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Mohikanerin

Areion [0]

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Areion [0]
Mohikanerin, 28 Dez. 2023
Wolfszeit gefällt das.
    • Wolfszeit
      Zeit für eine neue Aufgabe | 10. März 2016

      Nach dem Stress der letzten Wochen kehrte etwas Ruhe ins Hofleben zurück. Slap Happy machte sich immer besser im Training und mit Ocean hatten sich Steven und Gine rumzuschlagen. Seit dem Trainingsaufenthalt in Kanada war er nicht mehr derselbe. Würde sich sein Verhalten nicht bessern, würde ich wohl demnächst Cooper noch einmal beauftragen müssen. Im Grunde eine gute Gelegenheit um zu hören wie sich Slap Happy's Kind so macht. In meiner Freizeit beschäftigte ich mich aktuell viel mit den einheimischen Pferderassen und ihren Zuchten. Shetlandponys, Irish Sporthorses, Hunter, Gypsies. Die Vollblüter waren mir ja bereits mehr als vertraut. Seit ich Samson jeden Tag sehe spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken mich mehr für diese Rasse einzusetzen. Um sie zu züchten würde die Zeit fehlen. Allein die Vollblut und Reitponyzucht ist schon sehr zeitintensiv in ihren Nachforschungen. Außerdem werden Tinker in großem Stil an jeder Ecke gezüchtet und am Ende landen sie als zweitklassige Unterrichtspferde in europäischen Reitschulen. Mein Ziel wird es sein Tinkern, in denen ich Potential sehe, die Möglichkeit zu geben ihr Talent zu beweisen um dann in eine bessere Zukunft zu gehen.
      Eine Woche Urlaub nahm ich mir um mich auf den Auktionen, Märkten und Shows umzusehen und die Umstände waren teilweise katastrophal. Massen von Pferden und Ponys wurden teilweise ohne groß nachzudenken auf enge Marktplätze getrieben um sie in aller Hektik kurz zu „reiten“ und dann möglichst günstig abzugeben. Kein schönes Schauspiel und auch nichts, was ich unterstützen wollte. Meine Reise führte mich schließlich zu einer Pferdemesse auf der verschiedene Rassen vorgestellt und auch verkauft wurden, auf diversen Reitplätzen gab es Shows und Workshops zu bestaunen. Mich zog es zu den Verkäufen. Gut ein Dutzend Tinker standen hier zum Verkauf. Teilweise aus Zuchten, teilweise aus privater Hand. Verschiedenste Farben und Alterklassen waren vertreten. Angetan hat es mir ein Braunschecke, ein Hengst. Er erinnerte mich vom Gemüt her sehr an Samson. Sehr freundlich und aufgeschlossen und gut gebaut war er auch noch. So viel Fell! Mit „Areion“ hatte er auch noch einen wahrhaft göttlichen Namen. Ohne zu zögern erkundigte ich mich nach Infos zu seiner Herkunft und recht bald war klar, dass Areion mit nach Lincolnshire kommen würde.
      „Noch ein Tinker?!“ klagte meine Mutter, als ich den Hengst, der gut 10cm kleiner als Samson war, aus dem Hänger lud. Ohne Worte lächelte ich meine Mutter an, die ihr „Glück“ noch immer nicht fassen konnte. „Du hast doch schon einen Tinker, was willst du mit noch einem?“ - „Mom, Areion wird hier nicht groß auffallen. Er bleibt auch nur solange hier, bis ich ihm eine etwas bessere Ausbildung verschafft habe und ihn dann in verantwortungsvolle Hände geben kann.“ Immer noch missmutig trat meine Mutter an die Fellkugel heran. „Du willst ihn also wieder verkaufen?“ fragte sie ungläubig, während sie mit den Händen durch die dichte lange Mähne fuhr und schließlich den Hals des Hengstes kraulte. „Ja, sobald ich denke, dass er dazu bereit ist.“ gab ich zurück, wobei ich selber noch nicht recht glauben wollte, dass ich dieses Prachtexemplar irgendwann abgeben könnte. „Er hat was besseres verdient, als in irgendeinem 0-8-15 Schulbetrieb zu landen.“ Meine Mutter nickte. „Du bist erwachsen, du weißt was du machst.“ Mit diesen Worten klopfte sie ein letztes mal sanft den kräftigen Hengsthals und schlurfte dann in ihren Badelatschen in Richtung Weiden davon.
      Areion brachte ich erstmal für ein paar Minuten auf einen der Hengstpaddocks, wo er sich alleine austoben konnte. Er stand zuvor mehrere Stunden im Hänger und war froh sich einmal auszulassen. Anschließend machte ich ihn Boxfertig und ließ ihn für den Rest des Tages in Ruhe. Die nächsten Tage kümmerte ich mich um künftige Termine für Areion. Er sollte im Fahren und später auch im Western weitergebildet werden und auch ein Tierarzt-Check-Up war nötig.
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      © sadasha // 4045 Zeichen
    • Wolfszeit
      Chippen, Prävention B, Grundimmunisierung kompl. | 22. März 2016
      Erneut führte es mich auf die Britischen Insel. Mein Auftraggeber, Hunter Crowley. Erst vor kurzem war ich bei ihm um das erste Fohlen von meinem gezüchteten Hengst, Lamperd ab zu holen. Und erneut regnete es.
      Da ich in Großbritannien geboren wurde und dort im Rennstall meiner Eltern aufgewachsen bin, war aber dies nichts wirklich neues für mich. Simon blieb auch dieses mal Zuhause, er hatte auf dem Gestüt noch anderweitig zu tun.
      Als ich auf dem Hof ankam, kam mit Hunter schon entgegen. Freundlich begrüßte er mich und erzählte mir von meinem Patienten. "Ich weiß alles über Ihn" lachte ich. "Ich habe die Verkaufsanzeige und deine, ich hoffe das mit dem Du ist in Ordnung, Internetseite gestalkt. Ich zögerte für eine Weile und schaute ihn an, bis er auf die Frage, ob es mit dem Du, ok sei, nickte. "Es ist ein wunderschönes Tier, ich hoffe er findet ein gutes Zuhause". "Das wird er".

      Nach kurzem Weg kamen wir im Verkaufsstall an. Viel los war da nicht, das schien den flauschigen Tinkerhengst aber in keinster Weise zu stören.
      Nachdem ich mich ausgiebig Ihm bekannt gemacht hatte und er meine Anwesenheit nicht mehr als so störend ansah fing ich an, genau das wieder zu zerstören. Hunter lachte. Ich lächelte und fing an ihn am ganzen Körper zu untersuchen, am riesen Kopf angefangen. Seine großen Augen sahen mich grimmig an, als ich nach der allgemeinen Untersuchung anfing Proben der Schleimhäute zu entnehmen. Nachdem er mich schätzungsweise für drei Minuten starr anschaute, schlug er seinen Kopf nach oben, und behielt diesen dort. "Na?!. So komm ich da nicht dran.". Hunter beobachtete interessiert die Situation und die Reaktion von Areion, schließlich kannte er Ihn auch noch nicht sehr lang. Glücklicherweise hatte ich alle Proben zusammen, jetzt fehlte mir nur noch die Blutprobe, welche ich erst nach der Vitalzeichenkontrolle, entnahm. Ich setzte die Proben in eine angefertigte Lösung, stellte sie in die Zentrifuge und stellte diese ein. "Solange wir darauf warten können wir schon mal weiter machen". Ich schlug durch das Patientenblatt. "Ah, weiter geht's mit dem Abtasten des Körpers und der Immunisierung". Auch am Ende dieses Satzes sah es der Tinkerhengst nicht ein seinen Kopf ruhig, geschweige denn in die greifbare Nähe zu bewegen. "Also wenn du keinen steifen Nacken bekommst, dann weiß ich auch nicht". Routinemäßig tastete ich den stämmigen Körper des Hengstes ab und wartete auf eine Veränderung der Kopfposition, die nicht eintraf. "So komm, jetzt ist's aber auch mal gut". Hunter unterbrach sein Beobachten und schreitete ein. Mit seiner Hilfe konnte ich auch Areions Kopf noch einmal unter die Lupe nehmen und auch dort mögliche negative Auffälligkeiten ausschließen.
      Ich holte das Chipgerät aus meiner Tasche und kontrollierte alle eingegebenen Daten. Ich suchte eine geeignete Stelle an der Schulter von Areion und setzte dann den Chip. Es ging schnell und schmerzlos, Areion bemerkte davon nichts. Auch die Immunisierung sowie die Entwurmung verlief im Verhältnis zu der einfachen Kopfuntersuchung, ohne Probleme. Ich klopfte dem Schecke liebevoll auf den muskulösen Hals und gab ihm ein Leckerli.

      "Ich hab den Impfpass schon erneuert. Der Equidenpass wird dir in 5- 7 Tagen von der Behörde zugeschickt, sobald ich Ihnen die Informationen zugesendet habe". Hunter bedankte sich und ich flog wieder zurück nach Kanada.
      © Cooper | CHH' Equine Hospital // 3512 Zeichen
    • Wolfszeit
      Einfahren und Pflege auf Heartland - Fahren E zu A | 20. April 2016

      Gegen morgen wachte Amy auf, ein blick auf ihren Wecker verriet ihr – Es war 7 Uhr – Seitdem Ty ihr bei der Arbeit half brauchte sie nicht mehr so früh aufstehen, also konnte sie etwas länger schlafen, wenn auch nur eineinhalb Stunden. Schlurfend ging sie auf ihren Kleiderschrank zu, um sich für den heutigen Tag fertig zu machen. Amy saß noch halb Schlaftrunken am Frühstückstisch. Verträumt schaufelte sie ihre Cerealien in den Mund. Ty, welcher wusste wann Amy aufstand, ging nach seiner Fütterungsrunde in das kleine Holzhaus um Amy einen guten Morgen zu wünschen. Er drückte ihr einen kleinen Kuss auf ihren Mund und widmete sich wieder seiner Arbeit.
      Am Vormittag kam auch schon Hunter Crowley aus Lincolnshire UK mit seinem Jeep auf den Hof gefahren. Im Eiltempo stieg er aus und suchte nach den Flemings Schwestern. Lou war es schließlich die ihm empfing, da Amy mit Sir Outlaw am arbeiten war. Hunter füllte die nötigen Papiere aus, brachte anschließend sein Pferd mit Ty in den Trainingsstall und fuhr zurück nach Hause. Lou bedauerte es das Hunter so im Stress war, sie hätte gerne einen Tee mit ihm getrunken. Areion, welcher aufgeregt in der Box stand, suchte nervös nach seinen Besitzer, doch dieser war über alle Berge. Ty gab ihm schließlich Bachblüten zur Entspannung in sein Futter und führte ihn raus auf einem Paddock, welcher sich neben den Pferdeweiden befand. So konnte Areion sich etwas bewegen und hatte gleichzeitig etwas Gesellschaft. Morgen sollte Amy dann mit ihm arbeiten.

      Für den heutigen Tag wollte Amy Sir Outlaw und Acacia im Springen trainieren. Sie hatte Ben extra engagiert damit er die beiden Reitponys in der Dressur trainiert. Princess Sansa und Iceflower waren nämlich kurz davor an die Prüfung anzutreten, es fehlte nicht mehr viel. Da Ben und Amy sich keinen Platz teilen konnten, beschloss Amy sich ein wenig zu entspannen und betrachtete das Geschehen hinter dem Zaun des Platzes. Ben ritt mit Iceflower auf das Dressurviereck und gurtete den Sattel nach, anschließend ritt er die mittlerweile eingewöhnte Stute warm, damit er mit dem Training beginnen konnte. Amy half ihm und legte ihm einige Cavalettis auf den Boden, damit er Stangentraining machen konnte. Etwas weiter weg stellte sie Pylonen zum Slalom laufen auf, das sollte die Wendigkeit des Pferdes fördern. Nun sah sie zu wie Ben über die Cavalettis trabte und nach fünf Übungsrunden im Slalom um die Pylonen ritt. "Sieht gut aus! Sie wird immer lockerer". Nun konnte er auch mit den ersten Lektionen beginnen. Er ritt die Stute zunächst im versammelten Schritt, dann im versammelten Trab und zu guter letzt im versammelten Galopp. Dann ritt er eine ganze Bahn und verkleinerte dabei das Dressurviereck. Bei X wurde er wieder größer und führte einen Galoppwechsel durch. Iceflower arbeitete positiv mit. Ben parierte sie durch und blieb stehen. Im Stand ließ er sie die Zügel aus der Hand kauen ehe er ein Zeichen für das Rückwärtsrichten gab. Nach mehreren Versuchen schaffte Iceflower auch diese Lektion. Dann trabte er wieder an und ritt einen Zirkel, erneut über die Stangen. Iceflower hob nun die Beine viel besser an, ihre Gänge wurden weicher und flüssiger. Er wechselte aus den Zirkel und ritt mehrere Volten ehe wieder durch die ganze Bahn ritt. Die restliche Zeit galoppierte er Iceflower auf den Zirkel, oder übte den versammelten Galopp. Danach war Princess Sansa an der Reihe die das gleiche Spektakel durchmachen musste. Auch hier half Amy wieder, schließlich wollte sie mit den anderen Pferden das Springen trainieren. Da Ben beinahe fertig war, ging Amy schon mal in den Stall um Acacia zu satteln. Nachdem sie das Martingal angelegt hatte und den Sattel nachgegurtet hatte, konnte das Training schon losgehen. Ben hatte ebenfalls Erfahrung im Springreiten, weshalb er zu Sir Outlaw griff und zusammen mit Amy auf den Platz ritt. Die Stangen Standen noch, nur die Pylonen waren nicht mehr zu sehen. "Wärmen wir die Pferde auf", sagte Amy zu dem jungen Trainer und Freund. Zusammen ritten sie über die Cavalettis bis die Pferde warm waren. Währenddessen kam Ty am Platz vorbei um seine Freundin zu betrachten, seine Arbeit war für's erste nämlich vollbracht. Als Amy ihn erkannte strahlte sie und rief "Du kommst uns jetzt gerade gelegen. Kannst du ein paar Sprünge aufstellen?". Ty zuckte mit den Schultern, lächelte seine Freundin liebevoll an und bewegte sich auf Hindernisständer und Stangen zu. Es dauerte nicht lange da stand ein kleiner Parcours zum eingewöhnen der Pferde. "Danke Ty!", sagte Amy strahlend und hauchte ihm einen Kuss zu. Nun taxierte sie zuerst auf den niedrigen Steilsprung. Gekonnt gab sie der Stute eine Sprunghilfe und schwebte über das wirklich einfache Hindernis hinweg. Als nächster kam Ben. Da Sir Outlaw bereits im Springen trainiert wurde, war dies ein Klacks für den großen Fuchs. Ben taxierte als nächstes einen Oxer, während Amy sich erneut einem Steilsprung widmete. Nach 40 Minuten ritten sie die Pferde schließlich trocken, sattelten sie ab und räumten den Platz auf. Es war schon später Nachmittag und Amy beschloss etwas mit Ty zu unternehmen. Die Beiden zogen sich im Wohnzimmer zurück um gemeinsam einen Film zu sehen.

      Am nächsten Morgen sollte schließlich das Training mit Areion beginnen. Leider stellte Amy fest das Areion noch nie einer Kutsche begegnet war. Zuerst führte Amy den Tinkerhengst in den Roundpen um das eingewöhnen zu beginnen. Dann hielt sie ihm das Geschirr entgegen damit er es beschnuppern konnte. Es war wichtig das Areion lernte, dass das Geschirr nichts schlimmes war, das ihn angreifen würde. Areion war allerdings weniger am schnuppern interessiert, sondern starrte lediglich in die Luft um einen lauten Hilferuf auszustoßen. Nachdem er sich bemerkbar gemacht hatte, wurde er nervöser und unruhiger. Amy stöhnte genervt, so könnte sie ihn nicht an die Kutsche gewöhnen. Also musste ein Beistellpferd her, welches am Gatter des Roundpens stehen sollte. Amy dachte in erster Linie an Princess Sansa, schließlich kannten sich die Beiden ja. Schnell führte sie die Ponystute zum Gatter, wo sie gleich anfing zu dösen. Areion wurde ruhiger und streckte schließlich den Kopf zum Geschirr. Nun konnte Amy ihn von der rechten Seite aufzäumen. Da Areion am Sattel gewöhnt war, blieb er hier sehr entspannt. Sicherhaltshalber zäumte sie ihn jedoch auch von der linken Seite auf, auch das war kein Problem. Als nächstes würde die Kutsche kommen, das war eine größere Herausforderung, weil Areion seinen ganzen Körper einsetzen musste. Sie führte ihn aus dem Roundpen, dort wo die kleine Kutsche bereits stand. Zunächst blieb sie stehen um den Hengst zu beruhigen, danach drückte sie mit ihrer Handfläche gegen seine Brust, damit er rückwärts zwischen die Schere gehen konnte. Nun musste er artig stehen bleiben, damit Amy die Schere nun in die Trageösen des Selletts schieben konnte. Ständig lobte sie Areion für seine ruhige Art und schob ihn eines der Malzleckerchen in den Mund. Schließlich befestigte sie noch den Scherenriemen vom Hintergeschirr an die Schere und führte die Zügel durch die Trageösen. Nun saß alles und Amy konnte auf die kleine Kutsche aufsteigen und mit dem eigentlichen Training beginnen. Sie schnalzte laut, da Areion ziemlich aufgeregt war, benötigte sie zuerst gar keine Peitsche, er ging von selbst. Nach wenigen Minuten fing er jedoch an ständig stehen zu bleiben. Nun griff Amy nach der Peitsche um sie leicht auf sein Hinterteil zu 'legen', als Areion den dünnen Faden spürte, wurde er wachsamer und begann mitzuarbeiten. Die Runden auf den Hof verliefen gut. Amy fühlte sich bereit für die ersten Slalom Versuche auf dem Reitplatz, doch vorerst musste sie Iceflower vom Roundpen zum Dressurviereck stellen. Nachdem auch dies geschehen war, stieg sie wieder in die Kutsche um Areion zum Platz zu fahren. Langsam aber sicher bewegte sich der dicke Tinker Hengst auf den großen Platz. Amy Schloss das Gatter und stellte einige Pylonen auf, um diese sollte sie nun mit dem Pferd fahren. Sie gab ihn erneut einen kleinen Stups mit der Peitsche und fuhr am Zirkelpunkt in den Zirkel, an die Pylone vorbei. Anschließend wechselte sie zum nächsten Zirkelpunkt um auch um diese Pylone zu fahren. Das ganze wiederholte sie bei den restlichen Pylonen, ehe sie dem Pferd eine kurze Pause gönnte. Diese Übung wiederholte Amy einige Male um den Hengst sicherer werden zu lassen. Areion musste noch einige Platzeinheiten bewältigen, ehe er ins Gelände durfte. Es war nämlich wichtig, dass sich Amy auf das Pferd verlassen konnte.

      © Jackie // 8658 Zeichen
    • Wolfszeit
      Großauftrag für 13 Pferde | 07. Mai 2016

      Heute kam der erste Großauftrag von einem Mister Crowley. Er hatte 13 Pferde die einen Hufschmied bräuchten. Gestern erst rief er mich aus England an und fragte ob ich kurzfristig kommen könnte. Darum machte ich mich am Abend noch auf den Weg nach England. Ich flog mit der letzten Maschine, in England hatte ich einen netten Kollegen der mir sein gut ausgerüstetes Mobile Hufschmiedwerkstadt lieh. Ich musste nur die Materialien die ich benötigte ersetzen, aber das war vollkommen okay.
      Mein Flug war okay, und holte um 6:30 das versprochene Hufschmiedauto und fuhr dann direkt zu mstr.Crowley. Ich war leicht aufgeregt, denn ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn plötzlich eine Frau vor ihm stehen würde. Der Beruf ist sehr männerlastig. Ich kam gegen 7:30 an und wurde von einem charmanten gut aussehenden Hunter Crowley.
      Nach unserer kleinen vorstellungsrunde begann ich zuerst mit Heart of Ocean. „ Er ist seit neuestem schwierig mit fremden Menschen, hatte was Schlechtes erlebt. Hab aber leider keine Zeit um dabei zu sein!“ hörte ich noch die neben Info von Hunter. „ Keine Sorge, ich krieg das hin!“ sagte ich und beschloss mit dem schwierigsten anzufangen. Ich baute alles auf und holte mir dann den Rapproanhengst Heart of Ocean.
      Schon in der Box kam er mit angelegten Ohren auf mich zu, doch ich bemerkte natürlich dass er zwei seiner Beine nie richtig belastete. „ Na was hast du für ein Problem süßer!“ redete ich ruhig auf ihn ein. Geduldig wartete ich ab bis er sich beruhigte und legte gekonnt sein halfter auf. „Na komm mal mit! Lass mich das Ansehen!“ ich tat so als würde Ocean mich verstehen und lief zu meinem Arbeitsplatz. Nun vom ersten Blick sahen die Hufen zwar gepflegt aus, aber ziemlich abgenützt aus.
      Ich hob das linke Vorderbein und schaute es mir genauer an. Bald entdeckte ich die stelle die sich entzündet hat und eine Quetschung. „Er hat eine Pododermatitis, das ist eine Huflederhaut Entzündung, dies kann viele Ursachen haben, matschiges Paddock, Dreck, falsche Pflege der hufe, zu langes Reiten auf hartem Untergrund und vieles mehr. Sie sollten ihn jetzt ein paar Tage schonen, am besten kein Training bis es wieder verheilt ist, das ist schmerzhaft, sollte er immer noch schmerz anzeigen, würde ich empfehlen einen Ta für einen Schmerzspritze zu rufen. Bei gründlicher Pflege und Reinigung, sollte das in ein paar Tagen verheilt sein. 2x täglich das Bein 10 Minuten lang mit kaltem Wasser kühlen.!“ Sagte ich zu einem Stallburschen Dieser verzog die Mine leicht sagte aber dann dass er das weiterleiten würde. Ich kürzte dann die restlichen hufen, und entlies Ocean in seine Box und holte mir das nächste Pferd. Diesmal war es ein Tinkerwallach namens Samson. Ich kontrollierte zuerst seine hufe. Diese waren in Ordnung, nun raspelte ich sie etwas kürzer und hinten sollten sie Allu eisen bekommen. Da er viel auf harten untergründen gefahren wird, würde ich für ein Stolleneisen entscheiden, da kann man wenn nötig noch 2-4 Stifte reindrehen, damit das Rutschgefahr verringert wird. Also suchte ich seine Größe heraus und begann mich an die Arbeit Den Ofen schon angeschmissen suchte ich die Größe von Samson. Nun legte ich die Eisen eine Weile in den 100 Grad heißen Ofen, und als diese dann soweit waren hielt ich es an Samsons Huf. Es qualmte und das verbrannte Horn stank bestialisch. Samson stand still und so ging meine Arbeit sehr schnell voran, der letzte Nagel sitzt und ich betrachtete Samson noch einmal. Ich hatte noch nie einen Auftrag bekommen, die Pferde hinten zu beschlagen. Nach langen eigenen Recherchen fand ich heraus, dass es einige aber jedoch wenige Pferde gab die von hinten beschlagen wurden, deshalb war es für mich dann nicht mehr so abstrakt. Nun fettete ich noch die Hufen von Samson ein und konnte mich dem nächsten Pferd widmen.
      Als nächstes kam eine chuckling dancing mess, Missy wie sie von allen genannt wurde, war eine goldfarbende Englisches Vollblut. Da sie Barhuferin war, musste ich keine Eisen vorbereiten. Ich ließ mir die Stute vorlaufen und entdeckte keine Fehlstellung. Sie waren etwas zu lang, aber das war kein Problem. Ich fing mit dem ersten Bein an und arbeitete ruhig weiter nach hinten. Missy hielt brav still und ich lobte die 6 jährige Stute. Die Hufzustand waren sehr gut. Wenn der Abnützung so bleibt bräuchte sie nicht beschlagen werden zu mindestens jetzt nicht. Nach ca. 20 Minuten war ich auch mit ihr fertig und als nächstes kam Slap Happy. Die junge Vollblutstute raubte mir den Atem. Ich hatte sie auf einer Stutkörung gesehen und nun stand sie da und sollten die hufen gemacht bekommen. Ich strich der hübschen stute übers Fell und schaute mir ihre Hufen an. Sie waren in Ordnung etwas lang, aber das war bei Mutterstuten häufiger der Fall, da das Fohlen aber bereits abgesetzt wurde, bekam happy nun ihre Maniküre. Happy ließ sich das nur wiederwillig gefallen. „ Normalerweise ist sie nicht so“ meinte Hunter zu mir. Ich erklärte ihm dass die meisten Pferde nach der Geburt ihres erstens Fohlens ihre Charaktereigenschaften verbessern oder gar verschlechtern können. Und das es für mich kein Problem war. Nun war auch Happy fertig und sie konnte wieder in ihre Box. Nun kam einer der Stallburschen mit einem schönen AraberHengst. Auch ihn ließ ich Vortraben und beobachtete genau wie er läuft. Mit hocherhobenen Hauptes und Schweifes präsentierte sich der Braunschecke. Er wusste wie. „ Das ist Majd, ein aus Saudi-Arabien gezogener 2 Jähriger Araberhengst!“ erzählte mir hunter stolz. „ Das soll ein Hengst sein?“ fragte ich etwas ironisch gemeint, denn der Hengst stand gelassen still da obwohl gerade eine sichtlich rossige stute vorbeigeführt wurde. Nun hob ich seinen ersten Vorderhuf und sah mir es genau an. „ Die hufen sind etwas trocken, fett müsste reichen!“. Gab ich neben bei meine Meinung kund. Seine Hufen waren sonst sehr gut gepflegt, ich musste auch nicht viel wegnehmen. Ich arbeitete routiniert meine Arbeit und da der Hengst so brav stand waren wir auch schnell fertig. Und das für einen 2 jährigen. „ Wie machst du das? Hast du Tipps?!“. In meiner Karriere als Schmiedin lernte ich einige 2 jährige kennen die nicht so artig still standen. „ Er liebt Pfefferminze! Ich hoffe du hast welche!“ bemerkte hunter grinsend als er sah das ich ihn loben wollte. Natürlich hatte ich welche dabei. Mjad nahm das Leckerli an und kaute zufrieden und genüsslich rum nun konnte er wieder in seine Box. Nun kam eine DRP Stute namens Eismärchen.“ Sie ist von Geburt an auf einem Auge Blind!“ erklärte mir Hunter. Ich ließ sie mir kurz Vortraben und sah dass alles in Ordnung war. „ Also mit den Hufen hat sie nichts! Gut gewachsen, richtige Stellung, jetzt nur noch 1-2 cm wegnehmen und dann ist sie da wieder fit!“ lächelte ich. Gesagt getan. Ich machte mich ans Werk. „ Nach der Stute trinken wir einen Kaffee!“ sagte Hunter und grinste mich an. Ich sah kurz auf die Uhr, ich war schon, 3h am Werk, wie die Zeit verging. Eismärchen stand brav da und knabberte hin und da mein Hosenbund an. Endlich kam ich am letzten huf an und hunter ging in die Küche um den Kaffee aufzusetzen. Nun da Eismärchen fertig war, wusch ich mir die Hände und ging in die Küche. Dankend nahm ich die heiße Tasse Kaffee entgegen. „ Du Joicy, was ich….. fragen wollte, Bildest du auch aus? Würdest du mich als Lehrling nehmen?!“ fragte mich Hunter. Ich blickte kurz auf nahm einen Schluck meines Milchkaffees und setzte diese ab. „ Ja ich darf ausbilden, und eigentlich arbeite ich gerne alleine, ich wurde schon zu oft enttäuscht, du setzt da viel Herzblut rein, um dann von anderen gehört zu kriegen wie streng oder scheiße ich sei!“ Kurze Pause. „ Aber wenn du wirklich willst und du dich einen Monat ins Zeugs legst dann würde ich nochmal eine Ausnahme machen. „ Ich werde dich nicht enttäuschen!“ sagte mir hunter. „ Na dann legst du mit dem Rest hier mit an! Sagte ich und Stand auf als nächstes kam die tragende Bear Totem's Denali an die Reihe. Ich ließ mir die Stute Vortraben. „ Was siehst du?!“ fragte ich meinen neuen lehring. „ Das sie Risse im huf hat? Und einen B..Bockhuf?!“ kam zur Antwort. Das war recht gut, denn genau das gleiche hatte ich auch festgestellt. „ Die risse sind nicht schlimm mit einer speziellen Knetmasse kleben wir diese zu nachdem wir sie ausgeschnitten haben!“ erklärte ich. Sorgfältig machte ich den ersten Vorderhuf und den Hinterhuf, zeigte hunter wie das ging, und die zweite Seite machte er mit meiner Hilfe. Beim ausschneiden stellte er sich etwas tollpatschig an und schnitt sich mit dem Hufmesser in den Handballen, wie man sowas schaffte wusste ich nicht. Nun da hunter sich verletzt hatte schaute er einfach zu und ich machte Denali fertig. Dann drückte ich die Knetmasse ein und fettete die hufen ein. Nun kam der englische Vollbluthengst Mr. Raw Depression an der Reihe. Seine Hufen waren in Ordnung, ich musste nur einige ausgefranste stellen korregieren und fette auch diese ein. Der Hengst war atemberaubend, ob er wohl auf meine gekehrte Trakehners tute Musical Star sollte wäre wirklich eine Überlegung wert. Nun nachdem Raw brav war bekam er ein Leckerli und nun kamen wir zum vorletzten Pferd CHH' Lamperd. Von ihm hatte Vorbesitzer des Gestütes Van Helsing ein Nachkommen aus Star gezogen. Und es war eine gute Entscheidung. Der kleine entwickelte sich prächtig. Auch lamperd´s hufen waren schnell gemacht und so kamen wir zum letzten Pferd einen Tinkerhengst namens Areion. Auch er sollte hinten allu eisen bekommen. Hunter wärmte den Ofen auf. Ich erklärte ihm warum ich gerne heiß beschlage. „ Es gibt zwei verschiedene Beschlag Arten. Kalt beschlag verwendet man häufiger bei Isländern oder jungen Pferden, oder auch welche die Rauch und Feuer nicht abkönnen, hat einen Nachteil, wenn du den huf ausschneidest, entstehen kleine Luftbläschen und diese bleiben auch beim kaltbeschlag bestehen, und so fällt das eisen schneller ab. Beim heißbeschag, macht man das eisen zuerst heiß, ca. 70-100 Grad, legt es auf das Horn, das eisen brennt sich in den huf ein und verschließt diese Bläschen, und so verlieren die Pferde weniger die eisen!“ nun schnitt ich die hufen aus, und hunter gab mir von Anhieb an, die richtige Größe des Eisens. „ Ein Naturtalent!“ lachte ich. Es machte mehr Spaß wenn man zu zweit ist das musste ich eingestehen. Um 16:15 war ich mit dem letzten Bein fertig. Und so konnte ich mich auf dem Weg nachhause machen.

      © Elsaria | Hufschmiede Glorieas // 10457 Zeichen
    • Wolfszeit
      Ein Tinker für Lily | 18. Mai 2016

      Stirnrunzelnd sass ich am Küchentisch und sah mir die Zeitung an. Ein Überfall hier, Probleme im Ausland, ein Brand da… Aber rund um Birmingham war es im Moment zum Glück friedlich. Lily kam die Treppe runtergepoltert und ich nippte demonstrativ an meinem Tee. „Ich auch einen!“, forderte sie sofort. Sie ist so durchschaubar. Ich schmunzelte und fragte nach dem „Zauberwort“. Zugegeben – mein Leben war nochmal ein Tickchen spannender geworden, seit meine Nichte bei mir wohnte. Sie nahm mir das letzte Bisschen der Einsamkeit, die mich seit Jacks Tod zerfressen hatte. Allerdings, und das betonte ich vor meinen Angestellten und Freunden immer, war „Little Miss Adams“ auch ganz schön anstrengend. Rachel hatte sie nicht zu knapp verwöhnt und sie zu einem sehr selbstbewussten Mädchen erzogen. Doch so langsam waren wir auf einer Wellenlänge und hatten immer weniger Meinungsverschiedenheiten. Eine grosse Hilfe war wohl auch, dass Lily auf Pineforest Stable den Ponyhof-Traum eines jeden pferdeverrückten Mädchens lebte und mehr als genug frische Luft bekam. So brauchte ich abends eigentlich nie mit ihr zu diskutieren, wann es denn nun Schlafenszeit sei; sie kroch freiwillig schon um Neun ins Bett. Auch sonst war sie ‚pflegeleicht‘, denn sie war gut in der Schule, hielt ihr Zimmer einigermassen ordentlich (jedenfalls im Vergleich zu mir selbst) und machte sich auch mal selber ein Sandwich, wenn ich keine Zeit hatte. Andererseits musste man sowieso selbstständig sein, wenn man unter meinem Dach überleben wollte – mit gut 80 Pferden, die es zu versorgen galt, hatte ich nicht auch noch Zeit, mich um aufwändige Menschlein zu kümmern. Ich dankte Lily ihre gute Manieren mit Reitstunden und Ausritten in der malerischen Landschaft des Parks; und einem guten Geburtstagsgeschenk, wenn ich denn eines fand. Immerhin feierte Lily in wenigen Tagen ihr erstes Jahrzehnt auf diesem Planeten. Aber was sollte ich ihr schenken? Sie hatte mir noch kaum verraten, was ihre sonstigen Interessen ausser den Equiden waren. Je mehr ich darüber nachdachte, desto peinlicher wurde es mir, dass ich meine Nichte noch immer so schlecht kannte. Ich beschloss an diesem Morgen, im Verlaufe des Tages die Augen und Ohren offenzuhalten, um das perfekte Geschenk zu finden.

      Der Morgen verlief unspektakulär. Lily war in der Schule, also konnte ich sie nicht direkt beobachten. Stattdessen horchte ich während dem Misten die Pfleger aus, um zu erfahren, ob sie vielleicht mehr wussten. „Hmm, every little girl that I know likes dolls“, meinte Lewis. “Seems like you don’t know many”, antwortete ich knapp und verschränkte die Arme. Ich hatte eigentlich nie mit Puppen gespielt, als ich noch klein gewesen war. Viel lieber hatte ich Schlösser aus Legoklötzen gebaut und dann Schlachten nachgestellt, die nicht selten in meiner Fantasie blutig endeten. „Sorry boss, forgot you were an exception.“ Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich auch Lily noch nie mit einer Puppe spielen sehen. Und mit 10 noch eine Puppe geschenkt bekommen? Ich war skeptisch.

      Lisa schlug vor, ihr ein Handy zu schenken. Ich blockte sofort ab und entgegnete „Oi, das wär ja noch so schön – ich will sie doch nicht zu einem dieser frühreifen Tussis erziehen! Sie soll ihre Kindheit ohne Smartphone geniessen können.“ Lisa zuckte mit den Schultern. „Mir hat es auch nicht geschadet.“ „Bist du dir da sicher?“, rief Jonas schelmisch aus Stromers Box und duckte sich im nächsten Moment, um dem Besenstiel auszuweichen, mit dem wütend nach ihm gestochert wurde.

      Ich longierte Sweets, die heute Reitpause hatte, alberte mit Parányi in der Halle rum und ging mit Halluzination ins Gelände. Danach übte ich mit Vychahr Schenkelweichen und ein paar andere Lektionen auf dem Sandviereck. Den krönenden Abschluss des Morgens machte ich mit Islah, der ich ein paar Trail Hindernisse näher brachte. Ihr Stutfohlen schrie sich in der Box zwar im ersten Moment fast die Stimmbänder aus, aber das musste die kleine eben auszuhalten lernen. Ausserdem war Mama schon nach einer halben Stunde zurück. Die Begrüssung war herzzerreissend – es hatte den Anschein, als wären die beiden Jahre getrennt gewesen. Ich wandte mich augenrollend ab und begab mich ins Haus, um Mittagessen zu kochen.

      Lily kam pünktlich ins Haus gestampft, schmiss den Rucksack in eine Ecke und spielte zuallererst eine Runde mit den Hunden, bis das Essen fertig war. So half sie mir am meisten, weil ich nicht mehr dauernd über Jacky stolperte. Es gab einfallslose Bratkartoffeln mit Broccoli und Spiegelei, ausserdem einen Tomaten-Eisbergsalat – Lilys Lieblingssalat. Die Hunde verteilten sich um den Tisch herum, nachdem sie ihr eigenes Futter verschlungen hatten, und beobachteten uns mit puppy-eyes. Doch ich blieb kalt, und auch Lily beachtete den Bettelblick nicht, sondern stocherte fröhlich in ihren Kartoffeln herum. Jacky gab als erste auf. Sie drehte sich um und zockelte zum Sofa, wo sie sich auf der Decke zusammenrollte. Zira blickte ihr hinterher und ich sah es förmlich in ihrem Kopf rattern. Nach ein paar Herzschlägen hüpfte die junge Malinois Hündin übermütig hinterher und stand beim Sofa hoch, setzte sich aber schliesslich doch nur davor auf den Fussboden, weil Jacky sie böse angeblinzelt hatte. Sheela hingegen blieb hartnäckig und wartete hoffnungsvoll, bis wir fertig gegessen hatten. „Typisch Labrador“, murmelte ich. Lily stimmte mir zu. „Man könnte meinen, du liessest sie verhungern.“ „Sag mal Lily, was mögen zehnjährige Mädchen heutzutage denn so?“ „Hmm? Also… In meiner Klasse fahren alle voll auf diese bunten Gummibänder ab, oder diese Zeitschrift – ach, ich hab den Namen vergessen.“ „Bestimmt cool, diese… uhm… Gummibänder, nicht wahr?” „Geht so. Ich verstehe nicht ganz, was so lustig daran sein soll die zu sammeln. Ich sammle lieber meine Tierfiguren, aber auch nur die, die ich ganz besonders schön finde.“ „Und sonst?“ „Fragst du wegen meines Geburtstags?“ Ich zögerte ertappt. „…Jap. Man wird schliesslich nicht jeden Tag zehn. Gibt es etwas, das du dir ganz besonders wünschst?“ Sie überlegte kurz, dann zuckte sie mit den Schultern. „Nö, überrasch mich. Aber es braucht nix Grosses zu sein.“ Ich war überrascht über ihre Bescheidenheit, aber hinterfragte sie nicht.

      Am Nachmittag hatte Lily frei und half im Stall mit. Sie bürstete Skydive, der vermutlich das mit Abstand sauberste Fohlen im Umkreis von 100 Kilometern war, ritt Dream auf dem Sandplatz und half mir dabei, Skyrim und Majandro zu bewegen. Die kleine Familie rund um Skydive schien es ihr wirklich angetan zu haben. Soll ich ihr den kleinen Rabauken schenken? Doch ich verwarf die Idee gleich wieder, denn er gehört ja sowieso schon so ziemlich ihr, das wäre nur noch rein formal… Mit Shira konnte sie sich übrigens dann doch nicht so recht anfreunden. Als ich sie einmal darauf angesprochen hatte, war die Antwort gewesen, dass Shira auch sonst schon genug Aufmerksamkeit bekomme, weil sie so wertvoll sei. Dive hingegen sei einfach nur süss. Ich schmunzelte noch heute über diese Erklärung, aber es war schon etwas dran. Shira hatte eine blühende Zukunft vor sich, wenn man ihre Abstammung in Betracht zog. Es läuft auf einen Konkurrenzkampf zwischen den beiden hinaus, schätzte ich.

      Jonas schlich sich von hinten an und stupste mich in die Seite. „Was ist das? Keinen Respekt mehr vor deinem Boss? Ich glaube ich muss deinen Lohn kürzen“, murrte ich. „Warum denn so grimmig?“ „Weil ich ein Geburtstagsgeschenk brauche, aber keines finde.“ „Aber du hattest doch schon Geburtstag? Also – versteh mich nicht falsch, ich würde dir sofort wieder ein Geschenk besorgen.“ „Warum denn plötzlich so charmant? Mal abgesehen davon, dass du meinen Geburtstag zuerst vergessen hattest. Aber nein, es ist für Lily.“ „Schenk ihr ein Pony.“ „Sie hat doch schon Skydive, der gehört ja so gut wie ihr.“ „So gut wie – aber nicht ganz. Macht aber auch nix; ich meine ein richtiges Pony, das sie schon jetzt reiten kann, das ganz allein ihr gehört und mit dem sie die anderen Mädchen eifersüchtig machen kann.“ Er zwinkerte schelmisch, dann verschwand er ohne ein weiteres Wort im Nordstall. Ein Pony? Ich könnte ihr Majandro geben… Aber nein, der ist zu jung und wild. Der muss zuerst sicherer werden. Donut, Sky und Baccardi sind meine Zuchthengste, die zudem im hohen Sport laufen; die kann ich ihr auch nicht überlassen. Isis sind zu jung, Sweets und Bluebell ebenfalls, Dream ist und bleibt mein eigenes Pony, da bin ich egoistisch. Stirnrunzelnd und in Gedanken vertieft schlenderte ich den Schotterweg entlang. Mit einem Seufzer holte ich mich schliesslich selbst zurück in die Gegenwart. Es muss etwas anderes geben, und ich finde etwas gutes für dich – versprochen. Ich nutzte die Nähe zum Nebenstall und warf einen Blick in die Boxen, um zu kontrollieren, ob die Pfleger sauber gearbeitet hatten. Zufrieden begab ich mich danach zum Offenstall der Stuten. Adrenaline stand beim Zaun und musterte mich, als ich auf sie zukam. Sie schnüffelte an meiner Hand und folgte mir zum Offenstallgebäude, als ich die Weide betrat. Die braune Criollostute sah noch recht mitgenommen aus, doch so langsam setzte sie wieder Pfunde an. Das Team von Royal Peerage hatte gute Vorarbeit geleistet, doch es dauerte nun mal seine Zeit, bis sich ein Pferd von den Strapazen der Vernachlässigung erholt hatte. Ich fand, dass die Stute mit jedem Tag hübscher und wacher wurde. Im Moment machten wir vorsichtigen Muskelaufbau mit ihr; richtig lange reiten wollte ich sie in ihrer Verfassung noch nicht.

      Gegen Abend gönnte ich mir eine Pause und las in der Hängematte vor dem Haus die Zeitung vom Morgen zu Ende. Eine kühle Brise liess meine Haare aufstehen, sodass ich mir schon nach kurzer Zeit einen kuscheligen Pullover aus dem Haus holte. Aus reiner Neugierde blätterte ich die Anzeigen durch und entdeckte tatsächlich eine äusserst interessante Notiz. Hunter hatte offenbar einen schicken Tinker zu verkaufen, den er auf einem Markt in Irland aufgegabelt hatte. Ich las den Text bestimmt dreimal durch, bevor ich mich dafür entscheiden konnte, anzurufen. Schnell war klar, dass „Areion“ ein umgänglicher, geduldiger und verlässlicher Genosse war. Am Ende war es aber wohl doch besonders seine bestechende Erscheinung, die mich überzeugte. Wenn Lily ihn nicht will, behalt ich ihn glatt selber, schmunzelte ich verschwörerisch. „Was grinst du so?“ Ich zuckte zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt wie Lily auf mich zugekommen war. „Ach nichts“, log ich, denn ich wollte sie überraschen. Warte nur, das Geschenk das du kriegst ist tausendmal cooler als Gummibänder oder Zeitschriften…

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    • Wolfszeit
      Probereiten und Training für Areion | 31. Juli 2016

      Dressur E zu A

      Ich war unterwegs auf geheimer Mission: Ich wollte den Tinkerhengst, der als Lilys Geburtstagsgeschenk herhalten musste, vor dem Kauf Probereiten, damit ich auch wirklich sicher sein konnte, dass er passte. Dazu besuchte ich Hunter Crowley auf dem Bear Brook EC. Ich wurde freundlich begrüsst und auch ohne grosses Drumherum zur Box von Areion gebracht, der zutraulich an meiner Hand schnupperte, sobald ich die Tür öffnete. Der erste Eindruck war vielversprechend: der Hengst war in einem top Zustand und weder besonders scheu noch aufdringlich. So weit so gut, dachte ich. Areion schien es zu geniessen, als ich ihn unter dem mächtigen Schopf kraulte. Er schloss beinahe die Augen und zuckte zufrieden mit der Unterlippe. Lily ist nicht gerade kräftig, also braucht sie genau so einen angenehmen, verlässlichen Genossen. Ob er unter dem Sattel auch so lieb ist? Ich wollte es herausfinden. Hunter half mir beim Putzen und Satteln, dann führte ich Areion auf den Sandplatz. Schnell sass ich auf dem Rücken des wolligen Reittiers, schliesslich war der Hengst kaum grösser als ein Pony. Schon nach kurzer Zeit fiel mir auf, dass der Tinker zwar trittsicher schien, aber noch schwankte wie ein sinkendes Schiff. Das war aber nicht ungewöhnlich für Tinker, die zu den Spätentwicklern zählten und zudem ursprünglich als Fahrpferde gezüchtet wurden. Ich arbeitete ein wenig an seiner Biegung und ritt kleine Volten oder Achten. Dadurch wurde die Geschichte mit dem Gleichgewicht schon spürbar besser, aber von einem ausbalancierten Dressurpferd waren wir natürlich noch weit entfernt. Ich bemerkte während dem Reiten, dass Areion manchmal versuchte, sich mit Sturheit durchzumogeln und den Vorwärtsdrang verlor. Bei mir brachte diese Masche natürlich nichts; ich trieb ihn mit Leichtigkeit wieder vorwärts und motivierte ihn etwas mit der Gerte. Aber Lily wäre dabei bestimmt mehr gefordert gewesen. Ich fand dies aber nicht negativ, im Gegenteil. So hatte meine Nichte die Chance, an ihrem Durchsetzungsvermögen zu arbeiten. Was mit ausgesprochen positiv überraschte, war Areions Umgang mit unangenehmen Situationen. Als ein Lauter Traktor am Reitplatz vorbeifuhr, war ihm sichtlich unwohl. Doch bis auf ein nervöses Ohrenspiel liess sich der Hengst nichts anmerken und behielt brav seinen Takt. Ich lobte ihn dafür ausgiebig. Der Galopp war noch so eine Sache, die dem Tinker Mühe bereitete. Es dauerte eine Weile, bis ich ihn überhaupt angaloppieren konnte, und kurz darauf fiel er auch wieder in den Trab durch. Ich stempelte das auch unter fehlendem Gleichgewicht ab - nichts, woran man nicht arbeiten konnte. Nach einer halben Stunde stieg ich zufrieden ab und bestätigte Hunter, dass der Hengst das Richtige für Lily und mich war. Ich unterzeichnete den Kaufvertrag und bekam daraufhin die Papiere für den Hengst. Ich verabschiedete mich von Hunter und fuhr nach Hause. Nun musste ich bloss noch den Überraschungstransport organisieren, damit Lily ihn wirklich erst an ihrem Geburtstag zu Gesicht bekam.

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    • Wolfszeit
      Wie eine Achterbahnfahrt | 02. August 2016

      „Happy birthday to you, happy birthday to youuu. Happy birthday dear Lily, happy birthday to youuu!” Lily grinste verlegen und pustete die zehn Kerzen auf ihrem Schoko-Kuchen mit Erdbeeren darauf aus. „Willst du selbst anschneiden?“, fragte ich fröhlich und drückte ihr das Messer in die Hand. Wir waren in der Reiterstube in der Halle, alle anwesenden Pfleger hatten sich rund um den Tisch versammelt. Wer konnte schon widerstehen wenn es darum ging, ein Stück Kuchen abzuräumen und länger Pause zu bekommen? Lily schien aber etwas schüchtern und zurückhaltend angesichts der vielen Leute, die ihre Aufmerksamkeit auf sie richteten. Sorgfältig bedacht, keinen Fehler zu machen, schnitt sie sich ein winziges Stück Kuchen heraus und schob es auf ihren Teller. „Sicher dass du genug hast?“ „Ich kann ja später nochmal ein Stück nehmen…“, meinte sie verlegen. „I’m not sure there will be any cake left“, meinte Lewis verschwörerisch, und sah sich demonstrativ um. Wir lachten herzhaft und verzehrten gemeinsam einen Grossteil des Kuchens. Danach übergaben die meisten Pfleger Lily ein kleines Geschenk. Es waren keine teuren, wertvollen Geschenke, sondern eher selbstgebasteltes, oder Souvenirs von Reisen. Ajith zum Beispiel übergab Lily zögernd ein etwas ungeschickt verpacktes Schachtelchen, in dem ein aus dunklem Holz geschnitztes Pferdchen war. Ich hatte ihn letzte Woche beobachtet, wie er über den Mittag daran herumgeschnitzt hatte. Bewundernd stellte ich fest, dass er offenbar im Schnitzen ziemlich begabt war. Lily freute sich wahnsinnig darüber und umarmte den Pfleger sofort. Es war so herzerwärmend, die beiden zu beobachten. Ob sie sich über mein Geschenk auch so freuen wird?, fragte ich mich insgeheim. Von Quinn bekam sie ein geflochtenes Armband aus dem Schweifhaar von White Dream und Skyrim. Das von Skydive war offenbar noch zu kurz für die Verarbeitung gewesen.

      Als letztes war ich nun dran. Ich prüfte kurz mit einem Blick nach draussen, ob alles bereit war, dann hielt ich Lily die Augen zu und schob sie vor die Halle. Als ich meine Hände wegnahm, erblickte sie Hans, der den hübschen Tinkerhengst Areion neben sich hielt. Das wollige Tier war fein säuberlich herausgeputzt und gebürstet worden, sodass die weichen Puschel an seinen Beinen und sein prächtiges Langhaar besonders zur Geltung kamen. Gespannt beobachtete ich Lily, die sich dem Tinker langsam näherte, im über die Schnauze strich und Hans‘ Geburtstagswünsche entgegennahm. Doch zu meiner Überraschung drehte sie sich um und sagte knapp: „Ich will ihn nicht.“ Ich stand da, als wäre ich gerade geohrfeigt worden und runzelte die Stirn. „Gefällt er dir nicht?“ „Doch, er ist wunderschön, aber ich hab doch gesagt, du sollst mir nichts Grosses schenken.“ „Er ist ja nicht gross – er hat bloss 153 Zentimeter Stockmass“, scherzte ich, da ich nun verstand, worauf sie hinauswollte. „Lily, Ich will ehrlich sein: ich hatte zuerst keine Ahnung was ich dir schenken sollte. Du wohnst erst seit ein paar Monaten hier, und ich wollte dir zuerst Zeit geben, das Geschehene zu verarbeiten. Mir ist bewusst, dass ich deine Mutter nicht ersetzen kann, und ich gebe mir zwar Mühe, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du dauernd, jeden Tag, vorspielst glücklich zu sein, obwohl du es innerlich nicht bist. Die Sache mit dem Pony war Jonas‘ Idee – ohne ihm die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen – und danach ergab sich irgendwie alles von selbst. Die Anzeige von Areion hat mich förmlich angesprungen. Ich will damit nicht nur diesem Tinker eine Chance geben sich zu entfalten, sondern auch dir eine neue Aufgabe geben, etwas woran du täglich arbeiten kannst und das es dir erleichtert, die Vergangenheit hinter dir zu lassen. Du sollst nicht vergessen – niemals, sondern viel eher akzeptieren und weitergehen. Aber wenn du dir wirklich sicher bist, dass du es nicht versuchen möchtest, dann muss ich das natürlich akzeptieren.“ Lily stand einen Moment wortlos da, dann sprang sie mir in die Arme. Sie schluchzte leise und ich begriff, dass ich wohl einen wunden Punkt getroffen hatte. Ich streichelte sie sanft und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Die Pfleger standen da und beobachteten uns, unsicher, was sie tun sollten. Schliesslich räusperte sich Hans. „Should I bring Areion to his new box, ma’am?” “Yes, please”, antwortete ich dankbar. Lily richtete sich ebenfalls auf und sah ihrem neuen Pony nach. Dann meinte sie plötzlich: „Ich mag ihn Occu. Er ist so pelzig wie ein Grizzlybär und er hat mir vorhin ganz neugierig die Schnauze in den Bauch gedrückt – das war so süss.“ „Dann willst du ihn also behalten?“ „Ja. Danke Tante Occu.“ Ich lächelte beruhigt.



      Es war mittlerweile Mittag und ich verliess gerade mit Lily das Haus, nachdem wir gegessen hatten. Sie lief mit Sheela und Zira zum Nordstall um Areion zu sehen, ich hingegen machte mich auf zum Hauptstall, zusammen mit Jacky, die mir als einzige treu blieb. Ich streichelte die Terrier Hündin liebevoll und betrat das mächtige Gebäude. Es war ruhig, weil die Pfleger noch beim Mittagessen waren und die Pferde entspannt ihre Heuration sortierten. Nur einer drehte sich unruhig in seiner Box: Stromer. Sofort näherte ich mich seiner Box und schob die Tür auf. Er war total verschwitzt und scharrte immer wieder, ausserdem atmete er schwer und wirkte gestresst. Das ist gar nicht gut, dachte ich sofort, und verständigte mit dem Handy den Tierarzt. Bis dieser auf dem Hof ankam, führte ich den Hengst im Inneren der Führanlage, das wie eine Art überdachtes Roundpen war. Als Ajith, Quinn und April vom Mittagessen zurückkamen und bestürzt zu uns stiessen konnte ich nicht anders, als sie anzufahren, wieso sie die Anzeichen nicht bemerkt hatten. Sicherlich hatte Stromer nicht von einer Sekunde auf die andere so ausgesehen. April begann unter meinen Ausrufen zu schluchzen und Quinn brachte sie in der Sattelkammer ‚in Sicherheit‘, während Ajith Besänftigungsversuche mit mir unternahm. Wenig später entschuldigte ich mich, weil ich aufgrund meiner wachsenden Verzweiflung überreagiert hatte. Ich hasste es, so unprofessionell zu sein, doch dieses Pferd bedeutete mir einfach zu viel, und so wie es im Moment aussah, hing sein Leben an einem seidigen Faden. Stromer schleppte sich indessen apathisch neben mir her und hatte die Nüstern noch immer bei jedem Atemzug gebläht, als würde er gerade das Rennen seines Lebens laufen. Ich erkannte, dass ich ihn Ajith übergeben sollte, damit sich meine Unruhe nicht noch mehr auf ihn übertrug und alles verschlimmerte. Endlich traf der Tierarzt ein.

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    • Wolfszeit
      Fly Away | 10. August 2016

      Tschilp, tschilp, tschilp – das hörte ich mir nun schon den ganzen Tag an. Ursprung davon war ein kleiner Piepmatz, der hungrig in seiner Müslischüssel auf dem Fensterbrett sass und auf einen Snack wartete. Ich hatte ihn am Morgen in der Halle gefunden, vermutlich war er aus dem Nest gefallen und hatte sich dabei den einen Flügel gebrochen, denn dieser hing etwas schief. Ich machte mir Sorgen um den kleinen Federball, denn er frass zwar, war aber dauernd etwas aufgeplustert. Lisa hingegen war optimistisch: „Der wird schon Occu, solange er frisst und kackt ist alles in Ordnung.“ Ich war etwas genervt über ihre saloppe Ausdrucksweise, zuckte dann aber mit den Schultern und fing noch ein paar Heuschrecken, die ich ihm später in den Schnabel stopfen wollte. Sie versuchten mit aller Kraft mir zu entkommen, dem ein oder anderen gelang es auch, aber die meisten landeten trotz der Strapazen in der kleinen Schachtel mit dem Löcherdeckel. Gefühlte 100 Jagdversuche später stellte ich den Behälter zufrieden neben das improvisierte Nest und machte mich auf den Weg zur Stutenweide. Auf dem Plan stand ein Ausritt mit Lily, Rosie und Lewis. Nein, eigentlich standen auf dem Plan nur in Olivers Handschrift „Moon Kiddy“ und die Namen der weiteren Pferde, die ich diesen Monat persönlich betreute. Aber da es wundervolles Spätsommerwetter war und wir nach den Regenfällen letzte Woche endlich wieder baden gehen wollten, war etwas anderes als Ausreiten gar nie in Frage gekommen. Um mich herum zirpten die Heuschrecken, als ich auf dem Trampelpfad zum Weidetor lief. Piroschka und Feline sahen mir entgegen, senkten dann aber wieder die Köpfe zum Grasen. Sie hatten das einzig Vernünftige gemacht und unter den Bäumen Schatten gesucht. Ich hatte schon heiss vom blossen laufen. Umso mehr freute ich mich auf die Abkühlung. Ich pfiff als ich die Weide betrat, sodass sich die kleine Herde in meine Richtung bewegte. Allen voran kam Islah, nur um kurz vor mir anzuhalten und anschliessend demonstrativ wieder in den Schatten zu schlendern. Sie war die unangefochtene Leitstute, aber die anderen blieben zum Glück erstmal bei mir, sodass ich Moon und Feline zu fassen bekam. Rosie und Lewis können sich Adrenaline und Piroschka nachher selber einfangen, beschloss ich. Ich führte sie beiden Stuten zum Nebenstall, ohne mir die Mühe des Halfterschliessens zu machen. Die gingen sowieso nirgends sonst hin. Ich band beide unter dem Dach an und begann sie zu putzen. Hier hatte ich wenigstens auch etwas Schatten, sodass ich während des Bürstens nicht in meinem eigenen Schweiss ertrank. Trotzdem liefen mir die Tropfen schon nach kurzer Zeit die Stirn runter. Ausserdem hatte ich beim Knoten meines Bikini Oberteils wohl ein paar Haare erwischt, die nun die ganze Zeit unangenehm zwickten. Lily hatte ihre Badesachen auch endlich angezogen (und vermutlich den Piepmatz endlich fertig gestreichelt, obwohl ich sie gebeten hatte, ihn in Ruhe zu lassen). Sie setzte ihr unschuldiges Grinsen auf und striegelte Feline. Kurze Zeit später waren Lewis und Rosie mit ihren beiden Reittieren bei uns. Weil es seit drei Tagen wieder trocken war, hatten es die Pferde auch geschafft, abgesehen von etwas Staub sauber zu bleiben. Ausserdem putzen wir sie sowieso nicht allzu gründlich, weil wir nachher ins Wasser wollten. Daher sassen wir bald schon ohne Sattel und in Badesachen oben und ritten in Richtung Fluss vom Hofgebiet weg.


      Das Ufer war bei der Übergangsstelle zur Insel schön flach, sodass wir über den Trampelpfad ohne Schwierigkeiten ins Wasser kamen. Linn wollte nicht sofort rein, aber als sie sah, dass Moon und Feline ohne zu zögern vorausgingen, folgte sie mit einem zögerlichen Satz. Piroschka begann sofort zu scharren, als sie den ersten Huf im Wasser spürte. Lewis musste sie sogar energisch antreiben, dass sie sich nicht ablegte, als die beiden tiefer drin waren. Wir wateten zu einer tieferen Stelle, sodass die Stuten sogar ein wenig schwimmen mussten. Moon strecke Ohren und Nüstern so weit in die Höhe wie es ging, damit kein Tröpfchen Wasser rein kam. Ich klammerte mich an ihre dichte Mähne, damit ich mich auf dem schwimmenden Nilpferd halten konnte und nicht unter die Paddelhufe kam. Lily tat es mir gleich, sie war diesen Sommer schon ein paarmal mitgekommen und wusste, dass sie aufpassen musste. Am Ende kletterten wir tropfend wieder an Land und die Pferde schüttelten sich erstmal kräftig, sodass wir allesamt fast von den Rücken runtergerutscht wären. Dann machten wir uns erfrischt auf den Heimweg, aber nicht ohne am Wegrand einen kleinen Galopp zu wagen. Ich fragte Lily vorher, ob sie sich traue, doch sie verdrehte als Antwort nur die Augen und galoppierte bereits an. Wobei sie sich dann doch ziemlich gut festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

      Zuhause versorgten wir die vier Criollos und kümmerten uns um die nächsten Kandidaten. Islah, Echo, Coffee, Shadow und Noir waren bereits bewegt worden – erstere drei ebenfalls auf einem Ausritt mit Jonas, Elliot und Lisa. Shadow und Noir waren am Morgen an der Longe gequält worden. Ich machte nun die Sachen von Lila Wolken bereit. Ja, die Stute war wieder Zuhause. Sie war bei Eddi in besten Händen gewesen und hervorragend trainiert worden, aber Eddi hatte einfach nicht mehr genug Zeit für zu viele Pferde, deshalb hatte sie ihren Bestand ziemlich reduziert. Auch Caruso und Flintstone waren aus diesem Grund zurückgekehrt. Alle drei hatten die Reise gut überstanden und sich schnell wieder eingelebt – das war nun auch schon wieder ein paar Wochen her. Ich war besonders froh dass ich Flint wieder hatte, denn so hatte ich nun schon zwei meiner ursprünglichen drei Westernpferde aus der Anfangszeit von Pineforest zurück. Wenn ich mir den Hengst ansah, kamen mir sofort Erinnerungen in den Sinn und ich fragte mich, wie es wohl Lovely Summertime ging. Ich wusste wenigstens, dass sie noch lebte, denn ich hatte sie kürzlich auf einem Foto eines Kanadischen Turniers wiedererkannt. Doch nun zurück zu Lila, die mittlerweile gesattelt vor dem Nebenstall angebunden stand. Ich zog ihr das Halfter aus und schob ihr die Trense in den Mund. Sie nahm sie willig an und kaute darauf herum, während ich versuchte, die drahtige Wuschelmähne unter dem Genickband zurecht zu zupfen. Als ich es geschafft hatte, kam mir Jonas entgegen. „Hey Boss, soll ich mit Ronja raus gehen oder im Roundpen Seitengänge üben?“ „Was weiss ich? Du bist kein Kind mehr, entscheide selbst“, antwortete ich gereizt. „Was hab ich jetzt schon wieder verbrochen?“, wollte er daraufhin gerechtfertigter Weise wissen. Ich sah ihm nicht in die Augen, aber murmelte entschuldigend: „Okay tut mir Leid, du kennst mich doch - ich hab immer viel um die Ohren.“ „Schon gut, ich verzeihe dir nochmal“, beschwichtigte er grinsend. „Wobei ich wünschte, du hättest mehr Zeit.“ „Mehr Zeit wofür?“ Er schien überrascht, dass ich seine Worte gehört hatte und meinte rasch: „Ach, für Ausritte oder Filmabende...“ Ich sah ihn stirnrunzelnd an und überlegte. „Wenn du unbedingt willst, können wir heute Abend zusammen mit Lily einen Film schauen.“ „Ich meinte eher, nur wir zwei“, murmelte er, fügte dann aber auf meinen allessagenden Blick hin rasch hinzu: „aber mit Lily ist natürlich auch vollkommen okay, ich würde mich freuen.“ Ich wandte mich kopfschüttelnd wieder Lila zu und dachte laut: „Diese Männer, immer nur das eine im Kopf.“ Er rief im Weggehen lachend: „Was denn? Ich hab nicht mal im Entferntesten an sowas gedacht, wenn du das reininterpretierst ist das nicht meine Schuld.“ Meine Ohren wurden heiss, aber ich liess es gut sein und kümmerte mich um mein Pferd, anstatt nochmal etwas anzufügen.

      Lila lief brav auf der Ovalbahn, wie ich es mir von ihr gewohnt war. Sie beherrschte mittlerweile sogar Renntölt und war sehr fein an den Hilfen. Sie hatte auch schon ein paar entscheidende Turniere bei Eddi gewonnen und war nun in die Höchstklasse aufgestiegen, also hatte ich mit ihr nun drei Gang-Cracks im Stall. Zufrieden liess ich sie nach einer halben Stunde austraben und führte sie nach dem Absteigen im Schatten der Tannen trocken. Ich musste bis zum Abend noch Satine, Rebel und Pilot bewegen, ausserdem La Bella Goia in Empfang nehmen. Die Siebzehnjährige Stute durfte in ihr altes Zuhause zurückkehren und hier ihren Lebensabend geniessen. Aber im Moment war sie noch äusserst gut in Form und würde als erfahrenes Turnierpony für Lily dienen – und als Freizeitpartner für mich. Sie wurde pünktlich um sechs Uhr von Hans gebracht und ich führte sie sogleich in ihre neue Box im Nebenstall. Mit Pilot ging ich zuvor nochmal raus ins Gelände, denn der Hengst hatte gestern eine anstrengende Dressurstunde gehabt. Satine bewegte ich auf dem Sandplatz, ebenso Rebel. Wobei ich mit letzterem noch etwas an unseren Pleasure-Fertigkeiten feilte. Um acht Uhr war ich endlich mit allen fertig und half noch rasch Lily beim Verräumen von Areion, mit dem sie fleissig Gymkhana Übungen gemacht hatte. Dann wollte ich gemeinsam mit ihr nach dem Piepmatz sehen, den ich zuletzt um sieben Uhr gefüttert hatte. Lily rannte voraus durch die Haustür. Als ich hinterherkam, stand sie geschockt da. „Occu, es bewegt sich nicht mehr!“ Ich ahnte schon, was los war; ein Blick in die Schale bestätigte meine Vermutung. „Er hat’s nicht geschafft… Da war wohl doch etwas nicht mehr ganz in Ordnung mit seinen Organen.“ Lilys Augen füllten sich mit Tränen und sie schluchzte leise: „Er war ein Vogel, aber durfte in seinem kurzen Leben nicht einmal fliegen… Dabei haben wir uns so Mühe gegeben! Das ist einfach ungerecht.“ „Manchmal reicht Mühe allein nicht aus, und die Natur ist erbarmungslos. Aber da wo er jetzt ist, kann er sicher fliegen und ist schmerzfrei. Komm, wir begraben ihn im Garten.“ Mir bildete sich zugegebenermassen auch ein Kloss im Hals, als ich beobachtete, wie meine Nichte das tote Vögelchen schluchzend in ihre kleinen Hände hob und hinaustrug. Wir buddelten ein Loch und Lily sammelte ein paar Blümchen, die sie hineinlegte, um dem Piepmatz ein hübsches Blumennest zu machen. Dann legten wir ihn hinein und schoben die Erde langsam zurück ins Loch. Wir standen noch einen Moment da, dann legte ich den Arm um Lilys Schulter und führte sie ins Haus.

      Wir schauten wie versprochen mit Jonas einen Film, was meine Nichte auf andere Gedanken brachte. Ich war an diesem Abend froh und dankbar, Jonas bei uns zu haben. Denn auch mich brachte der gemeinsame Abend auf andere Gedanken. Trotzdem träumte ich in dieser Nacht von einem hüpfend-flatternden Federball, der mich vorwurfsvoll ansah, laut tschilpte und dann über eine Wiese mit vielen Grashüpfern hinweg flog. RIP Piepmatz…

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    • Wolfszeit
      Dressur A zu L | 31. August 2016

      Heute hatte ich mir vorgenommen, ein paar unserer Vollblüter wiedermal etwas in der Dressur zu schulen. Ich wollte, dass sie ein gutes Gleichgewicht hatten und über den Rücken gymnastiziert wurden, damit sie später keine Probleme bekamen – aber auch, um ihr aktuelles Handling auf der Rennbahn zu verbessern. Ausserdem sprach die Dressur wichtige Muskeln an, die auch auf der Bahn nützlich waren. Kurzgefasst ging es darum, die Vollblüter weiter zu stärken und zu formen. Aber in der heutigen Reitstunde liefen nur zwei der aktiven Rennpferde mit, nämlich Sunday Morning und Gleam of Light, den ich persönlich ritt. Die anderen Teilnehmer waren Indiana, Vilou, Satine, Parányi und Areion. Obwohl sie alle etwa gleich weit waren, was die Lektionen anging, gab es doch riesige differenzen in Alter und Erfahrung. Parányi, die von Elliot geritten wurde, war zum Beispiel noch mehr mit sich selbst beschäftigt, als auf ihren Reiter zu hören. Sie war nun knapp ein Jahr unter dem Sattel und solide Eingeritten. Im Springen hatte sie sogar schon einige Erfolge von Jungpferdeprüfungen aufzuweisen und war ziemlich weit für ihr Alter. In der Dressur ging es hingegen etwas gemächlicher voran, denn hier war ja vor allem der gymnastische Effekt entscheidend. Sie hatte schlicht und ergreifend noch nicht die Kraft und Balance um schwierige Lektionen zu zeigen. Im Moment arbeiteten wir an der Anlehnung, denn die Losgelassenheit dafür besass sie mittlerweile. Hingegen war Indiana eigentlich schon längst reif für höhere Dressur. Sie hatte ein ausgezeichnetes Gleichgewicht und war kräftig bemuskelt durch das viele Training im Gelände. Weil wir sie immer mal wieder zu Trainingszwecken mit den jungen Rennpferden auf der Bahn laufen liessen, hatte sie ausserdem eine kräftgie Hinterhand mit viel Schub und eine gute Kondition. Doch sie war nunmal auch eine hervorragende Zuchtstute und hatte schon vor ihrer Zeit auf Pineforest drei Fohlen bekommen – dementsprechend langsam war sie in Sachen Karriere vorangekommen. Nach ihrem diesjährigen Fohlen Mambo ging es darum, sie wieder aufzutrainieren. Und nun wollten wir die siebenjährige Stute auch endlich richtig weiterbilden. Für Areion und Lily war es nochmal eine andere Situation: Sie hatten beide noch viel zu lernen. Ich ritt Areion zwar auch ab und zu, damit er ordentlich arbeiten musste, aber ich hielt es für genauso wichtig, dass er und meine kleine Nichte gemeinsam besser wurden und so noch mehr zusammenwuchsen. Mit Vychahr hatten wir es nach seiner Körung eher ruhig angehen lassen, denn der Hengst war noch ein Stück gewachsen. Jetzt, mit seinen sechs Jahren, war es auch für ihn Zeit, in der Dressur und vor allem im Springen Fuss zu fassen und sein Potential zu zeigen. Mit Satine verhielt es sich ähnlich wie mit Parányi: sie war im Springen sehr weit, aber die Dressur war etwas zu kurz gekommen. Sie arbeitete in Dressur überhaupt nicht so schön mit wie im Springen. Ich vermutete, dass die Lektionen sie zu sehr an die Zeit im Zirkus erinnerten und sie deshalb auf Widerstand schaltete. Wir mussten das Programm für sie deshalb möglichst vielseitig und positiv gestalten, ohne dabei zu viel zu wollen.

      Die Stunde war schneller vorüber, als ich erwartet hatte. Elliot liess uns volle 45 Minuten lang verschiedene Lösende und auch schon leicht versammelnde Übungen machen, wobei auch viel Galopparbeit vorkam. Das Ganze hatte an meinen Kräften genauso gezehrt wie an Lights, also waren wir beide froh, als wir nach dem Ausschreiten in den Hauptstall zurückkehren konnten. Ich packte den Hengst in seine warme Stalldecke ein, denn er war wie fast alle anderen geschoren. Für die Rennpferde war dies nunmal ein Muss, denn sie schwitzten sonst einfach zu viel.


      Nach der Dressurstunde vom frühen Nachmittag widmete ich mich Halluzination. Ich schloss mich mit ihr Darren, David und Thomas an, die in der Halle Circus Dancer, Diarado und Baccardi trainierten. Wir ritten mehrheitlich selbstständig und es herrschte Abreitplatz Atmosphäre, aber da Dancer und Hallu etwa gleich weit waren, was die Lektionen anging, konnten wir eine Art Pas-De-Deux bilden. Besonders die Passage nebeneinander machte richtig Spass und sah auch laut David unheimlich toll aus. Wir versuchten uns auch an gleichzeitigen Galopppirouetten, was nach einigen Versuchen ganz gut klappte. Einmal bogen wir im Galopp gemeinsam auf die Mittellinie und gingen dann mit Traversalverschiebungen auseinander zur Wand zurück, nur um anschliessend bei A wieder zusammenzukommen. Baccardi und Diarado waren manchmal etwas verwirrt durch die beiden spiegelgleichen Tänzer, die ihre Runden drehten. David und Diarado arbeiteten vor allem am Schulterherein, denn damit hatte der Rappe noch etwas Mühe. Entweder war er zu schnell unterwegs, oder er versuchte von der Wand wegzudriften. Baccardi und Thomas hatten ganz andere Probleme. Thomas war selbst noch nicht sehr erfahren, daher lernte er zur Zeit mehr dazu als Baccardi. Die beiden übten sich an A-Lektionen wie dem Galopp-Schritt Übergang. Baccardi spielte brav mit, spiegelte aber auch ganz genau Thomas‘ Fehler wieder. Genau das machte ein gutes Lehrpferd aus.

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    • Wolfszeit
      Ein langer Tag | 20. September 2016

      Es war ein sonniger Spätsommermorgen und die Natur schien verschlafen zu haben. Es lag viel Tau auf dem Gras, die Luft roch frisch und sauber. Das Gewitter vom Vortag hatte den ganzen Staub von den vergangenen heissen Tagen weggewaschen. Ich streckte mich genüsslich und genoss einen Moment die frühen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Vom morgendlichen Vollbluttraining herkommend befand ich mich gerade auf dem Weg zum Nordstall. Drinnen war es schön kühl. Die Pferde raschelten fleissig in ihrer Frühstücks-Heuportion und ich entdeckte ein paar Mäuse, die gerade den Boxenwänden entlang flüchteten. Jackie spitzte sofort aufgeregt die Ohren und flitzte hinterher, aber natürlich erwischte sie keine. „Wo sind diese verlausten Katzenviecher wenn man sie mal braucht?“, stellte ich sarkastisch an mein Hündin gewandt fest. Sie musterte mich Schwanzwedelnd und erwartungsvoll. „Heh sweetie? No treats until you catch one.“ Ich stellte mich vor Donuts Box und rief seinen Namen. Der Ponyhengst hob den Kopf, spitzte die Ohren und brummelte. Ich schmunzelte, weil seine Stimme wie immer höher als die eines Grosspferdes war und das Geräusch dadurch umso witziger klang. Geputzt und gesattelt hatte ich ihn schnell, denn er war noch sauber von gestern. Das Langhaar bearbeitete ich nochmal mit etwas Glanzspray, damit der Schweif schön fluffig und voluminös war. Dann führte ich Donut auf den Reitplatz, denn was gab es besseres, als die noch kühle Morgenstimmung für eine Dressurstunde zu nutzen? Ich wärmte Donut auf und trabte ihn dann erstmal in Dehnungshaltung auf mehreren Volten. Nach einer Weile nahm ich die Zügel auf und begann, den Hengst mit lockeren Seitengängen zu gymnastizieren. Er war heute fleissig und energiegeladen, was ich sehr mochte. Trotzdem entschleunigte ich ihn anschliessend mit ein paar kleinen Volten, damit er nicht auf die Vorhand kippte. Im Schritt versuchte er immer wieder anzutraben, wie ein ungeduldiges Kind. Doch ich nahm es gelassen und schätzte seinen Eifer. Ich beschloss, jetzt erstmal ein wenig Galopparbeit zu machen, bevor ich mich noch an Travers Lektionen wagte. Er galoppierte schwungvoll und in korrekter Haltung, leicht vor der Senkrechten und schön bergauf. Wie toll es doch war, einen so fein ausgebildeten Hengst zu reiten! Ich versammelte den Galopp und liess ihn auf der langen Seite wieder zulegen, dann wechselte ich durch die Diagonale und machte einen Galoppwechsel bei X. Kein Problem für Donut – als erfahrenes Springpony gehörte das zu seinen Spezialitäten. Nach dem versprochenen Travers machte ich noch ein wenig Schulterherein, dann liess ich es für heute gut sein und brachte Donut zurück in den Nordstall. Ich sattelte ab, bürstete das Fell glatt und kratzte die Hufe aus. Als ich fertig war, entliess ich ihn in seine Box und gab ihm drei Karotten, die er hastig runterschlang. Ich kraulte zum Abschied seinen Hals und den weissen Nasenrücken, wobei er genüsslich den Mund verzog. Er wollte mich gar nicht weggehen lassen, sondern sich gleich hinter mir wieder durch die Boxentür zwängen, was ihm natürlich nicht gelang. Enttäuscht brummelte er mir hinterher und ich bekam beinahe ein schlechtes Gewissen, einfach so davonzulaufen. Aber sein eigentlicher Beweggrund, so war ich mir fast sicher, war die vierte Karotte, die ich noch immer in der Hand hielt um sie nun Ljóski hinzustrecken. Herkir, der in derselben, besonders grossen Box stand, versuchte eifersüchtig seinen Kumpel wegzuekeln. Ich führte Loki in die Stallgasse und putzte ihn ausgiebig. An seinem wolligen Langhaar hatte ich besonders lange. Der Hengst war kitzlig und zuckte die ganze Zeit mit dem Widerrist, als ich mit der weichen Bürste nochmals über seinen Körper strich. Besonders am Bauch mochte er es gar nicht, sodass er vor und zurück zappelte. Ausserdem drehte er mehrfach den Kopf um sich mit der Schnauze an seiner Schulter zu kratzen. Das hibbelige Getue ging auch beim Aufsteigen weiter und ich fragte mich langsam, ob Herkir und er Persönlichkeiten getauscht hatten, denn normalerweise war der Fuchsschecke eher wie ein Sack voller Flöhe. Ich ging mit dem vor Energie überlaufenden Loki ins Gelände und machte ein paar gesunde Galopps, sodass ich ihn am Ende zufrieden und ausgepowert am langen Zügel nachhause reiten konnte. Als nächstes stand Longieren mit Moon Kiddy auf dem Programm, als Abwechslung für sie und mich. Nachdem sie am Sonntag an einem anspruchsvollen Gymkhana mit Darren gestartet war, hatte sie sich eine Pause verdient. Deshalb arbeitete ich mit ihr eine halbe Stunde lang locker im Roundpen, wobei ich nicht mehr als Übergänge und Seitenwechsel verlangte, um ihre Reaktion auf meine Körpersprache weiter zu schulen. Sie war sehr aufmerksam und liess sich gänzlich auf mich ein, was das Training sehr einfach machte. Andererseits kannten wir uns nun auch schon so lange, dass ich alles andere als bedenklich gewertet hätte. Meine hübsche Criollostute mit der mächtigen, schwarzen Mähne, ihr Markenzeichen, kam am Ende des Trainings zu mir in die Roundpen Mitte und holte sich ihre Karottenstückchen ab. Ausserdem wischte sie liebevoll mit der Oberlippe auf meinem Unterarm hin und her, als wollte sie mich kraulen. Ich tat es ihr gleich und massierte ihren Widerrist, dann führte ich sie am Halfter zurück in den Nebenstall. Inzwischen waren die Hengste alle auf die Weiden gelassen worden; die Stuten kamen am Nachmittag raus.

      Ich bekam pünktlich um zehn Uhr einen Anruf, dass mein neues Hengstfohlen, LMR Royal Champion, gesund und munter im Flughafen von Birmingham angekommen war. Der Jährling stammte von der Lake Mountain Ranch, einem noch eher unbekanntes Gestüt, doch seine Abstammung gefiel mir und sein Exterieur hatte mich überzeugt. Er war ein Mix, daher überlegte ich, ihn kastrieren zu lassen, doch das hatte noch Zeit. Erstmal holte ich ihn nun ab und brachte ihn zu seinen neuen Kumpels auf die Hengstfohlenweide. Es gab ein paar Rangeleien, wie das eben war, wenn ein Neuling in die Gruppe stiess. Ich beobachtete das Ganze, bereit, jederzeit mit schwingendem Führstrick einzugreifen. Doch es war wie erwartet nicht nötig: Royal wurde von allen Seiten neugierig beschnuppert und ein bisschen ‚angenagt‘, dann war die Rangfolge fürs erste geklärt und er wurde in Ruhe gelassen. Dass er sich so rasch in das soziale Gefüge eingelebt hatte, sprach für die Haltung des Züchters. Zufrieden widmete ich mich wieder den anderen Stallarbeiten.

      Lily war noch in der Schule, also traute ich mich nicht, etwas mit Thairu, unserem gestreiften ‚Pony‘ zu unternehmen. Sie wollte immer dabei sein wenn ich mit dem Zebra arbeitete, was leider im Moment nicht allzu oft geschah. Andererseits hatte ich das Gefühl, dass es auch besser für Thairu war, wenn sie nicht zu viel Trainiert wurde. Schliesslich war so intensiver Kontakt zu Menschen noch immer recht viel Stress für sie und ich wollte sie nicht überfordern. Ich beschloss, mir heute Abend eine Stunde für das Zebra freizuhalten.

      Es war nun 11 Uhr und mittlerweile ziemlich warm geworden, sodass ich nur noch im Trägertop rumlief. Zira und Sheela waren treu an meiner Seite, Jackie hingegen hatte sich aus dem Staub gemacht als ich aufgebrochen war um Royal abzuholen. Vermutlich überwachte sie mal wieder gewissenhaft ihr Territorium oder döste irgendwo im Schatten. Ich liess es mir nicht nehmen, rasch mit den beiden Hündinnen zu spielen, als ich unterwegs zur Stutenweide einen nahezu perfekten Stock dafür fand. Er wies schon ein paar Nagespuren auf, also hatten ihn die Hunde wohl von irgendwoher angeschleppt. Ich warf ihn soweit wie meine eher spährliche Armmuskulatur es erlaubte und sah dann belustigt zu, wie sich Sheela und Zira dynamisch darauf stürzten. Sheela, die ja ein wenig älter und deutlich massiger war als die schlaksige Zira, brauchte bloss einmal warnend zu knurren um ihrer jungen Spielgefährtin klarzumachen, dass sie alleine den Stock tragen durfte. Sie brachte ihn mit stolz aufgerichtetem Gang zu mir zurück. Zira trottete hinterher, wie eine hungrige Wölfin die auf eine Gelegenheit wartete, ihrer Rudelgenossin die Beute abzunehmen. Ich lobte beide und warf den Stock nochmal, dann lief ich zum Weidetor. Ich wollte vor dem Mittag noch mit Islah arbeiten. Die Araberstute hatte ihren Babybauch durch die ständige Bewegung auf der Weide und das Training unter dem Sattel vollständig abtrainiert und erfreute sich wieder bester Fitness, was bei ihrem Charakter nicht immer von Vorteil war. Ich mochte es aber, dass sie dieses feurige Temperament zeigte, das man oft als typisch für Araber empfand. Ich brachte sie zum Nebenstall und band sie dort ans Holzgestänge. Dann begann ich, ihr kurzes Fell zu striegeln. Noch während ich dabei war, kamen Ajith, Oliver und Jonas vorbei. „Hey Boss“, grüsste Jonas. „Ajith had an idea“, begann Oliver. „Since some of the thoroughbred stallions now live at Rosie’s farm, we could put the Arabians into the empty stalls inside the Hauptstall.” Ich verstand, worauf er hinauswollte; der Platz im Nordstall war begrenzt, hingegen im Hauptstall gab es eine ganze Reihe unbesetzter Gastboxen. Trotzdem war ich nicht so richtig zufrieden mit dem Vorschlag. Stattdessen überlegte ich laut: „What about we ask Rosie if she wants to take the Arabs in an give us our beloved English Tbs back?“ Ajiths Augen leuteten begeistert – er hing einfach an all seinen Pfleglingen und war ziemlich enttäuscht gewesen, dass die paar Hengste auf der Wilkinson Farm von anderen Pflegern versorgt werden würden. Oliver schien auch nicht abgeneigt von der Idee, nur Jonas war etwas zerknirscht, weil er dadurch künftig Numair und Anubis nicht mehr so oft sehen würde. Ich fragte ihn, ob es sehr schlimm sei, doch er verneinte glücklicherweise. „Solange du mir meinen Herkir dalässt, ist alles gut.“ Ich schmunzelte und schloss: „Dann rede ich nachher mit Rosie, ich wollte ihr sowieso einen Besuch abstatten.“ Die drei zogen zufrieden weiter und ich widmete mich wieder ganz meiner Islah. Ich arbeitete auf dem Sandviereck mit ihr, auf dem noch Stangen von Lisas Trail Training mit Shadow ausgelegt waren. Dies nutzte ich gleich, um die Stute zu gymnastizieren. Über den Stangen und Cavaletti musste sie ihre Beine heben und den Rücken wölben, ausserdem erforderte die Arbeit ein erhöhtes Mass an Konzentration, was bei ihrem Temperament gerade recht kam. Zu lange ritt ich sie aber so nicht, denn die Lektionen waren anspruchsvoll und führten im Übermass zu Muskelkater. Ich liess sie nach etwas mehr als einer intensiven halben Stunde ausgiebig austraben und brachte sie dann zurück auf die Weide.

      Nun meldete sich mein Magen zu Wort und erinnerte mich daran, dass es Mittag war. Lily kam aus der Schule zurück und half mir beim Kochen, verzog sich am Ende aber doch ins Wohnzimmer um mit den Hunden zu spielen. Ich war ihr nicht böse, denn das heutige Menü war nicht aufwendig – Spaghetti mit Tomatensauce und Salat. Ich fragte meine Nichte, ob sie Lust hatte am Abend mit Thairu zu trainieren. „Und das fragst du noch?“, kam die empörte Antwort. Ich grinste zufrieden und konzentrierte mich auf meine Spaghetti, um keine Tomatensauce zu verspritzen. Lily hatte am Nachmittag Schulfrei, also lud ich sie ein, Rosie mit mir zu besuchen. Nach dem Essen und wegräumen begaben wir uns also abermals zur Stutenweide. Ich fing mir Argenté Noir ein, Lily durfte Feline nehmen. Wir putzten die beiden Stuten direkt auf der Weide, indem wir sie an den Zaun banden und das Sattelzeug den ganzen Weg rüber trugen. Unter dem Zaumzeug liessen wir die Knotenhalfter, damit wir die beiden später auch anbinden konnten. Ich war schon ein Weilchen nicht mehr auf dem Welsh Pony gesessen, aber gewöhnte mich rasch wieder an Noirs Bewegungen. Wir ritten zusammen zur Ranch, machten aber einen Umweg durch den Fluss. Bei der Mittagshitze war es eine willkommene Abkühlung, als Feline verspielt im Wasser scharrte und uns beide nass spritzte. Noir zog wenig begeistert ihren Kopf weg und klappte ihre Ohren nach hinten, damit sie kein Wasser abbekamen. Wir wateten ans andere Ufer und trabten dem Waldrand entlang zur Ranch. Der einladende Schotterweg mit dem Kreis erinnerte mich an die Zufahrt zu einem noblen Schloss. Die Gebäude waren neu gestrichen und alles sauber aufgeräumt – von einer Baustelle war beinahe nichts mehr zu sehen. Auch die Zäune standen nun alle; sie waren hübsch weiss und ergänzten das ländliche aber zugleich edle Bild. Von weitem sah ich Cantastor und Muskat auf der Weide grasen. Sie wehrten friedlich mit den Schweifen Insekten ab und schüttelten ab und sahen auf, als sie uns entdeckten. Lily und ich stiegen ab und banden die Pferde an, dann begaben wir uns auf die Suche nach Rosie. Wir fanden sie im Wohnhaus, wo sie gerade Staubsaugte. Sie begrüsste uns herzlich und machte Tee, während Lily freiwillig fertig staubsaugte. Wir plauderten eine Weile bei Tee und Keksen, bevor ich wie versprochen die Idee mit den Arabern ansprach. „That’s funny“, meinte Rosie als ich fertig war, „I bought two Arabians recently, from a place named Fearie Hills. It’s a mare and a stallion, both precious breeding stock, but Fearie Hills is being closed and so their horses are all for sale. I was afraid that those two could end up with some dubious traders, so I kinda rescued them.” “That’s cool, I can’t wait to see them!”, rief Lily begeistert. Rosie meinte lachend: “You don’t have to – they’re arriving today.” “When exactly?”, wollte ich wissen. “I will pick them up at the airport in about an hour.” “So we’re gonna swap? You okay with that?”, hakte ich nach. Rosie überlegte kurz und nickte dann. “Though I’ll miss my little Fly around here, I think I would like to start breeding Arabs.“ Ich nickte zufrieden und wir schüttelten Hände – damit stand der Entschluss fest, dass meine drei Araber hierher ausgelagert werden würden und künftig in Rosies Zucht zum Einsatz kamen. Lily und ich beschlossen unseren Ausritt fortzusetzen und anschliessend gemeinsam mit den Pflegern den Pferdetausch zu vollziehen. Wir galoppierten über die beliebten alten Holzrücker Wege im Wald und waren wohl insgesamt über eine Stunde lang unterwegs. Noir liess ich am Ende am langen Zügel nachhause schlendern; die Stute war ausgepowert und wackelte zufrieden im Takt mit den Ohren. Wir brachten sie und Feline zurück auf die Weide und trommelten Jonas und Lisa als Helfer zusammen. Ich war zwar nicht gerade begeistert davon, mit beiden gleichzeitig zu tun zu haben, aber sie waren gerade als einzige zur Verfügung. Wir holten die drei Araber und sattelten sie. Islah verstand die Welt nicht mehr, als ich sie abermals von der Weide holte und ihr den Sattel auf den Rücken legte. „Don’t worry girl, you won’t have to work again“, murmelte ich liebevoll. Jonas schwang sich auf Numairs Rücken, Lisa übernahm Anubis und nahm Lily vorne mit drauf. Wir hatten auch noch zwei Führstricke dabei, weil drüben auf der Ranch fünf Pferde auf uns warteten. Die Putzsachen von den drei Arabern wollte ich später noch per Auto vorbeibringen.

      Rosie war längst losgefahren, um ihre zwei Neulinge abzuholen. Wir besprachen die Boxenordnung daher mit ihrem Chefpfleger, einem stämmigen, dunkelhaarigen Typen namens Lucas Gordon. Die Araber durften die frisch ausgemisteten Boxen beziehen. Dann holten wir die Englischen Vollblüter direkt von der Weide und sattelten Empire, Muskat und Canto. Fly und Fajir mussten als Handpferde mitkommen, weil ich meiner kleinen Nichte den Umgang mit den temperamentvollen Hengsten noch nicht ganz zutraute. Doch bevor wir loszogen bestand Lily darauf, auf Rosie und die neuen Araber zu warten. Ich willigte ein, weil ich selber auch gespannt auf die beiden war. Zwanzig Minuten Später fuhr der Selbstfahrer auf den Hof und wir halfen Rosie beim Ausladen. Als ich die Klappe mit Jonas zusammen öffnete, sah ich als erstes einen hübschen braunen Hengst, der uns misstrauisch entgegenschielte. Wir lösten die Trennwand und führten ihn ans Tageslicht. Er war nicht besonders gross, Araber eben, aber hatte einen ausdrucksstarken Körperbau mit einem äusserst hübschen Hechtkopf und kräftigem braunem Fell. Seine Beine waren ganz schwarz und er hatte am restlichen Körper zum Teil dunkle Stellen und leichte Dapples. Die lange schwarze Mähne fiel eher wild über seinen gebogenen Hals und den Schweif trug er aufgeregt erhoben. Er blähte die Nüstern und sah sich um. Dann wieherte er stolz, um anschliessend mit gespitzten Ohren auf eine Antwort zu warten. Die kam auch – vermutlich von einem der Hengste im Stall drüben. Bintu Al-Bahri schnaubte neben Lisa lautstark und scharrte ungeduldig auf dem Schotter, während Jonas und ich die Trennwände lösten, die den Weg zwischen ihm und dem zweiten Pferd gesichert hatten. Die Stute war ganz vorne angebunden, damit es keinen Ärger während der Fahrt hatte geben können. Schon jetzt erkannte ich, dass sie eine hübsche Rappstute war, die eine klar definierte, schneeweisse Blesse trug. Sie folgte mir zögernd die Rampe runter und sah sich ebenfalls um. Im besseren Licht erkannte ich, dass sie nicht gerade gut bemuskelt schien und ihre bisherige Zeit als Zuchtstute nicht spurenlos an ihr vorübergezogen war. Rosie bemerkte meinen skeptischen Blick. „She is 10 years old and had already 7 foals. I guess you can tell.” Mitleidig schaute ich in die dunklen, freundlichen Augen und streichelte die Nüstern der Stute. „Her name’s Farasha, it means butterfly. I’m not quite sure, but I even think that she’ll have another foal in spring. I will let the vet check her carefully.” Betroffen nickte ich. Rosie las die unausgesprochene Frage von meinem Gesicht ab und versprach: „I won’t breed her again. If she has another foal, then it will be her last, if not I’d say even better.“ Ich stimmte ihr nickend zu und war froh, dass meine ehemalige Pflegerin sich in erster Linie um das Wohlergehen von Farasha sorgte. „But doesn’t that mean that you still don’t have your own broodmare?” “That does not matter right now; I’m still building everything up.”

      Farasha und Bintu wurden von Rosie und Lucas in ihr neues Zuhause geführt und wir machten uns mitsamt Pferden auf den Heimweg. Canto schien zu spüren, dass es nachhause ging, denn er hatte einen zügigen Schritt drauf und wollte Empire die ganze Zeit überholen. Ich bremste ihn aber auch nicht zu sehr, sondern nahm die Zügel lediglich auf, wenn er antraben wollte. Auch Fly tänzelte ungeduldig nebenher, wobei er seinen Hals schön wölbte und richtig edel aussah. Wir waren um drei Uhr zurück auf dem Hof und brachten die fünf bei ihren alten Kumpels unter, dann ging alles seinen gewohnten Gang. Eigentlich hatte ich meine für diesen Monat zugeteilten Pferde nun schon alle bewegt, aber wie meistens übernahm ich für den restlichen Tag noch ein paar weitere. Die Pfleger konnten sich so den anderen Stallarbeiten widmen und ich hatte nichts dagegen, den ganzen Tag im Sattel zu sitzen – schliesslich waren es meine Pferde, und ich wollte jedem einzelnen von ihnen so viel Aufmerksamkeit schenken wie nur möglich. Ich überlegte rasch, dann suchte ich April und fragte sie, ob Rosenprinz schon bewegt worden war. „Yes Madam, I rode him in Training with Coulee this morning. As you requested in order to keep him fit for cross country.” Ich nickte zufrieden und suchte weiter. Auf dem Weg zum Nordstall begegnete ich Lewis. „Ahh Lewis! Did you already work with Unbroken Soul of a Rebel?“ “Yes Boss, all done. I practised for the horsemanship show on saturday.” “Is that so… Very well”, antwortete ich etwas enttäuscht, lief dann aber fröhlich weiter. Ich entdeckte Lisa beim Dressurviereck – sie räumte gerade die Stangen vom Morgen weg. „Hey Lisa, did you ride Piroschka?“ „Yes, Jonas and I took her and Adrenaline out for a ride today. Sorry, should I have waited until now?” Natürlich, die beiden waren wieder zusammen unterwegs – da hätt ich auch selbst drauf kommen können, stellte ich bitter fest. “Ahh… no, never mind.” Ich wollte schon davonhuschen, als sie mir hinterherrief: „Wait Occu, you could take Summertime! I would be glad, because I… Well I would like to spend some more time with Jonas…“ Ich hielt an ballte die Fäuste, aber nach kurzem Zögern seufzte ich leise, drehte mich dann lächelnd zu ihr um und meinte: „Sure. I’ll take her out for a ride as well.“

      Ich schlurfte zur Stutenweide und schnappte mir Summers Halfter vom Haken an der Wand des Offenstalls. Crap… I hate them both, dachte ich ärgerlich, das Bild von Lisas unschuldigem Grinsen im Kopf. Ich wanderte zu den Bäumen, wo die Paint-Stute stand und streifte ihr das Halfter über. Andererseits habe ich Ajith versprochen, dass ich mir Mühe gebe und sie nicht anders als vorher behandle. Das ist doch sowieso alles kindisch, ich sollte Jonas einfach vergessen und mich auf meine Tiere konzentrieren. Ich führte Summer zum Weidetor, zögerte dann aber und band sie an den Zaun. Ich wollte sie lieber in Ruhe hier unten putzen und ein Weilchen alleine sein. Ihre Ausrüstung musste ich trotzdem noch holen. Jonas war ebenfalls in der Sattelkammer. „Danke Occu, Lisa hat mir vorhin begeistert erzählt, dass du für die Summer bewegst.“ Ich nickte nur und nahm mir kommentarlos was ich brauchte. Du machst es nicht besser. Wenigstens hatte ich meinen Frieden bei den Pferden. Summer stand brav still und verscheuchte entspannt die Fliegen, wann immer sie ihr zu nervig wurden. Ich kratzte ihre Hufe gründlich aus, wobei ich bemerkte, dass sie ganz wenig Fäulnis hinten links hatte. Ich säuberte die Stelle gründlich und beschloss, nach dem Reiten ein Mittel dagegen aufzutragen. Ich sattelte sie und zog ihr das Bosal an, weil ich sie zum Ausreiten lieber damit zäumte. Dann führte ich sie aus der Weide und stieg auf. Gerade als ich durch die Tannen der Ostpassage reiten wollte, hörte ich eine Stimme. „Warte auf uns!“, rief meine kleine Nichte mit ihrem Tinker Areion. Sie schlossen im Trab zu uns auf. „Ich will mitkommen, ich hab den Teddy heute noch nicht bewegt!“ Ich lachte über den passenden Spitznamen des wolligen Tinkers und wir setzten uns in Bewegung. Areion hatte sich gut eingelebt und wurde täglich von Lily ‚bespasst‘, sodass die beiden schon in dieser kurzen Zeit ein Team geworden waren. Zwar hatten sie ab und zu noch Meinungsverschiedenheiten; so zum Beispiel bei der Holzbrücke, wo sich Lily durchsetzen musste, weil der Tinker einfach davor stehen blieb. Aber meine Nichte fand trotz ihres Flohgewichts immer wieder einen Weg ihr Ziel zu erreichen, denn was ihr an Kraft fehlte, machte sie mit austricksen wett. „Hey, du hast dem Teddy ja ein Zöpfchen gemacht! Das hab ich vorher gar nicht gesehen.“ Sie hatte den Zopf mitten in der Mähne gemacht, sodass er zeitweise von den umliegenden Haaren überdeckt wurde. Das muss sie noch etwas üben, dachte ich schmunzelnd, aber das sagte ich ihr natürlich nicht, um ihr Selbstvertrauen nicht zu verletzen. Sie grinste stolz und meinte: „Er ist ja auch das perfekte Übungsobjekt!“ Wir ritten weiter Richtung Osten und nahmen dann die Südlich gelegenen Wege für den Heimweg. Das Highlight war die Galoppwiese, über die wir nochmal ordentlich drüber bretterten, bis fast zum Hofgelände. Summer und Areion waren beide ziemlich verschwitzt als wir zurückkamen, besonders der arme Tinker hatte natürlich mit seiner mächtigen Mähne einen grossen Nachteil bei der Hitze. Wir duschten die beiden daher rasch ab und führten sie dann trocken, wobei sie auch grasen durften.

      Es war nun fast fünf Uhr und begann zu spüren, dass ich wieder den ganzen Tag unterwegs gewesen war. „Tea time!“, rief ich durch den Hauptstall und schlenderte anschliessend zur Reiterstube in der Halle. Die ersten Pfleger folgten mir bereits eifrig, während einige noch die restlichen zusammentrommelten. Wenn wir eine solche ‚Tee Pause‘ machten, besprachen wir auch jeweils was es noch zu tun gab, beziehungsweise was bisher alles gemacht wurde. Ich legte grossen Wert darauf, dass meine Angestellten ehrlich waren und es mir mitteilten, wenn sie in irgendeiner Weise unzufrieden waren. Nur so gelang es dem Team von Pineforest Stable so eng zusammenzuarbeiten. Auch lockerten wir das Arbeitsklima regelmässig mit Grillabenden oder gemeinsamen Ausflügen auf. Bisher hatte ich jedenfalls durchwegs positive Rückmeldungen erhalten was die Zufriedenheit der Mitarbeiter anging. Und gerade weil sie sich hier so wohl fühlten, setzten sie sich so dafür ein, dass auf Pineforest Stable alles reibungslos klappte. Schliesslich hatten wir auch einen Ruf zu verteidigen, und es gehörte ein gewisser Stolz dazu, wenn man hier arbeitete. Als ich fragte, ob noch jemand ein Pferd an mich abtreten wollte, meldete sich David mit einem Räuspern. „I’d be glad if you take Ice Coffee today, because then I could quickly go to town later.” Ich nickte zufrieden und beschloss, etwas Pleasure mit der Stute zu üben. Doch vorher war wie versprochen das Zebra dran. Wir tranken fertig, danach kontrollierte ich rasch die Mini- und Fohlenweiden, ehe ich mich zu Thairu und Dante begab. Für den Esel wollte ich noch einen anderen Namen finden, da mir Dante so gar nicht gefiel. Ich suchte etwas Afrikanisches, aber hatte bisher noch nichts Passendes gefunden. Als ich zum Weidetor lief, spitzte Thairu ihre grossen, runden Ohren. Sie kam sogar auf mich und Lily zu (die mir hinterhergespurtet war) und stellte sich erwartungsvoll vor uns hin. Ihr Schwanz war stets in Bewegung – ein gutes Zeichen in Zebra Sprache. Ich zog ihr vorsichtig ihr breites Lederhalfter über die Ohren und befestigte den Führstrick daran. Sie hielt brav still und folgte mir dann ins Innere der Ovalbahn. Lily schnappte sich Dante und führte ihn hinter uns her. Das gab dem Zebratier zusätzlich Sicherheit. Wir banden die beiden an den Rails an und begannen, sie mit den mitgebrachten bürsten zu putzen. Dante genoss die Prozedur am Kopf besonders. Er verzog genüsslich die Lippe und legte den ganzen Schädel schief. Hufegeben wollte er hingegen erst nach eindringlicher Aufforderung meinerseits – Lily schaffte es nicht den sturen temporär-Wallach zu beeindrucken. Zebra gab ihre Hufe sogar ziemlich vorbildlich, worüber ich positiv überrascht war. Sonst war das mit ihr oft sehr mühsam, weil sie sich durch das auf drei Beinen stehen den Menschen auf eine gewisse Weise hilflos aussetzen musste. Aus ihrer Sicht war es wohl ein Risiko, vergleichbar damit einen festen Standpunkt aufzugeben und so leichter angreifbar zu sein. Ich kämmte die Stehmähne und das Büschel am Ende ihres Schwanzes, dann war ich fertig. Lily musste auf die beiden aufpassen, während ich den Sattel von Thairu holte. Wir hatten bis vor ein paar Wochen oft mit einem Pad und einem Longiergurt trainiert, aber dann war der Sattler gekommen um die Sättel von Bluebell und Sweets zu kontrollieren und ich hatte bei der Gelegenheit gleich noch einen alten Ponysattel aufpolstern lassen. Den legte ich nun entschlossen auf Thairus Rücken und gurtete sanft ins zweite Loch. Ganz angezogen war er so noch nicht, aber genug, dass der Sattel nicht gleich bei der ersten Bewegung verrutschte. So ein Zebrarücken war ziemlich suboptimal für Sättel: kein Widerrist und ziemlich rund, sodass fast kein Übergang zur Kruppe sichtbar war. Thairu hatte deshalb auch einen Schweifriemen und ein elastisches Vorgeschirr, die ich beide gewissenhaft befestigte. Das Zaumzeug war eher simpel gehalten – klassisch englisch ohne Sperrriemen. Es war jedes Mal wieder ein Abenteuer, es über die grossen Ohren zu bekommen. Nun waren wir startklar. Zuerst führte ich das gestreifte Tier warm, dann zog ich den Gurt etwas nach und half Lily hoch. Sie trug zur Sicherheit einen Rückenpanzer, da Thairu doch noch ab und zu etwas wild wurde. Doch ich hatte das Gefühl, dass unser Muskelaufbautraining besser mit Lily funktionierte, weil ihr Gewicht schonender für den Rücken der Zebras war als meines. Eingeritten hatte ich das Tier selbst, aber seit sie einigermassen brav lief war nur noch Lily oben gesessen. Erst sobald Thairu genug Muskeln hatte, wollte ich selber auch wieder auf ihr reiten. Ich liess die Zügel los, Lily ritt nun also frei. Wir übten auf der Ovalbahn Übergänge; die Basics des Gehorsams, damit das Zebra sicherer wurde. Es war auch eine gute Übung für Lily, denn ich gab ihr Unterricht und sie perfektionierte die korrekten Hilfen. Schritt-Trab Übergänge klappten zufriedenstellend, aber galoppiert waren wir noch fast gar nicht und anhalten liess sich das Zebra noch nicht wirklich gut. Genau das übten wir nun eine halbe Stunde lang intensiv; immer und immer wieder. Gegen Ende klappte es schon deutlich besser, jetzt konnte Lily sie immerhin nach spätestens fünf Schritten zum Stillstehen bringen. Wir arbeiteten fleissig mit Lob und Karottenstückchen um Thairu bei Laune zu halten. Denn wir wussten beide – es gab nichts Schlimmeres als ein ‚grumpy zebra‘. Bevor wir für heute Schluss machten, wollten wir noch etwas wagen: eine Runde im Galopp auf rechter Hand. Ich schloss mit Lily spielerisch eine Wette ab, um ihren Ehrgeiz zu entfachen, was bestens funktionierte. „Ich wette du schaffst keine ganze Runde.“ „Just you watch me!“ Sie trabte zuerst und bereitete Thairu sorgfältig vor, wie ich es ihr beigebracht hatte. Dann gab sie die Galopphilfen und trieb, bis das Zebra einsprang. Okay, falscher Galopp – aber immerhin, dachte ich vergnügt. Die beiden galoppierten um die Kurve, da drohte das Zebra bereits wieder durchzufallen. Doch Lily blieb hartnäckig und trieb es mit allem was sie hatte an. Thairu machte einen leichten Bocksprung, sodass Lily den einen Bügel verlor, blieb aber im Galopp und drückte nun ordentlich aufs Gas. Die beiden rasten im Hoppelgalopp an mir vorbei (es sah so witzig aus, wenn das Zebra galoppierte) und absolvierten tatsächlich eine ganze Runde. Lily klammerte sich tapfer am Sattel fest – ich konnte mir gut vorstellen wie schwierig es war, sich so auf dem Zebrarücken zu halten. Thairu bremste schliesslich von selber wieder in den Trab, sodass Lily wieder die Kontrolle übernehmen konnte und zu mir zurück ritt. Wir lobten das Zebra ausgiebig und sattelten sie ab.

      Nachdem Thairu und Dante wieder in Ruhe auf ihrer Weide standen, kümmerte ich mich um Coffee und Lily zog davon um mit Skydive zu spielen. Ich ritt die Paint Stute in der Halle und hörte dazu Musik aus den Lautsprechern. Draussen wurde es zunehmend dunkler und stiller, aber ich war zu konzentriert um viel aus der Fensterwand zu schauen. Das Pleasure Training war für uns beide anspruchsvoll, denn es erforderte Präzision und feines Zusammenspiel. Ich schickte Coffee mal in langsamem Lope, mal in zügigem Canter vorwärts, und parierte sie aus allen möglichen Gangarten und Geschwindigkeiten in den Schritt durch. So konnte ich sie lösen, bis sie vollkommen locker aber in Versammlung über den Rücken lief. Zufrieden beendete ich das Training um halb acht Uhr und versorgte die Stute. Ich verbrachte noch etwas Zeit bei den Miniature Horses, wobei ich dank der hellen Lampe im Offenstall genug Licht hatte um die kleinen Ponys zu putzen. Sie waren zwar schon von Lewis geputzt worden, aber ich tat das auch nicht um sie sauber zu bekommen, sondern um meine Beziehung zu ihnen aufrecht zu erhalten. Das Licht und die Motten, die darum kreisten sorgten für eine romantische Stimmung, während ich im sauberen Stroh zwischen der liegenden Chocolate Chip und Dakota sass. Gedankenversunken liess ich mich nach hinten fallen und lag eine Weile einfach so da, an die Balken der Decke starrend. „Wie soll es weitergehen?“, fragte ich mich leise. „Ich wäre ja gerne glücklich für die beiden, aber ich kann es nicht. Ich bin zu egoistisch…“ Ich seufzte. „Wenn er nur nicht so verdammt gut aussehen würde! Und seine humorvolle, aufgeweckte Art… So spannend und abenteuerlich. Dann wiederum seine ruhigen Momente, in denen er jede Faser meines Körpers zu verstehen scheint, jeden unausgesprochenen Gedanken hört. Wenn er nur nicht zwischendurch so ein Idiot wäre. Aber Lisa scheint das nichts auszumachen…“ Ich kam mir vor wie eine Figur in einem ziemlich komplizierten Film, unsicher, ob ich hier im Stroh auf der Stelle alles hinter mir lassen und glücklich sterben, oder doch eher melancholisch leben würde, bis ich alt und grau war. Vielleicht gab es ja doch eine goldene Mitte? Eine gefühlte Ewigkeit genoss ich mit geschlossenen Augen das Kitzeln des Strohs und stellte mir in meinem Kopf allerlei Zukunftsszenarien vor. Irgendwann schreckte ich hoch und stand auf, weil ich sonst wohl noch eingeschlafen wäre. Ich streckte mich und löschte das Licht, als ich den Offenstall verliess um ins Haus zurückzukehren. Lily sass vor dem Fernseher; ich gesellte mich zu ihr. Sie sah sich ‚der König der Löwen‘ an. Plötzlich meinte sie zu mir: „Occu, ich finde den Namen Zazou cool.“ „Ja, der ist hübsch.“ „Nein, ich meine für Dante! Das würde doch passen, oder?“ Ich überlegte laut: „Du hast recht, das wäre in der Tat hübsch für ihn.“ So war es also beschlossen. „Was würde ich nur ohne meine kleine Nichte machen?“, flüsterte ich liebevoll, als ich ihr einen Gutenachtkuss gab.

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    28 Dez. 2023
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  • Teddy ist 15 Jahre alt.

    Aktueller Standort: Kalmar Stuteri, Kalmar [SWE]
    Unterbringung: großes Stallgebäude; Box [9h], Paddock [15h]


    –––––––––––––– s t a m t a v l a

    Aus: Unbekannt (IRE) [Tinker]
    MMM: Unbekannt ––––– MM: Unbekannt ––––– MMV: Unbekannt
    MVM: Unbekannt ––––– MV: Unbekannt ––––– MVV: Unbekannt


    Von: Unbekannt (IRE) [Tinker]
    VMM: Unbekannt ––––– VM: Unbekannt ––––– VMV: Unbekannt
    VVM: Unbekannt ––––– VV: Unbekannt ––––– VVV: Unbekannt



    –––––––––––––– h ä s t u p p g i f t e r

    Zuchtname: Areion
    Rufname: Teddy
    Farbe: Brauner Schecke (Tobiano)
    [Ee Aa nT]
    Geschlecht: Hengst
    Geburtsdatum: 2008
    Rasse: Gypsy Vanner (Sec B) (Tinker) [x]
    Stockmaß: 153 cm

    Charakter:
    ausgeglichen | lieb | verschmust | geduldig | fleissig | ab und zu etwas stur

    Der Hengst hat charakterlich viele Seiten, die man erst nach einer gewissen Zeit kennen lernt. Jedoch hat
    er ein an sich ausgeglichenes Gemüt, geht mit Kindern, seinen Bezugspersonen und vor allem Fohlen sehr
    sanft um. Stur wird er nur, wenn er weiß, dass es mit Personen gelingt, die ihn nicht kennen oder auch
    wenn er mal keine Lust hat. Ansonsten ist Areion ein sehr lernwilliger Partner und bemüht sich in jeder
    Hinsicht alles recht zu machen. Was er liebt sind Streicheleinheiten, was er nicht so gern mag sind laute
    und störende Geräusche. Er würde in keinster Weise losrennen, dennoch zieht er sich in diesen Situationen
    zurück und spielt missmutig mit seinen Ohren.
    Areion verfügt über einen kompakten, aber überaus kräftigen und gut proportionierten Körper. Er hat
    sowohl einen rassetyischen Ramskopf, mit großen Augen, als auch ein dickes Winterfell inklusive jeder
    Menge Fesselbehang und Bart. Er hat eine gute Brusttiefe und würde sich schon allein durch seine
    körperlichen Auszeichnungen gut in einer Zucht machen.
    Der Hengst ist in seinen GGA sehr ausdauernd, schwungvoll, raumergreifend und trittsicher, was jeden
    Reiter beruhigt. Da Areion oftmals stur und faul sein kann, ist es wichtig konsequent zu bleiben.
    In Irland auf einem der Urgestüte der Rasse gezüchtet, kam Areion schon früh an's Fahren. Bis er fünf Jahre
    alt war musste er keinen Sattel tragen und wurde schließlich bei seinen zweiten Besitzern erst eingeritten.
    Er zeigt hier ein besonderes Talent für's Trail reiten und würde mit etwas Übung sicher auch in anderen
    Western Disziplinen eine gute Figur machen. Nach vier weiteren Jahren landete der schöne Hengst mit den
    auffälligen Stichelhaaren abermals auf einem Tinkermarkt in Irland, wo er vom Bear Brook EC aufgekauft
    wurde um dort nach ein paar Wochen Aufbautraining wieder voller Frische in ein neues zu Hause
    entlassen zu werden.
    Auf dem Pineforest Stable wurde der Hengst weiter in einigen Disziplinen gefördert und von seiner
    Besitzerin Lily sehr geliebt. Nach einigen Jahren wurde sich jedoch dazu entschlossen, dass Areion
    abgegeben würde und Hunter hat sich sehr darüber gefreut, als Occulta ihm das Angebot machte Areion
    zurückzunehmen. Auf dem Gut Schwarzfels wird der Tinker nun gekört und darf sein Leben als Deckhengst
    genießen.


    –––––––––––––– t ä v l i n g s r e s u l t a t

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    Dressur S [S'] – Springen L [L] – Fahren A [L] – Western E [E] – Distanz L [M]

    April 2016 Einfahren, Fahren E zu A
    Juli 2016 Probereiten und Training, Dressur E zu A
    August 2016 Training, Dressur A zu L
    Januar 2017 Training, Dressur L zu M
    August 2017 Training, Distanz E zu A
    Juni 2018 Training, Distanz A zu L
    August 2018 Training, Dressur M zu S
    März 2019Training, Springen E zu A
    Mai 2019 Training, Springen A zu L
    Juli 2019 Training, Distanz L zu M

    Ebene: International
    Einsatz: -
    Distanz: -

    März 2016
    [BSW 439] Pferde ohne SW-Schleife

    August 2017
    [SW 475] Pferde mit braunen Augen

    Dezember 2017
    3. Platz, 342. Militaryturnier
    3. Platz, 422. Westernturnier

    Januar 2018
    2. Platz, 425. Neujahrswesternturnier
    1. Auslosung

    November 2018
    2. Platz, 469. Westernturnier
    1. Auslosung
    1. Platz, 370. Distanzturnier

    Mai 2019
    3. Platz, 22. Synchronfahren

    Oktober 2022
    [SW 555] Kaltblüter und Mixe

    x 2023
    x. Platz, x


    –––––––––––––– a v e l

    [​IMG]

    Gekört durch HK 515 im September 2022.

    Zugelassen für: Tinker
    Bedingung: -
    DMRT3: CC [Dreigänger]
    Lebensrekord: -
    Leihgebür: 267 J. [Verleih auf Anfrage]

    Fohlenschau: 0,00
    Materialprüfung: 0,00

    Körung
    Exterieur: 6,03
    Gesamt: 7,03

    "x"

    Gangpferd: 0,00


    –––––––––––––– a v k o m m e r

    Areion hat 0 Nachkommen.
    • 20xx Name (aus: Name)


    –––––––––––––– h ä l s a

    Gesamteindruck: gesund, im Training
    Krankheiten: keine
    Roentgen: ohne Befund

    "x"

    Beschlag: Falzeisen [Stahl], Voll


    –––––––––––––– s o n s t i g e s

    Eigentümer: Name [100%]
    Pfleger: x
    Trainer: x
    Fahrer: x
    Züchter: [IRE]
    VKR / Ersteller: Mohikanerin

    Punkte: _gekört

    Abstammung [0] – Trainingsberichte [0] – Schleifen [0] – RS-Schleifen [0] – TA [0] – HS [0] – Zubehör [0]

    Spind – HintergrundPuzzel PNGEquidenpass

    Areion existiert seit März 2016.