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Canyon

○ Touchback (2)

Englisches Vollblut ○ Silver Buckskin Tobiano ○ Stute ○ 7 Jahre ○ 171cm ○ ReiterIn: Jora Cederblom

○ Touchback (2)
Canyon, 9 Aug. 2022
Wolfszeit, sadasha und Mohikanerin gefällt das.
    • Canyon
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      waiting for the miracle
      Hengste: Amistad, Firewalker, Light up Hell, Last in Love, Lap de Loupe, Golden Sugar, Chromed Highwind, Sir Golden Mile, Eskador, Candlejack, Sunka, The Illusionist, PFS' Stromer's Victory, Graf Heinrich, Wallenstein, Kollateralschaden
      Stuten: Aufgepasst, hier kommt Arcada!, Millennium GC, Seattle's Scarlett, Grenzfee, Echo's Maiden, Lady Gweny, Far Cry, CHH' Letal Combination, Westatlanta, Alphabet Soup, Song of Peace, PV Gräfin, Cinnada Mistik, Wild Reflex, I've got a blue soul, BR Praise Raveday, Delightful Cinnamon, Joline, Sister of Crime, Monkey 47, Meilenstein, Caresse sur l'océan, Touchback
      Jungpferde: PV Blue my mind, PV Once for the devil, once for Christ, PV Mister Rockport, PV Momentum, Ivy's Rhapsody, Winter with Koen, Lady Phoenitia, BR Ruffian's Smart Jane, PV Traumfee, PV Farwest, PV Rebellion of Cinqué, PFS' Circle of Thyme, PV Song 'bout Alegría, PV Comte de Courtoisie, WHC' Oshawa, PV Feinberg, PV Zettle Down
      Nebenstall: Magic Lanijos, King Arthur, Ghostly Phenomenon, Marid, Arias, Mytos, La Paz Pítu, Óslogi, Félagi, Braum van Ghosts, Imagine Dragons, Madame Pompadour
      Offenstall: My sweet little secret, Chosposi, Anaba, Morrigans Hidalgo, Cloud, My Canyon, Flotten von Mutanten, Aquena, Zonta, Havanna Girl, Kwatoko, Dawn

      „Warum postest du idyllische Storys von Pferdeweiden und Rhododendronbüschen auf Insta, anstatt den Saugschlauch aus unserem Keller zur Klärgrube? Wo ist die Realität geblieben?“
      „Shit happens“, sagt Petyr trocken. „Es kommt darauf an, das Schöne zu sehen.“
      „Ich mache gleich ein Foto von dir und stelle es auf Insta, da werden wir mal sehen, wer da noch was Schönes erkennen kann.“
      „Uh“, Petyr wendet seinen Kopf nicht vom Bildschirm ab, „harter Diss.“
      Er steht in Fischereikleidung vor mir. An seinen Händen sind braune Reste erkennbar. Seit einem Tag ist niemand mehr von uns auf der Toilette gewesen. Das Rohr zur Kläranlage ist verstopft, der Keller steht unter „Wasser“ und Nico ist der Meinung, als gelernter Handwerker das ganze selbst reparieren zu können. Es ist eklig.
      „Ich glaube, Nico will einfach seine Vaterfähigkeiten unter Beweis stellen. Nach dem Motto: Ich habe alles im Griff.“
      „Ich glaube an ihn“, sagt Petyr wieder recht ausdruckslos. Der Gute ist für seine Verhältnisse ziemlich gelassen. Etwas nervig, denn ich bin es nicht. Es graut mich davor, nach der kurzen Mittagspause im Stehen, weil wir alle wie die Hölle stinken, wieder zurück in den Keller zu müssen. Wer war nochmal der Meinung, beim Neubau des Gestüts auf eine neue Kläranlage und ein neues Rohrsystem fürs Haupthaus verzichten zu können?
      „Oh.“ Petyrs sonst so konstant krummer Rücken richtet sich innerhalb von Sekunden auf. Sein Blick flackert eine Sekunde in meine Richtung, dann wendet er sich ab und tippt auf sein Smartphone.
      „Was oh?“
      „Nicht so wichtig.“
      „Du kannst nicht oh machen und dann nicht sagen warum.“
      „Wirklich Malte.“ Er tippt immer noch. „Nicht so wichtig. Wir müssen bestimmt auch weitermachen.“
      „Wenn du mir nicht sofort sagst, was los ist, kippe ich dir nachher einen Eimer Exkremente ins Gesicht. Überlege dir, ob du das willst.“
      „Immer so kompromissbereit“, sagt Petyr, aber sein Blick sagt, dass er dieses Risiko nicht eingehen möchte.
      „Ich höre“, sage ich fordernd.
      „Jora hat mir auf meine Story geantwortet.“
      Ich höre nicht richtig. Mein Kopf fragt: Jora? Und ich weiß selber nicht genau, ob er den Namen nie gehört hat oder überlegt, ob es eine weitere Jora gibt, als die Liebe meines Lebens.
      Ich sage: „Ah ha. Jora. Ihr folgt euch also?“
      Petyr entspannt sich etwas. Er erkennt die Flamme nicht. „Ja, aber wir sind nur sporadisch in Kontakt. Tauschen immer mal ein paar Neuigkeiten aus. Du weißt schon, das Oberflächliche des Lebens halt.“
      „Ich verstehe“, sage ich. Aber plötzlich verstehe ich gar nichts mehr.

      Am Kellereingang des Haupthauses steht Vicky. Sie hält sich ein Taschentuch vor Nase und Mund und schaut uns zweifelnd entgegen. Ihr Bauch ist groß und rund und es scheint, als würde sie mit ihrer anderen Hand versuchen, auch ihn vor den Düften aus der Dunkelheit zu beschützen.
      „Es stinkt“, sagt sie, als wir näherkommen.
      „Wo ist Nico?“, frage ich und hoffe, dass er nicht doch voller Tatendrang mit dem Rollstuhl die Treppen hinabgerollt ist. Wir würden ihn da nie wieder rausbekommen und den Rollstuhl nicht mehr sauber.
      „Werkzeug holen, er will das Rohr abmontieren.“
      „Will er das Rohr abmontieren, oder muss das wieder einer von uns machen?“ Petyr rümpft die Nase.
      „Petyr“, ich blicke ihn mahnend an. „Wir sind hier doch eine Familie und füreinander da. Wir machen das doch gerne.“ Er will etwas erwidern, in dem Moment kommt Nico zurück, auf seinem Schoß ein Werkzeugkasten.
      „Ich glaube, ich hab‘s.“
      „Du hast es?“
      „Ja, ich hab‘s. Ich weiß jetzt, woran es liegt. Also auf in den Keller, meine lieben Freunde!“

      Ja, wirklich schön hier. Aber Malte ist der Meinung, ich müsse mehr Realität zeigen. Unser Abflussrohr ist verstopft und wir stehen seit einem halben Tag im Schittwasser. Also die Schönheit trügt manchmal.
      Jora muss lächeln. Sie stellt sich Malte vor, mit seinem undurchdringlichen Gesicht, die Haare ungekämmt. Er kämmt sie sich nie. Braucht er nicht, hat er immer gesagt und das stimmt. Sie sehen perfekt aus, sind nie verfitzt, wie ihr dichtes Haar. Als sie ein Kind gewesen ist, hat sich der Friseur geweigert, ihr die Haare zu schneiden. Sie sollte sie sich erstmal kämmen. Ihre Mutter hatte ihr mehrmals täglich die Haare gekämmt, verfitzt sind sie dennoch immer gewesen.
      Sie tippt: Schick mir ein Bild von Malte. Dann legt sie ihr Handy beiseite.
      Ihre Maisonette-Wohnung ist wunderschön. Seit anderthalb Jahren wohnt sie nun hier, sie wird ihr zur Hälfte vom Verlag bezahlt. Erst abends scheint die Sonne rein und färbt die cremeweißen Wände sanft orange. Es ist nicht unüberlegt gewesen, die Footbälle auf dem Regalbrett auf eben dieser Wand zu stapeln, gleich neben den Bildern ihrer Stute, Touchback.
      Eine Stunde noch, nimmt sie sich vor, dann würde sie den Laptop zuklappen und den Flugmodus auf ihrem Handy ausschalten. Vielleicht hat Petyr ihr bis dahin geantwortet.

      „Du musst bald los, denk dran“, flüstert ihm Vicky ins Ohr. Petyr und Malte sind gerade wieder zurück in den Keller, schrauben das Rohr ab, wie Nico ihnen befohlen hat.
      „Ich kann so nicht los“, sagt Nico. „Ich stinke und wir müssen das hier erstmal geklärt haben.“
      „Nic.“
      Alles windet sich in ihm. Er weiß, dass sie recht hat. Er hat es ihr versprochen und es bleibt nicht viel Zeit. Es war eines der ersten Dinge gewesen, die er getan hat, als sie ihm vor fast neun Monaten sagte, dass sie ein Kind erwartet. Die Psychologin wohnt in Richtung Los Angeles. Die erste Zeit ist er jede Woche gefahren, nun nur noch alle zwei. Es gibt viel zu tun und ihm geht es gut, streckenweise sehr gut.
      Er blickt zu ihr auf. In ihre braunen Augen, die von der Sonne ausgeblichenen Haare. Kurz vor dem Sommer hat sie diese auf Schulterlänge gekürzt, nun locken sie sich leicht. „Du hast Recht. Das ist wichtiger. Wenn die beiden es gleich nicht hinbekommen, dann rufen wir die Havarie. Wir haben wichtigeres zu tun, als in unserer eigenen Scheiße zu stehen.“
      Sie lächelt sanft und schüttelt gleichzeitig den Kopf. „Nic, das muss ich dir noch abgewöhnen, bevor — du weißt schon.“
      Nico nickt. Er weiß es sehr genau.

      „Hast du gerade ein Foto von mir gemacht?“ Ich stehe auf einem Hocker, die Hände bis zum Anschlag im offenen Abflussrohr, auf der Suche nach einem Angriffspunkt, um es aus der Fassung zu ziehen.
      „Ich?“, fragt Petyr ungekonnt unschuldig. „Warum sollte ich, du siehst scheiße aus.“
      „Halt die Klappe.“
      „Hey Jungs!“ Nicos Stimme dringt zu uns. „Lasst es sein, ich rufe jetzt die Havarie. Ich dachte, wir bekämen das hin, aber ich habe mich geirrt.“
      Petyr und ich schauen uns an. „So“, sagt Petyr leise, „er hat sich geirrt.“ Seine Augen sind schmale Schlitze.
      „Denkst du das, was ich denke?“ Er nickt.
      Von oben dröhnt Nicos Stimme. „Habt ihr mich gehört? Kommt ihr wieder rauf?“
      „Wir kommen!“, rufe ich und auf Petyrs verschwitztem Gesicht erscheint ein schelmiges Lächeln.
      Ich folge ihm die Treppen hinauf. Nico und Vicky stehen nebeneinander am Aufgang und warten auf uns. „Alles gut da unten?“, begrüßt uns Nico.
      Wie aus dem Nichts umarmt Petyr ihn, drückt ihn fest an sich und schubbelt ihm dann einmal durch Haar. „Da unten ist alles wunderbar. Richtig klasse. Uns geht‘s optimal!“
      Nicos Gesicht spricht Bände. Vicky ist erschrocken von ihm abgewichen, ich grinse breit. „Du Arsch“, flüstert Nico und in dem Moment scheint er es aus ganzem Herzen so zu meinen.

      Nico hat mir die Verantwortung für die Rohrverstopfung übertragen, also ist es logisch, dass ich diese an Petyr weitergegeben habe und weil es Petyr ist (und weil er eventuell ein kleines Kind hat), hat er Momo geholt und ihn mit ein paar wenigen schmeichelhaften Worten von der ehrenvollen Aufgabe überzeugt, am Kellereingang auf die Menschen zu warten, die wissen würden, was zu tun ist.
      Auch wenn die Dusche unbenutzbar ist, der Pool ist bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Ich schwimme ein paar Bahnen, lasse die Nachmittagssonne auf meinen Rücken kitzeln. Dann stemme ich mich am Beckenrand hoch, lege mir ein Handtuch über die Schultern, um die kalten Wassertropfen aus meinen Haarspitzen aufzufangen, und krame mein Handy aus der zusammengelegten Hosentasche. Ich öffne Instagram, schaue mir Petyrs Storys an. Die erste ein ungeschnittenes Video von Benthe am Frühstückstisch — ich muss dringend nochmal mit Petyr über die Individualrechte von Kindern reden. Danach Bilder von den Weiden und den Blumen, die durch die gute Bewässerung trotzdem in der prallen Hitze Kaliforniens gedeihen. Darüber muss ich wiederum mit Vicky reden — der Wasserverbrauch geht uns alle an.
      Ich klicke auf Petyrs Profil, dann auf seine Followeranzahl und gebe in die Suche „Jor“ ein. Drei Profile ploppen auf, eines davon ist eindeutig ihres. Privat. Scheiße. Und Enttäuschung. Ich seufze laut, dann packe ich das Handy wieder weg und stehe auf. Der Kellernotfall hat mir einen ganzen Tag Arbeit genommen. Morgen würde also viel zu tun sein, die Arbeit von zwei Tagen an einem. Ich wringe kopfüber meine Haare aus, dann ziehe ich mich mit frischer, mitgebrachter Kleidung an und schlage den Weg in Richtung Stall ein.

      Petyr hatte ihr tatsächlich ein Bild geschickt. Nicht, als Jora nach 55 Minuten ihr Handy wieder auf Empfang stellte, sondern zwei Stunden danach. Sie sitzt im Auto, fuhr in Richtung Stall, als ihr Handy in der Ablage vibriert. Ein kurzer Blick, dann lenkt sie ihr Auto an den Straßenrand. Obwohl das auf den Straßen Norwegens nicht notwendig ist. Diese Straßen sind einsam, genauso wie die Menschen und ihr Land. Die Weite hat sie einsam gemacht.
      Sie öffnet Petyrs Nachricht auf Instagram, er hat ein Bild geschickt. Noch bevor sie es sich genauer anschaut, drückt sie den Homebutton und die An- und Austaste ihres Smartphones und macht damit einen Screenshot. Dann schaut sie es sich an. Es ist tatsächlich Malte. Im Schummerlicht und mit der falschen Belichtung fotografiert, nur die Hälfte seines Gesichts von einem matten Schimmer einer unbestimmten Lichtquelle erhellt. Sein Gesicht ist grimmig verzogen, so wie sie ihn kennt, mit Karohemd und Cordhose.
      Jora sitzt mehrere Minuten schweigend im Auto und blickt auf das Foto. Sie hat ihn lange nicht mehr gesehen. Er selbst nutzt Instagram nicht aktiv, hin und wieder bekommt sie über andere Accounts etwas mit, sie folgt Petyr und Saga, die beiden sind am aktivsten, aber auch Bart oder ein paar der anderen von Phoenix Valley verbreiten immer mal wieder interessante Informationen.
      Irgendwann legt sie das Handy beiseite, schaltet den Motor wieder an, legt den ersten Gang ein und setzt ihre Fahrt fort.
      Auf dem Gestüt wartet Maik auf sie. Sie haben sich beim Football kennengelernt, vor fünf Jahren muss das gewesen sein. Über sie ist er zum Reiten gekommen und so teilen sie sich nun schon länger die größten Bereiche in ihren Leben.
      „Da bist du endlich“, sagt er. Er hat bereits Touchback am Putzplatz angebunden, trägt die gebügelte Kleidung und ein Polohemd. Er küsst sie auf den Mund. „Warum hat das denn solange gedauert?
      „Ich musste unterwegs anhalten. Kam ein Anruf rein, von der Arbeit.“ Sie muss daran denken, heute noch den Screenshot vom Handy auf die Festplatte zu ziehen, dorthin, wo alles sicher ist, vor den neugierigen Augen anderer.

      09-08-22 | 11.074 Zeichen | Canyon
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  • Album:
    Phoenix Valley — Hauptstall Stuten
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    Canyon
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    9 Aug. 2022
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    Touchback
    Becky

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    Stute | *2015 | 171cm
    Englisches Vollblut
    Silver Buckskin Tobiano

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    Von unbekannt

    Von unbekannt Aus der unbekannt

    Aus der unbekannt

    Von unbekannt Aus der unbekannt

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    Besitzer: Canyon
    VKR/Ersteller: Canyon
    im Besitz seit: 09-08-2022
    Kaufpreis: x Joellen

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    ● Schleifenaufstieg Trainingsaufstieg Potential


    Military E A L M S S*

    Distanz E A L M S

    Galopp E A L

    Springen E A L M

    Western E A L M



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    Fohlen ABC | Eingeritten | Eingefahren

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    644. Westernturnier | 681. Springturnier

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    Thema

    Abstammung: 0
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    Trainer: 0
    Zubehör: 0
    Gesamt: 2

    Gencode: Ee AA nCr zZ nT0
    Zur Zucht zugelassen: Nein
    Eingetragene Zucht: Phoenix Valley (PV)

    Nachkommen
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    Letzter Tierarztbesuch: unbekannt

    Letzter Hufschmiedbesuch: unbekannt

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