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adoptedfox

♔ For an Angel

Englisches Vollblut | Stute | Bay with Birdcatcher Spots | 14P.

♔ For an Angel
adoptedfox, 27 März 2018
sadasha, Cooper und Rinnaja gefällt das.
    • adoptedfox
      7743 Zeichen von Ravenna
      Zum ersten Mal seit Beginn meines Praktikums auf Caed Crevan betreute mich Sarah mit einem Auftrag außerhalb des Hofes – mein Weg führte mich auf das Gestüt Federsee, die Betreiberin Maren war die Tierärztin unseres Hofes und Sarah oftmals hierher unterwegs. Freundlich wurde ich dort empfangen, dann wurde mir meine zeitweilige Unterkunft gezeigt ehe es noch vor dem Abendessen zu der Vollblutstute ging die ich einreiten sollte. Auf einem der Außenpaddocks sah ich sie stehen, in einer Gruppe mit Pferden die etwa in ihrem Alter sein mussten – große braune Augen, gespitzte Ohren und Neugierige Nasen kamen mir entgegen als ich For an Angel begrüßen ging. Meine Konzentration lag jedoch auf der jungen Stute. „Was hat sie denn schon alles drauf?“ fragte ich in Richtung Maren die gerade dabei war einen Rappen zwischen den Ohren zu streicheln. „Mit dem Fohlen ABC ist sie direkt in den ersten Monaten vertraut gemacht wurden, dann war sie viel draußen auf den Weiden um ihre Fohlenzeit zu genießen, da sie mit drei Jahren rein körperlich noch nicht genug entwickelt war um sie einzureiten haben wir mit der Bodenarbeit begonnen. Das Longieren sowohl mit Kappzaum und Trense ist sie gewohnt, einen Gurt hat Angel bei den meisten Situationen ebenfalls getragen, weshalb ich davon ausgehe ein Sattel wird keine weiteren Schwierigkeiten darstellen. Allerdings kennt sie noch keinerlei Reitergewicht – zwar hat sich ihr Charakter schon stark entwickelt, früher war sie sehr misstrauisch, musst du dennoch erst Vertrauen zu ihr aufbauen. Geduld und Spucke ist das A und O bei der Stute, doch hat man sich durchgebissen macht Angel wirklich so gut wie alles mit. Am Putzplatz ist sie zuweilen etwas hibbelig, geht gern von einer zur anderen Seite, denn in ihrem Hintern scheinen manchmal Hummeln zu sein“ Dabei tätschelte sie grinsend die Hinterhand der Stute, die daraufhin ihren Kopf drehte und Maren eingehend, ja beinahe Skeptisch musterte. „Gut, dann werden wir wohl mit der Grundarbeit beginnen. Ich mache mich mit der Stute vertraut, werde ihr dann nach und nach den Sattel schmackhaft machen und sie mit gefüllten Säcken mit Sand auf dem Sattel langsam an Gewicht auf ihrem Rücken gewöhnen. Da sie ihnen jedoch am besten Vertraut, würde ich vorschlagen sie setzten sich das erste Mal in den Sattel“ Maren schüttelte den Kopf, lächelte „Wir waren bereits beim Du, bei „Sie“ fühl ich mich schon so alt“ Ich kratzte mir betreten den Kopf, nickte jedoch und folgte Maren in Richtung Abendessen – es gab Lasagne.
      In den darauf folgenden Tagen konzentrierte ich mich auf die Bodenarbeit mit der Stute Angel – mit besonders langen Putzaktionen, bei korrekt ausgeführten Lektionen zugesteckte Leckerlies – Sarah verzichtete darauf meist immer, doch hatte ich damit immer gute Erfahrungen gemacht – wollte ich mir das Vertrauen der Stute erschleichen. Nach dem Putzen ging es dann in den Round Pen, zunächst durfte sie sich ein wenig warmlaufen, dann hielt ich sie an, legte ihr die Ausrüstung an – an den ersten beiden Tagen hatte ich sie anbinden müssen, doch am dritten hatte ich den Strick nur lose über die Verstrebung gehangen, das Kommando „Steh“ wollte ich ihr damit näher bringen. Für jeden ruhigen Moment erhielt sie einen Click, sowie ein kleines Leckerli, welches aus den Resten des Kokosöls bestanden, das Sarah oft machte. Die Reste waren Klumpen aus Kokos, die nichts wirklich mehr enthielten bis auf den Geschmack, machten jedoch auch nicht dick! Jetzt am fünften Tag war der Strick bereits ab, das Training mit dem Clicker schien der Stute zu gefallen. Heute hatte ich statt des Gurtes jedoch „ihren“ Sattel mitgenommen. Da die Stute noch nie einen getragen hatte, handelte es sich um einen alten, gebrauchten Baumlosen Sattel, den ich gern benutzte für junge Pferde. Denn viel unpassender war es einen nicht korrekt auf das Pferd abgestimmten Sattel zu benutzten, gegen Ende unserer Arbeit würde ein Sattler kommen um ihr einen anzupassen, doch bis dahin musste dieser hier reichen. Zunächst ließ ich Angel daran schnuppern, dann legte ich schon einmal ihre Satteldecke auf ihren Rücken und den Sattel gleich hinterher. Maren hielt sie dieses Mal vorn am Halfter redete ihr gut zu, doch die Stute drehte nur ungehindert den Kopf hin und her. Das Gewicht auf dem Rücken schien ihr etwas unheimlich, doch bisher zeigte sie keine weiteren Anzeichen. Im Halfter wurde dann die Longe eingehakt, Maren führte sie noch eine Weile herum – wir wollten verhindert, dass die Stute zu buckeln begann, denn dies konnte eine schlechte Angewohnheit werden. An der Hand so hofften wir würden wir solches Verhalten unterbinden können. Nach fünf Minuten trabten wir die Stute an, zwar waren ihre Gänge ein wenig schwungvoller wie es mir schien, ihr Kopf ein wenig zwischen die Beine geklemmt, doch zeigte sie keine Anzeichen zu buckeln. Auch der Galopp funktionierte Reibungslos, sie raste ein wenig herum im Round Pen, doch das durfte sie schon mal tun – ein wenig Energie, oder gar Frust ablassen.
      Als nun der Sattel auf ihrem Sattel passte, longierten wir sie oft mit ihm, gingen damit spazieren oder, wie es schon ein Großvater immer getan hatte, stellten die Stundenweise mit dem Sattel auf dem Rücken in die Box. Wenn ich Angel longierte packte ich ihr bereits mehrere kleine Säckchen auf den Rücken – nach zwei Wochen trug sie damit bereits knapp 13 Kilo Sand auf dem Rücken mit sich herum, es hatte Tage gegeben an denen wir Schritte zurück getan hatten, Angel fing an zu buckeln, aber alles in allem sagte auch Maren es sei an der Zeit für das wirkliche Reitergewicht. Also fanden wir uns wie ein ums andere Mal in dem Zirkel ein, Maren brachte einen Hocker mit, stieg darauf als ich Angel in die richtige Position gebracht hatte und schwang sich in den Sattel. Angel schniefte laut, als würde sie ausatmen, ihre Augen wurden größer und sie zeigte den Drang für einen Schritt nach vorn. Jetzt tänzelte sie von einer zu anderen Seite, doch ich hielt sie fest am Halfter gepackt und Maren sprach ebenfalls beruhigend auf die junge Stute ein. Wir machten zwei Runden im Zirkel, als nichts geschah, schwang sich Maren wieder hinunter. So wiederholten wir die Übung nun jeden Tag, die Zeit in der Maren im Sattel saß wurde immer größer und für Angel schien es bald Routine zu sein. Nach einer weiteren Woche kam nun endlich der Sattler, probierte mit einigen Sätteln herum bis einer der Marke „Cavallo“ passte, dazu hatte Maren auch schon – passend zur WM – eine Schabracke und ein Halfter bestellt. Gleich wurde die Stute darin eingekleidet und Maren schoss stolz wie Oskar ein Foto von ihrer Stute.
      In den nächsten zwei Wochen wurde fleißig an den Hilfen gefeilt – zunächst an der Longe in voller Montur, wurden die stimmlichen Kommandos erst mit den Zügelhilfen, Gewichtshilfen und Co. verbunden. Bis das Anhalten, sowie der Tempowechsel an der Longe ohne Stimme funktionierte, bald schwang auch ich mich in den Sattel, dabei war ich mit meinem Gewicht nochmal ein anderes Kaliber als Maren. Doch auch hier zeigte Angel keinerlei weitere Probleme! Da hatten wir nun wirklich ein angerittenes Pferd, das sich sicher auf der Bahn umher dirigieren ließ – im Schritt, Trab und Galopp sicher auf der Bahn blieb und erste Ansätze der Anlehnung ebenfalls akzeptierte. Obwohl ein Rennpferd schien sie auch in der Dressur keine schlechte Figur zu machen, wenn es denn einmal soweit war. Zumindest stellte sie sich besser an als Kathis Ikarus, der Platzarbeit und Dressur nicht wirklich leiden konnte. Am letzten Abend wagten wir sogar einen Ausritt allein, wobei ich zur Not noch einen Strick in der Hand hielt, der Maren hielt falls Angel auf dumme Gedanken kommen sollte. Doch bewies sie ihrem Namen eine Ehre….sie benahm sich wie ein Engel!
      2125 Zeichen von Cascar
      Hach ja, ich mochte Eowins Hof. Und die Pferde. Zumindest die, die ich kannte. Hierzu sollte heute For An Angel stoßen, eine Vollblutstute, mit der ich heute das erste Mal zutun hatte. Zumindest laut Telefonat.
      Eo empfing mich also am achten August freundlich und führte mich ohne große Umschweife zu der Stute. Sie wieherte, als sie ihre Besitzerin entdeckte; mich musterte sie mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugier. Ich zog eine Augenbrauen hoch und lächelte der Lieben. »Die kann eine ganz schöne Zicke sein, also helfe ich dir.« Mit diesen Worten verschwand die Auftraggeberin und tauchte wenige Minuten später mit Putz- und Sattelzeug auf.
      Dank Eowin verlief das alles problemlos, sodass wir gegen zehn auf den Reitplatz kamen. Die Sprünge existierten bereits; ich kontrollierte die Abstände, während Eo Angel longierte. Ich gurtete nur noch nach, stellte die Bügel ein und schwang mich letztendlich auf ihren Rücken. Mein erster Gedanke? Großes Pferd. Mein zweiter Gedanke? Schnelles Pferd. Wir verfolgten nämlich gerade den Hufschlag im Stechtrab. Ich runzelte die Stirn, parierte energisch durch. Die Vollblutstute schien verstanden zu haben, dass sie mit mir nicht machen konnte, was sie wollte und ließ sich nun bereitwilliger dirigieren. So gestaltete sich das Warmreiten doch noch als erfreulich.
      Den ersten kleinen Gymnastikparcours absolvierten wir fehlerfrei nach etwa einer halben Stunde Arbeit. Die Stute machte Tempo und hatte schon ordentliches Sprungvermögen. Anders gesagt: am Anfang war L kaum ein Problem, aber dann ließ die Konzentration und Energie des Hühs nach. Ich erkannte, dass ich handeln musste und begann mit der Arbeit am Qualifikationsparcours. Und, tatsächlich, schon beim dritten Versuch lief alles glatt und während ich mein Pferd lobte, rief ich Eo »ELLL!!« zu. Sie nickte u d streckte beide Daumen nach oben, woraufhin ich lächelnd durchparierte. Angel schnaubte, als wir am langen Zügel bei ihrer Besitzerin ankamen. Dort schwang ich mich zurück auf die Erde und übergab das Stütchen an Eowin. Direkt dort verabschiedete ich mich und bestätigte die korrekte Stufenerhöhung.
      33.538 Zeichen von Gwen
      Schon seit heute Morgen wuselte ich über das Gestüt und hatte immer noch allerhand zu tun. Joline half mir bei der Vorbereitung für die Gäste, welche heute Nachmittag bei uns eintrudeln würden, denn es wieder eine neue Veranstaltung an, welche ich schon seit längerem plante: Ein dreitägiger Wanderritt durch Kanada.
      Die Anmeldung im Internet hatten wir keine Stunde lang offen lassen können, schon waren Formulare über Formulare eingetrudelt und wir mussten sie direkt wieder schließen. Der Wanderritt war nur für sechs Leute konzipiert, so dass wir lediglich vier der ganzen Mails annehmen konnten.
      Das Ganze war nun schon einige Wochen her und so hatte sich jeder der Teilnehmer individuell auf den Wanderritt vorbereiten können. Sie durften gerne eigene Sachen mitbringen, aber für die Grundausstattung sorgten wir – schon aus dem Grund, dass die Pferde nicht unter zu viel Kram zusammen brechen sollten.
      Während wir hier nun jedoch alles vorbereiteten, war Elisa gar nicht da. Momentan war sie überall unterwegs, nur nicht auf ihrem eigenen Gestüt. Dieses stand momentan unter der Leitung von Matthew, aber dem sollte man eher weniger zu nahe kommen, denn warum auch immer hatte er eine tierisch schlechte Laune.
      Auch Joline hatte die Nase schon wieder gestrichen voll. „Weißt du, ich wollte ihn nur fragen, ob er die Boxen vorbereitet“, schimpfte sie, „aber stattdessen grummelt er mich nur an, steigt auf Capri und haut ab“, kopfschüttelnd bereitete Joline mit mir das letzte Gästezimmer vor, während sie noch lange über Matthews Verhalten echauffierte.
      Die Zeit verging ruckzuck und Mittag war schon lange vorbei. Die Gästezimmer hatten wir nun hinter uns gebracht, dennoch waren wir noch nicht annähernd fertig.
      „Joline? Kannst du dich um das Essen kümmern? Unsere Gäste werden nach der langen Reise sicherlich hungrig sein“, meinte ich zu ihr und verließ dann das Gästehaus. Da Matthew sich nicht für unsere Besucher verantwortlich zu fühlen schien, musste ich mich um die vier Boxen kümmern.
      Während ich noch die Heunetze füllte, hörte ich schon das erste Auto auf den Hof fahren. Es war die bekannte Züchterin Tassila, welche das erste Mal auf unser Gestüt kam.
      Dementsprechend war sie kurzerhand an dem Parkplatz vorbeigefahren. Lächelnd erklärte ich ihr den Weg und lief dem fahrenden Auto hinterher.
      Auf dem Parkplatz begrüßte ich sie erst einmal in aller Ruhe und dann luden wir auch schon ihr Pferd aus. „Das ist Joaquin“, stellte sie mir ihr PRE vor. Der Hengst war ein Perlino und wunderschön.
      „Solche Pferde sieht man nicht oft in Kanada“, lachte ich und kraulte ihm kurz die Stirn, ehe ich Tassila und ihrem Pferd den Weg zu den Stallungen zeigte. Joaquin schien die neue Umgebung keineswegs zu stören, stattdessen blickte er sich neugierig um und war schon auf Erkundungstour unterwegs.
      Der Hengst kam in eine große helle Box mit Paddock und er machte sich direkt an dem frischen Heu zu schaffen. „Ich habe mir gedacht, dass es ganz gut wäre, wenn die Pferde die erste Nacht in eine unserer Boxen verbringen“, erklärte ich Tassila lächelnd und sie nickte mir zustimmend zu.
      Kurz darauf leitete ich sie an Joline weiter, welche ihr das Gästezimmer zeigen würde, denn ich musste zurück zum Parkplatz, um den nächsten Gast zu begrüßen.
      „Hey Maren!“, rief ich erfreut und winkte der Fahrerin schon von weiten zu. Bisher war sie bei allen Veranstaltungen von WHT dabei gewesen und anscheinend änderte sich daran auch so schnell nichts.
      „Na, wen hast du diesmal mit?“, fragte ich neugierig und linste in den Hänger hinein. „Das ist For an Angel, eine junge Vollblutstute“, erklärte Maren mir und lud sie aus. Sie war ein wunderschönes braunes Tier mit einigen Spots und einfach ein wahrer Hingucker!
      „Ein hübsches Pferd“, meinte ich und Maren lachte mir zu. „Und ein richtiges Arbeitstier! Manchmal habe ich Angst, dass sie sich selbst übernimmt, deshalb wollen wir auch bei dem Wanderritt mitmachen“, seufzte Maren und tätschelte der Stute den Hals.
      Auch jetzt war die Stute schon wieder voller Elan und wuselte erst einmal durch ihre Box, ehe sie sich entspannte und anfing, die neue Gegend zu erkunden. Maren zeigte ich direkt ihr Zimmer, wo schon ihre Zimmergenossin Tassila ihre Sachen auspackte.
      „Unten im Speisesaal gibt es dann erst einmal etwas zu Essen und danach geht es an die Besprechungen“, klärte ich die beiden auf und ließ sie dann kurzerhand alleine.
      Zwischendurch traf ich Joline, welche auch ständig unterwegs war und alles vorbereitete – dort noch Handtücher hinbrachte und bereits den Tisch deckte. „Mache dir nicht so viel Stress!“, meinte ich lachend und lief zurück zum Parkplatz.
      Dort kam auch schon Zairina eingetrudelt. „Na auf dich habe ich ja gewartet!“, grinste ich und umarmte meine gute Freundin herzlich. „Wie ich hörte, ist Elisa gar nicht zugegen?“, fragte sie ironisch und lachte. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und lud mit ihr gemeinsam ihre Stute aus.
      Scylla brachten wir dann direkt in ihre Box, welche neben der von Angel lag, so dass die beiden nicht alleine waren. Scylla war ganz ruhig und entspannt und schien keinen Stress an sich heran zu lassen.
      Ich brachte Zai in ihr Zimmer. „Wundert euch nicht, ihr verbringt die Nacht zu dritt in einem Zimmer, aber es ist nur eine Nacht und unser vierter Mitreiter ist eben ein Kerl und ehe jemand alleine schlafen muss“, mehr schien ich nicht sagen zu müssen und die Mädels grinsten mich nur an.
      Auf den genannten Kerl durften wir dann auch noch ziemlich lange warten. Die drei anderen Mitreiterinnen saßen bereits im Saal und aßen, als der letzte Wagen endlich auf den Hof fuhr.
      Sarah hatte mich schon vorgewarnt, dass ihr Freund Cayden momentan etwas launisch sein könnte. Seit dem Ritt durch Schottland hatten die beiden sich ziemlich zerstritten und Cayden schien momentan einiges an Abstand zu gebrauchen, so dass er nach Kanada gereist war.
      Aber Cayden war tatsächlich ein richtiger Stinkstiefel. „Na du wirst dich ja prima mit Matthew verstehen“, murmelte ich zu mir selbst, nachdem Cayden mich nicht einmal wirklich begrüßt hatte, sondern nur sein Pferd auslud.
      „Wo soll sie hin?“, fragte er unruhig und ich zeigte ihn den Weg zu Willows Box. Die schwarze Stute orientierte sich erst einmal ein Weilchen und schließlich sprach Cayden doch noch ein Wörtchen mit mir.
      „Willow ist auf der rechten Seite so gut wie blind“, erklärte mir Cayden und ich blickte ihn stirnrunzelnd an. Mit so einem Pferd wollte er bei einem Wanderritt mitmachen? „Na ja, ganz so schlimm ist es nicht. Sie scheint noch Licht und Schatten zu erkennen und da sie vom Gemüt her einfach wunderbar ist, kommt sie sehr gut zurecht“, beruhigte er mich und ich nickte zu.
      „Also keine Pferde auf der rechten Seite?“, fragte ich noch einmal nach und Cayden nickte. Na ja, so wirklich zum Reden würde er auf dem Ritt eh nicht zu gebrauchen sein, da war es nicht so wild, wenn Willow alleine lief, ohne jemanden an ihrer Seite.
      Im Essenssaal wurde Cayden von den anderen herzlich begrüßt, doch selbst grummelte er nur ein leises „Hallo“, ehe er sich zum Essen mit Abstand zu den anderen niederließ.
      Auch Joline und ich aßen noch etwas, ehe wir mit den Besprechungen beginnen wollten. Es war noch allerhand zu klären, ehe wir uns Morgen auf den Wanderritt begeben konnten und das sollte auch jeden unserer Mitreiter erreichen.
      „So, dann fangen wir mal ganz allgemein an“, meinte ich lächelnd, nachdem ich aufgestanden war. „Morgen früh begeben wir uns dann auf unseren Wanderritt, aber vorher muss noch einiges geklärt werden. Zuerst wird Joline euch über die einzuhaltenden Regeln belehren“, sagte ich und gab das Wort an Joline ab.
      In den Belehrungen ging es vor allem darum, die Gruppe nie ohne Erlaubnis zu verlassen, stets auf uns Führer zu hören und kein Risiko einzugehen. Des weiteren gab es noch einmal einige Formulare, welche ausgefüllt und unterschrieben werden mussten, damit wir keine Probleme mit plötzlich aufmüpfigen Teilnehmern bekamen.
      „Nun habe ich hier für euch noch eine Karte, auf welcher der Standpunkt von CHS und unsere Trailroute eingezeichnet ist. Auf der Rückseite findet ihr auch eine kurze Erläuterung unseres Ritts“, erklärte ich und gab die Karte aus. „Außerdem bekommt ihr noch einen Zeitplan, damit ihr in etwa wisst, wann es losgeht“
      Es dauerte noch lange, ehe wir mit allem fertig waren und dann war es draußen bereits dunkel. Unsere Gäste verschwanden in ihre Zimmer, während wir noch den nächtlichen Rundgang durch die Stallungen machten.
      Danach gingen auch wir früh zu Bett, um Morgen ausgeschlafen zu sein, denn mit einem Wanderritt war nicht zu spaßen.
      Früh um sechs machte ich alle Gäste munter. Während ich bei den Mädels grinsend ein „Guten Morgen!“, hinein rief, beließ ich es an Caydens Zimmertür beim Anklopfen.
      Julien stand in der Küche und kümmerte sich um das Frühstück, während Joline und ich geschwind die Tische deckten. Heute gab es ein typisches Bauernfrühstück à la Rührei, Bratkartoffeln und was alles dazu gehörte.
      Wir hatten dieses deftige Mahl gewählt, da der erste Teil des Ritts anstrengend werden würde und vorher gab es nicht noch einmal etwas zum schnabulieren. Allerdings beklagte sich auch keiner der Gäste – im Gegenteil, sie schlugen richtig zu!
      Schon eine halbe Stunde später waren wir im Stall unterwegs. Die Pferde hatte Matthew schon heute früh versorgt, so dass wir sie nun putzen und satteln konnten. Ich hatte gestern schon meine Tinkerstute Magic mit hierher gebracht, denn sie würde mich auf dem Wanderritt begleiten.
      Nachdem alle Pferde gesattelt am Putzplatz standen, teilten wir die Ausrüstung aus. Jeder bekam große kompakte Satteltaschen und dann eine Liste, worauf alle wichtigen Sachen zum abhaken standen.
      Diese teilten wir nacheinander aus und fragten zum Schluss noch einmal alles ab. „So – noch einmal gut zuhören und sich sofort melden, wenn etwas fällt!“, zog ich die Aufmerksamkeit auf mich. „Wasserflasche. Taschenlampe. Feuerzeug. Lederfett. Zinksalbe. Reparaturset. Seile. Ersatzhalfter. Regencape. Zeltplane. Schlafsack. Isomatte. Ersatzkleidung. Wanderreithalfter unter Zäumung.“, aufmerksam blickte ich mich um. Alle nickten mir zu und so konnten wir uns nun endgültig auf den Weg machen.
      Wir führten die Pferde aus dem Stall und schwangen uns in die Sättel. „Joline und ich reiten voraus. Ihr könnt euch dahinter eingliedern wie ihr möchtet“, erklärte ich lächelnd und trieb Magic an, welche direkt fleißig vorwärts lief.
      Joline ritt ihre Stute Filly neben mich und befestigte gerade das GPS-Gerät an ihrem Sattel. „Alles klar, jetzt kann nichts mehr schiefgehen“, grinste sie mich an und ich konnte nur zurückgrinsen – ich war so gespannt wie der Ritt werden würde!
      Das erste Stück zum Moon Lake legten wir in recht kurzer Zeit zurück, da sowohl Pferde als auch Reiter ausgeruht und motiviert waren. Dennoch legte ich allen stets nahe, dass sie ihre Kräfte sparen sollten.
      „Heute steht für uns noch ein anstrengender Aufstieg an. Dort werdet ihr viel Kraft brauchen“, erklärte ich den Reitern ernst, denn wenn wir hinauf zu Strathclair reiten würden, würde das Gelände sich schnell von riesigen Wiesen in einen steinigen Bergaufstieg wandeln.
      Den Moon Lake erreichten wir nach einer Dreiviertelstunde. Dort machten wir auch kurz Halt und beobachteten eine Elchkuh mit Kalb, welche den Morgen am See verbrachten und ausgiebig tranken.
      Für Joline und mich wurde solch ein Anblick allmählich zur Gewohnheit, doch für die anderen war ein Elch in echt vollkommen neu.
      „Gott, sind die riesig!“, stöhnte Zai und bat darum, den Tieren nicht unbedingt zu nahe zu kommen. Ich grinste sie an. „Ach, da werden wir noch viel furchterregenderes entdecken“, lachte ich ihr zu und Zai starrte mich nur mit großen Augen an.
      Das erste Stück unseres Trails führte uns mitten durch die unberührte Wildnis des Nationalparks. Wir ritten direkt vom Moon Lake hinüber zum Vermillion River und auf diesem Stückchen gingen wir mit unserem Kräften sehr sparsam um. Den größten Teil brachten wir im Schritt und Trab hinter uns, nur manchmal galoppierten wir auch.
      Während wir uns durch die Pampa kämpften, entdeckten wir auch allerhand Tiere. Zuerst stießen wir auf die Bisonherde des Nationalparks. „Sie wurden hier extra angesiedelt und ziehen das gesamte Jahr über durch den Park“, erklärte ich den Reitern, welche staunend die riesigen zotteligen Tiere betrachteten.
      Während die Pferde große Augen machten, beachteten uns die Bisons gar nicht. Sie waren neugierige Wanderer und Reiter gewöhnt, es schien ihnen sogar Spaß zu machen, eine besondere Attraktion zu sein.
      Wir ritten weiter und hatten mit einigen zugewachsenen Pfaden zu tun.
      „Igitt!“, quietschte Maren erschrocken und alle drehten sich direkt um. Maren war vollkommen in Spinnenweben gehüllt, denn ihre Stute hatte spontan entschieden, sich durch eine vermeintliche Lücke zwischen zwei Büschen kämpfen zu müssen, allerdings war das die Heimat einer großen Kreuzspinne gewesen und dementsprechend groß und dicht war auch das Netz.
      Tassila drehte ihren Hengst lachend um und half Maren dabei, sich aus dem Netzgewirr zu befreien. Maren sorgte bei allen für einen lauten Lacher – bei fast allen. Cayden ritt ganz hinten und wirkte ziemlich abwesend. Seufzend wechselte ich kurz einen Blick mit Joline, ehe wir das Tempo wieder aufnahmen und uns weiter durch die Wildnis kämpften.
      „Ab jetzt müsst ihr alle ordentlich hintereinander reiten! Denn manche Stellen hier sind wie eine Art Sumpf, also gut aufpassen!“, rief Joline nach hinten und wartete bis alle ihr zunickten.
      Joline ritt vorne weg und der Rest folgte ihr. Erst Zai, Maren, Tassila und zum Schluss ritt Cayden. Nach ihm hielt ich öfters Ausschau, denn Willow war halbblind und falls etwas von der Seite kommen sollte, wusste niemand, wie die Stute reagieren würde. Aus dem Grunde ritt ich auch als Schlusslicht der Gruppe und überwachte das Ganze.
      Fast drei Stunden ritten wir durch die Pampa, ehe sich die Vegetation allmählich lichtete und die Bergkette am Horizont immer näher kam. Plötzlich merkten die Reiter auch, dass der Aufstieg höher werden würde als gedacht.
      „Die werden ja immer größer!“, lachte Tassila unruhig und blickte zur Bergspitze hinauf. Niemand erwartete so eine Bergkette mitten in einem Nationalpark, doch Kanada hatte allerhand zu bieten.
      Eine halbe Stunde später waren wir auch endlich am Fuß des Aufstiegs angelangt. Wir erklärten den Teilnehmern, wie sie ihren Pferden den Aufstieg erleichtern konnten und dann ging es auch schon los.
      Joline ließ ich wieder vorne reiten, während ich mich als Katzenauge an das Ende der Gruppe setzte und mit Magic als letzte den Aufstieg bewältigte.
      Der Weg war sehr verschlungen, aber so ging der steile Hang viel besser von Statten. Wir benötigten dennoch beinahe eine Stunde, ehe wir endlich oben ankamen. Zwischenzeitlich hatte sich Angel geweigert, weiter zu gehen, als ihr der Aufstieg zu anstrengend wurde.
      Doch Maren hatte nicht lange gebraucht, um ihre Stute zu überzeugen, dass es nicht so unendlich war wie es schien und dann waren wir endlich oben. Dort machten wir auch eine ausgiebige Pause am Vermillion River. Die Pferde wurden abgesattelt und durften erst einmal ausgiebig trinken und im Wasser plantschen, ehe sie grasen durften.
      Wir setzten uns neben sie und packten selber unser Mittagessen aus, denn auch uns knurrte der Magen! Die drei Mädels unterhielten sich angeregt, während sich Cayden wieder mit Willow etwas abseits gesetzt hatte. Doch wir ließen ihn in Ruhe, denn die schien er jetzt am meisten zu brauchen.
      Lange hielt die Pause aber nicht an, denn daran sollten sich weder Zwei- noch Vierbeiner gewöhnen. „Aufsatteln!“, kündigte Joline unseren Weiterritt an und auch wir machten unsere Pferde fertig. Filly und Magic waren nicht annähernd kaputt, allerdings gingen sie auch regelmäßig Wander- und Distanzritte mit.
      Dieses Glück hatte auch Willow, welche aktiv auf Distanz trainiert wurde. Scylla schien den Ritt auch ganz gut zu verkraften. Bei Joaquin und Angel sah man jedoch schon, dass sie so etwas kaum gewöhnt waren.
      Durch das relativ ruhige Tempo hielten alle Pferde aber sehr gut aus und die frische Bergluft brachte wieder Leben in die müden Glieder. 15 Kilometer würden wir dem Trail „Strathclair“ folgen, also hatten wir noch allerhand vor uns.
      Doch die Aussicht ließ alle den langen Ritt vergessen. Von hier oben konnte man beinahe über den gesamten Nationalpark blicken und wir entdeckten so viele neue Tiere!
      Die Steinböcke hüpften mit einer unglaublichen Leichtigkeit die Hänge hinauf und herab, auch die Murmeltiere zeigten sich in unserer Gegenwart und von Weiten konnten wir auch die Silhouette eines Luchses entdecken, der jedoch wieder sehr schnell verschwand.
      „Irgendwie sehen kanadische Luchse anders aus, als unsere europäischen“, meinte Tassila stirnrunzelnd und ich nickte ihr zu. „Oh ja, vom Körperbau sind sie auch anders. Sie haben viel längere Glieder, sind aber trotzdem wesentlich kleiner als sie eurasischen Luchse. Und sie haben natürlich viel dickeres Fell“, erklärte ich lachend und Tassila nickte begeistert.
      Wir waren lange zwischen den schroffen Bergwänden unterwegs, welche sich stetig mit einigen Bergwiesen abwechselten und auch die Überreste einiger Gletscher bekamen wir zu sehen, ehe der Abstieg allmählich in Sicht kam.
      Erneut erklärten wir, was die Reiter zu beachten hatten und dass sie ihre Pferde möglichst selbst entscheiden lassen sollten, wie sie den Abstieg bewältigten. So kamen wir auch alle unbeschadet am Fuß des Berges an und standen direkt im Wald.
      „Hier gibt es echt jede Vegetation!“, staunte Maren und schaute sich um, denn rund herum standen nun große Laub- und Nadelbäume. Einige färbten sich inzwischen schon bunt, denn der Herbst hielt allmählich Einzug in Kanada.
      Wir ritten noch einige Zeit durch den Wald und Joline erzählte einiges über die Entstehung des Riding Mountain Nationalparks, aber auch einiges über die Flora und Fauna. Ich war ab und an einige interessante Hinweise ein und so brachten wir auch dieses Stück des Rittes hinter uns.
      Bisher waren alle noch bester Laune, auch wenn die Müdigkeit ab und an schon einzusetzen drohte. Dann weckten wir Pferd und Reiter mit einem flotten Trab auf und schon ging es munter weiter.
      Wir erreichten den Minnedose River, wo die Pferde kurz pausieren und trinken durften. Alle wateten auch kurz in den Fluss hinein, außer Scylla und wie wir schnell erfuhren, war die hübsche Stute wasserscheu.
      „Das sollte sie schnell ablegen, denn am Clear Lake müssen wir durch das Wasser“, meinte Joline lachend.
      Den Rest des Rittes schafften wir dann schneller als gedacht. Durch einen kleinen Umweg gelangten wir noch an den Long Lake, ehe wir uns auf den Weg zu unserem Nachtlager machten. Die Reiter waren begeistert von der herrlichen Landschaft und den ganzen Seen. Tiere konnte man eigentlich überall sehen, wenn man nur aufmerksam die Umgebung beobachtete. Für die Pferde war der Ritt natürlich auch eine vollkommen neue Erfahrung und jeder schien auf seine eigene Art damit umzugehen.
      Es war kurz vor sechs Uhr abends, als wir endlich unseren Rastplatz am Lake Audy erreichten. Inzwischen dämmerte es schon langsam und alle fielen müde aus ihren Sätteln. Dennoch waren alle bereit, noch einmal die Kräfte zu sammeln. Erst wurden die Pferde versorgt – abgesattelt und gefüttert.
      Am Lake Audy gab es den Luxus von kleinen Paddocks für die vierbeinigen Freunde von uns Reitern. So mussten wir uns keine Gedanken um Willow machen, welche laut Cayden zu gerne Knoten löste. Stattdessen bekam jedes Pferd seinen eigenen kleinen Corral und so konnten wir beruhigt gehen.
      Nachdem die Pferde gründlich versorgt waren und bereits dösten, machten wir uns an den Aufbau der Zelte. Dabei teilten sich immer zwei Leute ein Zelt. Zai und Tassila zogen gemeinsam in eins, Maren und Joline packten sich eins und ich teilte mir eines mit Cayden.
      „Und wehe ich höre dich einmal meckern“, meinte ich warnend, grinste ihn aber an und warf ihm drei Heringe zu. Inzwischen schien er wieder etwas lockerer zu werden und lächelte zaghaft zurück.
      Als unsere Unterkünfte standen, machten wir uns an das kleine Lagerfeuer, um welches wir dann den restlichen Abend verbrachten und unser Abendbrot aufwärmen konnten.
      Während wir Frauen schon unsere Dosensuppe schlürften, sprang Cayden am Ufer des Sees herum und keiner von uns wusste, was er da trieb. Erst als er eine Viertelstunde später zurückkehrte und uns stolz angrinsten, wussten wir, was er gemacht hatte.
      „Tada! Eine Forelle und was für ein Prachtstück!“, meinte er stolz, schlug den quirligen Fisch kurz auf das Genick und machte sich sein Abendbrot fertig. Wir konnten ihn dabei nur grinsend beobachten.
      Während des Abends am Lagerfeuer wurde der vorher sehr ruhige Cayden wieder etwas gesprächiger und erzählte uns allerhand Geschichten aus Schottland. Ebenso taute Tassila immer mehr auf und begann von ihrem Zuhause zu erzählen, was natürlich alle brennend interessierte, da sie noch einmal aus einer vollkommen anderen Ecke der Erde kam.
      Doch auch an diesem Abend gingen wir früh zu Bett, denn Morgen würde es wieder in aller Frühe losgehen und Morgen stand auch ein ganz besonderes Event an.
      Am nächsten Morgen klagten alle über steife Glieder, doch als sie aus den Zelten kletterten und den Sonnenaufgang über dem See entdeckten, waren alle Schmerzen vergessen. „Unglaublich!“, meinte Zai nur, welche sich allmählich in die kanadische Landschaft zu verlieben schien.
      Joline und ich beobachteten alle nur grinsend und dann machten wir uns fertig. Für die meisten war es ungewohnt, mitten in der Wildnis Zähne zu putzen und sich am See zu waschen, doch auch daran gewöhnte man sich schnell.
      Dann gab es für Pferde und Reiter ein ausgiebiges Frühstück, ehe die Zelte abgebaut und die Pferde gesattelt wurden. Schon saßen wir wieder alle auf unseren Vierbeinern und waren bereit zum Abmarsch.
      „Den ersten Teil der Strecke geht es wieder durch dichten Wald. Danach folgt ein etwas freieres Gelände, ehe wir auch schon am Clear Lake ankommen“, erklärte Joline den Reitern, wendete dann Filly und ritt voran.
      Der Rest folgte ihr still, alle waren noch recht müde und so gingen wir den zweiten Tag auch etwas ruhiger an. Im Wald war es noch recht kühl, so dass bald jeder seine wärmere Jacke angezogen hatte.
      Das eigentlich kurze Stück zum Clear Lake zog sich wegen des Geländes ins Unendliche. Wir mussten steinige Hänge erklimmen und wieder hinabsteigen und uns durch unwegsames Gelände kämpfen, doch dann wurden wir erneut belohnt.
      Wir kamen auf eine Anhöhe von welcher wir über den gigantischen Clear Lake blicken konnten. „Und diesen Fluss umreiten wir“, meinte ich lachend und zog die Linie des Weges nach, welchen wir vor uns hatten.
      Ungläubige Blicke trafen mich, doch dann packte alle die Motivation. Da das Gelände wieder viel angenehmer war, konnten wir auch traben und galoppieren und so kamen wir schnell zu unserem Ziel: dem Wasagamack-Indianerreservat.
      Damit hatte wohl kaum einer gerechnet und alle waren fasziniert, als sich vor uns tatsächlich Tipis aufbauten und Indianer umherliefen. Von dem Häuptling wurden wir herzlich in Empfang genommen und kurzerhand wurden unsere vierbeinigen Freunde versorgt und auf Paddocks untergebracht.
      Natürlich war vieles nur Show für Touristen wie uns, denn heutzutage lebten auch die Ojibway-Indianer in normalen Häusern und trugen normale Kleidung, dennoch blieb sie am meisten mit der Natur verbunden und das merkte man dem Reservat auch deutlich an.
      Wir blieben zum Mittagessen und wurden mit einem feierlichen Indianertanz begrüßt. Danach saßen wir alle um einen großen Kessel herum, aus welchem ein köstlicher Duft herausstieg.
      Die lange Pause genossen alle sichtlich und nebenbei erfuhren wir noch viel über die Geschichte der kanadischen Indianer. Sie lebten schon lange in diesem Teil von Manitoba bis sie 1937 vertrieben wurden.
      Erst als das Wasagamack-Indianerreservat gegründet wurde, kehrten die Ojibway-Indianer zurück. Sie hatten ihre eigene Bräuche und einige durften wir heute sogar kennenlernen. Auch wenn die Ojibway lieber für sich waren, fanden sie es dennoch schön, dass auch andere Menschen sich für ihr Volk interessierten.
      Es war bereits Nachmittag, als wir wieder die Pferde sattelten und uns auf den Weg machten. Wir würden noch einen Teil des Clear Lakes umrunden, um dann an einem eingezeichneten Platz unser Nachtlager aufzuschlagen.
      Durch das Indianerreservat hatten wir einiges an Zeit eingebüßt, weshalb Joline und ich den heutigen Ritt kürzer als die anderen Tage geplant hatte und das auch zu recht.
      Den Clear Lake zu umreiten war gar nicht so einfach, denn manche Stellen waren überflutet oder gar nicht mehr passierbar. Doch wir kamen für unsere Verhältnisse recht schnell vorwärts bis wir zur großen Überquerung kamen.
      Der Clear Lake und der South Lake waren miteinander verbunden und genau an dieser Stelle mussten wir rüber. Joline ritt mit Filly voran, welche fleißig durch das Wasser stapfte.
      Cayden folgte ihr mit Willow ohne Probleme und auch Maren bekam ihre Stute schnell dazu, durch das Wasser zu gehen. Für Joaquin war auch diese Überquerung ein Kinderspiel und Tassila war sichtlich stolz auf ihre Andalusierhengst.
      Nur Scylla weigerte sich unentwegt, auch nur einen Schritt in das kühle Nass zu machen, bisher hatte sie alle anderen Gewässer auch erfolgreich umgehen können. Ich war eiskalt und ritt mit Magic hinüber und hinsichtlich der Tatsache, dass nun alle ihre Pferdefreunde auf der anderen Seite des Wassers waren, setzte Scylla zum Sprung an – keine Ahnung, was sie sich dabei dachte! - und plantschte direkt in die tiefste Stelle des Wassers.
      Zai und sie wurden pitschnass und Scylla schwamm todesmutig zum anderen Ufer. Wir anderen mussten uns ein Grinsen verkneifen, denn während unsere Pferde durch die flachen Stellen gewatet waren, hatte sich Scylla den nassen Weg gewählt.
      Wir legten eine kurze Pause ein, damit Zai sich trockene Sachen anziehen konnte und machten uns dann auf den weiteren Weg. Bis zum Campingplatz war es noch ein Stück und wir waren noch gut zwei Stunden unterwegs.
      Diesmal kamen wir etwas eher am Nachtlager an und hatten mehr Zeit, welche wir aber auch brauchten. Hier gab es nicht den Luxus von Corrals, also mussten Seile gespannt werden.
      Zuerst eines, an denen die Pferde befestigt wurden. Willow wurde mittels zwei Stricke befestigt und damit sie auch nicht abhauen konnte, falls sie sich doch lösen sollte, bauten wir aus den restlichen Seilen eine Art Paddock um die Pferde rundherum.
      Als das geschafft war, wurden wieder die Zelte aufgebaut und alle Sachen sicher verstaut. „Und packe dein Essen schön weg, nicht das die Grizzly-Bären kommen“, ärgerte ich Zai grinsend und machte mich daran das Lagerfeuer aufzubauen.
      Heute fing Cayden für uns alle einen Fisch, wir versuchten es alle, aber außer Tassila hatte sonst niemand Glück, einen der flinken Fische zu fangen. Das ausnehmen der Fische überließen wir zudem Cayden, denn darauf hatte keiner von uns wirklich Lust.
      Dennoch schmeckte es wirklich köstlich und als Extra gab es noch Brot dazu und so konnte man es sich mitten in der Wildnis doch richtig gut gehen lassen!
      Den letzten Abend hatten wir länger als sonst am Lagerfeuer verbracht, denn das Eis war dann endgültig gebrochen und so kamen wir alle aus dem erzählen nicht mehr heraus.
      Umso mühsamer war dann jedoch das Aufstehen am nächsten Morgen, doch länger schlafen konnten wir uns bei der langen Strecke die noch vor uns lag nicht leisten. Also weckte Joline uns alle streng auf und wir machten uns fertig.
      Morgens kurz nach sechs aus dem Zelt in die nebelige Kälte Kanadas zu steigen, war wirklich nichts für Warmduscher und sich dann noch mit eiskalten Wasser zu waschen – brrr, ich glaube das war für uns alle eine ganz neue Erfahrung.
      An diesem Morgen merkte man, das der Herbst nun endgültig Einzug gehalten hatte. Die Pferde hatten die Nacht auch aneinander gekuschelt verbracht, warteten aber schon gierig auf ihr Frühstück.
      „So, nun ist auch unser Gepäck leichter, wo das gesamte Essen und Futter weg ist“, meinte Maren grinsend und verschnallte gerade ihre Taschen wieder auf dem Pferderücken.
      Die Zelte hatten wir schnell abgebaut und wir saßen auch schnell und vor allem warm eingepackt wieder auf den Pferden. „Bereit zum Abmarsch!“, lachte Cayden und streckte die Faust in den Himmel.
      Die letzten Tage schienen ihm wirklich gut getan zu haben und ich hoffte sehr, dass sich auch in Schottland alles wieder einrenken würde. Doch nun stand noch ein langer Ritt vor uns!
      Unser erstes Ziel waren die Grey Owl's Cabin, welche wir gegen Mittag erreichen würden. Dort wartete eine warme Mahlzeit auf uns und wir konnten uns auch kurz aufwärmen.
      Dennoch war der Weg dorthin weit. Wir mussten noch den restlichen Clear Lake umreiten und dann ging es wieder ein langes Stück durch die Wildnis Kanadas. Dabei entdeckten wir tatsächlich noch einen Grizzly-Bären! Auch wenn nur von weit weit weg, für Zai war furchteinflößend genug, um uns direkt zum weiterreiten zu drängen.
      Oft trafen wir hier unten nun die Wapitihirsche, welche besonders in den Tälern lebten. Doch vor uns stand nun schon der nächste Aufstieg an, denn die Grey Owl's Cabin lagen oben auf der Spitze des Bergs.
      Erneut mussten Pferd und Reiter alle Kräfte sammeln, um auch diesen Berg zu erklimmen. Dafür erwartete uns oben dann eine genug tuende Pause!
      Die Pferde wurden abgesattelt und durften auf kleineren Corrals grasen, während wir Reiter von einer netten älteren Lady bekocht wurden und nun gab es endlich wieder etwas ordentliches warmes zu Essen! Und das würden wir auch brauchen, denn bis zum Hof zurück war es noch ein langes weites Stück.
      Nach der ausgiebigen Pause ging es dann aber auch schon direkt weiter und wir hatten mit dem Abstieg zu kämpfen. Der eigentliche Weg war durch umgefallene Bäume versperrt, also mussten wir uns durch die verwucherten Pfade nach unten kämpfen, das war für alle eine Herausforderung.
      Umso erleichterter waren wir, endlich wieder ebenen Boden unter den Hufen zu haben. Unser nächstes Ziel war der Grayling Lake und hierzu mussten wir ein langes Stück reiten.
      Irgendwann kamen wir auf einen breiten Weg. „Das ist unsere Straße“, erklärte Joline und alle starrten sie ungläubig an. „Aber das ist doch nur ein breiter Trampelpfad?“, fragte Maren ungläubig und schaute sich um.
      Für uns waren diese Straße normal, immerhin sollte durch einen Nationalpark auch nicht zwingend etwas geteert werden, doch für Außenstehende schien das unglaublich zu sein.
      Auf unserem Heimweg begegneten wir noch drei Seen, an welchen wir jeweils eine kurze Pause machten, denn der lange Heimweg forderte die Nerven von jedem. Zuerst kamen wir an den Grayling Lake, danach folgte der Bead Lake, ehe der Tanner Lake folgte. Die Abkühlungen taten allen gut und so ließ sich der lange Weg doch noch erträglich gestalten.
      Unsere Mitreiter unterdrückten ein „Wann sind wir endlich da?“, und versuchten einfach entspannt weiterzureiten und die Landschaft zu genießen. Joline und ich wussten jedoch, dass wir bald da sein würden und forderten die Gruppe zu einem Galopp auf.
      So kamen wir schneller voran und irgendwann sah man von weitem auch schon den Moon Lake. Plötzlich wurde allen bewusst, dass sich der Ritt dem Ende zuneigte und plötzlich wollte keiner mehr nerven, wann wir denn endlich zu Hause ankommen würden.
      Stattdessen wurde die Gruppe ruhiger und jeder ging noch einmal in sich, genoss wirklich die Natur und das Zusammensein mit seinem Pferd. Als wir dann am Moon Lake ankamen, dämmerte es bereits und die Sonne ging allmählich unter.
      Als wir plötzlich vor den Toren Crown Hills standen, hielten wir an und blickten noch einmal zurück. Hinter uns ging die Sonne gerade unter und tauchte alles in ein rötlich-goldenes Licht.
      Still ritten wir auf den Hof und versorgten die Pferde, welche die kommende Nacht wieder in kuschelig warmen Boxen verbringen durften. Wir kümmerten uns um unsere Ausrüstung und als wir mit allem fertig waren, schnappte ich mir meine Teilnehmer und führte sie hinter in den Garten.
      Dort hatte Matthew ein herrlich großes Lagerfeuer aufgebaut und gemeinsam mit Julien hatte er sich um das Essen gekümmert. Es gab ein herrlich hergerichtetes Barbeque und wir stürzten uns wie verhungerte Wölfe darauf.
      Heute würden wir nicht früh zu Bett gehen müssen, heute konnten wir so lange um das Lagerfeuer herum sitzen und reden, bis es wieder hell wurde.
      Auch Matthew gesellte sich zu uns und unterhielt sich vor allem mit Cayden. „Na da haben sich ja zwei gefunden“, meinte ich grinsend zu Joline, welche mir zustimmend zunickte, die beiden sturen Esel passten perfekt zueinander.
      Auch die morgigen Abfahrtspläne waren im Gespräch und alle wollten erst einmal ordentlich ausschlafen und frühstücken, ehe sie sich auf den Heimweg machen wollten. Es war kaum zu glauben, dass die letzten drei Tage sich so schnell dem Ende zugeneigt hatten und wir hier schon an unserem letzten Abend zusammensaßen.
      Auch die anderen konnten es kaum glauben und wollten sich nur schwer von Kanada trennen. Keinem fiel es leicht, daran denken zu müssen, morgen schon wieder nach Hause zu fahren.
      Cayden überlegte sogar noch, ein wenig länger bei uns zu bleiben, anscheinend wollte er noch einiges mit Matthew unternehmen, nachdem die beiden sich nun so prächtig verstanden.
      Plötzlich waren beide wieder voller Tatendrang und planten unendlich viele Sachen, obwohl sie vor drei Tagen noch beide in Grummelstimmung gewesen waren. Aber das verstanden wir eh nicht, es waren eben Männer und die bleiben eben ein wahres Rätsel.
    • adoptedfox
      6543 Zeichen von IceLandGirl
      Ich hatte einen Auftrag von Eowin erhalten,in dem sie mich darum bat,ihr Englisches Vollblut For An Angel im Galopprennen zu trainieren.Da sie mir mitgeteilt hatte,dass sich ihre Stute nur sehr schwer öffnete,hatte ich an diesem Tag mehr Zeit eingeplant.Ich würde mich erst um das Vertrauen der Stute bemühen müssen,bevor ich mit ihr arbeiten konnte.Also fuhr ich bereits am frühen Morgen dorthin.Gegen Nachmittag hatte ich zwei weitere Tier zum Training,hatte mir diese aber extra so spät,wie möglich nach hinten gelegt,um Vormittags und Mittags Zeit für Angel zu haben.Ich kam auf Eowins Hof an und ließ mich von ihr zu besagtem Pferd führen.Die Stute sah uns entgegen,trat ein paar Schritte zurück,als ich mich ihrer Box näherte und schaute mich misstrauisch an.
      Vertrauenstraining
      Ich bat Eowin uns beide alleine zu lassen,und näherte mich weiter der Box noch ein wenig.Ich wollte mich der Stute nicht aufdrängen und blieb,wo ich war.Sie sollte zu mir kommen und nicht zu ihr,denn so war es einfacher für sie,sich an mich zu gewöhnen.Nach einiger Zeit trat sie einige Schritte vor und schnupperte an meiner Hand,kam aber nicht weiter näher und zog ihren Kopf schließlich wieder zurück.Ich rührte mich nicht und ließ es geschehen,als sie wieder an meiner Hand schnupperte.Langsam trat sie einen weiteren Schritt auf mich zu und schnupperte.Ich zog meine Hand langsam zurück und fischte ein Leckerli aus der Hand,hielt ihr die Hand hin und lächelte,als sie das Leckerli vorsichtig aus meiner Hand fischte.Normalerweise war ich nicht der Freund von Leckerligabe vor der Arbeit,aber sie sollte sich an mich gewöhnen.Schließlich lugte sie mit ihrem Kopf aus der Box und ließ sich von mir streicheln.Ich war bereits zweieinhalb Stunden hier und langsam begann sie sich an mich zu gewöhnen.Nachdem ich sie nun auch streicheln konnte,holte ich ihr Halfter und halfterte sie auf.Sie war immer noch etwas misstrauisch,ließ sich das Halfter aber überziehen und auch brav anbinden.Ich holte das Putzzeug und begann sie zu putzen.Es schien,als vertraue sie mir soweit,dass ich sie putzen und halftern konnte.Ich kraulte sie nach dem putzen noch ein wenig.
      Trainingsbericht
      Schließlich holte ich Sattel und Trense und zog ihr beides auf.Zunächst schien sie etwas nervös zu sein,aber ich konnte sie beruhigen und ging gemeinsam mit ihr in die Halle.Dort wollte ich sie erst einmal longieren,einfach um sie vom Boden erst einmal zu sehen.Sie stellte sich an der Longe wirklich gut an,war ein bisschen nervös,aber sonst lief sie gut.Nachdem ich mich davon versichert hatte,dass sie bereit war,nahm ich die Longe ab und gurtete ein weiteres Mal nach.Dann stieg ich auf,strich ihr beruhigend über den Hals und sagte:"So ist es gut,meine Süße."Langsam ließ ich sie im Schritt angehen und ritt sie zunächst nur im Schritt.Sie war nicht mehr sehr nervös und ich trabte sie schließlich an,merkte dass sie auch hierbei nicht nervös war.Offensichtlich hatte sie sich zumindest teilweise an mich gewöhnt.Ich lobte sie und ließ sie,nachdem ich auf beiden Händen getrabt war,angaloppieren.Sie war erstaunlich schnell,hielt sich aber gut auf den Beinen.Ich galoppierte sie auch auf der anderen Hand.Es war gut gewesen,dass ich mir ihr Vertrauen gesichert hatte,denn sie war ein talentiertes Pferd.Nachdem ich sie in der Halle geritten hatte,beschloss ich mit ihr auf die Galopprennbahn zu gehen.Ich brachte sie kurz in ihre Box und teilte Eowin mit,dass ich noch mit ihr auf die Galopprennbahn gehen würde.Dort angekommen,merkte man,dass sie diese Bahn kannte.Sie war sofort aufmerksamer und ich hatte zunächst Mühe sie zu halten.Schließlich testete ich ihre Fähigkeiten und stellte schnell fest,dass sie für die Rennbahn wie geschaffen schien.Nach dem Training auf der Galopprennbahn,ritt ich sie trocken und brachte sie zurück zu ihrem Stall.Dort stellte ich sie in die Box und versorgte sie.Ich blieb noch eine Weile bei ihr,kraulte sie und versuchte das Vertrauen zu vertiefen."Tschüss,meine Süße",sagte ich sanft und gab ihr noch ein Leckerli,bevor ich mich auf den Heimweg machte.
      Heute war mein zweiter Trainingstag mit For An Angel.Ich kam an Eowins Hof an und ging direkt in den Stall zu Angel.Sie sah mir entgegen,wirkte etwas misstrauisch,aber nachdem sie meine Hand beschnuppert hatte,schien sie sich wieder an gestern zu erinnern.Sie knabberte vorsichtig an meiner Hand und ich holte Halfter und Strick.Nachdem ich sie angebunden hatte,begann ich sie gründlich zu putzen.Sie schien es zu genießen,wurde aber ein wenig nervös,als ich Sattel und Trense aufzog.Vermutlich wusste sie,dass wir heute wieder trainieren würden.Bevor ich mit ihr auf die Galopprennbahn ging,sagte ich Eowin bescheid,damit sie mit mir dorthin gehen konnte.Ich wollte,dass sie sich nach dem Training auch einmal auf Angel setzen sollte.Nachdem ich sie informiert hatte,machte sie sich ein anderes Pferd fertig und wir ritten dann gemeinsam zur Rennbahn.Dort wärmte ich Angel im Schritt auf und trabte schließlich an.Auch Eowin arbeitete mit ihrem Pferd und ritt es warm.Nachdem die beiden warm waren,beschloss ich erst einmal eine Runde mit ihr im Galopp zu drehen.Ich ließ sie angaloppieren und drehte mit ihr eine Runde.Sie wurde immer schneller und ich hatte das Gefühl,dass sie sich überanstrengte.Ich schaffte es sie wieder unter Kontrolle zu bekommen und ritt sie einige Minuten im Schritt und Trab,um sie wieder runterzubekommen.Dann startete ich einen neuen Versuch und es klappte tatsächlich besser.Sie war nicht mehr ganz so heiß und ließ sich auch besser kontrollieren.Ich lobte sie und ritt sie wieder ein wenig im Schritt.Es war erstaunlich,wie viel Kondition sie bereits hatte.Ich wandte mich an Eowin und bat sie ein Rennen gegen mich zu machen.Sie stimmte zu und wir stellten uns auf,starteten dann und ich stellte schnell fest,dass Angel einfach für die Rennbahn geschaffen war.Sie war erstaunlich schnell und besiegte Eowins Pferd.Ich lobte sie und ritt sie dann wieder ein paar Minuten im Schritt.Nachdem ich Eowin einige Tipps gegeben hatte,wie sie die Stute kontrollieren konnte,und tauschte dann mit ihr die Pferde.Eowin machte genau wie ich erst einmal einige Testrunden und ich gab ihr Tipps,wenn die Stute zu schnell wurde.Dann ritten wir gemeinsam auf der Rennbahn und machten ein Rennen gegeneinander.Auch diesmal gewann Angel.Ich und Eowin ritten zu ihrem Hof zurück.Unterwegs gab ich ihr noch weitere Tipps.Als wir schließlich zu Hause waren,versorgten wir die beiden Pferde und ich gab jedem von ihnen ein Leckerli.Dann verabschiedete ich mich von Eowin und machte mich auf den Nachhauseweg.
      17. Februar 2018 | 5491 Zeichen
      Obwohl es noch früh am Morgen war dämmerte es bereits und ein paar Amseln sangen ihre Lieder. Ich streckte mich, so gut es mit meiner verletzten Schulter eben ging und ging ins Bad um mich für den Tag vorzubereiten. Die Nacht war die erholsamste seit langem und ich war mir fast sicher, dass ich das dem Schmerzmittel aus dem Krankenhaus zu verdanken hatte. Ich lief über den Hof zu den unteren Stallungen und bereitete die Futterrationen der Pferde zu. Smarty Jones brummelte und klopfte ungeduldig mit dem Huf gegen seine Boxentür. “Beruhige dich, du bist doch gleich dran!” rief ich aus der Sattelkammer heraus und stellte alle Eimer in eine Schubkarre um sie unter den Pferden zu verteilen. Während die Pferde fraßen äppelte ich die Paddockboxen ab und brachte Heu auf die Weiden.
      “Guten Morgen!” rief Erin über den Hof nachdem sie aus dem Wagen gestiegen war.
      “Guten Morgen! Du bist ja schon da, hattest du nicht einen Termin?” fragte ich und zog mein Smartphone aus der Hosentasche um einen Blick auf die Uhr zu werfen. Erin winkte lachend ab.
      “Alles schon erledigt. Was macht die Schulter?”
      Ich tat so, als hätte ich ihre Frage nicht gehört und füllte den letzten Rest Heu in den Reifen vor mir. Erin schob die Frage, wie es mir mit meiner Schulter gehe, sicher nur vor um zu fragen wie es nun mit Hunter lief, nachdem er mich gestern ins Krankenhaus gebracht hatte und das wollte ich vorerst für mich behalten. Erin schien den Wink verstanden zu haben und ging in den Stall um mit dem ausmisten der Boxen zu beginnen. Ich lehnte die Schubkarre gegen die Stallwand und folgte ihr um meine beiden Jungpferde Bearing Spot’s und Compliment etwas zu beschäftigen. In den vergangenen Wochen verbrachten wir viel Zeit damit, die beiden im RoundPen an das longieren zu gewöhnen. Bearing Spot’s legten wir sogar schon einen Sattel auf damit sie das Gewicht auf dem Rücken kennenlernte. Ich holte die junge Stute aus ihrer Box und putzte sie ausgiebig, bevor ich die Longe aus der Sattelkammer holte und mit ihr in den RoundPen ging. Nach gut einer halben Stunde beendete ich das Training und klopfte der Stute lobend den Hals. Die Gangwechsel beherrschte sie an der Longe immer sicherer, nur am parieren und anhalten mussten wir noch feilen. Da Erin die Box gerade frisch eingestreut hatte brachte ich Bearing direkt auf eine der Weiden die ich zuvor für die Pferde vorbereitet hatte. Im Gegensatz zu Bearing Spot’s arbeitete Compliment heute konzentriert mit. Die beiden machten Fortschritte und ich konnte es kaum erwarten Hunter davon zu berichten. Als auch Compliment sich seinen “Feierabend” verdient hatte unterhielt ich mich kurz mit Erin und besprach den heutigen Tagesplan.
      “Gegen 16:00 Uhr kommen heute die Reitschüler, das dürfen wir nicht vergessen! Grenzfee und For an Angel wurden zur Nutzung angefragt. Die beiden müssen unbedingt ablongiert werden, sonst sind sie unausstehlich.” sagte ich und Erin nickte zustimmend. “Wenn du nichts dagegen hast würde ich mit Smarty Jones gern eine Runde ins Gelände gehen. Bei ihm brauch ich mir wegen meiner Schulter keine Gedanken machen.” fügte ich hinzu und sah sie bittend an. “Natürlich! Ein wenig Entspannung wird dir gut tun!” sagte sie lachend und dankbar ging ich in den Stall zu seiner Box um ihn zu begrüßen. Ich zog ihm sein Halfter an und brachte ihn hinaus in die Stallgasse wo ich den Hengst putzte, bevor ich seinen Sattel und sein Zaumzeug aus der Sattelkammer holte. Nachdem Smarty Jones gesattelt war, bandagierte ich noch seine Beine bevor ich ihm das Zaumzeug anzog. Ich holte meinen Helm und führte den ruhigen Hengst in den Hof um dort aufzusteigen. Erin longierte gerade Smooth Gravity im RoundPen. Ich winkte ihr kurz zu und schlug dann den schmalen Pfad, vorbei an den Weiden, in Richtung Wald ein. Über den Morgen wurde das Wetter zwar milder, kühl war es dennoch und ich war froh mir einen Schal mitgenommen zu haben. Nach einer Weile, als Smarty Jones endlich entspannter unter dem Sattel wurde, trabte ich ihn an und wechselte auf den Pfad an den Feldern vorbei, wo sich eine schöne Galoppstrecke befand. Ich galoppierte den Hengst an und ließ ihn frei laufen. Smarty Jones war durch und durch ein Verlasspferd und so stieß ich einen Jauchzer aus und klopfte ihm lachend den Hals bevor ich ihn parierte und im Schritt weiter ritt. Wieder zurück auf dem Hof nahm ich meinen Helm ab und hing ihn ans Horn des Westernsattels. “Mensch, ihr wart aber lange weg!” rief Erin und stemmte die Hände in die Hüften. “Wirklich? So lang kam es mir gar nicht vor.” sagte ich wahrheitsgemäß, hielt Smarty Jones neben ihr und stieg ab. “Die Pferde sind übrigens fertig. Mit Amistad war ich nach dem longieren auf dem Platz und bin ein paar Sprünge geritten. Der ist echt Klasse, der zieht richtig an wenn es auf den Sprung zugeht!” erzählte sie aufgeregt und folgte mir in den Stall wo ich Smarty Jones den Sattel abnahm und ihn in die Sattelkammer brachte. Ich stimmte ihr zu und bot ihr an, Amistad öfter auf dem Platz zu trainieren, sofern sie Lust dazu habe. “Nur zu gern!” rief sie mir zu und begann bereits damit dem Hengst die Hufe aus zu kratzen. Ich brachte Smarty Jones auf die Weide und bot ihm eine Apfelhälfte als Belohnung an, zu der er natürlich nicht Nein sagte. Bevor die ersten Reitschüler eintreffen würden, bereiteten wir die Reithalle vor und longierten Grenzfee und For an Angel damit die beiden ihre Reitschüler zufrieden stimmen würden. Am Abend lud ich Erin dazu ein, zum Abendessen zu bleiben.
    • adoptedfox
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      Pflegebericht für alle Pferde des von Landsberg TC | 13055 Zeichen von adoptedfox
      Käthe | ...kalt kalt kalt. Fröstelnd stand ich auf um das Fenster zu schließen welches ich über Nacht gern gekippt hatte. Die Sonne ging schon auf, wie spät ist es denn? Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es erst 6:53 Uhr war. Da ich einmal stand beschloss ich direkt auf zu bleiben und ging ins Badezimmer um mich für den Tag fertig zu machen. Auf dem Weg in die Küche band ich meine Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen und stellte die Kaffeemaschine an. Ein Blick in meinen Terminkalender verriet mir, dass für heute keine Kundentermine an standen und so plante ich den Tag, zumindest größtenteils, im Stall zu verbringen. Mit meiner frisch aufgebrühten Tasse Kaffee setzte ich mich an den Küchentisch und genoss die Ruhe im Haus. Früh am Morgen brauchte ich meine Ruhe.
      Es war kurz nach 8:00 Uhr als ich mich auf den Weg in den Stall machte. Erin’s Wagen stand bereits auf dem Parkplatz und da die Pferde weder wieherten, noch mit den Hufen gegen die Boxentüren klopften wusste ich, dass Erin sie bereits gefüttert hatte. “Guten Morgen!” sagte ich als ich in den Stall trat und nach ihr ausschau hielt. “Guten Morgen!” antwortete es aus der Sattelkammer und ich ging hinein um mich für einen Moment mit Erin zu unterhalten. Seit einer Woche war sie offiziell als Trainerin auf dem Trainings-Center angestellt und sie machte ihren Job mehr als gut, woran ich natürlich nie gezweifelt hatte! “Ich würde mich dann jetzt um die beiden Fohlen kümmern. Übernimmst du die anderen soweit?” fragte ich während ich eine Putzbox aus dem Regal nahm und eine Longe auf den Deckel legte. “Gern! Das Wetter soll sich bis Mittag bessern, wollen wir dann eine Runde ausreiten?” fragte sie etwas zögerlich und ich antwortete mit einem freudigen Ja. Das gleiche wollte ich ihr auch vorschlagen. “Bis später.” sagte ich, nahm die Putzbox und ging zur Box von Bearing Spots die bereits neugierig an der Tür wartete. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte schob ich die junge Stute ein Stück zurück damit ich selbst eintreten konnte und die Box am Boden abstellte. Mit dem Striegel in der einen und der Bürste in der anderen Hand putzte ich in langen, massierenden Zügen das Fell. “Sobald es wärmer wird wirst du gebadet, du Schweinchen.” sagte ich lachend während ich versuchte den gelben Fleck aus dem hellweißen Fell zu bürsten. Mit dem Kamm kämmte ich ihre Mähne und den Schweif und kratzte die Hufe aus, bevor ich die Longe in das Halfter einhängte und sie aus der Box in die Stallgasse führte. Sie stieß ein schrilles Wiehern aus und bekam prompt von Compliment eine Antwort. Ich führte sie in den Roundpen und begann damit mit dem Carrot Stick, den ich mir vor kurzem besorgt hatte, ihren Körper entlang zu fahren um sie für Berührungen zu sensibilisieren. Aufmerksam folgten mir ihre Ohren. Ich lobte sie ausgiebig und schickte sie dann auf die Bahn um sie ein wenig zu longieren. Bald würde die Zeit kommen sie einzureiten und obwohl ich meinen Pferden alle Zeit der Welt gab, konnte ich es kaum erwarten. Im Schritt umrundete sie mich immer wieder bis ich meinen Arm leicht anhob und mit der Zunge schnalzte. Der Carrot Stick nutzte ich als Armverlängerung damit sie das Kommando besser umzusetzen wusste. Nach ein paar Bucklern trabte Bearing an und es dauerte nicht lange bis sie sich zu entspannen begann und abschnaubte. Mit einem lauten “Priiiima!” lobte ich sie und ließ sie noch ein paar Runden laufen bevor ich sie hielt und die Hand wechselte. Da dies noch nicht gut funktionierte ging ich für einen Moment zu ihr und führte sie ein paar Schritte bevor ich zurück in die Mitte des Roundpens ging. Zufrieden galoppierte ich die junge Stute an und genoss wie sie sich streckte und sichtlich gefallen daran hatte zu laufen. So wie ich merkte das sie unkonzentrierter wurde beendete ich das Training, holte sie zu mir und lobte sie ausgiebig. Zur Belohnung gab es ein Leckerchen aus meiner, bei den Pferden sehr beliebten, Hosentasche und brachte sie auf die Weide. Wieder zurück im Stall trat ich an die Box von Compliment der schon wusste was heute auf dem Plan stand und aufgeregt brummte. “Da kann es einer aber gar nicht abwarten, oder?” fragte ich ihn lachend und kraulte seine Stirn. Ich holte die Putzbox aus der Box von Bearing Spots und ging zu Compliment um auch ihn zu putzen, bevor es in den Roundpen ging. Compliment genoss das putzen sehr und streckte den Kopf in die Luft. Nachdem der junge Hengst fertig geputzt vor mir stand zog ich ihm das Halfter an und hängte die Longe ein um ihn in den Roundpen zu führen. An manchen Tagen fiel es ihm sichtlich schwer, sich von mir zu trennen und auf die Bahn schicken zu lassen und an anderen Tagen strotzte er so vor Energie, dass er es kaum erwarten konnte zu laufen. Heute war es ersteres. Ich führte ihn ein paar Schritte bevor ich mich langsam von ihm entfernte und er letztendlich im Schritt seine Runden zog während ich ihn von der Mitte aus “dirigierte”. Trotz anfänglicher Diskussion war Compliment doch schnell bei der Sache und arbeitete konzentriert und fleißig mit. Seine Balance im Trab und Galopp besserte sich von Training zu Training mehr und auch die Handwechsel klappten immer besser. Seit der Nutzung des Carrot Sticks fiel es Compliment wesentlich leichter die Kommandos auch ohne Zurufen zu verstehen, was mein Ziel bei allen Pferden war. Die Kommunikation ohne Worte. Sichtlich stolz beendete ich das Training und lobte ihn ausgiebig indem ich ihm den Hals kraulte und ihm ein Leckerchen in sein weiches Maul schob. “Du bist mein kleiner Musterschüler, nicht wahr?” sagte ich und klopfte seinen Hals bevor ich ihn auf die Weide brachte, wo Amistad bereits auf ihn wartete. Auf den Weg zurück in den Stall machte ich einen Abstecher in die Reithalle wo Erin gerade mit Smooth Gravity vom Boden aus arbeitete. Ich ging auf die Tribühne und beobachtete die beiden eine Weile bevor ich Erin zurief “Das ist wirklich der Wahnsinn oder?” Ich war mit Smooth Gravity vor ein paar Wochen bei einem Bodenarbeitskurs weil ich selbst mit meinem Latein am Ende war, doch seit dem Kursbesuch lief alles viel besser. Wir achteten auf unsere Körpersprache und gingen auf die Schimmelstute ein. “Ich denke wir haben uns viel zu viele Gedanken und Sorgen gemacht und sind nicht auf ihre Bedürfnisse eingegangen.” antwortete Erin, die Smooth Gravity angehalten hatte und ihren Hals kraulte. Ich nickte. “Welche Pferde stehen noch aus?” - “Hibana, Smarty Jones, Grenzfee und For an Angel.” Ich überlegte. “Machen wir noch Grenzfee und For an Angel, die anderen beiden nehmen wir dann für den Ausritt mit ins Gelände.” rief ich ihr zu und ging in den Stall zurück. Bevor ich mich Grenzfee widmete holte ich die Putzbox aus der Box von Compliment und stellte sie vor die Box von Grenzfee. Ich brachte die Longe zurück in die Sattelkammer und nahm von dort direkt den Sattel und die Trense von Grenzfee mit. “Na meine Große?” begrüßte ich die dunkle Stute und zog ihr ihr Halfter an, bevor ich sie in die Stallgasse führte wo ich sie fest band und einen Striegel aus der Putzbox nahm damit ich die Stute putzen konnte. In kreisenden Bewegungen striegelte ich ihr kurzes Fell um grobe Verschmutzungen zu entfernen, bevor ich die Bürste nahm und so lose Haare, Staub und Schuppen entfernte. Mithilfe eines Kamms kämmte ich ihre kurze Mähne, den Schopf und den Schweif bevor ich mich ihren Hufen widmete die ich auskratzte und auf Beschädigungen kontrollierte. “Die sind aber recht trocken. Da müssen wir gleich mal dem Hunter schreiben, hm.” sprach ich mit der Stute und zog auch gleich mein Telefon aus der Tasche um ihm eine kurze SMS zu senden.

      “Hallo Liebster,
      hast du noch etwas Hufbalsam für mich übrig? Grenzfee’s Hufe sind recht trocken.
      Liebe Grüße, Käthe.”

      Nachdem die SMS gesendet wurde nahm ich den Sattel und legte ihn auf. Bevor ich den Gurt schloss zog ich die Schabracke glatt und richtete den Sattel aus. “Bist du dick geworden…” schnaufte ich als ich den Gurt nach oben zog und im letzten Loch verschloss. “Dich bewegen wir in nächster Zeit öfter, das kannst du mir aber glauben!” lachte ich und öffnete das Halfter um es ihr auf den Hals zu ziehen, damit ich ihr die Trense aufziehen konnte. Auf dem Weg in den Hof griff ich in der Sattelkammer nach meinem Helm und setzte ihn auf. Als ich mit Grenzfee auf den Platz ging hatte Erin das Training mit Smooth Gravity gerade beendet und hatte die Stute auf die Weide gebracht. “Ich longiere For an Angel noch, dann bin ich bereit!” rief sie mir zu und verschwand im Stallgebäude. Als wir den Dressurplatz erreicht hatten brachte ich Grenzfee in die Mitte, zog die Steigbügel nach unten und setzte mich mit Schwung in ihren Sattel. Ich ritt Grenzfee für eine viertel Stunde im Schritt auf der Bahn um sie aufzuwärmen, bevor ich sie antrabte und ein paar Bahnfiguren abritt. Grenzfee’s Stärke war die Dressur zwar nicht, dennoch waren Dressurlektionen auch für das Springreiten sehr wichtig und durften nicht vernachlässigt werden. Grenzfee arbeitete konzentriert mit und so gab ich ihr etwas mehr Zügel. Nach einem Handwechsel durch die ganze Bahn blieben wir auf eben dieser und nahmen etwas Tempo auf. Ich gab der dunklen Stute die Galopphilfen und sie fiel in einen weichen und doch raumgreifenden Galopp. An der kurzen Seite des Platzes verlangsamte ich das Tempo etwas, um auf der langen Bahn wieder zuzulegen um Grenzfee optimal zu gymnastizieren. Nach einer guten Stunde beendete ich das Training und parierte die Stute in den Schritt um sie trocken zu reiten. Ich ließ ihr die Zügel lang damit sie abkauen- und sich strecken konnte und klopfte ihr lobend den Hals. Die Sonne hatte sich inzwischen durch die grauen Wolken gekämpft und erwärmte die Luft zunehmend. Ich zog meine Fleecejacke aus und band sie mir so gut es ging um die Hüfte. Ich entschloss direkt zum Stall zu reiten und ritt den Schotterweg zwischen den Ställen entlang. Erin wartete bereits auf mich. “Ich habe Hibana und Smarty Jones bereits geputzt, ich hoffe das ist in Ordnung.” sagte sie und sah zu mir rauf. “Erin du bist ein Schatz!” sagte ich lachend und hielt Grenzfee am Stalltor an um abzusteigen. Ich führte die Stute hinein und band sie kurz an um den Sattel und die Trense abzunehmen und sie in die Sattelkammer zu bringen. Mit dem Hufkratzer kontrollierte ich nochmals ihre Hufe und brachte sie dann auf die Weide zu den anderen Pferden. Da Erin die Pferde bereits geputzt hatte gingen wir in die Sattelkammer um das Sattelzeug der Pferde zu holen. Hibana wurde von Erin englisch geritten und erhielt eine Sportausbildung da Erin vorhatte mit ihrem Pferd erfolgreich auf Turnieren zu starten. Wir trennten uns in der Stallgasse und ich ging zu Smarty Jones in die Box. Bevor ich ihn sattelte begrüßte ich ihn erstmal ausgiebig. Smarty hatte sich zu meinem Liebling entwickelt. Unter dem Sattel war er immer fleißig und konzentriert und ich schätzte seinen ruhigen Charakter sehr. Ich ging zurück an den Boxentür und griff den Sattel um ihn mit einem gekonnten Schwung auf den Rücken des rötlich schimmernden Hengstes. Ich zog das Pad glatt und schloß die beiden Gurte des Sattels, bevor ich zur Trense griff und sie ihm über zog und den Schopf aus dem Ohrriemen. “Also ich wäre fertig.” rief ich aus der Box und schaute nach Erin und Hibana. “Ebenfalls!” rief sie lachend und schob die Boxentür auf um die große Oldenburgerstute in den Hof zu führen. Ich folgte ihr und hielt Smarty neben Hibana an um aufzusteigen. Ich war immer wieder glücklich einen so ruhigen Hengst mein Eigen zu nennen der auch neben einer Stute überaus gelassen war. Damit Erin aufsteigen konnte nahm ich die Zügel von Hibana und hielt die Stute fest. Normalerweise nutzte Erin nämlich eine Aufstieghilfe, weil Hibana ziemlich unruhig werden konnte wenn ihr Reiter nicht beim dritten Mal im Sattel saß. Fertig für den Ausritt schlugen wir den Weg entlang der Weiden ein die in ein ruhiges Waldstück führte. Entspannt folgten wir den Waldwegen, unterhielten uns und nutzten einen breiten Grünstreifen am Waldrand für einen ungehaltenen Galopp. Nach einer gefühlten Stunde entschieden wir uns entlang der Straße zurück zum Hof zu reiten und immer wenn es möglich war, ritten wir nebeneinander. “Erin ich bin wirklich froh dich am Hof zu haben. Auf dich ist immer Verlass und auch wenn ich deine Chefin bin, pflegen wir ein freundschaftliches Verhältnis. Danke dafür.” sagte ich und sah zu ihr rüber. Sie lächelte verlegen und sah mich ebenfalls an. “Nicht dafür. Du hast so viel für mich getan und es macht mir einfach Spaß bei- und mit dir zu arbeiten.” Ich lächelte zufrieden und setzte mich wieder hinter den beiden ab, da ein Auto gefahren kam.
      Wieder am Hof sattelten wir unsere Pferde ab und während Erin die beiden auf die Weiden brachte, ging ich ins Haus um zwei Gläser und eine Packung Eistee mit nach draußen zu bringen den wir uns auf der kleinen Bank am Haus genehmigten. Da der Tag noch relativ jung war, würde ich die freie Zeit nutzen um einzukaufen und vielleicht würde ich auch einen Abstecher nach Nottingham in den Pferdeladen machen.
    • sadasha
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      Neuzugänge | 13.173 Zeichen von sadasha
      Als mitten in der Nacht das Telefon klingelte drehte ich mich zuerst noch einmal auf die andere Seite, in der Hoffnung den schrillen Ton ignorieren zu können. Doch sobald ich mich umgedreht hatte leckte mit Pitch hektisch über das Gesicht. Genervt schob ich ihn von mir weg und richtete mich ächzend mit einem Blick auf die Uhr auf. Wer zur Hölle ruft um 2:37am an? Die Vorwahl sagte mir nichts und das konnte nur bedeuten, dass der Anrufer von weit weg kam. Wenigstens erklärte das auch die irre Zeit. Verschlafen nahm ich das Gespräch an und brummte ins Telefon. "Ehm… Hunter?" Ich brummte erneut. Eine Frau war am anderen Ende der Leitung und die Verbindung stand eher schlecht als recht, sodass der Ton knisternd und rauschen bei mir ankam. "Hey! Wir hatten uns doch über deine Tinker unterhalten! Und was du suchst und ja… Ich hab eine tolle gefunden, Pearl carrier und… du wolltest keine Fohlen oder?" Nachdenklich schwieg ich. Cooper aus Kanada war am Telefon, doch auch bei ihr musste es jetzt schon spät sein. "Schläfst du auch mal?" brummte ich ohne ihre Frage zu beantworten. Sie lachte. "Ist doch noch früh hier! Oh, hab ich dich geweckt? -" sie brabbelte eine Entschuldigung und redete dann über ein Fohlen, das sie ebenfalls entdeckt hatte. "Double Dilute! Du suchtest doch sowas oder nicht? Und eine Stute! Warte, ich schicke dir Fotos. Und… Hunter ich hab die zwei gekauft, du kannst also nicht Nein sagen. Im Zweifelsfall werden die sicher auch klasse Therapiepferde für deine… Freun-, Kollegin?" Ich hatte nach Fotos mein Gehör eingestellt und kramte nach meinem Laptop. Pitch hatte seinen Kopf auf dem Bett abgelegt und sah mir schwanzwedelnd dabei zu wie ich versuchte klar zu werden. "Warte kurz, der Laptop braucht Strom…" unterbrach ich Cooper. "...und ich brauche Kaffee."

      Nachdem ich mir einen Kaffee gemacht und Pitch auf den Hof gelassen hatte, setzte ich mich mit dem Laptop ins Wohnzimmer wo auch das Ladekabel lag. Die Stute war bereits eingeritten und gefahren und komplett durchgetestet was Erbkrankheiten und Farben betraf. Für mich also perfekt und dass sie Pearl Trägerin war würde später noch mit Mephisto interessant werden. Das Tinkerfohlen war sehr kompakt gebaut trotz der Größe und sie sah auch ansonsten korrekt aus. Hier wurde nicht nur wegen der Farbe gezüchtet. Trotzdem sah ich mir auch die Linien der kleinen Stute ausgiebig an, ehe ich mich bei Cooper bedankte. Gemeinsam planten wir die Überfahrt nach England und klärten das Finanzielle. Als ich auflegte wurde es schon hell und auch Cooper war jetzt müde. Wir wünschten uns also noch eine gute Nacht und legten dann auf. Ich jedoch blieb jetzt wach. Ich ging ins Bad um zu Duschen und mich für den Tag fertig zu machen. Noch bevor einer der Angestellten eintrudelte hatte ich die Fütterung fertig, die ersten Pferde auf die Weiden gebracht und mistete die ersten paar Boxen, bis Beth zum Arbeitstag kam und mir das Werkzeug aus der Hand schnappte. "Guten Morgen!" meinte sie fröhlich und lächelte mich an. "Du hast wohl nichts Besseres zu tun, hm?" Ich verneinte grinsend und streckte mich ausgiebig, ehe ich aus Benjis Box ging. Der kleine Hengst stand zusammen mit seinem Shettykumpel Niffler auf einer doppelt gesicherten Weide aus denen sie nicht mehr ausbüchsen konnten. Zu meiner Überraschung kam mir Ruby entgegen, als ich Thomas von der Weide holen wollte um mit ihm zu arbeiten. Sie hatte ihren Ponyhengst Braddock 'The Parrot' an der Hand. "Mit dir habe ich erst am Nachmittag gerechnet. Keine Schule heute?" Sie grinste über beide Ohren und nickte. "Richtig. Es sind viele Lehrer krank und deshalb dürfen heute zwei Klassen zu Hause bleiben. Ich bin unter den Glücklichen." - "Na dann viel Spaß." meinte ich und ging weiter zu meinem Drum Horse Hengst. "Achja Hunter?!" rief Ruby noch und ich blieb kurz stehen. "Später kommen noch ein paar Freundinnen, können wir uns die Shettys dann leihen? Nur auf dem Hofplatz etwas Spielen mit den Ponys?" Ich nickte und gab ihr einen Daumen hoch, ehe ich wieder kehrt machte. Thomas stand zusammen mit Tank am Rand der Weide, wo das höchste Gras wuchs. Doch im Gegensatz zum Rappen graste er nicht, sondern beobachtete aufmerksam mein Verhalten. Vielleicht erkannte er, dass ich sein Halfter mitschleppte. Jedenfalls trabte er ein paar Schritte auf mich zu, sodass auch Tank kurz aufsah um zu überprüfen was seinen Kumpel aufmischte. "Guter Junge." lobte ich den Schecken und streichelte den kräftigen Hals, als er bei mir stand und sich das Halfter überziehen ließ. Den fast vierjährigen Hengst hatte ich seit Kurzem unterm Sattel und er machte sich soweit ganz gut. Die langen Beine bekam er noch nicht immer richtig geordnet, doch dafür übten wir das ja. Auch heute sattelte und zäumte ich ihn. In der noch recht kühlen Reithalle longierte ich Thomas zuerst ab und schwang mich dann in den Sattel. Im Moment arbeiteten wir an seinem Trab und den Übergängen zum Schritt. Hier und da, wenn die Motivation stimmte versuchten wir es auch schon mit kurzen Galoppphasen. Doch die waren kaum nennenswert und wirklich schlacksig in der Ausführung. In Trab und Schrott kam Thomas aber schon gut runter, lernte sich zu entspannen und versuchte es mir Recht zu machen.
      Nach der Session mit dem Drum Horse Hengst rief ich bei Käthe an. Sie erzählte mir vom ein oder anderen Neuzugang und dass sie nun aufpassen müsse nicht noch mehr Pferde ins Boot zu holen. Ich erklärte ihr, dass es mir da im Moment nicht viel anders ging. Die beiden Neuzugänge Stonery und Hester würden wohl nächste Woche eintreffen. "Achja und wenn du ja jetzt eine Rappstute hast verlange ich ein Shooting zusammen mit Moulan und als Kontrast vielleicht Smooth Gravity, sollten die sich verstehen." meinte ich und lächelte bei dem Bild, das ich mir da zusammenstellte. Echo's Maiden sollte die Rappstute heißen. "Mit blauen Augen!" Ich war sehr gespannt sie kennenzulernen. "Und wenn du so denkst, kannst du Sympathy of the Devil auch gleich mit einplanen. Die ist auch schwarz-weiß." Ich brummte wohlwollend. "Und wen hat dir Occulta noch verkauft?" fragte ich neugierg. "Einen Hengst." sagte sie aufgeregt. "Valentine's Cantastor heißt er. Ein Brauner." Da ging mir sofort ein Licht auf. "Den habe ich gesehen, als ich sie mal besucht habe. Holst du die zwei ab oder werden sie dir gebracht?" Käthe schwieg. "Ich sehe dich nicht, das ist dir aber klar oder?" fragte ich vorsichtig. "Ja klar… Keine Ahnung, das haben wir noch nicht geklärt." Ich lachte leise. "Gut, ich komme später vorbei. Bearing Spots und Compliment erkennen mich vielleicht schon nicht mehr, so lange war ich nicht mehr da." Wir legten auf. Kerry hatte mittlerweile Vikar und Mister Blockhead für heute fertig, sodass sie nur noch die Stuten übrig hatte. "Venetia und Magical Touch spanne ich mir an und bin für etwa eine Stunde im Gelände." erklärte ich und ging mit den Halftern der beiden Stuten auf die Weide. Erleichtert dankte sie mir und schnappte sich das Halfter von Felan. Max und José sind fleißig mit CHH' Classic Spring und PFS Strolch. Die beiden Vollblüter räumten auf den Rennen aktuell viele Schleifen ab. Bald würde ich Bear Brooks Denahi ebenfalls auf die Rennbahn schicken, doch ihr fehlte es noch an Ausbildung.
      Während ich mit den beiden Tinkerstuten unterwegs war überlegte ich was ich am nächsten Tag unternehmen wollte. Die beiden benahmen sich vorbildlich und wir hatten eine sehr entspannte Runde um das Gestüt herum. Die Schatten der Bäume ließen die brennende Sonne nicht zu uns durchdringen, sodass wir immer noch fit waren als wir auf den Hof zurück kehrten. "Crowley, sie sollten was essen!" rief mir Mrs. Clayton von der Türe zu. Ich brachte zuerst die beiden Stuten zurück auf die Weiden und schob die Kutsche die letzten paar Zentimeter in die Scheune, ehe ich zum Essen kam. Danach setzte ich mich mit Pitch ins Auto und fuhr nach Nottingham um Käthe zu besuchen.

      "Erin ist mit Hibana unterwegs." erklärte Käthe und küsste mich sanft zur Begrüßung. "Wir haben den Hof für uns!" Hinter ihr stand Amistad und stupste sie ungeduldig an. "Wir bringen den kurz weg ja? Dann zeig ich dir auf dem Rückweg Echo's Maiden und dann gehen wir rein. Die beiden anderen sind ja noch nicht hier. Aber ich hab Fotos!" erzählte sie stolz. Dass ich auch nach den beiden Fohlen gucken würde war selbstverständlich. For an Angel streckte neugierig den Kopf aus der Box, als wir an ihr vorbeigingen. Amistad war auch nicht abgeneigt gegenüber der hübschen Stute, doch Käthe kannte keine Gnade und zog den Scheckhengst weiter bis zu seiner Box. "Wo sind denn die Kleinen?" wollte ich wissen. Käthe zeigte nach draußen und ich beschleunigte meinen Schritt. Bearing Spots und Compliment standen gleich draußen, wenn man aus dem Stall kam und warteten darauf reingeholt zu werden. "Die sollen noch draußen bleiben, Hunter!" rief Käthe, als ich das Tor öffnete um mich auf die Weide zu mogeln. Sofort kamen die beiden zu mir und taxierten mich neugierig. Doch Leckerchen hatte ich heute nicht dabei. Besonders Compliment hatte nochmal einen ordentlichen Wachstumsschub. Ich ließ meinen Blick über die anderen Weiden schweifen. Grenzfee stand auch noch draußen zusammen mit der neuen Rappstute. Smarty Jones war der einzige, den ich noch nicht gesehen hatte. Aber er würde dann wohl in seiner Box stehen. Pitch fing an zu quängeln, weil ich ihn nicht mit auf die Weide gelassen hatte und bevor er richtig laut wurde kam ich lieber wieder raus und ging mit ihm Käthe hinterher ins Haus. Hier tauschten wir uns über unser beider Neuzugänge aus. "Ach, ich hab ganz vergessen dir Echo's Maiden zu zeigen." sagte Käthe schockiert. Doch ich unterbrach sie, ehe sie weitersprechen konnte. "Ich hab sie eben schon gesehen. Sie sieht toll aus. Wunderbar groß!" - "Und ihr Fell ist total samtig!" fügte Käthe hinzu woraufhin ich schmunzelte.

      Wir waren erst spät wieder heim gefahren und so schaffte ich es in dieser Nacht wieder nicht den verlorenen Schlaf nachzuholen. Doch es half nichts. Wenigstens war Kerry früher da und hatte sich schon Iseabail und Lady Lyneth Bowen gewidmet. Ich ging daher sofort über zu meinen Vollblütern. Kerry würde später noch Xana bespaßen. Ich begann mit Happy Fantasy. Die Stute kam grundsätzlich etwas zu kurz und deshalb gehörte mein Vormittag heute gänzlich ihr. Ich putzte sie ausgiebig, sattelte sie dann und ging mit ihr auf die Militarystrecke in Mitten der Rennbahn. Von hier aus konnte ich meinen Jockey bei der Arbeit zusehen. Sie hatten heute die Oldies Ehrengold und Mikado aus dem Stall geholt. In der Mittagspause erklärte ich den beiden dass ich mir als nächstes Mr. Raw Depression rausnahm. Die beiden nickten und sagten dann dass sie PFS' Savory Blossom und Raving Hope Slayer rennen wollten.
      Ich freute mich sehr, als am Nachmittag Isaac aus dem Urlaub kam. Übersäht mit noch mehr Sommersprossen als üblich und mit heller Fläche rund um die Augen, weil er wohl die Sonnebrille nicht abgenommen hatte bevor er sich an den Strand gelegt hatte. Freundschaftlich begrüßten wir uns und gingen zusammen in den Stall. Blütenzauber und Riven in a Dream waren die nächsten, die wir uns vornahmen. So heiß wie es war zogen wir uns in die Reithalle zurück, wo auch Abby schon den ganzen Tag war. Sie hatte sich mit Moulan beschäftigt und jetzt gerade ritt sie Scarlet in Birth warm. "Beth macht das mit den Fohlen gut oder?" fragte Isaac, der unsere Stallhilfe vor seinem Urlaub auserkoren hatte die Fohlenarbeit zu übernehmen. Sie hatte damit zu Beginn sehr zu kämpfen. "Sie hat sich gut mit ihnen eingespielt, ja." gab ich zurück. Besonders das Hengstfohlen Golden Sugar hatte sie ganz gut im Griff. Die Flausen von PFS' Storm Cat oder Stars of Magic waren dagegen ein Witz. Als wir mit den beiden Stuten fertig waren hatte Beth gerade Little Miss Backyard an der linken und Fantastic Sonata an der rechten Hand. "Könnt ihr nicht noch die letzten beiden übernehmen?" flehte sie und Isaac und ich tauschten vielsagende Blicke aus. Wir stimmten aber zu. So konnte Beth mit der Stallarbeit weiter machen und Isaac und ich schnappten uns What Rainbow und Rouge Trap. Die beiden Stuten brannten schon darauf die Welt zu erkunden. Als wir jedoch mit ihnen nach draußen gehen wollten um eine Runde um den Hof herum zu machen scheuten sie und wollten lieber wieder zurückgehen. Wir tasteten uns also eine Ecke vorsichtiger heran und ließen die beiden Stutfohlen in Ruhe gucken und das Tempo selbst bestimmen. Weit kamen wir so zwar nicht, aber wir konnten das Führtraining mit einem positiven Gefühl abschließen, als wir nach einer halben Stunde auf den Hof zurück kehrten um die Fohlen in ihre Boxen zu bringen wo sie übernachten würden.
      Am nächsten Tag hatten die meisten Pferde frei und so konzentrierte ich mich auf Slap Happy. Isaac hatte sich Bear Totem's Denali fertig gemacht und Kerry nahm LMR Lady Luna mit auf einen gemeinsamen morgendlichen Ausritt. Am Nachmittag kümmerten sich die beiden um Verdine und Tainted Whiz Gun, sodass ich frei hatte. Ich nutzte die Zeit um mit Pitch zum See zu gehen und die Woche ruhig ausklingen zu lassen. Nächste Woche würden die beiden Neuzugänge eintreffen und die Stallordnung wieder mal aufmischen.
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    • adoptedfox
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      Pflegebericht für alle Pferde des von Landsberg Gestüt's | 8141 Zeichen von adoptedfox
      Käthe | “Time flies! Morgen ist der sechste September. Kannst du das glauben?” stieß Erin überrascht aus, als sie einen Blick auf den Kalender an der Stallwand warf. Ich lachte auf, doch sie hatte Recht. Die Zeit verging wie im Flug und an manchen Tagen fragte ich mich, wie wir all die Arbeit bewältigen konnten. “Langsam wird es ernst. Vergiss nicht, nächste Woche kommt die erste Lieferung Heu.” sagte ich und sah sie nachdenklich an. Die anhaltende Dürre im Sommer hatte den Bauern in der Region zugesetzt und so organisierte ich 3 LKW-Lieferungen Heu aus Deutschland, um den Bedarf für den Winter decken zu können. “Schon längst notiert.” lachte sie auf und ging in die Sattelkammer, von wo sie keine Minute später mit Hibana’s Halfter in der Hand wieder kam. Ich seufzte und folgte ihr zu den Weiden. Hibana stand mit Grenzfee und For an Angel auf einer Weide, die beide ein Fohlen bei Fuß hatten. Missing Misty und Granada waren die ersten Fohlen, die auf dem Gestüt das Licht der Welt erblickten und beide entwickelten sich prächtig. Ich hielt Erin und ihrer Stute das Tor auf und achtete darauf, dass keines der beiden Fohlen folgte. “Das hab ich mir schon gedacht.” lachte ich und streckte den Arm hinter Hibana aus um Granada den Weg zu versperren. Erin reagierte ebenfalls und schloss das Tor. Ich streichelte der dunkelbraunen Stute den Hals, bevor ich mich von ihr trennte und zurück in den Hof ging. Sympathy of the Devil stand auf der kleinen Weide neben der unteren Stallanlage und sah kurz auf, als ich zu ihr an den Zaun trat und sie für eine Weile beobachtete. Sie, Ases Maskwamozi und Bear Brooks Denahi waren Neuzugänge auf dem Gestüt und genossen derzeit ihre Eingewöhnung, bevor sie in die Trainingseinheiten eingebunden wurden. Ich lächelte, als ich daran dachte, wie lang ich auf Hunter eingeredet hatte mir die Stute zu verkaufen, da sie doch so gut zu Smarty Jones passte und immer wieder blockte er ab, wechselte das Thema oder verließ, mit den Augen rollend, den Raum. Ich ging durch die Stallgasse und holte das Halfter von Echo’s Maiden, welches an ihrer Boxentür hing, um sie von der Weide zu holen. Die dunkle Stute sah auf, als ich das Tor zur Weide öffnete und stieß ein schrilles Wiehern aus, bevor sie mir entgegen galoppierte und nur wenige Meter vor mir zum stehen kam. Ich begrüßte Echo’s Maiden und zog ihr das Halfter an um sie in die Stallgasse zu führen, wo ich sie festband und aus der Sattelkammer meine Putzbox holte. Man sagt, dass dunkle Pferde weniger schnell schmutzig würden, doch auf meine Pferde traf das nicht im geringsten zu. Ich suchte 2 Striegel in meiner Putzbox und nahm einen in jede Hand um die getrockneten Verkrustungen aus dem Fell der Stute zu bekommen, die sich anscheinend im Matsch gewälzt hatte. Es dauerte eine Stunde bis ich fertig war. Ich ließ die Stute für einen Moment allein und ging in den Hof um die Striegel auf dem Boden auszuklopfen, bevor ich wieder zurück ging und die Putzutensilien in die Putzbox räumte. Da ich sie später noch brauchen würde schob ich sie etwas beiseite und ging dann wieder in die Sattelkammer um eine Longe, einen Kappzaum und eine Longierpeitsche zu holen. Ich öffnete das Halfter von Echo’s Maiden und zog es ihr auf den Hals, damit sie mir nicht entwischen konnte, während ich ihr den Kappzaum anzog und seinen Sitz überprüfte. Ich hatte den Kappzaum im Internet bestellt und von meinem Sattler anpassen lassen, da er, trotz der richtigen Größe, viel zu groß für meine Pferde gewesen war. Jetzt passte er perfekt. Ich hängte die Longe in einen der äußeren Ringe ein und löste das Halfter. Da Erin mit Hibana in der Reithalle war und ich die beiden nicht stören wollte, ging ich mit meiner Stute auf den großen Platz hinter der Halle und dem anschließenden großen Stalltrakt. Echo’s Maiden zeigte beim Training immer großen Arbeitswillen und ließ sich auch heute ohne große Diskussionen auf den Zirkel schicken, wo sie im Schritt ihre Runden zog. Ich sortierte die Longe in meiner Hand und blieb mit der Longierpeitsche hinter ihr. Die Stute reagierte fein auf die Hilfen die ich ihr gab und ließ sich in allen 3 Gangarten gut handeln. Schritt-Galopp, Galopp-Trab, Trab-Schritt. Im Kopf legte ich mir die geforderten Aufgaben für das Training vom Boden zurecht und rief sie von Echo’s Maiden ab, die sehr konzentriert bei der Sache war. Unter dem Sattel machte die Stute Fortschritte, doch ich wollte sie auch vom Boden aus fördern und gymnastizieren. Nach knapp einer Stunde erklärte ich das Training für beendet und holte die Stute zu mir. “Gutes Mädchen!” lobte ich sie und streichelte ihren Hals. Ich führte die Stute zurück auf die Weide und nahm ihr dort den Kappzaum ab um sie in den wohlverdienten Feierabend zu schicken. Erin hatte zwischenzeitlich Amistad bewegt und kam nun mit Compliment von den Weiden zurück. “Der sieht aber nicht begeistert aus.” rief ich ihr lachend zu und zeigte auf den Hengst, der ihr nur widerwillig folgte. “Da muss er leider durch.” antwortete sie und zupfte am Strick in der Hoffnung, dass der Hengst sein Tempo beschleunigen würde. Ohne Erfolg. Ich schüttelte lachend den Kopf und ging auf die Weide zu Smarty Jones um nach dem Wohlbefinden des Hengstes zu schauen. Vor zwei Wochen hatte ich ihn auf einer Hengstkörung vorgestellt und sah seitdem täglich im Internet nach, ob die Ergebnisse schon bekannt waren. “Na, gehts dir schon etwas besser?” fragte ich den Hengst und kraulte ihn an der Brust, was er gut leiden konnte. Seit ein paar Tagen hustete Smarty Jones, weswegen er auf einem abgesteckten kleinen Areal allein stand. Wir bewegten ihn täglich vom Boden im Schritt und Trab um die Verschleimung zu lösen und fütterten ihm Hustenkräuter, was bisher auch ganz gut funktionierte. Trotzdem würde am Abend ein Tierarzt nach ihm schauen. Sicher ist sicher. Nachdem ich mit Bearing Spot’s im Roundpen war, wartete Erin bereits im Stall auf mich. Wir hatten zwischenzeitlich kurz miteinander gesprochen und uns dazu entschlossen mit den beiden Pferden Valentine’s Cantastor und Smooth Gravity auszureiten. Die beiden harmonierten miteinander und da sich auch das Wetter beruhigt hatte, wollten wir den Spätnachmittag natürlich noch genießen. Erin hatte beide Pferde bereits geputzt und gesattelt. Ich brachte Bearing Spot’s zurück auf die Weide und ging in die Sattelkammer um meinen Helm zu holen, bevor ich Erin die Zügel von Cantastor abnahm und die Steigbügel auf meine Länge einstellte. Wir ritten an den Weiden vorbei und schlugen an einer Gabelung den Weg in den Wald ein, vorbei an Feldern und einer alten, von Moos überzogenen Holzhütte die seit jahrzehnten verlassen war. Am Tag war diese Hütte ein wunderschöner Anblick, nachts würde ich, aus Angst, jedoch keinen Schritt in ihre Nähe wagen. Den Ausritt hatte ich wirklich gebraucht. Das Geräusch der Hufe auf dem Waldboden, der Duft von nassem Holz und das Licht, welches die untergehende Sonne warf, waren entspannend und aufregend zugleich. Wir nutzten die Galoppstrecken aus und hielten am Fischerweiher an um die Pferde trinken zu lassen, bevor wir uns in der Dämmerung wieder auf den Heimweg machten. Auf dem Hof angekommen sattelten wir die Pferde ab und kontrollierten ihre Hufe. “Ach man…” seufzte ich und stellte den Huf von Cantastor wieder ab. “Was ist denn?” fragte Erin, die um den Hengst herum lief um zu sehen was denn los war. Der Hengst musste im Wald auf eine Wurzel oder einen Stein getreten sein, denn ein Stück seiner Hufwand war ausgebrochen. “Das muss Hunter sich anschauen, so kann ich das nicht lassen.” sagte ich und kontrollierte die anderen Hufe, die in Ordnung waren. “Ruf ihn am besten gleich an.” riet Erin und brachte die beiden Pferde auf die Weiden, während ich ins Haus ging und die Nummer von Hunter auf meinem Telefon wählte. Glücklicherweise war der Huf nicht stark beschädigt, sodass meine Stimmung nicht allzu sehr gedämpft wurde. “Bear Brook Farrier, Crowley how may i help you?” klang es am anderen Ende der Leitung und ich lächelte. “von Landsberg hier. Ich brauche ihre Hilfe.” sagte ich und versuchte Hunter am Telefon zu erklären was passiert war. Er seufzte. “Ich schau es mir an.”
    • adoptedfox
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      Storybericht inkl. Pflege von Hibana, Schneemann, Maeyr, Uschi, Delmara, Essence of Life, Buck or Two
      24.581 Zeichen von adoptedfox und sadasha

      Hunter | Jills Beerdigung lag nun drei Jahre zurück und dennoch fühlte es sich an, als sei es gestern gewesen als wir zusammen auf dem Weidezaun saßen und die Gegenwart der Pferde genossen. Pläne schmiedeten einen gemeinsamen Zuchtstall aufzubauen. Doch meine Cousine hatte leider nicht die Chance bekommen. Ein Gutes hatte ihre Beerdigung jedoch: Es führte die Familie zusammen. Wenngleich davon nun, drei Jahre später, nichts mehr zu spüren war. Ich saß alleine in der Kneipe mit einem Glas Scotch vor mir, dessen Bewegung im Glas ich nachdenklich beobachtete, während ich es mit beiden Händen auf dem Bodenrand kreisen ließ. Mein Telefon hatte ich heute stummgeschaltet, Pitch konnte auf dem Hof bleiben. Es gab heute Nichts, was mich erreichen sollte. Nur Isaac wusste wohin ich gegangen war und das auch nur, weil er mich mittlerweile lange genug kannte um meine Gewohnheiten zu kennen. Nicht mal Käthe wusste dass ich heute Trübsal blasen würde. Einmal im Jahr erlaubte ich mir das. Nach diesem Glas würde ich mir die unauffälligste Ecke des Ladens suchen, mich dort mit meinem Skizzenbuch hinsetzen und Erinnerungen aufzeichnen. Stunden später, ich wollte gerade nach Hause fahren und beendete deshalb den Ruhemodus meines Telefons, sah ich dass Erin mir geschrieben hatte. Käthe hatte einen Unfall und ist im Krankenhaus. Der Schock traf mich und ich rief gleich zurück. Doch Erin nahm nicht ab. Normalerweise hätte ich mir ein Taxi gerufen, das Motorrad später abgeholt, doch der Alkohol hatte den Nebeneffekt, dass das Hirn nicht mehr recht funktionierte. Ohne nachzudenken fuhr ich los in Richtung Nottingham. Ich fuhr Landwege und hatte Glück dass kein Verkehr auf diesen Straßen war. Dann stand plötzlich ein Reh auf der Straße. Ich hätte schwören können eine Sekunde zuvor war der Weg noch frei. Aus Reflex bremste ich. In meinem Kopf rief eine Stimme "Draufhalten!" aber hätte ich das getan wäre das für uns beide nicht gut ausgegangen. Trotzdem lenkte ich leicht ein, dann spürte ich wie mir das Rad wegrutschte und ich am nun wegspringenden Reh vorbeischlitterte. Als ich letztendlich den Lenker los ließ schlug ich unsanft auf den Boden auf. Erst als ich nicht liegen blieb sondern ohne mein Zutun weiterrutschte spürte ich dass mein Bein unter der Maschine fest hing. Im Straßengraben kam das Motorrad zum Stillstand und ich mit ihm. Mit der Kraft die ich noch aufbringen konnte versuchte ich mich darunter wegzuziehen, doch ich kam nicht weit. Ich versuchte mein Telefon zu erreichen, das in meiner Hosentasche war. Doch die Schmerzen waren zu stark. Es dauerte ewig, bis jemand vorbei kam und es war mein Glück, dass der Wagen ein paar Meter weiter anhielt und jemand zu mir kam. Die Schmerzen waren mittlerweile so stark, dass es mir alles drehte. Vermutlich trug der Alkohol auch seinen Teil dazu bei. Die Person aus dem Wagen kam zu mir und sprach mich mit zittriger Stimme an, doch so wirklich konnte ich das nicht wahrnehmen. Ich erzählte deshalb so gut ich konnte was passiert war und dass mein Bein eingeklemmt war, doch bevor ich zu Ende sprechen konnte dimmte ich weg und verlor das Bewusstsein. Als ich wieder aufwachte befand ich mich schon im Krankenwagen. Ich sah in ein fremdes Gesicht und registrierte jetzt, dass ich auf dem Weg ins Krankenhaus war. "In welches Krankenhaus fahren wir?" wollte ich wissen. Der Notarzt runzelte die Stirn bei dieser Frage. "Lincoln County Hospital" antwortete er. "Das geht nicht." murmelte ich. "Ich muss nach Nottingham." Verzweifelt richtete ich mich auf, versuchte es zumindest, denn weit kam ich nicht da ich fixiert wurde. "Wieso müssen Sie nach Nottingham?" fragte der Notarzt und versuchte mich wieder zu beruhigen. Er bombardierte mich regelrecht mit Fragen, bis ich schließlich nachgab. Man nahm meine Daten auf und fragte nach einer Kontaktperson. Ich bat darum meine Eltern und Isaac zu informieren. Wenn Käthe sowieso selbst im Krankenhaus lag war sie vermutlich nicht erreichbar. Im Krankenhaus brachte man mich von hier nach dort und kam schließlich zu dem Schluss, dass mein Bein ziemlich kaputt war um es einfach auszudrücken. Als ich endlich auf die Station gebracht wurde und ruhig im Zimmer lag schlief ich vor Erschöpfung ein ohne weiter nachdenken zu können.

      Käthe | “Diese hier nehmen sie 3 Mal am Tag. Morgens, Mittags und Abends je eine Tablette. Sollten sie wider Erwarten ein Gefühl von Schwindel bekommen rufen sie uns bitte an.” erklärte mir die Krankenschwester und legte eine Packung Tabletten auf den Tisch neben meinem Bett. “In diesem Umschlag ist der Bericht für ihren Hausarzt. Haben sie jemanden der sie abholt oder sollen wir ein Taxi rufen?” fügte sie hinzu und sah mich fragend an. Ich überlegte einen Moment, bevor ich antwortete. “Darf ich telefonieren? Dann könnte ich das abklären.” Die Krankenschwester nickte und verließ mein Zimmer. Wenige Minuten später kam sie mit einem Telefon zurück und reichte es mir. Ich wählte Erin’s Nummer und hoffte, dass sie bereits wach war und ans Telefon gehen würde.
      “Guten Morgen, ich habe schon auf deinen Anruf gewartet. Wie geht es Dir? Was sagen die Ärzte?”
      Sie hatte das Gespräch kaum angenommen, da überschlugen sich schon ihre Worte.
      “Guten Morgen. Die Ärzte sagen ich bin glimpflich davon gekommen. Ich habe 2 geprellte Rippen und ein paar blaue Flecken. Kannst du mich abholen?” fragte ich sie, doch anstatt zu antworten folgte Stille. “Ist...Hunter nicht bei Dir?
      “Nein. Nicht das ich wüsste. Warte mal…” sagte ich und nahm das Telefon von meinem Ohr weg um mit der Krankenschwester sprechen zu können. Als sie auf meine Frage, ob Besuch für mich da gewesen wäre, verneinend den Kopf schüttelte, nahm ich das Telefonat wieder auf. “Nein, war er nicht.” Ich hörte, wie Erin vor sich hin murmelte bevor sie mir zusicherte in einer halben Stunde da zu sein. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich gab der Krankenschwester das Telefon dankend zurück. Da ich von meinem gestrigen Unfall noch leicht benommen war, half sie mir meine Sachen in eine Tasche zu packen und brachte mich nach unten in die Empfangshalle, wo Erin bereits auf mich wartete. Sie nahm mir meine Tasche ab und hielt mir die Tür auf, damit ich in ihren Wagen einsteigen konnte. Während der Fahrt unterhielten wir uns wenig. Gedankenverloren fuhr Erin an der Abfahrt vorbei, die uns nach West Bridgford brachte. “Wo fahren wir denn hin?” fragte ich leise und sah zu ihr hinüber. “Nach Lincolnshire. Ich habe, bevor ich gefahren bin um dich abzuholen, auf dem Bear Brook EC angerufen. Hunter hatte einen Unfall mit dem Motorrad und liegt im Krankenhaus.” gab sie zu und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie weitersprach: “Wir fahren ihn besuchen. Besser gesagt Du. Ich werde vor dem Zimmer warten.” Tausende Gedanken schossen durch meinen Kopf. Was war passiert? Nach einer knappen Stunde Fahrt - ich war zwischenzeitlich eingeschlafen - erreichten wir das Lincoln County Hospital. Nachdem wir an der Information nach der Zimmernummer gefragt hatten, standen wir nun vor der Tür des Zimmers in dem Hunter sich befand. “Willst du sicher nicht mit rein gehen?” fragte ich Erin, doch sie schüttelte den Kopf. “Ich warte vor der Tür.” Ich atmete tief durch und klopfte an die Zimmertür, bevor ich sie öffnete und in den Raum trat. Das Bein komplett eingegipst, lag er da und schlief. Ich trat näher an sein Bett und strich mit meinem Handrücken über seine Wange. Er verzog das Gesicht und öffnete die Augen blinzelnd. “Käthe?” fragte er ungläubig und setzte sich auf. Noch bevor ich antworten konnte beugte er sich nach vorn und umarmte mich. “Hunter…” stöhne ich schmerzerfüllt als der Druck seiner Oberarme gegen meine geprellten Rippen stärker wurde.

      Hunter | Ich ließ von ihr ab und musterte sie fragend. "Erzähl mir von deinem Unfall gestern." sagte ich und lehnte mich wieder in die Kissen. Käthe seufzte und atmete einmal tief durch, ehe sie begann von ihrem Tag zu berichten: "Ich war in Nottingham um das bestellte Futter für die Pferde abzuholen und als ich auf dem Heimweg war, hat mir jemand die Vorfahrt genommen und ist ungebremst in meinen Wagen gefahren. Der Arzt sagt, ich sei glimpflich davon gekommen mit meinen geprellten Rippen und den blauen Flecken.” Sie nahm meine Hand und sah mich eindringlich an. “Was ist mit dir passiert?” Einen Moment lang dachte ich noch über ihre Geschichte nach. "Ich hoffe den Idioten hat es mindestens genauso erwischt wie dich!" Sie zog ihre Augenbrauen hoch und sah mich mit mahnendem Blick an. “Sowas sagt man nicht Hunter.” Ich schnaubte verächtlich. "Ich lieg eh schon hier, was soll mir schon noch passieren?" - “Und warum liegst du hier?” - "Weil ich nicht in ein Reh reinfahren wollte." erklärte ich knapp und sah an mir runter. Mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, dass ich wohl die nächsten Wochen ausfiel. An arbeiten konnte ich nicht denken, ans Reiten auch nicht. Ich würde nicht mal ordentlich mit Pitch gehen können. Geknickt schlug ich die Lider nieder und seufzte. “Wann ist das denn passiert?” fragte sie und ich tat erst so als hätte ich sie nicht gehört, gab dann aber nach, denn so wie ich Käthe kannte, würde sie nicht locker lassen. "Auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich wollte nach dir sehen, als ich Erins Nachricht gelesen hatte." gab ich zurück und musterte sie besorgt. “Wir hatten gestern wohl beide kein Glück.” sagte sie und lächelte sanft. "Mhmm…" brummte ich zustimmend. "Das werden ein paar sehr, sehr langweilige Wochen…" ergänzte ich.
      Sobald ich mit Krücken laufen konnte entließ man mich nach Hause. Als Pitch mich sah freute er sich so sehr, dass er unter sich machte. Isaac und der Rest vom Team freuten sich zwar auch mich wieder auf dem Hof zu sehen, sahen aber doch recht abgekämpft aus. "Danke, dass du dich um Pitch gekümmert hast." sagte ich Isaac, der sich eines der Gästezimmer eingerichtet hatte, während ich weg war. Er nickte und half mir ins Haus, auch wenn ich das mit meinen Krücken schon gut im Griff hatte. Wir setzten uns ins Wohnzimmer und er berichtete mir, was auf dem Hof alles passiert war. Ich kramte im Anschluss mein Telefon hervor und versicherte mich, dass bei Käthe alles in Ordnung war. Kurz darauf rief mich Rin an. Sie klang verzweifelt. Sie war mittlerweile allein auf dem Hof und die vielen Pferde schaffte sie schlichtweg nicht. Sie wollte die Pferde aber auch nicht irgendwem überlassen. Sie hatte schon eine andere Kollegin gefragt ob sie ein paar Tiere übernehmen könnte, doch der Großteil stand noch immer bei ihr. Wir redeten lange und diskutierten Möglichkeiten aus. Bis wir zu dem Schluss kamen, dass ich die Pferde übernehmen würde, die ich auch so gekauft hätte, hätten ich sie zuerst entdeckt. Da sie schon genug Sorgen hatte ließ ich sie über meine Verletzung im Unklaren. Die Pferde würden dann in den nächsten Tagen eintreffen. Besonders auf Schneemann freute ich mich, da ich mich in den Hengst verliebt hatte noch bevor ich ihn auf seiner Hengstkörung ritt. Maeyr, Uschi und Delmara setzten ihm nur eine Sahnehaube auf. Nachdem ich aufgelegt hatte packte ich das Telefon weg und hievte mich vom Sofa um in den Stall zu gehen. Während ich weg war zog Essence of Life ein. Die Vollblutstute hatte ich per Zufall entdeckt und gekauft, sie aber aufgrund des Unfalls noch nicht ansehen können.

      Käthe | Ein paar Tage vergingen und langsam aber sicher konnte ich behaupten, dass es mir besser ging. Erst gestern waren Erin und ich gemütlich im Gelände unterwegs und genossen die Ruhe, die der Wald uns bot. Ebenfalls gestern wurde mein Wagen abgeholt, der nach dem Unfall zwar repariert werden konnte, ich mich aber dazu entschloss ihn zu verkaufen, weil es sich wirtschaftlich nicht gelohnt hätte. Da ich im Stall keine große Hilfe war räumte ich im Haus auf und probierte mich am Backen. Chocolat Chip Muffins sollten es werden. Ich hielt das Bild auf dem Tablet neben mein Ergebnis und stellte fest, dass sie gar nicht so schlecht aussahen wie ich im ersten Moment dachte. Ich öffnete das Küchenfenster und rief nach Erin, die ihre Stute Hibana gerade aus der Stallgasse führte.
      “Hast du Lust mit nach Lincolnshire zu fahren?” fragte ich sie und schien dabei so erwartungsvoll auszusehen, dass sie ohne zu zögern zusagte. Während sie ihr Pferd auf die Weide brachte, sortierte ich die Muffins auf ein Tablett und zog mir ein geblümtes Sommerkleid an. Erin, die schon im Wagen wartete, öffnete mir die Tür und musterte das Tablett in meiner Hand, dessen Inhalt durch eine Folie geschützt war. “Ich dachte ich bringe etwas kleines mit.” sagte ich und sah in ihr fragendes Gesicht. “Es sind Muffins.” fügte ich hinzu und schnallte mich an. “Hoffentlich bekomme ich einen ab!” sagte sie lachend und setzte den Wagen in Bewegung. Während der Fahrt unterhielten wir uns wenig, was an der Musik und den geöffneten Fenstern lag. Als wir das Bear Brook EC erreichten stellte Erin den Wagen auf dem Parkplatz ab und half mir dabei auszusteigen. Erin und Ich gingen zum Haus und klingelten. Mrs. Clayton öffnete die Tür und bat uns hinein. “Ich habe Muffins mitgebracht.” sagte ich stolz und stellte das Tablett auf den Tisch. “Die riechen ja großartig! Lange werden die hier nicht stehen.” sagte sie lachend und nahm die Folie ab. Ich nahm zwei Muffins heraus und ging in Richtung der Tür, als Mrs. Clayton mich darauf hinwies, dass Hunter sich in der Schmiede befinde. Ich bedankte mich und lief über den Hof um nach ihm zu sehen. “Darf ich reinkommen?” fragte ich und blieb im ohnehin geöffneten Tor stehen. Als Hunter aufsah und erkannte, wer da stand strahlte er mich an und bat mich rein. “Was machst du denn hier?” fragte ich ihn und hielt ihm einen der beiden Muffins hin. Er nahm ihn glücklich entgegen und sah dann auf die Werkbank vor ihm, auf der Hufnägel und Eisen wild durcheinander flogen. "Ich sortiere hier etwas um…" erklärte er. “Kann ich dir helfen?” bot ich ihm fragend an und nahm einen Bissen von meinem Muffin. Wow, die schmecken echt gut dachte ich und sah Hunter an. Er warf nochmal einen Blick die Arbeit und antwortete dann. "Nein. Aber ich kann das später weiter machen." Er biss vom Muffin ab und sah mich zufrieden kauend an. "Du hast da was." Ich wischte mit dem Handrücken über die Stelle die er mir gezeigt hatte und sah ihn an. “Besser?” fragte ich und nickte in Richtung seines Beins. “Wie lange bist du außer Gefecht?” - "Nur noch ein paar Wochen." erklärte er und fügte hinzu, dass es schon viel besser geworden sei. Nachdem ich meinen Muffin aufgegessen hatte beobachtete ich ihn eine Weile und sah dann nach draußen in den Hof. Hunter nahm seine Krücken und stand auf. "Gibt es noch mehr von denen?" er hielt mir das leere Papier vom Muffin vor die Nase. "Wenn dein Team noch welche übrig gelassen hat." meinte ich schulterzuckend. Gemeinsam schlichen wir über den Hof. "Falls nicht. Heute Abend grillen wir hier auf dem Innenhof. Magst du Erin anrufen und fragen ob sie auch kommen möchte?" überlegte er laut. “Du kannst sie selbst fragen, sie hat mich hergefahren.” sagte ich und ging vor, um die Tür zum Haus zu öffnen. Wie erwartet hatte es sich schnell herumgesprochen dass es im Haus eine Kleinigkeit gab und so fanden wir das gesamte Team des Bear Brook EC in der Küche vor. “Ältere Frauen backen immer noch am besten. Die Erfahrung macht es einfach aus.” sagte Isaac voller Überzeugung und biss von seinem Muffin ab. Mrs. Clayton und ich riefen gleichzeitig empört “Ältere Frauen?” auf und mussten dann lachen. Hunter schmunzelte nur und beobachte das Schauspiel. "Was brauchen wir noch für's Grillen?" fragte er an Mrs. Clayton gerichtet, die ihm prompt einen Einkaufszettel entgegen streckte. "Kommst du mit Käthe? Ich kann leider nicht fahren." meinte er grinsend. “Ich darf dein Auto fahren?” fragte ich ungläubig und drehte mich zu ihm um. "Unter diesen Umständen… Ja." sagte er und humpelte in den Flur um mir seinen Autoschlüssel rauszusuchen. "Kommst du?" rief er, als er ihn gefunden hatte. Ich zuckte mit den Schultern und grinste Erin an. “Fahr vorsichtig!” rief sie mir nach, doch die Tür fiel bereits ins Schloss. “Soll ich dir helfen?” fragte ich Hunter der die Beifahrertür schon geöffnet hatte. Er überhörte diese Frage und krackselte sich irgendwie selbst ins Auto, was zwar klappte, aber sehr unbeholfen aussah. Als er endlich saß und sich angeschnallt hatte grinste er mich an. Ich schüttelte den Kopf und ging um das Auto herum um selbst einzusteigen. Wir fuhren nach Lincoln um die Sachen zu besorgen, die Mrs. Clayton aufgeschrieben hatte und nahmen zusätzlich Bier und eine Flasche Wein mit. Zurück auf dem Bear Brook EC herrschte bereits reges Treiben. Alle halfen dabei den Grillabend vorzubereiten und Mrs. Clayton, die schon sehnsüchtig auf uns zu warten schien, lief uns entgegen um uns beim Ausladen zu helfen. Hunter wurde zu Isaac gerufen und gab mir einen flüchtigen Kuss, bevor er in Richtung der Stallungen verschwand. “Erin kommt übrigens gleich zurück. Sie fährt schnell und bringt die Pferde in die Boxen.” sagte Mrs. Clayton als sie meinen suchenden Blick bemerkte.

      Hunter | Wir hatten einen tollen Grillabend und auch die nächsten Tage liefen verhältnismäßig ruhig. Viel konnte ich sowieso nicht machen. Wenigstens war ich den Gips mittlerweile los und trug nur noch eine Bandage. Reiten durfte ich damit noch immer nicht, aber ich fuhr heute trotzdem mit Pitch zu einem alten Bekannten, den mein Vater noch aus seiner Zeit kannte. Sein Sohn hatte einen Tinkerhengst zum Verkauf stehen, den er selbst nie mehr reiten könnte. Es wäre aber wohl zu schade ihn im Stall versauern zu lassen, also soll er wieder in fördernde Hände. Interessant für mich, weil meine Tinker eher für den Fahrsport gebaut waren. Buck or Two sei aber ein Vielseitigkeitspferd. Pitch verfrachtet, setzte ich mich selbst ins Auto, kramte aber zuerst nach meinem Telefon um Käthe anzurufen. "Ich fahr nach Spilsby, ein Pferd ansehen. Hast du Zeit und Lust mitzukommen? Richtung Meer? Wenn wir da fertig sind, können wir ja einen Abstecher nach Skegness machen.", schlug ich vor und holte Käthe einige Minuten später ab. "Geht das mit deinem Bein?", fragte sie, als sie auf der Beifahrerseite einstieg. Ich lachte. "Was meinst du wie ich hergekommen bin?" Sie sah mich tadelnd an. "Du weißt wie ich das meine, Hunter!" Immer noch lächelnd setzte ich rückwärts um mich auf dem Hof zu drehen und dann rauszufahren. "Hast du Alles dabei? Schwimmsachen?", fragte ich, als wir auf dem Highway waren. Käthe nickte. "Warst du überhaupt schon mal in Skegness?" - "Nein! Aber ich hab es gegoogelt und das will ich mir nicht entgehen lassen." Aufgeregt lächelte sie mich an. "Ich möchte dann auch an die Greifautomaten gehen.", meinte sie. Ich lachte. "Das ist Betrug, das ist dir bewusst oder?" Ich warf einen kurzen Blick zu ihr rüber. Sie schüttelte den Kopf. "Wenn ich ohne ein Plüschtier wieder heim muss, bin ich traurig." Ich seufzte. Vermutlich würden wir heute zig Pfund in ein Plüschtier stecken, welches wir in jedem Spielzeugladen für ein paar Penny hätten kaufen können. Doch bevor wir zum Strand fuhren, machten wir einen Stop in Spilsby. Der Hof war klein und es gab hier so gut wie nur Tinker. Die Boxenschilder verrieten jedoch, dass es alles Einstaller waren. Alle, bis auf Buck or Two. Der Hengst war jedoch nicht in seiner Box, also gingen wir weiter über den Hof bis wir einem älteren Herren in die Arme liefen. "Sie müssen Mr. Crowley sein! Und das ist sicher Mrs Crowley. Hallo." grüßte er freundlich und ich sah Käthe schmunzelnd an, die erstmal klarstellte, dass wir nicht verheiratet waren. Der Herr nahm uns mit zu den Weiden und Paddocks. Auf einem kleinen Paddock stand Bucks schon parat und wartete nur darauf, dass man ihn mitnahm. "Er ist wirklich ein braves Pferd." erklärte der Mann, während er Bucks aufhalfterte und vom Paddock holte. Er band ihn an einer Stange vor dem Reitplatz an. "Ich hole eben seine Sachen." entschuldigte er sich und verschwand im Stall, während ich Bucks streichelte. Der dunkle Hengst streckte sich sofort lang und verzog die Schnute, als ich eine besonders gute Stelle am Mähnenansatz gefunden hatte. Pitch hatte sich neben mich gelegt und döste vor sich hin. Als der Mann mit Putzkiste und Trense zurückkam warf ich einen etwas unsicheren Blick zu Käthe, die den Kopf langsam schüttelte. Ihr war natürlich klar, dass ich eigentlich noch nicht reiten sollte. Ich legte die Leine ab und nahm mir eine der Bürsten aus der Box um dem Mann mit Bucks zu helfen. Käthe hatte inzwischen die Leine von Pitch aufgenommen und lehnte sich gegen die Stange. Bucks zog neugierig zu ihr rüber und stupste sie vorsichtig an, bis sie sich endlich ergab und ihn streichelte. Einige Minuten später stand der Rappe geputzt und gesattelt vor uns. Pitch war gänzlich eingeschlafen und Käthe kraulte immer noch Bucks Hals. Der Mann prüfte kurz den Platz und bat mich dann mit Bucks einzutreten, während er das Tor aufhielt. "Das fällt leider wieder zu, wenn man es nicht festhält.", erklärte er. "Also wenn sie wollen, er wurde die letzten Tage ein paar mal von anderen Einstallern bewegt. Ich kann Ihnen auch einen Sprung aufbauen, während sie ihn warm reiten." Während er das sagte ging er bereits zur kurzen Seite des Platzes wo die Sprünge in Teilen lagen. "Nein, kein Sprung.", sagte ich eilig und merkte erst im Nachhinein, dass ich das wohl ein wenig zu panisch gesagt haben musste. "Ich bin noch im Schongang, nach einer Verletzung.", entschuldigte ich mich sofort und stellte dann die Steigbügel am VS-Sattel auf meine Länge ein.

      Käthe | “Der wird sich wohl nie ändern, hm?” fragte ich Pitch und kraulte ihn am Hals, nachdem wir uns ein schattiges Plätzchen am Rande des Platzes gesucht und es uns in der Wiese bequem gemacht hatten. Hunter hatte mittlerweile im Sattel Platz genommen und zog abwechselnd im Schritt und Trab seine Runden. Der Hengst machte eine gute Figur unter dem Sattel und lief fleißig vorwärts. Auch als Hunter ihm die Galopphilfen gab reagierte er sofort und Hunter’s Gesichtsausdruck verriet mir, dass er sich gut aussitzen ließ. Nach zirka einer halben Stunde parierte er durch und blieb vor mir am Zaun stehen. “Was sagst du?” fragte er mit erwartungsvollem Blick und klopfte den Hals von Buck or Two. Ich zögerte. “Er ist sicher nicht verkehrt. Auch von der Ausbildung her.” sagte ich und lächelte besänftigend um ihm die Frage nach dem Aber abzuwehren. “Gib mir ein paar Minuten.” sagte er, stieg ab und führte den Hengst zum Tor, welches der Mann bereits geöffnet hatte. Ich sah, dass die beiden sich angeregt unterhielten und ahnte, dass der Hengst so gut wie gekauft war. Hunter bemerkte meinen Blick und winkte mich herbei. “Ich organisiere alles und melde mich die Tage.” sagte der Mann und reichte mir die Hand um mich zu verabschieden. Als auch Hunter und er sich die Hand gegeben hatten legte er seinen Arm um meine Hüfte und ging mit mir zurück zum Wagen. Auf einmal stieß er die Faust seines freien Arms hoch und jubelte. "Auf nach Skegness!" Bevor ich reagieren konnte drückte er mir einen Kuss auf die Lippen und öffnete die Beifahrertür um mich Platz nehmen zu lassen. "Du wirst Skegness lieben.", sagte er, als er sich hinter das Steuer setzte und den Wagen startete um loszufahren.
      Die Stadt am Meer war wirklich großartig. Wir starteten mit einem Bummel durch die Gassen und betrachteten dabei die schönen Fassaden der alten Häuser. Im Anschluss gingen wir an den Strand und nutzen hier Alles was Skegness zu bieten hatte: Einen Mini Freizeitpark, die Spielhalle, den weitläufigen Strand und natürlich das Meer. Es war ein wundervoller Tagesabschluss vom Restaurant aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Es tat fast schon weh als Hunter diese ruhige Atmosphäre unterbrach um aufzustehen. "Es ist schon spät.", sagt er wehmütig und hielt mir seine Hand hin. Seufzend ergriff ich sie und ließ mich wie ein nasser Sack aus dem Stuhl ziehen. "Ich möchte bleiben.", klagte ich und folgte ihm schmollend.

      Zwei Tage später stand ich zusammen mit Hunter auf dem Parkplatz des Bear Brook EC und winkte den alten Herren mit Buck or Two auf den Innenhof. Der dunkle Hengst wurde erstmal in aller Ruhe mit der neuen Umgebung bekannt gemacht. Hunter hatte den Vormittag damit verbracht seine Box vorzubereiten. Auch den Futterplan von Buck hatte er etwas überarbeitet. Nach der Besichtigung konnte sich der Tinker erstmal in seiner Box ausruhen. Die Fahrt war zwar nicht allzu aufregend für ihn, doch er sollte sich erst einmal einleben, ehe er gearbeitet würde. Sobald ich sicher war, dass Alles um Buck herum geklärt war verabschiedete ich mich von Hunter und fuhr zurück nach Nottingham um mich um meinen eigenen Hof zu kümmern.
    • adoptedfox
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      Pflegebericht für alle Pferde des von Landsberg TC | 4978 Zeichen von adoptedfox
      Käthe | “Du gehörst ins Bett, my Dear.” ermahnte mich Erin, als ich den Stall betrat und meine Thermoskanne auf der Futterkiste abstellte. Ich seufzte. “...aber mir fällt die Decke auf den Kopf.” sagte ich mit erstickter Stimme und folgte ihr in die Sattelkammer. “Wie läuft es mit Funny Sugar?” fragte ich sie und nahm mir einen Führstrick. “Sehr gut! Die letzten Tage habe ich mit ihr vermehrt Bodenarbeit gemacht und unsere Verbindung wird immer besser!” erzählte sie euphorisch und ich freute mich darauf, die Entwicklung der beiden miterleben zu dürfen. Erin hatte die junge Stute im Oktober letzten Jahres gekauft um sie selbst ausbilden zu können und ich versprach ihr zu helfen, sollte sie meine Unterstützung benötigen. Sie öffnete den Spind von Hibana und nahm den Sattel, ein paar Gamaschen und die Putzkiste heraus. “Was möchtest du heute machen?” fragte sie mich auf dem Weg zu ihrer Box und ich überlegte einen Moment. “Ich denke ich striegel die Pferde nur ab, bringe sie auf die Weiden und vielleicht gehe ich eine gemütliche Runde ins Gelände.” antwortete ich und Erin nickte zustimmend. Wir unterhielten uns noch einen Moment, bevor ich mich auf den Weg machte und mich um die Pferde kümmerte. Nachdem sich die Fohlen Granada, Ivy’s Rhapsody und Missing Misty auf der Weide neben dem unteren Stallgebäude befanden und um die Wette galoppierten, ging ich zur Box von Lorelei. Lorelei war seit einer Woche auf dem Hof und stach, als Kaltblut, deutlich zwischen den Vollblütern hervor. “Na meine Große, wie geht es dir heute?” fragte ich sie und ging in die Box um ihr grobe Verschmutzungen und Streu, die sich im Fell verfangen hat, abzubürsten. Tiefenentspannt, stand sie mit ihrem dichten Winterfell vor mir und genoss die massierenden Bewegungen der Bürste.
      Da sie noch in der Eingewöhnung war, brachte ich sie auf die Koppel neben dem Haus, die wir abgetrennt hatten damit auch Westatlanta ihren Freigang genießen konnte. Ases Maskwamozi, Echo’s Maiden und Smooth Gravity brachte ich zusammen auf eine der großen Weiden und Bearing Spot's, Bear Brooks Denahi, Grenzfee und Sympathy of the Devil auf eine anschließende Weide, damit die Stuten untereinander trotz der Litze Kontakt halten konnten. For an Angel brachte ich zu den Fohlen auf die Weide. Als auch Amistad, Compliment und Valentine’s Cantastor auf den Weiden waren, kontrollierte ich noch einmal dass alle Tore fest verschlossen waren und ging in den Stall um Smarty Jones für den Ausritt fertig zu machen. Der Hengst war das Verlasspferd schlechthin und ich vertraute ihm in jeder Situation. Da ich angeschlagen war hielt ich es für besser, ihn für einen Ausritt zu wählen. Ich holte den Hengst aus der Box und band ihn in der Stallgasse an um ihn gründlich zu putzen. Nachdem ich seine Hufe ausgekratzt hatte ging ich in die Sattelkammer und holte ein paar Gamaschen, seinen Sattel und die Trense. Mit einer Grippe war es ein Kraftakt, den schweren Westernsattel auf den Rücken des Hengstes zu bekommen, doch ich nahm alle Kraft zusammen und legte ihn mit Schwung auf. Der Hengst schnaubte und wandte mir seinen Kopf zu als wolle er fragen, ob alles okay sei. Ich streichelte über seine Stirn und lachte. “Womit hab ich dich nur verdient, hm?” fragte ich ihn und er rieb sein zartes Maul an meinem Oberschenkel. Ich holte eine Abschwitzdecke aus seinem Schrank und legte sie ihn über die Kruppe. Wir hatten zwar keine Minusgrade, doch der Wind fühlte sich eisig kalt an. Ich trenste den Hengst und führte ihn auf den Hof zur kleinen Bank um aufzusteigen. “Nimm das mit, zur Sicherheit.” sagte Erin und drückte mir mein Smartphone in die Hand. Dankbar steckte ich es in meine Jackentasche und trieb den Hengst vorwärts. Als wir an den Weiden vorbeigeritten waren, schlugen wir den Weg entlang der Felder ein. Im Schritt ritten wir auf einem kleinen Pfad zwischen Waldrand und frisch gepflügtem Feld bis es zu nieseln begann und wir in den Wald abbogen. “Wir sollten viel öfter ausreiten, meinst du nicht auch?” fragte ich Smarty Jones und streichelte den Hals unter seiner nachgewachsenen Mähne. Als würde er mir zustimmen, stieß er ein kurzes Schnauben aus und richtete ein Ohr nach hinten. Auch wenn es mich fröstelte, genoss ich die Auszeit im Wald auf dem Rücken meines Lieblings. Die vergangenen Wochen waren nervenaufreibend gewesen. Beginnend mit der Heunot durch den heißen Sommer, über die Vorbereitungen für den Winter, bis hin zum Jahreswechsel hatten wir alle Hände voll zu tun und sogar Hunter, der ebenfalls nicht zu wenig Arbeit hatte, half wo es nur möglich war. Mit dem ersten Tag im neuen Jahr fiel alle Last von unseren Schultern und wir hofften auf ein besseres Jahr. Nach knapp 3 Stunden erreichten wir wieder den Hof. Ich sattelte den Hengst ab und brachte ihn mit einer Abschwitzdecke auf die Koppel zu Valentine’s Cantastor, mit dem er sich sehr gut verstand. Sichtlich am Ende räumte ich den Stall noch auf, bevor ich mich ins Haus zurück zog und mir ein Erkältungsbad einließ.
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      Pflegebericht für alle Pferde des von Landsberg TC | 1999 Zeichen von adoptedfox
      Verdine, Lorelei, Funny Sugar, Hibana, Ivy’s Rhapsody, Granada, Missing Misty, Westatlanta, Bear Brooks Denahi, Ases Maskwamozi, Bearing Spot’s, Echo’s Maiden, Smooth Gravity, Sympathy of the Devil, Grenzfee, For an Angel, Compliment, Amistad, Smarty Jones, Valentine’s Cantastor


      Käthe | Ein paar Monate waren vergangen, seit Hunter sich dazu entschlossen hatte den Hofbetrieb für geraume Zeit einzustellen und die Pferde an befreundete Sport- und Zuchtanlagen verkaufte. Wir verbrachten nur noch wenig Zeit miteinander und doch genoss ich jede Minute seiner Anwesenheit. Um Erin zu entlasten, die einmal wöchentlich Seminare an der Universität in Nottingham besuchte um ihre Trainerlizenz zu erhalten, stellte ich zwei zusätzliche Pferdepfleger ein die uns unterstützten. Die Reitstunden hatte ich aus dem Programm genommen, dafür bot ich aber immer wieder Kurse zu verschiedenen Themen an die mehr als gut besucht waren. Auch bei meinen privaten Pferden lief es bestens. Die Fohlen werden mehr und mehr an das Fohlen ABC herangeführt und beinahe wöchentlich waren wir mit unseren Pferden auf Turnieren vertreten. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Jetzt im Sommer zogen wir es vor, die Pferde in den frühen Morgenstunden zu bewegen damit sie die heißen Temperaturen auf den Weiden verbringen konnten. Abends, nachdem die Pfleger sich in den Feierabend verabschiedeten, sattelten Erin und ich die Pferde und ritten aus um den alltäglichen Wahnsinn hinter uns zu lassen. “Wollen wir heute Abend zum See reiten?” fragte Erin und setzte den Huf ihrer Stute Hibana ab. “Ich kann leider nicht. Hunter kommt heute vorbei und ich möchte ihn mit einem Abendessen überraschen.” antwortete ich ehrlich und streichelte der Stute den Hals.
      “Da freut er sich bestimmt! Mensch… ich finde es schade das er alles auf Eis gelegt hat.” Ich stimmte ihr zu. Auch wenn ich hinter ihm stand, machte ich mir Sorgen wie es weitergehen würde. Ich blieb noch ein paar Stunden im Stall und half Erin dabei die Pferde für die Koppel fertig zu machen, bevor ich mir eine Einkaufsliste schrieb und in die Stadt fuhr um alles für das Essen zu besorgen. Die kommenden Wochen waren bereits gut durchgeplant. Am meisten freute ich mich auf einen Dressurlehrgang, den ich für mich und Bear Brooks Denahi gebucht hatte.



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  • Album:
    Gnadenweide
    Hochgeladen von:
    adoptedfox
    Datum:
    27 März 2018
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    Stute
    For an Angel | englisches Vollblut | 17. August 2010
    Stockmaß: 1.58cm
    Gewicht: 420.00kg
    Fellfarbe: Bay mit Birdcatcher Spots



    • Abstammung •
    Von Ehrengold
    Von Shew O'Gold Aus der Solo XX

    Aus der Valley Victoria
    Von Victorious Lou Aus der unbekannt



    • Charakter •
    ruhig | ausgeglichen | lauffreudig | aufmerksam

    For an Angel ist eine auffällige Vollblutstute mit einer großartigen Veranlagung für Galopprennen.
    Auf der Rennbahn zeigt sie sich lauffreudig und hat schon mehrfach bewiesen, dass ihr auch größere Distanzen keine Probleme bereiten.
    Aufgrund ihres ausgeglichenen, ruhigen Charakters wird For an Angel auch in anderen Klassen vorgestellt und geht im Reitunterricht mit.

    For an Angel wird neben dem Sport auch für die Zucht vorgesehen.




    • Qualifizierungen & Erfolge •
    Fohlen ABC ✔ | Eingeritten ✔ | Eingefahren x

    ● Schleifenaufstieg
    Trainingsaufstieg Potential
    Springen E A L M S
    Show Jumping: E A* A** L M* M** S* S** S*** S****

    Dressur E A L M S
    Lektionen der Dressur: E A L LM LP M S S* S**

    Galopprennen E A L M S
    Ausgleichsrennen|Hindernisrennen: AIV AIII AII AI | AU AM AG

    Military E A L M S
    Geländestrecke: CIC/CCI* CIC/CCI** CIC/CCI*** CIC/CCI****

    Western E A M L
    Western Pleasure: LK5 LK4 LK3
    Reining: LK5 LK4
    Trail: LK5 LK4


    Offiziell
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    Inoffiziell
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    Zuchtverband
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    GHP - Prüfungen + Reiterspiele
    -

    Abstammung: 4
    Schleifen: 7
    HS: 0
    TA:
    0
    Trainer: 3
    Zubehör: 0

    Gesamt: 14



    Zuchtinformationen
    Zur Zucht zugelassen: ja

    Eingetragene Zucht: von Landsberg
    Züchter/Herkunft: sweetvelvetrose


    Nachkommen
    1/5

    Missing Misty


    Besitzer: adoptedfox (Käthe von Landsberg)
    VKR/Ersteller: sweetvelvetrose



    • Gesundheitszustand •
    Letzter Tierarztbesuch: -
    Chronische Krankheit/en: -
    Erbkrankheit/en: -


    Letzter Hufschmiedbesuch: -
    Hufkrankheit/en: keine
    Sonstige Unterlagen
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