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Mohikanerin

Areion [0]

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Areion [0]
Mohikanerin, 28 Dez. 2023
Wolfszeit gefällt das.
    • Wolfszeit
      Huch, schon 2021... | 06. Januar 2021

      Vai Alida, Gleam of Light, Spotted Timeout, A Winter’s Day, Areion, Colour Paint, Circus Dancer, Estragon Sky, PFS’ Bacardi Limited, Halluzination, PFS’ Shadows of the Past, Chanda, Lovely Summertime, Matinée, Scooter, Louvré, PFS’ Murphy’s Law, PFS’ Global Riot, PFS’ Pinot Noir, PFS’ Dahu, PFS’ Baila, PFS’ Rune, PFS’ Charivari, PFS’ Otello di Verdi, HMJ Honesty, PFS’ Móinn, Lando di Royal Peerage, Naimibia, Raunchy's Limited

      Bald war es wieder so Weit: die Weihnachtszeit. Während Lisa und einige der Pfleger bereits vollkommen in Stimmung waren und gefühlt in jeder freien Minute Dekoration installierten, hielt sich die Vorfreude bei mir noch in Grenzen - es hatte ja noch nichtmal Schnee auf den Wiesen. Ausserdem war ich sowieso etwas weniger euphorisch auf Weihnachten eingestellt als gewisse andere. Obwohl ich dieses Jahr vielleicht tatsächlich Grund dazu gehabt hätte: meine Kollegin Eddi rief nämlich an diesem Morgen völlig unerwartet an und informierte mich, dass sie unter anderem Bacardis Mama Raunchy's Limited verkaufen wollte. Sofort war ich Feuer und Flamme für das Angebot, denn ich hatte damals nicht umsonst ebendiese Stute als Mama für meinen Nachwuchszuchthengst ausgesucht. Sie stand genau in dem sportlich-eleganten Typ den ich bevorzugte und ihre Abstammung suchte ihresgleichen. Eine limitierte Auflage, wahrlich. Obendrein war die Stute erst zehnjährig und damit im besten Alter für den Sport. Für mich gab es also nur eine logische Antwort - ich wollte sie haben. Laut Eddi gab es auch schon andere Interessenten, aber sie war bereit, mir das hübsche Stutentier zu überlassen. Ausserdem hatte sie noch eine weitere Ponystute im Angebot, ebenfalls eine alte Bekannte: Naimibia. Sie war die Mutter meiner hübschen Scheckstute Shira, und ich konnte mir gut vorstellen ihre Blutlinien weiterhin in meine Zucht miteinfliessen zu lassen. Zudem hatte auch sie erst knapp die Hälfte ihres Lebens hinter sich, also war ebenfalls noch reichlich Potential für Turniere vorhanden. Es war wahrlich eine perfekte Überraschung, zumal ich mich erst kürzlich hatte überreden lassen, mich von meiner geliebten Bluebell zu trennen. Sie wechselte in den Stall von meiner anderen Kollegin Stelli, die ihre Zucht gerade erst aufbaute und auf der Suche nach qalitativ hochwertigen Gründertieren war. Da machte die Aussicht auf die beiden Neuzugänge den Abschied wenigstens geringfügig leichter.
      Nachdem ich mit Eddi alles Nötige (und Unnötige) besprochen hatte, wagte ich mich wieder nach draussen in die Kälte. Es war ein gewöhnlicher Arbeitstag, der wie so oft in der Frühe mit dem Vollbluttraining begonnen hatte. Mittlerweile war es aber schon neun Uhr und ich hatte meinen zweiten Schwarztee mit Milch intus. Jonas folgte mir aus dem Haus - er hatte sich ebenfalls rasch aufgewärmt. Nun musste er nach Móinn sehen, denn das Hengstfohlen hatte bestimmt schon wieder Hunger. Er wurde immer gieriger, je mehr er wuchs. Ich hatte bereits nach meinem Fuchs gesehen - nach dem Wahrhaftigen. Der hatte sich in den letzten Tagen weitgehend erholt und seine Wunden waren verkrustet, soweit ich das beurteilen konnte. Um sie irgendwie kontrollieren zu können, hatte ich ihn mit Geflügelfleischstückchen anlocken müssen. Nach einer Weile hatte das so gut geklappt, dass ich das Fell sogar rasch anfassen und zur Seite streichen konnte um die Wunden besser zu sehen, solange er durch das Futter abgelenkt war. Eigentlich sprach nun nichts mehr dagegen, ihn in die Freiheit zu entlassen, denn entzünden würde sich bestimmt nichts mehr und er machte auch wieder einen ganz munteren Eindruck. Ich beschloss, ihn am Abend aussetzen zu gehen, zurück in den Laubwald wo er hingehörte.
      Den Vormittag verbrachte ich damit, Thairu das Zebra zu schrubben, mit HMJ Honesty Bodenarbeit und Zirkuslektionen zu machen, Areion für Lily zu schären und mit den Fohlen Hufeauskratzen zu üben. Ich liebte es, Zeit mit den flauschigen Junghengsten zu verbringen - Pinot hatte besonders viele 'Barthaare' an der Unterseite seines Kopfes. Riot war etwas weniger behaart. Die Jungs waren besonders witzig und frech, es gab immer irgendas zu lachen, wenn ich bei ihnen vorbeisah. Schon jetzt richtige kleine Charmeure, die einem die Jackentaschen durchsuchten oder die Schnauze in den Schal vergruben. Murphy schien ganz fasziniert zu sein von dem weichen Stoff und den Fransen. Ich stiess ihn schmunzelnd weg, als er eine Kostprobe nehmen wollte. Die Stuten hatten etwas mehr Mühe mit dem Hufegeben; besonders bei den Hinterbeinen schienen sie heikel. Baila trat gar nach hinten aus mit dem Bein das ich heben wollte, oder schlug drohend mit dem Schweif. Ich blieb geduldig, musste jedoch durchgreifen wenn das Stutfohlen zu sehr drohte - sonst würde es später gefährlich werden. Charivari war schon weiter im Umgang, sie gab alle vier Hufe brav und hielt sie erfreulich lange oben, ohne dabei ungeduldig zu stampfen. Sie sah auch körperlich fast fertig aus, aber die Kruppe war noch höher als der Widerrist und verrieht, dass sie wohl trotzdem noch ein gutes Stück wachsen würde. Im Moment war an ihrem Hals fast nichts dran - ich hoffte, dass sich das ebenfalls noch entwickeln würde. Sie gefiel mir sonst sehr gut, ihr Braunton war schlicht aber dennoch speziell durch die hellen Beine, und ihr Schweif war durchzogen von hellen Strähnchen. Als Fohlen hatte sie eher wie ein Fuchs ausgesehen. Aber so deutlich rot wie Rune war sie nie gewesen. Das Ponyfohlen spielte gerade mit Dahu und hatte so gar kein Interesse am Hufegeben. Sie lief einfach davon, als ich sie holen wollte. Ich liess mich jedoch nicht abschütteln und fing sie dank meiner Erfahrungen mit Matinée problemlos ein. Auch Verdi hatte versucht das Training zu meiden, ebenfalls erfolglos. Nach dem Training ersetzte ich noch rasch das Halfter von Lando, denn mir war aufgefallen, dass es ihm etwas zu gross war. Die Fohlen trugen auf der Weide keine Halfter, aber für das gelegentliche Training wie heute brauchten sie eines. Louvré schlich mir hinterher. "Still haven't got enough?", fragte ich schmunzelnd, stellte dann aber fest, dass er gar nicht an mir interessiert war. Er bedrängte nämlich gerade Zira, die sich hinter mir versteckte und den Schwanz einzog mit seiner rosa Schnauze. Bevor der freche Jungspund ein Stück aus meiner armen Malinois Hündin beissen konnte, verliessen wir die Weide. Zira trottete erleichtert voraus und begrüsste Lewis mit einem halbherzigen Schwanzwedeln. "What are you making for lunch today?", fragte er im Vorbeigehen. "Spaghetti." "Bon appetit! Lisa is trying some asian stuff, but it has ginger in it. I don't like the taste." "That's a shame. But you can't possibly work all afternoon without proper lunch, Lewis." "I've had a banana." "Nah, that ain't enough. Come on, if you help me prepare, you can have some spaghetti, too." Seine Augen verrieten Begeisterung und er machte kehrt um mir zu folgen. "Kiwi can wait a little longer", bemerkte er noch, fröhlich grinsend.
      Wir assen alle gemeinsam. Lily und Lewis hielten einen Wettbewerb ab, wer die Teigwaren am schönsten aufwickeln konnte - Jonas musste Schiedsrichter spielen. Nach einer Weile erzählte Lily von ihrem aktuellen Schulprojekt; sie und ihre Klassenkameraden mussten ein Theatetstück zu Weihnachten aufführen. "We thought about making a donkey costume, but it's turning out quite horrible..." Wir lachten herzhaft über ihre Ausdrucksweise. "Why do you need a donkey?", fragte Jonas neugierig. "It is part of our plot. The donkey has to eat the bread that was meant as a gift for Maria." Lewis zuckte mit den Schultern, als wäre die Lösung offensichtlich. "Just take the real thing then. As I recall, we have one standing around, eating all day." "Zazou?" Lewis nickte selbstzufrieden. Ich warf ein "he's not exactly used to be around many children, though. Besides, he is piebald. Isn't the donkey in the stories just gray?" "We're not sticking to the original version anyway. So he might as well be piebald or white or whatever. We'd have to train him a little, of course", beharrte Lily. Ich überlegte, dann beschloss ich, um keine Spassverderberin zu sein: "Hmm, actually I don't see a problem, as long as we prepare him carefully. Can you invite your classmates over to help get him used to crowds?" "Sure." "Alright. Tomorrow after school." Lily nickte zufrieden und Lewis grinste triumphierend.
      Am Nachmittag zogen immer mehr Wolken auf, und gerade als ich mit Summertime auf den Sandplatz wollte, begann es zu tropfen. Zuerst ignorierte ich es, aber der kalte Schnee-Regen war alles andere als angenehm, weshalb ich schliesslich aufgab und mich mit der Painthorse Stute in die Halle zurückzog. Dort waren wir so frech und nutzten gleich den Stangenparcours mit, den Lisa für Chanda aufgebaut hatte. Wir blieben nicht die einzigen; nach und nach kamen weitere Pfleger rein, die eigentlich Ausritte geplant, oder ebenfalls auf den Reitplatz gewollt hatten. Darren und Dancer, David und Hallu, Anne und Colour Paint. Zuletzt kam sogar noch Oliver mit Vai Alida rein. Es herrschte Abreitplatz-Atmosphäre, man musste aufpassen, wo man hinritt und die Augen auf allen Seiten offen halten. Aber es machte mir nichts aus, im Gegenteil. Ich mochte es, die Pfleger zwischendurch beim Reiten zu beobachten und zu sehen wie meine Pferdchen liefen - von aussen. Wenn man selber obendrauf sass, ging das nicht so gut. Wir hatten zwar Spiegel in der Halle, aber es war trotzdem nicht dasselbe. Summertime fühlte sich gut an. Sie lief schön im Takt und liess sich leicht versammeln. Die Galoppübergänge waren prompt und sie rollte schön vorwärts. Scheinbar hatte ihr das Stangentraining am Vortag mit Lisa gutgetan und sie gelockert. Ich genoss die Dreiviertelstunde leichter Arbeit mit ihr und liess sie im Anschluss ausgiebig austraben.
      Bis zum Feierabend verbrachte ich noch viel Zeit mit den Miniature Horses, ging auf einen Ausritt mit Artemis und den Mädels (inklusive Suri und Scoot); und schmuste vor dem Lichterlöschen mit Winter, Spot und Light. Ich hätte den ganzen Abend mit ihnen verbringen können - sie konnten nicht genug Aufmerksamkeit und Zuneigung bekommen. Wie kleine Kinder waren sie voller Flausen und wollten Beschäftigung. Ich liebte es, manchmal einfach nur bei ihnen zu stehen und mit ihnen herumzualbern oder ihnen dabei zuzusehen, wie sie miteinander auf der Weide rauften.

      Die Festtage rückten unaufhaltsam näher. Lily und ich trainierten fleissig für Zazous grossen Auftritt - und der Aufwand lohnte sich. Das bescheidene Theaterstück wurde ein voller Erfolg, und sogar der Schulleiter wohnte ihm bei. Natürlich war unser Scheckesel der heimliche Star der Aufführung, aber auch die Kids bekamen grossen Applaus für ihre Darbietung. Es war ein gelungener Abschluss für das Schuljahr. Lily schmiss zuhause als erstes ihren Rucksack in die abgelegenste Ecke ihres Zimmers, und verbrachte von da an den grössten Teil ihrer Ferien bei den Ponys, zusammen mit Suri. Weihnachten kam und ging wieder vorüber, dann das neue Jahr und mit ihm meine beiden neuen Ponystuten. Ich war gespannt darauf, was dieses Jahr mit sich bringen würde. Aber egal wie die Zukunft für uns aussah - hier und jetzt war ich glücklich, und lebte jeden Augenblick.

      © Occulta // 11314 Zeichen
    • Wolfszeit
      Ponyclub | 29. März 2021

      Areion, Colour Paint, PFS’ Bacardi Limited, PFS’ Navy Sniper, PFS’ Skydive, PFS’ Ravissante, Cambria, PFS’ First Chant, Yoomee, Cinnemont’s History, Eismärchen, Fake my Destiny, River’s Lychee, scs Sugar and Sweets, PFS’ Shadows of the Past, Nimué, Piroschka, Chanda, Dancing Moonrise Shadows, Lovely Summertime, Phantom, Matinée, PFS’ Ljúfa, PFS’ Dancin’ to Jazz, Lindwedel, Scooter, PFS’ Lyskra, Þota von Atomic, PFS’ Caillean, Raunchy’s Limited, Naimibia

      Ich streckte mich und blinzelte verschlafen die Decke an. Es war Samstag - ein guter Tag, weil kein Schultag. Glücklich rollte ich mich aus dem Bett und zog mich an. Occu und Jonas waren längst draussen bei den Pferden. Ich holte mir ein Stück Brot und klemmte es zwischen die Zähne, während ich mir Jacke und Schuhe anzog. Mein erstes Ziel war der Nordstall. Dort brummelte mir Areion bereits zu, weshalb ich ihn rasch begrüsste und kraulte. Natürlich war seine eigentliche Absicht gewesen, ein Leckerli zu erhaschen. Aber ohne Fleiss keinen Preis; zuerst musste er es sich verdienen. Auch Skydive war erfreut mich zu sehen, aber mit ihm wollte ich erst später reiten, wenn Lea und die anderen hier waren. Zuerst holte ich deshalb die Putzsachen von meinem Teddy. Als ich ihn rausholte und vor der Box anband, brummelte auch Scooter. Das ehemals schlaksige, schmutzige Schimmelpony hatte sich zu einem kleinen Schwan genausert. Jetzt hatte sie ein paar Muskeln bekommen und ihr Fell sah gepflegt aus. Der Rücken musste laut Occu noch etwas breiter werden, aber das dauerte nunmal. Ihren edlen Kopf besass sie nachwievor, ebenso wie die grossen, schwarzen Augen mit dem perfekten Bettelblick und den süssen, kurzen Ohren. Ich musste immer über die hohe Stimme des Stütchens lachen - sie klang fast wie eines der Miniature Horses. Und sie war ziemlich Aufmerksamkeitssüchtig. Dauernd wollte sie Menschenkontakt, womöglich um die Jahre wettzumachen, in denen sie vernachlässigt worden war. Der verwöhnte Teddy hingegen spielte gelangweilt mit dem Anbindestrick und seufzte fast schon, als ich den Sattel brachte. "We have to keep you fit, you lazy Grizzly." Immerhin senkte er brav den Kopf, als ich ihm sein Side-Pull anziehen wollte. Ich brachte ihn zum Sandplatz, denn dort sah ich Occu mit Ljúfa. Die schwarze Isländer Stute war noch flauschiger als Areion, obwohl Occu ihr eine Teilschur verpasst hatte. Die beiden trabten auf der grossen Volte am langen Zügel, wobei Ljúfa zwischendurch abschnaubte. Dann nahm Occu sie wieder auf und galoppierte an. Ich hatte gehört, dass Isländer manchmal Schwierigkeiten mit dem Galopp oder mit normalem Trab hatten. Bei der Rappstute sah es einfach etwas hastig aus, aber sonst schien sie ihre Beine gut genug zu sortieren. Ich wärmte Areion auf, dann übte ich mit ihm kleine Volten, Tempowechsel und Anhalten aus dem Trab. Er war heute fleissig aufgelegt und machte alles, was ich von ihm wollte. Nur kam er nicht so schön an den Zügel wie Ljúfa. Ich musste also noch weiter an meiner Technik feilen. Occu meinte immer, dass man irgendwann einfach 'spüre', wie man die Pferde am besten anpacken musste. Ich hoffte, dass mir das auch bald gelingen würde. Lea, Ruth und Sheridan konnten es schon, was mich ein wenig frustrierte. Allerdings hatten sie alle längere Beine als ich - wäre ich doch nur ein wenig grösser. Aber dann könnte ich gar nicht mehr auf Peppy reiten... Man hatte es nicht leicht als kleines Mädchen.

      Nachdem Areion wieder in seiner Box Halme kaute, widmete ich meine Aufmerksamkeit Yoomee. Occu hatte gefragt, ob ich das Connemara Pony für sie bewegen könne. Ich mochte die braune Stute eigentlich ganz gerne, denn sie war lieb und mutig. Da ich keine Lust hatte, nochmal auf den Sandplatz zu gehen, ritt ich sie stattdessen zur Ovalbahn, beziehungsweise zu den Naturhindernissen in deren Innerem. Am Anfang trabte ich rundherum, zwischen den Büschen hindurch und unter den tiefhängenden Ästen. Es machte Spass, absichtlich die etwas verwilderten Stellen auszusuchen. Yoomee war dafür zu haben und lief freudig vorwärts. Besonders, wenn wir einen Hügel hochtrabten wollte sie am liebsten gleich in den Galopp wechseln. Nach einer Weile liess ich sie auch ein paar Hindernisse hüpfen, aber nur die kleinen. Ich durfte nämlich eigentlich nur Geländespringen, wenn jemand dabei war und ich eine Schutzweste trug, was gerade beides nicht der Fall war. Aber ich passte schon auf, schliesslich war ich langsam alt genug. Yoomee war so brav, dass ich ihr am Ende eine Extra-Karotte brachte. Sie hatte auch kaum geschwitzt, trotz Winterpelz.

      Als nächstes spielte ich eine Runde mit Jacky - wir jagten Mäuse. Ich öffnete ihr dabei Türen, oder hob sie hoch und liess sie so überall dort hin, wo sie normalerweise nicht hinkam. Als Occu zum Mittagessen rief, waren wir gerade bei den Offenställen angelangt und mussten deshalb den ganzen Weg zurück zum Haus rennen. Jacky war natürlich schneller als ich. Es gab wiedermal Spaghetti - die mochte ich nicht so sehr, weil ich sie irgendwie nie richtig aufwickeln konnte. Aber Jonas liebte sie, deshalb gab es sie oft. Naja, man konnte sie ja auch zerschneiden; auch wenn mir das böse Blicke von Jonas einbrachte.

      Nach dem Mittag kamen endlich meine Kolleginnen auf den Hof, um die Deutschen Reitponys zu bewegen. Suri hatte erst später Zeit, gegen drei Uhr, also waren wir in Elliots Frühnachmittags-Reitstunde nur zu viert. Lea ritt auf Sweets, Ruth hatte Eismärchen, Sheridan Cinni und ich unser neustes Pony, Naimibia. Ich glaubte, dass Lea etwas eifersüchtig war deswegen. Sie beobachtete mich jedenfalls dauernd und von Ruth wusste ich, dass sie die Stute besonders Schön fand. Aber Occu hatte nunmal gesagt, dass sie sie in erster Linie für mich gekauft hätte. Ausserdem durfte Lea oft auf Raunchy's Limited reiten, dem zweiten neuen Pony, was mindestens genauso cool war. Ich fand Naimibia natürlich trotzdem schöner, weil sie so viel Weiss hatte. Umso mehr Weiss, desto mehr gab es aber auch zu putzen. Das Pony hatte sich glücklicherweise bisher nicht als aussergewöhnlichen Dreckspatz herausgestellt. Wir durften heute wieder Quadrillen-Reiten. Ich mochte das besonders, weil es mehr Action gab als in einer gewöhnlichen Dressurstunde, und weil wir passend zu Musik ritten. Elliot spielte fetzige Elvis Presley Songs ab und wir hatten jede Menge Spass. Zeitweise fiel ich vor Lachen fast vom Pony, zum Beispiel, wenn Ruth zum fünften Mal falsch abbog.

      Nach der Stunde wollten wir zusammen ausreiten gehen, also holte ich wie geplant Sky aus seiner Box und stellte ihn direkt hinter Bacardi in die Stallgasse. Alle drei Hengste kamen mit, also wurde auch Sniper kurz darauf angebunden und geputzt. Lea und Ruth diskutierten die ganze Zeit über abgesagte Festivals - wegen der Pandemie fiel im Sommer praktisch alles aus. Ich fand es irgendwie halb so wild, solange wir weiterhin auf Turniere konnten. Gerade als in in Gedanken versunken Skys Fell aufrauhte, platzte Suri herein, wie eine Art Wirbelwind. „I’m comin‘ too!“, rief sie nur, und verschwand dann wieder durch’s Tor. Ruth und ich lachten laut, aber Lea hatte gar nichts mitbekommen, weil sie gerade Bacardis Hufe auskratzte. Wir hätten so oder so vorgehabt, auf Suri zu warten. Sheridan kam übrigens nicht mit, weil sie gleich nochmal eine Reitstunde hatte – diesmal aber nicht mit einem Pony sondern mit der Anglo-Araber Stute Ravissante. Sie und Robin mit Cambria hatten eine Doppel-Privatstunde bei Elliot. Wir putzten die Ponymänner zuende und trafen uns dann draussen mit Suri, die Gas gegeben hatte und mit Lindwedel bereitstand. Als wir losritten, sah ich auch gerade Occu, Lisa und Anne losreiten, auf First Chant, Chanda und Jazz. Prompt schlug ich vor, dass wir in die andere Richtung losreiten sollten, damit wir sie irgendwo in der Mitte kreuzten. So war es dann auch; wir trafen sie im Pinienwald wieder und grüssten die Gruppe grinsend im Vorbeireiten.

      Als wir auch vom Ausritt heimgekehrt waren und uns alle mit einer Tasse Punch aufgewärmt hatten, hockten wir uns ins Strohlager unter dem Dach des Nordstalls über den Boxen der Hengste und diskutierten, was wir als nächstes tun wollten. Sheridan, die ihren Punch noch nicht ganz ausgetrunken hatte und noch immer gelegentlich daran sippte, schlug vor, dass wir mit den restlichen zu bewegenden Ponys auf die Rennbahn könnten. Ich hatte zunächst Bedenken wegen des feuchten Bodens, aber dann fiel mir ein, dass die Vollblüter am Morgen seit langem auch wieder darauf trainiert hatten. Also war es beschlossene Sache. Wir holten uns Shira, Lychee, Fake und natürlich Scooter, putzten sie alle und zogen ihnen Gamaschen zum Schutz der dünnen Beine an. „Without saddle?“, fragte Lea herausfordernd in die Runde. „Of course“, meinte Ruth schelmisch grinsend, und ich schlug begeistert die Hände zusammen. Nur Suri schien ein etwas mulmiges Bauchgefühl zu haben, jedenfalls warf sie Scoot einen skeptischen Seitenblick zu. Dann zäumte sie das Pony jedoch seufzend, zog sich die Schutzweste an und schwang sich auf den blanken, hellgrauen Rücken. Ich ritt den anderen auf Fake hinterher auf die Bahn. Sobald die Ponys den Rasen unter den Füssen spürten, wollten sie sofort loslegen – es war schliesslich nicht das erste Mal, dass wir hier die „Sau rausliessen“. Occu hatte uns gewarnt vorsichtig zu sein, damit sich weder Vier- noch Zweibeiner verletzten. Deshalb auch die Schutzwesten und Gamaschen. Ich hielt Fake so gut ich konnte im Schritt und dann in einem langsamen Trab zum Aufwärmen. Aber es war gar nicht so einfach, denn die Hackneystute tänzelte und wollte ihren Hals aufrollen, um unter der Hand wegzulaufen. Ohne Sattel schüttelte es mich ordentlich durch, sodass ich zeitweise fast die Balance verlor. Ich erinnerte mich daran was Occu mir dauernd gesagt hatte, wenn Peppy sich beim Rennen kaum hatte halten lassen: Ich stellte Fake schräg und liess sie schenkelweichen, dadurch verpuffte die ganze Energie in die Seitwärtsbewegung und ich konnte die Zügel etwas loslassen. Suri hatte mit Scooter ähnliche Probleme – auch das graue Pony verwarf den Kopf und wollte dauernd davonpreschen. Lea half ihr, indem sie mit Lychee direkt vor den beiden ritt und das freche Pony so ausbremste. Lychee war zum Glück nicht zickig und schlug nicht. Nach fünf Minuten tänzelnden, piaffierenden Trabs hatten wir alle genug und fanden, dass die Ponys warm genug aussahen. Also reihten wir uns einigermassen gerade auf. Wir zählten alle von drei runter und liessen die Ponys dann auf den Rasen los. Sie liessen sich nicht bitten; alle vier galoppierten sofort an. Sofort setzten Fake und ich uns an die Spitze und holten auch gleich einen anständigen Abstand raus. Aber Scooter hängte uns an den Fersen. Das Welsh-Partbred Pony hatte richtig viel Power, und inzwischen auch genug Ausdauer, beziehungsweise Kraft zum Beschleunigen. Trotzdem war sie noch nicht so trainiert wie die Deutschen Reitponys oder Fake, weshalb sie am Ende auch schon nach 800 Metern schlapp machte. Lea, Ruth und ich setzten nun hingegen zum Final an und trieben unsere Ponys nochmal an. Es war fast wie fliegen; ich hatte mich in Fakes dunkler Mähne festgekrallt und hielt die Schenkel schön an ihren schlanken Bauch, damit ich nicht runterrutschte. Die Ohren der Stute waren die ganze Zeit über nach vorne fixiert und sie hätte wohl auch die ganze Runde auf der Bahn durchgaloppiert, wenn ich sie nicht nach 1100 Metern zusammen mit den anderen abgebremst hätte. Shira war zweite geworden. Wir parierten in den Trab und verlangsamten, bis Suri uns einholte. Scoot schnaufte schwer, also machten wir ausgiebig Schritt am langen Zügel bis sie sich beruhigte, wobei Suri schon abstieg und den Gurt löste. Dann erst ritten wir zurück zum Stall, zogen unseren Ponys die ganze Ausrüstung ab und gingen anschliessend eine Runde mit ihnen grasen. Ich liess mich neben Fake ins frische Frühlingsgras fallen und löste den Führstrick, damit sie nicht darauftrat. Sie ging sowieso nirgens mehr hin – sie war jetzt zufrieden und müde. Mir fiel auf wie warm die Sonne inzwischen schien. Es war richtig angenehm und machte mich fast schläfrig. „I’ll send Jacky to wake you when supper is ready“, hörte ich plötzlich Occus belustigte Stimme. Ich blinzelte und stellte fest, dass sie von Matinée aus auf mich heruntersah. „I’m only taking a little break“, stellte ich klar. „Good thing to have friends who watch your pony meanwhile.” Sie deutete hinter mich, wo Fake gerade die Stutfohlen über den Zaun begrüssen wollte, und Ruth sie dabei streng im Auge behielt, damit es keine Zankerei gab.

      Wir genossen die Sonnenstrahlen noch ein wenig, dann versorgten wir die Ponys und verabschiedeten uns. Ich wartete bei den Stutfohlen darauf, dass Occu vom Ausritt zurückkam und alberte ein wenig mit Lyskra und Thota herum. Die beiden Isländerfohlen fanden den Reissverschluss an meinem Faserpelz unheimlich interessant und rupften die ganze Zeit daran. Schliesslich kam die Gruppe in Sicht. Occu war diesmal mit Lisa, Jason, Darren, Linda und Thomas draussen gewesen. Ich erkannte von weitem abgesehen von der Mausgrauen Matinée noch Nimué, Phantom, Shadow, Summer und Piroschka. Mittlerweile war ich ganz schön hungrig, also half ich Occu beim Wegräumen der Mustangstute und drängte sie dann ins Haus zurück. „Du kannst mir helfen“, befahl sie motzend, weil ich sie stresste. „Ich mache Tee“, beschloss ich daraufhin.

      Nach dem Essen sahen wir Jonas dabei zu, wie er Colour Paint im Halbdunkeln auf dem Sandplatz bewegte. Im Schein der untergehenden Sonne wirkte das Fell des Fuchses noch röter. Occu schwärmte von ihren „two handsome boys“, was bei mir nur Augenrollen auslöste. Wir warteten eigentlich noch auf die Ankunft von Caillean, dem Miniature Hengstchen das nach langer Zeit wieder nachhause kam. Occu hatte ihn von seiner Besitzerin zurückgekauft. Er war eines der ersten Zuchtfohlen bei den Minis gewesen und Occu hing sehr an ihm, auch weil sie seine Mutter Alu vermisste. Umso erfreuter war sie, als das Geräusch von Reifen die Ankunft des Hengstchens ankündigte. Wir sprangen auf, wobei Jonas ein eifersüchtiges „He!“ ausstiess. Caillean war nochmal kräftiger geworden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er sah nun wie ein richtiges Mini-Hengstchen aus. Seine weissen Flecken auf dem Po fand ich cool, die machten den sonst gewöhnlichen Braunen etwas Besonderes. Ausserdem hatte er einen unglaublich süssen Kopf mit frechen Augen. Ich fragte sofort, ob ich ihn führen durfte. Wir brachten ihn nicht direkt zu den anderen Hengstchen, sondern zunächst in eine leere Box im Hauptstall, zur Quarantäne. Im Moment ging nämlich auch wieder ein Pferdevirus um, das wir auf keinen Fall einschleppen wollten. Aber er sah fit aus und würde sicher spätestens in einer Woche zu den anderen dürfen.

      © Occulta // 14986 Zeichen
    • Wolfszeit
      Sommerzeit ist Badezeit | 04. September 2021

      Thomas, Areion, Diarado, Vychahr, Co Pilot de la Bryére, Colour Paint, Circus Dancer, Estragon Sky, Unbroken Soul of a Rebel, Flintstone, Ljóski, PFS’ Bacardi Limited, PFS’ Navy Sniper, PFS’ Skydive, Brendtwood, Bayou, Halluzination, PFS’ Ravissante, Cambria, PFS’ First Chant, Yoomee, Cinnemont’s History, Eismärchen, Silverangel, Fake my Destiny, River’s Lychee, scs Sugar and Sweets, PFS’ Shadows of the Past, Naimibia, Raunchy’s Limited, Nimué, Piroschka, Chanda, Dancing Moonrise Shadows, Lovely Summertime, Phantom, Matinée, PFS’ Ljúfa, PFS’ Dancin’ to Jazz, Namuna, Mansur, Fallen Immortality, Farasha, BOS Bintu Al-Bahri, Tayr al-Diyari, Lindwedel, Scooter, PFS’ Reverie, PFS’ Soñando Solas, PFS’ Clooney, PFS’ Karat, Cabaret, Louvré, PFS’ Lyskra, PFS’ Murphy’s Law, PFS’ Global Riot, PFS’ Pinot Noir, PFS’ Dahu, PFS’ Baila, PFS’ Rune, PFS’ Faro, PFS’ Charivari, PFS’ Nemo, PFS’ Otello di Verdi, PFS’ Braemble, HMJ Honesty, BR Wherigo, PFS’ Móinn, Þota von Atomic, Lando di Royal Peerage, RBS‘ Cubanito

      Lily und Suri hingen schlaff in der Hängematte im Schatten der Bäume hinter dem Haus. Es herrschten unglaubliche 34 Grad und dazu war es auch noch schwül. So langsam bekam ich das Gefühl dass England zum Äquator abgedriftet sein musste. Die beiden Mädchen warteten auf ihre Kolleginnen Lea, Ruth, Sheridan und Angelinas Sohn Alec. Sie wollten mit den Ponys zum Fluss baden gehen – was auch sonst bei diesen Bedingungen. Ich selbst war noch unschlüssig, wie meine Pläne für den Nachmittag aussahen. Am Morgen hatte ich mich bereits durch eine Dressurstunde mit Vychahr gequält, wobei Elliot kein Erbarmen mit uns gehabt hatte. Ausserdem war ich mit Pilot auf dem Natur-Parcours bei der Ovalbahn gewesen, zusammen mit Jonas und Diarado, Lisa und Colour Paint und Darren mit Artemis. Das hatte natürlich so oder so Spass gemacht. Besonders, weil Pilot mal wieder besonders federfüssig unterwegs gewesen war. Ich hatte ihn am Wochenende massiert – vielleicht war das ja der Grund. Jedenfalls hätte ich mit dem Hengst wohl Häuser springen können, so gut hatte er sich angefühlt. Vor dem Mittag war ich dann noch mit Rebel draussen gewesen, wiederum begleitet von Lisa mit Brendtwood, und diesmal ausserdem Robin auf Ravissante. Wir hatten uns ein paar tolle Galoppstrecken ausgesucht, selbstverständlich in den kühlen Waldstücken des Parks. Trotzdem waren die Pferde so verschwitzt zurückgekommen, dass wir alle drei hatten von Kopf bis Huf duschen müssen. Rebels Schweif hatte ich dabei auch gleich wiedermal shamponiert. Weisses Langhaar war „a pain in the butt“, auch wenn es schick aussah.

      Die Kids trudelten kurz nach zwei Uhr auf dem Hof ein. Die Mädchen kamen alle zusammen mit dem Fahrrad; sie hatten sich wohl abgesprochen. Nur Alec wurde von seiner Mutter hergefahren, denn die wollte ohnehin mit Halluzination für ein kommendes Dressurturnier trainieren. Plötzlich kam wieder Leben in Suri und Lily. Ich beobachtete vergnügt, wie die beiden sich aufrafften und ihre Freunde begrüssten. Dann verschwand die ganze Gruppe beim Nordstall. Ich schlürfte meinen gekühlten Eistee fertig und machte mich dann ebenfalls auf den Weg zurück an die Arbeit. Zunächst wollte ich Phantom longieren. Nichts wildes, nur lockerer Trab über den Rücken. Das tat dem armen Rappen ohnehin gut, denn letztens hatte ich recht viel von ihm verlangt. Er hatte sich so schön entwickelt, seit er unter dem Sattel war. Er war ja schon bei seiner Ankunft ein hübsches Kerlchen gewesen, aber inzwischen hatte er noch mehr Muskeln bekommen und richtig volles Langhaar. Er sah fast aus wie ein kleiner, sportlicher Friese. Und er hatte ein wenig Talent fürs Springen, wie ich fand. Jedenfalls zeigte er sich geschickt und ging im Moment bis zu einem Meter Höhe. Matinée klebte noch immer so sehr an ihm. Die beiden waren einfach unzertrennlich. Die graue Stute war ebenfalls etwas ruhiger geworden. Zwar blieb sie weit davon entfernt, ein „Verlasspferd“ zu werden, aber sie liess sich wenigstens alleine ausreiten und anständig in der Halle arbeiten. Ich war vielleicht auch zu nachsichtig mit ihr; Elliot hatte schon ein paar mal erwähnt, dass ich sie wie ein rohes Ei behandelte. Aber sie schien mir endlich zu vertrauen, und dieses Vertrauen wollte ich auf keinen Fall wieder verlieren. Bevor ich sie kennengelernt hatte, war ich überzeugt gewesen, dass Wildpferde genau gleich wie jedes andere Pferd trainierbar sein mussten. Mittlerweile hatte ich eingesehen, dass sie, kombiniert mit einem unnachgiebigen Charakter, echte Knacknüsse sein konnten. Blieb nur noch festzustellen, dass steter Tropfen selbst den härtesten Stein höhlte. Phantom schnaubte brav ab und streckte sich schön in die Tiefe. Ich beschloss nach einer halben Stunde, dass es genug war, bevor er zu sehr schwitzte. Als ich vom Roundpen mit ihm zurücklief, bemerkte ich bereits, dass sich etwas zusammenbraute auf dem Hofgelände. Aussergewöhnlich viele Leute hatten sich vor dem Nebenstall gesammelt und plauderten lachend. Ich versorgte den Mustang und stellte mich dann skeptisch dazu. „What’s up?“ Anne klärte mich auf: „We’re all going to take a bath together.“ “It was Lilys idea”, fügte Jason hinzu. “That so…” Ich schmunzelte und schloss mich dem Vorhaben selbstverständlich an. Wir planten rasch, welche Vierbeiner wir mitnehmen wollten, damit es kein Durcheinander gab. Die Mädchen und Alec nahmen selbstverständlich Ponys – Naimibia, Raunchy, Cinni, Silver, Scoot und Sweets. Sie hatten sogar Badezeug dabei. Anne, Jason, Lisa, Darren, David, Lewis und Robin nahmen First Chant, Reverie, Nimué, Summertime, Shadow, Chanda und Cambria. Für Jonas und mich blieben noch Piro und Jazz. Wir waren eine riesige, bunte Gruppe. Die Pferde fanden daran sichtlich gefallen, denn sie liefen allesamt motiviert und locker – so wie die Stimmung ihrer Reiter eben. Wir waren ohne Sattel unterwegs, denn zum Baden hätten wir ohnehin alles ablegen müssen. Als wir auf dem Kiesweg neben dem Fluss zu einer geeigneten Stelle ritten, begegneten wir ein paar Spaziergängern, die ihr Erstaunen über die Gruppe kaum verbergen konnten. Es war auch eine Familie mit Kindern dabei, denen man das „ich will auch!“ sofort ansah. Ich meinte zu bemerkten, dass Lily ein wenig bluffte und absichtlich einhändig ‚cool‘ vorbeiritt.

      Als wir das Wasser schliesslich erreichten, gingen alle schön gestaffelt und mit genug Abstand hinein. Manche liessen ihre Reittiere ganz schwimmen, andere blieben am nahen Ufer und kühlten nur die Beine. Viele der Pferde scharrten und spritzten, denn auch sie empfanden das kühle Nass als eine Wohltat. Ich kam mir vor wie inmitten einer Herde Zebras an einem Wasserloch. Vonwegen Zebras: Thairu fühlte sich richtig schön wohl im Moment, und auch Zazou schienen die Temperaturen nichts auszumachen. Mit den beiden war ich diese Woche auch schon dem Wasser entlang unterwegs gewesen. Besonders Thairu war eine richtige Wasserratte. Jazz lief ohne das geringste Zögern ins Wasser, wie ich es nicht anders von ihr erwartet hatte. Allerdings brauchte sie eine ganze Weile, bis sie sich entspannte und zu scharren begann. Sie war eben doch noch immer ein kleiner Angsthase, auch wenn sie alles mit sich machen liess. Wir planschten sicher eine halbe Stunde lang, ehe die ersten den Rückweg einschlagen wollten. Lily und die anderen Kids blieben noch einen Moment länger; sie hatten angefangen, von den Ponyrücken aus ins Wasser zu springen. Zum Glück waren die Reitponystuten geduldig genug. Ich ermahnte sie, trotzdem vorsichtig zu sein und auch den Ponys zuliebe nicht zu wild zu spielen. Genau in diesem Augenblick wollte Suri von Scoot runterhopsen, wobei die Stute davonlief, sodass ihre Besitzerin etwas gar ungeschickt ins Bachbett fiel. „Nichts passiert“, rief sie um Glück kurz darauf gurgelnd. Ich rollte die Augen – manchmal durfte man nicht zu genau hinsehen… Wir restlichen versorgten die Pferde zuhause gemütlich und teilten uns dann in unsere jeweiligen Tatigkeitsfelder auf. Jazz mümmelte zufrieden in ihrem Stroh und ich betrachtete die Appaloosa Stute noch eine Weile liebevoll. Sie hatte so schöne Sprenkel, auf roanfarbenem Hintergrund. Sowohl weisse, als auch schwarze. Ich wollte unbedingt irgendwann auch ein Fohlen von ihr aufziehen, aber zuerst musste klein Wherigo noch ein wenig älter werden.

      Bei dem Gedankenspiel bekam ich prompt Lust, den Fohlen einen Besuch abzustatten. Im Moment waren die Weiden gut besetzt – wir hatten fünf vielversprechende zukünftige Rennpferde, nämlich Otello di Verdi, Global Riot, Pinot Noir, Baila und Murphy’s Law. Ausserdem meinen süssen kleinen Faro, der nun mit Cubanito auch noch einen etwa gleichaltrigen Spielgefährten bekommen hatte. Reitponys hatte es auch ein Grüppchen; Cabaret, Braemble, Nemo und Rune. Und fast ebensoviele Isländer, worüber ich selbst immernoch etwas erstaunt war, denn eigentlich hatte ich das gar nicht so gepant. Aber Lyskra, Þota und Móinn gedeihten prächtig, und ich wollte keine der Flauschkugeln abgeben. Auf die kleine Dahu war ich sehr gespannt, denn sie war natürlich etwas ganz Besonderes mit ihrer seltsamen Farbe. Und dann waren da noch die Halbstarken. Lando kam an den Zaun, um meine Hand abzulecken. Der schicke schwarze Italiener war Angelinas Nachwuchs-Dressurpferd. Er glich seiner Mama Nera, die ja auch eine Weile bei uns gewesen war, auf’s Haar. Charivari und Louvré waren momentan die Anführer der beiden Weiden, denn sie hatten auch das ausgereifteste Stockmass. Während Louvi noch etwas schlaksig daherkam, wirkte Charivari schon fast fertig, aber das täuschte. Auch sie war noch im Wachstum und ich wollte noch abwarten, bevor ich sie das erste Mal unter den Sattel nahm.

      Wenig später fand ich mich im Nordstall wieder, denn ich wollte als nächstes ein wenig Dressurarbeit mit Sniper machen. Der Reitponyhengst erwartete mich freudig und senkte brav den Kopf, damit ich das Halfter besser darüberstreifen konnte. Als wollte er mich zu Eile bewegen, weil er es kaum erwarten konnte. In der Stallgasse stellte sich dann aber der wahre Grund heraus, denn der freche Ponyhengst wollte einfach so schnell wie möglich in die Reichweite seines Kumpels Skydive kommen, um mit ihm durchs Boxenfenster hindurch herumzualbern. „Komm schon, du kannst doch sonst schon die ganze Zeit mit Bacardi rumzanken“, stellte ich augenrollend fest. Ich zog ihn weg von dem weissgesichtigen Pony und befestigte die Seile an seinem Halfter, sodass er nirgends mehr Ärger machen konnte. Gesattelt und geputzt war der Roan schnell (man sah zum Glück kaum Dreck auf dem gestichelten Fell). In der Halle übte ich vor allem an der Biegung des quadratischen Hengstes. Weil er so kompakt gebaut war, fiel es ihm schwerer sich anständig um den Schenkel zu bewegen. Snipy war wie immer fit und ich bremste ihn mehrheitlich, ausser beim Schulterherein. Da musste ich ihn treiben, weil er die Bewegung nicht mochte und seine Beine noch nicht ausreichend im Griff hatte. „Ja ja, da staunst du. Sobald du mit Stellung laufen musst, bist du nicht mehr so ein Ferrari“, murmelte ich belustigt. Jonas und Loki, die nach uns hineinkamen, hatten ähnliche Probleme, denn auch der Isländer Hengst mochte es nicht sonderlich, Lektionen mit Biegung oder Seitwärtsbewegungen auszuführen. Er wollte am liebsten immer nur auf der Ovalbahn seine Runden rennen. Wir waren übrigens in die Halle gegangen, weil draussen auf dem Platz gerade eine Reitstunde stattfand. Die Pensionäre Anna und ihre Mutter hatten einen Trainer angeheuert, der dem Mädchen zweimal pro Woche Springstunden erteilte. Ihr Pony Bayou lief meist brav, stoppte zwischendurch aber abrupt vor einem Hindernis und liess sich dann kaum mehr vorwärts treiben. Mit der Mutter Sybille konnte ich nicht viel anfangen. Ich war zwar immer professionell freundlich und zuvorkommend, ging längeren Gesprächen mit ihr aber möglichst aus dem Weg. Schlichtweg weil sie mich mit ihrer Art nervte. Ich mochte einfach Menschen nicht, die das Gefühl hatten, sich dauernd mit anderen vergleichen zu müssen, oder insgeheim über andere herzogen. Und nach dem, was ich bisher mitbekommen hatte, war sie genau so jemand. Lewis nannte es liebevoll eine seltsame Abwandlung eines ‚Inferiority-Complex‘, in dem sie andere irgendwie schlechtreden musste, um sich selbst besser zu fühlen. So hatte sie zum beispiel fälschlicherweise geglaubt, sie könne mit Anne über Ajiths Herkunft lästern, und dass die dabei auch noch mitmachen würde. Stattdessen war die Pflegerin, die früher vielleicht in das Schema gepasst hätte, mittlerweile aber einiges dazugelernt hatte, ihr mehr oder weniger höflich davongelaufen und hatte uns anschliessend davon erzählt. Ich glaubte jedoch nicht, dass Sybille den „hint“ bemerkt hatte, denn sie war nachwievor bemüht, mit den Pflegern Geschichten auszutauschen. Allein darüber nachzudenken ermüdete mich, also liess ich Snipy strecken und versorgte ihn dann. Schliesslich waren wir jetzt eine Dreiviertelstunde lang schön in Stellung herumgezirkelt. Ich wusch seinen Rücken mit einem Schwamm, um ihn nicht komplett nass zu machen. Dann ging ich weiter zu Solas. Der Criollo hatte sich in letzter Zeit extrem etwickelt und war nun beinahe reif für seine Körung. Er lief für einen Grünling sehr schön in Anlehnung und ging in allen drei Gangarten ruhig unter dem Sattel. Ausserdem konnte man mit ihm problemlos alleine Ausreiten gehen, auch wenn wir meist zu dritt mit den beiden anderen Jungpferden Clooney und Karat unterwegs waren. Allerdings hatte er auch gelegentlich ganz schöne Flausen im Kopf und war längst nicht so lieb wie seine Mama Moon. In dieser Hinsicht schlug mehr der Vater durch, mit einer gewissen Unberechenbarkeit. Solange sein Reiter sich selbstbewusst und konsequent verhielt, war der junge Hengst gehorsam. Doch wenn ein unsicherer Reiter sich auf seinen Rücken verirrte, hatte er kein Erbarmen. Einmal war er mit Rita im Galopp völlig durchgebrannt und alleine von der Gruppe weg nachhause gestürmt – quer über alle Felder. Ein anderes Mal hatte er Linda verarscht, indem er partout nicht an einem Holzhaufen vorbeigehen wollte. Das war so weit gegangen, dass sie hatte aufgeben müssen, um nicht runterzufallen. Ich war anschliessend am selben Tag nochmal mit ihm dorthingeritten und hatte die Angelegenheit geklärt, aber bei mir war er längst nicht so stur gewesen. Ich mochte den Criollo trotzdem wahnsinnig gerne, wie ich auch schon seine Eltern gemocht hatte.

      Gegen Abend waren die Kids mit den Ponys längst zurückgekommen und hatten sich, nach einer längeren Pause, zu einer Reitstunde mit Lisa aufgerafft. Ich hatte sie mit einem Eis am Stiel bestochen, to be fair. Lily bereitete gerade Fake vor, und ich half ihr ein wenig. „Wann reitest du Areion?“, fragte ich sie beiläufig. „Wenn es dunkel wird. Der arme Teddy schwitzt sonst nur wie verrückt.“ Ich nickte einverstanden und holte den Sattel der Hackneypony Stute. Der Tinker besass zwar auch kurzes Sommerfell, aber es hatte eine ganz andere Struktur als das seidige, dünne Fell von Fake. Und seine dichte Mähne blieb auch im Sommer bestehen. Abschneiden war keine Option, und Einflechten dauerte immer seine Zeit. Ähnliche Probleme hatte auch der grosse Thomas. Der Behang an den Beinen der beiden war auch nicht hilfreich, auch wenn es gut aussah. Wer schön sein will, muss wohl leiden, schoss es mir durch den Kopf. Thomas wurde neuerdings übrigens wieder öfter gefahren; wir waren mit einem älteren Herren in Kontakt, den wir von einer Show her kannten. Dort war man ins Gespräch gekommen, weil ihm der Schecke so gefiel. Der Herr hatte eine Kutsche auf seinem Hof gehabt, aber nach dem Ableben seines alten Shire-Wallachs kein passendes Pferd mehr dazu. Nun kam er zwischendurch vorbei, um das Drum Horse für eine Sonntags-Ausfahrt zu entführen. Er putzte ihn dabei auch immer stundenlang und kämmte sorgfältig den Behang, sodass Thomas problemlos auf einer Hochzeit mitlaufen könnte. Der Rentner hatte eben mehr als genug Zeit übrig, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er ein wenig einsam gewesen war, bevor er hier zwischendurch mit dem Schecken Zeit hatte verbringen dürfen. Manchmal hörte ich ihn auch zu Thomas sprechen, wenn die beiden scheinbar alleine waren. Es war herzerwärmend mitanzusehen. Nun aber lief ich mit den Ponystuten mit zum Sandplatz, wo Lisa uns bereits erwartete. Ich wollte nur rasch den Anfang sehen, dann musste ich noch Flintstone bewegen. Yoomee, Eismärchen, Lychee und Shira waren nebst Lindwedel und Fake dabei – Alec ritt auch mit. Der Junge verbrachte immer mehr Zeit hier im Stall und schien grossen Spass daran zu haben, die Mädchengruppe aufzumischen. Angelina hatte erzählt, dass er ansonsten auch oft mit Kollegen vor dem Computer sass, aber sich jederzeit für Pineforest davor wegholen liess. Jonas ritt mit Ljúfa an uns vorbei zur Ovalbahn. Ich sah ihnen hinterher und beobachtete, wie die Isländer Dame lief. Sie war am Wochenende vorne links ein wenig unsauber gelaufen, vielleicht war es aber auch nur Muskelkater gewesen, denn heute war davon nichts mehr zu sehen. Erleichtert machte ich mich abermals auf zum Nordstall und holte den Paint Hengst raus. Darren putzte auch gerade Circus Dancer, also gingen wir spontan noch auf einen Abendausritt zusammen. Dabei begegneten wir auch Rosie wiedermal, die uns scheinbar schon am Nachmittag beim Fluss gesehen hatte. „Why didn’t you join us then?“, fragte ich enttäuscht. „I only saw you from a distance. I had to hurry back home because Murray came for a visit”, erklärte sie. “His visits became more scarce, since he’s now got a house in the Highland.” Sie wirkte fast schon etwas betrübt, als sie darüber sprach. „Did you visit him once, too?“ Sie schwieg einen Moment nachdenklich, dann schüttelte sie den Kopf. „Maybe you should.“ „Maybe I should“, wiederholte sie nickend. „But, do you remember the guy I told you about? The one from London.” Ich nickte mit zusammengekniffenen Augen. „We’re kind of… Dating.“ Ich lachte über die Ausdrucksweise, gratulierte ihr aber herzhaft. „That’s great! I’m happy for you.“ „Yeah… He’s perfect“, schwärmte sie mit schelmischem Grinsen. Wir tratschten noch eine ganze Weile, wobei ich sie nebst Männergeschichten auch über Namuna, Mansur, Fay, Farasha, Bintu und Tayr ausfragte.

      © Occulta // 18321 Zeichen
    • Wolfszeit
      Ein vollgepackter Frühlingstag | 31. März 2022

      Khiara El Assuad, Indiana, Vai Alida, Coulee, Iskierka, Gleam of Light, Raving Hope Slayer, Caspian of the Moonlightvalley, Spotted Timeout, A Winter’s Day, Compliment, PFS’ Northern Dancer, PFS’ Stromer’s Painting Gold, Cabinet of Caligari, Odyn, PFS‘ Straight Alignment, PFS’ Strolch, PFS’ Captured in Time, PFS‘ Phaeleh, tc Miss Moneypenny, PFS’ Cryptic Spots, Primo Victoria, PFS’ A Winter’s Tale, PFS’ Stop Making Sense, Subsyndromal Symptomatic Depression, PFS’ Counterfire, Daedra, PFS’ Snap in Style, PFS’ Snap Cat, PFS’ Cupid, PFS’ Sciaphobia, PFS’ Riptide, PFS’ Vivo Capoeira, PFS’ Challenging Time, PFS’ Call it Karma, PFS’ Whirlwind, Stars of Magic, Black Powder War, Thomas, Areion, Diarado, Vychahr, Co Pilot de la Bryére, Colour Paint, PFS’ Clooney, PFS’ Karat, Circus Dancer, Estragon Sky, Unbroken Soul of a Rebel, Flintstone, PFS’ Soñando Solas, PFS‘ Dreaming of Revenge, Ljóski, PFS’ Bacardi Limited, PFS’ Navy Sniper, PFS’ Skydive, Brendtwood, Bayou, Lindwedel, Scooter, Halluzination, PFS’ Ravissante, Cambria, PFS’ Reverie, PFS’ First Chant, Yoomee, Cinnemont’s History, Eismärchen, Silverangel, Fake my Destiny, River’s Lychee, scs Sugar and Sweets, PFS’ Shadows of the Past, Naimibia, Raunchy’s Limited, Nimué, Piroschka, Chanda, Dancing Moonrise Shadows, Lovely Summertime, Phantom, Matinée, PFS’ Ljúfa, PFS’ Dancin’ to Jazz, Namuna, Mansur, Fallen Immortality, Farasha, BOS Bintu Al-Bahri, Tayr al-Diyari, Beck’s Experience, Glenns Caress, Dakota S, Lady Diva from the Sky, Chocolate Chip, Silhouette of a Rose, Papillon d’Obscurité, Tigrotto, Snottles Peppermint, Blue Dawn’s Nachtfalke, PFS‘ Caillean, PFS’ Arctic Silver Lining, PFS’ Arctic Rainstorm, PFS’ British Oreo Rascal, PFS’ Glenn’s Dare to Shine, Beck’s Daisy Orchid, Tic Tac, PFS’ Kicks-a-Lot, Cabaret, Louvré, PFS’ Charivari, PFS’ Lyskra, Þota von Atomic, PFS’ Murphy’s Law, PFS’ Otello di Verdi, PFS‘ Pokergame, PFS’ Global Riot, PFS’ Pinot Noir, PFS’ Dahu, PFS’ Baila, PFS’ Rune, PFS’ Nemo, PFS’ Braemble, BR Wherigo, PFS’ Móinn, Lando di Royal Peerage, RBS‘ Cubanito, PFS’ Faro, WHC‘ Zaunkönig

      Die Sonne brannte warm auf meinen Rücken. Ich hatte schon heute morgen früh ungläubig auf die Temperaturanzeige in meinem Auto gestarrt. Exakt 10 Grad war darauf gestanden. Und das an einem frühen März Morgen! Im Verlaufe des Tages waren aus den 10 Grad ganze 17 geworden. Eigentlich freute ich mich über das warme Wetter. Aber für die Weiden war die gleichzeitig anhaltende Trockenheit alles andere als gut. Die Böden waren jetzt schon ausgetrocknet und rissig von der hartnäckigen Sonne. Wenigstens den Pferden gefiel das Wetter genauso gut wie den Menschen. Sie waren alle richtig in Frühlingslaune, wieherten und quiekten und machten jeweils Bocksprünge, sobald man die Führstricke löste. Besonders die Hengste zeigten unter diesen Bedingungen ihre Qualität. Natürlich hatten sie nur eines im Kopf. Arbeit war es gewiss nicht. Aber dennoch liefen sie in der Dressur schöner denn je und zeigten imposante Bewegungen. Nur halt eben nicht auf das Kommando des Reiters hin, sondern ganz von selbst, zum Ärger von manch einem Zweibeiner. Auch den Rennpferden fiel es außergewöhnlich schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie waren viel zu beschäftigt mit sich selber und ihren Kollegen. Das ging so weit, dass wir die Gruppen für kurze Zeit neu organisieren mussten. In der frühesten Gruppe waren neu Stars of Magic, Riptide, Sciaphobia, Karma, Whirlwind, Challenging Time, Thalia und Dolly. Die zweite Gruppe bestand aus Counterfire, Daedra, Caligari, Ciela, Miss Moneypenny, Primo, Goldy, Iskierka und Coulee. "Zum Glück" war Phaeleh noch nicht wieder fit genug um schon am Renntraining teilnehmen zu können. Sonst wären beide Stuten Gruppen zu neunt gewesen. So oder so ging es nur knapp auf mit den Jockeys. Die Stuten liefen immer in den ersten beiden Gruppen. Erst anschließend kamen die Hengste dran. So konnten wir die Stuten schon früh morgens auf die Weide bringen, dann in Ruhe mit den Hengsten trainieren, und diese schließlich am Nachmittag zeitgleich mit den Hengsten des Nordstalls auch noch rausbringen. In den Hengst Gruppen war die Aufteilung übergangsweise wie folgt: Gruppe drei; Cupid, Capoeira, Mambo, Snap in Style, Strolch, Cryptic und Compliment. Gruppe vier; Winter, Spot, Light, Raver, Odyn, Spy und Snap Cat. Normalerweise wären mittlerweile in jeder Gruppe genau acht Pferde gewesen. Aber besondere Umstände verlangten nun mal besondere Maßnahmen. Es war mir wichtig, dass wir weiterhin eine ruhige, konzentrierte und angenehme Atmosphäre während des Trainings aufrechterhalten konnten. Denn nur so lernten die Pferde auch etwas dabei. Man könnte auch argumentieren, dass die Rennpferde an einem richtigen Rennen sich auch trotz aller Ablenkung konzentrieren müssten. Dem würde ich auch beipflichten. Nur würde ich sämtliche meiner Jockeys vergraulen, wenn sie das Theater jeden Tag aufs Neue durchspielen müssten. Es war ja nicht so, dass die Pferde völlig unkontrollierbar wurden. Wir hatten nicht umsonst mit jedem einzelnen von ihnen schon seit den ersten Paar Trainingseinheiten ein besonderes Augenmerk auf den Gehorsam und die Zuverlässigkeit gelegt. Von daher konnte ich über solche hormonbedingten Flausen ruhigen Gewissens hinwegsehen. Man erkannte auch deutlich den Altersunterschied zwischen den Rennpferden. Die Erfahreneren blieben viel gelassener, auch wenn die hübschen Stuten auf den Weiden hinter den Tannen grasten und friedlich mit ihren Schweifen die ersten aufgetauten fliegen wegwischten. Die Jüngeren hingegen hatten den Bauch voller Schmetterlinge. Sogar der dunkle Hengst Black Powder War brummelte seiner Herzensdame Ciela noch öfter als sonst zu. Ich musste immer schmunzeln, wenn ich so eine Szene beobachten konnte. Ich fragte mich insgeheim, wann der hübsche Rappe endlich an eine Körung geschickt werden würde. Mit Ciela würde er das Vergnügen zwar nicht bekommen, aber dafür vielleicht mit der ebenfalls sehr hellen Penny. Ich konnte mir gut vorstellen die beiden Blutlinien zu vereinen. Das daraus resultierende Fohlen hätte beste Voraussetzungen für die Rennbahn. Außerdem würde vielleicht sogar eine interessante Farbe dabei zustandekommen. Ich war nun mal trotz der Leistungszucht noch immer ein Fan von bunten Fellfarben. Und Porzellan-Schecken hatten es mir in letzter Zeit besonders angetan. Aber genug davon. Das training lief trotz der diversen Ablenkungen in zufriedenstellender Manier. Zwar wurden wieder einmal keine Rekorde aufgestellt, dafür zeigten die Pferde ihre Leistung auf stabile Art und Weise. Sie erfüllten die Erwartungen von Oliver, und auch meine, was die Gehorsamkeit betraf. Am Ende mussten wir fast alle Pferde abduschen, so warm war es schon.
      Als nächstes wollte ich mit Northern Dancer für deren bevorstehende Körung üben. Ich holte die Stute aus ihrer Box, putzte sie gründlich, zäumte sie und brachte sie anschließend auf den Sandplatz. Dort übte ich das korrekte Aufstellen vor den Richtern, das Stillstehen und das brave Traben an der Hand. Sie musste auf meine Körpersprache reagieren und sofort anhalten wenn ich es tat. Die Stute arbeitete sehr konzentriert mit, was das training sehr angenehm gestaltete. Nicht einmal musste ich sie zurechtweisen. Am Ende bekam sie dafür eine Karotte mehr als sonst. Sie zerkaute die Belohnung genüsslich. Während ich mit Northy arbeitete, gingen Quinn, Charly, und Thomas mit Khiara, Indiana und Vai Alida auf einen Erholungsausritt vom anstrengenden Renntraining. Die Jockeys liebten ihren Beruf so sehr, dass sie sich sogar zum Entspannen auf den Pferderücken schwangen. Naja zugegeben; die restlichen Jockeys hatten es sich inzwischen bei einer Tasse Tee in der Reiterstube gemütlich gemacht und sahen der Dressurstunde von Elliot zu. In der Stunde liefen Ravissante, Cambria, Reverie und Halluzination, während First Chant heute mit Rosie Wilkinson auf einem Enduranceritt Begleitpony spielte, um dabei Turniererfahrung zu sammeln. Eigentlich startete sie mit ihrer eigenen Schimmelstute Fay. Weil sie und ihr Pfleger Gordon den ganzen Nachmittag abwesend sein würden, hatte sie mich gefragt, ob ich vielleicht zwischendurch einmal rasch bei ihren Pferden vorbeischauen könnte, noch alles in Ordnung sei. Selbstverständlich hatte ich eingewilligt. Aber vorher musste ich auch noch mit Diarado springen, und mit Karat ein gymnastizierendes Stangentraining absolvieren; und danach gab es erstmal noch Mittagessen. Manchmal fragte ich mich, wie ich das ganze jeden Tag auf die Reihe bekam. So viele Pferde, und nur so wenig Zeit. Aber irgendwie ging es und ich wollte keines von ihnen missen. Sie alle waren ganz besonders, mit ihrem eigenen Charakter und ihren eigenen Flausen. Jedes einzelne bereicherte mein Leben und schenkte mir jeden Tag ein Lächeln. Ein Leben ohne sie konnte ich mir nicht vorstellen. Und ich glaube, dass es vielen der Pfleger genauso ging wie mir. Sie griffen mir unter die Arme, wo sie auch konnten. Manchmal sprangen sie auch an Wochenenden ein wenn etwas Unerwartetes passierte, obwohl sie eigentlich gar nicht an der Reihe gewesen wären mit der Schicht, oder arbeiteten abends länger, damit wirklich auch das hinterletzte Pferd noch auf seine Kosten kam. Darren, Anne und Alan ritten Estragon Sky, Vychahr und Clooney in der Halle, während David, Robin und die Ponyreiterinnen Sheridan, Lea und Ruth zuerst die Ponys Sniper, Bacardi, Cinnemont, Eismärchen und Silverangel bewegten. Danach machten sie gleich nahtlos weiter mit Lychee, Yoomee, Shira, Sweets und Limited. Lisa hatte zuerst in aller Frühe ihre eigenen zwei Pferde, Brendtwood und Nimué, bewegt. Nun kümmerte sie sich vor dem Mittag noch um Piroschka und Flintstone. Die Offenstall Pfleger Lewis, Jason und Linda, hatten bis zum Mittag nebst dem Misten und Füttern noch Chanda, Shadow, Summer, Ljúfa, Jazz und das bespaßen der Fohlen auf dem Plan. Am Nachmittag wollten wir außerdem endlich den Umzug von Charivari, Cabaret, Louvré und Wherigo in Angriff nehmen. Angelina Moore hatte beschlossen, Lando, der ebenfalls alt genug wäre, noch ein Weilchen auf der Weide zu lassen. Wherigo wollte ich schon so früh anreiten, damit ich ihn möglichst rasch an eine Körung schicken konnte. Auch mit Areion wollten Lily und ich schon längst an eine Körung, aber sie wollte unbedingt dabei sein und da viele Körungen morgens oder Nachmittags unter der Woche stattfanden, mussten wir auf einen passenden Termin warten. Lily hatte mit ihren inzwischen vier Ponys, Skydive, Areion, Fake und Naimibia auch schon alle Hände voll. Aber sie bestand darauf, das Quartett fast jeden Tag selber zu bewegen. Ihre Kollegin Suri war mit ihren zweien, Lindwedel und Scooter, völlig zufrieden. Ich war froh, dass die beiden einander hatten zum Ausreiten und Spielen. Das Mädchen dem der Ponywallach Bayou gehörte, war da nicht so glücklich. Sie ging meistens mit ihrer Mutter zusammen ins Gelände, alleine durfte sie gar nicht. Sonst trainierten sie quasi täglich in der Halle oder auf dem Sandplatz. Ich fragte mich, wie lange das wohl gut gehen würde, denn das Pony zeigte seinen Missmut über die mangelnde Abwechslung immer öfter.
      Nach dem Mittag ging es im selben Stil weiter. Wir fütterten, misteten, und dazwischen bewegten wir die übrigen Vierbeiner. Auch meine Hunde waren wie immer begeistert dabei und huschten durch den Stallgang auf der Suche nach Mäusen oder heruntergefallenen Pferdeleckerlis. Ersteres galt vor allem für Jacky, letzteres für Sheela. Zira blieb brav bei Fuss. Ich nahm sie mit auf den Ausritt mit Rebel, den ich auch gleich nutzte, um bei Rosies Pferden Mansur, Tayr, Namuna, Bintu und Farasha vorbeizuschauen. Sie waren alle friedlich auf den Weiden und sahen Rebel und mich nur von weitem an. Ich machte mir nicht die Mühe, extra näher hinzugehen, denn offensichtlich war alles in bester Ordnung. Zufrieden setzte ich den Ritt fort. Unterwegs begegneten wir noch Jonas und Lewis, die mit Colour Paint und Co Pilot ausritten. Zira bellte freudig, als sie Jonas sah. Co Pilot nahm's gelassen, aber Cloud wurde etwas nervös von dem Lärm. Sie waren gerade erst losgeritten, also liess ich sie weiterziehen und machte mich alleine auf den Rückweg. Ich liess mir dabei einen frischen Galopp unter den zart knospenden Laubbäumen nicht entgehen. Zuhause versorgte ich Rebel und holte als nächstes Dreamy. Der hellgesichtige Buckskin war zu einem echten eye-catcher herangewachsen. Wir hatten ihn in den letzten Monaten intensiv gefördert, um ihn bald an eine Körung schicken zu können. Hunter Crowley und sein Team waren dabei äusserst hilfreich gewesen. Sie hatten meinen jungen Criollo auf Turniere mitgenommen wenn mir dazu die Zeit gefehlt hatte. Auch mit Solas hatten sie das gemacht, und vor allem deswegen war er nun schon gekört. Sonst hätte es wohl noch eine ganze Weile länger gedauert... Während ich Dreamy schrubbte, um ihn von seinem juckenden Winterfell zu befreien, lief Rita mit Straight Alignment durch. Sie hielt rasch, um mich zu fragen, ob sie später noch bei den Fohlen mithelfen könnte. Ich willigte selbstverständlich ein. Zufrieden zog sie mit ihrem Reittier weiter, wobei mir auffiel, dass Ally vorne links ein loses Eisen hatte. Ich rief ihr nach und wies sie darauf hin. Sie sah es sich bestürzt an und fragte mich unsicher, ob sie denn damit reiten könne. Nach kurzem Überlegen gab ich mein Okay, sie solle einfach nicht zu arg galoppieren.
      Dreamy war heute sehr abgelenkt. Er hatte seine hübsch umrandeten Ohren ihrgenwo, aber nicht geradeaus. Dauernd zuckte er zusammen und erschreckte sich scheinbar, wobei ich mir ziemlich sicher war, dass er eigentlich bloss viel zu viel Energie hatte. Ich machte deswegen absichtlich viel Galopparbeit mit ihm, sodass er am Ende richtig schön gelöst war und abschnaubte. Ein Blick auf die Uhr liess mich allerdings leer schlucken, denn ich hatte über eine Stunde mit dem Criollo trainiert. Ich liess ihn trotzdem lange genug im Schritt trocknen, ehe ich ihn versorgte und ihm seine Karotten brachte. Der Arme hatte sie sich verdient. Nun musste ich noch Matinée bewegen, ehe ich zu den Fohlen ging. Die mausgraue Stute sah mich von weitem und - zu meiner grossen Überraschung - kam mir ausnahmsweise entgegen. Ich streichelte sie vorsichtig, ungläubig. "Having a good day? Were you actually waiting for me?" Sie liess sich brav aufhalftern, und ich fasste die sonst so eigenwillige Stute mit Samthandschuhen an. Beim Putzen versuchte ich extra ihre Lieblingsstellen zu treffen und die unliebsamen Flecken, wie die Innenseite der Hinterbeine, zu vermeiden. Sie schien wirklich gut drauf zu sein, denn sie blieb sogar ruhig, als Phantom von Lisa an uns vorbei zum Roundpen geführt wurde. Ich brachte Matinée zur Ovalbahn und übte ein paar Naturhindernisse mit ihr, um ihre Konzentration aufrecht zu erhalten.
      Nachdem auch die Mustangstute wieder zufrieden auf der Weide stand, war es endlich soweit. Lewis und Jason waren bereits mit Halftern und Stricken ausgerüstet; Lewis gab mir ein Paar davon ab. "Which one do you want?", fragte er mich. "I'll take Cabaret." "That was foreseeable, of course you take the easiest one!", warf er mir vor. Ich lachte und meinte "it makes sense to leave the strong ones to the equally strong Men, doesn't it?" Lewis stiess ein lautes "Pffft" aus und krempelte die Ärmel hoch. "I've heard that hidden compliment, just so you know." Dann lief er entschlossen auf Louvré zu. Der ahnungslose Junghengst liess sich treuherzig aufhalftern und wie ein Musterschüler zum Tor führen. "Hurry up, before he notices that the others won't come", rief ich ihm zu, während ich Cabaret ebenfalls einfing. Jason kümmerte sich um den letzten, Wherigo. Murphy und Pinot folgten ihm verwirrt - sie wollten ihren älteren Gefährten wie immer folgen. Als wir die beiden und auch Riot, Nemo und Cubanito, die inzwischen auch aufgeholt hatten, beim Tor wegscheuchten und es hinter uns schlossen, ging das Drama erst los. Wherigo spürte wohl Jasons Anspannung und wieherte nervös, dann drehte er sich und wollte zurück auf die Weide. Jason schwang das Seilende und nutzte sein ganzes Kampfgewicht, um den Appaloosa zurück auf die richtige Bahn zu lenken. Klein Móinn antwortete Wherigo schrill, was die Situation nicht besserte. Wir beeilten uns und brachten die drei Hengste in den Nordstall, wo David bereits die Boxen hergerichtet hatte. Wir liessen sie in Ruhe akklimatisieren, nur David blieb bei ihnen um sie im Auge zu behalten. Auf dem Weg zurück kam uns Linda mit Charivari entgegen. "Do you need help or...?", fragte ich, doch die Pflegerin wirkte entspannt und verneinte. "She is pretty chill." Tatsächlich schien Corona eher neugierig als ängstlich. Allerdings trug sie den Kopf in den Sternen und zuckte immer mal wieder zusammen. Besonders, als auch noch Kater Kafka wie bestellt um die Ecke geschossen kam. Ich wäre fast über ihn drüber gestolpert. Augenrollend folgte ich den anderen zur Weide zurück und beobachtete die aufgebrachten Fohlengruppen. Nun hatten auch Verdi, Faro, Zaunkönig und Braemble bemerkt, dass ihre Kumpanen fehlten. Es wurde noch ein paar mal gewiehert, auch von den Stutfohlen her, dann legte sich das Adrenalin langsam. Lyskra und Þota waren die ersten, die wieder normal zu grasen begannen. Die beiden Isistuten bildeten ein eingeschworenes Zweiergrüppchen und liessen sich von der ganzen Dynamik um sie herum nicht sonderlich beeindrucken. Pogi brauchte deutlich länger, um wieder runterzukommen. Sie und Baila standen noch lange am Zaun und blickten dorthin, wo ihre Kollegin verschwunden war. Am liebsten wäre ich hingegangen und hätte sie getröstet, doch das nützte eh nichts. Stattdessen kraulte ich Dahu, die dem Spektakel nun ebenfalls den Rücken kehrte und an meine Seite des Zauns kam. Sie schleckte meine Finger ab, ohne auch nur einmal ihre Zähne zu gebrauchen. Sie verhielt sich so lieb und verschmust, wenn sie in der passenden Laune dazu war. Schon jetzt eine typische Stute. Reitponyfohlen Rune kam ebenfalls zu uns rüber, doch sie streichelte ich nur kurz - ich musste noch weiter zu den Minis.
      Anne und Lisa hatten gleich nach dem Bewegen von Circus Dancer und Phantom mit dem Training der kleinsten Equiden des Hofs begonnen. Ich gesellte mich dazu und schnappte mir Nachtfalke. Anne war mit Lenny gerade dabei ein paar Zirkuslektionen abzufragen, während Lisa noch damit beschäftigt war, Oreo sauber zu bekommen. Plötzlich hörte ich ein lautes Schnaufen näher kommen. Ich sah von Falkes kleinen Hufen auf und erkannte Rita. "I'm too late... I still had to lunge Thomas, and he was so, so dusty!" Sie wirkte ganz zerstreut und enttäuscht. "Don't worry, you didn't miss much. Just the boys having some massive drama, while the girls were all chill." "Nothing new, is it." Wir lachten alle herzhaft. "May I help with the minis instead? Since I'm already here..." "Of course", antwortete ich. Sie suchte sich Lining aus und band ihn am Zaun an. Während dem Putzen plauderten wir ein wenig. Ich fragte sie über ihren neuen Freund aus, den sie vor zwei Wochen an einem Konzert kennengelernt hatte. Wir hatten einen amüsanten Abend, und mir fiel irgendwann erst recht auf, wie lange es mittlerweile schon hell blieb. Sonst hätten wir es nämlich nicht geschafft, auch noch Becks, Caillean, Tic Tac, Kiwi, Acira, Tigrotto, Orchid, Darling, Rose, Papillon, Chip und last but not least meinen Liebling Daki anständlich zu bespassen. Irgendwann war Lily noch dazugestossen, um Peppy zu longieren. Wobei sie eher herumalberte, als anständig mit dem Shetty zu arbeiten. Sie war mittlerweile eigentlich zu gross um auf dem Pony zu reiten, aber gelegentlich setzte sie sich trotzdem noch für einen Ausritt ohne Sattel auf den Rücken von Peppy.
      Als ich zuletzt im Dunkeln den Weg hinauf schlenderte und den anderen schonmal eine gute Nacht wünschte, schlichen sich Jonas und Ljóski von hinten an mich heran. Na gut, ich hatte sie schon längst kommen gehört, aber tat trotzdem so, als ob ich überrascht wäre. Jonas beugte sich im Vorbeireiten und gab mir vom Rücken des Isis aus einen Kuss. Wir trafen uns beim Nordstall wieder, wo ich ihm noch half, Loki ins Strohbett zu bringen.

      © Occulta // 20236 Zeichen
    • Wolfszeit
      Pflegebericht | 25. September 2022

      "Lily möchte Areion verkaufen, nachdem sie so viel Arbeit in ihn reingesteckt hat?" fragte ich verwundert, als Occulta mir die Lage vor Ort erklärte. Keine Frage, ich würde den Hengst wieder zu mir nehmen. Lily hatte ihn zu einem Traumpferd erzogen und ich würde mich freuen ihn wieder bei mir zu haben, nachdem ich Samson hatte gehen lassen. Occulta erklärte mir noch die Beweggründe von Lily und vereinbarte mit mir einen Termin, wann Areion zu mir gebracht würde. "Schade, dass du nicht mehr um die Ecke lebst. Du willst sicher nicht zurück in die UK?" sie lachte kurz. "Das ist aktuell nicht geplant. Mit der Weltlage im Moment, wäre ein Umzug in die UK sicher auch nicht gerade der klügste Zug." Das kam etwas härter rüber, als gewollt. Aber England war ein wunder Punkt bei mir und erinnerte mich stets an Alles, was ich verloren hatte. "Gut, ehm... Wir sehen uns ja dann. Bye" Ich kam nicht mehr dazu mich zu verabschieden, ehe Occulta auflegte. "Verdammter Mist..." fluchte ich, dann schrieb ich ihr ein "Sorry..." und hoffte, dass sie mir mein Verhalten nicht zu krumm genommen hatte. Erst einen Monat später wurde Areion zu mir gebracht. Der Fahrer tat sich etwas schwierig mit Englisch und Deutsch konnte er schonmal gar nicht. Aber wir schafften es uns mit Hand und Fuß zu verständigen. Er half mir dabei Areion in seine Box zu bringen und schleppte auch das ganze Zubehör bis zur Sattelkammer. Ich gab ihm ein dickes Trinkgeld als Dankeschön, da so viel Engagement in seinem Arbeitsfeld eine Seltenheit war. Kurz nachdem er das Gelände verlassen hatte fing es an zu regnen. Ich beschloss diesen Schauer als Ausrede zu nutzen um eine verfrühte Mittagspause einzulegen und verkroch mich ins Haus. Mit einer Tasse Tee in der Hand ließ ich mich in meinem Sessel nieder und rief Occulta an. "Hey!" meldete sie sich. "Hey... Ich ehm... tut mir leid wegen letztens." entschuldigte ich mich. Sie sagte nichts, also sprach ich weiter. "Areion ist gut angekommen. Der Fahrer war super, wo habt ihr den gefunden?" - "Freut mich, dass alles geklappt hat, Hunter. Und mach dir keinen Kopf wegen letztens. Ich versteh das schon... irgendwie..." Ich war so dankbar für diese Reaktion. Es wäre eine Schande gewesen eine so gute Züchterfreundin zu verlieren. Ich erkundigte mich nach ihren Vollblütern und vor allem nach den beiden Stuten, deren kommende Fohlen ich für mich reserviert hatte. Die Anspannung von vorher löste sich komplett und ich erzählte ihr von der Zuchtreise des GBS und dass ich meine beiden Warmblutfohlen dort vorstellen würde. "Ich werde da sein!" versprach sie. Wir plauderten noch ein wenig, ehe wir beide wieder an die Arbeit mussten. Aber eins stand fest, da war ich mir sicher: Sie würde eins der beiden Fohlen kaufen. Welches wusste ich noch nicht. aber sie war unfassbar neugierig auf die beiden Hengstfohlen und ich freute mich, sie auf der Schau zu treffen nach so langer Zeit.

      © Sadasha // 2998 Zeichen
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  • Album:
    kalmar.
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    Mohikanerin
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    28 Dez. 2023
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  • Teddy ist 15 Jahre alt.

    Aktueller Standort: Kalmar Stuteri, Kalmar [SWE]
    Unterbringung: großes Stallgebäude; Box [9h], Paddock [15h]


    –––––––––––––– s t a m t a v l a

    Aus: Unbekannt (IRE) [Tinker]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt


    Von: Unbekannt (IRE) [Tinker]
    VMM: Unbekannt ––––– VM: Unbekannt ––––– VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt ––––– VV: Unbekannt ––––– VVV: Unbekannt



    –––––––––––––– h ä s t u p p g i f t e r

    Zuchtname: Areion
    Rufname: Teddy
    Farbe: Brauner Schecke (Tobiano)
    [Ee Aa nT]
    Geschlecht: Hengst
    Geburtsdatum: 2008
    Rasse: Gypsy Vanner (Sec B) (Tinker) [x]
    Stockmaß: 153 cm

    Charakter:
    ausgeglichen | lieb | verschmust | geduldig | fleissig | ab und zu etwas stur

    Der Hengst hat charakterlich viele Seiten, die man erst nach einer gewissen Zeit kennen lernt. Jedoch hat
    er ein an sich ausgeglichenes Gemüt, geht mit Kindern, seinen Bezugspersonen und vor allem Fohlen sehr
    sanft um. Stur wird er nur, wenn er weiß, dass es mit Personen gelingt, die ihn nicht kennen oder auch
    wenn er mal keine Lust hat. Ansonsten ist Areion ein sehr lernwilliger Partner und bemüht sich in jeder
    Hinsicht alles recht zu machen. Was er liebt sind Streicheleinheiten, was er nicht so gern mag sind laute
    und störende Geräusche. Er würde in keinster Weise losrennen, dennoch zieht er sich in diesen Situationen
    zurück und spielt missmutig mit seinen Ohren.
    Areion verfügt über einen kompakten, aber überaus kräftigen und gut proportionierten Körper. Er hat
    sowohl einen rassetyischen Ramskopf, mit großen Augen, als auch ein dickes Winterfell inklusive jeder
    Menge Fesselbehang und Bart. Er hat eine gute Brusttiefe und würde sich schon allein durch seine
    körperlichen Auszeichnungen gut in einer Zucht machen.
    Der Hengst ist in seinen GGA sehr ausdauernd, schwungvoll, raumergreifend und trittsicher, was jeden
    Reiter beruhigt. Da Areion oftmals stur und faul sein kann, ist es wichtig konsequent zu bleiben.
    In Irland auf einem der Urgestüte der Rasse gezüchtet, kam Areion schon früh an's Fahren. Bis er fünf Jahre
    alt war musste er keinen Sattel tragen und wurde schließlich bei seinen zweiten Besitzern erst eingeritten.
    Er zeigt hier ein besonderes Talent für's Trail reiten und würde mit etwas Übung sicher auch in anderen
    Western Disziplinen eine gute Figur machen. Nach vier weiteren Jahren landete der schöne Hengst mit den
    auffälligen Stichelhaaren abermals auf einem Tinkermarkt in Irland, wo er vom Bear Brook EC aufgekauft
    wurde um dort nach ein paar Wochen Aufbautraining wieder voller Frische in ein neues zu Hause
    entlassen zu werden.
    Auf dem Pineforest Stable wurde der Hengst weiter in einigen Disziplinen gefördert und von seiner
    Besitzerin Lily sehr geliebt. Nach einigen Jahren wurde sich jedoch dazu entschlossen, dass Areion
    abgegeben würde und Hunter hat sich sehr darüber gefreut, als Occulta ihm das Angebot machte Areion
    zurückzunehmen. Auf dem Gut Schwarzfels wird der Tinker nun gekört und darf sein Leben als Deckhengst
    genießen.


    –––––––––––––– t ä v l i n g s r e s u l t a t

    [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG]

    Dressur S [S'] – Springen L [L] – Fahren A [L] – Western E [E] – Distanz L [M]

    April 2016 Einfahren, Fahren E zu A
    Juli 2016 Probereiten und Training, Dressur E zu A
    August 2016 Training, Dressur A zu L
    Januar 2017 Training, Dressur L zu M
    August 2017 Training, Distanz E zu A
    Juni 2018 Training, Distanz A zu L
    August 2018 Training, Dressur M zu S
    März 2019Training, Springen E zu A
    Mai 2019 Training, Springen A zu L
    Juli 2019 Training, Distanz L zu M

    Ebene: International
    Einsatz: -
    Distanz: -

    März 2016
    [BSW 439] Pferde ohne SW-Schleife

    August 2017
    [SW 475] Pferde mit braunen Augen

    Dezember 2017
    3. Platz, 342. Militaryturnier
    3. Platz, 422. Westernturnier

    Januar 2018
    2. Platz, 425. Neujahrswesternturnier
    1. Auslosung

    November 2018
    2. Platz, 469. Westernturnier
    1. Auslosung
    1. Platz, 370. Distanzturnier

    Mai 2019
    3. Platz, 22. Synchronfahren

    Oktober 2022
    [SW 555] Kaltblüter und Mixe

    x 2023
    x. Platz, x


    –––––––––––––– a v e l

    [​IMG]

    Gekört durch HK 515 im September 2022.

    Zugelassen für: Tinker
    Bedingung: -
    DMRT3: CC [Dreigänger]
    Lebensrekord: -
    Leihgebür: 267 J. [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 6,03
    Gesamt: 7,03

    "x"

    Gangpferd: 0,00


    –––––––––––––– a v k o m m e r

    Areion hat 0 Nachkommen.
    • 20xx Name (aus: Name)


    –––––––––––––– h ä l s a

    Gesamteindruck: gesund, im Training
    Krankheiten: keine
    Roentgen: ohne Befund

    "x"

    Beschlag: Falzeisen [Stahl], Voll


    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Eigentümer: Name [100%]
    Pfleger: x
    Trainer: x
    Fahrer: x
    Züchter: [IRE]
    VKR / Ersteller: Mohikanerin

    Punkte: _gekört

    Abstammung [0] – Trainingsberichte [0] – Schleifen [0] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [0]

    Spind – HintergrundPuzzel PNGEquidenpass

    Areion existiert seit März 2016.