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AlfurElfe

★ Færa Líkamann Minn

Lichtfuchs | gekört | Fünfgänger

★ Færa Líkamann Minn
AlfurElfe, 6 Nov. 2016
BellaS gefällt das.
    • BellaS
      Ich stand mal wieder traurig auf dann rief ich mir ins Gedächnis ich bin stark ich bin klug und allen voran ich bin Michelle die Hexe die Harte schale nur das war ich nicht ein kleines Püppchen das wegen einem Typen alles liegen lässt!Ich stand mit einem harten Gesicht auf und mit dem Satz im Hirn ich bin stark!Ich ging nach draussen und ging (mal wieder) ohne Frühstück nach draussen ich ging in den Stuten stall und führte Cakepop,Feuerzauber,Fireflame auf ihre weide ich sah ihnen zu doch ich änderte meinen steinernen Gesichtsausdruck nicht.Dann ging ich in den Hengststall und führte auch meine Hengste Amaretto,Olli,Winters end,Schako auf ihre weide mit meinem schönen Fang ritt ich mal wieder aus.Ich ritt zur Carmarge wo ich plötzlich an Tigris Herde vorbei kam da waren eine Isländer und eine Quarter Horse Stute die Carmargepferde stiegen und schlugen auf die beiden anderen Pferde ein ich galoppierte mit Citizer Fang zu ihnen und trieb mit Fang die beiden stuten weg genau zu meinem Hof.Da angekommen brachte ich Citizer Fang auf die Hengstweide und brachte die beiden Stute die ich Faera likamann minn und modern walking genannt habe in eine saubere Box im stutenstall dort fütterte ich sie.Dann ging ich in den noch unbenutzten stall um dort nachzusehen ob dort nicht Ombre herum rennt doch als ich rein sah wurde ich nur von Tigris rausgeremmpelt.,,Tigris?..Warum?" fragte ich doch ich bekam wirklich eine antwort von einer getigerten Katze mit sonnenbrille sie meinte:,,Verschwinde!" Ich stockte blieb aber hart:,,Das ist mein Grund und mein Hof!Da musst schon du gehn vorlaute katze!"Ich war zu wütend um zu registrieren das die KATZE reden konnte.Die katze stürzte sich auf mich ich aber wich einfach aus und meine Wut wuchs so stark an das ich einfach knurrte und meine Augen die ganze wut ausdrückten sogar die Katze bemerkte das und zog den Schwanz ein ich schaute zurück in den Stall hinter Tigris war Blut und da lag ein Mann.

      Ich also Lusie Lumieré habe mich jetzt langer nicht sehen lassen jedenfalls nicht in Michelles Berichten die ist ja irgendwie ziemlich zerstreut.Immernoch!Also wirklich! Ich hatte meinen neuen aber eigendlich schon wieder alten Freund John und ich kann ja nichts dafür das Michelle ihrer abgehaun ist!Aber genug von dem ich muss ja berichten:Also es war ein ganz normaler Tag werend Michelle mal wieder mit ihrem Westernpferd ausritt und weiß ich was tut machte ich mich gemeinsam mit John daran Fireflame weiter auszubilden als ich (ach das sollte ich noch erwähnen ich und mein Bruder sind Tierschützer) einen Anruf bekam eine junge Frau berichtete mir von einem süßen Isländer Hengst der dringend ein neues Zuhause braucht ich meinte sofort das ich bzw wir ihn aufnehmen würden und so kam blódi zu uns werend John auf einem Platz jetzt Fire weiter trainierte und ich blödi probe reitete er war zwar stur aber ich verstand mich gut mit ihm so brachten wir bald darauf Fire und blódi in ihre boxen bzw neue boxen als ein schrei ertönte(davor hatten wir natürlich die zwei neuen stuten bemerkt)Wir liefen sofort dorthin von wo der schrei kam es war der kleine unbenützte Stall davor stand Michelle neber ihr fauchend eine Katze und vor ihr Tigris und hinter Tigris stand.....TIMO (mal wieder blutverschmiert aber das interessiertegerade keinen)

      (Michelle)
      Schockiert,fröhlich,traurig,wütend und soviele weitere Gefühle breiteten sich in mir aus vor mir stand tatzächlich der Mann den ich liebte der Mann der mir aber auch das Herz gebrochen hatte...ich hatte einfach keine andere möglichkeit ich wollte mich zu ihm werfen und ihn einfach nur küssen und mich an ihn drücken....doch ich kann einfach nicht ich bin stark und Timo war einfach nur fies,gemein und dabei auch einfach nur mein Typ von Mann...Wir sahen uns lange Zeit einfach nur an ich spürte kalte tränen meine Wangen runterrutschen ich wollte sie weg wischen aber irgendwie entschied ich mich das nicht zu tun er sollte sehen was er mit mir gemacht hat!Ich sah Timo in sein Auge und spürte das auch er den Tränen nah war.Ich wünschte mir das er mich einfach küssen würde doch er tat es nicht, statdessen sahen wir uns einfach weiter an...Bis es mir reichte und ich anfing zu flüstern aber am ende wurde es schreien:,,Warum....warum bist du gegangen?Warum!Wiso tust du mir das an!Warum hab ich das verdient du...du...du!"ich schrie in einfach wieder an und brügelte auf seine Brust ein ich spürte sein zusammen zucken aber eher weil ich eine Verletzung getroffen hatte als das ich ihm wirklich weh tat.Er packte meine Hand und sah mir in die Augen dann flüsterte er:,,Es tut mir doch leid..."Ich lies ihn nicht weiter reden sondern brüllte ihm einfach weiter ins Gesicht was für ein...naja ihr wisst schon...war.Dann drückte er seine Lippen auf die meinen dannach war ich still das wollte er gleube ich bewirken...denn genau dann wie ich still war meinte er:,,Es tut mir wirklich leid...meine kleine....ich..ich musste gehen....du kennst das nicht wenn du so bist wie ich....ich habe viele..zu viele...Fehler begangen wie ich jünger war und ich bereue sie...wirklich!Darum nur wegen mir wurde Tigris verletzt und du fast getötet....ich...ich will nicht das du verletzt wirst oder sogar stirbst...Darum bin ich gegangen...aber ich..."Ich sah ihn an und weinte die worte förmlich aus mir raus:,,Du was..?" ,,Ich liebe dich zu sehr um ohne dich leben zu können"er drückte mir noch mehr küsse auf meinen Mund und ich erwiderte sie leidenschaftlich.Er flüsterte nach jedem Kuss es tut mir leid auf französisch.Aber es war mir egal.Ich sah ihm noch mal in seine augen und umarmte ihn nochmals es dauerte sehr lange bis wir uns trennten ich sah Vici und Vani hinter mir stehen mit ihren Freunden Jak und Jacob.Jak kam zu uns und sah Timo an dann meinte er:,,Dich kenne ich von irgendwo her...irgendwie siehst du aus wie mein Vater..." Timo antwortete:,,,Ich habe keine Kinder aber ich hatte einen Bruder vor längerer Zeit ist der aber verschwunden..." Jak sah Timo verwundert an;..Ich hatte auch mal einen Bruder ich glaube der sah aus wie mein Vater und er hieß Timo...Wie ist dein Nachname?" ,,Claw"kam es sofort zurück.Jak's augen leuchteten und er meinte:,,Du bist es Bro ey du bist mein Bruder ich heiße Jak Claw!"Timo sah Jak verwundert an doch dann umarmen sie sich brüderlich.Jetzt war wieder alles gut ich war bei Timo und alle anderen hatten auch ihr gegenstück.

      Nachdem Michelle gegangen ist waren Lusie und Jacob weggefahren sie hatten einen Auftrag.Eine kleine Welsh A stute sollte irgendwie hilfe von Tierschützern brauchen.Ich hatte nichts dagegen ein neues Pferd bei uns begrüssen zu dürfen schon gar nicht wenn es um eine welsh a STUTE ging.Amaretto und Winters end könnten eventuel dann mal eine Zucht aufmachen und die kleine Cakepop braucht dringend ein wenig geselschaft von einem Pferd ihrer größe.So entschied ich mich die Pferde mal die Boxen auszu misten und die Pferde in ihre boxen bringen und natürlich sie zu füttern.Vani,Vici,John und Jak halfen mir mehr oder weniger freiwillig Vani,Jak und Vici entschieden sich dafür den Stutenstall fertig zu machen und ich und John übernahmen den Hengststall.Bald waren ich und John von Kopf bis fuß voller stroh und heu und die Boxen nicht mal halbfertig als wir nach mehreren Lachanfällen entlich dazu kamen den stall fertig zu machen hörten wir schon das rascheln des Kieses auf dem Parkplatz sofort ließen wir alles stehen und liegen und liefen los auch Vani,Jak und Vici kamen angerant lächelt stellte ich fest das auch sie voller stroh waren die neue stute war wunderschön und trug stolz den Namen Nelli.Ich streichelte ihr fröhlich über die Nüstern und wir freundeten uns sehr schnell an.Ich brachte die kleine in ihre neue Box um mich dann gemeinsam mit John noch daran zu machen alle Hengste in ihre Boxen zu bringen.Amaretto und Winters End hatten sich wie es aussah schon hals über kopf in Nelli verliebt aber ich nahm keine Rücksicht und stellte die beiden in die ersten beiden Hengststall boxen.John brachte olli und blódi nach und ich brachte am schluss noch Citizen fang und Schako.Dann gingen wir zufrieden ins haus auch die anderen hatten ihre aufgaben erledigt.So warteten wir am esstisch auf michelle um essen zu können die zeit war nämlich ziemlich weit vorgeschritten es war schon wieder 2 uhr. Also das wars mal wieder von mir bis zum nächsten mal
      -by Sissicat-

      Heute kam ein Hengst namens marid bei uns an.Der süße sturkopf war etwas wild bei der ankunft freundete er sich sofort mit dem kleinen Sturkopf olli an.Blódi stand nur auf abstand gemeinsam mit Schako.Amaretto und Winters End galoppierten einfach nur so über die weide und kamen sofort angaloppiert um Marid kennenzulernen.Citizer Fang mal wieder der stolze Leithengst stand einfach wie immer auf dem Hügel und beobachteten den neuling der in seiner Hengstherde auf genommen werden will.Auf der benachbarten Weide sahen auch die Stuten herrüber.Cakepop stand (tüpisch leitstute) wie citizer fang auf einer erhöhten Positzion.Feuerzauber und Fire flame trabten so nah wie möglich herran und sahen die neuling neugierig an.Faera und modern walking standen gemeinsam ein wenig weiter weg und sahen eher misstrauisch herüber.Nelli wollte gerade ebenfalls zu Cakepop auf die Anhöherin traben aber Cakepop stieg und biss nach Nelli naja eben die Rangordnung.

      Ich konnte beinahe die ganze Nacht nicht einschlafen da ich wusste das heute viele meiner Pferde wegkommen.Jedoch war ich dennoch eingeschlafen.Ich wollte mich gerade umdrehen als ich merkte das ich auf jemanden oben lag.Ich öffnte die Augen und sah in das einäugige Gesicht meines Freundes.Ich seufzte glücklich und legte mich noch ein bisschen mehr auf Timo's Brust.,,Morgen."sagte seine leise Stimme knapp über meinem Ohr.,,Morgen."antwortete ich auch und sah ihn in sein Gesicht,er lächelte mich an und richtete sich etwas auf wobei er krätzte und sich dannach peinlich berührt den hinter kopf kratzte.,,Hey alles Ok?Komm T-shirt aus wie sehen deine Wunden aus?"meinte ich streng.Er sah mich etwas verdutzt an dann lächelte er nur und zog sich gequält das T-shirt aus.Ich regiestrierte gar nicht mal seinen sexy Körper ich sah nur die Wunden die extream vielen wunden die ihm sehr weh taten.Ich streichelte ihm über seine Wunden und sah sie mir genauer an.Sie bluteten nicht mehr das war ein gutes zeichen.,,Hey hey mir gehts gut ich hab schon schlimmeres mit gemacht."lachte er.ich seufzte wieder und küsste ihn einfach dann stand ich auf und zog mir meinen Pyama aus und mein arbeits gewand an dannach zog ich beinahe Timo aus dem Bett damit er sich auch umzog.Das tat er dann auch aber ich war bereits nach unten gegangen wo ich gerade noch sah wie Vici Jacob küsste und sagte:,,ich muss los bis heute Nachmittag."Als sie mich bemerkte drehte sie sich um und lief zu mir:,,Hi guten Morgen mischi also ich muss dir was sagen diese...du weißt ja diese eine firma in Paris hat mich als Sekrätärin an genommen! Jetzt kann ich entlich auch mal richtig helfen."erzählte Vici mir.jacob nahm sie von hinten und gab ihr einen Kuss dann meinte er:,,Du hilfst auch so immer mit." ,,Ach hör mit dem flirten auf Jacob ich muss jetzt los...bey Mischi."und mit diesen Worten lies Vici mich und Jacob zurück.Ich sah ihn verdutzt an dann drehte ich mich um und sah Vani lachend mit Jak die Stufen runter kommen.,,Morgen Leute."war von ihnen nur zu hören dann setzten sie sich an den Tisch und warteten.Jacob setzte sich auch zu ihnen und ich richtete das essen zu,nach der Zeit gesellte sich Lusie zu mir und half mir.Timo und John hatten sich jetzt auch schon zu dem Tisch gesetzt,so das nur noch das essen sowie Lusie und mir fehlten.Ich trug gemeinsam mit Lusie das essen zum Tisch und wir setzten uns hin.Werend alle aßen erklärte ich was heute zu tun war:,,Ok also John,Lusie ihr müsst etwas mit Marid lernen und...nehmt euch blódi dazu ihm könnten ein Training auch nicht schaden.Vani und Jak ihr schaut das Cakepop,nelli und Faera genug Bewegung bekommen.Jacob du kannst gerne mit Winters End ausreiten und Olli als beipferd mit nehmen reite doch eventuel einen Teil der Halloween strecke ab.Timo du und ich bereiten Modern Walking,schako und Feuerzauber vor....ihr wisst schon die drei werden uns heute verlassen..."Nun folgte eine stille gedenk minute ich hatte mich wirklich bemüht die besten besitzer zu finden und ich glaube die drei sind nun gut auf gehoben.,,Was ist mit amaretto und Citizer Fang?"fragte John.,,Nachdem Walking,Feuerzauber und Schako weg sind werden Timo und ich ausreiten mit den beiden.Wer dann noch zeit hat kann ja schaun ob der oder die jenige ihr etwas bewegung liefern kann.Sonst noch fragen?"fragte ich und biss herzhaft in mein Brot.Alle schüttelten ihre Köpfe da fiel mir noch ein:,,Oh und Timo heute kommt noch ein willkommensgeschenk für dich."ich lächelte und stand auf alle taten es mir gleich ausser Timo da er nichts erwartet hatte.Ich lachte und zog ihn nach draussen.Alle machten sich an ihre Arbeit und hollten die bestimmten Pferde aus den jeweiligen Boxen.Ich und Timo hollten die zwei stuten und denn Hengst aus ihren Boxen ich streichelte alle und gab ihnen Abschieds Leckerlis und Knuddeleinheiten.Am schwersten viel mir der Sbschied von Feuerzauber.Ich merkte auch das Timo das nicht besonders wollte so gab ich ihr noch ein paar abschiedküsse und Timo klopfte ihr freundschaftlich den Hals.da fuhr auch schon der erste wagen vor.eine Junge Frau stieg aus um unseren großen Schako abzu hollen ich erkannte sie sie war die jenige die mir Schako und Fireflame verkauft hatte.Ich über gab ihr Schakos Strick als sie mir schwörte gut für ihn zu sorgen dann war er weg.Ich unterdrückte die Tränen aber eine war durch drungen.Timo wischte sie mir weg und nahm mich in die Arme.Kurz dannach kam der nächste Wagen.Diesmal um Modern Walking abzuhollen ich kannte Modern walking noch nicht so lange wie schako oder gar Feuerzauber dadurch war der Abschied auch nicht so schwer..naja jedenfalls nicht für mich.Als ich gerade den Strick übergeben hatte hörten wir ein lautes wiehern gefolgt von Hufgetrammpel.Ich drehte mich um und sah wie Faera herrauf galoppiert kam und Modern Walking sich losrieß.Mir stiegen schon wieder die Tränen in die Augen wie ich die beiden Stuten sah wie sie sich verabschiedeten.Timo nahm meine Hand was mich ein wenig beruhigte.Dann lies er mich los und ging zu Modern walking und Faera.Er klopfte Faera den Hals und führte Modern Walking weg.Wenn Pferde weinen könnten were das einer dieser Momente ich hätte schwören können das Faera wenigstens innerlich weinte.Ich lief zu meiner kleinen isi stute und umarmte sie ich spürte wie sie ihren Kopf gegen meine schulter drückte wir standen eine weile so da dann stand ich auf und regelte den Papierkram mit Modern alkings neuer Besitzerin.Beinnahe sofort dannach kam der nächste Wagen...Oh nein jetzt kam der Moment wo ich meine geliebte Feuerzauber hergeben musste.Eine Frau stieg aus und kam zu uns ,,Hallo ich bin Cascar ich bin hier um Feuerzauber abzuhollen."Ich schnaufte nervös und erklärte meine Forerungen.Cascar willigte bei jeder ein so das ich ihr eigendlich gedrosst Feuerzauber übergeben könnte.,,Ok..sie können Feuer mitnehmen..aber bitte passen Sie gut auf die stute auf...sie bedeutete uns allen sehr viel..."Ich fing schon wieder zum heulen an.Cascar klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und so übergab ich ihr meine kleine Feuerzauber.Ich sah dem Wagen nach.Dann weinte ich noch mehr.Timo drückte mich an sich und küsste mich dann fuhr ein vierter wagen vor und ich wischte meine Tränen weg jetzt kam Timo's geschenk.Ich rannte zu der aussteigenden Frau regelte alles und hollte das Pferd herraus.Ein wunderschöner gefleckter Hannoveraner Hengst.,,Timo darf ich verstellen dein neues reitpferd."Timo freute sich sehr und ich mich auch für ihn.Admiral's Wings war ein echtes Traumpferd aber Feuerzauber war auch eines für mich...jedoch mussten unsere wege sich trennen.Nach dem ritten Timo und ich noch aus und dannach war bereits abend so das alle Pferde in ihre Boxen gebracht wurden und gefüttert wurden.
      Beybey bis zum nächsten mal
      -by Sissicat-

      Heute warmal wieder einer dieser Tage wo man am liebsten im Bett bleiben wollte und mit seinem Freund kuscheln.Aber nein es wartet ja genug arbeit...Ich gähnte ausgibig und sah mal wieder mein Menschliches Kissen an.,,Die Arbeit wartet...Timo"gähnte ich.Er packte sich nur ein Kissen und legte es über seinen Kopf.OK ich war nicht die einzige die am Sonntag Morgen nicht um 7 oder 8 Uhr aufstehen will.Ich rappelte mich auf und nahm ihm sein Kissen weg dann drückte ich ihm einen Kuss auf dem Mund das brachte ihm dazu aufzustehen.Wir zogen uns beide um und gingen nach unten.Es war noch kein anderes Mitglied des Hauses im Esszimmer,na toll jetzt konnte ich die anderen auch noch aufwecken...Ich seufzte und ging wieder nach oben wärend Timo das Frühstück herrichtete.Ich klopfte an die Tür von Vani und Jak,eine gähnende Vani öfnete mir und murmelte:,,Jaja wir kommen ja gleich..."Weiter gehts,ab zu Vici und Jacob.Bei denn zweien öffnete mir ein verschlafener Jacob der fluchte mal wieder ihrgendwas auf Französisch und meinte:;,Wir sind gleich unten..."dann machte er auch wieder die Tür zu.Lusie und John waren weniger verschlafen die sind schon wach gewesen.So ging ich wieder nach unten und lies mir von Timo mein Frühstück bringen.Nach ein paar Minuten gesellten Lusie,John,Vani,Jak,Vici und Jacob sich zu mir.Dannach servierte Timo auch den anderen das Frühstück und setzte sich neben mich.,,Morgen Leute also ich fang gleich mal wieder mit dem heutigen Arbeitsplan an.
      Lusie bitte kümmer dich doch darum das Nelli,Fireflame und Marid ihr Training bekommen.
      John du kannst ja Olli,Amaretto und Winter's end ein wenig trainieren.
      Vani bitte schau das unsere Isi's ein wenig mehr bewegung bekommen.
      Jak du kannst mit Cakepop einen spaziergang machen.
      Jacob,Vici ihr könnt auf Citizen Fang und Wing einen Ausritt machen...da ich und Timo heute für die beiden keine Zeit haben.Heute kommen doch die neuen Pferde."
      Alle nickten und machten sich nach dem Essen sofort an die Arbeit.Ich und Timo liefen sofort zu unserer großen Garage und hingen den großen Hänger für max 6 Pferde an,dann setzten wir uns in den Mazda und fuhren los unser erstes Ziel war das jetzige Zuhause einer wunderschönen grau-schwarzen Welsh A stute namens Bella.Ich sprang fast sofort nachdem Timo geparkt hatte vom Beifahrersitz.Ich öffnete die Tür und lief nach draussen dirket in die Arme der Hofbesitzerin die lächelte mich nur an und bedeutete mir mitzukommen.Timo blieb im Wagen...wir konnten es eben nicht riskieren das die Polizei Timo findet.So folgte ich der Hofbesitzerin zu ihrem Stutenstall,bald fanden wir auch schon die süße Welsh A stute.Ich gab Wolfszeit das Geld und brachte Bella in den Hänger.So aufgehts 3 Pferde müssen wir noch abholen.Unser nächstes Ziel war ein großer Hof wo sehr viele verschiedene Pferde gezüchtet wurden.Der Hof löste sich auf und naja ich habe mich dafür entschieden die drei letzten Pferde mitzunehmen.Eine Angestellte kam auf Timo und mich zu da der Hof weit weg von Frankreich lag mussten wir uns wegen Timo's Kriminellen Taten nicht verstecken.Die Frau begrüßte uns und brachte uns zum Stuten Stall bis auf zwei Boxen waren bereits alle leer.Ich lief zur ersten Box auf deren Boden lag eine ziemlich heruntergekommene Stute...eine Welsh A dunkelfuchs stute mit roten augen.Sie war sehr mager und dreckig sofort fuhr ich die Frau an warum die Pferde in so einem schlechten Zustand waren.Die Ftau sagte traurig das ihr chef gemeint hatte sie dürfen die Pferde nicht pfegen da die neuen Besitzer ja sich um die kümmern müssen...Empört hollte ich ein Halfter und führte die sute auf wackeligen Beinen nach draussen ich streichelte die stute zwischen ihren beiden roten augen...sie wäre eine so schöne stute aber so wie sie jetzt aussah...gut das ich sie mir genommen habe.Ich gab ihr ein Leckerli und stellte sie in die erste Box des Hängers hoffentlich schaffte sie die lange Fahrt nach Frankreich.Timo kam mit einer ebenfalls heruntergekommen Haflinger Stute herraus auch diese bekam ein Leckerli und streicheleinheiten von mir dann stellte Timo sie zu Dark blood in den Hänger.Dark Blood war der Name der rotäugigen Welsh A schönheit,Sterntaler hieß die Haflinger Stute.Die Frau führte Timo und mich in den Hengststall wo nur noch ein Hengst stand ein trekehner namens Kiba wie ich gehört hatte.Timo ging vorsichtig auf Kiba zu und streichelte ihn am Hals Kiba war ziemlich misstrauisch folgte Timo aber nach draussen zum Hänger.Wärend Timo sich um Kiba kümmerte ging ich mit der Frau in das Büro um den Papierkram zu erledigen.Da sah ich ihn,er galoppierte direkt an mir vorbei...ein wunderschöner grauer Hengst mit einer Narbe auf der Brust.Der Hengst sah mich an während er vorbei galoppierte und ich ihn.der schöne Moment wurde von Schüssen unterbrochen.Der Hengst stieg und fiel um.Ich rannte sofort zu ihm und wollte ich beruhigend streicheln doch er rappelte sich schmerzverzert auf und humpelte von mir weg.Ich wurde weg gestoßen und ein Lasso wurde dem großen Hengst um den Hals geschlungen.,,STOP hört auf ihr verletzt ihn!"schrie ich die Männer an.,,Halten sie sich da raus der Hengst gehört zum Schlachter!Mit dem kann man nichts mehr machen!"rief mir ein Mann entgegen. ,,Nein geben sie ihn mir ich kümmer mich um ihn!Ich wette mit ihnen ich werde ihn zähmen!"meinte ich. ,,Ok sie können ihn haben aber nur wenn sie es schaffen in einem Jahr ihn zu reiten!"ich nickte und grief nach dem Hals des Pferdes es schreckte sich und ollte wegspringen doch ich sah ihm in die Augen:,,Es ist gut ich bin gut...siehst du..."ich nahm ihm vorsichtig die Schlinge des Lasso's ab und lies sie fallen.Der hengst sah mich immernoch misstrauisch an jedoch entspannte er sich ein kleinwenig.Ich streichelte ihn und meinte:,,Komm mit ich bringe dich weg von hier.Wie heißt er?"fragte ich dann die erstaunten Männer.,,Sein Name ist Tsume..."riefen sie mir entgegen während ich Tsume ohne Halfter und Strick zum Hänger führte.Tsume fing an mir zu vertrauen und da er das Fressen und die anderen Pferde roch machte ihm der Hänger nichts aus
      -by Sissicat-

      Ich sah in meine kaffee Tasse und zwang mich dazu meine Augen offen zu halten wärend ich aufschaute und merkte das die anderen 7 auch ziemlich Müde waren.Lusie hatte die Augen geschlossen und ihre Hand war voller Nutella,John und Jak lehnten aneinander und hatten ebenfalls die Augen geschlossen.Vici hatte die Augen zwar offen jedoch war ihre schminke vollkommen falsch aufgetragen und die Marmelade auf ihrem Brot auch.Vani hatte ihren Kopf auf ihrem Teller gebettet und sah aus als würde sie schlafen.Jacob sah wie ich müde in seine Kaffeetasse. Nur Timo schien einigermaßen wach zu sein so das auch er heute die Aufgaben einteilte oder...wollte.,,Also heute kümmern Jak und Vanessa sich um die Zuchthengste.Lusie,john und Jacob kümmert euch um die Zuchtstuten.Michelle du..."weiter kam er nicht eine feuerwehr Sirene ertönte, plötzlich waren wir alle hellwach und sowohl wir Zweibeiner als auch die Vierbeiner die im Haus wohnten (Ombre,Keilo,Filou,Fira,Moon,Shila) rannten zur Haustür.Gerade fetzte wortwörtlich ein Feuerwehr Wagen bei unserer Einfahr vorbei.Wir alle bemerkten sofort was passiert war unser Nachbarhof der zwar weiter weg stand jedoch immernoch nahegenug stand in Flammen.Ich wusste von Timo das dort ein altes Ehepaar wohnte mit ihren paar Pferden.Ich sah viele Autos dort stehen darum nickte ich den anderen zu und wir rannten zu den Pferden.Jeder von uns schnappte sich sein Lieblingspferd. Timo-Admiral's Wings,Vani-Faera,Jacob-Blódi,Vici-Nelli,John-Blossi,Jak-Dark blood,Lusie-Bella und ich-Tsume.Wir sattelten schnell die pferde,stiegen auf und galoppierten zu dem Nachbar's hof.Rießige Flammen schossen hoch in den Himmel ich sah zurück zu Timo er hatte eine Sonnenbrille auf für zwei Zwecke.Erstens das man seine Narben nicht sah und zweitens wegen den Flammen.Ich hörte gewieher richtige angstschreie ich merkte das die Pferde unruhig wurden und rief zu den anderen:,,Bleibt hier!"Ich trieb Tsume an und galoppierte direkt in den von Flammen umschlungenen Stall, bald waren Tsume und ich nur noch von Flammen umgeben da hörte ich lautes Gewieher und lenkte Tsume daraufhin dort sah ich eine geschreckte Shetty Stute mit einem Fohlen ich stieg ab und streichelte die beiden dann legte ich beiden ein Lasso an und band sie an Tsume's sattel an.Dann liefich im Stall herum bedacht darauf nicht zuviel des giftigen Rauches einzuatmen und den Flammen auszuweichen.Ich fing an zu Husten als ich eine Welsh A stute fand sie wieherte nicht sondern stand nur ruhig in ihrer Box hustend taumelte ich zu hier legte ihr ein Lasso um und führte sie zu Tsume und denn Shetty's die unruhig herum zappelten auch Tsume schien das Feuer unwohl zu sein.Ich band die Welsh B stute auch bei Tsume an und suchte weiter den Stall ab langsam ging mir die Luft aus aber ich musste weiter.Da sah ich ihn ein wunderschöner Brauner Warmblut hengst mit verfilzter Mähne und schmuck in den Strähnen.Ich ging zu ihm doch er stieg und wollte mich weg schlagen ich streichelte ihn dennoch und er beruhigte sich dann ging er wieder weg von mir und sah mich abwartend an ich nickte ihm zu hustete dann lief ich richtung ausgang zu Tsume und den Stuten.Der Braune Hengst folgte mir.Ich zog Tsume am Halfter nach draussen dieser zog die Stuten mitsich und der Hengst folgte ihnen.Bald waren wir draussen und ich wurde in einen Krankenwagen gesteckt mir ging es jedoch einigermaßen gut so das sie mich wegließen ich lief zu meinen Freunden und gemeinsam versorgten wir die Pony Stuten.Der hengst stand abseits.Ich zog Tsume mit mir und gemeinsam gingen wir zu dem Hengst.Tsume und der Hengst beschnupperten sich und erst jetzt viel mir die ähnlichkeit dieses Hengstes auf:,,Jack Sparrow...Ich nenne dich Captain Jack Sparrow.Captain der Black Pearl!"ich streichelte den Captain und er sah mich frech an.Wir erfuhren das die Besitzer der Pferde gestorben waren aber die Verwandten schenckten uns die Pferde sodass die 4 bei uns bleiben durften, unter der bedingung das wir sie nie verkaufen.Wir versprachen das und führten die Neulinge heim.Die shetty Stute nannten wir Mäddi das Fohlen Oho,die Welsh B stute Wrecking Ball und natürlich den Hengst Captain Jack Sparrow.Wir brachten alle Pferde in ihre Boxen und fütterten und tränkten sie.


      Ich saß mit den anderen am Frühstück's Tisch Michelle und Timo sind mit den privat pferden abgehauen wenigstens mussten wir ihnen jetzt keine Bewegung besorgen.Vici und Jacob hatten sich heute freigenommen so das nur Vani,Jack,John und ich uns um die Tiere kümmern konnten. Wir entschieden uns das Vani und Jack heute mal mit den Hunden Gassigingen und ich und John uns um die Pferde kümmern sollten.Ich ging direkt auf den Zuchthengste Stall zu während John die Boxen der Privatpferde herrichtete. Ich hollte Amaretto aus seiner Box und führte ihn zum Putzplatz schnell putzte ich den blue roan bis sein Fell glänzte dannach entschied ich mich da es schon ziemlich kalt geworden ist ,naja immerhin ist es winter und morgen ist weihnachten..., Amaretto in die Reithalle zu stellen damit er seine Bewegung bekommt.Ich speerte die Halle zu und hollte Winter's End aus dem Stall putzte auch ihn ausgibig um ihn dann auch zu Amaretto in die Halle zu stellen. Den beiden folgten dann auch unsere beiden Isländerhengste Blossi und Blódi.Ich streichelte beide und striegelte sie durch dann kamen sie zu den Welsh A's. Der letzte Zuchthengst und auch der kleinste, war Olli, ich legte ihm sein braunes Halfter an dann putzte ich den frechen Hengst und brachte auch ihn in die Halle.Als ich wieder aus der Halle kam erstaunte ich. Es fing tatsächlich an zu schneien.Ich drehte mich und hüpfte ein bisschen herum dann ging ich wieder in den Hengststall und tat den Hengsten Futter und Wasser in die Troge, ausmisten musste ich heute nicht das würde ich erst morgen machen.Dann begab ich mich zu den Stuten wo Cakepop frech anstarte und Ghost whisperer an ihrer Ziehmutter vorbei nach draussen starrte. Ich streichelte beide und führte sie nach draußen wo ich beide durchstriegelte und mich entschied sie zurück in ihre Box zustellen heute bekommen die Hengste die Halle morgen die Stuten.Ich tat etwas Futter und Wasser in Cakepop und Ghost's Box, dann machte ich mich auf zu Faera. ,,Ach süße..."ich streichelte ihr tröstent die Nüstern, unsere einzige Isistute war immernoch ziemlich tarurig wegen dem Verlust ihrer besten Freundin Modern walking.Ich führte sie nach draußen putzte sie und stellte sie wieder nach drinnen ich entschied mich so bald wie möglich eine Isistute aufzutreiben die Faera wieder aufmuntern kann.Als nächstes führte ich unsere drei welsh A stuten zum Putzplatz putzte die drei und stellte sie zurück in ihre jeweiligen Boxen.Dann ging ich zu unsere neuen welsh B stute wrecking ball,sie schien sich hier schon ziemlich wohl zu fühlen, so das sie sich von mir auch sofort herraus führen ließ ich putzte auch sie und brachte sie wieder in ihre Box.Die letzten beiden Pferde waren ebenfalls neu und zwar die Shetty stute Mäddi und ihr Ziehfohlen Oho.Ich führte auch die beiden nach draußen und machte mich an das putzen meine Hände taten mir schon richtig weh.Dennoch kämpfte ich mich ab und erledigte auch das Fell der beiden Shetty's.Ich führte sie zurück in ihre Box und tat jedem Pferd Futter und Wasser in ihre Troge


      Heute nahm ich mir einmal extream viel Zeit alleine für meine Zuchtstuten. Jede von ihnen sollte heute ihre eigene Stunde mit mir bekommen. Auch zwei neue Stuten sollten heute ankommen. Ich gähnte und zog mich um Timo war schon aufgestanden wie die andren auch, heute war ich mal die langschläferin. Schnell putzte ich mir noch die zähne und frisierte meine Haare.

      Ich lief die Treppen hinunter und sprang die letzten 3 Stufen nach unten. ,,Da ist aber jemand heute fit." ,lachte Lusie. Erst jetzt viel mir wieder auf das wir dieses Jahr nur zu viert waren. Lusie, John, Timo und ich. Ich vermisse meine beiden Freundinnen jetzt schon, auch den anderen ging es gleich. Ich nahm mir ein Brot und stopfte es in mich rein dann meinte ich:,, Die heutigen Aufgaben Leute! Ich kümmere mich heute um unsere lieben Stuten. Timo du kümmerst dich um unsere Hengste. Lusie du trainierst die Fohlen und...John ich bin zwar ein bisschen happig wenn es um unsere Privatpferde geht aber ich glaube es ist Okay wenn du Tsume und Captain ganz ruhig und vorsichtig bist. Alles verstanden?"

      Alle nickten und ich rannte nach draussen zum Stutenstall. Ich öffnete die große Tür und schalte das Licht ein. Sofort wieherten mir 9 Pferde und Pony's entgegen. Ich lief gleich zu meiner ersten Stute Cakepop. ,,Na meine kleine." ,ich streichelte der kleinen Stute liebevoll über die schnauze dann legte ich ihr, ihr Halfter an und führte sie zum Putzplatz. Dort lies ich sie kurz angebunden stehen um die Kutsche und das Geschirr zu hollen. Schnell zäumte ich mein shetty auf und band die Kutsche fest.

      Ich stieg auf die Kutsche und gab Cake das zeichen zum los gehen. Wir trabten, galoppierten und gingen normal. Nach ca. einer Stunde kamen wir zurück und ich sattelte Cakepop ab dannach streichelte ich sie und brachte sie zurück in ihre Box. Schnell tat ich ihr noch etwas Futter und Wasser. Dann ging ich weiter zu Faera auch sie wurde gestreichelt und nach draussen gebracht dort wurde sie wie Cakepop zuvor geputzt. Danach sattelte ich sie und führte sie zum Springplatz.

      Dort stieg ich auf und trainierte mit ihr, fast jeder Sprung klappte natürlich alle in leichter Sprunghöhe. Dannach trainierte ich noch eine paar neue Dressurstücke ein. Ich führte sie zurück zum Putzplatz und sattelte sie ab dann brachte ich sie zurück in ihre Box. Ich tat ihr noch Futter und Wasser rein und hollte meine nächste Stute. Nelli.

      Ich führte auch sie zum Putzplatz, putzte sie und sattelte sie mit westernzeugs. Ich stieg auf streichelte sie und trainierte ein wenig mit ihr dann ritt ich noch ein wenig aus. Dann war auch schon eine stunde vorbei und ich sattelte Nelli ab und brachte die freundliche Stute zurück in ihre Box, tat Futter und Wasser rein und hollte die nächste Stute herraus Dark Blood.

      Auch sie wurde geputzt und western gesattelt und ich machte mit ihr beinahe das selbe wie mit Nelli nur das es bei Dark blood schwerer wahr.Auch sie wurde zurück in ihre Box gestellt und gefüttert und getränkt.
      -by Sissicat-
    • BellaS
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      29. April 2015
      Auf nach Schottland | 10 740 Zeichen |© BellaS

      Zwei schreckliche Wochen

      Als ich am Morgen aufwachte, wusste ich bereits, dass dieser Tag nicht unbedingt zu den schönsten in meinem Leben gehören würde. Mein Kopf schmerzte, kaum hatte ich mich im Bett aufgerichtet und sobald mir auch wieder einfiel, was noch alles zu tun war, hatte ich nicht einmal mehr das geringste bisschen Lust aufzustehen. „Liegenbleiben wäre herrlich“, dachte ich und griff nach der Wasserflasche neben meinem Bett.
      Ich hatte gestern den ganzen Tag gearbeitet und viel zu wenig getrunken, das Resultat spürte ich nun wie einem Holzhammer in meinem Kopf.
      Laut seufzend machte ich Anstalten aus dem Bett zu steigen und hatte mich gerade in die Senkrechte gehoben, als mit auffiel, dass ich nicht mehr alleine im Bett lag. Mein Freund regte sich und schlug die Augen auf. Für Jonas, der seit kurzem in Kiel als Architekt arbeitete, war heute Wochenende, doch auf mich wartete jede Menge Arbeit. Ich wusste genau, dass er es hasste wenn ich nicht mal am Wochenende viel Zeit für gemeinsame Unternehmungen hatte, doch da eher eher schlecht als Recht ritt und keine Lust hatte seine Reitküste zu verbessern, musste er eben auch auf einen gemeinsamen Ausflug in Form eines Ausrittes verzichten.
      Grummelnd drehte er sich weg und schlüpfte wieder unter seine Decke, während ich in meine Reithose steig und halb die Treppe herunter fiel, als in der Küche ein ohrenbetäubendes Scheppern losging, gefolgt von mehreren, nicht minder lauten Flüchen.
      Das Schlimmste befürchtend stürzte ich in die Küche. Tabea stand vor einem völlig entleertem Schrank, eine Pfanne in der Hand. Ich starrte sie entgeistert an, unfähig den Sinn ihrer Aktion zu durchschauen.
      »Ich wollte doch nur Spiegeleier...«, begann sie, während mein Freund, der hinter mir in der Küchentür stand, lauthals zu lachen begann.
      »Bella, ich hab dir gleich gesagt, dass dieser Stapel von Kochzeugs instabil ist.«
      In gespielter Entrüstung stemmte ich die Hände in die Hüften. »Kochzeugs?!«
      »Ja, das war ein Doofer Stapel.« mischte sich jetzt auch noch Tabea ein.
      Ich wusste, meine Konstruktion war nicht sonderlich klug gewesen, doch so schnell wollte ich mich auch nicht geschlagen geben. »Also ich habe jetzt etwas zu tun.«, meinte ich und schnappte mir einen Nutella-Toast von einem Teller auf dem Tisch. »Ich gehe jetzt füttern. Solltet ihr eine besserer Konstruktion für diesen Schrank finden, dann räumt ihn meinetwegen anders ein.«
      Ich trat vor die Tür und atmete erst einmal tief durch. Die frische, morgendliche Seeluft tat meinem Kopf gut und ich begab mich in Richtung unserer Sattel und Futterkammer, die in einem separaten Häuschen neben dem Stallgebäude untergebracht war. Zum ersten Mal war ich froh, dass Cata noch in Schottland bei Ravenna war. Ich hatte sie heimlich um die Reise beneidet, doch jetzt fand ich es gut, nicht ständig ihren Spot zum Thema 'Kochzeugs' ertragen zu müssen.
      Im Stall standen Momentan nur Morgaine und Catas Neuzugänge Dorn und Steel Heart. Selbst Fire's Grace war mit einer Decke über Nacht auf der Koppel geblieben.
      Ich packte den Stapel mit Futterschüsseln, welche Tabea in einem Überschwang von Kreativität mit den Pferdenamen in Form von Grafitis verziert hatte und begann das Training für heute zu planen, als mein Handy anfing zu vibrieren.
      »Ja?« Mit einem Blick aufs Display sah ich, dass es Cata war.
      »Du, Bella. Ich hab...«
      »Ist alles ok? Wenn du so anfängst bedeutet das nichts gutes!«
      Ich begann mir bereits das ein oder andere Horrorszenario vorzustellen, doch was sie tatsächlich sagte übertraf alles.
      »Du, Bella. Ich habe ein Grundstück gekauft Hier in Schottland. Ich, Ich werde hierbleiben.«
      Völlig entgeistert starte ich mein Telefon an. War heute der erste April und alles nur ein schlechter Scherz? Nein, der war schon seit einigen Wochen vorbei aber.... Ich wusste nicht weiter und war unfähig zu antworten.
      »Es tut mir leid, Bella.«, hörte ich die Stimme meiner Freundin und Kollegin aus dem Lautsprecher und dann platzte mir der Kragen.
      »Hach. Dafür bist du also nach Schottland geflogen.«, jetzt lag nur noch kalte Wut in meiner Stimme und alles vernünftige Denken hatte sich abgeschaltet.
      »Wie schön für dich. Aber ich finde, so was sagt man einem Auge in Auge und nicht übers Telefon.«
      Catalina stammelte etwas von Spontanentscheidung, doch ich ließ sie nicht erst zu langen Erklärungen ansetzten.
      »Komm mir nicht mit 'Spontanentscheidung'. So etwas plant man! Mir reicht es mir dir! Lass dich hier nicht wieder blicken!...«
      Was ich im Laufe des Telefonats noch alles von mir gab, ist zu meinem Glück aus meinem Gedächtnis verschwunden, doch es würde mich nicht wundern wenn es sich in das von Cata eingebrannt hätte.
      Der restliche Tag war für mich gestorben. Im Versuch, alles normal weiterlaufen zu lassen hatte ich versucht zu reiten, doch sogar der sture Bock Topar war an diesem Tag starr vor Angst gewesen. Schließlich hatte Tabea mir energisch die Zügel abgenommen und hatte meine Arbeiten erledigt. Ich weiß noch immer nicht, was ich ohne sie gemacht hätte. Den Rest des Tages verbrachte ich in einem Zustand hilfloser Wut, bis ich mich am Abend endlich bei meinem Freund aus heulen konnte.
      Jetzt, im nach hinein kommt mir mein Verhalten ziemlich Kindisch vor, doch in diesem Moment fühlte ich mich Verraten und Hintergangen.
      Kurze zwei Wochen später hatte sich, zumindest fühlte es sich so an, mein halbe Leben verändert. Viel war passiert auf meinem, inzwischen Namenlosen Hof. Das Ausbildungszentrum UHAP Ocean Wave hatte geschlossen und würde seine Tore nicht wieder öffnen. Catalinas Sachen waren aus dem Haus und den Ställen verschwunden, ebenso wie ihre Pferde.
      Ich stand nun da, ohne festen Beruf und mit einem Hof voll Pferde. Auch das Geld war auf einmal an allen Ecken und Enden knapp. In diesem Dilemma hatte ich mich entschlossen, nicht wieder allein als Ausbilderin zu arbeiten und mich schließlich an meine Ausbildung als Sattlerin erinnert. Und dann änderte sich schlagartig noch einmal alles.

      Wieder war Cata und ein Anruf schuld, doch dieses Mal traute ich meinen Ohren noch weniger.
      »Bella? Zuhören, nicht auflegen!«, waren die ersten Worte die aus meinem Telefon drangen.
      Ich unterdrückte den wütenden Impuls auf den roten Button zu drücken als ich wieder Catas Stimme erkannte.
      »Ich höre.«
      »Ein Grundstück. Ein Stück Kiesstrand, Schottische Hügel und jede Menge Platz.«
      »Willst du mir jetzt vorschwärmen? Da bist du aber an der ganz falschen Adresse!«
      »Nein, das steht zum Verkauf. Schnäppchen.«
      Bevor ich antworten konnte hatte sie aufgelegt, doch wenige Sekunden später vibrierte mein Handy erneut. Diesmal waren es WhatsApp Nachrichten mit Bildern.
      Etwas entnervt öffnete ich die App und mir blieb fast das Herz stehen. Ich sah eine Landschaft wie im Traum, meinem Traum.
      Graugrüner Rasen, Meer und Hügel. Das ganze nur unterbrochen von Weidezäunen und einer Ansammlung von Gebäuden am Rand des Bildes.
      ''Das könnte dir gehören.'' stand darunter und ich musste schmunzeln. Das ganze klang doch ziemlich nach schlechter Werbung, doch ich hatte im Kopf breites meine Finanzen aufgerufen.
      Drei Handyfotos hatten mich erwischt. Schnell hatte ich eine Überfahrt gebucht, meiner kleinen Familie Bescheid gegeben und war unterwegs um mir alles anzusehen.
      In Folge kehrte ich aufgekratzt und mit einer Urkunde zurück nach Hause. Es war ein Kaufvertrag.

      Umzug Es war kaum zu glauben, dass es noch April war. Die Sonne brannte und machte das Kisten schleppen nicht angenehmer. Die Isländer schwitzen unter den Resten ihres Winterfells und warteten ungeduldig auf die Abfahrt. Ich klopfte Laufey den Hals. „Alles gut, in Schottland ist es nicht so heiß.“, sagte ich zu meiner Stute.
      Jetzt war alles entschieden und es gab kein zurück. Ich würde Cata nach Schottland folgen. Ein riesiges Grundstück gehörte bereits mir. Mehrere Tage hatte die Kaufurkunde mir beinahe Löcher in die Tasche gebrannt, bis ich mich endlich aufraffen und die Neuigkeit verkünden konnte. Eine Isländerzucht sollte dort oben entstehen, meine Zucht. Ich hatte meine Überredungskünste weniger einsetzten müssen als ich gedacht hätte. Sowohl mein Freund, als auch meine kleine Schwester wollten mir nach Schottland folgen, obwohl ich über ihren Kopf hinweg entschieden hatte.
      Nun versuchte ich meine eigene Aufregung im Zaum zu halten, während ich meine acht Pferde in den großen Transporter lud. Sämtlicher Hausrat war in einem gemieteten LKW verstaut und die Überfahrt gebucht. Es tat mir im Herzen weh die Ostsee und mein altes Zuhause in Deutschland zu verlassen, doch ich freute mich auch schon wie ein kleines Kind auf meinen ersten Ausritt über die weiten Wiesen auf Morvern. Colles Virides – Die Pferde der grünen Hügel, so würde ich meine Zucht taufen, der jetzt nichts mehr im Wege stand. Winter Cloud, Morgaine und Liddle Miss Sunshine waren in Deutschland zurück geblieben und somit würde ich mich jetzt voll und ganz auf meine Leidenschaft konzentrieren – die Islandpferde.
      Ein letztes Mal verabschiedete ich mich von meinen Eltern, Freunden und der Restlichen Familie, die mir beim Umzug geholfen hatten. Von jetzt an, würden wir nur noch zu viert klarkommen müssen. Außer meinem Freund und meiner Schwester würde mich auch Linn Rheintal begleiten. Sie war eine Freundin aus meiner Zeit als Reitschülerin und hatte mir ihre Hilfe angeboten. Da ich wusste, es wartete Arbeit, hatte ich ihr Angebot dankend angenommen. Es war eins zum anderen gekommen, und so hatte ich bereits eine kleine Crew zusammen, bevor wir überhaupt nach Schottland aufgebrochen waren. Unter Abschiedsrufen und Winken stieg ich ins Auto und als mein ehemaliger Hof schließlich Hinter einer Kurve verschwand, war ich froh nicht fahren zu müssen, denn es kamen mir die Tränen. Fünf geschlagene Stunden dauerte die Fahrt nach Amsterdam. Von hier aus ging unsere Fähre hinüber auf die grüne Insel, unser neues Zuhause.
      Im Gegensatz zu Tabea und Linn hatte mich keine Seekrankheit geschlaucht, doch ich sah genauso mitgenommen aus als wir die Autos schließlich aus dem Bauch des Schiffes lenkten. Ich hatte die Nacht auf die Pferde aufgepasst und somit keinen Schlaf bekommen und auch die Verständigung mit der Niederländischen Schiffsmannschaft war anstrengend gewesen. Nicht einmal die weiteren zwei Stunden Fahrt konnte ich verschlafen, denn mir war die Aufgabe zu teil geworden den LKW mit den Pferden zu steuern. Die Schleichwege welche die Schotten als 'Straßen' zu bezeichnen Pflegten und meine Müdigkeit machte die Fahrt nach Morvern zu einem Albtraum.
      Als ich Laufey, Vinkona, Vidja, Stássa, Faera, Slaufa, Vin, Topar und Sólfari endlich ausgeladen hatte, war es mir vergönnt in meiner 'Übergangswohnung' auf Caed Crevan ins Bett zu fallen. Auf Colles Virides würde in wenigen Wochen alles fertig sein, doch jetzt wollte ich mich als erstes von der Reise erholen.

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      30. Mai 2015
      Rechte Hände... | © BellaS

      schwarz – Bella
      grau – Jonas
      lila – Linn
      türkis – Tabea
      rot – Ravi
      grün - Finley

      Ich ließ mich auf die Bank vor unserem Haus fallen und beschloss mich von jetzt an bis Morgen meinen Zentimeter mehr von der Stelle zu rühren. Immer öfter war ich nach der getanen Arbeit des Tages zu Müde und gestresst für Entspannungen wie Lesen oder einem Ausritt, geschweige denn, dass ich genug Zeit dafür habt hätte.
      Seit Linn auf Colles Virides eingezogen war hatte sie zwar einen kleinen Teil meiner Aufgaben übernommen und auch Tabea war nicht untätig, doch 12 Pferde waren einfach zu viel für drei Personen.
      Ich hatte mich bisher nicht mit der unbequemen Frage beschäftigen wollen, doch nun wurde ich von allen Seiten dazu gedrängt mich nach mindestens einem weiteren Helfer für den Hof umzusehen.
      Während ich so meinen Gedanken nachhing, ließ Jonas sich neben mich auf die Bank fallen. Obwohl Jonas nicht viel mit Pferden am Hut hatte, half er doch wo er konnte, gerade in Situationen wie der Jetzigen.
      „Bella, so kannst du doch nicht weitermachen.“, sagte er und strich mir eine Lockige Haarsträhne aus dem Gesicht, „Du machst dich damit selber kaputt. Du überarbeitest dich.“
      „Nein, ich will keinen Neuen einstellen, die machen doch noch viel mehr Arbeit und Linn hilft mir doch.“
      „Mensch, sei doch nicht so stur. Du weißt doch selber was Sache ist, handle gefälligst. Ich weiß, dass du darüber Nachdenkst.“
      Im meinem Kopf befand sich, nach aktuellsten Meldungen nur noch Chaos. Einerseits wollte, und brachte ich Hilfe, andererseits wollte ich die Zügel selber in der Hand behalten und nur Leute haben von denen ich wusste, dass sie mich ebenso schätzten wie ich sie.
      „Du kochen ja irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe hoch.“, ärgerte ich mich über mich selbst und blieb grübelnd auf der Bank sitzen.

      Langsam erhob ich mich von der Bank. Meine Freundin machte mir in den letzten Wochen wirklich Sorgen. Bella gehörte leider zu dem Typ Mensch, der allen Neuerungen äußerst skeptisch gegenüber steht. Diese Neigung konnte ihr jetzt zum Verhängnis werden, und ich hatte nicht die Absicht dies zu zu lassen.
      Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung von Pferde, Zuchten und der Führung eines Hofes hatte, doch Ahnung vom Zustand der Überarbeitung, ja des Burnouts hatte ich.
      „Hör auf so schwarz zu malen.“, ermahnte ich mich selbst, „Annabell ist ebenso erwachsen wie du und muss wissen was ihr gut tut.“
      „Aber auch Erwachsene sind zuweilen unvernünftig.“, raunte eine Stimme in meinem Kopf und das schlimmste war, ich wusste, dass sie Recht hatte.

      „Ein Schlachtplan muss her.“, witzelte ich. Jonas saß mir gegenüber am Küchentisch, neben mir Linn. Bella war schlafen gegangen, ich hatte jedoch den Verdacht, dass sie heimlich an der Tür stand um zu lauschen.
      Der Freund meiner Schwester hatte uns soeben seine Sorgen gebeichtet und wir waren völlig seiner Meinung.
      „Stallarbeiter brauchen wir. Soviel ist sicher.“, stimmte auch Linn bei und sprach damit aus was uns allen auf dem Herzen brannte.
      „Aber über Bellas Kopf hinweg?“, wand Jonas ein.
      „Sie hat selber Pech wenn sie nicht merkt wann das Maß voll ist.“, stellte ich klar. „Nur wie kommen wir an brauchbare Leute?“
      „Internetanzeige?“, ließ sich nun wieder Linn vernehmen.
      „Nein, da gucken Hinz und Kunz rein. Strolche sollten wir Bella nicht zumuten.“
      „Anzeige in der hiesigen Zeitung?“
      „Besser, vielleicht können wir bei Ravi fragen?"
      „Das ist eine gute Idee. Ich hab gar keine Ahnung wo ihre ganzen Stallhelfer herkommen.“, nahm auch ich wieder am Gespräch teil. „Ich reite Morgen hin. Oder besser anrufen?“
      „Das ganze ist doch eilig oder? Ruf an!“, meinte Linn.
      Gesagt getan. Alle verschwanden auf ihre Zimmer und ich griff zum Handy um die Nummer unserer Freundin zu wählen.

      Ich wollte gerade noch einen Spazierritt mit Ghost machen als mein Handy einen Anruf erhielt - Tabea - stand dort auf dem Bildschirm
      "Hey, was gibt´s?
      "Wir haben da mal eine generelle Frage - wie seit ihr zu euren Pflegern gekommen?"
      Kurz stockte ich, wieso sollte sie das denn jetzt so dringend interessieren? "Naja...Aidens Familie wohnt in Craighnure und schon der Vater hat hier gearbeitet, als der Hof noch der Oma von Kathi und Cayden gehörte, die drei sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Hansi...Naja den hat Kathi wohl von einem Festival auf gegabelt...allerdings war das vor der Zeit als ich hier gewohnt hab. Ansonsten könntet ihr in den hiesigen Zeitungen schauen oder im Internet...Cayden kam damals durch ein Auslandspraktikum nach Österreich zu Amy auf den Hof.

      Ich bedanke mich herzlich für diese Auskunft und verließ mein Zimmer. Ich klopfte an Linns Wohnungstür und fand auch Jonas bei ihr. Die beiden hatten wohl meinen Anruf abwarten wollen und saßen mit besorgten Gesichtern auf Linns Sofa.
      „Also Ravi sagt ihre Stallarbeiter haben da schon in der Nähe gewohnt. Wir sollten in die Zeitung schauen oder selber eine Anzeige aufgeben.“

      Ich hatte meinen Laptop schon auf dem Schoß, kaum das Tabea ausgesprochen hatte.
      „Also eine Anzeige im Internet und eine in der Zeitung? Soweit ich weiß geht das auch über die Webseite... oder erst mal gucken?“
      „Wollen wir das wirklich ohne Bella machen?“, fragte Jonas zweifelnd.
      „Hey, wir tun das nur zu ihrem besten!“, meinte Tabea. „Jetzt nicht kneifen hier.“
      „Streitet nicht! Ich suche schon mal!“
      Ich traktierte die Tasten meines Laptops ungefähr eine Stunde lang ehe ich etwas vielversprechendes fand. Die beiden anderen hatten nicht zu Bett gehen wollen, jetzt saßen sie mit Bier auf dem Sofa und warteten gespannt.
      „Hey, hier ist etwas.“, riss ich die beiden aus ihrem Schweigen. Kaum hatte ich die Worte gesprochen, waren Jonas und Tabea neben mir und lasen die Internetanzeige.
      'Zwei fleißige Stallarbeiter suchen eine neue Arbeitsstelle. Finley McLean und Arran McTavish aus Morvern suchen eine Arbeit mit Wohngelegenheit in der Nähe...'
      „Das klingt perfekt. Aber was war nochmal 'payment'?“, fragte Tabea resigniert. Das englisch fiel ihr manchmal noch etwas schwer, dementsprechend war sie froh, dass wir auf dem Hof zumeist Deutsch sprachen.
      „'Bezahlung'.“, kläre Jonas sie schnell auf und studierte die Anzeige weiter. „Könnte das etwas für uns sein?“

      „Jetzt reicht es aber.“, ich öffnete die Tür und trat ein. „Ihr wollt mir jetzt ehrlich zwei Stallarbeiter aufdrücken?“
      Ich hatte Wut im Bau. Durfte ich denn nicht mehr mit entscheiden? Auf meinem Hof?
      „Ich wusste, dass du lauschst.“, sagte Tabi ruhig. „Und du weißt ganz genau, dass das notwendig ist und keinerlei Problem darstellt. Also beruhige dich gefälligst und lies dir das hier durch.“
      Wutschnaubend trat ich zum Laptop und setzte zu einer wenig netten Rede an, als mein Blick auf das Gesicht meines Freundes fiel. Erst jetzt fiel mir die ehrliche Besorgnis daran auf und die ließ den Zorn verschwinden.
      Wie ein Häuflein Elend sank ich aufs Sofa und fühlte gleich darauf Jonas Arm um meine Schultern.
      „Nein, ich weiß ja das ihr Recht habt.“, gab ich zu. „Ich will nur nicht.... will nur nicht...“
      „Jemanden der dich nicht respektiert.“, beendete Tabea den Satz. „Jetzt komm mal runter. Du BIST eine Respektsperson, und sei es nur wegen deines abnormen Streberschädels gefüllt mit Pferdewissen.“
      Sie hatte den Bann gebrochen und ich begann zu lachen. All die Anspannung und der Stress der letzten Wochen brach aus mir heraus und ich konnte meine Gefühle nicht länger unter Kontrolle halten, ja ich versuchte es auch nicht länger. Ich lachte und dabei liefen mir die Tränen über die Wangen. Kaum hatte ich mich einigermaßen beruhigt, drückte meine kleine Schwester mir mein Handy in die Hand.
      „Und jetzt rufst du da an!“


      Zwei Tage waren vergangen und die beiden sollten am nächsten Tag anfangen. Ich hatte mit Linns Hilfe die freie Wohnung im Haupthaus bezugsfertig gemacht, während meine Freundin und ihre vorlaute Schwester einen Ausritt unternahmen. Ich wusste genau, sie machte sich noch immer Sorgen und hatte eine Heiden Angst vor dem nächsten Tag, doch sie verstand es gut ihre Gefühle zu verstecken.
      Ich wollte ihr mal wieder eine Freude machen und schlug Linn vor den beiden nachzureiten. Erst erntete ich nur einen Ungläubigen Blick, dann hatte ich den Tatendrang der jüngeren Frau geweckt.
      „Du reitest besser Vidja.“, rief sie mir entgegen und kam mir mit zwei Pferden entgegen. Sie machte eine Handbewegung hinüber zu dem gepunkteten Pferd.
      „Äh, war Vidja nicht dein Lieblingspferd?“, fragte ich, mich wage erinnernd.
      „Ja, aber die ist brav. Im Gegensatz zu den andren und bei....“
      „Und bei meinen Reitkünsten wird das wohl besser sein.“

      Ich war froh Bella wieder in einem einigermaßen Beruhigenden Zustand zu wissen. Die langen Haare im Wind flatternd preschte sie auf ihrer Stute Laufey vor mir her. Ich wusste, dass sie das Rennen gewinnen würde. Ich hatte das bereits gewusst, als ich sie herausgefordert hatte doch der beste Sieg war das strahlende Lächeln, welches sie mir nun schenkte.
      Wir wendeten unsere Pferde und ritten in gemächlichem Schritt zurück in Richtung Hof als Vinkona unruhig wurde.
      Meine Stute hatte etwas bemerkt und nun sahen auch wir zwei Reiter am Horizont. Wir tölteten ihnen entgegen und ich erkannte bald zwei Menschen auf Vidja und Blossi.
      Als ich mich gerade zu fragen begann wer zum Henker denn auf Blossi saß, konnte ich auch die Reiter erkennen.
      „Nein, du reitest freiwillig?“, rief eine Schwester ihrem Freund entgegen. Unterdessen bemerkte ich zu Linn, dass es eine kluge Entscheidung gewesen war ihm Vidja zu überlassen.

      Ich hatte meine Sorgen für eine Weile vergessen können, doch als ich Abends neben Jonas im Bett lag, kamen sie mit aller Macht zurück. Ich wurde noch lange von immer absurderen 'Was wenn...' Gedanken geplagt, bis ich endlich zur Ruhe kam.
      Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf und ging hinunter in die Futterkammer. Ich lud das 'Frühstück' in Form von Heu für meine Vierbeiner auf eine Schubkarre und machte mich auf den Weg zu den Koppeln.
      Ich versuchte extra lange zu brauchen und als ich schließlich wieder am Hauptgebäude anlangte, standen zwei junge Männer dort etwas verloren in der Gegend herum.

      Sowohl ich als auch mein Kumpel Arran waren glücklich über den Anruf und das Stellenangebot gewesen, die uns Gestern erreicht hatten. Es kam von der Besitzerin einer Islandpferde Zucht in der Nähe. Sie war wohl vor kurzem von Deutschland hier her gezogen und benötigte nun Hilfe bei allen anfallenden Arbeiten. Wir hatten nicht lange überlegen müssen. Was konnte schon schiefgehen? So machten wir uns auf den Weg zur angegebenen Adresse, nicht weit von unserem jetzigen Wohnort um uns alles anzusehen.
      Der Hof machte einen freundlichen und gepflegten Eindruck, doch man ließ uns warten. Schließlich kam eine besorgt wirkende Frau auf uns zu.
      „Finley McLean.“, stellte ich mich vor. „Und das ist mein Kumpel Arran McTavish. Er ist leider auf den Mund gefallen.“
      „Annabell Schmiedemann.“, sagte die blonde Frau vor mir und reichte uns beiden die Hand. Als sie mein leicht entsetztes Gesicht sah fügte sie hinzu: „Bella reicht... ja ja. Deutsche Namen.“
      Erleichtert grinsend folgten wir ihr auf einen Rundgang über den ganzen Hof. Die Isländer Stássa, Laufey, Vinkona, Vidja, Slaufa, Faera, Vin, Thowra, Blossi, Sólfari, Uprising und Topar gefielen mir, und meinem Freund schien besonders den, von Bella als Zickig bezeichneten, zuletzt genannten Hengst zu gefallen.
      Ich mochte den Hof. Hier zu arbeiten stellte ich mir als guten Job vor. Auch die anderen Bewohner des Hofes und unsere zukünftige Wohnung bekamen wir zu Gesicht.
      Ich hatte bereits jetzt für mich entschieden, ich würde den Job annehmen und auch Arran schien dazu geneigt zu sein.

      Ich war positiv von den beiden Überrascht worden. Während Arran mir eher wieder schweigsame Typ vorkam, der seine Arbeit ohne viel Federlesens erledigte, schien Finley geneigt die Stimmung hier etwas aufzulockern.
      Alles in allem fand ich in den beiden tüchtige Arbeiter, die ich in den nächsten Wochen wirklich zu schätzen lernte. Das ging so weit das ich eines Abends beim gemeinsamen Grillen sagte:
      „Ich weiß nicht was ich ohne euch machen würde.“
      Daraufhin glitt ein triumphierendes Lächeln über Tabeas Gesicht als wollte sie sagen: 'Hab ich's doch gewusst.'

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      31. Mai 2015
      Gangtraining Stássa und Faera E → A (T8 → T7) | 1950 Zeichen | © BellaS

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      Ich war früh aufgestanden und traf mich mit Linn auf dem Hof. Wird würden heute zwei meiner Stuten in Gangreiten trainieren. Ich machte mich auf einen lustigen Ritt gefasst, denn während ich mit der, schon recht frechen, Stássa gut zurecht kam, würde Linn mit Faera zu kämpfen haben.
      Wir holten die Stuten von der großen Koppel und begannen sie zu putzen. Schon jetzt zappelte die fuchsfarbene Stute und erleichterte meiner Freundin die Arbeit nicht sonderlich.
      Ich saß längst auf meinem Pferd, als Faera noch immer ein Tänzchen aufführte um Linn am aufsitzen zu hindern, das Ende vom Lied war dann, das wir tauschten.
      Ich blendete alles um mich herum aus und versuchte mich einzig und allein auf die zappelige Stute unter mir zu konzentrieren. Das entspannte Warmreiten wurde demnach leider nicht so entspannt wie geplant.
      Zu meinem Leidwesen musste ich nebenbei auch noch auf Linn achten, die sich mit Stássa ähnlich Kapriolen lieferte.
      Schließlich konnten wir doch mit dem eigentlichen Training beginnen und Faera schien sich ausgetobt zu haben.
      Ordentlichen Schritt bekamen wir auf der Ovalbahn leicht zu Stande und auch antölten klappte. Allerdings musste ich meine Stute mächtig zurückhalten, denn am liebsten wäre sie los galoppiert. Stássa ging mit einem mal völlig entspannt und meine Freundin genoss den ruhigen Gang der Stute.
      Traben war mit Faera nun unmöglich. Bei der kleinsten Berührung mit der Gerte oder dem Schenkel machte sie einen Satz nach vorne.
      Ich beschloss meine Nerven zu schonen und rief Linn zu, dass ich gleich an galoppieren würde. Ein beherzter Schenkeldruck und die Stute schoss in atemberaubendem Tempo über die Bahn. Auch Linn schloss sich uns an und wir ließen die Stuten laufen, auch noch als sie begannen sich ein Rennen zu liefern.
      Erst nach einiger Zeit wilden Laufes parierten wir durch. Der übermütigen Energie beraubt, klappte auch der Trab wunderbar und wir beschlossen mit den beiden für heute genug getan zu haben.

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      21. Juni 2015
      Aber das Leben geht weiter | 17 351 Zeichen | © BellaS

      schwarz - Bella
      lila - Linn
      türkis - Tabea
      grün - Finley
      blau - Arran

      Als ich an diesem morgen erwachte, zeigte mein Wecker wie immer 4:00 Uhr. Meine, zugegeben, leicht seltsame, innere Uhr hatte mich auch heute nicht im Stich gelassen. In der Erwartung die erste auf dem nächtlichen Hof zu sein, schälte ich mich aus dem Bett und verließ meine Wohnung.
      Ich wollte als erstes den Offenstall der kleinen Stute Brött aufsuchen, denn sie schien es mir als einzige nicht übel zu nehmen bereits am frühen Morgen arbeiten zu müssen. Kaum hatte ich allerdings die Haupttür nach draußen geöffnet, stutzte ich. Bella saß auf ihrer Bank neben dem Haus und sie saß schrecklich aus. Offensichtlich hatte sie geweint und war schließlich draußen, auf ihrem Lieblingsplatz, eingeschlafen. Ich hatte keinen blassen Schimmer was passiert sein können, aber es musste etwas gewesen sein, das meine Freundin traurig und wütend zugleich hatte werden lassen. Zumindest zeugten davon die benutzten, zerknüllten und zu kleinen Fetzen verarbeiteten Taschentücher, welche teils neben ihr auf der Bank, teils vom Wind über den ganzen Hof verteilt, lagen. Während ich noch überlegte, was ich nun tun sollte, schlug Bella ihre Augen auf und sah sich verwundert um, als erinnerte sie sich nicht an den Umstand, der sie auf ihren derzeitigen Platz befördert hatte. Verwundert schaute sie zu den Taschentüchern, dann zu mir. Wenige Sekundenbruchteile darauf schienen die, mir unbekannten, Ereignisse vom Vortag wieder auf sie einzustürmen und sie sackte auf ihrer Bank in sich zusammen. Vorsichtig nährte ich mich meiner Freundin und ließ mich neben ihr nieder. Was war passiert? Hatte es etwas mit mir zu tun? Ich legte ihr unsicher den Arm um die Schultern, doch es verging noch eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mich traute sie zu fragen was denn passiert sei.

      Ich konnte nicht klar denken. Ständig verschwamm alles vor meinen Augen und ich konnte die gestrigen Ereignisse noch immer nicht fassen. „Er ist weg, Linn. Dieser... Dieser...“, doch mir fiel kein passendes Schimpfwort ein, mit dem ich meinen Freund, nein, Exfreund treffend beschreiben konnte. „Er ist weg. Weg. Einfach weg. Hat sein Zeug genommen und ist abgehauen.“, ich brach in ein seltsam irres Gelächter aus, aber ich erfasste mein Verhalten überhaupt nicht. Ich redete einfach. „Und dann hat er mich angeschrien und dann ist er weggefahren und... und..“, ich brach wieder in Tränen aus, obwohl ich es gar nicht wollte. Immerhin verdichtete sich mein Blickfeld langsam wieder und die Fähigkeit logisch zu denken kehrte zurück. Mich zusammenreißend versuchte ich meiner Freundin, die jetzt neben mir saß, mir halt gab und keine Fragen stellte die Ereignisse vom Vorabend zu erklären. „Ich weiß nicht mehr, warum wir uns gestritten haben. Auf jeden Fall lief es darauf hinaus, dass wir jetzt hier waren, in Schottland. Und dann hat er gesagt er will nach Hause, hier sei es scheißen und solche Sachen. Dann haben wir uns angeschrien und dann, dann hat er gesagt er packt sein Zeug und fährt nach Hause. Und das hat er dann gemacht.“, wieder versuchte ich einem Heulkrampf zu entgehen. Linn sagte nichts, ich spürte nur, wie ihr Arm sich etwas fester um meine Schultern legte. Gegen sechs Uhr morgens stieß auch Tabea zu uns und ich fasste mich langsam. Ein Gefühl sagte mir, dass ich etwas Zeit für mich brauchte. Schließlich erhob ich mich wacklig von der Bank und marschierte Kommentarlos in Richtung Offenstall. Laufey stand am Zaun und bemerkte meine Stimmung sofort. Zwar waren auch Vin und Faera dort, doch ich sehnte mich nur nach der Gesellschaft meiner kleinen, frechen, treuen und sensiblen Stute. Ohne zu putzen, zu satteln oder mich sonnst in irgendeiner Form aufzuhalten erfasste ich Laufeys Mähne, öffnete das Gatter, lotste die Stute hinaus ohne den Rest meines Chaos-Trios auf freien Fuß zu setzen und kletterte mit Hilfe des Eisengatters auf ihren Rücken. Sie schien ganz genau zu wissen was ich wollte, denn Laufey galoppierte aus dem Stand an und trug mich in den Wald. Ich lenkte sie nicht, mir war egal wohin es ging.

      Während des ganzen Tages machte ich mir Sorgen um Bella. Sie war mit Laufey einfach abgehauen, ohne Sattel, ohne Zaumzeug, ohne nichts. Ich wusste zwar, sie war eine exzellente Reiterin, doch in diesem Zustand machte sie mir Sorgen. Ich besuchte Arran und Finley und berichtete den Beiden in knappen Sätzen vom Vorfall. Im laufe des vergangenen Monats waren die zwei Stallarbeiter mehr und mehr in unsere Familie hineingewachsen und so sah ich es als meine Pflicht an, die beiden zu informieren. Natürlich hatten sie die Szene auf der Bank längst mitbekommen, wenn man in einem Haus lebt und auf einem Hof arbeitet bleibt nicht viel geheim, doch ich wollte sichergehen, dass alle Bescheid wussten um Bella nicht auf dem falschen Fuß zu erwischen. Immer noch in Gedanken bei Bella machte ich mich auf den Weg zum Fohlenstall um mein Vorhaben von heute Morgen in die Tat umzusetzen und Brött ein wenig zu beschäftigen. Ich holte die kleine, jetzt schon bald große, Stute von ihrer Koppel und ging mit ihr in den Roundpen. Bella hatte mir die Geschichte ihres ersten Pflegepferdes, Crimetime, erzählt und damit die Idee wach gerufen, den großen roten Gymnastikball auf für das Training von Brött einzusetzen. Seit ich diesen Ball vor einigen Tagen ins Training eingebracht hatte, konnte Brött die üblichen Übungen des Fohlen ABC fast nicht mehr abwarten, so sehr liebte auch dieses Fohlen das Spiel mit dem Ball. Lächelnd sah ich zu wie Brött die Kugel durch den Roundpen kickte, verdutzt stehen blieb als sie feststellte, dass der Ball hüpfen konnte, nur um ihn dann um so mehr zu jagen. Ich stand an der Band, schob den Gymnastikball ab und zu von mir weg, wenn Brött mich aufforderte mitzuspielen und hing meinen Gedanken nach.

      Meine Schwester hatte es gestern echt erwischt. Ach ich machte mir Sorgen, verständlicherweise. Ich meine, erst macht der Freund Schluss und haut ab und dann schmeißt sie sich auf das nächst beste Pferd und reitet planlos in den Wald, wer macht sich da keine Sorgen? Schließlich beschloss ich meine Vinkona zu nehmen und, natürlich völlig zufällig und ohne jegliche Hintergedanken, in den Wald zu reiten. Meine Stute benahm sie wunderbar, wie immer, doch leider war ich mit meinen Gedanken überall, sodass ich Bella auf meinem Ausritt nicht fand, wie ich ursprünglich geplant und gehofft hatte. Vielleicht war sie vom Pferd gefallen und lag jetzt irgendwo im Wald? Aber nein, bis Bella vom Pferd fiel musste schon ein Wirbelsturm kommen. Ich saß auf dem Hof ab, band meine Stute an und befreite sie vom Sattelzeug, ehe ich in die Futterküche ging. Irgendein kreativer Anfall und eine Packung bunter Permanent Marker hatte mich vor einiger Zeit dazu getrieben die Futterschalen mit den Namen der Pferde, natürlich in Form von Graffitis, zu bemalen. Nun suche ich die Futterschale mit dem Schriftzug 'Vinkona' und füllte sie mit einen Hand voll Pellets und ein wenig Gerste. Lächeln sah ich zu wie meine Stute ungeduldig den Kopf über ihr Essen senkte.

      Ich war mittlerweile abgesessen und Laufey graste friedlich an einem Bächlein, von dem ich auch noch nicht gewusst hatte, dass es es gab. Ich gab mir alle Mühe und langsam gelang es mir die Gedanken zu ordnen, die sich bisher nur wirr im Kreis gedreht hatten. Seltsamerweise fühlte sich der Platz in meinem Herzen, von dem ich bis gestern geglaubt hatte Jonas würde ihn ausfüllen, gar nicht leer an. Hatte ich die Grundlage für dieses abrupte Ende etwa selbst gelegt? Wie lange ging das denn schon so? Vermisste ich ihn überhaupt? Auf diese Fragen fand ich keine befriedigenden Antworten, doch ich schaffe es mich zu sammeln. Natürlich, seine gewohnte Gegenwart fehlte, aber es war nicht so schlimm wie es hätte sein können. Er hatte mir nicht 'das Herz gebrochen', wobei ich mich fragte, warum nicht. Langsam wandte ich mich wieder meiner Stute zu und kletterte auf ihren bloßen Rücken. Jetzt, wo die schlimmsten Gefühlsausbrüche nicht länger von mir Besitz ergriffen hatten, war es schwieriger Laufey zurück zum Hof zu lenken. Ich würde mich nicht verkriechen, ich würde heute Nachmittag,... Wie spät war es überhaupt? Vielleicht drei, oder vier? Egal, ich würde einfach reiten, denn der Umgang mit Pferden ist etwas das bei allen Verletzungen hilft, gerade bei solchen am Herzen.

      Nächster Tag
      Es fühlte sich komisch an in einem leeren Bett aufzuwachen, doch nicht unbedingt schlecht. Es machte mir schon Sorgen wie schnell ich diesen Schlag ins Gesicht überwunden hatte, doch – nicht drüber nachdenken! Ich stand auf, stieg in meine Klamotten und schnappte mir auf dem Weg nach draußen ein Brötchen vom Vortag, welches ich im gehen verspeiste. Auf meinem Weg zu Weide grüßte ich Arran, der gerade dabei war Linns Offenstall zu säubern. Gapur stand zusammen mit Blossi und Uprising auf dem Hengstpaddock und auch Vidja fehlte. Scheinbar war Linn gerade dabei sie irgendwo zu reiten. Nun ja, mich sollte das ganze nicht stören, denn ich würde mich heute Morgen ein wenig mit Thowra beschäftigen. Die Stute hatte eine Runde Dressur schon länger nötig. Unwillig folgte Thowra mir zum Putzplatz, wo ich ihr grau weißes Fell, das momentan eher grau-grün war, gründlich mit verschiedenen Striegeln bearbeitete. Ich holte ihren Sattel von ihrem Platz und entfernte entnervt etwas Vogelkot von ihrer Trense. Ich würde bald nicht nur die Sättel abdecken müssen, denn die Schwalben, die an den Dachbalken des Stallgebäudes nisteten, wurden immer dreister. Ich holte mir Helm und Handschuhe, doch bevor ich aufsitzen konnte wurden meine Nerven wieder auf die Probe gestellt. Tabea hatte sich scheinbar auf meine Stute gewagt, denn die Bügel waren viel zu kurz eingestellt und dazu nicht anständig hochgezogen sondern völlig wirr verknotet. Jetzt wirklich entnervt löste ich die Riemen, stellte die Bügel ein und nahm mir vor Tabea einmal mehr gründlich zu erklären was sie NICHT machen sollte. In einer flüssigen, geübten Bewegung legte ich die Zügel auf Thowras Hals und schwang mich in den Sattel. Das Dressurviereck war frei, doch auf der Ovalbahn erblickte ich Finley. Mein wunderbarer Stallhelfer, eigentlich Helfer bei allem, lieferte sich seinen täglichen Kampf mit Topar. Der sture Hengst hatte mal wider seine 5 Minuten und meinte wie ein wilder über die Bahn rasen zu müssen. Grinsend sah ich zu wie Finley versuchte den Hengst mit verschiedensten Mitteln zu Raison zu bringen. Leider half nicht viel. Erst als der dunkelhaarige Mann resigniert die Gerte fallen ließ, die er in der Hand gehalten hatte, beruhigte sich Topar. Für ihn war alles was mit Gerten zu tun hatte fies und gemein, doch Finley ließ sich nicht davon abbringen ihn mit Gerte zu reiten. Immer wieder schaute ich zu den beiden hinüber und rief Finley Tipps zu, eigentlich nur um ihn etwas zu Triezen während ich die graue Stute im Dressurviereck warm ritt. Da Thowra in Dressur noch nie wirklich trainiert worden war, aber die meisten Übungen aus anderen Zusammenhängen bereits kannte, würde ich heute Morgen nicht viel Arbeit haben. Wir begannen mit dem Mittelschritt, welchen Thowra für das Viergang Training sowieso beherrschen musste. Sie schritt zugig aus, hob alle Hufe gleichmäßig vom Boden ab und blieb dabei wunderbar weich und gebogen auf der Zirkelline. Es versprach wirklich entspannt zu werden. Beim Versuch rückwärtszurichten meinte sie kurz Zicken zu müssen, doch alles in allem verlief das kleine Dressurtraining wunderbar. So beschloss ich das ganze einfach mal als Stufenerhöhung durchgehen zu lassen.

      Ich hatte mich mal wieder mir diesem sturen Bock von Hengst herumgeärgert, doch ich wollte nicht aufgeben. Arran sagte manchmal – sofern er überhaupt mal etwas sagte, dass ich eh nie aufgeben würde, zumindest nicht bis ich mir an der Wand den Schädel eingeschlagen hätte beim versuch mit dem Kopf durchzugehen. Irgendwie hatte er ja recht. Ich brachte also Topar in seinen Offenstall zurück und überlegte was als nächstes zu tun war. Irgendeine kleine Stimme in meinem Hinterkopf flüsterte etwas von 'nichts zu tun' und 'Pause', aber ich ignorierte sie – auf einem Hof wie diesem gab es immer etwas zu tun das getan werden musste. Ich überlegte. Eine Boxentür im großen Stall war kaputt. Zwar stand dort nie ein Pferd, aber sie zu reparieren konnte nicht schaden. Auf dem vom Offenstall zum Hauptstall traf ich auf meinen Kumpel Arran. Er machte ein komisches Gesicht. Das Gesicht, das er immer machte wenn er jemanden etwas fragen musste und es am liebsten vermeiden wollte. „Hey, was's los?“, fragte ich ihn und schnitt eine komische Grimasse. „Nichts.“ „Nichts sieht anderes aus.“ „Ich will nicht drüber reden, ja.“ „Dann nicht, ich will dir nur helfen.“ „Na gut. Hab ärger mit Mila.“ „Warum?“, ich fragte mich was in aller Welt los war. Erst war bei Bellas Familie Land unter und jetzt zoffte sich Arran mit seiner Freundin. „Sie will, dass wir zusammen ziehen. Aber ich wohn' ja mit dir hier.“ Okay, das war wirklich ein Problem. Arrans Freundin, Mila Weston hatte gerade ihre Ausbildung zur Pferdewirtin fertig und suchte Arbeit in der Gegend, aber Arran konnte hier vom Hof auch nicht so einfach weg. Bis nach Morvern war es ja noch ein ganzes Stück – zu weit um jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Auf einmal machte es 'klick'. „Mila sucht immer noch Arbeit?“ „Joa, warum?“ „Mila Weston und Arran McTavish, Gestüt Colles Virides 1, Postleitzahl vergessen, Morvern. Klingelt's? Mila ist Pferdewirtin.“

      Nachdem Thowra ihr Futter aufgefressen hatte, kam sie zurück auf den Stutenpaddock, denn mit Gras reichte es erst mal für Heute. Wieder ein Pferd auf meiner Trainingsliste weniger. Jetzt waren noch Slaufa, Sólfari und Stássa an der Reihe. Ganz schön viel Arbeit für einen Tag. Nun ja, vielleicht würde ich auch Stássa auf Morgen verschieben, mal sehen. Ich holte die kleine, westerngerittene, Stute von der Weide und machte sie fertig. Ein wenig Gangtraining war angesagt. „Hoffentlich ist die Ovalbahn frei.“, dachte ich und saß auf. Die Bahn war frei. Das reiten im Westernsattel fühlte sich noch immer ungewohnt an, wenngleich in Slaufa in letzter Zeit oft geritten war. Die Stute ging auf ihre Krönung zu und so widmete ich ihr viel Zeit. Wir begannen in langsamem Tempo. Ich hatte mir eine gute Stunde für Viergang eingeplant und hoffte meinen Plan halten zu können. Schlangenlinien, Volten, Slaufa reagierte prima auf meine, manchmal etwas unbeholfenen Kommandos. Veija hatte die Stute wirklich fein geritten und ich war froh über jede Stunde Training zu der ich die Stute ihn ihre Hände gegeben hatte. Nachdem sich Slaufas Muskulatur ausreichend aufgewärmt hatte, begannen wir mit ordentlichem Tölt. Nicht zum ersten Mal stellte ich fest, dass Westernsättel für diese Gangart mehr als gut geeignet waren, dafür konnte man im Trab nur schwer bis gar nicht entlasten. Genau hier lag das Problem. Slaufa konnte zwar traben, aber es war schwer ihr verständlich zu machen was man wollte. Mehr schlecht als recht beugte ich mich nach vorne um den Rücken des gescheckten Pferdes zu entlasten und, siehe da, Slaufa trabte. Leider schaffte ich ich es, auch nicht zum ersten Mal, mir das Sattelhorn in die Magengrube zu bohren. Aua! Ach dieser, eher ungemütlichen, Trabrunde blieb als letztes noch der Galopp. Hier war alles ganz einfach, denn Slaufa galoppierte auch als dem Tölt. Nach einer Runde Galopp bemerkte ich, dass sich Zuschauer an der Bahn eingefunden hatten. Es waren Arran und Finley, dir mir Sicherheit etwas von mir wollten. Ich parierte Slaufa durch und lobte sie. Sie hatte ihre Sache gut gemacht, also saß ich auf und ging zu den Beiden. „Irgendwas kaputt, Pferd ausgebrochen, fehlt was?“, fragte ich scherzhaft. „Witzig.“, schnaubte Finley. „Arran hier hat ein Anliegen.“

      Ich fühlte mich in keinster Weise wohl in meiner Haut. Warum musste man immer mit den Leuten reden? „Ähm, also ich. Also ich wollte. Also ich habe eine Freundin.“ Super, damit hatte ich schon mal falsch angefangen, denn Bellas Gesicht verdüsterte sich. Wahrscheinlich dachte sie an Jonas. „Ja?“, fragte sie, „Weiter.“ „Nun ja, Mila und ich haben uns gestritten. Sie will, dass wir zusammen ziehen aber von hier bis nach Morvern ist es zu weit um jeden Tag zur Arbeit zu fahren.“ Warum faselte ich so einen weit schweifenden Blödsinn? Finley schien sich das auch zu fragen, denn jetzt wurde er ungeduldig und schaltete sich ein. „Mila Weston ist Pferdewirtin auf Arbeitssuche und würde gerne mit ihrem Freund zusammen ziehen. Nun, hier gibt es eh zu viel Arbeit und das hier ist ein Gestüt. Zudem...“ „Zudem ist eine Wohnung im Haupthaus frei und jetzt wollt ihr wissen ob ich sie einstellen kann?“ „Äh, ja.“ Das war nun wieder ich. „Das würde mir helfen und vielleicht allen etwas Arbeit ersparen.“

      Eine Woche darauf
      „So kommt es immer wieder, dass der Hof Zuwachs bekommt.“, stellte ich fest als ich Morgens aus dem Fenster sah. Mila war vor zwei Tagen eingezogen. So waren jetzt alle Wohnungen hier im Haupthaus belegt und ich verstand mich recht gut mit der, nur wenig jüngeren, Frau. Mila Weston war aufgeschlossen, freundlich und hatte ein gutes Gespür für Pferde. Gerade sah ich zu wie sie mit Arran vom Hof ritt. Die beiden wollten mit Faera und Blossi einen Distanzritt unternehmen. „Wahrscheinlich wird das ganze eher ein romantisches Ausritt zu zweit.“, stellte ich mit einem bitteren Beigeschmack fest. Jonas hatte sich nicht ein mal mehr gemeldet.

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      26. August 2015
      Gangtraining Stássa und Faera A → L (T7 → T6)| 2563 Zeichen | © BellaS

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      Ich stand unschlüssig in der Sattelkammer. Erst Stássa oder erst Faera trainieren? Beide Stuten brauchen ihr Training und beide neigten dazu es mir nicht leicht zu machen, eigentlich war es also gehupft wie gesprungen. Ich stöhnte. Lust war auch nicht wirklich vorhanden, mich auch nur mit einer der beiden Stuten herumzuschlagen. „Na, war grübelst du?“ Linn war in die Sattelkammer getreten und sprach mich nun von hinten an. „Stássa oder Faera?“ „Dressur?“ „Ja, leider.“ Ich verdrehte die Augen. „Du liebst deine Pferde, auch wenn du dir immer die schwierigen aussuchst.“ Linn versuchte mal wieder mich mit einer Tatsache aufzumuntern, und es half. „Komm, ich nehme Stássa, du Faera und wir reiten das Training zusammen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.“
      Kurze Zeit später hatten wir beide Stuten erfolgreich gesattelt und getrenst und waren auf dem Weg zum Dressurviereck. „Wir haben heute nur E auf A und A auf L, also nichts außergewöhnliches. Bahnfiguren kennen die beiden ja sowieso, aber Stássa fällt beim Überstreichen der Zügel immer aus allen Gangarten, mit Ausnahme von Schritt und Faera macht aus verstärkten Gangarten immer schnelleres Laufen.“ Ich nahm die Zügel auf. „Wir haben also was zu tun.“ Meine Freundin tat es mir nach und wir ritten einige Runden um den Platz, bevor wir mit der eigentlichen Arbeit begannen. „Die üblichen Bahnfiguren. Schritt, Trab und Galopp auf dem Zirkel.“ Ich hoffte, Linn hatte mich gehört, denn über uns schien sich ein Gewitter zusammen zu brauen und es grummelte bedrohlich. „Und dann versucht das Zügelüberstreichen mal, ich mache hier mit dem starken Schriit weiter.“ Während Linn Stássa zu einem flotten Trab antrieb und dann die Zügel locker über den Hals hängen ließ, nahm ich Faeras Zügel auf, gab kleine Paraden und trieb rhythmisch zu den Schritten der Stute. Es dauerte etwas, bis sie begriffen hatte, dass ich nicht tölten wollte, dann begann sie endlich ihre Beine höher zu heben. Ich lobte sie, musste dann aber hastig Linn und Stássa platz machen, die mittlerweile galoppierten. „Wir sollten in die Halle gehen. Hier wird es gleich nass.“ Ich machte bereits Anstalten das Viereck zu verlassen und in die große Reithalle zu wechseln. „Gute Idee.“, hörte ich von Linn, dann fing es an zu regnen. Auch in der Halle übten wir nicht mehr viel weiter. Nach Schenkelweichen und Rückwärtsrichten befand ich das Training für beendet. Wir befreiten die Pferde noch in der Halle vom Sattelzeug, denn draußen goss es wie aus Eimern. Schnell brachten wir die Stuten in ihren Offenstall und flüchteten uns ins Haus.

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      26. August 2015
      Ein Sommer auf Rømø | 7134 Zeichen | © BellaS

      „Das ist doch nicht dein Erst?!“, klang Linns Stimme aus dem Lautsprecher meines Handys. Ich konnte förmlich sehen wie sie sich die Hand vor den Kopf schlug. „Wie lange sind wir jetzt in Schottland? Ein Jahr? Anderthalb? Höchstens!“ Wieder flackerte ein Bild vor meinem geistigen Auge auf. Diesmal tiegerte meine langjährige Freundin mit dem Handy in der Hand auf dem Hof auf und ab. „Nein Bella, ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Ich hoffe du hast noch nicht für uns alle entschieden?“ „Ich habe nicht einen Moment daran gedacht dich nicht zu fragen.“, erwiderte ich ehrlich. „Ich würde eingehen, müsste ich allein wieder anfangen.“ „Gut.“, ihre Stimme klang erleichtert. „Aber glaub nicht, dass ich jetzt hier alles stehen und liegen lasse um freudig mit dir nach Dänemark zu fahren, Annabell Schmiedemann.“ Wenn sie mich bei meinem vollen Namen nannte, wusste ich, dass es ernst wurde. „Gut. Überlege es dir bitte. Ich hole jetzt Hnakki,wir sehen uns, wenn alles glatt geht heute Abend.

      Hnakki war ein stattlicher junger Hengst, den ich bei einer Zuchtauflösung erstanden hatte. Ein Vertreter der bekannten „van ghosts“ Zucht, aus der auch die Stute Thowra stammte. Es hatte eine Weile gedauert, aber nun konnte er endlich zu uns nach Colles Virides ziehen. Die Frage war nur, wie lange er dort wohl bleiben würde, er und all meine anderen Pferde.

      Aus dem Urlaub nach Hause zu kommen hatte immer etwas bedrückendes. Ich vermisste die Insel, das Meer, alles. Der kleine Anhänger schaukelte hinter meinem Auto her und Laufey hatte endlich aufgehört zu randalieren, kaum war Hnakki neben ihr eingeladen worden. In wenigen Stuten würde ich Morvern erreichen und von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis nach Hause.

      Ich parkte den Wagen. Es war spät und so war niemand mehr auf dem Hof um mir mit dem Ausladen meiner vierbeinigen Begleiter zu helfen. Ich ließ die Rampe herunter, entfernte die Stange hinter Laufey und stieg durch die kleine Tür an der Front des Hängers wieder ein, um sie loszubinden. Wie immer sprang sie förmlich rückwärts aus dem Gefährt. Hnakki benahm sich wesentlich manierlicher. Er wartete bis ich alle Sicherheitsmaßnamen entfernt hatte, dann schritt der ohne zu zögern aus dem Transporter.

      Ich klopfte an Linns Wohnungstür. Sie öffnete mir und machte ein verdrießliches Gesicht, begrüßte mich aber trotzdem. „Hast du die Bilder bekommen?“ „Ja.“ „Himmel. Du bist immer noch sauer?“ Ich kannte meine Freundin al einen wirklich lieben Menschen dem es fern lag überhaupt sauer zu sein, geschweige denn länger als ein paar Minuten. „was denkst du dir eigentlich? Überfällst mich mit solchen Plänen am Telefon! Und überhaupt, wenn du ständig umziehen willst, solltest du keine Pferde züchten. Die mögen das nämlich nicht.“ Ein wenig überrumpelt setzte ich mich. „Ich glaube ich muss mal versuchen dir meinen Standpunkt zu erklären.“ „Schieß los. Ich bin wirklich gespannt.“ Sie setzte sich neben mich aufs Sofa und ich begann.

      „Ich bin von meinen Eltern weg gezogen, als ich mich Stássa meine erste Isistute bekam. Ich wollte machen können was ich wollte, frei sein, das erste Mal in meinem Leben. Früher habe ich es sogar in Erwägung gezogen nie von zu Hause wegzuziehen, aber das gehört hier nicht hin...“ Ich musste mich sammeln, ehe ich fortfuhr. „Mit dem Gut Muschelsand hatte ich mein erstes richtiges und vor allem eigenes zu Hause und eine bunte Sammlung Pferde jeder Rasse. Ich war glücklich, aber auch überfordert. Dann kam Catalina und wir taten uns zusammen. Das UHAP Ocean Wave war super, aber es ging nicht lange gut. Cata lernte Sahra kennen und zog nach Schottland. Ich hatte mich an Teamarbeit gewöhnt und schlug alles in den Wind. Ich zog nach Schottland.“ „Jaaa.“ Soweit kannte sie meine Geschichte als Pferdezüchterin nur von Erzählungen. „Jetzt sind wir ein Team. Ein super Team. Ich wünsche mir, dass wir es schaffen eine große, bekannte und gute Isländerzucht auf die Beine zu stellen. Zusammen. Als Team. Ich möchte raus aus der Legacy und ich liebe das Meer. Rømø ist ein Traum und ich glaube das diese Insel ein Ort ist, an den Islandpferde wirklich gehören.“ ich beendete meine Ausführungen. „Das war ja ein historischer Roman.“ Linn versuchte ihr böses Gesicht zu wahren, schaffte es aber nicht. „Nun ja, ich glaube, ich kann dich verstehen. Gib mir Zeit, ja?“

      Ich gab ihr Zeit. Am nächsten Morgen, nachdem Hnakki von allen ausgiebig bewundert wurde, rief ich das Team zusammen. „Ich will, dass ihr wisst was Sache ist. Da keine Entscheidung gefallen ist, müsst ihr euch noch keine Sorgen machen, aber es ist besser wenn man von Anfang an weiß was Sache ist.“ Ich erzählte von meinen Plänen. Mila, Arran und Finley runzelte die Stirn, dann ergriff Finley das Wort. „Ich mag deine Pferde, ich mag den Arbeitsplatz hier. Ich wollte eh immer weg, warum nicht nach Dänemark?“ Er räusperte sich. „Egal ob ihr geht oder hier bleibt, ich kann nur für mich entscheiden aber ich bleib bei euch.“ Ich war gerührt. „Ich erwarte keine so schnelle Entscheidung, noch ist ja nichts klar, versuchte ich die beiden Anderen abzuwürgen, doch Mila hatte schon das Wort ergriffen. „Ich werde ich Schottland bleiben, und das gilt auch für Arran. Sie sah ihren Freund bestimmt an. „Wenn ihr hier bleibt, bleibt alles wie immer.“

      „Okaaay, das war doch recht deutlich, von beiden Parteien.“ Linn und ich ritten durch den Wald, meine Lieblingsroute die ich immer dann wählte wenn ich nachdenken musste. Normalerweise ritt ich dann Laufey, aber ich hatte ihr eine Pause von der Fahrt gegönnt. Die Stute stand auf der Weide. Dafür saß ich jetzt auf Vin, Linn hatte ihren Garpur gewählt. „Ich hätte nicht erwartet, dass sie so schnell sein würden.“ Ich starrte auf die Blätter der Brombeerpflanze, die am Weg wucherte. „Wenn du jetzt fragst: Nein, ich brauche noch Zeit.“ Gab Linn mir zu Verstehen das Thema fallen zu lassen, welches sie erst angeschnitten hatte. „Na gut. Was macht Finleys Projekt?“ Meine Freundin grinste. „Die Kutsche, die er aufgetrieben hat ist nicht besonders vertrauenerweckend, aber Topar macht es Spaß. Die Beiden waren gestern das erste Mal im Gelände unterwegs, wobei ich mir mehr Sorgen um den Wagen gemacht habe, als um Topar.“ Wir lachten. Der einstige Stallarbeiter hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Topars Ausbildung im Bereich Fahren einmal auszunutzen. Er machte dabei ungefähr genauso schnell Fortschritte, wie das Bild mit dem bockigen Hengst und der klapprigen Kutsche Erheiterung auslöste. „Und, was ist sonst noch passiert während ich im Urlaub war?“, verlangte ich einen Lagebericht. „Arran kümmert sich vorbildlich um Blacky, ich glaube er mag ihn. Auf jeden Fall ist er das einzige Wesen mit dem er hin und wieder redet.“ Ich grinste, konnte mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass Arran sprach wenn es nicht unbedingt notwendig war. „Mila trainiert alle Pferde quer -beet. In letzter Zeit vor allem Faera und Stássa. Tabea hat sich mit Vinkona ernsthafte Ziele gesetzt und Thowra und Blossi habe ich versorgt. Alles zu deiner Zufriedenheit?“ Natürlich war ich zufrieden mit meinem fleißigen Team, und dann begann ich Linn von meinem Urlaub zu erzählen...

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      von Sevannie am 08. September 2015
      Durchchecken von Faera, Hnakki, Snót und Blossi | 7679 Zeichen | © Sevannie

      Ja schon länger schob ich den Auftrag von Annabell vor mich her, oder eher ich musste ihn verschieben da so viel Stress war auf meinem eigenen Hof. Da es nur um durchchecken und impfen ging, hatte es keine richtige Dringlichkeit und Bella konnte dies auch verstehen, worüber ich echt dankbar war. Ich war nun auf ihrem Hof angekommen und sie erwartete mich schon schmunzelnd. ,,Tut mir wirklich unendlich leid.'',murmelte ich und sie winkte schmunzelnd ab. ,,Schon okay. Jetzt bist du ja da.'',lächelte sie und ich nickte. ,,Also wen zuerst?'' - ,,Zuerst Snót.'',schmunzelte sie und wir liefen in den Stall hinein. Wir kamen an der Box der braunen Stute an und sie empfing mich mit neugierigem Blicke. Bella halfterte sie auf und brachte sie auf die Stallgasse, vor ihrer Box band sie die Stute an. ,,Heute scheint sie einen guten Tag zu haben.'',lächelte sie und ich nickte. Gut gut. Ich ließ mich von der Stute erst einmal abschnuppern, ehe ich dann anfing sie abzutasten. Weder an den Beinen noch am rstlichen Körper der Stute fand ich irgendwelche Auffälligkeiten. Also nahm ich mir mein Stethoskop zu Hand und horchte sie ab. Ihre Atemzüge lagen bei 14 Zügen pro Minuten und der Puls bei 34 Schlägen pro Minute. Somit waren das die Durchschnittswerte und auch Herz udn Lunge waren gesund und in Takt. Sanft lobte ich Snót, ehe ich mein Stethoskop wegpackte und mir mein Thermometer zur Hand nahm. Ich lief zur Kruppe, wo ich mich an die Hinterhand stellte. Bella blieb am Kopf der Stute und redete gut auf sie ein, währen dich begann die Körpertemperatur zu messen. Die Stute quieckte kurz auf, doch verhielt sich dann relativ ruhig. Als das Piepsen des Thermometers ertönte lief ich zum Kopf und blickte auf dieses; 37,7°C. Also auch eine normale Körpertemperatur. Sanft lobte ich Snót erneut und blickte Bella an. ,,Sie ist kerngesund, nicht anders zu erwarten.'',schmunzelte ich und desinfizierte das Thermometer, ehe ich dann die Spritze aufzog mit dem Tetanus-Impfstoff. Bella blieb erneut am Kopf und hielt sie fest, während ich mir die Vene am Hals suchte und die Stelle desinfizierte. Ich schnappte mir noch einen trockenen Tupfer, injizierte dann die Spritze und drückte den Tupfer danach auf die Stelle. Einen kurzen Moment drückte ich den Tupfer noch drauf, ehe ich es auch gut sein ließ und die Stute erneut lobte. ,,So das war der erste Streich. Wen nun?'',hakte ich nach und Bella brachte die Stute wieder in ihre Box, schloss die Tür und wir liefen zusammen mit meienr Tasche zur nächsten Box. ,,Nun kommt Faera dran.'',erklärte sie mir und halfterte auch diese Stute auf und holte sie aus der Box. Genauso wie Snót auch banden wir sie beidseitig an. Diese Lichtfuchsstute zeigte mir sehr früh das sie auch frech ist. Sie zupfte an meine Jacke, doch ich ermahnte sie. Kurze Zeit hörte sie auf, so konnte ich mir in Ruhe ihre Augen anschauen. Als ich mir das Zahnfleisch anschaute schnappte sie spielerisch nach mir. Ich schüttelte den Kopf, den Blick den ich erhaschen konnte reichte mir auch schon. Das Zahnfleisch und die Augen sahen gut aus, also machte ich mich nun daran die Stute von oben bis unten abzutasten. Sie wies einige Blessuren auf die von kleinen Rangelein auf der Weide kommen konnten, oder eben wenn sie sich irgendwo gerieben hatte, weil es gejuckt hat. Dennoch viel mir sonst nichts Außergewöhnliches auf. Kurz lobte ich die Stute, bis jetzt hatte sie noch keine weiteren Faxen gemacht. Ich schnappte mir also mein Stethoskop und hörte auch sie ab. Ihre Werte waren ebenfalls im Normbereich und so ging es dann an's Messen. Das frisch desinfizierte Thermometer nahm ich mir dazu zur Hand und lief zur Kruppe der Stute. Wie bei Snót stellte ich mich neben die Hinterhand, nur legte Faera hier schon die Ohren an. ,,Ist gut.'',flüsterte Bella am Kopf der Stute und streichelte sie. Sonderlich gut ließ sie sich nicht ablenken, wir mussten einen zweiten Versuch starten da die Stute einfach mit der Hinterhand hin und her lief. Doch beim zweiten Versuch klappte es dann auch und ihre Körpertemperatur lag bei 37,9°C, zwar etwas wärmer aber jedes Pferd ist nunmal anders. Kurz lobte ich Faera, bevor ich dann die Spritze vorbereitete und auch die Stelle vorher desinfizierte. Ich injizierte die Spritze und die Stute gab einen kleinen Mucks von sich, ehe ich den trockenen Tupfer auf die Einstichstellte drückte und Bella sie dann wieder weg brachte in ihre Box. ,,So der zweite Streich.'' - ,,Nun geht es zu den Hengsten. Jetzt ist Blossi dran.'',erklärte mir Bella und sie lief vor. Ich schnappte mir meine Sachen und folgte ihr. Sie holte den Isländerhengst aus der Box und befestigte die Stricke am Halfter. ,,Hallo Blossi.'',murmelte ich und ließ mich auch von ihm erst einmal abschnuppern, sah mir dann seine Augen, sein Zahnfleisch und die Zähne grob an. Er schien mir etwas scheu, als hätte er Misstrauen, aber sonst viel mir nichts auf. Er legte unsicher die Ohren an, ehe ich ihn lobte. ,,Ganz ruhig, Großer.'',murmelte ich leise und begann dann ihn abzutasten. Also sein Vertrauen könnte ich sicherlich nicht gewinnen. Er war ja so Scheu und ich wollte ihn dann auch gleich noch Piecksen! Als Tierarzt machte man sich wirklich keine Freunde, aber in den anderen Berufen auch nicht. Trainer müssen sie zur Arbeit bewegen und Hufschmiede wollen war von ihren Hufen. Für Pferde ist das ja alles grausam. Als ich mit dem Abtasten fertig war und der Hengst auch nichts Auffälliges aufzuweisen hatte, begann ich ihn abzuhören. Wie erwartet war sein Puls leicht erhöht und seine Atemfrequenz ebenfalls. Er hatte ja regelrechte Angst. Sanft lobte ich ihn und gab ihm ein Leckerli, kurz stellte er die Ohren auf doch sie klappten sich dann auch gleich wieder weg. ,,Eigentlich will ich dir ja nichts böses, du brauchst keine Angst haben.'',murmelte ich leise und streichelte ihn erneut. Ich sagte Bella wie das mit der Luft und dem Herz aussah, aber das es nur durch die Situation käme und nicht durch irgendeine Krankheit ist. So legte ich das Stethoskop wieder weg und schnappte mir das Thermometer. Das Messen der Körpertemperatur ging bei ihm auch nicht gleich beim ersten Anlauf gut. Er hatte Angst oder Misstrauen, je nachdem wie man es deutete. Aufjedenfall wich er aus. So machten wir mehrere Anläufe bis es dann endlich funktionierte, mit vielen Möhren, aber es funktionierte. Das Thermometer piepste und ich blickte drauf. 38,1°C, also hier auch nich alles okay. Sanft lobte ich Blossi und zog die Spritze auf. Wie bei den Stuten zuvor desinfizierte ich die Stelle erst, injizierte dann die Spritze und drückte den trockenen Tupfer darauf. Erneut gab es eine Möhre und Blossi konnte nun sein Ruhe in seiner Box haben. Bella und ich liefen zum letzten Pferd; Hnakki. Ebenfalls ein Isländer und auch ein Hengst. Mit Hnakki war alles am einfachsten wie es mir schien. Er ließ sich gut händeln, da Bella wusste wie man ihn behandeln musste. Ich tastete ihn ab, nachdem ich mir Augen, Zahnfleisch und Zähne etwas angeschaut hatte. Danach hörte ich ihn ab. Nirgends war was Auffälliges festzustellen, also ging es an das Messen der Körpertemperatur. Auch dies funktionierte gleich beim ersten Mal und das Piepsen signalisierte mir wieder das ich drauf schauen könnte. Sanft lobte ich Hnakki und blickte auf das Thermometer; 38,0°C, also wieder alles gut auch bei diesem Hengst. So zog ich die Spritze auf und injizierte diese ihm dann. Auch hier machte er keinen Mucks, somit ging dieser Hengst am schnellsten wieder zurück in seine Box. ,,So Bella, alle diese Pferde sind gesund und nun gegen Tetanus geimpft. Verschon sie die nächsten Tage noch etwas, wegen dem Impfstoff.'',erklärte ich und verabschiedete mich sogleich auch von ihr.

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      von Sosox3 am 21. September 2015
      Hufschmiedbericht Faera | 1737 Zeichen | © Sosox3

      Mitlerweile war es schon fast nichts mehr neues zu Anabell Schmiedemann und ihren Pferden zu fahren um mich um deren Hufe zu kümmern. So kam es dann auch dazu das ich einem Lichtfuchs namens Faera die Hufe kontrollieren und mit dem Barhufpaket bearbeiten sollte.

      Auf ihrem Hof angekommen kannte ich den Weg zum Stall schon und trug meine Schweren Arbeitsmaterialien mit mir zu der besagten Stute und konnte direkt mal zu spüren bekommen wie sie tickte. Ruhig stehen bleiben beziehungsweise still stehen ging gar nicht, also würde die Prozedur etwas länger dauern. Anabell und ich begrüßten uns freundlich, quatschten dabei ein wenig, naja wir versuchten es zumindest. Denn Faera scharrte mit den Hufen, drehte sich und war generell einfach nur unruhig. „Ich fang am besten gleich an, sonst tickt die ja noch völlig aus“, schmunzelte ich und nahm mir den Hufkratzer und säuberte die Hufe des Fuchses und beeilte mich mit der Kontrolle sogut es ging, da sie ab und an die Hufe wegziehen wollte, ich dies aber nicht zu ließ. Die Hufe waren in einem guten Zustand und so beeilte ich mich beim Ausschneiden, sodass ich die Hufe auf 9cm runterkürzte, wobei sie mir es hinten rechts etwas schwer machte und ihr gesamtes Gewicht gegen mich lehnte. „Mäuschen... lass es bleiben“,murrte ich und war froh als ich das Ausschneiden hintermir hatte und weiter mit dem Raspeln und Feilen ging. Nach weiteren Anti-Steh-Aktionen war sowohl ich, als auch Madamme geschaft und ich war fertig mit meiner Arbeit. Als hätte ich Bella gerufen kam sie gerade um die Ecke und lief mit Faera vor. Ih war zufrieden mit meiner Arbeit, sie lief taktklar und ich packte rasch meine Sachen zusammen, stellte ihr eine Rechnung aus und fuhr weiter zum nächsten Auftrag.
    • BellaS
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      22. September 2015
      Umzug nach Rømø | 12 265 Zeichen | © Seimure & BellaS

      Seimure (Linn)
      BellaS (Bella)

      Das schrille Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Ich haute ein paar mal auf das Mistding drauf, bis es endlich Ruhe gab. Dann schlug ich die Decke zurück und wuchtete mich von der Matratze, die mir für diese Nacht als Bett gedient hatte. Mit noch geschlossenen Augen irrte ich ins Bad, wobei ich gegen einen noch leeren Karton stieß. Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, schlang ich ein kleines Frühstück hinunter und begann dann damit, meine Bettwäsche in den letzten noch leeren Karton zu quetschen. Gestern hatte ich schon alles andere in den Pappdingern verpackt, die jetzt in der Wohnung herum standen. Heute musste ich die Kartons in einem der drei Transporter verstauen, mit denen wir morgen nach Rømø aufbrechen würden. Ich begann damit, die Kartons auf den Hof zu tragen und sie dort abzustellen. Nachdem ich dort alle aufgestapelt hatte, öffnete ich die Tür des Transporters und begann, die Kartons in den "Kofferraum", der mehr einer zu klein geratenen Lagerhalle glich, zu wuchten. Ein paar Kartons musste ich auch auf dem Boden des Wohnabteils abstellen. Als ich aus dem Transporter kam, tauchte in der Haustür ein Umzugskarton auf, dem ein mürrisch dreinschauender Finley folgte. Ich wünschte ihm einen guten Morgen, woraufhin er mich ansah, als würde ich vor Ironie nur so strotzen. Auch Bella kam mit einem Karton aus dem Haus, sah aber sehr viel besser gelaunt aus. "Kannst du die Sattelkammer ausräumen? Ich denke, es sollte alles in den jeweiligen Transporter, in dem auch das Pferd steht, sonst gibts nur wieder Unordnung." Wir hatten uns darauf geeinigt, dass Bella die Hengste, ich Vidja, Meyja, Garpur, Fjara, Snót und Faera und Finley die übrigen Stuten nach Rømø kutschieren würde. Brött würden wir auch noch irgendwo unterbringen können. Ich lief also los, um zuerst einmal die Sättel zu verladen. Ich dachte mir eine Taktik aus: Ich trug auf jedem Arm zwei Sättel, was mich zwar im Gehen etwas verlangsamte, jedoch immer noch schneller ging, als immer nur einen Sattel zu tragen. Als ich mit meiner ersten Ladung Sättel auf den Hof kam, hatte Bella gerade einen weiteren Karton im Transporter verstaut. Als sie mich sah, lachte sie, zog ihr Handy aus der Tasche und fotografierte mich. "Eine spitzen mäßige Sattelschlepperin!", rief sie, ehe sie mir zuwinkte und im Haus verschwand. Ich hängte die Sättel in den kleinen Sattelkammern, die sich zwischen dem Laderaum und dem Pferdebereich befanden.Nachdem ich alle Sättel aufgehängt hatte, und auch Finley und Tabea Erinnerungsfotos geschossen hatten, hängte ich mir alle Trensen und Halfter über den Arm, um dann im Transporter vor dem Rätsel zu stehen, welche Trense zu welchem Sattel gehörte. Mit Hilfe von Fotos, auf denen die Pferde die Trensen und Sättel trugen, konnte ich sie schließlich zuordnen. Als nächstes kam ich auf die Idee, die Putzboxen in die Futterschüsseln zu stecken und diese dann in der Schubkarre zu transportieren.

      Ich war wach, lange bevor mein Wecker mich aus meinen Träumen reißen konnte. Um genau zu sein hatte ich kaum geschlafen. Wie immer kamen mir Zweifel, aber ich verbot mir, die getroffene Entscheidung zu bereuen. Ich schaltete die Weckfunkion meines Handys ab, damit sie nicht gleich in meiner Hosentasche losgehen würde, und rollte mich von der Matratze, die mir als Bett gedient hatte. In den letzten drei Tagen war alles Schlag auf Schlag gekommen. Wir hatten geräumt, gepackt und weggeworfen, hatten Kisten gestapelt und alles organisiert. Tabea war gestern nach Deutschland zurück gefahren, sie hatte ihr freiwilliges Jahr beendet und wollte sich nun ihrer Berufswahl widmen. Vinkona hatte sie schweren Herzens und mit der Aussicht auf baldigen Besuch bei uns zurück gelassen. Auf einmal standen wir zu dritt über einem Berg von Arbeit. Draußen erblickte ich Linn, die verschlafen zum Stall wanderte. Auch ich betrat den Hof und begann, den Inhalt unserer Futterkammer ins Gepäckabteil meines LKW zu räumen, nachdem ich auf dem Weg nach unten schon einen Karton mitgenommen hatte. An der Tür war ich auf Linn getroffen und hatte ihr, mit aller guten Laune die ich aufbringen konnte, die Aufgabe gegeben die Sattelkammer auszuräumen. Jetzt rollte ich eine Tonne Futtergerste über den Hof und scheiterte an der Stufe, die die Tonne vom Innenraum des LKW trennte. „Ich dir helfe.“, erklang Finleys Stimme hinter mir. Er war mittlerweile dazu übergegangen Deutsch zu sprechen, was leider manchmal in grammatikalischem Chaos endete. „Danke.“ Gemeinsam hoben wir die Tonne an und hievten sie in das Fahrzeug. „Hilfst du mir auch noch bei den Pellets und dem Hafer?“ „Klar.“ Finleys Laune schien sich gebessert zu haben. Gemeinsam räumten wir alle Dinge aus der Futterkammer, die ein einzelner nicht heben konnte, dann ging Finley zurück ins Haus, um den Rest der Kartons zu hohlen. Ich schaute auf mein Handy, denn meine innere Uhr war ein wenig durch den Wind. „11:23 Uhr.“, verkündete diese. „Mir müssen sehen, dass wir los kommen. Die Fährte geht heute Abend, und wir brauchen fünf Stunden mindestens nach Newcastle, außerdem müssen wir uns dann dort um einen Guten Platz für die Pferde kümmern.“ „Es fehlt nur noch das Heu für die Überfahrt.“, stellte Linn in Aussicht. „Das kann in den letzten Platz bei mir.“ Ich hatte den einzigen LKW für acht Pferde übernommen, da wir sonst für Brött keinen ordnungsgemäßen Platz gehabt hätten. „Da ist ja ein Platz frei. Am besten packen wir das zwischen Brött und die Hengste, dann gibt’s keinen Radau.“ Gesagt getan. Eine dreiviertel Stunde später war sämtliches Zeug eingepackt und die Pferde samt und sonders verladen. Nach einem letzten Rundgang über Colles Virides stiegen wir in die LKWs, winkten Arran und Mila, die gekommen waren um uns zu verabschieden und traten dann aufs Gas. Ein Fahrzeug nach dem anderen verließ den Hof und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Gefühl des Verlusts in mir breit machte.

      Wir fuhren über immer größer werdende Straßen bis nach Glasgow, wo wir auf die Autobahn fuhren. Als wir bei Carlisle auf die A689 wechselten waren wir erstaunlich gut in der Zeit und hatten schon über die Hälfte des Weges nach Newcastle, wo wir auf die Fähre fahren würden geschafft. Bei Bramton fuhren wir dann auf die A69. Kurz vor Newcastle fuhren wir über die A1 auf die A167, dann auf die Jesmond Road und die A1058, die A19 und die A187 und schließlich auf die Coble Dene, an dessen Ende sich der Fähranleger befand. Das Einchecken dauerte ziemlich lange, da nicht nur unsere Papiere, sondern auch die der Pferde kontrolliert werden mussten. Schließlich fuhren wir durch die Schranke und fanden uns auf einem riesigen Parkplatz wieder, der aber noch fast leer war. Wir stellte die Transporter nebeneinander auf drei freie Plätze und stiegen aus, um uns ein bisschen die Beine zu vertreten. Wir aßen eine Kleinigkeit und schauten nach den Pferden, die alle nicht so begeistert von der Idee schienen, sechs Stunden lang im Transporter zu stehen, sich aber benahmen. Allmählich füllte sich der Parkplatz mit Lastern und PKWs und wir beschlossen, uns schon einmal in die Autoschlange einzureihen, damit wir morgen früh nicht als Letzte von der Fähre fahren mussten. Wir bekamen drei Stellplätze hintereinander zugewiesen und stiegen aus, um Heu aus Bellas Transporter zu holen und den Pferden ihr Abendessen zu geben. Zum Abendessen gingen wir ins Bordrestaurant, wo wir uns die Bäuche vollschlugen und dann wieder runter aufs Autodeck, wo wir in meinem Transporter kletterten. Finley verabschiedete sich in seinen Transporter. Bella würde in meinem Transporter schlafen, da ihr Wohnteil vollkommen mit Kisten zugestapelt war.

      Ich erwachte mitten in der Nacht und schlich mich leise aus der Kabine um Linn nicht zu wecken. Draußen bemerkte ich was mich geweckt hatte, Laufey trat ungeduldig gegen die vordere Wand ihres Transportabteils. Ich stieg ein und quetschte mich durch den schmalen Gang an der Seite bis zu Laufey. Leise sprach ich auf sie ein, streichelte sie und staunte nicht schlecht als Linn mich wach rüttelte. Hab lag ich halb saß ich ein einer unbequemen Haltung am Boden, ich musste eingeschlafen sein. „Sag mal, bist du wahnsinnig?! Ich habe einen Schreck bekommen als ich sah, dass du weg warst.“ „Ich hätte ja auch auf'm Klo sein können, und Guten Morgen erst mal.“ „Ja, guten Morgen. Wir legen gleich an.“ Stunden später saßen wir endlich in einem kleinen Café am Hafen und frühstückten. „Vier Stunden bis Hannover.“, stellte ich fest. „Und dann noch 5 Stunden bis Dänemark.“, ergänzte Finley. „Bis Rømø.”, meinte Linn. Ich hatte schon als Kind lange Autofahrten immer gehasst. Als ich dann irgendwann groß genug war um auf dem Beifahrersitz zu sitzen, war es besser geworden, aber selbst zu fahren machte mir immer noch keinen Spaß. Verkrampft steuerte ich den großen LKW durch den Verkehr und folgte Finley, der sichtlich Spaß an der Fahrt hatte. Als wir uns schließlich auf der A2 in Richtung Hannover befanden, fühlte es sich seit langem einmal wieder an wie nach Hause kommen. Ich sah das Gestüt Sólin vom weitem. Pferde lebten hier keine mehr, aber Mamas Hühner, gerne als „Puschelhühner“ bezeichnet, bevölkerten den ganzen Hof. Als meine Mutter die Haustür öffnete, musste ich mir Mühe geben nicht in Tränen auszubrechen. Schnell wurden die Pferde ausgeladen. Als Finley mit Stássa am Strick aus dem LKW kam, hob die Stute den Kopf und wieherte. Sie schien ihr altes zu Hause zu erkennen. Die Nacht zu Hause war zu kurz, aber sie hatte den Pferden gut getan. Wir standen um 4:30 Uhr auf, aßen ein paar Brote, luden die Pferde ein und verabschiedeten uns. Wenn meine Rechnung aufging, würden wir gegen 11 Uhr auf Rømø sein.

      Um sechs Uhr brachen wir auf. Auf der A7 war es noch relativ leer, wenn es das überhaupt einmal war. Wir fuhren über Hamburg, Neumünster, Rendsburg, Schleswig, Flensburg und schließlich über die Grenze nach Dänemark. Zur Küste brauchten wir noch eineinhalb Stunden. Die Fahrt über den Rømøvej, die Brücke, die nach Rømø rüber führt, kam mir ewig lang vor. Endlich fuhren wir auf die Insel.

      Der Rømøvej, endlich. Ich kramte in meinen Sachen, die neben mir auf dem Beifahrersitz standen, bis ich eine CD hervorzog. „The Magic 5“, verkündete der Titel, auf dem Cover befand sich ein Islandpferd. Schnell und ohne den Blick von der Straße zu nehmen, schob ich die CD in den Player und drückte auf Start. Es war eine Tradition die ich schon seit meinem ersten Urlaub auf Rømø fortsetzte: Spätestens auf dem Damm diese Islandpferdelieder anzuhören. „Celebrate our livetime, come together and we'll ridin' like the wind.“, sang ich mit und war froh, dass niemand mit mir im Auto saß, dem ich auf die Nerven fallen konnte. Wie immer schien der Damm endlos, aber als er in die, gerade mal 22 km lange, Insel mündete, hatte ich das Gefühl nach Hause zu kommen. Ich übernahm die Führung und steuerte zielsicher über die einzige befestigte Straße und über einen ziemlich langen und holprigen Pfad, bis wir eine, von Unkräutern und sonstigem Grünzeug zugewucherte, Einfahrt passierten und schließlich auf dem Hof anhielten, unserem neuen Zuhause. Beinahe übermütig sprang ich aus dem Führerhaus und schaute kurz darauf in die Gesichter von Linn und Finley. „Links ist unser Wohnhaus, rechts ist der große Stall, geradeaus die Scheune, die als Unterstand für die große Wattweide dient...“, zählte ich mit bestem Fremdenführer Tonfall auf. „Willkommen zu Hause.“
      ~
      Die nächsten Tage waren ein völliges Durcheinander und die Pferde lebten sich schneller ein als wir Menschen. Ich ertappte mich noch einige Male dabei, die Sattelkammer links vom Wohnhaus zu suchen und in meiner neuen Wohnung stapelten sich noch immer die Kisten, aber wieder erwarten hatte ich nichts bereut. Nach einem gemeinsamen Strandritt war sogar Finley überzeugt und als dann die Nachricht kam, dass Thowra und Stássa die Körung bestanden hatten, war ich von der Richtigkeit meines Schrittes Überzeugt. Die neue Isländerzucht trug den Namenglæsileikaeyjarinnar,Eleganz der Insel. Ein Name der nicht nur die Pferde und ihre eigentliche Heimat, sondern auch unserer neues zu Hause perfekt beschrieb. Wir waren angekommen, und ich hatte meinen großen Traum endlich ich greifbarer Nähe. Bald schon würde mein erstes Zuchtfohlen das Licht der Welt erblicken.

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      23. September 2015 von Seimure
      Gangtraining (Tölt) Færa T6->T5 (L->M) | Gangtraining (Viergang) Snót V1->V2 (E->A) | 4023 Zeichen | © Seimure

      Bella hatte mich heute Morgen gebeten, zwei ihrer Stuten, Snót und Færa, zu trainieren, da sie selbst viele Aufträge zu erledigen hatte und wohl den ganzen Tag unterwegs sein würde. Um neun Uhr machte ich mich auf den Weg über die Wattweide, um die beiden einzufangen. Wie ich es erwartet hatte, stand die Herde natürlich auf der völlig anderen Seite der Weide, weshalb ich einen kleinen Fußmarsch hinlegen musste. Snót und Færa ließen sich widerstandslos einfangen und folgten mir brav den Weg zum Hof, wobei sie allerdings immer wieder versuchten, noch ein Büschel Grashalme mitgehen zu lassen.

      Auf dem Putzplatz angekommen band ich Færa an und brachte Snót auf den kleinen Paddock, damit sie, während ich Færa trainierte, nicht angebunden rumstehen musste. Ich putzte Færa gründlich das Fell, kratzte ihre Hufe aus und zog die Grashalme aus der Mähne. Dann sattelte ich sie, legte die Hufglocken an, gurtete nach, stellte die Bügel ein, saß auf und ritt zur Ovalbahn. Bella hatte gesagt, ich könne mir aussuchen, was ich trainieren wollte, also töltete ich Færa nach dem Aufwärmen an. Da ich sie aber nicht oft ritt, wollte mich die Stute wohl austesten, weshalb sie gleich nach dem Antölten in den Trab wechselte. Verärgert parierte ich sie wieder durch, nahm die Zügel für Tölt auf und trieb sie in einen mittelschnellen Tölt. Færa hatte offenbar verstanden, dass ich ihr keine Mätzchen erlaubte und mache bei den weiteren Übungen, Töltübergänge, schneller Tölt und Tölt an der langen Seite mit Schenkelweichen, bedingungslos mit. Nach einer Dreiviertelstunde Tölt wechselten wir ins Dressurviereck. Ich hatte bemerkt, dass Færa sich gerne im Rücken fest machte, wenn ihr eine Übung nicht gefiel. Um den Rücken zu lockern ging ich mit ihr erst im Schritt mehrere Bahnfiguren, dann wiederholte ich diese im Tölt. Nach ein paar extra kurvigen Bahnfiguren spürte ich, wie sich Færas Rücken zu entspannen begann. Ich lobte Færa und ließ mir die Zügel aus der Hand kauen. Dann ritt ich zurück zum Putzplatz, sattelte sie ab, putzte die Sattellage trocken und holte dann Snót vom Paddock. Ich machte Færas Futter fertig, stellte es auf den kleinen Paddock, wo vorher Snót gestanden hatte und gönnte nun Færa hier ihr wohlverdientes Mittagessen. Dann ging ich zurück zu Snót, putzte sie, sattelte sie und saß dann auf. Ich hatte erst einmal kurz auf der Stute gesessen, aber ich wusste sofort, als ich im Sattel saß, dass zwischen uns die Chemie keineswegs stimmte. Die Stute machte, während ich noch die Steigbügel suchte, einen Satz nach vorne und trabte dann in Richtung Wattweide. Nachdem ich meine Füße sicher in den Bügeln platziert hatte, parierte ich sie mit einiger Mühe durch und lenkte sie in Richtung Ovalbahn. Da Snót im Viergang noch nicht trainiert worden war, fing ich nach dem Aufwärmen mit einfachen Übungen auf der Bahn im Trab und Tölt an. Snóts größtes Problem schien wohl zu sein, dass sie, wenn sie einmal getrabt war, nicht mehr tölten wollte. Hier kam mir ein Trick, den ich schon seit meiner Reitschulzeit kannte, zur Hilfe: Ich ritt an die Innenseite der Bahn, parierte Snót durch zum Stehen, nahm die Zügel für Tölt gut auf, sodass Snót ihren Kopf heben musste, und ließsie dann im Schritt eine Volte gehen, aus der heraus ich sie in den Tölt trieb. Trab hatte ich mit ihr schon ausreichend gemacht, deshalb ritt ich jetzt in verschiedenen Tempos im Tölt Schlangenlinien an der langen Seite, parirte sie durch und töltete wieder an. Mittlerweile klappte es total gut. Da wir für Viergang auch noch Galopp trainieren mussten, ließ ich Snót antraben und galoppierte in der Ecke nach der kurzen Seite an. Sie wollte im Jagdgalopp lospreschen, aber ich hielt sie in einem kontrollieren, mittelschnellen Galopp. Nach drei Runden befand ich, dass sie heute schon viel geleistet hatte und ließ mir die Zügel aus der Hand kauen. Dann ritt ich zurück zum Hof, sattelte Snót ab, putzte sie und gab ihr zu fressen. Als sie fertig war, holte ich Færa vom Paddock und brachte die beiden zurück auf die Weide.

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      30. Oktober 2015
      Fliegen lernen | 16 364 Zeichen | © Seimure & BellaS

      Der neue Tag schien schon einmal gut anzufangen: der Akku von meinem Wecker hatte in der Nacht seinen Geist aufgegeben, und so kam ich erst um sieben aus dem Bett. Als ich in die Küche kam, wurde ich von Flóki, der erst seit ein paar Tagen bei mir wohnte, begrüßt. Flóki war ein Isländischer Schäferhund, also auch ein „Isländer“, womit er super auf den Hof passte. In den letzten Tagen hatte ich ihn erfolgreich stubenrein bekommen und übte nun mit ihm an den grundlegenden Befehlen wie Sitz und Platz.Der Welpe bekam sein Futter und war dadurch eine kurze Zeit beschäftigt, die ich nutzte, um eine Schüssel Müsli zu essen, ohne das er mir zwischen den Füßen rumwuselte. Dann zog ich mich an und Flóki bekam sein Halsband um den Hals, an dem ich ihn festhalten konnte, wenn er auf die Pferde losging oder anderen Unsinn im Kopf hatte. Als wir auf den Hof kamen, trafen wir auf Finley. Finley hatte Flóki schon fast adoptiert, während man das von Bella, die gerade aus dem Stall kam, nicht sagen konnte. Das lag wohl daran, dass Flóki ihr gerne bei der Arbeit zwischen den Beinen rumlief, während er Finley akzeptierte und auf ihn hörte. Wir gingen in die Sattelkammer und teilten die Arbeit zwischen uns auf. An diesem Wochenende wollten wir mit Peppy, Brött und Vina das Fohlen-ABC machen, da Brött und Peppy schon in ein paar Monaten angeritten werden sollten, und es bei Vina auch nicht mehr lange hin war. Da wir gerade den Fohlenschub hatten, würde auch der kleine Vákur beim Führ- und Putzteil mitmachen. Wir einigten uns darauf, dass Bella Brött übernehmen würde, Finley Vina und ich Peppy. Bella würde danach noch mit Vákur ein bisschen üben.

      Ich war angenervt, musste aber auch mit der 'niiiiiiiiiedlich'-Stimme in meinem Kopf ringen, als Linns Welpe vor ihr aus der Tür hüpfte. Der kleine Flóki war zwar goldig, hatte aber ein ausgesprochenes Talent dafür, immer dann aufzutauchen, wenn man ihn in keinster Weise gebrauchen konnte. Zudem war ich noch nie ein Hundemensch gewesen. Ich war mit Katzen aufgewachsen und somit eher ein Liebhaber der kleinen, leisen und unaufdringlichen Tiger. Allerdings ging es ja nicht wirklich um Katzen oder eben Hunde, die Pferde standen im Mittelpunkt und da waren Linn und ich und absolut einig. Zu dritt betraten wir die Sattelkammer, holten die kleinen Fohlenhalfter und machten uns auf den Weg zum Offenstall der Fohlen. Während Brött eigentlich ein Jährling, eher noch ein Jungpferd war und nur noch aufs Anreiten vorbereitet werden würde, war der kleine Vákur gerade erst vollständig entwöhnt worden. Linns Stutfohlen Peppy, von mir spaßhaft PPA genannt, war nur wenig jünger als Brött, und Vina lag irgendwo dazwischen. Durch Zufall hatten Linn und ich in den letzten Tagen außerdem eine erstaunliche Entdeckung gemacht: unsere vier Fohlen waren jeweils zwei Vollgeschwister. So stammten Brött und Vákur von unserem Blettur und der bekannten Zuchtstute Milka Luflee ab, Vina und Peppy waren Nachkommen von einem Hengst namens Maxi und der Stute Palimé. Ich würde mich zu aller erst Brött widmen und belegte den Roundpen mit Beschlag. Finley und Linn gingen mit Vina und Peppy in die Reithalle.
      Ich führte Brött in den Roundpen. Wir hatten vor kurzem mit den Grundübungen zum Longieren begonnen. Sie akzeptierte nun Longe und Kappzaum und hatte verstanden was ich von ihr wollte, wenn ich sie mit einer langen Longierpeitsche zum Gehen aufforderte. Allerdings hatten wir das langweilige 'im Kreis laufen' bisher nur frei und ohne diese 'komische Ding am Kopf' probiert. Heute würde ich also beides kombinieren und Brött das erste Mal klassisch longieren.

      Finley und ich banden Vina und Peppy auf den Hof an und putzten sie schnell. Dann gingen wir in die Reithalle, da Bella mit Brött im Roundpen war. Vina und Peppy hatten auch schon die Grundlagen des Longierens gelernt, aber heute stand ein Anti-Schreck-Training an. In der Halle ließen wir die Beiden vom Strick, damit sie sich schon einmal umsehen konnten, während wir einen kleinen Pacours aufbauten. Dieser startete damit, dass die Fohlen mit verbundenen Augen über eine Regenplane laufen mussten, danach bewarfen wir sie mit kleinen Schaumstoff-Tennisbällen und einem Gymnastikball. Zum Schluss mussten die Beiden noch mit bunten Regenschirmen und Besen bekannt gemacht werden. Finley und Vina legten vor. Die Augenbinde fand Vina schon nicht so toll, aber als Finley sie dann auf die Plane führte, fand sie das zu gruselig. Nach ein paar Runden Trab und Galopp und einigen wilden Bocksprüngen, konnte sich Vina jedoch beruhigen, und Finley führte sie erst ein paar Mal ohne Augenbinde über die Plane, dann auch mit, was sie nach einigem zögern auch meisterte. Während Finley Vina mit den kleinen Schaumstoffbällen bewarf, und sie einige Fluchtversuche machte, durfte auch Peppy erst ohne, dann mit Augenbinde über die Plane zu laufen. Glücklicherweise war sie ruhiger als Vina, und wir schafften es beim ersten Anlauf. Vina hatte auch schon den Gymnastikball hinter sich gebracht, und so begann ich, Peppy mit den Tennisbällen zu bombardieren. Sie fand es nicht gerade toll, war aber auch hier ruhiger als Vina. Auch den Gymnastikball überstand sie gut. Finley und Vina hatten währenddessen Regenschirme durch die Gegend gewirbelt und sich gegenseitig mit dem Besen geärgert. Während auch Peppy und ich dies machten, gingen Finley und Vina den Pacours noch einmal durch, was sehr viel besser ging, als beim ersten Mal. Finley und ich bauten alles wieder ab, während die Fohlen die Halle untersuchten. Dann führten wir Vina und Peppy wieder auf den Hof, wo auch Bella und Brött schon waren.

      Brött hatte fast aufgefressen, als Linn und Finley ihr Fohlentraining ebenfalls beendeten. Den Utensilien zufolge, die der kräftige Schotte schleppte, hatten die beiden heute Anti-Schreck Training gemacht. Linn versorgte nun auch Peppy und Vina mit Fohlengerechten Portionen Geste. Als ich sah, wie die kleinen Mäulchen in den Futterschüsseln verschwanden, rebellierte auch mein Magen. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Es war bereits 14 Uhr und ich hatte seit dem Frühstück um sieben nichts vernünftiges gegessen. Schnell brachte Brött wieder in ihren Offenstall und verschwand im Haus, um mir etwas zu essen zu machen.
      Nach einer halben Stunde und einer ordentlichen Portion Nudeln machte ich mich gut gelaunt und gesättigt auf zum Stall. Das ganze Fohlentraining hatte lange gedauert, länger als erwartet, und meine Motivation noch Bäume auszureißen hielt sich auch in Grenzen, also sah ich mich gezwungen meinen Tagesplan etwas zu ändern. Ich holte Faera von der Weide und putze und sattelte sie. Die fuchsfarbene Stute würde bald zur Körung gehen, und ich wollte die Kür noch einmal üben. Auf dem Weg zum Reitplatz begegnete ich Linn, die gerade mit Garpur von der Ovalbahn kam. Ich blieb kurz stehen. „Ich übe jetzt nochmal die Kür mit Faera. Garpur ist offensichtlich auch geritten worden. Was hast du noch geplant?“ „Nur ein bisschen Tölttraining mit Meyja und vielleicht Bodenarbeit mit Lykkja, wenn ich dann noch 'nen Nerv dafür frei habe.“ „Okay, dann müssen ja noch einige raus. Was macht Finley?“ „Der? Ich glaube er ist gerade mit Topar raus. Außerdem hatte er vorhin eine handfeste Meinungsverschiedenheit mit Blettur auf der Ovalbahn.“ Linn grinste. „Wenn andere draufsitzen ist sowas eine ganz wunderbare Art der Unterhaltung.“ „Ja, ja.“, lach nur. Auch ich hatte vor einigen Tagen mit besagtem Hengst eine nicht ganz freiwillige Show abgezogen. „Hast du Lust auf einen Ausritt? Nachher? Strand? Ohne Sattel?“ Jetzt war es an mir zu grinsen, denn mit 'ohne Sattel' Ausritten zum Strand hatte Linn ihre ganz persönlichen Erfahrungen gemacht. „Nur wenn ich Sólfari kriege!“ „Abgemacht.“

      Nachdem ich Garpur mit Gerste, Pellets und Brot versorgt hatte, brachte ich ihn zurück in den Offenstall und holte Meyja von der Weide. Mit der Stute würde ich heute Tölt trainieren, da es wegen ihres einfachen, aber guten Tölt am sinnvollsten war, sie darin zu fördern. Ich putzte und sattelte sie schnell, setzte meinen Helm auf und zog statt der Stiefel Stiefeletten und Chaps an. Ich saß auf und trieb Meyja in Richtung Ovalbahn. Nach dem Aufwärmen übten wir Tölt im Arbeits- und Mitteltempo auf beiden Händen. Als wir etwa eine halbe Stunde auf der Ovalbahn waren, stießen Bella und Fjara zu uns. Fjara schien über das Training nicht sehr begeistert zu sein, und nachdem ich einige Zeit zugesehen hatte, wie Bella sich mit ihr rumschlug, überließ ich ihnen die Ovalbahn, damit sich Fjara wieder beruhigen konnte. Ich ritt mit Meyja noch eine kleine Runde durchs Gelände, wo wir auf Finley und Topar trafen, mit denen wir uns ein kleines Rennen lieferten. Natürlich gewann der Hengst das Rennen, aber Bella würde sagen: „Dafür ist Meyja süß!“ Auf dem Rückweg schwärmte Finley von Snót, deren Western-Kenntnisse er vorhin in der Halle gründlich ausgenutzt hatte. Auf dem Hof mussten wir erst einmal Bella beruhigen, der Fjara wirklich den allerletzten Nerv genommen hatte. Bella brachte Fjara wieder auf die Weide und wir gaben Meyja und Topar ihr Fressen. Während sie fraßen, versuchte ich Finley zu erklären, was es mit der deutschen Zeichensetzung und Rechtschreibung auf sich hatte, denn er sprach Deutsch schon recht gut, wenn er aber etwas schrieb, musste man stundenlang davor sitzen und versuchen, auch nur ein Wort zu verstehen. Nach einiger Zeit brachten wir die Pferde wieder auf die Weide und holten Lykkja. Da Finley nichts mehr zu tun hatte, erklärte er sich dazu bereit, mir mit der Stute etwas zu helfen. Wir hatten Lykkja erst vor ein paar Tagen von ihrer Vorbesitzerin abgeholt, und so war dies ihr erstes Training mit uns. Wir putzten sie schnell und gingen dann in den Roundpen. Zuerst longierte ich sie auf beiden Händen im Schritt, Trab und Tölt, schließlich auch im Galopp. Dann nahm ich Finleys Platz auf dem Gatter ein, und er brachte ihr einige Tricks bei, die ich noch nie einem Pferd hatte beibringen können. Schließlich waren wir fertig und ließen Lykkja wieder zur Herde auf die Weide.

      Irgendwie war die Zeit zu schnell vergangen und der Tag neigte sich bereits seinem Ende entgegen. Ich hatte mich gerade vergewissert, dass es Thowra und Stássa an nichts fehlte. Die werdenden Mütter bekamen jetzt öfter noch etwas Extrafutter und das Reiten hatten wir auf Grund der fortgeschrittenen Trächtigkeit bereits eingestellt. Außerdem hatte ich einen Termin mit Joyce vereinbart, die die beiden als Tierärztin noch einmal begutachten sollte. Normalerweise brauchten Isländer keine so große Aufmerksamkeit wenn es um Fohlen ging und auch diese Stuten sollten ihre Fohlen traditionell alleine auf der Weide bekommen, allerdings wollte ich mir sicher sein, dass dabei nicht zu Schwierigkeiten kam. Stuten und Fohlen waren zu wertvoll.Wieder einmal zog ich meine Uhr zu Rate und erschrak. Es war eindeutig zu spät für einen längeren Ausritt, gerade ohne Sattel und Sicherheit. „Es ist zu spät.“ Stellte ich auch für Linn, die sich gerade zu mir gesellt hatte, fest. Machen wir das Morgen. Ich gehe jetzt allerdings noch mal schnell mit Hnakki an den Strand, der muss ein bisschen rennen sonst wird der Wahnsinnig. „Er hat sich selbst zuzuschreiben, dass er in der Box stehen muss! Hätte er sich nicht unbedingt kloppen müssen...“, muffelte Linn. „Ja. Das zeigt nur, dass er viel Potenzial zum Zuchthengst hat.“ Ich versuchte Hnakki zu verteidigen, aber Linn schien die Lust am Streiten auf einmal verloren zu haben. „Ich nehme Vinkona und komme noch mit zum Strand. Ein Rennpassfoto macht sich bestimmt gut auf unserer Website.“ Linn verschwand im Haus um ihre Kamera zu holen, ich holte die Pferde.
      Es wurde ein flotter Ausritt und es entstanden traumhafte Fotos mit einem Junghengst im Rennpass, den Sonnenuntergang im Hintergrund. Schließlich hatten wir genug. Die Pferde wurden versorgt und wir beschlossen uns noch in meiner Wohnung zu treffen um einen Film zu gucken. Kaum war dieser allerdings vorbei, verschwand Linn nach unten und ich fiel ins Bett.

      Am Sonntagmorgen hatte ich mit Bella und Finley ein üppiges Frühstück, unter anderem mit isländischem Skyr, selbstgebackenen schwedischen Semlor und – auf Bellas Wunsch hin – Musik von den 'Magic 5'. So sehr ich die Musik verabscheute, so sehr machte es Spaß, mit Finley ein Kakaowetttrinken zu veranstalten. Währenddessen untersuchte Bella einen Semla. „Was – ist – das, Linn?“ Ich erklärte ihr, was es mit dem schwedischen Fastengebäck, das ich schon seit meiner Kindheit buk und aß, auf sich hatte. Der untere Teil des kugelförmigen, süßen Brötchens war mit Marzipan gefüllt, darauf tat man dann noch ordentlich Schlagsahne, dann noch den Deckel und viel Puderzucker drauf.
      Nach dem Frühstück mit viel staubendem Puderzucker holten wir Laufey und Sólfari, mit denen wir einen Strandausritt geplant hatten. Wir ritten an der Ovalbahn entlang und über die Passbahn zum Strand, wo wir angaloppierten. Sólfari jagte mir einen riesigen Schreck ein, als er mit einem riesigen Satz Laufey und Bella nachjagte. Wir ritten ohne Sattel, und der Pferderücken war rutschig, was durch das Meerwasser, das uns überall hinspritzte, nicht verbessert wurde.

      Die Sonne war noch mich lange aufgegangen und es war kühl. Bis eben hatte ich noch gefröstelt doch jetzt wärmte die Bewegung mich von innen heraus. Laufey flog förmlich über den Strand, und ich musste mein Gewicht ein Stück weiter mach hinten verlagern, um sie ohne Sattel unter Kontrolle zu behalten und mich auf ihrem Rücken zu halten. Schließlich gab ich meine Versuche die Geschwindigkeit zu drosseln auf und griff in die Mähne meiner Stute. Eiskaltes Meerwasser und Sand spritzte unter den Hufen der galoppierenden Pferde auf und versah Linn und mich mit einer feuchten Kruste. Um nicht alles von mir abzubekommen, gab Sólfari mächtig Gas und lief schließlich eine Nasenlänge vor Laufey. Er wandte den Kopf zu ihr und wieherte freudig, was Linn einen kleinen Herzanfall zu bescheren schien. Als wir die Pferde wieder durchparierten und uns auf den Rückweg machen wurde mir bewusst, dass ich eine gute Entscheidung darin getroffen hatte, Laufey das erste Mal von Sólfari decken zu lassen. Dass die beiden Pferde sich gern hatten war mehr als offensichtlich und so freute ich mich, so entschieden zu haben. Das Verhalten von Laufey und Sólfari erinnerte mich aber nicht nur an den bekannten Pferdefilm 'Spirit', sondern leider auch an meinen Exfreund und unsere Trennung im Streit. Man hätte meinen können, dass genug Zeit vergangen war, um diese Szene für immer aus meinem Gedächtnis zu verbannen, doch in Situationen wie jetzt geisterte sie mir gerne wieder im Kopf herum. „Bella! Nicht verkniffen gucken und vor allem nicht grübeln!“ Linn wusste manchmal wirklich zu genau, was in mir vorging. „Wo ist das Problem?“ „Ach, nichts.“ Diese obligatorische Phrase nervte zwar, gab meiner besten Freundin allerdings zu verstehen, dass ich nicht reden wollte. „Wenn du nicht redest rate ich!“, drohte sie mir an. „Also?“ „Ich will nicht reden! Ich brauche keinen Seelenklemptner in Form meiner besten Freundin!“ „Aha. Schon wieder Jonas?“ „Hmpf.“ Das war ihr offensichtlich Antwort genug und Linn sagte erst einmal eine Weile gar nichts, was mir recht gelegen kam. „Du musst da endlich mal drüber hinweg kommen. Vergiss dieses Arschloch!“ Damit war die Sache für sie offensichtlich erledigt und wir spornten die Pferde nochmals zum Galoppieren an. Unser Ausritt zog sich in die Länge, doch als wir endlich wieder beim Hof ankamen, erwartete uns Finley mit guten Neuigkeiten. „Zwei Mal Hengstkörung bestanden und zur Zucht freigegeben.“, rief er uns entgegen. Ab jetzt gab es kein Halten mehr. Lange hatte ich geplant was nun endlich möglich wurde. Wir befreiten Laufey und Sólfari von Trense beziehungsweise Knotenhalfter und putzen sie. Anschließend ging es aber nicht zurück auf die Weide, sondern auf ein kleines, eigens für diesen Zweck abgestecktes Koppelstück. Wir ließen die beiden laufen und warteten gespannt in einiger Entfernung. Es dauerte nicht lange bis Sólfari zur Tat schritt und ich hatte meine selbstbewusste Stute noch nie so überrascht, glücklich und entspannt zugleich gesehen. „Auf das bald eine ganze Herade wunderhübscher Fohlen auf unserer Weide herumtollt.“, grinste Linn. Wir gönnten dem Pferdepärchen noch etwas Zeit zusammen und ließen sie stehen. Dann trennten sich unsere Wege und jeder ging seiner Arbeit nach.

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      31. Oktober 2015
      Fünfgangtraining Faera F → F1 | 4070 Zeichen | © BellaS

      Ich schälte mich aus dem Bett, voller Vorfreude auf einen schönen Tag. Irgendwie hatte sich die Arbeit, die in letzter Zeit ständig auf mich zurück gefallen war, in Luft aufgelöst und ich konnte wieder entspannt in den Tag starten. In letzter Zeit waren viele Pferde endlich durch die Körung gekommen und die ganze lange und anstrengende Arbeit hatte sich ausgezahlt. Tatsächlich würden bald die ersten Fohlen das Licht der Welt erblicken und mein lang gehegter Traum schien sich endlich zu erfüllen.
      Nach einem kurzen Frühstück machte ich mich auf den, nicht unbeträchtlichen, Fußmarsch über die halbe Wattweide und meine Stute Faera zu finden. Sie war die nächste für die kommende Körung und so stand noch ein Training an. Ein wunderbar rasantes Fünfgangtraining auf der Passbahn, wohl gemerkt. Ich hatte die freche Stute mit der fünfgängigen Veranlagung in der letzten Zeit wenig gefordert und so war es jetzt an der Zeit dies nachzuholen. Schließlich hatte ich Faera gefunden und brachte sie zum Putzplatz, wo Finley gerade mit seinem Liebling Topar beschäftigt war. „Ich nehme die Passbahn.“, kündigte ich an, ehe Finley etwas sagen konnte. „Okay, ich gehe eh raus. Wir können bald ein ausgewachsenes Distanztraining veranstalten, Topar hier“, er streichelte dem Hengst über den Hals, „hat echt riesige Fortschritte gemacht.“ „Schön zu hören!“ Ich war ehrlich erfreut, zumal ich Topar in großen und ganzen wenig Aufmerksamkeit schenkte. Damit wandte ich mich ab und sattelte Faera, die schon ungeduldig auf ihrem Strick herumkaute. Ich bearbeitete ihr verkrustetes Winterfell mit Magic-Brush und Wurzelbürste und brauchte eine geraume Zeit bis ich sie endlich satteln und ihr anstelle des Strickes die Trense ins Maul schieben konnte. Nachdem ich auch noch feststellen musste, dass jemand an der Bügellänge herumgepfuscht hatte, konnte ich endlich aufsitzen. Die Stute ließ den Kopf hängen, voller Erwartung auf eine langweilige Runde Ovalbahn, kaum waren wir allerdings an dieser vorbei und die Passbahn kam in Sicht, stellten sich ein Paar Ohren sorgfältig auf, der Kopf hob sich und sie begann aufgeregt auf ihrem Gebiss herum zu kauen. Wir ritten auf die lange gekieste bahn und ich hatte schon jetzt meine liebe Müh' die Stute im Schritt zu halten. Faera brannte auf ein temporeiches Training und wollte am liebsten sofort loslegen, trotzdem zwang ich sie zu einer Aufwärmrunde im Schritt und einer ganzen Bahnlänge ordentlichen, fleißigen Schritts. Erst als das geklappt hatte, wechselte ich in die schnelleren Gangarten. Tölt war offensichtlich unmöglich, denn jeden Versuch meinerseits Körperspannung aufzubauen quittierte die Stute mit aufgeregten Galoppsprüngen. Sie wollte unbedingt galoppieren, Pass unter dem Reiter kannte sie zwar auch, ich hatte ihn aber bisher kaum abgerufen. „Dann ist das jetzt wohl dran.“ Ich ließ Faera nach Herzenslust angaloppieren, einerseits um nachher ein gesittetes Training zu ermöglichen, andererseits weil ich den Rausch der Geschwindigkeit ganz genauso liebte wie Faera. Am anderen Ende der Bahn parierte ich durch, entschlossen noch eine Bahnlänge Trab zu schaffen, ehe wir uns wieder Tölt, Galopp und Pass widmeten. Zwar legten die meisten Reiter den Pass aus dem Galopp, doch bei Faera begann ich aus dem Tölt, da sie den Galopp auf der Passbahn noch nicht mit Pass in Verbindung brachte. Ich steigerte ihr Tölttempo so weit es ging, dann spannte ich den ganzen Körper an und legte den Pass. Ich liebe das Gefühl über die Bahn zu fliegen, das bei keiner anderen Gangart so ausgeprägt ist wie beim Pass, gerade im Renntempo. Schnell löste sich die Spannung und Faera fiel in den Galopp. Ich ließ sie gewähren, denn sie war unerfahren was Pass anging und die immense Spannung tat keinem Pferd lange gut. Noch einmal legte ich den Pass aus dem Tölt, dann aus dem Galopp. Jedes Mal klappte es besser, auch wenn ich es noch nicht geschafft hatte den Pass nahtlos in den Tölt übergehen zu lassen. Mittlerweile war meine Stute völlig schweißbedeckt und es war kühl. Also beendete ich das Training, alles in allem zufrieden.
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      von AliciaFarina am 14. November 2015
      Dressur von E nach A | 1718 Zeichen | © AliciaFarina

      Heute führte mich mein Weg nach Rømø, eine Freundin hatte mich gebeten ihre Isländer Stute in der Dressur weiterzubilden. Da ich derzeit Aufgrund eines verstauchten Beines nicht reiten konnte wollte ich Bella Unterricht geben und innerhalb einer Woche, die ich dort verbringen würde, hoffentlich sie soweit zu bekommen das Bella mit Faera in der A-Dressur starten kann.
      Als ich ankam brachte ich meine Sachen in das mir von Bella zur Verfügung gestellte Zimmer und ging dann in den Stall wo Bella bereits auf mich wartete. Ich erklärte ihr was wir heute machen wollen und los ging es zur Reithalle. Ich holte mir einen Cavalettiblock in die Halle und setzte mich drauf. Ich beobachtete Bella wie sie Faera warmritt, dabei fiel mir auf das sie Faera sehr langsam gehen ließ und Faera dadurch keine aktive Hinterhand hat. Nachdem ich es ihr sagte verbesserte sich sofort der Schritt der hübschen fünfgänger Stute. Ich ließ Bella Faera mit Hilfe von vielen Handwechseln, gebogenen Linien und Übergängen lockern. Bald trabte Faera locker über den Rücken schwingend ihre Runden. Nun fingen wir an und ich gab Bella einige Aufgaben die sie mit Faera reiten sollte, allesamt Lektionen und Hufschlagfiguren der A-Dressur. Faera kaute auf dem Gebiss und streckte sich ans Gebiss so wie es sein soll. Nach guten anderthalb Stunden hörten wir für den Tag auf und Faera durfte sich entspannen.
      In den darauffolgenden Tagen ließ ich Bella immer mehr und länger die Dressuren reiten. Am Ende der Woche ließ ich Bella eine komplette A-Dressur reiten und verbesserte nur noch winzige Kleinigkeiten. Ich war sehr stolz auf die beiden und freute mich darauf die beiden demnächst auf einigen Turnieren zu sehen.

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      15. November 2015
      Teilname an der Stutkörung 435 | 2863 Zeichen | © Friese / BellaS

      Unsere Kür
      Eigentlich sollte ich mich langsam daran gewöhnt haben mit meinen Pferden auf Hengstkörnungen und Stutenkrönungen anzutreten, dennoch war ich nervös wie eh und je.Færawar ja auch ein ganz besonderer Fall. Die Stute war schließlich nicht gerade das ruhigste Pferd und tippelte jetzt schon die ganze Zeit vor und zurück und von links nach rechts. Ich versuchte genervt auf ihrem Rücken die Zügel zu sortieren und sie einigermaßen ruhig zur Halle zu reiten, weil wir gerade schon aufgerufen wurden. Immer wieder warf die Stute den Kopf in die Luft und ich war sichtlich genervt als wir am Tor angekommen waren.
      Ein letztes Mal atmete ich tief durch und trabte dann durch das offene Tor. Die Stute ging nun endlich ruhiger, dennoch bestimmt vorwärts. Bei X hielt ich die Stute an und grüßte dann die Richter. Dann ritt ich sie im Schritt weiter und trabte dann am Ende der Halle wieder an. Die Stute schnaubte sanft ab und ich trabte sie auf dem Zirkel weiter. Somit hatte ich eine der Aufgaben schon fast bewältigt. Ich wechselte durch die Bahn die Hand und trabte sie dann auf der linken Hand weiter. Ich galoppierte sie in der nächsten Ecke an und versuchte dabei sie zurück zu halten, da sie wie immer recht schnell unterwegs war. Nach einer Runde Galopp, parierte ich sie wieder durch und wechselte dann ein weiteres Mal die Hand. Sanft schnaubte sie ab und ging dann weitere energisch nach vorne. Bei C parierte ich sie in den Schritt und ließ sie kurz durchatmen. So konnte ich auch ihren Schritt nochmal präsentieren. Ich ging eine Volte und wechselte dann die Hand. Dort ging ich auch noch ein bisschen im Schritt und lobte sie unauffällig. Nun fehlte nur noch der Galopp auf der rechten Hand. Dieser würde zum Ende der Krönung nochmal drankommen. Jetzt mussten wir erst einmal unsere, auf mindestens L Niveau ausgebildete Gangart vorführen, also ließ ich Faera antölten. Im Tölt stand sie auf T5, das hieß ziemlich genau auf M, da aber L gefordert war, führte ich ein paar Lektionen der T6 vor. Langsames Tempo Tölt, Tölt im Mitteltempo und das Übersteichen der Zügel im beliebigen Tempo Tölt. Dann gönnte ich meiner hübschen Lichtfuchs Stute eine kleine Verschnaufpause im Schritt. Nachdem wir eine weitere Runde Schritt gegangen war wechselte ich die Hand und galoppierte sie dann aus dem Schritt an. Die Stute schnaubte ein weiteres Mal ab. Ich ritt sie im Trab schließlich zu X und parierte sie dann durch. Ich grüßte die Richter nochmal und verließ dann im Trab die Halle.
      Vor der Halle ließ ich die Zügel lang und lobte sie nochmal ausgiebig. Auf dem Abreitplatz schnaubte die Stute immer wieder tief ab und man merkte, dass sie keine Lust mehr hatte. Dies verstand ich auch und stieg ab. Ich führte sie zu unserem Hänger und band sie vor diesem an. Nun hieß es warten und Daumen drücken, dass die Stute nach dem heutigen Tag zur Zucht zugelassen war.

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      30. November 2015
      Wintereisen für Vin, Faera, Hnakki & Sólfari | 5793 Zeichen | © Braclet

      An einem wunderschönen, sonnigen Spätherbsttag kam ich gegen 4 Uhr nachmittags auf den wunderschönen Hof von Bella, wie ich sie immer nannte. Ich parkte meinen Wagen neben dem idyllischen Wohngebäude und las mir noch einmal meinen Notizzettel durch, auf welchem ich vermerkt hatte welches Pferd welche Hufeisen bekommen würde. Die Größe betreffend.
      Denn im Grunde bekam die vier Isis, die auf mich warteten, allesamt Wintereisen mit Stollen. Die Sorte welche ich heute mit mir gebracht hatte war speziell von mir entwickelt worden und absolut schneetauglich. Die Eisen besaßen nämlich eine spezielle Einlage, welche verhindert, dass sich Schnee im Huf sammelt und früher oder später das Laufen unmöglich macht und um die Trittsicherheit auch bei Eis zu gewährleisten besaß der neue Beschlag eine spezielle Beschichtung und eine bestimmte Art von Stollenform. Also das aller Beste für den Winter - das aller Beste für Bella + Pferde.
      Inzwischen hatte ich schon meine Schürze umgebunden und meinen Hufschmiedkoffer aus dem Kofferraum genommen. Dann wurde ich auch schon von Bella entdeckt, welche mich freudig begrüßte. Sofort fingen wir an zu plaudern. Dabei gingen wir dann erstmals in den Stutenstall des Gestüts mit dem wunderschönen isländischen Namen, welchen ich leider nicht aussprechen kann.
      Der Stallbursche war zuvor bereits auf der Weide umhergeirrt und hat die beiden süßen Isis für uns in den Stall gebracht, wo sie von ihrer Besitzerin tip-top herausgeputzt wurden.
      Meine erste vierbeinige 'Patientin' war Vin. Ich ließ sie erst etwas an mir Schnuppern und wartete, bis sie sich etwas an meine Anwesenheit gewöhnt hatte. Dann strich ich ihr sachte über den Hals und anschließend über die Schulter vorsichtig hinunter zu ihrem Vorderbein, welches sie ganz brav hob. Ich kontrollierte dabei das Horn an ihrer Sohle, die Trageflächen und den Strahl. Dann ließ ich sie das Bein wieder abstellen und sah mir die Hufwand und den Gesamteindruck der Hufstellung an.
      Klar war, dass sie dringend Ausgeschnitten werden musste. Ebenso, dass sie mich bei den anderen drei Beinchen nach Strich und Faden veräppeln wollte.
      Ich setzte mich daraufhin durch und nahm nun meine Hufrinnenmesser zur Hand. Damit machte ich einen kleinen Probeschnitt in die weiße Substanz ihres Hufes. Daran konnte ich erkennen wie viel Horn entfernt werden sollte. Und dies tat ich dann auch. ,,Schwupps.'',sagte ich und schon hatte ich das alte Horn vom Huf heruntergenommen. Anschließend schnitt ich auch den Strahl in Form, wie man in der Hufschmiedssprache so sagte.
      Dann kürzte ich das Horn der Vorderbeine noch ganz leicht und raspelte die Tragflächen gerade. Dabei bereitete ich auch gleich die Hufe für die neuen Eisen vor, welche auch schon den nächsten Schritt darstellten.
      Dazu erwärmte ich die Eisen in meinem speziellen In-Auto-Ofen und brannte sie anschließend auf Vins Hufe auf. Sie war nicht sonderlich begeistert, hielt aber Still, da sie das Prozedere vom letzten Jahr kannte.
      ,,Braaav.'',lobte Bella und sie entspannte sich wieder.
      Ich nahm nun das Kunststoffteilchen, welches zu den Eisen gehörte und bereitete dieses vor, solange das zugehörige Eisen im Wasserbad, in diesem Fall Kübel genannt, abkühlte.
      Dann legte ich das Kunststoff auf den Huf und nagelte das Hufeisen darauf an. Es war nämlich nicht eines dieser Mainstream-Gummi-U-Eisen sondern wirklich etwas ganz neu entwickeltes.
      Als ich alle vier Beine beschlagen hatte bat ich Bella mir Vin im Schritt und Trab an der Hand vorzuführen. ,,Perfekt.'',lobte ich glücklich meine Arbeit und grinste.
      ,,Na dann an die Anderen.'',stieß ich aus und wandte mich Faera, einem hübschen Füchschen zu. Sie hatte das ganze Prozedere mit angesehen und guckte mich nun etwas skeptisch an als ich auf sie zukam.
      Allerdings nachdem ich ihr eine Möhre gegeben hatte war sie mir auch schon deutlich positiver gestimmt und ich konnte mich ihren Hufen widmen. Dies gestaltete sich dann allerdings etwas schwieriger als gedacht da sie einfach nicht stillstehen konnte. Man merkte, dass sie dies nicht tat um mich zu ärgern oder mich zu testen. Sie hatte einfach nur jede Menge Energie, was allerdings bei Pferden ihres Alters absolut keine Seltenheit war.
      Beim Ausschneiden ging ich außerordentlich vorsichtig vor, damit ich sie, wenn sie wieder einen Tänzler machte, nicht verletzte. Es klappte allerdings dennoch. Genauso die kleine Korrektur ihrer Hufstellung und das Beschlagen an sich.
      ,,Guutes Mädchen.'',sagte ich zu Faera nachdem sie vorgetrabt war und folgte dann ihrer Besitzerin in den Hengststall, wo Hnakki und Sólfari ebenso schön sauber gemacht in ihren Boxen standen.
      Hnakki zeigte sich sofort sehr neugierig, weshalb ich beschloss mit ihm zu beginnen.
      Er war sehr lieb mir gegenüber und machte gehorsam mit. Gab brav immer den Huf wenn ich ihn von ihm wollte und hielt ihn ohne zu mauken.
      Auch seine Hufe schnitt ich sorgsam aus und korrigierte einige Unebenheiten auf den Tragflächen seines Hufhorns ehe ich ihn beschlug.
      Anschließend, last but not least, war der niedliche Sólfari, der sich sehr lange, ganz genüsslich kraulen ließ. Er schien ein richtiger Schmusebär zu sein. Außerordentlich liebenswert.
      Seine Hufe waren etwas trocken, weshalb Bella von mir Hufbalsam zum regelmäßigen Gebrauch bekam. Ansonsten waren sie sehr gut in Schuss, benötigten nur wenig Ausschneiden.
      Dann konnte ich ihn auch schon beschlagen. Beim lauten Zischen des Aufbrennens zuckte er kurz, regte sich aber nicht auf sondern ließ sich von seiner Besitzerin ganz zufrieden verhätscheln.
      Als er fertig war wurde auch er noch einmal an der Hand vorgeführt. ,,Gut geht er.'',sagte ich dann und brachte zusammen mit Bella die beiden eben beschlagenen Pferde auf die Koppel, wo wir ihnen noch etwas beim Toben zusahen, ehe ich dann etwas später wieder heim fuhr.

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      17. Januar 2016
      Vorahnungen | 11 376 Zeichen | © Seimure & BellaS

      Mitten in der Nacht schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Ein Albtraum? Dann musste ich ihn direkt wieder vergessen haben. „Na ganz toll.“ Ich grummelte und drehte mich auf die andere Seite, aber irgendetwas ließ mich nicht mehr einschlafen. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, schlüpfte in Reitstiefel und Kapuzenpulli und ging hinaus. Irgendwas stimmte doch nicht. Es war stockdunkel und empfindlich kalt. Kein Wunder, der Hebst war hier oben an der See bereits dabei in den Winter überzugehen. Langsam wanderte ich an den Boxen der Hengst vorbei. Die meisten lagen schlafend auf ihrem Strohbett, nur Hnakki streckte mir seine Nase entgegen und schnaubte leise. „Na Süßer. Auch wach?“, flüsterte ich und schob meine klammen Finger unter die üppige Mähne des Hengstes und sie zu wärmen. Herrlich. Ich hätte Stunden so verharren können, doch eine seltsame innere Unruhe trieb mich weiter. Seltsam, absolut seltsam. Ich schaute noch bei den Fohlen vorbei und ging ein Stück am Zaun der großen Weide entlang, aber mit den Pferden schien alles in Ordnung zu sein. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg zurück ins Bett.

      Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählte ich Linn von meiner seltsamen nächtlichen Unruhe, doch sie tat es achselzuckend ab. Trotzdem beharrte ich darauf die Pferde alle einmal anzusehen, es bestand ja die Möglichkeit, dass doch etwas passiert war. Zwar schüttelten sowohl Linn als auch Finley den Kopf über mich, aber sie halfen mir doch. Mit Hnakki, Blossi und Topar ritten wir über die Wattweide und trieben unsere Stutenherde zurück zu Hof, wo wir sie alle gründlich absuchten. Mit Ausnahme einer kleinen Wunde an Fjaras Flanke, die ich schnell versorgte, fand sich überhaupt nichts. Allen Stuten ging es gut und auch Fohlen und Hengste zeigten keine Auffälligkeiten. „Bella. Könntest du jetzt bitte aufhören dir Sorgen zu machen? Hier ist nichts.“ Linn schüttelte den Kopf und ich grummelte halb zustimmend. Natürlich konnte ich nicht einfach aufhören mir Sorgen zu machen. Wer konnte das schon? Doch als ich sah wie Finley und Linn sich einvernehmlich angrinsten, verzog ich das Gesicht und verschwand in der Sattelkammer um mit meinem Tagewerk zu beginnen.

      Seit dieser seltsamen Nacht waren Wochen vergangen. Es war Dezember geworden, Weihnachten stand vor der Tür und es hatte geschneit. Thowra, Stássa und auch Laufey wurden mittlerweile nicht mehr geritten und trugen ihre dicken Fohlenbäuche stolz über die Wattweide. Außerdem war meine Stute Faera durch die Körung gekommen und Linns Meyja hatte gute Chancen das Selbe zu erreichen. Eigentlich lief alles wunderbar nach Plan, doch etwas trübte unser Glück. Nur wenige Tage nach jener seltsamen Nacht erreichte uns eine schwarz umrandete Karte. Ein schrecklicher Todesfall. Unsere Freundin Sarah, die Vorbesitzerin von Uprising und Thowra und gute Freundin würde das erste Fohlen ihrer Stute nie zu Gesicht bekommen, geschweige denn Thowra nach Hause hohlen. Sie und ihre gesamte Familie waren einem Gasleck in ihrem Haus zum Opfer gefallen. Wie viele andere in der Reiterwelt dachten auch wir an Sarah und ihre junge Familie, die ein so tragisches Ende gefunden hatte. Trotzdem, wir konnten nur unsere Anteilnahme ausdrücken und weiter machen – etwas anderes konnte sowieso niemand gebrauchen. Resigniert stütze ich den Kopf in die Hände und starrte in meinen heißen Tee. Draußen tobte ein regelrechter Schneesturm und ich kam gerade völlig durchgefroren vom Distanztraining mit Snót zurück. Linn ritt in der Halle und Finley stand wahrscheinlich dabei und sah ihr zu anstelle seine Arbeit zu erledigen. Weiter starrte ich resigniert und wütend in meine Tasse. Meine Trauer über Sarah war nur ein Vorwand, in Wahrheit war ich einfach nur eifersüchtig auf die beiden die sich in der letzten Zeit unaufhaltsam näher kamen. Ich und Männer, das war ein Paradox. Einerseits wollte ich einen neuen Freund, mehr als vieles andere, andererseits plagten mich immer noch Sorgen und düstere Vorahnungen über die Trennung von meinem letzten dieser Art. Ich musste mich dringend ablenken und so setzte ich mich an den Computer. Dafür hatte ich schon so lange nicht mehr die Zeit gehabt, obwohl ich Technikkrams jeglicher Art liebte. Erst spät in dieser Nacht fiel ich ins Bett.

      Und schon wieder meinte die Zeit rennen zu müssen. Weihnachten war gekommen und gegangen, mit Mayalie war ein neues Pferd eingezogen. Auch ein neues Jahr war angebrochen und unsere Zuchtstuten zeigten die ersten Anzeichen, dass ihre Fohlen bald das Licht der Welt erblicken würden. Mal wieder hatten man mich mit Aufträgen bombardiert und ich war in der letzten Zeit so viel in der Welt unterwegs gewesen, dass ich so ziemlich alles andere verdrängt hatte. Jetzt standen noch zwei Körungen an, die Geburten von zwei Zuchtfohlen und dann würde ich wieder durchatmen können. Hoffte ich zumindest.

      Der Signalton, der eine neue Whatsappnachricht meldete, riss mich aus dem Schlaf. Die Nachricht war von Bella.
      Lust auf einen Austritt? Mayalie braucht Bewegung. :3
      Verschlafen tippte ich eine Antwort und stand dann auf. Was um Himmels Willen machte Bella um diese Zeit draußen? Es war gerade einmal halb fünf, und meistens war ich die einzige, die vor sechs Uhr auf dem Hof war. Ich machte mich schnell fertig und ging dann mit Flóki raus. Der schwarz-weiße Hund war schnell gewachsen und hatte nun fast seine Endgröße erreicht. Seinen Dickkopf hatte er zwar nicht verloren, aber er durfte seit ein paar Tagen alleine auf dem Hof rumlaufen. Draußen fiel mir gleich Mayalie ins Auge, was bei dem Koloss von einem Pferd auch nicht schwierig war. Ich mochte Kaltblüter nicht besonders gerne, aber ein Shire Horse war immer ein großer Traum von Bella gewesen, der sich mit Mayalie nun erfüllt hatte. Jetzt kam Bella mit Mayalies Putzzeug aus der Sattelkammer. Sie winkte mir fröhlich zu und machte sich dann ans Putzen. Ich überlege derweil, welches Pferd ich für den Ausritt nennen könnte. Viđja nicht, weil sie seit einer Woche nicht mehr geritten wurde, da sie von dem Leihhengst Ljóski ein Fohlen erwartete und ich bei meiner Lieblingsstute keine Risiken eingehen wollte. Schließlich entschied ich mich für meine Stute Vínd, welche genau wie Mayalie noch ein Neuzugang auf dem Hof war. Die kleine Stute war wie ich eine Frühaufsteherin und so dauerte es nicht lange, bis ich sie gesattelt hatte. Wie immer sah es ungemein lustig aus, als sich Bella auf Mayalies Rücken schwang. Wir schlugen den Weg zum Strand ein, den längsten und zugleich schönsten Weg für einen Ausritt. "Was ist eigentlich in dich gefahren?", fragte ich Bella, während wir durch den leise knirschenden Sand hinunter zum Wasser ritten "Sonst bist du doch immer erst um halb sieben bei den Pferden. Frühstens." "Ach, ich weiß nicht. In letzter Zeit bist du den ganzen Tag immer mit Finley zusammen, und irgendwie wollte ich dich mal wieder so richtig für mich haben", sagte sie, während wir mit den Pferden durch das flache Uferwasser platschten. "Bella, so ist das nunmal, wenn man einen Menschen gefunden hat, den man liebt und mit dem man seine Zeit verbringen möchte. Was meinst du, wie es mich manchmal genervt hat, wenn Jonas anwesend war, und du dich nur für ihn interessiert hast", sagte ich beschwichtigend. Bella warf mir einen düsteren Blick zu. "Das war anders. Finley gehört zum Team und wir sind ja auch befreundet. Und wenn die zwei Freunde, die als einzige in der erreichbaren Umgebung sind, plötzlich nur noch Augen für einander haben, dann fühlt man sich so... alleine. Du hattest wenigstens noch Tabea, und mit der warst du ja auch gut befreundet. Ich würde einfach gerne ein bisschen mehr Zeit mit dir verbringen." Nach einer kurzen Pause sah sie mich von der Seite her an. "Aber ich weiß, dass Finley mit dir den allerbesten Mensch gefunden hat, den er finden konnte", fügte sie mit einem kleinen Lächeln hinzu. Wir wechselten einen kurzen Blick und mussten lachen. Wie auf Kommando galoppierten wir an und jagten über den Strand. Nur für Augenblicke waren wir wieder die beiden Mädchen, zehn und dreizehn Jahre alt, die sich beim gemeinsamen Reitunterricht zunächst ignoriert hatten und schließlich aber zu den besten Freundinnen die man sich vorstellen konnte geworden waren.

      Ich hatte mir alles aus der Seele geredet und Linn hatte zugehört. Zwar nicht alles wirklich nachvollzogen, aber was solls? Das meiste war eh nur dämliches Selbstmitleid. Noch immer lag Schnee, der sich mittlerweile in einen ekligen, grau braunen Matsch verwandelt hatte. Nur am Strand und in der Halle konnte man vernünftig reiten, ohne das die Pferde ohne Wintereisen sich Schnee in die Hufe traten oder ausrutschten. Ach der Strand, wie ich ihn liebte. Wie ich Rømø liebte, meine neue Heimat. Ich war wirklich angekommen, hatte mir hier eine Exestenz und ein Zuhause aufgebaut. Jetzt, mit einem glücklichen Pärchen an meiner Seite, fehlte mir nur noch eins… „ES REICHT!“ Energisch verdrängte ich den leidigen Gedanken und konzentrierte mich auf meine heutige Arbeit. Mayalie reiten, erledigt. Mit Nátti tölten üben, weiter mit Sattel und Zaumzeug bei Brött und Kylja, Bjatur anlongieren, noch ein paar Pferde reiten. Alles mögliche stand noch auf meiner To-Do, aber ich würde mit Náttdís anfangen. Ich sattelte meine zweite Lieblingsstute und da ich die Halle heute wohl noch oft genug von innen sehen würde, entschied ich mich für die einzig weitere Option. Es ging zum tölten an den Strand. Er war es schwierig Nátti vom galoppieren abzuhalten und überhaupt in den Tölt zu bekommen, dann hatte ich ein Problem mit wirklich üblem und passigem Takt. Gerade als ich zufrieden war, tauchte hinter mir ein Reiter auf. Finley liebte Topar und seitdem er unter dem Westernsattel ging, waren die beiden nur noch schwer zu trennen. „Rennen gefällig?“ Er grinste. Obwohl ich eigentlich sinnvolleres zu tun hatte, konnte ich nicht widerstehen. So kam ich zu einem zweiten, wunderbaren Galopp am Sønderstrand.

      In der nächsten Zeit passierte nichts weiter aufregendes. Wir kümmerten uns um unsere Pferde, begannen mit den Sattel- und Zaumzeugtraining von Kylja und Brött, die bald eingeritten werden würden, bereiteten uns mit Lykkja, Garpur und Vinkona auf die anstehenden Körungen vor und fieberten den Fohlen von Thowra und Stássa entgegen, die nun bald das Licht der Welt erblicken sollten. Auch Laufeys Bauch wurde allmälich sichtlich rund. Und trotzdem hoffte ich, dass sich der Tag in dem ich meine Stute nicht mehr würde reiten können noch etwas verzögerte. Außerdem begrüßten wir mal wieder Neuankömmlinge. Ein junger Hengst und eine hübsche Stute aus meiner Zucht, Bjatur und Tilviljun, kehrten zu uns zurück. Bjatur würde eines Tages wieder auf Wanderschaft gegen, doch für Juni sollte es hier ein längerfristiges zu Hause geben. Für unsere bereits gekörten Zuchthengste gab es nicht ganz so viel Arbeit, allerdings hatten wir auch noch eine weitere Stute gedeckt. Faera trug nun von Black Lemontree, eine gewagte aber aussichtsreiche Kombination. Blettur machte Deckpause. Auch Sólfari und Blossi warteten sehensüchtig auf den Frühling, mit dem wohl auch unsere Fohlenherde an Zuwachs gewinnen würde. Zu allem Überfluss hatte ich mich auch noch in eine gekörte Zuchtstute verliebt und Frejka kurzerhand gekauft. Linn gefiel das zwar nicht unbedingt, doch das störte mich seit ehher sowieso nicht. Bald würde der Frühling auf glæsileika eyjarinnar Einzug halten.

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      27. Januar 2016
      Wiedersehen macht Freude | 8164 Zeichen | © BellaS

      Als mich die Nachricht erreichte, dass Rachel wieder einmal Pferde verkaufte, war ich nicht besonders interessiert. Rachel hatte so einiges im Stall stehen. Trotzdem schaute ich mir wenig später an um welche Pferde es ging. Ich entdeckte Morgaine, eine Barockpinto Stute die einst mir gehört hatte, dann aber zu Gunsten meiner Isländerzucht ausziehen musste. Die anderen Pferde schaute ich nur flüchtig an, bis ich mit einem mal hängen blieb. Kjarkur stand zum Verkauf, der Vater meines ungeborenen Zuchtfohlens Silfurtoppa. Ein gekört Isländer allererste Güte. Schon rechnete ich im Kopf meine Finanzen durch und schaute was ich würde ausgeben können, da fiel mein Blick auf eine weitere Anzeige. Slaufa, eine hübsche Scheckstute und kein unbekanntes Gesicht. Kurz vor unserem Umzug nach Rømø hatte ich sie, eigentlich zu Zuchtzwecken, an Rachel verkauft. Von diesem Moment an stand fest, wir würden wieder einmal Zuwachs bekommen. Beide Pferde waren zuchtfertig und gekört, hatten gute Voraussetzungen und waren keine Problemfälle, es sprach nichts gegen ihren Einzug. Selbst für meinen Geldbeutel lief das Geschäft verhältnismäßig schonend ab, auch wenn dieser seit den letzten Käufen sowieso nicht mehr besonders voll war. Schon in den nächsten Tagen würden die neuen Pferde ankommen. Ich erledigte die restliche Büroarbeit in fliegendes Eile und suchte nach Linn um ihr von dem schnell getätigten Kauf zu erzählen. Sie hatte nichts dagegen, zeigte sich aber auch nicht übermäßig begeistert. „Wann hörst du wohl auf Pferde zu kaufen?“, fragte sie mich etwas später während eines gemütlichen Ausrittes durch den Wald. Ich saß auf Vin, meinem besten Turnierpferd, das ich dank der Zucht in der letzten Zeit sträflich vernachlässigt hatte. Linn hatte ihre Vidja nicht reiten können, denn der Fohlenbauch gestattete mittlerweile nur noch Bodenarbeit. Da sie aber die Stute Tilviljun, genannt Juni, bald ins Training nehmen würde, hatte sie sie für diesen Ritt ausgewählt. Seit der Schnee verschwunden war, hatte auch das tägliche Leben auf unserem Hof wieder an Normalität gewonnen. Finley betüddelte die Hengste, kümmerte sich um die Boxen, Heu und was sonst noch alles anfiel, Linn und ich ritten den halben Tag und halfen ihm so gut wir kommen. Trotzdem wurde es immer anstrengender. Mehr Pferde bedeuteten mehr Arbeit und wir waren eben nur zu dritt. Schließlich stellten wir gemeinsam eine Anzeige ins Internet, in der wir nach einem vierten Teammitglied suchten. Jemandem der anpacken und Isländer reiten konnte. Zum Glück war mein Dänisch mittlerweile gut genug für solcherlei Aktionen, auch wenn ich zugeben musste, dass ich von uns dreien die war, die die Sprache noch am schlechtesten beherrschte. Finley lernte gern Sprachen und Linn hatte auch noch ein echtes Talent für so was – kein Wunder also, dass ich hinterher hing. Ich ließ meine Gedanken wandern und unser Gespräch verstummte, als wir beide uns in unsere Parallelwelten zurückzogen. Den Weg kannten wir sowieso im Schlaf. Im laufe des Nachmittags hatte ich noch Laufey an der Longe, deren Bewegungsdrang trotz ihrer Trächtigkeit ungebrochen blieb. Abends ging es noch schnell mit Frejka auf den Platz, denn wir waren noch immer in der Gewöhnungsphase. Erst morgen würde es wirklich interessant werden, denn dann durfte Brött das erste Mal das Gewicht eines Reiters auf dem Rücken tragen.
      Es war doch spät geworden, denn am Abend hatten wir zu dritt einen Filmabend veranstaltet. Als ich erwachte, bekam ich einen Schreck. Es war bereits halb neun. Normalerweise stand ich um sieben Uhr auf um mit der Arbeit des Tages zu beginnen, heute hatte ich gehörig verschlafen. Ein Blick auf meinen Radiowecker zeigte mir auch warum, der Stecker war nicht eingesteckt und somit ging hier nichts mehr, mit ausnehme der Uhr, die mit ''Notfallbatterien'' ausgestattet waren. Warum die nur die Uhr versorgten und nicht auch die Weckfunktion, hatte ich bisher nicht nachvollziehen können. Missmutig steckte ich den Stecker wieder ein, zog mich an und verschwand im Bad. In der Küche schnappte ich mir ein Brötchen von gestern und einen Apfel zum Frühstück, die ich auf dem Weg über den Hof aß. Brött war erst heute Nachmittag an der Reihe, jetzt bekam Hnakki erst mal den Rest meines Apfel und dann einen Sattel auf den Rücken. Wir gingen auf die Passbahn. Rennpass mit Hnakki machte immer gute Laune und eignete sich gut zum Start in den Tag. Jetzt kam noch eine kleine Runde Training mit Vina, denn sie war auch schon bald alt genug für ernsthaftes Longieren und ähnliches. Schließlich war es Zeit für Brött. Sattel und Zaum waren längst Routine, nun würde nur noch das Gewicht eines Reiters dazu kommen. Heute allerdings erst mal in Form eines Sandsacks. Der würde sich nicht wehtun wenn er fiel und ich konnte alleine arbeiten. Allerdings kannte ich meine Stute und so folgte dieser Part erst nach genügend Bodenarbeit um sämtliche überschüssige Energie abgebaut zu haben. Dann wuchtete ich den Sandsack, dem ich im Scherz ein Smileygesicht verpasst hatte, auf ihren Rücken. Einen Moment gab ich ihr Zeit die ungewohnte Situation zu registrieren, dann forderte ich sie auf ein paar Schritte zu gehen. Zögerlich folgte mir Brött. Nach und nach wurde sie sicherer und ich begann sie an der Longe im Kreis zu schicken. Im Schritt kein Problem, doch traben oder galoppieren mit diesem schweren Ding kam nicht in Frage. Ich nötigte sie mittels einer Gerte dazu, woraufhin Brött begann den Sandsack irgendwie loswerden zu wollen. Um den heutigen Tag mit einem positiven Ereignis abzuschließen, beließ ich es dann beim Schritt. Ich konnte mich auch morgen noch mit Trab und Galopp herumschlagen. Zum Abschluss des Tages machte ich einen Strandritt mit Sólfari. Erst hatte ich ohne Sattel reiten wollen, dann reizte mich einer schneller Galopp doch mehr und ich sattelte ihn. Erst ging es im Schritt den Strand hinauf, dann im Galopp zurück nach hause. Immer eine Motivation für die Pferde noch schneller zu werden. Leichtsinnig und glückstrunken wie ich war, ließ ich die Zügel fallen und breitete die Arme aus. Sólfari wusste genau wo es nach Hause ging und er genoss die Kopffreiheit. Mein Hengst ließ ein volltönenes Wiehern ertönen und schüttelte den Kopf. Das typische Bild des wilden Mustangs in der Prärie, nur in unserem Fall des wilden Isländers mit Sattel und Reiter am Strand. Am solchen Tagen ging ich mit ''Ich liebe mein Leben'' im Kopf ins Bett.
      Geweckt wurde ich von einem lauten Hupen. Es war mitten in der Nacht doch ein Transporter stand auf dem Hof. Wahrscheinlich Kjarkur und Slaufa. „Herr im Himmel. Muss das sein?“ Genervt schälte ich mich aus dem Bett, kramte nach irgendwas zum anziehen und und ging nach unten um die Tür zu öffnen. „Frau Wincox konnte ihre Pferde nicht persönlich bringen.“ Ein übermüdeter Fahrer stand auf dem Hof und sprach mich direkt an. „Warten sie, ich bringe nur schnell die Pferde weg. So fahren sie mir nicht wieder los.“ Der Fahrer sah das ein und ich brachte Kjarkur und Slaufa schnell in die, seit gestern vorbereiteten, Boxen. Einige Minuten später hatte ich mich mit den Fahrer bekannt gemacht und ihn in einem des Gästezimmer über den Stallungen einquartiert. Dann ging ich wieder ins Bett um wenigstens noch etwas Schlaf zu bekommen, ehe die Arbeit wieder losging. Als ich wieder erwachte, klemmte ein zettel an meiner Tür. Der Fahrer hatte ihn dagelassen. Er bedankte sich und teilte mir mit, dass er bereits abgefahren sei. Tatsächlich zeugten nur noch die Reifenspuren im Kies von seiner Anwesenheit. Der restliche Tag verlief normal. Gemeinsam mit Linn und Pricess Peppy Ann arbeitete ich mit Vina, dann half mir Finley mit Brött. Heute klappte es auf einmal problemlos, auch im Trab und Galopp. Bald schon würde sich eine echte Person auf ihren Rücken setzen können. Slaufa kam auf die Wattweide, wo Stássa, Laufey, Vinkona und alle Stuten die sie noch kannten freudig begrüßten. Finley ritt Blossi, ich mistete aus, Linn arbeitete mit Vínd. Schließlich kam noch eine lustige Einheit gebisslos reiten mit Snót und ein Ausritt mit Mayalie rundete meinen Tag ab. Alle Pferde täglich zu bewegen war unmöglich, den Versuch hatten wir bereits aufgegeben.
    • BellaS
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      31. März 2016
      Sternzeichen Islandpferd | 18.072 Zeichen | © Seimure & BellaS

      Mit einem fröhlichen "Guten Morgen!" und einem Kuss auf die Wange weckte ich Finley, welcher sich jedoch nur demonstrativ die Decke über den Kopf zog. In Sachen Aufstehen waren wir beide ganz anderer Ansicht, denn während ich es liebte, um fünf in den Tag zu starten, bevorzugte Finley es, lieber spät aufzustehen. Während er noch vor sich hin döste, frühstückte ich und machte mich fertig für den Tag. Heute stand nicht sehr viel auf dem Plan, denn die Pferde hatten am Wochenende schon trainiert, aber natürlich mussten sie trotzdem versorgt und geritten werden und zudem würde sich heute unser neuer Bereiter vorstellen, der, wenn alles gut lief, auch bald auf dem Hof einziehen würde. Das war auch der Grund, weshalb ich meine Wohnung im Erdgeschoss geräumt hatte und nun bei Finley im zweiten Stock wohnte. Während ich noch darauf wartete, dass mein Freund aufstand, spielte ich mit Flóki, der sich genau wie ich sehr schnell an die neue Wohnung gewöhnt hatte und Finley nun als vollständiges Rudelmitglied ansah. Mittlerweile war Flóki ausgewachsen, benahm sich aber nach wie vor wie ein Welpe. Um sieben schaffte es auch Finley aus dem Bett und es dauerte nicht lange, bis er seinen Morgenmuffel-Modus ausschaltete und sein übliches Grinsen auf seinem Gesichtseinen Platz einnahm. Gemeinsam gingen wir nach unten, wo uns Bella begrüßte und die Aufgaben für den Tag verteilte. Bevor Robin kam, mussten wir nur die Hengste füttern, weshalb wir zu dritt in den Stall gingen, wo wir bei Kjarkur, Garpur, Uprising, Sólfari, Hnakki, Blossi, Blettur und Black Lemontree die Heunetze füllten und die Boxen ausmisteten. Sólfari und Black Lemontree brachten wir dann auf den Paddock und sahen noch kurz nach den Stuten, bevor ein Hupen vom Hof uns aufschrecken ließ. Robin schien etwas überpünktlich zu sein, aber das machte ja nichts. Wir stellten uns ihm alle vor und begannen dann damit, ihm den Hof zu zeigen.

      Ich wäre nicht ich gewesen, hätte ich mir nicht vor der Anstellung unseres neuen Bereiters tagelang den Kopf zerbrochen. Ob das eine gute Entscheidung war, fragte ich mich und ob der Mann, den ich ausgesucht hatte auch eine gute Wahl gewesen war. Am Morgen seiner Ankunft kümmerten wir uns zu dritt um die Hengste, wo ich mich allerdings beeilte um den Mutterstuten und ihren winzigen Fohlen zuzusehen, die erst seit wenigen Tagen auf die Weide durften. Sleipnir, der ältere, war quicklebendig und tobte über die Weide. Thowras Sohn war bereits Mio versprochen und würde umziehen sobald er sechs Monate alt und entwöhnt war. Silfurtoppa hingegen erwies sich als ruhiger, aber offensichtlich klug. Das Stutfohlen war Windfarben. Eine echte Schönheit.
      So lehnte ich am Zaun der Weide und beobachtete meine jüngsten Zöglinge, als Robin ankam. Das Auto parkte neben der Auffahrt und mein Magen machte einen dämlichen kleinen Hüpfer. "Was soll das, Bella? Das ist nur der neue Bereiter!" Ich kramte mein Selbstbewusstsein als Chefin zusammen, drehte mich um und ging um Robin zu begrüßen.
      Er machte einen guten Eindruck und zu dritt zeigten wir dem Dänen den Hof und unsere Pferde. Freundlich war er, offen, aber nicht übermäßig redselig, großmäulig oder nervig. Tatsächlich hatte ich mich schon fast entschieden. Ich musste ihn nur noch reiten sehen.
      Da er in Zukunft einige der Hengste übernehmen sollte, wählte ich Blacky für Robin. Er zeigte sich sofort souverän. Sattelte den Hengst und schwang sich in den Sattel. Er ritt selbstverständlich mit Helm, was ich, Asche auf mein Haupt, zu Hause nicht immer tat. Auch auf der Bahn war ritt er entspannt aber bestimmt.
      Jetzt war alles klar. Robin würde in Linns Erdgeschosswohnung einziehen.

      Während Bella noch mit Robin den geschäftlichen Teil besprechen wollte, machten Finley und ich uns wieder an die Arbeit. Ich holte Princess Peppy Ann von der Weide, um mit ihr weiter an der Longe zu trainieren. Bald würde die Stute fünf Jahre und damit alt genug fürs Einreiten sein. Ich freute mich schon darauf, denn sie würde mein erstes eigenes Pferd sein, das ich einritt. Mittlerweile konnte man gut an der Longe mit ihr arbeiten und täglich trainierten wir eine halbe Stunde, seit neuestem auch schon mit Sattelzeug. Peppy war heute nicht so konzentriert wie sonst, aber das lag vielleicht auch an mir, denn ich war heute auch eher im Standby-Modus. Dafür konnte ich heute gut mit Tilviljun arbeiten, mit der ich mich seit gestern ans Tölten wagte. Sie machte sich in dieser Gangart schon sehr gut, allerdings bisher erst an der Longe und an der Hand, was wir auch heute wieder üben wollten.
      Während ich bei Juni auf dem Anbindebalken saß und darauf wartete, dass sie ihr Futter auffraß, kam auch Finley mit Topar, seinem Lieblingshengst, mit dem er gerade im Dressurviereck gewesen war. Er gab mir einen leichten Kuss und setzte sich neben mich, während Juni versuchte, Topar das Futter streitig zu machen. Finley legte einen Arm um meine Schulter. "Wie wäre es mit einem Ausritt nachher? Nur wir beide?", fragte er mich leise. Ich lächelte. Das allein konnte er schon als Ja deuten, er kannte meine Art halt. Wir küssten uns noch einmal, dann brachte er Topar auf den Paddock und ging wieder in den Stall. Mit einem kleinen Lächeln sah ich ihm nach. In dem nun schon fast einem Jahr, in dem wir zusammen waren, hatte ich unsere Beziehung zu schätzen gelernt und Finley war für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden. Mit ihm fühlte ich mich komplett.
      Bella kam mit Robin aus dem Büro und rissen mich aus meiner Träumerei. Auch Juni hatte ihr Futter aufgefressen und sabberte nun auf meine hell-lilane Reithose. Scheiße. Bella und Robin kamen nun zu mir rüber und ich versuchte, den grau-grünen Sabber so gut es ging zu verdecken. "Darf ich dir unseren neuen Bereiter vorstellen?", fragte Bella grinsend. Ich lächelte etwas verunsichert. Robin verabschiedete sich von uns - auf Deutsch, was mich, ehrlich gesagt überraschte. Als er weg war, fing Bella sofort an zu plappern: "Er kommt aus Kopenhagen, ist aber in Rødby aufgewachsen. Er hat in Kopenhagen studiert und danach die Ausbildung zum Bereiter gemacht. Außerdem hat er in der Schule Deutschland gelernt. Ist das nicht toll? Er reitet schon seit seiner Kindheit auf Isländern und ist schon auf vielen Turnieren geritten..."
      Ich grinste. Gefühlt erzählte sie mir gerade Robins gesamte Lebensgeschichte, die sie offenbar genauestens kannte. "Bella?", unterbrach ich sie. "Ja?", fragte sie verdutzt. "Du bist hochkant in ihn verknallt", sagte ich lachend. "Das stimmt doch gar nicht!", sagte sie empört, aber ich konnte den unsicheren Unterton in ihrer Stimme hören. "Jonas ist seit mehr als zwei Jahren Geschichte", erinnerte ich sie. Bevor sie sich umdrehte, warf sie mir noch einen unsicheren Blick zu und ging dann in Richtung Weide.

      Linns Worte klangen in meinen Ohren nach. Verdammt. Ich hatte diesem Typen vor gerade Mal zwei Stunden kennen gelernt und direkt warf mir meine beste Freundin die Feststellung an den Kopf, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Das schlimmste daran war, es stimmte. Hatte ich das ganze letzte Jahr mit Neid auf Linn und Finley gesehen, waren mir die Beiden mit einem Mal völlig egal. Solange Robin mich beachtete, war ich zufrieden. Zwei Jahre war es her, dass ich mich so gefühlt hatte. Verliebt gefühlt hatte. Seltsam. Manchmal traf einen das aus heiterem Himmel. Robin hatte sich in seine neue Wohnung zurück gezogen. Sein Zeug würde wohl auch bald ankommen und ich hatte mir schon fest vorgenommen ihm beim schleppen und aufbauen zu helfen. Finley und Linn waren mit Meyja und Slaufa auf einem gemeinsamen Ausritt am Strand. Ich konnte mir jetzt aussuchen ob ich mich lieber um Brött und Vina, die Jungpferde, kümmern wollte, einen der Hengste oder eins der Trainingspferde reiten wollte. Ich entschied mich für etwas Ovalbahntraining mit Náttdís und schloss dann eine Dressureinheit mit meinem dicken Plüsch Mayalie an. Während sie am Putzplatz mit der Nase in ihrer Futterschale wühlte, kam auch Robin wieder hinunter. Wir hatten schon besprochen für welche Pferde er zu ständig sein würde, doch eigentlich hatte er heute noch frei um anzukommen. „Wollen wir noch ausreiten?“ Er ging zielstrebig auf mich zu. Es dämmerte bereits und die Sonne würde bald untergehen. Egal, klar wollte ich. Ich bejahte und wir sattelten uns zwei der Hengste. Ich ritt Sólfari, Robin hatte sich Kjarkur ausgesucht. Am liebsten hätte ich jetzt auf Laufey gesessen, doch meine Lieblingsstute war hochträchtig und wurde nicht mehr geritten. Ich freute mich schon auf die Fohlen, die noch auf die Welt kommen würden. Faera zum Beispiel war überfällig. Seit Tagen kam sie Abends in die Geburtsbox, doch noch war nichts passiert. Jetzt ging es erst mal mit Robin an den Strand. Im Sonnenuntergang. Ich hoffte inständig, dass ich Linn nicht begegnen würde, sonst würde ich mich nicht mehr vor ihrem Spott retten können.

      In der Sache mit Bella war ich mir absolut sicher. Allerdings erzählte ich Finley nichts davon, denn ich wusste, dass Bella mich dafür gekillt hätte. Nachdem ich mit Garpur fertig war schaute ich noch kurz nach Vidja. Sie war merklich runder geworden und ich freute mich schon riesig auf ihr erstes Fohlen. Finley war noch mit Snót in der Halle, weshalb ich Færa von der Weide holte. Da die Sonne schon tief stand, musste sie bald in die Box. Sie fand es dort zwar nicht besonders schön und wehrte sich jeden Abend, in den Stall zu gehen, aber wir wollten, dass das Fohlen geschützt auf die Welt kam, da es ihr erstes war. Bis Finley das Training beendete unterhielt ich mich mit Robin, der wirklich gut Deutsch sprach, aber noch sehr zurückhaltend wirkte. Bald zog er sich in seinen Wohnung zurück und ich holte die Halfter von Meyja und Slaufa, um sie von der Weide zu holen. Natürlich musste die Herde ganz am anderen Ende der Weide stehen. Meyja begrüßte mich mit einem freundschaftlichen Schnauben und begann, mich nach Leckerlis zu durchsuchen, während Slaufa sich eher zurück hielt. Ich halfterte die beiden Stuten und schwang mich auf Meyjas Rücken. Wenn die Pferde zu weit draußen standen, ritt ich oft zurück zum Hof, das ging schneller als Laufen. Ich ließ Meyja antölten und Slaufa, die ich als Handpferd nebenher führte, tat es ihr gleich. Innerhalb von fünf Minuten hatten wir den Hof erreicht. Finley war mittlerweile mit Snóts Training fertig und sattelte sie gerade ab. Ich putzte Meyja und Slaufa, während Finley Snót versorgte. "Wollten wir mit Sattel oder ohne ausreiten?", fragte ich ihn. "Ohne, das ist viel lustiger", grinste er. Ich trenste die beiden Stuten noch schnell, dann saßen wir auf und ritten gemeinsam vom Hof.

      Linn und Finley waren mit zwei der Stuten weg, ohne Sattel. Robin und ich hatten uns für zwei Hengste entschieden. Seltsam. Noch seltsamer war allerdings der Mix meiner widerstreitenden Gefühle. Schon beim Satteln und Trensen machte sich unsicheres Schweigen breit, das ich nicht wie sonst brechen konnte. Robin sagte nichts. Ich sagte nichts. Schließlich gurteten wir nach und saßen auf. Jetzt bestand das erste Mal die Notwendigkeit zu reden. „Strand oder Wald?“, fragte ich knapp und traute mich endlich Robin anzusehen. Himmel, er sah so gut aus! Schnell wandte ich den Blick wieder ab, es reichte aber noch um sein Grinsen zu sehen, das mit der Antwort einher ging. „Wir haben Strand, das ist wohl keine Frage.“ Sein Grinsen. „Nein Bella, lass das. Du kennst ihn erst ein paar Stunden.“ „Aber er ist so toll.“ „Du benimmst dich als wärst du ein verliebter Teenie.“ „Egal, bei ihm lohnt sich das!“ „Woher willst du das wissen. Denk an Jonas… Denk an Jonas… Denk an Jonas...“ Die Worte hallten in meinem Kopf. Schlimm genug, dass ich mich nach ein paar Stunden Hals über Kopf verliebt hatte, jetzt stritten auch noch meine Gefühle. „Ausblenden, Bella.“ Ich ignorierte die Achterbahnfahrt und ritt an. „Dann komm.“ Es war einfach schön am Strand. Die Sonne versank im Meer und wir begegneten Linn und Finley nicht. Irgendwann brach Robin das Schweigen und das Antworten wurde immer leichter, bis ich mich einfach wohl fühlte. Den Galopp ließen wir zwar auf Grund der Dämmerung ausfallen, doch auf dem Rückweg ritten wir entspannt nebeneinander und redeten über Gott und die Welt. Nachdem wir die Hengste gefüttert und ich meine restliche Arbeit des Tages erledigt hatten, ließ ich mich in meiner Wohnung aufs Sofa fallen. Ich wollte einen Film sehen. Das meine Wahl heute auf den kitschigsten Liebesfilm fiel, den ich besaß, war auch nicht weiter verwunderlich.
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      Die nächsten zwei Tage verliefen völlig normal. Robin fügte sich in den Hofalltag ein, als hätte er schon immer zum Team gehört. Gemeinsam kontrollierten wir die trächtigen Stuten, die inzwischen alle vier Geburtsboxen belegten. Faera, überfällig mit ihrem Fohlen und Vidja, Laufey und Frejka, die noch etwas Zeit hatten, aber ihr erstes Fohlen erwarteten. Währenddessen scheuchte Linn ihre Stute Lykkja über die Ovalbahn und Finley bespaßte die Junghengst Glanni im Roundpen. Ich würde heute noch mit Brött, Blaer, Vina und Klyja arbeiten. Die jungen Stuten standen alle auf verschiedenen Stuten des Einreitens. Brött kannte schon das Gewicht eines Reiters und lernte nun die Hilfen, die drei anderen gewöhnten sich noch an Sattel und Zaumzeug. Dieses Training nahm immer eine Menge Zeit in Anspruch. Ich schaute außerdem eine Weile bei Robins Training mit Alvari zu, während ich mein Mittagessen verspeißte und gönnte mir gegen Abend eines Ausritt mit Hnakki. Ungefähr so sah meine tägliche Routine aus. Viel Arbeit, viel zu organisieren und doch immer wieder schön.
      Wir konnten sogar ein neues Pferd begrüßen. Eine fünf Jahre junge Stute namens LR Pieaches, die wir kören und vielleicht in der Zucht einsetzten wollten. So verstrichen zwei normale Tage, ehe wieder etwas passieren sollte, das ich so schnell nicht vergessen würde.
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      Mitten in der Nacht erwachte ich unruhig. Mehrere Versuche einzuschlafen liefen ins Leere und so zog ich mir schließlich etwas über und wanderte auf den Hof. Nachdem ich eine Weile Hnakkis Nase gekrault hatte, die aus der Boxentür lugte und sah, dass Sólfari sich bei meiner Ankunft vertrauensvoll zum schlafen hinlegte, kam ich schließlich auf die Idee bei Faera, Laufey, Frejka und Vidja vorbei zu schauen.
      Leise öffnete ich die Stalltür. Sofort fiel mir ein kleines Licht auf, das im Stall brannte. Ich trat vorsichtig und misstrauisch ein. Vidja lugte mir entgegen und verlangte direkt mit einem auffordernden Blick nach Streicheleinheiten, doch die Szene, die sich in Faeras Box abspielte, verlangte meine ganze Aufmerksamkeit. Eine einzelne Taschenlampe spendete spärliches Licht, doch es reichte um die Gestalt zu erkennen, die am Kopf der liegenden Stute kniete. „Robin?“ Mein flüstern war heiser und besorgt. „Was um Himmels Willen…?“ „Psst. Komm her. Hilf mir. Das Fohlen...“ Ich hatte es gewusst, nein, ich hatte es gespürt. Und er auch. Ich öffnete mit fahrigen Fingern die Boxentür und kniete mich neben Robin ins Stroh. Eigentlich hätte Faera alles problemlos meistern müssen, es war bereits ihr zweites Fohlen, doch hier lief irgendetwas gewaltig schief. Ich ahnte böses und sah Robin an. „Liegt irgendwie falsch?“ „Höchstwahrscheinlich.“ „Scheiße.“, und einen Moment später „Wir brauchen einen Tierarzt!“ „Klar, aber der kommt unter Garantie zu spät.“ Ich bewunderte ihn für sein ruhiges und besonnenes Handeln. „Faera muss aufstehen. Manchmal korrigiert sich das Fohlen dann selbst. Wir können nur hoffen und ihr Platz machen.“ Er sprach leise und in ruhigem Ton. Ich wusste nicht, ob er mich oder Faera beruhigen wollte, aber in jedem Fall funktionierte es. Wir zogen uns in eine Ecke zurück und warteten darauf, dass Faeras natürliche Instinkte griffen. Ich konnte sehen wie sich die Muskeln bei den einzelnen Wehen verkrampften. Noch lag sie im Stroh. Die folgenden zehn Minuten waren die längsten meines Lebens. Ein zittern durchlief die Stute und sie begann sich hochzustämmen. Ich glaubte nicht daran, dass das Fohlen sich von selbst in seiner Lage korrigieren würde. Warum hatte ich bloß keinen TA zum Check-Up bestellt, dann wäre so etwas gar nicht erst passiert. Während ich mir noch Selbstvorwürfe machte, war Robin schon aus der Boxenecke aufgestanden. „Wir können ihr nur noch helfen das Fohlen raus zu bekommen und hoffen, dass es nicht erstickt.“ Langsam kehre mein Verstand zurück und auch ich richtete mich auf. Jetzt kam der Teil bei dem ich wenigstens halbwegs wusste was zu tun war. Die nächste Stunde blieb mir nur noch mit Schweißgeruch und Blut in Erinnerung, aber dann war es geschafft. Ein zitterndes, kleines Wesen lag im Stroh. Nicht erstickt, nicht missgestaltet, ein wunderschönes, kleines Stutfohlen mit einer breiten, weißen Blässe. Auch Faera schien wohlauf, denn sie war sofort bei ihren Fohlen und machte einen gesunden Eindruck. Ohne etwas zu sagen verließen wir die Box. „Væna.”, meinte ich schließlich. „Die Liebliche, die Hoffnungsträgerin.“ Damit stand der Name fest. Robin sah mich an. Nicht flüchtig. Er sah mir in die Augen. Ich war Müde, ich konnte dem Blick nicht standhalten ohne mich völlig zu zu blamieren. Verdammt, drei Tage hatten gereicht mir den Rest zu geben. Er stand einfach nur da, sah mir mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht an. Sein Hemd war verschmiert mit dem Blut der fohlenden Stute und ich sah wahrscheinlich nicht besser aus. Zwei Schritte Distanz trennten uns. Er überbrückte sie im Bruchteil einer Sekunde, doch für mich lief alles in Zeitlupe ab. Zwei Schritte, kein Zögern. Und dann küsste er mich. Einfach so. Keine Liebeserklärungen, keine hochroten Gesichter. Einfach nur ein Kuss, der reichte um alles zu sagen.
      Ich wusste nicht wie spät es war. Ich hatte die ganze Zeit einfach nur funktioniert. Wir hatten nicht gesprochen, nur nebeneinander gearbeitet und versucht das bestmögliche aus der Situation zu machen. Jetzt viel die ganze Anspannung von mir ab und ich fing einfach an seiner Schulter an zu heulen. Etwas unbeholfen tröstete er mich. Als wir den Stall schließlich verließen um uns um einen Tierarzt zu kümmern und noch etwas zu schlafen, ging über Rømø Die Sonne auf.

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      von Jackie am 23. Mai 2016
      Stuten und Fohlen Untersuchung | 8177 Zeichen | © Jackie

      Nachdem die Stute eingedeckt wurde ging Scott zurück ins Haus. Er war schon etwas hungrig geworden und Mio bot ihm ein leckeres Abendessen an, welches er natürlich nicht ablehnen wollte. "Achja Scott ?", Mio stand am Herd und füllte die Portion auf den Teller. Es duftete herrlich nach einer Pilzpfanne mit etwas Crème fraîche und Süßkartoffeln. Scott bedankte sich und hörte dem jungen Mädchen zu: "Übermorgen wollte ich mit Charlotte, Shadow und Nico nach Norwegen fahren und meine Verwandten besuchen. Ich hoffe es ist ok wenn ich dich mit Anouk und Aimé allein lasse.", sie strich sich ihre Rot-Braun-Orangen Haare aus dem Gesicht und trug die Teller zum Tisch. "Ja klar. Ich hätte auch noch eine Frage an dich. Könnte ich auf deinen Hof Routineuntersuchungen machen, sollte mein Diensthandy klingeln?" Mio überlegte eine Weile. "Das ist wirklich Mal was anderes. Aber gut, ich verstehe es, wir sind sowieso im Urlaub. Du darfst nur keine fremden Leute in die Wohnung lassen ok?", Scott nickte und griff nach der Gabel um sich den ersten Happen zu gönnen.

      Als Scott sich gerade umziehen wollte um schlafen zu gehen klingelte sein Diensthandy. Schnell suchte er in seinen Taschen nach seinem Smartphone um sich am Handy zu melden "Scott Cardinal". "Hallo! Hier spricht Annabell Schmiedemann. Ich habe gutes von Ihnen gehört und benötige einen Tierarzt der sich meine Stute ansieht. Sie hatte eine schwierige Geburt hinter sich." Scott seufzte leicht verzweifelt. "Das hört sich nicht gerade gut an. Ich bin gerade in Südfrankreich und behandel eine Stute die ebenfalls ihr Fohlen bekommen hatte. Ihr geht es allerdings schlecht, weshalb ich sie nicht aus den Augen lassen kann. Meine Klinik befindet sich in Kanada, das sind 10 Stunden Flug, länger als wenn man nach Frankreich fliegen würde. Weißt ihre Stute irgendwelche Beschwerden auf ?", er rieb sich seinen Dreitagebart und lief im Zimmer auf und ab. "Nein, nicht das ich wüsste", Bella lauschte gespannt auf die Antwort des Arztes. "Wann hat sie ihr Fohlen bekommen ?" - "Ende März", sprach die Frauenstimme. "Ok das klingt schon mal erleichternd. Das heißt die Pferde sind nicht gestresst. Können sie nach Frankreich kommen ? Dann seh ich mir die Stute an. Nehmen sie aber das Fohlen mit, dann schau ich es mir ebenfalls an. Können sie morgen kommen?", - "Ja das wäre machbar". Annabell verabschiedete sich und legte auf. Scott konnte sich endlich ausruhen und schlafen.

      Am nächsten Morgen frühstückte Scott ein Vollkornbrot mit Frischkäse und Tomaten, gleichzeitig unterhielt er sich mit Mio, welche schon recht früh auf den Beinen war. "Heute kommt einer meiner Kunden vorbei. Es tut mir Leid wenn ich dir Umstände bereite" - "Ist schon gut", sagte Mio lächelnd und biss in ihr Brot. Nach dem Frühstück begab sich Scott in den Stall um seine Patientin zu begrüßen. "Na du, heute müssen wir deinen Verband wechseln. Aber das kann noch warten, erstmal brauchst du neues Heu". Er ging auf einem Ballen Heu zu, um sich eine Rippe zu nehmen. Diese füllte er in das Netz, welches in der Box von Teufelstanz hing. "Jetzt brauchst du aber erstmal deine Paste." Scott verabreichte ihr das Omeprazol und verabschiedete sich von ihr und ihrem Fohlen. "Ich höre ein Auto! Das muss Annabell sein." Auf den Weg zum Hof sah er bereits den Hänger, in dem wohl Fohlen und Mutterstute standen. Der Wagen hielt an und eine sportliche junge Dame stieg aus. "Hallo! Ich bin Annabell", sie reichte ihm ihre Hand entgegen, ihre goldblonden Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden. Scott schülltete ihre Hand, stellte sich vor und lächelte freundlich. "Schön sie kennen zulernen." Bella schmunzelte und antwortete "Sie können mich gerne duzen." Scott ging schließlich auf den Hänger zu um mit der Routineuntersuchung zu beginnen. "Können sie bitte für mich Stute und Fohlen auf den Hof rumführen, damit ich mir den Gang ansehen kann ?" Annabell nickte und öffnete die Hängertür. Mio hatte den Lärm mitbekommen und stand an der Haustür um das Spektakel beobachten zu können. Als sie jedoch das Fohlen erblickte ging sie auf die Beiden Personen zu und begrüßte die Blonde Dame. "Hallo! Ich bin Mio, mir gehört der Hof. Ein süßes Fohlen hast du da", Mio - so direkt wie eh und je duzte sofort Bella und lächelte etwas frech. Gut das Bella das nicht störte, sie bedankte sich und führte schließlich das kleine Dunkelfuchsfarbige Fohlen samt Stute über den Hof. Scott konnte keine Auffälligkeiten feststellen, also bat er die Frau die Stute festzuhalten um sie abzutasten. Die Stute sah normal aus, doch Scott konnte spüren, dass ihre Muskulatur nicht das Niveau der Dornfortsätze erreichte. Außerdem waren Konturen der Rippen leicht sichtbar, was darauf schließen lässt, dass die Stute etwas mager war. "Was bekommt sie zufressen ?", fragte Scott daraufhin "Heu, Kraftfutter Pellets und Gerste". "Hm das klingt schon mal gut, wo steht sie denn ?" - "In einem Aktivstall". Das hatte sich Scott schon gedacht - "Gut, sie ist etwas mager, aber wirklich nicht viel. Ich würde ihr eine Woche lang etwas mehr zufressen geben. Kann auch sein dass sie durch die stressige Geburt weniger gefressen hat. Es ist aber nichts worüber man sich sorgen müsste. Das Fohlen sieht auch etwas mager aus - Rippen sind leicht erkennbar, aber auch die Hüfthocker stehen etwas vor. Die Geburt ist nicht all zu lange her, aber recht gewöhnlich ist es nicht. Vielleicht gibt die Stute zu wenig Milch ? Ich würde dir raten zusätzliche Milch anzurühren. Ansonsten sieht alles gut aus.", nun bückte er sich und hob die Hufe nacheinander hoch. Dabei machte er je Huf eine Beugeprobe um zu sehen ob die Stute irgendwelche Schmerzen oder Einschränkungen hatte. Aber auch hier sah alles gut aus. Scott begab sich nun zu ihrem Kopf und drückte die Finger seitlich ins Maul um ihre Zähne zu überprüfen. Die Nüstern sahen auch in Ordnung aus. Anschließend guckte er sich die Augen der Stute an, er nahm eine kleine Taschenlampe um die Reflexe zu testen. "Alles Top", sagte er mit einem glücklichen Lächeln, es freute ihm sehr wenn seinen Patienten nichts fehlte. Dann griff er nach einem Stethoskop um die Atmung der Stute zu kontrollieren, er konnte nichts verdächtiges hören, auch der Puls klang in Ordnung. "Ich werde nun die Temperatur messen", er nahm ein Thermometer, hob den Schweif der Stute an und wartete eine Weile bis es piepste. "38,2°C, das ist die Normaltemperatur. Deine Stute ist topfit und scheint die Geburt gut überstanden zu haben! Ich sehe mir jetzt das Fohlen an, könntest du es für mich festhalten ?", Bella nickte erleichtert und führte die Stute zurück in den Hänger. Scott konnte schon beim führen vorhin keine Auffälligkeiten erkennen, also tastete er die kleine Fuchsstute zunächst ab. Hier konnte er einen kleinen Knubbel spüren was jedoch auf einen Insektenstich deuten lies. Das Fohlen verspürte jedenfalls keine Schmerzen. Anschließend hob er jeden Huf einmal hoch und beugte auch diese. Danach blickte er ins Maul des Fohlens und sah sich ihre Zähne an. Auch hier schien alles im grünen Bereich zu sein. "Aus ihren Nüstern kommt etwas Schnodder, hier...", Scott zeigte mit seinen Finger auf eine Kruste "Ist schon etwas getrocknet, das könnte auf einiges hindeuten. Ich sehe mir jetzt aber ihre Augen und Ohren an." Scott konnte nichts feststellen und beschloss ihre Temperatur zumessen. Er nahm das Thermometer, welches er vorhin gesäubert hatte und hob den Schweif an. Vaena zuckte kurz zusammen, während Bella sie zu beruhigen versuchte. "39°C das ist normal für Fohlen in ihrem Alter." Als er fertig war konnten sie endlich Vaena zurück zu ihrer Mutter bringen. Dann packte Scott seinen Koffer zusammen und lächelte Bella erfreut an. "Deiner Stute geht es wirklich gut, sie ist nur ein klein wenig mager, ich konnte lediglich am Bauch des Fohlens einen Knubbel ertasten. Außerdem läuft etwas Nasensekret aus ihren Nüstern und es ist mager, man müsste sich das ganze Näher ansehen um sagen zu können ob es sich um etwas schlimmes handelt. Ansonsten wären wir jetzt fertig! Ich bekomme noch 250 Joellen von dir", Bella sah erleichter aus. "Was ein Glück, sie hatte so eine schwere Geburt, aber jetzt geht es meinem Mädchen wieder gut".

      8177 Zeichen | © Jackie

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      18. Juli 2016
      Fohlenzeit | 11700 Zeichen | © AlfurElfe & BellaS


      Bellas Sicht
      Ich stand am Zaun der Wattweide und hing meinen Gedanken nach. Verträumt betrachtete ich die kleine Vaena, die inzwischen fast vier Wochen alt war. Ganze vier Wochen waren vergangen, seit Robin mich geküsst hatte. Wie immer, wenn ich an ihn dachte, überließ mich ein angenehmer Schauder. Es war eindeutig nicht bei diesem einen Kuss geblieben… Schön, meine Fantasien mussten warten, jetzt waren meine Schützlinge dran. Vidja war seit Wochen wirklich überfällig. Das Fohlen, dessen Vater ein junger Hengst eine befreundeten Züchterin namens Ljóski war, meinte offensichtlich sich Zeit lassen zu müssen. Diese Tatsache kostete Linn jeden Tag mehr Nerven. Sie konnte die Geburt kaum mehr erwartet und mit jeder weiteren Woche, die der gedachte Termin überschritten wurde, wurde die Sorge um ihre Stute in ihren Augen deutlicher. Auch Frejka und Laufey bewohnten noch die Geburtsboxen, aber beide waren noch nicht überfällig. Im Gegenteil, gerade Laufey hatte eher noch etwas Zeit, aber bei ihrer unvorsichtigen Art hatte ich lieber zu früh als zu spät angefangen, sie nachts in die Box zu stellen. Wobei ich das bisher noch nicht konsequent durchgehalten hatte. Die letzten, sehr sommerlichen, Tage hatte Laufey noch auf der Wattweide verbracht, da ich zu faul war mir jeden Abend das „ich will aber nicht rein“-Spiel anzutun. Ich sammelte das Halfter auf, das mir aus der Hand gefallen war und holte Stássa. Seit Silfurtoppa abgesetzt worden war, war sie etwas lethargisch und ich wollte meine Stute endlich wieder auf Trab bringen. Seit der Geburt ihres zweiten Fohlen war sie noch nicht wieder geritten worden. Ich hatte einfach zu viel zu tun gehabt und sie quasi vergessen. Thowra hatte ich vor kurzem verkauft und auch Fjara hatte bereits einen neuen Besitzer und würde uns in naher Zukunft verlassen. Stássa war dabei ein wenig ins Hintertreffen geraten. Wahrscheinlich war auch ihre Kondition im Eimer, sodass heute nur ein kurzer Schrittausritt zum Strand drin war. Ohne Sattel, da sie noch immer etwas dicker war, als gewöhnlich. Das rührte zwar eher von der Überweidung, als von der Trächtigkeit her, doch ich wollte dem Sattel nicht schaden. Mit dem Training würde sich auch ihre Figur verbessern.


      Linns Sicht
      "BELLAAA!", rief ich quer über den Hof. Na toll. Immer, wenn man sie brauchte, konnte man sie nicht finden. Das verschlechterte meine Laune noch mehr, obwohl das schon fast garnicht mehr ging. Ich suchte den ganzen Hof ab und fand sie schließlich am Zaun der großen Weide. Verträumt beobachtete sie die spielenden Fohlen. "Hörst du schlecht oder WAS? Viðjas Fohlen kommt!", schnauzte ich sie an. Skeptisch sah sie mich an. "Bist du dir ganz sicher?", fragte sie. Ich nickte. "Du weißt schon, dass die meisten Fohlen nicht nachmittags auf die Welt kommen, oder?", fragte sie mich. "Jaaa, Bella, ich bin auch nicht ganz unerfahren, aber Nachmittag ist doch besser als wenn man nachts deswegen aus dem Bett geworfen wird. Und jetzt komm, sonst verpassen wir es noch!" Gemeinsam trabten wir hinüber zum Stall, den wir leise betraten. Bella schrieb noch schnell Finley und Robin, die gerade mit Snót und Kjarkur am Strand waren, dass die Geburt anfing, dann gesellte sie sich zu mir an die Boxenwand. Pferdegeburten waren zugleich eine schönsten und eine der ekligsten Sachen, die ich je gesehen hatte. Doch da es das Fohlen meiner Lieblingsstute war, war die Geburt doch ein Erlebnis. Viðja hatte sich inzwischen hingelegt und man konnte bereits die beiden kleinen Vorderhufe sehen. Ich hoffte inständig, dass es nicht so kompliziert wie bei Vænas Geburt werden würde. Als schließlich ein kleines Scheckfohlen im Stroh lag, war Bella kaum zu halten, denn ich hatte ihr das Fohlen versprochen. Viðja leckte das kleine ab, bevor es das erste mal versuchte, auf seinen stelzigen Beinen zu stehen. "Es ist ein Hengst!", flüsterte Bella. Ich grinste. "Wie wäre es mit 'Ljósfari', der, der mit dem Licht reist?", schlug ich vor. "Ja, das ist ein toller Name! Ich rufe gleich Occu an und erzähle es ihr!", sagte sie, vielleicht doch etwas zu laut, warf dem kleinen Hengst, der nun schon mit dem Trinken begonnen hatte, noch einen verliebten Blick zu und verschwand dann aus dem Stall.


      Bellas Sicht
      Als ich die alte Scheune verließ, war es erst später Nachmittag. Dass Vidja heute drinnen gestanden hatte, war wohl Vorsehung gewesen. Laufey und Frejka wanderten jedenfalls noch auf der Wattweide umher. Ich war glücklich. Ein gesundes Fohlen auf die Welt kommen zu sehen löste immer wieder ein wunderbares Gefühl in mir aus. Ich schlenderte am Zaun der großen Wattweide entlang und traf schließlich auf Robin. Er war offensichtlich gerade von seinem Ausritt mit Finley zurück gekehrt und kam mir nun mit neugierigem Blick entgegen. „Ein Hengst. Ljósfari haben wir ihn getauft.“, erzählte ich schnell, bevor mein Freund fragen konnte. „Und das beste daran: Meiner!“ Er grinste und küsste mich einfach auf den Mund. Gut, dass uns hier keiner sah. Vor den anderen herumzuknutschen schien mir noch immer unpassend. Zwar waren auch Linn und Finley zusammen, doch ich mochte es trotzdem nicht. „Ach Bella. Entspann dich doch mal.“ Und wie immer hatte Robin recht. Ich wollte gerade meine ganze Aufmerksamkeit auf ihn lenken, als Laufey in mein Blickfeld getrottet kam. Normalerweise hätte mich das nicht davon abgehalten, Robin zu fokussieren, doch irgendetwas mit meiner Stute stimmte nicht. Ich liebte Laufey. Drohten mich meine Gefühle zu überwältigen, half es mir immer mit ihr auszureiten. Sie kannte mich, in alle Situationen und das hatte zur Folge gehabt, dass auch ich sie kannte. „Mit ihr stimmt etwas nicht.“ Robin war nun vollkommen nebensächlich und ich trat an den Zaun der Wattweide. „Hey, Feechen, komm mal her.“ Sie reagierte. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Ich kletterte über den Zaun und nahm sie einmal komplett in Augenschein, um gleich darauf einen riesigen Schrecken zu bekommen. Ihr Schweif war blutverkrustet. Nach Luft schnappend suchte ich schnell nach der Ursache. Sie blutete nicht mehr. Die Geburt hatte also noch nicht begonnen. Hätte sie ihr Fohlen allerdings schon alleine auf der Weide bekommen, wäre es jetzt bei ihr. „Robin... Oh scheiße.“ Viel mehr fiel mir im Moment nicht ein. „Bitte lass es nicht das sein, was ich denke, dass es ist….“, betete ich still und fieberhaft. Erst jetzt ließ ich den Blick angstvoll über die Wattweide schweifen und er blieb an etwas hängen, das meine Angst in pure Freude verwandelte. Ein goldenes Etwas kam auf Laufey zugesprungen und forderte konsequent etwas zu Essen ein. Das Fohlen musste schon gestern, oder vorgestern auf die Welt gekommen sein, denn es war bereits sehr sicher auf den Beinen. Außerdem hatte die kleine, goldene Stute wohl ziemlich fiel von ihrer Mama abbekommen. Das erkläre, warum sie schon jetzt alleine herum hüpfte und sich von Laufey entfernte. Kaum war die kleine wieder in Sicht, blühte auch meine Fee wieder auf. Stolz stupste sie ihre Tochter an. Glück im Doppelpack!

      Halastjarna, Sternschnuppe, hatte ich Laufeys Fohlen genannt. Das Abzeichen auf der Stirn und die schicke, goldene Färbung hatten den Ausschlag gegeben. Zwar hasste Linn Namen für Pferde, die mehr als drei Silben hatten, doch das war mir mal wieder reichlich egal gewesen. Bei Linns Stuten durfte sie schließlich die Namen auch selbst aussuchen. Auch wenn ich gerne noch länger am Zaun der Weide gelehnt hätte, wartete doch wieder die Arbeit auf mich. Wir hatten zwei Neuzugänge und zwei Pferde vom Körservice, die umsorgt werden wollten. Die Isländerstuten Fenja und Luna hatte ich beide in mäßigem Zustand für wenig Geld in Verkaufsställen entdeckt. Luna wollte ich allerdings nur kören und dann wieder verkaufen, Fenja hingegen hatte ich lieb gewonnen. Sie war es auch, die ich nun bewegen würde. Ich sattelte sie schnell und putze auch Tilviljun über. Beide Stuten waren im Galopp sehr schnell und so konnte ich Juni gut als Handpferd mitnehmen, denn sie kam wenigstens hinterher. Währenddessen plagte sich Linn in der Halle mit der halben Fohlenherde ab. Sie hatte den großen Gymnastikballl am Start und Hlín, Litfari, Silfurtoppa und Glanni tobten munter mit ihr im Sand herum. Ich sagte ihr kurz Bescheid, dass ich ausreiten würde und scheuchte Finley von der Bande, auf der er es sich bequem gemacht hatte. „Könntest du bitte dafür sorgen, dass die Hengste rauskommen? Alvari, Uprising, Blossi und Sólfari müsstest du zusammen stellen können. Außerdem wäre es cool, wenn du noch Topar ein bisschen Bewegung angedeihen lassen könntest. Der zerlegt noch seine Box.“ Ich ließ meine Worte so im Raum stehen und marschierte nach draußen um endlich meinen Ausritt anzutreten. Eigentlich hatten wir viel zu viele Pferde für uns vier Leute. Wir schafften es nie, jeden Tag alle zu bewegen. Keine Chance.


      Robins Sicht
      Ich konnte Bella nur Recht geben. Wir hatten einfach zu viele Pferde für vier Personen. Auch wenn ich einige Pferde durchaus vermissen würde, war es doch gut, dass meine Freundin vor hatte etwas zu verkleinern. Er würde uns sonst irgendwann einfach über den Kopf wachsen – sofern das nicht schon längst passiert war. Im Gegensatz zu Bella hatte ich ja „nur“ vier Pferde zu versorgen, von denen Frejka auch noch trächtig war und deshalb nicht geritten werden musste. Zuwendung brauchte sie natürlich trotzdem, weshalb ich auch im Moment auf dem Weg zu den Geburtsboxen war, um noch einmal nach ihr zu sehen. Kjarkur hatte ich heute schon bewegt, mit Black Lemontree war ich auch auf der Ovalbahn gewesen und mit Faera war ich dabei die Kondition wieder aufzubauen, die sie nach zwei aufeinanderfolgenden Trächtigkeiten verloren hatte. Außerdem hatte ich mit Kylja, Vina und Blaer weiter daran gearbeitet Sattel und Zaumzeug zu akzeptieren, was gerade bei der letzten der drei Stuten eine echte Herausforderung darstellte. Viel mehr schaffte kein Normalsterblicher an einem Tag, wenn man auch hin und wieder eine Pause machen wollte. Bella hatte also eigentlich überhaupt keine Chance ihre 15 Pferde zu bewegen, auch wenn manche noch nicht geritten werden mussten oder mit Trächtigkeit oder jungen Fohlen ausfielen. Ich bewunderte sie schon jetzt für ihre Ausdauer, sich jeden Tag wieder an die Arbeit zu machen und zusätzlich auch noch alles zu erledigen, was man so tun musste, wenn man einen Hof führte. Mittlerweile war es dämmrig. Kein Wunder, auch im Sommer ging die Sonne irgendwann unter und ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir, dass es bereits halb zehn war. Ich öffnete die knarrende Tür und wurde direkt von Laufey und Vidja begrüßt, die mitsamt Nachwuchs drinnen nächtigten. Frejka jedoch war von der Tür aus nicht zu sehen. Ich spähte in ihre Box und stöhnte sogleich halb begeistert, halb entnervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Schnell schnappte ich mir mein Handy und tippte eine Nachricht an die Hof-Gruppe. „Frejka ist scheinbar auch noch dran.“ Fünf Minuten später standen Linn und Finley neben mir, Bella kam kurz darauf und brachte direkt Kaffee und Brötchen mit. „Könnte eine lange Nacht werde.“, meine sie nur schulterzuckend. Kurz nach Mitternacht brachte auch Faera ihr Fohlen zur Welt. Fáfnir tauften wir den kleinen Hengst, ehe wir allesamt in unsere Betten fielen. Drei Fohlen an einem einzigen Tag, auch wenn sie offiziell jeder an einem anderen Tag geboren worden waren. Halastjarna am 11.07, Ljósfari am 12.07 und Fáfnir am 13.07. Damit war der Fohlenwahnsinn nun hoffentlich beendet. Bald würden wir sogar schon für die kommende Saison decken. Wieder Sommerfohlen, allerdings von anderen Stuten. Die Verpaarungen NáttdisHnakki und Slaufa Alvari standen bereits fest und auch Meyja sollte ein Fohlen bekommen. Doch jetzt dürfte erstmal ein Jahr Ruhe sein.
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      3. August 2016
      Ein Wirbelwind | 9388 Zeichen | © BellaS

      Wie eigentlich jeden Morgen nach dem Frühstück wanderte ich mit mindestens einem Halfter in Richtung Wattweide um mindestens ein Pferd zum Training zu holen. Heute sollte als erstes Nátti dran glauben und dementsprechend hielt ich das obligatorisch lila-pinke Halfter in der Hand. Dass jedes meiner Pferde eine eigene Farbe für Halfter Schabracke und Dekoteile der Trense hatte, hatte sich irgendwie einfach so ergeben. So trug Sólfari zum Beispiel dunkelblau, Hnakki giftgrün und Laufey orange. Die Jungpferde bekamen mit dem ersten eigenen Sattel und der ersten eigenen Trense ihre Farbe zugewiesen, doch ich war so lange nicht mehr auf dem Festland einkaufen gewesen, dass einigen Pferden noch immer eigene Trensen fehlten. Brött zum Beispiel wurde schon länger geritten und war nur mit unserer grau-weißen Standartschabtracke ausgestattet. Auch Blaer sollte bald ihre eigenen Sachen bekommen und Fenja und Luna fehlte auch noch alles. Es war höchste Zeit für einen Trip nach Deutschland, da ich dort viel lieber Pferdesachen kaufte, als hier in Dänemark. Warum wusste ich auch nicht so genau, aber wenn man nah an der Grenze wohnte, konnte man sich das leisten. So in Gedanken versunken wanderte ich am Weidezaun entlang zum Tor und schrk plötzlich zusammen, als neben mir eine fremde Stimme ertönte. „Entschuldigen sie. Kennen sie sich auf diesem Hof aus?“ Überrascht drehte ich mich zu der unbekannten Frau um und musterte sie. Sie hatte mich auf englisch angesprochen. Urlauberin also. „Muss ich wohl. Ich bin die Eigentümerin.“, erwiderte ich automatisch in der selben Sprache. Wenn man mehrere Jahre in Schottland gelebt hatte, in Deutschland aufgewachsen war und nun in Dänemark wohnte, fiel einem das Wechseln zwischen den Sprachen leicht. „Oh gut.“, freute sie sich. „Ich würde gerne wissen ob es möglich ist, hier Reitunterricht zu nehmen.“ Ich war nun wirklich verwundert. Wir boten keinen Unterricht an und normalerweise nutzen die Touristen so oder so zum reiten den Hof Kommandørgården, da er zur gleichnamigen und einzigen Hotelkette dieser Insel gehörte. Wieso kam diese Frau also zu uns, die wir uns sowohl im Internet als auch am Tor als reinen Zuchtbetrieb ausgewiesen hatten. „Eigentlich sind wir hier nur ein reiner Zucht und Trainingsbetrieb. Wenn sie Unterricht oder Ausritte für...“ Aber weiter kam ich nicht, denn eine begeisterte Kinderstimme unterbrach mich. „Mama, guck mal. Frag mal ob ich die reiten darf. Die ist sooo süß!“ Erst jetzt bemerkte ich das ungefähr 10 Jahre alte Mädchen, das am Zaun stand und Koni an der Nase kraulte. „Unser Kinderpony.“, dachte ich amüsiert und realisierte erst jetzt, dass das Mädchen deutsch gesprochen hatte. „Sie sind aus Deutschland?“, fragte ich, jetzt ebenfalls in meiner Muttersprache sprechend. Erfreut hob die Frau, die offenbar die Mutter der Kleinen war den Kopf. „Ja, sind wir. Sie scheinbar auch. Sie sprechen sehr gutes Deutsch. Akzentfrei.“ „Muttersprachlerin. Hannoveranerraum.“, erklärte ich mich, nicht ganz ohne Stolz in der Stimme. Immerhin war Hannover für das beinahe reinste Hochdeutsch bekannt. Das hatten mir auch zwei andere Sprachen, die ich alltäglich sprach, nicht nehmen können. Ich dachte auch noch auf Deutsch, während Linn im Kopf wahrscheinlich inzwischen bei dänisch war. Die Frau grinste. „Wir kommen aus Kiel. Ach ja. Mein Name ist Marion Hofer und das“, sie deutete auf das Mädchen, „ist Amelie, meine Tochter.“ „Und dann Urlaub an der Nordsee.“ Ich war etwas überrascht. Wenn man sowieso schon am Meer wohnte, musste man doch nicht an einem Meer Urlaub machen, das genauso wenig zum schwimmen geeignet war. „Ähm, also... ja. Warum auch nicht? Und Sie haben mir die Frage zum Thema Reitunterricht noch nicht beantwortet.“ Frau Hofer wich mir aus, das war klar, aber meine Neugierde war hier auch fehl am Platz. Erstmal vorstellen wäre vielleicht angebracht. Und dann die Frage beantworten. Oder anders herum? „Ich heiße Annabell Schmidemann. Und ich wollte meinen Satz gerade beenden. Wir geben eigentlich keinen Reitunterricht. Wenden sie sich an Kommandørgården. „Von dort kommen wir bereits.“ Frau Hofers Stirn legte sich in Falten. „Die Bedingungen der Touristenpferde sind an vielen Stellen unmöglich. Unpassendes Sattelzeug, verletzte Pferde.“ „Oh. Sie kennen sich aus?“ „Natürlich. Ich reite seit ich so alt bin wie meine Tochter jetzt.“ Das Lächeln stahl sich zurück auf ihre Lippen. „Und ich bin Tierärztin.“
      „Wie? Was? Tierätztin?“, erklang plötzlich eine andere, vertraute Stimme hinter mir. Robin. Natürlich. „Wir könnten eine gebrauchen. Topar der Irre hat sich...“ „Langsam Robin. Das sind Urlauber.“, hielt ich ihn zurück, doch Frau Hofer sah in bereits in Bereitschafthaltung an. „Ähm. Frau Hofer. Sie sind im Urlaub und überhaupt...“ Mir war gar nicht wohl dabei, eine Fremde an meine Pferde zu lassen, nur weil sie sich als Tierärztin vorgestellt hatte. „Marion und Unsinn. Natürlich schaue ich mir das Pferd an. Topar.“ „Danke.“ Robin war wieder schneller als mein dämliches Misstrauen und nahm Marion mit. Ich blieb mit Amelie an der Wattweide zurück. „Na dann. Wenn deine Mutter uns schon einen Gefallen tut… Sie heißt Vinkona. Du hast ja eben schon verkündet, dass du sie reiten möchtest.“ Das Gesicht des Mädchens hellte sich auf. „Wie als bist du? Zehn?“ „Elf.“, kam es empört von Amelie und ich musste grinsen. „Und du kannst schon reiten?“ „Na klar!“
      ~
      Ich folgte dem großen, dunkelhaarigen Mann, den Annabell als Robin bezeichnet hatte. Es ging offensichtlich um einen Hengst, denn er hatte ‚der‘ Irre gesagt. Und scheinbar ging es um ein Tier, das häufiger Probleme machte oder hatte. Ich wurde zu einem Anbindeplatz geführt und erkannte das Problem sofort. Der Hengst hatte sich eine lange Wunde am rechten Vorderbein zugezogen. Sofort trat ich heran und besah sie mir genauer. Recht frisch.Maximal zwei Stunden alt, noch offen und relativ tief. Warum hatte ich meine Sachen jetzt verdammt nochmal nicht zur Hand? Als improvisieren. „Haben sie Wasserstoffperoxid 3%?“ Er verneinte. Robin sprach und verstand Deutsch, allerdings die Standartausführung, die man in der Schule oder einem Sprachkurs lernte, verfeinert durch regelmäßige Benutzung. „Teebeutel? Salbei oder Kamille?“ „Ja. Sogar in der Stallapoteke.“ Ah super. Und es wäre super, wenn Sie schon Wasser heiß machen könnten.“ „Kommen Sie mit.“ Während er in eine Richtung davon eilte und ich ihm folgte, begann ich mich umzusehen. Ein ordentlicher Hof, keine Gefahrenquellen für Pferde, gepflegte Pferdenasen die die Aussicht aus ihren großzügigen Boxen genossen. Ein guter Eindruck.
      Die besagte Stallapoteke befand sich, genau wie der Wasserkocher, in der Futterkammer. In dem ausrangierten Medizinschrank entdeckte ich neben dem Tee auch noch einige Salben, nicht brennendes Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und Drachenblutpflaster. Perfekt. Während Robin sich um die Teebeutel, zwei, Kamille, kümmerte, desinfizierte ich die Wunde schon einmal. Es fehlte zum Glück ein Stück Haut. Ein Hautlappen wäre unter diesen, nicht ganz idealen Bedingungen eher zur Brutstätte für unvorteilhafte Bakterien geworden. Schließlich drückte ich die Teebeutel, die gezogen hatten, auf die Wunde und sprühte etwas von der Drachenblutpflaster-Tinktur darauf. Diese hatten den Vorteil die Wunde desinfiziert zu halten und die Wundheilung zu beschleunigen, dabei aber kein Vakuum für lustiges Bakterienwachstum zu erzeugen. „So. das hätten wir. Und es wäre wahrscheinlich ganz sinnvoll rauszukriegen woran er sich verletzt hat.“ Erst jetzt viel mir auf, dass ich Amelie ganz vergessen hatte, doch bevor ich in Panik ausbrechen konnte, sah ich meine Tochter mit der Apfelschimmelstute am Strick auf den Anbinder zumarschieren. Annabell hatte sich offenbar doch zu einer Reitstunde bereit erklärt.
      ~

      Wie geanu es dazu kam, kann ich nicht mehr ganz genau sagen. In jedem Fall tauchten Marion und Amelie in den nächsten zwei Wochen beinahe täglich bei uns auf und wurden zur echten Hilfe, sowie zu guten Freunden. Auch Linn und Finley mochten die zwei auf Anhieb, sodass es bald völlig normal war, sie bei uns auf dem Hof anzutreffen. Schließlich fiel mir jedoch auf, dass die Sommerferien in Deutschland bereits seit einer Woche vorbei waren. Was machten die Zwei also noch hier? Amelie musste auf jeden Fall zur Schule! Mein Misstrauen, das sich in den letzten Wochen verflüchtigt hatte, kehrte mit einem Schlag zurück. Doch bevor ich in misstrauische Grübelei versinken konnte, beschloss ich einfach zu fragen. Ich passte Marion alleine ab, die entsetzt reagierte. Etwas schien sie einzuholen, sodass ich sie oben in meiner Wohnung aufs Sofa platziert und schließlich die ganze Geschichte verlangte, wie sie auch lauten würde.
      Dass ich schließlich eine Geschichte von einer Scheidung, häuslicher Gewallt und einer überstürzten Flucht hören würde, war mir bis zu diesem Moment nicht klar gewesen. Tja, und ungefähr so kam es, dass Amelie in die sechste Klasse einer Schule auf dem Festland angemeldet wurde und sie mit Marion die freie Dachwohnung bezog. So konnte es kommen und dass das Team erweitert wurde, störte bei den Unmengen an anfallender Arbeit auch wirklich keinen. Marion konnte sogar ihre Arbeit als Tierärztin wieder aufnehmen, da wir auf Amelie aufpassten, wenn sie weg war. Sie war ein kleiner Wirbelwind, der uns allen ordentlich Schwung verpasste. Und wir alle liebten sie, Amelie wie ihre Mutter.
    • AlfurElfe
      Gleðilegt nýtt ár!
      Ég hafði aldrei raunverulega verið að hugsa um að hafa börnin, hafði hún aldrei ímyndað eða óskað, en þegar ég komst að því að ég væri faðir tveggja stúlkna, hjarta mitt sagði mér að þetta væri rétt.

      Weihnachten war vorbei und auf dem Hof war es ruhig, denn die Herde verbrachte den Jahreswechsel auf der Winterweide, weshalb nur die Hengste auf dem Hof waren. Diese standen alle nah beisammen, mit dem Rücken zum Wind und hatten Schnee und Eis in ihrem dichten Fell hängen. Auch Halla, die sonst immer viel Leben auf den Hof brachte, war nicht da, denn sie war über Silvester zu ihrer Familie nach Reykjavík gefahren. Niemand wollte bei diesem Wetter raus und so verbrachten Linn und ich unsere Zeit drinnen und dachten unter anderem über die Fohlen der nächsten Saison nach. Wir waren uns einig, dass Garpur und Peppy eine gute Kombination abgeben würden und liebäugelten außerdem mit Leiðtogi und Hryða. Auch Vínd sollte gedeckt werden, allerdings von Dynjandi, der noch nicht geprüft war. Alles in allem bestanden die Tage daraus, dass wir morgens die Hengste fütterten, Flóki einmal über den Hof scheuchten und dann wieder drinnen saßen. Flóki hielt uns aber auch im Haus auf Trab, denn auch er wollte nicht im Schnee herumstreifen, wohl aber beschäftigt werden. Man merkte ihm an, dass er einfach kein Hund für Drinnen war. Aber auch andere Sachen galt es zu erledigen. Einen Tag fuhren wir nach Reykjavík zu Ikea, um nach Kinderzimmermöbeln zu schauen und in der Stadt kaufte Linn Tonnen von Babykleidung. Der Grund dafür war, dass wir bald nicht mehr nur zu zweit wohnen würden. Ab März würden wir zu viert sein, denn wir wurden Eltern – von Zwillingen. Wir beide hatten uns riesig gefreut, als wir im Sommer von der Schwangerschaft erfahren hatten. So mussten wir auch das Haus etwas umräumen, um Platz zu schaffen. Da unser Haus zweistöckig war, hatten bisher die meisten Zimmer im Obergeschoss leergestanden. Nun wollten wir oben die beiden großen Zimmer für die Babys einrichten. Anfangs sollten sie noch in einem Zimmer wohnen, dann aber doch recht bald ein eigenes Zimmer haben.

      Zu Silvester hatten sich meine Eltern angekündigt, die uns zum ersten Mal seit wir in Island wohnten besuchen wollten. Am 30. Dezember fuhr ich deswegen nach Keflavík, um die beiden dort vom Flughafen abzuholen. Linn wollte zu Hause bleiben, um die Auslösung einer Katastrophe durch Flóki zu verhindern und die Schabracke fertig zu nähen, mit der sie sich sein zwei Stunden rumschlug. Zum Abschied gab ich ihr einen Kuss und wuschelte Flóki, der versuchte auszubüxen, durch das dichte Fell, bevor ich ihn zurück ins Haus scheuchte.

      Zwei Stunden später fuhr ich mit meinen Eltern auf den Hof. Ich konnte den bellenden Flóki am Fenster hochspringen sehen und hörte gedämpft Linns Stimme, die dem Rüden befahl leise zu sein. Meine Eltern wurden zuerst von Garpur begrüßt, der nahe am Zaun stand und beim Geräusch des Motors aufgeblickt hatte. Auch Sleipnir, Skinfaxi und Tár zeigten Neugier, doch es war zu kalt, um lange draußen zu stehen. Wir holten das doch recht umfangreiche Gepäck meiner Eltern aus dem Kofferraum und schleppten es hinüber zum Haus, wo die Tür aufging und Flóki uns fröhlich entgegenhüpfte. Linn begrüßte meine Eltern herzlich und ich nahm Flóki hoch, da er sich wieder im Schnee hatte wälzen wollen. Wir ließen meine Eltern erst einmal ankommen, zeigten ihnen das Haus und tauschten Neuigkeiten aus. Dass wir bald Eltern und sie erneut Großeltern werden würden, wussten sie natürlich schon und meine Mutter fragte uns über alles aus und freute sich, als sie die Ultraschallaufnahmen ansehen durfte. Auch Namensvorstellungen wollte sie natürlich hören und war erwas beleidigt, als ich ihr mitteilte, dass keines der beiden Mädchen einen schottischen Namen tragen würde.

      Am Silvestermorgen frühstückten wir ausgiebig, bevor wir uns alle in dicke Schneesachen einpackten. Zuerst fütterten wir die Hengste, die wieder nahe am Haus standwn, obwohl sich der Wind mittlerweile gelegt hatte und sogar einige warme Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke drangen. Zu viert setzten wir uns ins Auto und fuhren die paar Kilometer zur Winterweide der Stuten. Diese standen weiter hinten, sahen jedoch auf, als sie das Auto kommen hören konnten. Mein Liebling Alfur hüpfte uns durch den Schnee entgegen und die Stuten folgten ihm. Viðja, Vínd und Hryða fanden vorallem Elizabeth und Alisdair interessant, während sich Slaufa, Færa und Peppy Ann eher zurückhielten.
      Wir machten uns einen gemütlichen Abend, aßen Raclette und um Mitternacht stießen wir draußen im Schnee auf das neue Jahr an, während über Villingaholt viele bunte Raketen in die Luft stiegen. Erst um zwei Uhr gingen wir ins Bett, nachdem wir aufgeräumt und den Raclette-Geruch rausgelüftet hatten. Es war ein schöner und ruhiger Silvesterabend gewesen und ich hoffte, dass auch 2017 genauso ruhig, lustig und entspannt werden würde.
    • AlfurElfe
      Pflegebericht
      Es war das erste Mal seit Monaten, dass ich wieder richtig aus dem Haus kam. Finley passte vormittags jetzt öfter auf die Zwillinge auf und so konnte ich mich wieder mehr mit den Pferden beschäftigen. Halla nahm uns viel Arbeit ab, aber auch sie musste zwischendurch unter Aufsicht trainieren und dreimal die Woche vormittags in die Berufsschule. Als die Stuten, also Færa Líkamann minn, Hryða van Ghosts, Slaufa, Viðja, Vínd frá Hólum und VK Princess Peppy Ann, hatten wir vor zwei Wochen für den Sommer auf die Hochlandweide entlassen, während die Hengste auf dem Hof geblieben waren. Sleipnir frá glæsileika eyjarinnar und Skinfaxi von Atomics ließen sich mittlerweile problemlos mit Sattel und Trense longieren und sollten bald an das reiterliche Gewicht gewöhnt werden, während Tár frá Feti mittlerweile auch Rennpass ging und Hrafn van Ghosts auf die höheren Tölt- und Viergangklassen vorbereitet wurde. Mit Dynjandi ging ich heute auf die Ovalbahn, um an seiner Haltung im Tölt zu arbeiten, denn wir wollten bald die T3 gehen. Halla baute währenddessen auf dem Rasenplatz ein paar Cavaletti und zwei kleine Kreuze auf. Leiðtogi, der nicht viel Freude am Vorwärtsgehen hatte, liebte es umso mehr, über die Hindernisse zu hüpfen. Auf lange Sicht erhofften wir uns dadurch einen ausgeprägteren Gehwillen. Am Abend, als ich die Kinder wieder hatte, ging Finley noch mit Garpur auf die Passbahn.
    • Canyon
      13. Dezember 2017
      Ein Besuch
      2610 Zeichen © BellaS
      Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem mir die Stute Viðja das erste Mal begegnet war. Ich hatte zwei Zuchtstuten aus Island importiert und musste diese von einem weiter entfernten Flughafen abholen. Um Laufey und Vinkona frá Sólin keine anstrengende lange Hängertour zumuten wollte, nachdem sie aus dem Flugcontainer kamen, machte ich auf einem Isländerhof Pause, der auf dem Weg lag. Und wie es das Schicksal wollte, lief mir dort Viðja über den Weg. Ein Notverkauf, die Besitzerin konnte sich die Stute nicht mehr leisten. Da griff ich zu und brachte, anstatt wie geplant zwei, gleich drei Isländer nach Hause.
      Jahre später tat ich mich mit meiner Freundin Linn zusammen und wir eröffneten gemeinsam eine Isländerzucht in Schottland. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte Linn sich in die Apfelschimmelstute verguckt und schließlich schenkte ich sie ihr. Ihr erstes eigenes Pferd, zu dem sich im Laufe der Zeit weitere gesellten. Als sich unsere Wege schließlich trennten, man Linn nicht nur den gekörten Hengst Garpur mit nach Island, sondern bekam die Stute Færa Líkamann Minn gleich mit dazu.
      Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meine Freundin das erste Mal auf ihrem eigenen Hof auf Island besuchen würde. Island. Die Heimat meiner Lieblingspferde. Nicht, dass ich noch nie zuvor hier gewesen wäre, doch die Insel kam mir jedes Mal aufs neue irgendwie magisch vor.
      Nach einer herzlichen Begrüßung ging es direkt zu den Pferden. Linn war ganz begierig mir ihre Neuzugänge zu zeigen. Die Stute Peppy, oder auch VK Princess Peppy Ann, kannte ich bereits. Ich hatte sie zum Spaß und zum Ärger meiner Freundin grundsätzlich PPA gerufen. Auch den Hengst Leiðtogi kannte ich. Er stammte aus meiner Zucht und war einst für meine Mio Michalski bestimmt gewesen. Wie genau er seinen Weg zu Linn gefunden hatte, wusste ich nicht.
      Nachdem ich meine Sachen in einem Gästezimmer untergebracht hatte, lud mich Linn auf einen Ausritt durch die isländische Landschaft ein. Nach Jahren wieder in Slaufas Westernsattel zu sitzen, war für mich fast wie nach Hause kommen. So viele von Linns Pferden waren einmal in meinem Besitz gewesen. Die Stute die Linn ritt, Vínd frá Hólum, jedoch nicht. Auch Finley McLean, ein treuer Freund und ehemaliger Bereiter auf meinem Hof, begleitete uns. Hryða van Ghosts hieß die Stute, die er ritt.
      Nachdem wir schließlich vom Ausritt zurück waren, durfte ich auch noch Jung- und Trainingspferde begutachten. Alfur frá Egilsstöðum, Sleipnir frá glæsileika eyjarinnar, Skinfaxi von Atomics, Dynjandi, Hrafn van Ghosts und Tár frá Feti, sie alle bewohnten nun Linns Hof auf Island und viele von ihren stellten einen Teil meiner Geschichte dar. Es war schön sie alle einmal wieder gesehen zu haben.
    • Eddi
      Verschoben am 02.04.2020
      Grund:
      6 Monate keine Pflege
    Keine Kommentare zum Anzeigen.
  • Kategorie:
    Himmel - ungepflegte Pferde
    Hochgeladen von:
    AlfurElfe
    Datum:
    6 Nov. 2016
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    992
    Kommentare:
    8
  • Færa Líkamann Minn
    [faıra likamann mınn]

    Abstammung
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    Von Léttir
    Von unbekannt Aus der unbekannt

    Aus der Frekja
    Von unbekannt Aus der unbekannt


    Exterieur
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Stute ~ Hryssan
    29. März ~ 29. Mars

    (16 Jahre gealtert)
    Rasse: Islandpferd ~ íslenski hesturinn
    Stockmaß: 144cm
    Deckhaar: Fuchs mit Flaxen ~ Rauðglófexturstjörnóttur við krúnu
    Abzeichen: Flocke, v.r. Kronrand ~ stjörnóttur, f.r. krúnu


    Interieur / Beschreibung
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Charaktereigenschaften:
    Ausgeglichen ●● Unausgeglichen
    Aufmerksam●● Unaufmerksam
    Intelligent
    ●● Unintelligent
    Sozial
    ●●●● Unsozial

    Begabt●● Unbegabt
    Ruhig ●●●● Nervös

    Loyal●● Untreu
    Gutmütig
    ●●● Boshaft

    Nervenstark●●● Scheu
    Temperamentvoll
    ●●●● Faul


    Færa ist ein freches Energiebündel. Wenn sie läuft, ist sie nur noch schwer zu stoppen. Sie hat fünf taktklare Gänge und liebt die Geschwindigkeit. Stillstehen ist nahezu unmöglich. Doch wenn die Energie erstmal verbraucht ist, dann ist sie zu keinem Schritt mehr zu bewegen.

    Unterbringung: Weide/Paddock, im Sommer Hochlandweide
    Futtersorte: Kraftfutter
    Weidepartner: Viðja, Vínd, Hryða, Slaufa, Princess Peppy Ann


    Besitzer: AlfurElfe
    VKR/Ersteller: verfallen/Ofagwa


    Qualifizierungen & Erfolge
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    ● Schleifenaufstieg Trainingsaufstieg Potential
    Oben = Joelle Qualifikation | Unten = Qualifikation durch TBs

    Dressur E A L M

    Springen E A L

    Military E A L

    Galopprennen E A L

    Distanz E A L M S S* S** S***

    Gangreiten E A L M S S* S** S***
    Tölt: T8 T7 T6 T5 T4 T3 T2 T1
    Viergang: V1 V2 V3 V4 V5 V6 V7 V0


    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    [​IMG] [​IMG]
    244. Dressurturnier | 315. Dressurturnier

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    29. Gangturnier

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    94. Synchronspringen

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    224. Militaryturnier


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    310. Galopprennen

    Inoffiziell

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    1. Vereinsturnier, Gangreiten (3. Platz, ESH)

    Zuchtverband

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    Leistungsschau September 2016
    Wertnote 6.2


    Ausbildung und Zuchtdaten
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Fohlen ABC ✅ | Eingeritten ✅ | Eingefahren ✅

    Fohlenausbildung (bis 2 Jahre)
    Anfassen ✅ | Putzen ✅ | Aufhalftern ✅
    Führen ✅ | Hufe geben ✅

    Jungpferdeausbildung (ab 2 Jahren)
    Gebiss annehmen ✅ | Sattel aufgelegen ✅ |

    Schrecktraining ✅ | Verladen ✅ | Longieren ✅

    Dressurpferdeausbildung (ab 3 Jahren)
    Einreiten ✅ | Stangenarbeit x | Gelassenheitstraining x | Kandarevertraut x

    Gangpferdeausbildung (ab 5 Jahren)
    Einreiten ✅ | Stangenarbeit x | Gelassenheitstraining x | Eintölten ✅ | Kandarevertraut ✅

    1 = Sehr gelassen, 6 = schlechtes / unsicheres Verhalten
    ● Angeboren
    Antrainiert Prüfung Abgeschlossen


    Fremde Umgebungen: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Platz/Halle: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Hufschmied: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Tierarzt: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Wasser: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Gelände: 6 5 4 3 2 1 ✪
    Straßen: 6 5 4 3 2 1

    Stangenarbeit: 3 2 1
    Longenarbeit: 3 2 1 ✪

    Verladefromm: 3 2 1 ✪

    Schrecktraining: 3 2 1

    Bodenarbeit
    Treiben & Bremsen x | Durchparieren, Antraben/Galoppieren, Anhalten (Kommando) x
    Abstand zum Pferd x | Wenden & Handwechsel x | Auf Kommando kommen ✅


    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    [​IMG]
    [SK435] Stuten mit einer Qualifizierung auf min. L Niveau


    ee Aa cc dd gg toto zz splspl Flfl
    Zur Zucht zugelassen: ja
    Eingetragene Zucht: Egilsstaðir
    Decktaxe: ?

    Nachkommen

    Glanni fra glæsileika eyjarinnar
    Væna fra glæsileika eyjarinnar


    Gesundheitszustand
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    Letzter Tierarztbesuch: 23.05.16
    gechippt [] zuletzt kontrolliert [x]

    Wurmkur (jedes Jahr) überfällig
    Tollwut Impfung
    (jedes Jahr) überfällig
    Tetanus Impfung (alle 2 Jahre) überfällig
    Influenza Impfung
    (alle 6 Monate) überfällig
    EHV-1 + EHV-4
    (alle 6 Monate) überfällig
    Herpes
    (jedes Jahr) überfällig


    Gesamteindruck: sehr gut
    Aktue Krankheit/en: keine
    Chronische Krankheit/en: keine
    Erbkrankheit/en: keine


    Letzter Hufschmiedbesuch: 30.11.15
    Ausgeschnitten/Korrigiert: ✅ 31.08.15
    Hufbeschaffenheit: x
    Hufkrankheit/en: x

    Beschlag vorne: Eisen + Stollen
    Beschlag hinten: -


    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
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