

      Croccantino, Butterblume, Verdine, Roi du Soleil, Lillifee, Star, Vanity, Angel´s Kiss, Nesquik, Sally, Alice von Landwein, Draculas Wife, Happy Steffi, Nosferatu, Antigone, Knives and Pens, Siana, Drachenlady, White Dance, Juwel der Stille, De Luxe

      Es war schon Winter, aber zu meiner Freude erinnerte das Wetter einen noch eher an laue Herbsttage. Somit wehte mir auch kein eisiger, schneidender Wind entgegen, als ich aus dem großzügig gebauten Einfamilienhaus trat. Seit kurzem hatten wir zwei Wohnungen in unserem Haus abgetrennt, aus vorher mehr oder weniger genutzen Räumen. Weniger, musste ich eingestehen. Und Lars hatte schon Pläne für weitere Wohnungen. Nicht das er neuerdings sich als Vermieter versuchte, nein, wir hatten nun Angestellte. Wie merkwürdig das klingt. Ich hatte mich immer alleine um meine Pferde, meinen Hof gekümmert. Aber nun war ich doch glücklich über Lars rationale Denkweise, denn inzwischen war die Größe des Hofes und Menge der Tiere nur noch schwer alleine zu bewältigen. Und somit hatten sich jetzt Peter, alteingesessener Pferdewirt, und Alexandra, welche bisher im Beritt und Reitunterricht tätig gewesen war, aber sich hier auch um die Pflege kümmern würde, dort einquartiert. Bisher verstand ich mich mit beiden recht gut, aber was konnte man schon nach so kurzer Zeit sagen.

      Alex kam grade aus der Tür hinter mir, „Ausnahmsweise kein Regen.“ Nickend stimmte ich ihr zu, denn es war zwar immer noch recht mild, aber wir hatten einige Tage des Dauerregens erlebt. „Ich hoffe der Boden ist nicht mehr so schlammig, ich wollte heute mit Blümchen eine Trainingseinheit im Gelände absolvieren.“, auf diese Idee war ich gekommen nachdem Cata mal wieder da gewesen war. Denn momentan schien Butterblume wohl eine Blockade, mental gesehen, zu haben. Denn trotz Talent und Können hatte sie nun beim Springen Schwierigkeiten. Im Gelände, kleine Hindernisse und Motivation durch andere Pferde(ich hatte Lars dazu verdonnert mir Gesellschaft zu leisten und eine Freundin würde auch mitkommen), hoffte ich würde sie den Spaß bei der Sache wieder finden und über ihren Schatten springen und letzteres wohl auch wortwörtlich. Alex nickte verstehend. „Du bewegst am besten heute erstmal die Zuchtstuten.“, teilte ich ihr mit. Wiederum nickte sie und verschwand Richtung der Besagten.

      Zu den Zuchtstuten zählten alle meine prämierten Stuten, welche zumeist gerade tragend waren und somit nur für einige Zeit aufs Paddock gelassen werden mussten oder für einige Runden in die Führmaschiene kamen. Zum Glück konnte man die Paddocks wieder nutzen. Schweigsames Mädchen, dachte ich noch kopfschüttelnd und machte mich Richtung Nebenstall auf, denn erst würde ich mich heute noch um meinen liebsten Croccantino kümmern. Auf dem Weg zu dessen Box kam ich an Peter vorbei, welcher eifrig, aber dennoch irgendwie gemütlich, dabei war die Boxen zu misten. „Morgen, Frau Esenbeck!“, grüßte er mich. „Morgen Peter, schon so weit?“ „Ja man muss doch anpacken!“ Lächelnd reichte ich ihm den Stroballen, welcher vor der Box lag. Er hat trotz der frühen Stunde schon gute Arbeit geleistet. „Machst du gleich mal Pause und teilst die Morgenrationen aus?“, fragte ich ihn. „Ist schon in Arbeit!“, kam die Antwort, die von der Tonlage nicht hätte passender für so einen alten, bodenstämmigen Mann hätte sein können.

      Mit dem gesattelten Croccantino machte ich mich Richtung Halle auf. Die Reitplätze sahen noch zu unfreundlich aus, auch wenn die Sonne sich gerade durch die Wolkendecke gekämpft hatte. Wenn es so bliebe würde der Ausritt heute schön werden. Croc war derzeit in allen wichtigen Sparten auf L Stand und hatte beste Aussichten ein top Sport- und Zuchtpferd zu werden. Die Körung hatte er zu meiner großen Freude erfolgreich absolviert und würde nun im nächsten Frühjahr mit 5 Jahren bei den Großen anfangen mit zu mischen. Eine lockere Stunde hatte ich angesetzt und so ließ ich ihn nach einer Aufwärmphase ruhig antraben. Mittlerweile war er recht routiniert unter dem Sattel und wundervoll feinfühlig. Nach einigen einfachen Übergängen war der Gute auch munter bei der Sache dabei . Wir nahmen Galopp – Schritt Übergänge hinzu und nachdem er diese talentiert meisterte wagte ich mich auch an den Halt aus dem Galopp. Zu meiner Freude schaffte er es nach ein paar Anläufen. Zwar schien er mir etwas nervös, dass ich etwas von ihm forderte, was er noch nicht kannte, und der Halt war noch ein wenig ruckelig. Dennoch machte er seine Sache super und schien aufmerksam dabei zu sein. Seine Ohren schlackerten etwas hin und her aufmerksam was als nächstes folgen würde. Fröhlich klopfte ich ihm den Hals. Im weiteren Verlauf fragte ich nur bekannte Lektionen ab. Etwas Außengalopp, Kehrtwendungen und das Vergrößern und Verkleinern des Viereckes. An der Bande lag die Abschwitzdecke bereit, welche ich nach dem Training mit Schwung über den Pferderücken schmiss.

      Als Croc wieder in seiner Box stand, nun auch verspätet sein Müsli mampfend und ich aus der Box trat kam eine grinsende Gestalt die Stallgasse entlang auf mich zu. Mit lauter Stimme trällerte sie mir fröhlich entgegen: „Da versteckst du dich also! Wie geht’s dir? Hier findet man ja niemanden ohne GPS-Gerät und Lageplan!“ Ebenfalls grinsend trat ich ihr entgegen:“Louisa! Schön dich zu sehen! Gut, ich hab viel zu tun, aber das macht mich ja alles nur glücklich. Hast du Lars schon begrüßt?“ Besagter kam in diesem Moment um die Ecke, lächelte und beantwortete meine Frage: „Noch nicht, aber das holen wir schon nach! Na kleine Schwester? Gut hergefunden?“ Er umarmte Louisa herzlich, welche darauf im Anschluss mir in die Arme fiel. Als sie von mir abließ schaute mich meine Freundin und jündere Schwester meines festen Freundes an: „Wie ich dich kenne hast du schon was geplant oder?“ „Wir gehen ausreiten, das schöne Wetter muss man doch nutzen!“ „Dann geh ich mich mal grade umziehen, okay?“ „Mach das! Mich hat sie auch noch zum Ausritt abkommandiert.“, Lars klopfte seiner Schwester auf die Schulter. „Als ob du was dagegen hättest!“, meinte diese keck und verschwand richtung Stalltür. „Ich steh nicht so auf Kaffeklatsch !“, rief Lars Louisa noch hinter her. Danach verschwand auch er um Roi du Soleil fertig zu machen. Ich selber wandte mich Butterblume zu, als ich mit dieser ferig war, ging ich nach Louisa schauen, welche bei Verdine zugange war. „Diese hier ist aber neu, oder?“ „Ja, ich dachte mir sie passt zu dir! Lieb ist sie … und sie springt nicht gerne!“, kicherte ich wofür ich eine rausgestreckte Zunge erntete. „Aber gut, dass ich nicht springen muss.“, meinte Louisa sanft lächelnd. Als ich mir sicher war das Louisa problemlos mit Verdine klar kam, die Stute schien meine Freundin zu mögen, wurde diese doch sachte angestupst, ging ich auf die Suche nach Alex.

      „Lillifee, Star, Vanity, Angel´s Kiss, Nesquik, Sally, Alice von Landwein, Draculas Wife, Happy Steffi, Nosferatu, Antigone, Knives and Pens und Siana?“,zählte ich alle auf, man konnte ja nicht wissen ob schon alle Pferde im Petto hatte. „Ja, alle bewegt und wieder glücklich und sauber in der Box!“, meinte sie lächelnd. Ich musste auch grinsen: “Sehr schön! Ich bin jetzt mit Lars und seiner Schwester auf Butterblümchen, Verdine und Roi im Gelände. Du kannst ja noch Drachenlady zusammen mit De Luxe aufs Paddock bringen und White Dance und Juwel der Stille reiten, was du mit den beiden genau machst kannst du dir aussuchen!“ „Mir fällt schon was ein!“

      Das Gelände schien wie gedacht eine positive Wirkung auf Blümchen zu haben. Motiviert lief sie an der Spitze auch wenn Roi immer wieder versuchte sich vor zu drängeln. Darauf hin beschlossen wir ihn ans Ende zu verbannen. Lars war ganz froh nach hinten etwas Platz zu haben, denn der Hengst schien es heute echt hinter den Ohren zu haben und machte Lars das leben schwer. Währenddessen genossen Louisa und ich vor ihm den Ausritt und Verdine und Butterblümchen schienen sich zusammen stark gegenüber dem hinter ihnen randalierendem Hengst zu fühlen. Mit Verdine hatte ich das Richtige Pferd für Louisa ausgesucht, die Stute war brav zu bewegen, wenn auch etwas ängstlich, doch damit konnte meine Freundin umgehen. Als wir eine Strecke erreichten, welche von einigen kleineren Hindernissen gesäumt wurde gingen wir in den Galopp. Die ersten Sprünge ließen wir noch aus, doch dann merkte ich wie Blümchen unter mir zappelig wurde und den an ihr vorbei ziehenden Hürden nachschielte. Louisa und Lars würden nicht Springen, dazu war Roi zu aufgekratzt heute. Louisa und Verdine waren sich einstimmig sicher, dass der Ausritt ohne Sprünge spaßiger sei. Somit lenkte ich vor dem nächsten Baumstamm alleine ab und ging auf die Nebenspur des Waldweges. Gekonnt zog Blümchen an, taxierte und übersprang sorgenfrei das kleine Hinderniss. Neben uns galoppierten die zwei anderen Paare. Vorne ruhig Verdine, hinten zwei etwas muffelige Männer.

      Als wir wieder am Hof ankamen war Roi doch endlich mal zu ruhe gekommen und Lars konnte grade verschnaufen. Aber dieses Glück währte nicht lange, schon fing der Hengst wieder an zu blödeln. Etwas missmutig saß Lars ab und verschwand, sich im gehen eine Gerte und Longe greifend Richtung Halle. „Da wird jetzt aber einer Ärger bekommen.“ „Das ist der Doofe selber Schuld, soll er doch Lars nicht so ärgern!“, meinte ich schmunzelnd. „Aber lustig wars auch irgendwie“, gedankenverloren streichelte Louisa Verdine, welche das sichtlich genoss. Als ich absaß betrachtete ich Butterblümchen, welche endlich wieder eine Freude an den Tag gelegt hatte beim Springen, wie früher. Vielleicht ist sie noch nicht reif für Tuniere? Louisa verschwand ebenso wie ich in einen der Stalltrakte und das Pfderd abzusattel und zu putzen. Später würden wir uns noch alle im Haus wieder sehen, wo sie für die Dauer ihres Aufenthaltes ein Gästezimmer mit Bad bezogen hatte. Ich freute mich jedes Mal wieder wenn eine meiner Freundinnen für einige Zeit zu Besuch kam.
    • kira
      31.03.2016 - Trainingsbericht - Gwen
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      Ungeduldig pustete ich in meine Tasse, es dauerte mir einfach immer viel zu lange, bis der Tee abgekühlt war. Den Morgen verbrachte ich heute nämlich gezwungenermaßen im Büro. Vor einer Woche hatten sich für März doch noch zwei Berittpferde gefunden und diese sollten heute ankommen. Auf meinem Tisch lagen ihre beiden Ordner, in welchen sich die Trainingspläne befanden, die ich gestern angefertigt hatte. Es waren immer nur grobe Skizzen, damit ich den Überblick nicht verlor.
      Die Pferde stammten von einem Gestüt aus der Eifel und waren beide ein bisschen mit Samthandschuhen anzufassen. Ersterer, ein englischer Vollbluthengst, war erst kürzlich angeritten worden und dementsprechend noch eine waschechte Remonte. Zweitere hingegen war schon auf L-Niveau was die Dressur betraf. Eine kräftige Hannoveranerstute, welche mit einer kleinen Macke kam, denn mit ihr konnte man nicht ins Gelände.
      Zum Glück traf mich das für unser Dressurtraining nicht sonderlich hart, so dass ich gelassen an die Sache gehen würde. Ich schlug die Hefter zu und machte mich daran, die beiden Gastboxen einzustreuen, damit es den Pferden von Anfang an gut ergehen würde. Denn in einer Stunde sollten sie auch schon hier antanzen, zumindest, wenn der Flug gut verlaufen war.
      Zur allseitigen Beruhigung lief alles nach Plan und Punkt zwölf trafen Zanaro und Butterblume bei uns ein. Gemeinsam mit dem Pfleger lud ich sie aus und brachte sie erst einmal auf ihre extra abgetrennten Weiden, damit sie sich die Beine vertreten konnten. Während ich die Papiere unterschrieb und alles an Ausrüstung entgegen nahm und verstaute, standen sie auch noch auf der Weide.
      Dann brachte ich sie aber erst einmal nacheinander in den Stall, wo sie ein volles Heunetz erwartete und sie sich erst einmal ein wenig ausruhen konnten. Heute würden wir nämlich noch nichts machen. Heute durften sie erst einmal ankommen und sich entspannen, ehe wir dann Morgen locker mit dem Training anfangen würden. Im Umgang waren beide auf jeden Fall schon einmal brav. Man merkte natürlich, dass Zanaro ein Junghengst war, aber es hielt sich in Grenzen.

      Am kommenden Tag integrierte ich die beiden Neulinge direkt in den normalen Alltag. Zuerst kurz vor acht die Fütterung und eine halbe Stunde später direkt auf die Weide. Den Morgen würden sie auch frei haben, da ich sowieso erst die Stallarbeit erledigen wollte und noch einmal in die Stadt musste. So würden sie sich noch einmal von gestern erholen können, ehe sie sich mit mir würden anfreunden müssen.
      Den Beginn wollte ich nach dem Mittag mit ZM’s Zanaro machen. Insgeheim war ich ja auf den Vollbluthengst gespannt, denn seine Besitzerin Kira Esenbeck hatte sehr von ihm geschwärmt. Mit seinem Stockmaß von 1.66m besaß er auch eine schöne Größe für mich doch relativ kleine Reiterin, so dass wir gut miteinander auskommen sollten.
      Da er erst kürzlich angeritten worden war, hatte ich Kira gebeten, mir den Bericht zu seiner Ausbildung mitzuschicken, der hatte mir nun gestern als Bettlektüre gedient. Wie bereits erahnt verfügte Zanaro über das Grundwissen der Schenkel- und Zügelhilfen, lief auf beiden Händen in allen drei Grundgangarten und kannte das Halten und Rückwärtsrichten. Auch die Bahnfiguren waren ihm nicht fremd.
      Nachdem ich ihn ordentlich geputzt hatte, sattelte ich ihn und dann ging es für uns raus auf den Platz. Der März begrüßte uns momentan nämlich mit frühlingshaftem Wetter und Sonnenschein, das musste man nutzen! Erst einmal führte ich Zanaro einige Runden umher, ehe ich nachgurtete, die Steigbügel einstellte und mich dann dank Aufstieghilfe auf seinen Rücken schwang.
      Im Schritt am langen Zügel ritt ich ihn in aller Ruhe warm und machte mich mit ihm bekannt, ehe ich die Zügel aufnahm und einige Zirkel und Volten ritt. Zanaro war sehr feinfühlig und angenehm zu reiten, auch im Trab und Galopp ließ er sich wunderbar sitzen. Da er bisher noch nicht viel aus der Dressur kannte, seine Besitzerin ihn aber sicher gerne auf Turniere schicken wollte, fingen wir heute mit dem grundlegensten überhaupt an: Dem Einreiten und dem Anhalten.
      In jeder Prüfung wurde es gefordert, das im Trab einreiten, anhalten und wieder antraben. Dabei war es nicht annähernd so einfach zu reiten, wie es klang, sondern bedurfte von Pferd und Reiter viel Aufmerksamkeit. Mit Zanaro wollte ich genau das üben, also ritten wir ab und an von C oder A auf die Mittellinie und parierten bei X immer erst einmal zum Schritt durch.
      Später folgte auf den Schritt das Halt und dann verkürzte ich die Schrittphase immer mehr. Zanaro sollte in aller Ruhe verstehen dürfen, was ich von ihm verlangte, bis er fast von selbst aus dem Trab anhielt. Mit dem Antraben aus dem Stand handhabten wir es genauso und schon am Ende der Stunde wusste Zanaro, was ich von ihm wollte und wie er zu reagieren hatte.
      Natürlich paukten wir nicht nur auf der Mittellinie, ich ritt heute Zanaro locker in der Bahn und schaute, wie es um seine Bahnfiguren-Kenntnisse stand. Er bog sich wirklich sehr schön auf den Wendungen und kannte vieles wie Diagonalen und Wechsel schon, so dass er nicht ausbrach.
      Für heute sollte es dann auch reichen, so dass ich Zanaro in Ruhe abritt, ihm dann die Abschwitzdecke überwarf und ihn zurück in den Stall führte. Dort wurde der junge Hengst abgesattelt und abgetrocknet, ehe er in seine Box durfte, um dort sein Belohnungsfutter zu holen und dann ging es auch wieder auf die Weide.
      Von dort nahm ich mir direkt Butterblume mit. Ihr merkte man schon im Umgang deutlich an, dass sie zwar brav und ruhig war, aber auch sehr ängstlich. Schatten fand sie teilweise besonders gefährlich. Mit ihr würde ich zum größten Teil nur in die Halle gehen, damit wir in Ruhe arbeiten konnten, doch nun ging es erst einmal zum Putzen und Satteln.
      In der Halle ritt ich Butterblume dann in Ruhe warm und bestaunte ihre schönen Gänge, sie stammte definitiv nicht von schlechten Eltern. Da Butterblume bereits L-Dressuren lief, sah ihr Trainingsplan anders aus. Je nachdem, wie sie sich heute machte, wollte ich schon mit den Verstärkungen in allen drei Gangarten beginnen.
      Auch so eine Sache, die wunderbar einfach klang, aber es nicht war. Verstärkung bedeutete immer eine Verlängerung der Schritte, kein Schneller-werden. Und das dem Pferd zu erklären, konnte ab und an schon einige Stunden dauern. Butterblume sollte sich aber zum Vorzeigeschüler mausern, denn bereits nachdem zweiten Anlauf den Trab auf der Diagonale zu verstärken, zeigte sie mehr als gute Ansätze.
      Auch im Schritt und Galopp übten wir das, immer gerne auf der Diagonale, denn es fiel den Pferden dort am leichtesten. Zwischendurch lockerte ich das Training durch viele Hand- und Tempiwechsel auf, ebenso ritt ich auch allerhand Bahnfiguren. Auch, um zu sehen wie Butterblume sich machte.
      Am Ende der Stunde war ich mehr als zufrieden mit ihr. Ich lobte sie ausgiebig und ritt sie ab. Generell spielte das Lob bei mir eine große Rolle, sobald ein Pferd etwas gut machte oder schon den Ansatz zeigte, lobte ich laut und ausgiebig mit der Stimme. Wie wir Menschen wurden auch Pferde sehr gerne gelobt, ich kannte eigentlich kein Lebewesen, was ein liebes Lob für gute Arbeit abschlagen würde und so gewann man jeden Charakter für sich.
      Auch Butterblume durfte den Rest des Tages auf der Weide verbringen. Die kommenden zwei Tage würde ich beide Pferde nur einmal am Tag reiten, aber ab dem vierten Tag wären sie dann morgens und nachmittags an der Reihe, damit wir das Gelernte besser festigen konnten. Nach den ersten Ritten heute würde ich auch die Trainingspläne noch ein wenig individualisieren.

      So ging es bei Zanaro in der Anfangszeit vor allem um die grundlegenden Dinge, ehe wir mit dem Mitteltempo begannen. Erst im Schritt und Trab und später auch im Galopp. Zanaro neigte gerne zum schneller werden, statt zum Kraft aufbauen, aber als es einmal Klick machte, war diese Sache auch gegessen. Viel interessanter waren für ihn sowieso die Schritt-Galopp-Übergänge. Er sprang dann immer richtig motiviert los, so dass man den Übergang nicht unbedingt als fließend bezeichnen konnte, aber Übung machte ja bekanntlich den Meister.
      Butterblume hingegen lernte mega schnell und verstand sich auch gut mit mir, so lange wir uns in der Halle befanden. Schnell hatten wir auch das Halten aus dem Galopp einstudiert, anfangs stockend, inzwischen wirklich künstlerisch. Momentan arbeiteten wir an Traversale und Travers. Heute legte ich eine Stunde nur dafür ein, wollte Butterblume dafür heute aber nur einmal Reiten.
      Besonders die Traversale verlangte dem Pferd viel Kraft ab, denn sie erforderte Schwung, Takt und Losgelassenheit. Wir erarbeiteten uns heute schon sehr gute Ansätze, auch wenn Butterblume mir ab und an noch aus der Aufrichtung fiel. Die Travers war natürlich simpler und diente als Pausenfüller, wenn wir beide einmal durchatmen wollten.
      Für Zanaro stand heute das Viereck vergrößern und verkleinern an. Ach ja, die schönen Seitengänge. Zum Glück waren das Aufgaben, die man vom Pferd ohne Probleme abrufen konnte, wenn man die Hilfen in perfekter Form gab. Auch Zanaro sprang sofort darauf an und wurde für jeden richtigen Schritt ausgiebig gelobt-
      Wie es nun normal war, verflog die Zeit wie im Fluge und die beiden waren schon gut zwei Wochen da. Mit Zanaro saß ich am letzten Punkt unseres Plans: Der Kehrtwendung auf der Vorderhand. Es fiel Pferden nicht immer leicht, denn dafür benötigten sie ein gutes Körpergefühl und Zanaro wurde dann gerne einmal ungeduldig und wollte unbedingt irgendetwas machen, statt in Ruhe auf mich zu warten.
      Butterblume war an den fliegenden Wechseln dran und heute gelang es uns zum ersten Mal, einen wirklich sauberen auf der Diagonalen zu reiten. Zu meiner Freude hatte ich ihn auch gefilmt, das machte ich sowieso gerne, wenn ich ohne Helfer trainierte, dann konnte ich sowohl mich als auch das Pferd besser kritisieren.
      So neigte sich unser Training dem Ende zu. Ich hatte Kira in regelmäßigen Abständen von dem Training berichtet und dementsprechend war sie nicht überrascht, als heute mein letzter Anruf erfolgen sollte. „Was soll ich sagen? Sie können alles“, meinte ich lachend und Kira lachte am anderen Ende des Telefons mit.
      Tatsächlich waren Butterblume und Zanaro vollends fertig, so dass ich sie wieder auf den Heimweg schicken konnte. Morgen früh würde es losgehen. Also druckte ich heute noch die Zertifikate, unterschrieb sie und verpackte sie in der edlen WHT-Mappe samt der Informationen für kira. Ich würde sie mit der Post schicken, während sie Pferde mit dem Flugzeug kamen und spätestens übermorgen würde alles wieder bei Kira in Deutschland sein.
    • kira
      30.06.2016 - Pflegebericht - kira
      Reitunterricht

      Lillifee, Star, Vanity, Angel´s Kiss, Nesquik, Sally, Alice von Landwein, Draculas Wife, Happy Steffi, Nosferatu, Antigone, Knives and Pens, Siana, Drachenlady, White Dance, Juwel der Stille, De Luxe, Butterblume, Croccantino, Fairy Tale, Baroness of the Guard

      Der Sommer ließ dieses Jahr auf sich warten, auch wenn man hier auf dem Gestüt in mancher Hinsicht darüber eher froh war. Nicht nass geschwitzt nach dem Reiten, keine nervigen Horden von Fliegen und Bremsen – dafür ab mieses Wetter und Massen an Mücken. „Mist!“, missmutig schlug ich auf eine dieser Plagen, welche sich gemütlich auf meinem Ar niedergelassen hatte um mich dann zu stechen. „Schon wieder?“ Lars und ich waren zusammen zu einem morgendlichen Ausritt mit Croccantino und Butterblume aufgebrochen. Lars hielt sich wacker auf dem hochmotivierten Hengst, während ich eher die größeren Schwierigkeiten hatte. Zwar hatte sich Butterblumes Verhalten im Gelände schon deutlich verbessert in den letzten Wochen, dennoch war sie immer noch gefährlich. Aus diesem Grund trug auch ich, ein völliger Reitwesten-Hasser, eine dieser steifen Dinger. Noch war es ruhig unter mir und mit energischen Hilfen ließ sich die Stute ruhig halten.

      Als wir zum Stall zurück kamen war ich einerseits froh drum, andererseits hätte ich noch Stunden zusammen mit meinem Freund und den Pferden durch den Wald dümpeln können. Nun gut ich war völlig zerstochen trotz Insektenspray und Butterblume nach einer erwarteten Panikattacke nass geschwitzt, aber ich war oben geblieben und sie hatte sich wieder beruhigt. Wie sensibel nur ein Pferd sein kann. Der Absturz einer Trainerin hatte sie sehr mitgenommen, weshalb das Gelände immer noch schwer war bei Blümchen. Croc sah im Gegensatz dazu aus als hätte er nichts gemacht. „Ich bring Croc noch auf das Paddock!“, rief mir Lars zu schon auf dem Weg dahin. Als ich Richtung Anbindeplatz ging sah ich auch Peter schon geschäftig die Boxen misten, während mir Marion entgegenkam. Links und rechts die Welsh Stuten Lillifee, Star und Vanity, während dessen Fohlen hinterher sprangen. Die Gruppe bewegte sich gemütlich durch die Stallgasse hinaus Richtung Weiden. Butterblue und ich konnten unseren Weg fortsetzen. Hier im Stall war sie wie immer das liebste und süßeste Stütchen überhaupt, auch etwas schreckhaft, aber nicht so panisch wie im Gelände. Nachdem ich Blümchen abgesattelt und Abgeduscht hatte stellt ich die Stute unter das Solarium zu trocknen. Auch ihre Muskulatur konnte das zum entspannen gebrauchen.

      Währenddessen machte ich mich auf den Weg White Dance zu holen. Ich hatte recht gehabt, denn die Stute sah mal wieder eher braun als cremellofarben aus. So hatte ich nun genügend Zeit dies wieder zu korrigieren, denn meine Reitkinder würden erst in einer Stunde fertig auf den Ponys sitzen. Die Stunde würde ich von White Dance aus halten, was aber kein Problem darstellte, da die drei Mädels mit 12, 13 und 10 Jahren schon gute Reiterinnen waren. Heute war Dressur angesagt.

      Butterblümchen stand völlig entspannt da als ich mit White Dance eintraf, etwas verschlafen blinzelte sie mir entgegen, entschied aber dann das alles okay sei und döste weiter. Bevor ich mich ans säubern der Welsh Stute machte, checkte ich nochmal die Tafel für die Reitschüler. Marie auf Drachenlady, Vera auf Juwel der Stille und Annalena auf De Luxe – das sollte hinhauen. Auch wenn die 12 Jährige Vera lieber Drachenlady ritt, so war doch sinnvoller das die 10 Jährige und Körperlich kleinste der drei Mädchen auch das kleinste Pony ritt. Und Vera würde es auch mal gut tun ein Pferd zu reiten was sie etwas mehr fordern würde als Drachenlady es tat.

      Während ich die schmutz Flecken von White Dance schrubbte, sah ich durch das Fenster abwechselnd Marion und Alex, welche wohl beschlossen hatte Marion zu helfen, die Zuchtstuten samt Fohlen vorbei führen. Alle nicht tragenden Stuten ohne Fohlen kamen erst in die Führmaschine und danach dann mit den anderen Zuchtstuten auf die Weide. Erst kamen Angel´s Kiss, Nesquik, Sally und Alice von Landwein vorbei. Danach folgten die beiden Pflegerinnen mit Draculas Wife, Happy Steffi, Nosferatu und Antigone, deren freches Palomino Sabino Stutfohlen seinen ganz eigenen Weg zu laufen schien, denn 2 Minuten nachdem die Stuten schon vorbei waren düste es noch quietschend im Hof herum. Mit den letzten Stuten Siana und Knives and Pens ließ sich aber auch dieser kleine Wirbelwind mit einfangen und wurde dann weniger erfreut von beiden Seiten am Halfter hinterher gezogen.

      Schließlich war White Dance auch fertig und während diese unter dem Solarium trocknete, brachte ich Butterblume in ihre Box. Danach ging ich noch kurz bei meinen Reitmädchen vorbei schauen, ob auch alle ihr Pony samt Zubehör gefunden hatten. „Wie läuft’s bei euch? Alles gut?“, rief ich ihnen zu. „Hallo!“ „Ja!“ „Supi!“ Kam es mir entgegen, die Mädels waren fleißig die Pferde am fertig machen. Marie kam mir entgegen mit Sattelzeug, „Ist das hier richtig für Drachenlady?“. „Ja“, lächelte ich sie an und schon hüpfte sie zu dem Fuchspony zurück. „Ich seh euch in 20 Minuten in der Halle! Und die Pferde aufgewärmt!“, sagte ich in die Runde und ging zurück zu meiner Stute, die inzwischen trocken war.

      White Dance kam in die Führmaschine, während ich ihr Sattelzeug raussuchte, dann hatte ich es wen sie fertig aufgewärmt war schneller. In Reitkleidung lief ich sowieso schon den ganzen Tag herum. Währenddessen lief ich mit einem Heuballen zu einem der etwas abseits der Stallgebäude gelegenen Paddocks mit großem Laufstall. Draußen standen grade meine kleine Zuchtbereicherung Fairy Tale, ein buntes Welsh B Stutfohlen aus diesem Jahr, und Baroness of the Guard aus 2014. Nessi war ein Fellpony und entwickelte sich immer mehr zu eine echten Pferd. Ich schmiss den Heuballen in die überdachte Raufe und schon wurde es auch im Laufstall unruhig. Ich hatte keine Zeit mehr die Fohlen und Jungpferde zu beobachten die nun hinaus kamen, denn ich wollte als Reitlehrerin nicht zu meiner eigenen Stunde zu spät kommen.

      Die Mädels saßen vorbildlich schon auf ihren Ponys, welche auch schon eingelaufen aussahen. So schwang ich mich auch direkt auf meine Stute ehe ich begann. Erst wurde Leichtgetrabt, die Mädels sollten möglichst viele Schritt-Trab Übergänge und anders herum einbauen. „Nicht in den Ecken Vera! So kann das nur unschön werden!“ „Annalena geh mal auf den Zirkel im Schritt, wenn die Luxi dir so weg rennt kann das nicht vernünftig werden! Kommt erst mal zur Ruhe!“ White Dance Ohren schwangen neugierig hin und her, das hatte sie so auch noch nicht erlebt. Dennoch arbeitete sie willig mit. Danach befassten wir uns mit dem Aussitzen, gingen Schlangenlinie und übten den Halt auf X. Marie hatte noch etwas Schwierigkeiten, hüpfte sie doch im Ponytrab noch recht unruhig auf ihrem kleinen Pferd. „Marie wenn du nicht mehr kannst darfst du zwischendurch auch leichttraben.“ Ein Nicken kam mir entgegen. Zum Ende hin durften alle nacheinander noch Galoppiren auf beiden Händen was bis auf die üblichen Fehler klappt, alle Ponys galoppierten brav und keiner ging durch. Nach dem Abreiten mussten die Mädchen ihre Ponys wieder versorgen, aber das wussten und konnten sie auch. Ich versorgte ebenso meine Stute ehe ich nochmal nach meinen Reitkindern schaute. Für mich war es eine neue Erfahrung zu unterrichten, aber es gefiel mir bisher gut. Die Idee hatte Lars gehabt, sowohl um noch etwas Geld einzubringen, die Ponys zu bewegen und Werbung für unser Gestüt zu machen, denn wir verkauften ja schließlich zum Teil zukünftige Kinderponys.
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  • Album:
    Nebenstall
    Hochgeladen von:
    kira
    Datum:
    2 Aug. 2016
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    EXIF Data

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    Butterblume
    Blume, Blümchen
    Februar 2012

    ~~~:----------------------------------------:~~~
    Burmano​
    Branagorn
    Antara​
    Butterblume
    Dorioko​
    Epona
    Damn Thing​
    ~~~:----------------------------------------:~~~

    Rasse Hannoveraner
    Geschlecht Stute
    Stockmaß 165cm
    Fellfarbe Rapp Schabracktiger
    Gencode Ee aa nLP PATN2patn2

    Charakter ängstlich, anhänglich, unterwürfig, brav, ruhig
    Beschreibung

    Butterblume ist ein Seelchen von Pferd. Unglaublich lieb, verschmust und vertrauensvoll zeigt sie sich denen, die sie ins Herzgeschlossen hat. Gegen über Fremden bleibt sie scheu auf Abstand, ist im Umgang brav, aber ängstlich. Niemals würde die Blume sich wehren, so lässt das Stütchen alles über sich ergehen. Ist man gut zu ihr blüht sie aber richtig auf und kommt auch mal aus sich herraus. Im gesamten ist sie eine sehr gehorsame und ruhige Stute, leider mit dem Hang zu Schreckhaftigkeit.
    Bis zum Vollenden ihres dritten Lebensjahres ist sie bei einem Aufzüchter groß geworden. Dort stand sie ganzjährig auf riesigen Weiden in einer großen Herde gleich alter Fohlen und Jungpferde. Nachdem sie im Frühjahr dort runter geholt wurde musste erst einmal altes Wissen aufgefrischt werden, da sie doch recht verwildert war. Doch Blümchen begreift schnell und so konnte man bald darauf mit ihrer Reitpferdeausbildung beginnen. Bis jetzt hat sie sich schon ein solides Grundgerüst aufgebaut. Sie ist fein zu reiten braucht aber einen Reiter der ihr Sicherheit gibt und welcher nicht gleich vom Pferd fällt, wenn dieses sich erschreckt.
    Das sie nicht von schlechten Eltern ist ließ sich schon im „Wildzustand“ erahnen. So zeigt sie gute Grundgangarten mit einer sehr guten Bergaufgaloppade. Auch ist sie durch ihre Aufzucht in den Bergen trittsicher und mit einer Grundausdauer ausgestattet. Nach den ersten Wochen zeigte Butterblume sich auch beim Freispringen talentiert, was sie unterm Sattel vortsetzte, denn sie war schnell ausbalanziert und konnte Abstände gut einschätzen.
    Nach einem Sturz des Reiters ist sie im Gelände nicht mehr von Anfängern und Fremden reitbar, aus Angst bewegt sie sich stur keinen Zentimeter weiter. Sollte die Person dennoch weiterhin versuchen sie dazu zu bewegen gerät die Stute in Panik, was bis zum Abwerfen des Reiters führen kann. Auch für erfahrene Reiter ist es schwierig, da Blümchen sich äußerst schreckhaft zeigt. Ab und an hat sie aber auch mal gute Tage, wo man ihre Angst nur erahnen kann, dennoch kann ihr Gemüt jeder Zeit umschlagen. Momentan wird mit sicheren Reitern, vertrauten Personen und geführt vom Boden aus versucht diese Problem zu bekämpfen. Nach einem ersten Zunehmen und schon beinahe verfestigen der Panik, zeigt sich inzwischen eine erste Besserung.

    Springen S****
    Dressur M
    Distanz E
    Military E
    Western E
    Galopprennen E
    Fahren E

    Besitzer kira
    Ersteller/VKR kira

    Gekört ja nein
    Nachkommen
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    Erfolge

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    [SK 447] Alle Stuten
    1. Platz 340. Dressurturnier
    1. Platz 352. Springturnier
    2. Platz 141. Synchronspringturnier
    2. Platz 142. Synchronspringturnier
    1. Platz 143. Synchronspringturnier
    1. Platz 145. Synchronspringturnier
    x. Platz xxx. Turnier

    PNG
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