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Bracelet

Ávaldi von Atomic │ Isländer │ Hengstfohlen

Aska x Hnakki van Ghosts <3

Ávaldi von Atomic │ Isländer │ Hengstfohlen
Bracelet, 14 März 2021
AliciaFarina, peachyes, Veija und 3 anderen gefällt das.
    • Bracelet
      Berichte aus dem alten Zuhause

      Willkommen auf der Welt
      16. Januar 2020 - © Mohikanerin

      Es ist Fohlenzeit und jetzt mitte September sind nun alle da. Dieses Jahr haben wir 7 Fohlen, die alle Gesund und Munter sind. Den ersten Besuch stattet mir Aska ab mit ihrem kleinen Mann Ávaldi. Wie seine Mutter ist er sehr sanftmütig und freundlich. Schnelle Bewegungen erschrecken ihn noch, aber wenn man langsam ist, kommt der kleine Hengst schnell an und möchte einem in die Tasche kriechen. Ich streichle die beiden und kontrolliere noch Aska und gehe dann zum nächsten Stütchen.
      Willa hat dieses Jahr eine Stute bekommen, die kleine Wynja ist nun bei uns. Wie auch Ávaldi bleibt sie bei uns, doch sie ist im Gegensatz zu ihrem Halbbruder sehr zurückgezogen und schüchtern dem Menschen gegenüber. Dennoch versuche ich die Kleine schon rechtzeitig an uns zu gewöhnen. Sie ist gehört zu den jüngsten von allen, aber wirkt so nicht, da sie schon deutlich größer ist als die anderen Fohlen. Bestimmt möchte sie mal hoch hinaus und ich bin gespannt, was aus ihr wird. Nach der Kontrolle von Willa gehe ich weiter.
      Vinkona, die wir vor einiger Zeit aufgenommen haben, hat auch eine tolle Stute geboren - Vösk. Sie stammt von Evas Capital ab und zeigt jetzt schon enormes Potential. Auf der Weide bewegt sie sich zielsicher und sehr aufgeschlossen. Je öfter ich zu Besuch komme, umso neugieriger ist sie. Vösk präsentiert sich gern, offenbar weiß sie den Menschen zu begeistern.
      Dann ist noch Teigur da. Er ist ein Aegidienberger, mit mehr Isländerblut als Paso Peruano. Auch er stammt von Capital ab. Vom Verhalten ist er ziemlich wie Wynja. Die Beiden spielen auch ziemlich viel auf der Weide. Doch im Gegensatz zu seiner Freundin, ist es noch schwieriger mit ihm in Kontakt zu treten. Ich lasse ihn in Ruhe und gucke, ob er auf mich zukommt. Bisher hatte ich noch nicht das Glück, aber irgendwann ist es soweit.
      Kempa hat uns eine gesunde Stute geboren, Kría. Wie auch schon einige andere Fohlen benötigt sie einen Moment, um sich an den Menschen zu gewöhnen. Aber ihre Neugier siegt immer und freundlich zupft sie an meiner Jacke herum. Ich streiche ihr vorsichtig über den Rücken und gebe ihrer Mutter ein Leckerlie. Kempa gehört zu unseren besten Stuten und zeigt sich auch als eine gute Zuchtstute.
      Ein leichtes Beben geht durch den Fußboden und der Halldór kommt auf mich zu. Freundlich begrüßt er mich mit einem Stupser mit seinem Maul. Ich streiche ihm über die Stirn. Er steigt einige Zentimeter vom Boden und möchte spielen. Doch ich muss ihn abweisen, weil dieses Verhalten leider später sehr gefährlich werden kann. Aqua ist schon ziemlich alt geworden und Halli wird ihr letztes Kind sein.
      Krít hat dieses Jahr ihr erstes Fohlen bekommen - Bjama. Die Kleine ist leider weniger Isländer geworden als wir dachten. Bisher zeigte sie kein Tölt, aber es wird sich sicher jemand ihr annehmen und vielleicht fördern. Bestimmt wird sie wie ihre Mutter ein gutes Springpony. Ihre Mutter möchte am liebsten wieder mit zu mir hoch an den Hof kommen, aber leider muss sie noch bleiben. Ihr Fohlen möchte noch bleiben, was auch wichtig für die Entwicklung ist. Ich streiche ihr liebevoll über den Kopf und gehe dann zurück. Für heute ist der Kontrollgang beendet und ich werde morgen wieder kommen.


      2019 - Ein Jahresüberblick
      29. Februar 2020 - © Mohikanerin & Zion

      Bruce
      Das Jahr begann tragisch, sehr tragisch. Vater verstarb in Folge eines Herzinfarktes im Krankenhaus, zu dem Zeitpunkt fing der Hof bereits an rote Zahlen zu schreiben. Also mussten wir anfangen Lösungen zu finden und konnten nicht sehr lange trauern. Deswegen sind viele Pferde gegangen und wir haben das erste Land verkauft, um wieder etwas Guthaben zu haben. Doch auch das half nur für einige Zeit, da auch mein Dasein als Trainer schrumpfte. Immer mehr Aufgaben mussten auf dem Hof übernommen werden und das Geld fehlte für die Angestellten, weswegen wir nur noch zwei bei uns behalten konnten. Fünf Leute zu beschäftigen war nicht mehr möglich. Doch auch einiges Gutes ist passiert. Die Fohlen haben gute Noten bei der Beurteilung bekommen und für einige von ihnen, gibt es bereits Interessenten. Snót und Blávör haben sich verbessert. Sie sind entspannter geworden und auch unter anderen Reitern besser unter Kontrolle. Besonders im Distanzreiten sind die Beiden begabt, was einen guten Ausgleich bildet zur Ovalbahn. Auch Willa, Krít und Kempa befinden sich im Training und sollen demnächst wieder auf dem Turnier mitlaufen. Die drei Stuten genießen es wieder mehr Kontakt zum Menschen zu haben. Ihre Fohlen sind tolle Pferde und ich bin gespannt was aus ihnen wird.
      Nachdem unsere Lage sich ein wenig verbesserte hatte, kam der nächste Schlag. Im Wald, der direkt an das Atomics Valley grenzt, brach ein verheerender Waldbrand aus. Das Feuer loderte Wochen lang. Auch wenn wir rechtzeitig uns und die Pferde evakuieren, konnte der Hof nicht gerettet werden. 95% sind abgebrannt, kein Gebäude steht mehr. Die Versicherungssumme war zwar ziemlich hoch, doch es kamen noch mehr Kosten auf uns zu, mit denen wir nicht rechnen konnten. Einige Paddocks hatten wir errichtet, um die Pferde wieder zu uns stelle zu können, doch die Angst der Tiere durch die den Abgebrannten Geruch war deutlich zu spüren. Wieder mussten wir überlegen welches Pferd bleiben kann und welches nicht. Diesmal war es sogar noch schwieriger. Vriska hat Ylfa gekauft und sie möchte bei uns bleiben um uns zu helfen. Nach langer Überlegung haben wir auch ihr Ruvik angeboten und sie hat zugesagt. Unsere beiden Problempferde hätten wir sonst an sonst niemanden verkaufen können. Sie hat schon oft mit den beiden Pferden gearbeitet und die Drei passen gut zueinander.
      Dann kam die Idee des Umzugs auf und wir bekamen ein gutes Angebot in Schweden. Dort gab es ein Ausschreiben für ein 120 ha großes Land, das bewirtschaftet werden soll und einen kulturellen Nutzen bekommen. Also bewarben wir uns mit dem Konzept, dass wir mit unseren langjährigen Freunden und Nachbarn erarbeitet hatten: Ein Akademisches Reitzentrum. Wir wollen Reitunterricht anbieten, Beritt machen und verschiedene Events veranstalten. Es war schon immer mein Traum auszuwandern und diesmal ist die Möglichkeit zum greifen Nah. Wir mussten nun nur noch auf die Entscheidung des Landes warten. Diese würden uns auch dabei unterstützen, den Umzug zu organisieren.

      Collin
      Im Gegensatz zu unseren Nachbarn hatten wir das Jahr 2019 als äußerst positiv wahrgenommen. Pferde kamen und Pferde gingen, doch der Kern blieb erhalten und die zukünftige Zucht von Barockpferden sollte nun endlich ins Rollen gebracht werden. Mit wechselnden Rassen zur Auswahl kam der Plan von der Zucht wieder auf die Wartebank und stattdessen kam das Horsemakeover ins Spiel. Morian HMJ 6345 war eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht, obwohl sein Training äußerst zeitaufwendig war. Nichts desto trotz ging es voran, denn Valeria und ich kamen endlich zusammen und unser Azubi Joris hatte seine Abschlussprüfung bestanden. Leider hatte wir auch gewisse Verluste zu bedauern, denn unsere liebe Flo war gezwungen zurück nach Lateinamerika zu gehen, da ihr Arbeitsvisum abgelaufen war, weshalb wir gezwungen waren I’m a Playboy zu verkaufen. Außerdem war Sky aufgrund einer Verletzung unreitbar und so gut wie nicht bewegbar geworden, weshalb er trotz des extrem jungen Alters nun seine Frührente verbringen musste.
      Mittlerweile waren wir auch mit der Planung vorangeschritten und entschieden uns für die Zucht von Knabstruppern und Barockpintos, die beide alles vereinten, was wir uns wünschten. Doch wie nach jedem Höhenflug folgte auch bei uns der Fall, denn das ganze Land um Forest Creek und Atomics Valley war abgebrannt. Einige Pferde waren mit leichten Wunden davon gekommen, doch Peter, der die Pferde heroisch retten wollte, erlitt stärkere Verbrennungen und verbrachte einige Zeit im Krankenhaus. Alles was wir uns mühsam aufgebaut hatten war nun in Schutt und Asche gerichtet. Doch wie sagt man so schön, der Phönix steigt aus der Asche empor, denn wie es das Schicksal anscheinend wollte wurde uns gewissermaßen ein Wink gegeben, der uns letztendlich nach Schweden führte. Letztendlich machten wir auch so die Bekanntschaft mit Robin Wolff, ein junger akademischer Reiter anfang der dreißiger, der uns bedingungslos seine Hilfe anbot und nun ein Zuchtpartner in Schweden sein wird. Robin, ein attraktiver Rotschopf, der sich den Knabstruppern primär widmen wird.

      Bruce
      Der Umzug stand natürlich schneller vor der Tür als gedacht. Somit mussten die Pferde so schnell wie möglich transportfähig gemacht werden. Im Haus waren schon so gut wie alle Sachen eingepackt, nur noch die Dokumente unserer Tiere lagen verteilt im großen Schlafzimmer sortiert auf dem Boden. Mein Bruder, Tyrell, befindet sich bereits auf unserem neuen Grundstück und kann somit in den nächsten Tagen schon einige Pferde in Empfang nehmen. Somit werden als Erstes die Jungpferde auf die Reise in die neue Heimat gehen. Dafür haben Vriska und ich uns schon bereit gemacht. Gemeinsam holen wir die ersten beiden Stuten von der Weide. Es sind Wynja und Vösk, doch es war auch nicht wirklich einfach die beiden aufzuhalftern, deswegen waren sie die ersten. Am Stall putzen wir sie noch mal über und machen ihnen kleine Glocken an die Hufe, nur zur Sicherheit, da die Reise mehr als 10h dauert und in Dänemark eh Pause gemacht werden muss. Weiter ging es dann mit Bjama, Kría, Teigur, Halli und Ávi. Als alle Jährlinge endlich am Hof und verladefertig waren, fängt die Arbeit erst richtig an. Mithilfe von Max sortierten wir noch einmal die Papiere und übergaben sie den Fahrer. Jedes Pferd hatte seine eigene Folie in einem Ordner. Dort sind alle Unterlagen der Tiere drin, unter anderem die Bestätigung des Tierarztes, dass das Pferd gesund ist sowie dem Impfpass. Auch hatten wir extra sonder Papiere für die Überführung besorgt. Damit stand die Reise für die ersten Pferde fest.
      Vorsichtig fuhr der Transporter an und macht sich auf dem Weg richtig Schweden. In Zwei Wochen werden wir die Jährlinge wieder sehen. Sie kommen dort erst mal auf die Weide. Tyrell hat und auch noch einmal bestätigt, dass die Zäune stehen und sicher sind.
      Natürlich ist es nicht immer ganz leicht in ein anderes Land zu ziehen. Also hatten auch noch wir Rennerein, bis der nächste Transporter vor der Tür steht.
      Nun werden die nächsten Jungpferde verladen. Feuergeist, Amnesia, Milska, Hawking, Lu und Nautilus gehören zur Truppe. Diesmal gehen allerdings einige Pferde mehr mit. Der Transporter hatte noch einen Anhänger dabei, in den die beiden Jungstuten kommen. Lu, Hawking und Nautilus dürfen mit bei den großen Jungs fahren. Dort stehen Voodoo, Glanni, Litfari, Tesla, Ruvik, Illegal und Overo. Die Hengste haben alle Glocken um die Hufe, zum Schutz vor Verletzungen.
      Die letzten Tage rücken immer näher und der größte Teil unserer Kartons sind schon auf dem Weg nach Lindö. Auch sind schon so gut wie alle Pferde auf der Reise. Mademoiselle, Songbird, Milano, Fried, Ryuk und Wild sind gemeinsam auf den Weg. Der letzte Transporter hatte die Isländer bei sich. Thögn, Fönn, Snúra, Saint, Otra, Krít und Kempa waren das. Nun sind nur noch Willa, Ylfa, Snotra und Blávör noch hier am Hof. Die Vier werden wir mit nehmen, wenn wir fahren.

      Vriska
      Während die Jungs die Kartons und den ganzen Rest in die Autos bringen, stehe ich auf dem Paddock und versuche Ylfa aufzuhalftern und in den Hänger zu bringen. Da ich weiß, dass dies etwas länger werden könnte, werde ich direkt Willa mitnehmen, um der Stute mehr Sicherheit zu geben. Schon seit mehreren Wochen üben wir diese Situation, doch Ylfa hat gemerkt, dass es nun ernst ist. Nur noch drei andere Stuten sind da und das verunsichert sie sehr. Als ich die Stute nach langer Überzeugung am Halfter zum Hof führen kann, ist sie völlig schockiert, als sie den Hänger sieht. Sie versucht aus der Situation zu flüchten und steigt. Deswegen lasse ich Willa einfach los, die entspannt neben uns stehen bleibt. Daran merkt Ylfa, dass alles okay ist und schnaubt ab. Ich streichle sie beruhigend über den Hals und warte noch einen Moment, bevor wir näher an den Hänger gehen. Willa ist mittlerweile soweit, dass sie benah alleine in den Hänger geht. Ich ziehe den Strick vom Halfter ab und schicke sie hinein. Mit Ylfa in der Hand versuche ich hinter Willa die Stange zu befestigen, was sich als sehr schwierig herausstellt als gedacht. Die Stute hat offenbar panische Angst vor der Stange, also muss Willa erst mal ohne im Hänger stehen. Ich führe Ylfa noch mal vom Hänger weg und lasse sie einige Minuten grasen auf dem kargen Grasstreifen am Wegesrand.
      Nach fast einer Stunde ist es endlich geschafft. Ylfa steht entspannt im Pferdehänger und fummelt am baumelden Heunetz herum.

      Collin
      Erneut warf ich einen Blick auf die Checkliste für die Reise. Hatten wir tatsächlich an alles gedacht? Waren wir überhaupt gut genug vorbereitet für Schweden? Mir schossen unzählige Gedanken durch den Kopf, die mich mehr und mehr zum Zweifeln brachten, doch nun gab es kein zurück mehr. Die Pferde wurde allesamt in Transport LKWs verladen und erreichten unsere kleine Insel schließlich mit der Fähre. In Gedanken vertieft zählte ich die Pferde auf: “Aurelia, Morian, Fortun, Frans, FC Encantador, Sakura Blomst, Tacito il Vero, Wild Cherry, Valquiria, Xinu…” “Babe hattest du schon mit Familie Lindström Kontakt aufgenommen?”, fragte Val und riss mich aus meinem Gedankenkarussell. Erschrocken schüttelte ich den Kopf und zückte mein Handy. Familie Lindström besaß einen kleinen Hof in Mittelschweden und hatte einige Schicksalsschläge erlitten und nun mangelte es ihnen an Geld und eigentlich allem. Ich habe sie durch ihren Hengst Haldor kennengelernt, den ich für meine Zucht ins Auge gefasst hatte, doch stattdessen lernte ich ihre Familie ein und entschied sie auf unserem Hof einzuladen, da wir mehr als genug Platz hatten. Zuerst zögerten sie und versuchten das Angebot aus Scham und Höflichkeit abzulehnen, doch ich konnte sie überzeugen und schließlich verhandelten wir die letzten Angelegenheiten.

      Robin
      Um ehrlich zu sein, war ich sehr aufgeregt auf das neue Leben in Schweden und den neuen Menschen, die nun meine neue Familie werden würden. Es wird auch eine Umstellung sein, eigene Pferde zu besitzen, da ich bisher immer nur welche in Beritt hatte und somit die Verantwortung nicht auf mir lastete, dennoch freute ich mich darauf. Collin Jones, mein zukünftiger Arbeitgeber und Zuchtpartner hatte mich bereits in Deutschland mit meinen baldigen Vierbeinern vertraut gemacht. Wir beide teilten die Leidenschaft für Barockpferde, doch ich interessierte mich mehr für die “farbigen” unter ihnen, um nicht so zu sagen die Knabstrupper. So teilte er mir Tacito il Vero, Sakura Blomst und Frans zu, die nun in Schweden unter meiner Obhut stehen werden. Trotz der ganzen Aufregung freute ich mich riesig auf die neuen Möglichkeiten, die sich auf unserem Gelände und der Umgebung ergaben - ich meine hallo eine eigene kleine Insel?! (Na gut zumindest ein Teil davon)

      -to be continued-


      Ein Besuch auf dem Lindö Dalen Stuteri
      23. August 2020 - © Wolfszeit

      Heute war ich auf dem Lindö Dalen Stuteri zu besuch. Kaum auf dem Hof angekommen wurde ich auch schon von vier neugierigen Shettlandponys begrüßt. Ryuk war ein lustiger kleiner Kerl mit einer Menge hübsche Punkte. Die beiden Stuten Friede sei mit dir und Mademoiselle standen brav nebeneinander , während die beiden Hengste auf der anderen Seite sich ein wenig quietschen. Ich ging weiter über den Hof und entdecke ein paar Fohlen die miteinander spielten. Als letztes kam ich noch an ein paar Isländer vorbei. Snúra war ein hübsche Scheckstute und nicht weit von ihr graste eine Palominostute. Etwas abseit grasten eine braune Stute und eine braun weiße Stute. Auf einer weiteren Koppel stand ein Isländerhegst mit einem riesigen Kaltblut. Beide sah mir freundlich entgegen und holten sich eine Streicheleinheit ab.
    • Bracelet
      ,,Nyheter'' - Neuigkeiten
      März 2021

      Stirnrunzelnd betrachtete ich meine Armbanduhr. 8 Uhr. Ich war gut in der Zeit. Die zweite Box war fertig eingestreut und vorbereitet. Zuvor hatte ich schon bei den Jungspunden alles für meinen neuen Nachwuchs vorbereitet, nun auch im Hauptstall alles beendet. Um 9 herum hatte sich der Pferdetransporter angekündigt, den ich schon freudig erwartete. Herbstblüte, die uns vor etwas mehr als einem Jahr verlassen hatte, kam wieder zurück. Ihre Besitzerin verkleinerte sich, weswegen ich die Chance nutzte um die Stute wieder zurück zu kaufen. Immerhin hatte ich die Zeit mit ihr immer sehr genossen und große Erwartungen in sie gehabt. Diese großen Träume für ihre Zukunft wollte ich nun in Eigenregie zu verwirklichen versuchen. Mittlerweile hatte ich ja auch noch eine zweite Gidranstute angekauft: Ineska. Neben besagter hübschen Fuchsstute wars ich noch eine Box frei, die ich soeben für Herbstblüte vorbereitete. Die zweite Box, bei den Hengststallungen, war für einen weiteren Hoffnungsträger reserviert: Konfetti. Der Trakehner mit dem klingenden Namen würde hoffentlich früher oder später nicht nur farblich frischen Wind in meine Zucht bringen. Der Name passte auf jeden Fall gut zu seinem Erscheinungsbild, denn sein Fell war mit vielen kleinen weißen Tupfen versehen, die schon an Konfetti erinnern konnten. Auch interessant gefärbt war Ávaldi, mein Isländernachwuchs, der aus der berühmten Atomics-Zucht stammt. Ich freute mich auf die neuen Aufgaben, die seine Ausbildung mit sich bringen würden. Jungpferdeausbildung war für mich generell wirklich sehr erfüllend; sie bereitete mir von Tag zu Tag Freude; zu sehen wie aus den kleinen Küken prächtige Schwäne wurden. Ich persönlich finde ja, dass Sportpferde je besser sie ausgebildet wurden und je aktiver sie im Sport gingen von Klasse zu Klasse schöner waren. Dies zeigte sich auch bei meinen Pferden auf dem Angus Og Stud, die ich leider recht selten zu Gesicht bekam. Umso spannender war es jedes Mal ihre Fortschritte zu beobachten, die dann noch stärker hervor kamen. For Pleasure hatte sich körperlich am meisten entwickelt. Der Fuchs stand mittlerweile voll im Training und sah das wirklich extrem athletisch aus. Aber auch An Affair To Remember, Belmonts Beo, Tamana und Meereen machten sich toll unter Gingers Führung.
      Während ich wartete erstellte ich noch rasch den Trainingsplan für die kommende Woche. Wir hatten mittlerweile zwei neue Mitarbeiter angestellt, die mir und Anastasia beim Bewegen der Pferde halfen. Noah Jonsson, ein wirklich talentierter schwedischer Dressurreiter, der bereits in der Juniorensparte überaus erfolgreich unterwegs war. Anschließend hatte er sich vor allem auf die Ausbildung von jungen Pferden spezialisiert, hatte jedoch zwei seiner eigenen Pferde bereits bis Grand Prix ausgebildet. In besagter Klasse befand er sich zuletzt immer an der 60%-Marke, konnte sich also gegenüber erfahreneren Reitern und Reitern mit qualitätsvolleren Pferden nicht durchsetzen. So schade es war, in keiner Sportart konnte man leider nach wie vor mit Geld so viel voran kommen wie im Reitsport, und umgekehrt auch scheitern. Ich teilte ihm zur Zeit noch keinen fixen Pferde zu, entschied nach Gefühl und schaute mir mal an wie es mit welchem Pferd lief, und welches ich doch lieber selbst ritt oder Anastasia zuteilte. Wirklich gut harmonierte es zwischen ihm und Waldjunge. Der rotbraune 1,70m große Hengst sah unter ihm beinahe aus wie ein Pony, aber es passte einfach. Er lief wunderschön und Noah hatte eine Gabe ihm die Lektionen nahe zu legen. Aus diesem Grund teilte ich ihm den Trakehner diese Woche gleich vier Mal zu. Mal sehen wo hin das führte. Auch ein Gespür für Pferde besaß Kristján. Rúnarsson. Seinerseits begnadeter Vielseitigkeitsreiter mit isländischen Wurzeln. Er kam auch überaus gut mit unseren heißeren Exemplaren klar, blieb immer cool und hatte ein eklatant gutes Gefühl für Distanzen. Auch bei ihm war ich mir sicher den richtigen Mann erwischt zu haben. Spätestens als er in seiner Probewoche Brouk federleicht durch den Parcours gesteuert hatte war ich mir diesbezüglich 100-prozentig sicher. So war es leider selten. Eigentlich hatte ich auch noch eine dritte Stelle ausgeschrieben gehabt, jedoch fand sich irgendwie niemand der mir zusagte. Was nicht kann, konnte allerdings noch werden, denn ich hatte das Inserat nach wie vor online gestellt. Genauso verhielt es sich mit meiner Ausschreibung für eine Lehrstelle bei uns auf dem DVTS, die ich allerdings erst heute Morgen freigeschalten hatte. Insgeheim freute ich mich nun jemandem diese Möglichkeit bieten zu können, ich selbst hätte mich damals extrem über eine solche gefreut.
      Nachdem ich in Gedanken den Plan erstellt hatte kamen schließlich die Pferde an.
      Als dieser Tagespunkt erledigt war stand noch Training auf dem Plan: Springgymnastik; sowohl für die Spring- als auch Vielseitigkeitspferde. Anschließend widmete ich mich dann noch Schickimicki, mit dem ich gerade vor allem an der Doppellonge arbeitete. Die Trense hatte ich ihm auch schon schmackhaft machen können, da war der Hengst überaus unkompliziert. Außerdem begann ich bereits jeden Tag ein wenig mit der Desensibilisierung. Ziemlich gleich gestaltete sich das Training momentan mit Nachwuchsstute Verve. Es war erstaunlich wie viel Bewegungspotential dieses Pferd mitbrachte. Sie war ganz die Mama; auch Vaconda faszinierte mich von Anfang an durch ihre einwandfreien Bewegungsabläufe. Trotzdem musste ich mir eingestehen, dass Verve noch eine Schippe mehr Qualität besaß, die sie zweifellos von Vychar in die Wiege gelegt bekommen hatte. So gut mir meine Erfolgsstute gefiel, Verve hatte noch dieses zusätzliche Extra. Zum Glück im Endeffekt; so sollte Zucht ja funktionieren. Das Beste von beiden Elternteilen mitbekommen; das war nichts was selbstverständlich war.
      Am Ende des Tages stand noch weiteres Organisatorisches auf dem Plan. Da sich in letzter Zeit trainingstechnisch mal wieder einiges verändert hatte, wir auf die kommende Turniersaison zusteuerten und die ein paar Stuten diesen Frühling abfohlen sollten, ging es mal wieder daran die Futterpläne anzupassen. Amelia hatte mir bereits ein paar Pläne vorgelegt, die ich eigentlich nur noch absegnen musste. Dabei war es auch immer wichtig kein Pferd zu vergessen, denn sonst standen die Pfleger am Ende da und wussten nicht was das jeweilige Pferd nun bekommen sollte. Bei unserer Anzahl an Pferden schon manchmal eine Herausforderung, so simpel es in der Theorie auch klang. Amelia war deshalb schon einigermaßen strategisch vorgegangen und hatte die Jüngsten mal wieder auf der ersten Liste. Ich fuhr also murmelnd mit dem Finger über das Papier: „WHC French Affair, DVTS‘ Glühwürmchen, PV Phantom from Alaska, DVTS‘ Daeny, Aiana, DVTS‘ Takinou, Backfett, DVTS‘ Magic Movements, Verve, Schickimicki, Sir Bacardi, DVTS‘ Seattle‘s Wintertime, DVTS‘ Cascadeur de la Vie, DVTS‘ Colour the Nightsky, Bambina, Caddylack, Vina, Chestnut uund VK Gunna Whiz. Okay gut soweit, nächster Zettel.“ Ich blätterte um und las weiter: „Cara Mia, Vaconda, Hokuspokus, Hannifee, Brouk, Pluie, Balounito, Waldjunge, CHH‘ Sence Of Humor, Seattle‘s GT‘aime, It‘s Showtime, Master Of Gold, N’oubliez Jamais, HMJ Grace, HGT‘s Nightmare, Poltergeist, Party Shaker, Costa de la Bryére, Takada, Dreaming Of Better Days, Christmas Joy, Vintage Gold, Winterzauber, Hummels Enterprise, Roommate, Traumfänger, Cherokee Gold, Akira, Take my Hand, Give me Chocolate, Miss Moonlight, Breathing Your Love, Wastl, Averything Black, Mihály, Ineska, Dreammaker, CLC‘s Papermoon, Scarlet Sun, Lead me Home, Magic Attack, Cornetto, Cotsworlds Eik, Romulus, Sir Donnerhall, Hollywood King Gun, Nephilim Son Of Angel & Devil, Pinochio, Simple Little Melody, Angels Kiss, Birdcatcher, Sookie, Donella, Black Pearl, Golden Eye und last but not least I‘ve got the moves like Jagger.“ Ich räusperte mich kurz, während ich nickend noch einen leeren Zettel zur Hand nahm. „Gut, das passt soweit. Dann fehlen nur noch Herbstblüte, Konfetti und unser kleiner Ávaldi von Atomic. Herbsti bekommt was sie früher auch bekommen hat, Konfetti starten wir mal mit Hafer, zwei Mal täglich je eine Schippe und schauen uns das die kommenden Wochen mal an. Uund Ávaldi, ja, da passen wir eh nur das Heu an.“
      Als das geklärt war schlüpfte ich für diesen Tag ein letztes Mal in meinen dicken Mantel, zog mir die Kapuze tief ins Gesicht und versenkte meine Füße in meinen gefütterten Moon-Boots, ehe ich mich nach draußen in dei Kälte wagte. Der eisige Wind schlug mir ins Gesicht und ließ mich erschaudern. So sehr ich dieses Land liebte, mindestens genau so sehr hasste ich die Witterung. Eine eigenartige Mischung. Eigentlich sollte man annehmen ich würde mich mit meinen klimatischen Präferenzen in Italien, Spanien, oder an einem anderen sonnigen, warmen Fleckchen am wohlsten fühlen, doch irgendetwas hatte dieses Land an sich, dass immer schon eine tiefe Sehnsucht in mir geweckt hat. Ich besaß eine sonderbare Verbindung zu diesem Ort, die sich aus jedem Blickwinkel meiner Logik nicht begründen ließ.
      Als ich schließlich das rettende Stalltor des Hauptstalles erreichte sog ich, während ich diese beinahe geräuschlos beiseite zog, tief die aufgewärmte Luft ein. Im Stall hatte es für die winterlichen Verhältnisse eine angenehme Temperatur, dennoch waren alle Pferde wieder warm eingedeckt, insbesondere natürlich meine aktiven, großteils geschorenen Sportpferde. Man glaubte es kaum, wenn man sie selbst fühlte, aber die Pferde arrangierten sich alle samt sehr gut mit unseren Witterungsverhältnissen.
      „Aaah!“,fuhr ich schließlich hoch, als mich eine Fellnase von hinten scharf attackierte und aus meinen Gedanken riss. Pluie hatte sich langsam vorgetastet und mich schließlich mit seiner Oberlippe erreichen können. Das große, bereits so erfolgreiche, aber doch noch so schlaksige, junge Pferd beäugte mich neugierig. Er schien nicht verstanden zu haben warum ich denn zusammen gefahren bin, wollte er doch eigentlich nur mal wieder einen kleinen Late-Night-Snack von mir. Ungeachtet seinem erst recht fragenden Ausdruck legte er nun das Köpfchen wieder schief und streckte sich in meine Richtung. Er hatte die Situation bereits wieder abgeharkt und forderte nun seine Belohnung ein, dafür einmal wieder ein furchtloses Riesenfohlen gewesen zu sein. Immerhin hatte ja selbst ich mich erschreckt und er war cool gebliebene. Bei den Gedanken was sich unser Plüsch wohl so denken würde musste ich breit grinsen. Was ein Glück ich nicht mit diesem Pferd hatte!
      Nach meiner Begegnung mit dem Plüsch tappte ich, bewaffnet mit meiner Taschenlampe, weiter durch die Stallgasse. Wie jeden Abend sah ich noch einmal nach meinen Vierbeinern und ob auch alles im Stall im Ordnung war. Dabei war mir der Hauptstall um ehrlich zu sein am liebsten, denn der schirmte mich, wer hätte es gedacht, am Besten von Wind und Wetter ab. Dennoch wurde natürlich auch meine nicht im großen Stall befindlichen Fellnasen jeden Abend noch ein Besuch abgestattet bevor es für mich unter die Bettdecke ging.​
    • Bracelet
      Nordwind
      September 2021

      „Brrr.“,stieß ich aus als ich mit Mühe die Türe des Haupthauses öffnete und mir der kalte Wind beinahe in der selben Sekunde noch die Kapuze vom Kopf fegte. Meine Zähne klapperten kurz ganz automatisch, während ich mir jene wieder so tief es ging ins Gesicht zog. Ausgerüstet mit einer viel zu dicken Jacke für diese Jahreszeit, Winterreithandschuhen und gefütterten Gummistiefeln bahnte ich mir meinen Weg durch den Matsch hinüber zum Stallgebäude. In der Früh waren zumindest noch vereinzelte Sonnenstrahlen durchgedrungen, was man nun nicht mehr behaupten konnte. Auch der Wind hatte an Stärke gewonnen, was bei mir definitiv keine Freudensprünge auslöste. Manchmal konnte ich das Wetter hier oben im Norden absolut nicht ausstehen. Aber wieso kam auch eine die Kälte hassende, immer frierende Mitteleuropäerin auf die glorreiche Idee nach Schweden auszuwandern? Diese Frage hatte nicht nur ich mir immer wieder gestellt, auch meine Familie und Freunde hätten nicht überraschter sein können, als ich meinen Entschluss damals verkündet hatte.
      Trotz meiner mittlerweile leicht gefrorenen Fingern hatte ich es schließlich dennoch geschafft mir Backfett zum longieren fertig zu machen. Die Stute war heute schon am Putzplatz deutlich unruhiger als sonst und konnte die Bewegung nur zu gut vertragen. Auch sie spürte den plötzlichen Temperaturabfall, schien darüber allerdings wesentlich begeisterter zu sein. Nachdem ich gute 15 Minuten mit ihr an der Hand Schritt gegangen war stellte ich mich in die Mitte der komplett leeren Halle, genoss die Mittagsruhe, und ließ Backfett ihre Kreise drehen. Es dauerte nicht lange bis sie sich zusammen packte und wie ein kleines, graues Flugzeug mit Wuschelmähne abhob.
      Nachdem ich mit der Stute fertig war machte ich mich mit DVTS‘ Magic Movements weiter. Anschließend war Amelia auch schon wieder vom Mittagessen zurück gekommen und richtete mir DVTS‘ Takinou für die Handarbeit her. Das gleiche folgte darauf mit Aiana, bevor ich mich wieder auf die ganz Jungen fokussierte.
      DVTS‘ Daeny war mittlerweile 3 Jahre alt und sollte nächsten Frühling schonend unter den Sattel kommen. Da sie wie alle meine Selbstgezogenen von Tag Eins an eine gute Fohlenschule genossen hatte saß der Grundgehorsam schon sehr gut. Die Basics der Bodenarbeit hatte ich mit ihr dieses Jahr auch schon spielerisch erarbeitet, wobei sie sich sehr arbeitswillig und interessiert gezeigt hatte. Selbst erste Ansätze vom Seitwärts an der Hand hatte sie auf Anhieb verstanden und machte dies schon, nur am Knotenhafter, wie ein kleiner Profi; gerade für ihr junges Alter. Momentan festigte ich dies und gewöhnte sie zunehmend ans Reitpferdequipment. Nur den Sattel wollte ich ihr erst Anfang nächsten Jahres nahe bringen, und auch mit dem Longieren ließ ich mir noch Zeit. Daeny hatte gerade wieder einen Wachstumsschub und was ich auf gar keinen Fall wollte war sie in irgendeiner Weise; psychisch oder physisch zu überfordern. Aus diesem Grund gestaltete ich unser derzeitiges Training, wie ich es in jedem Alter und mit jedem Pferd tat, ganz tagesformabhängig. Heute hatte sie einen weniger guten Tag und war mit dem Köpfchen mehr bei den Geräuschen, die der sich wohl anbahnende Sturm verursachte, als bei mir. Bei einem dreijährigen Pony absolut in Ordnung; zu üben ihre Aufmerksamkeit in solchen Situationen bei mir zu behalten war auch ein nicht zu unterschätzendes, sehr wertvolles Training.
      Nachdem ich mit Daeny durch war ging es für mich zum Offenstall der Junghengste um nach dem Rechten zu sehen. Zur Zeit besaß ich lediglich zwei davon, was eventuell nicht absolut optimal war, was auch dem Umstand geschuldet war, dass WHC French Affair ein Jährling und Ávaldi von Atomic auf der anderen Seite bereits zweijährig war. Trotzdem funktionierte diese Konstellation im Moment gar nicht all zu schlecht, denn dadurch, dass Frenchy ein Warmblut und Ávaldi ein Pony war waren beide in etwa gleich groß; French war noch dazu etwas frühreif und beide waren zusammen gut verträglich. Es hatte sich sogar eine Art Bromance zwischen den beiden Jungspunden gebildet, was mich jedes Mal zu sehen freute.
      Anschließend führte mich mein Weg in den Offenstall der einjährigen Stutfohlen. Die drei bildeten dieses Jahr einen zur Abwechslung mal recht bunten Haufen. Darunter auch mein einziges selbstgezogenes Fohlen aus diesem Jahrgang: DVTS‘ Glühwürmchen, die Tochter meiner überaus erfolgreichen Give me Chocolate, die farblich durch Lap de Loupes Einfluss selbst PV Phantom from Alaska um nichts nachstand. Quintessenz, die wunderschöne Quarterbacknackommin, war dagegen mit ihrem minimal-Overo-Muster die wohl schlichteste in der kleinen Herde, bestach aber dennoch das Auge durch ihr unglaublich korrektes Gebäude und ihre bereits jetzt erkennbare Anmut, wenn diese auch noch etwas von ihren staksigen Fohlengängen und Wachstumserscheinungen verborgen wurde.
      Melvin, mein Pfleger, hatte das kleine Areal heute Vormittag bereits abgemistet und Mittags die Heukrippe wieder bis zum Anschlag hin vollgefüllt. Auch die drei hellrosa Flexieimer, die zur Zeit das kaputte Tränkenbecken ersetzten, hatte er wohl gerade eben erst frisch mit Wasser befüllt. Auch wenn ich mich auf meine Stallburschen wohl wirklich mit geschlossenen Augen guten Gewissens verlassen konnte schlug doch in solchen Angelegenheiten immer mein innerlicher Kontrollzwang durch und so ging ich immer morgens, mittags und abends meine Kontrollrunden um mich zu vergewissern, dass alle Pferde gut versorgt waren.
      Ich war gerade noch dabei das Tränkenbecken zu begutachten und mir zu überlegen wann ich die Zeit finden würde dieses endlich auszutauschen, als ich unerwartet ein sanftes Tupfen an der Hosentasche wahrnahm. Als ich meinen Blick von der Tränke abwandte sahen mich zwei große Äuglein ganz neugierig und erwartungsvoll von unten an. Quintessenz hatte definitiv in den paar Monaten in denen sie nun bei uns war herausgefunden wo der Hase lang lief. Zumindest bezüglich der wichtigen Dinge. Schmunzelnd strich ich ihr den Hals entlang, bis ich eine ihrer Lieblingskrabbelstellen am hinteren Mähnenkamm erreichte und hier ein wenig verweilte. Die kleine Stute war wirklich ein Sonnenschein und freute sich über jede Art von Zuwendung. Es war wirklich schön zu sehen wie zutraulich und menschenbezogen sie in diesem Alter schon waren, wenn bei der Aufzucht alles richtig gemacht wurde und man sich ausreichend mit ihnen beschäftigte. Ich hatte wirklich viel Glück gehabt: Weil sie ihre niedlichen Bauchflecken hatte war sie im Endeffekt zu farbig für die Zucht aus der sie stammte, und da ich mich auf den Bildern der Website des Gestüts so in sie verliebt hatte und ein paar Mal gemailt hatte, kam eins zum anderen und die Züchter meldeten sich bei mir zurück, als die Entscheidung getroffen war sie zu verkaufen, noch bevor übrige Interessenten ins Spiel kommen konnten. Wer weiß wie es anders gelaufen wäre. Immerhin hatte Quintessenz ja nicht nur ein für ihr Alter so vielversprechendes Exterieur; auch ihre Papiere sprachen eine ziemlich eindeutige Sprache. Aus jenem Mutterstamm hatte ich mir auch schon immer ein Fohlen gewünscht und dann noch in Kombination mit dem tollen Hengst Quarterback war die kleine Stute mehr als nur interessant, auch später mal in fernster Zukunft für die Zucht. Nun durfte sie aber wie Ally und Glühwürmchen auch erstmal einfach Pferd sein. Gerade mal das Halfter an- und ausziehen, Hufe geben, beim Schmied still stehen und Putzen hatte ich bereits mit ihnen geübt. Selbst das Führen lief noch sehr holprig, was mir allerdings bei meinen Jährlinge noch recht egal war. Hauptsächlich wollte ich nur, dass sie die altersentsprechenden Basics erlernten und das Vertrauen und Interesse zum und am Menschen nicht verloren, was mir in der Regel ganz gut gelang.
    • Bracelet
      ein entspannter Sonntag Nachmittag
      März 2022

      Lange hatte ich mich durchgerungen dieses summende, für meinen Geschmack absolut überteuerte Dingsbums zu kaufen, mich dann aber doch in einem schwachen Moment von meiner Neugierde dazu hinreißen lassen. DVTS‘ Magic Movements drehte seinen Kopf schraubenartig nach oben und gähnte ausgiebig. Ich bearbeitete gerade mit dem kleinen Massagegerät den Stresspunkte am oberen Hals. Hier schien ihm das Prozedere besonders gut zu gefallen. Ich genoss es für solche Dinge in letzter Zeit auch ab und an Zeit zu finden und mich intensiver mit meinen einzelnen Pferden zu beschäftigen.
      Nach Magic war Coffee Breath an der Reihe, ehe es für mich zu den Fohlen weiter ging. Auf dem Weg dahin kam mir Ana mit DVTS‘ Takinou entgegen. Sie beschäftigte sich in letzter Zeit viel mit dem jungen Schimmelhengst und war gerade mit ihm eine Runde an der Hand über den Hof unterwegs. Anschließend wollte sie ihn longieren, wobei Takinou hier mittlerweile wirklich extrem fein auf die Hilfen reagierte; wechselte die Gangart alleine mittels Körpersprache. Das war ganz Anastasia zuzuschreiben, denn sie legte hierauf wirklich viel Wert und hatte auch Freude, da der Hengst wirklich immer gut mitmachte.
      Etwas weiter spaziert standen Ávaldi von Atomic und WHC French Affair auf ihrer etwas kleineren Winterkoppel. Viel Party war hier nicht. Sie standen an der kleinen Heukrippe, die ihnen Melvin vor kurzem selbst gezimmert hatte. Ich musste lächeln, da es mich immer wieder freute wie schön es die Pferde hier auf dem DVTS hatten.
      Anschließend kam ich an meinem Ziel an: dem kleinen Offenstall, in dem Quintessenz, DVTS‘ Glühwürmchen, Phantom from Alaska, DVTS‘ Daeny, Aiana und Backfett zur Zeit zusammen standen. Eigentlich hätte ich gerne noch zwei etwas ältere Stuten dazu gestellt, die die jungen Wilden ein bisschen erzogen, doch die Herdenzusammenstellung harmonierte so momentan wirklich gut, und es hieß ja immer „Never Chance a Running System“. Kurz nachdem ich den Offenstall betrat kam mir auch schon Quintessenz entgegen. Die kleine Maus hatte wirklich im Sturm in den letzten Monaten, die sie bei uns war, mein Herz erobert. Sie blieb vor mir stehen und legte den Kopf schräg. Sie sah so zuckersüß so aus. Ich seufzte: „Du weißt genau wie das geht, gel!?“ ehe ich ein Leckerchen aus meiner Tasche kramte und es ihr hin hielt, ehe Daeny und und Ally auch schon angeschlichen kamen. Dicht gefolgt vom Glühwürmchen, das es allmählich auch herausfand wo die Leckereien her kamen.
      Den Rest meines „freien“ Sonntag Nachmittags verbrachte ich damit mit den Jüngsten ein wenig Halfter- und Führtraining zu machen. Auch das Hufegeben war am Anfang eine Aufgabe für sich, die ich immer gerne übte, wenn ich etwas mehr Zeit und somit Geduld hatte. Sie machten sich alle wirklich gut; das bestätigte immer wieder mein Haltungs- und Aufzuchtssystem, was mich sehr stolz machte.
    • Bracelet
      Mit einer großen Tasse Milchkaffee mit XXL-Milchschaum setzte ich mich an den Schreibtisch meines Büros. Ich knipste die Lampe an und seufzte. Deutlich unterschätzt wär definitiv der organisatorische Aufwand der mit der Leitung des DVTS verbunden war.

      Wie jedes Jahr wurden alle Pferde einmal, die Turnierpferde natürlich öfter, Grippe geimpft. Um dem Tierarzt vorab Bescheid geben zu können welche Pferde nun wieder fällig waren und um sicherzustellen, dass ich dann den Pferdepass eines Pferdes nicht fand, ging ich immer alles vorab nochmal durch. Ich ging dabei nach Stalltrackt vor. Um Tamana, Meereen, Belmonts Beo, An Affair to Remember und For Pleasure kümmerte sich natürlich Ginger. Dennoch machte dies die Sache leider nicht besser. Der Übersicht halber malte ich mir das erste Kästchen aufs Papier. „DVTS‘ Magic Movements, Verve, Schickimicki, Sir Bacardi, DVTS‘ Seattle‘s Wintertime, DVTS‘ Cascadeur de la Vie, DVTS‘ Colour the Nightsky, Bambina, HMJ Grace, Caddylack, VK Gunna Whiz, Chestnut und Vina.“,murmelte ich dabei. Ich machte ein Häkchen; „Weiter geht‘s. Konfetti, Cara Mia, Vaconda, Hokuspokus, Hannifee, Brouk, Pluie, Balounito, Waldjunge, CHH‘ Sence of Humor, Seattle‘s GT‘aime, It‘s Showtime, Master Of Gold, N‘oubliez Jamais, Poltergeist, Costa de la Bryére, HGT‘s Nightmare, Party Shaker, Takada, Christmas Joy, Dreaming Of Better Days, Winterzauber, Vintage Gold, Hummels Emterprise, Roommate, Cherokee Gold, Traumfänger, Akira, Take my Hand, Give me Chocolate, Miss Moonlight, Breathing your Love, Averything Black, Wastl, Mihály, Ineska, Herbstblüte, CLC‘s Papermoon, Dreammaker, Scarlet Sun, Magic Attack, Lead me Home, Cornetto, Cotsworlds Eik, Romulus, Sir Donnerhall, Hollywood King Gun, Nephilim Son Of Angel & Devil, Pinochio, Simple Little Melody, Sookie, Angels Kiss, Birdcatcher, Black Pearl, Donella, Golden Eye, I‘ve got the moves like Jagger, Ávaldi von Atomic, Backfett und DVTS‘ Takinou.“ Nun lagen noch die Pferdepässe von Quintessenz, WHC French Affair, DVTS‘ Glühwürmchen, DVTS‘ Daeny, Aiana und PV Phantom from Alaska bei mir auf dem Schreibtisch. Ich notierte alles feinsäuberlich und machte mir Anmerkungen, wo ich beim Tierarzt wieder mal Rückfragen hatte.

      Anschließend erledigte ich noch einen Teil der Buchhaltung, ehe es für mich auch schon wieder in den Stall ans tägliche Bewegen der Pferde ging.
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  • Album:
    DVTS' Fohlen ♥
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    Bracelet
    Datum:
    14 März 2021
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    EXIF Data

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    Mime Type:
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    960px
    Height:
    640px
     

    Note: EXIF data is stored on valid file types when a photo is uploaded. The photo may have been manipulated since upload (rotated, flipped, cropped etc).

  • Ávaldi von Atomic​
    Rufname: Ávi (Auwi)​

    Aus der: Aska
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt
    Den: Hnakki van Ghosts
    Mutter: Unbekannt Vater: Unbekannt​

    ____________________________________
    Geschlecht: Hengst
    Rasse: Isländer
    Geburtsdatum: 27. September 2019
    Farbe: Rappwindfarbschecke Splash
    Abzeichen: Scheckungsbedingt (Kopf und Beine)
    Stockmaß: später 136 cm​

    Charakter: ​

    noch zu früh um diesen beurteilen zu können
    ____________________________________
    Gencode: Ee aa nZ nT nSpl
    Zuchtzulassung: -
    Gesamtnote: -
    Nachkommen: - ​


    [Schleife]
    Prüfung
    ____________________________________
    Dressur: E / L
    Springen: E / E
    Military: E / E
    Fahren: -
    Rennen: E / A
    Gangreiten: E / M
    Western: -
    Distanz: -​

    Gänge: 4​


    ____________________________________
    Besitzer: Bracelet
    Zucht: Atomics Valley, Deutschland
    VKR: Mohikanerin
    Ersteller: Mohikanerin
    Punkte: 2​

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