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Jackie

♂ First von Rothen | gekört

♂ First von Rothen | gekört
Jackie, 26 Okt. 2015
sadasha, Veija, Salera und 2 anderen gefällt das.
    • Jackie
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      27. Oktober 2015 - Mein Lieber First von Rothen
      9640 Zeichen © Jackie


      "TY!!", Amy stürzte sich auf den jungen Stallburschen und rüttelte seinen Oberkörper. Ty erstarrte erschrocken und blickte Amy mit großen Augen an "Was ist denn in dir gefahren?" - immer noch völlig aufgebraust schrie Amy euphorisch "Wir züchten Edelblüter, Arabo-Haflinger,... richtige Sportskanonen...", das Mädchen quietschte förmlich wie ein Meerschweinchen vor Glück. Ty zog seine Brauen nach oben, runzelte die Stirn und blickte Amy nachdenklich an. "Ernsthaft ? Und wegen sowas machst du einen Aufstand ? Woher willst...", ehe Ty seinen Satz beenden konnte, fiel ihm ein, dass Lisa - Jacks Freundin ein Vollblutgestüt besaß. "Verstehe..." Amy gab ihm flüchtig einen Kuss. "Komm mit Ty! Wir müssen jetzt los. Ich habe Lisa eben angerufen". "WOHIN geht ihr !?", da platzte Mallory in den Stall. Amy stöhnte leise, sie wusste, dass sich Mallory nicht mehr abschütteln ließ. "Wohin ihr auch geht, ich will mitkommen!!" - "Aber Mallory... hast du denn nichts zu tun", murmelte Amy leise. Sie wollte nicht unfreundlich klingen. "Ne, hab Jack schon beim ausmisten geholfen." Sonnenlicht blendete Mallory, sie kniff die Augen zusammen "Mirabella und Picola sind auch schon draußen gewesen. Ich bin mit Georgie spazieren gewesen" Ty lächelte das jüngere Mädchen an "Na, da wart ihr aber fleißig. Wo ist eigentlich Georgie ?", Amy kickte ihm ihren Ellebogen in die Seite. Sie wusste das Mallory nervig sein kann, aber wenn Georgie bei einem Pferdekauf dabei ist... dann geht gar nichts mehr. Aber was sollte sie sich vormachen, die beiden Mädels würden auf jeden Fall dabei sein. "Wenn Georgie schon dabei ist, können wir ja auch Lou fragen gehen". So schnell konnte Amys Euphorie verfliegen.

      "Louu ? LOUU !", hektisch rannte die 16 Jährige durch das Wohnzimmer, in die Küche, zum Esszimmer. Als sie dort niemanden auffand, ging Amy in Lous Büro und tatsächlich, hier war ihre Schwester. Lou telefonierte gespannt mit dem Futterhändler "Nein, die Lieferung ist immer noch nicht angekommen...Ja.. Nein wir können nicht länger warten ! Unsere Pferde brauchen Futter... Was ?! So spät ? Nein, nein, nein dann muss ich vorbei kommen", sie legte auf und drehte sich zu Amy. "Was denn kleine Schwester?", Amy sah sie etwas perplex an "Was war denn?" - "Ach, das Futter sollte erst in einer Woche ankommen... das wird zu spät", sie seufzte "Darum muss ich das Futter eben selber abholen", Amy nickte langsam - ihr Mund war leicht geöffnet. "Weißt du noch von meiner Idee mit den Edelblut ? Wir wollten jetzt zu Lisa fahren... aber nach deinem Gespräch mit dem Futterhändler glaube ich wohl kaum, dass du mitkommen willst." - "Ne Amy, heute nicht" Amy lächelte erleichtert, nicht dass sie ihre Schwester nicht dabei haben wollte, doch wollte sie eigentlich mit Ty alleine fahren. "Gut, Ty kann fahren", damit verabschiedete sie sich und ging zu ihren Freund.

      "Können wir los ?", fragte sie ihn und prüfte ob alle vollzählig waren. Georgie und Mallory saßen bereits im Auto. Amy stieg ebenfalls ein und wartete darauf das Ty auf das Pedal drückte. Gemeinsam fuhren sie zum Arabergestüt von Lisa Stillman. Ihr Sohn Ben empfing die Mädels freundlich. Amy schlich sich zu dem blonden, gutgebauten "Schnösel". "Hey Ben, könntest du die Mädels vielleicht ablenken ? Ich muss mich konzentrieren wenn ich einen Araber kaufen will", sie kicherte leise, Ben zwinkerte ihr zu "Na klar. MÄDELS ? Wenn ihr mir folgen würdet." Nun konnte Amy in aller Seelenruhe mit Ty die zum Verkauf stehenden Araber betrachten. Lisa hatte einige Schimmel im Stall, doch Amy wollte einen Fuchs. "Lisa, wir benötigen ihn als Veredler... es sollte ein reiner Fuchs sein", die schon ältere Frau seufzte "Hm ich habe einen wunderschönen Fuchs, er hat blaue Augen". Enttäuscht schüttelte Amy den Kopf. "Solch ein Gen wollen wir nicht in der Zucht haben... Ist doch Splashed oder ?", Lisa nickte. "Und du hast wirklich keine Füchse ?", Ty konnte Amys Enttäuschung nahe zu ansehen. Ihre Augen waren starr, ihre Mundwinkel zum Boden gerichtet. "Naja. Wir haben einen Anglo-Araber... wir können ihn nicht gebrauchen, First ist eigentlich ein ganz lieber... nur ein wenig zu breit geraten" - sie führte die beiden durch den Stall, einmal um die Ecke und deutete dann auf einen dicken Hengst. Sein Fell war geschmeidig, eine kleine Schnippe verzierte seine Nüstern. "Es war ein Trauerspiel. Normalerweise sollte er zierlich sein, lange Beine haben und ganz nach seiner Mutter kommen, er kommt ja noch nicht mals nach seinem Vater. First ist einfach nur stemmig...", Lisa klang verägert. "Als Fohlen sah er doch so zierlich aus". Ty schmunzelte, Amy musterte den Hengst ab. "Na First", sie ging auf ihn zu, kraulte seine Stirn und sah Lisa an. "Dafür ist First ein wahrer Gentlemen. Er tut alles was man von ihm verlangt. Er ist wirklich hervorragend trainiert." - "Auch eingeritten?", fragte Amy sie. "Ja. Auch eingeritten". Amy sah ihn fasziniert an. "Ich finde er passt hervorragend in unsere Zucht", nun blickte Lisa sie erstaunt an "Als Veredler ?" - "Ja, Er ist für ein Anglo-Araber zwar stemmig, aber ideal für klobige Haflinger. Ich kann mir vorstellen, dass die Zuchtfohlen ein schönes, passendes Exterieur haben werden" Lisa lächelte erleichtert. "Du kannst gerne Probereiten". Das lies sich Amy nicht noch mal sagen.

      Auf den Platz ritt Amy den Araber warm. Ty sah ihr aufmerksam zu, betrachtete seine Gangarten und bewunderte seinen Körperbau. "Lisa, wofür wird er geritten ?" Amy hielt an den Bandenzaun an. "Hm, durch seinen Körperbau haben wir in Western geritten. Er ist aber auch gut für Distanzritte... ein sehr vielseitiges Pferd". Strahlend tächelte das junge Mädchen den Hengst. "Ich möchte noch mal seine Gangarten bestaunen", Amy trieb ihn an, im Jog trabte sie über den Platz hinweg, wurde schneller und galoppierte den dicken langsam an. Schnell ritt sie einen Zirkel, wechselte den Hufschlag und machte in der Ecke kehrt. Dann wurde sie langsamer, und hielt in der Mitte an. "Der ist perfekt ! Ich will ihn haben!", Amy glühte richtig vor Freude. Lachend kam ihr Lisa entgegen. "Freut mich, wenn er nun ein Zuhause gefunden hat, welches ihn auch benötigt. Hier hätte er seine Zeit nur abgestanden", bei den Gedanken wurde ihr mulmig "Ich weiß, er hat es gut bei dir!". Doch allein das, reichte natürlich nicht aus. Also fragte Amy nach den Preis. "3.420 $", Lisa klopfte den Hals des Hengstes. "Ist ein ganz normaler Preis. Er ist ja kein Leistungssportler gewesen. Hört sich gut an.", sachlich einigten sich die beiden Frauen auf den Endpreis, während Georgie angelaufen kam. Sie fiel Ty um den Hals, bzw. sprang ihm auf den Rücken und alberte rum. Ty jedoch war gerade nicht nach Späßen "Georgie sei mal bitte still ! Amy muss gerade etwas wichtiges klären". Dann erst viel dem Mädchen auf, wo ihre Stiefschwester gerade saß. "WAS ist das ?!", sie starrte den Araber an, welcher von all den anderen völlig abstach. "Georgie darüber reden wir später ! Jetzt gib Ruhe". Beleidigt verschränkte sie die Arme übereinander und guckte finster drein. Ty jedoch ließ sich davon nicht unterkriegen. Von weitem hörte man Mallory mit Ben reden. "Mensch, du bist wirklich so talentiert !", kicherte sie und himmelte ihn förmlich an. Neugierig lauschte Amys Freund den Beiden. "Danke Mallory. Wie lieb von dir." - "Ben, wenn du willst können wir ja mal Nummern tauschen, vielleicht könnten wir ja mal was unternehmen", Ben der eher neutral wirkte, antwortete bloß "Klar, warum nicht." Ty seufzte tief. "Mensch Mallory... Der Junge muss dich nach deiner Nummer fragen !", dachte er enttäuscht, denn Ty wusste, dass Ben wenig Interesse an dem Mädchen zeigte. Aber vielleicht würde sich das noch ändern ? Amy war es die ihn wieder aus seinen Gedanken holte. "Erde an Ty?" - "Hmm ?", er blickte schnell zu ihr rüber. "Falls du es noch nicht mitbekommen hast, Fürst von Rothen ist nun Fürst von Heartland", sie scherzte, zumindest mit dem Namen. Georgie hing bereits am Fuchs und betätschelte ihn verträumt. Auch wenn er nicht das eleganteste Pferd war, so war er eine richtige Schmusebacke. "Für wie viel ?", Ty blickte noch mal zum Hengst, musterte ihn. "2.880 $", "Ein guter Preis!" entgegnete er.

      Gemeinsam sattelten sie den Fuchs ab und halfterten ihn auf, um ihn anschließend in den Hänger zu führen. Gelassen trottelte Fürst in den Hänger, döste dann weiter. "Hat man ihn Beruhigungsmittel gegeben ?", fragte Ty stirnrunzelnd. "Lisa würde sowas niemals tun...", Amy war ein wenig zerstreut. Das Fürst so gelassen wirkte, machte ihr wirklich Sorgen. Er war auf den Platz schon recht ruhig. Oder war es vielleicht einfach nur seine Art ?
      Sie verabschiedeten sich von Lisa und fuhren zurück nach Heartland. Amy stellte Fürst in der Box, welche sich neben Golden Samurai befand, die beiden sollten sich ein wenig besser kennenlernen. "Wo ist eigentlich Lou?", fragte Jack, Amys Großvater kam gerade mit einer Schubkarre voller Heu aus einer der Fohlenboxen. "Die wollte Futter kaufen, sollte aber gleich wieder da sein", Jack nickte und verschwand wieder in Mirabellas Box. Amy war weniger begeistert, dass ihr Großvater sich nun so abackerte, aber ihn konnte man ja nichts ausreden. Auf den Weg nach draußen, sprach Ty mit ihr über das Gespräch mit Mallory. Amy lächelte bloß, "Wäre doch mal was nettes Ben hier zu haben. Wobei ich mit seinen Methoden nicht wirklich zufrieden bin.", Ty stimmte ihr zu. "Lass uns gleich mal mit Bella und Picola spazieren gehen. Vorher jedoch essen wir noch eine Kleinigkeit". In der Küche hörte sie Lou, wie sie mit einem Wagen voller Heuballen und Futtersäcke Richtung Scheune fuhr. Ihre Schwester hat es also doch noch hier hin geschafft.
    • Jackie
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      05. November 2015 - Westerntraining E-A
      7748 Zeichen © Samanta


      Dreizehn Stunden Flug. Das musste man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Dreizehn Stunden. Das war mehr als ein halber Tag, aber ich reiste gerne und ich freute mich, dass ich Amy Fleming und ihre Leute wiedersehen würde. Es war immer sehr familiär bei Amy und ich fühlte mich wohl bei ihnen auf Heartland. Dieses Mal jedoch würde ich nicht alleine fliegen, denn Juan begleitete mich. Er war einfach besser im Westerntraining und würde mich unterstützen, so gut er konnte. Ich hatte mich und Juan bei Amy angekündigt und sie hatte gesagt, dass das kein Problem sei. Gemeinsam mit Jonathan fuhren wir zum Flughafen und verabschiedeten uns dort von ihm."Dreizehn Stunden",sagte ich grinsend zu Juan, der mich ebenfalls angrinste und sagte:"Ja, dreizehn Stunden."Gemeinsam bestiegen wir das Flugzeug. Während des Fluges schlief ich oder unterhielt mich mit Juan. Ich war froh, dass er dabei war. Schließlich landete das Flugzeug. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, stiegen wir in den Mietwagen - der dieses Mal sogar pünktlich da gewesen war. Juan kannte Heartland ja noch nicht und staunte also auch nicht schlecht, als es vor uns auftauchte."Nett hier",kommentierte er das ganze, aber ich konnte sehen, dass es ihm ziemlich gut gefiel. "Nicht, dass du vorhast, hierzubleiben",sagte ich grinsend und er schüttelte den Kopf."Keine Sorge. Ich kann dich schließlich nicht ganz alleine mit all diesen Chaoten lassen."Ich lachte und winkte, als Amy auf uns zukam."Juan, das ist Amy. Amy, das ist Juan, mein Co-Trainer und einer der versiertesten Barock- und Westerntrainer, die ich kenne." Die beiden begrüßten sich und wie immer war Amy ziemlich im Stress und entschuldigte sich erstmal."Du findest ja zu den Ställen, oder? First von Rohthen ist das Pferd, das du oder ihr trainieren sollt."Ich nickte und sagte:"Keine Sorge, wir schaffen das schon."Dankbar lächelnd verschwand sie und ich ging gemeinsam mit Juan zum Gästehaus, wo wir uns einrichteten. Danach führte ich Juan zu den Ställen. First von Rothen war zu meiner Überraschung kein Haflinger, sondern ein Anglo-Araber, hatte aber eher eine kräftige Statur, sodass er als Veredler wohl gute Dienste leistete. Der Hengst war neugierig und schnupperte erst an meiner und dann an Juans Hand. Er schien sehr zugänglich zu sein und ließ sich auch ohne Probleme von uns putzen. Gott sei Dank war die Sattelkammer von Heartland wirklich übersichtlich und so fanden wir die Ausrüstung des Hengstes sehr schnell. Heute wollte ich mich einfach nur mit ihm vertraut machen und Juan würde dabei sein, um sich anzusehen, wie er bisher ausgebildet worden war. Da heute das Wetter gut war, wollten wir mit dem Hengst auf den Platz gehen. Also führte ich ihn dorthin, gurtete nach und stieg dann auf. Er blieb brav stehen, wirkte aber etwas nervös. Beruhigend klopfte ich ihm den Hals und ließ ihn dann im Schritt angehen. First von Rothen - was für ein edler Name - war eher fleißig und schien es gar nicht zu mögen, wenn man versuchte ihn zu regulieren, aber er war dabei auch nicht aufsässig oder versuchte sich zu entziehen, sondern man merkte einfach, dass er gerne vorwärts ging. Das war natürlich erstmal nicht weiter schlimm, aber er musste auch lernen, dass es nicht immer nach seinem Kopf ging. Ich trabte ihn an und merkte direkt, dass er etwas ruhiger wurde. Im Galopp wiederum war er zwar schnell, aber ließ sich einfacher regulieren. Wir würden die nächsten Tage daran arbeiten, dass er ruhiger in seinen Gangarten wurde. Juan gab mir jetzt schon mal ein paar Tipps und schließlich beendete ich das Training. Ich versorgte den Hengst und traf mich dann mit Juan vorm Stall. "Tolles Gestüt",sagte er zu mir und ich musste ihm zustimmen. Beim Abendessen war Juan zu Anfang eher schweigsam, aber Amys Leute und auch Amy wollten viel über Spanien wissen und so erzählte er, wie es dort zuging. Nach dem Abendessen gingen wir direkt schlafen, denn wir waren beide müde vom langen Flug."Wir sehen uns morgen. Sagen wir so um acht?"Juan verzog das Gesicht, denn er war einfach kein Frühaufsteher, aber er nickte.Schmunzelnd verschwand ich in meinem Zimmer und nachdem ich mich umgezogen hatte und im Bett lag, schlief ich direkt ein. Der nächste Morgen war wolkenverhangen, aber trocken, sodass wir beschlossen trotzdem auf den Platz zu gehen. Ich hatte Juan überreden wollen, dass er den Beritt übernahm, aber er meinte, dass er das gerne mir überlassen wolle, denn ich wollte schließlich von ihm lernen und so hatte ich mich umstimmen lassen. Die nächsten Tage beschäftigten wir uns damit, dass First von Rothen besser auf meine Hilfen reagierte und mehr vom Zügel wegkam. Gewichts- und Stimmhilfen waren bei ihm irgendwie noch nicht so ausgeprägt, sodass es ziemlich lange dauerte, bis er darauf überhaupt reagierte, aber mit der Zeit wurde er immer besser und dank Juan lernte auch ich einiges dazu. Ich musste zugeben Western war nicht gerade meine Stärke. Ich hatte ja gerade erst damit angefangen. Deshalb hatte ich auch Juan an meiner Seite. Mit Juans Anleitung gelang es mir den Hengst jedoch auf die nächste Leistungsklasse vorzubereiten. Er reagierte im Laufe des Trainings immer besser auf meine Hilfen und auch die Geschwindigkeit konnte ich nach und nach regulieren. Er machte erste Ansätze zur Versammlung und ich hatte auch das Gefühl, dass er vertrauter mit mir wurde, so wie ich auch vertrauter mit ihm wurde. Das Rückwärtsrichten war kein Problem mit ihm. Er reagierte gut auf meine Hilfen und ließ sich brav rückwärts richten. Eher das Stillstehen bereitete ihm Probleme, da er eben ein sehr energiegeladenes Pferd war. Wir übten lange daran, aber mit der Zeit klappte auch das. Ich arbeitete viel mit Lob - manche würden es als übertrieben ansehen, aber ich hatte die Erfahrung gemacht, dass übertriebenes Loben, die beste Lösung war, um einem Pferd zu zeigen, dass es etwas gut gemacht hatte. Neben den Anforderungen für das Western Pleasure trainierte ich mit First von Rothen auch die Anforderungen für einen Trail. Hier kam es darauf an, dass das Pferd dem Reiter vertraute und Hindernisse überwinden konnte. Juan, der sich gut in dieser Szene auskannte, hatte mir einige Hindernisse aufgebaut, die man leicht ab- und wieder aufbauen konnte. Zu Anfang war First von Rothen noch sehr skeptisch und scheute vor den Hindernissen, aber je mehr unser Vertrauen wuchs, desto mehr näherte er sich den Hindernissen an. Ich trainierte jeden Tag mit dem Hengst. Einmal in der Woche hatte er Pause, um ganz Pferd sein zu dürfen. Schlussendlich jedoch hatte ich das Gefühl, dass er soweit war. Die Trail-Hindernisse klappten gut und auch die Pleasure war meiner Meinung nach und auch Juan stimmte mir da zu, gut ausgeprägt. Nun hieß es nur noch abzuwarten, wie Amy mit dem Pferd klar kam. Juan übernahm das Tipps-Geben und es stellte sich schnell heraus, dass Amy mit dem Hengst definitiv klar kommen würde. Sowohl die Pleasure Anforderungen, als auch die Trailhindernisse stellten für sie keinerlei Probleme dar. Sie nahm die Tipps gerne an, aber man merkte, dass auch sie schon viel Ahnung vom Ausbilden eines Pferdes hatte. Juan gab unumwunden zu, dass auch er mit 15 Jahren lange nicht so weit gewesen war, wie Amy es jetzt war. Das nötigte einem schon Respekt ab. Wir konnten uns guten Gewissens nach Hause verabschieden und wir beide freuten uns schon sehr darauf. Wir verabschiedeten uns von Amy und ihren Leuten und ich umarmte Amy zum Abschied."Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder",sagte ich lächelnd,"wenn du mal Zeit hast, kannst du mich auch gerne mal besuchen kommen. Ich würde mich freuen."Gemeinsam stiegen Juan und ich ins Auto. Wie auf der Hinfahrt saß ich am Steuer. Nach beinahe 15 Stunden waren wir dann wieder zu Hause und fielen einfach nur noch ins Bett.
      © Samanta | 7748 Zeichen| überprüft mit lettercount.com
    • Jackie
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      11. November 2015 - Tierarztbesuch
      13.262 Zeichen © Eddi


      Heute stand für mich ein Auftrag der etwas größeren Variante an, dementsprechend hatte ich mir auch mehr Zeit als sonst eingeplant. Eine Reihe von Patienten würde auf mich warten, allesamt Haflinger. Nein, das stimmte gar nicht! Ein Anglo-Araber war laut Anmeldung auch dabei, aber er glich seinen Stallkumpanen dann trotzdem schon sehr. Gemütlich machte ich mich direkt nach dem Frühstück auf den Weg nach Heartland.
      Dort wartete bereits Amy auf mich vor dem großen Stallgebäude und wies mir einen Parkplatz zu. Dann begrüßte ich sie kurz, ehe wir auch schon in Richtung Stall gingen. Drinnen schloss sich uns noch Ty an, der als helfende Hand an Amys Seite stand. Zu dritt sollten wir die zehn Pferde also mehr als fix gemacht haben. Neun Haflinger und ein Araber wartete also auf uns, dementsprechend ließ ich nicht mehr Zeit verstreichen, sondern bat Amy, schon einmal den ersten Kandidaten zu holen, während ich alles vorbereitete.
      Ein paar Minuten später stand vor mir Little Baby. Mit ihren ruhigen, braunen Augen musterte mich die bereits erfahrene Haflingerstute. Ich ließ sie von Amy einmal im Schritt und einmal im Trab die Stallgasse entlangführen, damit ich mir einen allgemeinen Eindruck ihres Gangwerks machen konnte. Dieses war taktklar und locker. Am Putzplatz angebunden, begann ich mit der Untersuchung.
      Zuerst der übliche Blick in die Augen, um den Pupillenreflex zu kontrollieren und danach der Blick auf die Schleimhäute, ob diese auch in einem gesunden Rosa gefärbt waren. Bei Little Baby war alles in Ordnung, dementsprechend schaute ich auch nur noch einmal kurz ins Maul, um festzustellen, dass alle Zähne in Reih und Glied standen.
      Nun hörte ich die Stute ab: Erst Herz und Lunge, dann kontrollierte ich noch einmal die Grundwerte. Danach musste ich nur noch die Körpertemperatur messen und die Stute abtasten. Dabei fokussierte ich mich auf die Wirbelsäule und die Beine. Alles war wunderbar, also konnte Little Baby guten Gewissens geimpft und entwurmt werden.
      Vorher gab es aber noch den Chip. Fix war das Präparat unter der Haut und registriert. Dann kamen die Impfungen: Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut. Alle vier hielt Little Baby tapfer aus und abschließend schluckte sie auch noch die Wurmkur und schon war sie fertig. Ty brachte die Stute weg, während Amy bereits Suburb Lights holte. Ich kümmerte mich in der Zwischenzeit darum, die neuen Materialien bereitzulegen.
      Wieder begann das Spiel von vorne: Erst ließ ich mir die Stute im Schritt und Trab vorführen, ehe ich einen Blick in Augen und Maul warf. Alles war grundlegend in Ordnung, nur eine abgebrochene Ecke am hinteren Backenzahn musste ich feilen, damit sie Suburb Lights nicht irgendwann wehtun würde.
      Danach hörte ich die Stute ab, kontrollierte die Körpertemperatur und machte mich daran, noch ihren Körper abzutasten. Ich begann dabei beim Genick und ging dann die Wirbelsäule abwärts bis zum Schweifansatz entlang. Sollte Suburb Lights irgendwo zusammen zucken, wusste ich, dass sie dort ein Wehwehchen hätte.
      Das war aber nicht der Fall und so gab es für die Stute nur noch die vier Impfungen und die Wurmkur. Von Spritzen war Surburb Lights nicht sonderlich angetan und sprang auch einmal zur Seite. Amy sprach ihr aber beruhigend zu und so hatten wir den kleinen Schreck schnell hinter uns gebracht und die Stute war entlassen. Schnaubend wanderte sie neben Ty zu ihrer Box zurück.
      Nun war Lana an der Reihe. Sie war zwar erst sieben Jahre, kannte den Tierarzt aber gut. Außer, dass sie ein paar Faxen im Kopf hatte, war sie auch wirklich lieb. So zippelte sie Amy ein paar Mal am Jackenärmel herum, während diese sie vorführen sollte. Zumindest zeigte ihr Verhalten, dass es ihr bestens ging.
      Dennoch nahm ich auch sie gründlich unter die Lupe. Erst der Test des Pupillenreflexes, dann die Zahnkontrolle. Danach hörte ich die Stute ausgiebig ab, ehe ich die Körpertemperatur kontrollierte und Lana noch abtastete. Die Stute war rundum fit, bekam so ihre vier Impfungen gegen Influenza, Tetanus, Herpes und Tollwut und musste zu guter Letzt noch die Wurmkur schlucken, ehe sie gehen durfte.
      Mit meiner nächsten Patientin musste ich mit Bedacht umgehen. Tendenziell besaß L’ombre de la Lune einen sehr ausgeglichenen und ruhigen Charakter, aber als Zweijährige sollte sie mich am besten in allerbester Erinnerung behalten. Das Vorführen lief problemlos ab. Der Blick in Augen und Maul war ihr zwar unangenehm, aber sie freute sich über das darauffolgende Lob.
      Auch während des Abhörens und Abtastens hielt sie vorbildlich still, auch wenn sie neugierig schaute, was ich denn da so trieb. Als dann alles geschafft war, kamen wir zum unangenehmsten Teil: Den Impfungen. Auch Lune musste vier Impfungen ertragen, wurde aber währenddessen ausgiebig von Amy gekrault, so dass die junge Stute die Impfungen kaum mitbekam. Die Wurmkur schluckte sie dann auch bereitwillig, auch wenn es eindeutig nicht ihr Lieblingsgeschmack war. Abschließend gab es von mir noch einen Apfelschnitz und Streicheleinheiten, damit sie den Tierarztbesuch nur mit positiven Dingen in Verbindung brachte.
      Laut Amy hatten wir nun die Stuten fertig und es warteten nur noch sechs weitere Pferde auf mich. Da wir gerade alles die Ruhe in Person waren, machten wir direkt mit dem jungen Figaros Schattenfalter weiter. Auch er wurde sehr behutsam behandelt, damit er keine Abneigung gegen mich entwickelte. Unsinn hatte der halbwüchsige Hengst dennoch im Kopf und hüpfte fröhlich neben Amy her.
      Die Untersuchung verlief dennoch ganz entspannt, auch wenn ich bei Schattenfalters Zähnen Hand anlegen musste. Der kleine Kerl stammte aus schlechter Haltung und diese sah man auch jetzt noch an seinen Zähnen. Die hatten sich schon deutlich gebessert, waren aber teilweise noch etwas schief oder brüchig. Ihr war mir aber sicher, dass sie einfach nur noch etwas Zeit brauchten, bis sie wieder in Ordnung wären.
      Nun wurde Schattenfalter abgehört und abgetastet, ehe ich auch noch die Körpertemperatur kontrollierte. Alles war im grünen Bereich und der junge Kerl konnte nun geimpft und entwurmt werden. Die vier Spritzen waren sicherlich nicht sein liebster Teil, aber das Lob nach jeder einzelnen gefiel ihm schon. Dementsprechend ging auch Schattenfalter mit guten Ereignissen wieder zurück in seine Box.
      Mein nächster Patient brachte rassetechnisch dann Abwechslung ins Spiel. First von Rothen war ein Anglo-Araber und sollte Amy in der Zucht später als Veredler dienen. Begeistert erzählte sie mir von ihren Plänen, auch Edelbluthaflinger zu züchten. Das klang durchaus gut und First brachte die richtigen Grundlagen dafür mit.
      Der Hengst war erst zwei Jahre alt und schon jetzt recht stämmig, aber dafür trug er sein Herz am rechten Fleck. Leider stand für das Kerlchen heute eine größere Untersuchung an, weshalb ich mich gleich von Anfang an mit ihm gut stellte. Während des Vorführens entdeckte ich keine Auffälligkeiten, aber als ich mir ihn genauer anschaute, entdeckte ich hellen Nasenausfluss. Es war nicht viel, aber dennoch würde ich später abwägen, ob ich ihn wirklich impfen könnte, das würde dann die restliche Untersuchung ergeben. Aus dem Grund kontrollierte ich erst einmal seine Zähne und warnte Amy vor, dass er demnächst in den Zahnwechsel kommen würde und deshalb eventuell am Kopf etwas empfindlich sein könnte.
      Beim Abhören kam raus, dass seine Lunge und Atemwege frei waren, dementsprechend handelte es sich um eine schwache Erkältung und so lange seine Körpertemperatur nicht erhöht wäre, würde ich ihn guten Gewissens impfen können. Doch vorher tastete ich ihn noch ausgiebig an. Und dann musste mir der Hengst eine kleine Kanüle Blut spenden, welche ich später für das einfache Blutbild gebrauchen würde.
      Abschließend wurde First von Rothen gechippt und registriert und dann ging es an die Impfungen. Wie seine Vorgänger wurde auch er gegen Influenza, Herpes, Tetanus und Tollwut geimpft. Er bekam auch direkt seine Wurmkur und dann besprach ich mit Amy noch, was man am besten gegen seine Erkältung tun könnte. Ich vermutete, dass er sich diese auf seiner Reise hierher geholt hatte, denn so lange war er noch nicht da. Amy war jedoch der Homöopathie kundig und hatte bereits einiges für ihn vorbereitet und hakte bei mir nur noch einmal nach, ob das in Ordnung war. Ich gab ihr mein Ok und dann durfte der First uns auch schon verlassen.
      Nun ging es mit einer schnelleren Untersuchung weiter. Für den Zuchthengst Jargo stand nicht sonderlich viel an. Dennoch ließ ich ihn mir vorführen und er musste auch sonst die gesamte Untersuchung über sich ergehen lassen. Jargo war jedoch topfit und dementsprechend bekam er auch seine vier Impfungen und die Wurmkur. Nur bei seinen Zähnen hatte ich etwas mehr Arbeit gehabt, da er sich etwas Unerkennbares zwischen die Backenzähne geklemmt hatte. Mit etwas Pfriemeln bekam ich es aber auch raus und schon war der Hengst fertig.
      Nun war Sternsinger an der Reihe. Ich erneuerte noch schnell die Materialen, ehe Ty mir den Hengst vorführte. Amy sorgte gerade für etwas Nervennahrung und kam mit drei Tassen Tee und ein paar Keksen wieder, während ich gerade in Sternsingers Maul schaute. Die Augen des Hengstes wurden direkt größer, als er Ty einen Keks essen sah, aber er benahm sich und hielt still.
      Sternsinger hatte ein unangenehmes Problem: Er litt an einer Bindehautentzündung. Gerade jetzt im Herbst kam es schnell mal dazu. Zum Glück hatte er sie bisher nur am linken Auge und ich hoffte sehr, dass sie sich nicht übertragen würde. Doch erst einmal brauchte ich seinen Impfpass, um zu sehen, wann er das letzte Mal geimpft worden war.
      Leider musste ich allerhand nachholen, weshalb ich mir zweimal überlegen musste, was ich Sternsinger gegen seine Bindehautentzündung verabreichen würde. Es würde höchstwahrscheinlich auf homöopathischer Ebene bleiben, da sich dies nicht mit den Impfungen kreuzte, dementsprechend musste ich hoffen, dass die Bindehautentzündung noch am Anfang stand. Das ließ sich leider schwer einschätzen, da Sternsinger sich fleißig kratzte und so sein gesamtes Auge gerötet war.
      Da sich die Bindehautentzündung aber tatsächlich erst am Beginn befand, griff ich zu Euphrasia, dem Augentrost. Außerdem verabreichte ich dem Hengst dazu noch Mercurius solubilis. Dies wirkte vor allem auch dem schrecklichen Juckreiz entgegen, der bewirkte, dass Sternsinger die Entzündung sogar von selbst noch verschlimmerte.
      Beides waren Augentropfen, welche ich Sternsinger direkt verabreichte und sie dann an Amy weitergab. „Am besten zweimal täglich: Morgens und abends“, erklärte ich ihr und schrieb es auch noch mal auf die Verpackung. Des Weiteren empfahl ich den beiden, dass sie Sternsinger am besten ein Weilchen auf Späne stellen und das Heu vorher anfeuchten sollten, wegen des Staubs. So würde sich die Entzündung schneller beruhigen können.
      Für Sternsinger gab es nun nur noch die Impfungen und die Wurmkur und dann war er fertig und durfte gehen. Er sah auch sichtlich unmotiviert, aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Nun standen nur noch zwei Pferde auf dem Plan, welche wir auch noch packen würden. Zuerst kam Ty mit Windsor um die Ecke. Ich nahm den letzten Schluck meines Tees und begutachtete dann die Gänge des Hengstes.
      Danach untersuchte ich Augen und Zähne, ehe ich den Hengst abhörte und abtastete. Während ich die Beine entlang strich, fiel mir am Hinterbein eine kleine Wunde auf. Anscheinend hatte ihn ein anderer Hengst von hinten gezwickt. An sich war die Wunde nicht groß, sie lag nur ungünstig zum verheilen.
      Deshalb machte ich zur Sicherheit direkt einen Wundverband drüber, nachdem ich sie gesäubert und desinfiziert hatte. Für Amy ließ ich eine Wundsalbe da, welche sie ab übermorgen dann täglich draufmachen sollte. „Je nachdem wie die Wunde sich entwickelt, braucht er dann auch keinen Verband mehr. Eigentlich sollte es fix verheilen“, meinte ich beruhigend und machte mit der Untersuchung weiter.
      Windsor wurde nun noch gechippt, geimpft und entwurmt. Das ganze Programm also. Er kannte das aber alles schon und auch, wenn er ungern still hielt, waren wir relativ schnell mit allem fertig. Abschließend gab es noch ein Leckerchen zur Belohnung, ehe Windsor auch schon gehen wurde. Nun waren wir beim letzten Pferd angelangt und das war Amys Liebling Golden Samurai.
      Der Hengst war wirklich eine Pracht von Haflinger und schien auch klasse Gänge zu haben. Nachdem Amy ihn mir im Schritt und Trab vorgeführt hatte, machte ich mich an die Untersuchung. Zuerst die Kontrolle des Pupillenreflex und dann ein Blick ins Maul. Alles sah bestens aus. Auch Samurais Puls- und Herzfrequenz lag im Idealbereich. Seine Körpertemperatur war in Ordnung und während des Abtastens blieb er vollkommen entspannt.
      Nun musste auch Samurai mir ein bisschen Blut geben, ehe ich mich daran machte, den jungen Kerl noch zu chippen und zu registrieren. Abschließend gab es auch für ihn die vier Impfungen Influenza, Tetanus, Herpes und Tollwut und noch die Wurmkur, ehe er auch schon fertig war. Ich lobte ihn ausgiebig und feierte dann gemeinsam mit Ty und Amy den Abschluss des Besuchs. Zehn Pferde nacheinander waren schon anstrengend.
      Ich versprach Amy, ihr heute Abend die Laborergebnisse von Golden Samurai und First von Rothen zuzusenden und dann machte ich mich auf den Heimweg.

      First von Rothens Blutbild
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      Golden Samurais Blutbild:
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    • Jackie
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      17. November 2015 - Ein Besuch auf Cambridge - Kennenlernen mit Hunter & Jill
      19.721 Zeichen © Jackie


      Bevor ich mit Golden Samurai, Pearl und First von Rothen zu Catalina fuhr...

      "Ty würdest du mal bitte kommen ?", rief ich über meine Schulter hinweg - in der Hoffnung das Ty mich hören konnte. Ty, welcher sich in der Futterkammer befand, war mit seinen eigenen Kram beschäftigt und konnte mich somit nicht hören. Ich seufzte, drehte mich um, um schließlich nach Ty zu suchen. "Tyy!", rief ich durch den Stall - "Amy ? Was ist ?", er wirkte überrascht. "Hast du dich um die Boxen gekümmert ?", heute sollten drei Trainingspferde ankommen, welche für die nächste Kür fit gemacht werden sollten. "Ich habe die Boxen ausgemistet und war gerade dabei das Futter zu holen". Ich gab ihm einen Kuss, als Zeichen meiner Dankbarkeit. "Wir müssen echt mal jemanden finden der deine Arbeit übernimmt. Sonst bleibt uns ja niemals etwas Zeit für uns beide" er lächelte müde.

      Auf dem Hof hörte man bereits einen größeren Transporter einfahren. Es waren Jill K. Facer und Hunter Crowley. Als Hunter vor den Ställen anhielt, half er seiner Cousine aus dem Auto. Die knapp 30 jährige wunk mir zu, was mein Herz einen Satz höher schlugen ließ. Ich kannte die beiden noch nicht persönlich, bis jetzt hatten wir uns lediglich über emails ausgetauscht. Von daher war ich um so aufgeregter die Beiden endlich zu sehen. Jill war mir schon auf Anhieb sympathisch - sie war eine der wenigen, die trotz meines jungen Alters nicht an meiner Arbeit zweifelte. "Huhu Jiiill!" rief ich laut und strahlte über beide Ohren. Ich reichte ihr die Hand und stellte mich vor "Amy Fleming, am besten bringen wir erst einmal die Pferde unter, danach kann ich dich ja mal Rum führen. " - "na da sag ich doch nicht nein", antwortete Jill. Ty half Hunter und nahm Iceflower und Denila ab, während Hunter Princess Samsa führte. Schnell stellte sich heraus, welche von den drei Pferden am schwierigsten zu händeln sein würde. Princess hob den Kopf, blähte die Nüstern weit auf und gab schrilles Wiehern vom sich. Dabei weigerte sie sich abrupt nur einen Schritt weiter zu gehen. Ich wartete ab und beobachtete Hunter, in der Hoffnung zu sehen, wie man in einer solchen Situation mit Princess umgehen sollte. Hunter versetzte ihr einen klaps mit dem Strick und zuppelte in kurzen Abständen daran um die Stute aufzufordern weiterzugehen. Und tatsächlich, Princess machte einen großen Schritt nach vorn. Ich ging voraus und zeigte den Gästen die zukünftigen Boxen ihrer Pferde. "Wir besitzen einen eigenen Stall für Trainingspferde, die Boxen sind schon frisch zurecht gemacht. Die Weide für die Trainingspferde befindet sich auch hinter dem Stall." stolz deutete ich mit meiner Hand auf die geräumigen Holzboxen. "Sehr rustikal ", sagte Hunter schmunzelnd. "Aber nun gut", ich öffnete die Boxentür und beobachtete Hunter dabei, wie er Princess in die Box verfrachtete. Währenddessen führte Ty Iceflower und Denila in ihre eigenen Boxen. "Nun, die drei sollten sich für heute erst einmal ausruhen. Wenn ihr mich begleiten würdet", ich führte die beiden in unser kleines Farmhaus und machte ihnen am Esstisch platz. Lou reichte ihnen die Hand, ihre braunen Augen strahlten richtig vor Freude. "Wollt ihr Tee oder Kaffee trinken ?", fragte Lou durch den Raum. Ty meldete sich natürlich als erstes, "Ich nehm einen Kaffee, Jack möchte glaube ich auch.", grummelnd bestätigte Jack, dass Ty richtig lag. Schließlich meldete sich Hunter zu Wort. "Ich probiere heute mal einen Tee, Jill hätte auch gerne einen". Ich setzte mich zu ihnen am Tisch und ging den Trainingsvertrag durch. "Hier bitte einmal unterschreiben.... und dort bräuchte ich auch noch mal deine Unterschrift, danke !". Wenige Minuten später reichte uns Lou einen Rooibus-Tee. Meine Lieblingssorte. Gemütlich plauderten wir noch eine Weile, ehe Jill und Hunter wieder abreisten.
      "Macht es gut! Bis demnächst!", rief ich den beiden zu. "Siehst du Ty, hat doch zeitlich perfekt gepasst", sagte ich erleichtert. Schließlich wollten wir heute noch zu Catalina fahren, bzw. teilweise fliegen. Das würde eine lange Reise werden, weshalb wir wahrscheinlich erst morgen ankommen würden. Also machten wir uns jetzt schon auf den Weg.
      Ty verlud nur noch die drei Pferde in den großen Transporter und setzte sich schließlich an das Steuer.

      Nachdem wir bei Catalina waren....

      Nachdem ich mich von Catalina, Dani und Oscar verabschiedet hatte und mit Ty vom Hof fuhr, überkam mich glatt ein wenig 'Heimweh' - aber nicht nach Heartland, nein ganz im Gegenteil. Die letzten Tage waren wirklich aufregend und vor allem erholend. "Hast ja komische Freunde Amy", sagte Chase in einem scharfen Ton und grinste schelmisch, als hätte er gerade einen guten Witz gemacht. Soraya blickte ihn mit großen Augen an, aber auch ich drehte mich über den Beifahrersitz hinweg um ihn nahezu entgeistert anzublicken. "Sag mal, was ist dein Problem Chase !?", Ty der am Steuer saß versuchte sich zu konzentrieren. Chase blieb kühl und zog seine Brauen hoch, in einem völlig arroganten Ton sagte er bloß "Na, hast du gesehen wie unfreundlich die sind ? Und wirklich berühmt scheinen die ja jetzt auch nicht zu sein". Ich fauchte ihn wütend an "Du tickst wohl nicht richtig !! Catalina ist eine der besten Trainerinnen die ich kenne ! Wenn nicht sogar besser als ich! Hast du dich schon mal angesehen Chase ? Du bist ein egoistisches Arsc...", Soraya wirkte ein wenig aufgelöst, blickte mich flehend an und sprach mir ins Wort "Bitte regt euch ab!", ich konnte ihr Verhalten nachvollziehen, immerhin war Chase ihr Freund. Doch brachte ich es nicht über mein Herz, Soraya die Wahrheit über Chase zu erzählen. Triumphierend grinste Chase mich an, als hätte er gerade im Lotto gewonnen - Soraya zu liebe blieb ich jedoch ruhig. Ty wütete innerlich - seine Gedanken brodelten, was er doch alles am liebsten Chase angetan hätte. Als ich mich umdrehte um den Streit ein Ende zu mache... "VORSICHT REH!", entgeistert schrie ich Ty an, nun erkannten auch meine 'Freunde' auf der Rückbank, dass wir Ty vollkommen abgelenkt hatten.

      Quietschende Autoreifen, eine Vollbremsung, ich duckte mich blitzartig und spürte nur noch wie das gewaltige Tier auf die Kühlerhaube und schließlich in die Windschutzscheibe einschlug. Ich richtete mich in Zeitlupe auf, blinzelte immer noch erschrocken und tastete meinen Körper ab. "Seit ihr alle Ok ?", sagte ich kleinlaut - immer noch geschockt. Soraya schluchzte leise, wurde aber gleich schon von Chase beruhigt. Ty, welcher neben mir saß blutete am Kopf. "Ty ? TY !", das Reh ist durch die Windschutzscheibe geflogen, sodass der Kopf teilweise im Auto hing. Ty saß bewusstlos auf dem Fahrersitz. Ich schnallte ihn schnell ab und kletterte aus der Beifahrertür. Schnell hechtete ich zur Fahrerseite um ihn mir genauer anzusehen. Ich fasste seinen Kopf, suchte nach weiteren Verletzungen - konnte aber beruhigt feststellen, dass es nur eine Schnittwunde am Kopf war, welche durch eine Glasscherbe verursacht wurde. "Soraya ruf bitte einen Krankenwagen an !". Als wäre der Streit von eben vergessen, griff Soraya zu ihrem Handy und wählte die 112.

      Mein Handy klingelte. "Amy, oh Gott sei Dank ist euch nichts passiert !", es war Lou welche außer sich war. "Ich war gerade gelandet und wollte Golden Girl aus dem Hänger holen, als Jack mich anrief, dass ihr im Krankenhaus seit". Lous Stimme nach zu urteilen, hörte sie sich an, als hätte sie einen Marathon hinterlegt. "Alles gut Lou, Ty war nur bewusstlos. Gott sei Dank nichts schlimmes. Es geht ihm wieder besser. Fahr zu Catalina und geb ihr bescheid, dass wir noch mal zurück kommen", antwortete ich in knappen Sätzen, denn der Akku meines Handys schrumpfte auch immer mehr. "Hab dich lieb", sagte ich ihr noch schnell ehe ich auflegte. Ich griff nach meinem Handy, da es noch etwas wichtiges zu erledigen gab. In meiner Kontaktliste wählte ich Jack aus, meinen Großvater. Es dauerte eine Weile bis er dran ging. "Jack Bartlett von der Heartlandfarm" - "Jack ! Du weißt ja was passiert ist, heute schaffen wir es jedenfalls nicht nach Hause. Es ist wichtig, dass die Pferde und vor allem die Trainingspferde versorgt werden. Außerdem müssten Suburb Lights, Faster, Iceflower, Bear Totem's Denali und Princess Sansa trainiert werden. Hmm, ich weiß dass du das nicht kannst Jack... Lou ist auch nicht da... Mallory könnte sich um Suburb und Iceflower kümmern, Bubi habe ich letztens erst eingefahren - da sollte es keine Probleme geben, die Beiden müsste einige Runden an der Kutsche laufen." da kam mir ein Einfall, Dad war ja auf der Rennbahn beschäftigt, also konnte er sich um Faster und Denali kümmern. Schnell teilte ich meine Idee am Handy mit. Jack klang weniger begeistert, was aber daran lag, dass er Tim nicht leiden konnte. Das war mir jedoch egal. "Grandpa das ist wirklich wichtig ! Sag Caleb er soll sich um Princess kümmern, fahren... er ist am erfahrensten, Princess kann nämlich manchmal stur sein." - "Ja liebes, jetzt seh lieber zu, dass du eine Bleibe für heute Nacht findest."

      Als Ty einige Stunden später entlassen wurde, fuhren wir nach Cambridge zurück. Der Mietwagen mit dem wir den weiten Weg zurück fuhren, stellte sich als sehr teuer raus, was auch daran lag, dass er einen großen Transporter ziehen musste. Catalina staunte nicht schlecht als wir wieder ankamen, offenbar waren wir etwas schneller als Lou. "Was ist denn mit euch passiert ?", fragte sie lächelnd - "Wildunfall", entgegnete ich knapp. "Lou sollte gleich da sein, sie bringt Golden Girl mit". Nun kam auch Oscar an "Kommt, ich helfe euch beim verladen der Pferde... die müssen bestimmt hungrig und durstig sein....". Drinnen in Catalinas Wohnung saßen wir beisammen und aßen zu Abend, Chase blieb irgendwie außergewöhnlich ruhig. Woher der Sinneswandel ? Als ich gerade meine Nudel in den Mund stopfte, klingelte es an der Tür. "Das ist Lou!", sagte ich etwas lauter und stand auf, voller Freude meine Schwester wieder zu sehen. Ich umarmte sie nachdem ich die Tür öffnete: "Gott sei Dank ist euch nichts passiert", sagte sie noch mal - nach dem Autounfall meiner Mutter, war eben nichts mehr wie es früher einmal war.

      Währenddessen auf Heartland...

      Jack hatte Mallory bescheid gegeben, dass sie sich um Bubi und Iceflower kümmern sollte. Also striegelte sie die beiden Pferde, bevor sie sie an die kleine Kutsche spannte. Sowohl Bubi als auch Fleur waren erfahren genug um zu wissen was sie zu tun hatten. Jack half dem Mädchen beim aufspannen und schlug schließlich vor selber mit zu fahren. Das war wahrscheinlich gar nicht mal so eine schlechte Idee, da Mallory einfach viel (!) zu jung war. Sie hatte zwar Erfahrung im Springreiten, aber gefahren ist sie bis jetzt nicht oft. Jack setzte sich schließlich auf die Kutsche und drückte Mallory die Peitsche in die Hand. "Nun, es ist ganz einfach, du nimmst die Zügel auf und treibst die Pferde erst einmal an." Bubi bemerkte jedoch, neben wem er überhaupt stand. Der kleine Haflingerhengst stellte seine Ohren auf und versuchte die junge Stute zu beschnuppern. Jacks lautes Machtwort jedoch ermahnte ihn, sodass sich der Hengst wieder zu konzentrieren begann. Mallory schwang liebevoll die Peitsche, wodurch die Pferde einen Schritt nach vorne wagten. "Lass uns die gewöhnliche Waldstrecke entlang fahren. Das sollte für ein Pferd mit mittlerem Niveau ausreichen. Das junge Mädchen lenkte die Pferde an den Wegesrand, sollte jemand entgegen kommen. Nach 10 Minuten konnte sie nun rechts in den Wald abbiegen. "Wir sollten später an Tims Rindern vorbeikommen, wir reiten praktisch einen Rundweg". Nachdem die Pferde warm gelaufen waren, trieb Mallory die Beiden ein wenig mehr an. Im Trab flogen sie über den Waldboden hinweg, Bubi und Fleur waren mit Schreckmomenten vertraut, weshalb der 'Ausritt' auch durch den Wald ging und nicht auf dem Reitplatz. Bubi schnaubte angestrengt, aber auch Flower hatte ordentlich zu kämpfen. "Mallory, das machst du sehr gut", Jack wusste wie man einen motivieren konnte, denn das Mädchen strahlte über beide Ohren hinweg. Sie ließ die Pferde einige Minuten lang traben, ehe sie wieder Schritt gehen durften. nach einer halben Stunde hielten sie schließlich an, um den Pferden eine Pause zu gönnen. Jack reichte Mallory ein Sandwich, welches er zuvor eingepackt hatte. Da konnte Mallory nicht nein sagen, sofort griff sie danach und verschlang es gierig. "Mensch Jack! Ich hatte vielleicht einen Hunger ! Du bist meine letzte Rettung", schwärmte sie begeistert. Die Pferde tranken währenddessen aus einem kleinen Bach um sich etwas zu kühlen. Nachdem sich alle ausgeruht hatten ging es schließlich weiter. Es dauerte nicht lange als Mallory an der Rinderwiese entlang fuhr. Bubi blickte die großen, gehörten Rinder mit großen Augen an, er wollte glatt einen Sprung zur Seite machen, doch blieb er stattdessen stehen. War auch gescheiter von ihm. Als er merkte das Iceflower völlig ungeniert nach vorne blickte, trottelte er schließlich weiter neben ihr her. Mallory musste nur noch an Feld und Weiden vorbei, bis sie auf der Heartlandfarm ankam. "Hat doch super geklappt!", lobte Jack sie und half ihr bei den beiden Pferden. Iceflower wurde eingedeckt und schließlich in die Box gestellt. "Morgen früh kann sie wieder auf die Weide".

      Tim jedoch hatte Faster und Denila bereits abgeholt. Er fuhr die beiden zur Rennstrecke in Alberta. "Hallo Janice", begrüßte er seine schlanke, wirklich attraktive Freundin. Janice Wayne war ein Jokey und wirklich sehr erfahren in ihrem Beruf. Leider war sie mehr auf Geld aus. "Wow, die sehen ja wirklich richtig gut aus!", Janice bewunderte Faster "Die hier hat schon viel Erfahrung gesammelt, kann das sein ?" - Tim nickte. "Amy hat vor sie mir zu verkaufen. Ich glaube mit ihr hier könnten wir einige Gewinne ernten. Aber das hier ist Denila, ein Trainingspferd. Sie sollte später auch auf Rennen starten. Könntest du die Beiden für mich flott machen ?". Janice nickte, küsste Tim schließlich innig und begab sich auf den Weg zum Rennstall. Tim gab ihr noch einen kleinen Klaps auf ihren Hintern, ehe er ihr folgte. Faster und Denila standen angebunden vor dem Rennstall, während Tim Denilas Fell seidig bürstete, begab sich Janice mit Faster auf die Rennbahn. In einer Übungsstartbox, wartete sie darauf bis man ihr die Tür öffnete... und dann mit einem Mal, schoss Faster aus der Box und preschte am Zaun entlang. Janice zügelte sie erst ein mal, sodass sie nicht ihre ganze Energie unnötig verpowerte. In einem angenehm schnellen Galopp stürmte Faster auf die Kurve hinzu. Janice zügelte sie ein klein wenig weiter, und gab nach der Kurve ordentlich nach. Nun zischte die Stute wie von der Tarantel gestochen über die Bahn hinweg, sie streckte ihren Körper und schnaufte begeistert. Als Janice die Zielgerade sehen konnte, trieb sie das Vollblut mit der Gerte ein klein wenig an, sodass es an Geschwindigkeit zunahm. Es war wirklich erstaunlich, dass sich die junge Frau auf das Pferd halten konnte. Völlig verschwitzt und außer Atmen kamen sie am Ziel an und wurden immer langsamer. Als Janice sie schließlich zum stehen brachte, fragte sie einen Mitarbeiter nach der Zeit. "68 Sekunden, Eine Minute und acht Sekunden". Janice hob erstaunt die Augenbrauen. "Diese Stute ist der Wahnsinn ! Die hat echt was drauf !!", begeistert berichtete sie Tim von der Zeit... Zukunftspläne eröffneten sich bereits den Beiden. Nun war jedoch Denila an der Reihe. Tim half Janice in den Sattel und führte sie zur Rennstrecke. Denila müsste eine kürzere Strecke laufen, sie war schließlich noch nicht so weit wie Faster. Nach dem Startsignal preschte auch sie über die Bahn. Deutlich langsamer als Faster, aber dazu war sie ja da - um trainiert zu werden. Janice gab ihr Zügel, damit sie sich schön strecken konnte und an Tempo zunahm. Im Gegensatz zu Faster musste Denila nicht so weit galoppieren, darum näherte sich die Zielgerade relativ schnell. Janice gab ihr die Gerte um schneller zu werden, die Stute arbeitete brav mit und begann ebenfalls zu schwitzen. Denilas Zeit betrug 84 Sekunden. Sie müsste daher noch sehr gefördert werden, ein Fortschritt war jedoch garantiert. Denila wurde nach einer weiteren Runde, welche sie diesmal mit 76.1 Sekunden abschloss eingedeckt. Das war immerhin eine Verbesserung von 7.9 Sekunden und somit schon ein Erfolg. Tim kümmerte sich um die Pferde, während Janice sich in ihrem Wohnwagen umzog. Er verabschiedete sich mit einem Kuss und fuhr Faster und Denila zurück zur Heartlandfarm. Unterwegs traf er auf Caleb an, welcher mit Princess zu kämpfen hatte.

      Caleb saß auf einen kleinen Sulky, an dem Princess Sansa gespannt war. Sansa war eine dickköpfige Prinzessin, die offenbar Freude daran empfindet, ihren Reiter das Leben zu erschweren. Als Tim - manchmal ein richtiger Dummkopf, auch noch begann zu hupen, preschte die Stute mitsamt des Sulkys an der Straße entlang. Beinahe war sie so schnell wie Tim mit dem Anhänger, indem sich Faster und Denila befanden. Caleb war glücklicherweise sehr erfahren, was Zicken angeht - Ashley, seine verlobte war ja wohl das beste Beispiel. "WHOO", er zog schnell an den Zügeln, redete beruhigend auf die Stute ein und ließ sie schließlich im Schritt die Straße entlang gehen. Sie wirkte sehr aufgescheucht, was man nicht gerade als positiv empfinden konnte. Prinzessin hatte ihn sowieso den ganzen Weg über ausgetrickst und verarscht. "Bin ich froh wenn Amy wieder da ist", murmelte er genervt und versuchte wenigstens etwas Kontrolle über die Stute zu bekommen. Er ließ sie antraben, sodass sie etwas Energie verlieren konnte. Dabei zuppelte er leicht an den Zügeln, damit sie ihren Kopf senkt - dies tat er sobald sie ihren Kopf in die Höhe riss um ihn zu ärgern. Nur noch wenige Meter und er erreichte die Farm. Caleb war wirklich aufgebracht, dass ausgerechnet er mit dieser Zicke arbeiten musste. Aber beim putzen war sie natürlich der Engel auf Erden! Er beschloss morgen erneut mit ihr zu arbeiten, damit das Training nicht völlig für die Katz war. Nachdem er die Stute abgedeckt in die Box gestellt hatte, kontrollierte er die Heunetze, ob sie auch gefüllt seien. Bis zum morgen sollten sie ausreichen, Caleb begab sich schließlich in die Futterkammer um etwas Mash anzurühren. Er mischte Baldiranwurzeln und Melissenblätter in Princess Eimer. Diese sollten gegen Nervösität wirken und die Stute ein wenig beruhigen. Caleb wusste die Wirkung der Heilkräuter nicht von alleine, denn Amy hatte einen kleinen Zettel an ihrer Box gehangen. "Sollte sie mal wieder bockig werden...", las er noch mal vom Zettel ab. Zu guter Letzt, kümmerte sich Caleb um die Haflingerfohlen Figaros Schattenfalter, Picola und Mirabella. Er brachte sie von der Weide in den Stall und deckte sie mit warmen Stalldecken ein. Da es nun immer kühler wurde, war es gerade für die Fohlen von Bedeutung, eine Decke zu tragen. Schnell durchwuschelte er Mirabellas lockige Mähne und zog den dreien die Halfter aus, welche er an der Boxentür aufhing. Nachdem er kurz die Stallgasse durchgekehrt hatte, schaltete er das Licht aus und verabschiedete sich von Jack. "Danke das du uns geholfen hast ! Nimm dir diese Woche einen Tag mal frei", sagte Jack voller Dankbarkeit. Caleb lächelte auf einmal putzmunter "Wow ! Dann kann ich was mit Ashley unternehmen", antwortete er begeistert und ging zu seinem Truck. Daraufhin fuhr er zu seinem Wohnwagen nach Hause, wo ihn Ashley bereits erwartete. "Du bist heute aber spät dran", sagte sie etwas kühl. Caleb ließ sich von ihrer Art nicht stören, gab ihr stattdessen einen warmen Kuss und entgegnete glücklich "Dafür hast du mich für diese Woche einen Tag lang nur für dich!". Dass sich Ashley über seine Aussage freuen würde, wurde sofort deutlich. Sie quietschte begeistert und fiel ihrem Verlobten um den Hals. "Ich liebe dich Caleb!"
    • Jackie
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      28. Dezember 2015 - Distanztraining E-A & Wassertherapie
      17.358 Zeichen © Catalina


      Der Topf brodelte und blubberte. Oscar knabberte auf einer rohen Möhre herum, während er klein geschnittene Kartoffeln in das kochende Wasser warf. Ich stand vor der Spüle und hatte so eine gute Sicht auf die Auffahrt. Heute stand ein hoher Besuch an. Naja, es war nicht der Papst und der Premierminister von England war es auch nicht. Die leichte Süße der Möhren stieg in meine Nase. Ein moderner Transporter fuhr auf den Hof und parkte direkt neben meinem Wagen. „Sie sind da! Ich geh nach unten und begrüße sie, okay?“, quiekte ich mit einer für mich nicht typischen Stimme. Ja, ich war aufgeregt. Klar, wenn ich sonst immer nach Kanada geflogen bin um dort auf der Heartlandfarm die Pferde zu trainieren, und sie heute mal zu uns kamen, da pumpte mein kleines rotes Herzchen halt schneller. Amy und Ty stakten zu der Ladeklappe des Transporters, und sahen mich gar nicht erst. Erst, als Amy den einzigen Haflinger für dieses Mal herausführte, sah sie mich an und umarmte mich herzlich. Der raue Strick lag auf einmal um meinen Hals und ich hielt ihn dann fest. „Hallo! Willkommen in England, meine Lieben!“, sagte ich und bekam sogar eine knappe Umarmung von Ty, der nun einen extraordinären Anglo-Araber auf den Hof führte. „Und das ist First von Rothen?“, sagte ich mit einer Selbstverständlichkeit, die ich nur besaß, weil ich über ihn genau Bescheid wusste. Als Veredler und unpassender Anglo-Araberhengst kam er auf die Farm. Etwas dösend ließ er sich von mir kraulen. „Und Pearl ist auch noch da! Warte, da fehlt doch noch jemand?“, fragte ich und half ihnen, die Pferde zum Stall zu bringen. Amy lächelte. „Oh, du wirst Soraya lieben! Sie ist so liebenswürdig und freundlich. Sie bringt ja noch jemanden mit, ich hoffe, das ist nicht schlimm?“, sagte sie und folgte mir mit First in den Trainingsstall.
      Es wurde alles verstaut, die Pferde kamen in ihre Boxen. „Wie du siehst, ist das Gestüt recht klein, aber modern und traditionell gehalten. Wir bieten eine gute Grundlage zum Trainieren und Erholen.“, erklärte ich, als ich die Boxtür von Samurai schloss und mit ihnen dann in das Hauptgebäude ging.
      Es gab ein großes Hallo. Nachdem sich alle untereinander begrüßt hatten, seufzte Amy einmal. „Soraya hat den Flug verpasst. Sie kommt in zwanzig Minuten.“, sagte sie mit einem Blick auf ihr Handy. „Ihr seid nicht gemeinsam geflogen?“ Ty schüttelte den Kopf. „Sie hatte noch was in Alberta vor.“, brummte er. Maxine trat dann aus der Küche hinaus mit dem dampfenden Möhreneintopf. „Kommt, es ist Mittagszeit. Es ist genug für alle da!“, dabei lächelte sie gutmütterlich und stellte den Topf auf den Tisch. „Na los, langt zu! Für Soraya und ihren Freund ist noch genug da.“ Es wurde gegessen und geredet. Zwischendurch vergaß man dann auch, den Wasserkocher auszustellen, und das Wasser verdampfte zum größten Teil. „Deshalb kriegen wir also monatlich mehrere Überweisungen aus Kanada? Catalina, warum hast du das nicht eher gesagt?“, warf mir August vor. Erst jetzt erfuhr ich, dass seine Eltern eine Zeit lang in der Nähe von Ottawa gelebt hatten, und so unterhielten sich Ty und August lebhaft über den kleinen Bruder Amerikas. „Wassertherapie. Klär mich auf.“, ich legte den Löffel zur Seite und trank einen Schluck. „Die Wassertherapie oder auch Aquatraining genannt ist eine recht alternative und natürliche Trainingsmethode oder Rehamöglichkeit. Sie bietet dem Pferd einen guten Einstieg zurück in das Turnierleben. Die meisten Pferde haben Spaß an der Arbeit im nassen Element. Durch ein Wasserbecken, mehrere Gänge und ein Laufband werden die Muskeln mehr beansprucht und somit können Ausdauer und Kraft erhöht werden. Die Reha kann ich natürlich als Trainerin nicht anbieten, daher vermiete ich die Wasserhalle auch an Physiotherapeuten und Tierärzte.“ „Das hast du doch abgelesen!“, grinsend hob ich einen Zettel hoch, auf dem tatsächlich das meiste geschrieben stand. Amy und Dani lachten. Draußen hielt ein Wagen vor dem Gebäude. Zwei Personen stiegen aus, schnappten sich eine Tasche und gingen dann auf die Veranda. „Nein.“, knurrte Tyler. Erstaunt schaute ich ihn an. Er wirkte sehr wütend und hielt den Löffel fest umklammert. „Verzeihung?“, gekünstelt hustete Maxine und schaute verständnislos auf unsere Gäste. Amy blieb merkwürdig stumm, dann, ganz ruhig, stand sie auf, schob den Stuhl an den Tisch und ging auf die Treppe zu. Die Doppeltür schwang auf.
      Jetzt erkannte ich, wer der Unbekannte an Sorayas Seite war. „Guten Tag allerseits!“, grüßte er übertrieben höflich und schüttelte unsere Hände. Soraya stand etwas seltsam neben ihm und setzte sich dann an den Tisch. Eine peinliche Stille dominierte das Essen.
      -
      „Dieser...dieser! Argh!“ Amy stampfte in meinem Zimmer herum. Sie lief vor meinem Bett auf und ab, während ich am Schreibtisch saß und Aufträge bearbeitete. Die 17jährige brummte und schnaufte wie ein Ross, als sie dann von den ganzen Macken des Chase erzählte und mir lief ein nicht unbedingt angenehmer Schauer den Rücken herunter. „Oh je, das ist sehr ungünstig. Aber vielleicht kann ich August ja dazu bewegen, mit Chase die Zäune auszubessern. Wenn das stimmt, was du erzählst will ich ihn nicht in der Nähe meiner Pferde haben.“, sagte ich und runzelte die Stirn. Dann machte ich den PC aus und führte sie dann nach unten. Chase und Ty leisteten sich einen Stierkampf der Oberklasse. Räuspernd machte ich auf uns aufmerksam. „Augusst, brauchst du nicht Hilfe beim Ausbessern der Zäune?“ Der alte Mann schaute von seiner Zeitung auf, blinzelte und stand auf. „Stimmt, ja. Chase, würden Sie mir helfen?“, fragte er und krempelte die Ärmel seines Hemdes auf. Chase rollte mit den Augen und nickte stumm. Ty stierte ihm hinterher. „Wir gehen jetzt die Pferde ein bisschen bespaßen. Mick, willst du mitkommen?“ Der Sechsjährige, der gerade 'Hoppe Hoppe Reiter' mit Soraya spielte, nickte, sprang von ihrem Schoß und trippelte auf uns zu.
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      „Und du bist dir sicher, dass alles wieder okay ist, Ty?“, ich lugte über Golden Samurais Rücken auf das Paar, dass die anderen Pferde gerade bürstete. „Ja ja, alles gut.“, brummte der Mann nur und blickte verbissen auf die ausgefranste Bürste. Amy schwieg. Mick kriegte davon nichts mit. Mit dem für ihn viel zu großen Besen fegte er den Platz, und dongerte gelegentlich mit dem Stiel gegen seinen Kopf. „Sind alle Pferde geputzt? Hufe ausgekratzt? Behang gekämmt? Gut, dann geht’s mal los!“, der Sohn von Maxine stapfte vor uns her über den Weg zur Wasserhalle, wo wir die Pferde direkt in das Wasserbecken stellten und ich in eine von den Überziehhosen schlüpfte. Sie schlackerte bei jeder Bewegung um meine Hüften. Das Wasser hatte etwa 23,4 Grad und war an der tiefsten Stelle etwa 1 Meter tief. „So, wir lassen die Pferde einfach mal ankommen, okay? Sie etwas spielen und herumwaten lassen, dann fangen wir mit dem Therapeutischen an, okay?“, erklärte ich und warf den beiden einen großen Igelball zu.
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      Besonders First und Samurai genossen die Massage und das warme Nass. Nur Pearl wusste nicht recht, was sie davon halten soll, als sie wenig späer in den Gängen watete und einige Runden auf dem Laufband lief. „Also, wenn es ihr so nicht gefällt, lassen wir das bei ihr. Heute abend geht es ins Gelände. Wer will von euch mitkommen?“ das Pony und die Vollblüter brutzelten gerade unter dem Solarium, damit sie sich nichts einfingen. Ty schüttelte nur den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit auf First. Die Pferde kommen erst mal auf den Paddock, damit sie für heute ausgeruht sind.“, damit schnappte ich mir Samurai und führte ihn direkt zu den Paddocks. Amy und Ty streichelten ihre Tiere noch eine Weile, dann folgten sie mir in das Hauptgebäide.
      August und Chase waren noch nicht wieder zurück. Mick und Maxine waren auf dem Weg zum Tierpark in Cambridge, so waren nur noch wir und Soraya hier. „Ihr könnt euch ruhig mal umschauen, die Pferde angucken, wie auch immer. Ich habe noch Büroarbeit vor mir.“, merkte ich an, als ich schon fast auf der Treppe stand. Die Kanadier nickten, und ich machte mich über die Papiere her.
      First und Samurai waren eindeutig in ihrem Element, als sie im Trab vom Hof liefen. Ich hatte einen abendlichen Ritt bis zum nächsten Ort geplant, der gut 17 Kilometer von hier entfernt war. Ty war am Hof geblieben, also bot sich damit die Chance, ein klärendes Frauengespräch zu führen. Ich zügelte den Haflinger ein wenig, um auf Firsts Höhe zu bleiben und sprach dann, ohne den Blick abzuwenden. „Also das Machoei von morgen, hm?“ Amy seufzte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie anstrengend es ist, wenn ich einen Mädelsabend mit Soraya, Georgie, Lou und ein paar anderen aus der Stadt plane! Es ist nicht zu fassen, wie aufmerksamsgeil er manchmal ist!“ Wir beließen das Thema und ritten schweigend nebeneinander. Da die Pferde noch recht jung und unverbraucht waren konnten wir fast einen Kilometer im Galopp hinter uns bringen, trabten dann aber und gingen vermehrt auch im Schritt. Es war kalt, und es sollte noch kälter werden; verschwitzte Körper führten dann zu Unterkühlung und Krankheit. „Sag mal, Cata?“ Wir wichen einem Trecker aus; First blickte das Ungetüm sehr misstrauisch an und flapperte mit den Ohren. „Hm?“ „Wie kommt's eigentlich, dass du deinen Ausbildungsbetrieb gelegentlich auf Eis gelegt hast?“ „Erkläre ich dir, wenn wir zu Hause sind, ja? Ist ein wenig langatmig.“ Amy nickte nur, unser Blick war auf Old Helens gerichtet.
      Natürlich war ich verdammt, die Pferde abzusatteln, zu trocknen und anschließend mit Decke auf den Paddock zu stellen. Die nächtlichen Temperaturen waren in England fast genauso niedrig wie in Kanada – dafür waren die Winde hier stärker. Ich roch nicht gerade angenehm nach Pferdepipi und -mist und freute mich auf meine Dusche. Kurz darauf saß ich in bequemer Kleidung und einem Panino in der Reiterlounge und hörte mir eine sehr interessante, man könnte sogar sagen fesselnde, Story an, die sich darauf beschränkte wie Chase versuchte ein halbwildes Pferd anzureiten – und kläglich scheiterte. Der Macho blickte wütend in die Runde und legte einen Arm um Sorayas Hüfte. Dann klopfte Amy auf ihre Schenkel und blitzte mich an. „Also los! Erzähl!“, rief sie ungeduldig. Seufzend zupfte ich ein Ruccolablatt aus meinem italienischen Sandwich und fing an. „Ich habe in Deutschland recht viel Erfolg alleine gehabt, und mich dann mit Bella zusammengetan. Aber irgendwie wollte ich eine größere Menge erreichen, also habe ich in Schottland in der Legacy of Scotland mit Sarah angefangen, später kam auch Bella wieder mit ins Boot. Es gab einige Krisen, die ich irgendwie überwinden konnte, und dann habe ich wieder solo gearbeitet.“ „Und was ist daran jetzt so dramatisch?“, fragte Chase scharf und guckte mich an. Dieser nörgelnde Ton gefiel mir nicht. „Es ist in gewissen Kreisen nicht angesehen, wenn man alleine alles erledigen will.“, giftete ich zurück. Eine Weile lang sagte niemand etwas, dann zog ich mich zurück, um für morgen fit zu sein.
      Die Palominostute schmatzte friedlich auf dem Apfel herum, den die Araberstute in ihrem Maul hatte und bemerkte so nicht, dass sie binnen von Minuten geputzt und gesattelt war. Mit Pearl im Schlepptau ging es in die Halle. August kehrte gerade die Tribüne aus, und machte sich schlank, damit wir an ihm vorbei gehen und stehen bleiben konnten. Der schwanengleiche Hals bog sich zu mir, als die Stute mir beim Nachgurten und Einstellen der Steigbügel zuguckte. „So, meine Liebe, auf geht’s!“, ich klopfte ihren Hals und schaffte es direkt beim ersten Mal vernünftig im Sattel aufzusetzen und musste mich erst mal richten, meine Jacke war ein wenig verrutscht, aber das konnte man auch im Schritt erledigen. Die Dame hatte einen zügigen Schritt, der im Endeffekt im Trab eher geschwungen wirkte. Ich spürte regelrecht wie ihre Hüften und ihre Hinterhand tanzte. Kein Wunder, ihr Potential lag halt in der Dressur, und ich brauchte die Zügel nicht noch mehr in die Hand zu nehmen, als wir einen großen Zirkel ritten und die Wendung dabei immr kleiner wurde, damit daraus eventuell auch ein schöner Zirkel wurde – sie legte den Kopf in die Bewegung mit hinein. Dann versuchten wir uns auch an einer Volte bei E. Die deutlich kleinere Bahnfigur klappte nicht auf Anhieb aber das war ja kein Beinbruch. Die erfolgreichsten Dressurpferde haben mal ganz klein angefangen.
      Gegen Nachmittag veranstalteten Amy, Ty und ich den nächsten Distanzritt. Die beiden durften ihre Pferde reiten, und ich schnappte mir daher einfach Pendragon, für den der Ausritt nur ein Spaziergang sein würde; schließlich war er bis M ausgebildet. „Die selbe Strecke?“ „Die selbe Strecke wie gestern. Wir werden aber nicht durch das Dorf reiten können, da wir den National Mourn Day haben und eine Prozession bis zu der Kapelle geführt wird.“ Stattdessen hatte ich etwas zu Essen und zu Trinken eingepackt, und es ging los. Das Paar fing an, zu reden, und ich hielt mich da raus, und trabte ein wenig schneller voran. „Ein Glück muss Chase heute viel arbeiten.“, sagte Ty plötzlich. „Sei nicht so garstig.“, entgegnete seine Freundin augenblicklich.“Komm schon, du magst ihn auch nicht!“ Schmunzelnd blieben Hengst und ich ein wenig zurück. „Es sind nur noch wenige Kilometer bis zu der Wiese, kommt schon!“ Es dauerte gut eine Stunde, bis wir jetzt auf der Wiese saßen und die Pferde ein wenig grasen ließen. Wir leerten eine Flasche Wasser für unsere Reittiere und machten uns nach einer halben Stunde wieder auf den Weg, denn schwere Wolken hingen am Himmel und es roch verräterisch nach Regen. „Wie kann man Regen riechen?“, hakte Ty nach, als ich ihnen meine Beweggründe schilderte. „Wenn du an einem großen Gewässer, also einem See zum Beispiel bist und die Luft weder trocken noch feucht ist, merkt man ihr an, dass es leicht nach Wasser riecht.“ „Und woran erkenne ich, ob Luft trocken oder feucht ist?“ Verächtlich schnaubte ich und erklärte ihm fix, woran man das erkennen konnte, ehe wir dann ein wenig schneller ritten, um dann noch trocken nach Hause zu kommen.
      Das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, denn die nächsten Tage regnete es wie aus Eimern. Dazu musste gesagt werden, dass wir seit Mitte September keinen gescheiten Regen mehr hatten. Daher mussten wir das Distanztraining ein wenig verschieben, denn der arabische Pferdetypus war nicht unbedingt gut auf Regen anzusprechen, und obwohl First ja ein Anglo-Araber und kein reinrassiger Vollblutaraber war, machte ich mir ein wenig Sorgen. Stattdessen durften er und Pearl in der Halle weiter trainieren, wobei es bei First nur um eine Ausdauersache ging, und Pearl weiterhin ihren schwungvollen Gang drauf hatte. Es kam jedoch auch vor, dass sie im Galopp nach First schnappte, wenn dieser auf dem zweiten Hufschlag im Trab ging. Doch First reagierte gar nicht erst darauf, während August draußen mit dem widerstandsfähigen Golden Samurai einen Ritt durch die Wälder machte. Einzig das Verständnisproblem zwischen Chase, Amy und Ty war immer noch nicht gelöst, und mehr als nur besorgt stellte ich fest, dass Chase nun im Stall stand und sich meine Pferde anguckte. „Du hast sehr schöne und interessante Tiere, Catalina.“, sagte er, als er an der Box von Pashmina vorbei ging. Die Jungstute begann schon langsam, auszuschimmeln und dachte gar nicht erst daran, näher zu kommen. „Danke Chase.“, erwiderte ich kühler als erwartet. Daraus machte sich der Mann jedoch nichts und schlenderte weiter, vorbei an meinem sich gerade pflegenden Berberpaar Numidia und Aldaire, auch vorbei an Pünktchen und dann zu den Reitponys. „Hätte nicht erwartet, dass du eine halbblinde Stute hast und sie auch noch behälst.“ „Was soll das denn jetzt bitte schön heißen?“ Chase lehnte sich locker auf das Geländer der Offenstalltür und lächelte. „Bringt einem doch keine Knete ein. Wer weiß ob sie ihre Blindheit nicht vielleicht weiter vererbt?“ Diese Provokation traf mich sehr hart. Ich zuckte zusammen und verschränkte die Arme. „Kein Wunder dass einige Besitzer bei dir misstrauisch werden.“, knurrte ich und streichelte Eismärchens Hals. Chase runzelte die Stirn. „Jedes Pferd hat Stärken und Schwächen, das solltest du eigentlich wissen. Und jetzt geh bitte, ich muss meine Pferde ja auch trainieren.“, ich wies ihn aus dem Stall und musste einmal vor mich hin fluchen. „Guck mich nicht so entgeistert an, Märchen. Du magst ihn ja auch nicht wirklich, oder?“

      Zwei Tage später...
      „Macht's gut, Freunde!“ Dani und Oscar standen etwas abseits der Szene, als wir uns alle gegenseitig verabschiedeten. Sogar Mick, der ja eher scheu war, umarmte liebevoll Samurais Beine (denn höher kam er ja nicht mit seinen sechs Jahren) und schmiegte sich an seine Brust. Der Haflinger schnupperte einmal am blonden Haar des Jungen und schnupste ihm sanft auf den Kopf, als wolle er sagen: „Menschenjunge, deine Mähne ist kurz aber weich – lass uns Freunde sein!“ Lachend stellte Amy ihren Haflinger in den Transporter. „Ich glaube zu Weihnachten muss ich ihm ein hübsches Haflingerfohlen schenken.“ Zwinkernd beugte sich die 17jährige zu dem Jungen hinunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Sofort leuchteten seine Augen auf und er nickte eifrig. „Wenn du einen Haflinger brauchst, weißt du ja an wen du dich wenden kannst, Catalina!“ Damit winkte sie mir zu, als sie staubwirbelnd vom Hof fuhren. Aber niemand konnte ahnen, wie schnell wir uns wiedersehen würden...
    • Jackie
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      16. Januar 2016 - Distanztraining A-L
      4494 Zeichen © BellaS


      30. Dezember 2015
      Distanztraining Golden Girl (A ? L), Fürst von Rothem (A ? L) und Golden Samurai (L ? M) | 4494 Zeichen | © BellaS
      Ein Distanztraining stand an. Einmal mehr auf Heardland bei Amy Flemming und ihren Hafis. Nur waren zu den Haflinger mittlerweile auch noch einige Vollblüter gekommen, unter anderem Fürst von Rothen, ein Anglo-Araber und Golden Girl, ein arabisches Vollblut. Mit dem wunderschönen Haflinger Hengst Golden Samurai, waren unsere heutigen, vierbeinigen Kunden dann vollzählig. Da Amy und ich für drei Pferde aber zu wenig Reiter waren, begleitete mich Mio Michalski. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt so schnell auszubilden, aber es hatte sich einfach so ergeben. Ich begrüße meine Freundin und stellt Mio als meine Auszubildende vor, die mich heute als Unterstützung begleitete. Dann ging es mit Halftern bewaffnet die drei Pferde einsammeln, die zwar alle im Zuchtstall, aber trotzdem ein gutes Stück von einander entfernt untergebracht waren. Wir würden Distanzreiten, allerdings hatten wir das Problem, dass Golden Samurai auf höherem Niveau ging als die beiden anderen Pferde. Wir entschieden uns also, dass ich den Hengst übernehmen und einfach noch etwas weiter reiten würde, um die geforderten Kilometer zu erfüllen. „Der Weg geh eh schnurgerade ins Nichts. Da kann man endlos reiten und sich nicht verirren.“, stellte Amy trocken fest. Wir hatte entschieden, dass sie ihre Stute Golden Girl und Mio Fürst von Rothen übernehmen würden. Putzen, satteln und trensen ging uns schnell von der Hand. Zur Entlastung der Pferde ritten wir mit leichten Fellsätteln ohne Steigbügel, da deren Riemen den Pferden sonst dauerhaft in den Rücken geschnitten hätten. Ganze vierzig Kilometer „ins Nichts“ standen an, zumindest für mich und so versorgte uns Amy noch schnell mit etwas Essbarem und ein paar Flaschen Wasser aus der Küche. „Wir teilen in Etappen. Alle zehn Kilometer machen wir eine Pause und fühlen den Puls. Das ist dann zwar keine Tieratztkontrolle, kommt dem aber sehr nahe. Da die Pferde alle schon mindestens ein Training hinter sich haben, kennen sie das ''joggen'' ja bereits und wir fangen nicht bei Null an.“ etwas umständlich kletterten wir alle drei auf die Rücken unserer Pferde. Zwar hatte ich mit dem Haflinger das kleinste Tier erwischt, aber elegant war etwas anderes. Wir kontrollierten die Ausrüstungen letztes Mal auf Druckstellen, dann ging es los. Erst zum Aufwärme im Schritt, dann im lockeren Trab, der beim Distanzreiten meist gegangen wird. Es war kalt, aber immerhin regnete oder schneite es nicht. Laut Wetterdienst würde es zumindest in dieser Hinsicht schön werden. Erleichtert stellte ich fest, dass Samurai einen schönen Trab besaß. Trotz aller Übung und allen Trainings plagte mich nämlich nach jedem Distanzritt im Fellsattel ein übler Muskelkater. Traben ohne Bügel zum abfedern war wirklich anstrengend und wo wir uns zum Anfang die Zeit noch mit Gesprächen vertrieben hatten, herrschte nun schweigen. Rechts endlose Felder, links Weiden mit Rindern, die sich bis zum Horizont erstreckten. Amy hatte recht, hier war wirklich nichts. Als wir nach zehn Kilometern die erste Pause einlegten, war Mio die erste, die eine Leidensmiene zur Schau trug. Allerdings jammerte sie nicht, was man ihr zu gute halten konnte. Wir fühlten jeweils den Puls, gaben den Pferden etwas Zeit zum ausruhen, tranken einen Schluck und saßen dann wieder auf. Unterwegs erzählte Amy mir die Geschichte von Golden Samurais tragischer Geburt. Während ich betroffen lauschte, war Mio damit beschäftigt Fürst von Rothen von Golden Girl abzuhalten. Er hatte wohl, trotz aller Anstrengung, seine Hengstmanier nicht vergessen und hiel es nun für nötig sich entsprechend zu benehmen. Mein Haflinger machte mir zum Glück keine Probleme. Nach fünf weiteren Kilometern trennen wir uns. Ich würde noch ein Stück weiter reiten, dann erst Pause machen und später umkehren. Da hier niemand war auf den ich achten musste, setzte ich mir zur nächsten Pause meine Kopfhörer auf. Samurai lief zügig aber entspannt und ich musste mir keine Sorgen machen. Im großen und ganzen verlief der Rest meines Tages ereignislos, auch wenn meine Beinmuskeln protestierten, als ich nach der letzten Pause wieder in den Sattel kletterte. Auch auf einen Galopp als Endspurts verzichtete ich deshalb dankend. Als die Sonne bereits dabei war unter zu gehen, was im Winter ja bekanntermaßen früh der Fall war, traf ich wieder au Heardland ein. Dass Amy ihren Hengst persönlich versorgen und Mio fahren wollte, kam mir momentan sehr entgegen. Also verabschiedete ich mich und wir machten uns auf den Weg nach Hause.
    • Jackie

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      25. Januar 2016 - Hufschmiedbesuch
      3522 Zeichen © Snoopy


      Heute war ich zu Besuch bei Amy Fleming, denn sie brauchte dringend für ihren Hengst Forst von Rothen einen Hufschmied, also war ich sofort zur Stelle und fuhr schon gegen Vormittag los, den vor mir lagen 1 Stunde und 15 Minuten Fahrt. Gegen Mittag traf ich mit meinen Truck auf Heartland ein und parkte den Wagen neben dem Stall, dort kam Amy auch schon lächelnd auf mich zu. Ich grinste ebenfalls und schaltete den Motor ab, stieg aus den Wagen und umarmte die junge Frau. "Heute stand First an, habe ich gehört?", lächelte ich und sie nickte, ehe sie mich zum Stall führte und First aus der Box holte. Dann machte ich mich auch schon an die Arbeit und holte meine Werkzeuge, darunter Hufmesser, Hufraspel und Eisen, sowie Nägel. Die Eisen brauchte ich nicht ehr anpassen, den da hatte ich die passende Größe für First da. Im Moment besaß er keine Eisen also konnte ich in Ruhe mit dem Ausschneiden anfangen.
      Der junge Kerl schien heute einen guten Tag zu haben und hob brav sein Huf, dann schnappte ich mir mein Hufmesser und schnitt das abgestorbene und überstehende Innenhorn weg, auch beim Strahl musste ich ein wenig weg schneiden, da er an einer Stelle etwas verwachsen war. Als sein Huf wieder seine richtige Form hatte, bat ich Amy mir mein Hufbock zu reichen, diesen holte sie und stellte ihn passend vor den Fuchs. Somit stellte ich First Huf hinauf, der etwas verwirrt war und begann sein Außenhorn zu bearbeiten und schnitt überstehendes Horn weg, formte es dann mit der Raspel weiter und ließ den Rand wieder glatt werden, nun stellte ich sein Bein herab und stellte den Hufbock leicht unter seinen Bauch, ehe ich mit dem hinteren weiter machte. Dort schnitt ich das Innenhorn zurecht und gab den Strahl seine ursprüngliche Form zurück, dann stellte ich es auf den Hufbock und schnitt und raspelte das Außenhorn zurecht. Nun sank sein Huf wieder hinab auf den Boden und ich kümmerte mich um die rechte Seite des Hengstes. Dort stellte ich mir den Hufbock zurecht und begann nun das Innenhorn zu bearbeiten, als dieses wieder normal war, machte ich das Außenhorn und schnitt überstehendes Horn weg, raspelte es glatt und stellte es wieder auf den Boden. "Guter Junge!", lobte ich den Fuchs und strich über seinen muskulösen Hals. Dann machte ich das letzte Huf von allen, hob es an, klemmte es mir zwischen die Beine und schnitt mit dem Hufmesser das Innenhorn zurecht, wo ich auch etwas überstehendes Horn vom Innenstrahl entfernen musste. Dann stellte ich sein Huf auf den Hufbock und schnitt das Außenhorn zurecht. Nun war ich mit dem Ausschneiden und Korrigieren fertig.
      Somit folgten die gewünschten Eisen, die ich mir aus dem Truck holte und an meinen Umhängegurt klemmte, natürlich so, das sie nach oben zeigten, man hörte ja von dem das das Glück sonst raus laufen würde. Ein Schmunzeln überquerte meine Lippen und ich klopfte liebevoll dem Anglo Araber seinen Hals, ehe ich sein erstes Huf anhob und anfing die Slidingeisen zu befestigen, also nagelte ich es fest und stellte das erste Huf ab. Dann machte ich mit den anderen Hufen weiter, hob jedes Huf nacheinander an und befestige das Eisen gründlich mit den speziellen Nägeln, dann durfte Amy ihren Hengst eine Runde führen, damit ich sah wie er lief.
      "Ok er läuft ganz gut, nur noch etwas unsicher, aber ist normal, da er ja jetzt wieder Eisen dran hat oder zum ersten Mal! Bei weiteren Fragen oder so kannst du dich gerne melden!", grinste ich. Amy bedankte ich lächelnd und ich packte meine Sachen wieder zusammen und fuhr von Heartland ab.
    • Jackie
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      25. Februar 2016 - Distanztraining L-M
      2607 Zeichen © Jackie


      Ty tätschelte den Fuchshengst, welche seine Nase an ihm rieb. "heute wird fein trainiert, nicht wahr? " sagte er mit einem breiten Grinsen über den Lippen. Er war gerade dabei die First von Rothen und Suburb Lights zu putzen. Bubi wurde von Amy bearbeitet, er hingegen blödelte mit First Rum. "Ty, arbeiten! " ermahnte ihn seine Freundin. Der Hengst schnaubte vergnügt und sabberte Ty sein ganzes T-shirt voll. "Du weißt so sein Sattelzeug ist", hakte Amy nach. Also ging Ty in die Sattelkammer um Distanzausrüstung zu holen. "für Bubi kannst du direkt mit holen " rief das Mädchen ihm nach. Ty hatte es wohl überhört, schließlich kam er nur mit Firsts Ausrüstung wieder. Amy wiederholte sich und Ty machte sich wieder auf den Weg zur Sattelkammer. "Danke", sagte Amy als er wieder kam, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und sattelte Bubi. Auch Ty legte das Zaumzeug an den Hengst an. "Wir können heute keine lange runde reiten, die beiden sind noch nicht so weit " erklärte Amy und stieg mit einem Satz auf das hohe Ross auf. Ty wollte es ihr gleich tun, hatte aber seine Schwierigkeiten. Schließlich gab er auf und suchte sich eine Aufsteighilfe. Die beiden ritten noch draußen Richtung Felder. Durch den kalten Wind und dem nassen Boden, begann Amy zu frösteln. "Ich würde dich ja gerne in den Armen halten ", Ty begann zu flirten und ritt näher zu ihr ran. "Tja. Da müssen wir uns wohl leider noch gedulden ", antwortete Amy grinsend darauf. "so, was müssen wir jetzt tun?", fragte Ty neugierig. Amy begann zu traben, was er ihr gleich tat. "einfach nur den Feldweg entlang traben. Dann durch den Wald und am Feld wieder entlang. Die Pferde dürfen eh keine zu lange runde reiten. Aber ein paar Kilometer müssen Sie schon hinterlegen. Wir müssen die Pferde auf halber Strecke durchchecken. Wir wollen ja keine Verletzungen riskieren. " Ty nickte verständnisvoll und ritt hinter Suburb. Suburb war heute besonders temperamentvoll. Darum musste Amy die Zügel stramm halten. "so wie ich ihn kenne, würde er am liebsten sofort lospreschen", sie lachte amüsiert.
      Auf halber Strecke bleiben sie stehen und stiegen ab. Amy kontrollierte den Puls der beiden Pferde, Tränkte sie und deckte sie Währenddessen ein. Nach einer zwanzig minütigen pause konnten sie wieder aufsteigen, um zum Hof zu reiten.
      Klatschnass geschwitzt, wurden die beiden Pferde eingedeckt. "die bekommen jetzt erst mal Ruhe, damit sie sich wieder entspannen können " zwischenzeitlich mussten sie nämlich Galoppstrecken hinterlegen. Dafür das Bubi für gewöhnlich ein recht ruhiger Hengst war, hatte er sich heute besonders gut .[/spioler]
    • Jackie
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      11. März 2016 - Samanta hilft aus
      14.727 Zeichen © Samanta


      Gestern war ich in Kanada angekommen. Ich hatte Lou Fleming nämlich zugesagt, dass ich mich einen Tag um all ihre Pferde kümmern würde. Ein Tag voller Pflege stand heute an. Amy, deren Freund und Thomas würden mir dabei helfend zur Hand gehen. Früh hatte ich mich aus dem Bett gequält. Ich war Frühaufsteher, so war das nicht, aber letzte Nacht war dann doch etwas länger gewesen. Einmal kalt geduscht und ich fühlte mich fit, noch schnell einen Tee hinterher und der Morgen sah schon viel freundlicher aus. „Dann wollen wir mal“, murmelte ich und schickte ein Gähnen hinterher, grinste dabei über mich selbst. Diese Motivation war unbezahlbar. Ich schnappte mir meine Jacke und beschloss zuerst zum Nebenstall zu gehen. Ausmisten stand bei allen Pferden auf dem Plan, ein paar würde ich außerdem putzen. Wer das war hatte ich jetzt noch nicht festgelegt. Das würde sich nach dem Schmutzgrad der Pferde entscheiden. Bevor das aber passierte, mussten alle erst mal mit Futter versorgt werden. Unterwegs stießen Amy, Ty und Thomas zu mir und ich scheuchte sie zum Zuchstall sowie zur GreenBriar Ridge, damit sie dort die Pferde schon mal mit dem Futter versorgen konnten. Ich würde dann später zu ihnen stoßen, wenn ich im Nebenstall fertig war. Halb hüpfend, halb gehend legte ich den Weg zum Stall zurück, um die Motivation anzukurbeln. Ehrlich, ich war normalerweise nicht so schwer wach zu kriegen, aber heute musste ich wirklich alle Register ziehen. Am Stall angekommen krempelte ich meine Arme hoch und sagte zu mir selbst: „Auf geht’s.“ Das Füttern hatte ich relativ schnell erledigt. Trotzdem hatte es seine Zeit gebraucht, denn als ich beim letzten Pferd fertig war, war das erste Pferd beinahe schon wieder fertig mit seinem Futter. Langsam? Nein, das war ich wirklich nicht gewesen, aber ich hatte dann auch nochmal gründlich die Stallgasse gefegt und das hatte auch nochmal Zeit gekostet. Ich griff nach dem ersten Halfter und sah mich suchend im Stall um. Celsius brauchte dringend eine Putzeinheit. Ich wusste nicht wieso, aber Schimmel waren konsequent braun. Egal, wie oft man sie putzte. Die braunen Flecken gingen wirklich nur raus, wenn man sie wusch und sobald sie wieder im Stall oder auf der Koppel waren, fanden sie die dreckigste Stelle zielsicher. Ich holte Celsius aus der Box und band ihn an. „Ehrlich, wieso bist du nicht einfach zufrieden mit der Farbe, die du hast? Das Weiß sieht doch so schön aus.“ Grinsend begann ich damit den Hengst zu putzen und wich immer wieder geschickt seinen Versuchen aus, seinen Huf an einem meiner Körperteile zu platzieren. Wieso der Hengst so aggressiv war, konnte ich nicht sagen, aber ich sah es ihm nicht nach. Lou und Amy arbeiteten gerade daran, dass er dem Menschen mehr vertraute. Das Putzen schien ihn jedoch gnädig zu stimmen, denn irgendwann entspannte er sich und ich konnte ihn gründlich putzen, sodass er wenigstens ansatzweise wieder wie ein Schimmel aussah. Ich nutzte die Gelegenheit, dass er gerade so ruhig stand dafür, seine Box auch gleich mit auszumisten. Die Boxen hatten es definitiv alle nötig. Nachdem das erledigt war, konnte der Hengst auch schon wieder zurück in seine Box. Hätten wir das auch schon mal geschafft. Die nächste Kandidatin auf meiner Liste war The Dead Angle. Mit ihr hatte ich wieder zielstrebig einen Schimmel erwischt. Die Stute sah nicht ganz so schlimm aus, wie Celsius, aber es reichte, um definitiv einer Komplettreinigung gerecht zu werden. Heute hatte sie sich offenbar dazu entschieden ihre süße Seite zu zeigen. Ganz entspannt ließ sie sich von mir putzen und blieb auch artig stehen, während ich ihren Stall ausmistete. Es folgte Cindarella. Auch sie wollte ich definitiv putzen. Viele weiße und graue Stellen, ihr versteht? Die kleine Prinzessin machte ihrem Namen wirklich alle Ehre, genoss es sichtlich, dass sie gerade im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit stand und ließ sich das Ganze in königlicher Würde gefallen. Schmunzelnd entwirrte ich Schweif und Mähne, kratzte die Hufe aus und putzte auch den Rest ihres Körpers ordentlich. Auch ihren Stall mistete ich aus und nachdem ich fertig war, brachte ich sie zurück in ihre Box. Kurze Pause. Währenddessen schaute ich aus, wie es so in den beiden anderen Ställen aussah. Ty und Amy besuchte ich zuerst. Sie hatten mittlerweile alle Pferde gefüttert und Everyday as it comes, Picola, HL Figaros Schattenfalter, Franzl von Falkenstein und Faster ausgemistet, sowie geputzt. „Ich bin stolz auf euch“, sagte ich grinsend, „weiter so. Ich komme nachher noch vorbei und dann helfe ich euch, wenn noch etwas zu tun ist.“ Sie nickten und grinsten mich an. „Ich lass euch ja schon alleine“, sagte ich und verschwand lachend zu Thomas, der sich um die Pferde in GreenBriar Ridge kümmerte. Er hatte bereits Rekja geputzt und ihren Stall ausgemistet, hatte Mellow Billow ebenfalls ausgemistet und war gerade dabei Darly gone Mad zu putzen. Ich beschloss ihn noch beim Stall ausmisten zu unterstützen, schnappte mir eine Mistgabel und eine Karre und begann die Box des Hengstes auszumisten. Nachdem ich fertig war, umarmte ich Thomas und sagte: „Ich danke dir für deine Hilfe. Ohne dich und die anderen beiden wäre ich echt aufgeschmissen.“ Er meinte, es sei selbstverständlich und er würde mir jederzeit wieder helfen. „Ich weiß." Ich beschloss ihn noch beim Stall ausmisten zu unterstützen, schnappte mir eine Mistgabel und eine Karre und begann die Box des Hengstes auszumisten. Nachdem ich fertig war, umarmte ich Thomas und sagte: „Ich danke dir für deine Hilfe. Ohne dich und die anderen beiden wäre ich echt aufgeschmissen.“ Er meinte, es sei selbstverständlich und er würde mir jederzeit wieder helfen. „Ich weiß.“ Grinsend machte ich mich auf den Weg zurück zum Nebenstall. Da es mir zu langsam ging mit den Pferden alle in ihren Boxen schmiss ich erst mal konsequent nach und nach alle Pferde auf ihre Koppel und begann dann systematisch alle Ställe zu misten. Nur Celsius, The Dead Angle und Cindarella blieben in ihrer Box, da ich die drei schon geputzt hatte. Bei den anderen würde ich dann später entscheiden, wen ich putzte und wen nicht. Es war gar nicht mal so einfach, wirklich alle Boxen auszumisten und nicht die Motivation zu verlieren, aber die Tatsache, dass es gemacht werden musste, machte die Sache doch etwas einfacher. Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Geschafft“, murmelte ich und sah sich zufrieden in dem sauberen Stall um. Anschließend holte ich noch die letzten drei verbleibenden Pferden rein und überlegte mir, wen ich noch putzen sollte. Eigentlich alle, so wie die nach dem Weidegang aussahen. Ich beschloss nur die ganz harten Fälle wirklich gründlich zu putzen. Die anderen würde ich einfach nur ein bisschen überputzen, damit ich jedem Pferd ihre Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Zuerst nahm ich mir die ‚harten‘ Fälle vor. Darunter waren Luzifer, Prince of the Halfmoon, Valentine’s Cilion und Wikotikabesa. Ich begann mit Luzifer. Der Friese war wirklich wunderschön, aber gerade sah er aus, wie … Dafür gab es keine Worte. Ich ‚kratzte‘ den Dreck nur so runter, aber danach erstrahlte er wieder in gewohntem Glanz und war auch dem Leckerli, das ich ihm hinstreckte sicherlich nicht abgeneigt, ließ sich dafür auch brav von mir knuddeln. Was man für Leckerlis nicht alles tat. Ich grinste und brachte den Hengst zurück in seine Box. Es folgten die anderen, bereits genannten Pferde. Jedes bekam meine volle Aufmerksamkeit und dem einen gefiel es gut, dem anderen eher weniger. Das war nun mal einfach so. Nachdem ich kurz etwas getrunken und gegessen hatte, begann ich damit My Blue Gun, Double Diamonds, As War fades und Herbert über zu putzen. Diese vier waren relativ schnell abgehandelt, was nicht hieß, dass sie nicht ebenfalls meine volle Aufmerksamkeit bekamen. Es wurde geknuddelt, geputzt und ermahnt, wenn einer nicht stehen blieb und ich hatte viel Spaß bei der ganzen Sache. Sicherlich mehr, als beim Ausmisten, wenn ich ehrlich war. Es folgte die Fohlenfront, namentlich: Maelis, HGT’s Dead Snow, Burnin‘ Castiel, Cabbalero, Par Dieux, Puppy und Findus II. Diese Süßen genossen jede Aufmerksamkeit, die sie kriegen konnten und man merkte bei ihnen einfach, dass sie noch voll Fohlen waren, denn sie hatten es faustdick hinter den Ohren. Keiner war frech, aber sie nutzten doch jede Gelegenheit um Schabernack mit mir zu treiben. Lachen blieb hierbei definitiv nicht aus. Neben den Dreckfinken gab es dann natürlich auch diejenigen, die ich gar nicht putzen brauchte, deren Ställe ich einfach nur ausgemistet hatte und die meine Aufmerksamkeit durch kurze Massagen, Putzen und Knuddeln erhielten. Dazu zählten Skywalker, Azzurro, Panino, I see you und Mon Chérie. „Ich liebe euch“, sagte ich grinsend, „ihr seid wirklich ganz artig.“ Mittlerweile hatte ich eine dünne Staubschicht auf Haaren, Gesicht und so ziemlich jedem anderen Körperteil, das nicht durch Klamotten geschützt war, aber das war der Preis der Freiheit und den zahlte ich für das Glück der Pferde natürlich gerne. Ein letztes Mal griff ich noch zum Putzzeug und widmete mich Lakritz und The Black Death. Auch die beiden waren einigermaßen sauber, sodass ich mich wirklich nur aus das nötigste beschränkte und lieber Zeit zum Kraulen mit ihnen hatte. Wie bei allen anderen auch, schaute ich die Hufe nach eventuellen Steinen ab und entfernte diese notfalls. Fertig. Zumindest mit diesem Stall und der GreenBriar Ridge. Nun musste ich noch schauen, wie weit Amy und Ty mittlerweile im Zuchtstall gekommen waren. Wenn sie nicht irgendwo knutschend lagen. Was sie natürlich nicht taten. Mittlerweile hatte sie alle Pferde ausgemistet und waren gerade dabei Pearl und Golden Girl zu putzen. Ich nahm mir also First von Rothen vor. Die Sache war schnell erledigt, denn der Hengst hatte sich wohl dazu entschieden, dass er heute besonders schön aussehen wollte, was mir natürlich zu Gute kam. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich nicht vermutet, dass er ein Anglo-Araber war, höchstens ein bisschen vom Temperament her, aber ansonsten hätte er auch gut einen Haflinger-Mix abgeben können. Also dann die nächsten Kandidaten, bitte. „Ich will Lana“, teilte ich den beiden mit. Die Stute war einigermaßen sauber. Ty übernahm Lady Äppel und Amy widmete sich HL L’ombre de la lune. Die drei waren auch relativ schnell geputzt, sodass ich noch eine Weile mit Lana schmuste. Schnell hatte sie raus, wie sie die Tasche meiner Jacke öffnen konnte und so bekam sie auch ein Leckerli. Ich musste einfach lachen, denn die Stute hatte es tatsächlich Faustdick hinter den Ohren. Niedlich fand ich das, konnte mir aber auch vorstellen, dass es anstrengend war. Windsor, Golden Diamond, Sunshine Shadow und Amsterdam Girl mussten nicht geputzt werden, sodass wir die vier einfach nur ein bisschen betüddelten und immer mal wieder untereinander tauschten, bevor wir uns Bonito, Askan und HL Calla widmeten. Ich putzte Bonito. Ty und Amy nahmen sich der beiden anderen Pferde an. Bonito war wirklich ein Schönling. Der Hengst gefiel mir wirklich gut und es machte mir Spaß ihn zu putzen und seine lange Mähne zu entwiren und zu kämmen. Schnell wurde ich mit seiner Verschmustheit bekanntgemacht, in dem er sich an mich drückte und mich erst mal eine ganze Zeit nicht mehr gehen ließ. Ich lachte und sagte: „Ich schätze ihr zwei müsst ohne mich weitermachen, ich habe hier jemanden an der Backe.“ Amy grinste und meinte dann: „Das könnte dir so passen. Du hast uns das ganze hier doch erst eingebrockt, also hilfst du uns gefälligst.“ Ich verabschiedete mich bedauernd von Bonito und versprach ihm zum Schluss nochmal vorbeizukommen, bevor ich mich Nachtigall widmete. Ty und Amy hatten in der Zwischenzeit, während ich bei Bonito war, schon Small Joker, Samie, Nordstern, Money in a Bank und HL Nimué geputzt. Teilweise sehr gründlich, wenn die Pferde dreckig gewesen waren, teilweise aber auch einfach nur übergeputzt, damit auch sie Aufmerksamkeit bekommen hatten. Ja, ich gab es zu, ich war ziemlich lange bei Bonito gewesen. Nachtigall musste ich nicht sonderlich lange putzen, nur bei der Mähne und beim Schweif hatte ich einiges an Arbeit. Die Mähne war zwar nicht außergewöhnlich lang, aber dafür extrem dick, sodass sie sich leicht verknotete und intensiver Pflege bedurfte. Nachdem auch das erledigt war, kam bei mir Mrs. Pretty dran. Ty kümmerte sich um Little Baby und sagte grinsend zu Amy: „My little Baby, die bekommt natürlich die beste Behandlung.“ Amy ignorierte das gekonnt und kümmerte sich stattdessen um Meike. „Leute wir sind auf der Zielgeraden“, sagte ich nach einem Blick durch den Stall. Drei Pferde mussten noch intensiv geputzt werden und das waren Mirabella, Burberry und Abajo. Diesen drei widmeten wir uns noch einmal mit großer Geduld. Die anderen kamen natürlich auch nicht zu kurz. Wir putzten oder knuddelten Golden Samurai, Sternsinger, L’ombre de la figaro, Suburb Lights und Jargo mit der gleichen Aufmerksamkeit, die die anderen bekommen hatten, nur manchmal etwas weniger zeitintensiv. Dafür würden sie dann bei den nächsten Malen sicher mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wichtig war nur, dass wir uns um alle Pferde gekümmert hatten. Lou stieß zu uns, als wir uns gerade erschöpft den Schweiß von der Stirn wischten. „Ruf mich nie wieder an“, sagte ich grinsend und zwinkerte ihr zu. Amy und Ty stimmten mir zu. „Das war echt heftig.“ Das war es, aber es hatte auch Spaß gemacht. „Kommt mit rein, es gibt Kuchen.“ Es war mittlerweile schon dunkel draußen, aber Kuchen konnte ich immer essen und so nahm ich die Einladung an. Wir unterhielten uns noch lange alle zusammen und hatten wirklich viel Spaß zusammen, aber schließlich verabschiedete ich mich und sagte: „Ich muss jetzt wirklich ins Bett, sonst falle ich einfach um.“ Ich machte mich noch auf den Weg nach Hause. Gott sei Dank musste ich nicht selbst fahren, denn sonst wäre ich wohl einfach sang und klanglos irgendwo dagegen gefahren. Natürlich hätte ich auch bei Lou und Amy übernachten können, aber ich war die letzten Wochen so viel rumgereist, dass ich den Heimflug noch auf mich genommen hatte. Alan holte mich vom Flughafen ab und es dauerte keine zwei Sekunden, da war ich schon auf dem Beifahrersitz eingeschlafen. Anstatt mich zu Hause zu wecken, trug er mich einfach hoch in mein Bett und deckte mich zu. Die Klamotten hatte er mir vorher noch ausgezogen. Am nächsten Morgen würde er dafür etwas von mir zu hören bekommen, aber momentan war ich einfach nur froh, schlafen zu können. Ich würde Lou und Amy trotzdem jederzeit wieder helfen. Sie brauchten nur zu fragen und ich würde kommen und einspringen. Egal, was war. Dazu waren Freunde schließlich da und ich verstand mich definitiv als eine Freundin, hoffte auch, dass es umgekehrt ebenso war.
    • Jackie
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      14. März 2016 - Die Osterspiele
      3602 Zeichen © Jackie


      Nach einiger Zeit erreichten Amy und Ty die Veranstaltung an denen bereits einige Reiterinnen am Start standen, schnell gesellte sich Amy zu ihnen, Amy hob ein Bein und gurtete den Sattel nach ehe die Spiele begannen. Es dauerte nicht lange, da wurde Amy auch schon aufgerufen. „Und unsere zweite Teilnehmerin ist… Amy Fleming von der Heartlandfarm mit First von Rothen“. „Das ist unser Signal“, sagte Amy nervös und trieb den Hengst schnell an. „Hier ist dein Löffel… und hier das Ei. Viel Glück“, einer der Angestellten überreichte Amy einen kleinen Metalllöffel. Zunächst ritt sie im Schritt, zwischen den kleinen Pylonen entlang. Geschickt balancierte sie das ei auf dem Löffel. Schwer war die Aufgabe aber nicht, noch nicht zumindest, denn nachdem sie den Slalom erfolgreich bewältigt hatte, sollte sie das ganze noch einmal im Trab wiederholen. Auf Amys Stirn bildeten sich schon kleine Schweißperlen. First hatte die dämliche Angewohnheit im Trab stark zu schaukeln, daher stellte sich Amy etwas in die Steigbügel, sodass sie nicht ständig aus dem Sattel geworfen wurde. Das ganze sah etwas seltsam aus, als würde Amy gerade auf dem Klo sitzen, aber Hauptsache das Ei fiel nicht vom Löffel. Nachdem Amy es geschafft hatte, über den Sattel hockend im Slalom um die Pylonen zu traben und dabei das Ei zu balancieren, erwartete sie schon die nächste Aufgabe. „Amy reite doch bitte bis an die Linie, bleib da stehen. Ich gebe dir jetzt 3 Eier und du musst versuchen die Zielscheibe zu treffen“ – „Ok“, sagte Amy bloß grinsend. Sie trabte mit First zur Linie, zog die langen Zügel an und wartete auf die Eier. Neugierig streckte First seinen Kopf in das Eierkörbchen „Die sind nicht für dich!“, Amy musste ihn wegziehen der kleine Mann, welcher ihr die Eier gab grinste bloß. Mühsam versuchte Amy die Zielscheibe zu fokussieren, als sie gerade ausholen wollte um das Ei zu werfen, riss First seinen Kopf nach unten, nun geriet Amy ins Wackeln, ihr Wurf war so spektakulär, das Ei traf nur ganz knapp die Zielscheibe. Nun nahm sie das nächste Ei, kniff die Augen zusammen und traf zielsicher die Scheibe. „First kannst du mal aufhören so rumzuhampeln!“, sie griff nach den Zügeln um seinen Kopf wieder anzuheben, nun konnte sie das Ei besser werfen und traf lässig das Ziel. Die letzte Aufgabe war für Amy ein Kinderspiel. Da sie hin und wieder Stuntreiten geübt hatte, konnte sie sich im Galopp einfach in die Bügel stellen. An der Startlinien blieb Amy stehen, gab First eine Galopphilfe und preschte auf den ersten Baum zu, schnell stand sie auf um nach dem ersten Ei zu greifen. Kurz darauf kam der nächste Baum, Amy griff nach dem nächsten Ei, dabei fiel ihr jedoch eines vom Ast. Das war aber nicht sonderlich schlimm, schließlich gab es noch mehr Eier zu holen. Erneut trieb sie First, schnell wendete sie um wieder zurück zum ersten Baum zu reiten, sie stellte sich in die Steigbügel und griff blitzschnell nach zwei Eiern. Fehlte nur noch eins. „Amy du hast noch 30 Sekunden“ sagte ein Schiedsrichter etwas unruhig. Amy jedoch war die Ruhe in Person. Konzentriert ritt sie auf einen weiteren Baum zu um erneut nach den bunt gefärbten Eiern zu greifen. Sie hatte nur noch 6 Sekunden Zeit, als der Schiedsrichter schließlich pfiff und Amy die Eier zeigen sollte, hielt sie 6 Stück in einem Korb. „Glückwunsch! Du hast auch die letzte Aufgabe bestanden!“. Das Publikum klatschte anerkennend und Amy ritt zurück zu Ty. „Das war super. Deine Freundin Soraya ist übrigens auch dabei, ich glaube sie will dir gratulieren.“, Amy grinste über beide Ohren „Schön das man sich auf euch verlassen kann!“.
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  • Kategorie:
    Himmel - ungepflegte Pferde
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    Jackie
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    26 Okt. 2015
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    Von unbekannt
    Von unbekannt
    Aus der unbekannt

    Aus der unbekannt
    Von unbekannt
    Aus der unbekannt
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    Hengst
    21.10.2015
    (3 Jahre gealtert)
    Rasse Anglo-Araber
    Stockmaß 155cm
    Deckhaar Fuchs (mit Flaxen)
    Abzeichen Schnippe, Blesse, 4x Krone
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    Mein lieber First von Rothen - ein stemmiger Anglo-Araber welchen ich von einem wohlhabenen Arabergestüt als Veredler gekauft habe. First weißt die perfekten Merkmale als Deckhengst für Haflinger auf. Fuchs, Flaxengen, stemmig. Ein Grund weshalb man ihn nicht mehr haben wollte. Was will man denn schon mit einem stemmigen Araber ? Das passt doch nicht zusammen. Darum bin ich um so glücklicher ihn gefunden zu haben.

    Besitzer Jackie (Amy Fleming)
    VKR/Ersteller Jackie
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    Galopprennen E A L
    M S
    Springen E A L M S
    Fahren E A L
    Western E A
    L M S S* S** S***
    Distanz E A L M S S* S** S***

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    2. Platz - 320 Westernturnier
    2. Platz - 256 Fahrturnier
    2. Platz - 259 Fahrturnier
    3. Platz - 318 Galopprennen
    2. Platz - 320 Galopprennen
    1. Platz - 337 Springturnier
    2. Platz - 339 Springturnier
    2. Platz - JV Aufgewichtsrennen

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    First von Rothen ist eingeritten und am Hänger gewöhnt, oder waren es bloß Beruhigungsmittel ?

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    HK481 - Alle Hengste

    Eingetragene Zucht Heartlandfarm
    Gekört Ja

    Nachkommen
    keine

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    Letzter Tierarztbesuch 11.11.2015
    Was wurde getan:

    First wurde geimpft, gechippt und gründlich kontrolliert. Er befindet sich im Zahnwechsel, weshalb er am Kopf sehr empfindlich sein könnte. First hat eine schwache Erkältung, welche Homöophatisch behandelt wird. Ein Blutbild wurde zudem beigelegt.

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    Letzter Hufschmiedbesuch 25.01.2016
    Was wurde getan:

    Der Hufschmied hat Roths Hufe ausgeschnitten, kontrolliert, ordentlich geraspelt und ihn mit Slidingeisen beschlagen.
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